Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Se. Maj. haben den Böhmischen
Gu=
bernialrath und Staatsgüter=Ad=
ministrator, Johann Joseph v. Erben,
in Rücksicht auf dessen langjährige Dienste
und erwiesenen auszeichnende Kenntnisse
zum wirklichen Hofrath bey dem
Direc=
torium zu ernennen geruhet.
Jngleichen haben Se. Maj. den
Staats=
raths=Konzipisten, Philipp v. Stahl, als
Hofsekretar zu dem Directorium übersetzt.
Se. K. K. Maj. , höchst Deren
Auf=
merksamkeit ächte Bürgertugend und Treue
nicht entgeht, haben den sechs Bürgern
der Königl. Freystadt Ofen, welche den
Subscriptionsplan zur Unterhaltung des
Ungarisch=Gyulaischen Freykorps von
1000 Mann entworfen, und die
Sub=
scriptions=Annahme besorgten, in Rück=
sicht dieses wahrhaft patriotischen
Beneh=
mens, goldene Ehrendenkmünzen zu
verlei=
den geruhet. Den 3. d. M. geschah deren
Vertheilung auf dem Rathhause durch
den dasigen Stadtrichter, Herrn von
Kallmarfy, welcher hierzu den Auftrag
von der hohen Stelle hatte, bey
ver=
sammelten Rathe, und in Gegenwart
der gesammten Bürgerschaft. Nachdem
derselbe vorher eine dem Gegenstande
an=
gemessene Anrede gehalten hatte, hing
er jedem dieser sechs Biedermänner das
allerhöchst Königl. Ehrenzeichen an, nähm=
lich dem Magistratsrathe Hrn. Franz
Pa=
vianovich, welcher die
Hauptsubscrip=
tions=Tabelle führet, und in seinem und
der andern Nahmen eine zierliche
Dank=
rede hielt, dem Hrn. Johann Magatti,
ersten, Franz Xaver Niedermayer, bürgl.
Zimmermeister, zweyten, Franz Xaver
Gebhard, bürgerl. Handelsmann, drit=
ten, Paul Antonovics, Tabaner Gr. R.
Richter, vierten, und Andrä Krautan,
Tabaner katholischen Richter, fünften
Sub=
scriptions=Annehmer.
Nach Berichten aus Krakau ist die
fey=
erliche Einsetzung des neuerrichteten
Appel=
lazions=Gerichts durch den K. K. bevoll=
mächtigten Landes=Einrichtungs=Hofkom=
missar, Freyherrn v. Margelick, am 2.
May vor sich gegangen. An diesem Tage
fand sich der Appellazions=Präsident, v. Ur=
banski mit dem Vicepräsidenten v. Wit=
torf, in des Hrn. Hofkommissars
Woh=
nung ein, wo sie in dessen und der
Gu=
bernialräthe v. Baum und Erggelet
Ge=
genwart, den Diensteid ablegten. Jnzwi=
schen hatte sich das gesammte Personale
des Appellazions=Gerichtes in der St. Pe=
terskirche versammelt, wohin dann der
Hr. Hofkommissar, unter Voraustretung
seiner Dienerschaft mit dem Hrn. Präsi=
denten und Vicepräsidenten abfuhr. Hier
nahmen sie die ihnen angewiesenen Plätze
ein, und wohnten dem hohen Amte bey,
das mit dem Veni Creator beschlossen
wur=
de. Hierauf ging der Zug in das
Raths=
zimmer des Königl. Appellazions=Gerich=
tes, wo der Hr. Hofkommissar den Hrn.
Präsidenten und den Vicepräsidenten mit
einer Anrede dem gesammten Personale
vorstellte. Nachdem der Hr. Präsident
ge=
antwortet hatte, wurden die
neuernann=
ten Appellazions=Räthe aufgerufen, und
legte jeder den Diensteid ab. Auf gleiche
Art ward dann auch das untergeordnete
Personale aufgerufen und demselben der Eid
abgenommen. Zuletzt hielten der
Appella=
zionsrath Stojowsky, im Nahmen des
gesammten Personale, der Krakauer
Bür=
germeister Philipp Lichowski, im
Nah=
men der Stadt und des Magistrats, und
endlich der Advokat Johann Wolicki, im
Nahmen der Advokaten, angemessene
Dankreden. Als sodann der Hr. Hofkom=
missar sich hinweg begab, ward er von
dem Präsidenten und Vicepräsidenten bis
an die Thüre des Rathssales, von den
Räthen aber bis an den Wagen
beglei=
tet, unmittelbar darauf aber die
Raths=
sitzung des Gerichts eröffnet.
Kriegsbegebenheiten.
Laut den weiters eingegangenen
Berich=
ten Sr. Königl. Hoheit des Erzherzogs
Karl, bestand der Verlust, den unsere
Ar=
mee in den verschiedenen am Unter Rhein
bisher vorgefallenen Gefechten erlitten hat,
an Todten: in 1 Offizier und 17
Gemei=
nen; an Verwundeten: in 149
Unteroffi=
zieren und Gemeinen; an Gefangenen und
Vermißten: in 1 Offizier, nebst 40
Unter=
offizieren und Gemeinen.
Vorzüglich ausgezeichnet haben sich
da=
bey: der General v. Elsnitz, welcher mit
einigen Scharfschützen und einer Division
von Ulrich Kinsky den weit überlegenen
Feind so lang aufgehalten hat, bis er,
durch die angerückte Verstärkung von
Vec=
sey Hussaren, in den Stand gesetzt wurde
den Feind zurück zu weisen. Eben so
rühm=
lich hat sich der Oberste Jellachich, durch
seinen tapfern Widerstand bey
Neukir=
chen, ausgezeichnet, so wie überhaupt die
Truppen mit Muth und Entschlossenheit
gefochten haben. Der Major Mamulla,
von den Scharfschützen; der Major, Ba=
von Wodnianzky; die Rittmeister, Graf
Trautmansdorf, und Schäfhüttel, von
den Uhlanen; der Major Löhr, von den
Salzburgern; und der Oberlieut. Vella,
welcher letztere jedoch das Unglück hatte,
verwundet und gefangen zu werden, ver=
dienen besonders genannt zu werden.
Uebrigens dauern die feindlichen
An=
griffe ununterbrochen von allen Seiten fort.
Den 2. griff der Feind die Vorposten des
F. M. L. Grafen Mercandin über
Ar=
genthal an, wurde aber zurückgeschlagen.
An eben dem Tage kanonirte er heftig auf
die bey Kirn stehenden kursächsischen
Trup=
pen, wodurch einige Grenadiers getödtet,
und ein Hauptmann nebst mehreren
Gemei=
nen verwundet wurden; allein auch hier
ward er durch die wirksamen Maßregeln
des F. M. L. v. Lindt bald zum
schwei=
gen und zum weichen gebracht.
Den 4. Junius Nachmittags um 3 Uhr
machte der Feind einen Hauptangriff auf
die ganze Vorposten=Linie des unter dem
Generalen, Fürsten Hohenlohe stehenden
rechten Flügels von dem Korps des F. M.
L. Mercandin, drang in das
Stromber=
ger Thal ein, und erstieg mit 3
Bataillo=
nen zwey Mahl die Anhöhen von Kandrich,
wurde aber jedes Mahl mit Verlust
zu=
rückgeworfen.
Während dem dieses bey dem Korps
des F. M. L. Grafen Mercandin vorging,
wendete der Feind mit einer grossen Macht
sich auch gegen das Korps des F. Z. M.
Prinzen von Würtemberg. Er drückte
am 3. Junius unsere Truppen bis
Alten=
kirchen zurück. Der F. Z. M. ließ zwar
den Feind durch eine Abtheilung vom
Re=
servekorps angreifen, die ihn auch
zurück=
schlug, seiner Kavallerie vielen Abbruch
that, und die vorigen Posten wieder
be=
setzte; allein am 4. kam er schon mit
Ta=
ges Anbruch mit einer verstärkten sich auf
24000 Mann belaufenden Macht
neuer=
dings zum Vorschein, und griff bey
Al=
tenkirchen und Krobach an. Der F. Z.
M. welcher einer so überlegenen Macht
nicht gewachsen zu seyn glaubte, beschloß
den Rückzug; allein der linke Flügel war
schon zu sehr mit dem Feinde beschäftiget,
als daß dieser Rückzug ohne Gefahr hätte
unternommen werden können. Unterdessen
bestieg der Feind mit Jnfanterie und
Ka=
vallerie die von uns besetzten Anhöhen,
und griff das Regiment Jordis an. Drey
Mahl schlug dieß Regiment den mit Wuth
immer von neuen angreifenden Feind
zu=
rück ging mit gefälltem Bajonette auf
seine Kavallerie los, und that ihm vielen
Abbruch, bis es endlich der Uebermacht
gelang, diese zwey Bataillonen zu trennen,
und sie zum Rückzug in den nahe gelegenen
Wald zu nöthigen.
Da auf diese Art unser linker Flügel
angangen war, fand der F. Z. M. Prinz
v. Würtemberg nothwendig, die Stei=
lung bey Krobach zu verlassen, und eine
solche zu wählen, in der er Verstärkungen
an sich ziehen, und in Vereinigung mit
dem General Fink bey Montabauer jene
beträchtlichen Truppen=Abtheilungen
er=
warten könnte, welche von der
Unterrhei=
nischen Armee zu ihm zu stossen bereits
beordert sind.
Nachricht an das Publikum.
Das Publikum wird benachrichtiget,
daß das Verzeichniß über die bey der N.
Oest. ständischen Classen=Lotterie, welche
heute den 15. Junius ihren Anfang
ge=
nommen hat, gezogenen Lose, und damit
verbundenen Gewinne von Morgen, als
dem 16. dieses Monaths, angefangen, al=
le Tage um vier Uhr Nachmittags, auf
Postpapier abgedruckt, das Stück zu drey
Kreuzer, in der von Kurzbeckischen N. Oest.
Landschafts=Buchdruckerey in der oberen
Breunerstrasse Nr. 1202 im ersten
Stock=
werke zu erhalten seyn wird.
Ausländische Begebenheiten.
Frankreich.
Das Directorium hat nach und nach die
meisten bey Baboeuf gefundenen
Schrif=
ten, die dessen Verschwörungs=Plan
ent=
halten, bekannt gemacht, zugleich aber
eine Warnung an die Franzosen erlassen,
um ihnen gegen diese Verschwörung
ei=
ne Abneigung beyzubringen, und sie
ge=
gen Verführungen zu warnen. Jndessen
hat Baboeuf doch immer viele Anhänger,
und es scheint, daß sie noch nicht alle
Hoffnungen aufgeben, eine neue
Umwäl=
zung hervor zu bringen.
Des verhafteten Drouet Sache ist noch
unentschieden, und nach einem
Schrei=
ben zu urtheilen, das er an den Rath
der 500 erlassen hat, und welches daselbst
öffentlich gelesen wurde, war er weniger
ein fürchterlicher Empörer, als ein
thörich=
ter demagogischer Schwärmer. Schon
von meinem 16. Jahre an, heißt es
da=
rin, war ich für die Grundsätze der Gleich=
heit und Freyheit eingenommen, und
trug das einige zu deren Verbreitung
bey. Jn meiner Gefangenschaft tröstete
mich nur der Gedanke, daß diese
Grund=
sätze in meinem Vaterlande Wurzel gefaßt
hatten. Als ich nachher in Freyburg
zu=
erst die neue Konstituzion las, ward ich
über die zwey Kammern und andere
Ein=
richtungen ganz bestürzt, und noch mehr
dadurch, daß ich von den Feinden
Frank=
reichs diese Konstituzion loben hörte. Als
ich indessen nach Frankreich kam, faßte
ich vom Directorium wieder eine gute
Meinung, aber es war mir unausstehlich,
Leute, die sich des Bürger=Nahmens
schämten, in öffentlichen Stellen, und die
wahren Apostel der Freyheit verkannt und
erachtet zu sehn. Da ich alles rückwärts
gehen sah, und den offenbaren Hang der
Regierung zum Royalisimus und zur
Ari=
stokratie bemerkte, entschloß ich mich
ab=
zudanken, und würde es schon gethan
ha=
ben, wenn mich meine Wunden und meine
Forderungen an die Regierung nicht
auf=
gehalten hätten. Von einer Verschwörung
weiß ich nichts. Jch läugne aber nicht,
daß ich gegen die Regierung gesprochen und
geschrieben habe. Ja, ich machte auch
Pla=
ne, welche vielleicht manchem lächerlich
scheinen werden, die aber meinem Herzen
zur Erleichterung dienten. Die
verfolg=
ten Patrioten, sah ich wohl, würden sich
einst sammeln, und sich zu rächen suchen.
Dieses Uebel abzuwenden, erdachte ich
zwey Plane, einen unausführbaren und
einen ausführbaren. Der erstere war,
daß die Regierung die kraftvollen
Patrio=
ten um sich versammeln, und um die, oh=
nehin feigen, Aristokraten sich nicht
beküm=
mern sollte. Der andere war, daß, sobald
die Aristokratie ihr Regiment befestiget
ha=
ben würde, alle Patrioten in Masse
auf=
stehen, ihr undankbares Vaterland mit
Weib, Kind und Vermögen verlassen, und
unter dem wieder angenommenen Nahmen
der alten Gallier, sich auf einem
feindli=
chen fruchtbaren Boden mit Gewalt
nie=
verlassen, und die Grundsätze der Frey=
heit, Gleichheit und Bruderliebe in das
Werk setzen sollten. Dieses war meine
Verschwörung; dieses sind die Plane, wor=
über ich mich mit meinen Freunden
unter=
hielt. (Drouet ist bey einem Frühstück
mit Laignelot und einigen andern
verhaf=
tet worden.) Alle Republikaner wünschen
eine repüblikanische Vendee: ich wollte sie
auf feindlichen Boden errichten, um
mei=
nem Vaterlande Blutvergiessen zu
erspa=
ren. Zuletzt trägt Drouet noch darauf
an, daß man sein Schreiben öffentlich in
dem Rathe verlesen soll. Dieses würde
ihm ein Beweis seyn, daß man
unpar=
teyisch gegen ihn verfahre: die
Verweige=
rung seines Gesuchs aber werde er als
Probe der in Frankreich überwiegenden
Aristokratie ansehen. Jm letztern Falle
sey er seines Lebens satt, und habe auf
Erden keinen Wunsch mehr. Auch
Ba=
boeuf hat aus seinem Gefängnisse
Frie=
densvorschläge gethan. Man soll die
Kon=
stituzion von 1793 einführen, sonst
wür=
de die Empörung doch früh oder spät
aus=
brechen.
Jm Rath der 500 hat man am 24.
May beschlossen, daß alle den
Ausgewan=
derten, Verwiesenen, Gefangenen oder
Hingerichteten gehörigen Güter, die in
Be=
schlag genommen worden sind, in Zeit von
3 Monathen, durch die Verwandten, wel=
che darauf ein Recht zu haben glauben,
in Anspruch genommen, nach Verlauf
die=
ser Zeit aber die rechtlich angesprochenen
zurückgegeben, die andern verkauft werden
sollen. Später überreichte Forderungen
können nur den Betrag des aus dem
Ver=
kaufe gelösten Geldes erhalten.
Zur Aufsicht über den Nazionalschatz
sind am 25. May die Deputirten Camüs,
Defermont, Monnot, Colombel und
Ba=
lan ernannt worden.
Am 26. wurden verschiedene Berichte
und Vorschläge über die Einrichtung der
Finanzverwaltung, besonders in den
De=
partementen, vorgelegt, doch wurde die
Erörterung darüber vertaget.
Die Finanz=Kommißion schlug am 27.
May vor, die Abgaben für das laufende
Jahr in Naturalien zu 300 Millionen
Li=
vres zu bestimmen, und dieselben halb in
Naturalien und halb in Gelde, das den
Werth der andern Hälfte der Abgabe gleich
käme, einzutreiben. Nach mehreren
dage=
gen gemachten Einwendungen, nahm man
den Grundsatz an, daß die Abgabe von
300 Millionen zwar in Getreide bestimmt,
aber in Mandaten bezahlt werden soll.
Der zwischen Frankreich und Sardinien
geschlossen Friede ist sammt der
Ratifika=
zion des Raths der 500 nunmehr
vollstän=
dig im Druck erschienen, und lautet also:
Die Französische Republik und Se.
Maj. der König von Sardinien, gleicher=
massen von dem Verlangen belebt, einen
glücklichen Frieden auf den Krieg, der sie
veruneinet, folgen zu lassen, haben
er=
nannt, nähmlich das vollziehende
Directo=
rium, im Nahmen der Französischen
Re=
publik, den Bürger Karl Delacroix, Mi=
nister der auswärtigen Verhältnisse und
St. Maj. der König von Sardinien die
Hrn. Ritter v. Revel und v. Tonso, um
in ihrem Nahmen, die zur Herstellung
und Befestigung der Eintracht zwischen
den beyden Staaten, abzweckenden
Be=
dingungen festzusetzen, und nachdem
die=
selben ihre gegenseitigen Vollmachten
aus=
gewechselt hatten, sind sie über folgende
Punkte übereingekommen:
I.
Es soll zwischen der Französischen
Republik und dem Könige von Sardinien
Friede, Freundschaft und gute
Nachbar=
schaft herrschen; alle Feindseligkeiten sollen
von der Zeit der Unterzeichnung des
ge=
genwärtigen Traktates angefangen, zwi=
schen beyden Mächten aufhören.
II.
Der König von Sardinien entsagt
jeder öffentlichen oder geheimen
Zustim=
mung und Beytretung zu der gegen die
Französische Republik bewaffneten
Koali=
zion, und jedem Offensiv=oder Defensiv=
Traktate wider dieselbe, den er, mit was
immer für einer Macht, geschlossen haben
könnte. Er wird keiner der Mächte, wel=
che mit Frankreich im Kriege verwickelt
sind einen Beytrag an Mannschaft oder
an Geld liefern, was dieser auch immer
für einen Grund oder Nahmen haben mag.
III.
Der König von Sardinien entsagt,
ohne allen Vorbehalt, auf immerwährende
Zeiten für sich, seine Nachfolger und
Theil=
nehmer, zu Gunsten der Französischen
Re=
publik, allen Rechten und Ansprüchen auf
Savoyen und die Grafschaften Nizza,
Tenda und Beuil.
IV.
Die Gränzen zwischen den Staaten
des Königs von Sardinien und den
De=
partementen der Französischen Republik
sollen durch eine bestimmte Linie auf den
äussersten Gränzen gegen Piemont
festge=
setzt werden ꝛc. (Hier folgt eine
aus=
führlichen Bezeichnung der Gränzen von
Faucigny bis an die äussersten Eisberge,
mit dem Zusatze, daß auch alle ausser der
Gränzlinie gelegenen Theile der
benann=
ten Orte zum Französischen Gebiethe
ge=
hören sollen.)
V.
Der König von Sardinien
verpflich=
tet sich den aus der Französischen
Repub=
lik Ausgewanderten und Verbannten den
Aufenthalt in seinen Staaten nicht zu
er=
lauben; er kann jedoch Ausgewanderte aus
den Departementen von Montblanc, (Sa=
voyen) und den Alpen (Nizza) in seinen
Diensten behalten, so lange sie durch
Un=
ternehmungen und Ränke gegen die innere
Sicherheit der Republik keinen Grund zur
Klage geben.
VI.
Der König von Sardinien entsagt
allen Forderungen, die er an die
Franzö=
sische Republik aus früheren Rechten
ma=
chen könnte.
VII
. Es soll unverzüglich zwischen den
beyden Mächten, ein Handlungs=Vertrag
nach billigen und solchen Grundsätzen
ge=
schlossen werden, die der Französischen
Na=
zion wenigstens ganz gleiche Rechte mit
denjenigen verschaffen, welche in den Kön.
Sardinischen Staaten von den am meisten
begünstigten Nazionen genossen werden.
VIII.
Der König von Sardinien
ver=
pflichtet sich eine volle und gänzliche
Ver=
zeihung allen denjenigen seiner Unterthanen
zu gewähren, welche wegen ihrer
politi=
schen Meinungen verfolgt worden sind.
Alle Prozesse, die ihnen deswegen gemacht
wurden, so wie alle darüber erfolgten
Ur=
theils=Sprüche sind aufgehoben; alle ihre
beweglichen und unbeweglichen Güter, oder
wären sie veräussert worden, derselben
Betrag, sollen ihnen ohne Verzug
zurück=
gestellt werden; es soll ihnen frey stehen,
damit zu schalten, in die Sardinischen
Staaten zurück zu kehren und allda zu
verbleiben, oder sich hinweg zu begeben
IX
. Die Französische Republik und der
König von Sardinien verpflichten sich den
Beschlag von allen Gütern und Einkünften
aufzuheben, welche wegen des
gegenwär=
tigen Kriegs auf die Bürger oder
Unter=
thanen des einen oder anderen Staates
gelegt worden sind, und sie gegenseitig in
ihre Besitzungen und Rechte wieder
ein=
zusetzen.
X
. Alle gegenseitig gemachten
Gefange=
nen werden einen Monath nach
Auswechs=
lung des gegenwärtigen Traktats, jedoch
mit Bezahlung der Schulden, die sie
wäh=
rend ihrer Gefangenschaft gemacht haben
dürften, zurück gegeben. Die Kranken
und Verwundeten sollen indessen
fortwäh=
rend in den gegenseitigen Spitälern
ge=
pfleget, und nach ihrer Herstellung
zurück=
gesendet werden.
XI
. Eine der kontrahirenden Mächte
kann den gegen die andere Macht
feindse=
ligen Truppen den Durchzug durch ihr
Ge=
bieth nicht verstatten.
(Die Fortsetzung folgt.
Großbritannien.
Die Parlaments=Erneuerung ist nun
durch ganz England in voller Bewegung,
und viele Wahlen an kleinen Orten sind
schon geendiget. Die Wahl für die 4 neuen
Glieder der Hauptstadt London hat am
25. angefangen. Die Anwerber Curtis
(Lord Major) und die Aldermen Watkin
Lewes, Picket, Combe und
Lushing=
ton erschienen einer nach dem andern auf
dem Gerüste, und hielten an das zahl=
reich versammelte Volk sehr bündige
Re=
den, worin sie ihr bisheriges
unabhängi=
ges Betragen erhoben, und für die Zukunft
alles mögliche versprachen. Picket und
Combe um sich dem Volke gefällig machen,
verwünschten den Krieg. Der am
Poda=
gra krank liegende Aldermann, Anderson,
ließ für sich eine Rede an das Volk
hal=
ten. Jeder dieser Candidaten hatte seine
Partey, welche ihm Beyfall zujauchzte.
Nach Endigung der Reden hoben die
Par=
teyen, jede für ihren Candidaten die
Hän=
de in die Höhe, um zu ersehen, wer
die meisten Stimmen dadurch erhielt.
Die Sherifs erklärten, daß die meisten
Hände für Curtis, Watkin Lewes, Pi=
cket und Combe wären. Dieses entschied
aber nichts, sondern man schritt zum
wirk=
lichen Stimmen, welches einige Wochen
dauern kann, da bey der letzten Londner=
Wahl über 19000 Stimmen abgelegt
wor=
den sind. Der Minister Pitt ist nach
Cam=
bridge gereiset, um sich dort wieder
wäh=
len zu lassen. Der Herzog von Bedford,
welcher verschiedene Glieder der Opposizion
in ihren Wahlen unterstützet, soll jetzt
jähr=
lich 130000 Pf. Sterl. Einkünfte haben.
Die Londner Blätter vergleichen die
Par=
laments=Candidaten, welche ihre
Unab=
hängigkeit und Vaterlandsliebe den
Wäh=
lern so glänzend schildern, mit den armen
Bräutigamen, die ihren reichen Bräuten
alles mögliche Gute versprechen, aber nach
der Hochzeit fast alles Versprochene
ver=
gessen.
Die jetzige Parlamentswahl hat schon ein
Unglück veranlaßt. Lord Friedrich und
Lord Charles Townshend, zwey Brüder
aber von entgegengesetzter Partey, kehr=
ten von Yarmouth zurück, wo letzterer
zum Parlamentsglied erwählt worden war.
Unter Wegs zankten sie sich heftig, und
Lord Friedrich Townshend erschoß mit
einer Pistole seinen Bruder in dem Wagen.
Der Postillion, der gerade abwesend war,
fuhr, ohne zu wissen was vorgegangen
sey, weiter. Als er vor London
ange=
kommen war, fragte er Lord Friedrich,
nach welchem Hause er fahren sollte.
"Fahr zum T. . " war die Antwort. Als
hernach der Postillion den Wagen öffnete,
versuchte Lord Friedrich wegzuspringen;
da der Postillion aber den in Blut
schwim=
menden Leichnam sah, machte er Lärm,
und ließ den Lord in Sicherheit bringen.
Die Sache wird nun gerichtlich
unter=
sucht.
Die Staats=Papiere sind seit einigen
Tagen, weil eben die Zahlungsfrist zu den
öffentlichen Anleihen einging, um einige
Prozent gefallen. Auch die Ostindischen
Actien sind in etwas herabgesunken seit
dem man weiß, daß es der Holländischen
Flotte gelungen hat, den Weg nach
Ost=
indien einzuschlagen, und man besorgen
muß, nicht so sehr, daß sie das
Vorge=
bürge der guten Hoffnung und die
Ostin=
dischen Besitzungen der Holländer wieder
erobert, als das ihr die aus Ostindien
erwarteten reichen Schiffsladungen in die
Hände fallen.
Desto günstigere Nachrichten erwartet
man aus Westindien, wo der General
Abercrombie zu Ende des Monaths März
auf der Jnsel Barbados 14, 000 Mann
versammelt hatte, wovon er 4000 nach
St. Domingo geschickt hat, und mit den
übrigen eine Unternehmung auf St. Lu=
cie und Guadaloupe machen wollte.
Auf der Jnsel Jamaika ist der Krieg
mit den Maroon=Negern gänzlich
geendig=
get. Die Hofzeitung vom 21. May
ent=
hält darüber Amtsberichte. Sie sind von
dem dort kommandirenden General, Gra=
fen Balcarras, vom 26. März, und
fol=
genden Jnhalts: „ Dem Eifer und den
Talenten des Generals Walpole sind wir
die nunmehriger Bcendigung des
Aufstan=
des unter den hiesigen Negern schuldig.
Am 17. und 21. d. M. haben die letzten
Ueberreste der Aufrührer die Waffen
nie=
dergelegt, und in Beyseyn von
Kommissa=
ren, auf ihren Knieen, dem Könige treu
zu seyn geschworen. Um sie bis in ihre
letzten Schlupfwinkel zu verfolgen, haben
die gegen sie kommandirten Truppen un=
glaubliches Ungemach ausstehen, Wege
ein=
schlagen und Anhöhen erklettern müssen,
wo zuvor noch kein Europäer den Fuß
hingesetzt hatte; nahmentlich mußte die
letzte Kolonne, welche gegen sie anrückte,
fünf Tage lang ohne Wasser marschiren,
und sich nur mit den saftigen Pflanzen
be=
helfen, die sie auf ihrem Wege in der
Wildniß antraf. Jezt ist auf der ganzen
Jnsel alles ruhig, und die Sklaven
arbei=
ten wieder auf dem Felde ꝛc. " Ein
spä=
terer Brief aus Jamaika, vom 1. April,
meldet: daß zu Verhütung neuer Unruhen,
die Vornehmsten von den aufrührerischen
Maroon=Negern, durch Mehrheit der
Stimmen, verurtheilt worden sind, von
Jamaika weg und nach Sierra Leon⟨a⟩
auf der Küste von Afrika überschifft zu
werden.
Am 26. May würde die jährliche grosse
Händelsche Musik in der Kirche des
Whi=
thall Pallastes aufgeführt. Um 12 Uhr
kam der König, die Königinn und. 5
Prinzeßinnen in Begleitung der zum Hof=
Etat gehörigen Personen. An beyden
Seiten der Königl. Loge sassen der
Erb=
statthalter, die Bischöfe, die Herzoge,
Lords und Gesandten, und auch die
übri=
ge Gesellschaft machte ein Gemählde von
Pracht, Grösse und Schönheit. Das
Orchester bestand aus etwann 400
Virtuo=
sen; unter den Sängern zeichneten sich ein
Baßist, Hr. Braham, und unter den
Sängerinnen Miß Leak aus. Die
Mu=
sik dauerte bis gegen 4 Uhr. Die
Ein=
nahme ist zum Unterhalt der Witwen
ab=
gelebter Tonkünstler und ihrer Familien
bestimmt. Der König gab 100 Guineen.
Aus Bengalen ist das Schiff
Britan=
nia, in der äusserst kurzen Zeit von 4
Mo=
nathen und 12 Tagen zu Plymouth
an=
gekommen. Es ist ganz mit Reis
bela=
den, und noch 30 andere Ostindienfahrer,
deren jeder im Durchschnitte 1000
Schiffs=
tonnen, die Tonne zu 20 Centner am
Ge=
wicht gerechnet, enthält, sollen ehestens
mit gleicher Ladung folgen, und dem
Man=
gel an Getreide in England abhelfen.
Vereinigte Niederlande
Man hat Nachricht, daß in Folge der
erschienenen Holländischen
Kriegserklä=
rung, die Englischen Kriegsschiffe den
Be=
fehl erhalten haben, alle aus den
Hollän=
dischen Häfen kommenden oder dahin
ge=
henden neutralen Schiffe zur nehmen, auch
schon einige Dänische Schiffe aufgebracht
worden sind.
Der zur Verabredung der Kriegs=Unter=
nehmungen nach Paris abgesandte Contre=
Admiral de Winter, ist nach einer
Abwe=
senheit von 3 Wochen, nach dem Haag
zurückgekommen.
Jn der Naz. Vers. sind verschiedene
wich=
tige Vorschläge über die allgemeine
Bür=
gerbewaffnung, die Einführung einer
allge=
meinen Religions=Freyheit, und die
Auf=
hebung der föderativen Verbindung
einzel=
ner Provinzen ꝛc. gemacht und die
Erör=
terungen darüber ausgesetzt worden.
Der lärmende Widerstand, den ein Theil
der Amsterdamer Bürgerschaft gegen das
Einrücken des Französischen Militärs
mach=
te, hat diese Maßregeln nur um kurze Zeit
verzögern können. Es sind bereits einige
hundert Mann Französischer Hussaren
ein=
gerückt, denen am 29. May noch ein
Ba=
taillon Jnfanterie folgte. Der
Gemein=
derath hat nun auch bekannt gemacht, daß
diejenigen Bürger=Artilleristen, welche
an den Unruhen vom 10. May Theil
ge=
nommen haben, sich weder bewaffnet noch
in ihren Montirungen auf öffentlicher
Strasse sollen sehen lassen, folglich ganz
ent=
lassen sind. Bey der neuen Organisirung
dieses Artillerie=Korps sollen bloß die
wie=
der angestellt werden, welche gehorsam
ge=
belieben sind und wirklich ihre Waffen
abge=
legt haben, oder welche Beweise bringen
können, daß sie an Ablegung der Waffen
verhindert worden, und keinen Antheil an
den Unruhen genommen haben. Am 28.
ist auch eine Kompagnie von der
bürger=
lichen Kavallerie entwaffnet worden, und
gleiches Schicksal haben um alle die
Bür=
ger=Korps, die sich nicht ruhig halten,
zu erwarten. Der General Beurnonville
hat sogar darauf angetragen, einen
Fran=
zösischen General als Kommandanten in
Amsterdam anzustellen, welches aber noch
nicht bewilligt worden ist.
Der Französische Gesandte Noel hat im
Haag um die Ausfuhr von 5000 Stück
Rindvieh und 10, 000 Schafen für die
Sambre=und Maaß=Armee angehalten,
und überhaupt müssen die Französischen
Truppen am Nieder=Rhein aus der
Re=
publik die nöthigen Zufuhren erhalten.
Dänemark.
Das zur Beschützung der Norwegischen
Küste ausgerüstete kleine Geschwader des
Kommandeurs Wleugel ist am 23. May
dahin abgesegelt. Nach wenigen Tagen
erwartet man, daß der übrige Theil der
Flotte aus dem Baum legen würde.
Durch ein Königl. Plakat vom 20. May
ist die Ausfuhr aller Arten Getreides, so=
wohl aus den beyden Königreichen als den
deutschen Provinzen wieder erlaubt worden.
Der Kronprinz und die Kronprinzeßinn
haben die Reise nach Pyrmont angetreten,
und sind am 24. May zu Schleswig
ein=
getroffen.
Während der Abwesenheit des
Kron=
prinzen wird nur einmahl in der Wochen
Staatsrath gehalten, und alle wichtigen
Sachen bleiben bis zu Sr. K. H. Zurück=
kunft ausgesetzt.
Schweden.
Nach Berichten aus Stockholm vom 20.
May fangen die in Finnland zusammen
gezogenen Truppen schon an, nach ihren
Standquartieren zurück zu marschiren.
Auch das in Stockholm eingetroffene
Sü=
dermannländische Regiment hat am 17.
May seinen Rückzug angetreten.
Der von dem Mecklenburg=Schwerini=
schen Hofe nach Stockholm gesandte
Mar=
schall und Kammerher, Bar. v. Bülow,
ist nach einer bey Hofe erhaltenen sehr
gnädigen Abschieds=Audienz, am 17. nach
Mecklenburg zurück gereiset.
Anhang zur Wiener=Zeitung 1796. Nro. 48
Wien.
Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.
Vom 7. bis 14. Juni.
Barometerstand.
Täg | 8 Uhr früh | 3 U. nachm. | 10 U. abend |
---|---|---|---|
Den | Z. L. 12 Th. | Z. L. 12 Th. | Z. L. 12 Th. |
7 | 28 4 4 | 28 4 8 1 / 2 | 28 5 10 1 / 2 |
8 | — 6 11 1 / 2 | — 6 8 | — 6 4 |
9 | — 5 11 | — 4 8 | — 4 9 |
10 | — 5 10 1 / 2 | — 6 3 1 / 2 | — 6 8 1 / 2 |
11 | — 5 9 1 / 2 | — 4 9 | — 4 2 |
12 | — 4 4 | — 4 7 | — 5 10 |
13 | — 7 5 | — 7 4 | — 7 7 |
Reaumur'scher Thermometerstand.
Grad | Grad | Grad | |
7 | 10 ober 0 | 14 1 / 2 ober 0 | 12 1 / 3 ober 0 |
8 | 13 — — | 16 1 / 2 — — | 13 1 / 3 — — |
9 | 15 — — | 18 ⟨ 3 / 4 ⟩ — — | 16 — — |
10 | 14 — — | 17 — — | 14 ⟨ 1 / 6 ⟩ — — |
11 | 15 3 / 4 — — | 20 — — | 16 ⟨ 2 / 5 ⟩ — — |
12 | 18 1 / 4 — — | 20 〈…〉 — — | 16 3 / 4 — — |
13 | 17 3 / 4 — — | 20 ⟨ 1 / 5 ⟩ — — | 17 1 / 2 — — |
Anzeige des Windes -
7 | N. stark | N. stark | N. mittelm. |
8 | N. schwach | N. schwach | N. W. still |
9 | S. O. still | S. stark | S. stark |
10 | N. O. schw. | N. O. mtlm. | N. O. still |
11 | S. schwach | S. stark | S. stark |
12 | W. mitelm. | S. schwach | W. stark |
13 | — — | W. mittelm. | N. O. still |
Getreidepreis.
Zu Wien von 6. bis 11. Juni
Der Metzen | Groschen. |
---|---|
Weitzen | von 50 bis 70 |
Korn | von 25 bis 37 |
Gersten | von 24 bis 30 |
Haber | von 20 bis 25 |
Zu Fischamend den 7. und 9. Juni.
Der Metzen | Groschen. |
---|---|
Weitzen | von 53 bis 58 |
Korn | von 24 bis 28 |
Gersten | von 23 bis 24 |
Haber | von 18 bis 20 |
Zu Stadt Großenzerstorf vom 8. Juni.
Der Metzen | Groschen. |
---|---|
Weitzen | von 50 bis 60 |
Korn | von 28 bis 31 |
Gersten | pr. 21 |
Haber | — — |
Löbliche Handlung.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
habe der hiesige Florentinerspitzfabrikant, Mathias
Opferkuh, eine neue Art von Weberstuhl erfunden,
worauf Lahme und solche Menschen gebrauchet
wer=
den können, welche nur einen Fuß, oder eine Hand
haben. Das zur Untersuchung dieses Stuhls
bey=
gezogene bürgerl. Webermittel hat sich durch diese
gute Erfindung bewogen gefunden, den Mathias
Opferkuh freywillig in das Mittel aufzunehmen,
welche löbl. Handlung der hiesigen bürgerl. We=
berinnung hiermit öffentlich belobet wird. Wien
am 8. Juni 1796.
Verstorbene zu Wien.
Den 5. Juny Jn der Stadt.
-
Hr. Franz Steiglöhner, geprüft. Wundarzt, alt 50 J.
am Hohenmarkt N. 554. -
Dem Jos. Buchinger, Hausmeist. s. K. Jos. alt 3 J.
in d. Rauhensteing. N. 991.
Vor der Stadt.
-
Dem Andre Schmid, Traiteur im k. k. Militärsp. s W.
Johanna, alt 42 J. allda zu Gumpend. N. 37. -
Anna M. Moßbrucker, Dienstm. u. Pfründl. v. Jo=
hannesspit. alt 57 J. im Lerchenf. N. 4. -
Franz Neubauer, Trager, alt 73 J. in d. Leopoldst.
N. 478. -
Dem Joh. Schzarl, Tagl. s. K. Jos. alt 2 J. auf der
Wieden N. 519. -
Hr. Anton Grott, Oberschneidermeist. in d. k. k. Oeko=
nomie, alt 66 J. auf d. Landstr. N. 434. -
Dem Jos. Müllner, schutzv. Zeugmach. s. S. Joh. alt
12 J. am Oberneust. N. 133.
-
Joh. Schabatka, herrs. Küchenschreiber, alt 30 J. zu
Mariah. N. 84. -
Dem Philipp Walkshofer, schutzv. Schneid. s. K. An=
tonia, alt 5 J. zu Erdberg N. 11. -
Dem Jgnaz Szetsengi, herrs. Hussar, s. K. Emerik,
alt 1 J. zu Erdberg N. 11. - Jos. Moser, Tagl. alt 72 J. zu Erdberg N. 108.
-
Dem Adam Baßl, Weinwirth, s. W. Elis. alt 29 J.
in s. H. zu Margaret. N. 95. - German Obresse, alt 22 J.
- Fried. Nikel, alt 19 J.
- Sebast. Dluyon, alt 22 J. alle 3 Gem. im Militärsp.
- Fr. Theresia Rumin, bg Riemermeist Eheg. a. 28 J.
- Anna M. Erlinger, Handarbeit. alt 21 J.
- Elis. Fortner, Pferdwart. Ehew. alt 65 J.
- Cath. Nachtigall, Steinmetzges. Wit. alt 39 J.
-
Eleon. Mayer, Ansagers Wit. alt 40 J. alle 5 im allg.
Krankenh. - Summa 21 Personen, darunter 4 Kind.
Den 6 Juny Jn der Stadt.
-
Frle. Maria A. v. Schaub, hinterl. pens. k. k. Hauptm.
T. alt 44 J. am Haarmarkt N. 682.
Vor der Stadt.
-
Hr. Joh. Mich. Halmschlöger, bg. Sauerkräutl. alt
69 J. in s. H. in d. Leopoldst. N. 147. -
Elis. Hermann, gew. bgl. Schneidermeist. Wit. u.
Pfründl. v. Burgersp. alt 78 J. in d. Jägerzeil N. 9. -
Dem Hrn. Joh. G. Offner, bg. Posamentiermeist, s.
K. Elis. alt 6 J. am Neubau. 100. -
Jfr. Cath. Hartman, hinterl. bgl. Posamentirermeist.
T. alt 33 J. am Neustift N. 19. -
Dem Martin Lichtner, Hausmeist. s. W. Maria A.
56 J. zu Mariah. N. 56. -
Dem Joh. Mayer, Riemergs. s. W. Anna M. alt 66
J. am Neubau N. 163. -
Dem Hrn. Jos. Schlunt, bg. Tischlermeist. s. K. The=
resia, alt 3 J. am Spitalb. N. 83. -
Cath. Florhamer, verwaist. Zeugmach. K. alt 1 J.
auf d. Wendlst. N. 84. -
Joh. Pelapp, gew. Fuhrkn. alt 71 J. im Versorgh. im
Langenkeller am Neubau. - Caspar Adam, Lederergs. alt 67 J. b. Barmh.
- Jos. Leitschack, Schlossergs. alt 24 J.
- Hr. Peter Butz, bg. Schneidermeist. alt 49 J.
- Barb. Leporin, Bedient. Ehew. alt 35 J.
- Maria A. Haßlinger, Tagl. Wit. alt 70 J.
- Laur. Unger, Tagl. alt 72 J.
- Maria A. Braunhagl, Tagl. Ehew. alt 32 J.
- Fr. Anna Smiral, bgl. Posamentiers Eheg. alt 56 J.
-
Karl Raffelsperger, Fourier, alt 43 J. alle 8 im allg.
Krankenh. - Summa 19 Personen, darunter 3 Kind.
Den 7. Juny Jn der Stadt.
-
Dem Hrn. Joh. Polloni, bgl. Schneidermeist. s. K.
Leop. alt 5 J. auf d. Brandstadt N. 670.
Vor der Stadt.
-
Wenzl Schmid, Zeugmachergs. alt 19 J. am Hungelgr.
N. 11. -
Dem Karl Seemann, Schuhmach. s. K. Martin, alt
1 J. am Himmelpfortgr. N. 82. -
Clara Aschmüller, gew. herrs. Dienstm. alt 78 J. auf
d. Wieden N. 199. -
Dem Hrn Ferd. Schnell, bgl. Vergoldter, s. K. Elis.
alt 4 J. auf d. Windmühl N. 59. -
Dem Adam Stumpf, Kupferdruckergs. s. K. Jos. alt
3 J. in d. Josephst. N. 35. -
Dem Hrn. Anton v. Braun, Mediz. Dr. s. Fr. Theres.
alt 26 J. in d. Ungerg. N. 290. -
Hr. Jos. Ernest Breyer, akadem. Maler, alt 50 J. in
s. H. auf d. Wieden N. 237. -
Dem Franz Wanck, Fourier b. k. k. Fuhrwesen, s. W.
Cath. alt 26 J. im Lerchenf. N. 67. -
Regina Kellner, Tagl. Wit. alt 72 J. zu Gumpend.
N. 30. -
Jos. Schachtner, Schweintreiber, alt 34 J. auf der
Landstr. N. 172. -
Dem Martin Wacha, Bedient. s. W. Anna M. alt
33 J. auf d. Wieden N. 311. -
Dem Hrn. Ernest Conrad, k. k. Lieut. s. K. Karl, alt
4 J. in d. Alsterkassärn. -
Joh. Georg Graf, pens. k. k. Tabackunteraufseher, alt
57 J. am Neubau N. 94. -
Dem Hrn. Joh. Georg Walter, bg. Schuhmach. s. Fr.
Anna, alt 25 J. zu Mariah. N. 80. -
Dem Caspar Gor, k. k. Leibkutsch. s. T. Josepha, alt
20 J. am Oberneust. N. 199. -
Eine unbek. Mannspers. alt b. 30 J. ist in d. Donau
ertrunken gefund. worden. - Joh. Jorny, alt 30 J.
- Wenzl Petz, alt 64 J. bede Gem. im Jnvalidenh.
-
Wenzl Schimanech, Fourierschütz v. d. Artill. alt 30 J.
im Militärspit. - Laur. Käudl, Tagl. alt 74 J.
- Franz Jost, Spiegelmachergs. K. alt 5 J.
- Anna M. Baumgartner, Krankenwart Ehew. a. 26 J.
-
Gertraud Hirt, Bedient. Wit. alt 66 J. alle 4 im allg.
Krankenh. - Summa 24 Personen, darunter 6 Kind.
Pantomimisches Feuerwerk,
Sonntag den 19. Juni, unter dem Titel:
Das Kirchtagsbaum=Fest in den Elyseischen
Feldern, oder die Unterhaltungen im Elysiun
bey Ankunft des Werthers und Lottchen.
Bey Bearbeitung dieses gewiß sehr
unterhaltli=
chen, prächtigen und sehenswürdigen Feuerwerk
wich ich zwar von der allgemein angenommenen
Mytheologie in so weit ab, als es zur Ausführung
der in dem Feuerwerk anzubringenden vorzüglic⟨h⟩
schöneren mechanischen Einrichtungen, und auffallen
überraschenden Vorstellungen nothwendig war, um
ein verehrungswürdigstes Publikum nach meinem
Wunsch bestens zu unterhalten, und mich dadurch
dessen ferneren Gnade würdiger zu machen. Der
Hauptstoss dieser pantomimischen Vorstellung
be=
steht darin, daß bey Ankunft des Werthers und
seiner geliebten Lottchen die eliseischen Geister ein
allgemeines Freudenfeste anstellten, um dieser zwey
Romanhelden niedergeschlagenes Gemüth, wegen
in der Oberwelt ausgestandenen so vielfältigen
Lie=
besleiden aufzuheitern. Es wurde daher in dem
besonders prächtigen Elysiums=Garten in einer der
angenehmsten Gegenden für Lottchen eine Hutsche
zubereitet, wo sie sich sichtbarlich unterhalten wird.
Dann erscheinet ein überaus prächtiger und herrlich
beleichteter Redouten=Saal, wo Werther und
Lott=
chen zusamm treffen, und im Taumel ihrer ersten
Freude einen Langaus sichtbarlich tanzen werden.
Um aber auch die neuen Gäste nach dem Tanz
mit einer weiteren Uiberraschung zu ergötzen, haben
die Geister in den offenen Gefilden des Elysiums
ein ordentliches Feuerwerk mit Dekorazien und
Seiten=Luftstücken errichtet, worauf endlich der
vor mehreren Jahren in der Oberwelt berühmt
ge=
weste Kirchtags=Baumsteiger Stephan Wastl den
in dem grossen und prächtigen Rondo des Elysiums
errichteten bey 20 Klafter hohen Kirchtagsbaum
sichtbarlich steigen, und an dessen Gipfel die
Ge=
sundheit sämmtlicher Zusehern ausbringen wird,
wobey unterdessen in der unter dem Baum
errich=
treten Laubhütte Werther mit Lottchen ein
Pas de
deux
tantzen werden. Dies ist nur eine kleine
Uibersicht des ganzen, womit ich mir den
unge=
theiltesten Beyfall einzuerndten schmeichle, und
da=
her mir die Freyheit nehme, ein
Hochzuverehren=
destes Publikum gehorsamst dazu einzuladen.
Johann Georg Stuwer,
k. k. priv. Kunst=und Lustfeuerwerker.
Verlohrne brillantene Sonnenrosem
Den 22. May in der Nacht ist auf der
Sai=
lerstadt eine grosse brillantene Sonnenrosen
au jour
gefaßt, verlohren worden. Der redliche Finder,
oder wer davon eine Auskunft geben kann, wird
höflichst ersucht, solche gegen 20 Dukaten
Recom=
pens, in die Papier=Niederlage im
Schönbrunner=
haus unter den Tuchlauben zu überbringen.
Verlohrne Brieftasche.
Den 9. Juni Abends von 9 bis 10 Uhr ist
auf dem Weg von dem Wirthshaus zu den drey
Hacken auf der Freyung durch die Renngasse auf
die hohe Brücke, Judenplatz in die Theinfaltstrasse
eine rothlederne Brieftasche, in welchen sich ein
Bankozettel von 100 fl. eines von 50, gegen 100
Gulden in kleinern Zetteln, 5 kaiserl. und 2 Hol=
länder=Dukaten, dann verschiedene Schriften, nebst
einem kaiserl. Paß befinden, verlohren gegangen.
Der redliche Finder wird ersucht, diese Brieftasche
gegen einem Rekompens von 50 Gulden in das
deut=
sche Zeitungskomtoir abzugeben.
Warnung.
Den Herren M. Hönig Söhne ist
nachstehen=
der von den Herren Joh. G. Schuller
& Comp.
an Zahlung überkommener Wechsel in Verlust
ge=
rathen: "
Fl. 2000 dd.
25. März. 796. 2
m t. d.
Da Pourtales l'aine in Neufchatel ord. Isac
Lazar Schif
, auf die Herren
N. Arnsteiner &
Comp.
gezogen und von ihnen auch acceptirt. "
Da die Amortisirung erst nächster Tagen in dieser
Zeitung eingerückt werden wird, so will man
in=
dessen einen jeden warnen, diesen Wechsel von
Niemanden an Zahlungsstatt, oder als Hypothek
anzunehmen.
Erledigte Stipendien.
Den die öffentlichen Vorlesungen der hiesigen
hohen Schule Besuchenden wird hiemit bekannt
ge=
macht, daß aus folgenden Stiftungen einige
Sti=
pendien erlediget sind, nämlich: Aus der Andre
Crönnischen Stiftung für einen aus Krain von
Laibach, Krainburg oder Oberburg gebürtigen
Studenten, welcher die vorläufige Präsentation
von dem Magistrate von Laibach zu erhalten hat.
Aus der Thomas Crönnischen Stiftung für 2 aus
Krain von Laibach, oder Oberburg gebürtige
Stu=
denten, welche die vorläufige Präsentation von dem
Hrn. Erzbischofen von Laibach zu erhalten haben.
Aus der Geißlerischen Stiftung erstens für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammende; zwey=
tens für die aus seinem Geburtsorte Gebürtigen;
drittens für Laußnitzer und Schlesier; vierdtens für
solche, die aus den an die Laußnitz und Schlesien
angränzenden Ortschaften gebürtig sind; doch müssen
die auswärtigen Schüler in Folge hoher Regierungs=
Verordnung bereits die philosophischen Laufbahn
vollendet haben. Aus der Kilbervillinischen
Stif=
tung für 2 aus Untersteuermark gebürtige
Studen=
ten, deren einer die Präsentation von dem
Magi=
strat zu Gratz zu bewirken hat. Aus der
Knafli=
schen Stiftung für 3 aus Krain gebürtige
Studen=
ten. Aus der Molitorischen Stiftung für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammenden, erstens
von der männlichen, nachhin weiblichen, und
end=
lich Seitenlinie. Aus der Pretterschneggerischen
Stiftung für einen was immer für einen Studium
obliegenden, von dem Markt Weißkirchen in
Ober=
steyermark gebürtigen, oder in dessen Ermanglung
für einen andern aus Steyermark gebürtigen
Jüng=
ling, welcher die vorläufige Präsentation von dem
Marktgericht Weißkirchen zu bewirken hat. Aus
1758
der Salzerischen Stiftung für einen von
Wayd=
hofen an der Ybbs in Oesterreich unter der Enns
gebürtigen, von bemeldten Markt präsentirten
Jüng=
ling. Aus der Sorbaitischen Stiftung für 2 aus
des Hrn. Stifters Anverwandschaft abstammende
Jünglinge, in Ermanglung derselben aber, für
solche, die aus den Niederlanden gebürtig sind.
Aus der Stupanischen Stiftung für einen
Studiosum
Medicine
von was immer für einer Nazion. Es
haben daher diejenigen Studenten, welche um
Verleihung der vorangeführten Stipendien
anlan=
gen wollen, ihre Bittschriften für das erste halbe
Jahr 1796 von heute an bis 30. Juni 1796
ein=
zureichen, in solchen das behörige von der
Orts=
obrigkeit ausgefertigte, und von dem Hrn. Pfar=
rer bestättigte Armuthszeugniß beyzubringen, bey
denjenigen Stiftungen aber, wo die Präsentation
oder das Geburtszeugniß erforderlich ist, sich
un=
verweilt um diese Urkunden zu bewerben, und
sol=
che beyzubringen, indem sowohl die später
einge=
reichten, als nicht behörig belegten Bittschriften
nicht angenommen werden würden.
Ex
Consisto-
rio Universitatis
Wien den 24. May 1796.
Erziehungsgeschäft Suchender.
Ein Mann vom besten Alter wünscht sich
noch=
mals in einem angesehenen adelichen Hause dem
Erziehungsgeschäfte zu unterziehen. Er spricht und
schreibt rein latein, deutsch und französisch; und
besitzt alle jene Kenntnisse, die sowohl zur
thore=
tisch als praktischen Pädagogik erforderlich sind.
Vieljährige Erfahrung, und geprüfte Redlichkeit
lassen ihn das Zutrauen solcher Eltern, denen das
künftige Glück ihrer Söhne am Herzen liegt, im
vollem Masse erwarten. Uibrigens werden
un=
verwerfliche Zeugnisse das, was ihm nur
Beschei=
denheit hier anzuführen verbeut, hinlänglich
be=
weisen. Das weitere ist zu erfragen auf der
Wie=
den im Freyhaus im
II
. Hof,
XI
. Stiege, ersten
Stock Nr. 84.
Nachricht an Aeltern und Vormünder.
Maria Kaiser, Jnhaberin der Mädchenschule
in der Salvatorgasse Nr. 455 im ersten Stock,
wünscht noch einige Mädchen aus gesitteten
Stän=
den in die Kost zu nehmen, um ihnen eine
förm=
liche Erziehung zu geben. Diese wird hierin
be=
stehen, daß man sie in der Religion, in der
deut=
schen, französischen und italienischen Sprache
so=
wohl, als auch in der Geschichte und Geographie
vollkommen unterrichten wird, und so auch in der
Wirthschaft und üblichen Handarbeiten. Die
Un=
ternehmerin verspricht die strengste Aufsicht über
die Sitten der ihr anvertrauten Zöglinge zu
füh=
den, und keine Mühe zu spahren, um ihnen die
Grundsätze einfliessen zu lassen, die allein das Glück
des Lebens befestigen können. Wenn Aeltern oder
Vormünder, denen die Gelegenheit fehlt, ihre
Kinder erziehen zu lassen, sie mit ihren Zutrauen
beehren wollten, so hofft sie ihren Wünschen zu
ent=
sprechen, und mit dem Erfolge zu zeugen, daß sie
nicht zu viel verspricht, wenn sie sich schmeichelt
ih=
re Zöglinge zu edle, tugendhafte und nutzliche
Glieder des Vaterlandes zu bilden.
Kost und Wohnung für junge Mädchen.
Die Wittwe eines jüngst verstorbenen k. k. Be=
amten von guter Familie hat den Entschluß gefaßt
junge Mädchen vom Lande oder aus der Stadt
in Kost und Wohnung zu nehmen, und ihnen
an=
bey die unentbehrlichsten weiblichen Kenntnisse, als:
Nähen, Stricken, Sticken, Putzmachen, Reinlich=
keit, häusliche Ordnung, Sittlichkeit u. d. gl. bey=
zubringen. Daß sie all diesen Gegenständen
ge=
wachsen sey, wird eine persönliche Bekanntschafft
jene Aeltern, Verwandte, oder Vormünder
über=
zeugen, welche sie mit ihrem Zutrauen beehren
wollen. Die Bedingnisse, unter welchen sie ein
Kind zu sich nehmen wird, können mit ihr selbst
nach Verschiedenheit der Umstände ausgemacht
wer=
den. Jhre Wohnung ist im Ballgässel bey dem
Blumenstöck Nr. 986 im ersten Stock.
Dienstsuchende.
Eine Frau vom Stande und gesetzten Jahren,
mit vieler Weltkenntniß, und übrigen
Eigenschaf=
ten, wünschet bey einer Herrschaft, oder auch in
einem bekannten Privathaus als Gouvernante bey
erwachsenen Fräulen, oder als Gesellschafterin, oder
bey einer Wirthschaft als Aufseherin anzukommen.
Die nähere Auskunft kann diesfalls in der
Thein=
faltstrasse bey der schönen Latern Nr. 77 im
zwey=
ten Stock rechterhand eingeholet werden.
Geschäftsuchender.
Ein Geschäftsmann, der in allen möglichen
vor=
kommenden Geschäften lange geübet ist, und sich
auch in Ansehung seiner Pünktlichkeit, Rechtschaf=
genheit und Verschwiegenheit in jeder Art von
Auf=
tragen hinlänglich ausweisen kann, wünscht noch
mehrere Geschäfte auf sich zu nehmen; sey es in
Verfertigung verschiedener schriftlichen Aufsätze, in
Untersuchung aller Art Rechnungen, in
Admini=
strirung von Gütern und Häusern, in Kauf=und
Verkauffen; er nimmt auch Bestellungen von
Ar=
beiten für Künstler und Handwerker an, mit
wel=
chen er viele Bekanntschaft hat, und von welchen
er gute, solide, geschwinde und redliche Besorgung
versprechen kann. Er empfiehlt sich deshalb den
hohen Herrschaften und allen übrigen Ständen.
Wer ihm das Zutrauen schenken will, der ist
ge=
betten, ihm bey Hrn. Mathias Scheberl, burgl.
Stadttandler, in der Weihburggasse im
Eisenhut=
terischen Hause nachzufragen.
Reisecompagnon wird gesucht.
Es sucht jemand einen Reisekompagnon von hier
nach Hamburg, oder Berlin. Er gedenkt gegen
Ende des Monats, oder auch früher, wenn es
nö=
thig ist, abzureisen; hat aber keinen eigenen
Wa=
gen. Man kann nähere Kundschaft im Comptoir
der Herren Schuler und Comp. erfragen.
Capitalsposten und baares Geld.
Verschiedene Kapitalsposten, unter welchen
eini=
ge im baaren Gelde, und unvertheilter, andere aber
auch in verschiedene Posten abgetheilt, welche auf
Häuser in oder vor der Stadt, auch auf
Herrschaf=
ten in Oesterreich, jedoch nur gegen ausweisende,
und bey einigen Posten gegen pragmatischen
Sicher=
heit auf mehrere Jahre gegen angenehme
Beding=
nisse verlegt werden. Nähere Auskunft erhält man
täglich von 10 bis 12 Uhr in dem Blutgassel
Nr. 899 im ersten Stock.
Jahrmarkt=Nachricht.
Von dem Markte Kirchberg am Wagram wird
hiermit kundgemacht: Es werde, um in
Zukunft=
an jeden Vormarktage der beyden Jahrnärkte
all=
hier, als am Dienstag nach Laurenti, und am
Dienstag vor dem Aschermittwoch die
Unordnun=
gen zu vermeiden, keinen Kramer oder
Handels=
mann ohne Ausnahme gestattet, einen Stand oder
Bude an jeden dieser Vormarkttage Vormittag
auf=
zurichten; indem diese Vormarkttäge wegen
Man=
gel des hinlänglichen Raums blos dem bisher
Vor=
mittag gewöhnlich abgehalten werdenden Holz=und
Pferdmarkt gewidmet sind; welche Gewohnheit auch
neuerdings unterm 12. April 1796 von der
hoch=
löbl. Landesregierung bestättiget wurde. Jn
glei=
cher Absicht wird ferner hinzugesetzet, daß allhier
am Charfreytag niemals ein Jahrmarkt bestanden
hat, und daher auch an diesem Tag keinem
Han=
delsmann oder Kramer mit Schnittwaare einen
Stand aufzurichten erlaubt werden könne.
Ankündigung
eines sehr dauerhaften und schönen von Herrn
Hof=
statuarius Müller erfundenen Machoni=Firniß.
Die manigfaltigen schönen Meubels, die sich in
der Kun⟨st⟩gallerie des Herrn Müllers finden, sind
beynahe allgemein bekannt. Ein grosser Theil
der=
selben von gewöhnlichen hartem inländischen Holz
ist mit diesem von ihm selbst erfundenen Machoni=
Firniß so ähnlich kolorirt, daß selbst Kenner bey
aufmerksaner Betrachtung derselben sich getäuscht
haben. Auf vieles Begehren hat sich nun Herr
Hofstatuarius Müller entschlossen, solchen in dem
Gewölbe bey der goldenen Schlange am Kohl=
markt Nr. 1220 in Kommißion zu geben und
dem=
selben einen ausführlichen Gebrauchszetel
beyzule=
gen. Die Ankündigung desselben möchte um so
eher bey dem Publikum Beyfall finden, als die
mit demselben zubereitete Meubels vor denen von
wirklichem Machoniholz, ausser den weit geringern
Kosten, auch noch den Vorzug haben, daß sie, weil
ihnen weder Nüsse, noch die Sonnenhitze etwas
schadet, zum Gebrauch dienlicher und vorzüglicher
werden. Die Seitel=Bouteille mit dem Gebrauchszetel
wird um 2 fl. verkauft. Auswärtige Fremde
kön=
nen sich directe an Hrn. Hofstatuaris Müller, Jn=
haber der k. k. priv. Kunstgallerie, am Kohlmarkt
Nr. 297 wenden, und zugleich den Betrag für ihre
Bestellungen dahin addreßiren, nur bittet man si
〈…〉
die Briefe postfrey aus.
Nachricht.
Endes Gesetzter verkündiget andurch dem
hiesi=
gen und auswärtigen Publikum, hohen und
nie=
dern Standes seine Ankunft allhier in Wien, mit
den allenthalben unter so vielen Beyfall
aufgenom=
menen, und nur durch ihm bekannt gewordenen
neu erfundenen Wetteranzeiger, und Wetteruhren,
welche die Veränderungen der Witterung in allen
ihren vorkommenden Verschiedenheiten 36 bis 40
Stunden vorher mit vieler Zuverläßigkeit sogar
im Verhältnisse der grössern oder mindern
An=
haltung anzeigen, ohne jemals eine Reparater
nö=
thig zu haben, oder daß sich nach noch so langer
Zeit ihre Wirkung im mindesten verringerte, und
kostet der Wetteranzeiger nebst Anweisung 1 fl. 30 kr.
und die Wetteruhr 2 fl. , imgleichen auch
Cammera
obscura
, nicht auf die alte, sondern auf eine ganz
neue Art verfertiget, ohne nöthig zu haben, daß
man sich verfinstere, sondern man kann dieselbe auf
dem freyen Felde (jedoch unter einen Baum) ge=
brauchen, man sitzt oder steht vor derselben als vor
einem Tisch, und hat auch nicht nöthig zu kopieren,
ist also eine sehr bequeme Maschine, um
Gegen=
den aufzunehmen, und zu zeichnen, auch
Silhouet=
ten zu verfertigen, und kann man, vermittelst
die=
ser Maschine, auf die leichteste und geschickteste Art
zeichnen und malen lernen und für diejenigen,
welche zeichnen können, erleichtert es ihre Arbeit,
indem es alle Gegenstände ganz natürlich
darstel=
let, es sind zweyerley Sorten zu bekommen, vom
starken Pappendeckel gemacht kostet das Stück 4 fl.
30 kr. , von Holz gemacht kostet das Stück 6 fl. ,
beyde Sorten sind sauber und gut, und dauerhaft
gemacht; auch Perspective, womit man rückwärts
sehen kann, dieses ist ein schönes physikalisches Stück,
da man alles, was rückwärts ist, sieht, als ob man
es vor sich hätte, es hat 4 Röhre, sie sind sehr
com=
mod auf Spatziergänge zu gebrauchen, das Stück
kostet 1 fl. 48 kr. , wie auch Perspective, womit
man durch ein Brett sehen kann, welches auch ein
auffallendes und belehrendes Stück ist, das Stück
2 fl. 24 kr. Der magische Teller, nebst Zahlen
und Charakteren, mit 6 figurirten Steinen, und
einer Dosen, welches ein unterhaltendes Stück in
Gesellschaft ist, und welches noch jeder hohen
Herr=
schaft gefallen hat, kostet 1 fl. 48 kr. ; der
Zau=
berstern mit 2mal 10 Spitzen, ein aufmerksames
Stück kostet 36 kr. , zu allen gemeldeten Stücken
kommt eine Anweisung; alle Stücke welche ich
verfertige, lassen sich ohne alle Gefahr von einem
Orte zum andern transportiren, ohne ihnen
Scha=
den zufügen zu können, sowohl durch die Post, als
auch fahrend und gehenden Bothen, es mag so
gehen als es will. Man bittet Briefe und Geld
frey einzusenden. Logirt allhier in Wien, in der
Leopoldstadt im weissen Rössel in der Taborstrasse
Nr. 280, eine Stiege hoh im Zimmer Nr. 7.
Joseph Barth, Physiens.
Nachricht
wegen allen Gattungen von Militar=Feuergewehr.
Nachdem ich im verflossenen Jahre wegen
mei=
nen mit dem königl. spanischen Hof angestossenen
sehr beträchtlichen Gewehrlieferungs=Kontrakten,
viele andere an mich ergangene Anträge von der
Hand weisen mußte, nunmehr aber alle diese
Ver=
bindlichkeiten zur größten Zufriedenheit dieses
Ho=
fes erfüllt habe, so mache ich allen hohen
Geschäfts=
trägern von auswärtigen Höfen, und allen Herren
Kommissionärs bekannt, daß ich halbjährig eine sehr
grosse Partie Militarfeuergewehr, Karabiner, Stu=
tz, und Pistolen nach jedem beliebigen Muster
in den billigsten Preisen, und volkommenster
Gü=
te zu erzeugen, und jeden diesfälligen Lieferungs=
Kontrakt zu befriedigen vermag; jedoch kann keine
mindere Bestellung, als wenigstens auf 2000 Stück
angenommen werden.
Nicolaus Oesterlein, k. k. priv. Feuer=
gewehr Fabriks=Jnhaber in der Alster=
Vorstadt.
Ankündigung
Jm Edlen v. Hellenbergschen Hause auf der Wien
Nr. 26 die Stiege rechts im zweyten Stock, wer=
den nach Art der natürlichen Steine durch eine
ganz neue eigene Erfindung denselben ganz ähnlich
gemachte Tisch=und Trumeauxplatten um die
bil=
ligsten Preise verfertiget, wovon der Quadratschuh
zu 1 fl. 30 kr. gerechnet wird. Dergleichen Tisch=
und Trumeauplatten sind nach modernester Art
der meublirten Zimmer mit verschiedenen
Arabes=
cen, und geschmackvollsten Bourduren eingegraben
nach Belieben finden, die an Härte, Dauer,
und Pollitur den ächten Steinen nichts nachgeben,
dergleichen sind auch bey dem Eigenthümer daselbst
wirklich schon vorräthig zu sehen; er verspricht auch
zugleich, daß, wenn eine dergleichen Steinblatte
im ein oder mehrere Stücke sollte zerbrochen
wer=
den, dieselbe wieder unkennbar vollkommen
herzu=
stellen. Auch kann man daselbst kleine Tisch=Des=
seursplatten mit Aufsätzen nach aller Art
anschaf=
fen, oder auch einige schon verfertigt erhalten, wo=
mit man gewiß mit aller Zufriedenheit bedient
werden wird.
Nachricht
von vielen in=und ausländischen Porzelain, und
Antikgeschirr, welches auf dem neuen Markt nächst
der Kapuzinerpforte Nr. 1119 zu ebener Erde im
Gewölbe, oder auch im ersten Stock Nr. 2 zu
haben ist, als: Tafel=Service von verschiedenen
Größe und Farben, mit oder ohne Aufsatzspiegel,
gemalten oder weißen Figuren, verschiedene Caffee=
Service und Cioccladegeschirr, Confectteller, Sup=
penschallen, und mehr dergleichen Stücke. Dann
vieles Japonisches Porzelain, bestehend in Töpfen,
Schüsseln, Confecttellern, Kräuter=Potpourris,
Punschtöpfe und Caffeeschallen, nebst vielen großen
und kleinen Vasen. Schwarz und blaue mit weiß
aufgelegte Figuren, englische Caffeschallen, Thee=
kandeln und dergleichen Blumen=oder
Gartenge=
schirre. Verschiedene große Vasen und kleines
Ge=
schirr von Terra sigillata. Nicht minder sind auch
um die billigsten Preise sehr viele Stücke vom
ächten Jndianischen Lak zu haben, als
Nachtzeug=
spiegel, Schatullen, Zupf⟨t⟩atzen, Zupftrüherln, und
in Silber gefaßte Caffeeschallen, wie auch Vasen,
die zugleich Leuchter vorstellen; desgleichen auch
nebst sehr vielen andern Antiken eine sehr schöne
große Schnecken=Sammlung und Bronce=Figuren.
Kristallene Muscheln und Leuchter / und dergleichen
von Granatgläsern. Auch sind die ächten
Nacht=
lichter das Schächtgen für 9 kr. allda zu bekommen.
Nachricht.
Es wird hiermit bekannt gemacht, daß
Unter=
zeichneter den Verschleiß, und Hauptverlag des in
so vielfältigen Krankheitsumständen bewährt
befun=
denen, sowohl von der löbl. hiesigen, als auch
Pra=
ger medizinischen Fakultät approbirten Sedlizer, oder
sonst genannten Kreuzherrn Bitterwasser
übernom=
men hat, und mit solchen die realleste Bedienung
verspricht. Man glaubt nun weiter nicht ein
Ge=
sundheitswasser dieser Art erst anrühmen zu
dür=
fen, welches sich bereits durch seine gute Wirkung
allgemein anempfohlen hat, und bis in das
ent=
fernteste Ausland verführet wird. Dieses durch
Siegel und Schild wider alle Verfälschung
gesi=
cherte Bitterwasser wird zur Vermeidung alles
mög=
lichen Unterschleifes, in der Comenda des
ritterli=
chen Ordens der Kreuzherren mit dem rothen Stern
zu St. Carl, in einem eigens dazu bestimmten
gu=
nen Keller aufbewahret, und der Verkauf desselben,
sowohl in einzelnen Krügen von verschiedener
Grös=
se, als auch in ganzen Küsten, in meinem
Hand=
lungsgewölbe zum schwarzen Adler Nr. 276 in
der Leopoldstadt besorget, und an nachstehenden
Or=
ten, als: Bey Hrn. Franz Lehrner, Handelsmann
zum goldenen Kranz auf der Landstrasse Nr. 43;
Hr. Anton Köck, Handelsmann zum schwarzen
Ad=
der auf der Wieden Nr. 193; — Hrn. Michael
Kilian, detto zum schwarzen Elephanten, nächst
Mariahilf Nr. 5; und bey Hrn. Joseph Kraus,
detto bey St. Joseph, in der Leopoldstadt in der
Neuengasse Nr. 81, zur Bequemlichkeit des
Pub=
likums verschliessen werden, nämlich: Der ganz
grosse Krug zu 24 Kreuzer, der von gewöhnlicher
Grösse 20 Kr. , und der kleineren Gattung 12 Kr.
Jenen aber, so dieses Wasser Küstenweise
abneh=
men, wird ein nach Proportion billiger Preis
ge=
macht werden. Wien den 1. Juni 1796.
Jgnaz Kleebinder.
NB.
Anleitung zum Gebrauch dieses Wassers,
nebst angemerkter vorläufigen Enntdeckung desselben,
werden sowohl bey mir, als auch an benannten
Or=
ten unentgeldlich ausgegeben.
Forte piano.
Es ist ein gutes
Forte piano
zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich deswegen in der Wollzeil
Nr. 909 im 2ten Stock beym eisenen Gatter
täg=
lich von 9 bis 12 Uhr zu melden.
Nachricht
Bey dem k. k. Kommerzial. Zollamte zu
Ober=
drauburg sind durch mehrere Jahre nachstehende
nicht kontrebandirte Waaren erliegen geblieben,
nämlich: An Hrn. v. Brun in Wien 1 Küstel
Farben, 1 Schachterl Farben; Hrn. Meßner in
Laibach 1 Packel mit 1 Bockfell, 1 / 4tel Pfund
wollene Strümpfe, und 1 1 / 4tel Pfund Leinwand;
Alessandro in Wien 1 Schachterl Gallanteriewaar;
Philipina in Görz 1 Packel 22 Loth floretseidene
Tüchel und 8 detto seidene Flecke; P. Hilario in
Klagenfurt 1 Packel Kramerey; Passoti in Wien
1 Küstel Leinwand; Hofmaler in Wien 1 Packet
Kauschgold; Pritzmann in Klagenfurt 1
Schach=
tel seidene Tüchel; Michael Klein in Klagenfurt
1 Packel mit 1 seidenen Tüchel, und 2 Stück
Seidenbänder; v. Donazi in Klagenfurt 1 Packel
mit 4 Stück baumwollenen Tücheln, 2 Stück
Bän=
der, und 2 Stück Seidentücheln;
Sign. Maiss al
Maison
in Wien 1 Packel mit 2 Fächern; Jg=
naz de Bombardi in Wien 1 goldene Sackuhr.
Die Eigenthümer werden daher aufgefordert, sich
um vorbenannte Waaren längstens binnen den
nach=
folgenden drey Monaten, nämlich vom 10. Juni
bis 10. September d. J. zu melden, wie im
wie=
drigen sämmtlich diese Waaren nach Verlauf
die=
ser Zeit in Gegenwart eines gerichtlichen
Com=
missars ämtlich eröffnet, geschätzt, die erlaubten
an die Meistbietenden, die verbotenen aber nach
Triest veräussert, und die dafür einlösende
Be=
träge
pro ærario
verrechnet werden würden.
Jn der Dollischen Buchhandlung
am Stephansplatz im deutschen Hause, ist neu
zu haben:
Die unruhige Matrone von Pfort. Seitenstück
zum Alten überall und nirgends. Dritter und
letzter Band. 8. Leipz. 796. 1 fl. Alle 3
Thei=
le 3 fl. 30 kr.
Lalotte und Fanfan, oder Begebenheiten zweyer
auf eine wüste Jnsel ausgesetzten Kinder. 4 Thle.
8. das. 789. 2 fl. 30 kr.
Die Geisterburg. Eine abenteuerliche Geschichte
aus dem vorigen Jahrhundert. Mit Kupf. u.
Vign. 8. das. 796. 1 fl. 30 kr.
Rinold, der Maler für menschliche Herzen. Er=
zählungen: 1) Zoraide. 2) Was vermag die
Rache nicht? 3) Alm⟨a⟩usor u. Elvira. 4) Ver=
hinderte Grausamkeit. 5) Fall der Besitzer von
Staunheim. Dramatisirt. Mit Titelkupf. 8.
das. 796. 1 fl. broschirt 1 fl. 3 kr.
Neue Sammlung deutscher Schauspiele. 5
Bän=
de; enthalten die allerneuesten und besten Stücke
von Kozebue, Jffland, Jünger, Götze ꝛc. 8.
796. 2 fl. 30 kr.
Winkelmann (L. v.) Neues Malerlexikon, zur
nähern Kenntniß alter und neuer guter
Gemäl=
de, nebst einem Anhang von Monogrammen.
gr. 8. 796. 1 fl. 45 kr.
Garde (Christ.) Versuche über verschiedene
Gegen=
stände aus der Moral, der Litteratur, und dem
gesellschaftlichen Leben. 2ter Theil. 8. Breslau
796. 2 fl. 15 kr. Alle 2 Theile 4 fl. 30 kr.
Stoll (Max.) Heilungsmethode in dem praktischen
Krankenhause zu Wien. Mit praktischen Zusätzen
begleitet von G. L. Fabri. 7ter, ober deutschen
Ausgabe 12 ter und letzter Theil. gr. 8. das. 796.
1 fl. 45 kr.
Der kunsterfahrne Spargelgärtner und
immerwäh=
rende Spargelkalender, oder Anweisung zu
Er=
zeugung und Planung des Spargels, nebst
Un=
terricht was in jedem Monate dabey zu thun.
8. Agram 796. 10 kr.
Unterricht in der Baumgärtnerey, worin die
leich=
teste Art gezeigt wird, in kurzer Zeit, und
oh=
ne alle Kosten eine Menge der besten Obstbäume
und der herrlichsten Obstsorten zu erlangen. Eine
gekrönte Preisschrift, von F. X. Geiger. 8. 795.
12 kr. broschirt 15 kr.
Bey Alois Doll,
Buchhändler, am Stephansfreythof in deutschen
Hause, ist ganz neu zu haben:
Neuer und richtiger Taschenrechner
oder sogenannter Faulenzer.
Neue verbesserte, und mit einer vollständigen
Münztabelle versehene Auflage.
8. Wien 1796. Taschenformat gebunden 30 kr.
Jnhalt: Eine Tabelle zeigt, wie theuer jede
zu erkaufende oder verkaufende Waare, es sey in
Maaß oder Gewicht, und zwar durch die Tabelle
von 1 bis 59 Kr. , und mit dieser durch ein
soge=
nanntes Einmaleins in Gulden und Kreuzer zu
ste=
hen komme. Diesem ist beygefügt: 1) Eine
voll=
ständige Münztabelle über die französischen Laub=
und Niederländer=Kronthaler zu 2 fl. 16 kr. Laub=
und Krongulden zu 1 fl. 8 kr. Viertelthaler zu 34
kr. Ueber die viertel, halbe und ganze Dukatons
zu 2 fl. 32 kr. Ueber die spanischen Mat⟨i⟩en zu 2 fl.
4 kr. und Thaler zu 2 fl. 3 kr. Ueber die
May=
länder ganze Scudi zu 1 fl. 46 kr. und halbe zu 53
kr. Ueber die alten Rußischen Rubel zu 1 fl. 45 kr.
und neuen zu 1 fl. 28 kr. Ueber die halben und
ganzen Souverain d'or zu 13 fl. 20 kr. Ueber die
kaiserl. und Kremnitzer Dukaten zu 4 fl. 30 kr. Hol=
länder zu 4 fl. 28 kr. Venetianer und Florentiner
Zechin zu 4 fl. 22 kr. Saltzburger und Bayrische
Dukaten zu 4 fl. 20 kr. und andere ordinäre
Du=
kalten zu 4 fl. 18. kr. Ueber die französischen
Schild=
louisd'or zu 9 fl. 12 kr. Sonnenlouisd'or zu 8 fl.
34 kr. Bayrische und Würtembergische Carolins zu
8 fl. 52 kr. Ueber die Mayländer doppelte
Dop=
pien zu 14 fl. 24 kr. und einfache zu 7 fl. 12 kr.
dann Bayrische Maxd'or zu 5 fl. 54 kr. — 2) Wurf=
tabellen über die Siebzehner, Siebner und
Gro=
schen. — 3) Die richtig berechneten
Jnteressetabel=
len zu 3 1⟨/⟩, 4, 4 1 / 2, 5 und 6 Prozento. —
4) Die Besoldungs=Dienstbothen=Liedlohns=Be=
stand und Wirthschaftstabellen. — 5) Namen und
Werth der in den k. k. Erblanden gangbaresten
Gold=Silber=und Kupfermünzen. — 6) Das
Geldgewicht in Silber=und Kupfermünzen.
Bey Joseph Kuhn,
bürgl. Buchbinder, in seinem Gewölbe in der
Kärn=
terstrasse beym goldenen Greifen ist ganz neu
zu haben:
Der sehr leicht lernende französische und
ita=
lienische Sprachlehrer, durch welchen ein
Mensch, der nur deutsch lesen und
schrei=
den gelernt hat, ohne Sprachmeister,
beyde Sprachen in sehr kurzer Zeit
erler=
nen kann Kostet blau steif 27 kr.
Zur Empfehlung dieses Lehrers findet man
überflüßig mehr zu sagen, als daß er das
avoir
und
être
so abgewandelt liefert, daß sie nicht allein
wenig Sprachmeister so zu lernen gewohnt, wie
auch keine Grammär aufzuweisen im Stande ist.
Auch daß unser Lehrer auf schönen Papier mit
ächten Pariser Lettern rein abgedruckt worden ist.
Nur bittet man das Vorurtheil zu beseitigen, daß
ein Buch nicht gut seyn kann, sobald die
Bogen=
zahl nicht mit mehreren Ziffern ausgedrückt
wer=
den muß.
Gründliche Anweisung, die Reitkunst ohne
Lehrer in 14 Tagen vollkommen zu
er=
lernen Blau steif 17 kr.
Der Verfasser versichert, daß er in diesem
Werkchen sich durch kurze und bündige
Erklärun=
gen so deutlich ansgedrückt hat, daß der Liebhaber
der Reitkunst und Pferde sagen muß: "Jch finde
"hier um ein Paar Groschen mehr, als ein Lehrer
"der Reitkunst für so viele Lectionsgelder und
Zeit=
"uerlust
"uerlust kaum halb lernet. Denn er lernet mich
"nur sitzen und mein Pferd führen, nicht aber wie
"ich die Mängel und Fehler der Pferde beym Kauf
"Tausch ꝛc. erkennen, und sie verbessern kann. Dieß
"lerne ich nur durch dieses Werkchen. "
Der Nationalgardist, ein Originallustspiel in 1
Aufzug, broschirt 3 kr.
Wägen zu verkaufen.
Jn der Annagasse gleich Anfangs der
Kärnter=
strasse bey dem Sattlermeister Hrn. Jakob Schedl
ist 1 Niederländer Schwimmer, wie auch 1
Phä=
ton, beyde sehr wohl konditionirt, und nur wenig
geführt, um billigen Preis zu verkaufen.
Pierutsch zu verkaufen.
Ein ganz neues modernes offenes Pierutsch, das
Kastel mit grünen Tuch ausgemacht, gelb lakirt,
mit Seitenflügel, das Gestell mit eisenen Bögen,
mit eisenen Federn und verschraubten Legeisen, ist
täglich um billigen Preis zu verkaufen. Kauflu=
stige haben sich in der Renngasse nächst der
Frey=
ung Nr. 160 in der Pferdstallung anzufragen.
Jagdchaise zu verkaufen.
Es ist eine ganz neue niemals gebrauchte
Jagd=
chaise auf 8 Personen zu verkaufen: die vier
Ka=
stel sind mit Röhr geflochten, mit Leder gedeckt,
die Bögen samt dem Dach zum Herabnehmen, mit
einem Magazin auf 8 Gewehre, einem Korb auf
der hintern Brucken mit Leder überzogen, und der
vordere Sitz mit einem Fußsack. Jst in
Kom=
mißion bey dem Sattlermeister im Passauerhof zu
sehen.
Quartier wird gesucht.
Jn einer etwas lebhaften Strasse der Stadt
wird=
in einem ersten Stock ein Quartier von 11 bis 12
Zimmern, so auf künftige Michaelizeit zu beziehen
wäre, wobey auch Stallung auf 2 oder mehrere
Pferde, gesucht, man läßt sich auf billige
Beding=
nisse, und Contract auf mehrere Jahre ein; das
weitere ist im Zeitungs=Comptoir zu erfragen.
Herrschaftswohnung zu verlassen.
Am Kohlmarkt Nr. 1217 ist der zweyte Stock
für Herrschaften, bestehend in 11 meublirten
Zim=
mern und Kabineten, Stallung auf 9 Pferde, Schu=
pfen auf 2 Wägen, Holzgewölb, Boden und Keller
auf Michaeli zu verlassen, und sich allda um das
Weitere bey dem Hausmeister zu erkundigen.
Wohnung zu verlassen.
Am Hohenmarkt in einem der vorzüglichsten
Häu=
ser ist eine besonders wohl eingerichtete Wohnung,
bestehend in einem grossen Vor=und 2 auf den
Platz sehenden, mit modernen Meubeln, Parket=
böden, übrigens auch mit allen Gemächlichkeiten
versehenen Zimmern, die einen ganz abgesönderten
Eingang haben, alltäglich zu verlassen. Nähere
Auskunft vernihmt man am Graben bey dem
gol=
denen Engel im Tabakgewölbe.
Monatwohnungen zu verlassen.
Verschiedene, sowohl grössere, als kleinere
Mo=
natwohnungen sind zu verlassen: 1) Jn der
Kärn=
terstrasse im eisenen Mann, der ganze zweyte Stock,
bestehend aus 16 gut meublirten Zimmern, sammt
Stallung, Remise, Holzlage und Keller; 2) dann
in dritten Stock eine kleine Wohnung mit 3
Zim=
mern, und einer Küche 3) im 4ten Stock 2
Zim=
mer; 4) am Graben in der Hirschenapotheke im
dritten Stock 2 Zimmer. Wegen all diesen
Woh=
nungen ist sich im eisenen Mann in der
Kärnter=
strasse im ersten Stock auf der hintern Stiege
anzufragen.
Sommerwohnung samt Garten zu verlassen.
Jn der Erdbeergasse Nr. 100 ist eine
Sommer=
wohnung mit einer schönen Aussicht in dem
Pra=
ter; bestehend in 2 Zimmern, einer Küche, und
trostreichen Garten, täglich zu verlassen; das
wei=
tere ist allda zu erfragen.
Haus sammt Garten, Stallungen, Wa=
genschupfen, Reitplatz und Keller zu
verlassen.
Vor dem Stubenthor an der Esplanade zwischen
der Ungargasse und dem Heumarkte ist das Haus
Nr. 380 mit 8 Zimmern und 2 Küchen im ersten
Stock, und 5 Zimmern und einer Küche zu ebener
Erde, dann zweyen Bodenzimmern, Getreid=und
Heuböden, einem Hauptkeller, zweyen
Holzgewöl=
bern, einer Schmiedte, Stallungen auf 20
Pfer=
de nebst zweyen Stallzimmern, Schupfen auf
16 Wägen, einem offenen Reitplatze und einem
Obstgarten täglich zu verlassen. Nähere Auskunft
hierüber erhält man in der Stadt an der
Waller=
strasse im Neubadgässel Nr. 296 im vierten Stock
Wohnung sammt Garten zu verlassen.
Zu Gumpendorf ist das Herrschaftshaus Nr. 26,
an der Hauptstrasse, der Pfarrkirche gegenüber, täg=
lich ganz oder zum Theil zu verlassen; selbes
be=
steht zur ebener Erde in 3 Zimmern, 1
Kam=
mer, 2 Küchen, Speis, Holzgewölb, und Keller,
im ersten Stock in 7 Zimmern, 1 Kammer, 1
Saal und Vorhaus, nebst einem grossen Garten,
Stallung auf 7 Pferde, und Wagenschupfe, und
ist sich deswegen bey der Frau Maria Anna
Vo=
gel daselbst zu melden.
Wohnung und Garten zu verlassen,
oder das Haus zu verkaufen.
Zu Margarethen in der Grießgasse bey den 2
lustigen Bauern Nr. 70 ist eine schöne
Sommer=
wohnung, bestehet in einem Salletel, 7 Zimmer,
2 Kuchel, 1 Keller; dann ein schönen
Obstgar=
ten mit einem Lusthaus, alltäglich zu verlassen,
oder auch das Haus aus freyer Hand zu verkaufen.
Das Nöthige ist auf dem Pettersplatz zum Aug
Gottes Nr. 603 im 2ten Stock bey Madame Strahl
zu erfragen.
Haus zu verkaufen
Auf der Landstrasse beym Eingang in die
Erd=
berger=Kirchengasse ist das schön und gutgebaute
Haus Nr. 64, mit einem ersten Stock auf die
Gasse, schönen Verzierungsgarten, mit gemauerten
Lusthaus, schöner Aussicht, und gesunden Luft,
alltäglich um billigen Preis zu verkaufen; Kauf=
lustig⟨e⟩ haben sich allda anzumelden.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Es ist unweit Wien in der angenehmsten Lage
eine sehr schöne Wirthschaft, mit einer sehr
schö=
nen und geräumigen Wohnung, vielen Feldern,
und Wiesen, wie auch einen grossen Garten, wor=
in die beßten Gattungen von Obst sind, dann
schönen Weinkellern, täglich zu verkaufen. Kauf=
lustige haben sich um das weitere am
Minoriten=
platz Nr. 45 im ersten Stock zu erkundigen.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Eine angenehme in der besten und gesündesten
Gegend unweit von Wien entlegene
Landwirth=
schaft, mit guten Baugründen, als auch Wiesen,
Vieh und der ganzen Fechsung, ist täglich um
bil=
ligen Preis aus freyer Hand zu verkaufen. Die
mehrere Auskunft ist zu haben im Haus zum heil.
Geist auf der neuen Wien Nr. 43 zu ebener
Er=
de im Laden.
Haus und Garten, sammt allen Meubeln
täglich zu verkaufen.
Ein Haus ganz nahe an den Linien, mit dem
neuesten Geschmack vollkommen eingerichtet, sammt
Garten in der angenehmsten Lage, ist um den
billigsten Preis und Bedingnissen, täglich zu
ver=
kaufen. Das Haus ist gut und fest gebaut, und
wie neu, so daß gar keine Reparation
nothwen=
dig ist; hat 31 Zimmer, 2 grosse Küchen mit
al=
len Bequemlichkeiten, den schönsten Stall auf 14
Pferde, Schupfen auf 12 Wägen, grossen
Bo=
den, alles gepflastert, mit Wetterleiter auch ganz
bewahrt, schönen Keller, 3 Brünne von besten
Wasser, 1 grossen Hof, alles gepflastert, mit
Röh=
⟨v⟩en aller Ort versehen, vollkommen und schön
ein=
gerichtet, mit Spiegel, Divan, Sessel, die
schön=
sten Tische von Mahoni mit Brons. Eine schöne
Kapelle; eine Thurmuhr, die Viertel und
Stun=
den schlagt. Der Garten ist sehr angenehm vor
sich; aber hauptsächlich für einen schönen und
gros=
sen Belvedere auf türkische Art mit Polster und
Ba=
diglion zugerichtet; eine prächtige Grote mit einem
sehr künstlichen Wasserlauf; ein anderes Wasser
gegenüber, welches von dem Maul eines Lindwurms
beständig heraus fließt, und zum Trinken das beste,
frischeste, und reinste Wasser ist, welches ganz
künst=
lich mit dem laufenden vor der Grote sich
verei=
niget, und hat ihren Ausgang in ein Vogelwaldel
auf englische Art eingerichtet, 20 Klafter lang,
vier halb Klafter breit, und 5 Klafter hoh, und
so gut bewahrt, und mit allem versehen ist, daß
eine Menge Vögeln nicht allein in Sommerszeiten
darin seyn, sondern auch im Frühling in einem
Zimmer neben dem Waldel, mit Oefen versehen,
nesten. Zu lang wäre die ganze Beschreibung
wegen der Annehmlichkeit der Sache zu machen.
Der Liebhaber und Käufer um alles ohne
Hinder=
niß zu sehen, beliebe sich im kleinen Dohmherren=
Hof Nr. 923 gleich rechter Hand anzufragen, weil
niemand ohne einem Billet das Haus anzusehen
erlaubt wird.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Eine Post von Wien, in einer angenehmen und
gesunden Gegend wird aus freyer Hand eine
Land=
wirthschaft verkauft. Das Gebäude mit einem
Stock=
werk besteht zu ebener Erde in 2 Zimmern, 1
Kü=
che, 1 Backofen, 1 Fleischselch=1 Waschküche, 1
Keller, 1 Pferd=1 Kuhe=und 1 Schweinstall, 1
Scheuer, 1 Taubenhaus, 1 Wagenschupfe, 1
Holz=
gewölb, 2 geräumigen an den Außenseiten mit
Obstbäumen ausgesetzten Höfen, 1 kleinen
ange=
nehmen und zugleich nützlichen mit 2 Lusthäusern
versehenen Garten, 1 detto 7 / 8tel Joch grossen,
worin 182 Stück Obstbäume von den besten
Gat=
tungen, eine Weinhekenspallier, mehrere Beetten
zu verschiedenen Küchenwaaren, und nebst
meh=
reren Blumen und andern Gewächsen, auch eine
ziemlich grosse Feigenwand befindlich ist. Das
Stock=
werk auf diesem Gebäude bestehet aus 3 Zimmern,
1 Kammer und Küche. Uiber diesen Stockwerk
befindet sich ein Schüttboden. Zum Hause
gehö=
ren 7 Joch Aecker, 1 Krautgarten, 15 Tagw.
Wiesen, und ein Stück Grund zum Kleebau. Auch
werden verschiedene Hausgeräthschaften dazu
gege=
ben. Die weitere Auskunft beliebe man zu Wien
bey Hrn. Franz Pierner auf der hohen Brücke
Nr. 380 im 4ten Stock einzuholen.
Fleischhauergerechtigkeit zu verkaufen.
Auf Verordnung der hohen Landesregierung ist
die Fleischauergerechtigkeit in dem zur
Stiftsherr=
schaft Seitenstetten unterthänigen Dorf Ze⟨lk⟩ing nächst
Melk um 200 fl. täglich zu verkaufen. Kauflustige
haben sich bey der Stiftsherrschaft zu melden, wo
die Kaufsbedingnisse bekannt gemacht werden.
Licit. Effekten und Reiswagen.
Den 20. Juni werden auf Verordnung des
all=
hiesig k. k.
Jud. Del. Mil. Mixt
. auf der
Wie=
den in dem Alleegasset bey den 2 Schimmeln Nr.
32 im ersten Stock rechts verschiedene
Verlassen=
schaftseffekten, als 1 goldene Minutenuhr, etwas
Silber, 1 Generals=Echarpe, Generalsuniforme
und andere tüchene Mannskleider und gestickte
We=
sten, Leib=und Tischwäsch, hart und weiche
Schub=
ladkästen, derley Tische, 1 Gläserkastel von harten
Holz, 1 Kanapee, sammt Sesseln, Bettgewand,
1 Flinten mit doppelten Lauf, Porzelain, Zinn=
und anderes Geschirr, eine kleine Sammlung von
Büchern und Landkarten, wovon der censurirte
Ca=
talog allda einzusehen ist; dann ein 2sitziger
Reis=
wagen auf Federn, zu den gewöhnlichen Stunden
verkäuflich hindangegeben. Der Wagen wird
vor=
mittag um 10 Uhr feilgeboten, und ist täglich
all=
da zu sehen.
Licit. Demelmayers Fahrnisse.
Von der Anwaldschaft der fürstl. Starhember=
gischen Herrschaft Konradswerd wird hiemit bekannt
gemacht: es sey über Absterben des Hrn. Hono=
rius Demelmayer, k. k. Rath, und gewesten
Wald=
meister in Banat, auf Anlangen seiner beyden
nach=
gelassenen Herren Söhne, in die öffentliche
Feil=
bietung des Verstorbenen Prätiosen, Effekten und
Fahrnisse bestehend in 5 Rautennadeln, 2
Rau=
tenringel, 2 Handmaschel von Rauten, 3
brillan=
tenen Ringen, silbernen Löffeln, Messerbestecken
und Schnallen, Lustern, Spiegeln, Kästen, Ti=
schen und Sesseln, Leibskleidern, Wäsch und
Bet=
ter, porzelainenen Servis und Kaffeegeschirr, Feuer=
gewehr Büchern, dann in einem Vorrath von
alten Zinn, Meßing, Kupfer und Eisen, gewil=
liget worden. Da nun hiezu der 20. d. M. be=
stimmt ist, so haben Kauflustige an diesen und
folgenden Tag zu den gewöhnlichen Vor=und
Nach=
mittagsstunden im Freyhause auf der Wieden
Stie=
ge Nr. 22 im 2ten Stock links zu erscheinen.
Licit Schwannenfließische Einrichrungsstücke.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: es sey in Sachen des
Hindelan=
gischen Verlassenschaftskurator, Doktor Jgnaz
Pe=
drossi, wider Franz v. Paula Götz v. Schwan=
nenfließ, in die gerichtl. Feilbietung verschiedener,
dem Geklagten gehöriger, auf der Landstrasse Nr.
377 aufbehaltener Hauseinrichtungstücke, als
Ti=
sche, geschnitzte und gemalene Bilder, Teppich,
u. d. gl. dergestalt gewilliget worden, daß, falls
diese Fahrnisse bey den zwey ersten
Versteigerun=
gen nicht um, oder über den Schätzungswerth an
Mann gebracht werden sollten, selbe bey der
drit=
ten auch unter dem Schätzungswerth den
Meist=
bietenden überlassen werden würden. Alle
Kauf=
lustige haben sich daher an obgeführten Ort bey
dieser Feilbietung, wozu für die 3
gerichtsordnungs=
mäßigen Terminen der 20. dies, dann der 9. und
23. Juli d. J. jedesmal früh um 9 Uhr bestimmt
wird, einzufinden.
Licit. Weine.
Den 20. Juni vormittag um 10 Uhr werden
von dem gräfl. Attemsschen Wirthschaftsamte zu
Tribuswinkel bey Baaden, 5 bis 600 Eimer, Pfaf=
stätter und Gumpoldskircher Gebirgweine, 1788=
89
89=90=und 91er Gewächs, ohne Fässer, in 25
bis 60 eimerigen Gattungen, gegen zu leistender
Darangabe, und baare Bezahlung bey der nach
4 Wochen zu geschehen habenden Abfuhr, an die
Meistbietenden verkauft werden. Kauflustige
mö=
gen sich demnach an vorgemeldten Tag, Stund
und Ort einfinden.
Licit. Einrichtungsstücke und Bücher.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey im Wege der Execution
in die neuerliche Feilbietung einiger auf 121 fl.
30 kr. geschätzten Einrichtungsstücke, und auf 260 fl.
geschätzten Bücher gewilliget worden, wovon die
Verzeichnisse bey diesem Gerichte, wie auch bey
dem Dr. Purtscher in dessen Kanzley am alten
Kienmarkte Nr. 529 eingesehen werden können.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
er=
sten der 27. Juni, für den zweyten der 11. , und
für den dritten der 25. Juli mit dem Beysatz
be=
stimmt worden sind, daß, wenn gedachte Bücher
und Fahrnisse bey den ersten zwey Terminen um
den Schätzungswerth oder darüber nicht an Mann
gebracht werden sollen, dieselben bey dem dritten
auch unter den Schätzungswerth hindangegeben
werden wurden. Daher haben jene, welche
ge=
dachte Fahrnisse und Bücher zu kaufen Willens
sind, an den bestimmten Tagen zu den
gewöhnli=
chen Versteigerungsstunden in dem Schlosserischen
Hause am alten Kienmarkt Nr. 493 im dritten
Stock sich einzufinden.
Licit. Effekten.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: daß den 24.
Jun, dann 8. und 22. Juli d. J. früh um 9
Uhr zu Gumpendorf Nr. 42 und 43 verschiedene
harte Kästen, Soffen, Sessel, Tische, Wanduhr,
Statuen, Porzelain, Luster, Spiegel, Manns=
kleider, Wäsch, Bettstätte, sammt Bettgewand,
kupferner Kessel, und Färbereygeräthschaften, ver=
steigerungsweis werden hindangegeben werden, und
falls diese Fahrnisse weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag, oder
darüber verkauft werden könnten, dieselben bey
dem dritten Termin auch unter der Schätzung
hin=
dangegeben werden würden.
Licit. Schaafwolle.
Bey der k. k. Staatsherrschaft St. Pölten
wer=
den den 28. d. M. Juni vormittag 12 Centner
feine Schaafwolle durch öffentliche Versteigerung
verkauft. Und haben die Liebhaber sich an den
obbestimmten Tag früh um 10 Uhr in der dortigen
Herrschaftskanzley einzufinden.
Licit. Wein und Körnerzehend in Bestand.
Von der Herrschaft Kreißbach zu Bergau wird
hiemit bekannt gemacht, daß am 30. Juni d. J.
früh um 9 Uhr der eigenthümlich anher gehörige
Wein=und zum theil auch Körnerzehend in den
Loiberstorfer Weingebirg versteigerungsweise auf
mehrere Jahre in Pachtung gelassen wird. Wer
nun diesen ersagten Zehend in Pacht zu
überneh=
men gedenkt, hat zu dem Ende am ersagten Tag
und Stund zu Loiberstorf zu erscheinen.
Licit.
Laurenschizisches Ledererhaus, und
Gründe.
Von der Herrschaft Tozenbach V. O. W. W.
wird bekannt gemacht: Es sey von dem Gerichte
auf Anlangen der Felix und Magdalena
Lauren=
schizischen Konkursgläubiger, in die Versteigerung
nachstehenden, in diese Konkursmasse gehöriger
Re=
alitäten gewilliget worden, als die in dem 1 1 / 2
Stund von St. Pölten, und nur 1 Stund von
der Poststrassen entfernt liegendem Markte
Böheim=
kirchen befindlichen Behausung Nr. 26, wozu 3 / 8
Joch Acker, und 3 / 8tel Tagw. Garten gehören,
geschätzt pr. 1350 fl. , 1 Viertel Tagw. Uiberländ=
garten ausser dem Haus, mit der neu darauf
er=
bauten Scheuer, geschätzt zusammen pr. 180 fl. ,
3 / 8tel Joch Wald in Buchberg pr. 25 fl. , 1 1 / 2
Joch Acker in Grasberg, und 1 1 / 2 Joch detto
eben allda, wovon jeder dieser letztern zween
Grün=
de pr. 150 fl. geschätzt sind. Da nun hierzu zween
Versteigerungstermine, und zwar für den ersten
der 2. Juli und für den zweyten der 30. Juli
dies Jahrs mit dem Beysatz bestimmt worden, daß
wenn gedachte Realitäten weder bey der ersten noch
zweyten Feilbietung nicht um den gerichtl. Schä=
zung⟨s⟩werth verkauft werden könnten, dieselben bis
zur weitern Einvernahme der Gläubiger
zuruckge=
halten, und sodann das nöthige veranlasset werden
soll; so können alle, welche bemeldtes Haus und
Grundstücke, entweder einzeln, oder zusammen zu
kaufen Belieben tragen, an den obbestimmten
Ta=
gen, jedesmal früh um 9 Uhr auf hiesiger
Herr=
schaftskanzley zur Versteigerung erscheinen, auch
vorläufig all nöthige Auskunft allda einholen. Das
Haus ist erst vor 6 Jahren ganz neu geräumig
gebauet, und zum Lederergewerbsbetrieb mit allen
dazu gehörigen Einrichtungen vollkommen neu
her=
gestellt geworden; das Gewerb ist zwar nicht
dar=
auf radicirt, jedoch nihmt die Herrschaft Tozenbach
keinen Anstand, statt den verstorbenen
Lederermei=
ster Felix Laurenschiz einen Mann mit den
erfor=
derlichen Eigenschaften neuerdings die
Personalbe=
fugniß, und zwar nach dem Sinne des §. 1. der
hohen Regierungsverordnung vom 12. März 1795
auch zum Vortheil einer seinigen Ehegattin zu
ver=
leihen.
Licit. Thierisches Haus.
Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmüllerischen
Herrschaft Altlerchenfeld wird anmit kund gemacht:
es habe der Michael und Anna Thierische
Kon=
kursmassevertretter, Hr. Dr. Ramor, H. u. Gr.
Adv. in Folge eines von allhiesigem
Stadtmagi=
strate eingelangten Ersuchschreibens, die Feilbietung
des zur diesfälligen Cridamasse gehörigen, im
Alt=
lerchenfeld vormals Nr. 59 liegenden, auf 6200 fl.
geschätzten Hauses Nr. 75 bewirket. Da nun
zu sothaner Versteigerung zwey Termine, und zwar
für den ersten der 4. Juli, und für den zweyten
der 1. August d. J. mit dem Anhange bestimmt
sind, daß, wenn sothane Behausung weder bey
dem ersten, noch zweyten Termin um den
Schä=
tzungswerth, oder darüber an Mann gebracht
wer=
den würde, solches bis nach verfaßter Claßification
und ausgetragenen Vorrechten bey der Masse
auf=
behalten werden soll; als haben die Kauflustigen
an obbestimmten Tägen vormittag um 10 Uhr in
der dasigen Amtskanzley am Fischmarkt Nr. 503
zu erscheinen.
Licit. Czermackisches Kaffeehaus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Albert Schuwerk, wider
Jo=
hann Czermack, burgl. Kaffeesieder wegen
schul=
digen 5500 fl. sammt Jnteressen neuerlich in die
Feilbietung des gegentheiligen, in der Leopoldstadt
an der Donaustrasse liegenden, und auf 10760 fl.
geschätzten Hauses Nr. 3, dann des hierauf
radi=
zirten auf 5500 fl. ebenfalls geschätzten
Kaffeesieder=
gewerbs, in soweit Geklagten auf beyde
vergwöh=
ret ist, gewilliget, und hiezu, weil die ersten zwey
Termine fruchtlos verstrichen sind, für den dritten
der 8. Juli d. J. mit dem Beysatz bestimmt
wor=
den ist, daß diese Behausung sammt Gewerb bey
diesem dritten Termin auch unter der Schätzung
hindangelassen werden würden. Die Käufer
d
en daher an obbestimmten Tag früh um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen, wo übrigens den
allfälligen Satzgläubigern mitzusteigern bevorstehet.
Erinnerung an Johann Löfler.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird dem unbewusten Johann
Löfler, Weinhandler, als letzten Satzgläubiger des
Joh. Mich. v. Scholderischen Hauses Nr. 112 auf
der Wieden, hiemit erinnert: Es sey im Wege
der Execution in die gerichtl. Feilbietung dieses auf
8300 fl. geschätzten Hauses gewilliget, und da der
Aufenthalt des Johann Löfler unbekannt ist, ihm
Hr. Dr. Nittmann als Kurator auf dessen
Kö=
sten aufgestellet worden. Der Johann Löfler hat
daher über die verstrichenen ersten zwey
Feilbietungs=
termine des obigen Hauses, bey dem auf den 8.
Juli d. J. angeordneten dritten Termin sogewiß
vor diesem Magistrat früh um 10 Uhr selbst zu
erscheinen, oder seinem dieserwegen aufgestellten
Kurator Hrn. Dr. Nittmann, oder einem
sonsti=
gen Bevollmächtigten den gehörigen Unterricht zu
ertheilen, widrigenfalls die Feilbietung gedachten
Hauses vor sich gehen, und selbes nach Vorschrift
der Gerichtsordnung an den Meistbietenden verkauft
werden würde.
Licit. Scholderisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf Ansuchen der hiesigen k. k. ni. öst. Land=
rechte in die öffentliche Feilbietung des dem Joh.
Mich. v. Scholderer gehörigen, auf 8300 fl. ge=
richtl. geschätzten Hauses Nr. 212 auf der Wieden
gewilliget, und hiezu über die fruchtlos
verstriche=
nen zwey ersten Termine, für den dritten der 8.
Juli d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden, daß
dieses Haus bey dem dritten Termin auch unter
der Schätzung hindangegeben werden würde. Es
haben daher die Kauflustigen an obbestimmten Tag
früh um 10 Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Schwabenhoferisches Kleinhäusel.
Von der Justizverwaltung der
Administrations=
herrschaft Mariazell in Oesterreich wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey auf Anlangen des Joh. Mich.
Kellner Sattlermeister in Altenmarkt, wider Joh.
Mich. Schwabenhofer, Kirschnermeister allda, we=
gen schuldigen 75 fl, 6 kr. 1 pf. sammt Jnteressen
und Gerichtskösten, über die bereits fruchtlos
ver=
strichene 3 ersteren Licitationstermine in die vierte
Feilbietung des dem Gegentheil angehörig auf 380 fl.
gerichtl. geschätzten Kleinhäusels, und
dazugehöri=
gen 4 / 64 Klafter Garten zu Altenmarkt gewilliget,
und hiezu der 18. Juli d. J. früh um 9 Uhr mit
dem Beysatz bestimmt worden, daß, im Fall
die=
ses Kleinhäusel um den Schätzungswerth oder
dar=
über nicht an Mann gebracht werden könnte, sol=
ches auch unter der Schätzung hindangegeben
wer=
den würde. Kauflustige haben daher an
obbestimm=
ten Tag und Stund in der Kanzley dieser
Herr=
schaft zu erscheinen.
Licit. Preyßische Mahlmühle ꝛc.
Von dem Ortsgerichte der fürstl. Passauischen
Herrschaft Schwadorf wird bekannt gemacht: Es
sey von diesen Gerichte auf Anlangen des durch
den Hrn. Dr. Turowsky vertrettenen Hrn. Joh.
Joseph Reichsfreyhrn. v. Maasburg, Hofagentens,
wider Karl Preyß Mühlinhaber, und
Mühler=
meister in Schwadorf, wegen schuldigen 7000 fl.
in die öffentliche Feilbietung des Beklagten seiner
auf 32500 fl. geschätzten Mahlmühle in
Schwa=
dorf, 3 Meil von Wien auf der Ofner
Haupt=
strasse, und nur 1 Stund von der Donau bey
Fischament an dem Fischafluß liegend bestehend in
6 Mahlgängen, schönen großen Mühl=Wirth=
schafts=und Wohngebäuden, auch einem Stockwerk,
sammt den dazugehörigen auf 6600 fl. geschätzten
66 Joch Aeckern, der auf 300 fl. geschätzten Korn=
Früchten auf 20 Jochen, und der auf 264 fl. ge=
schätzten Sommerfrüchten auf 22 Jochen, einen
auf 150 fl. geschätzten Kuchel=und Obstgarten,
und einer auf 200 fl. geschätzten Kälberwiese, ge=
williget, und hiezu 3 Termine, nämlich für den
ersten der 21. Juli, für den zweyten der 25.
August, und für den dritten der 29. September
mit dem Beysatze festgesetzet worden, daß wenn
diese zusammengehörige, und insgesammt auf
40014 fl. geschätzte Realitäten weder bey der
er=
sten noch zweyten Feilbietung um den
Schätzungs=
werth, oder darüber an Mann gebracht werden
sollten, dieselbe bey der dritten auch unter
Schä=
tzung verkauft werden wurden. Die Kauflustige
und die vorgemerkten Gläubiger, haben sich daher
an den obbestimmten Tagen früh um 11 Uhr vor
diesem Ortsgerichte einzufinden, mitlerweile aber
die Schätzungen und die auf diesen Realitäten haf=
tende landesfürstl. und Herrschaftl. Gerechtsame in
dieser Amtskanzley einzusehen.
Licit. Widerrufung.
Nachdem Herr Hofagent v. Braunrasch gänzlich
bezahlt worden ist, so hat es hiemit von der
wi=
der Hrn. Doktor Hoffmann auf den 16. dies und
folgende Täge bewirteten Licitation in der
Schuler=
strasse sein vollkommenes Abkommen erhalten.
Convoc. Hönigscher Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit kund gemacht: Es
ha=
ben alle, welche an der Verlassenschaft der
verstor=
benen Frau Veronika Hönig, k. k. Bankal=Ta=
bak=und Siegelgefällen=Directors Wittwe, aus
was immer für einem Rechtsgrunde Forderungen
haben, den 28. Juni 1796 Vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrate selbst, oder durch einen
Be=
vollmächtigten sogewiß zu erscheinen, und ihre
For=
derungen anzumelden, widrigens diese
Verlassen=
schaft ohne weitern abgehandelt, und den sich
le=
gitimirenden Erben eingeantwortet werden würde.
Citat. Lorenz Henschel.
Von dem Ortsgericht der gräfl. v. Attemsischen
Herrschaft Oberwaltersdorf V. O. W. W. wird
der bereits über 35 Jahr unwissende hiesige
Herr=
schaftsunterthan, Lorenz Henschel, oder dessen
allen=
falls zurückgelassene eheliche Erben mit der
Erin=
nerung vorgeladen, daß sie sich von heute den 10.
März 1796 binnen einer Jahresfrist entweder selbst
oder durch einen gesätzmäßig Bequalteten melden
und erweisen sollen, daß entweder vorgemelter
Lo=
renz Henschel noch bey Leben, oder sie zu selben
rechtmäßige Erben seyen; widrigenfalls dessen unter
hiesiger Gerichtsbarkeit auf Jnteresse anliegendes
Vermögen, welches in Kapital und Jnteresse bisher
zusamm 116 fl. 22 kr. 2 pf. beträgt, an die sich
an=
gemeldete nächste Verwandte ohne weitern
verthei=
let, und sowohl ihm Lorenz Henschel, wenn er
noch bey Leben seyn sollte, als auch dessen
allen=
falls zurückgelassenen rechtmäßigen Erben das
ewi=
ge Stillschweigen auferleget werden würde; auch
haben sich jene, welche an ihm Lorenz Henschel
eine Forderung zu machen haben, selbe binnen eben
dieser Frist rechtsbeständig zu erweisen, oder zu
gewertigen, daß sie mit selber auf immer
abge=
wiesen seyen.
Citat. Elisabeth Wittmann.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird der Elisabeth Wittmann, ih=
ren Erben, oder Ceßionarien hiermit bekannt
ge=
macht. Es habe Georg Pleininger
cess. noe.
des
Mathias Wittmann, unter Vertrettung Hrn. Dr.
Peil Edl. v. Hartenfeld angebracht, daß für des
Mathias Wittmann Schwester, Elisabeth
Witt=
mann, das schwesterliche Katharina Wittmannsche
Erbtheil pr. 253 fl. 40 kr. bey dem diesseitigen
Depositenamt aufbewahret liege, und da eben
ge=
dachte Elisabeth Wittmann seit 1763, allwo sie
sich von hier wegbegeben hat, nicht mehr zum
Vorschein gekommen, folglich die gewöhnliche
Ver=
jährungszeit verflossen wäre, die Ausfertigung
die=
ses Edikts angesucht. Daher wird die Elisabeth
Wittmann, ihre Erben oder Ceßionarien vor
die=
sem Magistrate binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und
3 Tagen sogewiß zu erscheinen, und sich
rechts=
beständig zu legitimiren haben, widrigens das
er=
wähnte auf 253 fl. 40 kr. sich belaufende
Elisa=
beth Wittmannische Vermögen dem gedachten
Ge=
org Pleininger
cess. noe.
des Mathias Wittmann
nach vorläufig gepflogener Abhandlung ohne weiters
eingeantwortet, und sohin erfolgt werden würde,
Den 8. März 1796.
Citat. M. A. Kollmayerin.
Von dem k. k. im Königreich Ungarn
aufgestell=
ten
Jud. Del. Milit.
wegen wird hiemit der
Ma=
ria Anna Kollmayerin zu wissen gemacht: daß
der=
selben aus der Verlassenschaft ihres Vaters des zu
Pest abgelebten pensionirten Hrn. Regimentschirur=
gus, Andreas Kollmayer, eine Erbschaft von 323 fl.
48 kr. zugefallen ist, weßwegen sie, oder ihre
recht=
mäßige Erben binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tage entweder persönlich, oder durch hiezu
hin=
länglich Bevollmächtigte alsogewiß in der
diesseiti=
gen
Jud. Del. Mil.
Kanzley sich zu melden, und
gehörig zu legitimiren haben, als ansonst damit
oh=
ne weitern, was Rechtens ist, vorgekehret werden
wird. Ofen den 19. März 1796.
Citat. Michael Einfalt.
Von der Herrschaft Rapottenstein des V. O. M.
B. wird der in dem hieher gehörigen Dorfe
Liech=
tenbach gebürtige, und bereits über 32 Jahre von
hier abwesende und unwissende Michael Einfalt,
dergestalt vorgeforderet, daß er, oder dessen
allen=
falls hinterlassene Erben binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tagen, das ist: bis 30. May 1797
in der Amtskanzley dieser Herrschaft zu Erhebung
der bey hiesig herrschaftl. Waisenkassa für ihm
an=
liegenden Erbschaft um so gewisser erscheinen soll,
als im widrigen derselbe für todt gehalten, und
das diesfällige Erbsvermögen den sich
legitimiren=
den nächsten Anverwandten, welche sich hierum
be=
reits angemeldet haben, eingeantwortet werden
wür=
de. Schloß Rapottenstein den 15. April 1796.
Citat. Elias Michael Liner.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird dem Elias Michael Liner,
seinen Erben oder Zessionarien hiemit bekannt ge=
macht: Es habe seine Mutter, verwittibte Ott,
hierorts angebracht, daß für Elias Michael Liner
ein väterliches Erbtheil bey dem diesseitigen
Depo=
sitenamt. aufbewahret liege, und da er seit dem
Jahre 1763 als unwissend nicht mehr zum
Vor=
schein gekommen, folglich die gewöhnliche
Ver=
jährungszeit verflossen ist, um Einberufung
dessel=
ben gebetten. Es. wird daher er Elias Michael
Liner, seine Erben oder Zeßionarien vor diesem
Magistrat binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Ta=
gen sogewiß zu erscheinen, und sich rechtsbeständig
zu legitimiren haben, widrigens besagtes Erbtheil
den nächsten gesetzmäßigen Erben nach vorläufiger
Erberklärung, und gepflogener Abhandlung ohne
weiters eingeantwortet, und sohin erfolgt werden
würde Den 12. April 1796.
Citat. Ferdinand Elsner
Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Hundsthurn
wird der von hier gebürtige Ferdinand Elsner,
welcher sich als Musquetier unter dem löbl. Picco=
lomini, nunmehr General Thürheimischen
Jnfan=
terie Regiment, unter dem entlehnten Namen Huber,
hat anwerben lassen, und den 20. Dezember 1757
als Gemeiner bey der Hauptmann Pompeatischen
Compagnie in die Kriegsgefangenschaft gerathen,
mithin schon 39 Jahre abwesend ist, und von
sei=
nem verstorbenen Ziehvater, Philipp Paur, gewe=
sten Bestandbräumeister am Hundsthurn, ein
er=
erbt, und bey hiesigem Waisenamt anliegendes
Ver=
mögen pr. 359 fl. in Kapital nebst dem bereits schon
rückständig, und noch weiters laufenden Jnteressen
zu fordern hat, dergestalt neuerdings einberufen,
daß, nachdem man von seinem Aufenthalt, Leben,
oder Tod nichts in Erfahrung bringen kann, der=
selbe oder allenfalls dessen hinterlassene Erben
in der von heut Dato bestimmt peremtorischen
Zeit=
frist eines Jahrs, 6 Wochen, 3 Tagen sich
ent=
weder persönlich, oder mittelst eines hinlänglich
be=
vollmächtigten Gewalttragers bey diesem
Ortsge=
richte um so gewisser melden soll, als im
widri=
gen, und nach mehrmal fruchtlos verstrichen
obbe=
stimmten Termins er Ferdinand Elßner für tot
erkläret, und das vorhandene dem höchsten
Aera-
rio
als erblos heimfallende Vermögen ohne
wei⟨=⟩
tern abgehandelt, und dem hierum bittstellende⟨n⟩
Adam Pauer, vermöge höchster Hofentschliessun⟨g⟩
von 5. April 1796, gegen dessen hierorts
einzle⟨=⟩
gen habenden Schadloshaltungsreverses erfolget
wer⟨=⟩
den würde. Schloß Hundsthurn den 30. April 1796
Citat. Andre Mödlagl, und Mathias Kloibe⟨r⟩
Die Herrschaft Drosendorf in Ni. Oest. V. O.
M. B. citiret hiemit die über 32 Jahre
abwesen⟨=⟩
de und ihres Aufenthaltes, Lebens und Todes
un⟨=⟩
wissende Unterthanen: Andre Mödlagl, von L
〈…〉
ben geburtig, gemeiner Soldat bey dem k. k. Prinz
von Baaden=Durlachischen Jnf. Regimente, des
Thoma Mödlags gewesten Bauern daselbst, und
Eva dessen Ehewirthin, beeder sel. eheleibl. Sohn,
welcher vermög von der k. k. Hofkriegsbuchhalterey
ausgestellten Zeugniß Anno 1762 bey Ubergab der
Festung Schweidnitz in die Preußische
Gefangen=
schaft gerathen, seit dem aber von ihm nichts mehr
gehört worden; und Mathias Kloiber, von
Schön=
feld, ein Zimmergesell, Urban Kloibers daselbst,
und Anna dessen Ehewirthin beeder sel. eheleibl.
Sohn, daß sie oder ihre hinterlassene Leibeserben,
oder wer sonst in ihren Na
nem
Ansprüche und
For=
derungen zu machen vermeinet, von unten
gesetz=
ten Tag an binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tä=
gegen bey dieser Herrschaft entweder persönlich, oder
durch genugsam instruirte Bevollmächtigte sich
mel=
den, und zu den für ersteren pr. 38 fl. 53 kr.
und für letzteren pr. 82 fl. 5 3 / 4 kr. unter der
Curatel des hiesigen Waisenamts stehenden
Vermö=
gen legitimiren sollen, mit der Warnung, daß im
Falle ihres Ausbleibens, gedacht ihre
Vermögens=
beträge ihren Bekannten, und sich zu nächst
aus=
weisenden Anverwandten ohne weiters verabfolget
werden würde. Drosendorf den 1. May 1796.
Citat. Theresia Rennerinsche Erben.
Nachdem Leopold Nagel, von Schönberger
Neu=
stift, unter der Herrschaft Grafeneck, ein
Schwa=
ger der Theresia Rennerin, gewesten Ehegattin
des eben verstorbenen Patental=Jnvaliden, Michael
Renner, bey hiesiger Amtskanzley das Ansuchen
gemacht, da der Fall eintrit, daß der Theresia
Rennerin nach Absterben ihres Bruders, Mathias
Reisinger, eine Erbschaft zufiel, womit die
allen=
falls von der unter den 15. October 1789 vermög
Todtenschein zu Peterwardein verstorbenen
There=
sia Rennerin, zurückgebliebenen Kinder einberufen
werden möchten; als wird zu dem Ende den
al=
lenfalls nach Absterben der Theresia Rennerin
rück=
gebliebenen Kindern hiermit öffentlich kund gemacht,
und aufgetragen, sich obgedachter Erbschaft wegen
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen um so
gewisser bey hiesiger Amtskanzley zu melden, als
im widrigen nach Verlauf dieser Zeitfrist, sie nicht
mehr angehöret, und das Verlassenschaftsvermögen
des Mathias Reisinger den sich ordentlich
legiti=
mirenden nächsten Befreundten vertheilet werden
würde. Grafeneck den 14. May 1796.
Citat. Jakob Obermayr.
Von der Herrschaft Kreißbach zu Bergau wird
hiermit der über 32 Jahre unwissende Jakob
Ober=
mayr, diesseitiger Pupill von Obern=Burgfeld, der=
⟨g⟩estalt vorgerufen, daß derselbe, oder dessen
Descen=
⟨d⟩enten sich wegen Erhebung seines bey hiesigem Wai=
senamte anliegenden Erbtheil pr. 31 fl. 15 kr. bin=
nen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen, das ist,
bis 11. Juli 1797 um so gewisser hierorts
mel=
den sollen, als ansonst nach Verlauf dieses
per=
emptorischen Termins der Ordnung nach
abgehan=
delt, und dieses Vermögen den hierum
anlangen=
den Verwandten eingeantwortet werden wurde.
Bergau den 18. May 1796.
Citat. Michael Poisinger, und Karl Sommer.
Von der Amtskanzley der gräfl. Schönbornischen
Herrschaft Schönborn in V. U. M. B. wird
an=
mit bekannt gemacht: es seyen Michael Poysinger,
von Eizersthal, und Karl Sommer zu Stödeldorf
am Wagram gebürtig, letzthin gewester
Chyrur=
gus zu Prag in Böhmen bereits über 32 Jahre
abwesend, und unwissend, ohne daß derselben
näch=
ste Befreundte seit dieser Zeit von ihrem
Aufent=
halt, Leben, oder Tod jemals eine Nachricht
er=
halten haben. Da nun dieselben bey der
Waisen=
kassa der Herrschaft Schönborn eine Erbschaft zu
fordern, und ihre nächsten Befreundte um
Erfolg=
lassung derselben gebetten haben; so werden
obbe=
nannt abwesende binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tag von untengesetzten Dato an dergestalt
vor=
geladen, und citirt, daß sich dieselben, oder
der=
selben hinterlassene Erben in der festgesetzten Frist
entweder persönlich, oder durch einen hinlänglich
Bevollmächtigten bey ersagter Amtskanzley in
Schön=
born sogewiß melden, wie im widrigen nach
Ver=
lauf dieser Zeit ein so anderer ohne weitern für
Tod erkläret, mit den diesfälligen Abhandlungen
und Vertheilungen von Amtswegen vorgegangen,
und ihre gedachte Erbschaften den sich
legitimiren=
den nächsten Befreundten erfolget werden wurde.
Schloß Schönborn den 18. May 1796.
Citat. Jgnaz Enenkl.
Von dem Magistrat der Stadt Feldsberg in Ni.
Oest. des V. U. M. B. wird hiemit bekannt
ge=
macht: es habe die Eleonora Enenklin, verehelig=
te Klementin in Wien, hierorts beygebracht, daß
ihr Bruder Jgnaz Enenkl schon im Jahre 1763 als
ein lediger Schlossergesell in die Fremde
abgegan=
gen, sohin bereits über 32 Jahre abwesend, und
unwissend sey, daher sie um Einberufung desselben,
und im nicht Erscheinungsfalle, um die
Erfolglas=
sung seines hier erliegenden Erbguts gebetten hat;
des wird also der Jgnaz Enenkl, oder allenfalls
des=
sen näher abstammende Erben vor diesem
Magi=
strate binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen,
vom Tage dieses Vorladungsedikts anzurechnen, so=
gewiß zu erscheinen, und sich rechtsbeständig zu
le=
gitimiren haben, widrigens derselbe nach Verlauf
dieses Termins, für Tod gehalten, dessen Erbgut
der Ordnung nach abgehandelt, und den gesetzlichen
nächsten Erben eingeantwortet werden wurde. Feld=
sperg den 27. May 1796.
Amort. Satzbrief.
Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneuburg
wird hiemit bekannt gemacht: Es habe Jakob
Hanl, burgl. Mühlermeister zu St. Veit, hier=
orts angezeiget daß der auf dessen hieher
dienst=
baren 3 Achtel Weingarten in Haßlecken zu
Stief=
ring, für Hrn. Joh. Georg Peer, k. k. Hofkriegs=
buchhalterey=Raitoffizier, wegen schuldigen 100 fl.
unter dem 12. Septemb. 1780 ausgefertigte
Satz=
brief, welcher von dem dermaligen Besitzer Jakob
Jauner bereits getilget worden, in Verstoß
gera=
then sey, weßwegen selber um Amortisirung
erst=
gedachten Satzes gebetten hat. Daher haben jene,
welche gedachten Satzbrief in Handen haben, oder
darauf Ansprüche zu machen gedenken, ihr darauf
habendes Recht binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen sogewiß gehörig darzuthun, wie im
widri=
gen sothaner Satzbrief ohne weitern amortisirt und
für unkräftig erkläret werden würde. Klosterneu=
burg den 30. Jäner 1796.
Amort. Urkunden.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
habe Franz Streinz, und seine Ehewirthin
Jose=
pha Streinz, die Amortisirung 2 Urkunden, näm=
lich einen Kaufmanns=Conto pr. 200 fl. dd. 8. May
1788 auf Joseph Wolfinger, von Johann
Weid=
ner, den 30. August 1791 mit 200 fl. adjustirt,
dann der darüber auf das Nr. 355, nach der neuen
Numerirung aber Nr. 426 in der grossen
Fuhr=
mannsgasse in der Leopoldstadt liegende Haus, aus=
geschriebene Satz pr. 200 fl. angesucht. Es haben
daher alle, welche an obige Urkunden Ansprüche zu
machen vermeinen, dieselben binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tagen sogewiß bey diesem Magistrate
anzubringen, widrigens solche für amortisirt erklärt
werden würde. Wien den 7. März 1796.
Amort. Satzbriefe.
Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskanzley wird
hiemit bekannt gemacht: es habe Michael Kurz,
behauster Unterthan zu Leopoldau Nr. 85, hierorts
angezeigt, daß auf seiner Behausung noch zween
von dem vormaligen Besitzer, Stephan Mögner
ausgestellte, und in Verstoß gerathene Sätze, als
einer für den Leopold Angermayr, burgl. Kässte=
cher in Wien, auf 100 fl. vom 20. September
1736, der andere vom 14. Juli 1738 für den
Paul Reiter, wegen einem Kapitalsreste pr. 24
fl. 38 kr. haften, weßwegen selber um
Amortisi=
rung dieser Sätzen gebetten hat. Da nun in dieses
Begehren gewilliget worden ist; so haben jene,
welche gedachte Satzbriefe in Handen haben, oder
darauf Ansprüche zu machen gedenken, ihr darauf
habendes Recht binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen sogewiß gehörig darzuthun, wie im
widri=
gen sothane Satzbriefe ohne weitern amortisirt, und
für unkräftig erkläret werden wurden. Klosterneu=
burg den 21. März 1796.
Amort. Satzbrief.
Von der fürstl. Vincenz Auersbergischen
Herr=
schaft St. Pölten wird hiermit zu wissen gemacht:
Es habe die Katharina Paigin, Wittwe, und
ge=
weste Laistschneiderin dahier, bey diesem
Grund=
buche angebracht, daß der ihr angehörige, auf
ihren Ehewirth, Johann Paigi sel. lautende, von
diesem herrschaftl. Grundbuche auf die Nr. 4
an=
her dienstbaren 3 1 / 2 Joch Karl Kernischen
Uiber=
ländäcker
1mo loco
ausgefertigte Satzbrief
dd
7. May 1781 pr. 200 fl. verlohren gegangen sey,
batt daher, womit dieser Satzbrief amortisiret, ihr
aber, weil das Kapital noch nicht zuruck gezahlet
worden sey, ein neuerlicher, auf ihren Namen
lau⟨=⟩
tender Satzbrief ausgefertiget werden möchte. Da⟨=⟩
her wird dem Besitzer des obbenannten Johann
Paigischen Satzbriefes, und all jenen, welche hier
auf was immer für Ansprüche zu machen
vermei⟨=⟩
nen, andurch erinnert, daß sie sich von
untenge⟨=⟩
setzten Dato an binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und
3 Tagen, bey diesem herrschaftl. Grundbuch also
gewiß melden, und ihre Forderungen und
Ansprü⟨=⟩
che anbringen sollen, widrigens nach Verlauf
die⟨=⟩
ses Termins, dieselben nicht mehr gehört, sonder⟨n⟩
sothaner Satzbrief amortisirt, und kassirt, und de⟨r⟩
Paigin ein neuer auf ihren Namen ausgefertigt
wer⟨=⟩
den wurde. St. Pölten den 10. April 1796.
Amort. Satzbrief.
Von dem Grundbuch des Predigerklosters z⟨u⟩
Rötz wird hiemit kund gemacht: Es sey der a⟨n⟩
den 6 1 / 2 Gewandten Aecker in Wohlfahrtsth
〈…〉
des Martin Müller vorgemerkte, und in Ansehe⟨n⟩
einer Kauzion pr. 1100 fl. für Anton Steinermay⟨r⟩
und Johann Mahl ausgefertigte Satzbrief dd. 22
April 1793 in Verlust gerathen. Damit nun
hi⟨e=⟩
mit nichts widrrrechtliches unternommen werde⟨n⟩
könne, so haben all jene, welche auf diesen
Sat⟨z=⟩
brief einen Anspruch zu machen gedenken, ihre
al⟨l=⟩
fällige Rechte binnen 1 Jahr, 6 Wochen und ⟨3⟩
Tagen bey diesem Grundbuche sogewiß
anzubri⟨n=⟩
gen, wie im widrigen nach Verlauf dieser
Zei⟨t=⟩
frist dieser Satzbrief ohne weitern für null u⟨nd⟩
nichtig erkläret, und bey dem Grundbuch kaßi⟨rt⟩
werden würde. Rötz den 1. Juni 1796.
1796. 1711 Nro. 48.
Wirthshaus in Bestand
Der Eigenthumer von dem neuerbauten Schild=
und Einkehr=Wirthshaus am Daßhof genannt,
auf der jetzt neuerrichteten Strasse unweit
Alten=
marck, macht zu wissen, daß er gesonnen sey, sei=
ne Wirthschaft, da ihm solche für seine Person zu
beschwerlich ist, zu verringern, oder mitsam, das
ist, das Wirthshaus allein, oder mit allem zum
Hause gehörigen Grundstücken, Wiesen, Aecker,
Viehweidung, Kraut=und Kuchelgarten, sammt
der bereits anfangenden Schaffzucht, auf 3 oder
mehrere Jahre in Bestand zu verlassen. Liebhaber
dessen haben sich daher nach Belieben bey dem
Hausinhaber an bemeldten Ort einzufinden, allwo
das weitere abgeredet und festgemacht werden kann.
Magazine zu verlassen, oder Ha⟨u⟩s
zu verkaufen.
Jn der Ungargasse Nr. 352 ist das von dem
Hauptgebände ganz abgesonderte mit einem sehr
geräumigen Hofe, Brunn, Fleischkeller, Eisgrube,
Fleischgewölbe, Schupfen, Stallungen, überhaupt
mit allen zur Fleischhauerey erforderlichen
Eigen=
schaften, wie auch mit einem kleinen
Wohngebäu=
de zu ebener Erde sowohl, als im ersten Stock aus=
Zimmer und Küche bestehend, versehene
Fleisch=
hauerhaus gegen sehr annehmbare Bedingnisse
aus freyer Hand zu verkaufen; oder, falls jemand
Lust haben sollte, dieses Haus entweder im
Gan=
zen oder in Abtheilungen zur Unterbringung
ver=
schiedener Kaufmannsgüter als Magazin auf
meh=
rere Jahre von erstkünftigen Michaeli an in
Be=
stand zu nehmen, wäre man ebenfalls geneigt, die
nöthigen Zurichtungen zu bewerkstelligen. Nähere
Auskunft vernimmt man am Hohenmarkt im v.
Natorpischen Hause, dritten Stock auf der
Haupt=
stiegen bey Hrn. Riedel.
Haus und Landgut.
Es ist mitten in der Stadt in einer gangbaren
Strasse ein gutes festes Haus, worin auch 2 Ställe
sind, jeder auf 2 Pferde täglich zu verkaufen.
Ferners in einer der angenehmsten und
gesunde=
sten Gegenden auf einer Anhöhe 2 Stunden von
Wien über die Brucken hinaus ein prächtiges Land
gut, woran gleich die dazugehörigen Aecker und
Weingärten stossen, wobey sich auch ein Teuch,
Pferd=und Viehställe, Keller ꝛc. befinden; kurz
alles, was nur einem Landwirthe zum Nutzen und
Bequemlichkeit dienen kann. Das Gebäude selbst
ist in sich so groß und bequem, daß es auch jede
Herrschaft zu einen herrlichen Sommersiz benützen
kann. Von beyden kann man das Nähere
erfah=
ren, auf der Landstrasse im v. Passyschen Hause
Nr. 36 im 2ten Stock auf die Gasse, die Thür
Nr. 5.
Haus sammt Färbergewerb.
Jn der l. f. Stadt Egenburg V. O. M. B
ist Elisabeth verwittibte Stadlmayrin willens ihr
eigenthumlich angehörige Behausung, sammt den
darauf befindlichen Färbergewerb, mit
obrigkeitli=
chen Vorwissen zu verkaufen. Dieses Haus hat
zu ebener Erde 1 Wohnzimmer und 1
Handge=
wölb zum Farbzeugen, rückwärts eine Küche, 1
Kammerl für Dienstbothen, nebenbey ein Kellerl
in mitten des Vorhauses, und ist alles gewölbt;
zwischen dem Zimmer und der Kuchel gehet die
gewölbte Stiege im 1ten Stock, wo vorwärts auf beeden
Seiten ein Zimmer mit Fenster. und Schall⟨n⟩gitter
sind, eine Speis, ein Knoppernkammer mit einer
Klettafel, dann einer Küche; zu ebener Erde
rück=
wärts im Hof eine gewölte Werkstatt mit 7
Kes=
seln, darinn ein Pumpenbrunn, dann die Mang
sammt Preß, 3 Viehstallungen, nebst einen Stadl
und einem gewölbten Weinkeller auf 200 Eimer;
dann vor der Stadt ein kleines Pflanzengärtel zur
grünen Waare. Wer demnach Belieben tragt, kann
sich den 25. Juli bey der Hauseigenthümerin früh
um 9 Uhr einfinden.
Haus zu verkaufen.
Mit obrigkeitlicher Bewilligung verkauft Anna
Maria Zollerin, behauste Unterthanin, und
Weiß=
geschirrmacherin zu Pottenbrunn an der Poststrassen,
aus freyer Hand ihre allda besitzende, durchaus
von guten Materialien gebaute Behausung, wor=
auf die Weißgeschirrmacher=Gerechtigkeit ausgeübet
wird. Das Haus besteht zu ebener Erde in
ei=
nem grossen Arbeits=und einem Gesellenzimmer,
Speis, 1 Kuchel und Schmelzofen; im ersten
Stock aus 3 Wohnzimmern, dann einen
geräumi=
gen Boden; hat zween Höfe, 1 Stadl, 1
Holz=
schupfen, Stallung auf 3 Küh, 1 Obst=und 1
Kuchelgarten dann zween Brennöfen, und ein
ex=
tra Stöckel mit 2 Wohnstübeln; hiezu wird auch
die Glaßiermühle welche unweit des Hauses liegt,
und durch Wasser getrieben wird, nebstbey 6 Joch
Uiberländäcker, auch mehrere Haus und
Zimmer=
einrichtung gegeben werden, wenn jemand zu ein
so andern Belieben trägt. Jene also, welche diese
Behausung zu kaufen Verlangen tragen, können
sich bey der Eigenthümerinn selbst melden, von
wel=
cher der Kaufschilling und die diesfälligen
Beding=
nisse in Erfahrung gebracht werden können.
Licit. Effekten
Den 16. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden mit hoher
Regierungs=
bewilligung am Hof Nr. 453 im gräfl. Collalti=
schen Haus im 2ten Stock verschiedene
Verlassen=
schaftsfahrnisse als goldene Uhren, Tafelsilber,
und Gallanterien, reich=gestickt=bordirt=glat=sam=
met=tuch=und zeugene Mannskleider, gestickte und
glatte Westen, Masken, Leibwäsche, und andere
Fahrnisse licitando gegen alsogleich baare
Bezah=
lung hindangegeben.
Licit. Hausantheile
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen der Frau Theresia Eglauer, ge=
bohrnen Schweiger, und des Hrn. Dr. Pernhu=
ber, als Curator der m. Johann Bapt. Schwei=
tzerischen Kinder, als Cäcilia Katzbergerischen
Er=
ben, in die gerichtliche Feilbietung der in die
Cä=
cilia Kazbergerische Verlassenschaft gehörigen 2
An=
theile des Hauses Nr. 1018 in der Stadt, und
zwar eines Sechstheils aus dem Hauptneuntel im
Schätzungswerth pr. 857 fl. 24 kr. dann eines
Viertheils aus dem Sechstheil des Hauptneuntels
im Werth pr. 214 fl. 21 kr. gewilliget, und
hie=
zu der 16. Juni d. J. bestimmt worden. Die
Kauflustige haben daher an obbestimmten Tag vor
diesem Magistrat früh um 10 Uhr zu erscheinen.
Licit. Waaren.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wechsel=
gericht wird hiemit bekannt gemacht: daß den 17.
Juni, dann 1. und 15. Juli d. J. früh um 9
Uhr in der Leopoldstadt auf dem Karmeliterplatz
beym goldenen Eichhorn verschiedene Leinwand,
Wallis, Tuschester, englischen Barchet, gedruckte
Westen, Tüchel und Pique, versteigerungsweis
werden hindangegeben werden, und falls diese
Waa=
ren weder bey dem ersten, noch den zweyten
Ter=
min um den Schätzungswerth, oder darüber
ver=
kauft werden könnten, dieselben bey dem dritten
Termin auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden.
Licit. Weinbergische Activa.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
kund gemacht: es habe Jakob Felsenbach im
Exe=
cutionsweg die gerichtl. Versteigerung der ihm von
Joseph v. Weinberg, wegen schuldigen 135 fl.
zum Unterpfand übergebenen nachfolgenden
Schuld=
scheinen bewirket: einer von Hrn. Johann
Frey=
herrn v. Pacaßi an ihm Joseph v. Weinberg
aus=
gestellten Obligation dd. 24. November 1792
a
5 pr. Cento Jnteressen pr. 1166 fl. ; eines von
Johann Türk, Bierwirth allhier, und seinem
Ehe=
weib Maria Anna unterm 9. May 1792
aus=
gestellten, von ihm v. Weinberg
jure cesso
b
r
si=
tzenden Schuldscheines
a
5 pr. Cento Jnteressen pr.
1519 fl. ; dann zweyer von Hrn. Johann Freyhrn.
v. Czechovitz an den v. Weinberg ausgestellter
Schuld=
scheinen dd. 26. Jäner 1790 jeder pr. 400 fl. nebst
verschriebenen gewöhnlichen Jnteressen. Da bey
den seither bereits abgehaltenen Licitationstagsatzun=
gen sothane Activa nicht an Mann gebracht
wer=
den konnten, als wird für den letzten
Versteige=
rungstermin der 18. Juni d. J. mit dem Beysatze
anmit bestimmt, daß auf den Fall, als ein oder
anderer dieser Schuldbriefe in dem Werthe der
darin bestimmten Kapitalssumme, sammt
haften=
den Jnteressen nicht an Mann gebracht werden
könn=
te, solche mit Rücksicht auf die vom
Exekutions=
werber zu stellen habende Forderung bey dieser
drit=
ten und letzten Licitation auch unter der
Kapitals=
summe um einen mindern Betrag verkauft werden
würden. Es haben daher die Kauflustige an den
obbestimmten 18. Juni d. J. vor dem k. k. ni. öst.
Landrechte früh um 9 Uhr zu erscheinen, wo
im=
mittels ihnen die angeführten Schuldbriefe sammt
dabey befindlichen Dokumenten bey dem Notarius
Riedl
in orig.
einzusehen, und bey selben sowohl
als bey den v. Weinberg, oder seinen Vertretter=
Dr. v. Krisch die nöthige Auskunft einzuholen
be=
vorstehet.
Licit. Damengarderob, Spitz und Effekten.
Auf Verordnung des k. k. ni. öst. Landrechts
wer=
den am 20. Juni d. J. und folgende Täge in der
Johannsgasse im gräfl. Sinzendorfischen Hause Nr.
1031 im ersten Stock in den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden verschiedene
Verlassenschafts=
fahrnisse, als mehrere grosse und kleine
Garnitu=
ren Brüßler=Niederländer=Point d'Alenconspitze,
reiche, sammet=atlas=grosdetour=tafet=zitz=mus=
selin=und schleyerne Frauen=Hof=und
Staats=
kleider, Mäntel, Chales, und Frauenputzsachen
Pelze, Zobelpalatins, viele derley meistens neue
Leinwäsch, Bettstätte mit Damastvorhängen, sammt
Bettgewand, Kanapees und Sessel, harte und
weiche Kästen und Tische, 3 Harfen, 1 Viol⟨e⟩
d'Amour, 1 4sitziger Wagen, 1 deto Reiswagen,
1 grüner Bastard, Stallrequisiten, und mehr
an=
dere Geräthschaften gegen gleich baare Bezahlung
gerichtlich hindangegeben.
Licit. Hruschkinsche Fahrnisse
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re⟨=⟩
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: e⟨s⟩
sey auf Anlangen der Fr. M. A. Edle v. Ertl
unter Vertrettung Hrn. Dr. Winterhalter, wider
Magdalena Hruschkin, wegen schuldigen Hauszins
pr. 80 fl. in die gerichtliche Feilbietung der
gegen⟨=⟩
theiligen auf 69 fl. 35 kr. gerichtl. geschätzten
mei⟨=⟩
stentheils an Einrichtungstucken bestehenden
Fahr⟨=⟩
nissen, als in verschiedenen Kästen, Bettgewand
Soffa und Sessel, Spiegel, unterschiedliche Tische
gewilliget, und hiezu 3 Termine, und zwar fü⟨r⟩
den ersten der 20. Juni, für den zweyten der 4.
Juli, und für den dritten der 18. Juli d. J. fest
=
gesetzt
=
gesetzt worden. Es haben daher die Kauflustigen
an den obbestimmten Tägen zu den gewöhnlichen
Licitationsstunden am Lichtensteg in dem Ertlischen
Haus Nr. 679 in dem Gewölb neben dem
Gold=
arbeiter und Fächermacher zu erscheinen.
Licit. Dernbergers Effekten.
Von dem Gericht des Stifts zum Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es habe der
Hr. Anton de Pauli, wider Hrn. Michael
Dern=
berger, k. k. ni. st. Staatsbuchhaltungs=Jngroßi=
sten, wegen schuldigen 32 fl. 46 kr. die Feilbietung
der gegentheiligen auf 67 fl. 20 kr. gerichtl. ge=
schätzten Mobilien und Effekten, als Spiegeln in
vergoldeten Rahmen, Schublad=und Schreibkästen,
dann Bilder, 2 Sophen, Sesseln Bettstatt sammt
Bettgewand, 1 Voglwerkel, und Kucheleinrichtung
ꝛc. hierorts verwilliget erhalten. Da nun hiezu über
den fruchtlos verstrichenen ersten Termin, für den
zweyten der 20. Juni, und für den dritten der 4.
Juli d. J. solchergestalt bestimmet worden, daß,
wenn gedachte Mobilien und Effekten bey dem
zweyten Termin nicht um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden künnten, sol=
che bey dem dritten auch unter der Schätzung
hin=
dangegeben werden würden; als haben die
Kauf=
lustige an obbestimmten Tagen vormittag von 9
bis 12 Uhr am Platzel Nr. 50 beym Kleeblat zu
erscheinen.
Licit. Geyerisches Haus
Von dem Gericht des Stifts zum Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es habe die
Maria Anna Brandenberg, wider Anton Geyer,
und Barbara dessen Ehewirthin zu St. Ulrich
un=
tern Guts, wegen schuldigen 1000 fl. die
Feilbie=
tung der gegentheiligen allda in der
Neudegger=
gasse liegenden, und auf 5800 fl. gerichtl. geschätz=
ten Behausung Nr. 70 verwilliget erhalten. Da
nun hiezu für den dritten Termin der 21. Juni
d. J. solchergestalt bestimmet worden, daß, wenn
gedachte Behausung um den Schätzungswerth oder
darüber nicht an Mann gebracht werden könnte,
solche auch unter der Schätzung hindangegeben werden
würde; so haben die Kauflustige an obbestimmten
Tag früh um 10 Uhr vor diesem Gerichte zu
er=
erscheinen.
Licit. Körnerzehend, und Wiesen in Bestand.
Bey der hochfürstl. Passauischen Herrschaft zu
Schwadorf werden den 21. Juni d. J. früh von
9 bis 12 Uhr in der dortigen Herrschaftskanzley
die Feldzehenden zu Schwadorf, Kleinneusiedl, Fi=
schament, Dorf Ebergassing, Dorf Mannswerd,
dann auch die 4 1 / 2 Joch Jägerwiesen, 4 1 / 3 Joch
Spitzwiesen, 1 1 / 16 Joch Maß in der
Fischamen=
terau auf 3 oder 6 Jahre lang, gegen den alt
bestehenden Bedingnissen, und sogleicher Bezahlung
des halbjährigen Bestandgeldes, den
Meistbieten=
den licitando verlassen werden. Daher die
Pach=
tungslustigen an obbestimmten Tag und Stunde in
der herrschaftl. Amtskanzley zu Schwadorf zu
er=
scheinen vorgeladen werden.
Licit. Arzneyvorrath.
Von der k. k. Medikamenten=Regie wird der
hier=
nach benannte Arzeneyvorrath den Meistbietenden
gegen gleich baare Bezahlung durch öffentliche
Ver=
steigerung hindangegeben werden. Die Käufer
ha=
ben sich also den 23. Juni in dem Gebäude des
k. k. Feldapotheken=Hauptdepositorii am Rennweg
Nr. 482 früh um 9 Uhr einzufinden.
Verzeichniß
deren nach dem neuen Medikamenten=Catalog aus
dem Gebrauch gesetzten, und zum Verkauf
bestimm=
ten Medikamenten und Materialien.
75 | 26 |
Acetum Antisepticum
, der Faulung widerstehender Eßig. |
2 | 18 | Aethiops martialis , Eisenmohr. |
80 | 18 | — — mineralis, Ouecksilbermohr. |
14 | 16 | Agaricus albus , weisser Lerchenschwam. |
64 | 11 |
Alumen draconisatum in pulvere
, Alaun mit Drachenblut. |
52 | 21 |
Antimonium diaphoreticum non
ab- lutum ; weiß unabgesüßter Spieß= glanzkalk. |
27 | 10 | Acqua Cinamomi Simplex , Zimmet= |
45 | 8 | — — ———
Vinosa,
geistiges Zimmet= |
27 | 3 | — — Menthæ, Krausmünzen= |
6 | 2 | —— Naphæ, Pomeranzenblühten= |
19 | 31 | — — Rosarum, Rosen= |
39 | 17 | — — Theriacalis Simplex , Theriak= |
24 | 23 | — —
Vulneraria Papalis
, päbstli= ches Wundwasser. |
45 | 6 | — — — —
Vinosa,
geistiges Wundwasser. |
64 | 16 | Balsamum Arcæi , Arzäusbalsam. |
31 | 24. | — — —
Commendatoris,
Kom= mendär=Wundbalsam. |
22 | 24 | — — —
Peruvianum,
schwarzer
Pe= ruvanischer Balsam. |
62 | 20 |
Bolus alba in Pulvere
, weisses
Bo= lus=Pulver. |
75 | 24 | — —
Armena in pulvere
, Arme= nisches Bolus=Pulver. |
14 | 7 |
Butyrum Antimonii
, Spiesglanz= Butter. |
386 | 16 |
Capita Papaveris albi
, weisse
Mohn= köpfe. |
7 | Castoreum , Bibergeil. | |
37 | 3 |
Cerussa Alba in Pulvere
, Bleyweis in Pulver. |
4 | 8 | Colla Piscium , Hausenblase. |
140 | 24 | Colophonia, Kolophonie. |
329 | Conserva Absynthii , Wermuth= | |
106 | — — Fumariæ, Erdrauch= | |
14 | 16 | — —
Nasturtii aquatici
, Brunnen= kres= |
8 | 30 | — — Rosarum Rubrarum , Rosen= |
31 |
Cortex Aurantiorum
, Pomerantzen= schaalen. |
|
18 | 16 | — — Tamarisci, Tamariskenrinde. |
21 | 8 | — —
Vinteranus in toto
, weisse Zimmetrinde. |
73 | 16 | — — — — —
in Pulvere
, — — —— Pulver. |
4 | 19 | Crocus, Safran. |
186 |
Electuarium Diascordii
, Lachenknob= lauchlatwerge. |
|
113 | 3 |
Elixirium Proprietatis Dulce
, süsse Paracelsische Elixier. |
122 | 19 | — — — Virioli, Vitriol=Elixier. |
65 | Emplastrum album coctum , Bleyweiß | |
42 | — — — de Cicuta , Schierling= | |
51 | — — —
Defensivum Rubrum
, ro= thes Defensiv= |
|
40 | — — — Diabotanon, Kräutersaft= | |
37 | 16 | — — — Labdani, Labdan= |
56 | 16 | — — — Meliloti, Melotten= |
44 | — — — Oxycrocei, Safran= | |
75 | — — —
de Ranis cum Mercurio,
Merkurial= |
|
31 | 16 | — — — ad Rupturas , Dürband= |
30 | 16 | — — — de Sapone , Seifen= |
58 | 4 |
Essentia Absynthii Composita
, Wer= muth= |
18 | 21 | — — Castorei, Bibergeil= |
25 | 12 | — — Catechu, Katechu= |
34 | 2 | — — Croci, Safran= |
32 | 18 | — — Ligni Quajaci , Franzosenholz= |
93 | 1 | — — Mastiches Composita , Mastix= |
71 | 19 | — — Myrhæ, Myrhen= |
21 | 24 | Extractum Cicutæ , Schierling= |
86 | 12 | — — Succini, Agtstein= |
6 | 11 | — — — Elaterii, Eselsgurkrn= |
10 | 6 | — — — Enulæ, Alantwurzen= |
33 | 12 | — — — Fumariæ, Erdrauch= |
2 | 9 | — — — Ononidis, Hauhechel= |
104 | 23 | — ——
Pulsatil. nigricant
. schwärz= liche Küchelschellen= |
16 | 16 | — — — Rhei, Rhabarbara= |
1 | 26 | — — — Stramonii, Tolläpfel= |
11 | 20 | — — —
Valerianæ,
Baldrian
Wur= zel= |
46 | 19 | Farina Fabarum , Bohnen Mehl. |
25 | — — Lini Seminis , Leinsamen Mehl. |
24 |
Flores Flammulæ Jovis
, Brenn= kraut= |
|
26 | 16 | — — Hyperici, Johanneskraut= |
1 | 2 | — — Macis, Muskatblühte= |
80 | — — Lavedulæ, Lavendel= | |
16 | — — Rosarum, rother Rosen= | |
341 | — — Verbasci, Wollkraut= | |
4 | 31 | — — Zinci, Zink= |
26 |
Fructus Caryophyllorum
, Gewürz= nelken. |
|
28 | 4 | — — Lauri in Pulvere , Lorbeeren. |
297 | — — Tamarindorum, Tamarinden. | |
59 | 3 | Globuli martiales , Eisenkugeln. |
1 | 28 |
Gummi Euphorbu in Pulvere
, Eu= phorbium Pulver. |
2 | 8 | — — Mastiches in toto , Mastix. |
25 | 27 | — — — — —
in Pulvere
, in Pulver. |
313 | — — Olibani in toto , Weihrauch. | |
8 | — — — — in Pulvere , — Pulver. | |
10 | — — Tragacanthæ, Gummi Tragant |
28 | 10 | Magnesia Nitri , Salpetermagnesie. |
7 | Millepedes, Asseln. | |
55 | 4 |
Mirobalan. Citrin. in toto
, Miro= balanen. |
76 | 10 | — — — — —
in Pulvere
, — — — — in Pulver. |
8 | Nuces Moschatae , Muskatnuß. | |
6 | 8 | Oculi Canerorum , Krebsaugen. |
133 | 2 | — — —— — —
in Pulvere
, — — in Pulver. |
1 3 / 8 |
Oleum destillat. Caryophyllorum
, destillirtes Gewürznägelein= |
|
1 | 18 1 / 4 | — — — — Cerae, Wachs. |
7 2 / 8 | — — — —
Macis,
Muskatblü= then= |
|
3 | 14 | — —
express Nucis Moschatae
, ausgepreßtes Muskatnuß= |
1 | 16 | — — Phylosophorum , Ziegel= |
16 | 10 |
Pillulae de Cynoglosso
, Hundszun= gen= |
47 | 20 | — — Extracti Catholici , Purgier= |
29 | 8 | — — Mercuriales, Merkurial= |
16 | 30 | — — Rusi, Rußische Pest= |
13 | — — de Styrace , Storax= | |
22 | 26 |
Pulpa Tamarindorum
, Tamarinden= mus. |
260 | 10 |
Pulvis Antispasmodicus Stahli
, stah= sisches Krampf= |
312 | 8 | — — Digestivus, Digestiv= |
151 | 4 | — —
contra Inflammationem pro usu externo , wider die äusserliche Ent= zündung |
87 | 24 | Temperans, dämpfendes= |
8 | 13 |
Radix Altheae in Pulvere
, Eibisch Pulver. |
92 | 16 | — —
Contrajervae in tota
, Gift= wurzel. |
22 | 23 | — — — — —
in Pulvere
, Gift= wurzel in Pulver. |
11 | 16 | — —
Curcumae in Pulvere
, Gilb= wurzel in Pulver. |
51 | — — Hellebori albi , weisse Nieß= | |
104 | — — — — nigri, schwarze Nieß= | |
3328 | — — Lapathi acuti , Grind= | |
16 | 31 | — —
Polygalae in Pulvere
, Kreutz= blümchen in Pulver. |
50 | 8 | — —
Serpentariae in Pulvere
, Vir= ginische Schlangen= |
6 | 16 | — — Zedoariae , Zitwer= |
10 |
Resina Benzoës
, wohlriechendes Asand Harz. |
|
127 | Elemi, Elemi Harz. | |
4 | — —
Styracis Calamitæ
, Storax Harz. |
|
300 | Roob Ebuli , Attigsalse. | |
17 | — —
de Spina Cervina
, Kreutz= beersalse. |
|
28 | 18 |
Scammoneum Crudum in Pulvere
, Skamonien Pulver. |
146 | 24 | — — — — — —
in toto
, Ska= monien in ganzen. |
2 | 28 |
Semen Cardamomi minoris
, Ka damömlein= |
9 | 8 | — — Cydoniorum, Kütten= |
202 | — — Melonum, Melaunen= | |
2 | — — Papaveris albi , weisser Mohn= |
105 | Species Amtifebriles amarae , Fieber= | |
114 | — —
pro Potu ordinario
, ordina= ri Trank. |
|
23 | — —
Aperitivae sine Rheo
, ohne Rhabarbar eröffnende |
|
78 | — — Lignorum, Holztrank= | |
129 | — — Pectorales, Brust= |
13 | 8 | Spiritus Aromaticus , aromatischer |
83 | — — Cochleariae, Löffelkraut= | |
71 | 17 | — — Nitri dulcis , süsser Salliter |
45 | 8 | — — Salis ammoniaci , Salmiak= |
10 | 12 | — — Vini Camphoratus , Kampfer= |
178 | 3 |
Terra Catechu in Pulvere
, Catechu Pulver. |
148 | 24 | Theriaca Andromachi , Theriak. |
177 | 16 | — — —
Diatesseron,
gemeiner
The= riak. |
9 | 2 | Tinctura Aloes , Aloe Tinktur. |
10 | — — —
Benzoës,
wohlriechende
A= sandtinktur. |
|
8 | 13 | — — — Millepedum, As t eltinktur. |
28 | 22 | Tutia praeparata , Tutien Pulver. |
151 | — — — Tutia, Tutien= | |
10 | 16 |
Viscum Quercinum in Pulvere
, Ei= chenmistel Pulver. |
3 | Vitriolum de Cypro , blauer Vitriol. | |
95 |
Uva. Ursina in toto
, Sandbeeren Blätter. |
|
10 | — — —
in Pulvere
, Sandbeeren Blätter in Pulver. |
Licit. Hofbaurische Haushälfte.
Von dem Grundbuche der gräfl. Anton v. Me=
ravigliaischen. Herrschaft. Gumpendorf, wird anmit
bekannt gemacht: es habe Hr. Dr. Nittmann, als
Curator des abwesenden Andre Holzer, und
Be=
vollmächtigten der Elisabetha Welsin, bey dem löbl.
Magistrate der k. k. Haupt=und Residenzstadt Wien
die gerichtliche Feilbietung der Helena
Hofbauri=
schen Verlassenschaftshaushälfte Nr. 165 zu
Gum=
pendorf, welche halbe Behausung auf 400 fl. ge=
richtlich geschätzt ist, jedoch mit Vorbehalt der
ge=
richtlichen Ratification, bewirket. Da nun zu
Hin=
dangebung vorgedachter Behausung, wenn bey der
ersten Tagsatzung, keine Kauflustige, die solche über
oder um die Schätzung kaufen dürften erscheinen
sollen, 3 Termine, und zwar der erste auf den
23. Juni, der zweyte auf den 22. Juli, und der
dritte auf den 25. August d. J. bestimmt wurden;
als haben jene, welche vorgedachte Behausung
gegen gleich baare Bezahlung an sich zu bringen
gedenken, an obbestimmten Tägen früh um 10
Uhr in hiesiger Amtskanzley im Schlosse zu
Gum=
pendorf Nr. 1, allwo die Licitation abgehalten,
und mit den Meistbietenden der Kauf, bis auf
ge=
richtliche Ratifikation. abgeschlossen werden wird, zu
erscheinen.
Licit. Hauckische Realitäten.
Von der Stift Melkerischen Amtsverwaltung in
Wien als Herrschaft Traiskirchen V. U. W. W.
wird hiemit bekannt gemacht: es sey über
Anlan=
gen der Anna Maria Hausin, durch Hrn. Dokt.
Nittmann, wider ihren Ehewirth, Georg Hauck,
behausten Wagnermeister zu Traiskirchen, in die
öffentliche. Feilbietung der zu Traiskirchen liegenden,
und auf 700 fl. gerichtlich geschätzten Behausung
Nr. 72, sammt. dazugehörigen Gründen, beste=
hend zu ebener Erde in 1 Zimmer, und
Kam=
mer, mit Dippelböden, und hölzenen Fußböden,
1 Kuchel und Boden, dann Wagnerwerkstatt mit
hölzernen Dachstuhl, alles bey guten Bau; 1 Stall
auf 4 Kühe; dann an Hausgründen 18 Joch, 1
Hausgarten mit verschiedenen Obstbäumen, 3 / 4
Joch Neuriß, und 3 / 4 Joch Steinfeld Acker, sammt
dem verkäuflich, und auf 32 fl. geschätzten
unver=
steigbaren Wagnergewerb, gewilliget, und da der
erste Termin wegen Mangel an Kauflustigen
frucht=
los verstrichen, für den zweyten der 23. Juni,
und für den dritten der 23. Juli d. J. mit dem
Beysatze festgesetzt worden, daß, wenn
obgedach=
tes Haus sammt Gründen bey der zweyten
Feil=
bietung nicht um den Schätzungswerth, oder
dar=
über an Mann gebracht, solches auch bey der
drit=
ten Feilbietung unter der Schätzung
hindangege=
ben werden würde. Es haben daher die
Kauflusti=
gen an den obbestimmten Tägen früh um 10 Uhr in
der Herrschaftskanzley zu Traiskirchen zu erscheinen.
Licit. Leichtlisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekann gemacht: Es
habe der Anton Walter, unter Vertrettung des
Hrn. Dr. Waagner, wider den Anton Leichtl,
burgl. Fischermeister, und Veronika dessen
Ehe=
wirthin, in die Feilbietung des gegentheiligen auf
2050 fl. gerichtl. geschätzten in der Leopoldstadt
liegenden Hauses Nr. 51 bewilliget erhalten. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den ersten
der 24. Juni, für den zweyten der 26. Juli, und
für den dritten der 26. August d. J. mit dem
Bey=
satz bestimmt worden, daß, wenn gedachte
Behau=
sung weder bey dem ersten noch zweyten Termin
um die Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, solche bey dem dritten auch unter
der Schätzung hindangegeben werden würde; so
haben die Kauflustigen an obbestimmten Tagen früh
um 9 Uhr vor dem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Habergers Weingarten.
Von der k. k. Herrschaft Tulln wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey auf Anlangen des Hrn.
Christian Crusius, wider den Johann Haberger
und Anna Maria dessen Ehewirthin, wegen noch
schuldigen 56 fl. 59 kr. in die gerichtl. Feilbietung
des den Beklagten angehörig, zu Oberdöbling in
der Ried Hartacker liegend, der k. k. Herrschaft
Tulln dienstbaren, auf 100 fl. gerichtl. geschätzten
1 / 4 Weingarten gewilliget, und hiezu zwar für
den zweyten Termin der 27. Juni, und für den
dritten der 25. Juli d. J. mit dem Beysatz
bestim=
met worden, daß, wenn dieser Weingarten bey
dem zweyten Termin um die Schätzung oder
dar=
über gegen gleich in baaren zu erlegen
kommen=
den Kaufschilling nicht an Mann gebracht werden
könnte, solcher bey dem dritten auch unter der
Schätzung verkauft werden würde. Die
Kauflu=
stigen haben daher an den obbestimmten Tägen
vormittag um 9 Uhr in der Amtskanzley zu
Ober=
döbling zu erscheinen.
Licit. Hennevoglisches Haus
Von dem Metropolitankapitel allhier wird
hie=
mit bekannt gemacht: Es sey auf das von Anna
Mayerin, unter Vertrettung Hrn. Dr. Freyhrn.
v. Heinke, wider Martin Hennevogel, und dessen
Ehegattin Eleonora, Hausinhabern in Herrnals
Nr. 23, wegen schuldigen 500 fl. gestellte Gesuch,
in die gerichtl. Feilbietung des den Beklagten
zu=
gehörigen, auf 1800 fl. gerichtl. geschätzten obigen
Hauses gewilliget worden. Da nun zur
Verstei=
gerung desselben für den zweyten Termin der 30.
Juni, und für den dritten der 1. August d. J. früh
um 10 mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
im Fall diese Behausung auch bey der zweyten
Licitation um den Schätzungswerth, oder darüber
nicht an Mann gebracht werden könnte, selbe bey
der dritten unter der Schätzung hindangegeben
werden würde; so haben die Kauflustigen an
be=
sagten Tägen und Stund in der
Metropolitanka=
pitelkanzley im Zwettelhof am Stephansplatz zu
erscheinen.
Licit. O⟨b⟩ligation und S⟨a⟩tzbrief.
Von dem Grundbuche der reichsgräfl. Anton v.
Meravigliaischen Herrschaft Gumpendorf wird
an=
mit bekannt gemacht: es habe Hr. Johann
Brun=
ner die gerichtliche Feilbietung der durch Ceßion der
Frau Anna Maria Engelgrasser an ihn gediehenen,
von der Juliana v. Meyer an ihre Tochter
Jose=
pha ausgestellten, und von dieser der Frau Anna
Maria Engelgrasser verhypothezirten, und bey
hiesi=
gem Grundbuche auf die Juliana v. Meyrische
Be=
hausung Nr. 42 vorgemerkten Obligation pr. 2865
fl. und des diesfälligen Satzbriefes in Betreff einer
Schuldforderung pr. 900 fl. sammt den vom 22.
Juli 1795 auständigen 4 prozentigen Jnteressen,
und den auf 18 fl. verglichenen Gerichtskösten, be=
würket. Da nun Nikolaus Rapp bey der dritten
Licitationstagsatzung diese Obligation als
Meistbie=
tender an sich brachte, nachher aber diesen
Kauf=
schilling nicht aufbringen und erlegen konnte, so
wurde über dessen, und des Executionswerbers,
Johann Brunner Einvernehmen, eine nochmalig
leztwillige Licitationstagsatzung unter einem
einzi=
gen Termin, und zwar auf den 1. Juli d. J. mit
dem Beysatze bestimmt, daß, wenn gedachte
Ob=
ligation und Satzbrief hiebey nicht um den ganzen
Werth pr. 2865 fl. an Mann gebracht werden
könnte, selbe auch unter dem Werthe verkauft
wer=
den würde. All jene, welche demnach
vorerwähn=
te Obligation und Satzbrief zu kaufen willens sind,
haben an obbestimmten Tag früh um 10 Uhr in
hiesiger Amtskanzley im Schlosse zu Gumpendorf
Nr. 1 zu erscheinen.
Licit.
Hamplisches Haus sammt
Kirsch=
nergewerb ꝛc.
Von der Stift Melkerischen Amtsverwaltung in
Wien, als Herrschaft Traiskirchen V. U. W. W.
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey über Anlan=
gen des Hrn. Dr. Puffer, als Franz Hamplischer
Konkursmassevertreter, in die öffentliche Feilbietung
des in die diesfällige Konkursmasse gehörig, zu
Trais=
kirchen liegend, und anher dienstbaren Hauses Nr.
58, bestehend in 2 Zimmern, 1 Kammer und
Werkstatt; dann an Hausgrundstücken, 1
Haus=
garten, 3 Tagw. Wiesen in der Wienerstorfer
Freyheit, 1 Joch Steinfeld, und 3 / 4 Joch
Neu=
riß Acker; ferners eines abgesönderten Wohnstöckel,
bestehend in 1 Zimmer und Küche, dann einem
kleinen Keller, sammt den hiezu gehörigen
ver=
käuflichen Kirschnergewerbe, nach dem
Normal=
preise pr. 32 fl. , dann einige Gewerbs=und
Haus=
einrichtungsstücke gewilliget worden. Da nun
hie=
zu 2 Termine, und zwar für den ersten der 4.
Juli, und für den zweyten der 2. August d. J.
mit dem Beysatze bestimmet worden sind, daß,
wenn vorbeschriebene Stücke weder bey dem ersten
noch zweyten Termin um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden sollten, diesel=
ben bis nach verfaßter Claßifikation, und
ausge=
tragenen Vorrechte aufbewahret werden würden.
Es haben daher die Kauflustigen an den
obbe=
stimmten Tägen früh um 9 Uhr in der
Hampli=
schen Behausung zu Traiskirchen Nr. 58 zu erscheinen.
Licit. Madruzzische Fahrnisse.
Von dem vereinigten Magistrate der l. f. Städte
Krems und Stein wird im Namen des hochlöbl.
k. k. ni. öst. Landrechts andurch bekannt gemacht:
Es sey von dem erstgedacht hochlöbl. k. k. ni. öst.
Landrechte auf Anlangen des Hr. Christoph
Kuf=
ner, als aufgestellten Kurator der von dem sel. Hrn.
Gregor v. Madruzzi, gewesten
Canonico
regu-
lari
des aufgelassenen Stifts Thürnstein, zum
Haupterben ernannten Armeninstituten der Städte
Krems und Stein, in die gerichtl. Feilbietung der
in der diesfälligen Verlassenschaft vorhandenen und
nicht legirten Effekten und Fahrnisse, als des
we=
nigen Silbers, Sackuhr, Leibskleider, Leib=und
Hauswäsche, der zimlich beträchtlichen Leinwanden,
dann schwarzer und gefärbter Zeugen, verschiedener
Kästen, Tische und sonstigen Einrichtungsstücken
gewilliget worden. Da nun zur diesfälligen
Ver=
steigerungs=Tagsatzung der 4. d. k. M. Juli und
die folgenden Täge bestimmet sind, so haben sich
die Kauflustigen an den obbestimmten Tagen
vor=
mittag von 9 bis 12, und nachmittag von 3 bis
6 Uhr zu Krems in dem von Tschoffi=schen
Ge=
bäude Nr. 317 auf dem Dominikanerplatz
einzu=
finden.
Licit. Fraßisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey über Anlangen des durch H. Dr. Fritz v. Rusten=
feld vertrettenen Philipp Warmuth, wider Karl
Fraß, in die Feilbietung der gegentheiligen in der
Salzgasse in der Stadt liegenden, und auf 7780 fl.
geschätzten Behausung Nr. 465 neuerdings
gewilli=
get, und hiezu 3 Termine, nämlich für den
er=
sten der 19. Juli, für den zweyten der 18. Au=
gust, und für den dritten der 22. Septemb. 1796
mit dem Beysatze festgesetzt worden, daß, wenn
obgedachte Behausung bey dem ersten oder
zwey=
ten Termin nicht um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden sollte, bey
dem dritten auch unter denselben hindangegeben
werden würde. Es haben daher die Kauflustigen
und diesfälligen Satzgläubiger an obbestimmten
Tagen früh um 9 Uhr vor diesem Magistrate zu
erscheinen.
Licit. Nassivera's Haus.
Von der Stiftsherrschaft Geras wird hiermit
bekannt gemacht: Es hat Michael Nassivera, von
Geras, gebetten, sein im Markte Geras liegendes
Haus, wobey ein Garten sich befindet, sammt dem
darauf haftenden Materialisten=Landkrammerey=
und Eisenhandel, dann auch dem ganzen
Waaren=
verlag durch Licitation zu verkaufen. Hierzu ist
nun der 24. August d. J. bestimmt, und haben
daher die Kauflustige an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr in der Amtskanzley der Herrschaft
Ge=
ras zu erscheinen.
Prodigalitätserklärung.
Von der Stifts=Herrschaft Dürrenstein wird
be=
kannt gemacht, daß Joseph Roschlbauer, behaust
hiesiger Unterthan am Stieglhof im Amte Kilb,
V. O. W. W. , da er einen unverbesserlichen übeln
Wirth, und immer mehrere Schulden macht, hier=
mit als Verschwender erkläret, und demselben Hrn.
Karl Jgnatz Gleichentheil, Verwalter der
Herr=
schaft Grünbühel, in Kilb, als Kurator aufgestellt
worden ist. Daher jederman gewarnet wird, mit
ihm Roschlbauer, ohne Vorwissen und
Einwilli=
gung dessen Hrn. Kurators, einige Käufe oder
Ver=
käufe anzustossen, oder ihm Geld vorzustrecken; dann
ansonst alle jene, welche sich dessen schuldig machen
würden, sich die Schuld selbst beyzumessen haben,
wenn alle derley Handlungen als ungiltig angesehen,
und ihres Darlehens verlustiget werden. Stifts=
Herrschaft Dürrenstein den 20. May 1796.
Convoc. Wollrathischer Gläubiger.
Von dem Gericht des Stifts zun Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es sey der
Daniel Wollrath, Apotheker Nr. 6 am Neustift,
mit Tod abgegangen, und um mit der
diesfälli=
gen Verlassenschaftsabhandlung sicher vorgehen zu
können, auf Anlangen des Hrn. Dr. Sonnleithner,
als Kurator des Daniel Wollrathischen Kindes,
für nöthig befunden worden, alle diejenigen vorzu=
laden und anzuhören, welche an diese
Verlassen=
schaft entweder aus dem Erbrecht, oder
jure crediti
,
oder auf was immer für eine Art Ansprüche
ma=
chen können. Zu diesem Ende haben all jene,
welche hieran Forderungen zu stellen glauben, den
28. Juni d. J. vormittag um 9 Uhr entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich
Be=
vollmächtigten vor diesem Gerichte alsogewiß zu
er=
scheinen, als nach Verlauf dieses Termins ohne
weitern die Abhandlung gepflogen, und die
Ver=
lassenschaft den sich gesetzmäßig ausweisenden Erben
eingeantwortet werden würde.
Convoc. Wielander's Gläubiger
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Franz Wielander, behauster Burger, und
Berg=
grün Fabrikant Nr. 264 auf der Wieden, am 16.
Jäner 1796
ab intestato
mit Tod abgegangen,
und daher, um mit der diesfälligen
Verlassen=
schafts=Abhandlung sicher vorgehen zu können, für
nothwendig befunden worden, alle jene vorzuladen,
und zu hören, welche an dieser Verlassenschaft
jure
crediti
, oder auf was immer für eine Art
An=
sprüche machen können. Zu diesem Ende haben
al=
le jene, so hieran Forderung zu haben glauben, den
30. Juni 1796 früh und 9 Uhr, entweder
persön=
lich, oder durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
sogewiß vor dem Magistrat zu erscheinen, wie im
widrigen diese Verlassenschaft ohne weitern
abge=
handelt, und den sich gesetzmäßig auszuweisenden
Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. Mannagettaische Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen der
Fräu=
len Rosalia und Katharina Freyinnen v. Manna=
getta, als Universal=Erbinnen ihres verstorbenen
Bruders, Hrn. Georg Freyhrn. v. Mannagetta
sel. , in die Einberufung der diesfälligen
Verlassen=
schaftsgläubiger gewilliget worden. Es werden
dem=
nach diejenigen, welche an die Verlassenschaft aus
dem Erbrechte oder sonst wie immer für einem
Rechtsgrunde einige Ansprüche oder Forderungen
zu haben vermeinen, den 6. Juli d. J. früh um
9 Uhr vor dem k. k. ni. öst. Landrechte zu
erschei⟨=⟩
nen, und ihre Forderungen sogewiß anzumelden
haben, wie im widrigen die Verlassenschaft denen
obbenannten Fräulein Erbinen ohne weitern
ein⟨=⟩
geantwortet werden würde.
Convoc. ⟨ Vollhauptischer Erben u. Gläub. ⟩
Von der gräfl. v. Walseggischen Herrschaft Schott
〈…〉
wien wird hiemit bekannt gemacht: Es sey fü⟨r⟩
nöthig befunden worden, all jene, welche an di⟨e⟩
Verlassenschaft des den 25. Novemb. 1789 zu Pe⟨=⟩
terwardein verstorbenen Jakob Vollhaupt, hiesigen
Puppillen, entweder aus einem Darlehen, Erb=
rechte, oder aus was immer für einen Rechtstitel
einen Anspruch zu machen haben, auf den 7. Ju=
li d. J. früh um 9 Uhr einzuberufen. Dieselben
haben demnach an obbestimmten Tag und Stund
in der Amtskanzley zu Schottwein entweder
per=
sönlich, oder durch hinlänglich Bevollmächtigte zu
erscheinen, auch ihre habende Rechte sogewiß
dar=
zuthun, wie im widrigen ohne weitern mit
Ab=
handlung der obgedachten Verlassenschaft
vorgegan=
gen werden wurde.
Convoc. Sticklerscher Gläubiger.
Von dem Ortsgerichte der Herrschaft
Bieder=
mannsdorf wird hiemit bekannt gemacht: es sey,
um mit der Abhandlungspflege des mit Rücklassung
eines Testaments verstorbenen Johann Michael
Stick=
ler, und Maria Anna dessen Gattin, sicher
vor=
gehen zu können, für nöthig befunden worden, all
jene, welche an der Verlassenschaft der
verstorbe=
nen Johann Michael Sticklerischen Eheleute
entwe=
der aus dem Erbrechte, oder
jure crediti
Ansprü=
che, oder Forderungen zu machen haben, vorzu=
fordern; es haben daher all jene, welche an
die=
ser Verlassenschaft einige Ansprüche zu machen
glau=
ben, den 30. Juni d. J. früh um 9 Uhr vor
die=
sem Ortsgerichte zu erscheinen, und ihre Rechte um
so gewisser zu liquidiren, widrigens gedachte
Ver=
lassenschaft den Erben ohne weiters
eingeantwor=
tet werden würde.
Convoc. Gruberinscher Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
haben alle, welche an der Verlassenschaft der
ver=
storbenen Barbara Gruberin gewesten ledigen
Dienstmagd, aus was immer für einem
Rechts=
grunde Forderungen haben, den 7. Juli 1796
Vormittag um 10 Uhr vor diesem Magistrate
per=
sönlich, oder durch einen hinlänglich
Bevollmächtig=
ten sogewiß zu erscheinen, und ihre Forderungen
anzumelden, widrigens diese Verlassenschaft den sich
legitimirenden Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. Fichtberger's Gläubiger.
Von dem Magistrat der ni. öst. landesfürstl.
Stadt Hainburg wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey der Johann Georg Fichtberger, gewest
bürgerl. Handelsmann allhier, mit Tod
abgegan=
gen, und daher, um mit dessen
Verlassenschafts=
abhandlung sicher vorgehen zu können, für nöthig
befunden worden, alle jene vorzurufen, welche
ent=
weder durch Erb=oder sonstige Rechte, oder
jure
crediti
, an die Verlassenschaft Ansprüche zu
ma=
chen, oder einige Forderungen zu stellen vermeinen.
Jn diesem Ende haben dieselben den 27. Juli 1796
früh um 9 Uhr bey dem Magistrat Hainburg
ent=
weder selbst, oder durch ordentliche
Bevollmächtig=
te zu erscheinen, ihre Ansprüche und sonstigen
Rech=
te und Forderungen geltend zu machen; wie im
widrigen die Abhandlung ohne weiters geschlossen
werden wurde.
Convoc. Mayerischer Gläubiger.
Von dem Magistrat des freyen Markts
Hohen=
rupperstorf werden hiemit all jene, welche an der
Verlassenschaft der allhier mit Tod abgegangenen
Margaretha Mayrin, behaust gewesten Hauerin,
entweder aus dem Erbrechte, als Gläubiger, oder
aus was immer für einem Rechtsgrund einige
For=
derungen, oder Ansprüche zu machen haben, der=
gestalt einberufen, und vorgeladen, daß selbe den
30. Juli d. J. früh um 9 Uhr vor diesem
Magi=
strate zu erscheinen, und ihr Recht gehörig
darzu=
thun haben werden, widrigenfalls die
Verlassen=
schaft ohne weitern abgehandelt, und was
Rech=
tens ist, vorgekehret werden wird.
Convoc. Rathinscher Gläubiger und Erben.
Von dem Ortsgerichte des Hrn. Freyhrn. v.
Doblhoff=Dier Herrschaft Rauchenstein und
Wei=
kersdorf V. U. W. W. wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey die Magdalena Rathin, Wittib,
und pensionirter Silberwäscherin von dem fürstl.
Hause v. Lobkowitz, ohne Hinterlassung eines
Te=
staments allhier verstorben, und um mit der
Ab=
handlung derselben Verlassenschaft, sicher vorgehen
zu können, hat man für nöthig befunden, dieje=
nigen, welche an der diesfälligen Verlassenschaft
aus was immer für einem Grunde Ansprüche zu
machen gedenken, vorzuladen. Diesemnach
wer=
den alle jene, welche an die gedachte Verlassenschaft
einige Forderungen zu stellen vermeinen, den 30.
August 1796 entweder persönlich, oder durch einen
hinlänglich Bevollmächtigten sogewiß bey dieser
Ortsgerichtskanzley zu erscheinen, und ihre
For=
derungen anzumelden haben, widrigen die
Ver=
lassenschaft ohne weiters abgehandelt, und den sich
legitimirenden Erben eingeantwortet werden soll.
Convoc. Hanckeischer Erben und Gläubiger.
Der in dem k. k. Militar=Jnvalidenhaus zu
Tyr=
nau in der Versorgung gestandene, von Deutsch=
Ballowitz aus Mähren gebürtige, bey Schackmin
Cuiraßierregimente und Schlesischen Kordon
ge=
diente Herr Unterlieutenant, Georg Hacke, ist am
8. März d. J. ohne Hinterlassung einer
letztwilli=
gen Anordnung mit Zurücklassung eines Vermögens
von 284 fl. 36 5 / 8tel kr. verstorben. Demnach
werden diejenigen, welche entweder als Gläubiger,
der als nächste Jntestaterben an seine
Verlassen=
schaft einige Ansprüche zu machen berechtiget sind,
hiermit auf den 7. September d. J. dergestalt vor=
geladen und einberufen, damit sie ihre
Anforde=
rung als Gläubiger oder Erben rechtsbeständig
er=
weisen, weil nachhin niemand weiter gehört, son=
dern dasjenige vorgekehret werden wird, was
rech=
tens ist. Tyrnau am 3. Juni 1796.
Convoc. Trittnerischer Erben
Von der Abhandlungsinstanz der gräfl. Philipp
Hoyosischen Herrschaft Horn wird hiemit bekannt
gemacht: es sey der Johann Trittner, gewester
Jn=
wohner und Wittwer in der Vorstadt Horn, oh=
ne Testament mit Hinterlassung eines
unbeträchtli=
chen Vermögens verstorben. Da nun dessen
Er=
ben unbekannt sind, so wird allen jenen, welche
aus dem Erbrechte einen Anspruch auf die
Ver=
lassenschaft des Johann Trittner zu machen
geden=
ken, hiemit aufgetragen, daß sie am 12. Septemb.
d. J. vormittag um 9 Uhr in der Kanzley dieser
Herrschaft entweder persönlich oder durch einen
Bevollmächtigten sogewiß ihre Ansprüche anmelden
sollen, widrigens diese geringe Verlassenschaft
ab=
gehandelt, und der ausfallende Betrag entweder
den sich legitimirenden Erben ausgefolget, oder zu
Gericht deponiret werden würde.
Convoc. Bajanati⟨s⟩cher Gläubiger.
Von dem im Großfürstenthum Siebenbürgen
aufgestellten k. k.
Jud. Deleg. Milit.
wird anmit
kund gegeben: Es sey der in vorgewesten
Türken=
kriege bey dem Volontairkorps als Lieutenant
ange=
stellt gewesenen Georg Bajanat mit Rücklassung
eines schriftlichen Testaments, einer Wittwe, und
eines Sohns, Namens Constantin, den 31. Au=
gust 1788 im hiesigen Feldspital verstorben. Um
mit dieser Verlassenschaft gehörig vorgehen zu
kön=
nen, ist für nöthig befunden worben, alle jene,
welche an diesen Nachlaß
jure crediti, vel hære-
ditatis, vel quocunque alio titulo
eine
For=
derung zu stellen das Recht zu haben vermeinen,
durch gegenwärtiges Edikt gehörig einzuberuffen
und vorzuladen, und zwar solchergestalt, daß
jeder=
mann seine Ansprüche und Forderungen bis letzten
Septemb. 1796 längstens bey obbenannten
Jud.
Deleg. Milit.
entweder persönlich oder durch einen
hinlänglich bevollmächtigt und mit allen
Beweis=
dokumenten versehenen, wohl instruirten Sachwalter
oder Bevollmächtigten um so gewisser
anzubrin=
gen und zu liquidiren haben, als im widrigen nach
fruchtloser Verstreichlassung dieses vorerwehnten
Peremiorialtermins diese Lieutenant Bajanotische
Verlassenschaft ohne weitern Umtrieb vom
Amts=
wegen verhandelt, was rechtens ist vorgekehret, und
an die Theilnehmer ohn allen Ruckhalt gesetzlich
ausgefolget werden wird. Daher man sich der
er=
wirkten Ausfolglassung wegen vor aller
Verantwor=
tung und Schadenersatzes andurch präkavirt haben
will. Herrmannstadt den 31. May 1796.
Citat. Harrerische Descendenten.
Von der ehemaligen Mobilar=Verlassenschaft des
im Jahr 1729 ohne Kinder verstorbenen Herzogl.
Würtembergischen Erbmarschalls, Hrn. Baron
Fried=
rich Thumb von Neuburg zu Hammetweil, ist
der=
jenige Antheil, welcher dessen Frau Schwester,
verehelichten v. Harrer, zu Wien, oder deren
Des=
cendenten erblich angefallen ist, und in 450 fl.
Rhein. bestehet, allhier zu Köngen in
pflegschaft=
licher Verwaltung gestellt. Da dieses Vermögen
an die Baron v. Harrerische Descendenten
ausge=
folgt werden solle, hierorts aber nicht bekannt ist,
ob noch Descendenten bey Leben seyn, und wo
sie sich aufhalten, so werden die Baron v. Harre=
rische Descendenten von diesem Erbgut hiemit
öffent=
lich benachrichtiget, und zugleich peremptorisch
auf=
gefordert, sich innerhalb der nächsten 6 Monaten
bey dem Herzogl. Würtembergischen Oberamte
Kön=
gen zu melden, und ihre Abkunft rechtsgiltig
dar=
zuthun. Den 18. Dezember 1795.
Citat. Eva Klonnerin.
Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneuburg
wird hiemit kund gemacht: Es habe Jakob
Klon=
ner hierorts dargethan, daß seine Schwester Eva
Klonnerin, von Kleinharraß, bereits über 32 Jahr
abwesend und unwissend sey, weßwegen er um
Aus=
fertigung der gewöhnlichen Einberufungsedikten,
und im Fall seine Schwester nicht mehr vorkäme,
um die Erfolglassung ihres hier anliegenden
Erb=
theils gebetten hat. Zu deren Einberufung ist
demnach der 19. Juli 1797 vormittag um 9 Uhr
als die endliche Frist bestimmet worden; und
wer=
den die Eva Klonnerin, oder allenfalls deren
Ab=
stammende am gesagten Tag und Stund sogewiß
in der hiesigen Amtskanzley zu erscheinen haben,
als ansonst dieselbe für tod gehalten, und in die
gebettene Erfolglassung ihres Erbtheils gewilliget
werden soll.
Citat. Vincenz Wegebrodt.
Von dem Magistrate der köngl. Hauptstadt und
Grenzfestung Ollmütz im Marggrafthum Mähren
dem bereits majoren gewordenen hierortigen
Stadt=
waisen, Vincenz Wegebrodt, hiermit anzufügen:
Da aus Gelegenheit der mit selben durch seine
aufgestellte Vormundschaft zu pflegen wollenden
Abfertigung sich veroffenbaret hat, daß derselbe als
Chyrurgus sich von hier wegbegeben, und von
sei=
nem Aufenthaltsort, bisher nichts habe in
Erfah=
rung gebracht, und somit derselbe mit seinem in
105 fl. 21 kr. 3 14 pf. bestehenden väterlichen
Erbvermögen nicht abgefertiget werden könne; als
wird Eingangs gedachter Vincenz Wegebrodt
an=
durch mit dem Beysatz vorgeladen, daß derselbe
sich zur besagten Uibergabe seines väterlichen
Erb=
vermögens binnen einem Jahr, von untengesetzten
Tag an, entweder in eigener Person, oder durch
einen behörig Bevollmächtigten bey diesem
Magi=
strate zu stellen, oder auszuweisen habe, als im
widrigen nach dieser verflossenen Jahresfrist
dersel=
be mit seinem Vermögen unter die Curatel
gezo=
gen, und sonach seiner Zeit das weitere nach den
Gesetzen eingeleitet werden würde. Ollmütz den
24. May 1796.
Citat. Mathäus, und Franz Götz.
Von der Abhandlungsinstanz der
Stiftsherr=
schaft Lilienfeld, werden die von Türniz
gebür=
ge, schon bey 40 Jahr unwissende hiesige
Unter=
thanen und Gebrüder, Mathäus und Franz Götz
von Türniz, oder dessen Abkömmlinge, zu
Behe=
bunh ihres bey hiesig herrschaftl. Waisenfond
anlie=
genden in 21 fl. 1 kr. 1 pf. bestehenden väter=
und brüderlichen Erben, dergestalt binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen, das ist den 23. Juli k.
1797er Jahrs, bey hiesiger Abhandlungsinstanz,
entweder persönlich, oder durch hinlänglich
Be=
gwaltete um so gewisser zu erscheinen vorgeladen,
widrigens dieser Betrag den hiezu legitimirenden
nächsten Befreundten ohne weitern eingeantwortet
werden würde.
Citat. Joseph Neuhauser.
Von dem gräfl. v. Collaltoischen Wirthschafts=
Oberamte der Herrschaft Ungarschitz, königl. Znai=
merkreises im Markgrafthum Mähren wird der seit
mehr als 19 Jahr abwesende, und aus dem Markt
Fratting gebürtige Joseph Neuhauser, welchen
eben dessen seine noch lebende alte Mutter Eva,
nunmehr verwittibte Suppannin, zu erfragen den
innigsten Wunsch trägt, öffentlich vorgerufen, und
selben, so wie dessen Leibeserben anmit
aufgetra=
gen, binnen 1 Jahr, 6 Wochen von heut dato
anzurechnen, sich bey diesem Oberamte um so
ge=
wisser zu melden, als im widrigen das für ihm
von seiner Mutter schon bey Lebszeiten bestimmte
Vermögen für den Fall, wenn sie mit Tod
abge=
hen sollte, den übrig
ex Testamento
benannten
Erben ausgefolgt werden würde. Ungarschitz den
30. May 1796.
Citat. Thomas Roßecker.
Von der Stift Wellischen Amtsverwaltung in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es haben die
sämmtlichen Geschwister um Einberufung ihres von
Theestorf V. U. W. W. gebürtig und über 32
Jahr abwesend unwissenden Bruders, Thomas
Roßecker, gebetten. Daher wird den Thomas
Roßecker, oder desselben allenfälligen Erben, hie=
⟨a⟩ufgetragen, in der bestimmten Zeit von 1 Jahr
6 Wochen und 3 Tägen in der Stift Melkischen
Amtskanzley im Melkerhofe zu Wien entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich Bevoll=
mächtigten sogewiß zu erscheinen, widrigens derselbe
nach Verlauf dieser Zeit für tod erkläret, und das
Vermögen den sich legitimirenden Erben ohne
wei=
ters eingeantwortet werden würde. Wien im
Mel=
kerhofe den 6. Juni 1796.
Amort. Wechselbriefe.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wechsel=
gerichte wird hiermit bekannt gemacht: Es haben
Ferdinand
Delorme & Comp.
, Handelsleute aus
Prag, den Verlust zweyer von
Marc. Daniel
Je-
noni
zu Gunsten des Franz Barbonai und Comp.
auf
Caroccolo & Razzavango
in Triest unterm
11. März d. J. in Livorno ausgestellten, bey den
Bajanotti Papajanupoly
, und Alexander allhier
60 Tage
a dato
zahlbaren Wechselbriefe pr. 340 fl.
17 kr. , und 754 fl. 18 kr. , zusammen pr. 1094 fl.
35 kr. , welche von Franz Barbonai und Comp.
an Wuppermann, Wohl, von diesen an die
Söh=
ne der Wittwe B. Merler und Comp. , weiters an
Frege u. Comp. , dann an Ballabene u. Comp. ,
und von diesen an sie Delorme und Comp. giriret
würden, angezeiget, und um die Amortisirung
der=
selben gebetten. Daher haben jene, welche diese
Wechselbriefe in Handen, oder davon einige
Wis=
senschaft haben, und darauf ein Recht zu haben
glauben, sich binnen der nächsten 6 Wochen und
3 Tagen alsogewiß hierorts zu melden, und ihre
vermeintliche Ansprüche geltend zu machen, widri=
gens nach Verlauf dieser Frist Niemand mehr
ge=
höret, sondern obbenannte Wechselbriefe ohne
wei=
tern amortisiret, und kassiret werden würden. Wien
den 20. May 1796.
Amort . Obligation und Zahlungsextrakt.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird bekannt
gemacht: Es sey auf Anlangen der Frau Maria
Antonia Gräfin v. Attems, verwittweten Gräfin
v. Daun, gebohrnen Gräfin v. Schullenburg, als
Jnhaberin der Herrschaften Tribuswinkel und
Ober=
waltersdorf im V. U. W. W. die Amortisirung
einer für die in den Jahren 1789 und 1790. ge=
leisteten Körnerlieferungen erhaltenen
Landschafts=
obligation Nr. 27249 pr. 220 fl. und des
Domi=
nikal Zahlungsextrakts von beyden Herrschaften über
das für das Jahr 1794 erlegte Kriegsdarleihen
ge=
beten. Daher werden jene, welche auf diese
Land=
schaftsobligation und Zahlungsextrakt aus was
im=
mer für einem Grunde einige Ansprüche oder
For=
derungen zu haben vermeinen, ihre allenfälligen
Rechte binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen
bey diesem k. k. ni. öst. Landrechte sogewiß
anzu=
bringen haben, wie in widrigen sie nicht mehr
gehöret, und obbemeldte Obligation und
Zahlungs=
extrakt ohne weitern für amortisiret und getödtet
erkläret werden soll. Wien den 3. Jun 1796.
Bey Aloys Doll,
Buchhändler, am Stephansplatz im deutschen Hause, ist ganz neu zu haben:
Christkatholisches
Lese=und Gebethbuch
zum Gebrauche für alle Stände.
Neue Auflage, Wien 1796.
Jn 8vo 23 Bogen stark, ungebunden auf Druckpapier 45 kr. auf Schreibp. 1 fl.
in Franzband 1 fl. 8 kr in schwarzem Leder mit goldenen Schnitt 1 fl. 30 kr.
Jn 12. 19 Bogen stark, ungebunden 20 kr. in Franzband 40 kr. in schwarzen
Pa=
pierband 27 kr.
Vorerinnerung.
Dieses dermal zum 2tenmal im Octav aufgelegte Bethbuch ist eben das nämliche, welches seit 1787
schon siebenmal in Duodez unter dem Titel: Christkatholisches Lese=und Gebethbuch zum
Gebrauche für gemeine Leute, und das Landvolk ꝛc. ꝛc. aufgelegt worden. Da nun von
vie=
len der Titel: Für alle Stände anverlanget worden, sind bey den letzteren Auflagen, um niemand zu
täuschen, beyde Titel, so wie auch gegenwärtig geschehen, beygedruckt worden, um nach Belieben sich
ei=
nen oder den andern wählen zu können. Es wäre überflüssig, ein Gebethbuch anzuempfehlen, welches
binnen 9 Jahren durch so zahlreiche Abnahme jedermann des erworbenen Beyfalls versichert, indem es
auch bey Gelegenheit der von Sr. Eminenz dem Kardinälen und Erzbischofen von Wien, Grafen v.
Migazzi, angeordneten Missionen unter das Landvolk zu Tausenden vertheilt worden. Die Duodez
Auflage, die eben jetzt zum siebentenmal die Presse verlassen, ist ungeändert, diese in Octav, ist dem
Jnhalte nach mit jener ebendieselbe; nur ist sie mit einem Anhange, der eine Gattung eines kurzen
Gebethbuches in Reimen ausmachen, vermehret, und mit einem gestochenen Titelkupfer und Titelblatt
versehen worden. — — Den Jnhalt der Gebethe, die darin zahlreich und allgemein brauchbar enthalten
sind, wäre hier beyzufügen überflüßig. Nur will ich die Gegenstände der diesem Gebethbuche
eingeschal=
teten Lesungen, die in Unterrichten, Ermahnungen und Erwägungen bestehen, in Kürze anzeigen:
Unterrichte Für die Morgens=und Abendszeit. — Von der heiligen Messe. — Zur Zeit der
Arbeit. — Für die Essenszeit. — Von der Heiligung der Sonn=und Feyertage. — Vom Worte
Got=
tes. — Von der heiligen Beicht, und der Vorbereitung zu selber. — Von der heiligen Kommunion und
Vorbereitungs zu diesem Sakramente. — Vom Ablasse. — Von der öftern geistlichen Lesung. — Von
der Firmung. — Vom Allmosen. — Für jene, die sich in den Stand der heiligen Ehe begeben wollen. —
Von den Pflichten der Eheleute. — Von den Pflichten der Aeltern gegen Kinder — der Kinder gegen
Aeltern — der Herren und Frauen gegen Dienstbothen — der Dienstbothen gegen Herren und Frauen. —
Vom Wittwenstande. — — Ermahnungen An jene, die dem Schwören und Fluchen ergeben sind. —
Wider das Laster der Trunkenheit — der Unlauterkeit — des Ehrabschneidens und der übeln Nachrede. — —
Erwägungen. Von dem allerheiligsten Altarssakramente. — Von dem Fegefeuer und dem Gebethe fü⟨r⟩
die allda leidende Seelen. — Auf jeden Tag der Woche. — Von der Verehrung Mariä. — Von de⟨n⟩
Mitteln wider die Sünde — dem Wiederfalle in die Sünde — der Gewohnheit in der Sünde — de⟨n⟩
Gedanken an die Sünde — den Aengstlichleiten wegen der Sünde. — Von der läf
〈…〉
chen Sünde. —
Von dem Glauben. — Von der Hoffnung. — Von der Liebe Gottes. — Von der Liebe des
Näch⟨=⟩
sten. — Von der Gerechtigkeit. — Von der Demuth. — — Der Anhang in Reimen enthält
A⟨n=⟩
dachtsübungen zur Morgens=Abends=Meßzeit. Zur Beicht die 7 Bußpsalmen. Zur heiligen Kommunio⟨n⟩
Jn allgemeinen Angelegenheiten. Vertrauen auf die göttliche Vorsichtigkeit, und endlich für die
versto⟨r=⟩
benen Christgläubigen. Am Ende sind geistliche Lieder beygefügt, wie sie bey verschiedenen
Gelegenh⟨ei=⟩
ten nach der neuen Gottesdienstordnung abgesungen werden.