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Wiener Zeitung.

Nr. 76, 22. September 1798

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[1]

Wien.

Vor wenigen Tagen ist nachstehendes
Patent erschienen:

Wir Franz der Zweyte ꝛc. ꝛc.

Damit in den Fällen, wo Güterbesitzer
über die Ablösung der Giebigkeiten mit
Unterthanen Verträge schliessen, oder zu
dem Gute gehörige Gründe und andere
Theile veräussern, bey solchen Gütern,
auf welche einem Dritten Rechte zustehen,
diese nicht verletzet, zugleich die Untertha=
nen
nicht zu Schaden gebracht werden =
gen
, das öffentliche Zutrauen aber, im
allgemeinen, desto sicherer aufrecht erhal=
ten
werde, haben Wir folgende Vorsich=
ten
für nöthig erkannt, und verordnen:

§. 1. Jeder Vertrag, wodurch ein Guts=
besitzer
seinen Unterthanen die Entrichtung
ber üblichen Personal=und Natural=Gie=

bigkeiten, gegen Erlag eines Geldbetrags,
auf immerwährende Zeiten erläßt, oder
wodurch sämmtliche Grundstücke, ein
Mayerhof oder andere beträchtliche Be=
standtheile
der Herrschaft, an die Unter=
thanen
vertheilt werden, hat zwar von
dem Tage seiner Errichtung, jedoch nur
in dem Falle seine gültige Wirkung, wenn
er von dem Kreisamte bestätiget wird.

§. 2. Es muß daher jedesmahl unum=
gänglich
bey dem Kreisamte die Bestäti=
gung
angesucht, dem Ansuchen aber ein
Auszug aus der Landtafel beygelegt wer=
den
, woraus erhelle, ob das Gut, von
welchem ein Bestandtheil veräussert wer=
den
soll, mit einem wie immer beschaffe=
nen
Fideikommiß=Lehn=oder anderem
Bande behaftet, auch ob, und wie es mit
Schulden belastet sey.

[2]

§. 3. Zeigt sich daraus, daß ein sol=
ches
Gut, mit welchem die Veränderung
vorgehen soll, allodial und zugleich schul=
denfrey
ist, so hat das Kreisamt die An=
weisung
bloß auf die innere Beschaffenheit
des Vertrages Rücksicht zu nehmen, be=
sonders
aber: ob er deutlich, der Fassung
des Unterthans angemessen, und auf eine
unzweydeutige Art aufgesetzt ist; ob er
keine Gesetzwidrigkeiten enthält, und ob
er der Aufrechthaltung des Unterthans zu=
sagt
. Wo diese Eigenschaften nicht be=
merket
werden, ist nach vorhergegangener
Verbesserung der Gebrechen, wo sie aber
zusammen treffen, ohne allen Anstand, die
Bestätigung zu ertheilen.

§. 4. Wenn aber der beygebrachte Land=
tafel
=Auszug zeiget, daß das Gut mit ir=
gend
einem Bande oder einer Last behaf=
tet
ist, welche damit frey zu schalten,
nicht erlaubet, ist auch von den Theilneh=
mern
und der Behörde die Bewilligung zu
dem abzuschliessenden Vertrage beyzu=
bringen
, und kann das Kreisamt ohne
diese Bewilligung, die Bestätigung nicht
ertheilen.

§. 5. Jst das Gut mit Schulden bela=
stet
, so ist der Vertrag vorläufig durch
das Kreisamt an die Landrechte zu senden.
Diese sind angewiesen denselben sämmtli=
chen
vorgemerkten Gläubigern zu dem En=
de
mitzutheilen, damit sie binnen einer
verhältnißmäßig zu bestimmenden Zeit, die
ihnen sich allenfalls anbiethenden Einwen=
dungen
, und die Erklärung über dasjeni=
ge
, was sie zu ihrer Sicherstellung weiter
für nothwendig halten, den Landrechten
vorlegen, und diese hiernach die Zuläßig=
keit
des Vertrages beurtheilen mögen.

§. 6. Jst bey den Landrechten, mit den
in der bestimmten Zeitfrist mit ihren Ein=
wendungen
und Erklärungen eingetretenen
Gläubigern, die Sache in Güte oder durch
rechtliche Entscheidung abgethan, oder hat
sich keiner deswegen gemeldet, so haben
die Landrechte davon dem Kreisamte die
Anzeige zu machen, damit dieses hier=
nach
, wenn sonst der Vertrag die oben

(§. 3.) bemerkten Eigenschaften besitzet,
ihn bestätige, oder die Bestätigung ver=
weigere
.

§. 7. Die kreisämtliche Bestätigung des
Vertrags hat die Wirkung, daß der Käu=
fer
oder Uebernehmer, dieses Vertrages
wegen, von keinem der auf das Gut ver=
sicherten
Gläubiger oder anderen Theilha=
ber
, angefochten werden kann. Doch vor
erfolgter Bestätigung, hat der Käufer die
Aufmerksamkeit zu tragen, daß er durch
voreilige Auszahlung eines Kaufschillings,
nicht zu Schaden komme.

§. 8. Jst ein solcher Vertrag in gültige
Wirkung gesetzt, so hat das Amt der
Landtafel in den landtäflichen, und das
Rectificatorium in den Rectifications==
chern
, dessen Jnhalt vorzumerken. Ge=
geben
ꝛc. Wien den 1. September 1798.

Vermöge Hofdekrets vom 28. August
l. J. haben Se. Maj. beschlossen, daß
die bisher bestandene Vorschrift, bey den
an den Gränzen gegen fremde Staaten,
zum täglichen Verkehr aufgestellten Zolläm=
tern
, vom grossen Schlachtvieh nicht über
5, und vom kleinen Vieh nicht über 10
Stücke, hereinzubringen, auch auf die ge=
gen
Ungarn gelegenen, zum täglichen Ver=
kehr
aufgestellten Gränzämter ausgedehnet
werden soll, und daß diese Einleitung vom
1. Nov. d. J. angefangen, in Ausübung
gesetzt, und dem zu Folge, die Aemter
Hochenegg, Wistmath, Anger und March=
egg
, in Kommerzial=Zollämter umgestal=
tet
, dagegen Lichtenwerth, Zillingdorf,
Brodersdorf und Dürnkrut den Gränz=
ämtern
zum täglichen Verkehr, auf das
strengste gleichgehalten, hiernächst nicht nur
die grössern Viehtriebe, sondern auch über=
haupt
der bedeutendere Warenhandel, in
so weit dieser in dem Zollpatente auf die
Kommerzial=Zollämter gebunden ist, auch
gegen Ungarn auf dieselben beschränkt, je=
doch
der Eintritt des grossen Schlachtvie=
hes
sowohl, als des kleinen Viehes, wenn
jenes die Zahl von 5, und dieses die Zahl
von 10 Stücken nicht übersteigt, noch fort=
an
, wie bisher, bey jedem näher gelege=

[3]

ren mindern Zollamt zu leichterer Anschaf=
fung
des täglichen, wie auch des Ge=
werbsbedarfs
der Fleischer, gestattet wer=
den
soll. Wien den 4. September 1798.

Den weiteren von dem Treffen bey Ale=
xandria
allhier eingegangenen Nachrichten
zu Folge, hat die Englische Flotte, unter
den Befehlen des Admirals Nelson, am
25. Jul. den Hafen von Syracus verlas=
sen
, um neuerdings die feindliche Flotte
aufzusuchen. Am 1. August gegen Abend,
traf der Englische Admiral, mit seiner
Flotte, bey Abukir ein, wo die Franzö=
sische
Flotte vor Anker und in Schlachtord=
nung
stand. Der Englische Admiral ließ
dieselbe sogleich angreifen, und das Treffen
dauerte, mit kurzen Zwischenräumen von
Ruhe, bis den 3. August. Schon den
ersten Tag, um 10 Uhr Abends, flog das
Französische Admiralschiff, l'Orient, von
120 Kanonen, in die Luft, und die gan=
ze
Besatzung, die aus 1000 Mann bestand,
ging damit zu Grunde. Am folgenden
Tage hatte das Kriegsschiff Timoleon,
von 74 Kanonen, ein gleiches Schicksal.
Endlich wurden 9 andere Schiffe, 2 von
80, und 7 von 74 Kanonen, wie auch ei=
ne
Fregate, von den Engländern erobert.
Zwey andere Schiffe, eines von 80, das
andere von 74 Kanonen, wie auch 2 Fre=
gaten
, sind in einem sehr kümmerlichen
Zustande, entkommen, und haben sich,
wie man vermuthet, nach Corfu geflüch=
tet
. Zwey Fregaten und eine Bombardier=
Galliote sind verbrannt worden.

Die Englische Flotte bestand aus 13
Kriegsschiffen und einem Schiffe von 50
Kanonen. Sie hat keines ihrer Schiffe
im Gefechte verloren. An Todten zählt sie
21 〈…〉 und an Verwundeten 677 Mann. Un=
ter
den erstern ist ein Kapitain, und unter
den letzteren der Admiral Nelson selbst,
aber seine Wunde ist nicht gefährlich.

Die Französische Flotte, wie aus dem
Angeführten erhellet, bestand aus einem
Schiffe von 120 Kanonen, aus 3 von
80, aus 9 von 74, aus 2 Fregaten von
40, zwey von 36, und einer, von 18

Kanonen, wie auch einer Bombardier=
Galliote.

Auch hatten die Franzosen eine Bom=
ben
=Batterie auf der Spitze von Abukir.

Nach dem Berichte des Französischen
Kommissars, verlor die Französische Flot=
te
an Getödteten, Ertrunkenen und Ver=
brannten
, 5226, und nach der Anzeige des
Königl. Großbritannischen Kommissars,
an Gefangenen, 3705 Mann.

Der Admiral Nelson hat die eroberten
Schiffe nach Gibraltar gesandt, und blo=
kiret
den Hafen von Alexandria, wohin
sich 2 Linienschiffe, (ehemahls Veneziani=
sche
) und alle Transportschiffe geflüchtet
haben.

Der General Bonaparte war, den
letzten Nachrichten zu Folge, in Cairo;
aber seine Armee litt sehr viel von der
Hitze des Landes von der schlechten Be=
schaffenheit
des Wassers, und von den
wiederhohlten Angriffen der Landmiliz.

Nach den aus Konstantinopel einge=
kommenen
Nachrichten hat die Pforte wi=
der
Frankreich förmlich den Krieg erklä=
ret
, wobey der Französische Geschäftsträ=
ger
Russin nach den sieben Thürmen ge=
bracht
, die übrigen Jndividuen der Fran=
zösischen
Nazion zu Pera in Verhaft ge=
nommen
und die Französischen Kaufmanns=
güter
und andere Habschaften mit Be=
schlag
beleget worden sind.


Ausländische Begebenheiten.

Jtalien.

Von der neuen Reforme der Cisalpi=
nischen
Republik, melden Briefe aus
Meiland vom 1. Sept. was folget: End=
lich
ist der Vorhang aufgezogen. Am 30.
Aug. wurden Briefe von dem hiesigen Fran=
zös
. Bothschafter, Cit. Trouve, und von
dem Französischen Generale, Cit. Brüne,
unterschrieben, an 78 Deputirte und Mit=
glieder
des grossen Raths der Cisalpini=
schen
Republik, und an 38 Mitglieder des
kleinen Raths abgeschickt, worin sie ein=

[4]

geladen wurden, sich Abends um 9
Uhr in dem Französischen Gesandtschafts=
Pallaste einzufinden. Da vereinigten sie
sich, und hielten unter einander einen
Rath, welcher bis auf den 31. Aug. früh
um 4 Uhr dauerte. Es ward in dem=
selben
eine neue Constitution für die Cis=
alpinische
Republik verlesen, die aus Pa=
ris
gekommen, und von der, die General
Bonaparte den Cisalpinern gegeben hat=
te
, sehr verschieden ist. Sie macht eine
neue Eintheilung des Landes, in 11 De=
partemente
, anstatt der 20, welche jetzt
bestehen, setzt die Zahl der Volksrepräsen=
tanten
, im Verhältnisse mit der kleineren
Anzahl von Departementen, auf 80 in
dem Rath der Jüngern, und auf 40 im
Rath der Alten herab, da die vorige Con=
stituzion
160 Jüngere und 80 Aeltere an=
geordnet
hatte; endlich enthält diese neue
Konstituzion noch viele wesentliche Verän=
derungen
, wodurch sie sich derjenigen nähert,
welche in der Römischen Republik einge=
führt
worden ist. Von den oben gedachten
Deputirten sollen 22 die Einladung nicht
angenommen, und ihre Stellen sogleich
niedergelegt haben. Am 31. Aug. sah
man in allen Strassen häufige Französische
Patrouillen, und an dem Thore eines jeden
Raths stand ein Französischer Offizier mit
Wache, welcher allen Repräsentanten, die
nicht in ihrem Amte bestätiget waren, den
Eintritt versagte, die andern aber einließ.
Die beyden Räthe hielten dann ihre Si=
tzungen
bey verschlossenen Thüren, und
noch ist die öffentliche Ruhe nicht gestört
worden. Von den 5 Directoren sind 3
verabschiedet.

Fast zu eben der Zeit, da die Cisalpi=
nische
Republik reformiret wurde, ging
etwas ähnliches in der Ligurischen vor
sich. Der Französische Geschäftsträger, Cit.
Belleville, kam den 29. Aug. von Mei=
land
zurück. Am folgenden Tage speiste
er mit den Directoren und den Ministern.
Abends ward, mit Zuziehung einiger Glie=
der
beyder Räthe, eine lange Conferenz ge=
halten
. Am 31. hielt der Rath der Jün=

gern eine geheime Sitzung. Nach andert=
halb
Stunden ward die Sitzung öffentlich,
und der Präsident zeigte an, daß 9 Glie=
der
ihre Entlassung angesucht haben. Es
wurde darüber gestimmt, und ihre Ab=
dankung
angenommen. Eben das ging im
Rathe der Alten vor sich, wo 4 Glieder
abdankten. Darauf aber ward beschlos=
sen
, alle übrigen abwesenden Glieder ein=
zuberufen
. Eben so ward beschlossen, daß
die Kommißion der Fünfe, welche die letz=
ten
Kriegsvorgänge untersuchen sollte, und
der Gegenstand der zwischen der gesetzge=
benden
und vollziehenden Macht eingetre=
tenen
Spaltungen war, aufgehoben wer=
den
, und alle ihre Vollmacht in die Hän=
de
des Directoriums übertragen soll. Auf
solche Art siegte die Sache des Directo=
riums
, die von dem Französischen Mini=
ster
beschützet worden war, und ward die
Eintracht zwischen den beyden obersten
Gewalten, wie es scheint, hergestellt. Die
Konstituzion blieb unverändert, und die
öffentliche Ruhe ungestört.

Frankreich.

Das Fest des 18. Fructidor ist am 4.
Sept. von dem Directorium, den beyden
Räthen und dem Publikum, in Paris und
durch ganz Frankreich, auf das feyerlich=
ste
begangen worden, und nun trift man
Anstalten zu dem Feste vom 22. Sept.
das noch weit glänzender ausfallen soll.

Das Directorium hat aus St. Domin=
go
die Nachricht erhalten, daß die Eng=
länder
alle Posten, die sie noch auf die=
ser
Jnsel hatten, nun vollends geräumet
haben.

Jm Rathe der 500 am 3. Sept. wurde
ein Sendschreiben des Directoriums über
die Personalsteuer gelesen, in welchem das
Directorium anträgt, diese Steuer zu ver=
mindern
, und den Ueberschuß des davon
berechneten Betrags auf einem anderen
Wege einzubringen. Pison Galland
legte ein Organisazions=Gesetz über denje=
nigen
Artikel der Konstituzion vor, wel=
cher
eine Entschädigung jedem zusichert,

[5]

der sein Eigenthum zum Beßten des Staa=
tes
abtreten muß. Aubert legte den Vor=
schlag
eines Gesetzes über die Beschwerde=
führungen
, im Fall einer Steuerüberla=
stung
, vor. Die Tages Ordnung führte
die Erörterung über das Finanzwesen her=
bey
. Man nahm die Tabacksteuer vor.
Man sprach vieles dafür und dagegen, und
setzte endlich die Entscheidung noch weiter
aus.

Am 4. Sept. feyerten beyde Räthe das
⟨f⟩est des Ta⟨g⟩es mit Reden, welche die
Präsidenten hielten, mit Chören und mit
Musik.

Am 5. Sept. stellte Dübermenil dem
Rathe die Nothwendigkeit vor, unver=
züglich
wegen der in den Händen der Emi=
granten
=Eltern befindlichen Güter Maßre=
geln
zu treffen, wodurch mehrere Millio=
men
dem öffentlichen Schatz zufliessen wür=
den
, und der Rath beschloß am 11. Sept.
diese Sache vorzunehmen. Leyier legte
den Entwurf eines Gesetzes über die Ex=
pedizions
=Taxen vor. Die Erörterung
über die Tabacktaxe ward festgesetzt.

Erst in der Sitzung am 7. Sept. ward
diese Erörterung beschlossen, aber nur
vorläufig festgesetzt, daß eine Taback=Auf=
lage
Statt haben soll; die Art jedoch, wie
sie zu erheben sey, soll von einer neu da=
zu
bestimmten Kommißion, welcher alle
bisherigen Vorschläge mitgetheilt worden
sind, in Antrag gebracht werden.

Das Dekret über die Militar=Konscrip=
zion
ist in dem Rathe der Alten am 5.
Sept. bestätiget worden.

Am 8. hielt der Rath der 500 eine ge=
heime
Sitzung, und faßte in derselben ein
Dekret ab, nach welchem alle Requisizions=
Mannschaft, welche nicht bey der Armee
ist, sogleich sich dahin begeben soll.

Dänemark.

Aus Koppenhagen wird unter dem 4.
September geschrieben: Das Mißver=
ständniß
, welches daraus entstand, daß
ein Englisches Kriegsschiff ein Dänisches
Kauffahrteyschiff in der Nordsee aufbrach=

te, und nach Helsingör führte, ist nun
beygelegt, und die Sache wird ministeria=
liter
zwischen dem Dänischen und Engli=
schen
Hofe abgemacht werden. Folgendes
davon ist das Nähere: Nachdem drey von
unsern Fregaten sich an der Rehde von Hel=
singör
vereinigt, und eine solche Stellung
genommen hatten, welche das Auslaufen
der Engländer erschwert haben würde,
schien die Sache doch ernstlich zu werden,
als der Wind sich drehte. Die Englän=
der
hatten inzwischen noch zwey bewaffne=
te
Fahrzeuge erhalten, und waren also
zusammen 5 Kriegsschiffe stark. Da auch
in der Festung Cronenburg auf allen Fall
Vorkehrungen gemacht waren, und man
Feindseligkeiten befürchtete, schickte der
Englische Kommandeur einen Offizier an
Bord des obersten kommandiren Dänischen
Offiziers, und erklärte, daß er bereit sey,
die Prise zurückzuliefern, welches auch ei=
nige
Stunden nachher geschah, jedoch nur
unter der Bedingung, daß ihm von dem
Kommandanten auf Cronenburg ein Zeug=
niß
gegeben werde, daß er gedachtes Schiff
nicht freywillig ausgeliefert habe, sondern
bloß der Uebermacht gewichen sey. Ge=
tern
ist er hierauf mit seinem Convoy un=
ter
Segel gegangen.

Schweiz.

Die Französischen Truppen, welche an
die Gränzen des Frickthals vorgerückt wa=
ren
, sind am 3. Sept. wieder abgezogen,
und haben den Weg gegen Bern genom=
men
. Ungefähr 400 Mann Kavallerie, die
sich in Basel aufhielten, sind am 4. abge=
zogen
.

Die Ruhe ist in den kleinen Kantonen
noch immer nicht hergestellt. Die Ein=
wohner
einer grossen Anzahl von Gemein=
den
der Kantone Appenzell und Unter=
wald
, beharren bey ihrer Weigerung
den Eid auf die neue Konstiuzion zu
leisten. Sie haben sich an mehreren Or=
ten
bewaffnet, und zum Widerstande ver=
sammelt
. Um sie zu überwältigen, sind
Schweizerische und Französische Truppen,

[6]

gegen Thun und Luzern abgezogen, und
am 8. in die widerspänstigen Kantone ein=
gefallen
. Die Unglücklichen, welche Wi=
derstand
leisteten, wurden geschlagen, und
die Stadt Stanz wurde eingenommen.
So ist denn abermahls Blut geflossen, um
dem Volke die neue Ordnung der Dinge,
die es für verderblich ansieht, gewaltsam
aufzudringen, und die neue Allianz zu be=
siegeln
, wovon letzthin der Anfang mitge=
theilt
worden ist, und die in der Fortse=
tzung
also lautet:

Art. 4) Die Gränzen zwischen Frankreich
und Helvetien sollen durch eine besondere
Konvenzion festgesegt werden; die Grund=
lage
dieser Konvenzion wird darin bestehen,
daß alles, was zu dem ehemahligen Bis=
thum
Basel und dem Fürstenthun Brun=
drut
gehörte, definitiver Weise mit dem
Französischen Gebieth vereinigt bleibt, so
wie das in den Departementen vom Ober=
rhein
und Mont Terrible eingeschlossene
Schweizergebieth, unbeschadet der Rück=
gabe
oder Vertauschungen, die zur voll=
kommensten
Berichtigung besagter Gränzen
von Basel bis nach Genf etwann für un=
vermeidlich
gehalten werden möchten, und
die den schon vollzogenen Vereinigungen
mit dem Französ. Gebiethe nicht wider=
streiten
wurden.

5) Um das Verkehr der Französische
Republik mit dem südlichen Deutschland
und Jtalien zu sichern, soll ihr der freye
und fortwährende Gebrauch von 2 Han=
dels
=und Kriegsstrassen zugestanden seyn:
Die erste wird durch den nördlichen Theil
Helvetiens, den Rhein hinauf, längst der
westlichen und südlichen Ufer des Boden=
sees
, die zweyte von Genf aus, durch
das Departement des Montblanc und das
Walliser Land, nach dem Gebiethe der
Cisalpinischen Republik, in einer zu be=
stimmenden
Richtung gehen. Es ist be=
dungen
, daß jeder Staat auf seinem Ge=
biethe
die zum Bau beyder Strassen erfor=
derlichen
Arbeiten, auf seine Kosten ma=
chen
lassen wird.

6) Desgleichen ist bedungen, um

der innern Schiffahrt beyder Republiken
die vortheilhafteste Ausbreitung, deren sie
fähig ist, zu geben, daß eine jede auf ih=
rem
Gebiethe die nöthigen Kunstarbeiten
unternehmen werde, um eine Kommuni=
kazion
zwischen dem Genfer=See und dem
Rhein, und von Genf bis zu dem schiff=
baren
Theil der Rhone zu bewerkstelligen.

7) Die Französische Republik mache
sich verbindlich, die Helvetische mit allem
Salze, dessen sie bedarf aus ihren Salz=
werken
in den Departements der Meurth,
des Jura, und des Montblanc zu ver=
sorgen
.

Der Preis des besagten Salzes, des=
sen
Transport, die Orte und Zeiten, wo
es ausgeliefert wird, sollen wenigstens
alle zehn Jahre zwischen den von der Fran=
zösischen
Regierung zur Ausführung aus
ihren Salzwerken bestellten Bürgern und
den von der Helvetischen Regierung ange=
stellten
, festgesetzt werden, ohne daß der
Preis dieses Salzes in den Salzwerken
je den Preis, welchen die Französischen
Bürger bezahlen, übersteigen dürfe, und
ohne daß das verkaufte Salz je irgend
einer von den Auflagen, mit denen man
in Frankreich diese Ware etwann belegen
könnte, unterworfen seyn solle.

8) Zu Folge des vorstehenden Artikels
entsagt Helvetien ausdrücklich allen Salz=
rückständen
, auf die es noch zu Folge ehe=
mahliger
Verträge, die zwischen Frank=
reich
und den Kantonen statt fanden,
Anspruch machen könnte, und macht sich
verbindlich, jährlich in den Salzwerken
wenigstens zweymalhundert und fünfzig=
tausend
Zentner Salz zu nehmen.

9) Die Bürger der Französischen Re=
publik
sollen mit gehörigen Pässen verse=
hen
die Helvetische Republik ab=und zu
bereisen können; es soll ihnen frey stehn,
alle und jede Anstalten darin zu errichten,
und alle von den Gesetzen erlaubte Gewer=
be
auszuüben.

Jede Personen und Eigenthum sollen
den Gesetzen und Gebräuchen des Landes
unterworfen seyn.

[7]

Die Bürger der Helvetischen Republik
sollen in Frankreich und in allen Besitzun=
gen
der Französischen Republik, gleiche
Rechte und unter gleichen Bedingungen
genießen.

(Die Fortsetzung folgt.)

Deutschland.

Die Reichsfriedens=Deputazion zu Ra=
stadt
, hat am 10. Sept. folgenden Schluß
gefaßt.

l. Daß der Französischen Gesandtschaft
auf ihre Note vom 15. Fructidor (1.
Sept.) nach herkömmlichen Benehmen
mit der höchstansehnlichen Kaiserl. Pleni=
potenz
, zu erwiedern sey:

Die Französischen bevollmächtigten Mi=
nister
hätten in ihrer jüngsten Note vom
15. Fructidor (1. Sept.) durch das fort=
gesetzte
Beharren auf den verlangten fe=
sten
Punkten der rechten Rheinseite, bey=
nahe
alle Hoffnung niedergeschlagen, über
diesen für die künftige Deutsche Sicherheit
so wichtigen Gegenstand eine Vereinigung
zu Stande zu bringen, zumahl ihnen in
den vorhergegangenen diesseitigen Noten
bereits die erheblichsten Gründe wieder=
hohlt
mitgetheilt worden seyn, nach wel=
chen
die Reichsfriedens=Deputazion in
Forderungen einzuwilligen nicht vermöge,
die gegen die Wesenheit eines sichern,
dauerhaften und anständigen Friedens an=
stossen
würden. Wenn man unter der
Voraussetzung, daß keine Forderungen
mehr nachkämen, auf alle diesseits arti=
kulirte
Anträge, billige Erklärung erfolge,
auch die Französischen Truppen von dem
rechten Rhein=Ufer alsbald abziehen wür=
den
, sich endlich zu der so schmerzlichen
Ueberlassung der Lande des linken Rhein=
ufers
verstanden habe, und wenn man
sogar auch noch gegen Wiederabtretung
aller festen Punkte auf der rechten Rhein=
Seite und diesseits des Rheinthalwegs,
die Schleifung der Festungswerke von
Ehrenbreitstein (mit Bezug auf die in
Betreff dieses Platzes bestehende und einst=
weilen
zu dessen Verproviantirung wieder

herzustellende Waffenstillstands=und kon=
venzionsmäßige
Verhältnisse) nachgegeben
habe, so sey man überzeugt gewesen, al=
les
erschöpft zu haben, was sich nur im=
mer
mit der politischen Existenz und künf=
tigen
Sicherheit des Deutschen Reichs ver=
einigen
lasse. Man habe von der Billig=
keit
und Gerechtigkeit des Französ. Gou=
vernements
zuversichtlich erwarten müssen,
daß es bey Annahme der diesseitigen Er=
biethungen
sämmtliche dagegen stipulirte
Punkte ohne Anstand zugestehen werde.
Unmöglich könne man auch jetzt noch die
Hoffnung aufgeben, daß Erklärungen,
Vorstellungen und Anträge, die auf Recht,
Billigkeit, auch wechselseitige wohlver=
standene
und dauerhafte Convenienz sich
gründeten, nicht endlich bey dem Franzö=
sischen
Gouvernement den erwünschten Ein=
gang
finden sollten. Die Sicherheit der
Französischen Gränze gegen das Deutsche
Reich erfordere gewiß nicht auch noch feste
und sonstige Berührungs=Punkte auf dem
diesseitigen Rhein=Ufer selbst; man kann
daher anderst nicht vermuthen, als daß
die Französischen bevollmächtigten Mini=
ster
hauptsächlich nur etwann noch auf
die bey Maynz, diesseits des Rheinthal=
wegs
, gelegene befestigte St. Petersin=
sel
einen entscheidenden Werth legen dürf=
ten
: So schwer es nun aber auch noth=
wendig
der Reichsdeputazion ankommen
müsse, in Ansehung dieser wichtigen Jn=
sel
, eine Ausnahme von dem als Gränze
beliebten Rheinthalwegs Statt zu geben,
so würde sie gleichwohl, wenn davon
durchaus die Beschleunigung des Friedens
abhängen sollte, sich endlich auch noch zu
Ueberlassung dieser Jnsel auf den Fall zu
entschliessen geneigt seyn, wenn dagegen
Rehl, Cassel, und die Marsschanze
(Fort Mars) restituirt, auf alle Besitzun=
gen
auf dem rechten Rhein=Ufer verzichtet,
über die übrigen diesseitigen noch unerör=
ten
Anträge, Punkte, Erklärungen und
Vorschläge, vorzüglich in Betreff des
Schuldenwesens und des Privateigen=
thums
, sich zu einer billigen Uebereinkunft

[8]

verstanden, auch den harten Kriegsbe=
schwerden
und den unerschwinglichen Kon=
tribuzionen
ein Ende gemacht würde, wel=
chen
die occupirten Theile des rechten
Rhein=Ufers mitten im Waffenstillstande
und während der Friedensunterhandlungen
unterlagen. Für die Französische Repub=
lik
seyn alle diese übrigen Artikel, wovon
die Deputazion nicht abstehen dörfe, von
keinem wesentlichen Jnteresse mehr; sie
schmeichle sich daher mit der angenehmen
Hoffnung, daß das Französische Gouver=
nement
darin kein Hinderniß mehr finden
werde, das große Friedenswerk zu vollen=
den
, und die Segnungen des Friedens
auf die schon so lange seufzende unschul=
dige
Lande zu verbreiten.

II. Dann sey, nach gleichfallsigen her=
kömmlichen
Benehmen mit der höchstan=
sehnlichen
Kaiserl. Plenipotenz, der Fran=
zösischen
Gesandtschaft in einer eigenen
Note zu eröffnen: Bereits seit dem An=
fange
der hiesigen Friedensunterhand=
lungen
habe sich die Reichsfriedens=De=
putazon
bey der Französischen Gesandt=
schaft
für den Rückzug der Französischen
Truppen vom rechten Rhein=Ufer auf das
nachdrücklichste, jedoch stets vergeblich,
verwendet. Am 11. März laufenden Jahrs,
sey die Ueberlassung der Lande des linken
Rhein=Ufers, unter andern Voraussetzun=
gen
, auch ausdrücklich unter dieser gesche=
den
, daß die Zurückziehung der Französi=
schen
Truppen von der rechten Seite des
Rheins sofort erfolge, und keine weite=
re
Kriegsprästazion deselbst Statt finde.
Seitdem habe die Reichsfriedens=Depu=
tazion
mehrmahls auf das angelegentlich=
ste
auf die Erfüllung dieses Antrages ge=
drungen
. Die Französischen bevollmäch=
tigten
Minister hätten aber hierauf nicht
nur keine befriedigende Antwort ertheilt,
sondern es vermehrten sich seit Kurzem die
Französischen Truppen auf dieser Seite des
Rheins in so grosser Anzahl, die Kriegs=
beschwerden
aller Art auf diesem kleinen
Theile Deutschlands würden so drückend,

die neuerdings ausgeschriebenen Kontri=
buzionen
seyn so unerschwinglich, und
würden mit so äußerst harten und beyna=
he
feindlichen Zwangmitteln exequirt, das
allgemeine Elend dieser unglücklichen Ge=
gend
steige hiedurch zu so einem hohen
Grade, daß sich deren Bewohner, mitten
im Waffenstillstande und während der
Friedensunterhandlungen, dem Rande der
Verzweiflung näher als je sähen. Laut
spreche die Stimme der Menschheit und
des Völkerrechts für diese unglücklichen
Lande. Vergebens werde es also sicher
nicht seyn, wenn die Reichsfriedens=De=
putazion
von den Französischen bevoll=
mächtigten
Ministern zuversichtlich erwar=
te
, daß das rechte Rhein=Ufer endlich
einmahl durch den Abzug der Französischen
Truppen und die Einstellung aller und je=
der
Kriegsbeschwerden die so höchstnöthi=
ge
Erleichterung erhalten möge.


Erinnerung.

Bey nunmehe eintretenden vierten Jahresquar=
tale
werden die Liebhaber der Wiener Zeitung, mit
auch des posttägigen Frag=und Kundschaftsbogens,
um die gewöhnliche Vorhineinbezahlung er⟨innert⟩,
auch werden wieder neue Billette gegen Aushändi=
gung
der alten, ausgegeben. Wenn jemand die Zei=
tung
bestallungsweise nehmen will, so haben sich
die hier in Wien Anwesenden im Zeitungskomoir
in der Rauhensteingasse im Groß=Gerlischen Hause
Nr. 983 und die auswärtigen Liebhaber bey dem
hiesigen K. K. Obersthofpostamte deßwegen anzu=
melden
. Das Zeitungskomtoir kann aber an den
Tagen, wo die Zeitungen ausgegeben werden, keine
Pränumerationen annehmen. Zugleich werden die
Pränumeranten ersucht, auf ihre Scheine Acht zu
geben und sie nicht zu verlieren, sie auch dey Ab=
hohlung
der Zeitung jedesmahl mitzubringen, weil
man, der Ordnung wegen, sich bemüßiget sieht, ohne
Scheine keine Zeitung verabfolgen zu lassen. Auch
findet man nothwendig die Herren Pränumeranten
zu ersuchen, ihre Scheine besser, als bisher, vor
Unreinlichkeit zu bewahren, da man, wegen ver=
schiedentlich
eingeschlichenen Unfugs, in Zukunft, wenn
die Nummer, welche ausgelöscht werden soll, nicht
kennbar wäre, gleichfalls keine Zeitung ausfolgen
lassen kann.

[9]
[10]

Fortsetzung des Verzeichnisses der an
das königl. ungarische Hof=Kammer=
General=Zahlamt eingegangenen frey=
willigen
Kriegsbeyträge.

Die 3 Lehrer der Nationalschule in der
Zipfer kön. 16. Kronstadt Wallendorf
der Olaszy
12
Franz v. Szotoczky, Hofrichter des erle=
digten
Großwardeiner Bisthums
1000
Joseph Duszik, Religionsfonds Rentmei=
ster
zu Harkats
6
Ladislaus v. Erney, Arader Kammeral=
Hofrichter
17 30
Jos. Pampery, griechischer Handelsmann
zu Miskolez
150
Joh. Kirchenknopf, Varanover Rentmeister 6
Nachstehende Beamten der Religionsfonds=
Herrschaft Sajo=Lad, als:
Paul Drabos, Hofrichter 10
Joseph Privitzer, Kastner 5
Johann Lengyel, Kontrolor 2 30
Stephan Szekely, Gespann 1
Stefan Gertselyi, deto 1
Johann Grill, Jäger 1 15
Johann Kiß, Mauthner 1 15
Johann Furtsa, Mühler 2 30
Stephan Gyöngyössy, Binder 1
Johann Szikszay, Wirth 30
Erlauer Domkapitel, die von dem hochw.
Domherrn Jos. Deglassy vermachten
2000
Joh. Barth. v. Fay, Consiliar, und er=
ster
Vicegespann des Hevesser Komitats
350
Die löbl. Szatthmarer Gespannschaft 25
Die Possession Vamos Ujfalusi 3 17
—— Kiß Toronya 11 50
Die Gemeinde Hoszulasz 8 18
Thomas Laymann, Kastner in Ujhely 5 30
Anna v. Redl 25
Die evangelische Schuljugend zu Szo=
botius
im Neutraer Komitat
5
Joh. Jos. Zollner, Bürger zu Preßburg 25
Die königl Freystadt Modern von eini=
gen
Handwerkszünften allda
82 49
v. Beeg, Feldkriegskommisär 6 15
Johann v. Malatinsky, Generalpräcep=
tor
im Hevesser Komitat
126 53
Niklas Kondorossy, griech. Handelsmann 25
Michael Racz von Karczagh 25
Georg Zisi von Fülöy Szallas 25
Hofrath Sigmund v. Lovasz 5428 20
Die Schmölnitzer königl. Bergbeamten
als Früchtenpreis
1213 58
Verschiedene Edelleute und Gemeinden
des Neutraer Komitats, als:
Aegidius v. Zsenger, Fiscal der Herr=
schaft
Hollics und Sassin
20
Die Gemeinde der Possession Scepano 19
—— —— Nagy Kovallo 15
—— —— Szmrdak 4
—— —— Veszka 10
—— des Marktes Szenicz 95
—— der Possession Kuno 15
—— —— Pritrsd 28 27
—— —— Bukocz 23 48
—— des Marktes Egbello 25
—— der Possession Lettnicz 7 30
—— —— Peterfalva 15
—— —— Unyn 20
—— —— Radimo 15
—— —— Dojcs 16
—— —— Clasco 17 30
—— —— Szottina 8
—— —— Ribke 8
—— —— Roho 3
—— —— Sassin 50
—— —— Szrasza 10
—— —— Csary 10
—— —— Kutty 30
—— —— Szomolanka 5
—— —— Broczko 15
—— des Marktes Hollics 50
—— —— Rabossocz 20
—— der Possession Mokrihai 20
—— —— Vradist 4
—— —— Vidovan 3 20
—— —— Trnovecz 10
—— —— Katto 8
—— —— Kitz Pritrszka 10
—— —— Mocsidlan 13 30
—— —— Kopcsan 71 8
—— —— Popudin 10 40
—— —— Bleskovan 10 8
—— —— Hradist 15
—— —— Oszuszka Jokeo 16
—— —— Oszuska Korlath 12
—— —— Huboka 60
—— —— Jablonicz 22
—— —— Cserova 2
—— —— Lieszko 2
—— —— Roszbehy 1 30
—— —— Turoluka 10
—— —— Rovenszko 10
—— —— Varallya Berencz 20
—— —— Szobotist 86
—— —— Lopasso 7 1
—— —— Esaskov 25
[11]

Im Monat Juny 1797.

Joh. Fink, Postmeister zu Verbasz 6 15
Nachstehende Partheyen des Zipfer Ko=
mitats
, als:
Michael v. Doleviczeny, dasigen Komi=
tats
Jurassor
4 30
Paul v. Johny, deto Assessor 10
Thomas v. Cornides 10
Daniel Cerva, Minister der Helvet. Con=
fession
zu Käßmark
6 40
Christian Generschi, deto 6 40
Ludwig Grünblath, das. Kom. Jurassor 4 30
Johann Schneider 9
Thomas Mauksch, Minister d. Augsp. Conf. 4
Martin Liedemann, Rektor der Augsp.
Schulen zu Leutschau
10
Georg Abraham, Fölvarer Handelsmann 25
Niklas Vitesz, griechisch katholischer Pfar=
rer
zu Nagy Urögd
5
Constantin Christoph 25
Michael Csocs 12 30
Die Gemeinde der Possession Omorovicza 45 20
Anton Bitter, Kastner zu Doborusk 6
Christoph Demiter, griech. Handelsmann 12 30
Das Frauenstift der Notredamen in Preßb. 150
Des Neutraer Komitats Bajmoczer Prozeß 863 43
Das Domkapitel zu Zengg 480
Die Geistlichkeit zu Raab 30 49
Leopold Valter, Szent Janoser Religions=
fonds
Rentmeister
10
Martin Traup, Arendator 100
Die in dem Szigether Gymnasio studie=
rende
Jugend
15
Die bey der Großwardeiner Academie
und Gymnasio studirende Jugend
119 14
Das Neutraer Domkapitel 600
Dasselbe als ein Vermächtnis des da ver=
storb
. Domherrns, Joh. Babilovics
108
Der Dubiczaer Handelsmann Ratkovics 50
Der Petrinianer Handelsmann Miskich 100
Joseph Szarvas, Hofrichter des Frhrn.
v. Mednyanszky
450
Der Vaghujhelyer Prozeß im Neutraer
Komitat
436 24
Die k. Salinen Hauptkasse zu Szigeth
in der Marmoroß von den Marmo=
roßen
Kammeralbeamten, Subalternen
und Manipulationsarbeitern, als
Von der Hauptkasse zu Szigeth 73 54
dem k. Bergverwalteramte zu Rhonaszek 445 6
Salzgrubenamte Sugatagh 64 15
Szlatina 58 24
Kerekhegy 56 30
dem Transportamte Bocsko 52 40
Szigeth 33 51
Busztyahaza 155 3
Tisza Ujlak 44 26
dem Wald=und Rentamte Mokra 60 1
Körösmezö 321 45
Akna Raho 200 8
Visso 153 29
dem Provisoratamte Szigeth 44 4
Huszth 7 35
dem Eisenhandlungsamte Kobolaposana 21 50
Im Platz der hergegebenen, und zur Salz=
gruben
=Manipulation eingelösten 90
1/4 Preßb. Metzen Haber a 30 kr.
45 7
Verschiedene Partheyen des privilegirten
Markts Baja, als:
Der Markt selbst aus der Gemeindekasse 100
Die Fleischhacker daselbst 4 30
Die Riemerzunft 10
Die Schnürmacherzunft 4 30
Die Schmied=und Wagnerzunft 4 30
Die Zischmenmacherzunft 25
Die Zimmergesellen des Jak. Schmidhammer 15
Jakob Schmidhammer selbst 15
Anton Aichinger 2
Johann Gyuretay 3
Michael Petrovics 3
Niklas Albrecht 4 30
Anton Pestality 1
Peter Simity 1 30
Joseph Zetka 3
Joseph Pok 2
Demeter Havfity 2
Martin Stimacz 1
Theodor Ruszity 2
Stanislaus Jankovics 6 40
Jakob Thür 2
Johann Simity 2
Porphirius Tokailics 2
Joseph Piloff 4 30
Andreas Harlikovics 4 30
Martin Czina 5
Joseph Kaintz 4 30
Georg Szavics 2
Die Maurergesellen 15
Titus Breszovaczko, Expaulinerpriester 50
Graf Leopold Palfy 4137 5
Die Segediner lateinische Schuljugend 51 25
Michael Timari, aus dem Orte Erdöd
im Bekesser Komitat
500
[12]

Circulare.

Durch die unter dem 8. Junius 1771
und 14. Januar 1790 ergangenen Verord=
nungen
ist zwar ohnehin die Einfuhr des
ausländischen Zichoriewurzel=und anderen
dergleichen Kunst=Kaffees, unter Konfis=
kazions
=Strafe bereits verbothen worden,
weil unter diesen Kaffee=Gattungen allerley
der Gesundheit schädliche Jngredienzen ge=
mischt
, auch dabey andere Bevortheilun=
gen
des Publikum ausgeübt werden kön=
nen
: Da sich aber seit dem die Zahl der
inländischen Erzeuger des Zichorienwur=
zels
=Kaffees vermehrt hat, so ist durch ein
Hofdekret vom 21. August d. J. verordnet
worden, daß die inländischen Erzeuger des
Zichorienwurzels Kaffees, vom 1. Novem=
ber
d. J. angefangen, die Päcke ihres Er=
zeugnisses
, mit ihren Fabrikszeichen und
Nahmen, dann mit Beysetzung ihres
Wohnorts bezeichnen sollen, weil ausser
dem aller auf diese Art nicht bezeichnete
Zichorienwurzel=Kaffee als ausländischer
betrachtet, und in Folge der oberwähnten
Hofdekrete konfiszirt werden würde. Wien
den 4. September 1798.


Kundmachung.

Christian Schulz, Webergesell, hat
die Kunst, aus Hanf Schläuche zu ver=
fertigen
, erfunden, welche, nach den in
Gegenwart der Sachverständigen, damit
vorgenommenen gut gerathenen Proben,
bey Feuersbrünsten so vortheilhaft zu ge=
brauchen
sind, daß sie den ledernen nicht
nur nichts nachgeben, sondern ihrer Leich=
tigkeit
und Beugsamkeit halber noch einen
Vorzug verdienen. Dieses wird in Folge
eines Hofdekrets vom 21. August d. J,
von der K. K. Nied. Oest. Regierung zu
jedermanns Wissenschaft hiermit bekannt

[13]

gemacht wird. Wien den 4. Septem=
ber
1798.


Verstorbene zu Wien.

Den 19. September. Jn der Stadt.

  • Dem Hrn. Jos. Walter, bg Kirchnermeist. s. K. An=
    ton
    , alt 6 J. am Kienmarkt R. 493.
  • Dem Hrn. Franz Tragi, bg. Schneidermeist. s. K.
    Maria A. alt 3 J in d. Sterng. N. 484.
  • Fr. Eva Rottenschlager, k. k. Postwagenkondukt. Wit.
    alt 50 J. im Judeng. N. 536.

Vor der Stadt.

  • Dem Frn. Mich. Schlager, bgl. Weinwirth, s. K.
    Theresia, alt 3 J. auf d Wieden N. 362.
  • Dem Hrn. Mich. Kollmann, schutzv. Brandwein. s.
    Fr. Anna M. alt 26 zu St. Ulrich N. 17.
  • Dem Hrn. Anton Pergameni, Bandfabrikant, s. K.
    Magd. alt 1 J. am Neubau N. 132.
  • Dem Joh. Umlauf, Weinwirth, s. W. Anna, alt 43 J.
    im Prater b. silb. Bären.
  • Dem Hrn. Mich. Wohlschlager, gew. bg Bandfabrik.
    s. Fr. Theresia, alt 49 J. in s. H. am Oberneust.
    N. 204.
  • Mich. Treuling, led. alt 60 J. am Oberneust. N.57.
  • Der Maria A. Fruhwirth, Tagl. Wit. i. T. Cath. alt
    19 R. in d. Alstervorst. N. 168.
  • Dem Joh. Pillinger, Tagl. s. K. Cath. alt 1 J. im
    Lichtent. N. 60.
  • Jos. Hofböck, alt 68 J. inm Versorgh. in d. Währingerg.
  • Joh. Senleiner, Papiermaler, alt 56 J.
  • Jos. Zimmermann, Tagl. alt 43 J.
  • Philipp Weißbecker, Bäckerjung, alt 20 J.
  • Theresia Böhm, Tagl. Ehew. alt 45 J. alle 4 im allg.
    Krankenh.
  • Summa 16 Personen, darunter 5 Kind.

Den 13 September. Jn der Stadt.

  • Hr Karl v Türckheim, pens. k. k. Generalfeldmarsch.
    Lieut u d. militär M. Ther. Ord. Ritt. alt 57 J.
    in d. Bischofg. N. 667.
  • Dem Hrn. Math Ruech, bg Anstreich. s. K. Antonia,
    alt 1 J. am Katzensteig N. 528.
  • Dem Hrn Ludw. Turrini, k. k Waarensensal, s. K.
    Cath. alt 1 J in d. Preßg. N. 542.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Maximil. Edl. v. Friedenfeld, Bandma=
    cherges
    . s K. Theresia, alt 2 J. auf d. Landstr. N. 139
  • Fr Barb. Anzenberger bg. Hausinhab. Wit. alt 77
    J. in i. H. auf d. Laimgrube N. 69.
  • Dem Math Leitner, Weberges. s. K. Jos. alt 2 J. zu
    Erdberg N. 268.
  • Franz Schwarz, Schlosserges alt 27 J. b. d. Barmh.
  • Georg Oelick, Gem. alt 60 J. im Jnvalidenh.
  • Jakob Raban, Fourierschütz, alt 33 J. im Militärsp.
    Sophia Jodlbayer, Dienstm. alt 40 J.
  • Rosalia Deitenhofer, Bedient. Ehew. alt 56 J.
  • Jos. Koller, Bedient. alt 78 J. alle 3 im allg. Krankenh.
  • Summa 12 Personen, darunter 4 Kind.

Den 14. September. Jn der Stadt.

  • Dem Anton Hoborka, Schmiedmeist. b. d. k. k Gar=
    nisonartill
    . s. W. Veronika, alt 32 J. im Elend
    N. 190.

Vor der Stadt.

  • Hr. Math Scheibenhofer, bg. Steinmetzmeist. alt 70
    J. in s. Hütte nächst dem Stubenthor
  • Dem Mich. Wagner, Löhnkutsch. s. W. Maria A.
    alt 50 J. in d. Alstervorst. N. 207.
  • Der Rosa Lechner, pens. k. k. Bibliothekdien. Wit. i.
    T. Josepha, alt 19 J. in d. Alstervorst. N. 63.
  • Dem Peter Wefinacher N. 7 am Michaelbayrischengr.
    s. T. Elis. alt 13 J. ist auf d. Strasse durch einen
    Wagen beschädiget word. u an d Stelle tod geblieb.
  • Dem Hrn Christian Plenk, bg. Schuhmach. s. K.
    Anna M. alt 5 J. in d. Leopoldst N. 268.
  • Dem Martin Propst., Wäscher, s K. Elis. alt 2 J. zu
    Erdberg N. 173.
  • Dem Anton Thum, Zeugmacherges. s. K. Anna, alt
    1 J. auf d. Wieden N. 278.
  • Dem Karl Müllner, Handlungsdien. s. W. Josepha,
    alt 68 J. zu St. Ulrich N. 54.
  • Dem Joh. Kranck, Tagl. s. W. Elis. alt 63 J. zu
    Gumpend. N. 50.
  • Dem Paul Deim, Artilleriehandlang. s. K. Simon
    alt 2 J. zu Gumpend. N. 83
  • Josepha Wegmann, led. alt 19 J b. d. Elisabeth.
  • Regina Drexler, Handarbeit. alt 25 J.
  • Joh. Steiner, Schuhmacherges alt 26 J.
  • Joh. Kick, Tagl. alt 19 J.
  • Jos. Tusel, Holzbauer, alt 56 J.
  • Barb. Bart, Dienstm. alt 42 J. alle 5 im allgem.
    Krankenh.
  • Summa 17 Personen, darunter 4 Kind.

Topographisches Postlexikon
aller Ortschaften der k. k. Erbländer

Zweyter Theil.

Oesterreich.

Aufgemuntert, sowohl durch den sehr schmei=
chelhaften
Beyfall, womit man den vor kurzen in
zween Bänden vollständig erschienenen ersten Theil
dieses Werkes, Böhmen,Mähren und Schlesien
beehrte, als auch durch die erhaltenen den innern
Gehalt des desselben bewährenden Zeugnisse meh=
rerer
Oberbehörden, werde ich mit Ende October
zum Drucklegung des zweyten Theiles, welcher das *)
Erzherzogthum Oesterreich, nämlich 1) Oester=
reich
unter und ob der Ens. 2) Jnnerösterreich,
das ist, die Herzogthümer Steyermark, Kärn=
ten
und Krain. 3) Oberösterreich oder die Graf=
schaft
Tyrol. 4) Friaul, nämlich die Grafschaf=

[14]

ten Görz und Gradiska. 5) Das deutsche Litto=
rale
, oder das Triester=Gebiet. 6) Endlich die
hochfürstl. Gebiete Brixen und Trient enthalten
wird, schreiten, und den ersten Band binnen 5
Monaten zuverläßig abliefern. Nur heischt es bey
einem so grossen und kostspieligen Werke die Noth=
wendigkeit
, ein verehrungswürdigstes Publikum
zur Subskription auf diesen zweyten Theil neuer=
dings
vorzuladen, um auch gegenwärtig die Auf=
lage
der Exemplarien mit der Anzahl der Titl.
Herren Abnehmer in ein Verhältniß bringen zu
können. Es wird daher auf den ersten Band auch
ausser den schon bekannten Subkriptions=Plätzen
bey **) Unterzeichneten, und in den Provinzen bey
sämmtlichen k. k. Kreis=und Oberpostämtern, die
Vorauszahlung pr. 3 fl. noch bis zum letzten No=
vember
angenommen, und so, wie man in den k.
k Erbstaaten überhaupt durch eben diesen meinen
öffentlichen Dank erheischenden Geldvorschuß die
wirkliche Ausführung meines Unternehmens beför=
derte
, eben so zuversichtlich kann ich auch izt, nach
dem ich mir durch die zweckmäßige Bearbeitung
der Erstlinge meines Postlexikon einiges Zutrauen
erworben zu haben schmeicheln darf, zur Fort=
setzung
desselben auf die nämliche geneigte Unter=
stützung
rechnen. Uebrigens habe ich die Ehre zu
erinnern, daß diejenigen, welche ausser der Sub=
kription
, die zween schon erschienenen Bände,
mithin den ersten Theil abnehmen wollen, selbe,
sobald sie für den ersten Band des zweyten Theils
sich unterzeichnen, und 3 fl. voraus bezahlen, auch
diese zween Bände um den äusserst wohlfeilen Preis
pr. 6 fl. erhalten, wo im Gegentheile jeder ein=
zelne
Band um 4 fl. 30 kr. verkauft werden wird.
Sollten einige der Titl. Herren Abnehmer ihre
Exemplarien des ersten Theils noch nicht haben ab=
langen
lassen, so ersuche ich, aus der Eingangser=
wähnten
Ursache, sowohl dieses zu bewerkstelligen,
als auch untereinstens die weitere Anticipation ge=
gen
den zu erhaltenden Jnterimsschein zu entrich=
ten
. Wien den 15. September 1798.
Christian Krusius,
kontr. Off. der k k. Postw. Hauptexpedition.

*) Die übrigen hier nicht abgehandelten Besitzun=
gen
dieses Erzherzogthums, nämlich Vorderöster=
reich
, oder jene in Jtalien ꝛc. werden seiner Zeit
in einem eigenen besondern Bande geliefert werden.

**) Dir. Titl. Hrn. Postmeister und Postbeamten
belieben sich wegen ihren Bestellungen unmittel=
bar
an den Herausgeber selbst zu verwenden.


Nachricht.

Von dem k. k. priv. Versatzamte wird in Folge
bestehender Verordnung einer hochlöbl k. k. ni. öst.
Landesregierung dd. 17. Oktober 1793 hiemit be=
kannt
gemacht, daß vom ersten nächst eintrettenden

Monats Oktober durch folgende fünf Wintermonate
bis letzten Februar 1799 das Versatzamt allhier in
der Früh um 8 Uhr eröffnet, und die Amtirung
allda jeden Werktag, mit Ausnahme des Samstags,
bis 2 Uhr Nachmittags ununterbrochen fortgesetzt
werden wird, die Licitationstäge ausgenommen,
als an welchen die Licitationen in den gewöhnli=
chen
Vor=und Nachmittagsstunden wie bisher wer=
den
abgehalten werden. Dieser Anordnung zu Folge
werden die Parteyen, welche allda Geschäfte zu
besorgen haben, erinnert, sich in der Fruh um so
gewisser zu gehöriger Zeit in dem Amte einzuffin=
den
, und das Nöthige zu Erholung ihrer Bedürf=
nisse
längstens bis 1 Uhr Nachmittags einzureichen,
auch sich nach dem allda vorgeschriebenen Unterricht
in Ansehung der guten Ordnung, und zwecksmäs=
sigen
Sicherheit zu benehmen haben, als das Amt
um 2 Uhr nachmittags gesperret, und nach dieser
Zeitfrist kein Parteygeschäft mehr angenommen wer=
den
wird. Nebstbey werden die versetzenden Par=
teyen
hiemit angewiesen, sich in der Ordnung, wie
sie im Amte erscheinen in dem Schätzungs=Saale
mit ihren Pfändern anzustellen, und sich allda von
allem Vor=und Eindrängen, oder sonstigem Un=
fuge
zu enthalten; als sie im Nichtbefolgungsfalle
ohne allem Unterschied und Rücksicht ganz abge=
schaft
, und für diesen Tag nichts mehr von ihnen
angenommen werden wird. Gleichermassen wird
auch in Ansehung der auslösenden Parteyen die
bestehende Verordnung hiemit erneuert, vermöge
welcher die Pfandgeber gehalten sind, ihre in dem
Amte auslösende Pfänder sogleich bey der Ueber=
nahme
in dem Amte anzusehen, und sich von der
Richtigkeit des Pfandes, und der dazu gehörigen
Pfandtheile um so gewisser zu überzeugen, als der
Partey des Recht für den Abgang eines Pfand=
theiles
Klage zu führen nur in so lang eingerau=
met
wird, als das Pfand noch in den Handen der
Amtsmanipulanten sich befindet.


Kundmachung.

Von Seite des hiesigen k. k. Thierspitals wird
mit höherer Begnehmigung folgendes allgemein
kund gemacht: 1) Jst nach dem nunmer einge=
führten
verbesserten Lehrplan die Lehre der Thier=
arzney
für die Militar=und Zivilschmiede auf 2
Jahre dergestalt erstrecket worden, daß ein Schüler,
wenn er besonderen Fleiß anwendet, und vorzüg=
liche
Fähigkeiten besitzet, den ganzen Kurs auch in
einem Jahr vollenden könne. Der Kurs für die
Militar=und Zivilschmiede wird künftig nicht vom
1. November, sondern vom 1. September, heuer
aber, wo dieser Termin schon verstrichen ist, vom
1. Oktober den Anfang nehmen 2) Für die Aerzte
und Wundärzte werden die Vorlesungen über die
Viehseuchen vom 1. November bis Ende April alle

[15]

Mittwoch und Sonnabende von halb 12 bis halb
1 Uhr gehalten werden. 3) Da das Thierspital
eine eigene Beschlagschmidte unterhält, und dersel=
ben
von Seite der k. k. Landesregierung alle dies=
fällige
Befugnisse einer bürgerl. Schmidte ertheilt
worden sind, so werden daselbst alle von wem
immer dahin gebrachten Pferde an den Werktägen
von halb 6 früh bis halb 11 Uhr Mittags, dann
von 3 bis 6 Uhr Nachmittags mit dem nöthigen
Beschläg gegen dem versehen werden, daß für ein
neues Hufeisen 15 kr., und für ein altes aufzu=
schlagen
5 kr. bezahlet, das Geld aber Niemand
auf die Hand gegeben, sondern nach der dem in
der Schmidte stäts anwesenden Lehrschmied, oder
dem in dessen Abwesenheit dessen Stelle vertretten=
den
Oberschmied geschehenden Vorzählung in das
allda eigends vorhandene Geldkästchen geworfen
werde. Das Jnstitut wird für gutes ordentliches
Beschläg sorgen; der Beschlag geschieht immer in
Gegenwart des Lehrschmieds oder eines Oberschmieds
nur durch bereits gut geübte Schmiede. Der Lehr=
schmied
ober der Oberschmied haben für den guten
Beschlag der Pferde zu haften. 4) Nimmt das
Thierspital alle kranke und bleßirte Privatpferde
zur Kur gegen dem auf, daß für die Kurwartung
und Arzney bey innerlichen Krankheiten täglich
25 kr. und bey äußerlichen Krankheiten täglich 15
kr. pr. Pferd bezahlet, und wenn der Eingenthü=
mer
des Pferdes es nicht selbst mit der Fourage
während der Kurzeit versehen wollte, dafür täg=
lich
20 kr. so lange der Preis des Futters nicht =
her
zu stehen kömmt, entrichtet werden. Für eine
größere Operazion, als für dasGnalirenKastri=
ren
ꝛc. wird, wenn das Pferd hierzu in das Thier=
spital
gebracht wird, ein Ducaten für jedes Pferd
besonders zu bezahlen, und wenn das Pferd im
Thierspital gelassen werden will, sodann die obbe=
stimmte
tägliche Bezahlung für selbes zu leisten
seyn. Die öffentlichen Prüfungen fangen heuer
den 20. dieses früh um 9 Uhr an, und dauern
bis 12 Uhr Mittags, nachmitags aber werden sie
vom 3 bis 6 Uhr gehalten.


Feuerwerk.

Donnerstags den 27. September (oder wenn es
an diesem Tage die Witterung nicht zuließ, Sonn=
tags
den 30.) werde ich mein diesjähriges fünftes
und letztes Feuerwerk abzubrennen die Ehre haben,
unter dem Titel:


Die Erdkugel,
oder die Schönheiten der Welt.

Noch einmal vor dem Schlusse der angenehmen
Jahrszeit, will ich suchen das verehrte Publikum
von Wien mit einem Schauspiele von meiner Kunst
zu unterhalten. Jch habe daher in der Anlage
dieses meines diesjährigen letzten Feuerwerks vor=

züglich alles dasjenige vereinbaret, was bisher am
meisten den Beyfall meiner werthesten Zuseher er=
worben
hat. Weder Aufwand, noch Mühe, noch
Anstrengung irgend einer Art habe ich gesparet,
um für den mir dieses Zahr geschenkten Beyfall
meine Dankbarkeit zu bezeigen, zur Beurlaubung
mich neuerdings der Gunst des verehrten Publikums
zu empfehlen und mit diesem tröstenden Beyfalle
belohnt, in neuen Bemühungen, zur Erweiterung
meiner Kunstfähigkeiten, und zur künftigen Erge=
tzung
meiner schätzbaren Vaterstadt, trostvoll das
nächste Jahr zu erwarten. Es werden drey Ab=
theilungen
und sechs Hauptvorstellungen seyn, wo=
von
der Anschlagzetel das Ausführlichere enthalten
wird.
Johann Georg Stuwer,
k. k. priv. Kunst=und Lustfeuerwerker.


Gasthaus=Nachricht.

Der unterzeichnete Gastwirth zum goldenen Grei=
fen
in der Kärntnerstrasse Nr. 1026 gibt sich die
Ehre dem hohen Adel und dem verehrungswürdi=
gen
Publikum anzuzeigen, daß er sein vorgedach=
tes
Gasthaus ganz neu eingerichtet, und dabey nichts
vergessen habe, was zur Bequemlichkeit und einem
angenehmen Aufenthalt derjenigen dienen kann, die
ihn mit ihrem Zuspruche beehren. Er hat sich
durch eine ansehnliche Vermehrung der Wohnzim=
mer
in den Stand gesetzt, jeden Reisenden nach
seinem Wunsche und seinen Bedürfnissen zu bedie=
nen
, ihm so wie er es verlangen wird, die Woh=
nung
in einem, mehreren, ja auch nöthigen Falls
8 bis 10 niedlich, nach dem neuesten Geschmack
meublirten Zimmern auf kurze oder längere Zeit
einzuraumen; auch zweifelt er nicht dur Accuratesse
und Behändigkeit der Aufwärter, durch eine aus=
gesuchte
und gute Küche, so wie durch Aechtheit
und Güte des Getränkes den ungetheilten Beyfall
seiner ansehnlichen Gäste zu erhalten. Da er zu=
gleich
die öffentliche Versicherung gibt, daß er alle
diese Vorzüge seines neueingerichteten Gasthofes noch
durch möglichste Wohlfeilheit in den Preisen jeder
Art zu erhöhen gedenke, so schmeichelt er sich, es
zuversichtlich wagen zu dürfen, dasselbe, und sich
selbst dem hohen Adel und gnädigen Publikum öf=
fentlich
anzuempfehlen, und selbige um ihre gnädi=
ge
Unterstüztung mittels eines zahlreichen Zuspruchs
in diesen dem allgemeinen Bedürfnisse und Wün=
schen
so sehr zusagenden Unternehmen gehorsamst
zu bitten.
Philipp Roßner,
Gastwirth zum goldenen Greifen in
der Kärntnerstrasse Nr. 1026.


Ball=Nachricht.

Unterzeichneter hat die Ehre einen hohen Adel
und geehrten Publikum anzuzeigen, daß Sonntags

[16]

den 30. dies und Sonntags darauf den 7. Okto=
ber
die letzten Bälle im Casino zu Baaden für die=
ses
Jahr abgehalten werden. Die so zahlreich als
ansehnlichen Besuche, mit welchen man ihm diesen
Sommer beehret, verbindet ihm seinen schuldigen
Dank daher abzustatten, und empfiehlt sich zu De=
ro
ferneren hohen Gnaden.
Phillip Otto.


Nachfrage an Herz Aron Marx.

Herz Aron Marx, ein Jude aus Schmalkalden,
hat Anno 1783 zu Karasebes im Banat eine
Frau, Namens Debora, geheirathet, und zu sei=
ner
Nahrung eine Schenke geführt. Da aber seit
1787 seine nahen Anverwandte in Schmalkalden
keine Nachricht von seinem Aufenthalt haben erhal=
ten
können; so wird derselbe inständig gebeten, sei=
nen
jetzigen Aufenthalt an Levy Aron Marcus in
Schmalkalden im Heßischen anzuzeigen; auch wird
jedermann, welcher von seinem jetzigen Aufenthalt,
oder im Fall gedachter Herz Aron Marx nicht mehr
am Leben seyn sollte, von dessen Tode, wo und
wann solcher erfolgt ist, genau unterrichtet seyn
sollte, hiemit ganz gehorsamst gebeten, solches ge=
gen
ein Rekompens von einem Dukaten an gedach=
ten
Levy Aron Marx in Schmalkalden anzuzeigen.


Neue privil. Schule für junge Mädchen.

Jn dieser Schule wird nicht nur im Nähen,
Stricken, Werken und Netzen Unterricht gegeben,
sondern auch zugleich die französische Sprache theo=
retisch
und prakisch gelehret. Die schon rühmlichst
bekannte und faßliche Lehrart ist diejenige des hie=
sigen
öffentlichen Lehrers Herrn Baillet, von dem
Unterschriebene eine Schülerin ist. Diese Schule
fängt mit 1. Oktober an. Die dazu gewidmeten
Stunden sind vormittag von 9 bis 12, und nach=
mittag
von 2 bis 4 Uhr. Wenn sonst junge Frau=
enzimmer
ausser diesen Lehrstunden Privatuntericht
in dieser Sprache verlangen, können sie ebenfalls
bedient werden. Nähere Auskunft hierüber erhält
man in der Hauptmauth im dritten Stock bey Hr.
Baciochi.
Judith Gräffer.


Ein Knab wird in Kost und Wohnung
gesucht.

Es wünschet sich ein kaiserl. Beamter einen
Knaben zu sich in die Kost und Wohnung zu be=
kommen
, dessen Wohnung ist in der Riemerstrasse
im Schmiedischen Bierhaus Nr. 869 im dritten
Stock Nr. 22 auf der Hauptstiege. Die nähere
Auskunft kann man allda erfragen.


Anzeige.

Joseph Weyde, öffentlicher Lehrer an der Haupt=
schule
am Bauernmarkte Nr. 620, ist gesinnet mit

Anfang künftigen Monats Oktober einige Knaben
in die Kost zu nehmen, und für ihre Erziehumg
und für ihren Unterricht zu sorgen. Diejenigen
Herren Aeltern, welche ihre Kinder seiner Obsorge
unzuvertrauen willens sind, können täglich die wei=
tere
Auskunft über die Bedingnisse in seiner Woh=
nung
bey obiger Hauptschule von ihm erhalten.


Putzarbeiterin wird gesucht.

Man sucht eine Frauensperson, die sehr geschickt
ist, in der Modeputzarbeit in einem Gewölb zu
arbeiten. Man hat sich anzufragen am Salzgrieß
Nr. 195 im vierten Stock der Eingang Nr. 8.


Compagnon wird gesucht.

Zu einer Rosaglio=und riechenden Wasser=Fa=
brike
, welche in einer der schönsten hiesigen Vor=
städte
und in einer sehr gangbaren Gasse sich bie=
findet
, wird hiemit ein Compagnon mit einem sehr
mäßigen Capital gesucht, welchem die ganze dies=
fällige
Verfahrungsart zu lehren der Eigenthümer
sich verbindet. Das Nähere ist bey H. Michael
Russer auf der Sailerstatt im Kirzingerischen Haus
Nr. 855 in Mohnbeigelgewölbe zu erfragen.


Dienstsuchender.

Joseph Bitzler, ein gelernter Tischler, welcher
12 Jahre als Gesell geabeitet, auch nebstbey die
Lakierkunst nach der neuesten englischen Art voll=
ständig
gelernet hat, als Wägen, Tischlerarbeit u.
dgl. auf das feinste zu lakieren, zugleich ein Kunst=
und Zimmermaler ist, daß er im Stande ist, ohne
Angabe eines Meisters nach dem neuesten Geschmack
zu arbeiten, auch sich seiner Rechtschaffenheit we=
gen
ausweisen kann, bietet hohen Herrschaften, die
einen Menschen von diesem Metier oder Kunstar=
beit
auf Landgütern, oder sonst, gebrauchen sollten,
seine Dienste in oder ausser der Livre an. Er ist
vom 24. Septemb. bis 24. Oktob. in Wienerisch=
Neustadt auf der Tischlerherberg zu erfragen, wo=
hin
er auch die allenfalsigen Briefe an ihn zu ad=
dreßiren
bittet.


NACHRICHT.

Ein junger Mensch, der seine Geschicklichkeiten
in den kaufmännischen Rechnungen aller Arten,
besonders in der kaufmännischen doppelten Buch=
haltungswissenschaft
, und im deutschen Briefstyle,
durch glaubwürdige Zeugnisse sowohl, als durch
kräftigere Beweise darthun kann, biethet hiemit
(aus Mangel hinlänglicher Bekanntschaft) seine
Dienste in ein Compoir, oder in eine andere Buch=
halterey
an. Er versteht nebstbey die französische
und wälsche Sprache, im mündlichen sowohl als
im schriftlichen. Er verspricht auf das Feyerlichste
anhaltenden Fleiß und ungemeine Treue. Er wohnt

[17]

in der Naglergasse, wenn man vom Kohlmarkt
kömmt, links das zweyte Gassel, der Haarhof ge=
nannt
, Nr. 291 im zweyten Stocke; ist anzutref=
fen
früh bis 8, mittags von 1 bis 2, und abends
von 6 bis 7 Uhr; an Sonn=und Feyertagen wie
auch an Donnerstägen beynahe den ganzen Tag.
Wer ausser diesen Zeiten mit ihm sprechen will,
beliebe die Addresse in obenbeschriebener Wohnung
zu lassen, wohin und wann er kommen soll. NB.
Wer in=oder ausser dem Hause an Werk=oder
Feyertägen monathlich oder lektionsweise in den
kaufmännischen Rechnungen aller Arten, beson=
ders
in den sogenannten ausländischen und Fat-
turen
-Rechnungen nach allen möglichsten Verkür=
zungen
, besonders aber in der kaufmännischen
doppelten Buchhaltung, im deutschen Brief-
style
und in der Rechtschreibung gründlichen
Unterricht verlangt, dem kann er für einen sehr
billigen Preis Genüge leisten.


Portrait=Maler.

Ein aus Jtalien angekommener Migniatur=Ma=
ler
schmeichelt sich durch seine Kunst dem hochschätz=
baren
Publikum Portraite von der genauesten Aehn=
lichkeit
um billige Preise zu liefern. Wer daher
Lust hat, einige Stücke von ihm zu sehen, beliebe
auf die Sailerstatt in das Severinhubersche Haus
Nr. 856 im ersten Stock um ihn zu schicken, oder
zu kommen.


Kundmachung.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey die wider den Anton A=
lois
Edeln v. Natory unter den 14. Junius 1796
verhängte Unfähigkeitserklärung zur Verwaltung
seines Vermögens, und die bisher über ihn fort=
gesetzte
Curatel auf Anlangen seines Vaters Franz
Wilhelm Edeln v. Natory, k. k. priv. Großhänd=
lers
, und über das ihm von diesem beygelegte Zeug=
niß
eines nunmehr wirthschaftlichen Betragens, wie=
der
aufgehoben, folglich ihm Anton Alois Edeln v.
Natory die freye Ausübung der ihm nach bereits
erreichter Großjährigkeit zustehenden Rechte einge=
räumet
worden. Wien den 14. Sept. 1798.


Türkische Zinellen.

Anton Kerner, k. k. privil. Hof=und Kammer=
Waldhorn=und Trompetenmacher, wohnhaft am
Dominikanerplatz Nr. 715 in eigener Behausung,
hat die Ehre allen Musikliebhabern anzuzeigen,
daß bey ihm ein frischer Transport ächter türkischer
Musikteller, oder sogenannte Zinellen, aus Con=
stantinopel
von bester Qualität zu haben sind.


Grosses Forte piano und Violin.

Jn der Stadt im Michaeler Durchhause, ober
der Schule im 2ten Stock rechts, ist ein rothge=

beitztes mit Brons geziert und sehr fleissig gearbei=
tetes
grosses Forte piano, leicht zum Spielen, und
der Ton voll und angenehm, um einen billigen
Preis zu verkaufen; wie auch eine ächte gut con=
ditionirte
Pariser Violine von Hrn. Chapui.


Forte piano.

Ein sehr gutes und schön gebeitztes, dann zwey
überspielte Forte piano sind in der Wollzeil ne=
ben
dem Schwibogen Nr. 829 im 2ten Stock
rechts, täglich um den billigsten Preis zu verkaufen.


Bey Alois Doll,
Buchhändler, am Stephansplatz im deutschen
Hause, ist ganz neu zu haben:

Nouveau Dictionnaire

portatif, françois-allemand & allemand- fran-
çois

çois, avec un recueil de Neologismes & un
Lexique geographique en deux langues,
par JEAN VALENTIN MEIDINGER.
2 Tomes in 8. à Francfort 1798. en feuilles
2 fl. 30 kr. broché 2 fl. 40 kr.

Von dem nämlichen Verfasser ist auch zu haben:
Praktische französische Grammatik à 1 fl.
Praktische italienische Grammatik à 1 fl.
Erster Unterricht in der französischen Spra=
che
für Kinder à 20 kr. Lesebuch zum Ueber=
setzen
in das Französische à 1 fl. Grammaire
allemande à 1fl.

Wechsel=Cours=Tabellen
(allgemeine)
für Amsterdam, Augsburg, Frankfurt, Hamburg,
Leipzig und Wien.
Von Abraham Wolf Aub, Wechselsensalen.
3 Bände. gr. 8. Nürnberg 179597. 7 fl. 30 kr.
Der dritte Band wird gratis nachgeliefert.

Röschlaub (And.)
von dem Einflusse der Brownischen Theorie
in die praktische Heilkunde.
gr. 8. Würzburg 1798. Ungeb. 1 fl. 12 kr.
broschirt 1 fl. 15 kr.

Der Name des durch seine Pathogenie rühm=
lichst
bekannt gewordenen Verfassers ist hinlänglich,
auch diesem neuen Werke eine günstige Aufnahme
zu verschaffen. Jn dem 87sten St. der Oberdeut=
schen
Litt. Zeitung d. J. wird solches sehr vor=
theilhaft
beurtheilet, und allgemein empfohlen.

Kolbani (Paul)
Giftgeschichte des Thier=Pflanzen=und Mineral=
reichs
, nebst den Gegengiften und der medi=
zinischen
Anwendung der Gifte.
gr. 8. Wien 1798. 1 fl. 30 kr.


Bey Joseph Frister,

Kunst=und Buchhändler neben dem neuen Markte

[18]

in der Plankengasse im Baron Wetzlarischen
Hause Nr. 1124, ist zu haben:

Militärische Denkmünze, oder Belohnungsgeschich=
te
der k. k. obligaten Mannschaft; zweytes
Bändchen, 12. Wien, 1798. gebund. 30 kr.

—— beyde Bändchen zusammen, nebst Register,
gebund. 1 fl.

Dem für edle Thaten so gefühlvollen Publi=
cum
, übergibt man hiermit die systematische Fort=
setzung
des Verzeichnisses jener k. k. obligaten Krie=
ger
, die sich durch eine besondere Handlung der
Tapferkeit gegen den Feind ausgezeichnet haben,
und dafür mit Ehren=Denkmünzen belohnet wor=
den
sind. Dieses Werkchen dürfte ein nicht un=
angenehmes
Geschenk für Aeltern und Anverwandte
seyn, welche darin mit Vergnügen die Namen und
die Geschichte von dem Wohlverhalten ihrer Kin=
der
und Freunde finden werden. Es muß auch
nicht weniger für den Offizier ein vorzügliches Jn=
teresse
haben, wenn er die Namen jener Offiziere
liest, den durch die Tapferkeit ihrer gemeinen Mit=
brüder
das Leben, oder die Freyheit gerettet wurde.
Er wird immer stolzer darauf werden, der Anfüh=
rer
solcher Männer zu seyn, die ihr eigenes Leben
nicht achteten, um das Leben ihrer Vorgesetzten zu
retten.

Oesterreichischer Militär-Almanach, für das
Jahr 1798. Auf Schreibpapier, und illu-
minirt
, in grünem Bande, 2 fl. Auf Druck-
papier
, im blauen Bande, 1 fl.

Klügels Anleitung zur Kenntniß der Kriegs=und
Seewissenschaften, mit 12 Kupfern, 8. Wien,
797, gebund. 1 fl. 20 kr.

Bourscheids Schild des Achilles, eine Schreibtafel
für den Militärstand, 8. 791. geb 30 kr.

Geschichte der in den k. k. Erbstaaten florirenden
Ritterorden, mit illuminirten Ordenszeichen, 8.
Regensb. 796. gebund. 2 fl. 15 kr.


Ankündigung.

Jn der Aloys Dollischen Buchhandlung auf dem
Stephansplatz, und in der Pichlerischen Buchdru=
ckerey
nächst dem Stubenthor Nr. 838,
ist neu zu haben:

Der zweyte und letzte Theil
von des
Grafen Macartney
Gesandschaftsreise nach China,

auf Kosten der Großbrittanischen Regierung unter=
nommen
in den Jahren 1792 bis 1794, nebst
Nachrichten über den gegenwärtigen Zustand von
China, und die chinesische Tartarey, in physischer
politischer, wissenschaftlicher und technologischer Hin=
sicht
; aus dem Englischen des Sir George Staun=
ton
, Ambassade Sekretärs, frey übersetzt. Mit ei=

ner Landcharte 1 fl. 8 kr. Alle 2 Theile komplet
2 fl. 15 kr.


Bey Christoph Peter Rehm,
Buchhändler, am Kohlmarkt im Buron v. Braun=
dauschen
Hause, ist ganz neu zu haben:

Das neunte Heft von der Wahrheit in Maske.
Vom Verfasser der Eipeldauerbriefe. 8. Wien
1798. kostet gebunden 15 kr. Alle neun Hefte
2 fl. 15 kr.

Der Geist Rudolfs von Schreckenstein, sein Her=
umwandeln
und seine Erlösung. Eine Geister=
geschichte
des zwölften Jahrhunders. Mit ei=
nem
prächtigen Kupfer, gestochenen Titel und
Bignette. 8. 799. ungebunden 45 kr. broschirt
49 kr. steif gebunden 55 kr.

Der Raubritter mit dem Stuhlarme, oder der
Sternenkranz. Eine Geistergeschichte. Mit ei=
nem
prächtigen Kupfer, gestochenen Titel und
Bignette. 8. 799. ungeb. 48 kr. brosch. 52 kr.
steif geb. 58 kr.

Die Wanderungen des Ritters Eckberts von Klau=
senthal
. Scenen aus der Geister, und Vorwelt,
vom Verfasser des schwarzen Ritters. 2 Theile.
Krems 798. Mit Kupf. und gestochenen Titeln.
Ungeb. 1 fl. 40 kr. brosch. 1 fl. 48 kr.

Mercier über die Einsamkeit, und ihren Einfluß
auf Geist und Herz. Nach Zimmermann; und
mit psychologischen Reflexionen begleitet von Prof.
Heydenreich Wien 799. Mit einer schön gesto=
chenen
Titel Bignette. Ungeb. 45 kr. br. 49 kr.

Die Gespenster, kurze Erzählungen aus dem Rei=
che
der Wahrheit, von S. C. Wagner, 2ter
Theil. 8. Wien 798. brosch. 58 kr. Beyde
Theile 1 fl. 56 kr.

Alme, oder ägyptische Mährchen, vom Verfasser
des Welter von Montdarry, 3 Bändchen, kom=
plet
8. Braunschweig 798. 2 fl. 15 kr.

Spieß, Geheimnisse der alten Aegyptier, eine
wahre Zauber=und Geistergeschichte des acht=
zehnten
Jahrhunderts. Schöne mit Titelkupf.
gezierte Auflage, 2 Theile. 8. Leipz. 798 1 fl.
12 kr. brosch. 1 fl. 20 kr. steif geb. 1 fl. 32 kr.

—— Begebenheiten und tolle Streiche des Jakob
von Buchenstein, Erb. Lehn=und Gerichtsherrn
auf Ober=Mittel=und Unterbuchenstein, 3 Thle.
mit Kupf. Schöne dem Original ähnliche, zwey=
te
durchgesehene Auflage 8. Frankf. u. Leipz.
798. ungeb. 1 fl. 45 kr. brosch. 1 fl. 57 kr.
blausteif mit Schildel 2 fl. 15 kr.

—— Die Löwenritter. Eine Geschichte des drey=
zehnten
Jahrhunderts, 4 Theile mit Kupf. 8.
Frankf. u. Leipz. 796. schöne und correcte Auf=
lage
, ungebund. 3 fl. brosch. 3 fl. 16 kr. steif
gebund. 3 fl. 40 kr.

—— Die zwölf schlafenden Jünglinge. Eine=Gei=

[19]

2879


stergeschichte. Als Seitenstück zu den zwölf schla=
fenden
Jungfrauen, 2 Theile mit Kupfern. 8.
Leipz. 798. brosch. 40 kr. steif gebund. 46. kr.

—— Hans Heiling, vierter und letzter Regent der
Erde, Luft=Feuer=und Wassergeister. Ein
Volksmährchen des zehnten Jahrhunderts. Schö=
ne
Auflage, 2 Theile mit Kupf. 8 Leipz. 798.
brosch. 1 fl. 8 kr. Der 2te Theil einzeln 34 kr.

—— Der Alte Ueberall und Nirgends, 4 Jahr=
hunderte
, complet. 8. Frankf. u. Leipz. 795.
1 fl 48 kr. Jst auch broschirt und steif gebun=
den
zu haben.

Die unruhige Matrone von Pfyrt. 3 Thle.
mit Kupf. ungebund. 1 fl. 30 kr. brosch. 1 fl.
42 kr. blausteif mit Schildel 2 fl.


Bey Artaria und Comp.,
am Kohlmarkt, ist ganz neu zu haben:

Das Portrait
des Admirals Str H. Nelson.
Nach einem Originalgemälde des berühmten Orme
in pathologischer Manier punsirt von
J. Neidl.

Man glaubt, daß bey gegenwärtigen Ereignis=
sen
dem Publikum dieses besonders schöne und voll,
kommen ähnliche Portrait eines so grossen Mannes
angenehm seyn wird, dessen ausgezeichnete Helden=
thaten
in der Geschichte Englands Epoche machen.
Ein sehr reiner Abdruck kostet 1 fl.

Ferner sind folgende Musikalien neu erschienen:

Freund. (Ph.) 8 Variations pour le Clavecin.
Op. 4. Nr. 2. 45 kr.

Mozart 1 Concerto pour le Clavecin avec ac-
compagnement
d'Orchestra. p. 43. 3 fl.

—— 1 Sonate pour le Clavecin. Op. 44. 1 fl.
30 kr.

Haydn 1 Trio pour le Clavecin avec un Vio-
lon
& Violoncelle. Op 80. 1 fl. 30 kr.

—— Reçueil de trois petites pieçes faciles
& agreables pour le Clavecin, 45 kr.

Sterkel 1 Sonate pour le Clavecin avec Vio-
lon
& Violoncelle. Op. 36. 1 fl. 20 kr.

Angrisani 6 Notturni a tré Voci dedicati a
Sua Altezza Reale il Principe Augusto Fe-
derico
d'Ighilterra. Op. 2da 2 fl.

Pär 6 Variations faciles pour le Clavecin sur
un thema de Mr. Winter, 40 kr.

Pleyel 1 Sonate pour le Clavecin avec un
Violon obligée. Op. 43. 2 fl.

—— 3 grandes Sonates pour le Clavecin avec
accompagnement d'un Violon & Vicoloncelle,
3 fl. 30 kr.

NB. Dieses Werk ist die Fortsetzung von den
schon bekannten 6 Pleyelschen grossen Sonaten, wel=
che
mit allgemeinen Beyfall aufgenommen worden
sind.

Pleyel 3 Sonates Progrellives pour le Clave-
cin
avec Violon. Op. 45. 2 fl. 30 kr.

—— 3 deti per deto. Op. 46. 2 fl. 30. kr.

M. Haydn Hochamt mit 4 Singstimmen, 2
Hörnern, und der Orgel, 1 fl. 30 kr.

Trauer-Cantate zur Begräbnisfeyer Sr. königl.
Majestat von Preussen Friedrich Willhelm II.
von Herkloth, in Musik gesetzt von F. X.
Himmel, 9 fl.


Bey Johann Träg,
Kunst=und Musikalienhändler, in der Singer=
strasse
Nr. 957, sind folgende neue Musikalien
zu haben:

Beethoven 12 Var. sur l'air (Ein Mädchen oder
Weibchen) pour le Pianoforte avec un Vio-
loncelle
oblige. Nr. 6. 45 kr.

Eybler grand Quintetto per 2 Viol. 2 Viole
& Violonc. Op. 5. Nr. 1. 2 fl.

Fux 9 Var. sur l'air (O mein lieber Augustin)
pour le Violon. Nr. 2. 20 kr.

Krommer Sonate pour le Violon & Basse.
Op. 15. 45 kr.

Mozart differ. petites Pieces pour le Piano-
forte
. Nr. 2. 40 kr.

—— Dom Juan Opera arrangée en Quatuors.
Liv. I. 4 fl.

Graffet Conc. pour le Violon Princ. Op. 1.
2 fl. 45 kr.

—— deto deto Op. a. 2 fl. 30 kr.

Relcha 6 Duos pour le Violon & Violonc.
Liv. 1. & 2. 4 fl.

Neubaur 3 Sonates pour le Violon & Alto.
Op. 13. Liv. 1. & 2. 3 fl.

—— 18 Var. deto deto Op. 14. 1 fl.

Durahd 6 Var. sur l'air (Ein Vogelfänger) pour
le Violon & c. 30 kr.

—— deto deto (Die Milch ist gesünder) deto
30 kr.

—— (Helas j'ai perdu 30 kr.

Wranizky 3 Duos pour 2 Flutes. Op. 33
Liv. 1. 2 fl.

—— deto deto Op. 33. Liv. 2. 2. fl.

Pleyel 3 gr. Son. pour le Pianof. avec Viol.
& Violonc. Op. 33. Liv. 3. 3 fl. 30 kr.

MozartHymne: Gottheit über alles, 1 fl. 8 kr.

Müller A. E. Concerto pour la Flute. Op. 16.
3 fl.

Vierling Versuch einer Anleitung zum präludiren,
24 kr.

Conrad 12 leichte Vorspiele für Anfängen im Or=
gelspielen
, 24 kr.

J. C. W. & J. G. C. 12 dergleichen Vorspiele ꝛc.
24 kr.

Seegr. 8 Toccaten und Fugen für die Orgel, 1 fl,
15 kr.

[20]

Nicolai Fantasie und Fuge, 36 kr.

Intervallen Tabelle, 20 kr.


Ankündigung
eines Tischler=Waaren=Lagers.

Die Kompagnie der bürgl. Tischlermeister, wel=
che
vorhin in der Dorotheergasse im Graf Gatter=
burgischen
Haus ihr Waarenlager gehabt, selbes
aber dermal in die untere Breunerstrasse in das Ba=
ron
Spielmannische Haus Nr. 1188 versetzt hat,
macht zu wissen, daß alda die schönsten Tischlerar=
beiten
von allen Gattungen Hölzer, sowohl von
in=als ausländischen, nach Geschmack und dauer=
haft
gearbeitet, um die billigsten Preise zu finden
sind; auch kann man Bestellungen in kürzester Zeit
nach Belieben haben. Daher erbittet sich die Kom=
pagnie
von dem geehrtesten Publikum noch feneren
Zuspruch und Wohlgewogenheit.


Ankündigung
eines Hauptwaarenlagers aller Gattungen
neuverfertigter Tischlerarbeiten.

Die Gesellschaft deren burgerl. Tischlermeistern,
dieses Hauptwaarenlagers, macht dem hohen Adel
und gehrten Publikum hiemit bekannt, daß sel=
bes
von allen Gattungen neuen Tischlerarbeiten am
neuen Markt im Baron v. Wetzlarischen Haus Nr.
1124 im ersten Stock ober dem Handlungsgewölb,
welches schon durch ein Jahr mit vielen erworbe=
nen
Beyfall eröffnet worden ist, dieses veranlaßte
die Gesellschaft auf die Zukunft noch billigere Prei=
se
zu bestimmen, indem ohnehin allda alle Gat=
tungen
Menschen nach ihren Aufwand und Wohl=
gefallen
bedienet werden. Auch bis daher keines
von so grossen Vorrath und der Art bestanden, auch
der Kenner und Nichtkenner keine Täuschung zu
fürchten hat. Da alle Gattungen um einen fest=
gesetzten
Preis, welcher an derselben angeheftet ist,
ohne zu handeln, gegen geich baare Bezahlung,
verkauft werden, so sorget die Gesellschaft dafür,
daß jedermann um sein Geld seinen rechtmäßigen
Werth erhält, dadurch hoffet sie für das Publikum
erzweckt zu haben, den Einkauf von gut gemachten
Arbeiten um die billigsten Preis verschaffen zu
können, und den Beweis ihrer ächten Absichten
an Tag zu legen.


Pferde zu verkaufen.

Es ist eine englische Stutte, Fuchs mit Blassen,
8 Jahr um 60 Dukaten, ein Siebenbürger, Schwarz=
fuchs
, im 5ten Jahr um 40 Dukaten, beyde Reit=
pferde
, zu verkaufen. Kauflustige können das meh=
rere
in dem Haus Nr. 1 auf der Glacis zwischen
der Saliterey und Schießstett im Stall ersehen.


Wohnung zu verlassen.

Jn der Krugerstrase beym steinenen Wallsisch
Nr. 1073 im ersten Stock sind 6 theils auf die

Gasse, theils im Hofe mit Parketen, Spalieren
und niedlichen Meuveln versehene Zimmer sammt
Küche, Boden und Holzlage, halb=oder ganz=
jährig
zu verlassen. Nähere Auskunft ist beym
Hausmeister einzuholen.


Eingerichtete Wohnung zu verlassen.

Jn der Singerstrasse im Hause Nr. 956 ist vom
1. Oktober an, täglich im ersten Stock eine mit
allen Bequemlichkeiten wohl eingerichtete Wohnung,
bestehend in 10 Zimmen, einer Kuchel, Boden,
Holzlage und Kelle, viertel, halb=oder auch ganz=
jährig
zu verlassen. Nähere Auskunft hierüber er=
hält
man allda im 3ten Stock. Auch kann man
nach Belieben im Hause selbst mit einer ordentlichen
und sauberen Equipage monatweis bedient werden.


Licit im Versatzamt.

Von dem k. k. Versatzamte wird hiermit bekannt
gemacht, daß die im Monat Juni 1797 allda ver=
setzte
, und bis den 24. Septemb. 1798 unberichtigt ge=
lassene
Prätiosenpfänder, nach Jnhalt des in dem
Kundschaftsbogen einkommenden Verzeichnisses, in
folgenden Tagen, nämlich den 25. und 26. Septemb.
1798 durch öffentliche Versteigerung den Meistbie=
tenden
käuflich werden überlassen werden.


Licit Effekten.

Den 26. dies Monats September wird in dem
Jnvalidenhaus auf der Landstrasse eine Verlassen=
schaft
, bestehend in verschiedener Wäsch, Kleidun=
gen
, einer silbernen Taschenuhr, und 6 silbernen
Krönungs=und Huldigungsdenkmünzen früh um
9 Uhr auf dem obern Gang an die Meisthbietende
verkauft werden.


Licit Bücher.

Die auf den 20. d. M. September angekündig=
te
Bücherlicitation in der Schulerstrasse zum schwar=
zen
Rössel im ersten Stock wird, aus unvorher=
gesehenen
Hindernissen, auf den 28. September
verschoben.


Licit. Prätiosen und Effekten.

Den 1. Oktober zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden auf Verordnung der
Maltheserordensamtskanzley im Stögerischen Haus
in der Wollzeil unweit dem Stubenthor Nr 831
im 2ten Stock 1 grosses und 1 kleines Maltheser=
ordenskreuz
, 1 goldene Sackuhr,1 goldene und 1
silberne Tabatier, 1 goldener Stecher, und ande=
re
goldene Kleinigkeiten, 1 silberne Kaffeekanne
und Zugehörungen, 4 Paar silberne Tafelleuch=
ter
, und verschiedenes Tafel und anderes Silber
Generals=und andere Uniform und Kleidungsstü=
cke
, Porzelaingeschirr und Tafelservise, 2 Stock=
uhren
, Mannshemder, dann Leib=und Hauswäsch

[21]

Tische, Divan, Sessel, Kästen, Better, Madra=
tzen
, Kupfer, Meßing und übrige Geräthschaften
licitando hindangegeben werden.


Licit. leere Weinfässer.

n der Stadt Nr. 772 bey der goldenen Son=
ne
in der rothen Thurmstrasse werden mit löbl.
Magistratsbewilligung in den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden den 1. k. M. Oktober d.
J. einige hundert Eimer leere weingrüne Fässer mit
eisenen Reifen, mittelst öffentlicher Versteigerung
gegen gleich baare Bezahlung an die Meistbietenden
hindangegeben. Die Herren Kauflustige belieben
in oben angezeigten Ort und bestimmten Tag sich
einzufinden.

Licit. altes Eisen.

Bey dem k. k. obersten Schiffamt in der Leopold=
stadt
wird eine Quantität altes gebrochenes Eisen
von Wägen beyläufig 65 Centen mittels Licitation
hindangegeben werden Kauflustige haben sich dem=
nach
den 2. k. M. Oktober früh um 9 Uhr in
dem obersten Schiffamt einzufinden


Licit. Obligation.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf Anlangen des Sigmund v. Möfz, unter
Vertrettung Hrn. Dr. Jerel, wider die Johanna
Leitner, wegen schuldigen 1400 fl. in die Feilbie=
tung
der von dem Hrn Philipp Grafen v. Wurm=
brand
an die Geklagte ausgestellten, auf die Früch=
te
von dessen Fideikommißherrschaft Schießleuten
in Steyermark intabulirten Obligation pr. 15000 fl.
gewilliget, und hiezu der 2. Oktober zum zwey=
ten
, und der 2. November d. J. zum dritten Ter=
min
mit dem Beysatze bestimmt werden, daß, wenn
diese Obligation bey dem zweyten Termin um den
Werth pr. 15000 fl. nicht an Mann gebracht wur=
de
, dieselbe bey dem dritten auch unter der bemeld=
ten
Summe hindangegeben werden würde; so ha=
ben
die Kaustustigen an obbestimmten Tagen früh
um 9 Uhr vor dem Magistrate zu erscheinen.


Licit. Erinnerung.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird den auf der von dem Hrn.
Grafen v. Wurmbrand an die Johanna Leitner
ausgestellten, auf die Früchte von dessen Fideikom=
mißherrschaft
Schiehleuten in Steyermark intabu=
lirten
Obligation pr. 15000 fl. vorgemerkten Ta=
bulargläubiger
, als Defrain, und Karl Wetschl,
oder vielmehr der Zeßionarin Theresia Grünwald,
bekannt gemacht: Es habe der Sigmund v. Mösz,
wider die Johanna Leitner, die Feilbietung der der
Geklagten eigenthümlichen obbemeldten Graf Phi=
lipp
v. Wurmbrandischen Obligation bewirket, wor=

über der 2. Oktober, und der 2. November d. J.
mit dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn
diese Obligation bey dem zweyten Termin um den
Werth pr. 15000 fl. nicht an Mann gebracht wür=
de
, dieselbe bey dem dritten auch unter der bemeld=
ten
Summe hindangegen würde. Es werden da=
her
obige Satzgläubiger dessen zu dem Ende erin=
nert
, damit sie entweder selbst persönlich erscheinen,
den ihnen wegen ihren unbekannten Aufenthaltsorte
zum Vertretter aufgestellten Hrn. Dr. Rudolph
ihre Behelfe in gehöriger Zeit an die Hand zu
geben, oder einen andern Sachwalter zu bestellen,
und diesem Gerichte namhaft zu machen wissen
mögen, widrigens diese Obligation den Meistbie=
tenden
eigenthümlich überlassen werden, und sie sich
die aus ihrer Verabsäumung allenfalls entstehende
Folgen selbst beyzumessen haben würden.


Licit. Holz.

Von Burgerspital in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: daß die demselben zugehörige in Kalkspur=
ger
Wald liegende 124 2/4 Klafter thännene Schei=
ter
, 3/4 deto Ausschuß, 5 1/4 Klafter deto mo=
deriges
, und 2 2/4 Klafter deto Bürdeln, dann
7 Klafter eichene Scheiter, 2/4 deto moderiges,
3/4 Klafter deto Bürdeln, und 2/4 Klafter Ab=
lesbierbaum
moderiges, öffentlich zum Verkauf feil=
geboten
werden, und hiezu der 4. Oktober d J.
früh um 9 Uhr bestimmt worden. Die Kauflusti=
gen
belieben daher an obbestimmten Tag und Stund
in dem Wirthshaus beym sogenannten rothen Stadl
hinter Kaltspurg zu erscheinen.


Licit. Wambachersche Realitäten.

Von des Stifts Klosterneuburg Amtskanzley wird
hiemit bekannt gemacht: haben Frau Helen=
Possenius, als bestellte Vorminderin des minderjäh=
rigen
Adolph Peter Possenius, und Hr. Karl Ha=
genbusch
, als Mitvormund, wider Karl Wamba=
cher
, behausten Unterthan zu Kritzendorf, und
Barbara dessen Ehewirthin, die Feilbietung der
gegentheiligen hieher dienstbaren Behausung zu Kri=
tzendorf
Nr. 38, sammt dabey befindlichen Hof=
stattweingarten
pr. 430 fl., 2 Achtel Weingarten
in der Kalleiten pr. 100 fl., 2 Viertel Weingar=
ten
, itzt schlechter Acker daselbst pr. 10 fl., 2 Vier=
tel
derzeit fast ganz öd daselbst, pr. 5 fl., 3 Ach=
tel
Weingarten in Neudauer pr. 120 fl., 1 Ach=
tel
Weingarten in der Haargassen pr. 50 fl., 1
Viertel Weingarten in der Achleiten pr. 110 fl.,
1 Viertel Weingarten daselbst pr. 70 fl., und 2
Achtel ebendaselbst derzeit fast öd pr. 20 fl. ge=
schätzt
, bewirket. Da nun zu deren Versteigerung
3 Termine, und zwar für den ersten der 10. Ok=
tober
, für den zweyten der 9. November, und
für den dritten der 10. Dezember d. J. jedesmal

[22]

vormittag um 9 Uhr mit dem Beysatze bestimmet
worden sind, daß, wenn gedachte Behausung und
Grundstücke weder bey dem ersten noch zweyten
Termin um die Schätzung oder darüber an Mann
gebracht werden könnten, solche bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkauft werden sollen;
als haben diejenigen, welche um gedachte Behau=
sung
oder Grundstücke zu biethen gedenken, an ob=
besagten
Terminen in der Wambacherischen Behau=
sung
zu Kritzendorf zu erscheinen.


Licit. Maßingerischer Satz.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey über Anlangen des Hrn. Dr. Stöger, als Ni=
colaus
Haggi, Michael und Demeter Pfaraischen
Massevertretter, wider den Andre Maßinger, Sal=
nitersieder
und Spinnmaschinmacher, durch Hrn.
Dr. v. Patruban, als Curator absentis, wegen
schuldigen und dem Hrn. Kläger durch Urtheil zu=
gesprochenen
2500 fl., in die Licitirung der dem
Geklagten eigenthümlichen, auf den nunmehrigen
Obendorferischen Haus Nr. 3 am Thury haften=
den
Satzpost pr. 900 fl. gewilliget worden. Da
nun hiezu nach fruchtlos verstrichenen ersten Ter=
min
für den zweyten der 12. Oktober, und für den
dritten der 16. November d. J. mit dem Beysatz
bestimmet worden, daß, wenn gedachter Satz bey
dem zweyten Termin nicht um den nämlichen Werth
eingebracht werden könnte, selber bey dem dritten
auch unter dem wahren Werth hindangegeben wer=
den
würde. Es haben daher alle jene, welche
diesen Satz an sich zu kaufen gedenken an gedach=
ten
Tägen vor diesem Magistrat früh um 10 Uhr
zu erscheinen.


Licit. Haus und Mahlmühle.

Von dem Ortsgerichte der k. k. Familienherrschaft
Rogendorf im Pöggstall wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf Anlangen des Lorenz Stidl,
Mühlermeister in Hochenaich, wider Karl Start=
mühlner
behausten Unterthan und Mühlermeister
im Dorfe Loibersdorf, und Anna Maria dessen
Ehewirthin, in die gerichtl. Feilbietung der den
Beklagten angehörigen, in dem Dorfe Loibersdorf
liegenden, und auf 250 fl. gerichtl. geschätzten Hof=
stallbehausung
Nr. 18, mit dazu gehörigen 〈…〉 Joch
340 Klafter Hausäcker, 286 Kl. Haus=
wiesen
, 1505 Kl. Hutwaid, und 1176 Kl.
Garten, und Mahlmühle mit einem Gang, ge=
williget
worden. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 13. Oktober, für den
zweyten der 10. November, und für den dritten
der 5. Dezember d. J. mit dem Beysatze bestim=
met
worden, daß, wenn dieses Haus und Mahl=
mühle
weder bey der ersten noch zweyten Feilbie=

tung um die gerichtl. Schätzung oder darüber ver=
kauft
werden könnte, solches bey der dritten auch
unter dem Schätzungswerthe hindangegeben wer=
den
würde; so haben alle jene, welche diese Be=
hausung
und Mahlmühle gegen baare Bezahlung
an sich zu bringen gedenken, an den besagten =
gen
vormittag um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley
zu erscheinen.


Licit. Hummlisches Haus u. Ueberländgarten.

Von dem Ortsgericht der Herrschaft Karlstein
V. O. M B. wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Jakob Hummlischen Masse=
vertretters
, Hrn. Dyonis Marquart, Landesadvo=
katen
in Waidhofen, in die öffentliche Feilbietung
des in die Jakob Hummlische Konkursmasse gehö=
rigen
, auf 300 fl. gerichtlich geschätzten, im Dorf
Thuma liegenden Hauses Nr. 24, dann des da=
bey
befindlichen, auf 100 fl. geschätzen hieher dienst=
baren
Ueberländgartens, und eines in breiten Gra=
beln
Thuminger Freyheit liegenden pr. 15 fl. ge=
schätzten
Ueberländackers nach 3/4 Aussaat gewili=
get
worden. Da nun hiezu 2 Termine, und zwar
für den ersten der 13. Oktober, und für den zwey=
ten
der 13. November d. J. mit dem Beysatz be=
stimmt
worden, daß, wenn dieses Haus und Ue=
berländgründe
bey diesen Terminen weder um die
Schätzung, oder darüber an Mann gebracht wür=
den
, dieselbe bis nach verfaßter Claßifikation und
ausgetragenem Vorrechte bey der Masse aufbehal=
ten
werden sollen; als haben die Kauflustigen an
obbestimmten Tagen früh um 9 Uhr in der Kanz=
ley
dieser Herrschaft zu erscheinen.


Licit. Jetzingerisches Färberhaus.

Von dem Magistrat des k. k. Markts Aschbech
in Ni. Oest. V. O. W. W. wird hiemit kund
gemacht, daß nach Absterben des Mathias Jezin=
ger
, burgl. Färbermeisters allhier, und Johanna
dessen Ehewirthin, die von ihnen eigenthümlich
besessene burgl. Behausung Nr. 16, worauf die
Färbereygerechtsame haftet, und wobey an guten
und tragbaren Hausgründen, und zwar Acker 10
4/8, Wiesen 2 1/8, und Garten 4/8, in allen
zusammen 13 1/8 Joch sich befinden mit oder
ohne Vieh und Fahrnissen versteigerungsweis hin=
dangegeben
werden. Die Kauflustigen haben sich
daher den 15. Oktober d. J. vor dasigem Magi=
strate
auf dem Rathhaus um 9 Uhr einzufinden,
inzwischen aber die Behausung und Gründe einzu=
sehen
, um die Kaufsbedingnisse und Lasten, wel=
che
darauf haften, münd=oder schriftlich ich al=
täglich
zu erkundigen. Diese Behausung ist gut
gebauet, und befinden sich im obern Stock 1 gros=
ses
, 1 mitteres, und 1 kleines, zusammen 3 Wohn=
zimmer
, wovon die ersteten zwey sauber und gut

[23]

angebracht sind, nebst einer Kuchel, Gesellenkam=
mer
, und Getreidkasten; zu ebener Erde die or=
dinaren
Wohnstuben, nebst einem kleinen gewölb=
ten
Stüberl, ein grosses Vorhaus, ein Keller auf
6oo Eimer Wein, dann eine saubere Kuchel nebst
Speis, und die Werkstatt, worinn 6 Farbkesseln
befindlich, dann ein grosser Hof und eine Hütten,
worunter die Mang, welche mit einem Pferde ge=
trieben
wird, wie auch ein guer und wasserhälti=
ger
Brunn, dann ein Stall auf 3 Pferde, und
einer auf 6 Rinder, wie auch die Scheuern.


Licit. Hallbergisches Haus.

Von dem Metropolitankapitel in Wien wird hie=
mit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen Georg
Enzel, filiæ nom. unter Vertrettung Hrn. Dr.
Scheidlein, wider Hrn Konstantin Grafen v. Hal=
berg
, hæred. nom. seines Hrn. Vaters Theodor
Grafen v. Halberg, wegen einer Schuldforderung
von 300000 fl, in die gerichtl. Feilbietung der
gräfl. Theodor v Halbergischen, an der Mariahil=
ferhauptstrasse
liegenden, und auf 18500 fl. ge=
richtl
. geschätzten Verlassenschaftsbehausung Nr. 67
gewilliget worden. Da nun hiezu 3 Termine,
und zwar für den ersten der 13. Oktober, für den
zweyten der 16. November und für den dritten
der 17. Dezember d. J. mit dem Anhange bestim=
met
worden, daß, wenn diese Behausung weder
bey dem ersten noch zweyten Termin um den Schä=
zungswerth
oder darüber an Mann gebracht wer=
den
würde, selbe bey dem dritten auch unter der
Schätzung hindangegeben werden soll; so haben
bie Kauflustigen sich an diesen Tägen früh um 10
Uhr in der Metropolitankapitelkanzley im Zwettel=
hoff
am Stephansplatz zu ebener Erde einzufinden.


Licit. Brauneckerisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Hrn Dr. v. Patruban, als
Curators des m. Georg Brauneckerischen Posthumus
Franz Xav. in eine neuerliche Feilbietung des zu
Margarethen liegenden Johann Georg Braunecke=
rischen
, auf 10800 fl. gerichtlich geschätzten Ver=
lassenschaftshauses
Nr. 29 zur Landskron genannt,
gewilliget worden. Da nun hiezu der 16. Okto=
ber
d. J. mit dem Vorbehalt der obervormund=
schaftlichen
Ratifizirung, und dem Beysatz, daß
solches Verlassenschaftshaus um den bereits bey der
letzten Feilbietung schon gemachten Anbot pr. 15160
fl. ausgerufen werde, festgesetzt worden ist; so ha=
ben
die Kauflusigen an dem obbestimmten Tag vor
diessem Magistrate früh um 9 Uhr zu erscheinen.


Licit. Freidhofgrund sammt Wohnhaus.

Von dem Grundbuch der fürstl. Aloys Lichten=
steinischen
Herrschaft Lichtenthal in Wien wird hie=

mit bekannt gemacht: es sey auf Ansuchen der Vor=
steher
der hiesig erzbischöflichen Patronatspfarrkir=
che
im Lichtenthal gewilliget worden, den dieser
Pfarrkirche von der hohen Landesstelle zuerkannten,
zum hiesigen Grundbuch dienstbaren, inner der Li=
nie
an der Lichtenthaler obern Strasse am Him=
melpfortgrund
liegenden alten Gottesacker so, wie
er liegt, im Ganzen, sammt dem dazugehörigen
Wohnhäusel Nr. 201 bey einer öffentlichen Ver=
steigerung
an den Meistbietenden gegen baare Be=
zahlung
zu verkaufen. Da nun hiezu der 18 Ok=
tober
d. J. vormittag um 10 Uhr in hiesig herr=
schaftlicher
Amtskanzley zu erscheinen bestimmt wor=
den
; als haben die Kauflustige an erstbesagten Tag,
Stund und Ort zu erscheinen, bis wohin auch die
Kaufsbedingnisse in der Kanzley dieser Herrschaft
eingesehen werden können.


Licit. Posthaus.

Nachdem Joseph Schaußberger, k. k. Postmei=
ster
, und Anna Maria dessen Ehegattin entschlos=
sen
sind, ihre im Markt Frankenmarkt in Oester=
reich
ob der Ens liegende wohlgebaute, auf dem
Marktsplatz befindliche, und keinem Freygeld un=
terliegende
Eggerische Behausung Nr. 23, welche
zu ebener Erde mit einer wohlverwahrten Postkanz=
ley
, einen Nebenzimmer, einer Kuchel und Speis,
einer geräumigen Holzlage, einem gewölbten Zim=
merl
, dann Krautgewölbe, auch gewölbten Vor=
und Unterkeller; im obern Stock aber mit einem
grossen ausgemalenen Tafel, dann 4 kleinern Wohn=
zimmern
, nebst einer Kuchel und einem von Feuer
versicherten guten Boden, einen ganz neuen Sta=
del
, 2 Wagenschupfen, einen gemauerten Poststall
auf 16 Pferde, Zeugkammer und gemauerten Horn=
viehstall
auf 10 Rinder, einer gemauerten Gras=
kammer
mit Ziegelpflaster, dann einen geräumigen
Kuchelgarten bestehet, mit den meistens überländ.
weiß dazugehörigen, und zunächst an der Behau=
sung
liegenden 6 10/64 Joch 15 Klafter Aecker,
und 1 43/64 Joch 11 1/6 Klafter Wiesgründen,
sammt dem eigenthümlich erkauften k. k. Postregal,
in soweit die allerhöchste Hofsbewilligung erbetten
wird, sammt verschiedenen Hauseinrichtungen und
Baumannschaftsgeräthschaften, dann Wägen und
Hornvieh, dem Meistbietenden käuflich hindanzu=
geben
, hiezu auch die gerichtl. Bewilligung erwir=
ket
; so wird zu deren Veräusserung der 19. Oc=
tober
d. J. mit dem Anhang bestimmet, daß Kaufs=
liebhaber
bey ihnen täglich alles in Augenschein neh=
men
, die Kaufsbedingnisse und die hierauf haften=
de
Lasten einsehen, und den allfälligen Kauf am
obbestimmten Tage früh um 9 Uhr bey dem da=
sigen
Marktgericht abschliessen können.


Licit. Herrschaft Urschendorf.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit

[24]

bekannt gemacht: es sey über Anlangen des Ema=
nuel
freyherrl. v. Doriaischen Konkursmassevertret=
ter
, und Vermögensverwalter, in die gerichtliche
Feildietung der in dem V U W. W. liegenden, zu
der diesfälligen Masse gehörigen, und auf 12715 fl.
5 kr. gerichtlich geschätzten Herrschaft Urschendorf ge=
williget
worden. Da nun hiezu 2 Termine, und
zwar der erste auf den 3. November, der zweyte
auf den 5. Dezember d. J. mit dem Anhange be=
stimmt
worden sind, daß, falls diese Herrschaft
bey dieser ersten oder zweyten Feilbietung um den
Schätzungswerth oder darüber nicht an Mann ge=
bracht
werden könnte, mit der ferneren Versteige=
rung
bis nach verfaßter Claßification zugewartet
werden wurde. Als haben diejenigen, welche ob=
gedachte
Herrschaft käufich an sich zu bringen ge=
denken
, an den obbestimmten Termin früh um 10
Uhr vor diesem ni. öst. Landrechte zu erscheinen.


Licit. Erinnerung.

Von den k. k. m. s. Landrechten wird hiemit
den sämmtlichen Anton gräfl. Meravigliaischen Gläu=
bigern
sammt als sonders erinnert: wienach es sich
fügen därfte, daß bey der durch Edikt von 18. v.
August Monats im Wege der von dem Hrn. v.
Penzenstein wider den Hrn. Anton Grafen Me=
raviglia
ergriffenen Exekution auf den 13. künftigen
Oktober Monats ausgeschriebenen dritte Licitations=
tagfahrt
die Herrschaft Joßlowitz, wenn der Schä=
zungswerth
, oder ein höherer Kaufspreis nicht zu
erreichen wär, auch unter der gerichtl. Abschätzung
verkauft würde. Da nun bey diesem Fall das höch=
ste
Hofdekret von 24. Noyember 1783 Nr. 213
der Justiz G. S. eintritt, welches da, wo Gläu=
biger
einschreiten, die vorläufige Vernehmung der=
selben
wegen Uibernehmung des zum Verkauf ste=
henden
Guts sich gegenwärtig zu halten ordnet,
als wolle man auf gleichbesagte höchste Ausmessung
die gesammten gräfl. Meravigliaischen Gläubiger
durch gegenwärtiges Edikt aufmerksam gemacht ha=
ben
, und versehet sich also dahin, daß dieselben zu
sothaner Licitationstagfahrt an obbestimmten Tag
und Stund um sie vernehmen zu können, ob ein
oder der andere dererselben, falls für die Herr=
schaft
Joßlowiß der Schätzungspreis nicht zu errei=
chen
wäre, selbe nicht selbst übernehmen wolle, in
dem hierortigen Gerichtsorte ganz sicher zu erschei=
nen
, nicht ausser acht lassen werden. Brünn am
1. September 1798.


Covoc. Renzinger's Gläubiger.

Vom Magistrate der l. f. Stadt Ybs wird hie=
mit
bekannt gemacht: es haben all jene, welche
an der Verlassenschaft des im Markte Zell nächst
Waidhofen an der Ybs verstorbenen Lokalkaplans,
und dermaligen Defizientens, Hrn. Mathins Ren=
zinger
titulo quocunque Ansprüche zu machen ge=

denken, den 12. Oktober d. J früh um 8 Uhr
vor diesem Magistrate selbst, oder durch einen hin=
länglich
Bevollmächtigten sogewiß zu erscheinen,
und ihre Ansprüche anzumelden, widrigens obge=
dachte
Verlassenschaft ex officio abgehandelt wer=
den
wird.


Konkurs des George Busek.

Von dem Justizamte der freyen Minderherrschaft
Röz wird hiemit bekannt gemach: Es sey in die
Eröffnung des Konkurses über das sämmtliche im
k. k. Anthrile Schlesien befindliche beweg=und un=
bewegliche
Vermögen des George Busek in Niebo=
ry
gewilliget worden. Alle diejenigen, welche was
immer für eine Forderung an den bemeldten Cri=
darius
zu stellen haben, werde daher erinnert,
längstens bis 15. Oktober d. J ihre sogestalteten
Foderungen in Gestalt einer förmlichen Klage ge=
gen
den aufgestellten Kuratormasseadvokaten Jonas
bey dem hierortigen Justitzamte einzureichen, und
in selber nicht nur die Richtigkeit ihrer Forderung
sondern auch das Recht, kraft welchen sie in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangen, dar=
zuthun
, als widrigens nach Verstreichnng dieser
Frist selbe mit ihren Forderungen auch alsdann
von der ganzen Konkursmasse abgewiesen wurden,
wenn selbe auch mit einem Pfandrechte versehen,
aus der Konkursmasse ein Eigenthum zu fordern,
oder ihnen ein Compensationsrecht zu statten kon=
men
würde, dergestalt, daß solche Gläubiger un=
geachtet
ihres Pfandeigenthums und Compensations=
rechtes
, wenn sie in die Masse schuldig wären, zur
Zahlung verhalten wurden.


Citat. Peter Nikich.

Von dem k. k. Slavonisch Kroatischen Gränz=
Hussaren=Regiments=Kommando Nr. 12 wird dem
diesseitigen k. k. Hrn. Oberlieutnant, Peter Ni=
kich
öffentlich kund gemacht, daß nachdem sich der=
selbe
vom Regiment eigenmächg entfernet, und
bereits eine geraume Zeit abwesed ist, auch nam=
hafte
Schulden hinterlassen hat, zur rechtlichen
Untersuchung ein ordentliches Kriegsrecht zusammen
gesetzet werden soll, um damit aber Hr. Ober=
lieutenant
, Peier Nikich, binnen 6 Wochen und 3
Tagen unausbleiblich zu erscheinen, sohin sich ge=
bührend
anzumelden, dann über alles, was im
vorgehalten wird, sich gehörig zu verantworten,
wie im widrigen und im Nichterscheinungsfalle
gleichwohl die ordentliche Untersuchung und Erkennt=
niß
durch Kriegsrecht vorgenommen werden, sodann
derselbe zu erfahren haben soll, daß manwier
ihm nach Kriegsgebrauch und den Gesetzen gemäß
vorgehe. Dieses wird ihm Hr. Oberlieutenant
Peier Nikich zur nachrichtlichen Wissenschaft hiemit
öffentlich bedeutet. Staabsquartier Pfaffenhoen
in Bayern den 20. September 798.

[25]

Ankündigung.

Leben und Bildnisse
grosser Deutschen.
Vierter Band.
Folir. Mannhein 1798.

Enthält 1) das Leben des Kaisers Ludwig von
Bayern, 2) des Kaisers Ottodes Grossen, und
3) des Peter Paul Rubens: dann die Porträte
von Luwig dem Bayer, und Peter Paul Rubens,
nebst zwey historischen Kupfern von Otto dem Gros=
sen
, und einem von Ludwig dem Bayer, endlich
eine O⟨d⟩e zum Ruhme Ludwigs von Bayern.

Die unglücklichen Begebenheiten unserer Zeiten,
welche unsere Stadt gleichsam zu dem Mlittelpunkte
des verheerenden Kriegsschauplatzes machten, wer=
den
bey jedem billig. Denkenden zu einer vollgilti=
gen
Entschuldigung dienen, daß dieser Band so
spät der vorhergehenden folget. Sollte der Him=
mel
Deutschlands heisseste Wünsche in Erfüllung ge=
hen
lassen, und der Friede wieder seine wohlthä=
tigen
Flügel über uns ausbreiten, so versprechen
wir künftighin alle Jahre wenigstens zwey Bände
als Fortsetzung dieses wichtigen Werkes zu liefern,
und dasselbe längstens in fünf Jahren zu endigen.

Da in dieser Zwischenzeit mehrere unserer Com=
missionire
gestorben sind, wir auch mit einigen
derselben Abänderungen getroffen haben, so bitten
wir unsere Subscribenten, im Fall sie ihre Exem=
plare
nicht von dem Commissionär, bey dem sie
die Bestellung gemacht haben, erhalten sollten, sich
unmittelbar an unterzeichnetes Comptoir zu wen=
den
, und sich der pünctlichsten Bedienung versichert
zu halten. Von eben diesem Werk ist auch die
Ausgabe ohne Kupfer in gr 8vo der Band zu
1 fl. 30 kr. Wi⟨e⟩ner Währung, und in kl. 8vo
zu 40 kr. Subs⟨c⟩riptionspreis zu haben. Von der
Ausgabe in Folie ist der Subscriptionspreis 10 fl.;
wer sich zu Abnahm der folgenden Bände verbin=
dent
, erhält die bisher erschienenen noch um diesen
Preis: Einzeln aber wird der Band nicht anders,
als um 15 fl. abgegeben. Auch sind die Kupfer=
stiche
eines jeden Bandes, besonders um den in
unserem Katalog angesetzten Preis zu haben.

Vor einigen Jahren ward ein Preis auf die beste
Lebensbeschreibung Karl des Grossen ausgesetzt:
Der Sieger wird nächstens bekannt gemacht, und
es werden neue Preise auf Biographien grosser
Deutschen angesetzt werden.

Die Sammlung ausländischer schöner Geister,
als: Shakesp⟨e⟩ar, Pope, Lucian, Young,=
Milton, Yori⟨c⟩k, Briefe der Lady Montague,
Mannheimer Schaubühne, Tasso befreytes
Jerusalem, Kassische Fragmente, Klarissa,
Wathek, bestehe in 85 Theilen, und kostet 44. fl.

W. W. Wer für 3 vollständige Exemplare Ab=
nehmer
sammelt, erhält solche mit 50 per Cent
Nachlaß: Einzelne Werke aus dieser Sammlung
werden mit 1/3tel per Cent Nachlaß gegen baare
Zahlung belassen. Liebhaber wenden sich mit ih=
ren
Bestellungen in frankirten Briefen unmittelbar
an unterzeichnetes Comptoir. Mannheim den 10.
August 1798.
Das allgemeine Pränumerations=
und Subcriptions=Comptoir.


Ankündigung.
eines Grundrisses
der landesfürstl. Stadt Baaden.

Unter den schönen Gegenden, welche um diese
Kaiserstadt gelagert sind, ist wohl keine, welche vom
Fremden und Einheimischen mehr besucht würde,
als jene zu Baaden. Die heilsamen Bäder, denen
so mancher seine wiederhergestellte Gesundheit ver=
danket
, der gesellschaftliche Umgang, der die Stun=
den
an diesem Orte mit so angenehmen Zauber
fortflügelt, der Genuß einer malerischen Gegend,
welche täglich durch neue bequeme Anlagen sich ver=
schönert
, bilden diesen Ort zu einem der interessan=
testen
in Niederösterreich;. Hr. Doktor Schenk hat
eine medizinische, Hr. Canonicus Volta eine mi=
neralogische
Topographie dieses Ortes geliefet, der
Unterzeichnete glaubt dem verehrten Publikum und
einer hohen Noblesse kein unangenehmes Geschenk
zu machen, indem er ihnen einen ächten Grund=
riß
dieser Stadt und der herumliegenden
in Kupfer gegraben zum Verkauf anbiethet. Die
Zeichnung hievon ist von Hrn. Joh. Georg Kolbe,
k. k. ni. öst. Landesingenieur, geometrisch aufgenom=
men
, und bis in die keinsten Theile berichtiget
worden. Sie enthält auf einem grossen holländi=
schen
Regalbogen die herumliegende Gegend sammt
allen nach Baaden führenden Strassen und Bächen,
dann eine genaue Angabe aller Gässen, Plätze,
Bäder und die Grundrisse aller Häuser, welche
mit Nummern bezeichnet, und durch Farben von
einander unterschieden sind. Ohne mit Jemanden
zu sprechen, kann man sich mittels dieses Planes
zurecht finden, das Haus aufsuchen, in welchem
man wohnen wird, oder sich Wohnung bestellen
will, die Entfernung des nächstgelegenen Bades
von derselben bemerken u. d. gl. m. Der Pro=
spekt
des vor dem Rennthore gelegenen Kaiser Franz
und Theresienbades verschönert diesen Plan, dessen
Herausgabe durch die sorgfältigsten Korrekturen über
mehr als ein Jahr verzögert wurde. Herr Oberst=
lieutenant
v. Derichs, welchen Se. Majetzät unser
allergnädigster Monarch bey der Erziehung der jün=
gern
Erzherzoge königl. Hoheiten anzustellen geru=
het
haben, hat dem Unterzeichneten erlaubt diesen

[26]

Grundriß Hochdemselben als ein Denkmal seiner
tiefesten Ehrfurcht zueignen zu dürfen.
Hieronimus Benedicti.

Dieser Grundriß ist in der Kunsthandlung bey
Artaria und Komp. an Kohlmarkt, bey T. Mollo
am Hof, bey Friedrich Kraus im Burgerspital Nr.
1126, und bey Hrn. Grundgeyer Syndikus in
Baaden, auf holländischen Regalfolio fein illumi=
nirt
zu haben für 2 fl. W. W.


Nachricht.

Unterzeichnete haben die Ehre einen hohen Adel
und verehrungswürdigen Publikum hiemit gehor=
samst
anzuzeigen, daß in ihren Privatbeleuchtungs=
amt
am neuen Markt im v. Böckischen Haus Nr.
1130 die Beleuchtungen in den Häusern und auf
den Stiegen täglich angenommen, und um den
wohlfeilsten Preis auf das beste besorgt werden.
Auch sind alle Gattungen rein abgezogene Lein=
und besonders das in Zimmern keinen Geruch oder
Dampf machende Häring=Brennöl das Pfund a
2 kr. wohlfeiler zu haben.
Joh. G. Grünwald & Comp.


Waschblau.

Dieses Blau ist zu brauchen zur leinenen =
sche
, Schleyer, baumwollenen Zeugen, als Kam=
mertuch
, Musselin, wollenen Strümpfen, wie auch
vorzüglich zu seidenen Strümpfen; es giebt der
Wäsche ein besonders schönes, klares, reines und
glänzendes Weiß, ohne allen röthlichen oder grauen
Schein; schadet der Dauer des Zeuges nicht im
mindesten; macht dem Zeuge im Trocknen, auch
wenn es bey der Ofenwärme geschieht, keine Fle=
cke
, noch selbige im Liegen gelb oder mürbe in den
Falten; überdem ist es sehr bequem und wohlfeil
in der Anwendung, da man mit 1 Flaschel, wel=
ches
um den sehr geringen Preis von 12 kr. samt
den Gebrauchszettel zu haben ist, mehr dann 1000
grosse Hemde bläuen kann, und so im Verhältniß
auf andere Sachen. Eben so brauchbar ist dieses
Blau zur kleinen Hausfärberey auf Seiden. Baum=
wollen
und Leinenzeug. Dieses Waschblau verdirbt
nie, wenn es auch Jahre alt wird, und friert nur
dann zu Eis, wenn Wein friert, da es dann auch
nach dem Aufthauen noch völlig brauchbar ist.
Es ist zu haben bey Johann Otto, priv. Kunst=
händler
in Wien in der Kärntnerstrasse dem Gast=
haus
zur Schwanne gegenüber im neu gebauten
Haus Nr. 1027 das Flaschel für 12 kr.


Zu verkaufen.

Zu Währing in der Herrengasse Nr. 57 sind
täglich vormittags von 9 bis 12 Uhr folgende Sa=
chen
zu besehen, und um sehr billigen Preis an
sich zu bringen: 1) Ein grün lakirter, mit perl=
farben
Tuch gefütteter, und mit eisenen Schwan=

nenhälsen, auch dergleichen Federn versehener
Schwimmer auf Reisen, und bey der Stadt zu ge=
brauchen
, von Meister Simon in Brüßel verferti=
get
. 2) Eine 24zöllige Electrizie=Maschine von
Spiegelglas, mit einem großen dazugehörigen Ap=
parat
. 3) Eine Luftpumpe mit einem Stiefel,
und einiger Zugehör. 4) Verschiedene physikali=
sche
, optische, astronomische und mechanische Ma=
schinen
. 5) Ausgestoppte Vögel, des äußerst seltne
Schuppthier, ein Jchneumon, oder Feind des Cro=
codils
, ein Hammerfisch, ein großes Narvalhorn.
6) Zwey Nauralienkästen mit Eichenholz fournirt,
jeder mit 30 Schubläden, darinn über 600 Stück
verschiedene Marmor, Versteinerungen, verschie=
dene
Spath und Kreißen, auch sehr viele Stuffen.
Dabey dienet aber zu Nachricht, daß von jenem,
was zur Electrizität und zur Luft⟨gum⟩pe gehöret,
nichts separirter oder einzelnweis hindangegeben
wird; eben auch also müssen die Naturalienkästen
mit den Mineralien genommen werden.


Wagen zu verkaufen.

Ein grüner sehr bauerhaft gearbeiteter Bastard,
fast ganz neu, und nur ein wenig überfahren, mit
4 eisenen Hängfedern, und durchaus eisenen Bran=
carden
, ist um billigen Preis täglich zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich diesfalls in der Kärntner=
strasse
beym grünen Lamm Nr. 959 im ersten Stock
zu melden.


Wägen zu verkaufen.

Ein grün lakirter Bastard, mit Medaillon, und
zum Reisen sehr bequem, dann ein halbgedecktes
viersitziges Pierutsch, sind zu verkaufen, wovon
die weitere Nachricht auf der Wieden im Star=
hembergschen
Freyhaus bey dem bürgerl. Schmied=
meister
, Lorenz Holzinger, zu erfahren ist.


Wägen zu verkaufen.

Bey Joseph Mayrberger, bürgerl. Sattermei=
ster
, in der Josephstadt anfangs der Kaisergasse
Nr. 34, sind von verschiedenen Gattungen Wägen
zu bekommen, als: 2 neue und 2 überführte vier=
sitzige
Wägen, 2 neue und 1 überführter viersitzi=
ger
Bastard, 1 neuer zweysitziger Chineser, 5
neue Bastarde, 8 neue Kallesche von verschiedener
Gattung, und 1 überführtes aufliegendes Kallesch,
2 neue englische Kallesche, das Verdeck zum weg=
schrauben
, und 1 überführter Phäton auf die Reise,
mit eisenen Federn und gerader Langwid.


Wagenpferde und Wagenkasten zu verkaufen.

Zwey Wallachen, 7 Jahr alt, dann 2 Stutten,
4 Jahr alt, braun, ohne Fehler; dann ein Ba=
stard
=Wagen=Kasten, die Rückwand zum hinaus=
legen
zum schlafen, sind täglich in der Rauhenstein=
gasse
Nr. 992 zu verkaufen.

[27]

Pferde zu verkaufen.

Auf der Wien im Lorenzerhaus Nr. 34 neben
dem geldenen Kögel, sind täglich 50 bis 60 Stück
Pferde, als Postzüge und Paarweis, auch Reit=
pferde
von verschiedenen Farben, meistens Sieben=
bürger
und Ungern, um billige Preise zu verkau=
ken
, allwo immer frische Transporte ankommen.


Leere Faß zu verkaufen.

Es sind bey 400 Eimer gute stark mit Eisen
beschlagene weingrüne Faß zu verkaufen. Die
Gattungen sind von 43 dis 54 Eimer, dabey auch
ein 84 Eimer. Die Käufer belieben sich deshalb
am Hof im Tabackgewölb zum weissen Cameel zu
erkundigen.


Wundarztensgerechtigkeit zu verkaufen.

Jn Wien in einer Vorstadt ist eine burgl Wund=
arztensgerechtigkeit
um billigen Preis aus freyer Hand
zu verkaufen; wer solche an sich zu bringen geden=
ket
, hat sich bey Hrn. Franz Lewinsky, der Heil=
kunst
Doktor, im Lichtenthal Nr. 9 morgens bis
8 Uhr, nachmittag bis um 1/2 3 Ulhr des Meh=
reren
zu erkundigen.


Wohnung zu verlassen.

Vom 15. Ocober d. J. an sind in der Spiegel=
gasse
Nr 1169 im 2ten Stock 8 gut eingerichtete Zim=
mer
sammt Küche, Keller und Holzgewölb halb=
jährig
oder monatlich zu verlassen, und kann sich
dieserwegen täglich ron 9 Uhr früh bis 6 Uhr A=
bends
allda gemeldet werden, man kann auf beeden
Stiegen links oder rechts in die Zimmer kommen.


Wohnung zu verlassen.

Jn der Stadt in der Herrngasse Nr. 258 ist
der ganze zweyte Stock, ganz neu meublirt, je=
doch
ohne Bett und Kästen, jahrweis, sammt da=
zugehörigen
Kuchel, Stallung, Wagenschupfe und
Heuboden, alltäglich zu verlassen. Nähere Aus=
kunft
ist bey dem Hausmeister allda einzuholen.


Herrschaftliche Wohnung.

Es ist eine grosse ganz neu meublirte herrschaftl.
Wohnung in der Stadt entweder monatweis oder
auf ein ganzes Jahr täglich zu verlassen. Sie be=
steht
aus 23 Zimmern sammt allen häuslichen
Zugehörungen, nebst Stallung auf 14 Pferde.
Auskunft erhält man im Weinbrennerischen Hause
zum rothen Krebs Nr. 488 beym Hausmeister.


Herrschafts=Wohnung zu verlassen.

Jn der Singerstrasse im deutschen Hause sind 23
wohleingerichtete Zimmer wovon 8 mit der Aus=
sicht
auf die Gasse, die übrigen in Hof, sammt
2 Kuchel, Zuckerbäckerey, Stallung auf 6 Pfer=
de
, gesperrter Wagenstellung auf 3 Wägen, Holz=
lage
ꝛc. entweder zusammen, oder in zwey abge=

theilten Wohnungen täglich, und bis künftige Ge=
orgizeit
zu verlassen. Das Mehrere ist bey dem
daselbst im zueyten Stock wohnenden Hrn. Joseph
Morelli zu erfahren.


Gewölb zu verlassen.

Von der Georgizeit des künftigen 1799 Jahrs
an ist am hohen Markt bey dem Eingange in dem
Fischhof Nr. 561 rechts neben dem Thor das der=
malige
Kassersiedergewölb zu ebener Erde, so aus
2 Abtheilungen besteht, deren eine auf dem hohen
Markt, die andere in dem Fischhof ihren Ausgang
hat, nebst der dazugehörigen dermaligen Kohlen=
grube
, um billigen Zins, mit oder ohne Kontrakt
zu verlassen. Wer selbes zu miethen gedenkt, be=
liebe
sich an den Hauseigenthümer, welcher nächst
der Karlskirche in der Alleegasse Nr. 29 rückwärts
gegen den Garten wohnt, und Abends zu Hause
ist, zu wenden.


Wohnung, Garten, Stallung und Weinkeller
zu verlassen.

Ausser der Wieden an der Hauptstrasse am Hun=
gelbrunn
Nr. 7 beym grünen Jäger, ist eine in
7 Zimmern bestehende Wohnung, und 1 Garten,
dann eine Stallung auf 5 Pferde, mit einer Wa=
genschupfe
und Futterboden, dann 1 grosser Wein=
keller
, zu Michaeli d. J. täglich zu verlassen.
Die Wohnung und Garten sowohl, als auch die
Stallung, und der Weinkeller werden entweder
zusammen, ober auch theilweise jedes insbeson=
dere
, verlassen. Die nähere Auskunft hierüber ist
bey dem dortigen Hausmeister einzuholen.


Haus mit Garten zu verkaufen; auch Woh=
nung
sammt Garten zu verlassen.

Jn der Alstervorstadt in der angenehmsten Lage
und schönsten Aussicht, ist ein grosses wohlgebau=
tes
Haus täglich aus freyer Hand mit den billig=
sten
Bedingnissen zu verkaufen. Dasselbe hat im
ersten Stock 1 Saal, 10 Zimmer und 1 Küche;
im zweyten Stock 1 Saal, 9 Zimmer und 2 =
chen
; und im dritten Stock ein Belvedere mit
freyer Aussicht auf 10 Meilen in Umfang; alle
Zimmer, so wie der Saal sind mit Oefen ver=
sehen
daß es auch im Winter bewohnt werden
kann; zu ebener Erde ist eine Salaterrena mit
1 Zimmer; dann ein grosser mit einen Kasta=
nienwald
, Obstbäumen Statuen und schönen
Spalieren versehener Garten, wie auch die Haupt=
küche
mit Wind=und Backöfen, und 2 Zimmer,
Stallung auf 17 Pferde, Schupfen auf 5 =
gen
, ein grosser Stadel, Heu=und Haberboden,
kann Keller, Eisgrube und Holzlage, hat 3 ei=
gene
Brünne 2 Höfe, und einen eigenen Ka=
nal
, dann 57 abgesonderte Zinswohnungen, Wein=
und Bierschankgerechtigkeit. Die Außmaß des

[28]

Grundes ist 2738 Klafter. Es ist daher nicht
nur für Herrschaften, sondern auch für jeden Pri=
vat
in Ansehung des Ertrags sehr dienlich, um so
mehr, da ein grosser Theil des Kaufschillings in
4 percentigen Obligationen, die man al pari an=
nihmt
, bezahlt werden kann. Jn eben diesem
Haus ist auch die Wohnung im ersten Stock, dann
Garten, Stallung, Wagenschupfen, monatlich oder
jährlich zu verlassen. Kauf=oder Bestandlustige ha=
ben
sich an Hrn. Jgnaz Pizzala in dem Tabakge=
wölbe
am Graben zum goldenen Engel zu wenden.


Haus zu verkaufen.

Das Haus Nr. 259 am Oberneustift ist aus
freyer Hand nur um den gerichtl. Schätzungswerth,
und so zu verkaufen, daß die Hälfte des Kauf=
schillings
noch etliche Jahre darauf auf den ersten
Satz haften bleiben kann. Wer nun dieses Haus
genauer zu besehen, und zu kaufen Lust hat, be=
liebe
sich an den Hrn. Kaspar Seyfert, burgl. Bier=
wirth
in der Fuhrmannsgasse Nr. 167 zu wenden,
allwo das Weitere zu erfragen seyn wird.


Haus zu verkaufen.

Jn Oberdöbling in der Hirschengasse ist das Haus
Nr. 100 täglich aus freyer Hand zu verkaufen:
bestehet in 8 Zimmern und 2 Küchen, Stallung auf
2 Pferde, 1 Wagenschupfen, einen grossen Gar=
ten
mit den besten Obst, sammt einen grossen Glas=
haus
, und Gärtnerwohnung. Das Nähere ist in
der Köllnerhofgasse Nr. 784 im vierten Stock zu
erfragen.


Haus zu verkaufen.

Es ist das herrschaftl. Wohnhaus zu Währing
in der Herrengasse Nr. 57, bestehend aus 12 Zim=
mern
, und 2 Kabineten, nebst einer Küche im
obern Stock, dann 8 Zimmer und 1 Kammer, nebst
3 Küchen und einem Speisgewölb, dann auf 10
Pferd gewölbte Stallung und Fourageboden, einer
Schupfen auf 3 bis 4 Wägen, 3 Holzgewölber,
und 1 Brunn mit guten Wasser zu ebener Erde;
ferner 4 schöne gewölbe Keller, und grosse =
den
mit Ziegeln gepflastert, so auch als Schuttbö=
den
können gebraucht werden, und ein kleiner Gar=
ten
mit einen besonderen Brunnen und jungen Obst=
bäumen
von besten Sorten ausgesetzt. NB. Die
Zimmer im obern Stock sind alle, bis auf 2 mit
harten Parquetböden und weißen Stucköfen mit
meßingenen Füssen versehen; übrigens wird das
Haus unmeublirter in dem sehr billigen Preis,
wemn es mit baarem Geld bezahlt wird, für 12000 fl.
in 4 percentigen Fondspapieren aber für 15600 fl.
käuflich hindangelassen. Es kann solches täglich
Vormittag von 9 bis 12 Uhr, des Nachmittags
aber niemals besehen werden; und man muß sich
geraden Wegs an den Hrn. Eigenthümer wenden.

Landwirthschaft zu verkaufen.

Jn dem 1 eine halbe Stund von hier entlege=
nen
freyen Markt Himberg nächst Lanzendorf in
der so bekannten schönen und gsunden Gegend ist
ein wohlgebautes an der Strass liegendes sehr be=
quemes
Haus, welches in 3 standorten Zimmern,
1 Kabinet, Speis, Vorhaus und Kuchel, einer
Mayers=und 2 Jnleutwohnungen, Stallung, ge=
wölbten
sehr guten Keller, ger⟨ä⟩umigen Scheuern,
alles in besten Baustand, dann 1/3 Joch mit
Obstbäumen besetzten, und gemauerten Pfeilern
eingefangenen Garten, wie auch grossen Hofmarch
mit guten wasserreichen Brunn derselben, bestehet,
und zu welchen 31 Joch auf immer zehendfreye
Haus=und Ueberländacker, ein 16 Tagw. halten=
de
, zum Theil 2mädige Ueberländwiese und ein
Krautgarten gehörig, wobey auch ein beträchtlicher
Vorrath an Heu, Stroh und Körner beygelassen
wird, täglich für billigen Preis gegen dem, daß
auch im erforderlichen all 〈…〉 Theil des Kauf=
schillings
auf eine Zeit liegen verbleiben könne, aus
freyer Hand zu verkaufen, und sich in besagten
Markt in den am Platz liegenden Haus Nr. 99
bey dem Eigenthümer von nun an längstens aber
binnen einen Monat anzufragen.


Licit. Schuster's Weingarten.

Von der fürstl. v. Poniatorskyschen Herrschaft
Burg Mödling Veste Lichtenstein wird hiemit be=
kannt
gemacht: es sey auf Anlangen des Franz
Griefl, Bürger zu Wien, wider Anton Schuster,
Jnwohner zu Brunn, und Magdalena dessen Ehe=
wirthin
, wegen schuldigen 200 fl. in die öffentli=
che
Feilbietung der diesen Eheleuten gehörigen zwey
5 Pfundner Weingärten im R⟨andorn⟩, Brunner=
Gebirg, sammt der heurigen ⟨W⟩einfechsung, so auf
250 fl. gerichtlich geschätzt sind, gewilliget worden.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den er=
sten
der 22. September, für den zweyten der 6.
Oktober, endlich für den dritte der 20. Oktober
d. J. mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
wenn diese zween Weingärten weder bey dem er=
sten
, noch zweyten Termin um die Schätzung, oder
darüber an Mann gebracht weden könnten, solche
bey dem dritten auch unter der Schätzung verkauft
werden würden; so haben diejenigen, welche diese
zween Weingärten, sammt der Heurigen Fechsung
gegen gleich baare Bezahlung an sich zu bringen
gebenken, an obbestimmten Tägen früh um 9 Uhr
in dasiger Amtskanzley zu erschauen.


Licit. Bücher, Forte piano und Fahrnisse.

Den 24. September vormit⟨ta⟩g von 9 bis 12
Uhr werden auf Verordnung d⟨es⟩ hiesig löbl. Ma=
gistrats
in der Stadt in der Jnngasse im gräfl.
Gondelaischen Haus Nr. 161 der die Hauptstra=

[29]

ge um 3ten Stock einige Verlassenschaftsfahrnisse,
als 1 Forte piano,1 Violin, einige Musikalien,
weiche Tische, verschiedene Leuchter und Schreib=
zeug
von Argent ha⟨rt⟩e, Karlbader Blendenleuch=
ter
, und verschiedene Nachtlampen, Reiskoffer und
Truhen, nebst mehr andern Fahrnissen; dann nach=
mittag
um 3 Uhr und folgende Täge eine Samm=
lung
verschiedener brauchbarer Bücher, wovon der
gedruckte Katalog in der Binzischen Buchhandlung
am Stephansfreidhof unentgeltlich zu haben ist,
licitando verkauft.


Licit. Effekten, Weine und Wagen.

Den 24. und 25. September werden auf Ver=
ordnung
des allhießig k. k. J. D. M. M. in der Bi=
schofgasse
bey der goldenen Lampe Nr. 667 im
2ten Stock verschiedene Verlassenschaftseffekten, als
1 goldene Tabatier, etwas Silber, Generals=und
andere Uniformes tüch=und zeugene Mannsklei=
der
, 1 Wolfspelz, Gile und Westen mit golde=
nen
Borden, 1 türkisches ganzes Kleid, deto =
beln
und Messer, deto Kopftücher und Schall,
Leib=Tisch=und Hauswäsch, verschiedene Schabe=
racken
mit gold=und silbernen Borden, mehrere
Spiegel in lakirten und vergoldten Rahmen, bron=
sirte
Tische, 1 Stöckeluhr, so schlägt und repe=
tirt
, Soffa, Divan, Kästen, Tische, Sessel, Bett=
sä⟨ck⟩e
, Packkörbe, Porzelain, verschiedene Auslän=
derweine
, Kupfer=und eisenes Kuchelgeräth, und
mehr andere Fahrnisse, dann 2 Kallesse, und 1
Bastard, zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagsstunden
licitando gegen gleich baare Bezah=
lung
hindangegeben. Die 3 Wägen werden den
25. dicti früh um 9 Uhr in dem Gaßnerischen
Haus am Franziskanerplatz Nr. 973 verkauft.


Licit. Effekten.

Den 24. September werden mit Bewilligung
der Stiftsherrschaft Schotten am Neubau auf dem
gewesten Leichenhof im Feilhauerischen Haus Nr.
234 verschiedene Verlassenschaftseffekten, als 1 gol=
dene
Sackuhr, 1 goldene Dosen, und andere gol=
dene
Kleinigkeiten, tüch=und zeugene Mannsklei=
der
, deto Westen und Beinkleider, grosdetour=ta=
fet
=und kottunene Frauenkleider, Leib=und Haus=
wäsch
, Stockuhren, Kästen, Tische, Sessel, Bett=
gewand
, und andere Geräthschaften, zu den ge=
wöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden licitan=
do
verkauft.


Licit. Effekten.

Den 24. dies und folgende Täge werden mit
Bewilligung eines löbl. hiesigen Magistrats in der
Stadt in der Singerstrasse im Kumpfgassel Nr.
879 im Zimmermeisterischen Haus im ersten Stock
auf der vordern Stiege zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden folgende Verlassenschafts=

fahrnisse, als brillantene Rauten=und Karniolrin=
ge
, mehrere golbene Sackuhren, Denkmünzen, silberne
Tabakdosen, Salzfassel, Besteck, Vorleg==und
Kaffeelöffel, 2 Garnituren silberne Schnallen, tüch=
und zeugene Mannskleider, gold=und silberbordir=
te
Westen, Pelz, Leib=und Hauswäsch, Bettge=
wand
, mehrere Soffen und Sessel, Stock=Häng=
und Wanduhren, Spiegel, hartfournirte Schreib=
Schublad=und Hängkästen, Pistollen und Feuer=
gewöhr
, Porzelain, Kupfer, Zinn und Meßing,
bey 50 Eimer leere Fässer in kleinen Gattungen,
Kellereinrichtung und ⟨Gante⟩r, ferners eine Samm=
lung
auserlesener guter Bücher, meistens von der
Achitektur mit Kupferstich, wovon der Katalog bey
der Licitation einzusehen ist, nebst andern Geräth=
schaften
licitando gegen gleich baare Bezahlung
verkauft werden.


Licit. Weine.

Jn Oberdöbling in dem Hause Nr. 80 nächst
dem goldenen Hirschen werden den 24. September
bey 400 Eimer Grinzinger, Sieferinger und un=
garische
Edenburger Weine, in 12 bis 32 eime=
rigen
Fässern, die ungärischen sind von 1788, den
Meistbietenden licitando verkauft. Liebhaber die=
ser
verschiedenen Weine belieben sich deswegen nach=
mittag
um 1 Uhr allda einzufinden.


Licit. Schremsersches Haus.

Von dem Justizamte der Fürst Starhembergi=
schen
Herrschaft Erlaa wird hiemit bekannt gemacht:
es sey auf Anlangen des Franz Herring, wider
Joseph Schremser, und Rosina dessen Eheweib,
wegen schuldigen 300 fl. Kapital, in die Feilbie=
tung
der gegentheiligen Behausung Nr. 90 zu Atz=
gerstorf
, sammt der dazugehörigen Weinpresse, und
des dabey befindlichen Weingartens, zusammen auf
480 fl. geschätzt, gewilliget worden. Da nun der
erste Licitationstermin aus Mangel der Käufer frucht=
los
verstrichen ist, so bleibt für den zweyten der
24. September, und für den dritten der der 25.
Oktober d. J. mit dem Beysatze bestimmt; daß,
wenn besagtes Haus bey dem zweyten Licitations=
termin
nicht um den Schätzungswerth, oder dar=
über
an Mann gebracht werden sollte, solches bey
dem dritten und letzten Termin auch unter dem Schä=
tungswerth
hindangegeben werden wird. Daher
haben die Liebhaber, und Satzgläubiger an den
bestimmten Tägen früh um 9 Uhr bey hiesiger Amts=
kanzley
zu erscheinen.


Licit. Effekten.

Den 26. September werden mit löbl. Magi=
stratsbewilligung
in der Stadt auf dem alten Fleisch=
markt
Nr. 745 in 3ten Stock verschiedene Effek=
ten
, als gold=und silberne Sackuhren, silberne
Schnallen und Degen, steinene Dosen in Gold

[30]

gefaßt tüchene Mannskleider, reiche Westen, Pelz,
Leinwäsch, harte Schublad=Roll=Eck=und Schreib=
kästen
, harte Tische, Spiegel, Soffa und Sessel,
Bettgewand, etwas Porzelain, und verschiedene
Einrichtungsstücke, zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden licitando verkauft.


Licit. Garderobe und Weine.

Den 27. September und folgenden Tag werden
auf hohe Verordnung der k. k. ni. öst. Landrech=
ten
im alten Passauerhof Nr. 397 im 2ten Stock
gestickt=glatt=sammet=manschester=tüch=und zeu=
gene
Mannskleider, Kaput und Pelzröcke, eine
Wildschur, gestickte und glatte Westen und Gile,
verschiedene Beinkleider, Leibwäsch, Tischzeug, dann
einige hundert Botteillen Tokajer und Picolino
Weine licitando gegen alsogleich baare Bezahlung
hindangegeben.


Licit. Weinlöse.

Den 27 d. M. um 10 Uhr vormittag wird die
diesjährige Weinfechsung von den der k. k. Herr=
schaft
Oberdöbling gehörigen Weingarten, und
war von 10 Vierteln in Nußbergen, 10 1/2 Vier=
tel
in der Ried Sonnleiten, dann von jenen in
Hofjochen, gegen gleich baare Bezahlung verstei=
gerungsweis
hindangegeben werden. Kauflustige be=
lieben
sich daher an dem obbestimmten Tag in dem
Hause des Dorfrichters zu Oberdöbling, wo die Li=
citation
gehalten werden wird, einzufinden.


Licit. Jahnisches Perückenmachergewerb.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Michael Mauxer, Friseur,
wider Anton Jahn, burgl. Perückenmacher im Ge=
wölbe
in der Stadt im Schloffergassel am Eck, we=
gen
einen schuldigen Kaufschillingsrest pr. 1500 fl.
in die Feilbietung des gegentheiligen auf 5250 fl.
gerichtlich geschätzten burgl. Perückenmachergewerbs,
gewilliget worden. Da nun hiezu für den zwey=
ten
Termin der 27. Seytember, und für den drit=
ten
der 26. Oktober d. J. mit dem Beysatze fest=
gesetzt
worden, daß, wenn dieses Perückenmacher=
gewerb
auch bey der zweyten Feilbietung um die
Schätzung, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden würde, solches auch unter der Schätzung
verkauft werden soll; so haben die Kauflustigen an
den obbestimmten Tägen vor diesem Magistrate
früh um 9 Uhr zu erscheinen.


Licit. Schafferisches Waarenlager ꝛc.

Von dem Magistrate der k. k Haupt und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Ansuchen des Joseph Georg Schafferischen
Massevertreters, Hrn. Dr. Schlager, in die öf=
fentliche
Feilbietung des in die Joseph Georg Schaf=

ferische Konkursmassa gehörigen, auf 8242 fl. 411 kr.
geschätzten Waarenlagers, als Zucker, Kaffee, Jn=
digo
, Farben, Spezerey, und Materialwaarren,
dann Gewölbseinrichtung, Silbers, Leibskleidung,
Wäsch, und Zimmereinrichtung gewilliget, und
hiezu 2 Termine, nämlich für den ersten der 27.
September, und für den zweyten der 11. Okto=
ber
d. J. mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
wenn dieses Waarenlager, und übrige Effekten we=
der
bey dem ersten noch zweyten Termin um die
Schätzung, oder darüber an Mann gebracht wer=
den
könnten, dieselben bis nach geschöpften Klaßi=
fikationsurtheil
, und ausgetragenen Vorrechten auf=
bewahret
werden würden. Es haben daher die
Kauflustigen an obbestimmten Tagen zu den gewöhn=
lichen
Licitationsstunden in dem Haus Nr. 516 zun
3 Raaben in der rothen Thurngasse zu erscheinen.


Licit. Winterisches Haus.

Von dem k. k. Staatsgüteradministrationsgrund=
buch
samt wird hiemit bekannt gemacht: es sey auf
Ansuchen der Frau Zezilia v. Preyser, wider Franz
Winter, behausten Unterthan zu Simmering, und
Theresia dessen Ehewirthin, in die Feilbietung der
gegentheiligen, der k. k. Kammeralherrschaft Him=
melpforte
dienstbaren, auf 575 fl. geschätzten Be=
hausung
zu Simmering Nr. 182, sammt dazu=
gehörigen
Erbpachtsgrundstücken, gewilliget worden.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den er=
sten
der 27. September, für den zweyten der 25.
Oktober, und für den dritten der 26. November
d. J mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
wenn dieses Haus sammt Gründen weder bey dem
ersten, noch zweyten Termin um die Schätzung,
oder darüber an Mann gebracht werden könnte,
dasselbe bey dem dritten auch unter der Schätzung
verkauft werden würde; so haben diejenigen, wel=
che
dieses Haus sammt Gründen gegen gleich baa=
re
Bezahlung an sich zu bringen gedenken, an den
gedachten Tägen vormittag um 10 Uhr bey dem
diesseitigen Amte in dem ehemaligen Jakoberklo=
stergebäude
Nr. 847 im zweyten Stock zu erscheinen.


Licit. Kramerisches Haus.

Von der gräfl. Wurmbrandischen Herrschaft Stei=
ersberg
im V. U. W. W wid hiemit bekannt ge=
macht
: es sey über das kurz aufeinander erfolgte
Absterben des hiesigen Unterthans Karl Kramer,
und seiner Ehegattin Klara für nöthig befunden
worden, die von solchen zurückgelassene im Markte
Glogeniz unweit Schottwien liegende Halblehenbe=
hausung
, worauf eine Schank=und eine Faßbin=
dersgerechtigkeit
radiciret sind, und wozu beyläufig
5 Joch Aecker, und ungefähr 1/2 Joch Wiesgrün=
de
gehören, wie auch die wenige Zimmer=Kuchel=
und Wirthschaftseinrichtung, einige Leibskleidung,

[31]

1 Kuh und 1 Gaisbock, etwas Futterstroh, und
einige Mezen Körner, durch Versteigerung zu ver=
äussern
. Da nun hiezu der 27. d. M. Septemb.
bestimmt ist; so haben diejenigen, die diese Be=
hausung
mit der Schank=und Faßbindersgerech=
tigkeit
, oder ein und anderes von ersterwähnten
Einrichtungen gegen baare Bezahlung zu kaufen ge=
denken
, am obgedachten Tag früh um 9 Uhr in
besagter Behausung Nr. 26 im Markte Gloggnitz
sich einzufinden.


Licit. Zellwegersche Waaren.

Von dem Magistrat der l. f. Stadt Korneuburg
wird hiemit bekannt gemacht: es sey veranlaßt wor=
den
, die noch vorhandene zur Konkursmasse des
Franz Zellweger, burgl Leinwandhandlers allhier,
gehörige, aus verschiedenen Resten von Seiden=
gradel
, Kanafaß, gedruckten und gefärbten Glanz,
und ord. Leinwand, dann aus zwirnenen Bandeln
bestehenden Handlungswaaren, nebst Gewölbein=
richtung
, öffentlich feilzubieten. Da nun hiezu
der 29. d. M. September vormittag um 9 Uhr
bestimmt worden; so werden hiemit die Kauflusti=
gen
am obbestimmten Tag und Stund in der Cri=
dabehausung
Nr. 42 allhier zu erscheinen vorgeladen.


Licit. Zellwegersches Haus.

Von dem Magistrat der l. f. Stadt Korneuburg
wird hiemit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
des Hrn Leopold Partl, und der Zohanna Part=
lin
, als Satzgläubiger, in die gebettene neuerliche
öffentliche Feilbietung des zur Cridamasse des Franz
Zellwegers, burgl. Leinwandhandlers allhier, ge=
hörigen
Hauses Nr. 42, im Schätzungswerth pr.
2500 fl., und der verkäuflichen Leinwandhandlungs=
gerechtigkeit
um den festgesetzten Normalpreis pr.
1500 fl. gewilliget, und hiezu der 1. k. M. Ok=
kober
vormittag um 9 Uhr bestimmt worden. Kauf=
lustige
werden daher am obbemeldten Tag und
Stund auf hiesig gem. Stadt Rathhaus zu erschei=
nen
vorgeladen.


Licit. Wein und Korn.

Von der Herrschaft Petronell V. U. W. W. wird
hiemit bekannt gemacht: es sey in die öffentliche
Feilbietung der von dem Mathias Rauchlahner und
Elisabeth dessen Ehewirthin zu Höflein bey Bruck
übernommenen 13 Eimer Wein 1796er Gewächs,
und 19 1/2. Metzen Korn, gewilliget, und hiezu
nach fruchtlos verstrichenen ersten und zweyten Ter=
min
, für den dritten der 29 September d. J. mit
dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn besag=
ter
Wein und Korn bey dieser dritten Feilbietung
um die Schäzung, oder darüber nicht an Mann
gebracht werden würde, selbe auch unter der Schä=
tzung
verkauft werden soll. Es haben daher die
Kauflustigen an den obbestimmten Tag früh um 9

Uhr in der Amtskanzley der Herrschaft Petronell
sich einzufinden.


Licit. Schuwerkisches Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen der Albert Schuwerkischen Er=
ben
, in die Feilbietung des in diese Verlassenschaft
gehörigen, auf 843o fl gerichtlich geschätzten, und
in der Rossau liegenden Hauses Nr. 26 gewilliget
worden. Da nun hiezu der 2. October d J. be=
stimmt
worden; so haben die Kauflustigen früh
um 9 Uhr vor dem Magistrat zu erscheinen.


Licit. Manhartisches Haus.

Von dem Gerichte des Stifts zun Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf
Anlangen des Mathias Manhartischen Konkurs=
massevertreters
, Hrn. Dr. Ramor, in die noch=
malige
Feilbietung des auf 3350 fl. gerichtl. ge=
schätzten
, und in die Mathias Manhartische Kon=
kursmasse
gehörigen, am Oberneusieft liegenden
Hauses Nr. 159, vermög magistratischen Ersuch=
schreiben
gewilliget, und zu dem Ende der 2. Oc=
tober
und der 2. November d. J. dergestalt be=
stimmt
worden, daß, falls gedachtes Haus weder
bey der ersten noch zweyten Feilbietung über oder
wenigstens um den Schätzungswerth an Mann ge=
bracht
werden könnte, solches bis nach verfaßter
Klaßifikation und ausgetragenen Vorrechte beybe=
halten
, und sohin nach Vorschrift der Konkursord=
nung
damit vorgegangen werden würde. Die Kauf=
lustige
haben daher an obbestimmten Tagen früh
um 9 Uhr vor diesem Gerichte zu erscheinen.


Licit. Brucknerisches Haus sammt Bäcken=
gewerb
.

Von dem Ortsgerichte der gräfl. Karl Palfischen
Herrschaften Krumbach, Kirchschlag und Hauber=
storf
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf An=
langen
des Anton Gutkas, und Anna Maria sei=
ner
Ehewirthin, wider Johann Georg Bruckner,
Bäckenmeister, wegen schuldigen 110 fl. in die
Feilbietung der gegentheiligen, im Markte Kirch=
schlag
liegenden, auf 800 fl. geschätzten Behausung
Nro. 63, sammt den darauf radizirten Bäckenge=
werb
, und den dazugehörigen 561□ Klafter
Garten gewilliget worden. Da nun hiezu 3 Ter=
mine
, und zwar für den ersten der 2. Oktober,
für den zweyten, der 2 November, und für den
dritten, der 3. Dezember d. J. dergestalt bistimmt
worden sind: daß, wenn gedachte Behausung
sammt Bäckengewerb weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden könnte, solche
bey dem dritten auch unter der Schätzung gegen
gleich baare Bezahlung hindangegeben werden wird.

[32]

Kauflustige haben sich zu diesem Ende an obbemeld=
ten
Tägen in der Johann Georg Brucknerischen
Behausung zu Kirchschlag früh um 9 Uhr einzu=
finden
.


Licit. Weißische Effekten.

Von der gräfl. Michael Karl Althannischen Herr=
schaftskanzley
Zwentendorf im V. O. W. W. wird
hiemit bekannt gemacht: es sey in die öffentliche Ver=
steigerung
der über Absterben des Hrn. Karl Weiß,
gewesenen Verwalters allhier, vorhandenen Ver=
lassenschaftsfahrnisse
, bestehend in einigen Silber,
Wäsch, Kleider, und verschiedenen Hauseinrichtungs=
stücken
gewilliget, und hiezu der 4. Otober d. J.
früh und nachmittags zu den gewöhnlichen Stun=
den
im herrschaflichen Schlosse allhier bestimmt
worden. Die Kauflustige haben demnach an obbe=
stimmten
Ort, Tag und Stunden zu erscheinen.


Licit. Krieger's Haus.

Von der Grundbuchsverwaltung der reichsfrey=
herrl
Gemmingenischen Herrschaft Gmündt V. O.
M. B. wird zu wissen gemacht: Es habe Seba=
stian
Wagner, behausten Burger im Markte Hirsch=
bach
, wider Karl Krieger, Burger in Gmündt,
die Feilbietung der gegentheiligen auf 350 fl. ge=
richtl
. geschätzten Kleinbehausung Nr. 39, auf hie=
sig
magistratisches Ansuchen bewirket. Da nun hie=
zu
3 Termine, und zwar für den ersten der 6.
October, für den zweyten der 5. November, und
für den dritten der 7. Dezember d. J. mit dem
Beysatz bestimmt worden, daß, wenn diese Behau=
sung
weder bey dem ersten noch zweyten Termin
um die Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, solche bey dem dritten auch unter
der Schätzung verkauft werden würde; so haben
Kauflustige an obbestimmten Tägen jedesmal vor=
mittag
um 9 Uhr in der Kanzley dieser Herrschaft
zu erscheinen.


Licit. Wassermannisches Haus.

Von der gräfl. Abensperg und Traunischen Herr=
schaft
Rappottenstein V. O. M. B. wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen der The=
resia
Harraueren von Kornberg, wider Lorenz Was=
sermann
von Reinprechts, in die Feilbietung der
gegentheiligen im Markt Reinprechts liegenden,
sammt Hausgründen, als 1/4 Joch Krautgarten,
6 6/8 Joch Aecker, 1 Tagwerk Wiesen, und 1/4
Joch Waldung auf 400 fl. gerichtl. geschätzen Halb=
lehenbehausung
Nr. 42 gewilliget worden. Da nun
hiezu 3 Termine, und zwar für den ersten der 8.
October, für den zweyten der 8. November, und
für den dritten der 7. Dezember d. J. mit dem
Beysatze bestimmet worden, daß, wenn dieses Haus
weder bey dem ersten noch zweyten Termin um
die Schätzung oder darüber an Mann gebracht

werden könnte, es bey dem dritten auch unter der
Schätzung verkauft werden würde; so haben die=
jenigen
, welche dieses Haus gegen gleich baaare
Bezahlung an sich zu bringen gedenken, an den
gedachten Tägen vormittag um 9 Uhr in der Amts=
kanzley
dieser Herrschaft zu erscheinen.


Licit. Zehetmairisches Haus und Brandstatt.

Von der reichsgrafl. v. Friesischen Herrschaft
Neuenlengbach wird hiedurch bekannt gemacht: es
habe der hierseitig behauste Unterthan Joseph Ze=
hetmair
mit seiner Ehewirthin Rosalia bey hiesi=
ger
Amtsverwaltung angezeiget, daß selbe gesinnnet
seyen, ihre in dem Dorfe Christophen, unweit des
Marktes Neuenlengbach besitzende hieher untertthä=
nige
Behausung Nr. 23, sammt der darauf aus=
übenden
Schankgerechtigkeit, und dem dabey be=
findlichen
1/8 Tagwerk Garten, dann eine Brand=
statt
eben daselbst, dermal 1/8 Tagwerk Grasgar=
ten
, an den Meistbietenden gegen gleich baare Be=
zahlung
zu verkaufen. Da man nun zur Verstei=
gerung
dieser Realitäten den 12. Oktober d. J. fest=
gesetzt
hat; so haben alle, welche zum Ankaufe
derselben Lust haben, an obgedachten Tag früh
um 9 Uhr in der Amtskanzley dieser Herrschaft zu
erscheinen, allwo auch inzwischen die Kaufsbeding=
nisse
eingesehen werden können.


Convoc. Kastellischer Gläubiger.

Von dem Magistrat der landgräfl. Fürstenbergi=
schen
Stadt Weitra wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey Fr. Dominika Kastelli, des Hrn. Jgnaz
Kastelli, jubilirt k. k. Raitraths, Ehegattin, allhier
ohne Hinterlassung eines Testaments mit Tode ab=
gegangen
. Um mit Abhandlung über ihre Ver=
lassenschaft
sicher vorgehen zu können, haben alle
diejenigen, welche aus einem Erbrechte, oder sonst
einen gerechten Titel darauf Ansprüche zu machen
gedenken, den 24. September d. J. früh um 8
Uhr entweder persönlich, oder durch einen Bevoll=
mächtigten
in der Stadtkanzley allhier zu erscheinen.


Convoc. Hüttners Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene welche an die
Verlassenschaft des den 14. December 1796 mit
Hinterlassung eines Testaments gestorbenen Leopold
Hüttner, eines Fleischhackerknechts, Nr. 24. in
der Stadt, enweder als Erben, oder als Gläu=
biger
, und überhaupt aus was immer für einem
Rechtsgrunde einen Anspruch zu machen glauben,
zur Anmeldung desselben den 9. Oktober d. J. vor=
mittags
um 10 Uhr persönlich, oder durch einen
Bevollmächtigten zu erscheinen, und zwar die Ka=
tharina
Hütterin, als eine Schwester des Verstor=
benen
, oder derselben Kinder sich zur Verlassen=

[33]

Convoc. Müller's Gläubiger.

Von dem in dem Erzherzogthume Oesterreich ob=
und unter der Ens, dann in den Verlanden auf=
gestellten
k. k. Jud. del. mil. mix. wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey der minderjährige Hein=
rich
Müller am 5. May d. J. auf seiner Reise
von Rossatz nach Wien durch einen Unglücksfall in
der Donau ertrunken, und auf Ansuchen seiner Jn=
testaterben
, in die Ausfertigung der Einberufungs=
edict
gewilliget worden. Daher werden alle je=
ne
, welche entweder aus dem Erbrechte, Schul=
den
halber, oder aus was immer für einem Rechts=
titel
auf diese Verlassenschaft einige Ansprüche oder
Forderungen zu machen haben, angewiesen, den
8. Oktober d. J. in der am Hof im Kriegsgebäude
im dritten Stock befindlichen Kanzley dieses k. k.
Jud. del. mil. mix. um so gewisser zu erscheinen,
und diese ihre Ansprüche und Forderungen gehörig
anzumelden, und zu liquidiren; als widrigen Falls
mit der Abhandlung dieser Verlassenschaft der Ord=
nung
nach vorgegangen, und selbe entweder den
Gläubigern überlassen, oder den betreffenden Er=
ben
eingeantwortet werden würde. Wien den 18.
August 1798.


Convoc. Hättig's Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die Ver=
lassenschaft
des am 1. April 1798 im allgemeinen
Krankenhause mit Hinterlassung eines Testaments ge=
storbenen
Jakob Hättig, eines Schneidergesellens, ent=
weder
als Erben, oder als Gläubiger, und überhaupt
aus was immer für einem Rechtsgrunde einen An=
spruch
zu machen gedenken, zur Anmeldung desselben
den 11. October d. J. vormittags um 10 Uhr persön=
lich
, der durch einen Bevollmächtigten zu erschei=
nen
; widrigens nach Verlauf dieser Zeit die Ab=
handlung
und Einantwortung derselben Verlassen=
schaft
an denjenigen, welcher sich hierzu rechtlich
wird ausgewiesen haben, ohne weiters erfolgen wird.


Convoc. Weißischer Erben und Gläubiger.

Von der gräfl. Michael Karl Althannischen Herr=
schaft
Zwentendorf und Abhandlungsinstanz wird
andurch bekannt gemacht: es haben vor diesem Ge=
richte
alle jene, welche an die Verlassenschaft des
am 6. v. M. mit Hinterlassung eines Testaments
gestorbenen Hrn. Karl Weiß, gewesenen Verwal=
ters
alhier, entweder als Erben, oder als Gläubi=
ger
, oder aus was immer für einem Rechtsgrunde
einen Anspruch zu machen gedenken, zur Anmel=
dung
desselben am 15. Oktober d. J. vormittags

um 8 Uhr entweder persönlich, der durch gehörig
Bevollmächtigte zu erscheinen; widrigens nach Ver=
lauf
dieses Termins die Abhandlung und Einant=
wortung
derselben Verlassenschaft an diejenigen, wel=
che
sich hiezu rechtlich werden ausgewiesen haben,
ohne weiters erfolgen wird.


Convoc. Schellinscher Gläubiger.

Von dem Gerichte der Stiftsherrschaft Schotten
wird hiemit bekannt gemacht: es sey die Magdale=
na
Schellin, Hausinhaberin Nr. 365 am obern
Neustift, mit Tod abgegangen, um mit der dies=
fälligen
Verlassenschaftsabhandlung sicher vergehen
zu können, so ist auf Anlangen des diesälligen
Kurators Hrn. Dr. Rizy für nöthig befunden wor=
den
, alle diejenige vorzuladen, welche an dieser
Verlassenschaft entweder aus dem Erbrecht, oder
jure crediti, oder auf was immer für eine Art
Ansprüche machen können. Zu diesem Ende haben
all jene, welche hieran Forderungen zu stellen glau=
ben
, den 19 Oktober d. J. vormittag um 9 Uhr
entweder selbst persönlich, oder durch einen hin=
länglich
Bevollmächtigten vor diesem Gerichte al=
sogewiß
zu erscheinen, als nach Verlauf dieses Ter=
mins
ohne weitern die Abhandlung gepflogen, und
die Verlassenschaft den sich gesetzmäßig ausweisenden
Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. Freyherrl. v. Bürenscher Gläubiger.

Von dem in dem Erzherzogthume Oesterreich un=
ter
und ob der Ens, dann in den Vorlanden aufge=
stellten
k. k. Jud. del. mil. mix. wird hiermit be=
kannt
gemacht: Es sey der Herr Generalmajor
Freyherr von Büren den 23 Juli 1797 allhier
testato verstorben, und auf Anlangen der Franziska
v. Schulz, als Universalerbin, in die Ausfertigung
der gewöhnlichen Convocationsedikte gewilliget wor=
den
. Demnach haben alle jene, die an dieser Ver=
lassenschaft
einen Anspruch zu machen haben, diese
ihre Ansprüche entweder persönlich, oder durch ei=
nen
hinlänglich Bevollmächtigten den 26. Oktober
d. J. um so gewisser in der Kanzley dieses k. k.
Jud. del. mil. mix. im Kriegsgebäude am Hof im
dritten Stock früh um 10 Uhr anzumelden; wie
im widrigen die Verlassenschaft ohne weiters ab=
gehandelt
, und jenes, was Rechtens ist, erkannt
werden wird. Wien den 24. Juli 1798.


Convoc. Müllner's Gläubiger.

Von der gräfl. Karl Kollonitzischen Herrschaft Je=
denspeigen
V. U. M. B. als Abhandlungsinstanz
wird hiemit kund gemacht: es sey, um mit der
Verlassenschaft des den 22. Juli d. J. verstorbe=
nen
Joseph Müllner, Ausnehmers in dem Markte
Jedenspeigen, sicher vorgehen zu können, für =
thig
befunden worken, eine Convocation auszuschrei=
ben
. Es haben daher jene, welche an obbesagte

[34]

Verlassenschaft sub quocunque titulo, einen An=
spruch
zu haben vermeinen, bis 22. Oktober d. J.
ihre Forderung in Gestalt einer Klage, bey obbe=
sagter
Herrschaft, als Abhandlungsinstanz einzurei=
chen
, und die Richtigkeit ihrer Forderung gesetzlich
darzuthun; widrigens all jene, welche bis an dem
obbestimmten Tag, ihre Forderung nicht angemel=
det
haben, nicht mehr wurden angehöret werden,
wenn ihnen auch ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Massa zu fordern hätten, oder wenn ihre For=
derung
auch auf ein liegendes Gut des Verschul=
deten
vorgemerket wäre, folglich wenn sie in die
Massa schuldig wären, müßten sie ungeachtet des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechtes,
so ihnen sonst zu statten gekommen wäre, ihre
Schuld bezahlen.


Convoc. Rollfellner's Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die Ver=
lassenschaft
des den 5. August dies Jahrs ohne
Hinterlassung eines Testaments gestorbenen Franz
Kollfellner, bürgerl. Tischlermeisters in der Leo=
poldstadt
Nr. 163, entweder als Erben, oder als
Gläubiger, und überhaupt aus was immer für ei=
nem
Rechtsgrunde einen Anspruch zu machen ge=
denken
, zur Anmeldung desselben den 30. October
d. J. vormittags um 10 Uhr persönlich, oder durch
einen Bevollmächtigten zu erscheinen; widrigens nach
Verlauf dieser Zeit die Abhandlung und Einant=
wortung
derselben Verlassenschaft an denjenigen,
welcher sich hierzu rechtlich wird ausgewiesen ha=
ben
, ohne weiters erfolgen wird.


Convoc. Trandafir's Gläubiger.

Von dem Magistrat der königl. freyen Stadt
Klausenburg in dem Großfürstenthum Siebenbür=
gen
wird hiemit zu jedermanns Wissenschaft bekannt
gemacht: daß in dem Konkurs des dasigen ver=
schuldeten
Kaufmanns, Johann Trandafir, gerichtl.
gewilliget, und der Konkursualtermin auf den 30.
Oktober l. J. festgesetzt worden; bis zu welchem
Termin sich ein jeder, der eine Forderung an ge=
dachten
Handelsmann hat, gehörig zu melden haben
wird.


Convoc. Beer's Gläubiger.

Nachdem über das den 25. Juli d. J. erfolgte
Absterben des Hrn. Pfarrers Leopold Beer zu Et=
storf
von Seite des löbl. Stadtmagistrats Rötz, als
diesfällige Abhandlunginstanz, die Herrschaft Gra=
feneck
nicht nur als Jnventurskommissar ernennet,
sondern ihr auch sämmtl. adeliche Richteramtshand=
lungen
bis zur Abhandlung übertragen worden,
und man, um damit die löbl. Abhandlungsinstanz
in Pflegung der Abhandlung sicher vorgehen könne,

für nöthig befunden habe, all jene, welche an
der Verlassenschaft des sel. Hrn. Pfarrers rechtliche
Ansprüche haben, vorzuladen. Als haben all je=
ne
, welche aus was immer für einem Rechtsgrun=
de
eine Forderung zu haben glauben, am 31. Ok=
tober
d. J. früh um 9 Uhr entweder persönlich,
oder durch hinlänglich Bevollmächtigte um so ge=
wisser
hier zu erscheinen, ihre Forderungen anzu=
melden
und darzuthun, wie im widrigen niemand
mehr gehört, und die sämmtlichen Akten zur Ab=
handlung
an den löbl. Magistrat Rötz abgegeben
werden würden.


Convoc. Jahn's und Marschak's Gläubiger

Von dem k. k. 2ten Feldartillerie=Regimentsge=
richte
wird wird hiemit bekannt gemacht: Es ha=
ben
alle jene, welche an der Verlassenschaft des mit
Hinterlassung eines Testaments verstorbenen Kano=
niers
Georg Jahn, aus Zeltschak in Krain; dann
des gleichfalls mit Hinterlassung eines Testaments
abgelebten Artillerie=Feldzeugamts=Schmiedgesellen
Johann Marschak, aus Osoliez in Böhmen ge=
bürtig
, aus was immer für einem Rechtsgrund
Forderungen zu machen gedenken, bis 26. No=
vember
l. J. vor diesem Regimentsgerichte sogewiß
zu erscheinen, und ihre Forderungen anzumelden,
widrigens diese Verlassenschaften ohne weiters den
sich legitimirenden Erben eingeantwortet werden
würde. Wien den 20. August 1798.


Convoc. Huberischer Erben und Gläubiger.

Vor dem Verwaltungsamte der freyherrl. Lou=
donischen
Herrschaft Hadersdorf haben alle jene,
welche an die Verlassenschaft der am 2. Septem=
ber
d. J. ohne Hinterlassung eines Testaments ver=
storbenen
Anna Maria Huberin, geweste Taglöh=
nerin
, entweder als Erben, oder als Gläubiger,
und überhaupt aus was immer für einen Rechts=
grunde
einen Anspruch zu machen gedenken, zur
Anmeldung desselben den 12. Dezember d. J. vor=
mittag
um 10 Uhr persönlich, oder durch einen
Bevollmächtigten zu erscheinen, widrigens nach
Verlauf dieser Zeit die Abhandlung und Einant=
wortung
derselben Verlassenschaft an diejenigen,
welche sich hiezu rechtlich werden ausgewiesen ha=
ben
, ohne weiters erfolgen würde.


Convoc. Ritschel's Gläubiger.

Von dem in dem Erzherzogthume Oesterreich ob=
und unter der Ens, dann in den Vorlanden aufge=
stellten
k. k. Jud. del. mil. mix. wird hiemit
allen und jeden, welche an die Verlassenschaft des
unterm 13. Juni d. J. allhier ab intestato ver
storbenen Georg Ritschel, gewesenen Mundkoch bey
dem Hrn. Generalen Feldmarschall=Lieutenant, Gra=
fen
v. Harrach, einige Sprüche und Foderungen
haben, bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen

[35]

des Aloys Edlen v. Bach, der Rechte Doktors,
als Georg Ritschlischen Verlassenschafts=Curators
um mit der Abhandlung dieser Verlassenschaft sicher
vorgehen zu können, in die Ausfertigung der ge=
wöhnlichen
Einberufungsedikte zur Ausfindigma=
chung
der Erben gewilliget worden. Daher wer=
den
alle und jede welche an die Verlassenschaft
des mehr gedacht Verstorbenen Erbs=oder was
immer für Forderungen und Ansprüche zu machen
vermeinen, bis den 4. December d. J. um 9 Uhr
in der im Hofkriegsgebäude am Hof im dritten Stock
befindlichen Kanzley dieses k. k. Jud. del. mil. mix.
entweder persönlich, oder durch hinlänglich Bevoll=
mächtigte
alsogewiß zu erscheinen, ihre habende
Sprüche und Forderungen mittels Beybringung
der erforderlichen Dokumenten rechtens zu liquidi=
ren
haben; als im widrigen nach Verlauf dieser
Zeit die Abhandlung dieser Verlassenschaft ohne
weiters gepflogen, und was Rechtens ist, vorge=
kehret
werden wird. Wien den 4. Septemb. 1798.


Convoc. Pöllnitz=und Braun's Gläubiger.

Von dem löbl. k. k. Jordischen Jnfanterieregi=
ments
Gericht wird bekannt gemacht: Es sey am
3. Juli 1798 zu Laibach in Krain der Herr Ober=
lieutenant
Friedrich Baron Pöllnitz, und am näm=
lichen
Tag der diesseitige Korporal, Joseph Braun,
zu Würzburg gestorben. Wer nun an den einen
oder andern, aus was immer für einen Rechts=
grund
Forderungen machen zu können glaubt, hat
selbe binnen 6 Monaten a Dato um so gewisser
bey diesem löbl. Regiments Gericht anzumelden,
und zu liquidiren; widrigens er nicht mehr damit
gehöret werden soll. Verona den 26. August 1798.


Convoc. Szekelischer Gläubiger.

Von dem k. k. Generalfeldzeugmeister Baron de
Winsischen Regimentsgericht Nr 37 wird anmit be=
kannt
gemacht: es sey der dieseitige Herr Oberst=
wachtmeister
, Johann v. Szekel, den 10. Februar
1793 mit Hinterlassung einer letztwilligen Disposi=
zion
zu Temeswar in Ungarn mit Tod abgegangen,
da aber bey Gelegenheit der ben 20. April 1797
fürgewesenen Retirade der kais. Armee am Rhein
das diesseitige Regimentsarchiv in Feindes Hände
gefallen, und die diesfällige Oberstwachtmeister Sze=
kelische
Verlassenschaftsakten ganz in Verlust gera=
then
sind, wurde, um mit Abhandlung dieser Ver=
lassenschaftmassa
sicher vorgehen zu können, für noth=
wendig
befunden, all jene, welche an besagter Ver=
lassenschaft
titulo heæreditatis, crediti aut alio
quocunque Sprüche, oder Anforderung zu haben
vermeinen, hiemit nochmal gerichtlich vorzuladen,
zu dem Ende auch ein Termin bis letzten Februar
1799 bestimmt worden ist; als haben dieselben ih=
re
etwa habende Sprüche und Anforderung alsoge=

wiß anzumelden, dann rechtsbeständig zu erweisen,
und respekt. sich zu legitimiren, wie im widrigen
nach Verlauf des bestimmten Termins niemand mehr
gehöret, sondern gedachte Verlassenschaft ex offi-
cio
abgehandelt, und was Rechtens ist erkennet
werden wird. Staabsquartier Bregenz im Voral=
bergischen
den 31. August 1798.


Convoc. Kernischer Gläubiger.

Von dem k. k. Generalfeldzeugmeister Baron de
Vinsischen Jnfanterieregimentsgericht Nr. 37 wird
anmit bekannt gemacht: es sey der diesseitige Herr
Oberlieutenannt, Philipp Kern, den 20. August
1794 in der französischen Kriegsgefangenschaft ver=
storben
. Da aber bey Gelegenheit der den 20.
April 1797 fürgewesenen Retirade der kais. Armee
am Rhein das diesseitige Regimentsarchiv in Fein=
des
Hände gefallen, und die diesfällige Oberlieu=
tenant
Kernische Verlassenschaftsakten ganz in Ver=
lust
gerathen sind, wurde, um mit Abhandlung
dieser Verlassenschaftsmassa sicher vorgehen zu kön=
nen
, für nothwendig befunden, all jene, welche
an besagter Verlassenschaft titulo hæreditaris cre-
diti
aut alio quocunque Sprüche, oder Anfor=
derung
zu haben vermeinen, hiemit nochmal ge=
richtlich
vorzuladen, zu dem Ende auch ein Termin
bis letzten Februar 1799 bestimmt worden ist; als
haben dieselben ihre etwa habende Sprüche und
Anforderung alsogewiß anzumelden, dann rechtsbe=
ständig
zu erweisen, und respekt. sich zu legitimi=
ren
, wie im widrigen nach Verlauf des bestimm=
sen
Termins niemand mehr gehöret, sondern ge=
dachte
Verlassenschaft ex officio abgehandelt, und
was Rechtens ist erkannt werden wird. Staabs=
quartier
Bregenz im Voralbergischen den 31. August
1798.


Convoc. Scherbekischer Gläubiger.

Von dem k. k. Generalfeldzeugmeister Baron de
Vinsischen Jnfanterieregiments Gericht Nr. 37 wird
anmit bekannt gemacht: es sey der diesseitige Hr.
Hauptmann, Cornelius Scherbek, den 13. De=
zember
1795 verstorben. Da aber bey Gelegen=
heit
der den 20. April 1797 fürgewesenen Ritira=
di
der kais. Armee am Rhein, daß diesseitige Re=
gimentsarchiv
in Feindes Hände gefallen, und die
diesfälligen Hauptmann Scherbekischen Verlassen=
schaftsakten
ganz in Verlust gerathen sind, wurde,
um mit Abhandlung dieser Verlassenschaftsmassa si=
cher
vorgehen zu können, für nothwendig befunden,
all jene, welche an besagter Verlassenschaft titulo
hæreditatis crediti aut alio quocunque Sprü=
che
, oder Anforderung zu haben vermeinen, hie=
mit
nochmal gerichtlich vorzuladen, zu dem Ende
auch ein Termin bis letzten Februar 1799 bestimmt
worden ist; als haben dieselben ihre etwa habende

[36]

Sprüche und Anforderung alsogewiß anzumelden,
dann rechtsbeständig zu erweisen, und respekt. sich
zu legitimiren, wie im widrigen nach Verlauf des
bestimmen Termins niemand mehr gehöret, son=
dern
gedachte Verlassenschaft ex officio abgehan=
delt
, und was Rechtens ist, erkannt werden wird.
Staabsquartier Bregenz im Voralbergischen den 31.
August 1798.


Convoc. Gempel' s Erben und Gläubiger.

Von dem k. k. Sr. Majestät des Kaisers aller=
höchsten
Rahmen führenden Kuiraßier Regiments=
gerichte
wird hiemit bekannt gemacht: es sey der
diesseitige aus der kaiserl. freyen Reichsstadt Regen=
spurg
gebürtige Fourier, Mathias Gempel, am
25. Juni 1795 in dem Feldspital zu Freyburg theils
mit, theils ohne Testament verstorben, und habe
ein Vermögen von 86 fl. 26 2/3 kr. worüber er
seinen letzten Willen nicht erkläret hat, im Regi=
mente
hinterlassen. Da nun unbekannt ist, ob
nach demselben einige Verwandten vorhanden sind,
welche hierauf nach der gesetzlichen Erbfolgsordnung
einige Ansprüche haben dürften; so werden, um
bey der Abhandlung dieser Verlassenschaft sicher vor=
zugehen
, hiemit alle und jede vorgeladen, welche
auf diesen Nachlaß einige Ansprüche aus was im=
mer
für einem Rechtsgrunde zu haben glauben,
solche bey diesem Regimentsgericht binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tagen alsogewiß anzubringen,
und rechtlich zu erweisen, als nach Verstreichung
dieses Termins die Verlassenschaft des Verstorbenen
ohne weiters abgehandelt, und diesfalls was Rech=
tens
ist, vorgekehret werden wird. Kantonirungs=
staabsquartier
Joßlowitz in Mähren am 1. August
1798.


Convoc. Milutinovich's Gläubiger u. Erben.

Von dem k. k. Generalkommando in der Ba=
nalgränze
wird hiemit bekannt gemacht: es sey für
nöthig befunden worden, alle diejenigen, welche
an der aus einer nunmehr beendigten Cridaverhand=
lung
eingegangenen, dermal in 765 fl. 47 3/4 kr.
bestehenden Verlassenschaft des den 20. Oktober 1778
zu Kostainiza mit Hinterlassung eines schriftlichen
Testaments verstorbenen türkischen Handelsmanns
Pero Milutinovich entweder Schulden oder Erb=
schafts
halber einige Ansprüche und Forderungen zu
haben vermeinen, und zwar die Gläubiger bis zum
20 Oktober d J. die Legatarien und Erben aber,
deren Leben und Aufenthalt hierorts unbekannt ist,
und zwar insbesonders die Mutter des Erblasser
und das Kind Gospava, dann das Eheweib sei=
nes
verstorbenen Bruders Miho Milutinovich bin=
nen
einer ganzen Jahrsfrist, folgbar bis zum 28.
August 1799 dergestalt vorzuladen, daß die Gläu=
biger
bis zum obbestimmten Termin ihre vermeint=

liche Forderungen alsogewiß anzumelden, und zu
liquidiren, die Legatarien und Erben aber sich über
ihre vermeintliche Erbsansprüche sogewiß zu legiti=
miren
haben werden, widrigens dieses Verlassen=
schaftsabhandlungsgeschäft
zwischen den Erscheinen=
den
der Ordnung nach ausgemacht, und jenen aus
den sich Anmeldenden eingeantwortet werden wür=
de
, den es nach den letzten Willen des Erblassers,
soweit solcher befolget werden kann, oder nach dem
Gesetze gebühret. Agram den 28. August 1798.


Konkurs der Gläubiger des Georg Bökl.

Von der Herrschaft Gilgenberg in Ni. Oest.
V. O. M. B. wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey von dem Gerichte auf Begehren der Anna Ma=
ria
Böklin in die Eröffnung eines Konkurses über
das gesammte im Lande Ni. Oest. befindliche beweg=
und unbewegliche Vermögen des Georg Bökl sel.,
gewesten Fleischhauer im Dorfe Waldkirchen, ge=
williget
worden. Daher wird jedermann, der an
erstgedacht. Verschuldeten eine Forderung zu stellen
berechtiget zu seyn glaubt, anmit erinnert, bis den
13. Oktober d. J. die Anmeldung seiner Forderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider die Georg
Pöklische Konkursmasse bey dieser Herrschaft alsoge=
wiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Richtig=
keit
seiner Forderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlangte, zu erweisen; als widrigens nach Ver=
fliessung
des erstbestimmten Tages Niemand mehr
wird angehöret werden, und diejenigen, die ihre
Forderung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten im Lande Ni. Oest befind=
lichen
Vermögens benannten Verschuldeten, ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebührete, oder
wenn sie auch ein eigenes Gut von der Masse zu for=
dern
hätten, oder wenn ihre Forderung auf ein lie=
gendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindertt des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen sonft zu statten gekommen wäre, abzutragen
würden verhalten werden.


Konkurs der Fiegelmüllerschen Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird anmit kund gemacht: Es sey
von dem Gerichte in die Eröffnung eines Konkurses
über das gesammte im Lande Ni. Oeft. unter der Ens
befindliche beweg=und unbewegliche Vermögenen des
Johann Adam Fiegelmüller, Hausinhaber auf der
Landstrasse, gewilliget worden. Daher werde je=
dermann
, der an erstgedacht=Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis den 6. November d. J. die

[37]

Anmeldung seiner Forderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Hrn. Doktor Johann
Michael Schönauer Hof=und Gerichtsadv., als
Vertretter der diesfälligen Konkursmasse, bey dem
Magistrat alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit dieser Forderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
gesetzt zu werden verlangte, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfliessung des erstbestimmten Ta=
ges
Niemand mehr wird angehöret werden, und
jene, die ihre Forderung bis dahin nicht angemel=
det
haben, in Rücksicht des gesammten im Lande
Ni. Oest. unter der Ens befindlichen Vermögens
des Eingangs benannten Verschuldeten, ohne Aus=
nahme
, auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebührete,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Mosse zu fordern hätten, oder wenn auch ih=
re
Forderung auf ein liegendes Gut des Verschulde.
ten vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie enwa in die Masse schuldig
seyn sollten, die Schuld ungehindert des Kompen=
sations
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen ver=
halten
werden würden.


Erinnerung an Johann Schmid.

Von der Herrschaft Dürnthal V. U. M. B.
dem Johann Schmid, von Pirbaum gebürtig, mit=
tels
gegenwärtigen Edikts zu erinnern: Es habe wi=
der
ihn bey diesem Gerichte der Lorenz Artner, von
Oberstockstall, wegen rückständigen Kostgeld pr. 84 fl.
seiner Tochter Nothburga, Klage angebracht, und
um die gerechte richterliche Hilfe gebetten, worüber
eine Tagsatzung auf den 19. November d. J. nach
Maß der Gerichtsordnung angeordnet wurde. Da
nun das Gericht wegen dessen nicht bekannen Auf=
enthaltserie
, allenfalls Abwesenheit von den k. k.
Erblanden ihm Johann Schmid den Hrn. Ma=
gistratsrath
Schindler, von Krems, zur Vertrettung,
auf dessen Gefahr und Unkosten, als Kurator be=
stellet
hat, mit welchem die angebrachte Rechtssache
nach Maß der für die k. k. Erblande gesetzmässig
bestimmten allgemeinen Gerichtsordnung ausgefüh=
ret
, sonach entschieden werden wird. Als werde
derselbe dessen anmit zu dem Ende erinnert, da=
mit
er allenfalls in rechter Zeit selbst zu erscheinen,
oder dem bestimmten Vertretter seine Rechtsbehelfe
in gehöriger Zeit an Handen zu lassen, oder auch
einen andern Sachwalter zu bestellen, und diesem
Gerichte namhaft zu machen, und überhaupt die
rechtlichen ordnungsmässigen Wege einzuschreiten
wissen möge, die er zu seiner Vertheidigung dien=
sam
finden würde; massen er sich die aus seiner
Verabsäumung entstehenden Folgen selbst beyzu=
messen
haben würde.

Erinnerung an N. Franzenberg.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien dem abwesenden Hrn. Med. Doct.
N. Franzenberg, mittels gegenwärtigen Edikts zu
erinnern: Es habe wider ihn bey diesem Gerichte
der Georg Röhner, Privatlehrer, wegen schuldi=
gen
120 fl., Klage angebracht, und um die der
Gerechtigkeit angemessene richterliche Hilfe gebet=
ten
; worauf der Bescheid erfolgte, beyde Theile
sollen den 13. Novemder d. J. früh um 10 Uhr
vor diesem Magistrat in Folge der Gerichtsordnung
erscheinen. Da nun das Gericht wegen dessen nicht
bekannten Aufenthaltsorte, und Abwesenheit von
den k. k. Erblanden, ihm Hrn. Med. Doct. Fran=
zenberg
den hierortigen H. u Gr. Adv. Hrn. Dokt.
Firlinger zu Vertrettung auf dessen Gefahr und Un=
kosten
als Curator bestellet hat, mit welchem die
angebrachte Rechtssache nach Maß der für die k. k.
Erblande gesetzmässig bestimmten allgemeinen Ge=
richtsordnung
ausgeführet, sonach entschieden werden
wird. Als werde derselbe dessen anmit zu dem Ende
erinnert, damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
erscheinen, oder dem bestimmten Vertretter seine
Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit an Handen zu lassen,
oder einen andern Sachwalter zu bestellen, und die=
sem
Gerichte namhaft zu machen, und überhaupt
in jene rechtliche ordnungsmässige Wege einzuschrei=
ten
wissen möge, die er zu seiner Vertheidigung
diensam finden würde, massen er sich die aus sei=
ner
Verabsäumung entstehenden Folgen selbst bey=
zumessen
haben würde.


Erinnerung an Elisabeth Praschingerin.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien der Elisabeth Praschingerin, vor=
mals
vereheligt gewesten Großmannin, k. k. Kou=
riers
Ehegattin, mittelst gegenwärtigen Edikts zu
erinnen: Es habe wider sie bey diesem Gerichte
der Hr. Joseph Fierlinger, k. k pensionirter Feld=
arzt
, wegen Verbotsjustifizierung, und resp. Abfüh=
rung
120 fl. Klage angebracht, und um die der
Gerechtigkeit angemessene richterliche Hilfe gebetten,
worüber eine Tagsatzung auf den 16 November
d J. früh um 10 Uhr angeordnet wurde. Da nun
das Gericht wegen deren nicht bekannten Aufent=
haltsorte
, allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erb=
landen
, ihr Elisabeth Praschingerin den hierortigen
H. u. Gr Adv., Hrn. Dr Voieth, zur Vertrettung
auf deren Gefahr und Unkosten als Kurator bestel=
let
hat, mit welchem die angebrachte Rechtssache nach
Maß der für die k. k. Erblande gesetzmässig bestimm=
ten
allgemeinen Gerichtsordnung ausgeführet, so=
nach
entschieden werden wird. Als werde dieselbe
dessen anmit zu dem Ende erinnert, damit sie allen=
falls
in rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder dem
bestimmten Vertretter ihre Rechtsbehelfe in gehöri=

[38]

ger Zeit an Handen zu lassen, oder einen andern
Sachwalter zu bestellen, und diesem Gerichte nam=
haft
zu machen, und überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmäßige Wege einzuschreiten wissen möge,
die sie zu ihrer Vertheidigung diensam finden wür=
de
, massen sie sich die aus ihrer Verabsäummung
entstehenden Folgen selbst beyzumessen haben würde.


Erinnerung an Johann Bapt. Lingier.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgerichte
wird hiermit dem Johann Bapt Lingier,
Handelsmann in Mainz, bekannt gemacht: Es ha=
ben
die hiesigen Banquiers, Johann Heinrich Stam=
metz
& Comp. wider ihn zu Justifizirung des auf
2 Kupferamts=Obligationen geführten Verbots, we=
gen
Abführung schuldiger 640 fl., Klage angebracht,
und wegen seiner Abwesenheit aus den k. k. Erblan=
den
, die Vorforderung desselben zu der von diesem
Gerichte hierüber auf den 3. December früh um
9 Uhr d. J. angeordneten Tagsatzung durch gegenwär=
tiges
Edikt bewirket. Er Johann Bapt. Lingier
wird dessen zu dem Ende erinnert, damit er ent=
weder
bey der angeordneten Tagsatzung selbst er=
scheine
, oder seine Behelfe den ihm hierorts von
Amtswegen aufgestellten Vertreter, den H. u. Gr.
Adv. Dokt. Beyer einsende, oder auch sich einen
andern bey diesem Gerichte angenommenen Rechts=
freund
wähle, und dieser k. k. Stelle anzeige;
widrigens auf sein Ausbleiben, was Rechtens ist,
erkannt werden, und er sich die aus Versäumung
seiner Vertheidigung für ihn enstehenden nachthei=
ligen
Folgen selbst zuzuschreiben haben würde.


Erinnerung an Herrn Peter Egyd Grafen
v. Strassoldo, und dessen Fr. Gemahlin.

Von den k. k. ni. öst. Landrechten dem Hrn. Peter
Egyd Grafen v. Strassoldo, und dessen Frau Ge=
mahlin
Agnes, gebohrnen von Niezelski, mittels ge=
genwärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider die=
selben
Johann Bapt. Rousseau bey diesem Gerich=
te
, wegen Abführung schuldiger 1300 fl. auf ei=
nen
Schuldschein dd. 4. Februar d J., Klage an=
gebracht
, und um die gerechte richterliche Hilfe ge=
bethen
, worüber eine Tagsatzung auf den 15. De=
cember
d. J. früh um 9 Uhr bey sonstiger Gestän=
dighaltung
der Schuld angeordnet worden ist. Das
Gericht, dem der Ort ihres Aufenthalts unbekannt
ist, und da sie vielleicht aus den k. k. Erblanden ab=
wesend
sind, hat zu ihrer Vertrettung, und auf ihre
Gefahr und Unkosten den hierortigen H. n Gr.
Adv. Dr. Luz als Kurator bestellet, mit welchem
die angebrachte Rechtsache nach der für die k. k.
Erblande bestimmten Gerichtsordnung ausgeführet,
und entschieden werden wird. Die Geklagten wer=
den
dessen durch diese öffentliche Ausschrift zu dem
Ende erinnert, damit sie allenfalls zu rechter Zeit

selbst zu erscheinen, oder inzwischen dem bestimm=
ten
Vertretter ihre Rechtsbehelfe an Handen zu las=
sen
, oder auch sich selbst einen andern Sachwalter
zu bestellen, und diesem Gerichte namhaft zu ma=
chen
, und überhaupt die rechtlichen ordnungsmässi=
gen
Wege einzuschreiten wissen mögen, die sie zu
ihrer Vertheidigung diensam finden würden, massen
sie sonst sich die aus ihrer Verabsäumung enste=
henden
Folgen selbst beyzumessen haben werden.


Erinnerung an Hrn. Maximilian Baron
v. Ulm auf Erbach.

Von den k. k. i. öst. Landrechten dem Hrn.
Maximilian Baron v. Ulm auf Erbach mittels ge=
genwärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider
denselben Johann Bapt Braun, cess. noe. des
Joseph Baumann, bey diesem Gerichte, wegen Ab=
führungsauflage
der auf eine unterm 7. August 1797
an Joseph Baumann ausgestellte, von diesem an Klä=
ger
cedirte Schuldverschreibung schuldigen 10000 fl.
nebst 4 per Cent Jnteressen vom 17. August 1797,
und Ersatz der Gerichtskosten, Klage angebracht, und
um die gerechte richterliche Hilfe gebetten, worüber
auf den 19. December d. J. eine Tagsatzung, bey
sonstiger Geständighaltung der Schuld, angeordnet
worden ist. Das Gericht, dem der Ort seines
Aufenthalts unbekannt, und da er vielleicht aus
den kaiserl. königl. Erblanden abwesend ist hat zu
dessen Vertrettung, und auf dessen Gefahr und
Unkosten den hierortigen Hof=und Gerichtsadvo=
katen
Doktor Wagner, dem Jüngern, als Kura=
tor
bestellet, mit welchem die angebrachte Rechts=
sache
nach der für die kaiserl. königl. Erblande be=
stimmten
Gerichtsordnung ausgeführt, und ent=
schieden
werden wird. Derselbe wird dessen durch
diese öffentliche Ausschrift zu dem Ende erinnert,
damit er allenfalls zu rechter Zeit selbst zu erschei=
nen
, oder inzwischen dem bestimmten Vertretter
seine Rechtsbehelfe an Handen zu lassen, oder auch
sich selbst einen andern Sachwalter zu bestellen,
und diesem Gerichte namhaft zu machen, und über=
haupt
die rechtlichen ordnungsmässigen Wege ein=
zuschreiten
wissen möge, die derselbe zu seiner Ver=
theidigung
diensam finden würde, massen derselbe
sich die aus seiner Verabsäumung entstehenden Fol=
gen
selbst beyzumessen haben wird.


Citat. Natan Sandmayr.

Natan Sandmayer, Rosenberger Schutzjude, hat
sich vor einem Jahr mit seiner ganzer Familie von
hier entfernt, ohne zu wissen, wo er gegenwärtig
seinen Aufenthaltsort hat. Da nun in seiner so
langen Abwesenheit er weder die k. k. Abgaben,
noch die obrigkeitlichen Schuldigkeiten ⟨prä⟩stiret, über=
dies
mehrere Gläubiger wider ihn bey dem obrig=
keitlichen
Herrschaftsgerichte Klage g⟨euß⟩ert haben,

[39]

welchen Fälle er Genugthuung leisten solle; so
wird anmit von dem Rosenberger Herrschaftsamte
gedachter mit einem Judenfamilienrecht in Rosenberg
wohnhaft gewesene Schutzjude Natan Sandmayer
dergestalt einberufen, daß er binnen 3 Monaten
vom 15. August 1798 anzufangen, bey dem Herr=
schaftsamte
zu Rosenberg um so sicherer zu erschei=
nen
, und seine Ruckstände in Richtigkeit zu brin=
gen
hat, als widrigens er nicht nur seines in Ro=
senberg
habenden Familienrechts verlustiget seyn soll,
und über sein hier befindliches Vermögen all jenes
gerichtlich veranlasset werden wird, wozu die höch=
sten
Gesetze gedachtes Rosenberger Gericht, und
seine sämmtliche Creditores berechtigen. Herrschafts=
amt
zu Rosenberg in Böhmen Budweiser Kreises
am 15. August 1798.


Citat. Katharina Cabrian.

Von dem im Erzherzogthume Oesterreich ob=
und unter der Ens dann in den Vorlanden auf=
gestellten
Jud. del. mil. mix. wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey der k. k. Herr Hauptmann
Bernhard v. Dossena den 9. December 1796 zu
Neukirchen im Pensionsstande testato verstorben,
und habe in dem unterm 7. December 1796 er=
richteten
Testament §. 2. seine rückgelassene Ehe=
gattin
Maria Anna mit seinen Kindern, worunter
auch die vereheligte Katharina Cabrian, gebohrne
v. Dossena, deren Aufenthalt unbekannt, begrif=
fen
ist, zu Universalerben seines Vermögens ein=
gesetzt
; da nun wegen Abwesenheit, und resp. un=
bekannten
Aufenthaltsorte der Katharina Cabrian
die Abhandlung der Verlassenschaft gehemmet wird.
So ist auf Ansuchen der übrigen eingesetzten und
bekannten Testamentserben in die Einberufung die=
ser
Katharina Cabrian gewilliget worden. Daher
hat dieselbe binnen 3 Monaten von heutigem Dato
an entweder persönlich, oder durch einen hinläng=
lich
Bevollmächtigten sich um so gewisser zu mel=
den
, und die Erbslegitimation beyzubringen; als
im widrigen mit dem ihr anfallenden Erbtheil je=
nes
, was Rechtens ist, vorgekehret werden würde.
Wien den 7. September 1798.


Citat. Joseph Mühlner.

Von der l. f. Pfarrherrschaft Obrizberg im V.
O. W. W. wird der dahin unterthänige Hausei=
genthümer
Nr. 5 im Dorfe Pfaffing, Joseph
Mühlner, welcher sich im Monate Juli 1797
heimlich entfernet hat, hiemit binnen 3 Monaten
vom Tage dieses Edikts an zu rechnen, auf die
Amtskanzley oberwähnter Herrschaft vorgerufen,
als ansonst nach Verlauf dieser Frist und im Nicht=
erscheinungsfalle
er sich die daraus entstehenden Fol=
gen
selbst beyzumessen haben würde. Obrizberg
am 10. September 1798.

Citat. Gebrüder Wappel.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird auf Ansuchen des Tribunals
erster Jnstanz in Mayland hiemit zu jedermanns
Wissenschaft bekannt gemacht: es habe Christoph
Orrigoni, als Curator der Verlassenschaft des allda
in der Gasse di S. Maria Falcorina Nr. 2349
verstorbenen Quido Christoph Ronzio, um die Ver=
anlassung
gebeten, womit der Karl, und Fridrich
Wappel, Söhne des verstorbenen Georg Wappel,
gewesenen Lieutenant vom k. k. Hussarenregiment
Gräven, deren Aufenthalt zwar dermal unbekannt
ist, die sich aber im Jahr 1775 in hiesiger Resi=
denz
aufgehalten haben sollen, als Testamentserben
des gedacht verstorbenen Ronzio, einberufen wer=
den
möchten. Es haben daher die gedachte Ge=
brüder
Wappel, oder andere Jnteressenten besag=
ter
Verlassenschaft, binnen den nächsten 6 Mona=
ten
bey der Gemeinde zu Mayland, und zwar
bey dem Jakob Melzi, in der Stasse von S.
Maria Segreto wohnhaft, als Testaments=Exe=
kutor
des verstorbenen Ronzio sich zu melden, und
ihre Ansprüche auf die erwähnte Verlassenschaft ge=
hörig
darzuthun; zu welchem Ende dies Edikt so=
wohl
in Mayland bey der Gemeinde, und durch
die öffentliche Blätter, als auch hierorts über be=
schehenes
Ansuchen auf gewöhnliche Art kund ge=
macht
wird. Wien den 30. August 1798.


Citat. Johann Michael Kreuzinger.

Die Stift Göttweigische Herrschaft Stein und
Unternalb citiret den schon durch 40 Jahr abwesend
und unwissenden Johann Michael Kreuzinger, ein
Soldat, unwissend bey welchen Regiment, von
Oberthern gebürtig, des Michael Kreuzinger, ge=
westen
Bauer daselbst, und Eva dessen Ehewirthin
beeder sel. eheleibl. Sohn, oder dessen Erben und
Nachkömmlinge, daß er, oder dieselben entweder
selbst, oder durch genugsam instruirte Bevollmäch=
tigte
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen um
so gewisser allhier erscheinen, und zu dem unter
den Curatel des hiesigen Waisenamtes stehenden
Vermögen pr. 23 fl. 46 kr. sich legitimiren sollen,
als im widrigen dieselben für tod erkläret, und ob=
bemeldter
Vermögensbetrag den bereis sich gemel=
deten
Erben vertheilet werden würde. Unternalb
am 1. September 1798.


Amort. Rentbriefe.

Von des k. k. Graf Murrayschen Nr. 55. Jn=
fanterieregiments
Gerichts wegen, wird mittels ge=
genwärtigen
Edicts jedermänniglich, dem daran
gelegen ist, zu wissen gemacht: Es sind am 18.
April 1797 in der Gegend von Montabauer auf
dem Westerwald zween Rentbriefe in Verlust ge=
rathen
, als: Nro 1033 von 1120 fl. Wechselgeld,

[40]

Nro 1034 von 18480 fl. Wechselgeld, in Summa
19600 fl. Wechselgeld, welche nach Jnhalt aller=
höchst
k. k. Patenten dd. Wien am 15. December
1793, unter dem 1. August 1794 zu Düsseldorf
durch den k. k. Niederländischen Domainen=und
Finanzenrath ausgestellt, und von der Rechnungs=
kammer
unter demselben Datum einregistrirt sind;
dann auf den Namen Maria Clara Bergh, ge=
bohrne
Perle lauten, hingegen sub Dato Arlon
am 1. October 1794 auf den Hauptmann Peter
Franz Perle vom obgedachten Regiment abgetret=
ten
worden sind. Ob man nun gleich gerichtliche
Beweise in Handen hat, daß die obgenannten
Rentbriefe zu Grunde gegangen seyn dürfen, so
werden doch in Gefolge hochlöbl. k. k. Böhmisch=
Oesterreichschen Hofkanzleyresolution vom 24. Juli
abhin alle und jede, so diese Rentbriefe in Han=
den
haben könnten, für obgebachte Militar Ge=
richtsgehörde
vorgeladen, um à Dato in Zeit 90
Tagen ihre Sprüche und Rechte entweder in Per=
son
, oder durch hinlänglich Bevollmächtigte wider
den besagten Herrn Hauptmann Peter Franz Perle
am so gewisser an=und einzubringen; als nach
Verlauf dieser Frist niemand mehr gehört, und
von Amtswegen vorgekehrt werden soll, was Rech=
tens
ist Feldlager bey Wolfrathshausen in Ober=
bayern
am 30. August 1798.
Von Regiments Gerichts wegen.
J. G. Gundelach, Hauptmann
und Auditor.


Amort. des lettres de Rentes.

De par la justice militaire du Regiment de
Murray Infanterie Nr. 55. Savoir faisons par
ces presents édits à tous ceux, qu'il appar-
tient
. Il a été perdu le 18. d'Avril 1797 aux
environs de Montabauer sur le Westerwald
deux Constitutions de Rente, savoir: Nro 1033
de 1120 Florins de change, Nro 1034 de
18480 Florins de change; en total 19600 Flor.
argent de change, octroyées par lettres paten-
tes
de Sa Majesté l'Empereur & Roy en l'an-
née
1793 le 15. de Decembre à Vienne, veri-
fiées
au Conseil des Domaines & finances de
l'Empereur & Roy aux Pays-Bas à Düsseldorff
le p. Aout 1794 & enregistrées à la Chambre
des Comptes au Registre à ce tenu fol. 2061
à Düsseldorff le 1er Aout 1794. sous le nom
de Marie Claire Bergh, née Perle retroce-
dées
au Capitaine Pierre François Perle au
dit Regiment à Arlon le 1er d'Octobre 1794.
Non obstant des preuves és mains, que les
susdites Constitutions pourroient être anéantis
cepandant ensuite d'une Resolution de la Chan-
cellerie
de la Cour de S. M. l'Empereur &

Roy pour les pays hereditaires de Bohême
& d'Autriche du 24 du mois pussé tous ceux,
qui pourroient tenir ces Constitutions en main,
comparaitront par devant la susdite justice mi-
litaire
& devront comparoitre dans le delai de
nonante jours, de & pour produire & faire
valoir ou en personne, ou par un Mandataire
leurs actions & titres contre Monsieur le dit
Capitaine Pierre François Perls d'autant plus,
qu'après ce terme echu le juge fera droit par
defaut, ainsi que de raison. Fait en notre
Camp près de Wolfrathshausen dans la haute
Baviere de trente d'Aout l'an mil sept cent
nonante & huit.
De par la susdite justice militare.
J. G. Gundelach, Capitaine
& Auditeur.


Amort. Obligation.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
habe die Regina, gebohrne Sch⟨ockmapri⟩n, nun
vereheligte Kremützin, Gastgebin zu Kapfenberg,
bey Bruck an der Muhr, um Ausfertigung der ge=
wöhnlichen
Amortisationsedikte in Betreff einer ihr
in Verlust gerathenen Wiener Stadt Banko=Ob=
ligation
pr. 300 fl. dd. 28. Juni 1745 sub
Nr. 48608, auf den Namen Philipp Meßmer lau=
tend
, gebetten. Daher haben alle jene, die an
diese Obligation was immer für Ansprüche zu ma=
chen
vermeinen, sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Tagen vor diesem Magistrate sogewiß zu
legitimiren; widrigens nach Verlauf dieser Frist
gedachte Obligation für amortisirt erkläret, und kas=
sirt
werden würde. Wien den 23. August 1798.


Amort. Obligation.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des Ma=
gistrats
der landesfürstl. Stadt St. Pölten, in die
Ausfertigung der Amortisationsedikte, wegen einer
in Verlust gerathenen Hofkammerobligation sub Nr.
2413 dd. 3. Oktober 1775 pr. 2000 fl. auf den
Namen Johann v. Schönbichler lautend, gewilli=
get
worden. Es werden demnach diejenige, wel=
che
diese Obligation in Handen haben, oder sonst
darauf aus was immer für einem Grunde einige
Ansprüche zu haben vermeinen, ihre allfällige Rech=
te
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen bey
diesem k. k. ni. öst. Landrechte sogewiß anzubringen
haben, widrigens sie nicht mehr gehört, und obbe=
sagte
Hofkammerobligation ohne weiters für amor=
tisiret
und getödtet erkläret werden würde. Wien
den 7. Juli 1798.

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