N ro. 46.
Wiener Zeitung.
Mittewoche, den 8. Junius 1796.
Mit k. k. allergnä=
digster Freiheit
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Se. Maj. haben dem Generale der
Kavallerie, Jnhaber eines
Hussa=
ren=Regiments und wirklichen K. K. Käm=
merer Ernst Paul Christian Freyherrn v.
Blankenstein, nebst seinen zwey Neffen,
Ludwig Heinrich und Christian Friedrich
Ferdinand, den erbländischen Grafenstand
und das Jncolat von Böhmen, Mähren
und Schlesien, und zwar seiner
langjähri=
gen, vorzüglich guten und nützlichen
Dienst=
leistung wegen, taxfrey allergnädigst zu
verleihen geruhet.
Se. Maj. haben dem galizischen
Salz=
wesens=Direktor, Edlen v. Henikstein,
in Erwägung seiner durch mehrere Jahre
zur allerhöchsten Zufriedenheit geleisteten
vortreflichen Dienste, den Charakter eines
würklichen N. Oest. Regierungsraths
al=
lergnädigst zu ertheilen geruhet.
Se. K. K. Maj. haben dem Militar=
Verpflegs=Oberverwalter, Karl Körner
von Kornberg, in Rücksicht auf die von
ihm durch 25 Jahre bey dem
Verpflegs=
wesen geleistete und unausgesetzt
fortge=
setzte ausgezeichneten Verwendung, und
an=
durch um den Staat erworbenen
Verdien=
ste, zur Bezeigung der gnädigsten
Zufrie=
denheit, den Titel eines K. K. Raths,
mit Nachsicht der Taxen, zu verleihen
ge=
ruhet.
Se. K. K. Maj. haben den
Hofkonzipi=
sten Allerhöchstdero Hofkammer im Münz=
und Bergwesen, Joseph Kropatschek in
Rücksicht seiner angerühmten Verdienste,
zum wirklichen Hofsekretar allergnädigst zu
ernennen geruhet.
Den 8. d. M. haben die Oesterreichischen
Biedermänner die freywilligen patriotischen
Beyträge für das Quartal vom 1. May
bis letzten Julius 1796, zur Erhaltung
des Oesterreichisch=Steyrisch=Wurmseri=
schen Freykops, allerunterthänigst
über=
reicht, worüber das Verzeichniß dieser
Zeitung nächstens besonders beygelegt wird.
Den 28. May d. J. starb allhier Karl
Klement Graf von Pellegrini, K. K. wirk=
licher geheimer Rath, Kämmerer, Ritter
des goldenen Vliesses, des militarischen
Maria=Theresia=Ordens Großkreuz, Ge=
neral Feldmarschall, General=Director des
Jngenieur=und Fortifikazions=Wesens,
Kommandant des Jngenieur=Mineure=und
Sappeur=Korps, und Jnhaber eines
Re=
giments zu Fuß, nachdem er durch 61
Jahre dem Erzhause seine Dienste geleistet
hatte. Er ward zu Verona, im Jahre
1720 geboren tratt zu Anfang des Jahrs
1735 in die K. K. Kriegsdienste, hat den
Feldzug von diesem Jahr, den Feldzug von
1738 auf den Kriegsschiffen auf der
Do=
nau, während des Oesterreichischen
Erbfol=
gekrieges, allen Feldzügen in Jtalien, al=
len Feldzügen des siebenjährigen Krieges,
dem Feldzuge von 1778 in Böhmen, end=
lich den Feldzügen gegen die Pforte im
Jahr 1788 und 1789, mit Ruhme
beyge=
wohnet.
Nach dem siebenjährigen Kriege ward
derselbe als kommandirender General in
Oesterreich ob der Ens angestellt, zum
General=Jnspektor der Jnfanterie ernannt,
darauf dem Hofkriegsrathe beygezogen,
erhielt im J. 1770 daß Kommando über das
Jngenieur=Mineure=und Sappeurkorps
und im Jahr 1780 die General=Direction
über das gesammte Jngenieur=und
Forti=
fikazions=Wesen. Während der letztern 25
Jahren, da er das Jngenieur=Wesen
be=
sorget hat, ging seine rastlose
Verwen=
dung dahin, das Jngenieur=und die
an=
dern dazu gehörige zwey Korps in
Auf=
nahme zu bringen, und auf einen solchen
Fuß zu setzen, daß sie in allen
Vorfallen=
heiten, sowohl im Kriege als bey dem
Fe=
stungsbau, den ihnen zukommenden Dienst
vollkommen zu erfüllen vermögend seyn,
in welcher Rücksicht derselbe das Hauptau=
genmerk auf den zweckmäßigen Unterricht
und die Bildung der Zöglingen in der ihm
untergeordneten Jngenieur=Akademie, von
woher die Ergänzung dieser
Korpsgesche=
hen muß, immerfort gerichtet hat. Daß
seine Bemühung nicht fruchtlos gewesen
sey, hat der vollführte Bau der drey
Hauptfestungen in Böhmen, Theresien=
stadt, Josephstadt und Königgratz, der
letzte Türkische, und der nunmehriger
Fran=
zösische Krieg zureichend beweisen. Diese
grossen und wichtigen Dienste, und seine
besondere Anhänglichkeit an das Erzhaus
von Oesterreich, haben demselben auch das
Zutrauen der Monarchen, und die
stuffen=
weise Beförderung bis zur Würde eines
Feldmarschalls, eines militärischen Ordens
Großkreuzes, und eines General Jngenieur=
Direktors erworben. Seine persönlichen
Eigenschaften, seine Leutseligkeit und sein
Scharfsinn, der ihn den Werth der
Ver=
dienste richtig zu unterscheiden gelehret hat,
haben ihm auch die Hochachtung und die
Zuneigung der Untergeordneten versichert,
die nun den Verlusteines so würdigen
Vor=
gesetzten mit tiefen Schmerz bedauern.
Jgnatz Joseph Woller, Edler v. Wol=
lersthall, ist der bisher bekleideten Stelle
eines Hof=Agenten, die er zur Täuschung
des Vertrauens auswärtiger, mit seinen
Verhältnissen unbekannter Leute
erhobener=
massen mißbrauchet hat, entsetzet worden.
Nach Berichten aus Grätz, ist zur
Ver=
herrlichung des neuen Platzes, der sammt
den daran stossenden Gässen und Alleen
seit der Zeit von 12 Jahren, durch des
ständischen Verordneten Andreas
Edlen=
v. Jakomini, und seines Vaters, aus
einer unbebauten Gegend zu einem der
schönsten und lebhaftesten Theile von Grätz
geworden ist, bewilliget worden, daß die
bisher auf dem sogenannten Karmeliten=
Platze gestandene metallene Säule, dahin
versetzt werde, und ist am 2. Junius zu
derselben Ausstellung der Grundstein, un=
ter vielen Feyerlichkeiten, durch den
Lan=
des=Gouverneur gelegt worden. Jn dem
Grundsteine war ein bleyernes Gehäuse
mit mehreren Münzen Sr. regier. Maj.
und einer Schrift angebracht, welche
be=
stimmt ist, von der Geschichte dieses
Denk=
mahls, wenn es jemahls durch die
Schick=
sale der Zeit in Vergessenheit gerathen
sollte, die späte Nachkommenschaft zu
un=
verrichten, und also lautet:
Dieser Grundstein trug einst die
schwe=
der Last eines christlichen Denkmahls der
Dankbarkeit, errichtet von Kaiser
Leo=
pold dem Ersten, nachdem durch einen
bey St. Gotthard an dem Flusse Raab,
unter dem tapfern Heerführer
Montecu=
culi, über die herandringenden Türken,
nach christlicher Zeitrechung im Jahre
1664 den 22. Julius erfochtenen Sieg,
Steyermark und diese seine Hauptstadt
Grätz von ihrer nahen Zerstörung
glück=
lich gerettet wurden.
Ueber ein Jahrhundert stand dieses
Denkmahl, das auf einem Fußgestelle
von Marmor eine Säule von Erz, mit
dem vergoldeten Bildnisse der heiligen
Jungfrau=Mutter trug, auf dem hohen
Platze vor dem untersten Thore des
hie=
sigen Bergschlosses, als es, unter der
Regierung des Kaisers Franz des
Zwey=
ten, auf Verwenden des
Landesverord=
neten, Andreas Edlen von Jakomini,
zur Verschönerung eines von ihm
be=
nannten öffentlichen Platzes, im Jahre
1796 hierher übersetzt wurde, bey
wel=
cher Uebersetzung der damahlige hohe
Landesverwalter, Philipp Graf von
Welsberg=Raitenau, den 2. Junius
die=
sen Grundstein feyerlich gelegt hat.
Kriegsbegebenheiten.
Nach Berichten des Feldzeugmeisters,
Baron Beaulieu, aus Dolce vom 31.
May, ist derselbe bey Valegio abermahl
von den Feinden mit grosser Uebermacht
angegriffen, und nach einem sehr
lebhaf=
ten Gefechte, ungeachtet der Tapferkeit der
Truppen, sich zurück zu ziehen veranlasset
worden. Dieser Rückzug geschah jedoch
in beßter Ordnung und ohne grossen Ver=
und, wo hingegen der Feind, besonders
seine Kavallerie, viel gelitten hat. Die
Hauptabsicht des Herrn Feldzeugmeisters
geht dahin, Tyrol zu decken, und bey
Roveredo eine solche Stellung zu nehmen,
damit derselbe die im Anzuge befindlichen
Verstärkungen erwarten und an sich ziehen,
zugleich aber dem Feinde das Eindringen
in dieses Land verwehren könne. Es sind
deßwegen die thätigsten Maßregeln
getrof=
fen. Die Armee hat in der angezeigten
Stellung den Vortheil, die mit Truppen
und Jägern besetzten Pässe allenthalben
aus dem Centro leicht und schnell zu
un=
terstützen, und die Vertheidigungs=Punkte
nach Umständen zu verstärken. Vorzüglich
diese Betrachtungen haben den
Feldzeug=
meister, Baron Beaulieu, veranlasset,
sich über die Etsch zu ziehen, nachdem er
die Festung Mantua vorher mit einer
starken Garnison, und allen zu einer
stand=
haften Vertheidigung erforderlichen
Be=
dürfnissen versehen hatte.
Ausländische Begebenheiten.
Spanien.
Briefe aus Madrid, vom 26. April,
melden, daß schon Tags vorher ein
Ku=
rier aus Turin angekommen und von dem
zwischen der Sardinischen und
Französi=
schen Armee geschlossenen Waffenstande,
die Nachricht überbracht hat.
Die Werbungen werden mit Eifer
fort=
gesetzt, und zu Aranjuez ist nun eine
Kom=
mißion errichtet, die aus 22 Generalen
be=
steht, und den Auftrag hat, die bey der
Armee nothwendigen Einrichtungen in
Vor=
schlag zu bringen.
Die Französische Flotte, unter
Riche=
ry's Kommando, lag noch am 18. April
im Hafen von Cadix und getrauten sich
nicht auszulaufen, weil ihr noch immer von
einer weit überlegenen Englischen Flotte
aufgelauert wurde.
Die aus Lima erwartete reiche Flotte,
ist glücklich im Hafen von Cadix
ange=
kommen. Auch ist daselbst an 14. April
aus Carthagena in Jndien, ein mit
Sil=
der beladenes Schiff eingetroffen, und hat
gemeldet, daß es bey der Jnsel St. Ma=
rie eine Französische Flotte von 6
Linien=
schiffen und 4 Fregaten im beßten
Zustand=
de angetroffen habe.
Jtalien.
Aus Turin wird unter dem 18. May
gemeldet, daß der Cardinal Costa
d'A=
tignano, Graf della Trinita, Erzbischof
von Turin und Groß=Almosenier des
Kö=
nigs, daselbst am 15. , in einem Alter von
59 Jahren, verstorben ist.
Der Senat von Venedig hat bey
ge=
genwärtigen Umständen da sowohl die
Oesterreichische als die Französische Armee
sich zum Theil auf dem Gebiethe der
Re=
publik befindet, und der Kriegsschauplatz
gewissermassen dahin versetzt ist, einen
General=Proveditore ernannt, mit
unbe=
schränkter Vollmacht alles, was zur
Er=
haltung der Ordnung nöthig ist, vorzu=
kehren.
Aus Piacenza wird unter dem 17. May
gemeldet, daß durch diese Stadt noch
täg=
lich Truppen ziehen, und über den Po zur
Französischen Haupt=Armee abgehen. Ein
kleines Korps bleibt zu Piacenza in
Be=
satzung. Die Brücke wird jenseits des Po
sehr stark verschanzt.
Der Französische General Cervoni, von
einigen Offizieren und Kriegskommissaren
begleitet, ist am 15. May zu Parma
an=
gekommen, um die durch den
Waffenstill=
stand den Franzosen versprochenen Pferde,
Lebensmittel ꝛc. einzutreiben. Er ist am
16. von dem Parmesanischen Minister, und
Tags darauf von dem Spanischen
Ge=
sandten bewirthet worden.
Jn Modena ist man auf alle Art
be=
schäftiget die den Franzosen verheissenen
Summen zusammen zu bringen. Schon
sind zehn mit Geld beladene Wagen nach
Meiland abgeführet worden. Was noch
fehlt wird durch Ansehen bey
Privatper=
sonen zusammengebracht. Auch ist den
Kir=
chen und Klöstern alles entbehrliche
Sil=
ber abgefordert worden.
Zu Bologna war bis zum 19. May
alles ruhig und erwartete man noch
im=
mer den Erfolg der Unterhandlungen, wel=
che die an den Anführer der Französischen
Armee abgesandten Deputirten einzuleiten
den Auftrag hatten. Jnzwischen, da man
wohl weiß, daß man nur durch Geld die
Französische Freundschaft und Schonung
erhalten kann, macht man auch hier
Anstal=
ten, die auf allen Fall erforderlichen
Sum=
men einzutreiben. Zugleich verdoppelt der
Kardinale=Legat seine Sorgfalt, um
allent=
halben Ordnung und Ruhe in der Stadt
zu erhalten, und das mäßige Gesindel,
von welchem am ersten etwas zu besorgen
wäre, aus der Stadt und derselben
Ge=
bieth zu entfernen.
Jnzwischen hat der Papst für seine
ge=
liebten Unterthanen den Schatz eines voll
kommenen Ablasses, in Gestalt eines
Ju=
biläums, eröffnet, und für die ganze Zeit,
als diese geistlichen Uebungen dauern sollen,
die öffentlichen Ergetzungen untersagt.
Der K. K. bevollmächtigte Minister
Card. Hrzan, nachdem er sich von der ihm
zugestossenen Unpäßlichkeit erhohlet hatte,
ist am 14. May nach Ancona abgereiset,
um sich daselbst für Triest einzuschiffen.
Der Prinz August von England ist
nach Neapel abgegangen um von da zur
See die Rückkehr nach London anzutreten.
Frankreich.
Der gesetzgebende Körper hat sich vom
16. zum 20. May noch immer größtentheils
mit der Angelegenheit des Drouet, und
der Verschwörung, woran er Theil
genom=
men zu haben scheint, beschäftiget, doch
ist die Sache noch bey weitem keiner
Ent=
scheidung zugeführet. Am 16. May ward
im Rathe der 500 eine Kommißion
er=
nannt, welche Drouets Papiere
untersu=
chen, und darüber Bericht erstatten soll.
Die Glieder dieser Kommißion sind: Dau=
non, Camüs, Treilhard, Doulcet, Ber=
lier, Bezard und Soulignac. Die
Gat=
tinn Drouers, die ihn zu sprechen
ver=
langte, und es von dem Polizey=Minister
nicht erhalten konnte, wandte sich am 17.
mit ihrem Besuche an den Rath der 500,
und wurde an jene Kommißion gewiesen.
Derselben übergab man auch die in einem
Wandkasten bey Baboeuf vorgefundenen
Stücke, welche den ganzen Plan der
an=
gelegten Verschwörung enthalten, und von
dem Directorium am 18, an den Rath
der 500 gesandt worden waren. Am 19.
machte die Kommißion, in Beziehung auf
ihre Geschäfte, eine Anfrage, worüber
eine geheime Sitzung gehalten worden ist.
Der am 17. May dem Rathe der 500
mitgetheilte Friedensschluß mit Sardinien,
soll allda in der geheimen Sitzung
lebhaf=
te Streitigkeiten veranlasset haben, die
auch am 18. sich erneuerten, als die Tags
vorher ernannte Kommißion ihren Bericht
abstattete, und auf die unbedingte
Bestä=
tigung des Tractates antrug. Doch
wur=
de dieselbe sowohl hier als zwey Tage
spät=
ter im Rathe der Alten dekretiret.
Dieser Friede, so weit man den Schluß
bisher kennt, schränkt, und zwar erst zur
Zeit des allgemeinen Friedens, auf
Pie=
mont, mit Ausnahme der Grafschaft
Ten=
da, die ebenfalls wegfällt, und die Jnsel
Sardinien, die gesammten Sardinischen
Staaten ein, versichert den Franzosen
den immerwährenden Besitz von Savoyen,
der Grafschaft Nizza und der Grafschaft
Tenda und bis zum allgemeinen
Frie=
den, die Beybehaltung aller in Piemont
eroberten Ländereyen, der darin
gelege=
nen wichtigen Festungen, den Gebrauch
der vorfindigen Artillerie, das
Eigen=
thum aller Munizion und selbst die
Er=
laubniß darin zu rekrutiren. Und damit
Piemont stäts ein ohnmächtiger Nachbarn
und unter Frankreichs Befehlen bleiben
müsse, man hat dem König auch
zuge=
muthet in die Schleifung der Festungen
Susa und anderer an der Französischen
Gränze gelegenen festen Plätze
einzuwilli=
gen, sogar dieselbe noch auf eigene Kosten
zu unternehmen, und man will ihm
ver=
wehren seine Gränzen jemahls zu sichern.
Um aber der Welt ein Muster von der
Mäs=
sigung und Billigkeit zu geben, mit der die
Französische=Republikanische Regierung die
Mächte, die sich in derselben Arme voll
Zu=
trauen werfen, aufnimmt, hat man, ge=
gen die ausdrücklichen Grundsätze der
Fran=
zösischen Konstitution, nach welchen sich
Frankreich in fremde Regierungen nicht
einmengen soll, von dem Könige von
Sar=
dinien gefordert, allen Staatsverbrechern
in seinen Staaten zu verzeihen, ihnen die
Strafe nachzusehen und die
abgenomme=
nen Güter zurück zu stellen, und nimmt
also Frankreich diejenigen offenbar in
Schutz, welche die Gesetze ihres Vaterlandes
verletzt, wie auch dessen Wohlfahrt und
Thron zu untergraben gesucht haben, will
dagegen fordern, daß die friedlichen
Fran=
zösischen Ausgewanderten aus seinen
Staa=
ten vertrieben, und sogar für die vor
vielen Jahren gemachte Weigerung den
mit den gefährlichsten Absichten
bekannter=
massen ausgerüsteten Französischen
Mini=
ster Semonville anzunehmen, nunmehr
Genugthuung geleistet werde! Um wie
viel schlimmer hätte dieser Friede
ausfal=
len können, wenn von den Franzosen selbst
Turin eingenommen und ganz Piemont
erobert worden wäre?
Hier folgt der Tractat selbst, wie er
auszugsweise in den Schweitzer Blättern
enthalten ist: 1) Se. Maj. der König von
Sardinien tritt von der Koalizion und
allen übrigen Verbindungen gegen
Frank=
reich ab; 2) entsagt derselbe auf immer
seinen Ansprüchen auf Savoyen, wie auch
auf die Grafschaften Nizza und Tenda; 3)
werden die Gränzen in Piemont auf eine
für Frankreich vortheilhafte Weise
be=
stimmt werden; 4) kann der König von
Sardinien keinen Emigranten den
Aufent=
halt in seinen Staaten erlauben, ausge=
nommen denjenigen, welche aus Savoyen
ausgewandert sind; 5) entsagt er auf
im=
mer allem Ersatze und jeder Entschädigung
von Seiten Frankreichs; 6) wird
zwi=
schen beyden Mächten ein
Handlungstrak=
tat geschlossen werden; 7) muß der König
von Sardinien allen Bewohnen seines
Landes, welche wegen, revoluzionären
Handlungen oder Gesinnungen verfolgt
waren, eine Amnestie angedeihen lassen,
und ihnen diejenigen Güter, die ihnen
deßwegen genommen worden sind, zu=
rückgeben; 8) ersetzt derselbe alles
dasje=
nige, was einzelnen Partikular=Personen
genommen worden seyn möchte; 9) die
sämmtlichen beyderseitigen
Kriegsgefange=
nen werden ausgewechselt; 10) die Plätze,
Coni, Tortona, Chateau=Dauphin und
Valenza bleiben in Französischen Händen,
bis der allgemeine Friede und der
Hand=
lungs=Traktat zu Stande gekommen seyn
wird; 11) die von Frankreich eroberten
Besitzungen in Piemont bleiben unter der
Civil=Verwaltung Sr. Maj. des Königs
von Sardinien; nichts destoweniger aber
fahren dieselben fort, den Armeen der
franz. Republik Leute zu liefern; 12) Su=
sa und die übrigen Gränz=Plätze sollen auf
Unkosten des Königs von Sardinien
ge=
schleift werden; 13) Se. Maj. kann
kei=
nen Theil der Gränzen wieder befestigten
lassen; 14) die Munitionen, welche in den
eroberten Plätzen vorgefunden worden, ge=
hören der französ. Republik; 15) gestat=
tet Se. Majestat den französischen Truppen
den Durchmarsch nach Jtalien; 16) be=
willigt Frankreich dem Könige von
Sar=
dinien seine Vermittlung in den
Zwistig=
keiten mit Genua. 17) Nach dem im
Haag geschlossenen Traktat ist die
Bata=
vische Republik mit in diesem
Friedens=
schlusse eingeschlossen; 18) Se. Majestät
der König von Sardinien wird für sein
Benehmen gegen Semonville die gehörige
Genugthuung leisten.
Dieser Friede ist bloß von dem
Mini=
ster der auswärtigen Angelegenheiten
un=
terhandelt worden, und erst am 19. May
ließ sich das Directorium die
Sardini=
schen Abgeordneten durch denselben
vor=
stellen.
Aehnliche Bedingungen sollen allen
übri=
gen Jtalienischen Staaten angebothen
wer=
den.
Das Directorium hat am 19. dem Rath
der 500 angezeigt, daß in 54 Departe=
menten das gezwungen Anlehen
einge=
trieben worden sey, und zusammen an
wirklichem Werthe 358, 791, 245 Liv. und
für mehr als 12 Milliarden Aßignaten
ein=
gebracht habe, wovon schon der größte
Theil vertilgen, und aus dem Umlauf
ge=
bracht worden sey.
Es bestätiget sich, daß ein grosser Theil
der Chouans die Waffen niedergelegt hat.
Der General Hoche berichtet unter dem 14.
May, daß der General Scepeaux und alle
Chouans unter dessen Kommando in den
Departementen von Mayenne und Loire
und von Unter=Loire, die Gesetze der
Republik erkannt und ihre Waffen
abge=
geben haben. Diese Armee, setzt Hoche
hinzu, war die stärksten welche die
Chou=
ans hatten, und die übrigen werden ohne
Zweifel ihrem Beyspiele folgen. „ Er
mel=
det sodann, daß eine Abtheilung der
re=
publikanischen Armee die Chouans
geschla=
gen, und derselben Anführer, Nahmens
Langlois, gefangen habe; daß alle
Ge=
meinden von Nantes bis Ancenis die
Waf=
fen abgegeben, viele Anführer der Chouans
der Republik gehuldiget haben, viele,
welche widerstanden hätten, gefangen und
den Kriegsgerichten übergeben worden seyn,
endlich daß er den Belagerungszustand von
Nantes aufgehoben habe und die Vendee
ganz ruhig sey.
Großbrittannien.
Die Opposizions=Partey im
Parlamen=
te hat am 10. May, sowohl im
Ober=
als im Unterhause abermahls einen Versuch
gemacht, eine Abänderung in den
bisheri=
gen Maßregeln der Regierung zu bewirken.
Jm Oberhause that hierzu der Graf
Guild=
ford, (Sohn des ehemahligen ersten
Mi=
nisters, Lord North) im Unterhause Hr.
Fox, den Antrag. Beyde hielten
weit=
läufige Reden, in denen sie von vielen
Jah=
ren her das Benehmen des Ministeriums,
in Beziehung auf den Krieg mit Frankreich
lebhaft tadelten, und endlich darauf
an=
trugen, den König zu bitten, daß er
sei=
nen Ministern die Befolgung des bis=
herigen Systems gänzlich untersage, und
ihnen entgegengesetzte Grundsätze
vor=
schreibe. Jm Oberhause hat
vorzüg=
lich Lord Grenville, im Unterhause Hr.
Pitt die Minister gerechtfertiget. Dieser
sprach durch 3 Stunden, folgte Hrn. Fox
Schritt vor Schritt und zeigte
allenthal=
ben das Falsche von dessen Darstellungen
und Schüssen. Er bewies, daß
insbeson=
dere Frankreich durch den Einfall in die
damahls mit Großbritannien alliirten
ver=
einigten Niederlande den Krieg erkläret
hat, daß es bisher noch immer nicht
mög=
lich war, Frieden zu machen, und daß
Frankreich, in Rücksicht auf den Zustand
seiner Finanzen, nicht im Stande sey, seine
bertriebenen Forderungen zu behaupten,
so lange die kriegführenden Mächte sich
standhaft widersetzen. Wieder die Rede
noch die Bothschaft des Königs versprach,
so fuhr er fort, daß wir Friedens=Unter=
handlungen eröffnen wollten; was wir
also gethan haben, war mehr als wir
ver=
sprachen, und geschah mit Vorwissen
un=
serer Bundesgenossen. Obgleich
Frank=
reich in der Antwort sich nicht
beschwe=
ret, daß wir die Republik nicht
anerken=
nen, so ist doch Hr. Fox dafür so
eingenom=
nen, daß er es thut. Hrn. Wickham aber
zum negoziren zu bevollmächtigen, war,
da es der erste Schritt war, nicht
erfor=
derlich. Vielmehr mußten wir alles
ver=
meiden, was bey den Bundesgenossen den
Verdacht erwecken könnte, als wollten wir
einen Separat=Frieden schliessen. Daß
wir einen Kongreß vorschlugen, beweiset
eben so wenig, daß wir es nicht ernstlich
meinten; denn seit dem Münster=Frieden
sind fast alle Friedensschlüsse, wo Alliirte
vorhanden waren, auf einem Kongresse zu
Stande gebracht worden. Mißfiel der
Vor=
schlag Frankreich, warum machte es
kei=
nen andern? glaubte Frankreich, wir
wä=
ren nicht aufrichtig, warum machte es
dann übertriebene Forderungen, wodurch
es fürchten mußte, sich selbst darüber in
Verdacht zu setzen? Es ist aber noch
da=
zu ungegründet, daß Frankreichs Konsti=
tuzion nicht erlaubt, einen Theil der neuen
Besitzungen aufzugeben. Warum richtet
Hr. Fox seine Beredsamkeit daher nicht
gegen das Directorium? So übertriebene
aber dessen Forderungen waren, so sind
wir doch nicht abgeneigt, eine Negoziazion
zu erneuern, sobald Frankreich es wünscht;
nur aber so lange das Directorium bey
diesen Forderungen beharret, bleibt uns
nichts übrig, als den Krieg mit
Nach=
druck fortzusetzen. Da Herr Fox versichert
hat, daß, sollten wir einen Frieden
an=
biethen, und Frankreich ihn verweigern,
dieses Uneinigkeit in Frankreich, und
Ein=
tracht hier bewirken werde; so wünsche ich
jetzt die Erfüllung seiner Prophezeihung zu
sehen. ”
Als am Ende in beyden Häusern
ge=
stimmt wurde, siegten die Minister mit
ei=
ner entschiedenen Stimmenmehrheit.
Jn einer andern Angelegenheit
hinge=
gen, nähmlich der neuen Auflage auf alle
Erbschaften, hätte die Opposizion
beyna=
de das Uebergewicht bekommen. Der
Mi=
nister hatte dieses Gesetz sehr schnell
durch=
setzen wollen, so daß es den 13. May schon
zum dritten Mahle verlesen werden sollte;
dagegen aber setzte sich Herr Sheridan mit
solchem Nachdrücke, daß die Stimmen
da=
für und dawider ganz gerade getheilt
wa=
ren, und nur der Sprecher durch die Er
theilung der seinigen, dem Minister das
Uebergewicht einer einzigen Stimme
ver=
schaffte. Hierauf erklärte Herr Pitt,
daß er, des Widerstandes wegen, zufrie=
den sey, wenn diese Angelegenheit erst in
sechs Monathen wieder vorgenommen und
entschieden würde. Unterdessen wird ein
neues Parlament zusammen berufen seyn.
Die Wahlen dazu werden vielleicht binnen
4 Wochen schon vor sich gehen, und das
neue bereits im Julius, jedoch nur auf
eine kurze Zeit zusammen kommen.
Als Herr Pitt im Unterhause gefragt
ward: ob man dem Könige von
Sardi=
nien auch itzt noch die Subsidien von
200, 000 Pf. jährlich bezahlen werde, da
er genöthiget sey, mit Aufopferung seiner
von England ihm garantirten Staaten,
mit den Franzosen Friede zu machen? ant=
wortete der Minister, daß diese Subsidien
künftig nicht mehr bezahlt werden sollen;
als Herr Jekyll ferner fragte: ob man
nicht auch die für dieses Jahr bewilligten
Subsidien zurückbehalten würde? gab Hr.
Pitt gar keine Antwort.
Am 11. ist ein Packetboth aus
Westin=
dien angekommen. Aus dessen
Briefschaf=
ten erfuhr man, daß an 23. März der
General Nichelle die Franzosen in
Grena=
da angegriffen, und mit einem
beträcht=
lichen Verluste zurückgeschlagen habe; daß
in St. Vin⟨c⟩ent die Franzosen angegriffen
hätten, aber ebenfalls in die Flucht
geschla=
gen worden seyn, und die Jnsel nun in
Si=
cherheit ist. Der General Abercrombie war
mit 600 Mann Truppen, nach einer Fahrt
von 28 Tagen, aus England in
Barba=
dos angekommen, und machte Anstatt, St.
Lucie anzugreiffen. Jn Guadeloupe
hin=
gegen sind die Franzosen Meister, und
wer=
den es auch wohl bleiben, weil Victory
Hugues dort 20, 000 Negersclaven
bewaff=
net hat.
Vereinte Niederlande.
Die National=Versammlung hat in der
Sitzung am 17. May durch den
Präsiden=
ten Schimmelpenming, die unangenehme
Nachricht erhalten, daß ein Theil der
Schiffe, welche vor einiger Zeit nach
Nor=
wegen gesegelt waren, nähmlich die
Fre=
gatte Argo von 36 Kan. und die Brikken
Merkur, Flage und Echo, einer
Engli=
schen Flotte von 18 Schiffen begegnet seyn,
wodurch die Argo nebst dem Merkur in
Englische Hände gefallen, die andere
Brik=
ken aber auf den Strand gesagt worden
und wahrscheinlich, gescheitert wären; daß
jedoch die Mannschaft gerettet worden sey.
Nach dem Dekrete der National=Ver=
sammlung, daß der General Beurnonville
die kombinierte Franz. und Batav. Armee,
bis zu näherer Disposizion, kommandiren
soll, kann er die Truppen, ohne
Marsch=
patent vom Batav. Gouvernement nöthig
zu haben, dahin marschiren lassen, wohin
es nöthig ist; jedoch soll er an einen
Aus=
schuß für die allgemeine Sachen zu Lande
von allen Bewegungen Bericht erstatten,
und seine Petitionen um Kriegsbedürfnisse
an selbiges einliefern. Die Naz. Vers.
behält sich allein die Disposition über 5000
Mann Batav. Truppen bevor, die
Haa=
ger Garnison darunter begriffen.
Der General=Lieutenant Daendels wird
den rechten und der General=Lieuten. Du=
monceau den linken Flügel der Batav.
Truppen an den deutschen Gränzen, unter
den Oberkommando des Generals en Chef
Beurnonville kommandiren.
Auch ist in der Sitzung vom 12. May
in der Naz. Vers. dekretirt worden, die
Armee marschfertig zu machen und den
Offizieren der Bat. Armee, wie
gewöhn=
lich, eine Gratifikazion zur Bestreitung der
Feld=Equipage zu verwilligen, welches
für 8 halbe Brigaden Jnfanterie, 4 Bat.
Jäger, 4 Bat. ordinarer und 1 Brigade
reitender Artillerie, 4 Regim. Kavallerie
und das Pontoneur=und Minen=Korps,
woraus die Batavische National=Armee
besteht, eine Summe von 1, 276, 649
Gul=
den trägt.
Die ganze Armee ist bereits befehligt,
sich die nöthige Feldrequisiten
anzuschaf=
fen, worunter jedoch keine Zelte sind, weil
die Holländischen Truppen, wie die
Fran=
zösischen, in Hütten kampiren werden.
Kavallerie und Jäger haben, wie die
Jnfanterie, ein neues Exerzier=Reglement
erhalten, und werden bereits darnach
exer=
zirt. Aus dieser Ursache wird das
dieß=
jährige Frühjahrs=Exezizium bis den 15.
Junius dauern.
Jn Amsterdam ist die Ruhe nur von
aussen wieder hergestellt. Jm Grunde hat
man dem Begehren der Kanoniere
nachge=
geben, und viele Anhänger der alten
Re=
gierung absetzen müssen. Die Einigkeit ist
aber dadurch freylich nicht bewirkt. Nun
hat der Französische General Beurnonville
einen Brief an die Amsterdamer
Munizi=
palität erlassen, worin er ihr meldet, daß
Gewerb zu verkaufen.
Es ist eine alte, immer erblich und verkäufliche
Gerechtigkeit, von einen guten und einträglichen
Gewerbe, mit oder ohne dazu gehörigen und
nö=
thigen Geräthschaften, täglich zu verkaufen. Es
werden billige Bedingnisse gemacht, und ist sich
dieshalb des Mehreren bey Hrn. Mathias
Sche=
berl, burgl. Stadttandler in der Weihburggasse
im Eisenhutterischen Hause zu erkundigen.
Wohnungen zu verlassen.
Anfangs der Singerstrasse Nr. 956, vom
ro=
then Apfel gegenüber, ist den 1. Juni d. J. im
ersten Stock eine mit aller Bequemlichkeit wohl
ein=
gerichtete Wohnung bestehend in 9 oder 10
Zim=
mern, Kuchel, Keller, Holzgewölb, sammt
Stal=
lung auf 4 oder 6 Pferde, Heugewölb und
Schu=
pfen auf 2 Wägen, viertel=oder halbjährig zu
verlassen. Ferner sind monatlich oder vierteljährig
folgende wohleingerichtete Quartiere alltäglich zu
verlassen: Auf dem Haarmarkt, unweit dem
ro=
then Thurm nächst dem kleinen Waaghaus Nr. 684,
der erste Stock mit 5 Zimmern, Kuchel, und
Holz=
gewölb; in der Kärntnerstrasse, an dem Eck der
Krugerstrasse Nr. 1067, auch der erste Stock mit
Zimmern, Küche und Holzgewölb; dann am
Stockimeisenplatz bey dem goldenen Engel, wo das
Tabakgewölbe ist Nr. 662, ebenfalls der erste Stock
mit 5 Zimmern und Holzgewölb. Weitere
Aus=
kunft hierüber erhält man in der Singerstrasse, vom
rothen Apfel gegenüber Nr. 956, im 3ten Stock.
Wohnung zu verlassen.
Jn der Himmelpfortgasse Nr. 1019 im 2ten
Stock werden 2 meublirte Zimmer auf die Strasse,
sammt Kabinet und Küche im Hof, bis Michael
monatlich verlassen. Wer selbe bestehen will, hat
sich in der Weihburggasse Nr. 978 im dritten Stock
bey der Hausfrau anzumelden.
Herrschaftliche Wohnungen, sammt Garten
in der Leopoldstadt zu verlassen.
Jn einer nahen, sehr gesunden und überaus
rei=
tzenden Gegend mit der angenehmsten Aussicht in
die Gebirge. Diese in der neuen Gasse Nr. 130
liegende Wohnung besteht in zwey Stöcken. Jn
jedem dieser Stöcke befindet sich ein Saal, 6
Zim=
mer mit parkirten Boden und herrschaftlichen
Meu=
beln, dann 1 Kuchel. Noch ist dabey zu ebener
Erde eine Wohnung von 2 Zimmern und 1
Ku=
chel, 1 Holzlage, und 1 Stall im Nothfall auch
auf vier Pferde. Der schöne und fruchtbringende
Garten, hat noch ein
a partes
Gartenhaus mit
einem Saletel, 1 Billard und ebenerdigen
Bil=
lardzimmer, wohin belaubte schattigte Gänge
füh=
ren. Die Verlassung kann stockweise, oder
zusam=
men, mit oder ohne Garten vom 1. April d. J.
monatlich, vierteljährig, halb=auch ganzjährig
be=
schehen, und wird der Bedingnisse wegen bey der
Gans nächst dem rothen Thurm im 2ten Stock
rechts über die Hauptstiege bey Hrn. Baron v.
Wetzlar nähere Auskunft gegeben, allwo die resp.
Herren Bestandliebhaber sich zu melden belieben
wollen.
Wohnung und Garten zu verlassen,
oder das Haus zu verkaufen.
Zu Margarethen in der Grießgasse bey den 2
lustigen Bauern Nr. 70 ist eine schöne
Sommer=
wohnung, bestehet in einem Salletel, 7 Zimmer,
2 Kuchel, 1 Keller; dann ein schönen
Obstgar=
ten mit einem Lusthaus, alltäglich zu verlassen,
oder auch das Haus aus freyer Hand zu verkaufen.
Das Nöthige ist auf dem Petersplatz zum Aug
Gottes Nr. 603 im 2ten Stock bey Madame Strahl
zu erfragen.
Wirthshaus in Bestand.
Der Eigenthümer von dem neuerbauten Schild=
und Einkehr=Wirthshaus am Daßhoff genannt,
auf der jetzt neuerrichteten Strasse unweit
Alten=
marck, macht zu wissen, daß er gesonnen sey, sei=
ne Wirthschaft, da ihm solche für seine Person zu
beschwerlich ist, zu verringern, oder mitsam, das
ist, das Wirthshaus allein, oder mit allem zum
Hause gehörigen Grundstücken, Wiesen, Aecker,
Viehweidung, Kraut=und Kuchelgarten, sammt
der bereits anfangenden Schaffzucht, auf 3 oder
mehrere Jahre in Bestand zu verlassen. Liebhaber
dessen haben sich daher nach Belieben bey dem
Hausinhaber an bemeldten Ort einzufinden, allwo
das weitere abgeredet und festgemacht werden kann.
Haus zu verkaufen
Jn der Strotzischen Hauptgasse ist ein Haus,
welches gut gebaut, noch Freyjahre, 10
Wohnun=
gen, nebst einen kleinen Gärtel hat, zu
verkau=
fen. Das Mehrere ist in der Roveranygasse in
der Apotheke zum Wallfisch zu vernehmen.
Schloß und andere Gebäude sammt
Gärten und Wiesen zu verkaufen.
Der Eigenthümer des Breitenfurter=Schlosses
verkaufet mit Bewilligung der hohen Landesstelle
theilweise das Schloßgebäude sowohl, als die
üb=
rigen zu Breitenfurt ihm angehörigen Realitäten,
und zwar in folgenden Abtheilungen:
I
. Von dem
Schloßgebäude, der Trakt von der Einfahrt links
bis zur Sakristey: dieser enthält ebener Erde 2
geraumige und 1 kleines Zimmer, 1 Kamin und
bedeckten Gang sammt Privet; im ersten Stock
auch einen gedenkten Gang, 1 Speisesaal, 2
Zim=
mer, 1 Kammer 1 Kamin.
II
. Der Trakt von
der Einfahrt rechts: dieser besteht aus 2 grossen
Kellern, 1 Eisgrube, 1 Speisgewölbe, 2 grossen
Küchen sammt Backöfen, 5 Zimmern, 1
Kam=
mer und gedeckten Gang; im ersten Stock
eben=
falls 1 gedeckten Gang, 5 Zimmern, 1 Kammer,
1 Küche und 1 Speisgewölb.
III.
Der Flügel
rechts sammt dem Kaisersaal: dieser enthält 1
gros=
sen Keller, 1 Küche sammt Backöfen, 1
Speis=
gewölb, 3 grosse Zimmer und 1 prächtigen Saal;
im ersten Stock 2 grosse Zimmer, 1 Kammer
und 1 Gloriet.
IV
. Ein Gebäude rückwärts des
Flügels: es enthält 2 grosse Keller, 1 Eisgrube,
3 grosse Zimmer und 3 Ställe. Vorgenannte
Gebäude können von den Kauflustigen zum
Be=
wohnen oder zum Abbreißen erkauft werden.
V.
Die sogenannte Gärtnerswohnung: sie besteht aus
2 Zimmern, 1 Vorhaus, 1 Küche und Saletel,
dazu gehören 1 Obst=und Küchengarten, sammt
5 Tagw. Wiesen.
VI.
Die sogenannte
Einsiedle=
rey: diese besteht ebenfalls aus 2 Zimmern, 1
Vorhaus, 1 Küche, 1 Saletel sammt Obst=und
Küchengarten, und 5 Tagwerk Wiesen.
VII.
14 Tagwerk Ueberländwiesen, worinn 2 Teiche
befindlich sind: diese Ueberländwiesen werden in so
vielen Theilen, als sich die Gelegenheit darbiethen
wird, verkaufet werden.
VIII
. Ein großer Obst=
und Küchengarten, worin sich ein Teich befindet.
Diejenigen, die einen oder den andern Theil zum
ländlichen Aufenthalte in dieser angenehmen
Ge=
gend, oder zu andern Absichten käuflich an sich zu
bringen gedenken, belieben sich um die Auskunft
der Bedingnisse an den zu Breitenfurt wohnenden
Eigenthümer selbst zu wenden.
Licit . Pferde, Wägen und Reitzeug.
Den 9. Juni vormittag um 10 Uhr wird auf
Verordnung des allhiesig k. k.
Jud. Del. Milit
.
Mixt
. auf der Sailerstatt im k. k. Zeughaus Nr.
1015 ein Reitpferd, Fuchstutte, 2
Wagenpfer=
de, Braun, Wallachen, und 2 deto Braun,
Stutten, 1 Reitsattel, sammt Zaum und Trense,
1 Paar weisse und 2 Paar gelb beschlagene
Pferd=
geschirre, 2 rothtüchene Schaberacken mit goldenen
Borden, und 1 deto mit Gold gestickt, dann 1
4sitziger Wagen auf Federn mit Schwanenhals,
1 deto Bastard, und 1 Rüstwagen mit Deckel,
den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung
verkäuflich hindangegeben. Pferde und Wägen
sind täglich allda zu sehen.
Licit. Effekten.
Den 9. Juni nachmittag von 3 bis 6 Uhr
wer=
den auf Verordnung des allhiesig k. k.
Jud. Del.
Mil. Mixt.
auf der Sailerstadt in dem k. k. Zeug=
haus auf der Stiege im Hof linkerhand im ersten
Stock verschiedene Verlassenschaftseffekten, als 1
goldene Minutenuhr mit einem Cilinder, 2
silber=
ne, und 1 tombackene deto, 2 goldene Münzen,
1 Garnitur silberne Mannschnallen, 2 silberne
Uhrketten, Uniforme und andere Mannskleider,
Hemder und anderes Weißzeug, weiche Kästen,
Tische, Sessel, und mehr andere Fahrnisse den
Meistbietenden verkäuflich hindangegeben.
Licit. Effekten.
Auf Verordnung der löbl. k. k. priv. Schwecha=
ter Kottunfabrik, als Gerichts=und
Abhandlungs=
instanz, in dem zu dieser Fabrik gehörigen
Frey=
hof, der Brentani Hof genannt, zu Schwechat
wer=
den den 9. Juni d. J. vormittag von 9 bis 12,
und nachmittag von 3 bis 6 Uhr im erstgedachten
Freyhof zu Schwechat im zweyten Stock
verschie=
dene Verlassenschaftsfahrnisse, als ein Ring von
Rauten, eine goldene Sackuhr, sammt deto Ketten,
silberne Löffel, verschiedene Mannskleider, deto
Wäsch, damastene und ordinari Tischtücher und
Servieter, verschiedenes Bettgewand, Spiegel in
vergoldten Rahmen, Luster, eine grün damastene
Soffa und Sessel, deto Kopertdecken, verschiede=
nes Tafel=und Kaffeeporzelain, deto Gläser, har=
te und weiche Kästen, deto Tische, verschiedene
ge=
malene Bilder, Kupfer=Meßing=Zinn=und
Ei=
sengeschirr, ein Bastardwagen, ein Pierutsch, und
ein Schwimmer licitando gegen alsogleich baare
Be=
zahlung hindangegeben.
Licit. Effekten
Den 10. Juni werden mit hoher
Regierungs=
bewilligung zu den gewöhnlichen Vor=und
Nach=
mittagsstunden in der Stadt in der Preßgasse im
Neustädterhof Nr. 541 im 2ten Stock die Thüre
linkerhand verschiedene Fahrnisse, als etwas
Sil=
ber, atlas=grosdetour=tafet=musselin=und
kottu=
nene Frauenkleider, deto Mäntel, Leib=und
Haus=
wäsch, harte Schubladkästen, Soffen, Sessel, Spie=
gel, Bilder, Porzelain, Bettstätte, sammt
Bett=
gewand, etwas Meßing=und Eisengeschirr, und
andere Geräthschaften licitando verkauft.
Licit. Kühe sammt Kälber.
Den 10. d. M. Juni werden 2 Kühe mit
ei=
nem dabey befindlichen Kalb, und 1 zweyjährige
Kalbin, alle von sehr guter und der größten
Schwei=
zerart, den Meistbietenden gegen gleich baare
Be=
zahlung hindangegeben. Kauflustige belieben an
gedachten Tag vormittag um 9 Uhr in dem
herr=
schaftl. Schlosse zu Süssenbrunn V. U. M. B.
nächst Leopoldau zu erscheinen.
Licit. Zimmermannisches Haus.
Von dem Amte der Stift Melkerischen Herrschaft
Weikersdorf des V. U. M. B. in dem Marchfelde
wird hiemit kund gemacht: daß der Jakob
Zim=
mermann, unterthäniger Halblehner und Bürger
in dem Markte Weikendorf, und Getraud dessen
Ehewirthin, die ihnen eigenthümlich angehörige
Behausung Nr. 30, welche mit 3 bequemen
Wohn=
zimmern, 1 Kuchel, 1 Speis, Stallungen, Sta=
del, Wagenschupfen, Körnerkasten und Hauskeller
versehen ist, sammt den dazugehörigen 22 7 / 8
Joch Haus=und 37 Joch Uiberländäckern, 1 / 2
Joch Weingarten in Viehtrieb, und 1 / 8
Kraut=
garten, nebst dem Anbau, als 10 1 / 2 Joch mit
Waitzen, 9 1 / 2 Joch mit Korn, 21 Joch mit
Ha=
ber und Haiden, dann das vorfindige Vieh, als
4 Pferde, 4 Kühe, 2 jährige Kalben, 14
Scha=
fe, 2 Lämmer, 2 Zuchtschweine, 4 kleine
Schwei=
ne, 30 Hühner, wie auch 3 Wägen, 1 Kalleß,
und die gesammte Wirthschaftseinrichtung, durch
Versteigerung käuflich hindanzugeben gedenken. Es
haben demnach die Kauflustige den 11. d. M. Juni
nachmittag um 2 Uhr in der Amtskanzley zu
Wei=
kendorf zu erscheinen; der vorläufigen
Kaufsbe=
dingnissen wegen aber an diese Amtskanzley, wo
solche täglich einzusehen sind, sich zu verwenden.
Licit. Brunnerisches Haus
Von dem k. k. Staatsgüteradministrationsgrund=
buchsamte wird hiemit bekannt gemacht: es sey
auf Anlangen Frau Anna v. Sulkofska, wider
Andre Brunner, behausten Unterthan zu
Unter=
döbling, und Katharina dessen Ehewirthin, in die
öffentliche Versteigerung des den besagt
Brunneri=
schen Eheleuten angehörigen, dem k. k. Haunold=
Schullerischen Stiftsgrundbuch dienstbaren, und auf
580 fl. geschätzten Hauses Nr. 9 zu Unterdöbling,
sammt dem dabey befindlichen Garten gewilliget,
und hiezu 3 Termine, als der 11. Juni, der 11.
Juli, und der 11. August d. J. dergestalt bestimmt,
daß, im Fall das Haus sammt Garten weder bey
dem ersten, noch zweyten Termin um die
Schä=
tzung, oder darüber an Mann gebracht werden
sollte, bey dem dritten auch unter der Schätzung
hindangelassen werden soll. Es werden daher
die=
jenigen, welche besagtes Haus gegen gleich baare
Bezahlung käuflich an sich zu bringen gedenken,
an den obgedachten 3 Terminen früh um 9 Uhr
vor diesem Amte in dem vormaligen
Jakoberkloster=
gebäude Nr. 847 im 2ten Stock zu erscheinen haben.
Licit. Effekten
Auf Verordnung des k. k. ni. öst. Landrechts
wer=
den auf der Mehlgrube am 13. Juni d. J. ver=
schiedene Verlassenschaftsfahrnisse, als goldene
Uh=
ren, Dosen, silberne Schnallen, Bestecke, dann
gestickt=bordirt=glatseiden=tüch=und zeugene
Manns=
kleider, derley Leib=und Hauswäsch, dann 1
Stock=
uhr mit Spielwerke, Luster, 1 Divan, Arm=und
Lehnsessel, 1 harter englischer Aufsatzkasten, harte
und weiche Komod=und Kleiderkästen, Tische,
Bettstätte, sammt Bettgewand, Porzelain, und
andere Kleinigkeiten, in den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Von der Anwaldschaft der fürstlich
Starhem=
bergschen Herrschaft Konradwerd wird hiemit kund
gemacht: es sey nach Absterben des Johann Koch,
Sollicitators, auf Anlangen des gerichtl. aufgestell=
ten Verlassenschaftskurators Hrn. Dr. Karl Edlen
v. Adlersburg
junior,
über Einvernehmen der
Uni=
versalerbin, in die öffentliche Feilbietung der
nach=
gelassenen Effekten, bestehend in 2 Sackuhren, ein=
nigen Meubeln und Bildern, besonders aber in
Kleidungstücken, Wäsch, und Zimmereinrichtung,
dann in einigen Büchern, gewilliget worden. Da
nun hiezu der 14. Juni d. J. bestimmt ist, also
haben Kauflustige an diesem Tag nachmittag zu den
gewöhnlichen Licitationsstunden im fürstl. Starhem=
bergischen Freyhause an der Wieden im 3ten Hofe
Stiege Nr. 14 im 2ten Stock links zu erscheinen.
Licit. Haus zun 3 Laufern.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: der
Herr Johann Adam Graf v. Abensperg und Traun,
in seinem und seiner Frau Schwester, Theresia
Grä=
in v. Pace, Namen, habe das Ansuchen gestellt,
das ihnen eigenthümlichen anher dienstbare Haus
Nr. 262 in der Stadt am Kohlmarkt zu den 3
Laufern genannt, mittels einer Versteigerung
hin=
dangeben zu därfen. Zu dieser Versteigerung also
wird der 14. Juni d. J. vormittag um 9 Uhr
hie=
mit mit dem Beysatze festgesetzt, daß die Hälfte des
Kaufschillings gegen gute Bedingungen auf dem
Hause liegen gelassen werde. Alle jene, welche
demnach dieses Haus käuflich an sich zu bringen
gedenken, haben am erstgedachten Tag und Stund
bey dem diesseitigen Grundbuche zu erscheinen, und
jene welche in der Zwischenzeit hierwegen
nähe=
re Erkundigung einzuholen gedenken, eben allda
sich zu melden.
Licit. Weißische Realitäten.
Von der Stiftsherrschaft Melk wird hiemit
be=
kannt gemacht: es sey die nochmalige Feilbietung
der theils bey den ersten zwey Terminen, wegen
Mangel an Kauflustigen nicht an Mann
gebrach=
ten, theils erst seit der Zeit entdeckten folgenden,
in die Joseph Weißische Konkursmasse zu Melk
gehörigen Realitäten, und Fahrnissen, dann der
auf den sämmtlichen eigenen, und Bestandgründen
stehenden Kornfechsung verwilliget worden. An
Realitäten sind noch vorhanden, die zum
Grund=
buche der Stiftsherrschaft Melk dienstbaren 2 Joch
Uiberländäcker am Steinparz, das eben dahin
dienst=
bare um 10 fl. geschätzte Uiberländgärtel bey den
Kalkhäuseln, der darunter befindliche, und um 100
fl. geschätzte Uiberländkeller, und der um 100 fl.
geschätzte 1 Joch Uiberländacker hinter der Pfarr;
dann an Fahrnissen, nebst der auf den Aeckern
stehenden Kornfechsung, 4 Pf. 29 1 / 2 Loth
Sil=
ber, 90 Pf. Zinn, 27 Pf. Kupfer, Porzelain,
Leinwäsch, 11 Better, verschiedene meistens harte
Kästen, Tische, Sessel, Bilder, Spiegel, Uhren,
und andere Hauseinrichtung. Zu dieser
nochma=
ligen Versteigerung wird der 14. Juni d. J. mit
dem Beysatze bestimmt, daß diejenigen Güter, wel=
che bey dieser letzten Feilbietung nicht wenigstens
um die Schätzung an Mann gebracht werden
kön=
nen, bis nach abgefaßten Klaßifikationsurtheil und
ausgetragenen Vorrechte aufbewahret werden sollen.
Die Kauflustigen haben daher an dem
obbestimm=
ten Tag vormittag von 8 bis 12 Uhr, und
nach=
mittag von 2 bis 6 Uhr in dem Weißischen
Rössel=
wirthshaus zu Melk zu erscheinen.
Licit. Fritschisches Haus.
Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmüllerischen
Herrschaft Altlerchenfeld wird anmit kund gemacht:
es sey auf Anlangen des Laurenz Schulz, durch
Hrn. Dr. Steinmaßler, wider die Maria Anna
Fritschin, in die Feilbietung der gegentheiligen auf
1360 fl. gerichtlich geschätzten Behausung Nr. 207
im Altlerchenfeld gewilliget worden. Da nun zu
sothaner Versteigerung für den dritten Termin der
⟨
25.
⟩ Juni d. J. mit dem Beysatze bestimmt ist, daß,
⟨wenn⟩ dieses Haus um den Schätzungsbetrag, oder
darüber nicht an Mann gebracht werden könnte,
es auch unter der Schätzung hindangegeben
wer=
den würde; als haben diejenigen, welche diese
Be=
hausung gegen baare Bezahlung an sich zu
brin=
gen gedenken, an obbestimmten Tag vormittag um
10 Uhr in hierortiger Amtskanzley am Fischmarkt
Nr. 503 zu erscheinen.
Licit. Singerische Stiftmühle.
Von der fürstl. Karl Auerspergischen Herrschaft
Poisbrunn, als Patron der Pfarrkirche zu
Pois=
dorf wird hiemit bekannt gemacht: es sey zu
Fol=
ge hoher Regierungsverordnung in die Versteigerung
der der Pfarrkirche zu Poisdorf gehörigen
Singe=
rischen Stiftmühle zu Poisdorf zum besten der
Kir=
che dergestalt bewilliget worden, daß für den
Leib=
gedingskaufschilling 6000 fl. fixiret, und für den
Erbpachtzins 250 fl. zum Versteigerungsausruf
an=
genommen werden sollen. Da nun zu dieser
Lici=
tation der 15. Juni d. J. früh um 9 Uhr bestimmt
worden, als haben jene, welche die Singerische
Stiftmühle zu Poisdorf durch Erbpacht für sich,
ihre Kinder, und Kindskinder an sich zu bringen
gedenken, an obgedachten Tag und Stund in dem
Pfarrhof zu Poisdorf einzufinden. Jnzwischen aber
die Pachtbedingnisse in der Herrschaft
Poisbrun=
ner Amtskanzley alltäglich einzusehen.
Licit. Radiccische Häuser
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf Ansuchen des Hr. Franz Jos. Seeger, un=
ter Vertretung des Hrn. Dr. Kofler; in die
Feil=
bietung der Bartholomä und Katharina
Radicci=
schen, auf der Wieden liegenden, auf 14100 fl.
gerichtl geschätzten zwey Häuser Nr. 299 und 301,
wegen einer Forderung pr. 4000 fl. sammt
Jnte=
ressen und Unkösten, gewilliget worden. Da nun
hiezu 3 Termine, und zwar für den ersten der
16. Juni, für den zweyten der 18. Juli, und für
den dritten der 16. August d. J. mit dem
Bey=
satze bestimmet worden, daß, wenn diese zwey
Häuser weder bey dem ersten noch zweyten
Ter=
min um die Schätzung oder darüber an Mann
ge=
bracht werden könnten, solche bey dem dritten auch
unter der Schätzung verkaufet werden würden, so
haben diejenigen, welche diese Häuser an sich zu
bringen gedenken, an gedachten Tägen vor dem
Magistrate früh um 9 Uhr zu erscheinen.
Licit. Thürisches Haus.
Von dem Stift zun Schotten in Wien wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn.
Niklas Ramer, d. R. Dr. a. H. u. Gr. Adv.
als gerichtlich aufgestellten Michael und Anna
Thü=
rischen Konkursmassevertretters, und
Vermögens=
verwalters, vermög magistratischen Ersuchschreiben
in die Feilbietung des in diese Konkursmasse
gehö=
rigen, am obern Neustift Nr. 162 liegenden, auf
5800 fl. geschätzten Behausung gewilliget, und zu
dem Ende, über den bereits aus Mangel eines
Käufers fruchtlos verstrichenen ersten Termin, für
den zweyten der 21. Juni d. J. mit dem
Anhan=
ge bestimmt worden, daß dieselbe, im Fall sie
auch bey diesem zweyten Termin um den
Schä=
zungswerth, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden könnte, den bis zum Schätzungswerth
vor=
gemerkten Creditoren eingeantwortet werden würde.
Daher haben die Kauflustige an obbestimmten Tag
früh um 9 Uhr vor diesem Gerichte zu erscheinen.
Licit. Erlacherisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Stadt Wienerisch=
Neustadt wird hiemit bekannt gemacht: es sey in
der gerichtl. Executionssache der Franziska Mayrin,
nun verehlichte Hani, wider Franz Erlacher, in
die nochmalige Versteigerung der gegentheiligen,
auf der Neustädter Haide nächst Steinambrückel
liegenden, zum gmr. Stadt Neustadt Grundbuch
dienstbaren Behausung gewilliget, und zu
Vorneh=
mung derselben der 21. Juni d. J. bestimmt
wor=
den. Die Kauflustigen haben sich daher an
obbe=
sagten Tag früh um 9 Uhr auf dem dasigen
Rath=
hause einzufinden.
Licit. Wirthshaus in Bestand.
Das zur gräfl. Prosper v. Sinzendorfischen
Herr=
schaft Ernstbrunn gehörige, in dem Markte allda
gelegene Wirthshaus sammt den dabey befindlichen
Gebäuden, und der Auskoch=und
Schankgerech=
tigkeit, wie auch den dazugehörigen 9 1 / 2 Joch
Aeckern, 1 1 / 2 Tagw. Wiesen, und 2
eingezäun=
ten Grasgärten wird den 22. d. M. Juni
vor=
mittag um 9 Uhr in der Amtskanzley zu
Ernst=
brunn dem Meistbietenden auf 6 nacheinander
fol=
gende Jahre in Bestand verlassen werden; wozu
die Pachtlustige zu erscheinen haben, zuvor aber
die Kontraktbedingnisse in gedachter Amtskanzley
täglich einsehen können.
Licit. Pflegerisches Haus.
Von der Herrschaft Drosendorf wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey auf Ansuchen des Joseph
Lentz v. Elsarn in die gerichtl. Feilbietung des in
der Stadt Drosendorf liegenden, dem Joseph
Pfle=
ger angehörigen, auf 700 fl. gerichtl. geschätzten
Hauses, sammt darauf haftenden Schmiedgewerb
gewilliget worden. Da nun hiezu 3 Termine,
und zwar für den ersten der 22. Juni, für den
zweyten der 20. Juli, und für den dritten der 17.
August jedesmal vormittag um 9 Uhr mit dem
Beysatze bestimmt worden, daß, wenn dieses Haus
weder bey dem ersten noch zweyten Termin um
die Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnten, es bey dem dritten auch unter der
Schätzung verkauft werden würde; so haben
die=
jenigen, welche dieses Haus gegen gleich baare
Bezahlung an sich zu bringen gedenken, an den
gedachten Tägen und Stunden in der Kanzley
die=
ser Herrschaft zu erscheinen.
Licit. Aecker in Bestand.
Von Burgerspital in Wien werden den 23. Ju=
ni d. J. die dem Burgerspital angehörig nächst dem
Neugebäu an der Hauptstrasse liegende 52 Joch
Aecker zu Michaeli d. J. auf weitere 6 oder
meh=
rere Jahre entweder in ganzem, oder
abtheilungs=
weis durch öffentliche Versteigerung, mit
Vorbe=
halt höchster Ratifikation, den Meistbietenden in
Bestand hindangelassen. Wer demnach besagte
Ae=
cker in Bestand zu nehmen willens ist, beliebe sich
an obbemeldten Tag früh um 9 Uhr in der
Bur=
gerspitalsgrundstube anzumelden.
Licit. Körblerisches Waarenlager ꝛc.
Von dem Ortsgerichte der k. k. Staatsherrschaft
St. Pölten wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
bey der den 18. April und die folgenden Tage
für=
gewesten öffentlichen Versteigerung der
beträchtlich=
ste Theil des vorhandenen, zur Albrecht
Körbleri=
schen Konkursmasse gehörigen, in Tüchern, Sei=
den=und Wollenzeug, Kottun, Nürnberger=Spe=
zerey=und Materialwaar bestehende Waarenlager,
wegen Mangel hinlänglicher Käufer nicht an Mann
gebracht worden. Da nun der gerichtl. aufgestellte
Masseverwalter, Hr. Landesadv. Anton Jenick,
um eine neuerliche Versteigerung angesuchet hat,
so wird hierzu der 24. und 25. Juni, der 25.
und 26. Juli, dann der 22. 23. 24. 25. und 26.
August vormittag von 8 bis 12 Uhr, und
nach=
mittag von 2 bis 7 Uhr bestimmt. Kauflustige
haben sich daher an diesen Tägen zur bestimmten
Stunde in dem Albrecht Körblerischen Haus in der
Landstrasse im ersten Stock einzufinden. Unterein=
stens wird jedermann erinnert, daß auch das in
eben diese Konkursmasse gehörige, gutgebaute, in
der besten Lage befindliche, zu ebener Erde aus
einem Wohnzimmer einem grossen Handlungs=
und einem kleinen Handgewölb, einer Küche, Kel=
ler und Hof, im ersten und zweyten Stock aber
überall aus 5 Zimmern, Küche und Speiskammer,
dann einem grossen, zum theil gemauerten Boden
bestehende Handlungshaus, sammt darauf
radicir=
ter vermischter Handlungsgerechtigkeit noch
unver=
äussert vorhanden sey. Kauflustige mögen sich
da=
her entweder an den zur Versteigerung des
Waa=
renlagers bestimmten Tägen, oder auch ausser
die=
ser Zeit bey Gericht oder bey dem aufgestellten
Masseverwalter anmelden.
Licit. Haunoldisches Haus.
Von dem Verwalteramte der k. k. Familienherr=
schaft Laxenburg wird hiemit bekannt gemacht: Es
habe der Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenz=
stadt Wien auf Anlangen des gerichtl. aufgestellten
Maria Anna Haunoldischen Gerhaben, Anton
Schauers, dann auf Einvernehmen des Hrn. Ku=
rators Dr. Klemenschitz, und den diesfälligen
Ver=
lassenschaftsgläubigern das Ansuchen gemacht, wo=
mit das in gedachte Verlassenschaft gehörige Haus
zu Laxenburg Nr. 73, welches in 3 Zimmern,
einer Kammer, 2 Kucheln, 2 Speisen, 2
Holz=
kämmern, und einem Höfel mit einen Wasserbrunn,
bestehet, und auf 360 fl. geschätzet ist, öffentlich
versteigert und den Meistbietenden gegen baare
Be=
zahlung hindangegeben werden möchte. Da nun
zu solcher Feilbietung der 27. Juni d. J. früh
um 9 Uhr in der Herrschaftskanzley zu Laxenburg
bestimmet worden ist; als haben die Kauflustige
an obbestimmten Tag, Stund und Ort zu erscheinen.
Licit. Schmidtische Aecker
Von dem Justizamte der k. k. Herrschaft
Eber=
storf wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf
An=
suchen des Jgnatz Oellmayr, burgl. Braumeisters,
im Markte Schwechat, in die Feilbietung der in
dem Schwechater sogenannten Abraume liegenden
auf 200 fl. geschätzten 2 Joch der Anna Maria
Schmidt gehörigen freyen Ueberländäcker gewilli=
get worden. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
für den ersten der 30. Juni, für den zweyten der
30. Juli, und für den dritten der 30. August d.
J. mit dem Beysatze bestimmet worden, daß, wenn
diese Aecker weder bey der ersten noch zweyten
Feil=
bietung um die Schätzung an Mann gebracht
wer=
den könnten, solche bey der dritten auch unter der
Schätzung verkauft werden würden; so haben
die=
jenigen, welche diese Aecker gegen baare
Bezah=
lung an sich zu bringen gedenken, an den
gedach=
ten Tägen vormittag um 10 Uhr in der Kanzley
dieser Herrschaft zu erscheinen.
Licit. Guttmannisches Haus.
Von der freyherrl. Joseph v. Bartensteinischen
Herrschaft Rastenberg in Ni. Oest. V. O. M. B.
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf
Anlan=
gen der Mathias Guttmannischen Gläubiger, in
die öffentliche Versteigerung der dem Mathias
Gut=
mann, Gemeinen bey dem löbl. großherzogl. Tos=
kanischen Jnfanterie=Regiment, angehörigen, im
Dorfe Marbach liegenden, auf 570 fl. geschätzten
Hofstattsbehausung Nr. 6, sammt der
dazugehöri=
gen Hälfte von einen öden Halblehen, nebst
ange=
bauten Winter=und Sommerfrucht, gewilliget
wor=
den. Da nun zu dieser Versteigerung der 30. Juni
d. J. bestimmt wurde, so werden die Kauflustige
an besagten Tag vormittag um 9 Uhr in die
Amts=
kanzley der Herrschaft Rastenberg, wo zugleich die
Verkaufsbedingnisse einzusehen sind, zu erscheinen
vorgeladen.
Licit. Kirchschlögers Realitäten.
Vom Stiftgerichte Lambach im Hausruckviertel
Oesterreich ob der Ens wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey in die öffentliche Feilbietung der
ge=
sammten zur Konkursmasse des Georg Kirchschlögers,
gewest bürgl. Wirths in dem Markte Lambach,
gehörigen Realitäten und Fahrnisse gewilliget, und
zur Versteigerung die Tagsatzung auf den 1. Juli
d. J. solchergestalt bestimmt worden, daß
vormit=
tag von 9 bis 12 Uhr die Realitäten, nachmittags
von 3 bis 6 Uhr die Fahrnissen, jedoch diese, falls
die Realitäten bey der vormittägigen Versteigerung
nicht verkauft würden, nur in sofern sie nicht zum
weitern Wirthschaftsbetriebe erforderlich sind, feil=
geboten werden. Die zum Verkauf feilstehenden
Realitäten sind das auf dem Marktplatze in der
besten Gegend an der Poststrasse liegende gutgebaute
mit grossen und bequemen Gastzimmern und
Stal=
lungen versehene Gasthaus, sammt der darauf
ra=
dizirten Gastwirthschaftsgerechtigkeit, einen Stadel,
und den zum Haus gehörigen gutbestellten
Grund=
stücken pr. 8 28 / 64 Joch 10 Klafter Aeckern, 8
25 / 64 Joch 13 Klafter Wiesen, und 2 33 / 64 Joch
3 Klafter Holzgrund, wovon das Haus, die Aecker,
und ein Theil der Wiesgründe keinem Freygeld un=
terliegen; dann die im Burgfried Stadel
liegen=
den 12 26 / 64 Joch 24 Klafter betragenden, dem
Freygelde unterliegenden Aecker, und
Angergrün=
de. Die Fahrnisse hingegen bestehen in Pferden,
Kühen, Mayrschaftsgeräthschaften, Weinen, Haus=
einrichtungen, Silber, Bettern, Leinwäsch, und
andern Wirthshauserfordernissen, wovon das
Ver=
zeichniß, so wie auch die auf den Realitäten
haf=
tenden Steuren bey der Kanzley täglich eingesehen
werden können.
Convoc. Hueber's Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Martin Hueber,
Med. Candidatus
am 3.
März 1796 in der Naglergasse Nr. 313 mit Tod
abgegangen, und daher über Anlangen des Hrn.
Jgnaz Pedrossy,
J. U. D
. s. H. u. Gr. Adv.
als diesfälligen Verlassenschafts=Curators, um mit
dieser Abhandlung sicher vorgehen zu können, ver=
williget worden, alle jene vorzuladen, und zu
hören, welche an dieser Verlassenschaft entweder
aus dem Erbrecht,
jure crediti
, oder auf was
immer für eine Art Ansprüche machen können. Zu
diesem Ende haben alle jene, so hieran
Forderun=
gen zu stellen gedenken, den 28. Juni d. J. früh
um 9 Uhr vor diesem Magistrate entweder
per=
sönlich, oder durch einen hinlänglich
Bevollmäch=
tigten sogewiß zu erscheinen, wie im widrigen diese
Verlassenschaft von amtswegen abgehandelt, und
den sich gesetzmäßig auszuweisenden Erben ohne
wei=
tern eingeantwortet werden würde.
Convoc. Meißners Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey, um mit der Verlassenschaftsabhandlung der
verstorbenen Maria Anna Meißner, eines bürgl.
Schuhmachermeisters und Hausinhabers Wittwe,
sicher vorgehen zu können, auf Anlangen des Hrn.
Karl v. Herlein, k. k. Hofagentens, als gerichtlich
verordneten Curators des minderjährigen Sohnes
und Testatmiterbens, Michael Meißner, und
der=
ebenfalls als Miterben eingesetzten Maria Anna
Doltischen minderjährigen Kinder und rücksichtlich
Enkeln, für nothwendig befunden worden, all
je=
ne einzuberufen, welche an diese Verlassenschaft
entweder aus dem Erbrechte, oder
jure crediti
,
oder auf was immer für eine Art Forderungen und
Ansprüche zu machen gedenken; diese haben daher
den 30. Juni d. J. vormittag um 10 Uhr vor
diesem Magistrate persönlich, oder durch
hinläng=
lich Bevollmächtigte zu erscheinen, und ihre
An=
sprüche und Forderungen rechtsbeständig zu
erwei=
sen, widrigens nach Verlauf dieser Frist die
Ab=
handlung ohne weitern gepflogen, und die Verlas=
enschaft den sich legitimirenden Erben
eingeant=
wortet werden würde.
Convoc. Wielander's Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Franz Wielander, behauster Burger, und
Berg=
grün Fabrikant Nr. 264 auf der Wieden, am 16.
Janer 1796
ab intestato
mit Tod abgegangen,
und daher, um mit der diesfälligen
Verlassen=
schafts=Abhandlung sicher vorgehen zu können, für
nothwendig befunden worden, alle jene vorzuladen,
und zu hören, welche an dieser Verlassenschaft
jure
crediti,
oder auf was immer für eine Art
An=
sprüche machen können. Zu diesem Ende haben
al=
le jene, so hieran Forderung zu haben glauben, den
30. Juni 1796 früh um 9 Uhr, entweder
persön=
ich, oder durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
sogewiß vor dem Magistrat zu erscheinen, wie im
widrigen diese Verlassenschaft ohne weitern
abge=
handelt, und den sich gesetzmäßig auszuweisenden
Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. Doblerscher Gläubiger.
Von dem Metropolitankapitel allhier wird
be=
kannt gemacht: Es sey die M. Anna Dobler, ge=
weste Hausinnhaberin Nr. 144 zu Maria Hilf,
ohne Hinterlassung einer letztwilligen Anordnung
mit Tode abgegangen, und um mit derselben
Ver=
lassenschafts=Abhandlung sicher vorgehen zu können,
auf Ansuchen des gerichtl. aufgestellten Curators
der minderj. und der gesammten großjährigen
Ma=
ria Anna Doblerschen Erben für nöthig befunden
worden, alle jene vorzurufen, und anzuhören, die
aus dem Erb=oder sonstigen Rechte Ansprüche
machen, oder zu haben vermeinen. Daher haben
alle jene am 1. Juli d. J. Vormittag um 10 Uhr
in der Metropolitankapitel Hofmeister Amtskanzley
am Stephansplatz im Zwettelhof persönlich, oder
durch ordentlich Bevollmächtigte zu erscheinen, und
ihre Ansprüche geltend zu machen, widrigens die
Abhandlung ohne weitern geschlossen werden würde.
Convoc. Koch's Gläubiger.
Von der fürstl. Starhembergschen Herrschaft
Kon=
radswörth wird hiermit bekannt gemacht: Es sey
der Johann Koch, Sollicitator, mit Hinterlassung
eines Testamentes verstorben, und habe in diesen
seine Schwester, Barbara, vereheligte Günßnerin
zu Preßburg, zur Universalerbin eingesetzt; daher
auf Anlangen des zur Pflegung der diesfälligen
Abhandlung, und zur einstweiligen Vertrettung
oder abwesenden Universalerbin aufgestellten
Cura=
tors, Hrn. Dr. Edl. v. Adlersburg,
Junior,
für
nöthig befunden worden, eine Convocations=Tag=
satzung anzuordnen. Demnach haben alle jene,
welche an sothane Verlassenschaft, entweder aus
dem Erbrechte, oder als Gläubiger einige
Ansprü=
che und Forderung zu haben vermeinen, den 1.
Juli 1796 Nachmittag um 3 Uhr in der Kanzley
des fürstl. Starhembergschen Anwalds, Hrn. Dr.
Edl. v. Schwaiger, unter den Tuchlauben bey dem
blauen Jgel im ersten Stock, entweder persönlich,
oder durch hinlänglich Bevollmächtigte sogewiß zu
erscheinen, und ihre Ansprüche und Forderungen
anzumelden, und darzuthun, widrigens diese
Ver=
lassenschaft ohne weiters abgehandelt, und
über=
haupt was Rechtens ist, vorgekehret werden würde.
Convoc. Deimlinscher Erben.
Von der fürstl. Aloys Lichtensteinischen Herrschaft
Wilfersdorf wird bekannt gemacht: Es sey nach
Absterben der Anna Maria Deimlin, led. St. ,
von Seitz aus Mähren gebürtig, und gewesene
Dienstmagd in Poysdorf, für nothwendig
erach=
tet worden, derer sämmtliche Erben vorzuladen.
Demnach wird all jenen, welche aus dem
Erb=
rechte einen Anspruch auf die Verlassenschaft der
Anna Maria Deimlin zu machen gedenken, hier=
mit aufgetragen, den 4. Juli 1796 früh um 9 Uhr
in der Kanzley dieser Herrschaft entweder
persön=
lich, oder durch einen Bevollmächtigten sogewiß
ihre Ansprüche anzumelden, widrigens diese
Ver=
lassenschaft abgehandelt, und der ausfallende
Be=
trag den sich legitimirenden Erben vertheilet
wer=
den würde.
Convoc.
Mathias und Katharina
Klings=
hoferischer Erben und Gläubiger.
Von der fürstlich Aloys Liechtensteinischen
Wie=
ner Vorstadt Freygrund Herrschaft Lichtenthal
wer=
den all und jene, welche an die Verlassenschaft
des ohne Testament verstorbenen Mathias
Klings=
hofer, gewesten Kapseldrehers in der k. k. Porze=
lainfabrik und Jnwohners Nr. 69 im Lichtenthal,
dann seiner auch verstorbenen Ehewirthin
Kathari=
na gegründete Ansprüche entweder aus dem
Erb=
rechte, oder aber Schuldenhalber machen können,
hiemit öffentlich einberufen, um auf den 7. Juli
d. J. vormittag um 10 Uhr in hiesiger
herrschaft=
lichen Amtskanzley sogewiß zu erscheinen, und sich
zur Erbschaft zu legitimiren, auch die anderweite
Forderungen zu liquidiren, widrigens nach Verlauf
dieses Termins vorgekehret werden wird, was
Rech=
tens ist.
Convoc. Gannaysche Gläubiger.
Ueber das allhier ohne Rücklassung eines
Testa=
ments erfolgte Absterben des Johann v. Ganaay,
königl. ungarischen Hofkanzley=Registranten, wer=
den alle diejenigen, welche auf dessen hierländige
Verlassenschaft eine Schuldforderung zu stellen
ver=
meinen, hiemit angewiesen, am 9. Juli d. J.
früh um 9 Uhr sogewiß vor dem k. k. ni. öst. Land=
recht zu erscheinen, und ihre Forderung geltend zu
machen, widrigens ohne Rücksicht auf selbe diese
Verlassenschaft an Behörde überlassen werden würde.
Convoc. Rosenbergers Gläubiger.
Von dem k. k. Warasdiner St. Georger
Gränz=
regiments Kantonsgerichte wird andurch bekannt
ge=
macht: es sey zur Ausfindigmachung der etwa
vor=
handenen Schulden, oder Erbsinteressenten des zu
Racha in Kroatien verstorbenen Pfarrers, Fran=
ziskus Rosenberger, die gewöhnliche
Convocations=
edikte auszufertigen befunden worden. Daher wird
jedermann, der an gedachter Verlassenschaft des
verstorbenen Pfarrers, Franziskus Rosenberger,
Schulden, oder Erbschafts halber Ansprüche und
Forderung hat, oder zu haben vermeinet, den 20.
Juli d. J. früh um 9 Uhr vor dem gedachten
Kan=
tonsgerichte entweder persönlich, oder durch einen
Bevollmächtigten alsogewiß zu erscheinen, und
sei=
ne etwan habende Ansprüche und Anforderung
be=
hörig zu liquidiren haben, wie im widrigen, was
Rechtens ist, von Amtswegen vorgekehret werden
wird. Stab Bellovar den 15. April 1796.
Convoc. Gyukich's Erben.
Von dem k. k. Gradiscaner Gränzkantons
Ge=
richte in Slavonien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey zu Orubicza im Gradiskaner
Gränzregi=
ments=Nro der Herr Pfarrer, Marcus Gyukich,
ohne Testament mit Tod abgegangen, und weil
die nächsten Erben desselben unbewußt sind, so ist
für nöthig befunden worden, dieselben anmit
vor=
zuladen. Daher wird allen jenen, welche
entwe=
der aus dem Erbrechte, oder auch sonst einem
Rechts=
titel auf die Verlassenschaft des gedachten Hrn. Pfar=
rers Marcus Gyukich, einen Anspruch zu
ma=
chen gedenken, hiermit aufgetragen, in einer
Zeit=
frist von 3 Monaten, das ist bis Ende Juli d. J.
vor dem hiesigen Kantonsgerichte entweder
persön=
lich, oder durch einen Bevollmächtigten ihre
An=
sprüche sogewiß anzumelden, widrigens diese
Ver=
lassenschaft von Amtswegen abgehandelt, und was
Rechtens ist, vorgekehret werden wird. Neugra=
disca am 30. April 1796.
Convoc. Csamesiascher Gläubiger.
Von dem k. k. im Bannat aufgestellten
Jud.
Del. Mil.
wird hiemit bekannt gemacht: es sey
über das zu Pancsova erfolgte Absterben des
tür=
kischen Unterthans, Hassan Csamesia, zu
Ausfin=
digmachung des etwa vorhandenen
æris alieni
ei=
ne peremtorie klausulirte Tagsatzung auf den 9. Au=
gust d. J. früh um 9 Uhr in der zu Temeswar
befindlichen Kanzley dieses k. k. Bannatischen
Jud.
Del. Mil.
zu erscheinen, zur ersten, zweyten, und
allendlichen Frist bestimmt worden; es werden
daher all jene, so an der gedachten Verlassenschaft
sub quocunque titulo
einige ⟨Ansprüche⟩ und
For=
derungen haben, oder zu haben vermeinen, an
obgedachten Tag, Stund und Ort, entweder
per=
sönlich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
al=
sogewiß zu erscheinen, ihre Ansprüche und
Forde=
rungen anzumelden, sohin selbe mit Beybringung
der behörigen Dokumenten rechtens zu erweisen
ha=
ben, widrigens die Abhandlung sothaner
Verlas=
senschaft mit den anwesenden Erbsinteressenten
vor=
genommen, und auch nach vorhandenen
Umstän=
den, und Befund der Sache entweder den
Gläu=
bigern zugesprochen, oder den legitimirten Erben
mit Vortheil und Last eingeantwortet, und im
er=
sten Falle auch den Ausbleibenden das ewige
Still=
schweigen auferlegt werden würde.
Convoc. Herrich's Gläubiger.
Von dem in den Königreichen Galizien und
Lo=
domerien aufgestellten k. k.
Jud. del. mil. mix.
wird anmit erinnert: Es sey der von Wien aus
Niederösterreich gebürtige, bey dem Jaroslauer
Montursdepot angestellte Oberlieutenant, Kajetan
Herrich, am 6. April 1796 zu Jaroslau
testato
l. St. verstorben; um nun mit dessen
Verlassen=
schaft der Vorschrift nach vorzugehen, werden alle
diejenigen, welche hieran einige Erbs=oder
son=
stige Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit
auf=
gefordert, ihre Ansprüche binnen 4 Monaten, das
ist, bis 15. August d. J. bey diesem
Jud. del.
mil. mix.
entweder selbst, oder mittelst
Bevoll=
mächtigten um so gewisser anzumelden, und
gel=
tend zu machen, als widrigens dieses
Verlassen=
schaftsabhandlungsgeschäft zwischen den
Erscheinen=
den der Ordnung nach ausgemacht, und jenes, was
Rechtens ist, vorgekehret werden wird. Lemberg
den 15. April 1796.
Convoc. Komlenaczischer Gläubiger.
Es ist der zu Bellovar in Kroatien behauste
Schneider und Handler, Arszenia Komlenacz, mit
Tod abgegangen. Um nun mit der Abhandlung der
Verlassenschaft desselben sicher vorgehen zu können,
hat man für nöthig befunden, diejenigen, welche
an der diesfälligen Verlassenschaft aus was immer
für einem Grunde Ansprüche zu machen gedenken,
vorzuladen. Diesemnach werden alle jene, welche
an die gedachte Verlassenschaft einige Forderungen
zu stellen vermeinen, den 12. September d. J.
vormittag um 9 Uhr entweder persönlich oder durch
einen Bevollmächtigten auf dem hiesigen Rathhause
zu erscheinen, und ihre Forderungen abzugeben
haben, widrigens ohne weiters die Verlassenschaft
abgehandelt, und den rechtmässigen Erben
einge=
antwortet werden soll. Bellovar den 8. April
1796.
Convoc. Bajanatischer Gläubiger.
Von dem im Großfürstenthum Siebenbürgen
aufgestellten k. k.
Jud. Deleg. Milit.
wird anmit
kund gegeben: Es sey der im vorgewesten
Türken=
kriege bey dem Volontairkorps als Lieutenant
ange=
stellt gewesenen Georg Bajanat mit Rücklassung
eines schriftlichen Testaments, einer Wittwe, und
eines Sohns, Namens Constantin, den 31. Au=
gust 1788 im hiesigen Feldspital verstorben. Um
mit dieser Verlassenschaft gehörig vorgehen zu
kön=
nen, ist für nöthig befunden worben, alle jene,
welche an diesen Nachlaß
jure cre⟨dit⟩i, vel hære-
ditatis, vel quocunque alio ⟨ti⟩tulo
eine
For=
derung zu stellen das Recht zu haben vermeinen,
durch gegenwärtiges Edikt gehörig einzuberuffen,
und vorzuladen, und zwar solchergestalt, daß
jeder=
mann seine Ansprüche und Forderungen bis letzten
Septemb. 1796 längstens bey obbenannten
Jud.
Deleg. Milit.
entweder persönlich oder durch einen
hinlänglich bevollmächtigt und mit allen
Beweis=
dokumenten versehenen, wohlinstruirten Sachwalter
oder Bevollmächtigten um so gewisser
anzubrin=
gen und zu liquidiren haben, als im widrigen nach
fruchtloser Verstreichlassung dieses vorerwehnten
Peremtorialtermins diese Lieutenant Bajanotische
Verlassenschaft ohne weitern Umtrieb vom
Amts=
wegen verhandelt, was rechtens ist vorgekehret, und
an die Theilnehmer ohn allen Ruckhalt gesetzlich
ausgefolget werden wird. Daher man sich der
er=
wirkten Ausfolglassung wegen vor aller
Verantwor=
tung und Schadenersatzes andurch prälavirt haben
will. Herrmannstadt den 31. May 1796.
Konkurs der Maria Anna Gregosch.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit zu wissen gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Ni. Oest.
unter der Enns befindliche beweg=und
unbewegli=
che Vermögen der Maria Anna Gregosch, Ehegat=
tin des Handelsmanns Johann Gregosch, wohn=
haft am Graben im v. Trattnerschen Freyhof im
fünften Stock, gewilliget worden. Daher wird
je=
dermann, der an erstgedachter Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt, an=
mit erinnert, bis 19. August 1796 die
Anmel=
dung seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Dokt. Grillparzer, als
Ver=
tretter der diesfälligen Konkursmasse, bey dem
Ma=
gistrate alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit dieser Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlanget, zu erweisen, als im widrigen
nach Verfliessung des erstbestimmten Tages Niemand
mehr wird angehöret werden, und jene, die ihre
Forderung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten im Lande Ni. Oest. un=
ter der Enns befindlichen Vermögens des Eingangs
benannten Verschuldeten, ohne Ausnahme, auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich
ein Kompensationsrecht gebührete, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Masse zu
fordern hätten, oder wenn auch ihre Forderung
auf ein liegendes Gut der Verschuldeten
vorge=
merket wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums=oder Pfandrechts, das ihnen sonst zu
stat=
ten gekommen wäre, abzutragen verhalten werden
würden.
Konkurs des Michael Lubi.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Kon=
kurses über das gesammte im Lande Ni. Oest. unter
der Enns befindliche beweg=und unbewegliche
Ver=
mögen des Hrn. Michael Lubi, der Rechten
Dok=
tor, auch Hof=und Gerichts=Advokaten, gewilli=
get worden. Daher wird jedermann, der an
erst=
gedacht Verschuldeten eine Forderung zu stellen
be=
rechtiget zu seyn glaubt, anmit erinnert, bis 1. Sep=
tember d. J. die Anmeldung seiner Forderung in
Gestalt einer förmlichen Klage wider den Hrn.
Dr. Puffer, als Vertretter der obbenannten
Kon=
kursmasse, bey dem Magistrate alsogewiß
einzurei=
chen, und in dieser nicht nur die Richtigkeit dieser
Forderung, sondern auch das Recht, Kraft dessen
er in diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
ver=
langte, zu erweisen; als im widrigen nach
Ver=
fliessung des obbestimmten Tages Niemand mehr
wird angehöret werden, und jene, die ihre
Forde=
rung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rück=
sicht des gesammten im Lande Niederösterreich
un=
ter der Enns befindlichen Vermögens des
Ein=
gangs benannten Verschuldeten, ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirk=
lich ein Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Masse zu
for=
dern hätten, oder wenn auch ihre Forderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa
in die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
un=
gehindert des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfandrechtes, das ihnen sonst zu statten
gekom=
men wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Georg Vrera.
Von dem k. k. deutsch=bannatischen Cantons=Ge=
richte zu Pantschowa im Bannat wird hiermit
be=
kannt gemacht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröffnung eines Konkurses über das gesammte im
deutsch=bannatischen Canton befindliche beweg=und
unbewegliche Vermögen des unterm 2. April 1796
zu Dollova verstorbenen Handelsmann, Georg
Vreta, gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedachten Verschuldeten eine Forderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubt, anmit
er=
innert, bis den 22. November 1796 die
An=
meldung seiner Forderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage wider diese Konkursmasse bey
die=
sem Cantons=Gerichte alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget, zu
er=
weisen, als widrigens nach Verfliessung des
erst=
bestimmten Tages Niemand mehr angehöret
wer=
den, und diejenigen, die ihre Forderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rücksicht des
gesamm=
ten im deutsch=bannatischen Canton befindlichen
Vermögens des Eingangs benannten Verschuldeten,
ohne Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebüh=
rete, oder wenn sie auch ein eigenes Gut aus der
Masse zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
For=
derung auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vor=
gemerkt wäre, also, daß solche Gläubiger, wenn sie
etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Erinnerung an Joseph Kleiber.
Von der freyherrlich v. Penklerschen Herrschaft
Burg Medling Veste Lichtenstein dem Joseph
Klei=
ber, gewesten Steinmetzmeister von Enzersdorf,
wegen seines unbekannten Aufenthaltorts, hiermit
zu erinnern: Es habe wider ihn Hr. Anton Resch,
Dr. a. H. u. Gr. Advok. als gerichtl. verordneter
Curator ad actum
der minderj. Anna
Drasko=
witz, gebohrnen Jakob, bey diesem Gerichte wegen
auf den mit ihren Vater, Michael Jakob, unterm
15. Juli 1789 gerichtl. getroffenen Vergleich noch
zu fordern habenden, und auf des Geklagten
Wein=
garten den 29. Juli 1790 vorgemerkten
Schuld=
rest von 841 fl. Klage angebracht, und wegen
des=
sen Abwesenheit um Aufstellung eines
Curatoris
absentis
und die gerecht richterliche Hilfe gebetten,
weswegen dann auch auf den 28. Juni 1796 eine
Tagsatzung bey sonstiger Schuldiggeständhaltung
an=
geordnet worden ist. Das Gericht, dem der Ort
eines Aufenthalts unbekannt, und da er vielleicht
aus den k. k. Erblanden abwesend ist, hat ihm zu
seiner Vertrettung, und auf dessen Gefahr und
Un=
kosten den Hrn. Justitiar, Johann Nep. Sippel,
von Medling, als Curator bestellet, mit welchem
die angebrachte Rechtssache nach der für die kais.
königl. Erblande bestimmten Gerichtsordnung
aus=
geführet, und entschieden werden wird. Er Joseph
Kleiber wird daher dessen anmit zu dem Ende
er=
innert, damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
erscheinen, oder inzwischen dem bestimmten
Ver=
tretter seine Rechtsbehelfe an Handen zu lassen, oder
auch sich selbst einen anderen Sachwalter zu bestellen
und diesem Gerichte namhaft zu machen, und
über=
haupt in jene rechtliche ordnungsmäßige Wege
ein=
zuschreiten wissen möge, die er zu seiner
Verthei=
digung diensam finden wird, massen er sich die
aus seiner Verabsäumung entstehende Folgen selbst
beyzumessen haben wird.
Einberufung verschiedener Erben.
Vom k. k. deutsch=Bannatischen
Kantonsgerich=
te zu Pantschowa in Bannat werden die
unwis=
sentlichen Erben nachbenannter in diesem
Kantons=
bezierke Verstorbenen, als der im August 1786 zu
Starzowa verstorbenen Katharina Hausin, der an
21. Dezember 1789 zu Pantschowa verstorbenen
Anna Vorreiterin, des den 26. May 1786 zu
Nicolinze verstorbenen Mathias Dinslederer, des
am 26. November 1789 zu Neuarrad
verstorbe=
nen Johann Erliz, des am 9. Oktober 1790 zu
Pantschowa verstorbenen David Breining, des am
26. Dezember 1790 zu Pantschowa verstorbenen
Johann Fralck, der in May 1791 zu
Pantscho=
wa verstorbenen Anna Schidekin, des im April 1791
zu Pantschowa verstorbenen Stanko Modosky, des
in eben dem Jahre zu Borcsa verstorbenen Bolge
Kattana, und des im März 1792 zu Pantschowa
verstorbenen David Hafner, dergestalt einberufen,
daß sich bey diesem Kantonsgerichte bis den 4. Jä=
ner 1797ger Jahrs alsogewiß um ihre Erbschaften
zu melden, und gehörig zu legitimiren haben, wie
im widrigen solche als erblos behandelt werden sollen.
Citat. eines unbekannten Geistlichen.
Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Grafeneck
wird hiemit bekannt gemacht: es habe ein sicherer
Johann Baptist Noderer, aus Schwaben, wel=
cher als Chirurgus zu Gederstorf in Niederösterreich
nächst Krems gestorben, ein Testament hinterlassen,
und in demselben einen Geistlichen unbekannten
Na=
mens, der einst für ihn ein Kostgeld in Wien
ge=
zahlt haben soll, ein Legat pr. 80 fl. vermachet.
Da nun von diesem geistlichen Herrn bisher nichts
erfragt werden konnte, so wird derselbe hiedurch
mit dem Beysatze einberufen, daß er sich binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen bey hiesigem
Orts=
gerichte melden soll, widrigen Falls er für tod
ange=
sehn, und die ihn legirten 80 fl. theils auf
Mes=
sen nach dem Sinne des Testaments verwendet,
und theils nach demselben, und den darüber bey
der Verlassenschaftsabhandlung am 26. Juni 1792
geschlossenen Vergleiche die weitere Vorkehrung
da=
mit gemacht werden würde. Grafeneck den 17.
März 1796.
Amort. Wechselbriefe.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wechsel=
gerichte wird hiermit bekannt gemacht: Es haben
Ferdinand
Delorme & Comp.
, Handelsleute aus
Prag, den Verlust zweyer von
Marc. Daniel
Je-
noni
zu Gunsten des Franz Barbonai und Comp.
auf
Caroccolo & Razzavango
in Triest unterm
11. März d. J. in Livorno ausgestellten, bey den
Bajanotti Fapajanupoly
, und Alexander allhier
60 Tage
a dato
zahlbaren Wechselbriefe pr. 340 fl.
17 kr. , und 754 fl. 18 kr. , zusammen pr. 1094 fl.
35 kr. , welche von Franz Barbonai und Comp.
an Wuppermann, Wohl, von diesen an die
Söh=
ne der Wittwe B. Merler und Comp. , weiters an
Frege u. Comp. , dann an Ballabene u. Comp. ,
und von diesen an sie Delorme und Comp. giriret
wurden, angezeiget, und um die Amortisirung
der=
selben gebetten. Daher haben jene, welche diese
Wechselbriefe in Handen, oder davon einige
Wis=
senschaft haben, und darauf ein Recht zu haben
glauben, sich binnen der nächsten 6 Wochen und
3 Tagen alsogewiß hierorts zu melden, und ihre
vermeintliche Ansprüche geltend zu machen, widri=
gens nach Verlauf dieser Frist Niemand mehr
ge=
höret, sondern obbenannte Wechselbriefe ohne
wei=
tern amortisiret, und kassiret werden würden. Wien
den 20. May 1796.
Amort. Satzbrief.
Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskanzley wird
bekannt gemacht: es habe die Barbara Groißin zu
Weidling hierorts angezeiget, daß der von ihrem
sel. Ehewirth Georg Groiß, und Justina seiner
verigen Ehewirthin, für den Franz Rath zu
Weid=
ling unter dem 9. Dezember 1740 auf ein
Vier=
tel Weingarten in Schmallagraben ausgefertigte
Satz pr. 100 fl. welcher schon vorlängst getilget
worden, in Verstoß gerathen, weßwegen selbe um
Amortisirung erstgedachten Satzes gebeten hat. Da=
her haben all jene, welche gedachten Satzbrief in
Handen haben, oder darauf Ansprüche zu machen
gedenken, ihr darauf habendes Recht binnen 1 Jahr,
6 Wochen, und 3 Tägen sogewiß gehörig
darzu=
thun, wie im widrigen sothaner Satzbrief ohne
weitern amortisirt, und für unkräftig erkläret
wer=
den würde. Klosterneuburg den 19. Hornung 1796.
Amort. Sätze.
Von dem Ortsgerichte der freyherrl. v. Barten=
⟨st⟩einischen Herrschaft Ebreichsdorf am Mooß V.
⟨U⟩
. W. W. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
auf Anlangen des Franz Frunwaldischen
Konkurs=
massevertretters, Hrn. Dr. Steinmaßler, in die
Amortisirung sämmtlicher sowohl auf der ganzen,
als auf der Hälfte der in Ebreichsdorf liegenden
Franz und Zezilia Frunwaldischen Kotzen=und Weiß=
Gärberwalt haftenden Sätze, mit alleiniger Ausnah=
me jenes des Philipp Winter und Joseph Dojak
(indem ausser diesen beyden ungeachtet der
gesche=
henen Vorladung bey der Masse keiner liquidiret
worden ist) gewilliget worden. Es werden demnach
alle jene, welche einen auf erstbesagter Kotzenwalt
oder der dießfälligen Hälfte haftenden Satzbrief
be=
sitzen, erinnert, sich binnen 1 Jahr, und 6
Wo=
chen von unten stehenden Dato an alsogewiß in
der Amtskanzley der Herrschaft Ebreichsdorf zu
mel=
den, und ihr vermeintliches Recht auszuführen,
widrigens sie hiemit nicht mehr gehöret, sondern
alle dießfälligen Sätze ohne weitern für nichtig
er=
kläret und in dem Grundbuche kaßirt und abgethan
werden würden. Ebreichsdorf den 23. März 1796.
Amort. Originalobligation.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey laut dem Anlangen der durch Hrn. Dr. Edlen
v. Bach vertrettenen Augustin Kraus von
Löwen=
feldischen Erben von dem auf den Hofagent
Sette=
lischen Hause bey unser lieben Frau Stiegen in der
Stadt Nr. 400 alten Numer 2
do loco
haftenden
von der Frau Anna Christina Himmelbauerin an
Hrn. Math. v. Koller unterm 27. Juni 1780
ausgestellten, und laut Ceßion dd. 9. November
1792 an Hrn. Oberstlieutenant Augustin Kraus v.
Löwenfeld gediehenen Satzbriefe, die dazugehörige
unterm 5. May 1780 von der Anna Christina
Himmelbauerin an Hrn. Mathias v. Koller
aus=
gefertigte Originalobligation pr. 2000 fl. in
Ver=
stoß gerathen, und daher in die Ausfertigung der
gewöhnlichen Amortisationsedikten gewilliget
wor=
den. Jn Folge dessen haben all jene, welche auf
obgedachte Originalobligation pr. 2000 fl. einen
An=
spruch zu haben glauben, denselben binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen hierorts sogewiß
anzubrin=
gen, widrigens nach Verlauf dieser Zeit diese
vor=
gedachte Obligation für ungültig erklärt, und bey
dem Grundbuch getilgt werden würde. Wien den
7. April 1796.
Amort. Satzbrief.
Von dem Rentamt der hochfürstl. Passauischen
Herrschaft Königstetten wird hiemit bekannt gemacht:
es sey auf Anlangen des Johann Sechsthalber,
burgl. Wirth, und Gastgeb zu Klosterneuburg, und
Cäcilia dessen Ehewirthin, in die Amortisirung des
auf ihrer, zu Klosterneuburg liegenden, und zu
diesem Rentamt dienstbaren Behausung haftenden,
auf Hrn. Johann Michael Adler, mit einem
Be=
trag von 500 fl. lautenden, und in Verlust
gera=
thenen 2ten Satzbriefes dd. 19. Juli 1787
gewil=
liget worden. Es haben daher diejenigen, welche
auf diesen 2ten Satzbrief aus was immer für
ein=
nem Rechtsgrunde Ansprüche zu machen berechtiget
zu seyn glauben, diese ihre Rechte binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen von heut an um so
ge=
wisser bey diesem Rentamte anzubringen, wie im
widrigen nach Verlauf dieser Zeitfrist, auf ferneres
Anlangen der vorgemeldte Satzbrief ohne weitern
für null und nichtig erkläret, und bey dasigem
Grund=
buche kaßirt werden würde. Königstetten den 11.
April 1796.
Amort. Urkunden.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey vermög eines hierorts von den durch Hrn. Dr.
Edl. v. Bach vertrettenen sämmtl. Oberstlieutenant
Augustin Kraus v. Löwenfeldischen Haupterben
ge=
machten Ansuchens die unterm 1. December 1777
von der Anna Christina Himmelbauerin an die Frau
Theresia Erasmusin ausgestellte Original=Obligation
pr. 3000 fl. , welche auf den gedacht=Himmelbauer=
schen, nunmehr dem Hrn. Hofagenten v. Settele
angehörigen Hause bey unser lieben Frauen
Stie=
gen in der Stadt alten Nr. 400 durch ersten Satz
grundbüchlich versichert worden, sammt der hierüber
weiters von der Regina Koy und Johanna Hauck
an gedachten Hrn. Augustin Kraus v. Löwenfeld
unterm 7. Hornung 1793 ausgestellt=und
grund=
büchlich vorgemerkten Original=Ceßion in Verstoß
gerathen, und daher in die gebettene Ausfertigung
der gewöhnlichen Amortisationsedikte gewilliget
wor=
den. Jn Folge dessen haben daher alle jene, wel=
che auf obgedachte zwo Urkunden einen Anspruch
zu haben glauben, dieselben binnen 1 Jahr, 6
Wochen, und 3 Tagen hierorts sogewiß
anzubrin=
gen, widrigens nach Verlauf dieser Zeit die
ob=
erwähnten 2 Urkunden für ungiltig erklärt, und
bey dem Grundbuch getilgt werden würden. Wien
den 29. April 1796.
Amort. Obligationen und Satzbriefe
Von dem Magistrate der landesfürstl. Stadt
Wie=
nerisch=Neustadt wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Hrn. Joh. Baptist Trost,
Magistratsrath allhier, in die Amortisirung der
demselben in Verlust gerathenen
Versicherungsur=
kunden, als einer von Lampert Röger, burgerl.
Mühlermeister allhier, und dessen Ehegattin
The=
resia, über ein von ihm, und seiner verstorbenen
Ehegattin Eleonora erborates Kapital von 5500 fl.
ausgestellten Schuldverschreibung dd. 28. März 1776,
dann des darüber auf ihrer vor dem Wienerthor
Blockhaus allhier liegenden zur löbl. Staatsherr=
schaft Neustadt dienstbaren Mahlmühle
ausgefertig=
ten Grundbuchssatzes dd. 22. Juni 1776; weiters
einer von Leopold Schulter, burgl. Tischlermeister,
über ein ebenfalls von ihm, und seiner verstorbenen
Ehegattin Eleonora ausgeborgtes Kapital pr. 600
fl. ausgestellten Schuldverschreibung dd. 9. Juni
1780 und des darüber auf seiner zur gmr. Stadt
Neustadt dienstbaren Behausung allhier
ausgefer=
tigten Grundbuchssatzes dd. 17. Juli 1780
gewilli=
get worden. Diejenigen, welche diese
Obligatio=
nen oder Satzbriefe in Händen haben, oder sonst
auf diese Dokumenten, und die darinn
verschriebe=
nen Hypothekarkapitalien zusammen pr. 6100 fl.
welch immer geartete Ansprüche, oder
Anforderun=
gen zu machen gesonnen sind, haben demnach
bin=
nen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg von heut an
diese ihre vermeintlichen Rechte sogewiß vor dem
hiesigen Magistrate anzubringen, wie im widrigen
nach Verlauf dieser Frist diese Schuldinstrumenten
für null und nichtig erkläret, und auf sein
Anlan=
gen die Duplikaten von vorgedachten
Grundbuchs=
sätzen ihm ausgefertiget werden würden. Wiene=
risch=Neustadt den 29. April 1796.
Amort. Satzposten.
Von dem Metropolitankapitel allhier wird
be=
kannt gemacht: Es sey auf Anlangen des k. k. Hrn.
Hofagentens, Jgnaz Edl. v. Ployer, als
Bevoll=
mächtigten der Jnteressenten der Paul Stegnerischen,
Konkursmasse, in die Amortisirung der wegen für
Hrn. Georg Friederich Edl. v. Schick, der röm.
k. k. Majestät Hofrath,
Referendarius,
und Se-
cretarius unter dem 19. August 1712 pr. 24000 fl. ,
weiters für Hrn. Karl Gottlieb Grafen v. Aichbigl
unterm 1. August 1716 ausgestellten, nachher aber
von diesem dem Vernehmen nach an Hrn. Phi=
lipp Ferdinand Edl. v. Gudenus unterm 1. August
1724 durch Cession gediehenen Satzpost pr. 10000 fl.
endlich einer für Hrn. Johann Melchior v. Seyfried,
geheimen österreichischen Hofkanzley Universal=Ta
xatoren, auf dem Gut Hundsthurn versicherten
Schuldpost pr. 12000 fl. ausgefertigten Original
obligation und Satzbriefe gewilliget worden. Da
nun besagte Satzpost bey den sohin ausgebrochenen
Paul v. Stögnerischen Konkurs weder angemeldet
noch sonst von Seite dieser Satzgläubiger wegen
ge=
schehener Einantwortung dieser Realität an die
Kon=
kursgläubiger der mindeste Anstand gemacht
wor=
den, folglich berichtigt zu seyn scheinen, und
da=
her auf dem Gute Hundsthurn
indebite
haften
die Caßirung derselben auch von darum nicht
be=
wirket werden konnte, weil die sämmtlichen
Ori=
ginalien wahrscheinlicher Weise in Verlust
gera=
then. Als haben, damit hiermit nichts
widerrecht=
liches unternommen werden möge, alle die, wel=
che auf gedachte Satze Ansprüche zu machen
ver=
meinen, ihre diesfällige Rechte binnen 1 Jahr, 6
Wochen, und 3 Tagen bey diesem
Metropolitan=
kapitel sogewiß anzubringen, als im widrigen ⟨die⟩
selben nicht mehr gehört, sondern vorgedachte ⟨Sätze⟩
ohne weiters kaßirt, und für todt erkläret werden
würden. Wien den 25. May 1796.
ten, Flüsse, Wälder, Gebirge, Poststrassen ꝛc.
Der schöne, genaue, korrekte Stich ist von der
bekannten Hand des Hrn. F. Müller. Die Karte
auf grossen Regalpapier abgedruckt und sauber
illu=
minirt kostet einen Gulden Kaisergeld.
Bey Christoph Peter Rehm,
Buchhändler, am Kohlmarkt im Baron v. Bran=
dauschen Hause, sind ganz neu angekommen,
und zu haben:
Der dritte und letzte Theil von Spieß 12
schlafen=
den Jungfrauen. Originalauflage. 8. Leipz.
1796. ungeb. 1 fl. 30 kr.
Spieß (K. H.) meine Reisen durch die Höhlen
des Unglücks und Gemächer des Jammers. Mit
Kupf. 8. Leipz. 796. 1 fl. 45 kr.
Briefe eines Eipeldauers an seinen Herrn Vetter
in Kakran, über d Wienstadt. 26 Hefte. 8. Wien
785 — 96. gebunden 6 fl. 15 kr. Auch werden
den Liebhabern einzelne Hefte das Stück für
15 kr. verabfolgt.
Die Löwenritter, eine Geschichte des dreyzehnten
Jahrhunderts. Von K. H. Spieß. 4 Theile,
mit Kupf. 8. Frankf. und. Leipz. 796. kosten
ungebunden 3 fl.
Der Mäusefallen=und Hechelkrämer, eine
Ge=
schichte sehr wunderbar, und doch ganz
natür=
lich. 8. Frankf. und Leipz. 793. broschirt 34 kr.
Die zwölf schlafenden Jungfrauen, 2 Theile. 8.
ebendas. 795. ungeb. 1 fl. 24 kr. brosch. 1 fl.
32 kr. steif geb. 1 fl. 44 kr.
Der Alte Uiberall und Nirgends, eine
Geister=
geschichte. 8. ebendas. ungeb. 1 fl. 48 kr. brosch.
1 fl. 56 kr. steif gebund. 2 fl. 8 kr.
Zimmermann über die Einsamkeit, 4 Theile. 8.
ebendas. 2 fl. 12 kr.
Meißners Skizzen, 10 Theile mit schönen Kupf.
8. Carlsruhe 3 fl. 48 kr. ohne Kupf. 2 fl. 48 kr.
Dessen Aleibiades, 4 Theile mit Kupf. 8. ebendas.
2 fl. 48 kr.
Das nämliche ohne Kupf. 2 fl. 20 kr.
Meiners Briefe über die Schweiz, 4 Theile, 8.
Frankf. und Leipz. 2 fl.
Gellerts sämmtliche Schriften, 10 Theile. 8. 4 fl.
Kotzebue sämmtliche gesammelte Schriften, 4
Thei=
le. 8. Carlsruhe 2 fl. 48 kr.
Siegfried von Lindenburg, eine komische
Geschich=
te, 4 Theile, 8. 1 fl. 30 kr.
Das Leben Jesu, für Kinder erzählt und
anwend=
bar gemacht von einem Wiener Katecheten. Mit
dem Bildniß Jesu als Kinde. 8. Wien. 796. un=
gebunden 20 kr. steif gebund. 26 kr. detto in
Ruck und Eck mit Leder 30 kr.
Die deutschen Ritter in Anton vom Freyhrn. v.
Kalchberg. 8. Grätz 795. 51 kr.
Zenz (Joseph) gemeinnützliche Erklärung der Epi=
steln und Evangelien auf alle Sonn=und
Feyer=
tage des ganzen Jahres. 2 Bände, gr. 8. Passau
795. 1 fl. 24 kr.
Jn der Dollischen Buchhandlung
am Stephansplatz im deutschen Hause, ist neu
zu haben:
Die unruhige Matrone von Pfort. Seitenstück
zum Alten überall und nirgends. Dritter und
letzter Band. 8. Leipz. 796. 1 fl. Alle 3
Thei=
le 3 fl. 30 kr.
Lalotte und Fanfan, oder Begebenheiten zweyer
auf eine wüste Jnsel ausgesetzten Kinder. 4 Thle.
8. das. 789. 2 fl. 30 kr.
Die Geisterburg. Eine abenteuerliche Geschichte
aus dem vorigen Jahrhundert. Mit Kupf. u.
Vign. 8. das. 796. 1 fl. 30 kr.
Rinold, der Maler für menschliche Herzen. Er=
zählungen: 1) Zoraide. 2) Was vermag die
Rache nicht? 3) Almansor v. Elvira. 4) Ver=
hinderte Grausamkeit. 5) Fall der Besitzer von
Stannheim. Dramatisirt. Mit Titelkupf. 8.
das. 796. 1 fl. broschirt 1 fl. 3 kr.
Neue Sammlung deutscher Schauspiele. 5
Bän=
de; enthalten die allerneuesten und besten Stücke
von Kozebue, Jffland, Jünger, Götze ꝛc. 8.
796. 2 fl. 30 kr.
Winkelmann (L. v.) Neues Malerlexikon, zur
nähern Kenntniß alter und neuer guter
Gemäl=
de, nebst einem Anhang von Monogrammen.
gr. 8. 796. 1 fl. 45 kr.
Garve (Christ.) Versuche über verschiedene
Gegen=
stände aus der Moral, der Litteratur, und dem
gesellschaftlichen Leben. 2ter Theil. 8. Breslau
796. 2 fl. 15 kr. Alle 2 Theile 4 fl. 30 kr.
Stoll (Max.) Heilungsmethode in dem praktischen
Krankenhause zu Wien. Mit praktischen Zusätzen
begleitet von G. L. Fabri. 7ter, oder deutschen
Ausgabe 12ter und letzter Theil. gr. 8. das. 796.
1 fl. 45 kr.
Der kunsterfahrne Spargelgärtner und
immerwäh=
rende Spargelkalender, oder Anweisung zu
Er=
zeugung und Pflanzung des Spargels, nebst
Un=
terricht was in jedem Monate dabey zu thun.
8. Agram 796. 10 kr.
Unterricht in der Baumgärtnerey, worin die
leich=
teste Art gezeigt wird, in kurzer Zeit, und
oh=
ne alle Kosten eine Menge der besten Obstbäume,
und der herrlichsten Obstsorten zu erlangen. Eine
gekrönte Preischrift, von F. K. Geiger. 8. 795.
12 kr. broschirt 15 kr.
Bey Joh. Georg Ritter v. Mößle,
Buchhändler am Graben im Hofrath v. Kolleri=
schen Haus Nr. 1212, ist zu haben:
Schubert Joh. Christian v. , Edlen Hrn. von dem
Kleefelde) Sämmtliche ökonomische
kammeralisti=
sche Schriften, zum Gebrauch der österreichischen
Staaten bearbeitet. Nebst einem Zuruf an die
Fürsten und aller Herrschaften. Mit Kupfern
und einem vollständigen Register. 6 Theile, 8.
Wien 3 fl.
Schwabe (Doktor) gerichtlich praktische
Rechtsge=
lehrheit, 2 Bände. 8. Wien 3 fl. 30 kr.
Oesterreichisches Geschäften=Lexikon, 2te vermehrte
Auflage, 2 Theile, gr. 8. Wien 2 fl. 45 kr.
Feddersen (Jakob Friedrich) das Leben Jesu für
Kinder, neueste Auflage. 8. Frankf. 795. 15 kr.
Geschäfts=Aufsätze (gründliche) für das
gesellschaft=
liche Leben, als: Bittschriften, Promemorien,
Kontrakte, Wechselbriefen ꝛc. nach den jetzt
be=
stehenden k. k. Gesetzen, 4te Auflage, 8. Wien
796. 24 kr.
Arzt (der praktische) am Krankenbette, ein
medi=
cinisches Tagebuch nach den Grundsätzen eines
Stolls abgefaßt, von P. v. Vicat, 8. 794. 30 kr.
Forstkalender, oder Verzeichniß der Verrichtungen,
die einem Forstmanne in einem jedem Monate
des Jahres obliegen, gr. 8. 794. 45 kr.
Historienbuch (nützliches und unterhaltendes) für
Burger=und Bauersleute, herausgegeben von
Pfaff, 8. 794. 40 kr.
Lehren der Weisheit. Mit 1 Kupfer. 12. 794. 20 kr.
Landerer (Ferd.) gründliche Anleitung
Situations=
plane zu zeichnen. Zum Gebrauche der k. k.
Jngenieuratademie, wie auch jener, die sich den
Mappirungsgeschäften widmen. Mit 18
gestoche=
nen Plans. Neueste Auflage. 4. Wien 796. 2 fl.
Heineccius (Joh. Gottl.) Anfangsgründe des
bür=
gerl. Rechtes, nach der Ordnung der
Jnstitutio=
nen. 2 Bände. 8. Wien und Leipz. 796. 3 fl.
Bey Johann David Hörling,
Buchhändler, in der Bognergasse neben dem
Tod=
tenkopf Nr. 343, ist zu haben:
Zenz (Joseph) gemeinnützliche Erklärung der
Epi=
steln und Evangelien, auf alle Sonn=und
Feyer=
tage des ganzen Jahres, dann auch der Feste
der Heiligen überhaupt, zum Unterrichte des
Volkes, und zur Bildung eines christlichen
Le=
bens, 2 Bände. gr. 8. Paßau 795. 1 fl. 24 kr.
Dictionnary (a compleat englisch poesut) eng-
lish and german, for Travellers, Marchants
& Lovers of both languages &c. by Dr.
Schulz,
oder vollständiges englisches
Taschen=
wörterbuch deutsch und englisch, zum Gebrauche
für reisende Kaufleute, und Liebhaber beyder
Sprachen, 2 Bändchen im Taschenformate. Augs=
burg 796. 5 fl. 30 kr.
Cahiers de Lecture, a l'usage de la Jeunesse,
recueilles des meilleurs Ecrivains françois
& eclaircis de notes allemandes par C. P.
de Gemunden. 2me Partie. gr. 8. à
Nüren-
berg 796. 1 fl. 45 kr.
Polybii megapolitani Historiarum quidquid
luperest, recensuit, digelsit, emendatione
interpretatione, varietate lectionis, adno-
tationibus, indicibus illustravit I. Schweig-
häuser, 4 Volumina. 8. maj. Lips. 789 - 90.
13 fl. 30 kr.
Lucians von Samosata sämmtliche Werke, a. d.
Griechischen übers. und mit Anmerkungen und
Erläuterungen versehen, von C. M. Wieland,
6 Bände. gr. 8. Leipz. 788 - 89. 12 fl. 15 kr.
Brentano (Dominikus von) die heilige Schrift des
neuen Testaments, 2te vermehrte, verbesserte
Auflage, 3 Bände. gr. 8. Frankf. am Mayn
794. 6 fl. 45 kr.
Gilberts (L. W.) Handbuch für Reisende durch
Deutschland, 3 Bände mit einer Postkarte von
Deutschland. gr. 8. Leipz. 791 - 95. 9 fl. 24 kr.
Bey Franz Haas,
Buchhändler, im Schulhof (am obern Jesuitenplatzel)
neben der Blumauerschen Buchhandlung Nr. 247,
ist zu haben:
Leben, Thaten und Sittensprüche des lahmen
Wach=
tel=Peters. Vom Verfasser des Erasmus
Schlei=
cher. Zwey Theile mit schönen Kupfern, Sig=
net und gestochenen Titel, 1 fl. 20 kr. gebun=
den 1 fl. 26 kr.
Das Leben und die Thaten enthalten die
äus=
serst sonderbare und berühmte Geschichte des lahmen
Wachtel=Peters. Jedes Kind kannte ihn vor einer
Zeit unter diesen Namen. Aber woher er
gekom=
men, oder welcher Stein oder Hügel seine Gebeine
decke, das konnte niemand ergründen. Der
bekann=
te und zugleich verdient berühmte Verfasser des
Erasmus Schleicher hat diese seltsame Geschichte
be=
arbeitet. Man weiß also genug was man sich von
den Thaten des lahmen Wachtel=Peters versprechen
darf. Diese Geschichte wird sich vielleicht ohne
wei=
teres Rühmen selbst empfehlen.
Das graue Männchen, oder der Zauberer
Uiber=
all. Eine Geschichte in 2 Theilen, mit 2 sehr
schönen Kupfern und einem Vignette, sammt
gestochenen Titel. Ungebunden 48 kr. , bro=
schirt 51 kr.
Diese mehr als interessante Geschichte wird sich
vielleicht ohne alle Eloge selbst empfehlen. Diesmal
hat der Verleger nichts mehr an das Publikum zu
erinnern, als daß er hierüber jedem Leser von
Ge=
schmack das Urtheil selbst überläßt, und dies soll
entscheiden, in wie fern dies Werkchen Lob oder
Tadel verdient.
Velleda. Ein Zauber=Roman. Mit einem
schö=
nen Kupfer, Vignette und gestochenen Titel
Ungebunden 40 kr. , broschirt 43 kr.
Anzeige.
Jn der Joh. Thomas Edl. v. Trattnerschen
Buch=
handlung ist in Commißion ganz neu zu haben:
Kurzer Jnbegriff von dem Ursprunge der
Wissen=
schaften, Schulen, Akademien, und
Universität=
ten in ganz Europa, besonders aber der
Aka=
demien und hohen Schule zu Wien. Jn
wel=
chem alle vom Ursprunge an, bis auf den
heu=
tigen Tag bey dieser Universität vorgefallenen
wichtigen Begebenheiten, wie auch die alte
so=
wohl, als dermalige neue Verfassung derselben
in chronologischer Ordnung vorgetragen wird.
Von Friederich Colland, ausübendem Arzte, und
Geburtshelfer, wirkl. Mitgliede der mediz. Fa=
kultät, und Societät. Mit einer Kupferblatte.
8. Wien 1796.
Der mächtige Einfluß, den Religion und
Wis=
senschaften auf das Wohl eines jeden Staates
ha=
ben, und die Uiberzeugung, daß noch kein
ähnli=
ches Werk von dieser Materie vorhanden sey, ver=
leiteten den Verfasser zur Herausgabe dieses mit
so vielen unvorgesehenen Beschwerden verbundenen
kurzen Jnbegriffes, wovon er, wenn er nicht dem
Leser eine Zeit und Geldersparniß zu verschaffen
gesucht hätte, wegen Reichhaltigkeit, und
Mannig=
faltigkeit des Stoffes eben so viele Bände, als
Abschnitte hätte liefern können. Aus beygefügtem
Jnhalte wird man zur Genüge die Wichtigkeit
desselben einsehen, und alle übrige Empfehlung für
überflüßig halten.
I.
Abschnitt von dem
Ursprung=
ge der Wissenschaften, Schulen, Akademien, und
Universitäten überhaupt, und insbesondere: Es wird
darinn von den Wissenschaften der Ethiopier, Schi=
neser, Phönizier, Assyrier, Babylonier, Jndia=
ner, Perser, Chaldäer, Hebräer, Griechen, Rö=
mer, und Macedonier, dann der vorzüglichsten in
Europa befindlichen Provinzen gehandelt.
II.
Ab=
schnitt von dem Ursprunge der Universitäten
insbe=
sondere in ganz Europa, welche in alphabetischer
Ordnung vorgetragen werden.
III
. Abschnitt von
den Akademien zu Wien insbesondere.
I
. Die
k. k. Akademie der bildenden Künste.
II
. Die
k. k. orientalische Akademie.
III
. Die k. k. Jn=
genieur=oder Cadettenakademie.
IV
. Die k. k.
Theresianisch=Leopoldinische Ritterakademie.
V
.
Die k. k. Real=Akademie.
VI
. Die k. k. Josephi=
nisch=medizinisch=chyrurgische Militär=Akademie.
VII
. Endlich die k. k. Akademie der Arzieren=
Garde gallizischer Abtheilung.
IV
. Abschnitt von
dem Ursprunge und Fortgange der Universität zu
Wien insbesondere. Diese Geschichte fängt von
1296 an, und erstreckt sich bis Ende des 1795sten
Jahres, wobey auch andere nützliche Anstalten, der=
gleichen das Taubstummen=Jnstitut, Pensionat,
Hauptspial, die Universitäts=und andere beträcht=
liche Stipendien, und endlich die Vorlesungen, und
Prüfungen zur Erlangung des Doktorgrades, bey
den 4 Fakultäten, wie auch die Prüfungen der
Wundärzte, Geburtshelfer, Hebammen, Zahn=
Augenärzte, und Apotheker in möglichster Kürze
vorgetragen werden.
V
. Abschnitt von der
Rec=
tor=Procurator=und Dekanwahl. Hier wird auch
von dem Einkommen, und Amte dieser Personen,
von der Visitation der Apotheken, und endlich von
den Gesetzen der medizinisch=und juridischen
Fa=
kultäts=Wittwensocietät gehandelt.
VI.
Abschnitt
enthält ein ordentliches Verzeichniß der Titl. Her=
ren Rectoren der Wiener=Universität, von deren
Entstehung an, bis auf den heutigen Tag, jedoch
mit Hinweglassung aller Titulaturen, und blos als
Doctoren betrachtet. Am Schlusse ist das grosse
Universitäts=Siegel, mit den Siegel der 4
Fakul=
täten in einer Kupferplatte beygefügt. Das
Exem=
plar kostet ungebunden auf gutem Druckpapier 1 fl.
45 kr. , auf feinem Schreibpapier aber 2 fl. 15 kr.
Ferner ist daselbst zu haben:
Der vom nämlichen Verfasser 1787 herausgegebene
Unterricht in der Geburtshilfe, worin alles
so=
wohl für Hebammen, als Geburtshelfer zu
wis=
sen Erforderliche enthalten ist, 8. 1 fl. 30 kr.
Dieses Werk verdient um so mehr
anempfoh=
len zu werden, weil es den öffentlichen
Vorlesun=
gen des Hrn. Prof. v. Lebmachers angemessen ist,
und der Verfasser es eigens für seinen den
Hebam=
men, und Geburtshelfern in seiner Wohnung in
der Grünangergasse Nr. 900 schon seit vielen
Jah=
ren ertheilten Privat=Untericht auf die
begreiflich=
ste Art ausgearbeitet hat.
Mineralien
von ansgesuchtester Seltenheit und Grösse, fast
lauter Handstussen für grosse ansehnliche
Minera=
lien=Cabinete, sind im Hause Nr. 769, oder
so=
genannten grossen Küßdenpfening, nächst dem
ro=
then Thurm auf der Hauptstiege im ersten Stock
Wohnungs=Nro 7 täglich Nachmittag von 2 Uhr
bis 5 Uhr Abends gegen baare Bezahlung zu sehen,
und zu verkaufen; Liebhaber können sich allda um
bemeldte Zeit einfinden.
Büchsenmacher Werkzeuge, Flintenschlösser
und Ladstöcke zu verkaufen
Es sind 450 Stück Musketen=Schlösser und 800
Stück Ladstöcke nach Conischem Caliber, dann 3
Blas=
bälge, eine grosse Maschinglocke zum Läuf
verschrau=
ben, 20 Stück eisene Schraubstöcke von
verschiede=
ner Grösse, 2 Ambos, alle Gattungen Feilen, und
verschiedener kleiner Werkzeug, entweder zusammen,
oder theilweis im billigsten Preis zu verkaufen,
und ist sich deshalb bey Hr. Weixler, burgl. Büch=
senmachermeister alhier, in seinem Gewölb nächst
dem rothen Thurm anzufragen.
Papageyen und Affe
Auf der hohen Brücke Nr. 151 im ersten Stock
auf der hintern Stiege sind mehrere Papageyen, und
ein sehr kleiner Capuciner=Affe, welcher sehr lustig
und unterhaltend ist, täglich zu verkaufen.
Pferde zu verkaufen
Zwischen den Taborbrücken bey dem zweyten
Wirth, nächst dem k. k. Mauthhaus gegen über,
als: 2 Rothfuchsen, Rußen, 15 1 / 2 Faust hoh,
6 und 7 Jahr alt, von Radavil; 2
Eisenschim=
mel, Polacken, 4jährig; 2 Schweißfüchse, Böhm,
15 Faust hoh, und stark, bey 6 Jahr alt; dann
1 Braun, von Lünneburg, 5jährig, und 15 1 / 2
Faust hoh, werden alltäglich verkauft, und ist der
Preis bey dem Wirth allda zu erfragen.
Wagen zu verkaufen
Ein neuer, grün fein lakirter zweysitziger
Wa=
gen, mit fein grünem Tuch ausgefütteet, in der
Höhe mit goldblattirten Stäben, mit 2
Schwa=
nenhälsen, mit 4 stehenden vergoldten Federn,
das Gestell etwas vergoldet, überhaupt gut
con=
ditionirt, ist täglich zu verkaufen, und das
meh=
rere bey den Sattlermeister in der Annagasse Nr.
1042 zu erfahren.
Pierutsch zu verkaufen.
Ein ganz neues modernes offenes Pierutsch, das
Kastel mit grünen Tuch ausgemacht, gelb lakirt,
mit Seitenflügel, das Gestell mit eisenen Bögen,
mit eisenen Federn und verschraubten Legeisen, ist
täglich um billigen Preis zu verkaufen. Kauflu=
stige haben sich in der Renngasse nächst der
Frey=
ung Nr. 160 in der Pferdstallung anzufragen.
Fleischhauergerechtigkeit zu verkaufen.
Auf Verordnung der hohen Landesregierung ist
die Fleischhauergerechtigkeit in dem zur
Stiftsherr=
schaft Seitenstetten unterthänigen Dorf Zelking nächst
Melk um 200 fl. täglich zu verkaufen. Kauflustige
haben sich bey der Stiftsherrschaft zu melden, wo
die Kaufsbedingnisse bekannt gemacht werden.
Quartier wird gesucht.
Jn einer etwas lebhaften Strasse der Stadt wird
in einem ersten Stock ein Quartier von 11 bis 12
Zimmern, so auf künftige Michaelizeit zu beziehen
wäre, wobey auch Stallung auf 2 oder mehrere
Pferde, gesucht, man läßt sich auf billige
Beding=
nisse, und Contract auf mehrere Jahre ein; das
weitere ist im Zeitungs=Comptoir zu erfragen.
Herrschaftswohnug zu verlassen.
Am Kohlmarkt Nr. 1217 ist der zweyte Stock
für Herrschaften, bestehend in 11 meublirten
Zim=
mern und Kabineten, Stallung auf 9 Pferde, Schu=
pfen auf 2 Wägen, Holzgewölb, Boden und Keller
auf Michaeli zu verlassen, und sich allda um das
Weitere bey dem Hausmeister zu erkundigen.
Wohnung zu verlassen.
Am Hohenmarkt in einem der vorzüglichsten
Häu=
ser ist eine besonders wohl eingerichtete Wohnung,
bestehend in einem grossen Vor=und 2 auf den
Platz sehenden, mit modernen Meubeln, Parket=
böden, übrigens auch mit allen Gemächlichkeiten
versehenen Zimmern, die einen ganz abgesonderten
Eingang haben, alltäglich zu verlassen. Nähere
Auskunft vernihmt man am Graben bey dem
gol=
denen Engel im Tabakgewölbe.
Sommerwohnung samt Garten zu verlassen.
Jn der Erdbeergasse Nr. 100 ist eine
Sommer=
wohnung mit einer schönen Aussicht in dem
Pra=
ter; bestehend in 2 Zimmern, einer Küche und
obstreichen Garten, täglich zu verlassen; das
wei=
tere ist allda zu erfragen.
Magazine zu verlassen, oder Haus
zu verkaufen.
Jn der Ungargasse Nr. 352 ist das von dem
Hauptgebäude ganz abgesonderte mit einem sehr
geräumigen Hofe, Brunn, Fleischkeller, Eisgrube,
Fleischgewölbe, Schupfen, Stallungen, überhaupt
mit allen zur Fleischhauerey erforderlichen
Eigen=
schaften, wie auch mit einem kleinen
Wohngebäu=
de zu ebener Erde sowohl, als im ersten Stock aus
3 Zimmer und Küche bestehend, versehene
Fleisch=
hauerhaus gegen sehr annehmbare Bedingnisse
aus freyer Hand zu verkaufen; oder, falls jemand
Lust haben sollte, dieses Haus entweder im
Gan=
zen oder in Abtheilungen zur Unterbringung
ver=
schiedener Kaufmannsgüter als Magazin auf
meh=
rere Jahre von erstkünftigen Michaeli an in
Be=
stand zu nehmen, wäre man ebenfalls geneigt, die
nöthigen Zurichtungen zu bewerkstelligen. Nähere
Auskunft vernimmt man am Hohenmarkt im v.
Natorpischen Hause dritten Stock auf der
Haupt=
stiege bey Hrn. Riedel.
Haus und Landgut.
Es ist mitten in der Stadt in einer gangbaren
Strasse ein gutes festes Haus, worin auch 2 Ställe
sind, jeder auf 2 Pferde, täglich zu verkaufen.
Ferners in einer der angenehmsten und
gesünde=
sten Gegenden auf einer Anhöhe 2 Stunden von
Wien über die Brucken hinaus ein prächtiges
Land=
gut, woran gleich die dazugehörigen Aecker und
Weingärten stossen, wobey sich auch ein Teuch,
Pferd=und Viehställe, Keller ꝛc. befinden; kurz
alles, was nur einem Landwirthe zum Nutzen und
Bequemlichkeit dienen kann. Das Gebäude selbst
ist in sich so groß und bequem, daß es auch jede
Herrschaft zu einen herrlichen Sommersitz benutzen
kann. Von beyden kann man das Nähere
erfah=
ren, auf der Landstrasse im v. Passyschen Hause
Nr. 36 im 2ten Stock auf die Gasse, die Thür
Nr. 5.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Eine angenehme in der besten und gesündesten
Gegend unweit von Wien entlegene
Landwirth=
schaft, mit guten Baugründen, als auch Wiesen,
Vieh und der ganzen Fechsung, ist täglich um
bil=
ligen Preis aus freyer Hand zu verkaufen. Die
mehrere Auskunft ist zu haben im Haus zum heil.
Geist auf der neuen Wien Nr. 43 zu ebener
Er=
de im Laden.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Diese ist eine kleine halbe Stunde ausser der
Nußdorfer Linie, in einer angenehmen und
gesun=
den Gegend, nahe am Gebirge, und bestehet in
einem grossen mit guten Materialien gebauten
Hau=
se, welches 7 grosse und kleine Zimmer, 3
Kü=
chen, 1 Backofen, 2 sehr geräumige und zum
Weinhandel angelegte Keller, 1 Preßhaus sammt
Presse, dann einem grossen Schüttboden und Stall
auf 4 Pferde enthaltet; wozu auch ein grosser neu
und gut gebauter Stadel, 50 Schritte vor dem
Hause stehend, gehöret Ruckwärts des Hauses
liegt ein grosser mit guten Obstbäumen und
Wein=
hecken besezter Garten, dessen Anhöhe eine sehr
reizende Aussicht gestattet. Ferner in 21 Tagw.
Wiesen mit Lucerner Klee bebauet, alle Uiberländ.
Auch ist der Eigenthümer dieser Realitäten bereit
2000 fl. auf 2 Jahre gegen 5 vom Hundert
lau=
fenden Jnteressen darauf liegen zu lassen. Gedach=
te Wirthschaft ist noch mit vielen Nebensachen
ver=
bunden, welche hier zu bemerben sehr weitläufig
seyn würde; daher die Kaufliebhaber sowohl dieser
als auch der übrigen Umstände wegen sich an Hrn.
Raindl, Jnhaber des Nationai=Kaffeehauses, den
Schotten gegenüber Nr. 110 in Wien zu
verwen=
den die Gefälligkeit haben werden.
Haus zu verkaufen.
Mit obrigkeitlicher Bewilligung verkauft Anna
Maria Zollerin, behauste Unterthanin, und
Weiß=
geschirrmacherin zu Pottenbrunn an der Poststrasse,
aus freyer Hand ihre allda besitzende, durchaus
von guten Materialien gebaute Behausung, wor=
auf die Weißgeschirrmacher=Gerechtigkeit ausgeübet
wird. Das Haus besteht zu ebener Erde in
ei=
nem grossen Arbeits=und einem Gesellenzimmer,
1 Speis, 1 Kuchel und 1 Schmelzofen; im ersten
Stock aus 3 Wohnzimmern, dann einen
geräumi=
gen Boden; hat zween Höfe, 1 Stadl, 1
Holz=
schupfen, Stallung auf 3 Küh, 1 Obst=und 1
Kuchelgarten, dann zween Brennöfen, und ein
ex=
tra Stöckel mit 2. Wohnstübeln; hiezu wird auch
die Glaßiermühle, welche unweit des Hauses liegt,
und durch Wasser getrieben wird, nebstbey 6 Joch
Uiberländäcker, auch mehrere Haus und
Zimmer=
einrichtung gegeben werden, wenn jemand zu ein
so andern Belieben trägt. Jene also, welche diese
Behausung zu kaufen Verlangen tragen, können
sich bey der Eigenthümerin selbst melden, von
wel=
cher der Kaufschilling und die diesfälligen
Beding=
nisse in Erfahrung gebracht werden können.
Haus sammt Färbergewerb.
Jn der l. f. Stadt Eggenburg V. O. M. B.
ist Elisabeth verwittibte Stadlmayrin willens ihr
eigenthümlich angehörige Behausung, sammt den
darauf befindlichen Färbergewerb, mit
obrigkeitli=
chen Vorwissen zu verkaufen. Dieses Haus hat
zu ebener Erde 1. Wohnzimmer und 1
Handge=
wölb zum Farbzeugen, rückwärts eine Küche, 1
Kammerl für Dienstbothen, nebenbey ein Kellerl
in mitten des Vorhauses, und ist alles gewölbet;
zwischen dem Zimmer und der Kuchel gehet die
gewölbte Stiege im 1ten Stock, wo vorwärts auf beeden
Seiten ein Zimmer mit Fenster und Schallugitter
sind, eine Speis, ein Knoppernkammer mit einer
Kletttafel, dann einer Küche; zu ebener Erde
rück=
wärts im Hof eine gewölte Werkstatt mit 7
Kes=
seln, darinn ein Pumpenbrunn, dann die Mang
sammt Preß, 3 Viehstallungen, nebst einen Stadl
und einem gewölbten Weinkeller auf 200 Eimer;
dann vor der Stadt ein kleines Pflanzengärtel zur
grünen Waare. Wer demnach Belieben trägt, kann
sich den 25. Juli bey der Hauseigenthümerin früh
um 9 Uhr einfinden.
Prodigalitätserklärung.
Von der Stifts=Herrschaft Dürrenstein wird
be=
kannt gemacht, daß Joseph Roschlbauer, behaust
hiesiger Unterthan am Stieglhof im Amte Kilb,
V. O. W. W. , da er einen unverbesserlichen übeln
Wirth, und immer mehrere Schulden macht, hier=
mit als Verschwender erkläret, und demselben Hrn.
Karl Jgnatz Gleichentheil, Verwalter der
Herr=
schaft Grünbühel, in Kilb, als Kurator aufgestellt
worden ist. Daher jederman gewarnet wird, mit
ihm Roschlbauer, ohne Vorwissen und
Einwilli=
gung dessen Hrn. Kurators, einige Käufe oder
Ver=
käufe anzustossen, oder ihm Geld vorzustrecken; dann
ansonst alle jene, welche sich dessen schuldig machen
würden, sich die Schuld selbst beyzumessen haben,
wenn alle derley Handlungen als ungiltig angesehen,
und ihres Darlehens verlustiget werden. Stifts=
Herrschaft Dürrenstein den 20. May 1796.
Licit. Effekten
Den 11. Juni werden auf Verordnung des
hie=
sigen löbl. Magistrats früh um 9 Uhr in der
Jo=
sephstadt in der langen Gasse beym schwarzen Ad=
ler Nr. 73 im ersten Stock verschiedene
Verlassen=
schaftseffekten, 1 goldene Sackuhr, Silberlöffel,
derley Schnallen, sauber tüch=und zeugene
Manns=
röck, Kaput und Schmiß, verschiedene Westen und
Beinkleider, Leib=und Hauswäsch, 1 weicher
Schub=
ladkasten, Tische, Sessel, Bettgewand, Reiskoffer,
und dergleichen gegen gleich baare Bezahlung
li=
citando hindangegeben.
Licit. Effekten.
Den 11. Juni werden mit Bewilligung eines
löbl. Magistrats in der Stadt im Neubad Nr.
311 zu ebener Erde zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden verschiedene Effekten, als
1 Dose mit Brillanten besetzt, 1 silbernes Besteck,
verschiedene Frauen=und Mannskleider, Wäsch,
Bettgewand, und mehr derley Fahrnisse licitando
verkauft.
Licit. Effekten.
Den 10. Juni zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden mit hoher
Regierungs=
bewilligung in der Vorstadt auf dem Platzel Nr.
20 im Hof zu ebener Erderin der Wohnung Nr.
18 verschiedene Effekten, als sammet=tüch=und
zeugene Mannskleider, goldbordirte, gestickte und
Schillerwesten, Beinkleider, verschiedene
Frauen=
kleider, Manns=und Frauenwäsch, dann andere
Einrichtung licitando verkauft.
Licit. Effekten
Den 13. Juni d. J. zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden werden mit Bewilligung
des hiesigen löbl. Stadtmagistrats auf der Wien
an dem Glacis im kleinen Steinmetzmeister
Jäge=
rischen Haus Nr. 19 im Hof im ersten Stock
nach=
folgende Verlassenschaftssachen, als 1 silbernr
Sack=
uhr, deto Schnallen und Löffel, 1 Stockuhr, Leibs=
kleider, Leib=und Hauswäsch, Bettgewand, har=
te Kästen, Tische, Sessel, Bilder, dann mehrere
Zimmer=und Kucheleinrichtung den Meistbietenden
gegen gleich baare Bezahlung hindangegeben.
Licit. Effekten
Den 13. Juni werden auf Verordnung des löbl.
Stifts zun Schotten zu St. Ulrich untern Guts
Nr. 39 beym goldenen Pelikan zu den
gewöhnli=
chen Vor=und Nachmittagsstunden verschiedene
Ver=
lassenschaftseffekten, als 2 Hals gute Perln, sil=
berne Sackuhr, und Schnallen, broschirt=tafet=
und kottunene Frauenkleider, verschiedene
Manns=
kleider, Schile=und andere Westen, Leid=und
Hauswäsch, harte und weiche Kästen, Sessel, Bil=
der, Bettgewand, licitando verkauft.
Licit. Schmidlerische Weine u Effekten
Von dem Ortsgerichte der Franz Edlen v. Ma=
ckischen Herrschaft Mauer wird hiemit bekannt ge=
macht: es sey auf Anlangen des Franz
Schmidle=
rischen Verlassenschaftsübernehmers verwilliget
wor=
den, die in der Masse vorfindigen über 500
Ei=
mer betragenden zum Theil alten Gebirgweine,
Gumpoldskirchner, Maurer und Lichtensteiner
Ge=
wächs, in Gebünden von 12 bis 60 Eimer, mit
und ohne Fässer, wie sie liegen, nach der
Drit=
telvisier, an die Meistbietenden gegen Danngabe,
und Bezahlung bey der binnen 4. Wochen zu
be=
schehen habenden Abfuhr hindanzugeben; und eben
so auch verschiedene Verlassenschaftseffekten und
Prä=
tiosen, nämlich goldene Repetieruhr, und
Stein=
ringe, silberne Leuchter, Löffel, Dosen, Schnal=
len, Besteck, und andere Gallanteriekleinigkeiten,
Sackuhren, Stockuhr, mehrere Better, Bettzeug,
Stück Leinwand, Leinwäsch, Tischzeug, Leibsklei=
der; dann Pierutsch, andere Wägen, Schlitten,
Laiterwägen, endlich Spiegel, Bilder, Tische, Sof=
fen, Sessel, Zinn, Kupfer, Porzelain, Gläser,
und andere Hausmeubeln gegen gleich baare
Be=
zahlung licitando zu veräussern. Da nun hiezu
der 14. Juni d. J. vormittag von 9 Uhr für die
Weine: nachmittag von 3 Uhr aber, und der
fol=
gende 15. Juni zu den nämlichen Stunden für die
Effekten bestimmt ist; so mögen die Kauflustigen
an diesen Tägen und Stunden hier zu Mauer in
der Behausung Nr. 111 erscheinen.
Licit. Hausantheile
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen der Frau Theresia Eglauer, ge=
bohrnen Schweiger, und des Hrn. Dr. Pernhu=
ber, als Curator der m. Johann Bapt. Schwei=
zerischen Kinder, als Cäcilia Katzbergerischen
Er=
ben, in die gerichtliche Feilbietung der in die
Cä=
cilia Katzbergerische Verlassenschaft gehörigen 2
An=
theile des Hauses Nr. 1018 in der Stadt, und
zwar eines Sechstheils aus dem Hauptneuntel im
Schätzungswerth pr. 857 fl. 24 kr. dann eines
Viertheils aus dem Sechstheil des Hauptneuntels
im Werth pr. 214 fl. 21 kr. gewilliget, und
hie=
zu der 16. Juni d. J. bestimmt worden. Die
Kauflustige haben daher an obbestimmten Tag vor
diesem Magistrat früh um 10 Uhr zu erscheinen. .
Licit. Waaren
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wechsel=
gericht wird hiemit bekannt gemacht: daß den 17.
Juni, dann 1. und 15. Juli d. J. früh um 9
Uhr in der Leopoldstadt auf dem Karmeliterplatz
beym goldenen Eichhorn verschiedene Leinwand,
Wallis, Tuschester, englischen Barchet, gedruckte
Westen, Tüchel und Pique, versteigerungsweis
werden hindangegeben werden, und falls diese
Waa=
ren weder bey dem ersten, noch den zweyten
Ter=
min um den Schätzungswerth, oder darüber ver=
kauft werden könnten, dieselben bey dem dritten
Termin auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden.
Licit. Weinbergische Activa
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
kund gemacht: es habe Jakob Felsenbach im
Exe=
cutionsweg die gerichtl. Versteigerung der ihm von
Joseph v. Weinberg, wegen schuldigen 135 fl.
zum Unterpfand übergebenen nachfolgenden
Schuld=
scheinen bewirtet: einer von Hrn. Johann
Frey=
herrn v. Pacaßi an ihm Joseph v. Weinberg
aus=
gestellten Obligation dd. 24. November 1792
a
5 pr. Cento Jnteressen pr. 1166 fl. ; eines von
Johann Türk, Bierwirth allhier, und seinem
Ehe=
weil Maria Anna unterm 9. May 1792
aus=
gestellten, von ihm v. Weinberg
jure cesso
brsi=
tzenden Schuldscheines
a
5 pr. Cento Jnteressen pr.
1519 fl. ; dann zweyer von Hrn. Johann Freyhrn.
v. Czechovitz an den v. Weinberg ausgestellter
Schuld=
scheinen dd. 26. Jäner 1790 jeder pr. 400 fl. nebst
verschriebenen gewöhnlichen Jnteressen. Da bey
den seither bereits abgehaltenen
Licitationstagsatzun=
gen sothane Activa nicht an Mann gebracht
wer=
den konnten, als wird für den letzten
Versteige=
rungstermin der 18. Juni d. J. mit dem Beysatze
anmit bestimmt, daß auf den Fall, als ein oder
anderer dieser Schuldbriefe in dem Werthe der
darin bestimmten Kapitalssumme, sammt
haften=
den Jnteressen nicht an Mann gebracht werden
könn=
te, solche mit Rücksicht auf die vom
Exekutions=
werber zu stellen habende Forderung bey dieser
drit=
ten und letzten Licitation auch unter der
Kapitals=
summe um einen mindern Betrag verkauft werden
würden. Es haben daher die Kauflustige an den
obbestimmten 18. Juni d. J. vor dem k. k. ni öst.
Landrechte früh um 9 Uhr zu erscheinen, wo
im=
mittels ihnen die angeführten Schuldbriefe sammt
dabey befindlichen Dokumenten bey dem Notarius
Riedl
in orig
. einzusehen, und bey selben sowohl,
als bey den v. Weinberg, oder seinen Vertretter
Dr. v. Krisch die nöthige Auskunft einzuholen
be=
vorstehet.
Licit. Hruschkinsche Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen der Fr. M. A. Edle v. Ertl,
unter Vertrettung Hrn. Dr. Winterhalter, wider
Magdalena Hruschkin, wegen schuldigen Hauszins
pr. 80 fl. in die gerichtliche Feilbietung der
gegen=
theiligen auf 69 fl. 35 kr. gerichtl. geschätzten
mei=
stentheils an Einrichtungsstücken bestehenden
Fahr=
nissen, als in verschiedenen Kästen, Bettgewand,
Soffa und Sessel, Spiegel, unterschiedliche Tische,
gewilliget, und hiezu 3 Termine, und zwar für
den ersten der 20. Juni, für den zweyten der 4.
Juli, und für den dritten der 18. Juli d. J. fest=
gesetzt worden. Es haben daher die Kauflustigen
an den obbestimmten Tägen zu den gewöhnlichen
Licitationsurkunden am Lichtensteg in dem Ertlischen
Haus Nr. 679 in dem Gewölb neben dem
Gold=
arbeiten und Fächermacher zu erscheinen.
Licit. Dernbergers Effekten.
Von dem Gericht des Stifts zum Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es habe der
Hr. Anton de Pauli, wider Hrn. Michael
Dern=
berger, k. k. ni. st. Staatsbuchhaltung=Jngroßi=
sten, wegen schuldigen 32 fl. 46 kr. die Feilbietung
der gegentheiligen auf 67 fl. 20 kr. gerichtl. ge=
schätzten Mobilien und Effekten, als Spiegeln in
vergoldeten Rahmen, Schublad=und Schreibkästen,
dann Bilder, 2 Sophen, Sesseln Bettstatt sammt
Bettgewand, 1 Voglwerkel, und Kucheleinrichtung
ꝛc. hierorts verwilliget erhalten. Da nun hiezu über
den fruchtlos verstrichenen ersten Termin, für den
zweyten der 20. Juni, und für den dritten der 4.
Juli d. J. solchergestalt bestimmet worden, daß,
wenn gedachte Mobilien und Effekten bey dem
zweyten Termin nicht um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden könnten, sol=
che bey dem dritten auch unter der Schätzung
hin=
dangegeben werden würden; als haben die
Kauf=
lustige an obbestimmten Tagen vormittag von 9
bis 12 Uhr am Platzel Nr. 50 beym Kleeblat zu
erscheinen.
Licit. Körnerzehend, und Wiesen in Bestand.
Bey der hochfürstl. Passauischen Herrschaft zu
Schwadorf werden den 21. Juni d. J. früh von
9 bis 12 Uhr in der dortigen Herrschaftskanzley
die Feldzehenden zu Schwadorf, Kleinneusiedl, Fi=
schament, Dorf Ebergassing, Dorf Mannswerd,
dann auch die 4 1 / 2 Joch Jägerwiesen, 4 1 / 3 Joch
Spitzwiesen, 1 1 / 16 Joch Maiß in der
Fischamen=
terau auf 3 oder 6 Jahre lang, gegen den alt
bestehenden Bedingnissen, und sogleich Bezahlung
des halbjährigen Bestandgelden, den
Meistbieten=
den licitando verlassen werden. Daher die
Pach=
tungslustigen an obbestimmten Tag und Stunde in
der herrschaftl. Amtskanzley zu Schwadorf zu
er=
scheinen vorgeladen werden.
Licit. Hofbaurische Haushälfte.
Von dem Grundbuche der gräfl. Anton v. Me=
ravigliaischen Herrschaft Gumpendorf wird anmit
bekannt gemacht: es habe Hr. Dr. Nittmann, als
Curator des abwesenden Andre Holzer, und
Be=
vollmächtigten der Elisabetha Welsin, bey dem löbl.
Magistrate der k. k. Haupt=und Residenzstadt Wien
die gerichtliche Feilbietung der Helena
Hofbauri=
schen Verlassenschaftshaushälfte Nr. 165 zu
Gum=
pendorf, welche halbe Behausung auf 400 fl. ge=
richtlich geschätzt ist, jedoch mit Vorbehalt der
ge=
richtlichen Ratification, bewirket. Da nun zu
Hin=
dangebung vorgedachter Behausung, wenn bey der
ersten Tagsatzung, keine Kauflustige, die solche über
oder um die Schätzung kaufen dürften, erscheinen
sollen, 3 Termine, und zwar der erste auf den
23. Juni, der zweyte auf den 22. Juli, und der
dritte auf den 25. August d. J. bestimmt wurden;
als haben jene, welche vorgedachte Behausung
gegen gleich baare Bezahlung an sich zu bringen
gedenken, an obbestimmten Tägen früh um 10.
Uhr in hiesiger Amtskanzley im Schlosse zu
Gum=
pendorf Nr. 1, allwo die Licitation abgehalten,
und mit den Meistbietenden der Kauf, bis auf
ge=
richtliche Ratifikation abgeschlossen werden wird, zu
erscheinen.
Licit. Haukische Realitäten.
Von der Stift Melkerischen Amtsverwaltung in
Wien als Herrschaft Traiskirchen V. U. W. W.
wird hiemit bekannt gemacht: es sey über
Anlan=
gen der Anna Maria Hauckin, durch Hrn. Dokt.
Nittmann, wider ihren Ehewirth, Georg Hauck,
behausten Wagnermeister zu Traiskirchen, in die
öffentliche Feilbietung der zu Traiskirchen liegenden,
und auf 700 fl. gerichtlich geschätzten Behausung
Nr. 72, sammt dazugehörigen Gründen, beste=
hend zu ebener Erde in 1 Zimmer, und
Kam=
mer, mit Dippelböden, und hölzenen Fußböden,
1 Kuchel und Boden, dann Wagnerwerkstatt mit
hölzernen Dachstuhl, alles bey guten Bau; 1 Stall
auf 4 Kühe; dann an Hausgründen 18 Joch, 1
Hausgarten mit verschiedenen Obstbäumen, 3 / 4
Joch Neuriß, und 3 / 4 Joch Steinfeld Acker, sammt
dem verkäuflich, und auf 32 fl. geschätzten
unver=
steigbaren Wagnergewerb, gewilliget, und da der
erste Termin wegen Mangel an Kauflustigen
frucht=
los verstrichen, für den zweyten der 23. Juni,
und für den dessen der 23. Juli d. J. mit dem
Beysatze festgesetzt worden, daß, wenn
obgedach=
tes Haus sammt Gründen bey der zweyten
Feil=
bietung nicht um den Schätzungswerth, oder
dar=
über an Mann gebracht, solches auch bey der
drit=
ten Feilbietung unter der Schätzung
hindangege=
ben werden würde. Es haben daher die
Kauflusti=
gen an den obbestimmten Tägen früh um 10 Uhr in
der Herrschaftskanzley zu Traiskirchen zu rrscheinen.
Licit. Habergers Weingarten.
Von der k. k. Herrschaft Tulln wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey auf Anlangen des Hrn.
Christian Crusius, wider den Johann Haberger,
und Anna Maria dessen Ehewirthin, wegen noch
schuldigen 56 fl. 59 kr. in die gerichtl. Feilbietung
des den Beklagten angehörig, zu Oberdöbling in
der Ried Hartacker liegend, der k. k. Herrschaft
Tulln dienstbaren, auf 100 fl. gerichtl. geschätzten
1 / 4 Weingarten gewilliget, und hiezu zwar für
den zweyten Termin der 27. Juni, und für den
dritten der 25. Juli d. J. mit dem Beysatz
bestim=
met worden, daß, wenn dieser Weingarten bey
dem zweyten Termin um die Schätzung oder
dar=
über gegen gleich in baaren zu erlegen
kommen=
den Kaufschilling nicht an Mann gebracht werden
könnte, solcher bey dem dritten auch unter den
Schätzung verkauft werden würde. Die
Kauflu=
stigen haben daher an den obbestimmten Tägen
vormittag um 9 Uhr in der Amtskanzley zu
Ober=
döbling zu erscheinen.
Licit. Hennevoglisches Haue
Von dem Metropolitankapitel allhier wird
hie=
mit bekannt gemacht: Es sey auf das von Anna
Mayerin, unter Vertrettung Hrn. Dr. Freyhrn.
v. Heinke, wider Martin Hennevogel, und dessen
Ehegattin Eleonora, Hausinhaberin in Herrnals
Nr. 23, wegen schuldigen 500 fl. gestellte Gesuch,
in die gerichtl. Feilbietung des den Beklagten
zu=
gehörigen, auf 1800 fl. gerichtl. geschätzten obigen
Hauses gewilliget worden. Da nun zur
Verstei=
gerung desselben für den zweyten Termin der 30.
Juni, und für den dritten der 1. August d. J. früh
um 10 mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
im Fall diese Behausung auch bey der zweyten
Licitation um den Schätzungswerth, oder darüber
nicht an Mann gebracht werden könnte, selbe bey
der dritten unter der Schätzung hindangegeben
werden würde; so haben die Kauflustigen an
be=
sagten Tägen und Stund in der
Metropolitanka=
pitelkanzley im Zwettelhof am Stephansplatz
erscheinen.
Amort. Satzbrief
Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneuburg
wird hiemit bekannt gemacht: Es habe Jakob
Hanl, burgl. Mühlermeister zu St. Veit
hier=
orts angezeiget, daß der auf dessen hieher
dienst=
baren 3 Achtel Weingarten in Haßlecken zu
Sief=
ring, für Hrn. Joh. Georg Peer, k. k. Hofkriegs=
buchhalterey=Raitoffizier, wegen schuldigen 100 fl.
unter dem 12. Septemb. 1780 ausgefertigte
Satz=
brief, welcher von dem dermaligen Besitzer Jakob
Jauner bereits getilget worden, in Verstoß
gera=
then sey, weßwegen selber um Amortisirung
erst=
gedachten Satzes gebetten hat. Daher haben jene,
welche gedachten Satzbrief in Handen haben, oder
darauf Ansprüche zu machen gedenken, ihr darauf
habendes Recht binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen sogewiß gehörig darzuthun, wie im
widri=
gen sothaner Satzbrief ohne weitern amortisirt und
für unkräftig erkläret werden würde. Klosterneu=
burg den 30. Jäner 1796.
es zur Vertheidigung des Landes
unum=
gefänglich nöthig wäre, eine Linie vom
Hel=
der bis zum Dollaert zu ziehen, wodurch
eine Besatzung von 12 bis 1400 Mann nach
Amsterdam gelegt werden müßte, wäh=
rend das Hauptquartier der Linie in
Grö=
ningen bleiben sollte. Eben dieses hat er
auch der Provinzial=Regierung im Haag
angezeigt, und dabey gemeldet, daß er
bereits ein Bataillon Jnfanterie und eine
Schwadron Hussaren zu diesem Endzweck
nach Amsterdam habe marschiren lassen.
Hierüber sind grosse Streitigkeiten in der
Naz. Vers. vorgefallen. Doch hat man
endlich beschlossen, den Brief des
Gene=
rals als eine blosse Anzeige anzusehen,
worüber weiter nichts zu verfügen sey, und
da hierauf der General Beurnonville an
die Amsterdamer Munizipalität schrieb,
und sie versicherte, er habe nicht die
min=
deste Absicht sich in die Angelegenheiten der
Stadt einzumengen, so ward man in
Am=
sterdam beruhiget und hat den General
selbst auf das freundschaftlichste eingeladen.
Deutschland.
Das Hauptquartier des Erzherzogs
Karls K. H. ist von Alzey nach
Meissen=
heim, von dort aber am 28. May nach
Baumholder bey Birkenfeld, versetzt
wor=
den. Die Vorposten standen nur 6
Stun=
den von Trier entfernt.
Se. K. H. haben bey dem
Generalbe=
fehl folgende Erklärung erlassen:
Nachdem die unbilligen Forderungen
des übermüthigen Französischen
Gouverne=
ments alle Aussichten zum Frieden für jetzt
haben verschwinden machen, und daher
ein neuer Feldzug eröffnet werden muß,
so ist der Waffenstillstand auf Befehl Sr.
Maj. des Kaisers aufgekündiget worden,
und die Feindseligkeiten nehmen den 31.
dieses zwischen zu und 12 Uhr Vormittags
wieder ihren Anfang. ”
Da mir Se. Maj. das Kommando
dieser Armee in diesem wichtigen Zeitpunkte
zu ertheilen geruhet, und mich hierdurch
mit dem schmeichelhaftesten Beweise Jhres
allergnädigsten Zutrauens gewürdiget ha=
ben, so fühle ich mich zur Aufbietung
aller meiner Kräfte verpflichtet, und ich
wünsche und hoffe, daß gesammte mir
un=
tergeordnete Truppen, auf deren
Wohlver=
halten das Heil unseres Vaterlandes, und
die Erkämpfung eines rühmlichen Friedens
beruhet, von gleichem Eifer und
patrioti=
schen Gesinnungen beseelt, zu diesem
wich=
tigen und heilsamen Zwecke willig, rast=
los und muthvoll mitwirken werden, wo=
zu sich Sie auf das feyerlichste auffordere. ”
Gegenseitiges Vertrauen der Truppen
in die Befehlshaber, und des
Befehlsha=
bers in die Truppen, kann allein die
Aus=
führung eines so grossen Plans
begünsti=
gen, und die Erfüllung so edler Pflichten
erleichtern; dieses erbitte ich mir also von
der Armee, die ich zu kommandiren die
Ehre habe, und schmeichle mir, daß ich
es durch meine aufrichtige Zuneigung
ver=
diene. ”
Jch bin stolz darauf, mich an der
Spi=
tze eines der schönsten und bravsten
Kriegs=
heere zu sehen, was noch je im Felde stand,
und was schon in diesem Kriege so viele
Beweise von seltenen Muthe, von
aushar=
render Tapferkeit und von erspiegelnder
Treue abgelegt hat. ”
(Die Fortsetzung folgt.)
Jn der Nacht vom 12. auf den 13. May
verstarb zu Anspach Herr Johann Peter
Uz, K. Preuß. Anspachischer Rath und
Direktor des Kais. Landgerichts
Burggraf=
thums Nürnberg, im 76. Jahre seines
Alters. Einer der ersten Dichter
Deutsch=
lands, und überhaupt ein sehr
vorzügli=
cher lyrischer Dichter, sowohl der
scherz=
haften als in der erhabenen Gattung; des=
sen Verdienst mehrere Perioden der
wan=
delbaren Modesucht überleben wird. So
rein und edel und liebenswürdig wie seine
Muse, war auch sein Herz; die
vortreffli=
chen Zeilen, womit er von der Dichtkunst
Abschied nahm, sind allgemein bekannt;
und er lebte die letzte Zeit seines
ruhmwür=
digen Lebens auf ausgezeichnete Weise
seinem Amte, der Gelehrsamkeit und
sei=
nen Freunden.
Anhang zur Wiener=Zeitung 1796. N ro . 46.
Wien.
Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.
Von 31. May bis 7. Juni.
Barometerstand.
Täg | 8 Uhr früh | 3 U. nachm. | 10 U. abend |
Den | Z. L. 12 Th. | Z. L. 12 Th. | Z. L. 12 Th. |
---|---|---|---|
31 | 28 3 8½ | 28 3 1½ | 28 3 4 |
1 | — 4 10 | — 4 3½ | — 3 5 |
2 | — 4 3 | — 3 7 | — 2 4½ |
3 | — 0 9 | — 0 3 | — 1 10 |
4 | — 1 9½ | — 1 11 | — 2 9 |
5 | — 2 10½ | — 3 0½ | — 3 10 |
6 | — 4½ | — 4 2½ | — 4 5 |
Reaumur'scher Thermometerstand.
Grad | Grad | Grad | |
---|---|---|---|
31 | 18 ober 0 | 21¼ ober 0 | 17 ober 0 |
1 | 17 — — | 21⅓ — — | 18 — — |
2 | 17½ — — | 22 — — | 17⅚ — — |
3 | 19⅕ — — | 22 — — | 11⅚ — — |
4 | 10 — — | 10½ — — | 9⅚ — — |
5 | 8 — — | 8⅖ — — | 9 — — |
6 | 9¾ — — | 12⅖ — — | 10½ |
Anzeige des Windes.
31 | S. stark | S. stark | S. still |
1 | S. schwach | S. mittelm. | S. stark |
2 | — — | S. schwach | S. schwach |
3 | 3. stark | S. stark | W. stark |
4 | W. stark | W. stark | — — |
5 | — — | — — | — — |
6 | — — | — — | — — |
Getreidepreis.
Zu Wien vom 30. May bis 4. Juni.
Der Metzen | | | | Groschen.
Weitzen | von | 52 | bis | 70
Korn | von | 24 | bis | 38
Gersten | von | 26 | bis | 30
Haber | von | 21 | bis | 25
Zu Stockerau vom 30. May.
Der Metzen | Groschen. | |||
---|---|---|---|---|
Weitzen | von | 46 | bis | 66 |
Korn | von | 31 | bis | 35 |
Gersten | von | 24 | bis | 27 |
Haber | von | 18 | bis | 20 |
Zu Fischamend den 2. Juni.
Der Metzen | Groschen | |||
---|---|---|---|---|
Weitzen | von | 50 | bis | 60 |
Korn | von | 24 | bis | 37 |
Gersten | von | 22 | bis | 27 |
Haber | von | 18 | bis | 20 |
Zu Stadt Großenzerstorf vom 1. Juni.
Der Metzen | | | | Groschen.
Weitzen | von | 50 | bis | 65
Korn | von | 30 | bis | 33
Gersten | von | 22 | bis | 23
Haber | von |17 |bis | 19
Die Brodsatzung für Wien vom 1. d.
M. Juni ist abgeändert, und soll das
Pollenbrod um 1 Kr. 11¾ Loth, und
je=
nes um 6 Kr. 2 Pfund 18 Loth wiegen.
Nachricht.
Da die allzufrühe Bewohnung neuer
Gebäude der Gesundheit der Einwohner
schädlich ist, so wird mit allerhöchster
Ge=
nehmigung, hiermit kund gemacht, daß in
neugebauten Häusern die Wohnungen eher
nicht bezohen werden dürfen, bis sie nicht
von der Landesregierung, mit Zuziehung
des Stadt=Physikus in der Stadt, und
der Bezirks=Aerzte in den Vorstädten, für
genug ausgetrocknet erkennet werden.
Es wird daher allen denjenigen, wel=
che entweder künftig Baukonsense
ansu=
chen, oder schon wirklich im Bau
begrif=
fen sind, in der Stadt sowohl als in den
Vorstädten, hiermit aufgetragen, noch
bevor die neuerrichteten Wohnungen
ver=
miethet werden, jedesmahl bey dieser Lan=
desstelle die Anzeige zu machen, damit der
von höchsten Orten anbefohlene
Augen=
schein vorgenommen, und alsdann
erken=
net werde, ob die Wohnungen genugsam
ausgetrocknet, und zur Beziehung geeignet
sey; im widrigen Falle würde derjenige,
welcher die Anzeige zu machen unterliesse,
und zugäbe, daß eine neue Wohnung in
seinem Hause, ohne vorausgegangene
Be=
willigung der Landesstelle, bezogen würde,
mit einer dem bedungenen Zinsbetrage
angemessenen Geld oder nach
Beschaffen=
heit, auch mit Leibesstrafe, unnachsichtlich
belegt werden. Wien den 15. May 1796.
Hofdekret.
Da es daran liegt, der ächten Erzeugung der
Lein=
wandten in Oesterreich ob der Ens ihr verdientes
Zu=
trauen zu erhalten, folglich auch die Gelegenheit
zu Unterschleifen, und zur Unterschiebung unächter
Leinwanden nach Möglichkeit zu benehmen, so
wird hiemit zufolge höchsten Hofdekretes vom 13.
May l. J. kund gemacht, daß diejenigen, welche
auf die Märkte in Oesterreich ob der Enns
Lein=
wenden aus andern Erbländern bringen, oder wenn
sie die gehörige Erlaubniß dazu haben, mit
der=
gleichen Leinwanden einen Hausierhandel daselbst
treiben, solche an beyden Enden mit dem Zeichen
des Landes, in welchem sie verfertiget worden sind,
bezeichnen, und mit einem obrigkeitlichen
Zeug=
nisse, das ihnen unentgeltlich zu ertheilen ist, ver=
sehen lassen sollen, da sonst im entgegengesetzten
Falle dergleichen Leinwanden in Verfall würden
gezogen werden.
Verstorbene zu Wien.
Den 29. May Jn der Stadt.
-
Peter Passy, gew. Handlungsdien, alt 76 J. im
Ofen=
lochg. N. 467. -
Dem Hrn. Franz Steiner, bg. Erdgeschirrhandl. s. Fr.
Barb. alt 50 J. am Peterspl. N. 604. -
Dem Hrn. Ferd. Moser, k. k. Direktorialhofkanzlist,
s K. Maria A. alt 2 J. in d. kl. Schulerstr. N. 900. -
Dem Georg Hortl, Hausmeist. s. K. Anna, alt 6 J.
in d. ob. Bäckerstr. N. 807. -
Dem Joh. Herbst, Zimmergs. s. K. Juliana, alt 1 J.
auf d. hoh. Brücke N. 153.
Vor der Stadt.
-
Dem Hrn. Jos. Rehrl, magistr. Depositenamts=Rech=
nungsoffiz. s. K. Johanna, alt 2 J. auf d. Laimgr.
N. 163. -
Dem Jch. Franck, Tagl. s. W. Christina, alt 60 J.
in d. Alstervorst. N. 156.
-
Thomas Netowi, schutzv. Stahlarbeit. alt 54 J. auf
d. Wieden N. 211. -
Dem Jos. Nießl, Bedient. s. K. Jos. alt 2 J. in der
Josephst. N. 65. -
Dem Mich. Ritter, Weber, s. K. Ursula, alt 3 J. am
Himmelpfortgr. N. 56. -
Dem Hrn. Jakob Seitl, bg. Kaffeehausinh. s. Jfr. T.
Rosalia, alt 17 J. auf d. Landstr. N. 129. -
Rosalia Fremberger, Hauers Wit. alt 101 J. am
Neubau N. 164. -
Sebast. Werner, Hausmeist. alt 78 J. in d Leopoldst.
N. 289. -
Franz Schindler, Buchdruck. alt 71 J. in d. Rossau
N. 83. -
Philipp Schneider, Seidenzeugmachergs. alt 33 J. am
Oberneust. N. 269. -
Mich. Brindl, led. alt 78 J. im Versorgh. am Alsterb.
Anna M. Leitner, Dienstm. alt 31 J. -
Hr. Paul Scheicho, pens. Offizier v. d. kön. ungar.
adel. Leibgarde, alt 29 J. - Eleon. Berger, Tagl. Wit. alt 75 J.
- Mich. Oser, Fuhrkn. alt 61 J.
-
Georg Trabauer, Bauer, alt 46 J. alle 5 im allgem.
Krankenh. - Summa 21 Personen, darunter 6 Kind.
Den 30 May. Jn der Stadt.
-
Der Jfr. Theresia Esser, i. angen. Ziehk. Ther. Gangel=
berger, alt 5 J. in d. Dorotheg. N. 1177.
Vor der Stadt.
-
Dem Georg Gerle, herrs. Gartner, s. W. Anna, alt
49 J. in d. Leopoldst. N. 240. -
Maria A. Pichler, k. k. Merkantil=u. Wechselgerichts
Amtsdien. Wit. alt 54 J. in d. Josephst. N. 119.
Jos. Kanzler, schutzv. Brandweiner, alt 59 J. am
Strotzischengr. N. 33. -
Dem Math. Rihrl, Zeugmachergs. s. K. Ferd. alt 33.
auf d. neu Wieden N. 389. -
Melchior Spitaler, Schneid. alt 45 J. am
Magda=
lenagr. N. 17. -
Dem Jos. Daniot, Wäscher, s. K. Jos. alt 3 J. zu
Gumpend. N. 84. -
Dem Jakob Reitzenortner, Schlossergs. s. K. Anton,
alt 3 J. in d. Rossau N. 97. -
Dem Joh. Heritzer, Zimmerm. b. k. k. Pontonierkorps,
s. K. Anna, alt 2 J. in d. Leopoldst. N. 75. -
Dem Joh. Kuttmayr, herrs. Bedient. s. K. Karl, alt
2 J. in d. Rossau N. 102. -
Dem Jos. Fischenthaler, Wirth, s. K. Mich. alt 3 J.
am Alsterb. N. 23. -
Elis. Reumiller, Handarbeit. alt 44 J. am Neubau
N. 120. -
Dem Adam Breittenbacher, Knöpfmach. s. K. Joh.
alt 3 J. zu Erdberg N. 23. -
Hr. Joh. Paul Uhl, bg. Schuhmach. alt 59 J. in der
Rossau N. 17.
1686
- Joh. Seeauer, Schneid. alt 54 J. an Neustift N. 14.
- Joh. Doster, Bräukn. alt 45 J.
- Adam Steiner, Tagl. alt 28 J. bede b. Barmh.
- Adam Hofreiter, Gem. alt 87 J. im Jnvalidenh.
-
Magd. Streitt bg. Schneidermeist. Ehew. u. Pfründl.
v. Burgerspit. alt 84 J. zu St. Marx. - Karl Kien, Hauer, alt 66 J.
- Magd. Fuß, Dienstm. alt 25 J.
- Elis. Fitta, Bedient. Ehew. alt 40 J.
- Magd. Lackner, Dienstm. alt 21 J.
- Joh. Spaninger, herrs. Pferdwart. alt 50 J.
- Theresia Hack, Dienstm. alt 30 J.
- Clara Wiesinger, Dienstm. alt 40 J.
-
Josepha Eisenschenk, Tagl. Ehew. alt 54 J. alle 8 im
allg. Krankenh. - Summa 27 Personen, darunter 8 Kind.
Den 31. May Jn der Stadt.
-
Hr. Jos. Freyhr. v. Madruzzi, jubil. k. k. ni. ö. Land=
rath, alt 78 J. in d. Wallfischg. N. 1073. -
Dem Math. Pirringer, Hausmeist. s. K. Franz, alt
2 J. im Kühfußg. N. 601. -
Dem Joh. Weiser, Gehilf am Fischm. s. W. Anna
M. alt 50 J. wohnhaft am hoh. Markt N. 550,
ist tod gefunden worden.
Vor der Stadt.
-
Dem Joh. Mich. Grunstädter, herrs. Bedient. s. W
Maria A. alt 46 J. in d. Alstervorst. N. 160. -
Dem Hrn. Joh. Haas, k. k. ni. öst. Staatsgut. Admi=
nistrationsregistrat. u. Expedit. s. K. Ferd. alt 1 J.
in d. Leopoldst. N. 212. -
Karl Hauer, gew. Bedient. u. Pfründl. v. Langenkell.
alt 79 J. zu Mariah. N. 151. -
Dem Sebast. Lindner, Gartner, s. K. Sebast. alt 3 J.
am Thury N. 56. -
Dem Math. Guttera, Tagl. s. K. Joh. alt 1 J. am
Oberneust. N. 234. - Cath. Höffnger, Dienstm. alt 70 J. in d. Leopoldst. N. 117.
-
Dem Jakob Ficker, Handlungsdien. s. W. Rosalia,
alt 38 J. auf d. neu Wieden N. 364. -
Dem Thomas Riedl, Tagl. s. K. Thomas, alt 5 J.
im Lerchenf. N. 177. -
Mich. Brandstätter, Tagl. alt 34 J. auf d. neu
Wie=
den N. 299. -
Dem Anton Baumgartner, Schuhmach. s. K. Anton,
alt 2 J. am Himmelpfortgr. N. 32. - Math. Svietzensky, alt 20 J.
- Leop. Jlzel, alt 18 J. bede Gem.
-
Joh. Vornuzel, französ. Kriegsgefang. alt —. alle 3
im Militärsp. - Joh. Karner, Soldat. Ehew. alt 37 J.
- Rosina Gruner, Handarbeit. alt 20 J.
- Maria Hiebler, Dienstm. alt 22 J.
- Joh. Rassel, Schlossergs. alt 63 J.
- Cath. Dunckel, Zeugmachergs. Ehew. alt 50 J.
- Christoph Meißner, Tagl. alt 59 J.
-
Anna Genauer, Dienstm. alt 26 J. alle 7 im allgem.
Krankenh. - Summa 23 Personen, darunter 6 Kind.
Ankündigung
eines sehr dauerhaften und schönen von Hern
Hof=
statuarius Müller erfundenen Machoni=Firniß.
Die manigfaltigen schönen Meubels, die sich in
der Kunstgallerie des Herrn Millers finden, sind
beynahe allgemein bekannt. Ein grosser Theil
der=
selben von gewöhnlichen hartem inländischen Holz
ist mit diesem von ihm selbst erfundenen Machoni=
Firnis so ähnlich kolorirt, daß selbst Kenner bey
aufmerksamer Betrachtung derselben sich getäuscht
haben. Auf vieles Begehren hat sich man Herr
Hofstatuarius Müller entschlossen, solchen in dem
Gewölbe bey der goldenen Schlange am
Kohl=
markt Nr. 1220 in Kommißion zu geben und
dem=
selben einen ausführlichen Gebrauchzetel
beyzule=
gen. Die Ankündigung desselben möchte um so
eher bey dem Publikum Beyfall finden, als die
mit demselben zubereitete Meubels vor denen von
wirklichem Machoniholz, ausser den weit geringen
Kosten, auch noch dem Vorzug haben, daß sie, weil
ihnen weder Masse, noch die Sonnenhitze etwas
schadet, zum Gebrauch dienlicher und vorzüglicher
werden. Die Seitel=Bouteille mit dem Gebrauchszetel
wird um 2 fl. verkauft. Auswärtige Fremde
kön=
nen sich directe an Hrn. Hofstatuarius Müller, Jn=
haber der k. k. priv. Kunstgallerie, am Kohlmarkt
Nr. 297 wenden, und zugleich den Betrag für ihre
Bestellungen dahin addreßiren, nur bittet man sich
die Briefe postfrey aus.
NOTIZIE COMMERCIALI.
Li Spettabili Negozianti di borsa della
cittá e Porto - franco di Trieste Gaspari Casati
e Damillo, li quali sonosi resi benemeriti del
Commercio di questa Piazza anche con la loro
Fabbrica di Saponi, giugnendo ad imitare
perfettamente li Saponi di Marsiglia, anno
avuto una testimonianza onorevolissima della
Sovrana grazia e protezione, col Decreto di
questo Eccelso Governo in data 10 del p. p.
mese di maggio, del seguente tenore:
Alli Negozianti di Borsa Gaspare Casatti,
e Damillo.
„ Con aulico Relcritto de' 15 p. p. aprile,
è stato insinuato a questo Governo, che resta
permesso ad essi Negozianti di Borsa Gaspare
Casati e Damillo, di tenere esposta, sopra la
loro Fabbrica de'Saponi, l'Aquila, o ces. reg.
Stemma, con la circoscrizione: Cesareo - Re-
gia Privilegiata Fabbrica de'Saponi, e di
servirsi della stella circoscrizione nal Sigillo
della lore Fabbrica; del che ecc. ”
Kommerzial Nachricht.
Die Börs=Handelsleute der Stadt und des
Frey=
havens Triest, Kaspar Casati und Damillo, wel=
che sich auch um den Handel besagten Platzes durch
ihre Seifenfabrik verdient gemacht haben, da sie
es dahin brachten die Marseiller=Seife vollkommen
nachzuahmen, erhielten durch ein löbl. Gubernial=
Dekret vom 10. May l. J. den Beweis der
al=
lerhöchsten Gnade und Zufriedenheit Sr. Majestät
in folgenden Ausdrücken:
An die Börs=Handelsleute Kaspar Casati
und Damillo.
Mit Hof=Rescript vom 15. v. M. April
wur=
de dem hiesigen Gubernio eröffnet, daß den Börs=
Handelsleuten, Kaspar Casati und Damillo
ge=
stattet werde, über ihre Seifenfabrik den Adler
oder das k. k. Wappen mit der Umschrift: K. K.
privilegirte Seifenfabrik auszuhängen, und von
diesen Wappen auch bey ihren Fabriks=Siegel
Gebrauch zu machen, ꝛc. ”
Gefundene Versatzzetteln.
Es sind bey Eberstorf an dem Donauufer 132
Stück Versatzzetteln gefunden worden; der
Eigen=
thümer hievon hat sich demnach bey der k. k. Ober=
Polizeydirektion zu melden.
Nachricht.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird auf Ersuchen des löbl. Ma=
gistrats zu Lemberg hiemit bekannt gemacht: daß
Se. k. k. Majestät mittels höchsten Hofdekrets vom
24. Novemb. 1795 die zur Vormerkung der
säch=
lichen Rechte auf die zu dem Lemberger
Städti=
schen Grundbüchern gehörige Realitäten bis Ende
1795. Jahrs bestimmt gewesene Zeitfrist bis Ende
des 1796. Jahrs zu erstrecken entschlossen haben.
Wien den 1. März 1796.
Erledigte Stipendien.
Den die öffentlichen Vorlesungen der hiesigen
hohen Schule Besuchenden wird hiemit bekannt
ge=
macht, daß aus folgenden Stiftungen einige
Sti=
pendien erledigte sind, nämlich: Aus der Andre
Crönnischen Stiftung für einen aus Krain von
Laibach, Krainburg oder Oberburg gebürtigen
Studenten, welcher die vorläufige Präsentation
von dem Magistrate von Laibach zu erhalten hat.
Aus der Thomas Crönnischen Stiftung für 2 aus
Krain von Laibach, oder Oberburg gebürtige
Stu=
denten, welche die vorläufige Präsentation von dem
Hrn. Erzbischofen von Laibach zu erhalten haben.
Aus der Geißlerischen Stiftung erstens für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammende; zwey=
tens für die aus seinem Geburtsorte Gebürtigen;
drittens für Laußnitzer und Schlesier; viertens für
solche, die aus den an die Laußnitz und Schlesien
angränzenden Ortschaften gebürtig sind; doch müssen
die auswärtigen Schüler in Folge hoher Regierungs=
Verordnung bereits die philosophische Laufbahne
vollendet haben. Aus der Kilbervillinischen
Stif=
tung für 2 aus Untersteuermark gebürtige
Studen=
ten, deren einer die Präsentation von dem
Magi=
strat zu Gratz zu bewirken hat. Aus der
Knafli=
schen Stiftung zur 3 aus Krain gebürtige
Studen=
ten. Aus der Molitorischen Stiftung für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammenden, erstens
von der männlichen, nachhin weiblichen, und
end=
lich Seitenlinie. Aus der Pretterschneggerischen
Stiftung für einen was immer für einen Studium
obliegenden, von dem Markt Weiskirchen in
Ober=
steyermark gebürtigen, oder in dessen Ermanglung
für einen andern aus Steyermark gebürtigen
Jüng=
ling, welcher die vorläufige Präsentation von dem
Marktgericht Weißkirchen zu bewirken hat. Aus
der Salzerischen Stiftung für einen von
Wand=
hofen an der Ybbs in Oesterreich unter der Enns
gebürtigen, von bemeldten Markt präsentirten
Jüng=
ling. Aus der Sorbaitischen Stiftung für 2 aus
des Hrn. Stifters Anverwandschaft abstammende
Jünglinge, in Ermanglung derselben aber, für
solche, die aus den Niederlanden gebürtig sind.
Aus der Stupanischen Stiftung für einen
Studiosum
Medicine
von was immer für einer Nazion. Es
haben daher diejenigen Studenten, welche um
Verleihung der vorangeführten Stipendien
anlan=
gen wollen, ihre Bittschriften für das erste halbe
Jahr 1796 von heute an bis 30. Juni 1796
ein=
zureichen, in solchen das behörige von der
Orts=
obrigkeit ausgefertigte, und von dem Hrn. Pfar=
rer bestättigte Armuthszeugniß beyzubringen, bey
denjenigen Stiftungen aber, wo die Präsentation
oder das Geburtszeugniß erforderlich ist, sich
un=
verweilt um diese Urkunden zu bewerben, und
sol=
che beyzubringen, indem sowohl die später
einge=
reichten, als nicht behörig belegten Bittschriften
nicht angenommen werden würden.
Ex
Consisto-
rio Universitatis
Wien den 24. May 1796.
Kundmachung.
Es ist durch einen mittelst der hochlöbl. ni. öst.
Regierung unter dem 22. April d. J. an den
Stu=
dienkonseß gelangten Hofbescheides genehm
gehal=
ten worden, daß der erforderlichen Ordnung
we=
gen, ein die hiesige Universität besuchender
Schü=
ler, der sich nicht in den ersten 4 Wochen nach
Eintritt des Schuljahres bey seinem Lehrer meldet,
nicht mehr in den Katalog eingetragen, sondern
an=
gewiesen werde, sein Gesuch, um in das
Ver=
zeichniß der ordentlich Besuchenden aufgenommen
zu werden, mit Anführung der wichtigen Ursachen,
welche ihn gehindert haben konnten, sich früher zu
melden, dem Studienkonseß zu überreichen. Dieses
wird den Studierenden zur Wissenschaft und
Richt=
schur mit dem Beysatze kund gethan; diese an der
hiesigen Universität für künftig getroffene Ordnung
werde auch von sämmtlichen Länderstellen öffentlich
bekannt gemacht. Wien den 18. May 1796.
Nachricht an Aeltern und Vormünder.
Maria Kaiser, Jnhaberin der Mädchenschule
in der Salvatorgasse Nr. 455 im ersten Stock,
wünscht noch einige Mädchen aus gesitteten
Stän=
den in die Kost zu nehmen, um ihnen eine
förm=
liche Erziehung zu geben. Diese wird hierin
be=
stehen, daß man sie in der Religion, in der
deut=
schen, französischen und italienischen Sprache
so=
wohl, als auch in der Geschichte und Geographie
vollkommen unterrichten wird, und so auch in der
Wirthschaft und üblichen Handarbeiten. Die
Un=
ternehmerin verspricht die strengste Aufsicht über
die Sitten der ihr anvertrauten Zöglinge zu
füh=
ren, und keine Mühe zu sparen, um ihnen die
Grundsätze einliessen zu lassen, die allein das Glück
des Lebens befestigten können. Wenn Aeltern oder
Vormünder, denen die Gelegenheit fehlt, ihre
Kinder erziehen zu lassen, sie mit ihren Zutrauen
beehren wollten, so hofft sie ihren Wünschen zu
ent=
sprechen, und mit dem Erfolge zu zeugen, daß sie
nicht zu viel verspricht, wenn sie sich schmeichelt
ih=
re Zöglinge zu edle, tugendhafte und nützliche
Glieder des Vaterlandes zu bilden.
Erziehungsgeschäfte Suchender.
Ein Mann vom besten Alter wünscht sich
noch=
mals in einem angesehenen adelichen Hause dem
Erziehungsgeschäfte zu unterziehen. Er spricht und
schreibt rein latein, deutsch und französisch; und
besitzt alle jene Kenntnisse, die sowohl zur
thore=
tisch als praktischen Pädagogik erforderlich sind.
Vieljährige Erfahrung, und geprüfte Redlichkeit
lassen ihn das Zutrauen solcher Eltern, denen das
künftige Glück ihrer Söhne am Herzen liegt, im
vollem Masse erwarten. Uibrigens werden
un=
verwerfliche Zeugnisse das, was ihm nur
Beschei=
denheit hier anzuführen verbeut, hinlänglich
be=
weisen. Das weitere ist zu erfragen auf der
Wie=
den im Freyhaus im
II
. Hof,
XI
. Stiege, ersten
Stock Nr. 84.
Geschäftssuchender.
Ein Geschäftsmann, der in allen möglichen
vor=
kommenden Geschäften lange geübet ist, und sich
auch in Ansehung seiner Pünktlichkeit, Rechtschaf=
fenheit und Verschwiegenheit in jeder Art von
Auf=
trägen hinlänglich ausweisen kann, wünscht noch
mehrere Geschäfte auf sich zu nehmen; sey es in
Verfertigung verschiedener schriftlicher Aufsätze, in
Untersuchung aller Art Rechnungen, in
Admini=
strirung von Gütern und Häusern, in Kauf=und
Verkaufen; er nimmt auch Bestellungen von
Ar=
beiten für Künstler=und Handwerker an, mit
wel=
chen er viele Bekanntschaft hat, und von welchen
er gute, solide, geschwinde und redliche Besorgung
versprechen kann. Er empfiehlt sich deshalb den
hohen Herrschaften und allen übrigen Ständen.
Wer ihm das Zutrauen schenken will, der ist
ge=
betten, ihm bey Hrn. Mathias Scheberl, burgl.
Stadttandler, in der Weihburggasse im
Eisenhut=
terischen Hause nachzufragen.
Reisecompagnon wird gesucht.
Jemand, der mit Extrapost in einem eigenen
bequemen Wagen innerhalb 8 Tagen, oder noch
früher, wenn er Gesellschaft findet, von hier über
Lemberg, Kaminiek nach Jassy zu reisen gedenkt,
und einen oder zwey übrigen Plätze hat, sucht
hie=
zu Reisgefährten. Diejenigen, welche diese Reise
entweder ganz, oder nur bis Lemberg zu machen
entschlossen sind, belieben sich im Wirthshaus zum
braunen Hirsch nächst dem rothen Thurm Zimmer
Nr. 7 fruh zwischen 7 und 8 Uhr anzumelden.
Anzeige.
Es ist im November vorigen Jahrs die
Kund=
machung in den öffentlichen Zeitungsblättern
ge=
macht worden, daß ich die Mitdirection der
Wie=
ner=Neustifter Zucker=Raffinerie, mit Hrn. Franz
v. Sallaba, als ursprünglichen Unternehmer
der=
selben, übernommen habe; gleichwie aber die
Ver=
hältnisse gegenwärtiger Lage dergleichen
Unterneh=
mungen nicht begünstigten, und folglich die
gemein=
nützlichsten Absichten derzeit sehr schwer ihr Ziel
erreichen können, so entschloß ich mich dieser
Mit=
direction um so mehr wieder gänzlich zu entsagen,
als ich überzeugt bin, daß Niemand hierdurch in
seinen Rechten gekränkt wird. Zur Vermeidung
aller möglichen Mißverständnisse halte mich
ver=
pflichtet, gegenwärtige Anzeige dem verehrten
Publi=
kum schuldigst mitzutheilen.
Jgnatz Leopold Strodl.
Nachricht.
Es ist ohnehin bekannt, daß die Baadner=Land=
kutscher bey dem goldenen Greifen in der
Kärnt=
nerstrasse Nr. 1026 zu Wien, wie zu Baaden im
goldenen Hirschen ihre Einkehr haben; so haben sie
noch zur bessern Bequemlichkeit des Publikums eine
Stellfuhr errichtet, welche täglich mit dem Schlag
6 Uhr früh von Baaden nach Wien, und von Wien
nachmittag um 3 Uhr nach Baaden wieder
ab=
fahrt: eine Persohn zahlt bey dieser Stellfuhr 51
kr. Ausser dieser Stellfuhr kann jederman zu
al=
len Stunden mit einer andern Gelegenheit sowohl
zu Wien als zu Baaden auf das Baldeste bedienet
werden, bey welcher eine Persohn 54 kr. zahlt;
anbey kann man, wenn jemand extra eine Baga=
ge, als Couffer, Bettsack, Flaschenkeller, Schachteln,
oder andere Sachen, es sey, was immer wolle, zu
überschicken hat, und überhaupt alle Geschäfte
so=
wohl in Wien als in Baaden den aufgestellten
Bo=
then gegen billigen Lohn sicher übergeben und
an=
vertrauen.
Nachricht.
Da bis 24. August das k. k. priv. Josephstäd=
ter=Theater wieder eröffnet wird, so macht man
hiermit bekannt, daß, wenn deutsche Tanzer und
Tänzerinnen gesonnen sind, in das Engagement zu
tretten, selbe sich längstens bis 15. July in dem
Theaterhaus im ersten Stock links von 10 bis 12
Uhr alle Dienstag und Freytag einfinden können,
um alda die weiteren Bedingnisse festzusetzen, aus=
ser diesen obbestimmten Tagen und Stunden wird
kein Engagement abgeschlossen.
Nachfrage.
Man wünscht den Aufenthaltsort der
verwitt=
weten Frau Theresia Kreibacherin, gebornen
Sum=
merin, zu wissen, welche sich beyläufig vor 23
Jahren von Wien soll wegbegeben haben. Wer
von ihr Wissenschaft hat, wird gebeten, ihr zu
mel=
den, sie habe sich binnen einem Jahre von heute
Dato an, wegen einem zu erhaltenden
Geschänk=
niß, bey Herrn Valentin Stadler, bürgerl. Apo=
theker, auf der Landstrasse im Augustiner=Haus
Nr. 244 zu legitimiren. Wien den 27. May
1796.
Kundmachung.
Von Seite des Fürsten Adam Czartorisky wird
den Jnhabern der Partial=Obligationen des unter
dem 27. December 1785 gemachten Anleihens
von 480000 Gulden Wiener=Währung hiermit
bekannt gemacht, daß die Jnteressen davon vom 1.
Jäner bis 1. Juli 1796 gegen Abgebung der
dies=
fälligen Jnteressekupons am 1. Juli d. J. bey H.
Karl Wetzlar Freyherrn v. Plankenstern abermal
zu erheben seyn werden.
Schokolade=Nachricht.
Johann Michael Stauber, burgerl. Schokolade=
macher, hat sein bisheriges Gewölb im Moserischen
Haus in der Bischofsgasse am Eck verändert, und es
in ebendemselben Hause in das Kramer=oder
so=
genannte Hutstolpergassel verlegt. Er hält es für
Pflicht, seine bisherigen respect. Herren Abnehmer
und ein schätzbares Publikum davon zu
benachrich=
gen und zu bitten, ihn mit ferneren
Zutrau=
⟨en⟩ zu beehren, wogegen er versichert, stäts so, wie
⟨er⟩ durch viele Jahre gewohnt war, gute Waare im
billigsten Preise zu liefern. Als: das Pfund Nr.
⟨1⟩
a
54 kr. Nr. 2
a
1 fl. Nr. 3
a
1 fl. 6 kr.
Nr. 4
a
1 fl. 12 kr. Nr. 5
a
1 fl. 20 kr. Nr.
6
a
1 fl. 30 kr. Nr. 7
a
1 fl. 42 kr. Nr. 8
a
2 fl. Nr. 9
a
2 fl. 30 kr. Ohne Vanille, das
Pfund
a
54 kr. und
a
1 fl. 15 kr. Auch wird
auf Bestellung die Schokolade ganz ohne Zucker
alda verfertiget. Zur mehreren Versicherung, daß
die Schokolade aus meiner Fabrike ist, wird jedes
Zeltel mit
M. S. T
. und dem Schwann bezeichnet.
Schönheitswasser.
Man unterfängt sich dem hohen Adel, und dem
geehrtesten Publikum dieses Waschwasser, welches
mit Erlaubniß einer k. k. ni. öst. Landesregierung
verfertiget wird, zu empfehlen, weil desselben
vor=
treffliche Eigenschaften durch eine günstige
Erfah=
rung mehrerer Jahre bewähret sind. Es erhält
die Haut milde und frisch, vertreibt die
Sommer=
sprossen, macht den Schaden gut, den verderblichen
Schminken angerichtet haben, und verdienet
vor=
züglich älternden Personen empfohlen zu werden,
weil es durch die Glätte der Haut, die es
her=
vorbringt, die Runzeln verhindert. Der Gebrauch
desselben ist höchst einfach: Man befeuchtet nur
ein Stück feine Leinwand mit selben, und wäscht
sich sanfte das Gesicht, bevor man zu Bette geht.
Es wird verkauft bey Franz Holzinger, bürgerl.
Stärk=und Haarbudermacher zur Königin von
England in der obern Breunerstrasse; das
Fläsch=
chen von einem halben Seitel kostet 1 Gulden, ein
kleineres 30 Kreuzer.
Forte piano.
Es ist ein gutes
Forte piano
zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich deswegen in der Wollzeil
Nr. 909 im 2ten Stock beym eisenen Gatter
täg=
lich von 9 bis 12 Uhr zu melden.
Musikalien.
Jn dem k. k. Hoftheatral=Musikverlag ist ganz neu
zu haben:
Das Ballen Alonzo und Cora, Auszug in 5
Hef=
ten, in Stich von Hrn. Kapellmeister Joseph
Weigl.
Jtem wird selbes in Abschrift auf Pränumeration
ganz herausgegeben. Der Preis ist 3 Dukaten.
Die Herren Pränumeranten erlegen vorhinein
ge=
gen Schein 6 fl. 40 kr. , und erhalten nach
Ver=
lauf von 14 Tagen vom Tage des ausgestellten
Scheines nach Daraufzahlung von 6 fl. 50 kr.
ihr Exemplar ganz.
Die Quartetten von diesem Ballete erscheinen in
Stich binnen 14 Tagen.
Ferner sind zu haben:
Palmira. Simphonie. Terzetto. Quartetto in
Stich.
Detto ganz aufs Clavier in Abschrift.
Eraclito, Overtur. Aria. Amor pietoso, e
Duet=
to
in Stich.
1690
Fratelli Rivali. Simphonie. Polonoise. e
Sestet-
to
in Abschrift.
Gute Mutter. Arie (Am frühesten Morgen) in Stich.
Schöne Schusterin. (Lieber Vater jetzt geht's an)
in detto.
Zephyr und Flora. Divertissements in Stich.
Detto ganz aufs Clavier mit Begleitung einer
Vio=
line in Abschrift.
Hellena. Auszug in Stich.
Detto aufs Clavier in Abschrift.
Incendio di Troja . 2 Hefte in Stich.
Detto ganz aufs Clavier mit Begleitung einer
Vio=
line in Abschrift.
Riccardo ganz aufs Clavier mit detto detto in detto.
Anors Sieg ganz aufs Clavier mit detto im detto.
Quartetten:
Palmira. Zephir e Flora.
in
Ab=
schrift.
Harmonie:
Palmira. Hellena. Riccardo. La
Pietra Simpatica.
Duetten auf die Flötte: Aus
Zephir e Flora.
Pas de deux.
Detto detoo aus Molinara (Ahi — chi mi)
—— —— —— —— (La Rachellina)
—— —— —— —— (Vincesti)
—— —— Due Vedovi (giacche il bel tempo)
Bey Alois Doll,
Buchhändler, am Stephansfreythof im deutschen
Hause, ist ganz neu zu haben:
Praktische Jtalienische Grammatik,
wodurch man diese Sprache auf eine ganz neue
und sehr leichte Art in kurzer Zeit gründlich
erlernen kann.
Von Joh. Val. Meidinger, Lehrer der italienischen
und französischen Sprache zu Frankf. a. M.
b. Frankf. 1796 ungeb. 1 fl. braunsteif 1 fl. 8 kr.
Vorrede. Der allgemeine Beyfall, den meine
französische Sprachlehre bisher erhalten hat, und
das öftere Anfragen, ob ich nicht auch eine Deutsch=
Jtalienische herausgegeben hätte, oder herausgeben
würde, hat mich bewogen, dieses Werk zu
unter=
nehmen, und mit vielen Fleiß auszuarbeiten. Was
den Gebrauch desselben anbelanget, so kann man
sich in Ansehung dessen nach der Methode richten,
die ich in meiner französischen Grammatik angezeigt
habe, welche auch hier mit guten Nutzen
anwend=
bar ist. Die grammatikalischen Benennungen,
habe sich um mehrerer Deutlichkeit willen, auf
deutsch und italienisch gegeben: Auf italienisch, weil
es eine italienischer Sprachlehre ist, und diese
Be=
nennungen, die wenig vom Lateinischen und
Fran=
zösischen verschieden sind, auch einen Theil der
welschen Sprache ausmachen.
Practische Französische Grammatik,
wodurch man diese Sprache auf eine ganz neue
und sehr leichte Art in kurzer Zeit gründlich
erlernen kann.
Von dem obbenannten Verfasser
10te durchaus verbesserte Auflage. 8. Frankf. 1795.
ungebunden 1 fl. braunsteif 1 fl. kr.
Practische Pohlnische Grammatik
für Deutsche,
welche diese Sprache auf eine leichte Art gründlich
erlernen wollen.
Von Alexander Adamovicz.
Zweyte verbesserte Auflage. 8. Berlin 1796.
ungebunden 30 kr. gebunden 37 kr.
Vorrede Da die in Pohlen unlängst
vorge=
fallenen Veränderungen es nun so manchen
Deut=
schen zur Pflicht machen, sich Kenntniß von einer
Sprache zu erwerben, welche man bis itzt in
Deutsch=
land wenig kannte, so glaubte ich meine Muße
nicht besser anwenden zu können, als wenn ich sie
zur Bearbeitung einer pohlnischen Sprachlehre
be=
nutzte. Wenn man meine Arbeit mit der meiner
Vorgänger vergleicht, so wird man finden, daß
ich eine ganz andere Ordnung beobachtet habe. Jch
habe die Adjektiva vorangeschickt und die
Deklina=
tionen folgen lassen, welches bis itzt umgekehrt
war, und zwar aus dem Grunde, weil in der
drit=
ten Deklination mehrere Endungen wie die
Adjek=
tiva deklinirt werden. Desgleichen habe ich in
Ansehung der Deklinationen eine ganz andere
Ord=
nung und eine neue Eintheilung beobachtet, von
welcher mich die Erfahrung überzeugt hat, daß sie
zur Erlernung der pohlnischen Sprache weit
zweck=
mäßiger sey.
Neue Landkarten.
Bey Artaria und Comp. , Kunsthändlern in Wien
am Kohlmarkt, und Joseph Eder am Graben
ist ganz neu zu haben.
Neueste Karte von Galizien und Lodomerien, nebst
dem österreichischen Antheil von Pohlen. Nach
dem Petersburger Theilungstraktate vom 24.
Oktober, und dem Russisch=kaiserlichen
Mani=
feste vom 25. December 1795.
Diese nach den besten Orginalzeichnungen, und
geographischen Hilfsquellen mit vieler Mühe und
Fleiß verfaste Karte gewähret die vollstandigste
Uibersicht der Theilung Polens in Betreff des
öster=
reichischen Antheils, indem sie, wenn sie auch den
Reitz der Neuheit verliert, als eine Generalkarte
der sämmtlichen österreichischen Besitzungen in
Po=
len einen entschiedenen Werth und Nutzen
beybe=
halten wird. Wir schmeicheln uns mit einem
all=
gemeinen Beyfall der Kenner und Liebhaber, und
empfehlen selbe ihrer Aufmerksamkeit besonders in
Rücksicht der Anzeige aller merkwürdigen Ortschaften