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Wiener Zeitung

Nr. 48, 15. Juni 1796

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[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Se. Maj. haben den Böhmischen Gu=
bernialrath
und Staatsgüter=Ad=
ministrator
, Johann Joseph v. Erben,
in Rücksicht auf dessen langjährige Dienste
und erwiesenen auszeichnende Kenntnisse
zum wirklichen Hofrath bey dem Direc=
torium
zu ernennen geruhet.

Jngleichen haben Se. Maj. den Staats=
raths
=Konzipisten, Philipp v. Stahl, als
Hofsekretar zu dem Directorium übersetzt.

Se. K. K. Maj. , höchst Deren Auf=
merksamkeit
ächte Bürgertugend und Treue
nicht entgeht, haben den sechs Bürgern
der Königl. Freystadt Ofen, welche den
Subscriptionsplan zur Unterhaltung des
Ungarisch=Gyulaischen Freykorps von
1000 Mann entworfen, und die Sub=
scriptions
=Annahme besorgten, in Rück=

sicht dieses wahrhaft patriotischen Beneh=
mens
, goldene Ehrendenkmünzen zu verlei=
den
geruhet. Den 3. d. M. geschah deren
Vertheilung auf dem Rathhause durch
den dasigen Stadtrichter, Herrn von
Kallmarfy, welcher hierzu den Auftrag
von der hohen Stelle hatte, bey ver=
sammelten
Rathe, und in Gegenwart
der gesammten Bürgerschaft. Nachdem
derselbe vorher eine dem Gegenstande an=
gemessene
Anrede gehalten hatte, hing
er jedem dieser sechs Biedermänner das
allerhöchst Königl. Ehrenzeichen an, nähm=
lich
dem Magistratsrathe Hrn. Franz Pa=
vianovich
, welcher die Hauptsubscrip=
tions
=Tabelle führet, und in seinem und
der andern Nahmen eine zierliche Dank=
rede
hielt, dem Hrn. Johann Magatti,
ersten, Franz Xaver Niedermayer, bürgl.

[2]

Zimmermeister, zweyten, Franz Xaver
Gebhard, bürgerl. Handelsmann, drit=
ten
, Paul Antonovics, Tabaner Gr. R.
Richter, vierten, und Andrä Krautan,
Tabaner katholischen Richter, fünften Sub=
scriptions
=Annehmer.

Nach Berichten aus Krakau ist die fey=
erliche
Einsetzung des neuerrichteten Appel=
lazions
=Gerichts durch den K. K. bevoll=
mächtigten
Landes=Einrichtungs=Hofkom=
missar
, Freyherrn v. Margelick, am 2.
May vor sich gegangen. An diesem Tage
fand sich der Appellazions=Präsident, v. Ur=
banski
mit dem Vicepräsidenten v. Wit=
torf
, in des Hrn. Hofkommissars Woh=
nung
ein, wo sie in dessen und der Gu=
bernialräthe
v. Baum und Erggelet Ge=
genwart
, den Diensteid ablegten. Jnzwi=
schen
hatte sich das gesammte Personale
des Appellazions=Gerichtes in der St. Pe=
terskirche
versammelt, wohin dann der
Hr. Hofkommissar, unter Voraustretung
seiner Dienerschaft mit dem Hrn. Präsi=
denten
und Vicepräsidenten abfuhr. Hier
nahmen sie die ihnen angewiesenen Plätze
ein, und wohnten dem hohen Amte bey,
das mit dem Veni Creator beschlossen wur=
de
. Hierauf ging der Zug in das Raths=
zimmer
des Königl. Appellazions=Gerich=
tes
, wo der Hr. Hofkommissar den Hrn.
Präsidenten und den Vicepräsidenten mit
einer Anrede dem gesammten Personale
vorstellte. Nachdem der Hr. Präsident ge=
antwortet
hatte, wurden die neuernann=
ten
Appellazions=Räthe aufgerufen, und
legte jeder den Diensteid ab. Auf gleiche
Art ward dann auch das untergeordnete
Personale aufgerufen und demselben der Eid
abgenommen. Zuletzt hielten der Appella=
zionsrath
Stojowsky, im Nahmen des
gesammten Personale, der Krakauer Bür=
germeister
Philipp Lichowski, im Nah=
men
der Stadt und des Magistrats, und
endlich der Advokat Johann Wolicki, im
Nahmen der Advokaten, angemessene
Dankreden. Als sodann der Hr. Hofkom=
missar
sich hinweg begab, ward er von
dem Präsidenten und Vicepräsidenten bis

an die Thüre des Rathssales, von den
Räthen aber bis an den Wagen beglei=
tet
, unmittelbar darauf aber die Raths=
sitzung
des Gerichts eröffnet.

Kriegsbegebenheiten.

Laut den weiters eingegangenen Berich=
ten
Sr. Königl. Hoheit des Erzherzogs
Karl, bestand der Verlust, den unsere Ar=
mee
in den verschiedenen am Unter Rhein
bisher vorgefallenen Gefechten erlitten hat,
an Todten: in 1 Offizier und 17 Gemei=
nen
; an Verwundeten: in 149 Unteroffi=
zieren
und Gemeinen; an Gefangenen und
Vermißten: in 1 Offizier, nebst 40 Unter=
offizieren
und Gemeinen.

Vorzüglich ausgezeichnet haben sich da=
bey
: der General v. Elsnitz, welcher mit
einigen Scharfschützen und einer Division
von Ulrich Kinsky den weit überlegenen
Feind so lang aufgehalten hat, bis er,
durch die angerückte Verstärkung von Vec=
sey
Hussaren, in den Stand gesetzt wurde
den Feind zurück zu weisen. Eben so rühm=
lich
hat sich der Oberste Jellachich, durch
seinen tapfern Widerstand bey Neukir=
chen
, ausgezeichnet, so wie überhaupt die
Truppen mit Muth und Entschlossenheit
gefochten haben. Der Major Mamulla,
von den Scharfschützen; der Major, Ba=
von
Wodnianzky; die Rittmeister, Graf
Trautmansdorf, und Schäfhüttel, von
den Uhlanen; der Major Löhr, von den
Salzburgern; und der Oberlieut. Vella,
welcher letztere jedoch das Unglück hatte,
verwundet und gefangen zu werden, ver=
dienen
besonders genannt zu werden.

Uebrigens dauern die feindlichen An=
griffe
ununterbrochen von allen Seiten fort.
Den 2. griff der Feind die Vorposten des
F. M. L. Grafen Mercandin über Ar=
genthal
an, wurde aber zurückgeschlagen.
An eben dem Tage kanonirte er heftig auf
die bey Kirn stehenden kursächsischen Trup=
pen
, wodurch einige Grenadiers getödtet,
und ein Hauptmann nebst mehreren Gemei=
nen
verwundet wurden; allein auch hier
ward er durch die wirksamen Maßregeln

[3]

des F. M. L. v. Lindt bald zum schwei=
gen
und zum weichen gebracht.

Den 4. Junius Nachmittags um 3 Uhr
machte der Feind einen Hauptangriff auf
die ganze Vorposten=Linie des unter dem
Generalen, Fürsten Hohenlohe stehenden
rechten Flügels von dem Korps des F. M.
L. Mercandin, drang in das Stromber=
ger
Thal ein, und erstieg mit 3 Bataillo=
nen
zwey Mahl die Anhöhen von Kandrich,
wurde aber jedes Mahl mit Verlust zu=
rückgeworfen
.

Während dem dieses bey dem Korps
des F. M. L. Grafen Mercandin vorging,
wendete der Feind mit einer grossen Macht
sich auch gegen das Korps des F. Z. M.
Prinzen von Würtemberg. Er drückte
am 3. Junius unsere Truppen bis Alten=
kirchen
zurück. Der F. Z. M. ließ zwar
den Feind durch eine Abtheilung vom Re=
servekorps
angreifen, die ihn auch zurück=
schlug
, seiner Kavallerie vielen Abbruch
that, und die vorigen Posten wieder be=
setzte
; allein am 4. kam er schon mit Ta=
ges
Anbruch mit einer verstärkten sich auf
24000 Mann belaufenden Macht neuer=
dings
zum Vorschein, und griff bey Al=
tenkirchen
und Krobach an. Der F. Z.
M. welcher einer so überlegenen Macht
nicht gewachsen zu seyn glaubte, beschloß
den Rückzug; allein der linke Flügel war
schon zu sehr mit dem Feinde beschäftiget,
als daß dieser Rückzug ohne Gefahr hätte
unternommen werden können. Unterdessen
bestieg der Feind mit Jnfanterie und Ka=
vallerie
die von uns besetzten Anhöhen,
und griff das Regiment Jordis an. Drey
Mahl schlug dieß Regiment den mit Wuth
immer von neuen angreifenden Feind zu=
rück
ging mit gefälltem Bajonette auf
seine Kavallerie los, und that ihm vielen
Abbruch, bis es endlich der Uebermacht
gelang, diese zwey Bataillonen zu trennen,
und sie zum Rückzug in den nahe gelegenen
Wald zu nöthigen.

Da auf diese Art unser linker Flügel
angangen war, fand der F. Z. M. Prinz
v. Würtemberg nothwendig, die Stei=

lung bey Krobach zu verlassen, und eine
solche zu wählen, in der er Verstärkungen
an sich ziehen, und in Vereinigung mit
dem General Fink bey Montabauer jene
beträchtlichen Truppen=Abtheilungen er=
warten
könnte, welche von der Unterrhei=
nischen
Armee zu ihm zu stossen bereits
beordert sind.


Nachricht an das Publikum.

Das Publikum wird benachrichtiget,
daß das Verzeichniß über die bey der N.
Oest. ständischen Classen=Lotterie, welche
heute den 15. Junius ihren Anfang ge=
nommen
hat, gezogenen Lose, und damit
verbundenen Gewinne von Morgen, als
dem 16. dieses Monaths, angefangen, al=
le
Tage um vier Uhr Nachmittags, auf
Postpapier abgedruckt, das Stück zu drey
Kreuzer, in der von Kurzbeckischen N. Oest.
Landschafts=Buchdruckerey in der oberen
Breunerstrasse Nr. 1202 im ersten Stock=
werke
zu erhalten seyn wird.


Ausländische Begebenheiten.

Frankreich.

Das Directorium hat nach und nach die
meisten bey Baboeuf gefundenen Schrif=
ten
, die dessen Verschwörungs=Plan ent=
halten
, bekannt gemacht, zugleich aber
eine Warnung an die Franzosen erlassen,
um ihnen gegen diese Verschwörung ei=
ne
Abneigung beyzubringen, und sie ge=
gen
Verführungen zu warnen. Jndessen
hat Baboeuf doch immer viele Anhänger,
und es scheint, daß sie noch nicht alle
Hoffnungen aufgeben, eine neue Umwäl=
zung
hervor zu bringen.

Des verhafteten Drouet Sache ist noch
unentschieden, und nach einem Schrei=
ben
zu urtheilen, das er an den Rath
der 500 erlassen hat, und welches daselbst
öffentlich gelesen wurde, war er weniger
ein fürchterlicher Empörer, als ein thörich=
ter
demagogischer Schwärmer. Schon
von meinem 16. Jahre an, heißt es da=
rin
, war ich für die Grundsätze der Gleich=

[4]

heit und Freyheit eingenommen, und
trug das einige zu deren Verbreitung
bey. Jn meiner Gefangenschaft tröstete
mich nur der Gedanke, daß diese Grund=
sätze
in meinem Vaterlande Wurzel gefaßt
hatten. Als ich nachher in Freyburg zu=
erst
die neue Konstituzion las, ward ich
über die zwey Kammern und andere Ein=
richtungen
ganz bestürzt, und noch mehr
dadurch, daß ich von den Feinden Frank=
reichs
diese Konstituzion loben hörte. Als
ich indessen nach Frankreich kam, faßte
ich vom Directorium wieder eine gute
Meinung, aber es war mir unausstehlich,
Leute, die sich des Bürger=Nahmens
schämten, in öffentlichen Stellen, und die
wahren Apostel der Freyheit verkannt und
erachtet zu sehn. Da ich alles rückwärts
gehen sah, und den offenbaren Hang der
Regierung zum Royalisimus und zur Ari=
stokratie
bemerkte, entschloß ich mich ab=
zudanken
, und würde es schon gethan ha=
ben
, wenn mich meine Wunden und meine
Forderungen an die Regierung nicht auf=
gehalten
hätten. Von einer Verschwörung
weiß ich nichts. Jch läugne aber nicht,
daß ich gegen die Regierung gesprochen und
geschrieben habe. Ja, ich machte auch Pla=
ne
, welche vielleicht manchem lächerlich
scheinen werden, die aber meinem Herzen
zur Erleichterung dienten. Die verfolg=
ten
Patrioten, sah ich wohl, würden sich
einst sammeln, und sich zu rächen suchen.
Dieses Uebel abzuwenden, erdachte ich
zwey Plane, einen unausführbaren und
einen ausführbaren. Der erstere war,
daß die Regierung die kraftvollen Patrio=
ten
um sich versammeln, und um die, oh=
nehin
feigen, Aristokraten sich nicht beküm=
mern
sollte. Der andere war, daß, sobald
die Aristokratie ihr Regiment befestiget ha=
ben
würde, alle Patrioten in Masse auf=
stehen
, ihr undankbares Vaterland mit
Weib, Kind und Vermögen verlassen, und
unter dem wieder angenommenen Nahmen
der alten Gallier, sich auf einem feindli=
chen
fruchtbaren Boden mit Gewalt nie=
verlassen
, und die Grundsätze der Frey=

heit, Gleichheit und Bruderliebe in das
Werk setzen sollten. Dieses war meine
Verschwörung; dieses sind die Plane, wor=
über
ich mich mit meinen Freunden unter=
hielt
. (Drouet ist bey einem Frühstück
mit Laignelot und einigen andern verhaf=
tet
worden.) Alle Republikaner wünschen
eine repüblikanische Vendee: ich wollte sie
auf feindlichen Boden errichten, um mei=
nem
Vaterlande Blutvergiessen zu erspa=
ren
. Zuletzt trägt Drouet noch darauf
an, daß man sein Schreiben öffentlich in
dem Rathe verlesen soll. Dieses würde
ihm ein Beweis seyn, daß man unpar=
teyisch
gegen ihn verfahre: die Verweige=
rung
seines Gesuchs aber werde er als
Probe der in Frankreich überwiegenden
Aristokratie ansehen. Jm letztern Falle
sey er seines Lebens satt, und habe auf
Erden keinen Wunsch mehr. Auch Ba=
boeuf
hat aus seinem Gefängnisse Frie=
densvorschläge
gethan. Man soll die Kon=
stituzion
von 1793 einführen, sonst wür=
de
die Empörung doch früh oder spät aus=
brechen
.

Jm Rath der 500 hat man am 24.
May beschlossen, daß alle den Ausgewan=
derten
, Verwiesenen, Gefangenen oder
Hingerichteten gehörigen Güter, die in Be=
schlag
genommen worden sind, in Zeit von
3 Monathen, durch die Verwandten, wel=
che
darauf ein Recht zu haben glauben,
in Anspruch genommen, nach Verlauf die=
ser
Zeit aber die rechtlich angesprochenen
zurückgegeben, die andern verkauft werden
sollen. Später überreichte Forderungen
können nur den Betrag des aus dem Ver=
kaufe
gelösten Geldes erhalten.

Zur Aufsicht über den Nazionalschatz
sind am 25. May die Deputirten Camüs,
Defermont, Monnot, Colombel und Ba=
lan
ernannt worden.

Am 26. wurden verschiedene Berichte
und Vorschläge über die Einrichtung der
Finanzverwaltung, besonders in den De=
partementen
, vorgelegt, doch wurde die
Erörterung darüber vertaget.

Die Finanz=Kommißion schlug am 27.

[5]

May vor, die Abgaben für das laufende
Jahr in Naturalien zu 300 Millionen Li=
vres
zu bestimmen, und dieselben halb in
Naturalien und halb in Gelde, das den
Werth der andern Hälfte der Abgabe gleich
käme, einzutreiben. Nach mehreren dage=
gen
gemachten Einwendungen, nahm man
den Grundsatz an, daß die Abgabe von
300 Millionen zwar in Getreide bestimmt,
aber in Mandaten bezahlt werden soll.

Der zwischen Frankreich und Sardinien
geschlossen Friede ist sammt der Ratifika=
zion
des Raths der 500 nunmehr vollstän=
dig
im Druck erschienen, und lautet also:

Die Französische Republik und Se.
Maj. der König von Sardinien, gleicher=
massen
von dem Verlangen belebt, einen
glücklichen Frieden auf den Krieg, der sie
veruneinet, folgen zu lassen, haben er=
nannt
, nähmlich das vollziehende Directo=
rium
, im Nahmen der Französischen Re=
publik
, den Bürger Karl Delacroix, Mi=
nister
der auswärtigen Verhältnisse und
St. Maj. der König von Sardinien die
Hrn. Ritter v. Revel und v. Tonso, um
in ihrem Nahmen, die zur Herstellung
und Befestigung der Eintracht zwischen
den beyden Staaten, abzweckenden Be=
dingungen
festzusetzen, und nachdem die=
selben
ihre gegenseitigen Vollmachten aus=
gewechselt
hatten, sind sie über folgende
Punkte übereingekommen:

I. Es soll zwischen der Französischen
Republik und dem Könige von Sardinien
Friede, Freundschaft und gute Nachbar=
schaft
herrschen; alle Feindseligkeiten sollen
von der Zeit der Unterzeichnung des ge=
genwärtigen
Traktates angefangen, zwi=
schen
beyden Mächten aufhören.

II. Der König von Sardinien entsagt
jeder öffentlichen oder geheimen Zustim=
mung
und Beytretung zu der gegen die
Französische Republik bewaffneten Koali=
zion
, und jedem Offensiv=oder Defensiv=
Traktate wider dieselbe, den er, mit was
immer für einer Macht, geschlossen haben
könnte. Er wird keiner der Mächte, wel=
che
mit Frankreich im Kriege verwickelt

sind einen Beytrag an Mannschaft oder
an Geld liefern, was dieser auch immer
für einen Grund oder Nahmen haben mag.

III. Der König von Sardinien entsagt,
ohne allen Vorbehalt, auf immerwährende
Zeiten für sich, seine Nachfolger und Theil=
nehmer
, zu Gunsten der Französischen Re=
publik
, allen Rechten und Ansprüchen auf
Savoyen und die Grafschaften Nizza,
Tenda und Beuil.

IV. Die Gränzen zwischen den Staaten
des Königs von Sardinien und den De=
partementen
der Französischen Republik
sollen durch eine bestimmte Linie auf den
äussersten Gränzen gegen Piemont festge=
setzt
werden ꝛc. (Hier folgt eine aus=
führlichen
Bezeichnung der Gränzen von
Faucigny bis an die äussersten Eisberge,
mit dem Zusatze, daß auch alle ausser der
Gränzlinie gelegenen Theile der benann=
ten
Orte zum Französischen Gebiethe ge=
hören
sollen.)

V. Der König von Sardinien verpflich=
tet
sich den aus der Französischen Repub=
lik
Ausgewanderten und Verbannten den
Aufenthalt in seinen Staaten nicht zu er=
lauben
; er kann jedoch Ausgewanderte aus
den Departementen von Montblanc, (Sa=
voyen
) und den Alpen (Nizza) in seinen
Diensten behalten, so lange sie durch Un=
ternehmungen
und Ränke gegen die innere
Sicherheit der Republik keinen Grund zur
Klage geben.

VI. Der König von Sardinien entsagt
allen Forderungen, die er an die Franzö=
sische
Republik aus früheren Rechten ma=
chen
könnte.

VII . Es soll unverzüglich zwischen den
beyden Mächten, ein Handlungs=Vertrag
nach billigen und solchen Grundsätzen ge=
schlossen
werden, die der Französischen Na=
zion
wenigstens ganz gleiche Rechte mit
denjenigen verschaffen, welche in den Kön.
Sardinischen Staaten von den am meisten
begünstigten Nazionen genossen werden.

VIII. Der König von Sardinien ver=
pflichtet
sich eine volle und gänzliche Ver=
zeihung
allen denjenigen seiner Unterthanen


[6]

zu gewähren, welche wegen ihrer politi=
schen
Meinungen verfolgt worden sind.
Alle Prozesse, die ihnen deswegen gemacht
wurden, so wie alle darüber erfolgten Ur=
theils
=Sprüche sind aufgehoben; alle ihre
beweglichen und unbeweglichen Güter, oder
wären sie veräussert worden, derselben
Betrag, sollen ihnen ohne Verzug zurück=
gestellt
werden; es soll ihnen frey stehen,
damit zu schalten, in die Sardinischen
Staaten zurück zu kehren und allda zu
verbleiben, oder sich hinweg zu begeben

IX . Die Französische Republik und der
König von Sardinien verpflichten sich den
Beschlag von allen Gütern und Einkünften
aufzuheben, welche wegen des gegenwär=
tigen
Kriegs auf die Bürger oder Unter=
thanen
des einen oder anderen Staates
gelegt worden sind, und sie gegenseitig in
ihre Besitzungen und Rechte wieder ein=
zusetzen
.

X . Alle gegenseitig gemachten Gefange=
nen
werden einen Monath nach Auswechs=
lung
des gegenwärtigen Traktats, jedoch
mit Bezahlung der Schulden, die sie wäh=
rend
ihrer Gefangenschaft gemacht haben
dürften, zurück gegeben. Die Kranken
und Verwundeten sollen indessen fortwäh=
rend
in den gegenseitigen Spitälern ge=
pfleget
, und nach ihrer Herstellung zurück=
gesendet
werden.

XI . Eine der kontrahirenden Mächte
kann den gegen die andere Macht feindse=
ligen
Truppen den Durchzug durch ihr Ge=
bieth
nicht verstatten.

(Die Fortsetzung folgt.

Großbritannien.

Die Parlaments=Erneuerung ist nun
durch ganz England in voller Bewegung,
und viele Wahlen an kleinen Orten sind
schon geendiget. Die Wahl für die 4 neuen
Glieder der Hauptstadt London hat am
25. angefangen. Die Anwerber Curtis
(Lord Major) und die Aldermen Watkin
Lewes, Picket, Combe und Lushing=
ton
erschienen einer nach dem andern auf
dem Gerüste, und hielten an das zahl=

reich versammelte Volk sehr bündige Re=
den
, worin sie ihr bisheriges unabhängi=
ges
Betragen erhoben, und für die Zukunft
alles mögliche versprachen. Picket und
Combe um sich dem Volke gefällig machen,
verwünschten den Krieg. Der am Poda=
gra
krank liegende Aldermann, Anderson,
ließ für sich eine Rede an das Volk hal=
ten
. Jeder dieser Candidaten hatte seine
Partey, welche ihm Beyfall zujauchzte.
Nach Endigung der Reden hoben die Par=
teyen
, jede für ihren Candidaten die Hän=
de
in die Höhe, um zu ersehen, wer
die meisten Stimmen dadurch erhielt.
Die Sherifs erklärten, daß die meisten
Hände für Curtis, Watkin Lewes, Pi=
cket
und Combe wären. Dieses entschied
aber nichts, sondern man schritt zum wirk=
lichen
Stimmen, welches einige Wochen
dauern kann, da bey der letzten Londner=
Wahl über 19000 Stimmen abgelegt wor=
den
sind. Der Minister Pitt ist nach Cam=
bridge
gereiset, um sich dort wieder wäh=
len
zu lassen. Der Herzog von Bedford,
welcher verschiedene Glieder der Opposizion
in ihren Wahlen unterstützet, soll jetzt jähr=
lich
130000 Pf. Sterl. Einkünfte haben.
Die Londner Blätter vergleichen die Par=
laments
=Candidaten, welche ihre Unab=
hängigkeit
und Vaterlandsliebe den Wäh=
lern
so glänzend schildern, mit den armen
Bräutigamen, die ihren reichen Bräuten
alles mögliche Gute versprechen, aber nach
der Hochzeit fast alles Versprochene ver=
gessen
.

Die jetzige Parlamentswahl hat schon ein
Unglück veranlaßt. Lord Friedrich und
Lord Charles Townshend, zwey Brüder
aber von entgegengesetzter Partey, kehr=
ten
von Yarmouth zurück, wo letzterer
zum Parlamentsglied erwählt worden war.
Unter Wegs zankten sie sich heftig, und
Lord Friedrich Townshend erschoß mit
einer Pistole seinen Bruder in dem Wagen.
Der Postillion, der gerade abwesend war,
fuhr, ohne zu wissen was vorgegangen
sey, weiter. Als er vor London ange=
kommen
war, fragte er Lord Friedrich,

[7]

nach welchem Hause er fahren sollte.
"Fahr zum T. . " war die Antwort. Als
hernach der Postillion den Wagen öffnete,
versuchte Lord Friedrich wegzuspringen;
da der Postillion aber den in Blut schwim=
menden
Leichnam sah, machte er Lärm,
und ließ den Lord in Sicherheit bringen.
Die Sache wird nun gerichtlich unter=
sucht
.

Die Staats=Papiere sind seit einigen
Tagen, weil eben die Zahlungsfrist zu den
öffentlichen Anleihen einging, um einige
Prozent gefallen. Auch die Ostindischen
Actien sind in etwas herabgesunken seit
dem man weiß, daß es der Holländischen
Flotte gelungen hat, den Weg nach Ost=
indien
einzuschlagen, und man besorgen
muß, nicht so sehr, daß sie das Vorge=
bürge
der guten Hoffnung und die Ostin=
dischen
Besitzungen der Holländer wieder
erobert, als das ihr die aus Ostindien
erwarteten reichen Schiffsladungen in die
Hände fallen.

Desto günstigere Nachrichten erwartet
man aus Westindien, wo der General
Abercrombie zu Ende des Monaths März
auf der Jnsel Barbados 14, 000 Mann
versammelt hatte, wovon er 4000 nach
St. Domingo geschickt hat, und mit den
übrigen eine Unternehmung auf St. Lu=
cie
und Guadaloupe machen wollte.

Auf der Jnsel Jamaika ist der Krieg
mit den Maroon=Negern gänzlich geendig=
get
. Die Hofzeitung vom 21. May ent=
hält
darüber Amtsberichte. Sie sind von
dem dort kommandirenden General, Gra=
fen
Balcarras, vom 26. März, und fol=
genden
Jnhalts: Dem Eifer und den
Talenten des Generals Walpole sind wir
die nunmehriger Bcendigung des Aufstan=
des
unter den hiesigen Negern schuldig.
Am 17. und 21. d. M. haben die letzten
Ueberreste der Aufrührer die Waffen nie=
dergelegt
, und in Beyseyn von Kommissa=
ren
, auf ihren Knieen, dem Könige treu
zu seyn geschworen. Um sie bis in ihre
letzten Schlupfwinkel zu verfolgen, haben
die gegen sie kommandirten Truppen un=

glaubliches Ungemach ausstehen, Wege ein=
schlagen
und Anhöhen erklettern müssen,
wo zuvor noch kein Europäer den Fuß
hingesetzt hatte; nahmentlich mußte die
letzte Kolonne, welche gegen sie anrückte,
fünf Tage lang ohne Wasser marschiren,
und sich nur mit den saftigen Pflanzen be=
helfen
, die sie auf ihrem Wege in der
Wildniß antraf. Jezt ist auf der ganzen
Jnsel alles ruhig, und die Sklaven arbei=
ten
wieder auf dem Felde ꝛc. " Ein spä=
terer
Brief aus Jamaika, vom 1. April,
meldet: daß zu Verhütung neuer Unruhen,
die Vornehmsten von den aufrührerischen
Maroon=Negern, durch Mehrheit der
Stimmen, verurtheilt worden sind, von
Jamaika weg und nach Sierra Leon⟨a⟩
auf der Küste von Afrika überschifft zu
werden.

Am 26. May würde die jährliche grosse
Händelsche Musik in der Kirche des Whi=
thall
Pallastes aufgeführt. Um 12 Uhr
kam der König, die Königinn und. 5
Prinzeßinnen in Begleitung der zum Hof=
Etat gehörigen Personen. An beyden
Seiten der Königl. Loge sassen der Erb=
statthalter
, die Bischöfe, die Herzoge,
Lords und Gesandten, und auch die übri=
ge
Gesellschaft machte ein Gemählde von
Pracht, Grösse und Schönheit. Das
Orchester bestand aus etwann 400 Virtuo=
sen
; unter den Sängern zeichneten sich ein
Baßist, Hr. Braham, und unter den
Sängerinnen Miß Leak aus. Die Mu=
sik
dauerte bis gegen 4 Uhr. Die Ein=
nahme
ist zum Unterhalt der Witwen ab=
gelebter
Tonkünstler und ihrer Familien
bestimmt. Der König gab 100 Guineen.

Aus Bengalen ist das Schiff Britan=
nia
, in der äusserst kurzen Zeit von 4 Mo=
nathen
und 12 Tagen zu Plymouth an=
gekommen
. Es ist ganz mit Reis bela=
den
, und noch 30 andere Ostindienfahrer,
deren jeder im Durchschnitte 1000 Schiffs=
tonnen
, die Tonne zu 20 Centner am Ge=
wicht
gerechnet, enthält, sollen ehestens
mit gleicher Ladung folgen, und dem Man=
gel
an Getreide in England abhelfen.

[8]

Vereinigte Niederlande

Man hat Nachricht, daß in Folge der
erschienenen Holländischen Kriegserklä=
rung
, die Englischen Kriegsschiffe den Be=
fehl
erhalten haben, alle aus den Hollän=
dischen
Häfen kommenden oder dahin ge=
henden
neutralen Schiffe zur nehmen, auch
schon einige Dänische Schiffe aufgebracht
worden sind.

Der zur Verabredung der Kriegs=Unter=
nehmungen
nach Paris abgesandte Contre=
Admiral de Winter, ist nach einer Abwe=
senheit
von 3 Wochen, nach dem Haag
zurückgekommen.

Jn der Naz. Vers. sind verschiedene wich=
tige
Vorschläge über die allgemeine Bür=
gerbewaffnung
, die Einführung einer allge=
meinen
Religions=Freyheit, und die Auf=
hebung
der föderativen Verbindung einzel=
ner
Provinzen ꝛc. gemacht und die Erör=
terungen
darüber ausgesetzt worden.

Der lärmende Widerstand, den ein Theil
der Amsterdamer Bürgerschaft gegen das
Einrücken des Französischen Militärs mach=
te
, hat diese Maßregeln nur um kurze Zeit
verzögern können. Es sind bereits einige
hundert Mann Französischer Hussaren ein=
gerückt
, denen am 29. May noch ein Ba=
taillon
Jnfanterie folgte. Der Gemein=
derath
hat nun auch bekannt gemacht, daß
diejenigen Bürger=Artilleristen, welche
an den Unruhen vom 10. May Theil ge=
nommen
haben, sich weder bewaffnet noch
in ihren Montirungen auf öffentlicher
Strasse sollen sehen lassen, folglich ganz ent=
lassen
sind. Bey der neuen Organisirung
dieses Artillerie=Korps sollen bloß die wie=
der
angestellt werden, welche gehorsam ge=
belieben
sind und wirklich ihre Waffen abge=
legt
haben, oder welche Beweise bringen
können, daß sie an Ablegung der Waffen
verhindert worden, und keinen Antheil an
den Unruhen genommen haben. Am 28.
ist auch eine Kompagnie von der bürger=
lichen
Kavallerie entwaffnet worden, und
gleiches Schicksal haben um alle die Bür=
ger
=Korps, die sich nicht ruhig halten,

zu erwarten. Der General Beurnonville
hat sogar darauf angetragen, einen Fran=
zösischen
General als Kommandanten in
Amsterdam anzustellen, welches aber noch
nicht bewilligt worden ist.

Der Französische Gesandte Noel hat im
Haag um die Ausfuhr von 5000 Stück
Rindvieh und 10, 000 Schafen für die
Sambre=und Maaß=Armee angehalten,
und überhaupt müssen die Französischen
Truppen am Nieder=Rhein aus der Re=
publik
die nöthigen Zufuhren erhalten.

Dänemark.

Das zur Beschützung der Norwegischen
Küste ausgerüstete kleine Geschwader des
Kommandeurs Wleugel ist am 23. May
dahin abgesegelt. Nach wenigen Tagen
erwartet man, daß der übrige Theil der
Flotte aus dem Baum legen würde.

Durch ein Königl. Plakat vom 20. May
ist die Ausfuhr aller Arten Getreides, so=
wohl
aus den beyden Königreichen als den
deutschen Provinzen wieder erlaubt worden.

Der Kronprinz und die Kronprinzeßinn
haben die Reise nach Pyrmont angetreten,
und sind am 24. May zu Schleswig ein=
getroffen
.

Während der Abwesenheit des Kron=
prinzen
wird nur einmahl in der Wochen
Staatsrath gehalten, und alle wichtigen
Sachen bleiben bis zu Sr. K. H. Zurück=
kunft
ausgesetzt.

Schweden.

Nach Berichten aus Stockholm vom 20.
May fangen die in Finnland zusammen
gezogenen Truppen schon an, nach ihren
Standquartieren zurück zu marschiren.
Auch das in Stockholm eingetroffene =
dermannländische
Regiment hat am 17.
May seinen Rückzug angetreten.

Der von dem Mecklenburg=Schwerini=
schen
Hofe nach Stockholm gesandte Mar=
schall
und Kammerher, Bar. v. Bülow,
ist nach einer bey Hofe erhaltenen sehr
gnädigen Abschieds=Audienz, am 17. nach
Mecklenburg zurück gereiset.

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung 1796. Nro. 48

Wien.

Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.

Vom 7. bis 14. Juni.


Barometerstand.

Täg 8 Uhr früh 3 U. nachm. 10 U. abend
Den Z. L. 12 Th. Z. L. 12 Th. Z. L. 12 Th.
7 28 4 4 28 4 8 1 / 2 28 5 10 1 / 2
8 6 11 1 / 2 6 8 6 4
9 5 11 4 8 4 9
10 5 10 1 / 2 6 3 1 / 2 6 8 1 / 2
11 5 9 1 / 2 4 9 4 2
12 4 4 4 7 5 10
13 7 5 7 4 7 7

Reaumur'scher Thermometerstand.

Grad Grad Grad
7 10 ober 0 14 1 / 2 ober 0 12 1 / 3 ober 0
8 13 16 1 / 2 13 1 / 3
9 15 183 / 4 16
10 14 17 141 / 6
11 15 3 / 4 20 162 / 5
12 18 1 / 4 20 〈…〉 16 3 / 4
13 17 3 / 4 201 / 5 17 1 / 2

Anzeige des Windes -

7 N. stark N. stark N. mittelm.
8 N. schwach N. schwach N. W. still
9 S. O. still S. stark S. stark
10 N. O. schw. N. O. mtlm. N. O. still
11 S. schwach S. stark S. stark
12 W. mitelm. S. schwach W. stark
13 W. mittelm. N. O. still

Getreidepreis.

Zu Wien von 6. bis 11. Juni

Der Metzen Groschen.
Weitzen von 50 bis 70
Korn von 25 bis 37
Gersten von 24 bis 30
Haber von 20 bis 25

Zu Fischamend den 7. und 9. Juni.

Der Metzen Groschen.
Weitzen von 53 bis 58
Korn von 24 bis 28
Gersten von 23 bis 24
Haber von 18 bis 20

Zu Stadt Großenzerstorf vom 8. Juni.

Der Metzen Groschen.
Weitzen von 50 bis 60
Korn von 28 bis 31
Gersten pr. 21
Haber

Löbliche Handlung.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
habe der hiesige Florentinerspitzfabrikant, Mathias
Opferkuh, eine neue Art von Weberstuhl erfunden,
worauf Lahme und solche Menschen gebrauchet wer=
den
können, welche nur einen Fuß, oder eine Hand
haben. Das zur Untersuchung dieses Stuhls bey=
gezogene
bürgerl. Webermittel hat sich durch diese
gute Erfindung bewogen gefunden, den Mathias
Opferkuh freywillig in das Mittel aufzunehmen,
welche löbl. Handlung der hiesigen bürgerl. We=
berinnung
hiermit öffentlich belobet wird. Wien
am 8. Juni 1796.


Verstorbene zu Wien.

Den 5. Juny Jn der Stadt.

  • Hr. Franz Steiglöhner, geprüft. Wundarzt, alt 50 J.
    am Hohenmarkt N. 554.
  • Dem Jos. Buchinger, Hausmeist. s. K. Jos. alt 3 J.
    in d. Rauhensteing. N. 991.

Vor der Stadt.

  • Dem Andre Schmid, Traiteur im k. k. Militärsp. s W.
    Johanna, alt 42 J. allda zu Gumpend. N. 37.
  • Anna M. Moßbrucker, Dienstm. u. Pfründl. v. Jo=
    hannesspit
    . alt 57 J. im Lerchenf. N. 4.
  • Franz Neubauer, Trager, alt 73 J. in d. Leopoldst.
    N. 478.
  • Dem Joh. Schzarl, Tagl. s. K. Jos. alt 2 J. auf der
    Wieden N. 519.
  • Hr. Anton Grott, Oberschneidermeist. in d. k. k. Oeko=
    nomie
    , alt 66 J. auf d. Landstr. N. 434.
  • Dem Jos. Müllner, schutzv. Zeugmach. s. S. Joh. alt
    12 J. am Oberneust. N. 133.
[10]

  • Joh. Schabatka, herrs. Küchenschreiber, alt 30 J. zu
    Mariah. N. 84.
  • Dem Philipp Walkshofer, schutzv. Schneid. s. K. An=
    tonia
    , alt 5 J. zu Erdberg N. 11.
  • Dem Jgnaz Szetsengi, herrs. Hussar, s. K. Emerik,
    alt 1 J. zu Erdberg N. 11.
  • Jos. Moser, Tagl. alt 72 J. zu Erdberg N. 108.
  • Dem Adam Baßl, Weinwirth, s. W. Elis. alt 29 J.
    in s. H. zu Margaret. N. 95.
  • German Obresse, alt 22 J.
  • Fried. Nikel, alt 19 J.
  • Sebast. Dluyon, alt 22 J. alle 3 Gem. im Militärsp.
  • Fr. Theresia Rumin, bg Riemermeist Eheg. a. 28 J.
  • Anna M. Erlinger, Handarbeit. alt 21 J.
  • Elis. Fortner, Pferdwart. Ehew. alt 65 J.
  • Cath. Nachtigall, Steinmetzges. Wit. alt 39 J.
  • Eleon. Mayer, Ansagers Wit. alt 40 J. alle 5 im allg.
    Krankenh.
  • Summa 21 Personen, darunter 4 Kind.

Den 6 Juny Jn der Stadt.

  • Frle. Maria A. v. Schaub, hinterl. pens. k. k. Hauptm.
    T. alt 44 J. am Haarmarkt N. 682.

Vor der Stadt.

  • Hr. Joh. Mich. Halmschlöger, bg. Sauerkräutl. alt
    69 J. in s. H. in d. Leopoldst. N. 147.
  • Elis. Hermann, gew. bgl. Schneidermeist. Wit. u.
    Pfründl. v. Burgersp. alt 78 J. in d. Jägerzeil N. 9.
  • Dem Hrn. Joh. G. Offner, bg. Posamentiermeist, s.
    K. Elis. alt 6 J. am Neubau. 100.
  • Jfr. Cath. Hartman, hinterl. bgl. Posamentirermeist.
    T. alt 33 J. am Neustift N. 19.
  • Dem Martin Lichtner, Hausmeist. s. W. Maria A.
    56 J. zu Mariah. N. 56.
  • Dem Joh. Mayer, Riemergs. s. W. Anna M. alt 66
    J. am Neubau N. 163.
  • Dem Hrn. Jos. Schlunt, bg. Tischlermeist. s. K. The=
    resia
    , alt 3 J. am Spitalb. N. 83.
  • Cath. Florhamer, verwaist. Zeugmach. K. alt 1 J.
    auf d. Wendlst. N. 84.
  • Joh. Pelapp, gew. Fuhrkn. alt 71 J. im Versorgh. im
    Langenkeller am Neubau.
  • Caspar Adam, Lederergs. alt 67 J. b. Barmh.
  • Jos. Leitschack, Schlossergs. alt 24 J.
  • Hr. Peter Butz, bg. Schneidermeist. alt 49 J.
  • Barb. Leporin, Bedient. Ehew. alt 35 J.
  • Maria A. Haßlinger, Tagl. Wit. alt 70 J.
  • Laur. Unger, Tagl. alt 72 J.
  • Maria A. Braunhagl, Tagl. Ehew. alt 32 J.
  • Fr. Anna Smiral, bgl. Posamentiers Eheg. alt 56 J.
  • Karl Raffelsperger, Fourier, alt 43 J. alle 8 im allg.
    Krankenh.
  • Summa 19 Personen, darunter 3 Kind.

Den 7. Juny Jn der Stadt.

  • Dem Hrn. Joh. Polloni, bgl. Schneidermeist. s. K.
    Leop. alt 5 J. auf d. Brandstadt N. 670.

Vor der Stadt.

  • Wenzl Schmid, Zeugmachergs. alt 19 J. am Hungelgr.
    N. 11.
  • Dem Karl Seemann, Schuhmach. s. K. Martin, alt
    1 J. am Himmelpfortgr. N. 82.
  • Clara Aschmüller, gew. herrs. Dienstm. alt 78 J. auf
    d. Wieden N. 199.
  • Dem Hrn Ferd. Schnell, bgl. Vergoldter, s. K. Elis.
    alt 4 J. auf d. Windmühl N. 59.
  • Dem Adam Stumpf, Kupferdruckergs. s. K. Jos. alt
    3 J. in d. Josephst. N. 35.
  • Dem Hrn. Anton v. Braun, Mediz. Dr. s. Fr. Theres.
    alt 26 J. in d. Ungerg. N. 290.
  • Hr. Jos. Ernest Breyer, akadem. Maler, alt 50 J. in
    s. H. auf d. Wieden N. 237.
  • Dem Franz Wanck, Fourier b. k. k. Fuhrwesen, s. W.
    Cath. alt 26 J. im Lerchenf. N. 67.
  • Regina Kellner, Tagl. Wit. alt 72 J. zu Gumpend.
    N. 30.
  • Jos. Schachtner, Schweintreiber, alt 34 J. auf der
    Landstr. N. 172.
  • Dem Martin Wacha, Bedient. s. W. Anna M. alt
    33 J. auf d. Wieden N. 311.
  • Dem Hrn. Ernest Conrad, k. k. Lieut. s. K. Karl, alt
    4 J. in d. Alsterkassärn.
  • Joh. Georg Graf, pens. k. k. Tabackunteraufseher, alt
    57 J. am Neubau N. 94.
  • Dem Hrn. Joh. Georg Walter, bg. Schuhmach. s. Fr.
    Anna, alt 25 J. zu Mariah. N. 80.
  • Dem Caspar Gor, k. k. Leibkutsch. s. T. Josepha, alt
    20 J. am Oberneust. N. 199.
  • Eine unbek. Mannspers. alt b. 30 J. ist in d. Donau
    ertrunken gefund. worden.
  • Joh. Jorny, alt 30 J.
  • Wenzl Petz, alt 64 J. bede Gem. im Jnvalidenh.
  • Wenzl Schimanech, Fourierschütz v. d. Artill. alt 30 J.
    im Militärspit.
  • Laur. Käudl, Tagl. alt 74 J.
  • Franz Jost, Spiegelmachergs. K. alt 5 J.
  • Anna M. Baumgartner, Krankenwart Ehew. a. 26 J.
  • Gertraud Hirt, Bedient. Wit. alt 66 J. alle 4 im allg.
    Krankenh.
  • Summa 24 Personen, darunter 6 Kind.

Pantomimisches Feuerwerk,

Sonntag den 19. Juni, unter dem Titel:

Das Kirchtagsbaum=Fest in den Elyseischen
Feldern, oder die Unterhaltungen im Elysiun
bey Ankunft des Werthers und Lottchen.

Bey Bearbeitung dieses gewiß sehr unterhaltli=
chen
, prächtigen und sehenswürdigen Feuerwerk
wich ich zwar von der allgemein angenommenen
Mytheologie in so weit ab, als es zur Ausführung
der in dem Feuerwerk anzubringenden vorzüglic⟨h⟩
schöneren mechanischen Einrichtungen, und auffallen

[11]

überraschenden Vorstellungen nothwendig war, um
ein verehrungswürdigstes Publikum nach meinem
Wunsch bestens zu unterhalten, und mich dadurch
dessen ferneren Gnade würdiger zu machen. Der
Hauptstoss dieser pantomimischen Vorstellung be=
steht
darin, daß bey Ankunft des Werthers und
seiner geliebten Lottchen die eliseischen Geister ein
allgemeines Freudenfeste anstellten, um dieser zwey
Romanhelden niedergeschlagenes Gemüth, wegen
in der Oberwelt ausgestandenen so vielfältigen Lie=
besleiden
aufzuheitern. Es wurde daher in dem
besonders prächtigen Elysiums=Garten in einer der
angenehmsten Gegenden für Lottchen eine Hutsche
zubereitet, wo sie sich sichtbarlich unterhalten wird.
Dann erscheinet ein überaus prächtiger und herrlich
beleichteter Redouten=Saal, wo Werther und Lott=
chen
zusamm treffen, und im Taumel ihrer ersten
Freude einen Langaus sichtbarlich tanzen werden.
Um aber auch die neuen Gäste nach dem Tanz
mit einer weiteren Uiberraschung zu ergötzen, haben
die Geister in den offenen Gefilden des Elysiums
ein ordentliches Feuerwerk mit Dekorazien und
Seiten=Luftstücken errichtet, worauf endlich der
vor mehreren Jahren in der Oberwelt berühmt ge=
weste
Kirchtags=Baumsteiger Stephan Wastl den
in dem grossen und prächtigen Rondo des Elysiums
errichteten bey 20 Klafter hohen Kirchtagsbaum
sichtbarlich steigen, und an dessen Gipfel die Ge=
sundheit
sämmtlicher Zusehern ausbringen wird,
wobey unterdessen in der unter dem Baum errich=
treten
Laubhütte Werther mit Lottchen ein Pas de
deux tantzen werden. Dies ist nur eine kleine
Uibersicht des ganzen, womit ich mir den unge=
theiltesten
Beyfall einzuerndten schmeichle, und da=
her
mir die Freyheit nehme, ein Hochzuverehren=
destes
Publikum gehorsamst dazu einzuladen.
Johann Georg Stuwer,
k. k. priv. Kunst=und Lustfeuerwerker.


Verlohrne brillantene Sonnenrosem

Den 22. May in der Nacht ist auf der Sai=
lerstadt
eine grosse brillantene Sonnenrosen au jour
gefaßt, verlohren worden. Der redliche Finder,
oder wer davon eine Auskunft geben kann, wird
höflichst ersucht, solche gegen 20 Dukaten Recom=
pens
, in die Papier=Niederlage im Schönbrunner=
haus
unter den Tuchlauben zu überbringen.


Verlohrne Brieftasche.

Den 9. Juni Abends von 9 bis 10 Uhr ist
auf dem Weg von dem Wirthshaus zu den drey
Hacken auf der Freyung durch die Renngasse auf
die hohe Brücke, Judenplatz in die Theinfaltstrasse
eine rothlederne Brieftasche, in welchen sich ein
Bankozettel von 100 fl. eines von 50, gegen 100
Gulden in kleinern Zetteln, 5 kaiserl. und 2 Hol=

länder=Dukaten, dann verschiedene Schriften, nebst
einem kaiserl. Paß befinden, verlohren gegangen.
Der redliche Finder wird ersucht, diese Brieftasche
gegen einem Rekompens von 50 Gulden in das deut=
sche
Zeitungskomtoir abzugeben.


Warnung.

Den Herren M. Hönig Söhne ist nachstehen=
der
von den Herren Joh. G. Schuller & Comp.
an Zahlung überkommener Wechsel in Verlust ge=
rathen
: " Fl. 2000 dd. 25. März. 796. 2 m t. d.
Da Pourtales l'aine in Neufchatel ord. Isac
Lazar Schif , auf die Herren N. Arnsteiner &
Comp. gezogen und von ihnen auch acceptirt. "
Da die Amortisirung erst nächster Tagen in dieser
Zeitung eingerückt werden wird, so will man in=
dessen
einen jeden warnen, diesen Wechsel von
Niemanden an Zahlungsstatt, oder als Hypothek
anzunehmen.


Erledigte Stipendien.

Den die öffentlichen Vorlesungen der hiesigen
hohen Schule Besuchenden wird hiemit bekannt ge=
macht
, daß aus folgenden Stiftungen einige Sti=
pendien
erlediget sind, nämlich: Aus der Andre
Crönnischen Stiftung für einen aus Krain von
Laibach, Krainburg oder Oberburg gebürtigen
Studenten, welcher die vorläufige Präsentation
von dem Magistrate von Laibach zu erhalten hat.
Aus der Thomas Crönnischen Stiftung für 2 aus
Krain von Laibach, oder Oberburg gebürtige Stu=
denten
, welche die vorläufige Präsentation von dem
Hrn. Erzbischofen von Laibach zu erhalten haben.
Aus der Geißlerischen Stiftung erstens für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammende; zwey=
tens
für die aus seinem Geburtsorte Gebürtigen;
drittens für Laußnitzer und Schlesier; vierdtens für
solche, die aus den an die Laußnitz und Schlesien
angränzenden Ortschaften gebürtig sind; doch müssen
die auswärtigen Schüler in Folge hoher Regierungs=
Verordnung bereits die philosophischen Laufbahn
vollendet haben. Aus der Kilbervillinischen Stif=
tung
für 2 aus Untersteuermark gebürtige Studen=
ten
, deren einer die Präsentation von dem Magi=
strat
zu Gratz zu bewirken hat. Aus der Knafli=
schen
Stiftung für 3 aus Krain gebürtige Studen=
ten
. Aus der Molitorischen Stiftung für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammenden, erstens
von der männlichen, nachhin weiblichen, und end=
lich
Seitenlinie. Aus der Pretterschneggerischen
Stiftung für einen was immer für einen Studium
obliegenden, von dem Markt Weißkirchen in Ober=
steyermark
gebürtigen, oder in dessen Ermanglung
für einen andern aus Steyermark gebürtigen Jüng=
ling
, welcher die vorläufige Präsentation von dem
Marktgericht Weißkirchen zu bewirken hat. Aus

[12]

1758


der Salzerischen Stiftung für einen von Wayd=
hofen
an der Ybbs in Oesterreich unter der Enns
gebürtigen, von bemeldten Markt präsentirten Jüng=
ling
. Aus der Sorbaitischen Stiftung für 2 aus
des Hrn. Stifters Anverwandschaft abstammende
Jünglinge, in Ermanglung derselben aber, für
solche, die aus den Niederlanden gebürtig sind.
Aus der Stupanischen Stiftung für einen Studiosum
Medicine von was immer für einer Nazion. Es
haben daher diejenigen Studenten, welche um
Verleihung der vorangeführten Stipendien anlan=
gen
wollen, ihre Bittschriften für das erste halbe
Jahr 1796 von heute an bis 30. Juni 1796 ein=
zureichen
, in solchen das behörige von der Orts=
obrigkeit
ausgefertigte, und von dem Hrn. Pfar=
rer
bestättigte Armuthszeugniß beyzubringen, bey
denjenigen Stiftungen aber, wo die Präsentation
oder das Geburtszeugniß erforderlich ist, sich un=
verweilt
um diese Urkunden zu bewerben, und sol=
che
beyzubringen, indem sowohl die später einge=
reichten
, als nicht behörig belegten Bittschriften
nicht angenommen werden würden. Ex Consisto-
rio
Universitatis Wien den 24. May 1796.


Erziehungsgeschäft Suchender.

Ein Mann vom besten Alter wünscht sich noch=
mals
in einem angesehenen adelichen Hause dem
Erziehungsgeschäfte zu unterziehen. Er spricht und
schreibt rein latein, deutsch und französisch; und
besitzt alle jene Kenntnisse, die sowohl zur thore=
tisch
als praktischen Pädagogik erforderlich sind.
Vieljährige Erfahrung, und geprüfte Redlichkeit
lassen ihn das Zutrauen solcher Eltern, denen das
künftige Glück ihrer Söhne am Herzen liegt, im
vollem Masse erwarten. Uibrigens werden un=
verwerfliche
Zeugnisse das, was ihm nur Beschei=
denheit
hier anzuführen verbeut, hinlänglich be=
weisen
. Das weitere ist zu erfragen auf der Wie=
den
im Freyhaus im II . Hof, XI . Stiege, ersten
Stock Nr. 84.


Nachricht an Aeltern und Vormünder.

Maria Kaiser, Jnhaberin der Mädchenschule
in der Salvatorgasse Nr. 455 im ersten Stock,
wünscht noch einige Mädchen aus gesitteten Stän=
den
in die Kost zu nehmen, um ihnen eine förm=
liche
Erziehung zu geben. Diese wird hierin be=
stehen
, daß man sie in der Religion, in der deut=
schen
, französischen und italienischen Sprache so=
wohl
, als auch in der Geschichte und Geographie
vollkommen unterrichten wird, und so auch in der
Wirthschaft und üblichen Handarbeiten. Die Un=
ternehmerin
verspricht die strengste Aufsicht über
die Sitten der ihr anvertrauten Zöglinge zu füh=
den
, und keine Mühe zu spahren, um ihnen die
Grundsätze einfliessen zu lassen, die allein das Glück

des Lebens befestigen können. Wenn Aeltern oder
Vormünder, denen die Gelegenheit fehlt, ihre
Kinder erziehen zu lassen, sie mit ihren Zutrauen
beehren wollten, so hofft sie ihren Wünschen zu ent=
sprechen
, und mit dem Erfolge zu zeugen, daß sie
nicht zu viel verspricht, wenn sie sich schmeichelt ih=
re
Zöglinge zu edle, tugendhafte und nutzliche
Glieder des Vaterlandes zu bilden.


Kost und Wohnung für junge Mädchen.

Die Wittwe eines jüngst verstorbenen k. k. Be=
amten
von guter Familie hat den Entschluß gefaßt
junge Mädchen vom Lande oder aus der Stadt
in Kost und Wohnung zu nehmen, und ihnen an=
bey
die unentbehrlichsten weiblichen Kenntnisse, als:
Nähen, Stricken, Sticken, Putzmachen, Reinlich=
keit
, häusliche Ordnung, Sittlichkeit u. d. gl. bey=
zubringen
. Daß sie all diesen Gegenständen ge=
wachsen
sey, wird eine persönliche Bekanntschafft
jene Aeltern, Verwandte, oder Vormünder über=
zeugen
, welche sie mit ihrem Zutrauen beehren
wollen. Die Bedingnisse, unter welchen sie ein
Kind zu sich nehmen wird, können mit ihr selbst
nach Verschiedenheit der Umstände ausgemacht wer=
den
. Jhre Wohnung ist im Ballgässel bey dem
Blumenstöck Nr. 986 im ersten Stock.


Dienstsuchende.

Eine Frau vom Stande und gesetzten Jahren,
mit vieler Weltkenntniß, und übrigen Eigenschaf=
ten
, wünschet bey einer Herrschaft, oder auch in
einem bekannten Privathaus als Gouvernante bey
erwachsenen Fräulen, oder als Gesellschafterin, oder
bey einer Wirthschaft als Aufseherin anzukommen.
Die nähere Auskunft kann diesfalls in der Thein=
faltstrasse
bey der schönen Latern Nr. 77 im zwey=
ten
Stock rechterhand eingeholet werden.


Geschäftsuchender.

Ein Geschäftsmann, der in allen möglichen vor=
kommenden
Geschäften lange geübet ist, und sich
auch in Ansehung seiner Pünktlichkeit, Rechtschaf=
genheit
und Verschwiegenheit in jeder Art von Auf=
tragen
hinlänglich ausweisen kann, wünscht noch
mehrere Geschäfte auf sich zu nehmen; sey es in
Verfertigung verschiedener schriftlichen Aufsätze, in
Untersuchung aller Art Rechnungen, in Admini=
strirung
von Gütern und Häusern, in Kauf=und
Verkauffen; er nimmt auch Bestellungen von Ar=
beiten
für Künstler und Handwerker an, mit wel=
chen
er viele Bekanntschaft hat, und von welchen
er gute, solide, geschwinde und redliche Besorgung
versprechen kann. Er empfiehlt sich deshalb den
hohen Herrschaften und allen übrigen Ständen.
Wer ihm das Zutrauen schenken will, der ist ge=
betten
, ihm bey Hrn. Mathias Scheberl, burgl.

[13]

Stadttandler, in der Weihburggasse im Eisenhut=
terischen
Hause nachzufragen.


Reisecompagnon wird gesucht.

Es sucht jemand einen Reisekompagnon von hier
nach Hamburg, oder Berlin. Er gedenkt gegen
Ende des Monats, oder auch früher, wenn es =
thig
ist, abzureisen; hat aber keinen eigenen Wa=
gen
. Man kann nähere Kundschaft im Comptoir
der Herren Schuler und Comp. erfragen.


Capitalsposten und baares Geld.

Verschiedene Kapitalsposten, unter welchen eini=
ge
im baaren Gelde, und unvertheilter, andere aber
auch in verschiedene Posten abgetheilt, welche auf
Häuser in oder vor der Stadt, auch auf Herrschaf=
ten
in Oesterreich, jedoch nur gegen ausweisende,
und bey einigen Posten gegen pragmatischen Sicher=
heit
auf mehrere Jahre gegen angenehme Beding=
nisse
verlegt werden. Nähere Auskunft erhält man
täglich von 10 bis 12 Uhr in dem Blutgassel
Nr. 899 im ersten Stock.


Jahrmarkt=Nachricht.

Von dem Markte Kirchberg am Wagram wird
hiermit kundgemacht: Es werde, um in Zukunft=
an
jeden Vormarktage der beyden Jahrnärkte all=
hier
, als am Dienstag nach Laurenti, und am
Dienstag vor dem Aschermittwoch die Unordnun=
gen
zu vermeiden, keinen Kramer oder Handels=
mann
ohne Ausnahme gestattet, einen Stand oder
Bude an jeden dieser Vormarkttage Vormittag auf=
zurichten
; indem diese Vormarkttäge wegen Man=
gel
des hinlänglichen Raums blos dem bisher Vor=
mittag
gewöhnlich abgehalten werdenden Holz=und
Pferdmarkt gewidmet sind; welche Gewohnheit auch
neuerdings unterm 12. April 1796 von der hoch=
löbl
. Landesregierung bestättiget wurde. Jn glei=
cher
Absicht wird ferner hinzugesetzet, daß allhier
am Charfreytag niemals ein Jahrmarkt bestanden
hat, und daher auch an diesem Tag keinem Han=
delsmann
oder Kramer mit Schnittwaare einen
Stand aufzurichten erlaubt werden könne.


Ankündigung

eines sehr dauerhaften und schönen von Herrn Hof=
statuarius
Müller erfundenen Machoni=Firniß.
Die manigfaltigen schönen Meubels, die sich in
der Kun⟨st⟩gallerie des Herrn Müllers finden, sind
beynahe allgemein bekannt. Ein grosser Theil der=
selben
von gewöhnlichen hartem inländischen Holz
ist mit diesem von ihm selbst erfundenen Machoni=
Firniß so ähnlich kolorirt, daß selbst Kenner bey
aufmerksaner Betrachtung derselben sich getäuscht
haben. Auf vieles Begehren hat sich nun Herr
Hofstatuarius Müller entschlossen, solchen in dem
Gewölbe bey der goldenen Schlange am Kohl=

markt Nr. 1220 in Kommißion zu geben und dem=
selben
einen ausführlichen Gebrauchszetel beyzule=
gen
. Die Ankündigung desselben möchte um so
eher bey dem Publikum Beyfall finden, als die
mit demselben zubereitete Meubels vor denen von
wirklichem Machoniholz, ausser den weit geringern
Kosten, auch noch den Vorzug haben, daß sie, weil
ihnen weder Nüsse, noch die Sonnenhitze etwas
schadet, zum Gebrauch dienlicher und vorzüglicher
werden. Die Seitel=Bouteille mit dem Gebrauchszetel
wird um 2 fl. verkauft. Auswärtige Fremde kön=
nen
sich directe an Hrn. Hofstatuaris Müller, Jn=
haber
der k. k. priv. Kunstgallerie, am Kohlmarkt
Nr. 297 wenden, und zugleich den Betrag für ihre
Bestellungen dahin addreßiren, nur bittet man si 〈…〉
die Briefe postfrey aus.


Nachricht.

Endes Gesetzter verkündiget andurch dem hiesi=
gen
und auswärtigen Publikum, hohen und nie=
dern
Standes seine Ankunft allhier in Wien, mit
den allenthalben unter so vielen Beyfall aufgenom=
menen
, und nur durch ihm bekannt gewordenen
neu erfundenen Wetteranzeiger, und Wetteruhren,
welche die Veränderungen der Witterung in allen
ihren vorkommenden Verschiedenheiten 36 bis 40
Stunden vorher mit vieler Zuverläßigkeit sogar
im Verhältnisse der grössern oder mindern An=
haltung
anzeigen, ohne jemals eine Reparater =
thig
zu haben, oder daß sich nach noch so langer
Zeit ihre Wirkung im mindesten verringerte, und
kostet der Wetteranzeiger nebst Anweisung 1 fl. 30 kr.
und die Wetteruhr 2 fl. , imgleichen auch Cammera
obscura , nicht auf die alte, sondern auf eine ganz
neue Art verfertiget, ohne nöthig zu haben, daß
man sich verfinstere, sondern man kann dieselbe auf
dem freyen Felde (jedoch unter einen Baum) ge=
brauchen
, man sitzt oder steht vor derselben als vor
einem Tisch, und hat auch nicht nöthig zu kopieren,
ist also eine sehr bequeme Maschine, um Gegen=
den
aufzunehmen, und zu zeichnen, auch Silhouet=
ten
zu verfertigen, und kann man, vermittelst die=
ser
Maschine, auf die leichteste und geschickteste Art
zeichnen und malen lernen und für diejenigen,
welche zeichnen können, erleichtert es ihre Arbeit,
indem es alle Gegenstände ganz natürlich darstel=
let
, es sind zweyerley Sorten zu bekommen, vom
starken Pappendeckel gemacht kostet das Stück 4 fl.
30 kr. , von Holz gemacht kostet das Stück 6 fl. ,
beyde Sorten sind sauber und gut, und dauerhaft
gemacht; auch Perspective, womit man rückwärts
sehen kann, dieses ist ein schönes physikalisches Stück,
da man alles, was rückwärts ist, sieht, als ob man
es vor sich hätte, es hat 4 Röhre, sie sind sehr com=
mod
auf Spatziergänge zu gebrauchen, das Stück
kostet 1 fl. 48 kr. , wie auch Perspective, womit

[14]

man durch ein Brett sehen kann, welches auch ein
auffallendes und belehrendes Stück ist, das Stück
2 fl. 24 kr. Der magische Teller, nebst Zahlen
und Charakteren, mit 6 figurirten Steinen, und
einer Dosen, welches ein unterhaltendes Stück in
Gesellschaft ist, und welches noch jeder hohen Herr=
schaft
gefallen hat, kostet 1 fl. 48 kr. ; der Zau=
berstern
mit 2mal 10 Spitzen, ein aufmerksames
Stück kostet 36 kr. , zu allen gemeldeten Stücken
kommt eine Anweisung; alle Stücke welche ich
verfertige, lassen sich ohne alle Gefahr von einem
Orte zum andern transportiren, ohne ihnen Scha=
den
zufügen zu können, sowohl durch die Post, als
auch fahrend und gehenden Bothen, es mag so
gehen als es will. Man bittet Briefe und Geld
frey einzusenden. Logirt allhier in Wien, in der
Leopoldstadt im weissen Rössel in der Taborstrasse
Nr. 280, eine Stiege hoh im Zimmer Nr. 7.
Joseph Barth, Physiens.


Nachricht
wegen allen Gattungen von Militar=Feuergewehr.

Nachdem ich im verflossenen Jahre wegen mei=
nen
mit dem königl. spanischen Hof angestossenen
sehr beträchtlichen Gewehrlieferungs=Kontrakten,
viele andere an mich ergangene Anträge von der
Hand weisen mußte, nunmehr aber alle diese Ver=
bindlichkeiten
zur größten Zufriedenheit dieses Ho=
fes
erfüllt habe, so mache ich allen hohen Geschäfts=
trägern
von auswärtigen Höfen, und allen Herren
Kommissionärs bekannt, daß ich halbjährig eine sehr
grosse Partie Militarfeuergewehr, Karabiner, Stu=
tz
, und Pistolen nach jedem beliebigen Muster
in den billigsten Preisen, und volkommenster =
te
zu erzeugen, und jeden diesfälligen Lieferungs=
Kontrakt zu befriedigen vermag; jedoch kann keine
mindere Bestellung, als wenigstens auf 2000 Stück
angenommen werden.
Nicolaus Oesterlein, k. k. priv. Feuer=
gewehr
Fabriks=Jnhaber in der Alster=
Vorstadt.


Ankündigung

Jm Edlen v. Hellenbergschen Hause auf der Wien
Nr. 26 die Stiege rechts im zweyten Stock, wer=
den
nach Art der natürlichen Steine durch eine
ganz neue eigene Erfindung denselben ganz ähnlich
gemachte Tisch=und Trumeauxplatten um die bil=
ligsten
Preise verfertiget, wovon der Quadratschuh
zu 1 fl. 30 kr. gerechnet wird. Dergleichen Tisch=
und Trumeauplatten sind nach modernester Art
der meublirten Zimmer mit verschiedenen Arabes=
cen
, und geschmackvollsten Bourduren eingegraben
nach Belieben finden, die an Härte, Dauer,
und Pollitur den ächten Steinen nichts nachgeben,
dergleichen sind auch bey dem Eigenthümer daselbst

wirklich schon vorräthig zu sehen; er verspricht auch
zugleich, daß, wenn eine dergleichen Steinblatte
im ein oder mehrere Stücke sollte zerbrochen wer=
den
, dieselbe wieder unkennbar vollkommen herzu=
stellen
. Auch kann man daselbst kleine Tisch=Des=
seursplatten
mit Aufsätzen nach aller Art anschaf=
fen
, oder auch einige schon verfertigt erhalten, wo=
mit
man gewiß mit aller Zufriedenheit bedient
werden wird.


Nachricht

von vielen in=und ausländischen Porzelain, und
Antikgeschirr, welches auf dem neuen Markt nächst
der Kapuzinerpforte Nr. 1119 zu ebener Erde im
Gewölbe, oder auch im ersten Stock Nr. 2 zu
haben ist, als: Tafel=Service von verschiedenen
Größe und Farben, mit oder ohne Aufsatzspiegel,
gemalten oder weißen Figuren, verschiedene Caffee=
Service und Cioccladegeschirr, Confectteller, Sup=
penschallen
, und mehr dergleichen Stücke. Dann
vieles Japonisches Porzelain, bestehend in Töpfen,
Schüsseln, Confecttellern, Kräuter=Potpourris,
Punschtöpfe und Caffeeschallen, nebst vielen großen
und kleinen Vasen. Schwarz und blaue mit weiß
aufgelegte Figuren, englische Caffeschallen, Thee=
kandeln
und dergleichen Blumen=oder Gartenge=
schirre
. Verschiedene große Vasen und kleines Ge=
schirr
von Terra sigillata. Nicht minder sind auch
um die billigsten Preise sehr viele Stücke vom
ächten Jndianischen Lak zu haben, als Nachtzeug=
spiegel
, Schatullen, Zupf⟨t⟩atzen, Zupftrüherln, und
in Silber gefaßte Caffeeschallen, wie auch Vasen,
die zugleich Leuchter vorstellen; desgleichen auch
nebst sehr vielen andern Antiken eine sehr schöne
große Schnecken=Sammlung und Bronce=Figuren.
Kristallene Muscheln und Leuchter / und dergleichen
von Granatgläsern. Auch sind die ächten Nacht=
lichter
das Schächtgen für 9 kr. allda zu bekommen.


Nachricht.

Es wird hiermit bekannt gemacht, daß Unter=
zeichneter
den Verschleiß, und Hauptverlag des in
so vielfältigen Krankheitsumständen bewährt befun=
denen
, sowohl von der löbl. hiesigen, als auch Pra=
ger
medizinischen Fakultät approbirten Sedlizer, oder
sonst genannten Kreuzherrn Bitterwasser übernom=
men
hat, und mit solchen die realleste Bedienung
verspricht. Man glaubt nun weiter nicht ein Ge=
sundheitswasser
dieser Art erst anrühmen zu dür=
fen
, welches sich bereits durch seine gute Wirkung
allgemein anempfohlen hat, und bis in das ent=
fernteste
Ausland verführet wird. Dieses durch
Siegel und Schild wider alle Verfälschung gesi=
cherte
Bitterwasser wird zur Vermeidung alles mög=
lichen
Unterschleifes, in der Comenda des ritterli=
chen
Ordens der Kreuzherren mit dem rothen Stern

[15]

zu St. Carl, in einem eigens dazu bestimmten gu=
nen
Keller aufbewahret, und der Verkauf desselben,
sowohl in einzelnen Krügen von verschiedener Grös=
se
, als auch in ganzen Küsten, in meinem Hand=
lungsgewölbe
zum schwarzen Adler Nr. 276 in
der Leopoldstadt besorget, und an nachstehenden Or=
ten
, als: Bey Hrn. Franz Lehrner, Handelsmann
zum goldenen Kranz auf der Landstrasse Nr. 43;
Hr. Anton Köck, Handelsmann zum schwarzen Ad=
der
auf der Wieden Nr. 193; Hrn. Michael
Kilian, detto zum schwarzen Elephanten, nächst
Mariahilf Nr. 5; und bey Hrn. Joseph Kraus,
detto bey St. Joseph, in der Leopoldstadt in der
Neuengasse Nr. 81, zur Bequemlichkeit des Pub=
likums
verschliessen werden, nämlich: Der ganz
grosse Krug zu 24 Kreuzer, der von gewöhnlicher
Grösse 20 Kr. , und der kleineren Gattung 12 Kr.
Jenen aber, so dieses Wasser Küstenweise abneh=
men
, wird ein nach Proportion billiger Preis ge=
macht
werden. Wien den 1. Juni 1796.
Jgnaz Kleebinder.

NB. Anleitung zum Gebrauch dieses Wassers,
nebst angemerkter vorläufigen Enntdeckung desselben,
werden sowohl bey mir, als auch an benannten Or=
ten
unentgeldlich ausgegeben.


Forte piano.

Es ist ein gutes Forte piano zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich deswegen in der Wollzeil
Nr. 909 im 2ten Stock beym eisenen Gatter täg=
lich
von 9 bis 12 Uhr zu melden.


Nachricht

Bey dem k. k. Kommerzial. Zollamte zu Ober=
drauburg
sind durch mehrere Jahre nachstehende
nicht kontrebandirte Waaren erliegen geblieben,
nämlich: An Hrn. v. Brun in Wien 1 Küstel
Farben, 1 Schachterl Farben; Hrn. Meßner in
Laibach 1 Packel mit 1 Bockfell, 1 / 4tel Pfund
wollene Strümpfe, und 1 1 / 4tel Pfund Leinwand;
Alessandro in Wien 1 Schachterl Gallanteriewaar;
Philipina in Görz 1 Packel 22 Loth floretseidene
Tüchel und 8 detto seidene Flecke; P. Hilario in
Klagenfurt 1 Packel Kramerey; Passoti in Wien
1 Küstel Leinwand; Hofmaler in Wien 1 Packet
Kauschgold; Pritzmann in Klagenfurt 1 Schach=
tel
seidene Tüchel; Michael Klein in Klagenfurt
1 Packel mit 1 seidenen Tüchel, und 2 Stück
Seidenbänder; v. Donazi in Klagenfurt 1 Packel
mit 4 Stück baumwollenen Tücheln, 2 Stück Bän=
der
, und 2 Stück Seidentücheln; Sign. Maiss al
Maison in Wien 1 Packel mit 2 Fächern; Jg=
naz
de Bombardi in Wien 1 goldene Sackuhr.
Die Eigenthümer werden daher aufgefordert, sich
um vorbenannte Waaren längstens binnen den nach=
folgenden
drey Monaten, nämlich vom 10. Juni

bis 10. September d. J. zu melden, wie im wie=
drigen
sämmtlich diese Waaren nach Verlauf die=
ser
Zeit in Gegenwart eines gerichtlichen Com=
missars
ämtlich eröffnet, geschätzt, die erlaubten
an die Meistbietenden, die verbotenen aber nach
Triest veräussert, und die dafür einlösende Be=
träge
pro ærario verrechnet werden würden.


Jn der Dollischen Buchhandlung
am Stephansplatz im deutschen Hause, ist neu
zu haben:

Die unruhige Matrone von Pfort. Seitenstück
zum Alten überall und nirgends. Dritter und
letzter Band. 8. Leipz. 796. 1 fl. Alle 3 Thei=
le
3 fl. 30 kr.

Lalotte und Fanfan, oder Begebenheiten zweyer
auf eine wüste Jnsel ausgesetzten Kinder. 4 Thle.
8. das. 789. 2 fl. 30 kr.

Die Geisterburg. Eine abenteuerliche Geschichte
aus dem vorigen Jahrhundert. Mit Kupf. u.
Vign. 8. das. 796. 1 fl. 30 kr.

Rinold, der Maler für menschliche Herzen. Er=
zählungen
: 1) Zoraide. 2) Was vermag die
Rache nicht? 3) Alm⟨a⟩usor u. Elvira. 4) Ver=
hinderte
Grausamkeit. 5) Fall der Besitzer von
Staunheim. Dramatisirt. Mit Titelkupf. 8.
das. 796. 1 fl. broschirt 1 fl. 3 kr.

Neue Sammlung deutscher Schauspiele. 5 Bän=
de
; enthalten die allerneuesten und besten Stücke
von Kozebue, Jffland, Jünger, Götze ꝛc. 8.
796. 2 fl. 30 kr.

Winkelmann (L. v.) Neues Malerlexikon, zur
nähern Kenntniß alter und neuer guter Gemäl=
de
, nebst einem Anhang von Monogrammen.
gr. 8. 796. 1 fl. 45 kr.

Garde (Christ.) Versuche über verschiedene Gegen=
stände
aus der Moral, der Litteratur, und dem
gesellschaftlichen Leben. 2ter Theil. 8. Breslau
796. 2 fl. 15 kr. Alle 2 Theile 4 fl. 30 kr.

Stoll (Max.) Heilungsmethode in dem praktischen
Krankenhause zu Wien. Mit praktischen Zusätzen
begleitet von G. L. Fabri. 7ter, ober deutschen
Ausgabe 12 ter und letzter Theil. gr. 8. das. 796.
1 fl. 45 kr.

Der kunsterfahrne Spargelgärtner und immerwäh=
rende
Spargelkalender, oder Anweisung zu Er=
zeugung
und Planung des Spargels, nebst Un=
terricht
was in jedem Monate dabey zu thun.
8. Agram 796. 10 kr.

Unterricht in der Baumgärtnerey, worin die leich=
teste
Art gezeigt wird, in kurzer Zeit, und oh=
ne
alle Kosten eine Menge der besten Obstbäume
und der herrlichsten Obstsorten zu erlangen. Eine
gekrönte Preisschrift, von F. X. Geiger. 8. 795.
12 kr. broschirt 15 kr.

[16]

Bey Alois Doll,
Buchhändler, am Stephansfreythof in deutschen
Hause, ist ganz neu zu haben:

Neuer und richtiger Taschenrechner
oder sogenannter Faulenzer.
Neue verbesserte, und mit einer vollständigen
Münztabelle versehene Auflage.
8. Wien 1796. Taschenformat gebunden 30 kr.

Jnhalt: Eine Tabelle zeigt, wie theuer jede
zu erkaufende oder verkaufende Waare, es sey in
Maaß oder Gewicht, und zwar durch die Tabelle
von 1 bis 59 Kr. , und mit dieser durch ein soge=
nanntes
Einmaleins in Gulden und Kreuzer zu ste=
hen
komme. Diesem ist beygefügt: 1) Eine voll=
ständige
Münztabelle über die französischen Laub=
und Niederländer=Kronthaler zu 2 fl. 16 kr. Laub=
und Krongulden zu 1 fl. 8 kr. Viertelthaler zu 34
kr. Ueber die viertel, halbe und ganze Dukatons
zu 2 fl. 32 kr. Ueber die spanischen Mat⟨i⟩en zu 2 fl.
4 kr. und Thaler zu 2 fl. 3 kr. Ueber die May=
länder
ganze Scudi zu 1 fl. 46 kr. und halbe zu 53
kr. Ueber die alten Rußischen Rubel zu 1 fl. 45 kr.
und neuen zu 1 fl. 28 kr. Ueber die halben und
ganzen Souverain d'or zu 13 fl. 20 kr. Ueber die
kaiserl. und Kremnitzer Dukaten zu 4 fl. 30 kr. Hol=
länder
zu 4 fl. 28 kr. Venetianer und Florentiner
Zechin zu 4 fl. 22 kr. Saltzburger und Bayrische
Dukaten zu 4 fl. 20 kr. und andere ordinäre Du=
kalten
zu 4 fl. 18. kr. Ueber die französischen Schild=
louisd'or
zu 9 fl. 12 kr. Sonnenlouisd'or zu 8 fl.
34 kr. Bayrische und Würtembergische Carolins zu
8 fl. 52 kr. Ueber die Mayländer doppelte Dop=
pien
zu 14 fl. 24 kr. und einfache zu 7 fl. 12 kr.
dann Bayrische Maxd'or zu 5 fl. 54 kr. 2) Wurf=
tabellen
über die Siebzehner, Siebner und Gro=
schen
. 3) Die richtig berechneten Jnteressetabel=
len
zu 3 1⟨/, 4, 4 1 / 2, 5 und 6 Prozento.
4) Die Besoldungs=Dienstbothen=Liedlohns=Be=
stand
und Wirthschaftstabellen. 5) Namen und
Werth der in den k. k. Erblanden gangbaresten
Gold=Silber=und Kupfermünzen. 6) Das
Geldgewicht in Silber=und Kupfermünzen.


Bey Joseph Kuhn,
bürgl. Buchbinder, in seinem Gewölbe in der Kärn=
terstrasse
beym goldenen Greifen ist ganz neu
zu haben:

Der sehr leicht lernende französische und ita=
lienische
Sprachlehrer, durch welchen ein
Mensch, der nur deutsch lesen und schrei=
den
gelernt hat, ohne Sprachmeister,
beyde Sprachen in sehr kurzer Zeit erler=
nen
kann Kostet blau steif 27 kr.
Zur Empfehlung dieses Lehrers findet man
überflüßig mehr zu sagen, als daß er das avoir

und être so abgewandelt liefert, daß sie nicht allein
wenig Sprachmeister so zu lernen gewohnt, wie
auch keine Grammär aufzuweisen im Stande ist.
Auch daß unser Lehrer auf schönen Papier mit
ächten Pariser Lettern rein abgedruckt worden ist.
Nur bittet man das Vorurtheil zu beseitigen, daß
ein Buch nicht gut seyn kann, sobald die Bogen=
zahl
nicht mit mehreren Ziffern ausgedrückt wer=
den
muß.

Gründliche Anweisung, die Reitkunst ohne
Lehrer in 14 Tagen vollkommen zu er=
lernen
Blau steif 17 kr.

Der Verfasser versichert, daß er in diesem
Werkchen sich durch kurze und bündige Erklärun=
gen
so deutlich ansgedrückt hat, daß der Liebhaber
der Reitkunst und Pferde sagen muß: "Jch finde
"hier um ein Paar Groschen mehr, als ein Lehrer
"der Reitkunst für so viele Lectionsgelder und Zeit=
"uerlust

"uerlust kaum halb lernet. Denn er lernet mich
"nur sitzen und mein Pferd führen, nicht aber wie
"ich die Mängel und Fehler der Pferde beym Kauf
"Tausch ꝛc. erkennen, und sie verbessern kann. Dieß
"lerne ich nur durch dieses Werkchen. "

Der Nationalgardist, ein Originallustspiel in 1
Aufzug, broschirt 3 kr.


Wägen zu verkaufen.

Jn der Annagasse gleich Anfangs der Kärnter=
strasse
bey dem Sattlermeister Hrn. Jakob Schedl
ist 1 Niederländer Schwimmer, wie auch 1 Phä=
ton
, beyde sehr wohl konditionirt, und nur wenig
geführt, um billigen Preis zu verkaufen.


Pierutsch zu verkaufen.

Ein ganz neues modernes offenes Pierutsch, das
Kastel mit grünen Tuch ausgemacht, gelb lakirt,
mit Seitenflügel, das Gestell mit eisenen Bögen,
mit eisenen Federn und verschraubten Legeisen, ist
täglich um billigen Preis zu verkaufen. Kauflu=
stige
haben sich in der Renngasse nächst der Frey=
ung
Nr. 160 in der Pferdstallung anzufragen.


Jagdchaise zu verkaufen.

Es ist eine ganz neue niemals gebrauchte Jagd=
chaise
auf 8 Personen zu verkaufen: die vier Ka=
stel
sind mit Röhr geflochten, mit Leder gedeckt,
die Bögen samt dem Dach zum Herabnehmen, mit
einem Magazin auf 8 Gewehre, einem Korb auf
der hintern Brucken mit Leder überzogen, und der
vordere Sitz mit einem Fußsack. Jst in Kom=
mißion
bey dem Sattlermeister im Passauerhof zu
sehen.


Quartier wird gesucht.

Jn einer etwas lebhaften Strasse der Stadt wird=
in
einem ersten Stock ein Quartier von 11 bis 12

[17]

Zimmern, so auf künftige Michaelizeit zu beziehen
wäre, wobey auch Stallung auf 2 oder mehrere
Pferde, gesucht, man läßt sich auf billige Beding=
nisse
, und Contract auf mehrere Jahre ein; das
weitere ist im Zeitungs=Comptoir zu erfragen.


Herrschaftswohnung zu verlassen.

Am Kohlmarkt Nr. 1217 ist der zweyte Stock
für Herrschaften, bestehend in 11 meublirten Zim=
mern
und Kabineten, Stallung auf 9 Pferde, Schu=
pfen
auf 2 Wägen, Holzgewölb, Boden und Keller
auf Michaeli zu verlassen, und sich allda um das
Weitere bey dem Hausmeister zu erkundigen.


Wohnung zu verlassen.

Am Hohenmarkt in einem der vorzüglichsten Häu=
ser
ist eine besonders wohl eingerichtete Wohnung,
bestehend in einem grossen Vor=und 2 auf den
Platz sehenden, mit modernen Meubeln, Parket=
böden
, übrigens auch mit allen Gemächlichkeiten
versehenen Zimmern, die einen ganz abgesönderten
Eingang haben, alltäglich zu verlassen. Nähere
Auskunft vernihmt man am Graben bey dem gol=
denen
Engel im Tabakgewölbe.


Monatwohnungen zu verlassen.

Verschiedene, sowohl grössere, als kleinere Mo=
natwohnungen
sind zu verlassen: 1) Jn der Kärn=
terstrasse
im eisenen Mann, der ganze zweyte Stock,
bestehend aus 16 gut meublirten Zimmern, sammt
Stallung, Remise, Holzlage und Keller; 2) dann
in dritten Stock eine kleine Wohnung mit 3 Zim=
mern
, und einer Küche 3) im 4ten Stock 2 Zim=
mer
; 4) am Graben in der Hirschenapotheke im
dritten Stock 2 Zimmer. Wegen all diesen Woh=
nungen
ist sich im eisenen Mann in der Kärnter=
strasse
im ersten Stock auf der hintern Stiege
anzufragen.


Sommerwohnung samt Garten zu verlassen.

Jn der Erdbeergasse Nr. 100 ist eine Sommer=
wohnung
mit einer schönen Aussicht in dem Pra=
ter
; bestehend in 2 Zimmern, einer Küche, und
trostreichen Garten, täglich zu verlassen; das wei=
tere
ist allda zu erfragen.


Haus sammt Garten, Stallungen, Wa=
genschupfen
, Reitplatz und Keller zu
verlassen.

Vor dem Stubenthor an der Esplanade zwischen
der Ungargasse und dem Heumarkte ist das Haus
Nr. 380 mit 8 Zimmern und 2 Küchen im ersten
Stock, und 5 Zimmern und einer Küche zu ebener
Erde, dann zweyen Bodenzimmern, Getreid=und
Heuböden, einem Hauptkeller, zweyen Holzgewöl=
bern
, einer Schmiedte, Stallungen auf 20 Pfer=
de
nebst zweyen Stallzimmern, Schupfen auf

16 Wägen, einem offenen Reitplatze und einem
Obstgarten täglich zu verlassen. Nähere Auskunft
hierüber erhält man in der Stadt an der Waller=
strasse
im Neubadgässel Nr. 296 im vierten Stock


Wohnung sammt Garten zu verlassen.

Zu Gumpendorf ist das Herrschaftshaus Nr. 26,
an der Hauptstrasse, der Pfarrkirche gegenüber, täg=
lich
ganz oder zum Theil zu verlassen; selbes be=
steht
zur ebener Erde in 3 Zimmern, 1 Kam=
mer
, 2 Küchen, Speis, Holzgewölb, und Keller,
im ersten Stock in 7 Zimmern, 1 Kammer, 1
Saal und Vorhaus, nebst einem grossen Garten,
Stallung auf 7 Pferde, und Wagenschupfe, und
ist sich deswegen bey der Frau Maria Anna Vo=
gel
daselbst zu melden.


Wohnung und Garten zu verlassen,
oder das Haus zu verkaufen.

Zu Margarethen in der Grießgasse bey den 2
lustigen Bauern Nr. 70 ist eine schöne Sommer=
wohnung
, bestehet in einem Salletel, 7 Zimmer,
2 Kuchel, 1 Keller; dann ein schönen Obstgar=
ten
mit einem Lusthaus, alltäglich zu verlassen,
oder auch das Haus aus freyer Hand zu verkaufen.
Das Nöthige ist auf dem Pettersplatz zum Aug
Gottes Nr. 603 im 2ten Stock bey Madame Strahl
zu erfragen.


Haus zu verkaufen

Auf der Landstrasse beym Eingang in die Erd=
berger
=Kirchengasse ist das schön und gutgebaute
Haus Nr. 64, mit einem ersten Stock auf die
Gasse, schönen Verzierungsgarten, mit gemauerten
Lusthaus, schöner Aussicht, und gesunden Luft,
alltäglich um billigen Preis zu verkaufen; Kauf=
lustig⟨e⟩
haben sich allda anzumelden.


Landwirthschaft zu verkaufen.

Es ist unweit Wien in der angenehmsten Lage
eine sehr schöne Wirthschaft, mit einer sehr schö=
nen
und geräumigen Wohnung, vielen Feldern,
und Wiesen, wie auch einen grossen Garten, wor=
in
die beßten Gattungen von Obst sind, dann
schönen Weinkellern, täglich zu verkaufen. Kauf=
lustige
haben sich um das weitere am Minoriten=
platz
Nr. 45 im ersten Stock zu erkundigen.


Landwirthschaft zu verkaufen.

Eine angenehme in der besten und gesündesten
Gegend unweit von Wien entlegene Landwirth=
schaft
, mit guten Baugründen, als auch Wiesen,
Vieh und der ganzen Fechsung, ist täglich um bil=
ligen
Preis aus freyer Hand zu verkaufen. Die
mehrere Auskunft ist zu haben im Haus zum heil.
Geist auf der neuen Wien Nr. 43 zu ebener Er=
de
im Laden.

[18]

Haus und Garten, sammt allen Meubeln
täglich zu verkaufen.

Ein Haus ganz nahe an den Linien, mit dem
neuesten Geschmack vollkommen eingerichtet, sammt
Garten in der angenehmsten Lage, ist um den
billigsten Preis und Bedingnissen, täglich zu ver=
kaufen
. Das Haus ist gut und fest gebaut, und
wie neu, so daß gar keine Reparation nothwen=
dig
ist; hat 31 Zimmer, 2 grosse Küchen mit al=
len
Bequemlichkeiten, den schönsten Stall auf 14
Pferde, Schupfen auf 12 Wägen, grossen Bo=
den
, alles gepflastert, mit Wetterleiter auch ganz
bewahrt, schönen Keller, 3 Brünne von besten
Wasser, 1 grossen Hof, alles gepflastert, mit Röh=
⟨v⟩en
aller Ort versehen, vollkommen und schön ein=
gerichtet
, mit Spiegel, Divan, Sessel, die schön=
sten
Tische von Mahoni mit Brons. Eine schöne
Kapelle; eine Thurmuhr, die Viertel und Stun=
den
schlagt. Der Garten ist sehr angenehm vor
sich; aber hauptsächlich für einen schönen und gros=
sen
Belvedere auf türkische Art mit Polster und Ba=
diglion
zugerichtet; eine prächtige Grote mit einem
sehr künstlichen Wasserlauf; ein anderes Wasser
gegenüber, welches von dem Maul eines Lindwurms
beständig heraus fließt, und zum Trinken das beste,
frischeste, und reinste Wasser ist, welches ganz künst=
lich
mit dem laufenden vor der Grote sich verei=
niget
, und hat ihren Ausgang in ein Vogelwaldel
auf englische Art eingerichtet, 20 Klafter lang,
vier halb Klafter breit, und 5 Klafter hoh, und
so gut bewahrt, und mit allem versehen ist, daß
eine Menge Vögeln nicht allein in Sommerszeiten
darin seyn, sondern auch im Frühling in einem
Zimmer neben dem Waldel, mit Oefen versehen,
nesten. Zu lang wäre die ganze Beschreibung
wegen der Annehmlichkeit der Sache zu machen.
Der Liebhaber und Käufer um alles ohne Hinder=
niß
zu sehen, beliebe sich im kleinen Dohmherren=
Hof Nr. 923 gleich rechter Hand anzufragen, weil
niemand ohne einem Billet das Haus anzusehen
erlaubt wird.


Landwirthschaft zu verkaufen.

Eine Post von Wien, in einer angenehmen und
gesunden Gegend wird aus freyer Hand eine Land=
wirthschaft
verkauft. Das Gebäude mit einem Stock=
werk
besteht zu ebener Erde in 2 Zimmern, 1 =
che
, 1 Backofen, 1 Fleischselch=1 Waschküche, 1
Keller, 1 Pferd=1 Kuhe=und 1 Schweinstall, 1
Scheuer, 1 Taubenhaus, 1 Wagenschupfe, 1 Holz=
gewölb
, 2 geräumigen an den Außenseiten mit
Obstbäumen ausgesetzten Höfen, 1 kleinen ange=
nehmen
und zugleich nützlichen mit 2 Lusthäusern
versehenen Garten, 1 detto 7 / 8tel Joch grossen,
worin 182 Stück Obstbäume von den besten Gat=
tungen
, eine Weinhekenspallier, mehrere Beetten

zu verschiedenen Küchenwaaren, und nebst meh=
reren
Blumen und andern Gewächsen, auch eine
ziemlich grosse Feigenwand befindlich ist. Das Stock=
werk
auf diesem Gebäude bestehet aus 3 Zimmern,
1 Kammer und Küche. Uiber diesen Stockwerk
befindet sich ein Schüttboden. Zum Hause gehö=
ren
7 Joch Aecker, 1 Krautgarten, 15 Tagw.
Wiesen, und ein Stück Grund zum Kleebau. Auch
werden verschiedene Hausgeräthschaften dazu gege=
ben
. Die weitere Auskunft beliebe man zu Wien
bey Hrn. Franz Pierner auf der hohen Brücke
Nr. 380 im 4ten Stock einzuholen.


Fleischhauergerechtigkeit zu verkaufen.

Auf Verordnung der hohen Landesregierung ist
die Fleischauergerechtigkeit in dem zur Stiftsherr=
schaft
Seitenstetten unterthänigen Dorf Ze⟨lk⟩ing nächst
Melk um 200 fl. täglich zu verkaufen. Kauflustige
haben sich bey der Stiftsherrschaft zu melden, wo
die Kaufsbedingnisse bekannt gemacht werden.


Licit. Effekten und Reiswagen.

Den 20. Juni werden auf Verordnung des all=
hiesig
k. k. Jud. Del. Mil. Mixt . auf der Wie=
den
in dem Alleegasset bey den 2 Schimmeln Nr.
32 im ersten Stock rechts verschiedene Verlassen=
schaftseffekten
, als 1 goldene Minutenuhr, etwas
Silber, 1 Generals=Echarpe, Generalsuniforme
und andere tüchene Mannskleider und gestickte We=
sten
, Leib=und Tischwäsch, hart und weiche Schub=
ladkästen
, derley Tische, 1 Gläserkastel von harten
Holz, 1 Kanapee, sammt Sesseln, Bettgewand,
1 Flinten mit doppelten Lauf, Porzelain, Zinn=
und anderes Geschirr, eine kleine Sammlung von
Büchern und Landkarten, wovon der censurirte Ca=
talog
allda einzusehen ist; dann ein 2sitziger Reis=
wagen
auf Federn, zu den gewöhnlichen Stunden
verkäuflich hindangegeben. Der Wagen wird vor=
mittag
um 10 Uhr feilgeboten, und ist täglich all=
da
zu sehen.


Licit. Demelmayers Fahrnisse.

Von der Anwaldschaft der fürstl. Starhember=
gischen
Herrschaft Konradswerd wird hiemit bekannt
gemacht: es sey über Absterben des Hrn. Hono=
rius
Demelmayer, k. k. Rath, und gewesten Wald=
meister
in Banat, auf Anlangen seiner beyden nach=
gelassenen
Herren Söhne, in die öffentliche Feil=
bietung
des Verstorbenen Prätiosen, Effekten und
Fahrnisse bestehend in 5 Rautennadeln, 2 Rau=
tenringel
, 2 Handmaschel von Rauten, 3 brillan=
tenen
Ringen, silbernen Löffeln, Messerbestecken
und Schnallen, Lustern, Spiegeln, Kästen, Ti=
schen
und Sesseln, Leibskleidern, Wäsch und Bet=
ter
, porzelainenen Servis und Kaffeegeschirr, Feuer=
gewehr
Büchern, dann in einem Vorrath von
alten Zinn, Meßing, Kupfer und Eisen, gewil=

[19]

liget worden. Da nun hiezu der 20. d. M. be=
stimmt
ist, so haben Kauflustige an diesen und
folgenden Tag zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagsstunden
im Freyhause auf der Wieden Stie=
ge
Nr. 22 im 2ten Stock links zu erscheinen.


Licit Schwannenfließische Einrichrungsstücke.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: es sey in Sachen des Hindelan=
gischen
Verlassenschaftskurator, Doktor Jgnaz Pe=
drossi
, wider Franz v. Paula Götz v. Schwan=
nenfließ
, in die gerichtl. Feilbietung verschiedener,
dem Geklagten gehöriger, auf der Landstrasse Nr.
377 aufbehaltener Hauseinrichtungstücke, als Ti=
sche
, geschnitzte und gemalene Bilder, Teppich,
u. d. gl. dergestalt gewilliget worden, daß, falls
diese Fahrnisse bey den zwey ersten Versteigerun=
gen
nicht um, oder über den Schätzungswerth an
Mann gebracht werden sollten, selbe bey der drit=
ten
auch unter dem Schätzungswerth den Meist=
bietenden
überlassen werden würden. Alle Kauf=
lustige
haben sich daher an obgeführten Ort bey
dieser Feilbietung, wozu für die 3 gerichtsordnungs=
mäßigen
Terminen der 20. dies, dann der 9. und
23. Juli d. J. jedesmal früh um 9 Uhr bestimmt
wird, einzufinden.


Licit. Weine.

Den 20. Juni vormittag um 10 Uhr werden
von dem gräfl. Attemsschen Wirthschaftsamte zu
Tribuswinkel bey Baaden, 5 bis 600 Eimer, Pfaf=
stätter
und Gumpoldskircher Gebirgweine, 1788=
89

89=90=und 91er Gewächs, ohne Fässer, in 25
bis 60 eimerigen Gattungen, gegen zu leistender
Darangabe, und baare Bezahlung bey der nach
4 Wochen zu geschehen habenden Abfuhr, an die
Meistbietenden verkauft werden. Kauflustige =
gen
sich demnach an vorgemeldten Tag, Stund
und Ort einfinden.


Licit. Einrichtungsstücke und Bücher.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey im Wege der Execution
in die neuerliche Feilbietung einiger auf 121 fl.
30 kr. geschätzten Einrichtungsstücke, und auf 260 fl.
geschätzten Bücher gewilliget worden, wovon die
Verzeichnisse bey diesem Gerichte, wie auch bey
dem Dr. Purtscher in dessen Kanzley am alten
Kienmarkte Nr. 529 eingesehen werden können.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den er=
sten
der 27. Juni, für den zweyten der 11. , und
für den dritten der 25. Juli mit dem Beysatz be=
stimmt
worden sind, daß, wenn gedachte Bücher
und Fahrnisse bey den ersten zwey Terminen um
den Schätzungswerth oder darüber nicht an Mann
gebracht werden sollen, dieselben bey dem dritten
auch unter den Schätzungswerth hindangegeben

werden wurden. Daher haben jene, welche ge=
dachte
Fahrnisse und Bücher zu kaufen Willens
sind, an den bestimmten Tagen zu den gewöhnli=
chen
Versteigerungsstunden in dem Schlosserischen
Hause am alten Kienmarkt Nr. 493 im dritten
Stock sich einzufinden.


Licit. Effekten.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß den 24.
Jun, dann 8. und 22. Juli d. J. früh um 9
Uhr zu Gumpendorf Nr. 42 und 43 verschiedene
harte Kästen, Soffen, Sessel, Tische, Wanduhr,
Statuen, Porzelain, Luster, Spiegel, Manns=
kleider
, Wäsch, Bettstätte, sammt Bettgewand,
kupferner Kessel, und Färbereygeräthschaften, ver=
steigerungsweis
werden hindangegeben werden, und
falls diese Fahrnisse weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag, oder
darüber verkauft werden könnten, dieselben bey
dem dritten Termin auch unter der Schätzung hin=
dangegeben
werden würden.


Licit. Schaafwolle.

Bey der k. k. Staatsherrschaft St. Pölten wer=
den
den 28. d. M. Juni vormittag 12 Centner
feine Schaafwolle durch öffentliche Versteigerung
verkauft. Und haben die Liebhaber sich an den
obbestimmten Tag früh um 10 Uhr in der dortigen
Herrschaftskanzley einzufinden.


Licit. Wein und Körnerzehend in Bestand.

Von der Herrschaft Kreißbach zu Bergau wird
hiemit bekannt gemacht, daß am 30. Juni d. J.
früh um 9 Uhr der eigenthümlich anher gehörige
Wein=und zum theil auch Körnerzehend in den
Loiberstorfer Weingebirg versteigerungsweise auf
mehrere Jahre in Pachtung gelassen wird. Wer
nun diesen ersagten Zehend in Pacht zu überneh=
men
gedenkt, hat zu dem Ende am ersagten Tag
und Stund zu Loiberstorf zu erscheinen.


Licit. Laurenschizisches Ledererhaus, und
Gründe.

Von der Herrschaft Tozenbach V. O. W. W.
wird bekannt gemacht: Es sey von dem Gerichte
auf Anlangen der Felix und Magdalena Lauren=
schizischen
Konkursgläubiger, in die Versteigerung
nachstehenden, in diese Konkursmasse gehöriger Re=
alitäten
gewilliget worden, als die in dem 1 1 / 2
Stund von St. Pölten, und nur 1 Stund von
der Poststrassen entfernt liegendem Markte Böheim=
kirchen
befindlichen Behausung Nr. 26, wozu 3 / 8
Joch Acker, und 3 / 8tel Tagw. Garten gehören,
geschätzt pr. 1350 fl. , 1 Viertel Tagw. Uiberländ=
garten
ausser dem Haus, mit der neu darauf er=
bauten
Scheuer, geschätzt zusammen pr. 180 fl. ,

[20]

3 / 8tel Joch Wald in Buchberg pr. 25 fl. , 1 1 / 2
Joch Acker in Grasberg, und 1 1 / 2 Joch detto
eben allda, wovon jeder dieser letztern zween Grün=
de
pr. 150 fl. geschätzt sind. Da nun hierzu zween
Versteigerungstermine, und zwar für den ersten
der 2. Juli und für den zweyten der 30. Juli
dies Jahrs mit dem Beysatz bestimmt worden, daß
wenn gedachte Realitäten weder bey der ersten noch
zweyten Feilbietung nicht um den gerichtl. Schä=
zung⟨s⟩werth
verkauft werden könnten, dieselben bis
zur weitern Einvernahme der Gläubiger zuruckge=
halten
, und sodann das nöthige veranlasset werden
soll; so können alle, welche bemeldtes Haus und
Grundstücke, entweder einzeln, oder zusammen zu
kaufen Belieben tragen, an den obbestimmten Ta=
gen
, jedesmal früh um 9 Uhr auf hiesiger Herr=
schaftskanzley
zur Versteigerung erscheinen, auch
vorläufig all nöthige Auskunft allda einholen. Das
Haus ist erst vor 6 Jahren ganz neu geräumig
gebauet, und zum Lederergewerbsbetrieb mit allen
dazu gehörigen Einrichtungen vollkommen neu her=
gestellt
geworden; das Gewerb ist zwar nicht dar=
auf
radicirt, jedoch nihmt die Herrschaft Tozenbach
keinen Anstand, statt den verstorbenen Lederermei=
ster
Felix Laurenschiz einen Mann mit den erfor=
derlichen
Eigenschaften neuerdings die Personalbe=
fugniß
, und zwar nach dem Sinne des §. 1. der
hohen Regierungsverordnung vom 12. März 1795
auch zum Vortheil einer seinigen Ehegattin zu ver=
leihen
.


Licit. Thierisches Haus.

Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmüllerischen
Herrschaft Altlerchenfeld wird anmit kund gemacht:
es habe der Michael und Anna Thierische Kon=
kursmassevertretter
, Hr. Dr. Ramor, H. u. Gr.
Adv. in Folge eines von allhiesigem Stadtmagi=
strate
eingelangten Ersuchschreibens, die Feilbietung
des zur diesfälligen Cridamasse gehörigen, im Alt=
lerchenfeld
vormals Nr. 59 liegenden, auf 6200 fl.
geschätzten Hauses Nr. 75 bewirket. Da nun
zu sothaner Versteigerung zwey Termine, und zwar
für den ersten der 4. Juli, und für den zweyten
der 1. August d. J. mit dem Anhange bestimmt
sind, daß, wenn sothane Behausung weder bey
dem ersten, noch zweyten Termin um den Schä=
tzungswerth
, oder darüber an Mann gebracht wer=
den
würde, solches bis nach verfaßter Claßification
und ausgetragenen Vorrechten bey der Masse auf=
behalten
werden soll; als haben die Kauflustigen
an obbestimmten Tägen vormittag um 10 Uhr in
der dasigen Amtskanzley am Fischmarkt Nr. 503
zu erscheinen.


Licit. Czermackisches Kaffeehaus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=

sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Albert Schuwerk, wider Jo=
hann
Czermack, burgl. Kaffeesieder wegen schul=
digen
5500 fl. sammt Jnteressen neuerlich in die
Feilbietung des gegentheiligen, in der Leopoldstadt
an der Donaustrasse liegenden, und auf 10760 fl.
geschätzten Hauses Nr. 3, dann des hierauf radi=
zirten
auf 5500 fl. ebenfalls geschätzten Kaffeesieder=
gewerbs
, in soweit Geklagten auf beyde vergwöh=
ret
ist, gewilliget, und hiezu, weil die ersten zwey
Termine fruchtlos verstrichen sind, für den dritten
der 8. Juli d. J. mit dem Beysatz bestimmt wor=
den
ist, daß diese Behausung sammt Gewerb bey
diesem dritten Termin auch unter der Schätzung
hindangelassen werden würden. Die Käufer d en daher an obbestimmten Tag früh um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen, wo übrigens den
allfälligen Satzgläubigern mitzusteigern bevorstehet.


Erinnerung an Johann Löfler.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird dem unbewusten Johann
Löfler, Weinhandler, als letzten Satzgläubiger des
Joh. Mich. v. Scholderischen Hauses Nr. 112 auf
der Wieden, hiemit erinnert: Es sey im Wege
der Execution in die gerichtl. Feilbietung dieses auf
8300 fl. geschätzten Hauses gewilliget, und da der
Aufenthalt des Johann Löfler unbekannt ist, ihm
Hr. Dr. Nittmann als Kurator auf dessen =
sten
aufgestellet worden. Der Johann Löfler hat
daher über die verstrichenen ersten zwey Feilbietungs=
termine
des obigen Hauses, bey dem auf den 8.
Juli d. J. angeordneten dritten Termin sogewiß
vor diesem Magistrat früh um 10 Uhr selbst zu
erscheinen, oder seinem dieserwegen aufgestellten
Kurator Hrn. Dr. Nittmann, oder einem sonsti=
gen
Bevollmächtigten den gehörigen Unterricht zu
ertheilen, widrigenfalls die Feilbietung gedachten
Hauses vor sich gehen, und selbes nach Vorschrift
der Gerichtsordnung an den Meistbietenden verkauft
werden würde.


Licit. Scholderisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf Ansuchen der hiesigen k. k. ni. öst. Land=
rechte
in die öffentliche Feilbietung des dem Joh.
Mich. v. Scholderer gehörigen, auf 8300 fl. ge=
richtl
. geschätzten Hauses Nr. 212 auf der Wieden
gewilliget, und hiezu über die fruchtlos verstriche=
nen
zwey ersten Termine, für den dritten der 8.
Juli d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden, daß
dieses Haus bey dem dritten Termin auch unter
der Schätzung hindangegeben werden würde. Es
haben daher die Kauflustigen an obbestimmten Tag
früh um 10 Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen.

[21]

Licit. Schwabenhoferisches Kleinhäusel.

Von der Justizverwaltung der Administrations=
herrschaft
Mariazell in Oesterreich wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des Joh. Mich.
Kellner Sattlermeister in Altenmarkt, wider Joh.
Mich. Schwabenhofer, Kirschnermeister allda, we=
gen
schuldigen 75 fl, 6 kr. 1 pf. sammt Jnteressen
und Gerichtskösten, über die bereits fruchtlos ver=
strichene
3 ersteren Licitationstermine in die vierte
Feilbietung des dem Gegentheil angehörig auf 380 fl.
gerichtl. geschätzten Kleinhäusels, und dazugehöri=
gen
4 / 64 Klafter Garten zu Altenmarkt gewilliget,
und hiezu der 18. Juli d. J. früh um 9 Uhr mit
dem Beysatz bestimmt worden, daß, im Fall die=
ses
Kleinhäusel um den Schätzungswerth oder dar=
über
nicht an Mann gebracht werden könnte, sol=
ches
auch unter der Schätzung hindangegeben wer=
den
würde. Kauflustige haben daher an obbestimm=
ten
Tag und Stund in der Kanzley dieser Herr=
schaft
zu erscheinen.


Licit. Preyßische Mahlmühle ꝛc.

Von dem Ortsgerichte der fürstl. Passauischen
Herrschaft Schwadorf wird bekannt gemacht: Es
sey von diesen Gerichte auf Anlangen des durch
den Hrn. Dr. Turowsky vertrettenen Hrn. Joh.
Joseph Reichsfreyhrn. v. Maasburg, Hofagentens,
wider Karl Preyß Mühlinhaber, und Mühler=
meister
in Schwadorf, wegen schuldigen 7000 fl.
in die öffentliche Feilbietung des Beklagten seiner
auf 32500 fl. geschätzten Mahlmühle in Schwa=
dorf
, 3 Meil von Wien auf der Ofner Haupt=
strasse
, und nur 1 Stund von der Donau bey
Fischament an dem Fischafluß liegend bestehend in
6 Mahlgängen, schönen großen Mühl=Wirth=
schafts
=und Wohngebäuden, auch einem Stockwerk,
sammt den dazugehörigen auf 6600 fl. geschätzten
66 Joch Aeckern, der auf 300 fl. geschätzten Korn=
Früchten auf 20 Jochen, und der auf 264 fl. ge=
schätzten
Sommerfrüchten auf 22 Jochen, einen
auf 150 fl. geschätzten Kuchel=und Obstgarten,
und einer auf 200 fl. geschätzten Kälberwiese, ge=
williget
, und hiezu 3 Termine, nämlich für den
ersten der 21. Juli, für den zweyten der 25.
August, und für den dritten der 29. September
mit dem Beysatze festgesetzet worden, daß wenn
diese zusammengehörige, und insgesammt auf
40014 fl. geschätzte Realitäten weder bey der er=
sten
noch zweyten Feilbietung um den Schätzungs=
werth
, oder darüber an Mann gebracht werden
sollten, dieselbe bey der dritten auch unter Schä=
tzung
verkauft werden wurden. Die Kauflustige
und die vorgemerkten Gläubiger, haben sich daher
an den obbestimmten Tagen früh um 11 Uhr vor
diesem Ortsgerichte einzufinden, mitlerweile aber
die Schätzungen und die auf diesen Realitäten haf=

tende landesfürstl. und Herrschaftl. Gerechtsame in
dieser Amtskanzley einzusehen.


Licit. Widerrufung.

Nachdem Herr Hofagent v. Braunrasch gänzlich
bezahlt worden ist, so hat es hiemit von der wi=
der
Hrn. Doktor Hoffmann auf den 16. dies und
folgende Täge bewirteten Licitation in der Schuler=
strasse
sein vollkommenes Abkommen erhalten.


Convoc. Hönigscher Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit kund gemacht: Es ha=
ben
alle, welche an der Verlassenschaft der verstor=
benen
Frau Veronika Hönig, k. k. Bankal=Ta=
bak
=und Siegelgefällen=Directors Wittwe, aus
was immer für einem Rechtsgrunde Forderungen
haben, den 28. Juni 1796 Vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrate selbst, oder durch einen Be=
vollmächtigten
sogewiß zu erscheinen, und ihre For=
derungen
anzumelden, widrigens diese Verlassen=
schaft
ohne weitern abgehandelt, und den sich le=
gitimirenden
Erben eingeantwortet werden würde.


Citat. Lorenz Henschel.

Von dem Ortsgericht der gräfl. v. Attemsischen
Herrschaft Oberwaltersdorf V. O. W. W. wird
der bereits über 35 Jahr unwissende hiesige Herr=
schaftsunterthan
, Lorenz Henschel, oder dessen allen=
falls
zurückgelassene eheliche Erben mit der Erin=
nerung
vorgeladen, daß sie sich von heute den 10.
März 1796 binnen einer Jahresfrist entweder selbst
oder durch einen gesätzmäßig Bequalteten melden
und erweisen sollen, daß entweder vorgemelter Lo=
renz
Henschel noch bey Leben, oder sie zu selben
rechtmäßige Erben seyen; widrigenfalls dessen unter
hiesiger Gerichtsbarkeit auf Jnteresse anliegendes
Vermögen, welches in Kapital und Jnteresse bisher
zusamm 116 fl. 22 kr. 2 pf. beträgt, an die sich an=
gemeldete
nächste Verwandte ohne weitern verthei=
let
, und sowohl ihm Lorenz Henschel, wenn er
noch bey Leben seyn sollte, als auch dessen allen=
falls
zurückgelassenen rechtmäßigen Erben das ewi=
ge
Stillschweigen auferleget werden würde; auch
haben sich jene, welche an ihm Lorenz Henschel
eine Forderung zu machen haben, selbe binnen eben
dieser Frist rechtsbeständig zu erweisen, oder zu
gewertigen, daß sie mit selber auf immer abge=
wiesen
seyen.


Citat. Elisabeth Wittmann.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird der Elisabeth Wittmann, ih=
ren
Erben, oder Ceßionarien hiermit bekannt ge=
macht
. Es habe Georg Pleininger cess. noe. des
Mathias Wittmann, unter Vertrettung Hrn. Dr.
Peil Edl. v. Hartenfeld angebracht, daß für des

[22]

Mathias Wittmann Schwester, Elisabeth Witt=
mann
, das schwesterliche Katharina Wittmannsche
Erbtheil pr. 253 fl. 40 kr. bey dem diesseitigen
Depositenamt aufbewahret liege, und da eben ge=
dachte
Elisabeth Wittmann seit 1763, allwo sie
sich von hier wegbegeben hat, nicht mehr zum
Vorschein gekommen, folglich die gewöhnliche Ver=
jährungszeit
verflossen wäre, die Ausfertigung die=
ses
Edikts angesucht. Daher wird die Elisabeth
Wittmann, ihre Erben oder Ceßionarien vor die=
sem
Magistrate binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und
3 Tagen sogewiß zu erscheinen, und sich rechts=
beständig
zu legitimiren haben, widrigens das er=
wähnte
auf 253 fl. 40 kr. sich belaufende Elisa=
beth
Wittmannische Vermögen dem gedachten Ge=
org
Pleininger cess. noe. des Mathias Wittmann
nach vorläufig gepflogener Abhandlung ohne weiters
eingeantwortet, und sohin erfolgt werden würde,
Den 8. März 1796.


Citat. M. A. Kollmayerin.

Von dem k. k. im Königreich Ungarn aufgestell=
ten
Jud. Del. Milit. wegen wird hiemit der Ma=
ria
Anna Kollmayerin zu wissen gemacht: daß der=
selben
aus der Verlassenschaft ihres Vaters des zu
Pest abgelebten pensionirten Hrn. Regimentschirur=
gus
, Andreas Kollmayer, eine Erbschaft von 323 fl.
48 kr. zugefallen ist, weßwegen sie, oder ihre recht=
mäßige
Erben binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tage entweder persönlich, oder durch hiezu hin=
länglich
Bevollmächtigte alsogewiß in der diesseiti=
gen
Jud. Del. Mil. Kanzley sich zu melden, und
gehörig zu legitimiren haben, als ansonst damit oh=
ne
weitern, was Rechtens ist, vorgekehret werden
wird. Ofen den 19. März 1796.


Citat. Michael Einfalt.

Von der Herrschaft Rapottenstein des V. O. M.
B. wird der in dem hieher gehörigen Dorfe Liech=
tenbach
gebürtige, und bereits über 32 Jahre von
hier abwesende und unwissende Michael Einfalt,
dergestalt vorgeforderet, daß er, oder dessen allen=
falls
hinterlassene Erben binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
und 3 Tagen, das ist: bis 30. May 1797
in der Amtskanzley dieser Herrschaft zu Erhebung
der bey hiesig herrschaftl. Waisenkassa für ihm an=
liegenden
Erbschaft um so gewisser erscheinen soll,
als im widrigen derselbe für todt gehalten, und
das diesfällige Erbsvermögen den sich legitimiren=
den
nächsten Anverwandten, welche sich hierum be=
reits
angemeldet haben, eingeantwortet werden wür=
de
. Schloß Rapottenstein den 15. April 1796.


Citat. Elias Michael Liner.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird dem Elias Michael Liner,
seinen Erben oder Zessionarien hiemit bekannt ge=

macht: Es habe seine Mutter, verwittibte Ott,
hierorts angebracht, daß für Elias Michael Liner
ein väterliches Erbtheil bey dem diesseitigen Depo=
sitenamt
. aufbewahret liege, und da er seit dem
Jahre 1763 als unwissend nicht mehr zum Vor=
schein
gekommen, folglich die gewöhnliche Ver=
jährungszeit
verflossen ist, um Einberufung dessel=
ben
gebetten. Es. wird daher er Elias Michael
Liner, seine Erben oder Zeßionarien vor diesem
Magistrat binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Ta=
gen
sogewiß zu erscheinen, und sich rechtsbeständig
zu legitimiren haben, widrigens besagtes Erbtheil
den nächsten gesetzmäßigen Erben nach vorläufiger
Erberklärung, und gepflogener Abhandlung ohne
weiters eingeantwortet, und sohin erfolgt werden
würde Den 12. April 1796.


Citat. Ferdinand Elsner

Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Hundsthurn
wird der von hier gebürtige Ferdinand Elsner,
welcher sich als Musquetier unter dem löbl. Picco=
lomini
, nunmehr General Thürheimischen Jnfan=
terie
Regiment, unter dem entlehnten Namen Huber,
hat anwerben lassen, und den 20. Dezember 1757
als Gemeiner bey der Hauptmann Pompeatischen
Compagnie in die Kriegsgefangenschaft gerathen,
mithin schon 39 Jahre abwesend ist, und von sei=
nem
verstorbenen Ziehvater, Philipp Paur, gewe=
sten
Bestandbräumeister am Hundsthurn, ein er=
erbt
, und bey hiesigem Waisenamt anliegendes Ver=
mögen
pr. 359 fl. in Kapital nebst dem bereits schon
rückständig, und noch weiters laufenden Jnteressen
zu fordern hat, dergestalt neuerdings einberufen,
daß, nachdem man von seinem Aufenthalt, Leben,
oder Tod nichts in Erfahrung bringen kann, der=
selbe
oder allenfalls dessen hinterlassene Erben
in der von heut Dato bestimmt peremtorischen Zeit=
frist
eines Jahrs, 6 Wochen, 3 Tagen sich ent=
weder
persönlich, oder mittelst eines hinlänglich be=
vollmächtigten
Gewalttragers bey diesem Ortsge=
richte
um so gewisser melden soll, als im widri=
gen
, und nach mehrmal fruchtlos verstrichen obbe=
stimmten
Termins er Ferdinand Elßner für tot
erkläret, und das vorhandene dem höchsten Aera-
rio
als erblos heimfallende Vermögen ohne wei⟨=
tern
abgehandelt, und dem hierum bittstellende⟨n⟩
Adam Pauer, vermöge höchster Hofentschliessun⟨g⟩
von 5. April 1796, gegen dessen hierorts einzle⟨=
gen
habenden Schadloshaltungsreverses erfolget wer⟨=
den
würde. Schloß Hundsthurn den 30. April 1796


Citat. Andre Mödlagl, und Mathias Kloibe⟨r⟩

Die Herrschaft Drosendorf in Ni. Oest. V. O.
M. B. citiret hiemit die über 32 Jahre abwesen⟨=
de
und ihres Aufenthaltes, Lebens und Todes un⟨=
wissende
Unterthanen: Andre Mödlagl, von L 〈…〉

[23]

ben geburtig, gemeiner Soldat bey dem k. k. Prinz
von Baaden=Durlachischen Jnf. Regimente, des
Thoma Mödlags gewesten Bauern daselbst, und
Eva dessen Ehewirthin, beeder sel. eheleibl. Sohn,
welcher vermög von der k. k. Hofkriegsbuchhalterey
ausgestellten Zeugniß Anno 1762 bey Ubergab der
Festung Schweidnitz in die Preußische Gefangen=
schaft
gerathen, seit dem aber von ihm nichts mehr
gehört worden; und Mathias Kloiber, von Schön=
feld
, ein Zimmergesell, Urban Kloibers daselbst,
und Anna dessen Ehewirthin beeder sel. eheleibl.
Sohn, daß sie oder ihre hinterlassene Leibeserben,
oder wer sonst in ihren Na nem Ansprüche und For=
derungen
zu machen vermeinet, von unten gesetz=
ten
Tag an binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 =
gegen
bey dieser Herrschaft entweder persönlich, oder
durch genugsam instruirte Bevollmächtigte sich mel=
den
, und zu den für ersteren pr. 38 fl. 53 kr.
und für letzteren pr. 82 fl. 5 3 / 4 kr. unter der
Curatel des hiesigen Waisenamts stehenden Vermö=
gen
legitimiren sollen, mit der Warnung, daß im
Falle ihres Ausbleibens, gedacht ihre Vermögens=
beträge
ihren Bekannten, und sich zu nächst aus=
weisenden
Anverwandten ohne weiters verabfolget
werden würde. Drosendorf den 1. May 1796.


Citat. Theresia Rennerinsche Erben.

Nachdem Leopold Nagel, von Schönberger Neu=
stift
, unter der Herrschaft Grafeneck, ein Schwa=
ger
der Theresia Rennerin, gewesten Ehegattin
des eben verstorbenen Patental=Jnvaliden, Michael
Renner, bey hiesiger Amtskanzley das Ansuchen
gemacht, da der Fall eintrit, daß der Theresia
Rennerin nach Absterben ihres Bruders, Mathias
Reisinger, eine Erbschaft zufiel, womit die allen=
falls
von der unter den 15. October 1789 vermög
Todtenschein zu Peterwardein verstorbenen There=
sia
Rennerin, zurückgebliebenen Kinder einberufen
werden möchten; als wird zu dem Ende den al=
lenfalls
nach Absterben der Theresia Rennerin rück=
gebliebenen
Kindern hiermit öffentlich kund gemacht,
und aufgetragen, sich obgedachter Erbschaft wegen
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen um so
gewisser bey hiesiger Amtskanzley zu melden, als
im widrigen nach Verlauf dieser Zeitfrist, sie nicht
mehr angehöret, und das Verlassenschaftsvermögen
des Mathias Reisinger den sich ordentlich legiti=
mirenden
nächsten Befreundten vertheilet werden
würde. Grafeneck den 14. May 1796.


Citat. Jakob Obermayr.

Von der Herrschaft Kreißbach zu Bergau wird
hiermit der über 32 Jahre unwissende Jakob Ober=
mayr
, diesseitiger Pupill von Obern=Burgfeld, der=
⟨g⟩estalt
vorgerufen, daß derselbe, oder dessen Descen=
⟨d⟩enten
sich wegen Erhebung seines bey hiesigem Wai=

senamte anliegenden Erbtheil pr. 31 fl. 15 kr. bin=
nen
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen, das ist,
bis 11. Juli 1797 um so gewisser hierorts mel=
den
sollen, als ansonst nach Verlauf dieses per=
emptorischen
Termins der Ordnung nach abgehan=
delt
, und dieses Vermögen den hierum anlangen=
den
Verwandten eingeantwortet werden wurde.
Bergau den 18. May 1796.


Citat. Michael Poisinger, und Karl Sommer.

Von der Amtskanzley der gräfl. Schönbornischen
Herrschaft Schönborn in V. U. M. B. wird an=
mit
bekannt gemacht: es seyen Michael Poysinger,
von Eizersthal, und Karl Sommer zu Stödeldorf
am Wagram gebürtig, letzthin gewester Chyrur=
gus
zu Prag in Böhmen bereits über 32 Jahre
abwesend, und unwissend, ohne daß derselben näch=
ste
Befreundte seit dieser Zeit von ihrem Aufent=
halt
, Leben, oder Tod jemals eine Nachricht er=
halten
haben. Da nun dieselben bey der Waisen=
kassa
der Herrschaft Schönborn eine Erbschaft zu
fordern, und ihre nächsten Befreundte um Erfolg=
lassung
derselben gebetten haben; so werden obbe=
nannt
abwesende binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tag von untengesetzten Dato an dergestalt vor=
geladen
, und citirt, daß sich dieselben, oder der=
selben
hinterlassene Erben in der festgesetzten Frist
entweder persönlich, oder durch einen hinlänglich
Bevollmächtigten bey ersagter Amtskanzley in Schön=
born
sogewiß melden, wie im widrigen nach Ver=
lauf
dieser Zeit ein so anderer ohne weitern für
Tod erkläret, mit den diesfälligen Abhandlungen
und Vertheilungen von Amtswegen vorgegangen,
und ihre gedachte Erbschaften den sich legitimiren=
den
nächsten Befreundten erfolget werden wurde.
Schloß Schönborn den 18. May 1796.


Citat. Jgnaz Enenkl.

Von dem Magistrat der Stadt Feldsberg in Ni.
Oest. des V. U. M. B. wird hiemit bekannt ge=
macht
: es habe die Eleonora Enenklin, verehelig=
te
Klementin in Wien, hierorts beygebracht, daß
ihr Bruder Jgnaz Enenkl schon im Jahre 1763 als
ein lediger Schlossergesell in die Fremde abgegan=
gen
, sohin bereits über 32 Jahre abwesend, und
unwissend sey, daher sie um Einberufung desselben,
und im nicht Erscheinungsfalle, um die Erfolglas=
sung
seines hier erliegenden Erbguts gebetten hat;
des wird also der Jgnaz Enenkl, oder allenfalls des=
sen
näher abstammende Erben vor diesem Magi=
strate
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen,
vom Tage dieses Vorladungsedikts anzurechnen, so=
gewiß
zu erscheinen, und sich rechtsbeständig zu le=
gitimiren
haben, widrigens derselbe nach Verlauf
dieses Termins, für Tod gehalten, dessen Erbgut
der Ordnung nach abgehandelt, und den gesetzlichen

[24]

nächsten Erben eingeantwortet werden wurde. Feld=
sperg
den 27. May 1796.


Amort. Satzbrief.

Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneuburg
wird hiemit bekannt gemacht: Es habe Jakob
Hanl, burgl. Mühlermeister zu St. Veit, hier=
orts
angezeiget daß der auf dessen hieher dienst=
baren
3 Achtel Weingarten in Haßlecken zu Stief=
ring
, für Hrn. Joh. Georg Peer, k. k. Hofkriegs=
buchhalterey
=Raitoffizier, wegen schuldigen 100 fl.
unter dem 12. Septemb. 1780 ausgefertigte Satz=
brief
, welcher von dem dermaligen Besitzer Jakob
Jauner bereits getilget worden, in Verstoß gera=
then
sey, weßwegen selber um Amortisirung erst=
gedachten
Satzes gebetten hat. Daher haben jene,
welche gedachten Satzbrief in Handen haben, oder
darauf Ansprüche zu machen gedenken, ihr darauf
habendes Recht binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen sogewiß gehörig darzuthun, wie im widri=
gen
sothaner Satzbrief ohne weitern amortisirt und
für unkräftig erkläret werden würde. Klosterneu=
burg
den 30. Jäner 1796.


Amort. Urkunden.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
habe Franz Streinz, und seine Ehewirthin Jose=
pha
Streinz, die Amortisirung 2 Urkunden, näm=
lich
einen Kaufmanns=Conto pr. 200 fl. dd. 8. May
1788 auf Joseph Wolfinger, von Johann Weid=
ner
, den 30. August 1791 mit 200 fl. adjustirt,
dann der darüber auf das Nr. 355, nach der neuen
Numerirung aber Nr. 426 in der grossen Fuhr=
mannsgasse
in der Leopoldstadt liegende Haus, aus=
geschriebene
Satz pr. 200 fl. angesucht. Es haben
daher alle, welche an obige Urkunden Ansprüche zu
machen vermeinen, dieselben binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
und 3 Tagen sogewiß bey diesem Magistrate
anzubringen, widrigens solche für amortisirt erklärt
werden würde. Wien den 7. März 1796.


Amort. Satzbriefe.

Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskanzley wird
hiemit bekannt gemacht: es habe Michael Kurz,
behauster Unterthan zu Leopoldau Nr. 85, hierorts
angezeigt, daß auf seiner Behausung noch zween
von dem vormaligen Besitzer, Stephan Mögner
ausgestellte, und in Verstoß gerathene Sätze, als
einer für den Leopold Angermayr, burgl. Kässte=
cher
in Wien, auf 100 fl. vom 20. September
1736, der andere vom 14. Juli 1738 für den
Paul Reiter, wegen einem Kapitalsreste pr. 24
fl. 38 kr. haften, weßwegen selber um Amortisi=
rung
dieser Sätzen gebetten hat. Da nun in dieses

Begehren gewilliget worden ist; so haben jene,
welche gedachte Satzbriefe in Handen haben, oder
darauf Ansprüche zu machen gedenken, ihr darauf
habendes Recht binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen sogewiß gehörig darzuthun, wie im widri=
gen
sothane Satzbriefe ohne weitern amortisirt, und
für unkräftig erkläret werden wurden. Klosterneu=
burg
den 21. März 1796.


Amort. Satzbrief.

Von der fürstl. Vincenz Auersbergischen Herr=
schaft
St. Pölten wird hiermit zu wissen gemacht:
Es habe die Katharina Paigin, Wittwe, und ge=
weste
Laistschneiderin dahier, bey diesem Grund=
buche
angebracht, daß der ihr angehörige, auf
ihren Ehewirth, Johann Paigi sel. lautende, von
diesem herrschaftl. Grundbuche auf die Nr. 4 an=
her
dienstbaren 3 1 / 2 Joch Karl Kernischen Uiber=
ländäcker
1mo loco ausgefertigte Satzbrief dd
7. May 1781 pr. 200 fl. verlohren gegangen sey,
batt daher, womit dieser Satzbrief amortisiret, ihr
aber, weil das Kapital noch nicht zuruck gezahlet
worden sey, ein neuerlicher, auf ihren Namen lau⟨=
tender
Satzbrief ausgefertiget werden möchte. Da⟨=
her
wird dem Besitzer des obbenannten Johann
Paigischen Satzbriefes, und all jenen, welche hier
auf was immer für Ansprüche zu machen vermei⟨=
nen
, andurch erinnert, daß sie sich von untenge⟨=
setzten
Dato an binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und
3 Tagen, bey diesem herrschaftl. Grundbuch also
gewiß melden, und ihre Forderungen und Ansprü⟨=
che
anbringen sollen, widrigens nach Verlauf die⟨=
ses
Termins, dieselben nicht mehr gehört, sonder⟨n⟩
sothaner Satzbrief amortisirt, und kassirt, und de⟨r⟩
Paigin ein neuer auf ihren Namen ausgefertigt wer⟨=
den
wurde. St. Pölten den 10. April 1796.


Amort. Satzbrief.

Von dem Grundbuch des Predigerklosters z⟨u⟩
Rötz wird hiemit kund gemacht: Es sey der a⟨n⟩
den 6 1 / 2 Gewandten Aecker in Wohlfahrtsth 〈…〉
des Martin Müller vorgemerkte, und in Ansehe⟨n⟩
einer Kauzion pr. 1100 fl. für Anton Steinermay⟨r⟩
und Johann Mahl ausgefertigte Satzbrief dd. 22
April 1793 in Verlust gerathen. Damit nun hi⟨e=
mit
nichts widrrrechtliches unternommen werde⟨n⟩
könne, so haben all jene, welche auf diesen Sat⟨z=
brief
einen Anspruch zu machen gedenken, ihre al⟨l=
fällige
Rechte binnen 1 Jahr, 6 Wochen und3
Tagen bey diesem Grundbuche sogewiß anzubri⟨n=
gen
, wie im widrigen nach Verlauf dieser Zei⟨t=
frist
dieser Satzbrief ohne weitern für null u⟨nd⟩
nichtig erkläret, und bey dem Grundbuch kaßi⟨rt⟩
werden würde. Rötz den 1. Juni 1796.

[25]

1796. 1711 Nro. 48.


Wirthshaus in Bestand

Der Eigenthumer von dem neuerbauten Schild=
und Einkehr=Wirthshaus am Daßhof genannt,
auf der jetzt neuerrichteten Strasse unweit Alten=
marck
, macht zu wissen, daß er gesonnen sey, sei=
ne
Wirthschaft, da ihm solche für seine Person zu
beschwerlich ist, zu verringern, oder mitsam, das
ist, das Wirthshaus allein, oder mit allem zum
Hause gehörigen Grundstücken, Wiesen, Aecker,
Viehweidung, Kraut=und Kuchelgarten, sammt
der bereits anfangenden Schaffzucht, auf 3 oder
mehrere Jahre in Bestand zu verlassen. Liebhaber
dessen haben sich daher nach Belieben bey dem
Hausinhaber an bemeldten Ort einzufinden, allwo
das weitere abgeredet und festgemacht werden kann.


Magazine zu verlassen, oder Ha⟨u⟩s
zu verkaufen.

Jn der Ungargasse Nr. 352 ist das von dem
Hauptgebände ganz abgesonderte mit einem sehr
geräumigen Hofe, Brunn, Fleischkeller, Eisgrube,
Fleischgewölbe, Schupfen, Stallungen, überhaupt
mit allen zur Fleischhauerey erforderlichen Eigen=
schaften
, wie auch mit einem kleinen Wohngebäu=
de
zu ebener Erde sowohl, als im ersten Stock aus=
Zimmer und Küche bestehend, versehene Fleisch=
hauerhaus
gegen sehr annehmbare Bedingnisse
aus freyer Hand zu verkaufen; oder, falls jemand
Lust haben sollte, dieses Haus entweder im Gan=
zen
oder in Abtheilungen zur Unterbringung ver=
schiedener
Kaufmannsgüter als Magazin auf meh=
rere
Jahre von erstkünftigen Michaeli an in Be=
stand
zu nehmen, wäre man ebenfalls geneigt, die
nöthigen Zurichtungen zu bewerkstelligen. Nähere
Auskunft vernimmt man am Hohenmarkt im v.
Natorpischen Hause, dritten Stock auf der Haupt=
stiegen
bey Hrn. Riedel.


Haus und Landgut.

Es ist mitten in der Stadt in einer gangbaren
Strasse ein gutes festes Haus, worin auch 2 Ställe
sind, jeder auf 2 Pferde täglich zu verkaufen.
Ferners in einer der angenehmsten und gesunde=
sten
Gegenden auf einer Anhöhe 2 Stunden von
Wien über die Brucken hinaus ein prächtiges Land
gut, woran gleich die dazugehörigen Aecker und
Weingärten stossen, wobey sich auch ein Teuch,
Pferd=und Viehställe, Keller ꝛc. befinden; kurz
alles, was nur einem Landwirthe zum Nutzen und
Bequemlichkeit dienen kann. Das Gebäude selbst
ist in sich so groß und bequem, daß es auch jede
Herrschaft zu einen herrlichen Sommersiz benützen
kann. Von beyden kann man das Nähere erfah=
ren
, auf der Landstrasse im v. Passyschen Hause
Nr. 36 im 2ten Stock auf die Gasse, die Thür
Nr. 5.

Haus sammt Färbergewerb.

Jn der l. f. Stadt Egenburg V. O. M. B
ist Elisabeth verwittibte Stadlmayrin willens ihr
eigenthumlich angehörige Behausung, sammt den
darauf befindlichen Färbergewerb, mit obrigkeitli=
chen
Vorwissen zu verkaufen. Dieses Haus hat
zu ebener Erde 1 Wohnzimmer und 1 Handge=
wölb
zum Farbzeugen, rückwärts eine Küche, 1
Kammerl für Dienstbothen, nebenbey ein Kellerl
in mitten des Vorhauses, und ist alles gewölbt;
zwischen dem Zimmer und der Kuchel gehet die
gewölbte Stiege im 1ten Stock, wo vorwärts auf beeden
Seiten ein Zimmer mit Fenster. und Schall⟨n⟩gitter
sind, eine Speis, ein Knoppernkammer mit einer
Klettafel, dann einer Küche; zu ebener Erde rück=
wärts
im Hof eine gewölte Werkstatt mit 7 Kes=
seln
, darinn ein Pumpenbrunn, dann die Mang
sammt Preß, 3 Viehstallungen, nebst einen Stadl
und einem gewölbten Weinkeller auf 200 Eimer;
dann vor der Stadt ein kleines Pflanzengärtel zur
grünen Waare. Wer demnach Belieben tragt, kann
sich den 25. Juli bey der Hauseigenthümerin früh
um 9 Uhr einfinden.


Haus zu verkaufen.

Mit obrigkeitlicher Bewilligung verkauft Anna
Maria Zollerin, behauste Unterthanin, und Weiß=
geschirrmacherin
zu Pottenbrunn an der Poststrassen,
aus freyer Hand ihre allda besitzende, durchaus
von guten Materialien gebaute Behausung, wor=
auf
die Weißgeschirrmacher=Gerechtigkeit ausgeübet
wird. Das Haus besteht zu ebener Erde in ei=
nem
grossen Arbeits=und einem Gesellenzimmer,
Speis, 1 Kuchel und Schmelzofen; im ersten
Stock aus 3 Wohnzimmern, dann einen geräumi=
gen
Boden; hat zween Höfe, 1 Stadl, 1 Holz=
schupfen
, Stallung auf 3 Küh, 1 Obst=und 1
Kuchelgarten dann zween Brennöfen, und ein ex=
tra
Stöckel mit 2 Wohnstübeln; hiezu wird auch
die Glaßiermühle welche unweit des Hauses liegt,
und durch Wasser getrieben wird, nebstbey 6 Joch
Uiberländäcker, auch mehrere Haus und Zimmer=
einrichtung
gegeben werden, wenn jemand zu ein
so andern Belieben trägt. Jene also, welche diese
Behausung zu kaufen Verlangen tragen, können
sich bey der Eigenthümerinn selbst melden, von wel=
cher
der Kaufschilling und die diesfälligen Beding=
nisse
in Erfahrung gebracht werden können.


Licit. Effekten

Den 16. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden mit hoher Regierungs=
bewilligung
am Hof Nr. 453 im gräfl. Collalti=
schen
Haus im 2ten Stock verschiedene Verlassen=
schaftsfahrnisse
als goldene Uhren, Tafelsilber,
und Gallanterien, reich=gestickt=bordirt=glat=sam=

[26]

met=tuch=und zeugene Mannskleider, gestickte und
glatte Westen, Masken, Leibwäsche, und andere
Fahrnisse licitando gegen alsogleich baare Bezah=
lung
hindangegeben.


Licit. Hausantheile

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen der Frau Theresia Eglauer, ge=
bohrnen
Schweiger, und des Hrn. Dr. Pernhu=
ber
, als Curator der m. Johann Bapt. Schwei=
tzerischen
Kinder, als Cäcilia Katzbergerischen Er=
ben
, in die gerichtliche Feilbietung der in die =
cilia
Kazbergerische Verlassenschaft gehörigen 2 An=
theile
des Hauses Nr. 1018 in der Stadt, und
zwar eines Sechstheils aus dem Hauptneuntel im
Schätzungswerth pr. 857 fl. 24 kr. dann eines
Viertheils aus dem Sechstheil des Hauptneuntels
im Werth pr. 214 fl. 21 kr. gewilliget, und hie=
zu
der 16. Juni d. J. bestimmt worden. Die
Kauflustige haben daher an obbestimmten Tag vor
diesem Magistrat früh um 10 Uhr zu erscheinen.


Licit. Waaren.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechsel=
gericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß den 17.
Juni, dann 1. und 15. Juli d. J. früh um 9
Uhr in der Leopoldstadt auf dem Karmeliterplatz
beym goldenen Eichhorn verschiedene Leinwand,
Wallis, Tuschester, englischen Barchet, gedruckte
Westen, Tüchel und Pique, versteigerungsweis
werden hindangegeben werden, und falls diese Waa=
ren
weder bey dem ersten, noch den zweyten Ter=
min
um den Schätzungswerth, oder darüber ver=
kauft
werden könnten, dieselben bey dem dritten
Termin auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden.


Licit. Weinbergische Activa.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
kund gemacht: es habe Jakob Felsenbach im Exe=
cutionsweg
die gerichtl. Versteigerung der ihm von
Joseph v. Weinberg, wegen schuldigen 135 fl.
zum Unterpfand übergebenen nachfolgenden Schuld=
scheinen
bewirket: einer von Hrn. Johann Frey=
herrn
v. Pacaßi an ihm Joseph v. Weinberg aus=
gestellten
Obligation dd. 24. November 1792 a
5 pr. Cento Jnteressen pr. 1166 fl. ; eines von
Johann Türk, Bierwirth allhier, und seinem Ehe=
weib
Maria Anna unterm 9. May 1792 aus=
gestellten
, von ihm v. Weinberg jure cesso b r si=
tzenden
Schuldscheines a 5 pr. Cento Jnteressen pr.
1519 fl. ; dann zweyer von Hrn. Johann Freyhrn.
v. Czechovitz an den v. Weinberg ausgestellter Schuld=
scheinen
dd. 26. Jäner 1790 jeder pr. 400 fl. nebst
verschriebenen gewöhnlichen Jnteressen. Da bey
den seither bereits abgehaltenen Licitationstagsatzun=

gen sothane Activa nicht an Mann gebracht wer=
den
konnten, als wird für den letzten Versteige=
rungstermin
der 18. Juni d. J. mit dem Beysatze
anmit bestimmt, daß auf den Fall, als ein oder
anderer dieser Schuldbriefe in dem Werthe der
darin bestimmten Kapitalssumme, sammt haften=
den
Jnteressen nicht an Mann gebracht werden könn=
te
, solche mit Rücksicht auf die vom Exekutions=
werber
zu stellen habende Forderung bey dieser drit=
ten
und letzten Licitation auch unter der Kapitals=
summe
um einen mindern Betrag verkauft werden
würden. Es haben daher die Kauflustige an den
obbestimmten 18. Juni d. J. vor dem k. k. ni. öst.
Landrechte früh um 9 Uhr zu erscheinen, wo im=
mittels
ihnen die angeführten Schuldbriefe sammt
dabey befindlichen Dokumenten bey dem Notarius
Riedl in orig. einzusehen, und bey selben sowohl
als bey den v. Weinberg, oder seinen Vertretter=
Dr. v. Krisch die nöthige Auskunft einzuholen be=
vorstehet
.


Licit. Damengarderob, Spitz und Effekten.

Auf Verordnung des k. k. ni. öst. Landrechts wer=
den
am 20. Juni d. J. und folgende Täge in der
Johannsgasse im gräfl. Sinzendorfischen Hause Nr.
1031 im ersten Stock in den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden verschiedene Verlassenschafts=
fahrnisse
, als mehrere grosse und kleine Garnitu=
ren
Brüßler=Niederländer=Point d'Alenconspitze,
reiche, sammet=atlas=grosdetour=tafet=zitz=mus=
selin
=und schleyerne Frauen=Hof=und Staats=
kleider
, Mäntel, Chales, und Frauenputzsachen
Pelze, Zobelpalatins, viele derley meistens neue
Leinwäsch, Bettstätte mit Damastvorhängen, sammt
Bettgewand, Kanapees und Sessel, harte und
weiche Kästen und Tische, 3 Harfen, 1 Viol⟨e⟩
d'Amour, 1 4sitziger Wagen, 1 deto Reiswagen,
1 grüner Bastard, Stallrequisiten, und mehr an=
dere
Geräthschaften gegen gleich baare Bezahlung
gerichtlich hindangegeben.


Licit. Hruschkinsche Fahrnisse

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re⟨=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: e⟨s⟩
sey auf Anlangen der Fr. M. A. Edle v. Ertl
unter Vertrettung Hrn. Dr. Winterhalter, wider
Magdalena Hruschkin, wegen schuldigen Hauszins
pr. 80 fl. in die gerichtliche Feilbietung der gegen⟨=
theiligen
auf 69 fl. 35 kr. gerichtl. geschätzten mei⟨=
stentheils
an Einrichtungstucken bestehenden Fahr⟨=
nissen
, als in verschiedenen Kästen, Bettgewand
Soffa und Sessel, Spiegel, unterschiedliche Tische
gewilliget, und hiezu 3 Termine, und zwar fü⟨r⟩
den ersten der 20. Juni, für den zweyten der 4.
Juli, und für den dritten der 18. Juli d. J. fest =
gesetzt
=
gesetzt
worden. Es haben daher die Kauflustigen

[27]

an den obbestimmten Tägen zu den gewöhnlichen
Licitationsstunden am Lichtensteg in dem Ertlischen
Haus Nr. 679 in dem Gewölb neben dem Gold=
arbeiter
und Fächermacher zu erscheinen.


Licit. Dernbergers Effekten.

Von dem Gericht des Stifts zum Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es habe der
Hr. Anton de Pauli, wider Hrn. Michael Dern=
berger
, k. k. ni. st. Staatsbuchhaltungs=Jngroßi=
sten
, wegen schuldigen 32 fl. 46 kr. die Feilbietung
der gegentheiligen auf 67 fl. 20 kr. gerichtl. ge=
schätzten
Mobilien und Effekten, als Spiegeln in
vergoldeten Rahmen, Schublad=und Schreibkästen,
dann Bilder, 2 Sophen, Sesseln Bettstatt sammt
Bettgewand, 1 Voglwerkel, und Kucheleinrichtung
ꝛc. hierorts verwilliget erhalten. Da nun hiezu über
den fruchtlos verstrichenen ersten Termin, für den
zweyten der 20. Juni, und für den dritten der 4.
Juli d. J. solchergestalt bestimmet worden, daß,
wenn gedachte Mobilien und Effekten bey dem
zweyten Termin nicht um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden künnten, sol=
che
bey dem dritten auch unter der Schätzung hin=
dangegeben
werden würden; als haben die Kauf=
lustige
an obbestimmten Tagen vormittag von 9
bis 12 Uhr am Platzel Nr. 50 beym Kleeblat zu
erscheinen.


Licit. Geyerisches Haus

Von dem Gericht des Stifts zum Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es habe die
Maria Anna Brandenberg, wider Anton Geyer,
und Barbara dessen Ehewirthin zu St. Ulrich un=
tern
Guts, wegen schuldigen 1000 fl. die Feilbie=
tung
der gegentheiligen allda in der Neudegger=
gasse
liegenden, und auf 5800 fl. gerichtl. geschätz=
ten
Behausung Nr. 70 verwilliget erhalten. Da
nun hiezu für den dritten Termin der 21. Juni
d. J. solchergestalt bestimmet worden, daß, wenn
gedachte Behausung um den Schätzungswerth oder
darüber nicht an Mann gebracht werden könnte,
solche auch unter der Schätzung hindangegeben werden
würde; so haben die Kauflustige an obbestimmten
Tag früh um 10 Uhr vor diesem Gerichte zu er=
erscheinen
.


Licit. Körnerzehend, und Wiesen in Bestand.

Bey der hochfürstl. Passauischen Herrschaft zu
Schwadorf werden den 21. Juni d. J. früh von
9 bis 12 Uhr in der dortigen Herrschaftskanzley
die Feldzehenden zu Schwadorf, Kleinneusiedl, Fi=
schament
, Dorf Ebergassing, Dorf Mannswerd,
dann auch die 4 1 / 2 Joch Jägerwiesen, 4 1 / 3 Joch
Spitzwiesen, 1 1 / 16 Joch Maß in der Fischamen=
terau
auf 3 oder 6 Jahre lang, gegen den alt

bestehenden Bedingnissen, und sogleicher Bezahlung
des halbjährigen Bestandgeldes, den Meistbieten=
den
licitando verlassen werden. Daher die Pach=
tungslustigen
an obbestimmten Tag und Stunde in
der herrschaftl. Amtskanzley zu Schwadorf zu er=
scheinen
vorgeladen werden.


Licit. Arzneyvorrath.

Von der k. k. Medikamenten=Regie wird der hier=
nach
benannte Arzeneyvorrath den Meistbietenden
gegen gleich baare Bezahlung durch öffentliche Ver=
steigerung
hindangegeben werden. Die Käufer ha=
ben
sich also den 23. Juni in dem Gebäude des
k. k. Feldapotheken=Hauptdepositorii am Rennweg
Nr. 482 früh um 9 Uhr einzufinden.

Verzeichniß
deren nach dem neuen Medikamenten=Catalog aus
dem Gebrauch gesetzten, und zum Verkauf bestimm=
ten
Medikamenten und Materialien.

75 26 Acetum Antisepticum , der Faulung
widerstehender Eßig.
2 18 Aethiops martialis , Eisenmohr.
80 18 mineralis, Ouecksilbermohr.
14 16 Agaricus albus , weisser Lerchenschwam.
64 11 Alumen draconisatum in pulvere ,
Alaun mit Drachenblut.
52 21 Antimonium diaphoreticum non ab-
lutum
; weiß unabgesüßter Spieß=
glanzkalk
.
27 10 Acqua Cinamomi Simplex , Zimmet=
45 8 ——— Vinosa, geistiges
Zimmet=
27 3 Menthæ, Krausmünzen=
6 2 —— Naphæ, Pomeranzenblühten=
19 31 Rosarum, Rosen=
39 17 Theriacalis Simplex , Theriak=
24 23 Vulneraria Papalis , päbstli=
ches
Wundwasser.
45 6 Vinosa, geistiges
Wundwasser.
64 16 Balsamum Arcæi , Arzäusbalsam.
31 24. Commendatoris, Kom=
mendär
=Wundbalsam.
22 24 Peruvianum, schwarzer Pe=
ruvanischer
Balsam.
62 20 Bolus alba in Pulvere , weisses Bo=
lus
=Pulver.
75 24 Armena in pulvere , Arme=
nisches
Bolus=Pulver.
14 7 Butyrum Antimonii , Spiesglanz=
Butter.
[28]
[29]
[30]

Licit. Hofbaurische Haushälfte.

Von dem Grundbuche der gräfl. Anton v. Me=
ravigliaischen
. Herrschaft. Gumpendorf, wird anmit
bekannt gemacht: es habe Hr. Dr. Nittmann, als
Curator des abwesenden Andre Holzer, und Be=
vollmächtigten
der Elisabetha Welsin, bey dem löbl.
Magistrate der k. k. Haupt=und Residenzstadt Wien
die gerichtliche Feilbietung der Helena Hofbauri=
schen
Verlassenschaftshaushälfte Nr. 165 zu Gum=
pendorf
, welche halbe Behausung auf 400 fl. ge=
richtlich
geschätzt ist, jedoch mit Vorbehalt der ge=
richtlichen
Ratification, bewirket. Da nun zu Hin=
dangebung
vorgedachter Behausung, wenn bey der
ersten Tagsatzung, keine Kauflustige, die solche über
oder um die Schätzung kaufen dürften erscheinen
sollen, 3 Termine, und zwar der erste auf den
23. Juni, der zweyte auf den 22. Juli, und der
dritte auf den 25. August d. J. bestimmt wurden;
als haben jene, welche vorgedachte Behausung
gegen gleich baare Bezahlung an sich zu bringen
gedenken, an obbestimmten Tägen früh um 10
Uhr in hiesiger Amtskanzley im Schlosse zu Gum=
pendorf
Nr. 1, allwo die Licitation abgehalten,
und mit den Meistbietenden der Kauf, bis auf ge=
richtliche
Ratifikation. abgeschlossen werden wird, zu
erscheinen.


Licit. Hauckische Realitäten.

Von der Stift Melkerischen Amtsverwaltung in
Wien als Herrschaft Traiskirchen V. U. W. W.
wird hiemit bekannt gemacht: es sey über Anlan=
gen
der Anna Maria Hausin, durch Hrn. Dokt.
Nittmann, wider ihren Ehewirth, Georg Hauck,
behausten Wagnermeister zu Traiskirchen, in die
öffentliche. Feilbietung der zu Traiskirchen liegenden,
und auf 700 fl. gerichtlich geschätzten Behausung
Nr. 72, sammt. dazugehörigen Gründen, beste=
hend
zu ebener Erde in 1 Zimmer, und Kam=
mer
, mit Dippelböden, und hölzenen Fußböden,
1 Kuchel und Boden, dann Wagnerwerkstatt mit
hölzernen Dachstuhl, alles bey guten Bau; 1 Stall
auf 4 Kühe; dann an Hausgründen 18 Joch, 1
Hausgarten mit verschiedenen Obstbäumen, 3 / 4
Joch Neuriß, und 3 / 4 Joch Steinfeld Acker, sammt
dem verkäuflich, und auf 32 fl. geschätzten unver=
steigbaren
Wagnergewerb, gewilliget, und da der

erste Termin wegen Mangel an Kauflustigen frucht=
los
verstrichen, für den zweyten der 23. Juni,
und für den dritten der 23. Juli d. J. mit dem
Beysatze festgesetzt worden, daß, wenn obgedach=
tes
Haus sammt Gründen bey der zweyten Feil=
bietung
nicht um den Schätzungswerth, oder dar=
über
an Mann gebracht, solches auch bey der drit=
ten
Feilbietung unter der Schätzung hindangege=
ben
werden würde. Es haben daher die Kauflusti=
gen
an den obbestimmten Tägen früh um 10 Uhr in
der Herrschaftskanzley zu Traiskirchen zu erscheinen.


Licit. Leichtlisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekann gemacht: Es
habe der Anton Walter, unter Vertrettung des
Hrn. Dr. Waagner, wider den Anton Leichtl,
burgl. Fischermeister, und Veronika dessen Ehe=
wirthin
, in die Feilbietung des gegentheiligen auf
2050 fl. gerichtl. geschätzten in der Leopoldstadt
liegenden Hauses Nr. 51 bewilliget erhalten. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den ersten
der 24. Juni, für den zweyten der 26. Juli, und
für den dritten der 26. August d. J. mit dem Bey=
satz
bestimmt worden, daß, wenn gedachte Behau=
sung
weder bey dem ersten noch zweyten Termin
um die Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, solche bey dem dritten auch unter
der Schätzung hindangegeben werden würde; so
haben die Kauflustigen an obbestimmten Tagen früh
um 9 Uhr vor dem Magistrate zu erscheinen.


Licit. Habergers Weingarten.

Von der k. k. Herrschaft Tulln wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des Hrn.
Christian Crusius, wider den Johann Haberger
und Anna Maria dessen Ehewirthin, wegen noch
schuldigen 56 fl. 59 kr. in die gerichtl. Feilbietung
des den Beklagten angehörig, zu Oberdöbling in
der Ried Hartacker liegend, der k. k. Herrschaft
Tulln dienstbaren, auf 100 fl. gerichtl. geschätzten
1 / 4 Weingarten gewilliget, und hiezu zwar für
den zweyten Termin der 27. Juni, und für den
dritten der 25. Juli d. J. mit dem Beysatz bestim=
met
worden, daß, wenn dieser Weingarten bey
dem zweyten Termin um die Schätzung oder dar=
über
gegen gleich in baaren zu erlegen kommen=
den
Kaufschilling nicht an Mann gebracht werden
könnte, solcher bey dem dritten auch unter der
Schätzung verkauft werden würde. Die Kauflu=
stigen
haben daher an den obbestimmten Tägen
vormittag um 9 Uhr in der Amtskanzley zu Ober=
döbling
zu erscheinen.


Licit. Hennevoglisches Haus

Von dem Metropolitankapitel allhier wird hie=
mit
bekannt gemacht: Es sey auf das von Anna

[31]

Mayerin, unter Vertrettung Hrn. Dr. Freyhrn.
v. Heinke, wider Martin Hennevogel, und dessen
Ehegattin Eleonora, Hausinhabern in Herrnals
Nr. 23, wegen schuldigen 500 fl. gestellte Gesuch,
in die gerichtl. Feilbietung des den Beklagten zu=
gehörigen
, auf 1800 fl. gerichtl. geschätzten obigen
Hauses gewilliget worden. Da nun zur Verstei=
gerung
desselben für den zweyten Termin der 30.
Juni, und für den dritten der 1. August d. J. früh
um 10 mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
im Fall diese Behausung auch bey der zweyten
Licitation um den Schätzungswerth, oder darüber
nicht an Mann gebracht werden könnte, selbe bey
der dritten unter der Schätzung hindangegeben
werden würde; so haben die Kauflustigen an be=
sagten
Tägen und Stund in der Metropolitanka=
pitelkanzley
im Zwettelhof am Stephansplatz zu
erscheinen.


Licit. O⟨b⟩ligation und S⟨a⟩tzbrief.

Von dem Grundbuche der reichsgräfl. Anton v.
Meravigliaischen Herrschaft Gumpendorf wird an=
mit
bekannt gemacht: es habe Hr. Johann Brun=
ner
die gerichtliche Feilbietung der durch Ceßion der
Frau Anna Maria Engelgrasser an ihn gediehenen,
von der Juliana v. Meyer an ihre Tochter Jose=
pha
ausgestellten, und von dieser der Frau Anna
Maria Engelgrasser verhypothezirten, und bey hiesi=
gem
Grundbuche auf die Juliana v. Meyrische Be=
hausung
Nr. 42 vorgemerkten Obligation pr. 2865
fl. und des diesfälligen Satzbriefes in Betreff einer
Schuldforderung pr. 900 fl. sammt den vom 22.
Juli 1795 auständigen 4 prozentigen Jnteressen,
und den auf 18 fl. verglichenen Gerichtskösten, be=
würket
. Da nun Nikolaus Rapp bey der dritten
Licitationstagsatzung diese Obligation als Meistbie=
tender
an sich brachte, nachher aber diesen Kauf=
schilling
nicht aufbringen und erlegen konnte, so
wurde über dessen, und des Executionswerbers,
Johann Brunner Einvernehmen, eine nochmalig
leztwillige Licitationstagsatzung unter einem einzi=
gen
Termin, und zwar auf den 1. Juli d. J. mit
dem Beysatze bestimmt, daß, wenn gedachte Ob=
ligation
und Satzbrief hiebey nicht um den ganzen
Werth pr. 2865 fl. an Mann gebracht werden
könnte, selbe auch unter dem Werthe verkauft wer=
den
würde. All jene, welche demnach vorerwähn=
te
Obligation und Satzbrief zu kaufen willens sind,
haben an obbestimmten Tag früh um 10 Uhr in
hiesiger Amtskanzley im Schlosse zu Gumpendorf
Nr. 1 zu erscheinen.


Licit. Hamplisches Haus sammt Kirsch=
nergewerb
ꝛc.

Von der Stift Melkerischen Amtsverwaltung in
Wien, als Herrschaft Traiskirchen V. U. W. W.
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey über Anlan=

gen des Hrn. Dr. Puffer, als Franz Hamplischer
Konkursmassevertreter, in die öffentliche Feilbietung
des in die diesfällige Konkursmasse gehörig, zu Trais=
kirchen
liegend, und anher dienstbaren Hauses Nr.
58, bestehend in 2 Zimmern, 1 Kammer und
Werkstatt; dann an Hausgrundstücken, 1 Haus=
garten
, 3 Tagw. Wiesen in der Wienerstorfer
Freyheit, 1 Joch Steinfeld, und 3 / 4 Joch Neu=
riß
Acker; ferners eines abgesönderten Wohnstöckel,
bestehend in 1 Zimmer und Küche, dann einem
kleinen Keller, sammt den hiezu gehörigen ver=
käuflichen
Kirschnergewerbe, nach dem Normal=
preise
pr. 32 fl. , dann einige Gewerbs=und Haus=
einrichtungsstücke
gewilliget worden. Da nun hie=
zu
2 Termine, und zwar für den ersten der 4.
Juli, und für den zweyten der 2. August d. J.
mit dem Beysatze bestimmet worden sind, daß,
wenn vorbeschriebene Stücke weder bey dem ersten
noch zweyten Termin um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden sollten, diesel=
ben
bis nach verfaßter Claßifikation, und ausge=
tragenen
Vorrechte aufbewahret werden würden.
Es haben daher die Kauflustigen an den obbe=
stimmten
Tägen früh um 9 Uhr in der Hampli=
schen
Behausung zu Traiskirchen Nr. 58 zu erscheinen.


Licit. Madruzzische Fahrnisse.

Von dem vereinigten Magistrate der l. f. Städte
Krems und Stein wird im Namen des hochlöbl.
k. k. ni. öst. Landrechts andurch bekannt gemacht:
Es sey von dem erstgedacht hochlöbl. k. k. ni. öst.
Landrechte auf Anlangen des Hr. Christoph Kuf=
ner
, als aufgestellten Kurator der von dem sel. Hrn.
Gregor v. Madruzzi, gewesten Canonico regu-
lari
des aufgelassenen Stifts Thürnstein, zum
Haupterben ernannten Armeninstituten der Städte
Krems und Stein, in die gerichtl. Feilbietung der
in der diesfälligen Verlassenschaft vorhandenen und
nicht legirten Effekten und Fahrnisse, als des we=
nigen
Silbers, Sackuhr, Leibskleider, Leib=und
Hauswäsche, der zimlich beträchtlichen Leinwanden,
dann schwarzer und gefärbter Zeugen, verschiedener
Kästen, Tische und sonstigen Einrichtungsstücken
gewilliget worden. Da nun zur diesfälligen Ver=
steigerungs
=Tagsatzung der 4. d. k. M. Juli und
die folgenden Täge bestimmet sind, so haben sich
die Kauflustigen an den obbestimmten Tagen vor=
mittag
von 9 bis 12, und nachmittag von 3 bis
6 Uhr zu Krems in dem von Tschoffi=schen Ge=
bäude
Nr. 317 auf dem Dominikanerplatz einzu=
finden
.


Licit. Fraßisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey über Anlangen des durch H. Dr. Fritz v. Rusten=
feld
vertrettenen Philipp Warmuth, wider Karl

[32]

Fraß, in die Feilbietung der gegentheiligen in der
Salzgasse in der Stadt liegenden, und auf 7780 fl.
geschätzten Behausung Nr. 465 neuerdings gewilli=
get
, und hiezu 3 Termine, nämlich für den er=
sten
der 19. Juli, für den zweyten der 18. Au=
gust
, und für den dritten der 22. Septemb. 1796
mit dem Beysatze festgesetzt worden, daß, wenn
obgedachte Behausung bey dem ersten oder zwey=
ten
Termin nicht um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden sollte, bey
dem dritten auch unter denselben hindangegeben
werden würde. Es haben daher die Kauflustigen
und diesfälligen Satzgläubiger an obbestimmten
Tagen früh um 9 Uhr vor diesem Magistrate zu
erscheinen.


Licit. Nassivera's Haus.

Von der Stiftsherrschaft Geras wird hiermit
bekannt gemacht: Es hat Michael Nassivera, von
Geras, gebetten, sein im Markte Geras liegendes
Haus, wobey ein Garten sich befindet, sammt dem
darauf haftenden Materialisten=Landkrammerey=
und Eisenhandel, dann auch dem ganzen Waaren=
verlag
durch Licitation zu verkaufen. Hierzu ist
nun der 24. August d. J. bestimmt, und haben
daher die Kauflustige an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr in der Amtskanzley der Herrschaft Ge=
ras
zu erscheinen.


Prodigalitätserklärung.

Von der Stifts=Herrschaft Dürrenstein wird be=
kannt
gemacht, daß Joseph Roschlbauer, behaust
hiesiger Unterthan am Stieglhof im Amte Kilb,
V. O. W. W. , da er einen unverbesserlichen übeln
Wirth, und immer mehrere Schulden macht, hier=
mit
als Verschwender erkläret, und demselben Hrn.
Karl Jgnatz Gleichentheil, Verwalter der Herr=
schaft
Grünbühel, in Kilb, als Kurator aufgestellt
worden ist. Daher jederman gewarnet wird, mit
ihm Roschlbauer, ohne Vorwissen und Einwilli=
gung
dessen Hrn. Kurators, einige Käufe oder Ver=
käufe
anzustossen, oder ihm Geld vorzustrecken; dann
ansonst alle jene, welche sich dessen schuldig machen
würden, sich die Schuld selbst beyzumessen haben,
wenn alle derley Handlungen als ungiltig angesehen,
und ihres Darlehens verlustiget werden. Stifts=
Herrschaft Dürrenstein den 20. May 1796.


Convoc. Wollrathischer Gläubiger.

Von dem Gericht des Stifts zun Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es sey der
Daniel Wollrath, Apotheker Nr. 6 am Neustift,
mit Tod abgegangen, und um mit der diesfälli=
gen
Verlassenschaftsabhandlung sicher vorgehen zu
können, auf Anlangen des Hrn. Dr. Sonnleithner,
als Kurator des Daniel Wollrathischen Kindes,
für nöthig befunden worden, alle diejenigen vorzu=

laden und anzuhören, welche an diese Verlassen=
schaft
entweder aus dem Erbrecht, oder jure crediti ,
oder auf was immer für eine Art Ansprüche ma=
chen
können. Zu diesem Ende haben all jene,
welche hieran Forderungen zu stellen glauben, den
28. Juni d. J. vormittag um 9 Uhr entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich Be=
vollmächtigten
vor diesem Gerichte alsogewiß zu er=
scheinen
, als nach Verlauf dieses Termins ohne
weitern die Abhandlung gepflogen, und die Ver=
lassenschaft
den sich gesetzmäßig ausweisenden Erben
eingeantwortet werden würde.


Convoc. Wielander's Gläubiger

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Franz Wielander, behauster Burger, und Berg=
grün
Fabrikant Nr. 264 auf der Wieden, am 16.
Jäner 1796 ab intestato mit Tod abgegangen,
und daher, um mit der diesfälligen Verlassen=
schafts
=Abhandlung sicher vorgehen zu können, für
nothwendig befunden worden, alle jene vorzuladen,
und zu hören, welche an dieser Verlassenschaft jure
crediti , oder auf was immer für eine Art An=
sprüche
machen können. Zu diesem Ende haben al=
le
jene, so hieran Forderung zu haben glauben, den
30. Juni 1796 früh und 9 Uhr, entweder persön=
lich
, oder durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
sogewiß vor dem Magistrat zu erscheinen, wie im
widrigen diese Verlassenschaft ohne weitern abge=
handelt
, und den sich gesetzmäßig auszuweisenden
Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. Mannagettaische Gläubiger.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen der Fräu=
len
Rosalia und Katharina Freyinnen v. Manna=
getta
, als Universal=Erbinnen ihres verstorbenen
Bruders, Hrn. Georg Freyhrn. v. Mannagetta
sel. , in die Einberufung der diesfälligen Verlassen=
schaftsgläubiger
gewilliget worden. Es werden dem=
nach
diejenigen, welche an die Verlassenschaft aus
dem Erbrechte oder sonst wie immer für einem
Rechtsgrunde einige Ansprüche oder Forderungen
zu haben vermeinen, den 6. Juli d. J. früh um
9 Uhr vor dem k. k. ni. öst. Landrechte zu erschei⟨=
nen
, und ihre Forderungen sogewiß anzumelden
haben, wie im widrigen die Verlassenschaft denen
obbenannten Fräulein Erbinen ohne weitern ein⟨=
geantwortet
werden würde.


Convoc.Vollhauptischer Erben u. Gläub.

Von der gräfl. v. Walseggischen Herrschaft Schott 〈…〉
wien wird hiemit bekannt gemacht: Es sey fü⟨r⟩
nöthig befunden worden, all jene, welche an di⟨e⟩
Verlassenschaft des den 25. Novemb. 1789 zu Pe⟨=

[33]

terwardein verstorbenen Jakob Vollhaupt, hiesigen
Puppillen, entweder aus einem Darlehen, Erb=
rechte
, oder aus was immer für einen Rechtstitel
einen Anspruch zu machen haben, auf den 7. Ju=
li
d. J. früh um 9 Uhr einzuberufen. Dieselben
haben demnach an obbestimmten Tag und Stund
in der Amtskanzley zu Schottwein entweder per=
sönlich
, oder durch hinlänglich Bevollmächtigte zu
erscheinen, auch ihre habende Rechte sogewiß dar=
zuthun
, wie im widrigen ohne weitern mit Ab=
handlung
der obgedachten Verlassenschaft vorgegan=
gen
werden wurde.


Convoc. Sticklerscher Gläubiger.

Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Bieder=
mannsdorf
wird hiemit bekannt gemacht: es sey,
um mit der Abhandlungspflege des mit Rücklassung
eines Testaments verstorbenen Johann Michael Stick=
ler
, und Maria Anna dessen Gattin, sicher vor=
gehen
zu können, für nöthig befunden worden, all
jene, welche an der Verlassenschaft der verstorbe=
nen
Johann Michael Sticklerischen Eheleute entwe=
der
aus dem Erbrechte, oder jure crediti Ansprü=
che
, oder Forderungen zu machen haben, vorzu=
fordern
; es haben daher all jene, welche an die=
ser
Verlassenschaft einige Ansprüche zu machen glau=
ben
, den 30. Juni d. J. früh um 9 Uhr vor die=
sem
Ortsgerichte zu erscheinen, und ihre Rechte um
so gewisser zu liquidiren, widrigens gedachte Ver=
lassenschaft
den Erben ohne weiters eingeantwor=
tet
werden würde.


Convoc. Gruberinscher Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
haben alle, welche an der Verlassenschaft der ver=
storbenen
Barbara Gruberin gewesten ledigen
Dienstmagd, aus was immer für einem Rechts=
grunde
Forderungen haben, den 7. Juli 1796
Vormittag um 10 Uhr vor diesem Magistrate per=
sönlich
, oder durch einen hinlänglich Bevollmächtig=
ten
sogewiß zu erscheinen, und ihre Forderungen
anzumelden, widrigens diese Verlassenschaft den sich
legitimirenden Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. Fichtberger's Gläubiger.

Von dem Magistrat der ni. öst. landesfürstl.
Stadt Hainburg wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey der Johann Georg Fichtberger, gewest
bürgerl. Handelsmann allhier, mit Tod abgegan=
gen
, und daher, um mit dessen Verlassenschafts=
abhandlung
sicher vorgehen zu können, für nöthig
befunden worden, alle jene vorzurufen, welche ent=
weder
durch Erb=oder sonstige Rechte, oder jure
crediti , an die Verlassenschaft Ansprüche zu ma=
chen
, oder einige Forderungen zu stellen vermeinen.
Jn diesem Ende haben dieselben den 27. Juli 1796

früh um 9 Uhr bey dem Magistrat Hainburg ent=
weder
selbst, oder durch ordentliche Bevollmächtig=
te
zu erscheinen, ihre Ansprüche und sonstigen Rech=
te
und Forderungen geltend zu machen; wie im
widrigen die Abhandlung ohne weiters geschlossen
werden wurde.


Convoc. Mayerischer Gläubiger.

Von dem Magistrat des freyen Markts Hohen=
rupperstorf
werden hiemit all jene, welche an der
Verlassenschaft der allhier mit Tod abgegangenen
Margaretha Mayrin, behaust gewesten Hauerin,
entweder aus dem Erbrechte, als Gläubiger, oder
aus was immer für einem Rechtsgrund einige For=
derungen
, oder Ansprüche zu machen haben, der=
gestalt
einberufen, und vorgeladen, daß selbe den
30. Juli d. J. früh um 9 Uhr vor diesem Magi=
strate
zu erscheinen, und ihr Recht gehörig darzu=
thun
haben werden, widrigenfalls die Verlassen=
schaft
ohne weitern abgehandelt, und was Rech=
tens
ist, vorgekehret werden wird.


Convoc. Rathinscher Gläubiger und Erben.

Von dem Ortsgerichte des Hrn. Freyhrn. v.
Doblhoff=Dier Herrschaft Rauchenstein und Wei=
kersdorf
V. U. W. W. wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey die Magdalena Rathin, Wittib,
und pensionirter Silberwäscherin von dem fürstl.
Hause v. Lobkowitz, ohne Hinterlassung eines Te=
staments
allhier verstorben, und um mit der Ab=
handlung
derselben Verlassenschaft, sicher vorgehen
zu können, hat man für nöthig befunden, dieje=
nigen
, welche an der diesfälligen Verlassenschaft
aus was immer für einem Grunde Ansprüche zu
machen gedenken, vorzuladen. Diesemnach wer=
den
alle jene, welche an die gedachte Verlassenschaft
einige Forderungen zu stellen vermeinen, den 30.
August 1796 entweder persönlich, oder durch einen
hinlänglich Bevollmächtigten sogewiß bey dieser
Ortsgerichtskanzley zu erscheinen, und ihre For=
derungen
anzumelden haben, widrigen die Ver=
lassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und den sich
legitimirenden Erben eingeantwortet werden soll.


Convoc. Hanckeischer Erben und Gläubiger.

Der in dem k. k. Militar=Jnvalidenhaus zu Tyr=
nau
in der Versorgung gestandene, von Deutsch=
Ballowitz aus Mähren gebürtige, bey Schackmin
Cuiraßierregimente und Schlesischen Kordon ge=
diente
Herr Unterlieutenant, Georg Hacke, ist am
8. März d. J. ohne Hinterlassung einer letztwilli=
gen
Anordnung mit Zurücklassung eines Vermögens
von 284 fl. 36 5 / 8tel kr. verstorben. Demnach
werden diejenigen, welche entweder als Gläubiger,
der als nächste Jntestaterben an seine Verlassen=
schaft
einige Ansprüche zu machen berechtiget sind,
hiermit auf den 7. September d. J. dergestalt vor=

[34]

geladen und einberufen, damit sie ihre Anforde=
rung
als Gläubiger oder Erben rechtsbeständig er=
weisen
, weil nachhin niemand weiter gehört, son=
dern
dasjenige vorgekehret werden wird, was rech=
tens
ist. Tyrnau am 3. Juni 1796.


Convoc. Trittnerischer Erben

Von der Abhandlungsinstanz der gräfl. Philipp
Hoyosischen Herrschaft Horn wird hiemit bekannt
gemacht: es sey der Johann Trittner, gewester Jn=
wohner
und Wittwer in der Vorstadt Horn, oh=
ne
Testament mit Hinterlassung eines unbeträchtli=
chen
Vermögens verstorben. Da nun dessen Er=
ben
unbekannt sind, so wird allen jenen, welche
aus dem Erbrechte einen Anspruch auf die Ver=
lassenschaft
des Johann Trittner zu machen geden=
ken
, hiemit aufgetragen, daß sie am 12. Septemb.
d. J. vormittag um 9 Uhr in der Kanzley dieser
Herrschaft entweder persönlich oder durch einen
Bevollmächtigten sogewiß ihre Ansprüche anmelden
sollen, widrigens diese geringe Verlassenschaft ab=
gehandelt
, und der ausfallende Betrag entweder
den sich legitimirenden Erben ausgefolget, oder zu
Gericht deponiret werden würde.


Convoc. Bajanati⟨s⟩cher Gläubiger.

Von dem im Großfürstenthum Siebenbürgen
aufgestellten k. k. Jud. Deleg. Milit. wird anmit
kund gegeben: Es sey der in vorgewesten Türken=
kriege
bey dem Volontairkorps als Lieutenant ange=
stellt
gewesenen Georg Bajanat mit Rücklassung
eines schriftlichen Testaments, einer Wittwe, und
eines Sohns, Namens Constantin, den 31. Au=
gust
1788 im hiesigen Feldspital verstorben. Um
mit dieser Verlassenschaft gehörig vorgehen zu kön=
nen
, ist für nöthig befunden worben, alle jene,
welche an diesen Nachlaß jure crediti, vel hære-
ditatis
, vel quocunque alio titulo eine For=
derung
zu stellen das Recht zu haben vermeinen,
durch gegenwärtiges Edikt gehörig einzuberuffen
und vorzuladen, und zwar solchergestalt, daß jeder=
mann
seine Ansprüche und Forderungen bis letzten
Septemb. 1796 längstens bey obbenannten Jud.
Deleg. Milit. entweder persönlich oder durch einen
hinlänglich bevollmächtigt und mit allen Beweis=
dokumenten
versehenen, wohl instruirten Sachwalter
oder Bevollmächtigten um so gewisser anzubrin=
gen
und zu liquidiren haben, als im widrigen nach
fruchtloser Verstreichlassung dieses vorerwehnten
Peremiorialtermins diese Lieutenant Bajanotische
Verlassenschaft ohne weitern Umtrieb vom Amts=
wegen
verhandelt, was rechtens ist vorgekehret, und
an die Theilnehmer ohn allen Ruckhalt gesetzlich
ausgefolget werden wird. Daher man sich der er=
wirkten
Ausfolglassung wegen vor aller Verantwor=
tung
und Schadenersatzes andurch präkavirt haben
will. Herrmannstadt den 31. May 1796.

Citat. Harrerische Descendenten.

Von der ehemaligen Mobilar=Verlassenschaft des
im Jahr 1729 ohne Kinder verstorbenen Herzogl.
Würtembergischen Erbmarschalls, Hrn. Baron Fried=
rich
Thumb von Neuburg zu Hammetweil, ist der=
jenige
Antheil, welcher dessen Frau Schwester,
verehelichten v. Harrer, zu Wien, oder deren Des=
cendenten
erblich angefallen ist, und in 450 fl.
Rhein. bestehet, allhier zu Köngen in pflegschaft=
licher
Verwaltung gestellt. Da dieses Vermögen
an die Baron v. Harrerische Descendenten ausge=
folgt
werden solle, hierorts aber nicht bekannt ist,
ob noch Descendenten bey Leben seyn, und wo
sie sich aufhalten, so werden die Baron v. Harre=
rische
Descendenten von diesem Erbgut hiemit öffent=
lich
benachrichtiget, und zugleich peremptorisch auf=
gefordert
, sich innerhalb der nächsten 6 Monaten
bey dem Herzogl. Würtembergischen Oberamte Kön=
gen
zu melden, und ihre Abkunft rechtsgiltig dar=
zuthun
. Den 18. Dezember 1795.


Citat. Eva Klonnerin.

Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneuburg
wird hiemit kund gemacht: Es habe Jakob Klon=
ner
hierorts dargethan, daß seine Schwester Eva
Klonnerin, von Kleinharraß, bereits über 32 Jahr
abwesend und unwissend sey, weßwegen er um Aus=
fertigung
der gewöhnlichen Einberufungsedikten,
und im Fall seine Schwester nicht mehr vorkäme,
um die Erfolglassung ihres hier anliegenden Erb=
theils
gebetten hat. Zu deren Einberufung ist
demnach der 19. Juli 1797 vormittag um 9 Uhr
als die endliche Frist bestimmet worden; und wer=
den
die Eva Klonnerin, oder allenfalls deren Ab=
stammende
am gesagten Tag und Stund sogewiß
in der hiesigen Amtskanzley zu erscheinen haben,
als ansonst dieselbe für tod gehalten, und in die
gebettene Erfolglassung ihres Erbtheils gewilliget
werden soll.


Citat. Vincenz Wegebrodt.

Von dem Magistrate der köngl. Hauptstadt und
Grenzfestung Ollmütz im Marggrafthum Mähren
dem bereits majoren gewordenen hierortigen Stadt=
waisen
, Vincenz Wegebrodt, hiermit anzufügen:
Da aus Gelegenheit der mit selben durch seine
aufgestellte Vormundschaft zu pflegen wollenden
Abfertigung sich veroffenbaret hat, daß derselbe als
Chyrurgus sich von hier wegbegeben, und von sei=
nem
Aufenthaltsort, bisher nichts habe in Erfah=
rung
gebracht, und somit derselbe mit seinem in
105 fl. 21 kr. 3 14 pf. bestehenden väterlichen
Erbvermögen nicht abgefertiget werden könne; als
wird Eingangs gedachter Vincenz Wegebrodt an=
durch
mit dem Beysatz vorgeladen, daß derselbe
sich zur besagten Uibergabe seines väterlichen Erb=
vermögens
binnen einem Jahr, von untengesetzten

[35]

Tag an, entweder in eigener Person, oder durch
einen behörig Bevollmächtigten bey diesem Magi=
strate
zu stellen, oder auszuweisen habe, als im
widrigen nach dieser verflossenen Jahresfrist dersel=
be
mit seinem Vermögen unter die Curatel gezo=
gen
, und sonach seiner Zeit das weitere nach den
Gesetzen eingeleitet werden würde. Ollmütz den
24. May 1796.


Citat. Mathäus, und Franz Götz.

Von der Abhandlungsinstanz der Stiftsherr=
schaft
Lilienfeld, werden die von Türniz gebür=
ge
, schon bey 40 Jahr unwissende hiesige Unter=
thanen
und Gebrüder, Mathäus und Franz Götz
von Türniz, oder dessen Abkömmlinge, zu Behe=
bunh
ihres bey hiesig herrschaftl. Waisenfond anlie=
genden
in 21 fl. 1 kr. 1 pf. bestehenden väter=
und brüderlichen Erben, dergestalt binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen, das ist den 23. Juli k.
1797er Jahrs, bey hiesiger Abhandlungsinstanz,
entweder persönlich, oder durch hinlänglich Be=
gwaltete
um so gewisser zu erscheinen vorgeladen,
widrigens dieser Betrag den hiezu legitimirenden
nächsten Befreundten ohne weitern eingeantwortet
werden würde.


Citat. Joseph Neuhauser.

Von dem gräfl. v. Collaltoischen Wirthschafts=
Oberamte der Herrschaft Ungarschitz, königl. Znai=
merkreises
im Markgrafthum Mähren wird der seit
mehr als 19 Jahr abwesende, und aus dem Markt
Fratting gebürtige Joseph Neuhauser, welchen
eben dessen seine noch lebende alte Mutter Eva,
nunmehr verwittibte Suppannin, zu erfragen den
innigsten Wunsch trägt, öffentlich vorgerufen, und
selben, so wie dessen Leibeserben anmit aufgetra=
gen
, binnen 1 Jahr, 6 Wochen von heut dato
anzurechnen, sich bey diesem Oberamte um so ge=
wisser
zu melden, als im widrigen das für ihm
von seiner Mutter schon bey Lebszeiten bestimmte
Vermögen für den Fall, wenn sie mit Tod abge=
hen
sollte, den übrig ex Testamento benannten
Erben ausgefolgt werden würde. Ungarschitz den
30. May 1796.


Citat. Thomas Roßecker.

Von der Stift Wellischen Amtsverwaltung in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es haben die
sämmtlichen Geschwister um Einberufung ihres von
Theestorf V. U. W. W. gebürtig und über 32
Jahr abwesend unwissenden Bruders, Thomas
Roßecker, gebetten. Daher wird den Thomas
Roßecker, oder desselben allenfälligen Erben, hie=
⟨a⟩ufgetragen
, in der bestimmten Zeit von 1 Jahr
6 Wochen und 3 Tägen in der Stift Melkischen
Amtskanzley im Melkerhofe zu Wien entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich Bevoll=

mächtigten sogewiß zu erscheinen, widrigens derselbe
nach Verlauf dieser Zeit für tod erkläret, und das
Vermögen den sich legitimirenden Erben ohne wei=
ters
eingeantwortet werden würde. Wien im Mel=
kerhofe
den 6. Juni 1796.


Amort. Wechselbriefe.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechsel=
gerichte
wird hiermit bekannt gemacht: Es haben
Ferdinand Delorme & Comp. , Handelsleute aus
Prag, den Verlust zweyer von Marc. Daniel Je-
noni
zu Gunsten des Franz Barbonai und Comp.
auf Caroccolo & Razzavango in Triest unterm
11. März d. J. in Livorno ausgestellten, bey den
Bajanotti Papajanupoly , und Alexander allhier
60 Tage a dato zahlbaren Wechselbriefe pr. 340 fl.
17 kr. , und 754 fl. 18 kr. , zusammen pr. 1094 fl.
35 kr. , welche von Franz Barbonai und Comp.
an Wuppermann, Wohl, von diesen an die Söh=
ne
der Wittwe B. Merler und Comp. , weiters an
Frege u. Comp. , dann an Ballabene u. Comp. ,
und von diesen an sie Delorme und Comp. giriret
würden, angezeiget, und um die Amortisirung der=
selben
gebetten. Daher haben jene, welche diese
Wechselbriefe in Handen, oder davon einige Wis=
senschaft
haben, und darauf ein Recht zu haben
glauben, sich binnen der nächsten 6 Wochen und
3 Tagen alsogewiß hierorts zu melden, und ihre
vermeintliche Ansprüche geltend zu machen, widri=
gens
nach Verlauf dieser Frist Niemand mehr ge=
höret
, sondern obbenannte Wechselbriefe ohne wei=
tern
amortisiret, und kassiret werden würden. Wien
den 20. May 1796.


Amort . Obligation und Zahlungsextrakt.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird bekannt
gemacht: Es sey auf Anlangen der Frau Maria
Antonia Gräfin v. Attems, verwittweten Gräfin
v. Daun, gebohrnen Gräfin v. Schullenburg, als
Jnhaberin der Herrschaften Tribuswinkel und Ober=
waltersdorf
im V. U. W. W. die Amortisirung
einer für die in den Jahren 1789 und 1790. ge=
leisteten
Körnerlieferungen erhaltenen Landschafts=
obligation
Nr. 27249 pr. 220 fl. und des Domi=
nikal
Zahlungsextrakts von beyden Herrschaften über
das für das Jahr 1794 erlegte Kriegsdarleihen ge=
beten
. Daher werden jene, welche auf diese Land=
schaftsobligation
und Zahlungsextrakt aus was im=
mer
für einem Grunde einige Ansprüche oder For=
derungen
zu haben vermeinen, ihre allenfälligen
Rechte binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen
bey diesem k. k. ni. öst. Landrechte sogewiß anzu=
bringen
haben, wie in widrigen sie nicht mehr
gehöret, und obbemeldte Obligation und Zahlungs=
extrakt
ohne weitern für amortisiret und getödtet
erkläret werden soll. Wien den 3. Jun 1796.

[36]

Bey Aloys Doll,
Buchhändler, am Stephansplatz im deutschen Hause, ist ganz neu zu haben:
Christkatholisches
Lese=und Gebethbuch
zum Gebrauche für alle Stände.
Neue Auflage, Wien 1796.

Jn 8vo 23 Bogen stark, ungebunden auf Druckpapier 45 kr. auf Schreibp. 1 fl.
in Franzband 1 fl. 8 kr in schwarzem Leder mit goldenen Schnitt 1 fl. 30 kr.

Jn 12. 19 Bogen stark, ungebunden 20 kr. in Franzband 40 kr. in schwarzen Pa=
pierband
27 kr.


Vorerinnerung.

Dieses dermal zum 2tenmal im Octav aufgelegte Bethbuch ist eben das nämliche, welches seit 1787
schon siebenmal in Duodez unter dem Titel: Christkatholisches Lese=und Gebethbuch zum
Gebrauche für gemeine Leute, und das Landvolk ꝛc. ꝛc. aufgelegt worden. Da nun von vie=
len
der Titel: Für alle Stände anverlanget worden, sind bey den letzteren Auflagen, um niemand zu
täuschen, beyde Titel, so wie auch gegenwärtig geschehen, beygedruckt worden, um nach Belieben sich ei=
nen
oder den andern wählen zu können. Es wäre überflüssig, ein Gebethbuch anzuempfehlen, welches
binnen 9 Jahren durch so zahlreiche Abnahme jedermann des erworbenen Beyfalls versichert, indem es
auch bey Gelegenheit der von Sr. Eminenz dem Kardinälen und Erzbischofen von Wien, Grafen v.
Migazzi, angeordneten Missionen unter das Landvolk zu Tausenden vertheilt worden. Die Duodez
Auflage, die eben jetzt zum siebentenmal die Presse verlassen, ist ungeändert, diese in Octav, ist dem
Jnhalte nach mit jener ebendieselbe; nur ist sie mit einem Anhange, der eine Gattung eines kurzen
Gebethbuches in Reimen ausmachen, vermehret, und mit einem gestochenen Titelkupfer und Titelblatt
versehen worden. Den Jnhalt der Gebethe, die darin zahlreich und allgemein brauchbar enthalten
sind, wäre hier beyzufügen überflüßig. Nur will ich die Gegenstände der diesem Gebethbuche eingeschal=
teten
Lesungen, die in Unterrichten, Ermahnungen und Erwägungen bestehen, in Kürze anzeigen:

Unterrichte Für die Morgens=und Abendszeit. Von der heiligen Messe. Zur Zeit der
Arbeit. Für die Essenszeit. Von der Heiligung der Sonn=und Feyertage. Vom Worte Got=
tes
. Von der heiligen Beicht, und der Vorbereitung zu selber. Von der heiligen Kommunion und
Vorbereitungs zu diesem Sakramente. Vom Ablasse. Von der öftern geistlichen Lesung. Von
der Firmung. Vom Allmosen. Für jene, die sich in den Stand der heiligen Ehe begeben wollen.
Von den Pflichten der Eheleute. Von den Pflichten der Aeltern gegen Kinder der Kinder gegen
Aeltern der Herren und Frauen gegen Dienstbothen der Dienstbothen gegen Herren und Frauen.
Vom Wittwenstande. Ermahnungen An jene, die dem Schwören und Fluchen ergeben sind.
Wider das Laster der Trunkenheit der Unlauterkeit des Ehrabschneidens und der übeln Nachrede.
Erwägungen. Von dem allerheiligsten Altarssakramente. Von dem Fegefeuer und dem Gebethe fü⟨r⟩
die allda leidende Seelen. Auf jeden Tag der Woche. Von der Verehrung Mariä. Von de⟨n⟩
Mitteln wider die Sünde dem Wiederfalle in die Sünde der Gewohnheit in der Sünde de⟨n⟩
Gedanken an die Sünde den Aengstlichleiten wegen der Sünde. Von der läf 〈…〉 chen Sünde.
Von dem Glauben. Von der Hoffnung. Von der Liebe Gottes. Von der Liebe des Näch⟨=
sten
. Von der Gerechtigkeit. Von der Demuth. Der Anhang in Reimen enthält A⟨n=
dachtsübungen
zur Morgens=Abends=Meßzeit. Zur Beicht die 7 Bußpsalmen. Zur heiligen Kommunio⟨n⟩
Jn allgemeinen Angelegenheiten. Vertrauen auf die göttliche Vorsichtigkeit, und endlich für die versto⟨r=
benen
Christgläubigen. Am Ende sind geistliche Lieder beygefügt, wie sie bey verschiedenen Gelegenh⟨ei=
ten
nach der neuen Gottesdienstordnung abgesungen werden.

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