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Wiener Zeitung

Nr. 59, 25. Juli 1798

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[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Se. Maj. haben Samstags, den 21.
d. M., in einer Privat=Audienz,
den Minister der auswärtigen Angelegen=
heiten
, Grafen v. Kobenzl, den Orden
von goldenen Vließe gnädigst eigenhän=
dig
zu übergeben geruhet.

Se. Maj. haben Dero wirklichen gehei=
men
Rath und Hofkammer=Präsidenten,
Johann Bernhard Freyherrn v. Degel=
mann
, in Rücksicht auf dessen dem Staa=
te
geleisteten vieljährigen und ersprießli=
chem
Dienste, für sich und seine Nachkom=
men
, das Jndigenat im Königreiche Un=
garn
, mit Nachlassung aller Hoftaxen,
allergnädigst zu ertheilen geruhet.

Den 21. d. M. früh um 8 Uhr starb
allhier, in einem Alter von 65 Jahren,
Karl Graf v. Clerfayt, des goldenen
Vließes Ritter, des militarischen Maria=

Theresienordens Großkreuz, Sr. K. K.
Majestät wirklicher Kämmerer und gehei=
mer
Rath, des heil. röm. Reichs Gene=
ral
=Feldzeugmeister, Sr. K. K. Majestät
Feldmarschall, auch Oberster und Jnhaber
eines seinen Nahmen führenden Regiments
zu Fuß. Jn der langen und schmerzhaf=
ten
Krankheit, die seinem Tode vorher
ging, zeigte er in den Augen der Religion
und Philosophie dieselbe Seelengrösse, die=
selbe
Weisheit und alle die Tugenden, die
ihn während seiner ruhmvollen militari=
schen
Laufbahn bezeichnet haben. Wie
er im Leben allgemein geliebt und geehrt
war, so wird sein Verlust allgemein be=
dauert
. Er hat dem allerdurchlauchtigsten
Erzhause, und zwar unter vier Regenten,
durch 45 Jahre, mit eben so vielem Eifer
als Treue und Ruhm gedient. Die un=
parteische
Geschichte wird ihn ungezwei=

[2]

felt in den Rang der ersten Feldherrn se=
tten
. Ein strenger Beobachter der Kriegs=
zucht
, ein Feind aller Ruhmredigkeit und
aller Ränke, kannte er keine andere Wege,
als die der Ehre und der Dienstpflicht.
Er betrachtete die Soldaten als seine
Kinder, bekümmerte sich unaufhörlich um
ihre Bedürfnisse, und munterte sie durch
Wohlthaten auf; auch hörte er oft sich
von den Soldaten Vater nennen. Er
wußte das wahre Verdienst bey dem Offi=
zier
zu unterscheiden, und viele von ihnen
hatten ihre Beförderung seiner Unterstützung
zuzuschreiben. Auf solche Art machte er
von seinen Glücksgütern Gebrauch. Schon
früh zeigte er sich als ein vortreflicher
Offizier, und zwar in dem siebenjährigen
Kriege, gegen dessen Ende er Oberster wur=
de
, dann in dem wegen der Bayrischen
Erbfolge eingetretenen Feldzuge. Jn dem
letzten Türkenkriege, wo er ein besonders
Korps kommandirte, hat er in allen Ge=
legenheiten
die schönsten Vortheile erhal=
ten
. Er zog die Aufmerksamkeit von ganz
Europa auf sich, als er nach wiederhohl=
ten
Unfällen, zweymahl das Kommando
über die gesammte Armee übernahm, und
die zwey so klugen Rückzuge aus den Nie=
derlanden
in den Jahren 1792 und 1794
führte. Sein Ruhm erreichte den höchsten
Gipfel durch den merkwürdigen Ausgang
des Feldzuges am Rhein im J. 1796, nach
dessen Bendigung er hieher kam, und
als ein Weiser in einer ehrenvollen Stille
lebte. Die Thränen aller, die an seiner
Freundschaft Theil hatten, bezeichnen seine
gesellschaftlichen Tugenden weit besser, als
alles Lob, welches man ihm geben könn=
te
. Jhre MM. der Kaiser und die Kai=
serin
selbst würdigten den Verlust die=
ses
ausgezeichneten Staatsdieners Jhres
gnädigsten Leidwesens, und dessen entseelter
Leichnam wäre auf allerhöchsten Befehl
mit aller ehrenvoller Feyerlichkeit zur Erde
bestattet worden, wenn der Selbige in sei=
nem
letzten Willen nicht ausdrücklich es
verlangt hätte, in der Stille beygesetzt zu
werden.

Ausländische Begebenheiten.

Spanien.

Nach Berichten aus Madrid vom 21.
Jun. ist der Fürst de la Paz nunmehr da=
selbst
angekommen, und genießt der größ=
ten
Auszeichnung. Einem ausdrücklichen
Befehle des Königs zu Folge, erhält er
alle einem General=Kapitain zukommetnden
Ehrenbezeigungen, welches dieselben sind,
die dem Könige und der Königl. Familie
selbst erwiesen werden. Auch hat er das
Recht, wenn er öffentlich erscheint, mit
eben der Anzahl von Pferden zu fahren,
mit welchen JJ. MM. sich zeigen. Noch
umgeben ihm daher alle Zeichen der Macht
und Größe.

Sobald die jüngsthin ergangenen Finanz=
Dekrete erschienen sind, hat der Fürst dem
Minister Saavedra geschrieben, daß er,
so lange der Krieg währet, nur den Ge=
halt
als General=Kapitain und die Pen=
sion
seiner Gemahlinn beziehen, auf alle
übrigen Zuflüsse aber, die wenigstens
500,000 Realen betragen, Verzicht leisten
wolle. Ueber dieß gibt er auch sein be=
trächtliches
Sllbergeräthe ab.

Jtalien.

Jn den Konferenzen, welche der aus
Turin nach Meiland abgeschickte Marquis
de St. Marsan, daselbst mit dem Fran=
zösischen
Generale Brüne gehalten hat,
ist eine Konvention geschlossen worden,
in der es heißt: "Der Citoyen, General
Brüne, und der Marquis de St. Mar=
san
, General=Lieutenant der Sardinischen
Armee, da sie unter sich anzuordnen ha=
ben
, was die vorläufige Besetzung der
Citadelle von Turin durch Französische
Mannschaft zur eigenen Sicherheit von
Piemont, ingleichen einige andere Gegen=
stände
zur Herstellung der inneren Sicher=
heit
und der Freundschaft und Eintracht
mit der Ligurischen Republik, betrifft,
und durch die Absendung, welche von dem
Bothschafter Cit. Ginguene, und dem
Hrn. Caval. Damian de Priocca, Sr.

[3]

Sard. Maj. ersten Staatssekretar im De=
partemente
der auswärtigen Angelegenheit=
ten
, an den General Brüne, zur näheren
Bestimmung dessen, was auf diesen
wichtigen Gegenstand Beziehung hat, be=
vollmachtiget
sind, haben folgende Punk=
te
festgesetzt: 1) Die Citadelle von Tu=
ri⟨n⟩
wird am 15. Meßidor (3. Julius)
durch die Französischen Truppen besetzt wer=
dem
ꝛc. Alles was bis zum 7. Artikel
folgt, betrifft Sicherheits=Maßregeln,
damit das Eigenthumsrecht des Königs
auf die Citadelle, und alles was darin ist,
nicht gekränket werde, die Französische Be=
satzung
die nöthige Zahl nicht überschreite,
nie in die Stadt sich verbreitet, die Got=
tesdienst
=Ordnung in der Citadelle nicht
gestöret werde, noch irgend einem Frevel
ausgesetzt seyn möge. Weiter heißt es:
7) daß die Besetzung der Citadelle durch
die Franzosen nur durch 2 Monathe Statt
haben soll, mit Vorbehalt dessen, was
dann weiter zwischen dem Directorium von
Frankreich und Sr. Sard. Maj. wird fest=
gesetzt
werden; 8) daß nur die Citadelle
von Alessandria fortan durch Französische
Truppen besetzt bleiben soll; 9) daß ein
Französischer und ein Piemontesischer Of=
fizier
, in Rücksicht auf die den vorigen
Verträgen zu Folge, noch von den Fran=
zosen
besetzten Plätze Coni, Tortona,
Cherasco und Ceva, alles reguliren sol=
len
, was zum Behuf der Gemeinschaft,
welche die Piemontesischen Truppen, zur
Erhaltung der innern Ruhe, unter sich ha=
ben
müssen, zweckmäßig scheinen wird;
10) daß die Französische Regierung sich
verpflichte zur Erhaltung der innern Ruhe
in Piemont beyzutragen, und zu verhin=
dern
, daß denjenigen, welche die Königl.
Sardinische Regierung stören wollen, we=
der
mittelbar noch unmittelbar Beystand
und Unterstützung geleistet werde; 11) daß
zu dem Ende der General Brüne an den
Gränzen von Piemont eine Proklamazion
erlassen und alle in seinen Händen be=
findlichen
Mittel anwenden werde; 12)
daß er gleichfals seinen Einfluß und alle

seine Mittel geltend machen werde, um
die Feindseligkeiten der Ligurischen Re=
publik
einzustellen, und jeden Angriff der
Cisalpinischen Republik zu verhindern,
und auf allen Seiten die vorige Ordnung
und Eintracht herzustellen ꝛc. Gegeben zu
Meiland den 10. Meßidor vom 6. Jah=
re
, (28. Jun. 1798.")

Es sind hierauf am 3. Jul. wirklich
1800 Mann Französischer Truppen im Ka=
stelle
von Turin eingezogen, und an dem=
selben
Tage ist zur Beruhigung der Ein=
wohner
, von Seite des Gouverneurs der
Stadt und Provinz Turin, Marchese de
Thaon, nachstehende Kundmachung er=
schienen
:

"Eine neue, unerwartete und ausseror=
dentliche
Verwebung der Ereignungen zog
Piemont plötzlich in einen beschwerlichen,
unseligen und durch die begleitenden Umstän=
de
, eine allgemeine Umwälzung des Staa=
tes
drohenden Krieg, wobey, indem auf
der Seite des Feindes die Leichtigkeit und
die Mittel des Angriffs stäts zunehmen,
von der andern Seite die Vertheidigung
stäts schwerer wurde. Se. Maj. sich selbst
bewußt, daß sie den Angriff nicht veranlas=
set
, und bloß, wie es ihre Pflicht war,
das Jhrige durch gesetzmäßige und noth=
wendige
Mittel zurück zu bekommen ge=
sucht
haben, zeigten sich immerfort geneigt
den Frieden zu unterhandeln. Die Fran=
zös
. Republik, geneigt die Regierung her=
zustellen
, glaubte einem so ausserordentli=
chen
Kriege nur durch ein eben so ausseror=
dentliches
Mittel ein Ende machen zu kön=
nen
. Daher, nachdem sie einige Bedin=
gungen
vorgeschlagen hatte, unter wel=
chen
sie sich erboth, sich in das Mittel zu
legen, um mit einem Mahle die Gelegen=
heit
zu neuen Beschwerden und neuen Be=
unruhigungen
, sowohl von innen als von
aussen zu benehmen, verlangte dieselbe, als
vorläufige Maßregel zur gemeinschaftlichen
Sicherheit, das Recht eine Französ. Besa=
tzung
in der Citadelle von Turin zu ha=
ben
. Jndem der unschätzbare Vortheil des
Friedens und der öffentlichen Ruhe in dem

[4]

Gemüthe des guten Landesfürsten jede an=
dere
Betrachtung überwog, so mußten Se.
Maj. das einzige Mittel ergreiffen, das
sich Jhnen anboth, einen Krieg zu been=
digen
, dessen Folgen nicht zu berechnen
waren. Und da Se. Maj. überzeugt von
den friedfertigen und freundschaftlichen Ge=
sinnungen
, womit die Französische Regie=
rung
jenes Mittel vorschlug, und gleicher=
massen
gewiß, daß dessen Annahm als ein
neues Zeugniß von Sr. Majestät redlichen
Vertrauen, die Vollziehung der vorher=
gegangenen
Versprechungen versichere, so
haben Sie durch dieses Mittel eine schnel=
le
Herstellung des Friedens, ingleichen
eine neue Bürgschaft gegen die Unter=
nehmungen
derjenigen erhalten, welche die
Regierung und das Land beunruhigen woll=
ten
. Hierauf sind denn verschiedene Bedin=
gungen
festgesetzt worden, welche zur Ab=
sicht
haben, allen Gelegenheiten zu Uneinig=
keiten
zwischen den Einwohnern der Stadt
und der Französ. Besatzungen der Cidadelle
vorzubeugen. Se. Maj. sind überzeugt,
daß wie von Seite der Französ. Truppen
die strengste Mannszucht wird beobachtet
werden, so auch von Seite der getreuen
Einwohner von Turin, diesen Truppen
mit aller Rücksichtwerde begegnet werden ꝛc.

Die wegen dieser Maßregeln vorläufig
zwischen dem Französ. Bothschafter zu Tu=
rin
und dem Sardinischen Staatssekretar
geschlossen Konvention ist nicht bekannt.
Eine von derselben Bedingungen scheint eine
allgemeine und gänzliche Verzeihung für
alle diejenigen gewesen zu seyn, welche an
der Jnsurrection Theil genommen haben,
oder wegen ihrer politischen Meinungen
in Untersuchung gerathen sind. Die Kund=
machung
dieser Amnestie ist bereits unter
dem 29. Jun. erschienen. Jn derselben
wird auch denjenigen, welche sich anders=
wo
niederlassen wollen, die Erlaubniß,
ihre Güter zu verkaufen und auszuwan=
dern
, ertheilet.

Es hat sich nicht bestätiget, daß Cisal=
pinische
Truppen in Piemont eingerückt
sind.

Kurz vor Beendigung des Kriegs ge=
gen
die Ligurische Republik, haben die
Piemontesischen Truppen entscheidende Vor=
theile
erhalten, und zuletzt auch Porto
Maurizio erobert; von dieser Seite her
stand der Ligurischen Republik die größte Ge=
fahr
bevor, die sehr gelegen durch die Fran=
zös
. Dazwischenkunft abgewendet worden
ist. Doch hat das Ligurische Directorium
wegen dieser Anfälle eine strenge Untersu=
chung
angeordnet.

Frankreich.

Der Rath der Alten hatte sich, nach=
dem
er schon auseinander gegangen war,
am 6. Jul. Abends noch einmahl versam=
melt
, um den Beschluß der 50 von die=
sem
Tage wegen Bevollmächtigung des
Directoriums, während eines Monaths
Haussuchungen anzustellen, zu genehmi=
gen
. Gleich am folgenden Morgen hat
das Directorium Gebrauch von dem ihm
ertheilten Rechte gemacht; verschiedene
Quartiere der Stadt sind umzingelt, und
viele Personen, die sich durch keine Papier=
re
ausweisen konnten, verhaftet worden.
Einen Theil derselben hat man auf die
Erläuterungen, die sie über ihren Stand
gaben, sogleich wieder freygelassen; ande=
re
aber bleiben, bis zur näheren Untersu=
chung
, in Verhaft. An eben dem Tage
hat das Directorium einen Beschluß er=
lassen
, wodurch die Haussuchungen auf
die ganze Republik ausgedehnt, und die
Central=Verwaltungen sämmtlicher Depar=
temente
den Auftrag erhalten, dieselben
zu veranstalten.

Französische Blätter versichern nunmehr,
daß die Flotte von 6 Linienschiffen und ei=
nigen
Fregaten, welche vor 7 oder 8 Mo=
nathen
, unter dem Kommando des Admi=
rals
Richery, aus dem Hafen von Brest
abgesegelt ist, deren Bestimmung man da=
mahls
nicht erfahren konnte, und welche
seit dem fast in Vergessenheit gerathen ist,
nach Ostindien gesegelt, und daselbst nun
angekommen sey, um im Persischen Meer=
busen
die Französischen Truppen, welche

[5]

der Gen. Bonaparte über Aegypten da=
hin
bringt, zu erwarten.

Verschiedene aus dem Jnneren nach
den Belgischen Departementen gekommene
Französische Truppen, sind nun wieder
zur Armee von Maynz beordert. Alle mit
Urlaub abwesenden Offizier und andere
Militar=Personen, deren Korps am Rhein
stehen, haben den Befehl erhalten, bey
Strafe, ohne Verzug, zu denselben zu=
rück
zu kehren.

Der Gen. Kilmaine bereiset noch im=
mer
die Belgischen Küsten, und besichti=
get
die dort angelegten Vertheidigungs=
werke
und die versammelten Truppen. Da
die Schleussen von Slykens von dem
Schaden, den die Engländer jüngsthin dar=
an
gemacht haben, größtentheils hergestellt,
und die Kanäle wieder fahrbar sind, so
sollen nun die in der Schelde ausgerüste=
ten
Fahrzeuge, durch diese Kanäle nach
Ostende gebracht werden. Die Stadt
Fliessingen wird befestiget.

Am 5. Jul. haben die Engländer wie=
der
mit 6 Fregaten, 4 Kuttern und 3
Schaluppen sich der Küste bey Blanken=
burg
genähert, um hier eine Landung zu
versuchen, sie sind aber durch das Feuer
der Küsten=Batterien und der Französischen
Truppen daran gehindert worden.

Jm Hafen von Dünnkirchen ist eine
Flottille ausgerüstet, die aus 12 Kriegs=
fahrzeugen
von 36 zu 12 Kanonen beste=
het
und ehestens in See gehen soll.

Der Cit. Francois hat, nach Beendi=
gung
der Konferenzen zu Selz, bevor er
diesen Ort verließ, an die General=Ver=
waltung
des Nied. Rheinischen Departe=
ments
geschrieben:

"Bürger, da meine Sendung geendi=
get
ist, so gehe ich, der Regierung Re=
chenschaft
davon abzulegen, die allein die
Resultate davon mittheilen kann. Sie
enthalten nichts Beunruhigendes. Jch
kann Salz nicht verlassen ohne Jhnen vor=
her
für die freundschaftliche Aufnahme und
die Beweise von Aufmerksamkeit gedankt
zu haben, die ich in Jhrem Departement

durch Jhr Wohlwollen erfuhr ꝛc."
Auf der Rückreise hat der Cit. Francois
alle Rhein=Gegenden besucht, ist am 7.
in Maynz, am 9. in Köln, und am 12.
in Aachen angekommen. Allenthalben
ward er mit grossen Ehrenbezeugungen auf=
genommen
.

Großbritannien.

Nach Berichten aus London vom 7.
Jul. sind bis dahin keine weiteren Berich=
te
von Erheblichkeit aus Jrland einge=
gangen
. Man rechnet, daß schon mehr
als 24,000 Rebellen gefallen sind. Die
noch vorhandenen überliefern in Folge der
ergangenen Proklamazionen, meistens ihre
Waffen und ihre Anführer. Man ver=
sichert
, der Vicekönig, Lord Cornwallis
habe an das Ministerium geschrieben, er
bedürfe keiner weiteren Verstärkung, und
die Absendung von 12,000 Mann Engli=
scher
Milizen, die im Antrage war, sey
eingestellt worden.

Der Minister Pitt, welcher seit seinem
Duel nicht mehr im Parlamente und lange
nicht mehr bey Hofe erschienen ist, indessen
aber meistens, seiner kränklichen Umständen
wegen, auf dem Lande gelebt hat, ist am
5. Jul. wieder bey der Cour von St.
James erschienen, und hat nach derselben,
mit dem Könige eine lange Privat=Unter=
redung
gehabt.

Man scheint nun auch in England zu
glauben, daß die Französischen von Tou=
lon
abgesegelten Truppen bestimmt sind,
durch Aegppten nach Ostindien den Weg
zu nehmen, und macht eilig Vorkehrun=
gen
, die Land=und See=Macht in Ostin=
dien
zu verstärken. Alle in Portugall be=
findlichen
Englischen Truppen sollen nach
Ostindien eingeschifft und dahin durch
eine Flotte unter dem Commodore Blan=
kett
, begleitet werden. Auch sagt man
daß so schleunig, als möglich, noch 6
Regimenter von England nach Ostindien
gesandt werden sollen. Vom Vorgebürge
der guten Hoffnung ist auch schon vor ei=
niger
Zeit eine Flotte abgegangen, die

[6]

zwischen der nördlichen Küste von Afrika
und Jole de France und Bourbon kreu=
zen
soll.

Briefe aus Lissabon melden, daß See=
leute
von Marseille, welche am besten mit
dem Handel nach der Levante bekannt
sind, schon vor mehrern Monathen ge=
braucht
worden sind, die Küsten von Ae=
gypten
zu untersuchen, und daß die vor=
nehmsten
jüdischen Handelshäuser in die=
sem
Lande, von dem dasigen Französischen
Consul den Auftrag gehabt haben, eine
Menge Proviant in den Magazinen von
Alexandrien, Rosette und Damiette,
aufzuhäufen. Schon im vorigen Som=
mer
ist, wie es heißt, eine Französische
Kriegschaluppe von Jsle de France nach
dem rothen Meere abgesandt worden, um
genaue Erkundigung über die Schifffahrt
auf diesem gefährlichen Gewässer einzu=
ziehen
.

"Aus allen diesen Umständen (sagt ein
Londner Blatt) müssen wir schliessen, daß
Aegypten der erste und das Englische
Ostindien der letzte Gegenstand von des
General Bonaparte Unternehmung ist.
Aegypten ist der Sammelplatz, und wird
als ein Militarposten anzusehen seyn. Die
Anlegung einer Colonie daselbst dürfte al=
lenfalls
erst in der Folge geschehen. Der
Schwierigkeiten aber, die bey dem Unter=
nehmen
gegen unser Ostindien aufstossen,
sind äußerst viele. Allerdings haben die
Franzosen die beste Jahrszeit zu einer Rei=
se
nach Aegypten gewählt, welche im
Monath Junius bey günstigem Winde,
durch einzelne Schiffe von Marseille in
14 Tagen gemacht werden kann. Allein
der zweyfache Hafen von Alexandrien ist,
obgleich sehr geräumig, unsicher, und die
Küste von Aegypten voll Untiefen, welche
das Landen schwer und gefährlich machen.
Durch den Sand, welchen der Nil her=
abtreibt
, wird die Fahrt nach den Aegyp=
tischen
Häfen fast jährlich an einigen Stel=
len
so verschlemmt, daß die erfahrensten
Lootsen sich getäuscht finden Bonapar=
te
mag vielleicht schon die Aegyptische

Küste erreicht haben; aber, gesetzt er lan=
det
auch daselbst glücklich; wie viele noch
größere Schwierigkeiten bleiben dann noch
auf seinem Zuge nach Jndien zu besiegen
übrig! Die Mammeluken=Miliz, welche
etwann 8000 Mann stark, Aegypten be=
herrscht
, oder vielmehr unterdrückt, wird
freylich bey ihrer schlechten Verfassung
den Franzosen eben kein besonderes Hin=
derniß
in den Weg legen; aber die starke
Armee dieser letztern gehörig mit Proviant
zu verso⟨r⟩gen, wie viel gehört dazu! Denn,
daß ihnen künftig, falls sie nach Aegyp=
ten
kommen, keine Unterstützung weiter
aus Frankreich dahin zugeführet werde,
wird doch wahrscheinlich von der Englischen
Flotte verhindert werden. Die Schiff=
fahrt
auf dem rothen Meere, besonders
in dem nördlichen Theile desselben ist fer=
ner
, nach den Angaben der beßten Reise=
beschreiber
, äußerst gefährlich. Dieses
Meer ist den Europäischen Lootsen unbe=
kannt
, und die inländischen Seeleute sind
sehr ungeschickt. Nun nehme man noch
den Transport von Artillerie und anderen
Kriegsbedürfnissen, welche Schwierigkei=
ten
! Gar sehr ist übrigens zu zweifeln,
daß die Franzosen bey Jsle de France so
viele Schiffe sammeln können, um ihre
Armee von Jedda nach der Malabarischen
Küste zu bringen, oder daß sie der Wach=
samkeit
unserer Kommandeur in den Jndi=
schen
Gewässern entgehen. Aber gesetzt,
sie landeten auch in Jndien, so dürfte
ihre Armee durch die Zufälle einer solchen
Schiffahrt, und bey dem Vordringen durch
unbekannte und feindliche Gegenden, in ei=
nem
ganz neuen ungewohnten Klima, sehr
geschwächt seyn, so daß unsere Patrioten
für die Sicherheit unserer Ostindischen Be=
sitzungen
noch eben keine Besorgnisse hegen
dürfen, wenn anders nicht ganz unerwartete
und außerordentliche Vorfälle eintreten."

Man hat nun auch in Englischen Blät=
tern
die Berechnung gemacht, daß Bo=
naparte
von Alexandrien zwey Wege
nach Ostindien habe; der erste, als der
kürzeste, beträgt 557 deutsche Meilen,

[7]

wovon 193 zu Lande, durch die brennen=
den
Wüsten Syriens, und 364 zu Was=
ser
gemacht werden müssen; der andere
weitere Weg, beträgt 857 deutsche Mei=
len
, wovon 10 zu Lande über Suez,
und 847 zu Wasser zurückgeleget werden
müssen.

Es ist ein neuer Französischer Agent,
der Cit. Niou, in England angekommen,
welcher das Tauschgeschäft der Gefangenen
zu besorgen hat.

Schweiz.

Es sol auf eine von der Französischen
Armee in der Schweiz bey dem Französi=
schen
Directorium gemachte Vorstellung
geschehen seyn, daß der Tit. Rapinat,
bis auf weitere Verfügung, in seinen
Verrichtungen als Französischer Kommissar
in der Schweiz bestätiget worden ist.
Nach einer andern Nachricht hingegen,
war er abberufen, als man von seinen
Schritten einen allgemeinen Aufstand als
wahrscheinliche Folge besorgte, und er
wurde bestätiget, als sich zeigte, daß die
Helvetische Regierung zu Arau sich allem
geduldig unterzogen hatte. Uebrigens
herrscht seit dem, wie es scheint, zwischen
den Französischen und Schweitzerischen Ge=
waltträgern
das beste Einverständniß, und
es bestätiget sich nicht, daß von ersteren
die auf den Bürger Laharpe gefallene
Wahl verworfen worden sey. Vielmehr
hat der Gen. Schauenburg dem gesetzge=
benden
Körper zu dieser Wahl Glück ge=
wünscht
, und deshalben bey seiner Armee
Feyerlichkeiten angestellt. Laharpe, be=
kanntlich
ein Haupturheber der Helveti=
schen
Revoluzion, befindet sich zu Paris,
hat aber schon geschrieben, daß er die ihm
verliehene Stelle annehme, und wird ehe=
stens
in Arau erwartet. Jnzwischen ist
am 3. Jul. der Cit. Rapinat, der nun
sich auch zu Arau aufhält, in der Ver=
sammlung
des Directoriums erschienen,
und hat den neugewählten Director Ochs
mit einer sehr schmeichelhaften Anrede vor=
gestellt
, und in sein Amt eingesetzt.

Der Bürger Haller, von Bern, der

lange Zeit Finanz=Verwalter der Franzö=
sischen
Armee in Jtalien war, ist zum
Gesandten der Schweiz bey der Cisalpi=
nischen
Republik ernannt worden.

Der Cit. Mengand ist von Straßburg
nach Basel zurückgekommen, und wird
wie man glaubt, noch ferner die diploma=
tischen
Geschäfte der Französischen Repub=
lik
besorgen, weil der zu seinem Nach⟨v⟩ol=
ger
bestimmte Cit. Champigni vorläufig
noch im Haag zu verbleiben hat.

Türkey.

Es hatte sich von Widdin her das Ge=
rücht
verbreitet, als wäre das berüchtig=
te
Rebellen=Oberhaupt, Paswand Oghli,
den 5. d. M. in einem Aufstande von sei=
nen
eigenen Leuten ermordet, und dessen
abgeschlagenes Haupt, sammt Anerbie=
thungen
wegen Uebergabe der Festung,
dem Kapudan=Pascha in das Lager über=
bracht
worden; allein vermöge jüngerer
vor dortiger Gegend eingekommener Nach=
richten
, kläret sich die Sache dahin auf,
daß jenes durch 8 Vertraute des Paswand
Oghli in das Lager des Großadmirals
gesendete Haupt von einem, auf Befehl
dieses Rebellen=Anführers hingerichteten
Missethäter, und bloß eine übelausgeson=
nene
Kriegslist war, um die Aufmerk=
samkeit
im Türkischen Lager zu zerstreuen,
die Belagerungs=Arbeiten zu hemmen, und
die dadurch sorglos gemachte Armee in
der nächst darauf folgenden Nacht mit
desto wahrscheinlicherem Erfolge zu über=
fallen
. Dieses listige Vorhaben wurde
jedoch eben zu rechter Zeit entdecket, die
8 falschen Abgeordneten wurden auf Be=
fehl
des Kapudan=Pascha sogleich hin=
gerichtet
, zu der schon eingestellt gewesenen
Bombardirung der Stadt und Festung
wieder mit neuem Eifer Hand angeleget,
und dadurch der in Antrag gewesene Aus=
fall
der Rebellen für dieses Mahl gänz=
lich
vereitelt.

Es bestätiget sich hingegen, daß bey
einem am 30. Junius auf die Festung
unternommenenen General=Sturm, durch
den Paswand Oghli unter den großherr=

[8]

lichen Belagerungs=Truppen ein grosses
Blutbad angerichtet worden ist, wobey
die Anzahl der von beyden Seiten theils
todten, theils verwundeten Mannschaft
auf nicht weniger als 1o,ooo Mann an=
gegeben
wird.

Deutschland.

Die Französischen bevollmächtigten Mi=
nister
am Reichsfriedens=Kongresse zu Ra=
stadt
, haben am 9. und 10. Jul. einen
Schluß des Französischen Directoriums
vom 24. Jun. übergeben, wodurch sie
mit aller Vollmacht versehen worden sind,
den Reichsfrieden zum Schlusse zu bringen
und zu unterzeichnen.

Fortsetzung des am 6. von der Reichs=
friedens
=Deputation gefaßten Schlusses:

"Wenn man nun mit diesen Betrachtun=
gen
noch die weiter verbinde, daß zur
gründlichen Berichtigung sämmtlicher Hand=
lungsverhältnisse
und Aufstellung allgemei=
ner
Grundsätze über dieselbe eine vollständi=
ge
Kenntniß der Lokalverhältnisse so vieler
Lande und reife Prüfung aller dabey ein=
tretenden
mannigfaltigen Rücksichten un=
umgänglich
erforderlich sey; wenn man
ferner die in ihren Folgen nicht zu berech=
nende
neue Richtung erwäget, welche der
ganze Handel, der zunächst an den Rhein
gränzenden und dem entfernten Deutsch=
lande
durch Aufhebung der Rheinzölle er=
halten
würde, so dürfe man sich allerdings
den Beyfall der bevollmächtigten Franzö=
sischen
Minister zuversichtlich versprechen.
Wenn man den Antrage wiederhohle, daß
es dermahl noch, und bis zur Abschlies=
sung
eines Handels=und Schiffahrts=Trak=
tats
bey den bisherigen Zollabgaben, und
zwar dergestalt zu belasten sey, daß in=
dessen
in Ansehung der Zölle alles in statu
quo verbleibe, daß aber alsbald nach ge=
schlossenen
Frieden die Unterhandlung über
einen Kommerz=und Schifffahrtstraktat,
mit Zuziehung aller dabey mit intereßirten
Staaten, angefangen werden sollte. Es
verstehet sich hierbey von selbst, daß in die=
sem
Traktat sich wird über allgemeine
Grundsätze und solche Punkte, welche das

allgemeine Jnteresse betreffen, vereinigt
werden können, und daß hierdurch die
Französische Republik nicht gehindert wer=
de
, hiernächst mit einzeln Reichsständen
auch noch eigene, dem allgemeinen Be=
sten
nicht zuwiderlaufende, und andern
Theilen des deutschen Reichs unpräjudizir=
liche
Handelsübereinkünfte zu treffen.

Wenn übrigens die Reichsfriedens=De
putazion in ihrer letzten Note die Anträge
wegen der freyen Rhein=Schiffahrt, we=
gen
des freyen Leinpfades und wegen des
Uferbaues vorerst auf dem abzuschliessen=
den
Handels=und Schifffahrts=Traktat
verweisen zu müssen geglaubt habe, so ha=
be
sie jedoch zugleich zu erkennen gegeben,
daß sie vor der Hand dieser speciellen Ge=
genständen
halber unter gewissen, beyden
Theilen gleich nützlichen Erläuterungen,
verstanden sey. Die Reichsfriedens=De=
putazion
finde daher dermahl kein wei=
teres
Bedenken zu erklären, daß dieser Ar=
tikel
als zugestanden, dem künftigen Frie=
dens
=Jnstrumente dergestalt eingerückt
würde, daß bey dem Leinpfade die Wor=
te
: nach Nothdurft und Möglichkeit bey=
zusetzen
, bey der gemeinsamen und freyen
Rhein=Schiffahrt aber, den Grundsatz,
daß beyden Nationen das gleiche Recht
die Schiffahrt auf dem Rhein zustehe,
festzusetzen; denn durch eine gemeinsame
Uebereinkunft mit der Batavischen Repub=
lik
die freye Schiffahrt auf dem Rhein
bis zu seinem Ausflusse sicher zu stellen,
auf das Stapelrecht und der Schifferzunft=
zwang
allenthalben aufzuheben seyn. Was
sodann noch die Kommerzial=Brücke betref=
fe
, davon die neueste Französische Note
abermahls erwähne, so zögen immerhin
dergleichen Brücken einen Kontrakt nach sich,
der mit der Absicht einer strengen Aussen=
gränze
sich nicht wohl vertrage, weswe=
gen
stehende Brücken, zwischen 2 Staa=
ten
, so viel möglich vermieden würden.

(Der Beschluß nächstens.)

Der Königinn von Preussen Maj. ist
am 15. Jul. zu Charlottenburg, von einer
Prinzeßinn glücklich entbunden worden.

[9]

Niederösterreich=Ständische Classen=Lotterie.
Errichtet und kundgemacht Kraft Ständischen Patents vom 31. Jänner 1795.

Fortsetzung des Verzeichnisses
der am 18. Junius 1798 gezogenen Lose, und damit verbundenen Gewinne.

1702 120 5226 3803 942 1211
5210 5048 683 120 3919 4334
4847 4976 237 4617 2461
5724 120 1128 4866 120 5074 3632 120
3749 5657 120 4688 496 120 5047
[10]
[11]

Weiteres Verzeichniß der in Mähren im
April, May, Junius und Julius 1797
eingegangenen freywilligen Kriegsbeyträge.

Die Leipniker Juden.

  • Wolf David Belak, 1 Stuck weisses Tuch.
  • Gerson Münster, 1 St. deto
  • Jakob Groag, 1 St. Croisee.
  • Jakob Fried, 1 St. ausgearbeitetes Kalbfell.
  • Markus Braschmann, 2 Pfund Zinn.
  • Markus Minkowiz, 8 Pf. Bley.
  • Jakob Vogel, 3 Pf. deto.
  • Markus Stigliz, 3 Pf. Eisen
  • Der Jglauer Magistrat, 400 6/8 Ellen weisses Tuch,
    und 802 3/8 Ellen Croisee.
  • Peter Hermann Graf v. Blümegen, 1000 Ellen
    Leinwand zu Hemden.
  • Die Stadt Lettowiz, 15 Roquelours mit Knöpfen.
  • Engelbert Wolter, Lokalkaplan zu Oberfreschau,
    6 Pf. Charpien.

Von der königl. Stadt Znaim.

  • Leopold Pernold, 1 Musquetons und 1 Carabiener.
  • Andreas Zwerenz, 2 Scheibenröhre.
  • Karl Wolfsberger, 1 Flinten.
  • Jgnaz Vaßl, 2 Scheibenröhre.
  • Joseph Jonscher, 1 Flinten.
  • Johann Harenreich, 1 Scheibenrohr.
  • Karl Steiber, 2 Gewehr mit Läufe.
  • Jgnaz Ewert, 1 Scheibenrohr.
  • Ferdinand Scheibner, 2 Gewehr mit Läufe.
  • Aloys Schrimph, 1 Scheibenrohr.
  • Anton Mann, 6 Musqueten, 3 Pistolen, 1 Ge=
    wehr
    mit Lauf und 2 deto mit Schlösser.
  • Kriminal Corpora delicti, 4 Flinten, 4 Pistolen,
    1 Gewehr mit Lauf und 1 deto mit Schloß.
  • Mathes Homme, 1 deto mit Lauf.
  • P. Anton Freind, Prior des Dominikaner=Kon=
    vents
    , 1 Stutzen.
  • Wilhelmine verwittwete Gräfin v. Schafgotsch,
    als Pulizer Grundobrigkeit, 2 Feldstücke von Me=
    ⟨ra⟩l
    und 2 deto von Eisen, 1 Scheibenrohr, 2 Mus=
    queten
    , 1 Flinten, 2 Pistolen und 2 Säbeln.
  • Die Brendizer und Krawskaer Grundobrigkeit,
    3 Pistolen und 3 Gewehr mit Läufe.
  • Die Reüserowizer deto, 1 Scheibenrohr, 1 Stutzen,
    3 Flinten und 2 Pistolen.
  • Augustin Harzhauser, Döschner Pfarrer, 2 Pistolen.
  • Matthias Trauner, Jaispizer Kaplan, 2 Flinten.
  • Joseph Steinberger, Kammer=Kreisamtskanzelist,
    1 Pistolen.
  • Die mährisch Neustädter Bürgerschaft, 2 Flinten,
    1 Säbel mit Kupel und 1 Kartusch.
  • Franz Charaus, Predlizer Amtmann, 1 Schei=
    benrohr
    .
  • Die Stadt Jglau, 50 Flinten.
  • Die Stadt Trebitsch, 71 3/8 Ellen weisses Tuch.
  • Peter Hermann und Franz Graf Blümegen, als
    Biskupitzer Obrigkeit, 652 Ellen grau melirten
    Croisee.
  • Franz Graf v. Blümegen, als Lettowizer Obrig=
    keit
    , 274 Ellen deto.
  • Graf v. Walderody, 60 Ellen Leinwand.
  • Anna Rupertin, von Eißgrub, 1 1/2 Pf. Charpien.
  • Wenzl Hayer, Gastwirth in Porliz, 1 Stutzen.
  • Andreas Hitschmann, Herrschaft Leipniker Ober=
    amtmann
    , 2 Flinten.
  • Wenzl Kaupa, Rentmeister allda, 1 deto.
  • Justus Pollak, Unteraugedzer Lokalkaplan, 1 deto
    und 1 Säbel.
  • Josepha Hirnlin, Buchdruckerin in der Stadt Oll=
    müz
    , 1 mit Eisen beschlagenes Bürstrohr.
  • Der Stadtmagistrat zu Littau, 440 Ellen ordinär
    weisses Tuch.
  • Jgnaz Scholtz, Stadtquartiermeister in Ollmüz,
    23 Elln deto
  • Die Herrschaft Bodenstadt, 118 Ellen Leinwand
    zu Hemden.
  • Das Domkapitel zu Brünn, 1000 Ellen Leinwand.
  • Aloys Reichel, bürgl. Eisenhandler 150 paar Schuhe.
  • Das Staathalteramt zu Freudenthal, 50 Centen
    Eisen, 18 Gewehrlänf mit und 82 ohne Schlösser.

Verzeichniß der freywilligen Kriegsbey=
träge
von Lemberg im März 1797.

Lemberger g. k. Bischof Peter Bielansky 300
Götz, Conscriptions=Amtschreiber für
Jäner und Februar 1797
1 45
⟨H⟩ollfeld, Landrechts Registrator allda. 12
Mannbach, deto Einreichungs=Proto=
kollist
allda
5
Volgard, deto Kanzlist 1
Schlumberger, deto Gerichtsdiener 2 30
Graf Felix Ant. v. Los 250
Adalbert Scholz, Wisznicer Criminal=
Chyrurgus
9
Gemeinde Ravbrod 7 50
Krzeczow, Gawlow, Jadow=
nik
und Bollanow
53 46
Stanionteker Benedictiner Nonnen Kloster 100
Bochnier Forstbeamten.
Förster d. 1. Klasse, Niepolomicer Wlocky 6 30
Boszyner Weigl. 6 30
Grobler David 6 30
Stanislawicer Hawelka. 3 36
Gablowker Bollak 8 36
Bratuczicer Lipinsky 3
Dziewiner Böese 3 18
Kamioner Golz 3 36
[12]
[13]

Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.
Vom 17. bis 24. Juli.


Barometerstand.

Täg 8 Uhr fruh 3 U. nachm. 10 U. abend
Den Z. L. 12 Th. Z. L. 12 Th. Z. L. 12 Th.
17 27 11 8 28 0 8 28 o 8
18 28 1 4 1/2 2 5 1/2 3 10
19 5 8 6 5 6 6 1/2
20 6 8 1/2 6 1 5 7
21 5 1 3 10 3 4
22 1 11 1 0 1 3 1/2
23 2 7 3 7 4 8

Reaumur'scher Thermometerstand.

Grad Grad Grad
17 15 ober 0 161/2ober 0 131/2ober 0
18 14 1/4 14/3 12 1/2
19 131/2 17 1/4 14 1/4
20 161/2 20 1/2 161/3
21 181/2 22 18
22 19 232/3 171/2
23 14 143/4 13 1/2

Anzeige des Windes.

17 W. schwach W. schwach W. schwach
18 W. stark
19 W. stark W. stark W. mitelm.
20 W. still O. still O. still
21 O. still N. O. still S. W. still
22 N. W. still O. still W. stark
23 W. stark W. stark

Getreidepreis.

Zu Wien vom 16. bis 21. Juli.

Der Metzen Groschen.
Weitzen von 36 bis 47
Korn von 31 bis 38
Gersten von 33 bis 38
Haber von 29 bis 32

Zu Stockerau vom 16. Juli.

Der Metzen | Groschen
Weitzen | von 42 bis 48
Korn | von 29 bis 30
Gersten | von bis
Haber | von 26 bis 28

Zu Fischamend den 17. und 19. Juli.

Der Metzen Groschen.
Weitzen von 37 bis 42
Korn von 28 bis 32
Gersten von 18 bis 33
Haber von 23 bis 25

Zu Stadt Großenzerstorf vom 18. Juli.

Der Metzen Groschen.
Weitzen von 33 bis 40
Korn von 24 bis 28
Gersten von 19 bis 21
Haber

Kundmachung.

Se. Maj. haben zu befehlen geruhet,
daß, wenn ein inländischer Verleger eine
Schrift, welche der hier zu Lande beste=
henden
Censur nicht überreicht worden ist,
unter einem fälschlich vorgesetzten inlän=
dischen
Druckorte, im Auslande in Druck
leget, derselbe eines solchen Vergehens
wegen, mit einer Geldstrafe von 25 Du=
karten
, und wofern er diese zu entrichten
unvermögend wäre, mit einer angemesse=
nen
Arreststrafe beleget werden soll; wäre
aber zugleich der Jnhalt des Buches so
beschaffen, daß er für sich schon, zu Folge
der Gesetze, eine Strafe nach sich zieht,
so würde diese Strafe noch insbeson=
dere
zu verhängen seyn. Wien den 7.
Julius 1798.


Verstorbene zu Wien.

Den 15. Juli. Jn der Stadt.

  • Hrn. Karl Philipp Graf Vinchant deGontroeul, k. k.
    Kämmerer, d. milit. M. Ther. Ord. Kommandeur
    u. General=Felwachtmeist. alt 40 J. in d. Him=
    melpfortg
    . N. 1018.

Vor der Stadt.

  • Franz Hausstein, Silberarbeiterges. alt 19 J. auf der
    Wieden N. 299.
  • Dem Joh. Glas, herrs. Kutsch. s. W. Barb. alt 58 J.
    am span. Spitalb. N. 220.
  • Fr. Maria A. Edlbauer, bgl. Schuhmach. Wit. alt
    57 J. in d Leopoldst. N. 183.
  • Franz Falli, Maurerges. alt 32 J. ist durch einen Fall
    am Kopf beschädiget worden, und hierauf auf der
    Windmühl N. 4 gestorben
  • Dem Hrn. Jakob Schrenk, bgl. Petschierstech. s. K.
    Josepha, alt 6 J. in d. Leopoldst. N. 222.
[14]

  • Dem Joh. Adolph Nolden, Fellfärber, s. K. Barb
    alt 2 J. am Oberneust. N. 246
  • Dem Jakob Purckner, Zimmermaler, s. W. Cath. alt
    46 J. am Neubau N. 117.
  • Maria A. Permann, Landzinngiessermeist. Wit. alt
    63 J. zu St. Ulrich N. 126.
  • Anna Klima, Malers K. alt 7 J.
  • Mich. Molzer, Weinwirth, alt 47 J. beede im allg.
    Krankenh.
  • Summa 11 Personen, darunter 3 Kind.

Den 16. Juli. Jn der Stadt

  • Dem Hrn. Franz Geyersperg, herrs. Zuckerbäck. s. K.
    Franz, alt 5 J. in d. Wallnerstr. N. 295.
  • M. Johanna Dambeck, herrs. Stubenmagd, alt 28 J.
    in d. Herreng. N. 36.

Vor der Stadt.

  • Theresia Fink, Dienstm. alt 22 J. am Rennw. N. 427
  • Kunigunda Ehrnsperger, Köchin, alt 36 J. zu Ma=
    riah
    N. 88.
  • Dem Georg Hierzig, Holzhauer, s. K. Barb. alt 1 J.
    am Himmelpfortgr. N. 75.
  • Dem Hrn. Joh. Schrietwieser, bg. Handschuhmach.
    s. K. Barb. alt 4 J. auf d. Landst. N. 279.
  • Dem Christoph Harl, Friseur, s. T. Elis. alt 27 J. in
    d. Leopoldst. N. 398.
  • Dem Jos. Bruckner, Tischler, s. K. Jos. alt 3 J. am
    Oberneust. N. 333.
  • Georg Semler Schneidermeist. alt 60 J. b. Barmh.
  • Martin Kinmayer, alt 30 J.
  • Paul Fellner, alt 26 J. bede Gem. im Militärsp.
  • Magd. Splet, Wollspinnerin, alt 26 J.
  • Magd. Topmayer, Schneid. W. alt 33 J.
  • Paul Marhofer, Tagl alt 22 J.
  • Theresia Trewisch, Tafetmach. alt 15 J.
  • Fr Eva Bauer, bg. Fleischselch. Wit. alt 44 J.
  • Susanna Wimmer, Schlossers T. alt 46 J. alle 6 im
    allg. Krankenh.
  • Summa 17 Personen, darunter 4 Kind.

Den 17. Juli. Jn der Stadt.

  • Hr. Franz Jos. Mayer, d. äuß. Rath u. bg. Handelsm.
    alt 79 J. in d. Weihburgg. N. 964.
  • Jos. Prager, Handelsjud, alt 76 J. in der Preßg.
    N. 543.

Vor der Stadt.

  • Dem Jos. Fischer, Wäscher, s. K. Joh. alt 2 J. am
    Rennweg N. 572.
  • Hr. Joh. Jahr, k. k. Tafeldeck. alt 69 J. auf d. Laim=
    grube
    N. 153.
  • Dem Wenzl Morel, Schneid. s. K. Franz, alt 1 J. in
    d. Leopoldst. N 241.
  • Dem Laur Pastorela, herrs. Bedient. s. K. Aloys, alt
    1 J. auf d. Wieden N. 454.
  • Cath. Helber, Handarbeit. alt 46 J. b. Elisabet.
  • Leop. Rumpold, alt 39 J.
  • Georg Wagner, Pfründl. d. gr. Armenh. alt 77 J.
    bede im Versorgh. in d. Währingerg.
  • Jos. Kanns, Tagl. alt 30 J.
  • Eva Schwerwacher, Tüchelmacherges. Wit. alt 57 J.
  • Adelheid Poller, Malers Wit. alt 73 J.
  • Heinrich Serve, Jnvalid. Korporal, alt 68 J. alle 4
    im allg. Krankenh.
  • Summa 13 Personen, darunter 3 Kind.

Den 18. Juli. Jn der Stadt.

  • Fr. Antonia v. Bekassy, k. k. Raths u. d. Krassovaer
    Komitats erst. Vizegespans Wit. geb. v. Begh, alt
    40 J. in d. Bognerg. N. 339.

Vor der Stadt.

  • Dem Mich. Hausknecht, Tagl. s. K. Barb. alt 2 J. auf
    d. Landstr. N. 184.
  • Hr. Cölestin Aitenbüchler, bg. Tischlermeist. alt 36 J.
    in d Währingerg. N. 177.
  • Eleonora Stangl, Landhandelsm. Wit. alt 60 J. auf
    d. neu Wien N. 78.
  • Georg Fritz. Tagl. alt 30 J. im Lerchenf. N. 17.
  • Dem Thomas Steuer, Schneid. s. K. Franziska, alt
    4 J. am Oberneust. N. 35.
  • Georg Goldnagel, Goldarbeiterges. alt 18 J. ist in d.
    Donau ertrunken gefund. worden.
  • Peter Tosto, Fuhrkn. alt 20 J. ist über einen Pferd=
    schlag
    gestorben.
  • Andrä Ziegler, pens. k. k. Pferdkn. alt 62 J. zu Ma=
    riah
    . N. 12.
  • Dem Jos. Alleitner, Steinmetzgs. s. W. Barb. alt
    34 J am Thury N. 59.
  • Sloko Raba, alt 24 J.
  • Domokos Marthon, alt 46 J. bede Gem. im Militärsp.
  • Anton Ritter, Kutsch. alt 48 J.
  • Doroth. Grumpholz, Schneid. W. alt 36 J.
  • Mich. Marhofer, Weberses. alt 60 J. alle 3 im allg.
    Krankenh.
  • Summa 15 Personen, darunter 2 Kind.

Anzeige.

Von meiner Abhandlung über die Krankhei=
ten
von Würmen, in welcher die Kennzeichen
und Zuständen des Bandwurms von vielen ge=
heilten
Kranken, nebst meinen öffentlich abgelegten
Proben in dieser Krankheit enthalten sind, sind
noch einige Bücher à 36 Kreuzer bey mir zu ha=
den
. Nebstbey benachrichtige ich auch alle bey mir
Hilfe suchende Kranke, daß ich meine Wohnung
verändert, und dermal in der Stadt in der Kärnt=
nerstrasse
Nr. 1140 im ersten Stock wohne.
Joseph Len⟨a⟩sfeld,
der Arzneywissenschaft Doctor.


Ertrunken gefundene Mannsperson.

Von dem Landgerichte der fürstl Passauischen
Herrschaft Schwadorf B. U. W. W. wird hiemit
bekannt gemacht: daß den 18. Juni d. J. am

[15]

Gestade der Donau bey dem Markt Fischamend
unter einem Floß eine unbekannte Mannsperson
ertrunken gefunden worden sey, welche dem Anschein
nach schon bey 14 Tage unter dem Wasser gelegen
seyn mag; sie war beyläufig 30 Jahr alt, mitterer
untersetzter Statur, hatte schwarze in eine Rolle
rückwärts eingekämte Kopfhaare, eine alte rothtü=
chene
zerrissen Weste, mit alten gelben Knöpfen,
eine alte silberfarb manschesterne gestreifte schon
zerrissene Hosen, mit kleinen weissen Knöpfen, und
ein zerrissenes Hemd an. Uebrigens konnte man
aus allfälligen Wahrzeichen weder auf Stand, noch
Namen dieses Verunglückten schliessen, sondern wur=
de
nur nach der ordentlich vorgenommenen Landge=
richts
=Beschau überzeugt, daß an dem Tode dessel=
ben
keine Gewaltthätigkeit Schuld sey. Schwa=
dorf
den 6. Juli 1798.


Ertrunken gefundene Mannsperson.

Den 16. Juni d. J. ist in dem Donauarm zu
Lebarn in dem sogenannten Mittelhaufen, im Land=
gericht
der Herrschaft KönigstettenV. O. W. W.
eine unbekannte und schon bey 9 Tage lang in
Wasser liegende Mannsperson ertrunken gefunden
worden; selbe war von mitterer Statur, hatte lan=
ge
schwarzbranue offene Haare, an dem Leib ein
roth tüchenes Leibel mit ordinär weissen Gürtler=
knöpfen
, einen braun kottunenen Brustfleck mit ei=
nem
breiten blauen Tafetband eingefaßt, eine schwarz
lederne Hosen mit ledernen Kniebändeln und ein
Hemd, aber weder Strümpf noch Schuh, auch kein
Geld oder sonstige Habschaften bey sich, war 24
bis 26 Jahr alt, und dem Vermuthen nach ein
Schiffknecht. Diejenigen, welche von dieser verun=
glückten
Mannsperson Wissenschaft haben, werden
ersucht, hieher umständliche Anzeige zu machen.
Königstetten den 5. Juli 1798.


Ertrunken gefundene Mannsperson.

Den 22. Juni d. J. ist in dem Donauarm in
der sogenannten Werdern Hebe, im Landgerichte
Königstetten V. O. W. W. eine unbekannte bey
18 Tag lang im Wasser liegende Mannsperson,
von mitterer Statur, bey 50 Jahr alt, mit einem
schwarz grauen Bart, derley kurz geschnittenen
Haaren, einen schwarz zwillichenen mit rothen Lein=
wand
eingefaßten Kittel mit gelb mettallenen Knö=
pfen
, einem weiß flanellenen Ueberleibel, schwarz
kottunen Leibel mit schwarz beinenen Knöpfen, ei=
nen
grün zeugenen Hosentrager, seidenen Halsflor,
schwarzen Strümpfen, und einem Hemd, aber ohne
Hose und Schuhe, gekleidet, und muthmaßlich ein
Oberländer Schiffmann, tod gefunden worden; in
der Rockkitteltasche hatte er eine schwarz lederne
Brieftasche, worinn ein Kamm in weissen Papier
eingemacht, und auswendig darauf geschrieben war
Bancozetel 200 fl, nebst 2 Kupferstichbilder, wo=

von eines illuminirt und eines von Tafet ist, und
ein anders Octavblättel, worauf folgende Worte
geschrieben: "Frau Stemeder bittet um einen Klag=
brief
in Betref des Joseph Renner an der Schott⟨au⟩,
wegen denen schuldigen 200 fl. samt Jnteresse be=
rechneter
massen 20 fl. welche Zahlung er schon zu
verflossenen Georgi hätte bezahlen sollen, da aber
bis nun selbe Zeit nicht zu richtigkeit gelangen kann,
so bittet selbe um die Einschafung." welch alles bey
dem hiesigen Landgericht aufbewahret ist. Dieje=
nigen
, welche von der obbeschriebenen Mannsperson
Wissenschaft haben, werden ersucht, hieher um=
ständliche
Anzeige zu machen. Königstetten den 5.
Juli 1798.


Gefundene Sachen.

Es sind seit einiger Zeit mehrere kleine Banko=
zetteln
, ein Beutel mit Geld, eine Silberprobe,
eine goldene Dose, ein Reisekoffer, 3 Brieftaschen
und ein Frauenmantel gefunden worden. Die Ei=
genthümer
haben sich diesfalls bey der k. k. Ober=
polizeydirekzion
zu melden, und ihr Eigenthum ge=
hörig
zu beweisen. Wien den 17. Juli 1798.


AVIS.

L'on fait savoir an jeune Homme qui est
parti de Vienne au commencement de ce mois
avec un certain Mr. L... de Berlin, que s'il
retourne dann 6 semaines, ou deux mois au
pluard, que l'on ne pourra lui faire aucun
reproche quelcouque sur son depart. Pour
d'autres raisons il est prié de donner de ses
nouvelles à son ami de M... sur le Schot=
tenbastey
Nr. 118 ou à Mr. des B... à Ma-
riahilf
chez qui il a mangé plusieurs sois afin
qu'ou puisse lui oommuniquer de qu'il y en 〈…〉
lui dire.


Reisekompagnon wird gesucht.

Jm Falle jemand längstens bis Ende dieses Mo=
nats
mit eigenen Wagen nach Hamburg zu reisen
gedenkt, und einen Reisekompagnon, gegen Erlag
der halben Spesen, wünscht, so beliebe derselbe sei=
ne
Abreise im Comtoir der Herren J. G. Schuller
& Comp. abzugeben.


Reisekompagnon wird gesucht.

Jemand, der nächster Tage über Triest und
Venedig nach Jtalien mit extra Post abreiset, su=
chet
einen Compagnon. Die nähere Auskunft ist
zu erfragen auf dem hohen Markt im rothen Kreb=
sen
Nr. 564 in dem Nürnberger Gewölbe.


Kostmädchen werden gesucht.

Eine Person, die nichts als französisch spricht,
nimmt Kostmädchen, die sie in allen erforderlichen
Kenntnissen, besonders im Sticken unterichtet. Sie

[16]

wohnt auf der Landstrasse in der Rauchfangkehrer=
gasse
Nr. 69 zu ebener Erde.


Kostkinder werden gesucht.

Eine Stunde von Wien entfernt in einer an=
genehmen
sehr gesunden Gegend, befindet sich ei=
ne
Frau, welche einige Kostkinder weiblichen Ge=
schlechts
anzunehmen wünschet Die vollkommene
Auskunft darüber ist zu vernehmen in der Sin=
gerstrasse
Nr. 9⟨41⟩ im alten Stock bey der Jnha=
berin
dieser Wohnung.


Eine Köchin wird gesucht.

Eine ansehnliche Familie wünscht eine Köchin
aufzunehmen, der, wenn sie etwas französisch oder
itainenisch sprechen könnte, es vielleicht nicht unvor=
theilhaft
seyn würde, jedoch muß sie sich über ihren
letzten Dienst mit einem gultigen Zeugnisse aus=
weisen
können. Nähere Nachricht kann man auf
der hohen Brücke Nr. 151 im ersten Stock auf der
hintern Stiege Nr 2 einziehen.


Gouvernant wird gesucht.

Es wird von einem gräfl. Hause eine Gouver=
nante
, mit vortheilhaften Bedingnissen, gesucht,
welche die nöthigen Eigenschaften, Kinder dieses
Standes zu erziehen, besässe, und welche auch ent=
schlossen
wäre, von Wien wegzureisen. Um das
Nähere frage man sich in der Plankengasse Nr.
1129 im ersten Stock bey dem Haushofmeister der
nämlichen Herrschaft, die eine solche Person wünscht.


Ein Vorreiter und ein Stalljunge
wird gesucht.

Man braucht einen Vorreiter, der auch im Er=
forderungsfalle
die Dienste des Kutschers verrichten
könnte, und einen Stalljungen in einer ansehnli=
chen
Familie; wenn sie französisch oder italienisch
sprechen, so würde es für sie beyde nicht unvortheil=
haft
seyn, jedoch müssen sie sich über ihre letzten
Dienstjahre mit gültigen Zeugnissen ausweisen kön=
nen
Nähere Nachricht kann man auf der hohen
Brücke Nr 151 im ersten Stock auf der hintern
Stiege Nr. 2 einziehen.


Feuerwerk im Prater.

Donnerstags den 26., und wenn an diesem Ta=
ge
die Witterung nicht günstig wäre, den 31. Ju=
lius
, werde ich die Ehre haben, zum Annen=Feste
mein dießjährig drittes Feuerwerk abzubrennen,
unter dem Titel: Wiens Lieblingsfeuer am Ta=
ge
Annens. Durchdrungen von der lebhafte=
sten
Dankbarkeit für den gnädigen Beyfall, wo=
mit
das verehrungswurdige Publikum mein letztes
Feuerwerk aufgenommen, und dasjenige, was
durch anhaltende üble Witterung und wiederhohlt
eingetrettenen Regen daran mangelhaft geworden
in, mit der die Einwohner Wiens bezeichnenden

Nachsicht und Güte entschuldiget hat, habe ich mit
erneuertem Muthe, alle meine Kräften aufgebo=
then
, um meine Dankgefühle und meine Verehrung
für ein so huldvolles Publikum zu bezeigen, und
mich dabey dem Schutze der Schönen Wiens, vor=
züglich
der liebenswürdigen Annen, durch ein ih=
nen
geweihtes Fest, ganz besonders zu empfehlen.
Pracht, Neuheit, Uebereinstimmung und Abwechs=
lung
in den darzustellenden Stücken dieses Feuer=
werks
, und die von mir ganz neu erfundenen, bis=
her
noch nie gesehenen Luftstücke, die unter der
Benennung Medusen=Köpfe, nach der sechsten
Fronte, in der Luft erscheinen werden, sollen die
Zeugen meiner Bemühungen, und meines stäten
Bestrebens seyn, des Beyfalls meiner vereehrten
Gönner und Gönnerinen mich würdig zu machen.
Das Ausführliche wird das Anschlagzettel melden
Johann Georg Stuwer,
k k. priv. Kunst=und Lustfeuerwerker.


Hoher Adel, und verehrungswurdiges
Publikum!

Godefried Malle⟨k⟩, wohnhaft am Getraidmarkt
Nr 7. macht hiermit bekannt, daß sein Vater glei=
ches
Namens, bürgerl Orgelbauer, und Klavier=
Jnstrumentmacher, durch einen jähen Tod densel=
ben
in gänzliche Unwissenheit seiner Gönner und
Abnehmer versetzt hat, er bittet also dieselben, auch
ihm der sein väterliches Gewerb zu betreiben, und
die von selben angefangenen Arbeiten zu vollenden
gedenkt, ferner ihre Abnahme und Zuspruch zu
schenken, und verspricht im Gegentheil dieselbe
prompte und gute Bedienung, die den Ruhm sei=
nes
sel. Vaters ausmacht.


Gasthaus=Bekanntmachung.

Einem verehrungswürdigen Publikum, wie auch
jenen Reisenden, die etwa durch Teschen in kaiserl.
Schlesien, oder nach Galizien ihren Weg nehmen
dürften, wird hiemit bekannt gemacht, daß Unter=
zeichneter
ein öffentlich eigenthümliches Gast=und
Einkehrwirthshaus in erwehnter Stadt am obern
Platz unweit der k k. Post mit dem Schild zum gol=
denen
Löwen errichtet hat, in welchen die Herr=
ren
Gäste die bequemste Bedienung sowohl in An=
sehung
der wohleingerichteten Zimmer, als auch der
Bewirthung mit gut zubereiteten Speisen und al=
lerhand
ächten Jn=und Ausländer Weinen finden
können. Und da auch die Stallungen gut, rein
und geräumig erbauet sind, so können sowohl Land=
kutscher
, Fuhrleute, als auch jene, die andere Fuhr=
werke
betreiben, sich auf ein gutes Unterkommen
um so sicherer verlassen, als dieses Gasthaus durch=
aus
nach Art der Wienergasthäuser erbauet und einge=
richtet
ist. Nach dieser Beschaffenheit schmeichelt

[17]

Neuentdecktes Kolosorucker Bitter=Wasser
in Böhmen.

Ein Zuwachs des so wohlthätigen und geschätz=
ten
Bitterwassers ist ein allgemeiner Gewinn für
die Menschheit, der ihr auch bekannt zu werden
verdient. Dieser neue Brunn liegt an der Gränz=
linie
zwischen den Kolosorucker=und Saidschitzer
Gründen, von dem ersten Saidschitzer Brunnen
nur 200 Schritte entfernt, mit all den übrigen auf
einerley Grundfläche, nur etwas über sie erhöht.
Es ist daher weder zu bewundern noch zu bezwei=
feln
, daß das Wasser aus diesen neuentdeckten Ko=
losorucker
Brunnen, mit dem so bekannten Saidschi=
der
Wasser ein und das nämliche sey, eben so rein
und klar, eben so frisch, eben so bitter, mit eben
den nemlichen Bestandtheilen, und in eben dem
nemlichen Verhältnisse. Das erstere beweiset der
Augenschein und Geschmack, das Letztere die chy=
mische
Untersuchung. Jn einer Abhandlung könnte
man die Versuche mit Recht verlangen, aber nicht
indemgegenwärtigen Zeugnisse, und doch wird
man an der Richtigkeit des Besagten um so weniger
zweifeln, als die Nähe und Lage dieser Wasser
überzeugend genug für ihre Gleichheit sprechen.
Die Eigenschaften der Bitterwässer, und ihre heil=
same
Wirksamkeit sind schon zu bekannt, als daß es
nöthig wäre, sie hier aufzuzählen. Die einzige Be=
merkung
zu wiederholen, kann man sich nicht ent=
halten
, daß die Natur für uns immer unerreichbar
bleibe, eine Arzney aus ihrem Schoose in Ansehung
ihrer Einfachheit, und dabey ausgebreiteten Wirk=
samkeit
alle menschliche Kräfte übersteigen, und jede
künstliche Zusammensetzung weit hinter sich zurück=
lasse
. Jn dessen Rücksicht dann auch eine hiesig
löbl. medicinische Fakultät sowohl, als eine hochlöbl.
ni. öst. Landesregierung dasselbe, nach geschehener
Prüfung, vollkommen ächt, und der menschlichen
Gesundheit angemessen befunden, deshalb auch ein=
zuführen
, und zu jedermanns Gebrauch zu veräus=
sern
die Erlaubniß verliehen hat. Dieses ächte
Bitterwasser ist, nebst mehrern frischen Mineral=
wässern
, von welchen von Zeit zu Zeit neue Zu=
fuhren
ankommen, um die gütigen Abnehmer im=
mer
mit frischen Sorten bedienen zu können, in
meiner Spezereyhandlung um nachstehende äusserst
billige Preise stäts zu haben. (an Sonn. und Feyer=
tagen
aber bekommt man selbe von 7 bis 9, und
von 11 bis 12 Uhr.)

Als: kr. *kr.
Kolosorucker Bitterwasser 19
Rohitscher Sauerbrunn die Flasche 19 2
Füreder detto detto 20 2
Sternberger detto detto 18 2
Freudenthaler detto detto 22 2
Eger detto der Krug 32 1
Billiner detto der grosse detto 18 3
detto detto der kleine detto 12 1
Saidschitzer Bitterwasser der grosse detto 20
detto detto der kleine detto 13
Spaawasser die Flaschel 1 fl. 2
Pirmonter Wasser, erwartend.
Selter Wasser der Krug 42 6
Extra fein Provenzeröl das Flaschel 38 3
detto fein detto detto 32 3
detto feines Tafelöl detto 26 3
Saidschitzer Bittersalz das Pfund 28

Die leeren Flaschen und Krüge werden um den
Preis mit * wieder zurückgenommen.

Lignum sanctum Kugeln von der kleinsten bis
der größten Gattung, nebst allen Spezerey=Waa=
ren
, um die billigsten Preise.

Von erwähnten Wässern und Olitäten wird die
beste Verpakung gegen 3 Kreuzer Spesen von
jedem Stück besorget.
Johann Aigentler,
Spezereyhandler, am hohenMar
im Fischhof.


Vier per centige Banks=oder andere öffent=
liche
Fondsobligationen pr. 5000 fl. werden
al paripariangenommen, und können jährlich
um 100 fl höher benutzet werden.
Jemand der von hier wegzureisen gedenkt,
gesonnen, sein in hiesiger Vorstadt befindliches Haus,
so nach Abzug aller Ausgaben jährlich 300 fl. trägt,
um 3000 fl. 4 per centige Banko=oder andere öf=
fentliche
Fondsobligationen wegzugeben; weßwegen
man sich in der Himmelpfortgasse Nr. 1010 im er=
sten
Stock an der ersten Thüre zu erkundigen hat.


Bey Aloys Doll,
Buchhändler, am Stephansfreythof im deutschen
Hause, ist ganz neu zu haben:

Das kuriose Buch der Natur.

Welches in 6 Theilen enthält:

  • 1) Einen lehrreichen Unterricht von den verschie=
    denen
    Rassen und Varietäten der Menschen.
  • 2) Merkwürdige Beyspiele von außerordentlicher
    Leibestärke, Abhärtung, Gefräßigkeit, körperlicher
    Geschichlichkeit und Geistesstärke der Menschen.
  • 3) Beyspiele von merkwürdigen Träumen, Ahn=
    dungen
    und Visionen.
  • 4) Sonderbare Beyspiele von Nachtwandlern,
    von Sinnlosen, von menschenfeindlichen und men=
[18]

  • schenschenen Sonderlingen, und von wirklichen Men=
    chenfressern
    in Europa.
  • 5) Die verschiedenen Rassen der bekannteste
    Thiere.
  • 6) Merkwürdige Beyspiele von der Gelehrigkeit,
    Treue, List, Schlauheit und Muth der Thiere.

Herausgegeben von
Johann Heinrich Fischer.

Mit dem Motto aus Haller:
Jns Jnnre der Natur dringt kein er=
schaffner
Geist:
Zu glücklich, wem Sie noch die äußre
Schale weist.
Mit Kupfer und Vignette.
8. Mannheim 1798.
ungebunden 1 fl. 15 kr. broschirt 1 fl. 20 kr.


Jn der Joh. Thomas Edl. v. Trattnerschen
Hof=Buchhandlung ist ganz neu zu haben:

Gretsch (A.) Predigt von der engen und wechsel=
seitigen
Verbindung der Priester und Layen,
welche am Festage der heil. Magdalena in der
Pfarrkirche zum heiligen Ulrich, als der hoch=
würdige
Herr Laurentius Kurzmann, Welt=
priester
ꝛc. dem Ewigen sein feyerliches Dank=
opfer
wegen seiner fünfzigjährigen Priester=
würde
dargebracht, vorgetragen worden, gr. 8.
1798. brosch. 7 kr.

Leggi E Costumi del Cambio ossia Trattato
sulle lettere di Cambio del Conte Pompeo
Baldasseroni. Gentiluomo di Camera, E
consigliere di S. A. il serenissimo Duca di
Modena. Seconda editione Italiana, con
Aggiunte dell'Autore, gr. 4. Firenze 796.
Liga⟨t⟩o 5 fl. 30 kr.


Jn der Hörlingischen Buchhandlung,
in der Bognergasse neben dem Todtenkopf Nr. 343,
sind nebst vielen andern Büchern auch nachstehende
um die billigsten Preise zu haben:

Allgemeine auf Geschichte und Erfahrung ge-
gründete
theoretisch-praktische Wasserbau-
kunst
; bearbeitet von einer Gesellschaft Hy-
drotechniker
, Professoren der Mathematik,
Ingenieuren und Maschinen-Directoren, her-
ausgegeben
von Wiebeking und Krœnke.
Erster Band mit XXVI grossen Regal- Ku-
pfertafeln
. gr. 4. Darmstadt 798. ein pracht=
volles
klassisches Werk. 50 fl.

Erzlebens (Joh Christian Polykarp) theoretischer
Unterricht in der Vieharzneykunst, neu verbessert
herausgegeben von K. A. Zwierlein. 8. Göttin=
gen
798. 1 fl. 54 kr.

Rosenstein (Nils Rosen von) Anweisung zur Kennt.
niß und Kur der Kinderkrankheiten, mit Zusä=

tzen begleitet von J. A Murray, sechste vermehr=
te
Auflage von J. C. Lober und W. H. S. Bu=
cholz
8. Göttingen 798. 2 fl. 15 kr.

Auszug aus des Hrn. Dr Johann Georg Krünitz
ökonomisch=technologischen Encyklopädie, oder
allgemeinen System der Staats=Stadt=Haus=
und Landwirthschaft, und der Kunstgeschichte in
alphabetischer Ordnung, herausgegeben von M.
E. von Schütz, 17 Bände mit vielen Kupfern.
gr. 8. Berlin 786-97. 47 fl.

Handwörterbuch (neues historisch=biographisches)
oder kurzgefaßte Geschichte aller Personen, wel=
che
sich durch Talente, Tugenden, Erfindungen,
Jrrthümer, Verbrechen und anderer merkwür=
diger
Handlungen von Erschaffung der Welt bis
auf gegenwärtige Zeiten einen ausgezeichneten
Namen machten ꝛc., herausgegeben von Johann
Gottfried Grohmann, 6 Bände. gr. 8. Leipz.
796-98. 13 fl. 30 kr.

Pindari Carmina cum Lectionis varietate &
adnotationibus iterum curavit Chr. Gottl.
Heyne, 3 Volumina. 8. maj. Göttinguæ
798. 11 fl. 15 kr.


Jn dem Verlagsgewölbe der Oehlerischen Buch=
druckerey
, in der Spiegelgasse, dem k. k. Versatz=
amte
gegenüber, in dem Hause, wo das Cassino
ist, ist zu haben:

Anleitung (vollständige) zum Katechisiren, sowohl
in Schulen, als in der Kirche, von J. S. 2 Thle.
8. St. Pölten. 796. 1 fl. 15 kr. brosch. 1 fl. 20 kr.

Depisch kurze Homilien zur Erklärung des Wort=
verstandes
der gewöhnlichen Sonn=und Fest=
tagsevangelien
im ganzen Jahre, zum Beßten
katholischer Prediger auf dem Lande. 2 Thle
8. Cilli. 795. 4 fl. 45 kr. brosch. 4 fl. 50 kr.

Dietl Homilien über die sonntäglichen Evangelien.
8. das 794. 40 kr.

Van Epsen (celeberrimi Jurisconsulti Lova-
niensis
) Jus ecclesiasticum in Epitomen re-
dactum
, ad subjunctis brevibus sentemtiis
atque argumentis studii patristici instructum
a D. P. Benedicto Oberhauser 4 T. Cil-
lejæ
795. 4 fl.

Grundriß der christlichen Moral nach den vom
Hrn. Abte von Fabiani herausgegebenen Grund=
zügen
der christlichen Moral, von einem Welt=
priester
des Bisthums Würzburg. Cilli. 794.
30 kr. brosch. 33 kr.

Köhler Anleitung für praktische Seelsorger am
Kranken=und Sterbebette. das. 794. 24 kr.
brosch. 27 kr.

Anleitung zum praktischen Unterricht künfti=
ger
Seelsorger. Neueste mit Bezug auf die
k. k. Verordnungen veranstaltete Auflage. das.
795. 36 kr. brosch. 40 kr.

[19]

Lang Erklärungen über den grossen Katechismus in
den k. k. Staaten, hauptsächlich zu dem Unter=
richte
des Landvolkes eingerichtet, und seiner Pfarr=
gemeinde
vorgetragen 5 Thle das. 794-95. 2 fl.
15 kr. brosch. 2 fl. 20 kr.

Lebensgeschichte Jesu der Zeitordnung nach, in ei=
ner
freyen Uebersetzung aus den vier Evangelien
wörtlich dargestellt. 2 Thle. das. 796. 1 fl. 20 kr.
brosch. 1 fl 26 kr.

Leonard Meister über die Leidensgeschichte Jesu
Christi. Zürich. 793. 45 kr.

Leß die Lehre von der christlichen Mässigkeit und
Keuschheit, in 12 Predigten, nebst einem An=
hange
. 794. 45 kr.


Nachricht.

Jn der Kunsthandlung des Hrn. Jos. Eder am
Graben ist eine neue Karte der Jnsel Malta für
12 kr. zu haben. Diese Special=Karte ist nach
den besten geographischen Nachrichten gezeichnet und
fleissig in Kupfer gestochen; sollte dieselbe, wie man
hofft, von den Geographen und Zeitungslesern ei=
nigen
Beyfall erhalten, so werden von Zeit zu Zeit
mehrere dergleichen nachfolgen.


Bey Johann Träg,
Kunst=und Musikalienhändler, in der Singer=
strasse
Nr. 957, sind folgende neue Musikalien
zu haben:

Beethoven 3 Trios pour un Violon, Alto &
Violonc. Op. 9. 3 fl. 30 kr.

Wœlfl 9 Var. sur le Duo: Herbey, herbey, ihr
Leute! tiré de l'Opera der 2te Theil der Zau=
berflöte
Nr. 5. 36 kr.

Pleyel 6 nouveaux Quatuors pour Flute, Vio-
lon
, Alte & Basse 1 & 2 Partie, 6 fl.

Wranizky 6 Quatuors pour 2 Violons, Alto
& Violonc. Op. 32. Liv. 1. 2. 6 fl.

6 Duos pour 2 Flutes Op. 33. Liv. 1. 2.
5 fl.

Khym 3 Duos pour 2 Clarinettes. Op. 2. 2 fl.

Beecke 6 Lieder von Mauhison, für Klavier und
Gesang, 1 fl. 30 kr.

Weis 12 deutsche Lieder, 2ter Theil, 1 fl. 36 kr.

Bornhardt Lieder am Klavier zu singen, 45 kr.


Forte piano.

Ein sehr gutes und schon gebeiztes, dann zwey
übeerspielte Forte piano sind in der Wollzeil ne=
ben
dem Schwibogen Nr. 829 im 2ten Stock
rechts, täglich um den billigsten Preis zu verkaufen.


Fortepiano's.

Einige grosse ganz neue Fortepiano sind zu ver=
kaufen
, für welche ein Jahr gut gestanden wird.
Kauflustige belieben sich in Hietzing Nr. 8. 9. bey
dem Klaviermacher anzufragen.

Wägen zu verkaufen.

Bey Joseph Mayrberger, bürgerl. Sattlermei=
ster
in der Josephstadt, anfangs der Kaisergasse,
sind verschiedene Wägen zu haben, als: 2 neue
viersitzige Wägen, und 1 überführter, 1 neuer
Schwimmer, 2 neue viersitzige Bastard, und 1
überführter, 3 neue und 1 überführter Bastard,
8 neue Kallesche von verschiedener Gattung, dann
1 rußisches Kallesch, das Dach zum abschrauben,
und 1 überführter Phäton auf die Reise mit eise=
nen
Federn und gerader Langwied.


Reisekallesch zu verkaufen.

Es ist ein fast ganz neues wohlkonditionirtes Rei=
sekalleß
, das nur eine Reise nach Oberöstreich ge=
macht
hat, um billigen Preis zu verkaufen: es hat
4 stahlene Federn, eisene Bögen, ein platirtes Dach
mit Jalousien ganz zum zumachen, seidene Sonn=
springfedern
und Ohrenküssen, ist auch vorne und
hinten eingerichtet um einem Koffer aufzuschrauben.
Es ist zu sehen und der Preis zu erfahren bey dem
burgerl. Sattlermeister, Mathias Kerpf, in der
Wallnerstrasse Nr. 282.


Reitpferd und Bastard zu verkaufen.

Es ist ein brauner Hengst, von türkischer Race,
14 1/2 Faust hoh, im 6ten Jahr, sehr gut zu=
geritten
und fehlerfrey; wie auch ein etwas über=
führter
2sitziger Bastard, grün lakirt, mit gestreif=
ten
Tuch gefüttert, eisenen Achsen, und Schwanen=
hälsen
versehen, täglich zu verkaufen, in der untern
Bäckenstrasse im v. Grosserischen Haus Nr 794.


Pferde zu verkaufen.

Zwey Holsteiner 7jährige schöne Wagenpferde,
Rappen, und 18 Faust hoh, auf der Mölkerba=
stey
Nr. 95. Ein englisches Reitpferd, Rapp,
16 Faust hoh, auch auf der Mölkerbastey zu be=
sehen
. Die weitere Auskunft kann man bey dem
Eigenthümer haben.


Pferde zu verkaufen.

Auf der Wien im Lorenzerhaus Nr. 34 neben
dem goldenen Kögel, sind täglich 50 bis 60 Stück
Pferde, als Postzüge und Paarweis, auch Reit=
pferde
von verschiedenen Farben, meistens Sieben=
bürger
und Ungern, um billige Preise zu verkau=
fen
, allwo immer frische Transporte ankommen.


Pferd wird zu kaufen gesucht.

Es wünscht jemand ein englisirten Lichtfuchsen
mit Blassen, 16 Faust hoh, vollkommen gesund,
und brauchbar zum einspannen. Man hat sich
damit anzumelden bey dem Schmidmeister im Star=
hembergischen
Freyhaus auf der Wieden.


Casino zu verpachten.

Es ist die neuerrichtete Casino zu St. Gott=

[20]

hardt nächst Gras zu verpachten Solche bestehet,
nebst der Trateurwohnung, mehrerer Speisezim=
mer
, auch in einen Billardzimmer, und besondern
Kaffeekuchel, im untern Stock und respektive Ein=
gangssaal
mit einer Kögelstatt von 12 Klaftern in
der Länge; im obern Stock aber ein mit aller Be=
quemlichkeit
neu gemalener, und mit mehreren Lu=
stern
, Wand Spiegelleuchtern und Trumeaux wohl
eingerichteter grosser Tanzsaal, dann eine gewölbte
Stallung auf 24 Pferde und ein neu angelegter
englischer Park mit vielen Abtheilungen für Gäste,
und einigen darin befindlichen Kögelstätten. Kurz,
da nichts gesparet worden, vermög der natürlich
schönen Lage, die allenthalben beliebt ist, auch
durchgehends für Bequemlichkeit und Landlust es
den besuchenden Gästen angenehm zu machen, so
wird es nur an einem anständigen Pachter liegen,
zu Vervolllommung dessen sich gehörig einrichten,
und ebenfalls die Gäste sowohl mit guten Spei=
sen
als Trank nach Wunsch bedienen zu können.
Wer also Lust trägt, und mit den Nöthigen hiezu
sich vollkommen einzurichten im Stande ist, hat sich
binnen 6 Wochen entweder zu Wien am Peters=
platz
in Schneckenbierhaus bey dasigen Hausinha=
ber
, oder aber zu Gratz bey Hrn. Dr. Janel,
als Bestellter, diesfalls zu erkundigen oder anzu=
melden
.


Lammwirthshaus in St. Pölten zu verkaufen.

Der Eigenthümer desselben ist gesonnen solches
alltäglich aus freyer Hand zu verkaufen; selbes ist
sehr bequem und gut gebauet, liegt an der Lin=
zerstrasse
, durch welche die Reichsstrasse sowohl, als
auch jene von Krems nach Maria Zell gehet; das
Haus selbst bestehet in einer schönen gewölbten Ein=
fahrt
, einem grossen ordinaren, und 2 kleinen Gast=
zimmern
, einer daran stossenden Schenk, einer gros=
sen
geräumigen Küche, einem guten Speisgewölb,
dann zu ebener Erde aus noch 3 aneinander ste=
henden
Wohnzimmern, und einer Dienstbothen=
kammer
; in den geräumigen Hof, durch welchen in
der Mitte eine grosse Schupfe geht, sind 5 gewölbte
Pferdställe, auf etwelche 40 Pferde, ein grosser
Körnerkasten, eine Waschküche mit Backofen und
darunter 1 Krautkeller, der Hauskeller selbst faßt
bey 400 Eimer. Dann liegt gleich vor dem Lin=
zerthor
der zum Vergnügen des hiesigen Publi=
kums
schön zusammen gerichtete Ueberländ=Garten,
welcher über 1 Joch groß ist, und in 3 Abhei=
lungen
besteht, wovon die erste ein Küchenstück
mit schönen guten Obstgattungen von Zwergelbäu=
men
an Trilagen aufgebunden; die 2te ein Obst=
garten
von hochstämmigen Bäumen, worunter an=
dere
Spaliere mit Gängen, und viele Partien von
Tisch und Bänken angebracht sind; die dritte Ab=
theilung
ist ein angenehmes Fichtenwäldchen; im

ganzen Garten sind 8 Lusthäuser und Lauben,
2 gedeckte, und eine offene Kegelbahn, ein Schank=
zimmer
, darunter ein Keller angebracht ist. Kauf=
liebhaber
können alle Tage beydes besehen, dann
entweder das Haus allein oder beydes zusammen
kaufen. Auch wird alle nöthige Einrichtung um
einen billigen Preis mit hergegeben, dann läßt
man gegen Sicherheit und landesübliche per Cent
ein Drittheil des Kaufschillings darauf liegen.


Haus und chyrurgisches Gewerb.

Jn dem Markte Wilhelmsburg an der Maria=
zeller
Strasse, zwischen Lilienfeld und St. Pölten,
ist das Haus Nr. 45, welches mit einem Stock=
werke
versehen ist, sammt dem dazu gehörigen Kraut=
garten
, und der auf diesem Hause wirklich haften=
den
und radicirten Badergerechtigkeit, alltäglich aus
freyer Hand zu verkaufen. Kauflustige haben sich
an den Eigenthümer, Johann Fleischherr, Chyrur=
gus
zu Wilhelmsburg selbst zu verwenden.


Licit. Slibowitzer.

Vermög hoher Regierungsbewilligung werden auf
dem Neubau Nr. 177 bey dem grünen Brunn ge=
gen
90 Eimer alter und ächter kroatisch=und slavo=
nischer
Slibowitzer sammt den Gebünden Freytag
den 27. dies Monats nachmittag um 3 Uhr lici=
tando
verkauft.


Licit. Effekten.

Den 28. des nachmittag um 3 Uhr werden mit
Bewilligung eines löbl. Magistrats in der Stadt
im Judengassel Nr. 534 im sogenannten Doktor
Latzenhof zu ebener Erde folgende Verlassenschafts=
fahrnisse
, als eine silberne Sackuhr, tüch=und zeu=
gene
Mannskleider, mehrere Frauenkleider, Leib=
und Hauswäsch, Bettgewand, Tische, Sessel, Schub=
ladkästen
, nebst andern Geräthschaften gegen gleich
baare Bezahlung licitando hindangegeben.


Licit. Effekten.

Den 28. Juli werden auf Verordnung des löbl.
hiesigen Magistrats in der Alstervorstadt Nr. 35
in der Herrengasse im Flautenmacherhaus zu ebe=
ner
Erde verschiedene Verlassenschaftseffekten, als
eine goldene Minutenuhr, 1 deto Ring, ein un=
garisches
ganzes Kleid mit goldenen Bördeln und
Maderausschlag, sammt einer reichen Gürtel, dann
deutsche Manns=und Frauenkleider, Manns=und
Frauenwäsch, Bettgewand, hart und weiche Ti=
sche
, Sessel, Schubladkästen, Zinn und sonstige
Geräthschaften nachmittag von 3 bis 6 Uhr an den
Meistbietenden hindangegeben.


Licit. Effekten.

Den 30. dies werden auf Verordnung eines löbl.
hiesigen Stadtmagistrats in der Stadt am Haar=
markt
nächst der schwarzen Bärnapotheke Nr. 780

[21]

im Weinbrennerischen Haus auf der vordern Stie=
ge
im 4ten Stock zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden folgende Verlassenschaftsfahrnis=
se
, als ein doppelt ka⟨rmos⟩irter Rautenring, golde=
ne
Sackuhren, sammt Ketten, silberne Schnallen,
Tabackdosen, Zuckerschallen, Denkmünzen, Weih=
brunnkessel
, ganze Besteck Vorleg=und Kaf=
feelöfferl
, und mehr anderes Silbergeschmeid, tüch=
man
〈…〉ster, und zeugene Mannskleider, verschiede=
ne
Schillewesten und Beinkleider, Leib und Haus=
wäsch
, Bettgewand Tische, Soffen, Sessel, Spie=
gell
, hartfournirte Schreib=Schublad=Roll=und
Schänkkästen, Zinn, Kupfer, Meßing, und mehr
derley Geräthschaften licitando gegen gleich baare
Bezahlung hindangegeben.


Licit. Pferde und Effekten.

Den 31. Juli werden auf Anordnung des k. k.
Jngenieursorpsaudi⟨t⟩oriat in dem kais Zeughaus auf
der Seilerstatt rückwärts im Hof im 2ten Stock
früh und nachmittag zu den gewöhnlichen Stun=
den
verschiedene Verlassenschaftssachen, worunter ein
Paar schwarzbraue Stutten, siebenjährig, 15 Faust
hoh, dann ein Paar 16 Faust hohe Füchse, acht=
jährig
, auch goldene Sackuhren, Tafelsilber, Manns=
kleider
, bordirte Uniform, Westen, Weißzeug,
spanische Röhr, Gewöhr, Reißzeug, mehrere en=
glissche
und französische zum Theil illuminirte Ku=
pferstiche
, ein Majorszelt, und einige Baracken,
auch sonstige Feldequipage und andere Geräthschaf=
ten
befindlich sind, gegen baare Bezahlung licitan=
do
verkauft


Licit. Köllnerwunderwasser und Eßig.

Den 1 August werden auf Verordnung eines
löbl. hiesigen Magistrats in der Stadt in der Kumpf=
gasse
Nr. 878 im sogenannten Becherlhof im er=
stens
Stock früh um 9 Uhr einige hundert Flaschel
Eau admirable de Cologne, oder sogenannte
Köllnerwunderwasser, und bey 100 Bouteillen mit
Kräutern angesetzten Weineßig, licitando verkauft.


Licit..Prätiosen und Effekten.

Den 1. Augusti zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden mit hoher Regierungs=
bewilligung
in der Josephstadt in der langen Gasse
Nr. 87 im Holzbauerischen Haus im ersten Stock
verschiedene Fahrnisse, als ein grosser Rosenring
mit Brillanten, und ein derley Schifferring, ein
Rosenring mit Rauten, und ein derley Rosenna=
del
, 8 Schnür gute Perln 1 Karniolring, 1 gol=
dene
Uhrkette, eine goldene Repetier=und andere
seltene goldene Sackuhren eine schöne Dose, meh=
rere
Garnituren silberne Schnallen und S〈…〉 einel=
schnallen
, und mehr Silber⟨g⟩eschmeid, Niederlän=
de
, und Brüß⟨l⟩erspitze 1 St. rotbgedupften Schleyer,
geflammten und gedruckten Musselin und Kammer=

tuch, tüch=und zeugene Mannskleider, und der=
ley
Leibwäsche, schöne spanische Röhr, seidene und
kottunene Frauenkleider, harte Tische, ein schöner
Divan, sammt 6 Lehn=und 2 Armsess⟨e⟩ln mit weissen
und blau atlassenen Uiberzügen, sammt kanafase=
nen
Kappen, und ein derley mit kottunenen Uiber=
zug
, ein Kanapee, sammt 6 Sesseln von kammer=
tüchenen
Uiberzügen, sammt kleinen Fenstervorhän=
gen
, und mehr andere Sessel mit atlassenen Pöl=
stern
, verschiedenes Kaffeeporzelain, schöne Stock=
uhren
, grosse Spiegel in vergoldten Rahmen, Bil=
der
, Kästen, mehrere Bettstätte, sammt schönen
Bettgewand, vieles Zinn=Meßing=Kupfer=Eisen=
und Erdengeschirr, licitando verkauft.


Licit Weingärten.

Von dem Justizamt der Fürst Poniatowskischen
Herrschaft Burg Mödling Veste Lichtenstein wird
hiemit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Leonhard Frum, burgl. Webermeisters ⟨c⟩ess. nom.
durch Hrn. Dr. Deinhardstein, in die gerichtl. Feil=
bietung
des dem Franz Zöhrer, und Elisabetha des=
sen
Ehewirthin, Jnwohner zu Brunn, gehörigen,
und auf 60 fl. gerichtlich geschätzten 12 Pf. Wein=
garten
im Rößler Brunner Gebirg, gewilliget, und
zu diesem Ende 3 Termine, als der 4. August,
der 18. August, und 1. September d. J. mit dem
Beysatze, daß, wenn gedachte 12 Pf. Weingar=
ten
bey der ersten und zweyten Licitation nicht um
den Schätzungswerth, oder darüber an Mann ge=
bracht
werden würden, dieselbe bey der dritten Li=
citation
auch unter den Schätzungswerth hindan=
gegeben
werden würden, zu bestimmen befunden
worden. Die Kauflustigen haben sich demnach an
obbestimmten Licitationstägen vormittag um 9 Uhr
in der Amtskanzley des Schlosses zu Lichtenstein
einzufinden.


Licit. Spalowskysche Naturaliensammlung.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es=
sey
in die wiederholte Feilbietung der in die Joachim
Spalowskysche Masse gehörige Naturaliensamm=
lung
, als verschiedenen ausgestopften Thieren, dann
Mineralien und mehrere Bücher gewilliget worden.
Da nun hiezu der 7. August d. J. mit dem Bey=
satze
bestimmt worden, daß, wenn bemeldte Samm=
lung
um die Schätzung oder darüber nicht an Mann
gebracht würde, dieselbe bis nach verfaßter Klaßi=
fikation
und ausgetragenen Vorrecht aufbewahret
werden würde; so haben die Kauflustigen am ob=
bestimmten
Tage früh um 9 Uhr auf der Mehl=
grube
zu erscheinen.


Licit. Gugubaurisches Haus.

Von dem Gerichte der Stiftsherrschaft Schotten
in Wien wird hiemit bekannt gemacht: es habe

[22]

die Maria Anna Bacher, unter Vertrettung Hrn.
Dr. Grillparzer, wider die Barbara Gugubauri=
schen
Erben, Franz, und Johann Gugubauer, Jo=
hanna
Glockin, und der m. Kinder Kurator Hr.
Dr. Nittmann, wegen schulden 2000 fl. die ge=
richtliche
Feilbietung des am Neustift liegenden,
auf 5200 fl. geschätzten Hauses Nr. 43 vermög
stadtmagistratischen Ersuchschreibens verwilligt er=
halten
. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für
den ersten der 10. August. für den zweyten der
11. September und für den dritten der 9. Ok=
tober
d. J. solchergestalt bestimmt worden, daß,
wenn gedachtes Haus weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungswerth, oder
darüber an Mann gebracht werden könnte, solches
bey dem dritten Termin auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würde; als haben die Kauf=
lustige
an obbestimmten Terminen früh um 10 Uhr
vor diesem Gerichte zu erscheinen.


Licit. Holz.

Vom Burgerspital in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: es werden die demselben zugehörige im
Schuhbrecher Wald zu Hütteldorf liegende Brenn=
und Stammhölzer, und zwar 2 Klafter buchenen
Ausschuß, all deto Stöck, 66 3/4 Klafter eichene
Scheiter, 132 3/4 Klafter deto Ausschuß, 125
3/4 Klafter deto Stöck, 51 3/4 Klafter deto Brenn=
holz
, 63 1/4 Klafter deto Bürdeln, dann 1 1/4
Klafter erlener Mischling, und 1 2/4 Klafter de=
to
Bürdeln, endlich 11 eichene Blöcher, öffentlich
zum Verkauf feilgeboten, und da hiezu der 9. Au=
gust
d. J. früh um 8 Uhr bestimmt worden, als
belieben die Kauflustige an obbestimmten Tag und
Stund bey Hrn. Opitz, k. k. Forster zu Hüttel=
dorf
zu erscheinen.


Licit. Schafwolle.

Von dem unterzeichneten Gericht werden in dem
Sigmund Hafnerischen Waarenmagazin nächst Lo=
retto
am 23. August d. J. vormittags von 8 bis
11 Uhr, und nachmittags von 2 bis 5. Uhr 84
zur Gantmassa des Theodor Johann Konstantin,
ausgetrettenen Kaufmanns in Wien, gehörige, und
bey der Sigmund Hafnerischen Handlung allhier
deponirte Ballen mazedonische Schafwolle, ballen=
weis
, gegen, baare Bezahlung, an die Meistbie=
tenden
verkauft werden. Welches hiemit zu jeder=
manns
Wissenschaft bekannt gemacht wird. Salz=
burg
den 3. Juli 1798 beym hochfürstl. Syndika=
te
auch Stadt und Landgericht.


Convoc. v. Kornets Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit nachfolgendes, von
dem Magistrate zu Frankfurt am Mayn, mittels
Schreiben hieher gelangtes Edikt bekannt gemacht:

Alle diejenigen, welche an den verstorben hiesigen
Bürger, und gewest königl pohlnischen Oberstlieu=
tenant
, Johann David v. Kornet, und dessen da=
hier
konstituirten Vermögensmasse ex capite cre-
diti
Forderung zu machen berechtiget seyn mögen,
werden hierdurch öffentlich citirt und vorgeladen,
um innerhalb einer peremptorischen Frist von 6
Wochen, welche von untengesetzten Dato an zu rech=
nen
ist, vor hiesigem Stadtgerichte selbst, oder
durch genugsam bevollmächtigte Anwälde zu erschei=
nen
, ihre Schuldforderungen zu profitiren und recht=
genüglich
zu liquidiren mit der Verwahrnung,=
daß sie widrigenfalls von der Theilnahme an der
hier konstituirten Vermögensmasse abgewiesen, und
künftig weiter nicht, dann zur Anhörung der Facta
hujus citationis reproductione emanirenden Ur=
theil
, und zwar nur ad valvas curiæ sollen vor=
geladen
werden. Frankfurt am Mayn den 20.
Juni 1798.


Convoc. Gerstlauer's Gläubiger

Von dem Grundbuch des Prediger=Ordens in
Wien wird hiemit kund gemacht: Es sey, um mit
der Verlassenschaftsabhandlung des den 13. Juni
d. J. verstorbenen Hrn. Franz Gerstlauer, gewe=
sten
angehörigen Bestandbräumeisters im Markte
Fischament, sicher vorgehen zu können, nöthig be=
funden
worden, all jene vorzufordern, welche an
diese Franz Gerstlauerische Verlassenschaft aus was
immer für einem Rechtsgrund Ansprüche und For=
derungen
zu machen gedenken. Dieselben haben
demnach den 17 August dies Jahrs vormittag um
9 Uhr auf der hiesigen Grundbuchs=Kanzley entwe=
der
persönlich, oder durch einen hinlänglich Bevoll=
mächtigten
alsogewiß zu erscheinen, und ihre For=
derungen
behörig zu erweisen, widrigens nach Ver=
lauf
dieser Frist die Abhandlung ohne weitern ge=
pflogen
, abgeschlossen, und den vorfindigen Erben
eingeantwortet werden wird.


Von dem k. k. Jngenieur=Mineur=und Sap=
peurskorps
=Auditoriat wird hiemit kund gemacht:
Es sey der k. k. Mineurskorps Oberstwachtmeister,
und Maria Theresia Ordensritter, Franz v. Haken=
berger
, den 10. Juli 1798 in Wien ohne Testa=
ment
ledigen Standes verstorben, und, um mit
dessen Verlassenschaftsabhandlung sicher vorgehen zu
können, von Amtswegen dieses Convocationsedikt
ausgefertiget worden. Demnach werden diejenigen,
welche an desselben Verlassenschaft aus dem Erb=
recht
, Schulden halber, oder sonst einem andern
Grunde Ansprüche oder Forderungen zu haben
vermeinen, angewiesen, bis den 13. September
dieses Jahres bey ersagtem Jngenieurkorps=Audi=
toriat
in dem hofkriegsräthlichen Gebäude am Hof

[23]

im ersten Stock bey der Hauptgenieämtlichen Kanz=
ley
ihre Forderungen und Ansprüche anzumelden
und zu liquidiren, wie im widrigen die Verlassen=
schaft
der Ordnung nach abgehandelt, und was
Rechtens ist, vorgekehret werden wird. Wien den
18. Juli 1798.


Convoc. Koller's Gläubiger.

Von dem in dem Königreich Gallizien und Lo=
domerien
aufgestellten k. k. J. D. M. M. wird an=
mit
erinnert: Es sey der von Lauffenburg im
Schwarzwalde gebürtige, zur zeitlichen Dienstlei=
stung
in Westgallizien angestellte pensionirte Regi=
ments
=Feldarzt, Johann Koller, am 11. Juni 1798
zu Krakau ledigen Standes und ab intestato ver=
storben
Um demnach mit dessen Verlassenschaft
der Vorschrift nach vorzugehen, werden alle dieje=
nigen
, welche hieran einige Erbs=oder sonstige
Ansprüche zu haben vermeinen, hiemit aufgefor=
dert
, ihre Ansprüche binnen 3 Monaten, das ist,
bis den 28. September d. J. bey diesem J. D.
M. M. entweder selbst, oder mittelst genugsam
Bevollmächtigten um so gewisser anzumelden und
geltend zu machen, als widrigens dieses Verlassen=
schafts
=Abhandlungsgeschäft zwischen den Erschei=
nenden
der Ordnung nach ausgemacht, und jenes
was Rechtens ist, vorgekehret werden wird. Lem=
berg
den 28. Juni 1798.


Convoc. v. Schweikhart's Gläubiger.

Von dem im Erzherzogthume Oesterreich ob=und
unter der Ens, dann in den Vorlanden aufgestellten
k. k. Jud. del. mil. mix. wird hiermit bekannt ge=
macht
: Es sey der bey den Artillerie Handlangern
angestellt gewesene k. k. Oberstwachtmeister vom
Staabs=Jnfanterie=Regiment, August Friderich v.
Schweikhart, am 6. März d. J. zu Hofkirchen
mit Tod abgegangen, und auf Anlangen des dies=
fälligen
Verlassenschafts=Curators, Dr. Joseph Edl.
v. Neubauer, um mit diesem Abhandlungsgeschäft
sicher vorgehen zu können, in die Ausfertigung des
gegenwärtigen Vorrufungsedikts gewilliget worden.
Daher werden alle jene, welche an die Verlassen=
schaft
des obgenannten k. k. Oberstwachtmeisters ei=
nige
Ansprüche oder Forderungen aus dem Erb=
rechte
, Schulden halber, oder aus was immer für
einem Rechtstitel zu haben vermeinen, angewie=
sen
, am 11. Oktober früh um 10 Uhr in der am
Hof im Hofkriegskanzley=Gebäude im dritten Stock
befindlichen Kanzley dieses k. k. Jud. del. mil. mix.
zu erscheinen, ihre Forderungen oder Ansprüche an=
zumelden
, und gehörig zu liquidiren; widrigens
diese Verlassenschaft entweder den Gläubigern über=
lassen
, oder den Erben mit Last und Vortheil einge=
antwortet
werden würde. Wien den 17. Juli 1798.

Convoc. Bechelische Erben.

Von dem k. k. alten Garnison Jnfanterie=Regi=
mentsgerichte
Nr. 6 wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey der bey diesem Regiment gestandene Fähn=
rich
, Simon Bechel, von Prag aus Böhmen ge=
bürtig
, den 22. Februar 1798 ohne Testament,
und ohne wissentliche Erben verstorben; und daher,
um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung sicher vor=
gehen
zu können, für nöthig befunden worden,
alle jene vorzuladen, welche an desselben ⟨Nachlas⟩=
senschaft
Forderungen und Ansprüche zu machen sich
berechtiget glauben. Zu diesem Ende werden alle
jene, welche an gedachte Verlassenschaft entweder
aus dem Erbrechte, als Gläubiger, oder aus sonst
was immer für einem Rechtsgrunde Ansprüche und
Forderungen zu machen gedenken, bis 31. Oktober
l. J. entweder selbst persönlich, oder durch hinläng=
lich
Bevollmächtigte vor diesem Regimentsgerichte
um so gewisser zu erscheinen, und die etwaigen
Ansprüche zu erweisen haben, als widrigenfalls nach
Verlauf dieser Zeit, was Rechtens ist, vorgekeh=
ret
werden wird. Lemberg in Ostgallizien den 7.
Juli 1798.


Vorladung des Karl v. Obell.

Von dem in dem Erzherzogthume Oesterreich un=
ter
und ob der Enns, dann in den Vorlanden auf=
gestellten
k. k. J. D. M. M. wird dem flüchtig ge=
wordenen
Karl v. Obell, Oberdreyßiger zu Ka=
schau
, mittels gegenwärtigen Edikts bekannt gege=
ben
: Es habe die k. k. Hof=und ni öst. Kammer=
prokuratur
in Vertrettung des höchsten Aerariums,
wider ihn über den bereits bewirkten Verboth, auf
die ihm aus den Habertransportirungs=und Lie=
ferungskontrakten
vom Jahre 1793 und 1794 noch
allenfalls gebührenden Forderungen: 1) die von
ihm in die Kassa restirenden 13451 fl. Gefälls=
gelder
, und 2) die von ihm v. Obell empfangenen
aber nicht verrechneten Juden=Tolleranzgelder pr.
5968 fl. 14 kr., und Untersuchungsspesen pr. 17 fl.
59 kr, zusammen 19437 fl. 13 kr. sammt Jn=
teressen
vom Tage der Klage und ferners laufen=
den
Gerichtskösten hievor eingeklagt, und um die
Abführungsauflage gebeten. Da nun dieses k. k.
J D. M M. wegen dessen nicht bekannten Auf=
enthaltsorte
, allenfalls Abwesenheit von den k. k.
Erblanden, ihm Karl v. Obell, als diesfälligen
Beklagten, den hofkriegsräthlichen Advokaten Dr.
Joseph Edlen v. Neubauer zu Vertrettung auf des=
sen
Gefahr und Unkösten als Kurator bestellet hat,
so wird er Karl v. Obell dessen zu dem Ende er=
innert
, daß er allenfalls zu der auf den 15. Ok=
tober
d J früh um 10 Uhr anberaumten Tagsa=
tzu⟨ng⟩
selbst zu erscheinen, oder dem bestimmten
Vertretter seine Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit mit=
zutheilen
, oder einen andern Sachwalter zu be=

[24]

stellen, und diesem Gerichte namhaft zu machen,
und überhaupt in jene rechtliche ordnungsmäßige
Wege einzuschreiten wissen möge, die er zu seiner
Vertheidigung diensam findet, widrigens er sich die
aus seiner Verabsäumung entstehenden Folgen selbst
beyzumessen haben würde.


Erinnerung an Elisabeth Praschingerin.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und Resi=
denzstadt
Wien der Elisabeth Praschingerin, eines
k k. Kabinet Kouriers Ehegattin, mittels gegen=
wärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider sie bey
diesem Gerichte der Joseph Zehner, bürgl. Tand=
ler
, wegen Vertrettung wider Ernst Grubmayer,
Klage angebracht, und um die der Gerechtigkeit an=
gemessene
richterliche Hilfe gebetten, worüber eine
Tagsatzung auf den 2. Oktober d. J. früh um 10 Uhr
angeordnet wurde. Da nun das Gericht wegen der=
selben
nicht bekannten Aufenthaltsorte, allenfalls Ab=
wesenheit
von den kais. kön. Erblanden, ihr Elisa=
beth
Praschingerin den hierortigen Hof=und Ge=
richtsadv
. Hrn. Dokt. Voi⟨e⟩th zu Vertrettung auf
deren Gefahr und Unkosten als Curator bestellet
hat, mit welchem die angebrachte Rechtssache nach
Maß der für die kais. kön. Erblande gesetzmässig
bestimmten allgemeinen Gerichtsordnung ausgefüh=
ret
, sonach entschieden werden wird. Als werde
dieselbe dessen anmit zu dem Ende erinnert, da=
mit
sie allenfalls in rechter Zeit selbst zu erscheinen,
oder dem bestimmten Vertretter ihre Rechtsbehelfe
in gehöriger Zeit an Handen zu lassen, oder ei=
nen
andern Sachwalter zu bestellen, und diesem
Gerichte nahmhaft zu machen, und überhaupt in
jene rechtliche ordnungsmäßige Wege einzuschreiten
wissen möge, die sie zu ihrer Vertheidigung dien=
sam
finden würde, massen sie sich die aus ihrer
Verabsäumung entstehenden Folgen selbst beyzumes=
sen
haben wird.


Amort. Wechsel.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: Es habe
Hr. Alois Graf v. Spindler den Verlust eines von
Hrn. Ferdinand Grafen v. Kueffstein unter den
19. März 1787 an die Ordre des Hrn. Ritters
v Flammenst〈…〉rn ausgestellten, vom Hrn. Ausstel=
ler
den 13. Dezemb. 1787 acceptirten, an Johann
Kreutzenfeld giri〈…〉ten, und bey der k k ni. öst. Land=
tafel
intabulirten Wechselbriefes pr. 3000 fl. sammt
der Charta bianca zur Ceßion an Joh. Baptist
Kraf dd. 12. März 1788, und der weitern Ceßion
des letztern an den Hrn. Bittsteller dd. 2. März
1788 angezeiget, und die Ausfertigung gegenwär=
tigen
Edikts bewirket. Jene, welche diesen Wech=
sel
oder Ceßionen in Handen, oder von selben Wis=
senschaft
haben, wird daher aufgetragen, sich bin=

nen den nächsten 6 Wochen und 3 Tagen alsoge=
wiß
hierorts zu melden, und ihre allenfälligen
Rechte und Ansprüche, hierauf geltend zu machen,
widrigens nach Verlauf dieser Frist diesfalls Nie=
mand
mehr gehöret, sondern oberwähnter Wechsel
und Ceßionen ohne weiters für amortisiret und kas=
siret
werden würden. Wien den 9. Juli 1798.


Amort. Tratten.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechsel=
gerichte
wird hiemit bekannt gemacht: Es haben
die hiesigen Großhändler Gebrüder Smittmer den
Verlust zweyer von der k. k. Bergwerksprodukten=
Verschleißdirektion ausgestellten, bey dem Oberbe=
amten
der k. k. Universalstaatschuldenkasse 3 Mo=
nats
nach Dato zu zahlen angewiesenen Tra⟨tten⟩
Nr. 1 und 3 dd. 15. März 1798 jede pr. 1000 fl.
welche von der Paduaner Militar=Verpflegsmaga=
zinskasse
zu Gunsten des Joh. Karl Apan⟨cini⟩, von
diesem an Peregrin Salom, weiters an Abram
Giurado, dann an Memo C⟨uri⟩el, und endlich an
die Bittsteller girirt waren, angezeiget, und die
Ausfertigung gegenwärtigen Edikts bewirket. Je=
ne
, welche di⟨e⟩se Tratten in Handen, oder von sel=
ben
Wissenschaft haben, wird daher aufgetragen,
sich binnen den nächsten 6 Wochen und 3 Tagen
alsogewiß hierorts zu melden, und ihre allenfälli=
gen
Rechte und Ansprüche hierauf geltend zu ma=
chen
, widrigens nach Verlauf dieser Frist diesfalls
Niemand mehr gehöret, sondern oberwähnte Trat=
ten
ohne weiters für amortisiret und kassiret erklä=
ret
werden würden. Wien den 12. Juli 1798.


Kundmachung.

Johann Kreizenfeld, bürgerl. Handelsmann in
Wien, verkauft in seinem Gewölb zur schönen
Sultanin, in der Kärntnerstrasse bey dem wilden
Mann, folgende Waaren, als: Alle Gattungen
Galanterien, bestehend in verschiedenen gold=silber=
tomback
=elfenbein=und schildkröttenen Manns=und
Frauendosen, detto Souvenir, goldene Damen=Hals=
ketten
, Colie, Ring, groß und kleine Sackuhren, sil=
berne
Damen Toilet, wie auch von Argahage auf
die Reise. Ferner: Alle Gattungen Parfumerie,
bestehend in verschiedenen Gattungen Florentiner
Pomade, à la Fleur d'orange, Rose, Jasmin,
Vanille, Nerula, Cedrata, Franchipan, Po-
mande
ordinaire, Millefleur, Pergamot, Du-
chesse
. Essenz zur Pomade. Liquers. Eau de
⟨l⟩avande. Eau de Cologne, und von allen Gat=
tungen
riechenden Geist. Anbey wird auch erin=
nert
, daß man alte Waaren mit modernen allda
austauschen kann, und daß Bestellungen von aller
Art auch von Auswärtigen angenommen, und rich=
tig
gegen 3 per Cent Provision besorget werden.

[25]

Neu errichtete Kunsthandlung.

Die Unterzeichneten haben die Ehre dem hohen
Adel und sämmtlichen Künstlern und Kunstliebha=
bern
hiermit bekannt zu machen, daß sie mit höch=
ster
Genehmigung eine neue Kunsthandlung, und
zwar am Hofe Nr. 346 von der Hauptwache quer
herüber errichtet und eröffnet haben. Sie sehen
sich im Stande, das verehrungswürdige Publikum
daselbst mit einem ansehnlichen Vorrathe von den
neuesten englischen und andern Kupferstichen, wie
nicht minder mit alten und seltenen Blättern von
verschiedenen berühmten Meistern aus allen Schu=
len
zu bedienen. Ausserdem sind bey ihnen ver=
schiedene
, sowohl aus dem Auslande eingesandten,
als in ihrem eigenen Verlage herausgegebe Land=
karten
und Musikalien zu haben. Jn Ansehung
dieser letzteren werden sie stäts bemüht seyn, selbi=
ge
den Mustliebhabern besonders korrekt und rein
gestochen vorzulegen. Auch biethen sie hiermit dem
Publikum an: alle Gattungen von Miniatur=und
Pastellfarben, sowohl einzeln als in Sortimenten
eingerichtet, echte schwarze Kreide, Röthelstein,
Bleystifte, chinesisch Tusche, Pinseln und andere
zum Zeichnen gehörige Erfordernisse, englische und
andere Perspektive von verschiedener Größe, einen
reichhaligen Vorrath von weißen, natürlich grauen
und künstlich gefärbten englischen und anderen Pa=
piergattungen
, ferner Violin=u andern Darmsaiten,
allerley musikalische Jnstrumente, auf welche man
in ihrer Kunsthandlung auch Bestellungen annimmt.
und namentlich die unter dem Schutze eines k. k.
Privilegiums verfertigte Orphica zu verschiedenen
Preisen, endlich eine beträchtliche Anzahl der man=
nigfaltigsten
und auserlesensten Kunstarbeiten von
Allabaster, als Tafelaufsätze, Lampen, Vasen,
Urnen, Pyramiden, Büsten, Statuen und andere
dergleichen Stücke, welche insgesammt sowohl durch
geschmackvolle Form als kunstvolle Ausarbeitung sich
besonders auszeichnen. Jndem die Unterzeichneten
sich hiermit der beglückenden Gunst des verehrungs=
würdigen
Publikums ehrfurchtsvoll empfehlen, ver=
binden
sie sich zugleich zu der unabläßigen Verwen=
dung
, dasselbe jederzeit mit den neuesten und be=
sten
Waaren sämmtlicher hier benannter Gattun=
gen
zu bedienen, all und jede Bestellung darauf
bereitwilligst zu übernehmen, diese auf das schnell=
ste
zu besorgen, und in ihren Preisen durchgehends
die gewissenhafteste Billigkeit zu beobachten. Wien
den 24. Juli 1798.
Tranquillo Mollo, und Kompagnie.


Waschblau.

Dieses Blau ist zu brauchen zur leinenen =
sche
, Schleyer, baumwollenen Zeugen, als Kam=
mer
〈…〉uch, Musselin, wollenen Strümpfen, wie auch
vorzüglich zu seidenen Strümpfen; es giebt der

Wäsche ein besonders schönes, klares, reines und
glänzendes Weiß, ohne allen röthlichen oder grauen
Schein; schadet der Dauer des Zeuges nicht im
mindesten; macht dem Zeuge im Trocknen, auch
wenn es bey der Ofenwärme geschieht, keine Fle=
cke
, noch selbige im Liegen gelb odermürbein den
Falten; überdem ist es sehr bequem und wohlfeil
in der Anwendung, da man mit 1 Flaschel, wel=
ches
um den sehr geringen Preis von 12 kr. samt
den Gebrauchszettel zu haben ist, mehr dann 1000
grosse Hemde bläuen kann, und so im Verhältniß
auf andere Sachen. Eben so brauchbar ist dieses
Blau zur kleinen Hausfärberey auf Seiden. Baum=
wollen
und Leinenzeug. Dieses Waschblau verdirbt
nie, wenn es auch Jahre alt wird, und friert nur
dann zu Eis, wenn Wein friert, da es dann auch
nach dem Aufthauen noch völlig brauchbar ist.
Es ist zu haben bey Johann Otto, priv. Kunst=
händler
in Wien in der Kärntnerstrasse dem Gast=
haus
zur Schwanne gegenüber im neu gebauten
Haus Nr. 1027 das Flaschel für 12 kr.


Ankündigung
der bürgerl. Großuhrmacher=Niederlage.

Die bürgerl. Großuhrmacher danken hiemit dem
hohen Adel und dem verehrungswürdigen Publikum
für die gütige Aufnahme und Unterstützung ihrer,
mit Ausnahm der Taschenuhren, mit allen mög=
lichen
Gattungen Uhren versehenen Niederlage,
welche in der Mehlgrube in der Kärntnerstrasse si=
tuiret
ist. Jhre Uhren=Niederlage ist überhaupt mit
allen Gattungen, die Taschenuhren ausgenommen,
versehen, als grosse und kleine Uhren in vergold=
ten
Kästen zum Gängen oder Stehen, welche
Viertel und Stunden allein, oder gar nicht schla=
gen
, von astronomischen Pendiluhren, welche ste=
hende
Sekunden haben, 8 Tage, oder ein ganzes
Monat gehen, mit Uhren, welche Flöten=Stahl=
oder
Glockenspiele von verschiedener Art haben,
mit Reise=und noch mehreren Arten von Uhren,
welche alle zu beschreiben Weitläufigkeit wäre. Auch
können die hohen Herrschaften, oder die Herren
Pfarrer vorräthige Thurm=Uhren von verschiedener
Größe daselbst finden, oder darauf Bestellungen
machen, so wie überhaupt auf alle Gattungen von
ihren Bestellungen angenommen, Uhren reparirt,
oder Alte auf Neue eingehandelt werden. Die
Gesellschaft macht sich anheischig, nur ächte Waa=
ren
, deren Güte sie verbürgt, zu liefern, und da
ihr Zweck bey Errichtung gegenwärtiger Niederla=
ge
nur darinn bestand, dem hohen Adel und ver=
ehrungswürdigen
Publikum sowohl den Ankauf der
Uhren (welcher hier aus der ersten Hand geschieht)
zu erleichtern, als auch den Umsatz ächter und er=
probter
Uhren zu befördern, so hoffet sie eine die=
sen
wohlmeinenden Gesinnungen gemäßen Unter=

[26]

satzung. Fremde Herren Uhrmacher, welche etwa
auf einige Gattungen von obbenannten Uhren Be=
stellungen
machen, oder die Bestandtheile zu der=
ley
Uhren zu erhalten wünschen, können sich un=
ter
der Addresse: An die Niederlagskompagnie
der bürgerl. Großuhrmacher in Wien, wen=
den
, worauf sie auf das beste und prompteste be=
dienet
werden würden.


Ankündigung
einer allerhöchst bestättigten Niederlage von
aller Gattungen neuer Schlosserarbeit.

Se. k. k. Maj. haben zufolge Hofdekrets vom
6. März d. J. die am neuen Markte in der Klo=
stergasse
im Porzellainhandler Haus Nr. 1119 seit
dem Jahre 1795 im Monathe August errichtete
Schlosserwaaren=Niederlage allergnädigst zu bestät=
tigen
geruhet. Die Jnteressenten dieser Niederlage,
gänzlich aufgemuntert von dieser allerhöchsten Gna=
de
, machen sich daher zur Pflicht, einem hohen Adel
und verehrungswürdigen Publikum öffentlich be=
kannt
zu machen, daß selbe ihre Niederlage mit
allen Gattungen der bestens verfertigten Schlosser=
arbeiten
versehen haben; auch sind alle Waaren
auf die möglichst wohlfeilsten Preise, ohne zu han=
deln
, festgesetzt, daher jedermann vor Ueberhaltung
gesichert ist. Die Gesellschaft dieser Niederlage
wird sich bestreben, den bisher geschenkten Beyfall
und das Vertrauen, womit ein hochschätzbares in=
und auswärtiges Publikum dieselbe bisher beehr=
te
, durch einen Vorrath von ächter und dauerhaft=
⟨t⟩er
Schlosserarbeit, und redliche Bedienung immer
mehr zu verdienen. Man nimmt auch ferner von
in=und auswärtigen Herren Liebhabern auf alle
Gattungen neuer Schlosserarbeit Bestellungen an,
weswegen sich dieselben unter der Addresse: "An
die Schlosserwaaren=Niederlage in Wien" zu wen=
den
belieben möchten.


Spiegel=Anzeige.

Johann Dobler, burgerl. Vergolder, macht ei=
nem
hohen Adel bekannt, daß er den Markt hin=
durch
in der Leopoldstadt in seiner Hütte neben
dem Augarten unter den Leinwandhandlern Nr. 272
Spiegel von grosser und kleiner Gattung um die
billigsten Preise verkauft. Auch sind Kreuze von
grosser und keiner Gattung zu haben; und werden
auch alte vergoldete Sachen aufgenommen. Ausser
der Markt⟨s⟩zeit ist seine Wohnung zu Mariahilf in
der Kirchengasse bey den 2 Saulen in Nr. 147.


Nachricht.

Anton Franz Lechner, bürgerl. Vergolder, Spie=
gel
=und Lusterhandler, hat die Ehre, anmit ei=
nen
hohen Adel und verehrungswürdigen Publi=
kum
bekannt zu machen, daß bey ihm in seiner
Markthütte in der Leopoldstadt in der Hauptgasse

Nr. 340 alle Gattungen sowohl Trumeaux und
andere Spiegel, in ganz vergoldten, und auch la=
kirten
, und Mahoniholzrahmen, auch derley in
Feuer, und kalt vergoldte Luster und Laternen,
wie auch Trumeaux Girandol=Tafel=und Wand=
leuchter
von verschiedener Grösse, um die billigsten
Preise zu bekommen sind. Auch daß man in sei=
nem
Gewölb und Wohnung im Bürgerspital im
Hof Nr. 5. ausser der Marktszeit alle Gattungen
Trumeaux und andere Spiegel, sowohl vergolde=
te
als lakirte, und Mahoniholzrahmen nach dem
neuesten Geschmack bekommen kann, und er selbe
Rahmen nach allen erdenklichem Spiegelmassen,
welche in der k. k. Fabriks=Niederlage zu bekom=
men
sind, eingerichtet hat; auch sind derley Luster
und Laterngestelle, von allen Gattungen und Grös=
sen
zu haben. Ferner sind von einer ganz neuen
und gut brauchbaren Art auf Holz vergoldete und
versilberte Altarleuchter, wo man an einem Fest=
tage
auf einem Leuchter 3 Kerzen stecken kann, zu
bekommen. Zugleich macht er bekannt, daß von
allen diesen seinen angezeigten Arbeiten die meisten
⟨Vo⟩rgoldungen und Versilberungen zum abwaschen
gerichtet sind; auch werden alle alten Rahmen und
Spiegel aufgenommen oder geputzt und ausgebes=
sert
, so, daß man sie für neu halten kann. Er
rechnet daher, wegen dem grossen Vortheil, der
seinen werthen Abnehmern hierdurch zuwächst, mit
Zuversicht auf den gütigen Zuspruch eines hohen
Adels, und verehrungswürdigen Publikums.


An Lese=Liebhaber der neuesten Original
Ritter=und Geistergeschichten.

Aufgemuntert durch die gütige Unterstützung und
namhafte Abnahme der zwey ersten im Druck er=
schienenen
Original Ritter=und Geistergeschichten,
hat Endes Unterzeichneter bereits die dritte ganz
neue Original Ritter=und Geistergeschichte unter
dem Titel:

Der böse und doch gut handelnde Geist,
mit dem Drucke vollendet, und ist nunmehr auf
schönen Schreibpapier, mit einem schönen Titel=
kupfer
von Hanauer gestochen gezieret, komplet un=
gebunden
um 36 kr., broschirt aber um 40 kr. zu
haben.

Auch sind noch komplete Exemplare von den zweyen
vorher ganz neu erschienenen Geschichten
zu haben, als:

Der Burggeist in dreyfacher Gestalt, eine Origi=
nal
Rittergeschichte aus dem zwölften Jahrhun=
derte
, 8. Wien 1798. mit illum. Titelkupf un=
gebunden
30 kr. broschirt 34 kr.

Die Zauber=Kette, eine ganz neue Original Rit=
ter
=und Geistergeschichte aus dem 15ten Jahr=
hunderte
, 8. Wien 1798. auf schönen Schreib=
papier
mit gut lesbaren Lettern gedruckt, und

[27]

mit einem schönen Titelkupfer, von Hanauer ge=
stochen
gezieret, ungeb. 20 kr., brosch. 24 kr

Wienn vielleicht Jemand auf Speculation von
einer oder der andern dieser Geschichten 12 Exem=
plarien
zu nehmen gesonnen wäre, erhält gegen
baarer Bezahlung 25 per Cent Rabbat, und hat
sich einzig und allein dieserwegen an Endes Unter=
zeichneten
zu verwenden.
Ludwig Mausberger=
k
. k. priv. Buchdrucker in Wien in der
Stadt nächst dem Kärntnerthore, im
Comediegassel, in dem Hause, wo die
Schmiede ist, Nr. 1103, in seiner Buch=
druckerey
.

NB. Zur grösseren Bequemlichkeit der Liebhaber
sind einzelne Exemplarien um die beygesetzten be=
stimmten
Preise auch an folgenden Orten komplet
zu haben, als: Bey Mathias Herrmann, bürgerl.
Buchbinder in seinem Gewölbe in der Strauch=
gasse
im Fürst Oettingischen Hause Nr. 252, un=
weit
dem Heidenschuß, und bey Johann Schul=
meister
, bürgerl. Buchbinder, in der Grünanger=
gasse
in der sogenannten Juristenschule Nr. 90⟨9⟩,
in seinem Gewölbe.


Ofnerwein, Tokajeressenz, Porzellain, dann
Kupfer=und anders Küchengeschirr.

Es ist ein Vorrath von gute⟨n⟩ Ofnerwein aus
einem der besten Gebirgen, sowohl zusammen als
auch theilweise, dann drey Antale Tokajeressenz
um einen sehr billigen Preis zu verkaufen; für die
Aechtheit und Güte dieser Weine kann man bür=
gen
. Auch sind Tafelservice von Porzellain, dann
kupfernes, eisenes und andere Gattungen Küchen=
geschirr
entweder unter billigen Bedingungen aus=
zuleihen
, oder zu verkaufen. Man beliebe sich des
einen oder andern wegen in der Stadt auf der
Freyung in Schottenhof links zu ebener Erde ne=
ben
dem Bäcken zu erkundigen.


Haus wird zu kaufen gesucht.

Es gedenket jemand ein Haus hier in der Stadt
Wien von 50 bis 60000 Gulden im Werth käuf=
lich
an sich zu bringen. Wer also ein Haus von
solcher Art zu verkaufen willens ist, beliebe die dies=
fällige
Verkaufsbedingnisse dem k. k. Hofagenten,
Herrn Franz Edeln v. Fichtl, am Haarmarkt im
Baron Weinbrennerschen Haus neben der Bärna=
potheke
Nr. 780 im zweyten Stock links vorlegen
zu wollen, welchem noch beygefüget wird, daß man
sich nur mit dem Eigenthümer des Hauses oder
dessen Bevollmächtigten in Kaufsunterhandlungen
einlasse.


Gassengewölber zu verlassen.

Jn der obern Bäckenstrasse der Universität ge=
genüber
im Hause Nr. 807 ist ein grosses Gewöl=

be auf die Gasse, welches geheizt werden kann,
täglich zu verlassen. Dasselbe könnte von Künst=
lern
, burgerl. Handelsleuten, und Professionisten
vortheilhaft benutzt werden. Bestandliebhaber kön=
nen
sich entweder an den Hauseigenthümer selbst,
Hrn. Jgnaz Raab, Dr. d. R. wohnhaft im klei=
nen
Salesianer Haus Nr. 1173 in der Dorotheer=
gasse
neben dem Jägerhorn im dritten Stock wen=
den
, oder bey obigem Hausmeister anfrangen.


Herrschaftliche Wohnungen zu verlassen

Zu Mariahilf im blechenen Thurn Nr. 6; in
der schönsten Gegend und nahe an der Stadt, ist
auf künftigen Michaeli d. J. der zweyte Stock zu
verlassen, bestehet in 6 Zimmern, ein Bedienten=
und Vorzimmer, Kuchel, Boden, Keller, Holz=
lag
, Stallung auf 5 Pferde, und Wagenschupfen;
wer solchen bestehen will, beliebe sich um das Wei=
tere
bey dem alldasigen Hausmeister anzufragen.


Sommer=Wohnung nebst Garten
zu verlassen.

Zu Meidling Nr. 6 ist eine angenehme, meub=
lirte
, und sauberen Wohnung von 1. August mo=
natlich
zu verlassen, sie bestehet im ersten Stock
in 5 schönen Zimmern; zu ebener Erde in Zim=
mer
und einer Kuchel, Stall auf 2 Pferd, Schu=
pfen
und Keller; der Garten ist gemeinschaftlich,
und ist deswegen bey der Hausmeisterin Nr. 438
auf dem Judenplatz das Mehrere zu erfahren.


Haus zu verkaufen.

Jn Gumpendorf ist das Haus Nr. 50 zur schö=
nen
Schäferin worauf sich ein radizirte Wein=
chankgerechtigkeit
befindet, und nebst Zinswohnun=
gen
, auch mit einen grossen Weinkeller sammt Gar=
ten
versehen, aus freyer Hand zu verkaufen. Zum
voraus erinnert der Verkäufer, daß die Hälfte des
Kaufschillings auf den ersten Satz liegen bleiben
kann, die andere Hälfte aber in baaren erlegt wer=
den
muß. Nähere Auskunft hievon ist bey dem
Hausinhaber allda einzuhollen.


Haus zu verkaufen.

Zu Fünfhaus ist das Haus Nr. 71 aus freyer
Hand zu verkaufen. Kauflustige können in Rein=
dorf
bey dem Bäckenmeister das Weitere erfragen.
Es kann auch ein Theil vom Kaufschilling darauf
liegen bleiben.


Landhaus ꝛc. zu verkaufen.

Dieses zu Enzersdorf nächst Brunn am Gebirge
liegende sehr niedlich und und festgebaute, vorhin
Kaufmann Stö⟨ck⟩holzerische Haus Nr. ⟨3⟩7 hat im
Hauptgebände zu ebener Erde 1 grosses Zimmer,
sammt einer grossen und kleinen Kuchel, Backku=
chel
, Speis, Holzgewölb, besonderes Behältniß

[28]

zum Fleisch, Stallung auf 4 Pferde, Wagenschu=
pfe
, Preßhaus sammt Presse und dazugehörige
⟨Bodun⟩gen, einen Keller auf 900 bis 1000 Ei=
mer
Wein; im ersten Stock 7 Zimmer und eine
Kammer; im zweyten Stock aber ein grosses Bil=
lardzimmer
; die Gänge zu ebener Erde und obern
Stöcken mit Steinplatten gepflastert, eine sehr
schöne und bequeme steinene Stiege von ebener
Erde bis unter das Dach, welche mit zwey zierlich
und festen eisenen Gittern geschlossen ist; dem Haupt=
gebäude
gegenüber aber 3 Weinzierl=Wohnungen,
jede mit 1 Zimmer, 1 Kammer, Kuchel und
Boden versehen; und in der Mitte einen grossen
Hof im Viereck, nebst Einfahrtsthor, rückwärts
des Gebäudes aber und auf einer Seite 2 Wein=
gärten
, alles in guten Stand. Es gehören auch
zu diesem, aus 2 Häusern zusammengebauten Haus
30 Pfund Weingärten, welche sehr bequem hinter
den Garten, und 38 Pfund Uiberländweingärten,
welche etwas entfernter in dem sogenannten Par=
⟨m⟩esthal
, einer der besten Weingartgegend liegen.
Ausser diesen Realitäten sind bey 750 Eimer leere
Fässer zur nächsten Weinlese zu gebrauchen, vor=
handen
, und wird auch die Fechsung dazu behal=
ten
werden können. Wer nun diese Realitäten zu
kaufen Lust hat, beliebe sich bey Hrn. Jgnaz Raab,
d. R. Dr. a. H. u. Gr. Adv. in Wien, wohn=
haft
in der Dorotheergasse im kleinen Salesianer=
haus
nächst dem Jägerhorn Nr. 1173 im dritten
Stock zu melden, mit welchem der Kauf abgeschlos=
sen
werden kann.


Landwirthschaft u. Wirthshaus zu verkaufen.

Jgnaz Mikschiczek, und Anna Maria dessen
Ehegattin sind gesonnen, ihr im Markt Schön=
bichl
an der Donau liegendes Haus Nr. 2, wel=
ches
durchaus gut gebauet ist, und 5 Zimmer, 1
gewölbte Speis, 1 Keller auf 500 Eimer Wein,
und Stallungen auf 6 Pferde und 3 Stück Rind=
vieh
enthält, sammt dem darauf radizirten Gast=
wirthsgewerbe
, und den dazugehörigen Hausgrün=
den
, als 6 Joch Acker, 1/2 Joch Wiesen, 2 Joch
Garten beym Hause, und 2 Joch Waldungen, aus
freyer Hand um einen Kaufschilling von 3000 fl
zu verkaufen, wovon die Hälfte sogleich baar zu
bezahlen ist, die andere Hälfte aber auf Währun=
gen
gelassen wird. Die Kauflustige haben sich an
die Verkäufer selbst zu wenden.


Haus zu verkaufen.

Mit Bewilligung des vereinigten Magistrats der
l. f. Städte Krems und Stein, ist in der l. f.
Stadt Krems das in der obern Landstrasse daselbst
liegende burgl. Haus Nr. 295, mit der hierauf
bisher betrieben und verkäuflichen Senf⟨t⟩handlungs=
Gerechtigkeit, aus freyer Hand täglich zu verkau=

fen. Diese burgl. Behausung ist sehr geräumig,
und bestehet in einen guten Keller auf 1000 Ei=
mer
Wein, zu eben der Erde in einem gewölbten
Preßhaus sammt grossen Weinpresse, Waschkuchel,
und den erforderlich gewölbten Holzkammern, und
nebst diesen in 8 zu Marktzeiten bereits verlassenen
Kaufmannsgewölbern, einer grossen Hofmarchung,
und eigenen Pumpenbrunn; im ersten Stock in
11 Zimmern, 4 Kucheln, der dazu erforderlichen
Speisgewölbern, und einem sehr geräumigen Vor=
haus
; im zweyten Stock in 10 Zimmern, 2 Ku=
cheln
, nebst Speisgemächern, und grossen Vorhaus.
Kauflustige können sich täglich bey dem dermaligen
Hauseigenthümer im ersten Stock melden, die Ver=
kaufsbedingnisse
vernehmen, und den Kauf bis auf
magistratische Bestättigung abschliessen.


Licit. Waaren und Fahrnisse.

Von dem k. k. ni. öst. Merkanill=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß den
28. d. M. Juli, dann 11. und 25. k. M. August
früh um 9 Uhr am Neudeggergrund in der neuen
Schottengasse in der Handlung zum römischen Kai=
ser
verschiedene Zimmer=und Kucheleinrichtung, Klei=
der
, Haus=und Leibwäsch, dann verschiedene Gat=
tungen
Material=Gewürz=Leinwand=und übri=
gen
Waaren einer vermischten Vorstadtshandlung,
versteigerungsweis werden hindangegeben werden;
und falls diese Fahrnisse und Waaren weder beym
ersten noch zweyten Termin um den Schäzungsbe=
trag
, oder darüber verkauft werden könnten, selbe
bey dem dritten auch unter der Schätzung den Meist=
bietenden
überlassen werden würden.


Licit. Effekten.

Den 30. Juli zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagstunden werden mit hoher Regierungs=
bewilligung
in der Wollzeil im Baron Schloßni=
kischen
Haus Nr. 831 im ersten Stock verschiedene
Prätiosen, als 1 Collie von Brillanten, derley
Ohrgehänge, Schnürkasten, Nadeln und Ringe,
1 Paar brillantene Handbra⟨sselete⟩n mit 12 Schnür
grossen Perln, 1 derley Collie, einige goldene Do=
sen
, Uhren, licitando gegen alsogleich baare Be
zahlung hindangegeben.


Licit. Weine.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Hrn Thadä Ebenter, Stadt=
sequester
, als gerichtlich aufgestellten Vermögens=
verwalter
der Stephan Lichtmayerischen Konkurs=
massa
, in die Feilbietung der in diese Konkursmasse
gehörigen, und auf 773 fl. 37 kr. geschätzten 123
3/4 Eimer verschiedenen Gebirg=und vermischte
Landweine, sammt 385 Eimer leeren Fässern und
Kellereinrichtung gewilliget, und hiezu 2 Termine,

[29]

nämlich für den ersten der 30. Juli, und für den
zweyten der 13. August d. J. bestimmt worden.
Es haben daher die Kauflustigen an den bestimm=
ten
Tagen nachmittag um 3 Uhr auf der Wieden
zur Weintraube Nr. 180 zu erscheinen.


Licit. Weine.

Die Bewilligung einer k. k. ni. öst. Landesre=
gierung
werden am 30. Juli 1798 nachmittag um
3 Uhr in der Kammerhofgasse, oder sogenannten
Wildbrätmarkt Nr. 590 bey 400 Eimer verschie=
dene
alte Gebirgweine, als Nußberger, Weidling=
ger
, Grinzinger und Siferinger Gewächse, sammt
Faß, dann leere Fässer und Kellereinrichtung den
Meistbietenden licitando hindangegeben werden.


Licit. Aecker, Klee und Vieh.

Den 30. Juli werden in dem Hause Nr. 80
zu Meidling 41 1/2 Joch Aecker, worunter 9 Joch
mit Klee gebaut sind, dann 23 Stück theils Küh,
theils Kälber, meistens Tyrollervieh, 8 Zugpfer=
de
, der gedörrte Kleevorrath, und sämmtliche Wirth=
schaftseinrichtungsstücke
licitando gegen gleich baare
Bezahlung hindangegeben werden. Kauflustige ha=
ben
daher am bemeldten Tag vormittag um 9 Uhr
in dem Hause Nr. 80 zu Meidling sich einzufinden.


Licit. Weine.

Nach Absterben Johann Flenner werden dessen
Verlassenschaftsweine, lauter ächtes Bisamberger=
gewächs
, so in nachstehenden Gattungen bestehet,
nämlich 1795er 15 Eimer, 1796er 15 deto, de=
to
15 deto, deto 16 deto, 1797er 15 deto, und
deto 13 deto, ohne Fässer, den Meistbietenden ge=
gen
gleich baare Bezahlung verkäuflich hindange=
lassen
werden. Liebhaber haben sich daher den
30. d. M. vormittag um 9 Uhr zu Bisamberg in
dem Franz Haiderschen Hause Nr. 31 einzufinden.


Licit. Lazarussches Haus.

Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmüllerischen
Herrschaft Erdberg wird hiemit kund gemacht: es
habe Florian Matuscheck, unter Vertrettung des
Hrn. Dr. Grillparzer, H. u. Gr. a. H. Kr. R.
Adv. wider Joseph Lazarus, und Anna dessen Ehe=
wirthin
, wegen schuldigen 2000 fl. die öffentliche
Feilbietung der gegentheiligen pr. 1529 fl. gerichtl.
geschätzten Behausung Nr. 324, sammt darzugehö=
rigen
Gründen in Erdberg bewilligter erhalten.
Da nun nach ersten und zweyten fruchtlos verstri=
chenen
Termin für den dritten der 31. Juli d. J.
mit dem Beysatze bestimmt worden, daß sothane
Behausung bey diesem letzten Termin auch unter
der Schätzung hindangegeben werden sollte; als
haben die Kauflustigen und diesfälligen Satzgläu=
biger
, welchen mitzulicitiren bevorstehet, an obbe=
stimmten
Tägen vormittag um 12 Uhr in diesor=

tiger Amtskanzley in der Stadt am Fischmarkt Nr.
503 sich einzufinden.


Licit. Erinnerung.

Von dem Magistrat der k k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird den auf dem Joseph und
Anna Lazarusischen Hause Nr. 324 zu Erdberg,
sammt dazugehörigen Gründen vorgemerkten Gläu=
bigern
, als Hieronimus Kriegler, Leopold Anne=
berg
, Niklas Schell, Johann Steinl, Martin
Weisheit, Leopold Bauer, und Willibald Weiß=
mann
hiemit bekannt gemacht: es habe der Flo=
rian
Matuscheck, wider Joseph Lazarus und Anna
dessen Ehewirthin, in die Feilbietung des dem
Geklagten gehörigen, und auf 1520 fl. gerichtl.
geschätzten zu Erdberg liegenden Hauses Nr. 324.
sammt dazugehörigen Gründen, bewirket, worüber
von der freyherrl. v. Haggenmüllerischen Herrschaft
Erdberg, nach fruchtlos verstrichenen ersten und zwey=
ten
Termin, für den dritten der 31. Juli d. J. mit
dem Beysatze bestimmt worden, daß, selbes Haus
sammt Gründen auch unter der Schätzung bey die=
sem
letzten Termin hindangegeben werden sollte. Es
werden daher obige Satzgläubiger dessen zu dem
Ende erinnert, damit sie entweder selbst persönlich
erscheinen, dem ihnen wegen ihren unbekannten
Aufenthaltsorte zum Vertretter aufgestellten Hrn.
Dr. Puffer ihre Behelfe in gehöriger Zeit an die
Hand zu geben, oder einen andern Sachwalter zu
bestellen, und diesem Gerichte nahmhaft zu machen
wissen mögen, widrigens dieses Haus sammt Grün=
den
den Meistbietenden eigenthümlich überlassen wer=
den
, und sie sich die aus ihrer Verabsäumung allen=
falls
entstehenden Folgen selbst beyzumessen haben
würden.


Licit. Weinkeller und Fässer.

Von dem Stiftsgrundbuch des Minoritenkonvents
zu Asparn an der Zeya V. U. M. B. wird hie=
mit
kund gemacht: daß die in die Christian Män=
nerische
Verlassenschaft zu Wien gehörig, diesem
Grundbuch dienstbare zwey nebeneinander liegende
Weinkeller zu Hüttendorf nächst Mistelbach, sammt
einem dabey befindlich gewölbt geräumigen Preß=
haus
, und den vorhandenen 1430 Eimer mit Ei=
sen
beschlagen 27 bis 32 eimerigen Faßgattungen,
nebst einiger Kellereinrichtung und Gantern, den
31. Juli d. J. fruh um 9 Uhr den Meistbieten=
den
gegen baare Bezahlung hindangegeben werden.
Kauflustige mögen sich an obigen Tag und Ort
einfinden.


Licit. Weißhaplischer Grund.

Von der k. k. Herrschaft Burkersdorf wird anmit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen des Hrn.
Alois Dordi, wider den Mathias Weißhapl, und
Katharina dessen Ehewirthin, wegen schuldigen

[30]

1500 fl., in die gerichtl. Versteigerung des in 114
[] Klafter bestehenden Grundes, dann der dar=
auf
ganz von Holz erbauten, und sammt dazu ge=
hörigen
Mühlgeräthschaften auf 400 fl. gerichtl.
geschätzten oberschlächtigen Mahlmühle mit einem
Gang gewilliget, und zu dem Ende der 31. Juli
für den ersten, der 28. August für den zweyten,
und der 25 September d J. für den dritten Ter=
min
mit dem Beysatze bestimmet worden, daß im
Fall obgedachter Grund sammt der darauf erbau=
ten
Mahlmühle, weder bey dem ersten noch zwey=
ten
Feilbietungstermin um die Schätzung oder dar=
über
an Mann gebracht werden könnte, solcher bey
der dritten Versteigerung auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würde. Kauflustige haben
demnach an obbestimmten Tägen früh un 9 Uhr
in dem k. k. Grundbuchsamte zu Burkersdorf zu er=
scheinen
, allenfalls die Schätzung in der Kanzley
des Hrn. Dr. Dordi vorläufig einzusehen, die hier=
auf
vorgemerkten Satzgläubiger aber werden hie=
mit
zur Versteigerung vorgeladen.


Licit. Weingärten.

Von der freyherrl. v. Penklerischen Herrschaft
Burg Mödling Veste Lichtenstein wird hiemit be=
kannt
gemacht: es sey auf Anlangen des Anton
Karl, Reitschulputzer im fürstl. Lichtensteinischen
Hause in Wien, wider Michael Fleischl, Jnwoh=
ner
im Markt Brunn, in die Feilbietung der dem
Geklagten angehörigen, als 9 Pf. in Mohrenbrunn
pr. 108 fl., 6 Pf. in der andern Schoß untern
Külbern pr. 48 fl., 5 Pf. im Leitl gegen dem
Herzogberg pr. 30 fl., gerichtlich geschätzte, und
zu dieser Herrschaft dienstbare Weingärten gewilli=
get
worden. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
für den ersten der 31. Juli, für den zweyten der
14 August, und für den dritten der 28. August
d. J mit dem Beysatze bestimmt worden sind, daß,
wenn diese Weingärten weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag, oder
darüber an Mann gebracht werden könnten, solche
bey dem dritten auch unter der Schätzung verkauft
werden würden; so haben die Kauflustigen an den
bestimmten Termin in früh um 9 Uhr in der Amts=
kanzley
zu erscheinen.


Licit. Schauerhubersche Realitäten.

Von dem Justitzamte der Herrschaft Grafenegg
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf Anlan=
gen
Augustin Krammers, nom der A. M. Ber=
weinin
von Unterstockstall, in die öffentliche Feil=
bietung
der dem Joseph Schauerhueber zu Rupper=
stall
gehörigen, sammt 1 Gärtel hintern Haus,
und1/2Weingarten neben selben, Hausgründe,
d⟨a⟩nn 18 1/2 Joch Acker, und 1 Tagw. Wiesen,
Hausüberländgründe, auf 2030 fl. gerichtl. geschätz=

ten Behausung, wie auch nachstehenden, zur Herr=
schaft
Rupperstall dienstbaren freyen Ueberländgrund=
stücken
gewilliget worden, als: 1 Achtel Weingar=
ten
in Sechstheil, gerichtl. geschätzt auf 10 fl.; 1
1/2 Joch Acker im hintern Feld, geschätzt auf 30 fl.;
3 Joch deto in mittern Feld, geschätzt auf 120 fl.;
3 Joch deto allda, geschätzt auf 30 fl.; 3/8 Joch
deto in Krautäckern, geschätzt auf 20 fl.; 1/4 Joch
deto allda, geschätzt auf 20 fl.; 1 1/2 Achtel Wein=
garten
in der Schmiedgasse, geschätzt auf 90 fl.;
1/8 deto in Steinweg, geschätzt auf 15 fl.; 2 Joch
Acker in Mitterfeld, geschätzt auf 120 fl.; 1 1/4
Joch deto in Heimath, geschätzt auf 50 fl.; 2/4
Joch deto auf der rothen Erd, geschätzt auf 5 fl.;
2 Joch deto allda, geschätzt auf 20 fl.; und 1/8
Weingarten in Sechstheil, geschätzt auf 20 fl. Da
nun hiezu, über die von der Herrschaft Rupperstall
in Ansehung der freyen Ueberländgrundstücken vor=
läufig
erhaltenen Delegierung, 3 Termine, und
zwar für den ersten der 30. Juli, für den zwey=
ten
der 30. August, und für den dritten der 29.
September d. J. mit dem Beysatze bestimmet wor=
den
, daß, wenn dieses Haus sammt den dazuge=
hörigen
Haus=und Hausüberländgründen, und
was an obbenannt freyen Ueberländgründen bey
dem ersten und zweyten Termin um die Schätzung
oder darüber nicht an Mann gebracht werden könn=
te
, bey dem dritten auch unter der Schätzung hin=
dangegeben
werden würde; als haben alle jene,
welche gedachtes Haus sammt Zugehör oder auch
ein so anderes von den freyen Ueberländen gegen
gleich baare Bezahlung an sich zu bringen geden=
ken
, an obigen Tägen vormittag um 9 Uhr in der
bemeldten Schauerhueberschen Behausung zu er=
scheinen
, wobey noch angemerket wird, daß die
freyen Ueberlände nicht mit dem Hause, sondern je=
der
in separato licitando verkauft werde.


Licit..Reysersche Realitäten.

Von der fürstl Alois Lichtensteinischen Herrschaft
Wilfersdorf wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
in Folge des von dem Magistrat Mi⟨stl⟩bech anher
erlassenen Ersuchschreiben in Sachen der Frau Ju=
liana
Edlen v. Andre, k k. Oberstlieutenants=Ehe=
gattin
von Wien, wider Joseph Reyser, bürgerl.
Eisenhandler, und dessen Ehewirthin Katharina,
wegen des von letztern an erstere schuldigen Kapi=
tals
pr 8000 fl. sammt 4 percentigen Jnteressen
vom 13. August 1797 und Gerichtskösten, in die
öffentliche Feilbietung der denen Verschuldeten an=
gehörigen
, zum diesortigen Grundbuch dienstbaren
Realitäten, als: ein Ganzhaus im Marktviertel
Nr. 56, sammt darauf radizirten Eisenhandlungs=
gewerb
, ein Keller, Preßhaus und Kleinhäusel
Nr. 353, Garten, Stadel und Holzplazz, dann
Schüttkasten, 1 Preßhaus, Keller und Stadel,

[31]

Holzgartel, 1 Dunggrube, 2 Gärten und 1 Kraut=
garten
dann 14 Weingarten in Steinhübeln, 1
Joch Acker in obern G⟨st⟩öß, 1 Joch deto auf dem
Th⟨ierga⟩rtnen, 1 3/4 Joch deto in mittern Feld, 1/2
Joch deto in Trausnitz, 1 Joch deto in obern Feld,
1 Joch deto daselbst, 2 Joch deto in Hundsgrund,
1/2 Tagw. Wiesen beym Spital, 1/2 Tagw. deto
beym Obendorfer Weg, 1 Tagw. deto unter der
Roh⟨rm⟩ühl, 1/2 Tagw. deto allda, 1/2 Tagw.
deto daselbst, 3 5/8 Joch Acker in untern Feld,
und 1 1/4 Tagw. Wiesen in Erlwiegen, gewilli=
get
worden. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
für den ersten der 2 August, für den zweyten der
3. September, und für den dritten der 4. Octo=
der
d. J mit dem Beysatz bestimmet worden, daß,
wenn diese Realitäten weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um die Schätzung oder darüber
an Mann gebracht werden könnten, solche bey dem
dritten unter der Schätzung hindangegeben werden
würden; als haben die Kauflustigen an obbemeld=
ten
Tagen vormittag um 9 Uhr auf dem Mistel=
bacher
Rathhause zu erscheinen.


Licit. Hornvieh.

Den 4. August nachmittag um 2 Uhr werden
in dem Weissenhofe ausser Klosterneuburg 11 Stü=
cke
Melkkühe von sehr guter Art, 1 tragende, und
1 jährige Kalben, 1 vierjähriger, und 1 junger
Springstier im zweyten Jahre aus freyer Hand ge=
gen
baare Bezahlung den Meistbietenden verkauft.


Licit. Hanselmayrisches Haus.

Von dem Gerichte der Stiftsherrschaft Schotten
wird hiemit bekannt gemacht: es habe der Ma=
thias
Hanselmayrische Verlassenschaftskurator, Hr.
Dr. Grillparzer, die öffentliche Feilbietung des Ma=
thias
Hanselmayrischen am obern Neustift liegen=
den
Hauses Nr. 114. um einen Werth pr. 3000 fl.
verwilligt erhalten, und ist zu dem Ende der 7.
August d. J. bestimmt worden; als haben die Kauf=
lustige
an obbestimmten Tag früh um 10 Uhr vor
diesem Gerichte zu erscheinen.


Licit. Polsterische Realitäten und Vieh.

Von der Administrationsherrschaft Mariazell in
Oesterreich wird hiemit bekannt gemacht: es sey
Franz und Anna Maria Polster in Altenmarkt ge=
sonnen
ihre eigenthümlichen zur hiesigen Herrschaft
dienstbaren freyen Uiberländgründe, als 3 1/2 Joch
Acker in Lehen, 3 1/2 Joch in Marchfeld, 1 Tag=
werk
Wiesen in Lehen, und 3 Joch Waldung in
der Kla⟨u⟩sriß, dann 2 Ochsen, 2 Kühe und 3
zweyjährige Stierln aus freyer Hand zu verkaufen.
Kauflustige haben daher am 9. August d. J. früh
um 9 Uhr in der Behausung des Franz Polsters
in Altenmarkt zu erscheinen.

Licit. Putzisches Haus.

Von der Stiftsherrschaft Schotten wird hiemit
bekannt gemacht: es habe der Barbara Putzische
Verlassenschaftskurator, Hr. Dr. Joh. Nep. Win=
terhalter
, die Feilbietung des Barbara Putzischen
am obern Neustift bey den 2 grünen Lampen auf
der Mariahilferstrasse liegenden, und auf 8300 fl.
geschätzten Verlassenschaftshauses Nr. 121, sammt
darauf radizirten Schankgerechtigkeit, und dabey
befindlichen grossen schönen Tanzsaal, vermög stadt=
magistratischen
Ersuchschreiben, verwilliget erhalten,
und ist zu dem Ende der 14 August d. J. bestimmt
worden Als haben die Kauflustigen an obbestimm=
ten
Tag früh um 10 Uhr vor diesem Gerichte zu
erscheinen.


Licit. Putzisches Haus.

Von der Stiftsherrschaft Schotten wird hiemit
bekannt gemacht: es habe der Barbara Putzische
Verlassenschaftskurator, Hr. Dr. Joh. Nep. Win=
terhalter
, die Feilbietung des Barbara Putzischen
am obern Neustift auf der Mariahilferstrasse lie=
genden
, und auf 4300 fl. geschätzten Verlassen=
schaftshauses
Nr. 122, vermög stadtmagistratischen
Ersuchschreiben, verwilliget erhalten, und ist zu dem
Ende der 14. August d. J. bestimmt worden. Als
haben die Kauflustige an obbestimmten Tag früh
um 10 Uhr vor diesem Gerichte zu erscheinen.


Licit. Waisisches Haus.

Von dem Magistrate der l. f. Stadt Waidho=
fen
an der Theya wird anmit bekannt gemacht: Es
sey auf Ansuchen des Joseph Spitaler von Weißen=
albern
, in die Feilbietung des in hiesiger Stadt in
der Böhmgasse liegenden, mit dem dazu gehörigen
halben Burgrechtäckern auf 1800 fl. gerichtl. ge=
schätzten
, den Michael Waisischen Konleuten an=
gehörige
Behausung, wegen schuldigen 800 fl. ge=
williget
worden. Da nun der erste und zweyte
Termin wegen Mangel eines Licitanten fruchtlos
verstrichen, so wird die Versteigerung für den drit=
ten
Termin, auf den 16. August d. J. früh um 9
Uhr mit dem Beysatze zu wissen gemacht, daß,
wenn dieses Haus hiebey nicht um die Schätzung
oder darüber an Mann gebracht werden könnte,
solches auch unter der Schätzung hindangegeben wer=
den
wird.


Licit. Riemergewerbshaus.

Da das bürgl. Haus Nr. 21 zu Kirchberg am
Wagram, worauf das Riemergewerb haftet, bey
der am 2. Juli 1798 abgehaltenen Licitation nicht
hat verkaufet werden können, als wird zum zwey=
ten
Licitationstermin der 24. August, und zum
dritten der 21. September d. J. zu sothaner öffent=
lichen
Versteigerung anberaumt, dergestalt, daß,
wenn bey dem zweyten Termin sich kein Liebha=

[32]

ber einfinden würde, solches mit allen bürgl. Ge=
rechtigkeiten
, so wir es bey Johann Will, burgl.
Riemermeister und Maria Anna dessen Ehefrauen
bisher in eigenthümlichen Besitz stehet bey dem
dritten Termin auch unter der Schätzung verkauft
werden wird; zu dessen Ende die Kauflustige an
obbestimmten Terminen, jedesmal um 8 Uhr vor=
mittags
bey dem Marktgericht allhier sich einzufinden
belieben wollen.


Licit. Obligation.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
bey auf Anlangen des Sigmund v. Mö⟨sz⟩, unter
Vertrettung Hrn. DoktorJekel, wider die Johan=
na
Leitner, wegen schuldigen 1400 fl. in die Feil=
bietung
der von dem Hrn. Philipp Grafen v Wurm=
brand
an die Geklagte ausgestellten, auf die Früch=
te
von dessen Fideikommißherrschaft Schiehleuten
in Steyermark intabulirten Obligation pr. 15000 fl.
gewilliget, und hiezu 3 Termine, als der 30. Au=
gust
, der 2. Oktober, und der 2. November d. J.
mit dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn
diese Obligation weder bey dem ersten, oder zwey=
ten
Termin um den Werth pr. 15000 fl. nicht an
Mann gebracht wurde, dieselbe bey dem dritten
auch unter der bemeldten Summe hindangegeben
werden würde; so haben die Kauflustigen früh um
9 Uhr vor dem Magistrat an obbestimmten Tagen
zu erscheinen.


Licit. Erinnerung.

Von dem Magistrate der k k Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird den auf der von dem Hrn.
Grafen v. Wurmbrand an die Johanna Leitner
ausgestellten, auf die Früchte von dessen Fidei=
kommißherrschaft
Schiehleuten in Steyermark inta=
bulirten
Obligation pr. 15000 fl. vorgemerkten Ta=
bulargläubigern
, als de Frain, und Karl Wetschl,
oder vielmehr der Zeßionarin Theresia Grünwald,
mittels gegenwärtigen Edikts bekannt gemacht: es
habe der Sigmund v. Mösz, wider die Johanna
Leitner, die Feilbietung der, der Geklagten eigen=
thümlichen
obbemeldten Graf Philipp v. Wurm=
brandischen
Obligation bewirket, worüber 3 Ter=
mine
, als der 30. August, der 2. Oktober, und
der 2. November d. J mit dem Beysatze bestimmt
worden, daß, wenn diese Obligation weder bey
dem ersten, oder zweyten Termin um den Werth
pr 15000 fl. nicht an Mann gebracht würde, die=
selbe
bey dem dritten auch unter der bemeldten Sum=
me
hindangegeben würde. Es werden daher obi=
ge
Satzgläubiger dessen zu dem Ende erinnert, da=
mit
sie entweder selbst persönlich erscheinen, den
ihnen wegen ihrem unbekannten Aufenthaltsorte zum
Vertretter aufgestellten Hrn. Doktor Rudolph ihre

Behelfe in gehöriger Zeit an die Hand zu geben,
oder einem andern Sachwalter zu bestellen, und
diesem Gericht nahmhaft zu machen wissen mögen,
widrigens diese Obligation den Meistbietenden ei=
genthumlich
überlassen werden, und sie sich die aus
ihrer Verabsäumung allenfalls entstehende Folgen
selbst beyzumessen haben würden.


Licit. Holzniederlag in Bestand.

Von dem Magistrate des l. f. Markts Langen=
lois
wird hiemit bekannt gemacht: da die sechsjäh=
rige
Bestandzeit der hiesigen Holzniederlage mit 20.
März 1799 zu Ende ist, so sey aus verschiedenen
Rücksichten nothwendig erachtet worden, zur aber=
maligen
Verbeständung des gemeinen Marktgefälls
eine frühere Versteigerungstagsatzung, und zwar
auf den 20. September d. J. anzuberaumen, wo=
bey
diese ausser dem Kremserthore errichtete Holz=
Niederlage mit der hiezu erbauten Wohnung und
übrigen Behältnissen, auf sechs nacheinander folgen=
de
Jahre, das ist vom 20. März 1799, bis 20.
März 1805, unter den festgesetzten Bedingnissen,
jedoch mit Vorbehalt der hohen ni. öst. Regierungs=
Ratifikation, in Bestand gegeben wird. Bestand=
lustige
dieser Holzniederlage haben sich daher den
20. September d. J. vormittag um 9 Uhr auf hie=
sigem
Rathhause einzufinden, wo vor der Verstei=
gerung
die Bestandbedingnisse vorgetragen werden,
welche auch inzwischen in hiesiger Magistratskanz=
ley
eingesehen werden können.


Nachricht.

Von Seiten der k. k. Landrechten zu Stanis=
lawow
in Ostgallizien, werden die Compagnions
Petrus Gotier, und Karolus Hildebrandt, als Gläu=
biger
der Julian Stremeskischen Krid⟨al⟩masse, mit=
telst
gegenwärtigen Edikts angewiesen, daß sich sel=
be
wegen Erhebung des ihnen von der Julian
Stremeskischen Kridalmasse schuldigen Kapitals pr.
2736 pohln. Gulden, und der davon berechneten
Jnteressen pr. 2498 fl. pohln. 8 gr.; binnen 4
Wochen bey den Stanislawower Landrechten an=
melden
sollen. Stanislawow den 8. May 1798.


Convoc. Hardy's Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben auf Anlangen des Hrn Dokt.
Gr⟨a⟩tsack, als Andre Sardischen Verlassenschafts=
kurators
, alle jene, welche an die Verlassenschaft
des den 11. April d. J. mit Hinterlassung eines
Testaments gestorbenen Hrn. Andre Hardy, gewe=
sten
Gubernial Sekretar, entweder als Erben, oder
als Gläubiger, und überhaupt aus was immer für
einem Rechtsgrunde einen Anspruch zu machen ge=
denken
, zur Anmeldung desselben den 3. August
d. J. vormittags um 10 Uhr persönlich, oder durch

[33]

Convoc. Wagner's Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die
Verlassenschaft des am 24. März d. J. mit Hin=
terlassung
eines Testaments gestorbenen Johann
Michael Wagner, bürgerl. Bäckenmeisters, zu
Matzleinsdorf Nr. 13, entweder als Erben, oder
als Gläubiger, und überhaupt aus was immer für
einem Rechtsgrunde einen Anspruch zu machen ge=
denken
, zur Anmeldung desselben den 3. August
d. J. vormittags um 10 Uhr persönlich, oder durch
einen Bevollmächtigten zu erscheinen, widrigens
nach Verlauf dieser Zeit die Abhandlung und Ein=
antwortung
desselben Verlassenschaft, an denjeni=
gen
, welcher sich hierzu rechtlich wird ausgewiesen
haben, ohne weiters erfolgen wird.


Convoc. Weil's Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
haben alle jene, welche an der Verlassenschaft des
den 21. May d. J. gestorbenen Christian Weil,
entweder aus dem Erbrechte, Darlehen, oder was
immer für einem Rechtsgrunde Ansprüche zu ma=
chen
gedenken, den 7. August d. J früh um 10 Uhr
vor dem Magistrate persönlich, oder durch einen Be=
vollmächtigten
sogewiß zu erscheinen, und ihre An=
sprüche
darzuthun; widrigens die vorgedachte Ver=
lassenschaft
ohne weitern abgehandelt, und den sich
legitimirenden Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. Braunecker Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt. und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die Ver=
lassenschaft
des am 1. April d. J. ohne Hinter=
lassung
eines Testamentes verstorbenen Mathäus
Braunecker, Beschauers bey dem kais. kön Auf=
schlagsamte
bey der Matzleinsdorfer=Linie, ent=
weder
als Erben, oder als Gläubiger, und über=
haupt
aus was immer für einem Rechtsgrunde einen
Anspruch zu machen gedenken, zur Anmeldung des=
selben
den 7. August d. J vormittags um 10 Uhr
persönlich, oder durch einen Bevollmächtigten zu er=
scheinen
; widrigens nach Verlauf dieser Zeit die
Abhandlung und Einantwortung derselben Verlas=
senschaft
an denjenigen, welcher sich hierzu rechtlich
wird ausgewiesen haben, ohne weiters erfolgen wird.


Convoc. Matuschkascher Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es

sey über Anlangen des Hrn. Dr. Palfy, als Ku=
rator
der Matuschkaschen Kinder, gewilliget wor=
den
, alle jene vorzuladen, welche an die Verlassen=
schaft
der Theresia Matuschka Ansprüche und For=
derungen
zu machen gedenken. Dieselben haben
demnach vor diesem Magistrate den 10. August
d. J. früh um 9 Uhr zu erscheinen, und ihre For=
derungen
anzubringen; widrigens die Abhandlung
gepflogen, und die Verlassenschaft den Erben ein=
geantwortet
werden würde.


Convoc. Olivieri's Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die Ver=
lassenschaft
des den 7. May d. J. mit Hinterlassung
eines Testaments gestorbenen Johann Bapt. Olivieri,
geschwornen Waarensensalen, entweder als Erben,
oder als Gläubiger, und überhaupt aus was im⟨=
mer
für einen Rechtsgrunde einen Anspruch zu ma=
chen
gedenken, zur Anmeldung desselben den 14.
August d. J. vormittags um 10 Uhr persönlich, oder
durch einen Bevollmächtigten zu erscheinen; widri=
gens
nach Verlauf dieser Zeit die Abhandlung und
Einantwortung derselben Verlassenschaft an denje=
nigen
, welcher sich hierzu rechtlich wird ausgewie=
sen
haben, ohne weiters erfolgen wird.


Convoc. Richter's Gläubiger.

Von dem k. k. Feldstaabsauditoriat der ehema=
ligen
Rhein=Armee wird hiemit bekannt gemacht,
daß der diesseitige Militar=Verpflegsoberbäck, Gott=
fried
Richter, von Durgau bey Leipzig in Sach=
sen
gebürtig, 38 Jahr alt, ein Wittwer ohne Kin=
der
am 29. September 1796 in dem Garnisons=
spital
zu Philipsburg ohne Testament verstorben
sey, und einen Geldbetrag von 27 fl. 16 kr. hin=
terlassen
habe. Es werden daher alle jene, welche
auf dessen Verlassenschaft entweder ein Erbrecht zu
haben, oder sonst eine giltige Forderung machen zu
können glauben, hiemit aufgefordert und vorgela=
den
, binnen 6 Wochen von unten gesetzten Dato
an ihre Ansprüche bey dem obgedachten Feldstaabs=
auditoriat
um so gewisser anzumelden und zu er=
weisen
, als nach Verlauf dieses Termins jenes ver=
anlaßt
werden wird, was die hierüber bestehenden
Gesetze und Anordnungen verfügt wissen wollen.
Prag am 30. Juni 1798.


Convoc Zwerenzischer Gläubiger.

Von dem k. k. Feldstaabsauditoriat der ehema=
ligen
Rhein=Armee werden hiemit alle jene, wel=
che
an der Verlassenschaft des am 21. Februar
1794 vor dem Feind gebliebenen Oberlieutenant
Jgnaz Edlen v. Zwerenz, von Dandiny, dermal
Plank Jägerkorps, eine gültige Forderung machen
zu können glauben, hiermit aufgefordert und vor
geladen, binnen 6 Wochen von unten gesetzten

[34]

Dato an ihre Forderungen bey dem obgedachten
Feldstaabsauditoriat um so gewisser anzumelden und
zu erweisen, als nach Verlauf dieses Termins sel=
be
mit ihren Forderungen nicht mehr gehört, son=
dern
über sothane Verlassenschaft das was Rechtens
ist veranlaßt werden wird. Feldstaabsauditoriat
Prag am 4. Juli 1798.


Convoc. Berger's Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die Ver=
lassenschaft
des den 12. März d. J. mit Hinterlas=
sung
eines Testaments gestorbenen Leopold Ber=
ger
, gewest bürgerl. Wundarztens, entweder als
Erben, oder als Gläubiger, und überhaupt aus
was immer für einem Rechtsgrunde einen An=
spruch
zu machen gedenken, zur Anmeldung dessel=
ben
den 16. August d. J. vormittags um 10 Uhr
persönlich, oder durch einen Bevollmächtigten zu er=
scheinen
; widrigens nach Verlauf dieser Zeit die
Abhandlung und Einantwortung derselben Verlas=
senschaft
an denjenigen welcher sich hierzu recht=
lich
wird ausgewiesen haben, ohne weiters erfol=
gen
wird.


Convoc. Fels's Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die
Verlassenschaft des den 18. Jäner d. J. ohne Hin=
terlassung
eines Testaments gestorbenen Heinrich Fels,
Handlungsverwandten, entweder als Erben, oder
als Gläubiger, und überhaupt aus was immer für ei=
nem
Rechtsgrunde einen Anspruch zu machen geden=
ken
, zur Anmeldung derselben den 23 August d. J.
vormittags um 10 Uhr persönlich, oder durch einen
Bevollmächtigten, zu erscheinen; widrigens nach
Verlauf dieser Zeit die Abhandlung und Einant=
wortung
derselben Verlassenschaft an denjenigen,
welcher sich hierzu rechtlich wird ausgewiesen ha=
ben
, ohne weiters erfolgen wird.


Convoc. Jovanovich und Szaligaischer
Erben und Gläubiger.

Von dem k. k. Peterwardeiner Gränz=Jnfan=
terie
=Regimentsgerichte wird bekannt gemacht: Es
sey der diesseitige Hr. Hauptmann Stephan Jova=
novich
am 28. September 1797 zu Oggar in die=
sem
Regiments Nr., dann der diesseitige katholi=
sche
Feldkaplan Georg Alexander Szaliga am 23.
März 1797 im Feldspital zu Dundenheim, beyde
ohne letztwilliger Anordnung verstorben. Es wer=
den
daher alle, welche ausser den bereits bekannten
Erben und Gläubigern gegründete Ansprüche auf
deren Nachlaß zu haben dafür halten, bis zum
letzten August d. J. zur Liquidirung derselben bey
dem gedachten Regimentsgerichte mit dem Beysatze
vorgeladen, daß nach Verstreichung dieser Frist ohne

Rücksicht der nicht Angemeldeten die Einantwortung
denen Gesetzen gemäß an die bekannten Jnteressen=
ten
erfolgen werde. Staabsquartier Mitrowitz, am
1. Juni 1798.


Convoc. Burgstaller's Gläubiger.

Von dem Auditoriats=Gericht der k. k. Traban=
ten
Leibgarde wird hiermit jedermänniglich bekannt
gemacht: Es sey der k. k. Hauptmann, und Pre=
mierwachtmeister
der löbl. k. k. Trabanten Leibgarde,
Herr Daniel Burgstaller, den 12. Juli 1798 mit
Zurücklassung einer letztwilligen Anordnung allhier
Todes erblichen. Da nun zur diesfälligen d⟨esto⟩
sicherer Verlassenschafts=Abhandlung für nöthig be=
funden
worden, alle diejenigen, welche an die Ver=
lassenschaft
des ermeldten Herrn Hauptmann und
Trabanten Leib=Garde Premierwachtmeister, Da=
niel
Burgstaller, einige Erbs=oder sonstige recht=
liche
Sprüche, oder Anforderungen unter was im=
mer
für einen Vorwand machen zu können vermei=
nen
, gerichtlich einzuberufen, und geziemend vorzu=
laden
. Als haben hiermit alle diejenige, welche
an sothane Verlassenschaft irgend einige rechtliche
Ansprüche, oder Forderungen machen zu können
glauben, anmit den 12. des Monats September
1798 früh um 9 Uhr vor dem Auditoriats=Ge=
richt
der k. k. Trabanten Leib=Garde, und zwar
in der Wohnung des k. k. Rittmeisters, und deren
sämmtlichen deutschen Leibgarden Auditors, Hrn.
Johann Chrisostomus Edlen v. Bussieres-à- ⟨Musi⟩-
pont
, in der Krugerstrasse im Herzogischen, oder
sogenannten Hofwagnerischen Haus Nr. 1084 im
2ten Stock, um so gewisser entweder persönlich, oder
durch hierzu genugsam Bevollmächtigte zu erschei=
nen
, und ihre vermeintlichen Ansprüche und For=
derungen
der Ordnung nach zu liquidiren; als im
widrigen diese Verlassenschaft ohne weiters allhier
abgehandelt, und was Rechtens ist, vorgekehret
werden wird. Wien den 13. Juli 1798.


Convoc. Stökholzerscher Gläubiger.

Vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien haben alle jene, welche an die
Verlassenschaft der am 2. April d. J. in der Stadt
Nr. 588 ohne Hinterlassung eines Testaments ge=
storbenen
Theresia Stökholzer, gebohrner Kirch=
berger
, bürgerl. Handelsmanns Wittwe, entweder
als Erben, oder als Gläubiger, und überhaupt aus
was immer für einem Rechtsgrunde einen Anspruch
zu machen gedenken, zur Anmeldung desselben den
13. September d. J. vormittags um 10 Uhr persön=
lich
, oder durch einen Bevollmächtigten zu erschei=
nen
; widrigens nach Verlauf dieser Zeit die Ab=
handlung
und Einantwortung derselben Verlassen=
schaft
an denjenigen, welcher sich hierzu rechtlich
wird ausgewiesen haben, ohne weiters erfolgen wird.

[35]

Convoc. Lukics Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Militarkommuni=
tät
Panczowa wird hiemit kund gemacht: es sey
der hierortige Kirschnermeister, Gabriel Lukics, im
Jahr 1789 ohne Testament gestorben, und um
mit Abhandlung dieser Verlassenschaft sicher vorge=
hen
zu können, in die Ausfertigung gegenwärtiger
Convocationsedikte gewilliget worden. Daher wer=
den
all jene, so an die Verlassenschaft des obbe=
nannten
Verstorbenen einige Forderung, oder An=
sprüche
aus dem Erbrechte, Schuldenhalber, oder
aus was immer für einem Rechtstitel zu haben ver=
meinen
, angewiesen, diese ihre Forderung bis 15.
September d. J. bey dem hiesigen Magistrat an=
zumelden
, und zu liquidiren, wie im widrigen die=
se
Verlassenschaft ohne weiters abgehandelt, und
selbe entweder den Gläubigern ausgefolget, oder
den betreffenden Erben eingeantwortet werden wür=
de
. Pancsowa den 16. Juni 1798.


Convoc. Hoditz's Gläubiger.

Von dem in dem Erzherzogthume Oesterreich un=
ter
und ob der Ens, dann in den Vorlanden auf=
gestellten
k. k. Jud. del. mil. mix. wird hiermit
bekannt gemacht: Es sey der k. k. Feldmarschall=
Lieutenant, Herr Franz Graf v. Hoditz und Wolf=
⟨raniz⟩
, den 18. May d. J. allhier ohne Testament
mit Tod abgegangen, und auf Anlangen des dies=
fälligen
Verlassenschafts=Curator, Dr. Joseph Edl.
v. Neubauer, in die Ausfertigung gegenwärtiger
Convocationsedicte gewilliget worden. Daher wer=
den
alle, welche an die Verlassenschaft des genann=
ten
Hrn. Feldmarschall=Lieutenants aus dem Erb=
rechte
, Schulden halber, oder aus was immer für
einem Rechtstitel einige Ansprüche oder Forderun=
gen
zu haben vermeinen, angewiesen, den 17. Sep=
tember
d. J. früh um 10 Uhr in der am Hof im
Kriegsgebäude im dritten Stock befindlichen Kanzley
dieses k. k. Jud. del. mil. mix. zu erscheinen, ih=
re
Forderungen und Ansprüche anzumelden, und
zu liquidiren; wie im widrigen mit Abhandlung
dieser Verlassenschaft der Ordnung nach vorgegan=
gen
, und selbe entweder den Gläubigern überlas=
sen
, oder den betreffenden Erben eingeantwortet
werden wurde. Wien den 10. Juli 1798.


Convoc. Papasoglu's Gläubiger.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey nach Absterben des Mi=
chael
Papasoglu, griechischen Handelsmanns und
türkischen Unterthans, von dem zur Berichtigung
seiner Verlassenschaft aufgestellten Kurator De. Grill=
parzer
, um Ausfertigung der gewöhnlichen Con=
vokationsedikte
zur sicheren Abhandlungspflege an=
gelanget
worden. Hiernach werden alle jene, wel=
che
aus was immer für einem Rechtstitel irgend

einen Anspruch auf die Verlassenschaft des vorge=
nannten
Erblassers machen zu können glauben, den
29. September d. J. früh um 9 Uhr vor dem
k. k. ni. öst. Landrechte zu erscheinen, und ihre
Rechte sogewiß anzumelden haben, widrigens die
Einantwortung der Verlassenschaft an die sich legi=
timirenden
Erben ohne weitern vorgenommen wer=
den
würde.


Convoc. v. Beyerwek's Gläubiger.

Von dem k. k. Feldmarschall Prinz Passauischen
Kuirassier=Regiments=Gerichte wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey den 4. Juni d. J. der Hr. Pre=
mierrittmeister
und Theresien=Ordensritter, Joseph
Freyhr. v. Beyerwek, zu Siegesferd, von Prag in
Böhmen gebürtig, mit Hinterlassung eines Testa=
ments
in Prag verstorben. Daher haben sich all
diejenigen, welche Erbs=oder Forderungsansprüche
an gedachter Verlassenschaft machen zu können glau=
ben
, bis 1. Oktober d. J. bey erwehntem Regi=
ments
=Gericht um so gewisser anzumelden, als
widrigenfalls nach verstrichener Frist was Rechtens
ist, vorgekehret werden wird. Staabsquartier Mi=
rowitz
in Böhmen den 29. Juni 1798.


Convoc. der v. Gallaratischen Erben und
Gläubiger.

Von dem k. k. Benjovskischen Jnfanterie=Regi=
mentsgericht
wird bekannt gemacht: daß zwar schon
den 7. Jäner 1793 die vorgeschriebene Convoca=
tionsedikte
zur Ausfindigmachung der Erben und
Gläubiger zu der rückgebliebenen Verlassenschaft des
den 28. November 1792 zu Deva in Siebenbür=
gen
intestato verstorbenen Hrn. Oberlieutenant Karl
v. Gallarati ausgefertiget worden; da aber die hier
unter diesem Termin bekannt gewordene Erben
Don Franziskus, und Donna Theresia v. Galla=
rati
nicht nur selbst untereinander die Erbschaft sich
stritig zu machen bestreben, sondern auch ungeach=
tet
öfterer Regimentserinnerung keinen Vertretter
ihrer Gerechtsammen mit der vorgeschriebenen Voll=
macht
versehen haben; die auf diesem rückgeblie=
benen
Nachlaß aber sich schon öfter meldende, nicht=
unbeträchtliche
Gläubiger nicht länger zu ihrem Nach=
theil
und ganz überflüßigen Verzögerung ihrer Be=
friedigung
die Saumseligkeit der in Mayland sich
befindlichen Erben gedulden wollen, und gebetten
haben, ihre Forderungen gerichtlich vorzunehmen,
und über selbe nach den Gesetzen zu sprechen; so
wird andurch von dem k. k. Benjovskischen Jnfan=
terie
=Regimentsgericht in dieses Ansuchen gewilliget,
und den oberwähnten Erben von Amtswegen er=
innert
, daß von heut bis 8. Oktober 1708 der
letzte Zeitraum bestimmt sey, binnen welchen sie
Erben einen Sachwalter mit der gehörigen Voll=
macht
zu der gerichtlichen Liquidirung der vorkom=

[36]

menden Paßiven, welche auf den 9. Oktober 1798
anberaumet ist, alsogewiß zu versehen haben, als
im widrigen der ex officio bereits aufgestellte Lan=
desadvokat
Joseph Altlechner auf ihre Gefahr und
Berichtigung sie bey der Liquidirungskommißions=
tagsatzung
auch ohne ihrer Einwilligung nach Ver=
lauf
des vorgeschriebenen Termins vertretten, und
mit Gläubigern nach Vorschrift der A. G. O.
liquidirt werden wird. Hermannstadt den 8. Juli
2798.


Convoc. Krippaischer Erben.

Von dem k. k. alten Garnison Jnfanterie=Regi=
mentsgerichts
Nr. 6 wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey der bey diesem Regiment Oberstlieutenant
Feldbattaillon angestellt gewesene Feldkaplan, Franz
Krippa, aus Mailand gebürtig, den 21. August
1796 zu Mantua, ohne Testament, und ohne
wissentliche Erben mit Tod abgegangen, und da=
her
, um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung sicher
vorgehen zu können, für nöthig befunden worden,
alle jene vorzuladen, welche an desselben Nachlaß
Forderungen und Ansprüche zu machen sich berech=
tigt
glauben. Zu diesem Ende werden alle jene,
welche an gedachte Verlassenschaft entweder aus dem
Erbrechte, als Gläubiger, oder aus sonst was im=
mer
für einem Rechtsgrunde Ansprüche und For=
derungen
zu machen gedenken, bis 31. Oktober l.
J. entweder selbst persönlich, oder durch hinläng=
lich
Bevollmächtigte vor diesem Regimentsgerichte
um so gewisser zu erscheinen, und die etwaigen
Ansprüche zu erweisen haben, als widrigenfalls
nach Verlauf dieser Zeit, was Rechtens ist, vorge=
kehret
werden wird. Lemberg in Ostgallizien den
7. Juli 1798.


Convoc. Deißnerischer Erben.

Von dem k. k. 2ten Garnison Jnfanterie Regi=
mentsgerichte
Nr. 6 wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey der bey diesem Regiment gestandene Haupt=
mann
, Jgnaz Deißner, von Wien aus Nieder=
österreich
gebürtig, den 28. Juli 1796 mit Testa=
ment
verstorben; und daher um mit dieser
Verlassenschaftsabhandlung sicher vorgehen zu kön=
nen
, für nöthig befunden worden, alle jene vor=
zuladen
, welche an desselben Nachlassenschaft For=
derungen
und Ansprüche zu machen sich berechtiget
glauben. Zu diesem Ende werden alle jene, wel=
che
an gedachte Verlassenschaft entweder aus dem
Testament, als Gläubiger, oder aus sonst was im=
mer
für einem Rechtsgrunde Ansprüche und For=
derungen
zu machen gedenken, bis 31. Oktober l.
J. entweder selbst persönlich, oder durch hinläng=
lich
Bevollmächtigte vor diesem Regimentsgerichte
um so gewisser zu erscheinen, und die etwaigen An=
sprüche
zu erweisen haben, als widrigenfalls nach

Verlauf dieser Zeit, was Rechtens ist, vorgekeh=
ret
werden wird. Lemberg in Ostgallizien den 7.
Juli 1798.


Convoc. Millanesische Erben.

Von dem k. k. 2ten Garnison Jnfanterie=Regi=
mentsgerichte
Nr. 6 wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey der bey diesem Regiment gestandene Haupt=
mann
, Georg Millanes, von ⟨V⟩unich aus dem
O⟨tt⟩ochaner Gränzkanton gebürtig, den 18. März
1797 ohne Testament verstorben; und daher, um
mit dieser Verlassenschaftsabhandlung sicher vorge=
hen
zu können, für nöthig befunden werden, alle
jene vorzuladen, welche an desselben Nachlassenschaft
Forderungen und Ansprüche zu machen sich berech=
tigt
glauben. Zu diesem Ende werden alle jene,
welche an gedachte Verlassenschaft entweder aus
dem Erbrecht, als Gläubiger, oder aus sonst was
immer für einem Rechtsgrunde Ansprüche und For=
derungen
zu machen gedenken, bis 31. Oktober l.
J. entweder persönlich, oder durch hinlänglich Be=
vollmächtigte
vor diesem Regimenisgerichte um so
gewisser zu erscheinen, und die etwaigen Ansprüche
zu erweisen haben, als widrigenfalls nach Verlauf
dieser Zeit, was Rechtens ist, vorgekehret werden
wird. Lemberg in Ostgallizien den 7. Juli 1798.


Convoc. Kunsch's Gläubiger.

Von dem k. k. Gyulai 32ten Jnfanterie Regi=
mentsgericht
wird hiemit kund gemacht: es sey der
Herr Grenadiershauptmann, Johann Georg Kunsch,
von Kaysmarkt zu Leutschau im Zipser Komitate
aus Ungarn gebürtig, am 11. Dezember 1797 in
Pettau, im ledigen Stande, und ohne irgend ei=
ner
letztwilligen Disposition, gestorben, und, um die
Abhandlung der Verlassenschaft pflegen zu können,
für nöthig befunden worden, all jene, welche an
derselben Erb=Darlehens oder was immer sonst
für Ansprüche haben, vorzuladen, und zu hören.
Diese werden dem zufolge am letzten Dezember d. J.
vormittag um 9 Uhr vor diesem Regimentsgericht
selbst, oder durch hinlänglich Bevollmächtigte mit
gesetzmäßigen Beweisen ihrer Ansprüche und For=
derungen
sogewiß zu erscheinen haben, als sie nach
Verstreichung dieser Frist nicht mehr gehöret, und
mit der Verlassenschaft vorgekehret werden würde,
was Rechtens ist. Vicenza in Jtalien am 27. Juni
1798.


Konkurs der Gläubiger des Todor Csuka.

Von dem Magistrat der k. k. freyen Militar Com=
munität
Pancsowa wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey auf Anlangen des aufgestellten Verlassen=
schafts
=Curators, Nasta Csuka, über das hinter=
bliebene
Vermögen des hier am 6. März 1796
mit Hinterlassung eines grossen Schuldenlastes ver=
storbenen
Schafhändlers, Todor Csuka, in die Er=

[37]

öffnung eines Konkurses gewilliget worden; weß=
wegen
alle jene, welche an gedachten Erblasser ei=
ne
Forderung zu stellen, berechtiget zu seyn glauben,
dergestalt vorgeladen werden, daß sie ihre Ansprü=
che
bis 18. August d. J. gegen den Hrn. Thadeus
Kling, welcher zur Vertrettung dieser Masse auf=
gestellet
wird, in Gestalt einer förmlichen Klage wi=
der
den Vertreter der Csukaischen Concursmasse bey
diesem Magistrate alsogewiß einreichen, und in die=
ser
nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung, sondern
auch das Recht, Kraft welchem er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte; als ansonst nach
Verlauf sothanen Termins Niemand mehr wird an=
gehöret
werden, und diejenigen, die ihre Forde=
rungen
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rück=
sicht
des gesammten in der Communität befindlichen
Vermögens des Eingangs benannten Verschulde=
ten
, ohne Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn
sollen, wenn ihnen wirklich ein Conmpenationsrecht
gebührete, oder wenn sie auch ein eigenes Gut von
der Masse zu fordern hätten, oder wenn ihre For=
derung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläubiger, wenn
sie etwas in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Compensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen sonst zu stat=
ten
gekommen wäre, abzutragen würde verhalten
werden. Pancsova am 16. Juni 1798.


Erinnerung an Wilhelm Joseph Hartmann.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien dem Wilhelm Joseph Hartmann
mittels gegenwärtigen Edikts zu erinnern: Es ha=
be
zuwider ihn bey diesem Gerichte der Lorenz Rei=
singer
, Gastwirth, wegen schuldigen 700 fl, dann
eines Schuldrestes pr. 50 fl. und 99 fl. in drey
Punkten, also Klage angebracht, und um die der
Gerechtigkeit angemessene richterliche Hilfe gebetten;
worüber auf den 24. August d. J. in Folge der
A. G. O. eine Tagsatzung anberaumet worden.
Das nun das Gericht wegen dessen nicht bekannten
Aufenthaltsorte, allenfalls Abwesenheit von den k. k.
Erblanden, ihm Wilhelm Joseph Hartmann den
hierortigen Hof=und Gerichtsadvokaten Dr. Sar=
chi
zu Vertrettung auf dessen Gefahr und Unkosten
als Curator bestellet hat, mit welchem die ange=
brachte
Rechtssache nach Maß der für die k. k. Erb=
landen
gesetzmässig bestimmten allgemeinen Gerichts=
ordnung
ausgeführet, sonach entschieden werden wird.
Als werde derselbe dessen anmit zu dem Ende er=
innert
, damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
erscheinen, oder dem bestimmten Vertretter seine
Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit an Handen zu lassen,
oder einen andern Sachwalter zu bestellen, und die=
sem
Gerichte namhaft zu machen, und überhaupt
in jene rechtliche ordnungsmässige Wege einzuschrei=

ten wissen möge, die er zu seiner Vertheidigung
diensam finden würde, massen er sich die aus sei=
ner
Verabsäumung entstehenden Folgen, selbst bey=
zumessen
haben würde


Erinnerung an Johann Heinrich Ziegler.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgerichte
wird dem Johann Heinrich Ziegler, Han=
delsmann
in Neapel hiermit erinnert: Es haben
wider ihn die priv. Großhändler N. A. Arnsteiner
& Comp. girat. noe. wegen zu fordern haben=
den
907 fl. 37 kr., hierorts Klage angebracht, und
wegen seines Aufenthalts ausser den k. k. Erbsan=
den
die Vorforderung desselben zu der von diesem
Gerichte hierüber auf den 3. September d. J. früh
um 9 Uhr angeordneten Tagsatzung durch gegen=
wärtiges
Edikt bewirket. Er Johann Heinrich Zieg=
ler
hat daher zur bestimmten Tagsatzung entweder
selbst zu erscheinen, oder dem ihm hierorts von Amts=
wegen
aufgestellten Vertretter, den H. u. Gr. Adv.
Dr. Nittmann, seine Behelfe einzusenden, oder auch
einen andern hierorts angenommenen Rechtsfreund
sich zu wählen, und dieser k. k. Stelle anzuzeigen,
mit welchem diese Rechtssache in Folge der beste=
henden
Gesetzen verhandelt werden kann, indem er
bey Verabsäumung der Erscheinung bey dieser Tag=
satzung
der Schuld geständig gehalten werden würde,
und er sich sohin die wegen zu seiner Vertheidigung
nicht angezeigten Behelfe für ihn entstehenden übeln
Folgen nur selbst zuzuschreiben hätte.


Erinnerung an Nasto Poppovis.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien dem Nasto Poppovis, griechischen
Handelsmann, mittels gegenwärtigen Edikts zu er=
innern
: Es habe wider ihn bey diesem Gerichte
der Haggi Nicola Paziazische Massevertreter, Dr.
Schwaiger, Junior, wegen Abführung von 1020 fl.
sammt 6 percentigen Jnteressen, Klage angebracht,
und um die der Gerechtigkeit angemessene richterli=
che
Hilfe gebetten, worüber auf den 4. September
d J. früh um 10 Uhr nach Vorschrift der Gerichts=
ordnung
zu erscheinen eine Tagsatzung angeordnet
wurde. Da nun das Gericht wegen dessen nicht
bekannten Aufenthaltsorte, allenfalls Abwesenheit
von den k. k. Erblanden, ihm Nasto Poppovis
den hierortigen H. u. Gr. Adv Hrn. Dr. Wagner,
Junior, zu Vertrettung auf dessen Gefahr und Un=
kosten
als Kurator bestellet hat, mit welchem die
angebrachte Rechtssache nach Maß der für die k. k.
Erblande gesetzmässig bestimmten allgemeinen Ge=
richtsordnung
ausgeführet, sonach entschieden wer=
den
wird. Als werde derselbe dessen anmit zu dem
Ende erinnert, damit er allenfalls in rechter Zeit
selbst zu erscheinen, oder dem bestimmten Vertret=
ter
seine Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit an Handen

[38]

zu lassen, oder einen andern Sachwalter zu bestel=
len
, und diesem Gerichte namhaft zu machen, und
überhaupt in jene rechtliche ordnungemässige Wege
einzuschreiten wissen möge, die er zu seiner Ver=
theidigung
diensam finden würde, massen er sich
die aus seiner Verabsäumung entstehenden Folgen
selbst beyzumessen haben würde.


Erinnerung an Franz Joseph Schrey.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien dem Franz Joseph Schrey, Nego=
tianten
unbekannten Aufenthalts, mittels gegen=
wärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider ihn bey
diesem Gerichte die Eleonora Rathgeb, wegen schul=
digen
1200 fl., und 200 fl. Klage angebracht, und
um die der Gerechtigkeit angemessene richterliche Hilfe
gebetten; worüber eine Tagsatzung auf den 6. Sep=
tember
d. J. früh um 10 Uhr angeordnet wor=
den
ist. Da nun das Gericht, wegen dessen nicht
bekannten Aufenthaltsorte, allenfalls Abwesenheit
von den k. k. Erblanden, ihm Franz Joseph Schrey,
Negotianten, den hierortigen H. u. Gr. Adv., Hrn.
Dr. Baier, zu Vertrettung auf dessen Gefahr und
Unkosten als Curator bestellet hat, mit welchem die
angebrachte Rechtssache nach Maß der für die k. k.
Erblande gesetzmässig bestimmten allgemeinen Ge=
richtsordnung
ausgeführet, sonach entschieden wer=
den
wird. Als werde derselbe dessen anmit zu
dem Ende erinnert, damit er allenfalls in rechter
Zeit selbst zu erscheinen, oder dem bestimmten Ver=
tretter
seine Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit an Han=
den
zu lassen, oder einen andern Sachwalter zu be=
stellen
und diesem Gerichte namhaft zu machen, und
überhaupt in jene rechtliche ordnungsmäßige Wege
einzuschreiten wissen möge, die er zu seiner Verthei=
digung
diensam finden würde, massen er sich die
aus seiner Verabsäumung entstehenden Folgen selbst
beyzumessen haben würde.


Erinnerung an Georg Warthe & Comp.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien dem Georg Warthe und Comp,
Handelsleute, unbewußten Aufenthalts, mittelst ge=
genwärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider
ihn bey diesem Gerichte der Hr. Dokt Schwaiger,
der Jüngere, als gerichtlich verordneter Haggi Ni=
cola
Paziazischer Konkursmasse Vertretter, wegen
auf einen Schuldschein dd. 23 März 1782 in Ca-
pitali
zu fordern habenden 515 fl. sammt vom
23. Juni 1782 zu berechnenden 6 per Cent Jn=
teressen
, nebst Ersatz der Gerichtskösten, Klage an=
gebracht
, und um die der Gerechtigkeit angemesse=
ne
richterliche Hilfe gebetten, weswegen eine Tag=
satzung
auf den 7. September d. J. fruh um 10 Uhr
nach Vorschrift der allgemeinen Gerichtsordnung
anberaumet worden ist. Da nun das Gericht we=

gen deren nicht bekannten Aufenthaltsorte, allen=
falls
Abwesenheit von den k. k. Erblanden, ihm
Georg Warthe, Handelsleute, den hierortigen H. u.
Gr. Adv., Hrn. Dr. v. Monaldi, zur Vertrettung,
auf dessen Gefahr und Unkosten als Kurator bestel=
let
hat, mit welchem die angebrachte Rechtssache nach
Maß der für die k. k. Erblande gesetzmässig bestimm=
ten
allgemeinen Gerichtsordnung ausgeführet, so=
nach
entschieden werden wird. Als werden dieselbe
dessen anmit zu dem Ende erinnert, damit sie allen=
falls
in rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder dem
bestimmten Vertretter ihre Rechtsbehelfe in gehöri=
ger
Zeit an Handen zu lassen, oder einen andern
Sachwalter zu bestellen, und diesem Gerichte nam=
haft
zu machen, und überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmäßige Wege einzuschreiten wissen mögen,
die sie zu ihrer Vertheidigung diensam finden wür=
den
, massen sie sich die aus ihrer Verabsäumung
entstehenden Folgen selbst beyzumessen haben werden.


Erinnerung an Sigmund Nemesch.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien dem Sigmund Nemesch mittels ge=
genwärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider
ihn bey diesem Gerichte der Konstantin v. M⟨oskai⟩=
sche
Massevertreter, Hr. Dr. Schwaiger, wegen
Abführung 100 fl. sammt 5 pr. Cento Jnteresse,
Klage angebracht, und um die der Gerechtigkeit
angemessene richterliche Hilfe gebetten; worüber
nach Vorschrift der Ger. Ordn. zu erscheinen, auf
den 11. September d. J. eine Tagsatzung angeord=
net
wurde. Da man das Gericht wegen dessen nicht
bekannten Aufenthaltsorte, allenfalls Abwesenheit von
den k. k. Erblanden, ihn Sigmund Nemesch, den
hierortigen H. u. Gr. Adv Hrn. Dr. Rittmann,
zu Vertrettung auf dessen Gefahr und Unkosten als
Kurator bestellet hat, mit welchem die angebrachte
Rechtssache nach Maß der für die k. k. Erblanden ge=
setzmäßig
bestimmten allgemeinen Gerichtsordnung
ausgeführet, sonach entschieden werden wird. Als
werde derselbe dessen anmit zu dem Ende erinnert,
damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu erscheinen,
oder dem bestimmten Vertretter seine Rechtsbehelfe
in gehöriger Zeit an Handen zur lassen, oder einen
andern Sachwalter zu bestellen, und diesem Ge=
richte
namhaft zu machen, und überhaupt in jene
rechtliche ordnungsmäßige Wege einzuschreiten wis=
sen
möge, die er zu seiner Vertheidigung diensam
finden würde, massen er sich die aus seiner Ver=
absäumung
entstehende Folgen selbst beyzumessen
haben würde.


Erinnerung an die Gebrüder Puphka.

Von den k. k. ni. öst. Landrechten den Gebrü=
dern
Puphka, zu Hof im Vogtlande, mittels ge=
genwärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider die=

[39]

selben der Haggi Nicola Paziazi und Constantin
Moscaische Massevertreter, Dr. Ernst Schwaiger,
bey diesem Gerichte wegen Abführung der in An=
sehung
verschiedener von den Gebrüdern Puphka an
das Handlungshaus Paziazi und Mosca & Comp.
im Jahre 1794trassirten, und von dem Letzte=
ren
in Folge ihrer Acce⟨p⟩tation bezahlten Wech=
selbriefe
zu stellen haben sollenden Forderung pr.
28635 fl., sammt den vom Verfallstage jedes
Wechsels zu berechnenden 6 per Cento Jnteressen,
Klage angebracht, und um die gerechte richterliche
Hilfe gebetten, worüber auf den 3. October d. J.
früh zum 9 Uhr eine Tagsatzung angeordnet worden
ist. Das Gericht hat, da sie aus den k. k. Erb=
landen
abwesend sind, zu ihrer Vertrettung, und
auf ihre Gefahr und Unkosten den hierortigen H. u.
Gr. Adv. Dr. Segenschmidt als Kurator bestellet,
mit welchem die angebrachte Rechtssache nach der für
die k. k. Erblande bestimmten Gerichtsordnung aus=
geführet
, und entschieden werden wird. Sie Ge=
brüdere
Puphka werden dessen durch diese öffentli=
che
Ausschrift zu dem Ende erinnert, damit die=
selben
allenfalls zu rechter Zeit selbst zu erschei=
nen
, oder inzwischen dem bestimmten Vertretter ih=
re
Rechtsbehelfe an Handen zu lassen, oder auch
sich selbst einen andern Sachwalter zu bestellen,
und diesem Gerichte namhaft zu machen, und über=
haupt
die rechtlichen ordnungsmäßigen Wege ein=
zuschreiten
wissen mögen, die sie zu ihrer Verthei=
digung
diensam finden würden; massen sie sich die
aus ihrer Verabsäumung entstehenden Folgen selbst
beyzumessen haben würden.


Citat. Johann Kodelka.

Von der k. k. ni. öst. Landesregierung wird auf
Ansinnen der königl ungarischen Statthalterey be=
kannt
gemacht: Ea habe der Magistrat der Stadt
Fünfkirchen, auf Anlangen des Joseph Kodelka,
Gärbergesellen daselbst, dessen Bruder Johann Ko=
delka
, welcher den 10 November 1791 zu Ro=
veredo
, mittelst der Flucht seine Fahne verlassen ha=
ben
soll, wegen Erhebung des ihn betreffenden, in
dortiger Waisenkasse erliegenden Betrags von 287 fl.
31 kr vorzurufen und ihm eine Frist hiezu bis
zum letzten Dezember d. J. zu bestimmen befun=
den
, binnen welcher derselbe vor besagten Magi=
strat
zur erscheinen, und sich gehörig auszuweisen
habe. Wien den 10 Juli 1798.


Citat. Johann Nirnsee.

Von der gräflich Abensperg und Traunischen
Herrschaft Meissau V. U. M. B. wird hiermit
bekannt gemacht: es sey der diesseitige Unterthan
Johann Nirnsee, aus dem Dorfe Gumping, schon
über 32 Jahre abwesend und unwissend, dessen
nächste Befreundte aber um Ausfolglassung dessen
bey allhiesig herrschaftl. Waisenkassa befindlichen

Erbschaftsvermögen, so mit Ende 1797 in 80 fl.
Kapital und 2 fl. 10 kr. 3 pf. Jnteresse bestehet,
schon öfters angelangt haben. Als wird von Sei=
te
hiesiger Herrschaft gedachter Johann Nirnsee,
allenfalls dessen rechtmäßige Leibeserben, oder wer
sonst an solches Vermögen einen rechtmäßigen An=
spruch
zu haben vermeinet, anmit vorgeladen, daß
sie von heut Dato an, binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Tägen entweder selbst persönlich, oder durch
genugsam Bevollmächtigte bey allhiesiger Herrschaft
erscheinen, und sich behörig ausweisen sollen, als
im widrigen nach Verlauf dieses Termins obgesag=
tes
Vermögen ordentlich verhandelt, und unter die
sich angemeldete nächsten Befreundten vertheilet wer=
den
wird. Meissau den 8. May 1798.


Amort. Tratta.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechsel=
gerichte
wird hiemit bekannt gemacht: Es haben die
hiesigen Banquiers Johann Heinrich Stammeß &
Comp. den Verlust einer von Philipp Roßi & Comp.
zu Smirna den 12. Februar d. J. an die ordre
des B. Jsarvardens, und zur Last der Plastara
Söhne, Handelsleute in Triest, ausgestellten, 31
Tage nach Sicht zahlbar abgegebenen, und accep=
tirten
Tratte pr. 1200 fl. angezeiget, und die Aus=
fertigung
gegenwärtigen Edikts bewirket. Jene,
welche diese Tratte in Handen, oder von selber
Wissenschaft haben, werden sich daher binnen den
nächsten 6 Wochen und 3 Tagen alsogewiß hier=
orts
zu melden, und ihre vermeintlichen Rechte und
Ansprüche hierauf geltend zu machen haben, wie=
drigens
nach Verlauf dieser Frist diesfalls niemand
mehr gehöret, sondern oberwähnt Tratte ohne wei=
ters
für amortisiret und kassirt erklärt werden wür=
de
. Wien den 4. Juli 1798.


Amort. Tratta.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechsel=
gerichte
wird hiemit bekannt gemacht: Es haben
die hiesigen Banquiers Johann Heinrich Stammeß
& Comp. den Verlust einer von Nicola Mora=
tini
zu Smirna untern 10. September d. J an
die ordre des Franz Augustin Eydin, und zu Last
des Philipp Cassati in Triest ausgestellten, 31 Ta=
ge
nach Sicht zahlbar abgegebenen, und acceptir=
ten
Tratte pr. 700 fl. angezeiget, und die Ausfer=
tigung
gegenwärtigen Edikts bewirket. Jene, wel=
che
diese Tratte in Handen, oder von selber Wis=
senschaft
haben, werden sich daher binnen den näch=
sten
6 Wochen und 3 Tagen alsogewiß hierorts zu
melden, und ihre vermeintlichen Rechte und An=
sprüche
hierauf geltend zu machen haben, widri=
gens
nach Verlauf dieser Frist diesfalls niemand
mehr gehöret, sondern oberwähnte Tratte ohne
weiters für amortisiret und kassiret erklärt werden
würde. Wien den 4. Juli 1798.

[40]

Jn der Dollischen Buchhandlung
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illum. Kupf. 8. Berlin 1794. brosch. 4 fl.

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u. Karten, 4. Dresden 1797. 10 fl.

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und wie davon die Charten auszuarbeiten, zu berechnen und die Vermeßregister ein=
zurichten
sind mit 12 illum. Karten u. Planen, 4. Hanover 1798. 7 fl. 30 kr.

Abbildungen und Beschreibungen naturhistorischer Gegenstände, 8tes Heft, mit 12
illum. Kupf. 8. Berlin 1798. 1 fl.

Auszug aus des jungen Anacharsis Reise nach Griechenland in der Mitte des vierten
Jahrhunderts vor Christi Geburt, 3 Bände, mit Karten, 8. 1793. 4 fl. 30 kr.

Adelung (J. C.) grammatisch=kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart ꝛc.
3 Bände, gr. 4. Leipzig 1798. 27 fl.

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Cum conspectu monumentorum typograph. sæculi XV. &c. Opus completum, 7
Volum. 4. 1798. statt 52 fl. um 40 fl.

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Nürnberg 1797. 17 fl.

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