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Wiener Zeitung

Nr. 46, 8. Juni 1796

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[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Se. Maj. haben dem Generale der
Kavallerie, Jnhaber eines Hussa=
ren
=Regiments und wirklichen K. K. Käm=
merer
Ernst Paul Christian Freyherrn v.
Blankenstein, nebst seinen zwey Neffen,
Ludwig Heinrich und Christian Friedrich
Ferdinand, den erbländischen Grafenstand
und das Jncolat von Böhmen, Mähren
und Schlesien, und zwar seiner langjähri=
gen
, vorzüglich guten und nützlichen Dienst=
leistung
wegen, taxfrey allergnädigst zu
verleihen geruhet.

Se. Maj. haben dem galizischen Salz=
wesens
=Direktor, Edlen v. Henikstein,
in Erwägung seiner durch mehrere Jahre
zur allerhöchsten Zufriedenheit geleisteten
vortreflichen Dienste, den Charakter eines
würklichen N. Oest. Regierungsraths al=
lergnädigst
zu ertheilen geruhet.

Se. K. K. Maj. haben dem Militar=
Verpflegs=Oberverwalter, Karl Körner
von Kornberg, in Rücksicht auf die von
ihm durch 25 Jahre bey dem Verpflegs=
wesen
geleistete und unausgesetzt fortge=
setzte
ausgezeichneten Verwendung, und an=
durch
um den Staat erworbenen Verdien=
ste
, zur Bezeigung der gnädigsten Zufrie=
denheit
, den Titel eines K. K. Raths,
mit Nachsicht der Taxen, zu verleihen ge=
ruhet
.

Se. K. K. Maj. haben den Hofkonzipi=
sten
Allerhöchstdero Hofkammer im Münz=
und Bergwesen, Joseph Kropatschek in
Rücksicht seiner angerühmten Verdienste,
zum wirklichen Hofsekretar allergnädigst zu
ernennen geruhet.

Den 8. d. M. haben die Oesterreichischen
Biedermänner die freywilligen patriotischen
Beyträge für das Quartal vom 1. May

[2]

bis letzten Julius 1796, zur Erhaltung
des Oesterreichisch=Steyrisch=Wurmseri=
schen
Freykops, allerunterthänigst über=
reicht
, worüber das Verzeichniß dieser
Zeitung nächstens besonders beygelegt wird.

Den 28. May d. J. starb allhier Karl
Klement Graf von Pellegrini, K. K. wirk=
licher
geheimer Rath, Kämmerer, Ritter
des goldenen Vliesses, des militarischen
Maria=Theresia=Ordens Großkreuz, Ge=
neral
Feldmarschall, General=Director des
Jngenieur=und Fortifikazions=Wesens,
Kommandant des Jngenieur=Mineure=und
Sappeur=Korps, und Jnhaber eines Re=
giments
zu Fuß, nachdem er durch 61
Jahre dem Erzhause seine Dienste geleistet
hatte. Er ward zu Verona, im Jahre
1720 geboren tratt zu Anfang des Jahrs
1735 in die K. K. Kriegsdienste, hat den
Feldzug von diesem Jahr, den Feldzug von
1738 auf den Kriegsschiffen auf der Do=
nau
, während des Oesterreichischen Erbfol=
gekrieges
, allen Feldzügen in Jtalien, al=
len
Feldzügen des siebenjährigen Krieges,
dem Feldzuge von 1778 in Böhmen, end=
lich
den Feldzügen gegen die Pforte im
Jahr 1788 und 1789, mit Ruhme beyge=
wohnet
.

Nach dem siebenjährigen Kriege ward
derselbe als kommandirender General in
Oesterreich ob der Ens angestellt, zum
General=Jnspektor der Jnfanterie ernannt,
darauf dem Hofkriegsrathe beygezogen,
erhielt im J. 1770 daß Kommando über das
Jngenieur=Mineure=und Sappeurkorps
und im Jahr 1780 die General=Direction
über das gesammte Jngenieur=und Forti=
fikazions
=Wesen. Während der letztern 25
Jahren, da er das Jngenieur=Wesen be=
sorget
hat, ging seine rastlose Verwen=
dung
dahin, das Jngenieur=und die an=
dern
dazu gehörige zwey Korps in Auf=
nahme
zu bringen, und auf einen solchen
Fuß zu setzen, daß sie in allen Vorfallen=
heiten
, sowohl im Kriege als bey dem Fe=
stungsbau
, den ihnen zukommenden Dienst
vollkommen zu erfüllen vermögend seyn,
in welcher Rücksicht derselbe das Hauptau=

genmerk auf den zweckmäßigen Unterricht
und die Bildung der Zöglingen in der ihm
untergeordneten Jngenieur=Akademie, von
woher die Ergänzung dieser Korpsgesche=
hen
muß, immerfort gerichtet hat. Daß
seine Bemühung nicht fruchtlos gewesen
sey, hat der vollführte Bau der drey
Hauptfestungen in Böhmen, Theresien=
stadt
, Josephstadt und Königgratz, der
letzte Türkische, und der nunmehriger Fran=
zösische
Krieg zureichend beweisen. Diese
grossen und wichtigen Dienste, und seine
besondere Anhänglichkeit an das Erzhaus
von Oesterreich, haben demselben auch das
Zutrauen der Monarchen, und die stuffen=
weise
Beförderung bis zur Würde eines
Feldmarschalls, eines militärischen Ordens
Großkreuzes, und eines General Jngenieur=
Direktors erworben. Seine persönlichen
Eigenschaften, seine Leutseligkeit und sein
Scharfsinn, der ihn den Werth der Ver=
dienste
richtig zu unterscheiden gelehret hat,
haben ihm auch die Hochachtung und die
Zuneigung der Untergeordneten versichert,
die nun den Verlusteines so würdigen Vor=
gesetzten
mit tiefen Schmerz bedauern.

Jgnatz Joseph Woller, Edler v. Wol=
lersthall
, ist der bisher bekleideten Stelle
eines Hof=Agenten, die er zur Täuschung
des Vertrauens auswärtiger, mit seinen
Verhältnissen unbekannter Leute erhobener=
massen
mißbrauchet hat, entsetzet worden.

Nach Berichten aus Grätz, ist zur Ver=
herrlichung
des neuen Platzes, der sammt
den daran stossenden Gässen und Alleen
seit der Zeit von 12 Jahren, durch des
ständischen Verordneten Andreas Edlen=
v
. Jakomini, und seines Vaters, aus
einer unbebauten Gegend zu einem der
schönsten und lebhaftesten Theile von Grätz
geworden ist, bewilliget worden, daß die
bisher auf dem sogenannten Karmeliten=
Platze gestandene metallene Säule, dahin
versetzt werde, und ist am 2. Junius zu
derselben Ausstellung der Grundstein, un=
ter
vielen Feyerlichkeiten, durch den Lan=
des
=Gouverneur gelegt worden. Jn dem
Grundsteine war ein bleyernes Gehäuse

[3]

mit mehreren Münzen Sr. regier. Maj.
und einer Schrift angebracht, welche be=
stimmt
ist, von der Geschichte dieses Denk=
mahls
, wenn es jemahls durch die Schick=
sale
der Zeit in Vergessenheit gerathen
sollte, die späte Nachkommenschaft zu un=
verrichten
, und also lautet:

Dieser Grundstein trug einst die schwe=
der
Last eines christlichen Denkmahls der
Dankbarkeit, errichtet von Kaiser Leo=
pold
dem Ersten, nachdem durch einen
bey St. Gotthard an dem Flusse Raab,
unter dem tapfern Heerführer Montecu=
culi
, über die herandringenden Türken,
nach christlicher Zeitrechung im Jahre
1664 den 22. Julius erfochtenen Sieg,
Steyermark und diese seine Hauptstadt
Grätz von ihrer nahen Zerstörung glück=
lich
gerettet wurden.

Ueber ein Jahrhundert stand dieses
Denkmahl, das auf einem Fußgestelle
von Marmor eine Säule von Erz, mit
dem vergoldeten Bildnisse der heiligen
Jungfrau=Mutter trug, auf dem hohen
Platze vor dem untersten Thore des hie=
sigen
Bergschlosses, als es, unter der
Regierung des Kaisers Franz des Zwey=
ten
, auf Verwenden des Landesverord=
neten
, Andreas Edlen von Jakomini,
zur Verschönerung eines von ihm be=
nannten
öffentlichen Platzes, im Jahre
1796 hierher übersetzt wurde, bey wel=
cher
Uebersetzung der damahlige hohe
Landesverwalter, Philipp Graf von
Welsberg=Raitenau, den 2. Junius die=
sen
Grundstein feyerlich gelegt hat.

Kriegsbegebenheiten.

Nach Berichten des Feldzeugmeisters,
Baron Beaulieu, aus Dolce vom 31.
May, ist derselbe bey Valegio abermahl
von den Feinden mit grosser Uebermacht
angegriffen, und nach einem sehr lebhaf=
ten
Gefechte, ungeachtet der Tapferkeit der
Truppen, sich zurück zu ziehen veranlasset
worden. Dieser Rückzug geschah jedoch
in beßter Ordnung und ohne grossen Ver=
und, wo hingegen der Feind, besonders

seine Kavallerie, viel gelitten hat. Die
Hauptabsicht des Herrn Feldzeugmeisters
geht dahin, Tyrol zu decken, und bey
Roveredo eine solche Stellung zu nehmen,
damit derselbe die im Anzuge befindlichen
Verstärkungen erwarten und an sich ziehen,
zugleich aber dem Feinde das Eindringen
in dieses Land verwehren könne. Es sind
deßwegen die thätigsten Maßregeln getrof=
fen
. Die Armee hat in der angezeigten
Stellung den Vortheil, die mit Truppen
und Jägern besetzten Pässe allenthalben
aus dem Centro leicht und schnell zu un=
terstützen
, und die Vertheidigungs=Punkte
nach Umständen zu verstärken. Vorzüglich
diese Betrachtungen haben den Feldzeug=
meister
, Baron Beaulieu, veranlasset,
sich über die Etsch zu ziehen, nachdem er
die Festung Mantua vorher mit einer
starken Garnison, und allen zu einer stand=
haften
Vertheidigung erforderlichen Be=
dürfnissen
versehen hatte.


Ausländische Begebenheiten.

Spanien.

Briefe aus Madrid, vom 26. April,
melden, daß schon Tags vorher ein Ku=
rier
aus Turin angekommen und von dem
zwischen der Sardinischen und Französi=
schen
Armee geschlossenen Waffenstande,
die Nachricht überbracht hat.

Die Werbungen werden mit Eifer fort=
gesetzt
, und zu Aranjuez ist nun eine Kom=
mißion
errichtet, die aus 22 Generalen be=
steht
, und den Auftrag hat, die bey der
Armee nothwendigen Einrichtungen in Vor=
schlag
zu bringen.

Die Französische Flotte, unter Riche=
ry's
Kommando, lag noch am 18. April
im Hafen von Cadix und getrauten sich
nicht auszulaufen, weil ihr noch immer von
einer weit überlegenen Englischen Flotte
aufgelauert wurde.

Die aus Lima erwartete reiche Flotte,
ist glücklich im Hafen von Cadix ange=
kommen
. Auch ist daselbst an 14. April

[4]

aus Carthagena in Jndien, ein mit Sil=
der
beladenes Schiff eingetroffen, und hat
gemeldet, daß es bey der Jnsel St. Ma=
rie
eine Französische Flotte von 6 Linien=
schiffen
und 4 Fregaten im beßten Zustand=
de
angetroffen habe.

Jtalien.

Aus Turin wird unter dem 18. May
gemeldet, daß der Cardinal Costa d'A=
tignano
, Graf della Trinita, Erzbischof
von Turin und Groß=Almosenier des =
nigs
, daselbst am 15. , in einem Alter von
59 Jahren, verstorben ist.

Der Senat von Venedig hat bey ge=
genwärtigen
Umständen da sowohl die
Oesterreichische als die Französische Armee
sich zum Theil auf dem Gebiethe der Re=
publik
befindet, und der Kriegsschauplatz
gewissermassen dahin versetzt ist, einen
General=Proveditore ernannt, mit unbe=
schränkter
Vollmacht alles, was zur Er=
haltung
der Ordnung nöthig ist, vorzu=
kehren
.

Aus Piacenza wird unter dem 17. May
gemeldet, daß durch diese Stadt noch täg=
lich
Truppen ziehen, und über den Po zur
Französischen Haupt=Armee abgehen. Ein
kleines Korps bleibt zu Piacenza in Be=
satzung
. Die Brücke wird jenseits des Po
sehr stark verschanzt.

Der Französische General Cervoni, von
einigen Offizieren und Kriegskommissaren
begleitet, ist am 15. May zu Parma an=
gekommen
, um die durch den Waffenstill=
stand
den Franzosen versprochenen Pferde,
Lebensmittel ꝛc. einzutreiben. Er ist am
16. von dem Parmesanischen Minister, und
Tags darauf von dem Spanischen Ge=
sandten
bewirthet worden.

Jn Modena ist man auf alle Art be=
schäftiget
die den Franzosen verheissenen
Summen zusammen zu bringen. Schon
sind zehn mit Geld beladene Wagen nach
Meiland abgeführet worden. Was noch
fehlt wird durch Ansehen bey Privatper=
sonen
zusammengebracht. Auch ist den Kir=
chen
und Klöstern alles entbehrliche Sil=
ber
abgefordert worden.

Zu Bologna war bis zum 19. May
alles ruhig und erwartete man noch im=
mer
den Erfolg der Unterhandlungen, wel=
che
die an den Anführer der Französischen
Armee abgesandten Deputirten einzuleiten
den Auftrag hatten. Jnzwischen, da man
wohl weiß, daß man nur durch Geld die
Französische Freundschaft und Schonung
erhalten kann, macht man auch hier Anstal=
ten
, die auf allen Fall erforderlichen Sum=
men
einzutreiben. Zugleich verdoppelt der
Kardinale=Legat seine Sorgfalt, um allent=
halben
Ordnung und Ruhe in der Stadt
zu erhalten, und das mäßige Gesindel,
von welchem am ersten etwas zu besorgen
wäre, aus der Stadt und derselben Ge=
bieth
zu entfernen.

Jnzwischen hat der Papst für seine ge=
liebten
Unterthanen den Schatz eines voll
kommenen Ablasses, in Gestalt eines Ju=
biläums
, eröffnet, und für die ganze Zeit,
als diese geistlichen Uebungen dauern sollen,
die öffentlichen Ergetzungen untersagt.

Der K. K. bevollmächtigte Minister
Card. Hrzan, nachdem er sich von der ihm
zugestossenen Unpäßlichkeit erhohlet hatte,
ist am 14. May nach Ancona abgereiset,
um sich daselbst für Triest einzuschiffen.

Der Prinz August von England ist
nach Neapel abgegangen um von da zur
See die Rückkehr nach London anzutreten.

Frankreich.

Der gesetzgebende Körper hat sich vom
16. zum 20. May noch immer größtentheils
mit der Angelegenheit des Drouet, und
der Verschwörung, woran er Theil genom=
men
zu haben scheint, beschäftiget, doch
ist die Sache noch bey weitem keiner Ent=
scheidung
zugeführet. Am 16. May ward
im Rathe der 500 eine Kommißion er=
nannt
, welche Drouets Papiere untersu=
chen
, und darüber Bericht erstatten soll.
Die Glieder dieser Kommißion sind: Dau=
non
, Camüs, Treilhard, Doulcet, Ber=
lier
, Bezard und Soulignac. Die Gat=
tinn
Drouers, die ihn zu sprechen ver=
langte
, und es von dem Polizey=Minister
nicht erhalten konnte, wandte sich am 17.

[5]

mit ihrem Besuche an den Rath der 500,
und wurde an jene Kommißion gewiesen.
Derselben übergab man auch die in einem
Wandkasten bey Baboeuf vorgefundenen
Stücke, welche den ganzen Plan der an=
gelegten
Verschwörung enthalten, und von
dem Directorium am 18, an den Rath
der 500 gesandt worden waren. Am 19.
machte die Kommißion, in Beziehung auf
ihre Geschäfte, eine Anfrage, worüber
eine geheime Sitzung gehalten worden ist.

Der am 17. May dem Rathe der 500
mitgetheilte Friedensschluß mit Sardinien,
soll allda in der geheimen Sitzung lebhaf=
te
Streitigkeiten veranlasset haben, die
auch am 18. sich erneuerten, als die Tags
vorher ernannte Kommißion ihren Bericht
abstattete, und auf die unbedingte Bestä=
tigung
des Tractates antrug. Doch wur=
de
dieselbe sowohl hier als zwey Tage spät=
ter
im Rathe der Alten dekretiret.

Dieser Friede, so weit man den Schluß
bisher kennt, schränkt, und zwar erst zur
Zeit des allgemeinen Friedens, auf Pie=
mont
, mit Ausnahme der Grafschaft Ten=
da
, die ebenfalls wegfällt, und die Jnsel
Sardinien, die gesammten Sardinischen
Staaten ein, versichert den Franzosen
den immerwährenden Besitz von Savoyen,
der Grafschaft Nizza und der Grafschaft
Tenda und bis zum allgemeinen Frie=
den
, die Beybehaltung aller in Piemont
eroberten Ländereyen, der darin gelege=
nen
wichtigen Festungen, den Gebrauch
der vorfindigen Artillerie, das Eigen=
thum
aller Munizion und selbst die Er=
laubniß
darin zu rekrutiren. Und damit
Piemont stäts ein ohnmächtiger Nachbarn
und unter Frankreichs Befehlen bleiben
müsse, man hat dem König auch zuge=
muthet
in die Schleifung der Festungen
Susa und anderer an der Französischen
Gränze gelegenen festen Plätze einzuwilli=
gen
, sogar dieselbe noch auf eigene Kosten
zu unternehmen, und man will ihm ver=
wehren
seine Gränzen jemahls zu sichern.
Um aber der Welt ein Muster von der Mäs=
sigung
und Billigkeit zu geben, mit der die

Französische=Republikanische Regierung die
Mächte, die sich in derselben Arme voll Zu=
trauen
werfen, aufnimmt, hat man, ge=
gen
die ausdrücklichen Grundsätze der Fran=
zösischen
Konstitution, nach welchen sich
Frankreich in fremde Regierungen nicht
einmengen soll, von dem Könige von Sar=
dinien
gefordert, allen Staatsverbrechern
in seinen Staaten zu verzeihen, ihnen die
Strafe nachzusehen und die abgenomme=
nen
Güter zurück zu stellen, und nimmt
also Frankreich diejenigen offenbar in
Schutz, welche die Gesetze ihres Vaterlandes
verletzt, wie auch dessen Wohlfahrt und
Thron zu untergraben gesucht haben, will
dagegen fordern, daß die friedlichen Fran=
zösischen
Ausgewanderten aus seinen Staa=
ten
vertrieben, und sogar für die vor
vielen Jahren gemachte Weigerung den
mit den gefährlichsten Absichten bekannter=
massen
ausgerüsteten Französischen Mini=
ster
Semonville anzunehmen, nunmehr
Genugthuung geleistet werde! Um wie
viel schlimmer hätte dieser Friede ausfal=
len
können, wenn von den Franzosen selbst
Turin eingenommen und ganz Piemont
erobert worden wäre?

Hier folgt der Tractat selbst, wie er
auszugsweise in den Schweitzer Blättern
enthalten ist: 1) Se. Maj. der König von
Sardinien tritt von der Koalizion und
allen übrigen Verbindungen gegen Frank=
reich
ab; 2) entsagt derselbe auf immer
seinen Ansprüchen auf Savoyen, wie auch
auf die Grafschaften Nizza und Tenda; 3)
werden die Gränzen in Piemont auf eine
für Frankreich vortheilhafte Weise be=
stimmt
werden; 4) kann der König von
Sardinien keinen Emigranten den Aufent=
halt
in seinen Staaten erlauben, ausge=
nommen
denjenigen, welche aus Savoyen
ausgewandert sind; 5) entsagt er auf im=
mer
allem Ersatze und jeder Entschädigung
von Seiten Frankreichs; 6) wird zwi=
schen
beyden Mächten ein Handlungstrak=
tat
geschlossen werden; 7) muß der König
von Sardinien allen Bewohnen seines
Landes, welche wegen, revoluzionären

[6]

Handlungen oder Gesinnungen verfolgt
waren, eine Amnestie angedeihen lassen,
und ihnen diejenigen Güter, die ihnen
deßwegen genommen worden sind, zu=
rückgeben
; 8) ersetzt derselbe alles dasje=
nige
, was einzelnen Partikular=Personen
genommen worden seyn möchte; 9) die
sämmtlichen beyderseitigen Kriegsgefange=
nen
werden ausgewechselt; 10) die Plätze,
Coni, Tortona, Chateau=Dauphin und
Valenza bleiben in Französischen Händen,
bis der allgemeine Friede und der Hand=
lungs
=Traktat zu Stande gekommen seyn
wird; 11) die von Frankreich eroberten
Besitzungen in Piemont bleiben unter der
Civil=Verwaltung Sr. Maj. des Königs
von Sardinien; nichts destoweniger aber
fahren dieselben fort, den Armeen der
franz. Republik Leute zu liefern; 12) Su=
sa
und die übrigen Gränz=Plätze sollen auf
Unkosten des Königs von Sardinien ge=
schleift
werden; 13) Se. Maj. kann kei=
nen
Theil der Gränzen wieder befestigten
lassen; 14) die Munitionen, welche in den
eroberten Plätzen vorgefunden worden, ge=
hören
der französ. Republik; 15) gestat=
tet
Se. Majestat den französischen Truppen
den Durchmarsch nach Jtalien; 16) be=
willigt
Frankreich dem Könige von Sar=
dinien
seine Vermittlung in den Zwistig=
keiten
mit Genua. 17) Nach dem im
Haag geschlossenen Traktat ist die Bata=
vische
Republik mit in diesem Friedens=
schlusse
eingeschlossen; 18) Se. Majestät
der König von Sardinien wird für sein
Benehmen gegen Semonville die gehörige
Genugthuung leisten.

Dieser Friede ist bloß von dem Mini=
ster
der auswärtigen Angelegenheiten un=
terhandelt
worden, und erst am 19. May
ließ sich das Directorium die Sardini=
schen
Abgeordneten durch denselben vor=
stellen
.

Aehnliche Bedingungen sollen allen übri=
gen
Jtalienischen Staaten angebothen wer=
den
.

Das Directorium hat am 19. dem Rath
der 500 angezeigt, daß in 54 Departe=

menten das gezwungen Anlehen einge=
trieben
worden sey, und zusammen an
wirklichem Werthe 358, 791, 245 Liv. und
für mehr als 12 Milliarden Aßignaten ein=
gebracht
habe, wovon schon der größte
Theil vertilgen, und aus dem Umlauf ge=
bracht
worden sey.

Es bestätiget sich, daß ein grosser Theil
der Chouans die Waffen niedergelegt hat.
Der General Hoche berichtet unter dem 14.
May, daß der General Scepeaux und alle
Chouans unter dessen Kommando in den
Departementen von Mayenne und Loire
und von Unter=Loire, die Gesetze der
Republik erkannt und ihre Waffen abge=
geben
haben. Diese Armee, setzt Hoche
hinzu, war die stärksten welche die Chou=
ans
hatten, und die übrigen werden ohne
Zweifel ihrem Beyspiele folgen. Er mel=
det
sodann, daß eine Abtheilung der re=
publikanischen
Armee die Chouans geschla=
gen
, und derselben Anführer, Nahmens
Langlois, gefangen habe; daß alle Ge=
meinden
von Nantes bis Ancenis die Waf=
fen
abgegeben, viele Anführer der Chouans
der Republik gehuldiget haben, viele,
welche widerstanden hätten, gefangen und
den Kriegsgerichten übergeben worden seyn,
endlich daß er den Belagerungszustand von
Nantes aufgehoben habe und die Vendee
ganz ruhig sey.

Großbrittannien.

Die Opposizions=Partey im Parlamen=
te
hat am 10. May, sowohl im Ober=
als
im Unterhause abermahls einen Versuch
gemacht, eine Abänderung in den bisheri=
gen
Maßregeln der Regierung zu bewirken.
Jm Oberhause that hierzu der Graf Guild=
ford
, (Sohn des ehemahligen ersten Mi=
nisters
, Lord North) im Unterhause Hr.
Fox, den Antrag. Beyde hielten weit=
läufige
Reden, in denen sie von vielen Jah=
ren
her das Benehmen des Ministeriums,
in Beziehung auf den Krieg mit Frankreich
lebhaft tadelten, und endlich darauf an=
trugen
, den König zu bitten, daß er sei=
nen
Ministern die Befolgung des bis=

[7]

herigen Systems gänzlich untersage, und
ihnen entgegengesetzte Grundsätze vor=
schreibe
. Jm Oberhause hat vorzüg=
lich
Lord Grenville, im Unterhause Hr.
Pitt die Minister gerechtfertiget. Dieser
sprach durch 3 Stunden, folgte Hrn. Fox
Schritt vor Schritt und zeigte allenthal=
ben
das Falsche von dessen Darstellungen
und Schüssen. Er bewies, daß insbeson=
dere
Frankreich durch den Einfall in die
damahls mit Großbritannien alliirten ver=
einigten
Niederlande den Krieg erkläret
hat, daß es bisher noch immer nicht mög=
lich
war, Frieden zu machen, und daß
Frankreich, in Rücksicht auf den Zustand
seiner Finanzen, nicht im Stande sey, seine
bertriebenen Forderungen zu behaupten,
so lange die kriegführenden Mächte sich
standhaft widersetzen. Wieder die Rede
noch die Bothschaft des Königs versprach,
so fuhr er fort, daß wir Friedens=Unter=
handlungen
eröffnen wollten; was wir
also gethan haben, war mehr als wir ver=
sprachen
, und geschah mit Vorwissen un=
serer
Bundesgenossen. Obgleich Frank=
reich
in der Antwort sich nicht beschwe=
ret
, daß wir die Republik nicht anerken=
nen
, so ist doch Hr. Fox dafür so eingenom=
nen
, daß er es thut. Hrn. Wickham aber
zum negoziren zu bevollmächtigen, war,
da es der erste Schritt war, nicht erfor=
derlich
. Vielmehr mußten wir alles ver=
meiden
, was bey den Bundesgenossen den
Verdacht erwecken könnte, als wollten wir
einen Separat=Frieden schliessen. Daß
wir einen Kongreß vorschlugen, beweiset
eben so wenig, daß wir es nicht ernstlich
meinten; denn seit dem Münster=Frieden
sind fast alle Friedensschlüsse, wo Alliirte
vorhanden waren, auf einem Kongresse zu
Stande gebracht worden. Mißfiel der Vor=
schlag
Frankreich, warum machte es kei=
nen
andern? glaubte Frankreich, wir =
ren
nicht aufrichtig, warum machte es
dann übertriebene Forderungen, wodurch
es fürchten mußte, sich selbst darüber in
Verdacht zu setzen? Es ist aber noch da=
zu
ungegründet, daß Frankreichs Konsti=

tuzion nicht erlaubt, einen Theil der neuen
Besitzungen aufzugeben. Warum richtet
Hr. Fox seine Beredsamkeit daher nicht
gegen das Directorium? So übertriebene
aber dessen Forderungen waren, so sind
wir doch nicht abgeneigt, eine Negoziazion
zu erneuern, sobald Frankreich es wünscht;
nur aber so lange das Directorium bey
diesen Forderungen beharret, bleibt uns
nichts übrig, als den Krieg mit Nach=
druck
fortzusetzen. Da Herr Fox versichert
hat, daß, sollten wir einen Frieden an=
biethen
, und Frankreich ihn verweigern,
dieses Uneinigkeit in Frankreich, und Ein=
tracht
hier bewirken werde; so wünsche ich
jetzt die Erfüllung seiner Prophezeihung zu
sehen.

Als am Ende in beyden Häusern ge=
stimmt
wurde, siegten die Minister mit ei=
ner
entschiedenen Stimmenmehrheit.

Jn einer andern Angelegenheit hinge=
gen
, nähmlich der neuen Auflage auf alle
Erbschaften, hätte die Opposizion beyna=
de
das Uebergewicht bekommen. Der Mi=
nister
hatte dieses Gesetz sehr schnell durch=
setzen
wollen, so daß es den 13. May schon
zum dritten Mahle verlesen werden sollte;
dagegen aber setzte sich Herr Sheridan mit
solchem Nachdrücke, daß die Stimmen da=
für
und dawider ganz gerade getheilt wa=
ren
, und nur der Sprecher durch die Er
theilung der seinigen, dem Minister das
Uebergewicht einer einzigen Stimme ver=
schaffte
. Hierauf erklärte Herr Pitt,
daß er, des Widerstandes wegen, zufrie=
den
sey, wenn diese Angelegenheit erst in
sechs Monathen wieder vorgenommen und
entschieden würde. Unterdessen wird ein
neues Parlament zusammen berufen seyn.
Die Wahlen dazu werden vielleicht binnen
4 Wochen schon vor sich gehen, und das
neue bereits im Julius, jedoch nur auf
eine kurze Zeit zusammen kommen.

Als Herr Pitt im Unterhause gefragt
ward: ob man dem Könige von Sardi=
nien
auch itzt noch die Subsidien von
200, 000 Pf. jährlich bezahlen werde, da
er genöthiget sey, mit Aufopferung seiner

[8]

von England ihm garantirten Staaten,
mit den Franzosen Friede zu machen? ant=
wortete
der Minister, daß diese Subsidien
künftig nicht mehr bezahlt werden sollen;
als Herr Jekyll ferner fragte: ob man
nicht auch die für dieses Jahr bewilligten
Subsidien zurückbehalten würde? gab Hr.
Pitt gar keine Antwort.

Am 11. ist ein Packetboth aus Westin=
dien
angekommen. Aus dessen Briefschaf=
ten
erfuhr man, daß an 23. März der
General Nichelle die Franzosen in Grena=
da
angegriffen, und mit einem beträcht=
lichen
Verluste zurückgeschlagen habe; daß
in St. Vin⟨c⟩ent die Franzosen angegriffen
hätten, aber ebenfalls in die Flucht geschla=
gen
worden seyn, und die Jnsel nun in Si=
cherheit
ist. Der General Abercrombie war
mit 600 Mann Truppen, nach einer Fahrt
von 28 Tagen, aus England in Barba=
dos
angekommen, und machte Anstatt, St.
Lucie anzugreiffen. Jn Guadeloupe hin=
gegen
sind die Franzosen Meister, und wer=
den
es auch wohl bleiben, weil Victory
Hugues dort 20, 000 Negersclaven bewaff=
net
hat.

Vereinte Niederlande.

Die National=Versammlung hat in der
Sitzung am 17. May durch den Präsiden=
ten
Schimmelpenming, die unangenehme
Nachricht erhalten, daß ein Theil der
Schiffe, welche vor einiger Zeit nach Nor=
wegen
gesegelt waren, nähmlich die Fre=
gatte
Argo von 36 Kan. und die Brikken
Merkur, Flage und Echo, einer Engli=
schen
Flotte von 18 Schiffen begegnet seyn,
wodurch die Argo nebst dem Merkur in
Englische Hände gefallen, die andere Brik=
ken
aber auf den Strand gesagt worden
und wahrscheinlich, gescheitert wären; daß
jedoch die Mannschaft gerettet worden sey.

Nach dem Dekrete der National=Ver=
sammlung
, daß der General Beurnonville
die kombinierte Franz. und Batav. Armee,
bis zu näherer Disposizion, kommandiren
soll, kann er die Truppen, ohne Marsch=
patent
vom Batav. Gouvernement nöthig
zu haben, dahin marschiren lassen, wohin

es nöthig ist; jedoch soll er an einen Aus=
schuß
für die allgemeine Sachen zu Lande
von allen Bewegungen Bericht erstatten,
und seine Petitionen um Kriegsbedürfnisse
an selbiges einliefern. Die Naz. Vers.
behält sich allein die Disposition über 5000
Mann Batav. Truppen bevor, die Haa=
ger
Garnison darunter begriffen.

Der General=Lieutenant Daendels wird
den rechten und der General=Lieuten. Du=
monceau
den linken Flügel der Batav.
Truppen an den deutschen Gränzen, unter
den Oberkommando des Generals en Chef
Beurnonville kommandiren.

Auch ist in der Sitzung vom 12. May
in der Naz. Vers. dekretirt worden, die
Armee marschfertig zu machen und den
Offizieren der Bat. Armee, wie gewöhn=
lich
, eine Gratifikazion zur Bestreitung der
Feld=Equipage zu verwilligen, welches
für 8 halbe Brigaden Jnfanterie, 4 Bat.
Jäger, 4 Bat. ordinarer und 1 Brigade
reitender Artillerie, 4 Regim. Kavallerie
und das Pontoneur=und Minen=Korps,
woraus die Batavische National=Armee
besteht, eine Summe von 1, 276, 649 Gul=
den
trägt.

Die ganze Armee ist bereits befehligt,
sich die nöthige Feldrequisiten anzuschaf=
fen
, worunter jedoch keine Zelte sind, weil
die Holländischen Truppen, wie die Fran=
zösischen
, in Hütten kampiren werden.

Kavallerie und Jäger haben, wie die
Jnfanterie, ein neues Exerzier=Reglement
erhalten, und werden bereits darnach exer=
zirt
. Aus dieser Ursache wird das dieß=
jährige
Frühjahrs=Exezizium bis den 15.
Junius dauern.

Jn Amsterdam ist die Ruhe nur von
aussen wieder hergestellt. Jm Grunde hat
man dem Begehren der Kanoniere nachge=
geben
, und viele Anhänger der alten Re=
gierung
absetzen müssen. Die Einigkeit ist
aber dadurch freylich nicht bewirkt. Nun
hat der Französische General Beurnonville
einen Brief an die Amsterdamer Munizi=
palität
erlassen, worin er ihr meldet, daß

[9]

Gewerb zu verkaufen.

Es ist eine alte, immer erblich und verkäufliche
Gerechtigkeit, von einen guten und einträglichen
Gewerbe, mit oder ohne dazu gehörigen und =
thigen
Geräthschaften, täglich zu verkaufen. Es
werden billige Bedingnisse gemacht, und ist sich
dieshalb des Mehreren bey Hrn. Mathias Sche=
berl
, burgl. Stadttandler in der Weihburggasse
im Eisenhutterischen Hause zu erkundigen.


Wohnungen zu verlassen.

Anfangs der Singerstrasse Nr. 956, vom ro=
then
Apfel gegenüber, ist den 1. Juni d. J. im
ersten Stock eine mit aller Bequemlichkeit wohl ein=
gerichtete
Wohnung bestehend in 9 oder 10 Zim=
mern
, Kuchel, Keller, Holzgewölb, sammt Stal=
lung
auf 4 oder 6 Pferde, Heugewölb und Schu=
pfen
auf 2 Wägen, viertel=oder halbjährig zu
verlassen. Ferner sind monatlich oder vierteljährig
folgende wohleingerichtete Quartiere alltäglich zu
verlassen: Auf dem Haarmarkt, unweit dem ro=
then
Thurm nächst dem kleinen Waaghaus Nr. 684,
der erste Stock mit 5 Zimmern, Kuchel, und Holz=
gewölb
; in der Kärntnerstrasse, an dem Eck der
Krugerstrasse Nr. 1067, auch der erste Stock mit
Zimmern, Küche und Holzgewölb; dann am
Stockimeisenplatz bey dem goldenen Engel, wo das
Tabakgewölbe ist Nr. 662, ebenfalls der erste Stock
mit 5 Zimmern und Holzgewölb. Weitere Aus=
kunft
hierüber erhält man in der Singerstrasse, vom
rothen Apfel gegenüber Nr. 956, im 3ten Stock.


Wohnung zu verlassen.

Jn der Himmelpfortgasse Nr. 1019 im 2ten
Stock werden 2 meublirte Zimmer auf die Strasse,
sammt Kabinet und Küche im Hof, bis Michael
monatlich verlassen. Wer selbe bestehen will, hat
sich in der Weihburggasse Nr. 978 im dritten Stock
bey der Hausfrau anzumelden.


Herrschaftliche Wohnungen, sammt Garten
in der Leopoldstadt zu verlassen.

Jn einer nahen, sehr gesunden und überaus rei=
tzenden
Gegend mit der angenehmsten Aussicht in
die Gebirge. Diese in der neuen Gasse Nr. 130
liegende Wohnung besteht in zwey Stöcken. Jn
jedem dieser Stöcke befindet sich ein Saal, 6 Zim=
mer
mit parkirten Boden und herrschaftlichen Meu=
beln
, dann 1 Kuchel. Noch ist dabey zu ebener
Erde eine Wohnung von 2 Zimmern und 1 Ku=
chel
, 1 Holzlage, und 1 Stall im Nothfall auch
auf vier Pferde. Der schöne und fruchtbringende
Garten, hat noch ein a partes Gartenhaus mit
einem Saletel, 1 Billard und ebenerdigen Bil=
lardzimmer
, wohin belaubte schattigte Gänge füh=
ren
. Die Verlassung kann stockweise, oder zusam=
men
, mit oder ohne Garten vom 1. April d. J.

monatlich, vierteljährig, halb=auch ganzjährig be=
schehen
, und wird der Bedingnisse wegen bey der
Gans nächst dem rothen Thurm im 2ten Stock
rechts über die Hauptstiege bey Hrn. Baron v.
Wetzlar nähere Auskunft gegeben, allwo die resp.
Herren Bestandliebhaber sich zu melden belieben
wollen.


Wohnung und Garten zu verlassen,
oder das Haus zu verkaufen.

Zu Margarethen in der Grießgasse bey den 2
lustigen Bauern Nr. 70 ist eine schöne Sommer=
wohnung
, bestehet in einem Salletel, 7 Zimmer,
2 Kuchel, 1 Keller; dann ein schönen Obstgar=
ten
mit einem Lusthaus, alltäglich zu verlassen,
oder auch das Haus aus freyer Hand zu verkaufen.
Das Nöthige ist auf dem Petersplatz zum Aug
Gottes Nr. 603 im 2ten Stock bey Madame Strahl
zu erfragen.


Wirthshaus in Bestand.

Der Eigenthümer von dem neuerbauten Schild=
und Einkehr=Wirthshaus am Daßhoff genannt,
auf der jetzt neuerrichteten Strasse unweit Alten=
marck
, macht zu wissen, daß er gesonnen sey, sei=
ne
Wirthschaft, da ihm solche für seine Person zu
beschwerlich ist, zu verringern, oder mitsam, das
ist, das Wirthshaus allein, oder mit allem zum
Hause gehörigen Grundstücken, Wiesen, Aecker,
Viehweidung, Kraut=und Kuchelgarten, sammt
der bereits anfangenden Schaffzucht, auf 3 oder
mehrere Jahre in Bestand zu verlassen. Liebhaber
dessen haben sich daher nach Belieben bey dem
Hausinhaber an bemeldten Ort einzufinden, allwo
das weitere abgeredet und festgemacht werden kann.


Haus zu verkaufen

Jn der Strotzischen Hauptgasse ist ein Haus,
welches gut gebaut, noch Freyjahre, 10 Wohnun=
gen
, nebst einen kleinen Gärtel hat, zu verkau=
fen
. Das Mehrere ist in der Roveranygasse in
der Apotheke zum Wallfisch zu vernehmen.


Schloß und andere Gebäude sammt
Gärten und Wiesen zu verkaufen.

Der Eigenthümer des Breitenfurter=Schlosses
verkaufet mit Bewilligung der hohen Landesstelle
theilweise das Schloßgebäude sowohl, als die üb=
rigen
zu Breitenfurt ihm angehörigen Realitäten,
und zwar in folgenden Abtheilungen: I . Von dem
Schloßgebäude, der Trakt von der Einfahrt links
bis zur Sakristey: dieser enthält ebener Erde 2
geraumige und 1 kleines Zimmer, 1 Kamin und
bedeckten Gang sammt Privet; im ersten Stock
auch einen gedenkten Gang, 1 Speisesaal, 2 Zim=
mer
, 1 Kammer 1 Kamin. II . Der Trakt von
der Einfahrt rechts: dieser besteht aus 2 grossen

[10]

Kellern, 1 Eisgrube, 1 Speisgewölbe, 2 grossen
Küchen sammt Backöfen, 5 Zimmern, 1 Kam=
mer
und gedeckten Gang; im ersten Stock eben=
falls
1 gedeckten Gang, 5 Zimmern, 1 Kammer,
1 Küche und 1 Speisgewölb. III. Der Flügel
rechts sammt dem Kaisersaal: dieser enthält 1 gros=
sen
Keller, 1 Küche sammt Backöfen, 1 Speis=
gewölb
, 3 grosse Zimmer und 1 prächtigen Saal;
im ersten Stock 2 grosse Zimmer, 1 Kammer
und 1 Gloriet. IV . Ein Gebäude rückwärts des
Flügels: es enthält 2 grosse Keller, 1 Eisgrube,
3 grosse Zimmer und 3 Ställe. Vorgenannte
Gebäude können von den Kauflustigen zum Be=
wohnen
oder zum Abbreißen erkauft werden. V.
Die sogenannte Gärtnerswohnung: sie besteht aus
2 Zimmern, 1 Vorhaus, 1 Küche und Saletel,
dazu gehören 1 Obst=und Küchengarten, sammt
5 Tagw. Wiesen. VI. Die sogenannte Einsiedle=
rey
: diese besteht ebenfalls aus 2 Zimmern, 1
Vorhaus, 1 Küche, 1 Saletel sammt Obst=und
Küchengarten, und 5 Tagwerk Wiesen. VII.
14 Tagwerk Ueberländwiesen, worinn 2 Teiche
befindlich sind: diese Ueberländwiesen werden in so
vielen Theilen, als sich die Gelegenheit darbiethen
wird, verkaufet werden. VIII . Ein großer Obst=
und Küchengarten, worin sich ein Teich befindet.
Diejenigen, die einen oder den andern Theil zum
ländlichen Aufenthalte in dieser angenehmen Ge=
gend
, oder zu andern Absichten käuflich an sich zu
bringen gedenken, belieben sich um die Auskunft
der Bedingnisse an den zu Breitenfurt wohnenden
Eigenthümer selbst zu wenden.


Licit . Pferde, Wägen und Reitzeug.

Den 9. Juni vormittag um 10 Uhr wird auf
Verordnung des allhiesig k. k. Jud. Del. Milit .
Mixt . auf der Sailerstatt im k. k. Zeughaus Nr.
1015 ein Reitpferd, Fuchstutte, 2 Wagenpfer=
de
, Braun, Wallachen, und 2 deto Braun,
Stutten, 1 Reitsattel, sammt Zaum und Trense,
1 Paar weisse und 2 Paar gelb beschlagene Pferd=
geschirre
, 2 rothtüchene Schaberacken mit goldenen
Borden, und 1 deto mit Gold gestickt, dann 1
4sitziger Wagen auf Federn mit Schwanenhals,
1 deto Bastard, und 1 Rüstwagen mit Deckel,
den Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung
verkäuflich hindangegeben. Pferde und Wägen
sind täglich allda zu sehen.


Licit. Effekten.

Den 9. Juni nachmittag von 3 bis 6 Uhr wer=
den
auf Verordnung des allhiesig k. k. Jud. Del.
Mil. Mixt. auf der Sailerstadt in dem k. k. Zeug=
haus
auf der Stiege im Hof linkerhand im ersten
Stock verschiedene Verlassenschaftseffekten, als 1
goldene Minutenuhr mit einem Cilinder, 2 silber=
ne
, und 1 tombackene deto, 2 goldene Münzen,

1 Garnitur silberne Mannschnallen, 2 silberne
Uhrketten, Uniforme und andere Mannskleider,
Hemder und anderes Weißzeug, weiche Kästen,
Tische, Sessel, und mehr andere Fahrnisse den
Meistbietenden verkäuflich hindangegeben.


Licit. Effekten.

Auf Verordnung der löbl. k. k. priv. Schwecha=
ter
Kottunfabrik, als Gerichts=und Abhandlungs=
instanz
, in dem zu dieser Fabrik gehörigen Frey=
hof
, der Brentani Hof genannt, zu Schwechat wer=
den
den 9. Juni d. J. vormittag von 9 bis 12,
und nachmittag von 3 bis 6 Uhr im erstgedachten
Freyhof zu Schwechat im zweyten Stock verschie=
dene
Verlassenschaftsfahrnisse, als ein Ring von
Rauten, eine goldene Sackuhr, sammt deto Ketten,
silberne Löffel, verschiedene Mannskleider, deto
Wäsch, damastene und ordinari Tischtücher und
Servieter, verschiedenes Bettgewand, Spiegel in
vergoldten Rahmen, Luster, eine grün damastene
Soffa und Sessel, deto Kopertdecken, verschiede=
nes
Tafel=und Kaffeeporzelain, deto Gläser, har=
te
und weiche Kästen, deto Tische, verschiedene ge=
malene
Bilder, Kupfer=Meßing=Zinn=und Ei=
sengeschirr
, ein Bastardwagen, ein Pierutsch, und
ein Schwimmer licitando gegen alsogleich baare Be=
zahlung
hindangegeben.


Licit. Effekten

Den 10. Juni werden mit hoher Regierungs=
bewilligung
zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagsstunden
in der Stadt in der Preßgasse im
Neustädterhof Nr. 541 im 2ten Stock die Thüre
linkerhand verschiedene Fahrnisse, als etwas Sil=
ber
, atlas=grosdetour=tafet=musselin=und kottu=
nene
Frauenkleider, deto Mäntel, Leib=und Haus=
wäsch
, harte Schubladkästen, Soffen, Sessel, Spie=
gel
, Bilder, Porzelain, Bettstätte, sammt Bett=
gewand
, etwas Meßing=und Eisengeschirr, und
andere Geräthschaften licitando verkauft.


Licit. Kühe sammt Kälber.

Den 10. d. M. Juni werden 2 Kühe mit ei=
nem
dabey befindlichen Kalb, und 1 zweyjährige
Kalbin, alle von sehr guter und der größten Schwei=
zerart
, den Meistbietenden gegen gleich baare Be=
zahlung
hindangegeben. Kauflustige belieben an
gedachten Tag vormittag um 9 Uhr in dem herr=
schaftl
. Schlosse zu Süssenbrunn V. U. M. B.
nächst Leopoldau zu erscheinen.


Licit. Zimmermannisches Haus.

Von dem Amte der Stift Melkerischen Herrschaft
Weikersdorf des V. U. M. B. in dem Marchfelde
wird hiemit kund gemacht: daß der Jakob Zim=
mermann
, unterthäniger Halblehner und Bürger
in dem Markte Weikendorf, und Getraud dessen

[11]

Ehewirthin, die ihnen eigenthümlich angehörige
Behausung Nr. 30, welche mit 3 bequemen Wohn=
zimmern
, 1 Kuchel, 1 Speis, Stallungen, Sta=
del
, Wagenschupfen, Körnerkasten und Hauskeller
versehen ist, sammt den dazugehörigen 22 7 / 8
Joch Haus=und 37 Joch Uiberländäckern, 1 / 2
Joch Weingarten in Viehtrieb, und 1 / 8 Kraut=
garten
, nebst dem Anbau, als 10 1 / 2 Joch mit
Waitzen, 9 1 / 2 Joch mit Korn, 21 Joch mit Ha=
ber
und Haiden, dann das vorfindige Vieh, als
4 Pferde, 4 Kühe, 2 jährige Kalben, 14 Scha=
fe
, 2 Lämmer, 2 Zuchtschweine, 4 kleine Schwei=
ne
, 30 Hühner, wie auch 3 Wägen, 1 Kalleß,
und die gesammte Wirthschaftseinrichtung, durch
Versteigerung käuflich hindanzugeben gedenken. Es
haben demnach die Kauflustige den 11. d. M. Juni
nachmittag um 2 Uhr in der Amtskanzley zu Wei=
kendorf
zu erscheinen; der vorläufigen Kaufsbe=
dingnissen
wegen aber an diese Amtskanzley, wo
solche täglich einzusehen sind, sich zu verwenden.


Licit. Brunnerisches Haus

Von dem k. k. Staatsgüteradministrationsgrund=
buchsamte
wird hiemit bekannt gemacht: es sey
auf Anlangen Frau Anna v. Sulkofska, wider
Andre Brunner, behausten Unterthan zu Unter=
döbling
, und Katharina dessen Ehewirthin, in die
öffentliche Versteigerung des den besagt Brunneri=
schen
Eheleuten angehörigen, dem k. k. Haunold=
Schullerischen Stiftsgrundbuch dienstbaren, und auf
580 fl. geschätzten Hauses Nr. 9 zu Unterdöbling,
sammt dem dabey befindlichen Garten gewilliget,
und hiezu 3 Termine, als der 11. Juni, der 11.
Juli, und der 11. August d. J. dergestalt bestimmt,
daß, im Fall das Haus sammt Garten weder bey
dem ersten, noch zweyten Termin um die Schä=
tzung
, oder darüber an Mann gebracht werden
sollte, bey dem dritten auch unter der Schätzung
hindangelassen werden soll. Es werden daher die=
jenigen
, welche besagtes Haus gegen gleich baare
Bezahlung käuflich an sich zu bringen gedenken,
an den obgedachten 3 Terminen früh um 9 Uhr
vor diesem Amte in dem vormaligen Jakoberkloster=
gebäude
Nr. 847 im 2ten Stock zu erscheinen haben.


Licit. Effekten

Auf Verordnung des k. k. ni. öst. Landrechts wer=
den
auf der Mehlgrube am 13. Juni d. J. ver=
schiedene
Verlassenschaftsfahrnisse, als goldene Uh=
ren
, Dosen, silberne Schnallen, Bestecke, dann
gestickt=bordirt=glatseiden=tüch=und zeugene Manns=
kleider
, derley Leib=und Hauswäsch, dann 1 Stock=
uhr
mit Spielwerke, Luster, 1 Divan, Arm=und
Lehnsessel, 1 harter englischer Aufsatzkasten, harte
und weiche Komod=und Kleiderkästen, Tische,
Bettstätte, sammt Bettgewand, Porzelain, und

andere Kleinigkeiten, in den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Von der Anwaldschaft der fürstlich Starhem=
bergschen
Herrschaft Konradwerd wird hiemit kund
gemacht: es sey nach Absterben des Johann Koch,
Sollicitators, auf Anlangen des gerichtl. aufgestell=
ten
Verlassenschaftskurators Hrn. Dr. Karl Edlen
v. Adlersburg junior, über Einvernehmen der Uni=
versalerbin
, in die öffentliche Feilbietung der nach=
gelassenen
Effekten, bestehend in 2 Sackuhren, ein=
nigen
Meubeln und Bildern, besonders aber in
Kleidungstücken, Wäsch, und Zimmereinrichtung,
dann in einigen Büchern, gewilliget worden. Da
nun hiezu der 14. Juni d. J. bestimmt ist, also
haben Kauflustige an diesem Tag nachmittag zu den
gewöhnlichen Licitationsstunden im fürstl. Starhem=
bergischen
Freyhause an der Wieden im 3ten Hofe
Stiege Nr. 14 im 2ten Stock links zu erscheinen.


Licit. Haus zun 3 Laufern.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: der
Herr Johann Adam Graf v. Abensperg und Traun,
in seinem und seiner Frau Schwester, Theresia Grä=
in
v. Pace, Namen, habe das Ansuchen gestellt,
das ihnen eigenthümlichen anher dienstbare Haus
Nr. 262 in der Stadt am Kohlmarkt zu den 3
Laufern genannt, mittels einer Versteigerung hin=
dangeben
zu därfen. Zu dieser Versteigerung also
wird der 14. Juni d. J. vormittag um 9 Uhr hie=
mit
mit dem Beysatze festgesetzt, daß die Hälfte des
Kaufschillings gegen gute Bedingungen auf dem
Hause liegen gelassen werde. Alle jene, welche
demnach dieses Haus käuflich an sich zu bringen
gedenken, haben am erstgedachten Tag und Stund
bey dem diesseitigen Grundbuche zu erscheinen, und
jene welche in der Zwischenzeit hierwegen nähe=
re
Erkundigung einzuholen gedenken, eben allda
sich zu melden.


Licit. Weißische Realitäten.

Von der Stiftsherrschaft Melk wird hiemit be=
kannt
gemacht: es sey die nochmalige Feilbietung
der theils bey den ersten zwey Terminen, wegen
Mangel an Kauflustigen nicht an Mann gebrach=
ten
, theils erst seit der Zeit entdeckten folgenden,
in die Joseph Weißische Konkursmasse zu Melk
gehörigen Realitäten, und Fahrnissen, dann der
auf den sämmtlichen eigenen, und Bestandgründen
stehenden Kornfechsung verwilliget worden. An
Realitäten sind noch vorhanden, die zum Grund=
buche
der Stiftsherrschaft Melk dienstbaren 2 Joch
Uiberländäcker am Steinparz, das eben dahin dienst=
bare
um 10 fl. geschätzte Uiberländgärtel bey den
Kalkhäuseln, der darunter befindliche, und um 100

[12]

fl. geschätzte Uiberländkeller, und der um 100 fl.
geschätzte 1 Joch Uiberländacker hinter der Pfarr;
dann an Fahrnissen, nebst der auf den Aeckern
stehenden Kornfechsung, 4 Pf. 29 1 / 2 Loth Sil=
ber
, 90 Pf. Zinn, 27 Pf. Kupfer, Porzelain,
Leinwäsch, 11 Better, verschiedene meistens harte
Kästen, Tische, Sessel, Bilder, Spiegel, Uhren,
und andere Hauseinrichtung. Zu dieser nochma=
ligen
Versteigerung wird der 14. Juni d. J. mit
dem Beysatze bestimmt, daß diejenigen Güter, wel=
che
bey dieser letzten Feilbietung nicht wenigstens
um die Schätzung an Mann gebracht werden kön=
nen
, bis nach abgefaßten Klaßifikationsurtheil und
ausgetragenen Vorrechte aufbewahret werden sollen.
Die Kauflustigen haben daher an dem obbestimm=
ten
Tag vormittag von 8 bis 12 Uhr, und nach=
mittag
von 2 bis 6 Uhr in dem Weißischen Rössel=
wirthshaus
zu Melk zu erscheinen.


Licit. Fritschisches Haus.

Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmüllerischen
Herrschaft Altlerchenfeld wird anmit kund gemacht:
es sey auf Anlangen des Laurenz Schulz, durch
Hrn. Dr. Steinmaßler, wider die Maria Anna
Fritschin, in die Feilbietung der gegentheiligen auf
1360 fl. gerichtlich geschätzten Behausung Nr. 207
im Altlerchenfeld gewilliget worden. Da nun zu
sothaner Versteigerung für den dritten Termin der
25.Juni d. J. mit dem Beysatze bestimmt ist, daß,
wenndieses Haus um den Schätzungsbetrag, oder
darüber nicht an Mann gebracht werden könnte,
es auch unter der Schätzung hindangegeben wer=
den
würde; als haben diejenigen, welche diese Be=
hausung
gegen baare Bezahlung an sich zu brin=
gen
gedenken, an obbestimmten Tag vormittag um
10 Uhr in hierortiger Amtskanzley am Fischmarkt
Nr. 503 zu erscheinen.


Licit. Singerische Stiftmühle.

Von der fürstl. Karl Auerspergischen Herrschaft
Poisbrunn, als Patron der Pfarrkirche zu Pois=
dorf
wird hiemit bekannt gemacht: es sey zu Fol=
ge
hoher Regierungsverordnung in die Versteigerung
der der Pfarrkirche zu Poisdorf gehörigen Singe=
rischen
Stiftmühle zu Poisdorf zum besten der Kir=
che
dergestalt bewilliget worden, daß für den Leib=
gedingskaufschilling
6000 fl. fixiret, und für den
Erbpachtzins 250 fl. zum Versteigerungsausruf an=
genommen
werden sollen. Da nun zu dieser Lici=
tation
der 15. Juni d. J. früh um 9 Uhr bestimmt
worden, als haben jene, welche die Singerische
Stiftmühle zu Poisdorf durch Erbpacht für sich,
ihre Kinder, und Kindskinder an sich zu bringen
gedenken, an obgedachten Tag und Stund in dem
Pfarrhof zu Poisdorf einzufinden. Jnzwischen aber
die Pachtbedingnisse in der Herrschaft Poisbrun=
ner
Amtskanzley alltäglich einzusehen.

Licit. Radiccische Häuser

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf Ansuchen des Hr. Franz Jos. Seeger, un=
ter
Vertretung des Hrn. Dr. Kofler; in die Feil=
bietung
der Bartholomä und Katharina Radicci=
schen
, auf der Wieden liegenden, auf 14100 fl.
gerichtl geschätzten zwey Häuser Nr. 299 und 301,
wegen einer Forderung pr. 4000 fl. sammt Jnte=
ressen
und Unkösten, gewilliget worden. Da nun
hiezu 3 Termine, und zwar für den ersten der
16. Juni, für den zweyten der 18. Juli, und für
den dritten der 16. August d. J. mit dem Bey=
satze
bestimmet worden, daß, wenn diese zwey
Häuser weder bey dem ersten noch zweyten Ter=
min
um die Schätzung oder darüber an Mann ge=
bracht
werden könnten, solche bey dem dritten auch
unter der Schätzung verkaufet werden würden, so
haben diejenigen, welche diese Häuser an sich zu
bringen gedenken, an gedachten Tägen vor dem
Magistrate früh um 9 Uhr zu erscheinen.


Licit. Thürisches Haus.

Von dem Stift zun Schotten in Wien wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn.
Niklas Ramer, d. R. Dr. a. H. u. Gr. Adv.
als gerichtlich aufgestellten Michael und Anna Thü=
rischen
Konkursmassevertretters, und Vermögens=
verwalters
, vermög magistratischen Ersuchschreiben
in die Feilbietung des in diese Konkursmasse gehö=
rigen
, am obern Neustift Nr. 162 liegenden, auf
5800 fl. geschätzten Behausung gewilliget, und zu
dem Ende, über den bereits aus Mangel eines
Käufers fruchtlos verstrichenen ersten Termin, für
den zweyten der 21. Juni d. J. mit dem Anhan=
ge
bestimmt worden, daß dieselbe, im Fall sie
auch bey diesem zweyten Termin um den Schä=
zungswerth
, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden könnte, den bis zum Schätzungswerth vor=
gemerkten
Creditoren eingeantwortet werden würde.
Daher haben die Kauflustige an obbestimmten Tag
früh um 9 Uhr vor diesem Gerichte zu erscheinen.


Licit. Erlacherisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Stadt Wienerisch=
Neustadt wird hiemit bekannt gemacht: es sey in
der gerichtl. Executionssache der Franziska Mayrin,
nun verehlichte Hani, wider Franz Erlacher, in
die nochmalige Versteigerung der gegentheiligen,
auf der Neustädter Haide nächst Steinambrückel
liegenden, zum gmr. Stadt Neustadt Grundbuch
dienstbaren Behausung gewilliget, und zu Vorneh=
mung
derselben der 21. Juni d. J. bestimmt wor=
den
. Die Kauflustigen haben sich daher an obbe=
sagten
Tag früh um 9 Uhr auf dem dasigen Rath=
hause
einzufinden.

[13]

Licit. Wirthshaus in Bestand.

Das zur gräfl. Prosper v. Sinzendorfischen Herr=
schaft
Ernstbrunn gehörige, in dem Markte allda
gelegene Wirthshaus sammt den dabey befindlichen
Gebäuden, und der Auskoch=und Schankgerech=
tigkeit
, wie auch den dazugehörigen 9 1 / 2 Joch
Aeckern, 1 1 / 2 Tagw. Wiesen, und 2 eingezäun=
ten
Grasgärten wird den 22. d. M. Juni vor=
mittag
um 9 Uhr in der Amtskanzley zu Ernst=
brunn
dem Meistbietenden auf 6 nacheinander fol=
gende
Jahre in Bestand verlassen werden; wozu
die Pachtlustige zu erscheinen haben, zuvor aber
die Kontraktbedingnisse in gedachter Amtskanzley
täglich einsehen können.


Licit. Pflegerisches Haus.

Von der Herrschaft Drosendorf wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey auf Ansuchen des Joseph
Lentz v. Elsarn in die gerichtl. Feilbietung des in
der Stadt Drosendorf liegenden, dem Joseph Pfle=
ger
angehörigen, auf 700 fl. gerichtl. geschätzten
Hauses, sammt darauf haftenden Schmiedgewerb
gewilliget worden. Da nun hiezu 3 Termine,
und zwar für den ersten der 22. Juni, für den
zweyten der 20. Juli, und für den dritten der 17.
August jedesmal vormittag um 9 Uhr mit dem
Beysatze bestimmt worden, daß, wenn dieses Haus
weder bey dem ersten noch zweyten Termin um
die Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnten, es bey dem dritten auch unter der
Schätzung verkauft werden würde; so haben die=
jenigen
, welche dieses Haus gegen gleich baare
Bezahlung an sich zu bringen gedenken, an den
gedachten Tägen und Stunden in der Kanzley die=
ser
Herrschaft zu erscheinen.


Licit. Aecker in Bestand.

Von Burgerspital in Wien werden den 23. Ju=
ni
d. J. die dem Burgerspital angehörig nächst dem
Neugebäu an der Hauptstrasse liegende 52 Joch
Aecker zu Michaeli d. J. auf weitere 6 oder meh=
rere
Jahre entweder in ganzem, oder abtheilungs=
weis
durch öffentliche Versteigerung, mit Vorbe=
halt
höchster Ratifikation, den Meistbietenden in
Bestand hindangelassen. Wer demnach besagte Ae=
cker
in Bestand zu nehmen willens ist, beliebe sich
an obbemeldten Tag früh um 9 Uhr in der Bur=
gerspitalsgrundstube
anzumelden.


Licit. Körblerisches Waarenlager ꝛc.

Von dem Ortsgerichte der k. k. Staatsherrschaft
St. Pölten wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
bey der den 18. April und die folgenden Tage für=
gewesten
öffentlichen Versteigerung der beträchtlich=
ste
Theil des vorhandenen, zur Albrecht Körbleri=
schen
Konkursmasse gehörigen, in Tüchern, Sei=
den
=und Wollenzeug, Kottun, Nürnberger=Spe=

zerey=und Materialwaar bestehende Waarenlager,
wegen Mangel hinlänglicher Käufer nicht an Mann
gebracht worden. Da nun der gerichtl. aufgestellte
Masseverwalter, Hr. Landesadv. Anton Jenick,
um eine neuerliche Versteigerung angesuchet hat,
so wird hierzu der 24. und 25. Juni, der 25.
und 26. Juli, dann der 22. 23. 24. 25. und 26.
August vormittag von 8 bis 12 Uhr, und nach=
mittag
von 2 bis 7 Uhr bestimmt. Kauflustige
haben sich daher an diesen Tägen zur bestimmten
Stunde in dem Albrecht Körblerischen Haus in der
Landstrasse im ersten Stock einzufinden. Unterein=
stens
wird jedermann erinnert, daß auch das in
eben diese Konkursmasse gehörige, gutgebaute, in
der besten Lage befindliche, zu ebener Erde aus
einem Wohnzimmer einem grossen Handlungs=
und einem kleinen Handgewölb, einer Küche, Kel=
ler
und Hof, im ersten und zweyten Stock aber
überall aus 5 Zimmern, Küche und Speiskammer,
dann einem grossen, zum theil gemauerten Boden
bestehende Handlungshaus, sammt darauf radicir=
ter
vermischter Handlungsgerechtigkeit noch unver=
äussert
vorhanden sey. Kauflustige mögen sich da=
her
entweder an den zur Versteigerung des Waa=
renlagers
bestimmten Tägen, oder auch ausser die=
ser
Zeit bey Gericht oder bey dem aufgestellten
Masseverwalter anmelden.


Licit. Haunoldisches Haus.

Von dem Verwalteramte der k. k. Familienherr=
schaft
Laxenburg wird hiemit bekannt gemacht: Es
habe der Magistrat der k. k. Haupt=und Residenz=
stadt
Wien auf Anlangen des gerichtl. aufgestellten
Maria Anna Haunoldischen Gerhaben, Anton
Schauers, dann auf Einvernehmen des Hrn. Ku=
rators
Dr. Klemenschitz, und den diesfälligen Ver=
lassenschaftsgläubigern
das Ansuchen gemacht, wo=
mit
das in gedachte Verlassenschaft gehörige Haus
zu Laxenburg Nr. 73, welches in 3 Zimmern,
einer Kammer, 2 Kucheln, 2 Speisen, 2 Holz=
kämmern
, und einem Höfel mit einen Wasserbrunn,
bestehet, und auf 360 fl. geschätzet ist, öffentlich
versteigert und den Meistbietenden gegen baare Be=
zahlung
hindangegeben werden möchte. Da nun
zu solcher Feilbietung der 27. Juni d. J. früh
um 9 Uhr in der Herrschaftskanzley zu Laxenburg
bestimmet worden ist; als haben die Kauflustige
an obbestimmten Tag, Stund und Ort zu erscheinen.


Licit. Schmidtische Aecker

Von dem Justizamte der k. k. Herrschaft Eber=
storf
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf An=
suchen
des Jgnatz Oellmayr, burgl. Braumeisters,
im Markte Schwechat, in die Feilbietung der in
dem Schwechater sogenannten Abraume liegenden
auf 200 fl. geschätzten 2 Joch der Anna Maria
Schmidt gehörigen freyen Ueberländäcker gewilli=

[14]

get worden. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
für den ersten der 30. Juni, für den zweyten der
30. Juli, und für den dritten der 30. August d.
J. mit dem Beysatze bestimmet worden, daß, wenn
diese Aecker weder bey der ersten noch zweyten Feil=
bietung
um die Schätzung an Mann gebracht wer=
den
könnten, solche bey der dritten auch unter der
Schätzung verkauft werden würden; so haben die=
jenigen
, welche diese Aecker gegen baare Bezah=
lung
an sich zu bringen gedenken, an den gedach=
ten
Tägen vormittag um 10 Uhr in der Kanzley
dieser Herrschaft zu erscheinen.


Licit. Guttmannisches Haus.

Von der freyherrl. Joseph v. Bartensteinischen
Herrschaft Rastenberg in Ni. Oest. V. O. M. B.
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf Anlan=
gen
der Mathias Guttmannischen Gläubiger, in
die öffentliche Versteigerung der dem Mathias Gut=
mann
, Gemeinen bey dem löbl. großherzogl. Tos=
kanischen
Jnfanterie=Regiment, angehörigen, im
Dorfe Marbach liegenden, auf 570 fl. geschätzten
Hofstattsbehausung Nr. 6, sammt der dazugehöri=
gen
Hälfte von einen öden Halblehen, nebst ange=
bauten
Winter=und Sommerfrucht, gewilliget wor=
den
. Da nun zu dieser Versteigerung der 30. Juni
d. J. bestimmt wurde, so werden die Kauflustige
an besagten Tag vormittag um 9 Uhr in die Amts=
kanzley
der Herrschaft Rastenberg, wo zugleich die
Verkaufsbedingnisse einzusehen sind, zu erscheinen
vorgeladen.


Licit. Kirchschlögers Realitäten.

Vom Stiftgerichte Lambach im Hausruckviertel
Oesterreich ob der Ens wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey in die öffentliche Feilbietung der ge=
sammten
zur Konkursmasse des Georg Kirchschlögers,
gewest bürgl. Wirths in dem Markte Lambach,
gehörigen Realitäten und Fahrnisse gewilliget, und
zur Versteigerung die Tagsatzung auf den 1. Juli
d. J. solchergestalt bestimmt worden, daß vormit=
tag
von 9 bis 12 Uhr die Realitäten, nachmittags
von 3 bis 6 Uhr die Fahrnissen, jedoch diese, falls
die Realitäten bey der vormittägigen Versteigerung
nicht verkauft würden, nur in sofern sie nicht zum
weitern Wirthschaftsbetriebe erforderlich sind, feil=
geboten
werden. Die zum Verkauf feilstehenden
Realitäten sind das auf dem Marktplatze in der
besten Gegend an der Poststrasse liegende gutgebaute
mit grossen und bequemen Gastzimmern und Stal=
lungen
versehene Gasthaus, sammt der darauf ra=
dizirten
Gastwirthschaftsgerechtigkeit, einen Stadel,
und den zum Haus gehörigen gutbestellten Grund=
stücken
pr. 8 28 / 64 Joch 10 Klafter Aeckern, 8
25 / 64 Joch 13 Klafter Wiesen, und 2 33 / 64 Joch
3 Klafter Holzgrund, wovon das Haus, die Aecker,
und ein Theil der Wiesgründe keinem Freygeld un=

terliegen; dann die im Burgfried Stadel liegen=
den
12 26 / 64 Joch 24 Klafter betragenden, dem
Freygelde unterliegenden Aecker, und Angergrün=
de
. Die Fahrnisse hingegen bestehen in Pferden,
Kühen, Mayrschaftsgeräthschaften, Weinen, Haus=
einrichtungen
, Silber, Bettern, Leinwäsch, und
andern Wirthshauserfordernissen, wovon das Ver=
zeichniß
, so wie auch die auf den Realitäten haf=
tenden
Steuren bey der Kanzley täglich eingesehen
werden können.


Convoc. Hueber's Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Martin Hueber, Med. Candidatus am 3.
März 1796 in der Naglergasse Nr. 313 mit Tod
abgegangen, und daher über Anlangen des Hrn.
Jgnaz Pedrossy, J. U. D . s. H. u. Gr. Adv.
als diesfälligen Verlassenschafts=Curators, um mit
dieser Abhandlung sicher vorgehen zu können, ver=
williget
worden, alle jene vorzuladen, und zu
hören, welche an dieser Verlassenschaft entweder
aus dem Erbrecht, jure crediti , oder auf was
immer für eine Art Ansprüche machen können. Zu
diesem Ende haben alle jene, so hieran Forderun=
gen
zu stellen gedenken, den 28. Juni d. J. früh
um 9 Uhr vor diesem Magistrate entweder per=
sönlich
, oder durch einen hinlänglich Bevollmäch=
tigten
sogewiß zu erscheinen, wie im widrigen diese
Verlassenschaft von amtswegen abgehandelt, und
den sich gesetzmäßig auszuweisenden Erben ohne wei=
tern
eingeantwortet werden würde.


Convoc. Meißners Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey, um mit der Verlassenschaftsabhandlung der
verstorbenen Maria Anna Meißner, eines bürgl.
Schuhmachermeisters und Hausinhabers Wittwe,
sicher vorgehen zu können, auf Anlangen des Hrn.
Karl v. Herlein, k. k. Hofagentens, als gerichtlich
verordneten Curators des minderjährigen Sohnes
und Testatmiterbens, Michael Meißner, und der=
ebenfalls
als Miterben eingesetzten Maria Anna
Doltischen minderjährigen Kinder und rücksichtlich
Enkeln, für nothwendig befunden worden, all je=
ne
einzuberufen, welche an diese Verlassenschaft
entweder aus dem Erbrechte, oder jure crediti ,
oder auf was immer für eine Art Forderungen und
Ansprüche zu machen gedenken; diese haben daher
den 30. Juni d. J. vormittag um 10 Uhr vor
diesem Magistrate persönlich, oder durch hinläng=
lich
Bevollmächtigte zu erscheinen, und ihre An=
sprüche
und Forderungen rechtsbeständig zu erwei=
sen
, widrigens nach Verlauf dieser Frist die Ab=
handlung
ohne weitern gepflogen, und die Verlas=

[15]

enschaft den sich legitimirenden Erben eingeant=
wortet
werden würde.


Convoc. Wielander's Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Franz Wielander, behauster Burger, und Berg=
grün
Fabrikant Nr. 264 auf der Wieden, am 16.
Janer 1796 ab intestato mit Tod abgegangen,
und daher, um mit der diesfälligen Verlassen=
schafts
=Abhandlung sicher vorgehen zu können, für
nothwendig befunden worden, alle jene vorzuladen,
und zu hören, welche an dieser Verlassenschaft jure
crediti, oder auf was immer für eine Art An=
sprüche
machen können. Zu diesem Ende haben al=
le
jene, so hieran Forderung zu haben glauben, den
30. Juni 1796 früh um 9 Uhr, entweder persön=
ich
, oder durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
sogewiß vor dem Magistrat zu erscheinen, wie im
widrigen diese Verlassenschaft ohne weitern abge=
handelt
, und den sich gesetzmäßig auszuweisenden
Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. Doblerscher Gläubiger.

Von dem Metropolitankapitel allhier wird be=
kannt
gemacht: Es sey die M. Anna Dobler, ge=
weste
Hausinnhaberin Nr. 144 zu Maria Hilf,
ohne Hinterlassung einer letztwilligen Anordnung
mit Tode abgegangen, und um mit derselben Ver=
lassenschafts
=Abhandlung sicher vorgehen zu können,
auf Ansuchen des gerichtl. aufgestellten Curators
der minderj. und der gesammten großjährigen Ma=
ria
Anna Doblerschen Erben für nöthig befunden
worden, alle jene vorzurufen, und anzuhören, die
aus dem Erb=oder sonstigen Rechte Ansprüche
machen, oder zu haben vermeinen. Daher haben
alle jene am 1. Juli d. J. Vormittag um 10 Uhr
in der Metropolitankapitel Hofmeister Amtskanzley
am Stephansplatz im Zwettelhof persönlich, oder
durch ordentlich Bevollmächtigte zu erscheinen, und
ihre Ansprüche geltend zu machen, widrigens die
Abhandlung ohne weitern geschlossen werden würde.


Convoc. Koch's Gläubiger.

Von der fürstl. Starhembergschen Herrschaft Kon=
radswörth
wird hiermit bekannt gemacht: Es sey
der Johann Koch, Sollicitator, mit Hinterlassung
eines Testamentes verstorben, und habe in diesen
seine Schwester, Barbara, vereheligte Günßnerin
zu Preßburg, zur Universalerbin eingesetzt; daher
auf Anlangen des zur Pflegung der diesfälligen
Abhandlung, und zur einstweiligen Vertrettung
oder abwesenden Universalerbin aufgestellten Cura=
tors
, Hrn. Dr. Edl. v. Adlersburg, Junior, für
nöthig befunden worden, eine Convocations=Tag=
satzung
anzuordnen. Demnach haben alle jene,
welche an sothane Verlassenschaft, entweder aus

dem Erbrechte, oder als Gläubiger einige Ansprü=
che
und Forderung zu haben vermeinen, den 1.
Juli 1796 Nachmittag um 3 Uhr in der Kanzley
des fürstl. Starhembergschen Anwalds, Hrn. Dr.
Edl. v. Schwaiger, unter den Tuchlauben bey dem
blauen Jgel im ersten Stock, entweder persönlich,
oder durch hinlänglich Bevollmächtigte sogewiß zu
erscheinen, und ihre Ansprüche und Forderungen
anzumelden, und darzuthun, widrigens diese Ver=
lassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und über=
haupt
was Rechtens ist, vorgekehret werden würde.


Convoc. Deimlinscher Erben.

Von der fürstl. Aloys Lichtensteinischen Herrschaft
Wilfersdorf wird bekannt gemacht: Es sey nach
Absterben der Anna Maria Deimlin, led. St. ,
von Seitz aus Mähren gebürtig, und gewesene
Dienstmagd in Poysdorf, für nothwendig erach=
tet
worden, derer sämmtliche Erben vorzuladen.
Demnach wird all jenen, welche aus dem Erb=
rechte
einen Anspruch auf die Verlassenschaft der
Anna Maria Deimlin zu machen gedenken, hier=
mit
aufgetragen, den 4. Juli 1796 früh um 9 Uhr
in der Kanzley dieser Herrschaft entweder persön=
lich
, oder durch einen Bevollmächtigten sogewiß
ihre Ansprüche anzumelden, widrigens diese Ver=
lassenschaft
abgehandelt, und der ausfallende Be=
trag
den sich legitimirenden Erben vertheilet wer=
den
würde.


Convoc. Mathias und Katharina Klings=
hoferischer
Erben und Gläubiger.

Von der fürstlich Aloys Liechtensteinischen Wie=
ner
Vorstadt Freygrund Herrschaft Lichtenthal wer=
den
all und jene, welche an die Verlassenschaft
des ohne Testament verstorbenen Mathias Klings=
hofer
, gewesten Kapseldrehers in der k. k. Porze=
lainfabrik
und Jnwohners Nr. 69 im Lichtenthal,
dann seiner auch verstorbenen Ehewirthin Kathari=
na
gegründete Ansprüche entweder aus dem Erb=
rechte
, oder aber Schuldenhalber machen können,
hiemit öffentlich einberufen, um auf den 7. Juli
d. J. vormittag um 10 Uhr in hiesiger herrschaft=
lichen
Amtskanzley sogewiß zu erscheinen, und sich
zur Erbschaft zu legitimiren, auch die anderweite
Forderungen zu liquidiren, widrigens nach Verlauf
dieses Termins vorgekehret werden wird, was Rech=
tens
ist.


Convoc. Gannaysche Gläubiger.

Ueber das allhier ohne Rücklassung eines Testa=
ments
erfolgte Absterben des Johann v. Ganaay,
königl. ungarischen Hofkanzley=Registranten, wer=
den
alle diejenigen, welche auf dessen hierländige
Verlassenschaft eine Schuldforderung zu stellen ver=
meinen
, hiemit angewiesen, am 9. Juli d. J.
früh um 9 Uhr sogewiß vor dem k. k. ni. öst. Land=

[16]

recht zu erscheinen, und ihre Forderung geltend zu
machen, widrigens ohne Rücksicht auf selbe diese
Verlassenschaft an Behörde überlassen werden würde.


Convoc. Rosenbergers Gläubiger.

Von dem k. k. Warasdiner St. Georger Gränz=
regiments
Kantonsgerichte wird andurch bekannt ge=
macht
: es sey zur Ausfindigmachung der etwa vor=
handenen
Schulden, oder Erbsinteressenten des zu
Racha in Kroatien verstorbenen Pfarrers, Fran=
ziskus
Rosenberger, die gewöhnliche Convocations=
edikte
auszufertigen befunden worden. Daher wird
jedermann, der an gedachter Verlassenschaft des
verstorbenen Pfarrers, Franziskus Rosenberger,
Schulden, oder Erbschafts halber Ansprüche und
Forderung hat, oder zu haben vermeinet, den 20.
Juli d. J. früh um 9 Uhr vor dem gedachten Kan=
tonsgerichte
entweder persönlich, oder durch einen
Bevollmächtigten alsogewiß zu erscheinen, und sei=
ne
etwan habende Ansprüche und Anforderung be=
hörig
zu liquidiren haben, wie im widrigen, was
Rechtens ist, von Amtswegen vorgekehret werden
wird. Stab Bellovar den 15. April 1796.


Convoc. Gyukich's Erben.

Von dem k. k. Gradiscaner Gränzkantons Ge=
richte
in Slavonien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey zu Orubicza im Gradiskaner Gränzregi=
ments
=Nro der Herr Pfarrer, Marcus Gyukich,
ohne Testament mit Tod abgegangen, und weil
die nächsten Erben desselben unbewußt sind, so ist
für nöthig befunden worden, dieselben anmit vor=
zuladen
. Daher wird allen jenen, welche entwe=
der
aus dem Erbrechte, oder auch sonst einem Rechts=
titel
auf die Verlassenschaft des gedachten Hrn. Pfar=
rers
Marcus Gyukich, einen Anspruch zu ma=
chen
gedenken, hiermit aufgetragen, in einer Zeit=
frist
von 3 Monaten, das ist bis Ende Juli d. J.
vor dem hiesigen Kantonsgerichte entweder persön=
lich
, oder durch einen Bevollmächtigten ihre An=
sprüche
sogewiß anzumelden, widrigens diese Ver=
lassenschaft
von Amtswegen abgehandelt, und was
Rechtens ist, vorgekehret werden wird. Neugra=
disca
am 30. April 1796.


Convoc. Csamesiascher Gläubiger.

Von dem k. k. im Bannat aufgestellten Jud.
Del. Mil. wird hiemit bekannt gemacht: es sey
über das zu Pancsova erfolgte Absterben des tür=
kischen
Unterthans, Hassan Csamesia, zu Ausfin=
digmachung
des etwa vorhandenen æris alieni ei=
ne
peremtorie klausulirte Tagsatzung auf den 9. Au=
gust
d. J. früh um 9 Uhr in der zu Temeswar
befindlichen Kanzley dieses k. k. Bannatischen Jud.
Del. Mil. zu erscheinen, zur ersten, zweyten, und
allendlichen Frist bestimmt worden; es werden
daher all jene, so an der gedachten Verlassenschaft

sub quocunque titulo einigeAnsprücheund For=
derungen
haben, oder zu haben vermeinen, an
obgedachten Tag, Stund und Ort, entweder per=
sönlich
, oder durch genugsam Bevollmächtigte al=
sogewiß
zu erscheinen, ihre Ansprüche und Forde=
rungen
anzumelden, sohin selbe mit Beybringung
der behörigen Dokumenten rechtens zu erweisen ha=
ben
, widrigens die Abhandlung sothaner Verlas=
senschaft
mit den anwesenden Erbsinteressenten vor=
genommen
, und auch nach vorhandenen Umstän=
den
, und Befund der Sache entweder den Gläu=
bigern
zugesprochen, oder den legitimirten Erben
mit Vortheil und Last eingeantwortet, und im er=
sten
Falle auch den Ausbleibenden das ewige Still=
schweigen
auferlegt werden würde.


Convoc. Herrich's Gläubiger.

Von dem in den Königreichen Galizien und Lo=
domerien
aufgestellten k. k. Jud. del. mil. mix.
wird anmit erinnert: Es sey der von Wien aus
Niederösterreich gebürtige, bey dem Jaroslauer
Montursdepot angestellte Oberlieutenant, Kajetan
Herrich, am 6. April 1796 zu Jaroslau testato
l. St. verstorben; um nun mit dessen Verlassen=
schaft
der Vorschrift nach vorzugehen, werden alle
diejenigen, welche hieran einige Erbs=oder son=
stige
Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit auf=
gefordert
, ihre Ansprüche binnen 4 Monaten, das
ist, bis 15. August d. J. bey diesem Jud. del.
mil. mix. entweder selbst, oder mittelst Bevoll=
mächtigten
um so gewisser anzumelden, und gel=
tend
zu machen, als widrigens dieses Verlassen=
schaftsabhandlungsgeschäft
zwischen den Erscheinen=
den
der Ordnung nach ausgemacht, und jenes, was
Rechtens ist, vorgekehret werden wird. Lemberg
den 15. April 1796.


Convoc. Komlenaczischer Gläubiger.

Es ist der zu Bellovar in Kroatien behauste
Schneider und Handler, Arszenia Komlenacz, mit
Tod abgegangen. Um nun mit der Abhandlung der
Verlassenschaft desselben sicher vorgehen zu können,
hat man für nöthig befunden, diejenigen, welche
an der diesfälligen Verlassenschaft aus was immer
für einem Grunde Ansprüche zu machen gedenken,
vorzuladen. Diesemnach werden alle jene, welche
an die gedachte Verlassenschaft einige Forderungen
zu stellen vermeinen, den 12. September d. J.
vormittag um 9 Uhr entweder persönlich oder durch
einen Bevollmächtigten auf dem hiesigen Rathhause
zu erscheinen, und ihre Forderungen abzugeben
haben, widrigens ohne weiters die Verlassenschaft
abgehandelt, und den rechtmässigen Erben einge=
antwortet
werden soll. Bellovar den 8. April
1796.

[17]

Convoc. Bajanatischer Gläubiger.

Von dem im Großfürstenthum Siebenbürgen
aufgestellten k. k. Jud. Deleg. Milit. wird anmit
kund gegeben: Es sey der im vorgewesten Türken=
kriege
bey dem Volontairkorps als Lieutenant ange=
stellt
gewesenen Georg Bajanat mit Rücklassung
eines schriftlichen Testaments, einer Wittwe, und
eines Sohns, Namens Constantin, den 31. Au=
gust
1788 im hiesigen Feldspital verstorben. Um
mit dieser Verlassenschaft gehörig vorgehen zu kön=
nen
, ist für nöthig befunden worben, alle jene,
welche an diesen Nachlaß jure cre⟨dit⟩i, vel hære-
ditatis
, vel quocunque alio ⟨ti⟩tulo eine For=
derung
zu stellen das Recht zu haben vermeinen,
durch gegenwärtiges Edikt gehörig einzuberuffen,
und vorzuladen, und zwar solchergestalt, daß jeder=
mann
seine Ansprüche und Forderungen bis letzten
Septemb. 1796 längstens bey obbenannten Jud.
Deleg. Milit. entweder persönlich oder durch einen
hinlänglich bevollmächtigt und mit allen Beweis=
dokumenten
versehenen, wohlinstruirten Sachwalter
oder Bevollmächtigten um so gewisser anzubrin=
gen
und zu liquidiren haben, als im widrigen nach
fruchtloser Verstreichlassung dieses vorerwehnten
Peremtorialtermins diese Lieutenant Bajanotische
Verlassenschaft ohne weitern Umtrieb vom Amts=
wegen
verhandelt, was rechtens ist vorgekehret, und
an die Theilnehmer ohn allen Ruckhalt gesetzlich
ausgefolget werden wird. Daher man sich der er=
wirkten
Ausfolglassung wegen vor aller Verantwor=
tung
und Schadenersatzes andurch prälavirt haben
will. Herrmannstadt den 31. May 1796.


Konkurs der Maria Anna Gregosch.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit zu wissen gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Ni. Oest.
unter der Enns befindliche beweg=und unbewegli=
che
Vermögen der Maria Anna Gregosch, Ehegat=
tin
des Handelsmanns Johann Gregosch, wohn=
haft
am Graben im v. Trattnerschen Freyhof im
fünften Stock, gewilliget worden. Daher wird je=
dermann
, der an erstgedachter Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt, an=
mit
erinnert, bis 19. August 1796 die Anmel=
dung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Dokt. Grillparzer, als Ver=
tretter
der diesfälligen Konkursmasse, bey dem Ma=
gistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit dieser Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlanget, zu erweisen, als im widrigen
nach Verfliessung des erstbestimmten Tages Niemand
mehr wird angehöret werden, und jene, die ihre
Forderung bis dahin nicht angemeldet haben, in

Rücksicht des gesammten im Lande Ni. Oest. un=
ter
der Enns befindlichen Vermögens des Eingangs
benannten Verschuldeten, ohne Ausnahme, auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich
ein Kompensationsrecht gebührete, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Masse zu
fordern hätten, oder wenn auch ihre Forderung
auf ein liegendes Gut der Verschuldeten vorge=
merket
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen sonst zu stat=
ten
gekommen wäre, abzutragen verhalten werden
würden.


Konkurs des Michael Lubi.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines Kon=
kurses
über das gesammte im Lande Ni. Oest. unter
der Enns befindliche beweg=und unbewegliche Ver=
mögen
des Hrn. Michael Lubi, der Rechten Dok=
tor
, auch Hof=und Gerichts=Advokaten, gewilli=
get
worden. Daher wird jedermann, der an erst=
gedacht
Verschuldeten eine Forderung zu stellen be=
rechtiget
zu seyn glaubt, anmit erinnert, bis 1. Sep=
tember
d. J. die Anmeldung seiner Forderung in
Gestalt einer förmlichen Klage wider den Hrn.
Dr. Puffer, als Vertretter der obbenannten Kon=
kursmasse
, bey dem Magistrate alsogewiß einzurei=
chen
, und in dieser nicht nur die Richtigkeit dieser
Forderung, sondern auch das Recht, Kraft dessen
er in diese oder jene Klasse gesetzt zu werden ver=
langte
, zu erweisen; als im widrigen nach Ver=
fliessung
des obbestimmten Tages Niemand mehr
wird angehöret werden, und jene, die ihre Forde=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rück=
sicht
des gesammten im Lande Niederösterreich un=
ter
der Enns befindlichen Vermögens des Ein=
gangs
benannten Verschuldeten, ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirk=
lich
ein Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Masse zu for=
dern
hätten, oder wenn auch ihre Forderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa
in die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld un=
gehindert
des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfandrechtes, das ihnen sonst zu statten gekom=
men
wäre, abzutragen verhalten werden würden.


Konkurs des Georg Vrera.

Von dem k. k. deutsch=bannatischen Cantons=Ge=
richte
zu Pantschowa im Bannat wird hiermit be=
kannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröffnung eines Konkurses über das gesammte im
deutsch=bannatischen Canton befindliche beweg=und

[18]

unbewegliche Vermögen des unterm 2. April 1796
zu Dollova verstorbenen Handelsmann, Georg
Vreta, gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedachten Verschuldeten eine Forderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubt, anmit er=
innert
, bis den 22. November 1796 die An=
meldung
seiner Forderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage wider diese Konkursmasse bey die=
sem
Cantons=Gerichte alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget, zu er=
weisen
, als widrigens nach Verfliessung des erst=
bestimmten
Tages Niemand mehr angehöret wer=
den
, und diejenigen, die ihre Forderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rücksicht des gesamm=
ten
im deutsch=bannatischen Canton befindlichen
Vermögens des Eingangs benannten Verschuldeten,
ohne Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebüh=
rete
, oder wenn sie auch ein eigenes Gut aus der
Masse zu fordern hätten, oder wenn auch ihre For=
derung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten vor=
gemerkt
wäre, also, daß solche Gläubiger, wenn sie
etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.


Erinnerung an Joseph Kleiber.

Von der freyherrlich v. Penklerschen Herrschaft
Burg Medling Veste Lichtenstein dem Joseph Klei=
ber
, gewesten Steinmetzmeister von Enzersdorf,
wegen seines unbekannten Aufenthaltorts, hiermit
zu erinnern: Es habe wider ihn Hr. Anton Resch,
Dr. a. H. u. Gr. Advok. als gerichtl. verordneter
Curator ad actum der minderj. Anna Drasko=
witz
, gebohrnen Jakob, bey diesem Gerichte wegen
auf den mit ihren Vater, Michael Jakob, unterm
15. Juli 1789 gerichtl. getroffenen Vergleich noch
zu fordern habenden, und auf des Geklagten Wein=
garten
den 29. Juli 1790 vorgemerkten Schuld=
rest
von 841 fl. Klage angebracht, und wegen des=
sen
Abwesenheit um Aufstellung eines Curatoris
absentis und die gerecht richterliche Hilfe gebetten,
weswegen dann auch auf den 28. Juni 1796 eine
Tagsatzung bey sonstiger Schuldiggeständhaltung an=
geordnet
worden ist. Das Gericht, dem der Ort
eines Aufenthalts unbekannt, und da er vielleicht
aus den k. k. Erblanden abwesend ist, hat ihm zu
seiner Vertrettung, und auf dessen Gefahr und Un=
kosten
den Hrn. Justitiar, Johann Nep. Sippel,
von Medling, als Curator bestellet, mit welchem
die angebrachte Rechtssache nach der für die kais.
königl. Erblande bestimmten Gerichtsordnung aus=
geführet
, und entschieden werden wird. Er Joseph

Kleiber wird daher dessen anmit zu dem Ende er=
innert
, damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
erscheinen, oder inzwischen dem bestimmten Ver=
tretter
seine Rechtsbehelfe an Handen zu lassen, oder
auch sich selbst einen anderen Sachwalter zu bestellen
und diesem Gerichte namhaft zu machen, und über=
haupt
in jene rechtliche ordnungsmäßige Wege ein=
zuschreiten
wissen möge, die er zu seiner Verthei=
digung
diensam finden wird, massen er sich die
aus seiner Verabsäumung entstehende Folgen selbst
beyzumessen haben wird.


Einberufung verschiedener Erben.

Vom k. k. deutsch=Bannatischen Kantonsgerich=
te
zu Pantschowa in Bannat werden die unwis=
sentlichen
Erben nachbenannter in diesem Kantons=
bezierke
Verstorbenen, als der im August 1786 zu
Starzowa verstorbenen Katharina Hausin, der an
21. Dezember 1789 zu Pantschowa verstorbenen
Anna Vorreiterin, des den 26. May 1786 zu
Nicolinze verstorbenen Mathias Dinslederer, des
am 26. November 1789 zu Neuarrad verstorbe=
nen
Johann Erliz, des am 9. Oktober 1790 zu
Pantschowa verstorbenen David Breining, des am
26. Dezember 1790 zu Pantschowa verstorbenen
Johann Fralck, der in May 1791 zu Pantscho=
wa
verstorbenen Anna Schidekin, des im April 1791
zu Pantschowa verstorbenen Stanko Modosky, des
in eben dem Jahre zu Borcsa verstorbenen Bolge
Kattana, und des im März 1792 zu Pantschowa
verstorbenen David Hafner, dergestalt einberufen,
daß sich bey diesem Kantonsgerichte bis den 4. =
ner
1797ger Jahrs alsogewiß um ihre Erbschaften
zu melden, und gehörig zu legitimiren haben, wie
im widrigen solche als erblos behandelt werden sollen.


Citat. eines unbekannten Geistlichen.

Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Grafeneck
wird hiemit bekannt gemacht: es habe ein sicherer
Johann Baptist Noderer, aus Schwaben, wel=
cher
als Chirurgus zu Gederstorf in Niederösterreich
nächst Krems gestorben, ein Testament hinterlassen,
und in demselben einen Geistlichen unbekannten Na=
mens
, der einst für ihn ein Kostgeld in Wien ge=
zahlt
haben soll, ein Legat pr. 80 fl. vermachet.
Da nun von diesem geistlichen Herrn bisher nichts
erfragt werden konnte, so wird derselbe hiedurch
mit dem Beysatze einberufen, daß er sich binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen bey hiesigem Orts=
gerichte
melden soll, widrigen Falls er für tod ange=
sehn
, und die ihn legirten 80 fl. theils auf Mes=
sen
nach dem Sinne des Testaments verwendet,
und theils nach demselben, und den darüber bey
der Verlassenschaftsabhandlung am 26. Juni 1792
geschlossenen Vergleiche die weitere Vorkehrung da=
mit
gemacht werden würde. Grafeneck den 17.
März 1796.

[19]

Amort. Wechselbriefe.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechsel=
gerichte
wird hiermit bekannt gemacht: Es haben
Ferdinand Delorme & Comp. , Handelsleute aus
Prag, den Verlust zweyer von Marc. Daniel Je-
noni
zu Gunsten des Franz Barbonai und Comp.
auf Caroccolo & Razzavango in Triest unterm
11. März d. J. in Livorno ausgestellten, bey den
Bajanotti Fapajanupoly , und Alexander allhier
60 Tage a dato zahlbaren Wechselbriefe pr. 340 fl.
17 kr. , und 754 fl. 18 kr. , zusammen pr. 1094 fl.
35 kr. , welche von Franz Barbonai und Comp.
an Wuppermann, Wohl, von diesen an die Söh=
ne
der Wittwe B. Merler und Comp. , weiters an
Frege u. Comp. , dann an Ballabene u. Comp. ,
und von diesen an sie Delorme und Comp. giriret
wurden, angezeiget, und um die Amortisirung der=
selben
gebetten. Daher haben jene, welche diese
Wechselbriefe in Handen, oder davon einige Wis=
senschaft
haben, und darauf ein Recht zu haben
glauben, sich binnen der nächsten 6 Wochen und
3 Tagen alsogewiß hierorts zu melden, und ihre
vermeintliche Ansprüche geltend zu machen, widri=
gens
nach Verlauf dieser Frist Niemand mehr ge=
höret
, sondern obbenannte Wechselbriefe ohne wei=
tern
amortisiret, und kassiret werden würden. Wien
den 20. May 1796.


Amort. Satzbrief.

Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskanzley wird
bekannt gemacht: es habe die Barbara Groißin zu
Weidling hierorts angezeiget, daß der von ihrem
sel. Ehewirth Georg Groiß, und Justina seiner
verigen Ehewirthin, für den Franz Rath zu Weid=
ling
unter dem 9. Dezember 1740 auf ein Vier=
tel
Weingarten in Schmallagraben ausgefertigte
Satz pr. 100 fl. welcher schon vorlängst getilget
worden, in Verstoß gerathen, weßwegen selbe um
Amortisirung erstgedachten Satzes gebeten hat. Da=
her
haben all jene, welche gedachten Satzbrief in
Handen haben, oder darauf Ansprüche zu machen
gedenken, ihr darauf habendes Recht binnen 1 Jahr,
6 Wochen, und 3 Tägen sogewiß gehörig darzu=
thun
, wie im widrigen sothaner Satzbrief ohne
weitern amortisirt, und für unkräftig erkläret wer=
den
würde. Klosterneuburg den 19. Hornung 1796.


Amort. Sätze.

Von dem Ortsgerichte der freyherrl. v. Barten=
⟨st⟩einischen
Herrschaft Ebreichsdorf am Mooß V.
U. W. W. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
auf Anlangen des Franz Frunwaldischen Konkurs=
massevertretters
, Hrn. Dr. Steinmaßler, in die
Amortisirung sämmtlicher sowohl auf der ganzen,
als auf der Hälfte der in Ebreichsdorf liegenden
Franz und Zezilia Frunwaldischen Kotzen=und Weiß=
Gärberwalt haftenden Sätze, mit alleiniger Ausnah=

me jenes des Philipp Winter und Joseph Dojak
(indem ausser diesen beyden ungeachtet der gesche=
henen
Vorladung bey der Masse keiner liquidiret
worden ist) gewilliget worden. Es werden demnach
alle jene, welche einen auf erstbesagter Kotzenwalt
oder der dießfälligen Hälfte haftenden Satzbrief be=
sitzen
, erinnert, sich binnen 1 Jahr, und 6 Wo=
chen
von unten stehenden Dato an alsogewiß in
der Amtskanzley der Herrschaft Ebreichsdorf zu mel=
den
, und ihr vermeintliches Recht auszuführen,
widrigens sie hiemit nicht mehr gehöret, sondern
alle dießfälligen Sätze ohne weitern für nichtig er=
kläret
und in dem Grundbuche kaßirt und abgethan
werden würden. Ebreichsdorf den 23. März 1796.


Amort. Originalobligation.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey laut dem Anlangen der durch Hrn. Dr. Edlen
v. Bach vertrettenen Augustin Kraus von Löwen=
feldischen
Erben von dem auf den Hofagent Sette=
lischen
Hause bey unser lieben Frau Stiegen in der
Stadt Nr. 400 alten Numer 2 do loco haftenden
von der Frau Anna Christina Himmelbauerin an
Hrn. Math. v. Koller unterm 27. Juni 1780
ausgestellten, und laut Ceßion dd. 9. November
1792 an Hrn. Oberstlieutenant Augustin Kraus v.
Löwenfeld gediehenen Satzbriefe, die dazugehörige
unterm 5. May 1780 von der Anna Christina
Himmelbauerin an Hrn. Mathias v. Koller aus=
gefertigte
Originalobligation pr. 2000 fl. in Ver=
stoß
gerathen, und daher in die Ausfertigung der
gewöhnlichen Amortisationsedikten gewilliget wor=
den
. Jn Folge dessen haben all jene, welche auf
obgedachte Originalobligation pr. 2000 fl. einen An=
spruch
zu haben glauben, denselben binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen hierorts sogewiß anzubrin=
gen
, widrigens nach Verlauf dieser Zeit diese vor=
gedachte
Obligation für ungültig erklärt, und bey
dem Grundbuch getilgt werden würde. Wien den
7. April 1796.


Amort. Satzbrief.

Von dem Rentamt der hochfürstl. Passauischen
Herrschaft Königstetten wird hiemit bekannt gemacht:
es sey auf Anlangen des Johann Sechsthalber,
burgl. Wirth, und Gastgeb zu Klosterneuburg, und
Cäcilia dessen Ehewirthin, in die Amortisirung des
auf ihrer, zu Klosterneuburg liegenden, und zu
diesem Rentamt dienstbaren Behausung haftenden,
auf Hrn. Johann Michael Adler, mit einem Be=
trag
von 500 fl. lautenden, und in Verlust gera=
thenen
2ten Satzbriefes dd. 19. Juli 1787 gewil=
liget
worden. Es haben daher diejenigen, welche
auf diesen 2ten Satzbrief aus was immer für ein=
nem
Rechtsgrunde Ansprüche zu machen berechtiget
zu seyn glauben, diese ihre Rechte binnen 1 Jahr,

[20]

6 Wochen und 3 Tägen von heut an um so ge=
wisser
bey diesem Rentamte anzubringen, wie im
widrigen nach Verlauf dieser Zeitfrist, auf ferneres
Anlangen der vorgemeldte Satzbrief ohne weitern
für null und nichtig erkläret, und bey dasigem Grund=
buche
kaßirt werden würde. Königstetten den 11.
April 1796.


Amort. Urkunden.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey vermög eines hierorts von den durch Hrn. Dr.
Edl. v. Bach vertrettenen sämmtl. Oberstlieutenant
Augustin Kraus v. Löwenfeldischen Haupterben ge=
machten
Ansuchens die unterm 1. December 1777
von der Anna Christina Himmelbauerin an die Frau
Theresia Erasmusin ausgestellte Original=Obligation
pr. 3000 fl. , welche auf den gedacht=Himmelbauer=
schen
, nunmehr dem Hrn. Hofagenten v. Settele
angehörigen Hause bey unser lieben Frauen Stie=
gen
in der Stadt alten Nr. 400 durch ersten Satz
grundbüchlich versichert worden, sammt der hierüber
weiters von der Regina Koy und Johanna Hauck
an gedachten Hrn. Augustin Kraus v. Löwenfeld
unterm 7. Hornung 1793 ausgestellt=und grund=
büchlich
vorgemerkten Original=Ceßion in Verstoß
gerathen, und daher in die gebettene Ausfertigung
der gewöhnlichen Amortisationsedikte gewilliget wor=
den
. Jn Folge dessen haben daher alle jene, wel=
che
auf obgedachte zwo Urkunden einen Anspruch
zu haben glauben, dieselben binnen 1 Jahr, 6
Wochen, und 3 Tagen hierorts sogewiß anzubrin=
gen
, widrigens nach Verlauf dieser Zeit die ob=
erwähnten
2 Urkunden für ungiltig erklärt, und
bey dem Grundbuch getilgt werden würden. Wien
den 29. April 1796.


Amort. Obligationen und Satzbriefe

Von dem Magistrate der landesfürstl. Stadt Wie=
nerisch
=Neustadt wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen des Hrn. Joh. Baptist Trost,
Magistratsrath allhier, in die Amortisirung der
demselben in Verlust gerathenen Versicherungsur=
kunden
, als einer von Lampert Röger, burgerl.
Mühlermeister allhier, und dessen Ehegattin The=
resia
, über ein von ihm, und seiner verstorbenen
Ehegattin Eleonora erborates Kapital von 5500 fl.
ausgestellten Schuldverschreibung dd. 28. März 1776,
dann des darüber auf ihrer vor dem Wienerthor
Blockhaus allhier liegenden zur löbl. Staatsherr=
schaft
Neustadt dienstbaren Mahlmühle ausgefertig=
ten
Grundbuchssatzes dd. 22. Juni 1776; weiters
einer von Leopold Schulter, burgl. Tischlermeister,
über ein ebenfalls von ihm, und seiner verstorbenen
Ehegattin Eleonora ausgeborgtes Kapital pr. 600
fl. ausgestellten Schuldverschreibung dd. 9. Juni
1780 und des darüber auf seiner zur gmr. Stadt

Neustadt dienstbaren Behausung allhier ausgefer=
tigten
Grundbuchssatzes dd. 17. Juli 1780 gewilli=
get
worden. Diejenigen, welche diese Obligatio=
nen
oder Satzbriefe in Händen haben, oder sonst
auf diese Dokumenten, und die darinn verschriebe=
nen
Hypothekarkapitalien zusammen pr. 6100 fl.
welch immer geartete Ansprüche, oder Anforderun=
gen
zu machen gesonnen sind, haben demnach bin=
nen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg von heut an
diese ihre vermeintlichen Rechte sogewiß vor dem
hiesigen Magistrate anzubringen, wie im widrigen
nach Verlauf dieser Frist diese Schuldinstrumenten
für null und nichtig erkläret, und auf sein Anlan=
gen
die Duplikaten von vorgedachten Grundbuchs=
sätzen
ihm ausgefertiget werden würden. Wiene=
risch
=Neustadt den 29. April 1796.


Amort. Satzposten.

Von dem Metropolitankapitel allhier wird be=
kannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des k. k. Hrn.
Hofagentens, Jgnaz Edl. v. Ployer, als Bevoll=
mächtigten
der Jnteressenten der Paul Stegnerischen,
Konkursmasse, in die Amortisirung der wegen für
Hrn. Georg Friederich Edl. v. Schick, der röm.
k. k. Majestät Hofrath, Referendarius, und Se-
cretarius
unter dem 19. August 1712 pr. 24000 fl. ,
weiters für Hrn. Karl Gottlieb Grafen v. Aichbigl
unterm 1. August 1716 ausgestellten, nachher aber
von diesem dem Vernehmen nach an Hrn. Phi=
lipp
Ferdinand Edl. v. Gudenus unterm 1. August
1724 durch Cession gediehenen Satzpost pr. 10000 fl.
endlich einer für Hrn. Johann Melchior v. Seyfried,
geheimen österreichischen Hofkanzley Universal=Ta
xatoren, auf dem Gut Hundsthurn versicherten
Schuldpost pr. 12000 fl. ausgefertigten Original
obligation und Satzbriefe gewilliget worden. Da
nun besagte Satzpost bey den sohin ausgebrochenen
Paul v. Stögnerischen Konkurs weder angemeldet
noch sonst von Seite dieser Satzgläubiger wegen ge=
schehener
Einantwortung dieser Realität an die Kon=
kursgläubiger
der mindeste Anstand gemacht wor=
den
, folglich berichtigt zu seyn scheinen, und da=
her
auf dem Gute Hundsthurn indebite haften
die Caßirung derselben auch von darum nicht be=
wirket
werden konnte, weil die sämmtlichen Ori=
ginalien
wahrscheinlicher Weise in Verlust gera=
then
. Als haben, damit hiermit nichts widerrecht=
liches
unternommen werden möge, alle die, wel=
che
auf gedachte Satze Ansprüche zu machen ver=
meinen
, ihre diesfällige Rechte binnen 1 Jahr, 6
Wochen, und 3 Tagen bey diesem Metropolitan=
kapitel
sogewiß anzubringen, als im widrigendie
selben nicht mehr gehört, sondern vorgedachteSätze
ohne weiters kaßirt, und für todt erkläret werden
würden. Wien den 25. May 1796.

[21]

ten, Flüsse, Wälder, Gebirge, Poststrassen ꝛc.
Der schöne, genaue, korrekte Stich ist von der
bekannten Hand des Hrn. F. Müller. Die Karte
auf grossen Regalpapier abgedruckt und sauber illu=
minirt
kostet einen Gulden Kaisergeld.


Bey Christoph Peter Rehm,
Buchhändler, am Kohlmarkt im Baron v. Bran=
dauschen
Hause, sind ganz neu angekommen,
und zu haben:

Der dritte und letzte Theil von Spieß 12 schlafen=
den
Jungfrauen. Originalauflage. 8. Leipz.
1796. ungeb. 1 fl. 30 kr.

Spieß (K. H.) meine Reisen durch die Höhlen
des Unglücks und Gemächer des Jammers. Mit
Kupf. 8. Leipz. 796. 1 fl. 45 kr.

Briefe eines Eipeldauers an seinen Herrn Vetter
in Kakran, über d Wienstadt. 26 Hefte. 8. Wien
785 96. gebunden 6 fl. 15 kr. Auch werden
den Liebhabern einzelne Hefte das Stück für
15 kr. verabfolgt.

Die Löwenritter, eine Geschichte des dreyzehnten
Jahrhunderts. Von K. H. Spieß. 4 Theile,
mit Kupf. 8. Frankf. und. Leipz. 796. kosten
ungebunden 3 fl.

Der Mäusefallen=und Hechelkrämer, eine Ge=
schichte
sehr wunderbar, und doch ganz natür=
lich
. 8. Frankf. und Leipz. 793. broschirt 34 kr.

Die zwölf schlafenden Jungfrauen, 2 Theile. 8.
ebendas. 795. ungeb. 1 fl. 24 kr. brosch. 1 fl.
32 kr. steif geb. 1 fl. 44 kr.

Der Alte Uiberall und Nirgends, eine Geister=
geschichte
. 8. ebendas. ungeb. 1 fl. 48 kr. brosch.
1 fl. 56 kr. steif gebund. 2 fl. 8 kr.

Zimmermann über die Einsamkeit, 4 Theile. 8.
ebendas. 2 fl. 12 kr.

Meißners Skizzen, 10 Theile mit schönen Kupf.
8. Carlsruhe 3 fl. 48 kr. ohne Kupf. 2 fl. 48 kr.

Dessen Aleibiades, 4 Theile mit Kupf. 8. ebendas.
2 fl. 48 kr.

Das nämliche ohne Kupf. 2 fl. 20 kr.

Meiners Briefe über die Schweiz, 4 Theile, 8.
Frankf. und Leipz. 2 fl.

Gellerts sämmtliche Schriften, 10 Theile. 8. 4 fl.

Kotzebue sämmtliche gesammelte Schriften, 4 Thei=
le
. 8. Carlsruhe 2 fl. 48 kr.

Siegfried von Lindenburg, eine komische Geschich=
te
, 4 Theile, 8. 1 fl. 30 kr.

Das Leben Jesu, für Kinder erzählt und anwend=
bar
gemacht von einem Wiener Katecheten. Mit
dem Bildniß Jesu als Kinde. 8. Wien. 796. un=
gebunden
20 kr. steif gebund. 26 kr. detto in
Ruck und Eck mit Leder 30 kr.

Die deutschen Ritter in Anton vom Freyhrn. v.
Kalchberg. 8. Grätz 795. 51 kr.

Zenz (Joseph) gemeinnützliche Erklärung der Epi=

steln und Evangelien auf alle Sonn=und Feyer=
tage
des ganzen Jahres. 2 Bände, gr. 8. Passau
795. 1 fl. 24 kr.


Jn der Dollischen Buchhandlung
am Stephansplatz im deutschen Hause, ist neu
zu haben:

Die unruhige Matrone von Pfort. Seitenstück
zum Alten überall und nirgends. Dritter und
letzter Band. 8. Leipz. 796. 1 fl. Alle 3 Thei=
le
3 fl. 30 kr.

Lalotte und Fanfan, oder Begebenheiten zweyer
auf eine wüste Jnsel ausgesetzten Kinder. 4 Thle.
8. das. 789. 2 fl. 30 kr.

Die Geisterburg. Eine abenteuerliche Geschichte
aus dem vorigen Jahrhundert. Mit Kupf. u.
Vign. 8. das. 796. 1 fl. 30 kr.

Rinold, der Maler für menschliche Herzen. Er=
zählungen
: 1) Zoraide. 2) Was vermag die
Rache nicht? 3) Almansor v. Elvira. 4) Ver=
hinderte
Grausamkeit. 5) Fall der Besitzer von
Stannheim. Dramatisirt. Mit Titelkupf. 8.
das. 796. 1 fl. broschirt 1 fl. 3 kr.

Neue Sammlung deutscher Schauspiele. 5 Bän=
de
; enthalten die allerneuesten und besten Stücke
von Kozebue, Jffland, Jünger, Götze ꝛc. 8.
796. 2 fl. 30 kr.

Winkelmann (L. v.) Neues Malerlexikon, zur
nähern Kenntniß alter und neuer guter Gemäl=
de
, nebst einem Anhang von Monogrammen.
gr. 8. 796. 1 fl. 45 kr.

Garve (Christ.) Versuche über verschiedene Gegen=
stände
aus der Moral, der Litteratur, und dem
gesellschaftlichen Leben. 2ter Theil. 8. Breslau
796. 2 fl. 15 kr. Alle 2 Theile 4 fl. 30 kr.

Stoll (Max.) Heilungsmethode in dem praktischen
Krankenhause zu Wien. Mit praktischen Zusätzen
begleitet von G. L. Fabri. 7ter, oder deutschen
Ausgabe 12ter und letzter Theil. gr. 8. das. 796.
1 fl. 45 kr.

Der kunsterfahrne Spargelgärtner und immerwäh=
rende
Spargelkalender, oder Anweisung zu Er=
zeugung
und Pflanzung des Spargels, nebst Un=
terricht
was in jedem Monate dabey zu thun.
8. Agram 796. 10 kr.

Unterricht in der Baumgärtnerey, worin die leich=
teste
Art gezeigt wird, in kurzer Zeit, und oh=
ne
alle Kosten eine Menge der besten Obstbäume,
und der herrlichsten Obstsorten zu erlangen. Eine
gekrönte Preischrift, von F. K. Geiger. 8. 795.
12 kr. broschirt 15 kr.


Bey Joh. Georg Ritter v. Mößle,
Buchhändler am Graben im Hofrath v. Kolleri=
schen
Haus Nr. 1212, ist zu haben:

Schubert Joh. Christian v. , Edlen Hrn. von dem

[22]

Kleefelde) Sämmtliche ökonomische kammeralisti=
sche
Schriften, zum Gebrauch der österreichischen
Staaten bearbeitet. Nebst einem Zuruf an die
Fürsten und aller Herrschaften. Mit Kupfern
und einem vollständigen Register. 6 Theile, 8.
Wien 3 fl.

Schwabe (Doktor) gerichtlich praktische Rechtsge=
lehrheit
, 2 Bände. 8. Wien 3 fl. 30 kr.

Oesterreichisches Geschäften=Lexikon, 2te vermehrte
Auflage, 2 Theile, gr. 8. Wien 2 fl. 45 kr.

Feddersen (Jakob Friedrich) das Leben Jesu für
Kinder, neueste Auflage. 8. Frankf. 795. 15 kr.

Geschäfts=Aufsätze (gründliche) für das gesellschaft=
liche
Leben, als: Bittschriften, Promemorien,
Kontrakte, Wechselbriefen ꝛc. nach den jetzt be=
stehenden
k. k. Gesetzen, 4te Auflage, 8. Wien
796. 24 kr.

Arzt (der praktische) am Krankenbette, ein medi=
cinisches
Tagebuch nach den Grundsätzen eines
Stolls abgefaßt, von P. v. Vicat, 8. 794. 30 kr.

Forstkalender, oder Verzeichniß der Verrichtungen,
die einem Forstmanne in einem jedem Monate
des Jahres obliegen, gr. 8. 794. 45 kr.

Historienbuch (nützliches und unterhaltendes) für
Burger=und Bauersleute, herausgegeben von
Pfaff, 8. 794. 40 kr.

Lehren der Weisheit. Mit 1 Kupfer. 12. 794. 20 kr.
Landerer (Ferd.) gründliche Anleitung Situations=
plane
zu zeichnen. Zum Gebrauche der k. k.
Jngenieuratademie, wie auch jener, die sich den
Mappirungsgeschäften widmen. Mit 18 gestoche=
nen
Plans. Neueste Auflage. 4. Wien 796. 2 fl.

Heineccius (Joh. Gottl.) Anfangsgründe des bür=
gerl
. Rechtes, nach der Ordnung der Jnstitutio=
nen
. 2 Bände. 8. Wien und Leipz. 796. 3 fl.


Bey Johann David Hörling,
Buchhändler, in der Bognergasse neben dem Tod=
tenkopf
Nr. 343, ist zu haben:

Zenz (Joseph) gemeinnützliche Erklärung der Epi=
steln
und Evangelien, auf alle Sonn=und Feyer=
tage
des ganzen Jahres, dann auch der Feste
der Heiligen überhaupt, zum Unterrichte des
Volkes, und zur Bildung eines christlichen Le=
bens
, 2 Bände. gr. 8. Paßau 795. 1 fl. 24 kr.

Dictionnary (a compleat englisch poesut) eng-
lish
and german, for Travellers, Marchants
& Lovers of both languages &c. by Dr.
Schulz, oder vollständiges englisches Taschen=
wörterbuch
deutsch und englisch, zum Gebrauche
für reisende Kaufleute, und Liebhaber beyder
Sprachen, 2 Bändchen im Taschenformate. Augs=
burg
796. 5 fl. 30 kr.

Cahiers de Lecture, a l'usage de la Jeunesse,
recueilles des meilleurs Ecrivains françois
& eclaircis de notes allemandes par C. P.

de Gemunden. 2me Partie. gr. 8. à Nüren-
berg
796. 1 fl. 45 kr.

Polybii megapolitani Historiarum quidquid
luperest, recensuit, digelsit, emendatione
interpretatione, varietate lectionis, adno-
tationibus
, indicibus illustravit I. Schweig-
häuser
, 4 Volumina. 8. maj. Lips. 789 - 90.
13 fl. 30 kr.

Lucians von Samosata sämmtliche Werke, a. d.
Griechischen übers. und mit Anmerkungen und
Erläuterungen versehen, von C. M. Wieland,
6 Bände. gr. 8. Leipz. 788 - 89. 12 fl. 15 kr.

Brentano (Dominikus von) die heilige Schrift des
neuen Testaments, 2te vermehrte, verbesserte
Auflage, 3 Bände. gr. 8. Frankf. am Mayn
794. 6 fl. 45 kr.

Gilberts (L. W.) Handbuch für Reisende durch
Deutschland, 3 Bände mit einer Postkarte von
Deutschland. gr. 8. Leipz. 791 - 95. 9 fl. 24 kr.


Bey Franz Haas,
Buchhändler, im Schulhof (am obern Jesuitenplatzel)
neben der Blumauerschen Buchhandlung Nr. 247,
ist zu haben:

Leben, Thaten und Sittensprüche des lahmen Wach=
tel
=Peters. Vom Verfasser des Erasmus Schlei=
cher
. Zwey Theile mit schönen Kupfern, Sig=
net
und gestochenen Titel, 1 fl. 20 kr. gebun=
den
1 fl. 26 kr.

Das Leben und die Thaten enthalten die äus=
serst
sonderbare und berühmte Geschichte des lahmen
Wachtel=Peters. Jedes Kind kannte ihn vor einer
Zeit unter diesen Namen. Aber woher er gekom=
men
, oder welcher Stein oder Hügel seine Gebeine
decke, das konnte niemand ergründen. Der bekann=
te
und zugleich verdient berühmte Verfasser des
Erasmus Schleicher hat diese seltsame Geschichte be=
arbeitet
. Man weiß also genug was man sich von
den Thaten des lahmen Wachtel=Peters versprechen
darf. Diese Geschichte wird sich vielleicht ohne wei=
teres
Rühmen selbst empfehlen.

Das graue Männchen, oder der Zauberer Uiber=
all
. Eine Geschichte in 2 Theilen, mit 2 sehr
schönen Kupfern und einem Vignette, sammt
gestochenen Titel. Ungebunden 48 kr. , bro=
schirt
51 kr.

Diese mehr als interessante Geschichte wird sich
vielleicht ohne alle Eloge selbst empfehlen. Diesmal
hat der Verleger nichts mehr an das Publikum zu
erinnern, als daß er hierüber jedem Leser von Ge=
schmack
das Urtheil selbst überläßt, und dies soll
entscheiden, in wie fern dies Werkchen Lob oder
Tadel verdient.

Velleda. Ein Zauber=Roman. Mit einem schö=
nen
Kupfer, Vignette und gestochenen Titel
Ungebunden 40 kr. , broschirt 43 kr.

[23]

Anzeige.

Jn der Joh. Thomas Edl. v. Trattnerschen Buch=
handlung
ist in Commißion ganz neu zu haben:

Kurzer Jnbegriff von dem Ursprunge der Wissen=
schaften
, Schulen, Akademien, und Universität=
ten
in ganz Europa, besonders aber der Aka=
demien
und hohen Schule zu Wien. Jn wel=
chem
alle vom Ursprunge an, bis auf den heu=
tigen
Tag bey dieser Universität vorgefallenen
wichtigen Begebenheiten, wie auch die alte so=
wohl
, als dermalige neue Verfassung derselben
in chronologischer Ordnung vorgetragen wird.
Von Friederich Colland, ausübendem Arzte, und
Geburtshelfer, wirkl. Mitgliede der mediz. Fa=
kultät
, und Societät. Mit einer Kupferblatte.
8. Wien 1796.

Der mächtige Einfluß, den Religion und Wis=
senschaften
auf das Wohl eines jeden Staates ha=
ben
, und die Uiberzeugung, daß noch kein ähnli=
ches
Werk von dieser Materie vorhanden sey, ver=
leiteten
den Verfasser zur Herausgabe dieses mit
so vielen unvorgesehenen Beschwerden verbundenen
kurzen Jnbegriffes, wovon er, wenn er nicht dem
Leser eine Zeit und Geldersparniß zu verschaffen
gesucht hätte, wegen Reichhaltigkeit, und Mannig=
faltigkeit
des Stoffes eben so viele Bände, als
Abschnitte hätte liefern können. Aus beygefügtem
Jnhalte wird man zur Genüge die Wichtigkeit
desselben einsehen, und alle übrige Empfehlung für
überflüßig halten. I. Abschnitt von dem Ursprung=
ge
der Wissenschaften, Schulen, Akademien, und
Universitäten überhaupt, und insbesondere: Es wird
darinn von den Wissenschaften der Ethiopier, Schi=
neser
, Phönizier, Assyrier, Babylonier, Jndia=
ner
, Perser, Chaldäer, Hebräer, Griechen, =
mer
, und Macedonier, dann der vorzüglichsten in
Europa befindlichen Provinzen gehandelt. II. Ab=
schnitt
von dem Ursprunge der Universitäten insbe=
sondere
in ganz Europa, welche in alphabetischer
Ordnung vorgetragen werden. III . Abschnitt von
den Akademien zu Wien insbesondere. I . Die
k. k. Akademie der bildenden Künste. II . Die
k. k. orientalische Akademie. III . Die k. k. Jn=
genieur
=oder Cadettenakademie. IV . Die k. k.
Theresianisch=Leopoldinische Ritterakademie. V .
Die k. k. Real=Akademie. VI . Die k. k. Josephi=
nisch
=medizinisch=chyrurgische Militär=Akademie.
VII . Endlich die k. k. Akademie der Arzieren=
Garde gallizischer Abtheilung. IV . Abschnitt von
dem Ursprunge und Fortgange der Universität zu
Wien insbesondere. Diese Geschichte fängt von
1296 an, und erstreckt sich bis Ende des 1795sten
Jahres, wobey auch andere nützliche Anstalten, der=
gleichen
das Taubstummen=Jnstitut, Pensionat,
Hauptspial, die Universitäts=und andere beträcht=

liche Stipendien, und endlich die Vorlesungen, und
Prüfungen zur Erlangung des Doktorgrades, bey
den 4 Fakultäten, wie auch die Prüfungen der
Wundärzte, Geburtshelfer, Hebammen, Zahn=
Augenärzte, und Apotheker in möglichster Kürze
vorgetragen werden. V . Abschnitt von der Rec=
tor
=Procurator=und Dekanwahl. Hier wird auch
von dem Einkommen, und Amte dieser Personen,
von der Visitation der Apotheken, und endlich von
den Gesetzen der medizinisch=und juridischen Fa=
kultäts
=Wittwensocietät gehandelt. VI. Abschnitt
enthält ein ordentliches Verzeichniß der Titl. Her=
ren
Rectoren der Wiener=Universität, von deren
Entstehung an, bis auf den heutigen Tag, jedoch
mit Hinweglassung aller Titulaturen, und blos als
Doctoren betrachtet. Am Schlusse ist das grosse
Universitäts=Siegel, mit den Siegel der 4 Fakul=
täten
in einer Kupferplatte beygefügt. Das Exem=
plar
kostet ungebunden auf gutem Druckpapier 1 fl.
45 kr. , auf feinem Schreibpapier aber 2 fl. 15 kr.

Ferner ist daselbst zu haben:

Der vom nämlichen Verfasser 1787 herausgegebene
Unterricht in der Geburtshilfe, worin alles so=
wohl
für Hebammen, als Geburtshelfer zu wis=
sen
Erforderliche enthalten ist, 8. 1 fl. 30 kr.

Dieses Werk verdient um so mehr anempfoh=
len
zu werden, weil es den öffentlichen Vorlesun=
gen
des Hrn. Prof. v. Lebmachers angemessen ist,
und der Verfasser es eigens für seinen den Hebam=
men
, und Geburtshelfern in seiner Wohnung in
der Grünangergasse Nr. 900 schon seit vielen Jah=
ren
ertheilten Privat=Untericht auf die begreiflich=
ste
Art ausgearbeitet hat.


Mineralien

von ansgesuchtester Seltenheit und Grösse, fast
lauter Handstussen für grosse ansehnliche Minera=
lien
=Cabinete, sind im Hause Nr. 769, oder so=
genannten
grossen Küßdenpfening, nächst dem ro=
then
Thurm auf der Hauptstiege im ersten Stock
Wohnungs=Nro 7 täglich Nachmittag von 2 Uhr
bis 5 Uhr Abends gegen baare Bezahlung zu sehen,
und zu verkaufen; Liebhaber können sich allda um
bemeldte Zeit einfinden.


Büchsenmacher Werkzeuge, Flintenschlösser
und Ladstöcke zu verkaufen

Es sind 450 Stück Musketen=Schlösser und 800
Stück Ladstöcke nach Conischem Caliber, dann 3 Blas=
bälge
, eine grosse Maschinglocke zum Läuf verschrau=
ben
, 20 Stück eisene Schraubstöcke von verschiede=
ner
Grösse, 2 Ambos, alle Gattungen Feilen, und
verschiedener kleiner Werkzeug, entweder zusammen,
oder theilweis im billigsten Preis zu verkaufen,
und ist sich deshalb bey Hr. Weixler, burgl. Büch=
senmachermeister
alhier, in seinem Gewölb nächst
dem rothen Thurm anzufragen.

[24]

Papageyen und Affe

Auf der hohen Brücke Nr. 151 im ersten Stock
auf der hintern Stiege sind mehrere Papageyen, und
ein sehr kleiner Capuciner=Affe, welcher sehr lustig
und unterhaltend ist, täglich zu verkaufen.


Pferde zu verkaufen

Zwischen den Taborbrücken bey dem zweyten
Wirth, nächst dem k. k. Mauthhaus gegen über,
als: 2 Rothfuchsen, Rußen, 15 1 / 2 Faust hoh,
6 und 7 Jahr alt, von Radavil; 2 Eisenschim=
mel
, Polacken, 4jährig; 2 Schweißfüchse, Böhm,
15 Faust hoh, und stark, bey 6 Jahr alt; dann
1 Braun, von Lünneburg, 5jährig, und 15 1 / 2
Faust hoh, werden alltäglich verkauft, und ist der
Preis bey dem Wirth allda zu erfragen.


Wagen zu verkaufen

Ein neuer, grün fein lakirter zweysitziger Wa=
gen
, mit fein grünem Tuch ausgefütteet, in der
Höhe mit goldblattirten Stäben, mit 2 Schwa=
nenhälsen
, mit 4 stehenden vergoldten Federn,
das Gestell etwas vergoldet, überhaupt gut con=
ditionirt
, ist täglich zu verkaufen, und das meh=
rere
bey den Sattlermeister in der Annagasse Nr.
1042 zu erfahren.


Pierutsch zu verkaufen.

Ein ganz neues modernes offenes Pierutsch, das
Kastel mit grünen Tuch ausgemacht, gelb lakirt,
mit Seitenflügel, das Gestell mit eisenen Bögen,
mit eisenen Federn und verschraubten Legeisen, ist
täglich um billigen Preis zu verkaufen. Kauflu=
stige
haben sich in der Renngasse nächst der Frey=
ung
Nr. 160 in der Pferdstallung anzufragen.


Fleischhauergerechtigkeit zu verkaufen.

Auf Verordnung der hohen Landesregierung ist
die Fleischhauergerechtigkeit in dem zur Stiftsherr=
schaft
Seitenstetten unterthänigen Dorf Zelking nächst
Melk um 200 fl. täglich zu verkaufen. Kauflustige
haben sich bey der Stiftsherrschaft zu melden, wo
die Kaufsbedingnisse bekannt gemacht werden.


Quartier wird gesucht.

Jn einer etwas lebhaften Strasse der Stadt wird
in einem ersten Stock ein Quartier von 11 bis 12
Zimmern, so auf künftige Michaelizeit zu beziehen
wäre, wobey auch Stallung auf 2 oder mehrere
Pferde, gesucht, man läßt sich auf billige Beding=
nisse
, und Contract auf mehrere Jahre ein; das
weitere ist im Zeitungs=Comptoir zu erfragen.


Herrschaftswohnug zu verlassen.

Am Kohlmarkt Nr. 1217 ist der zweyte Stock
für Herrschaften, bestehend in 11 meublirten Zim=
mern
und Kabineten, Stallung auf 9 Pferde, Schu=
pfen
auf 2 Wägen, Holzgewölb, Boden und Keller

auf Michaeli zu verlassen, und sich allda um das
Weitere bey dem Hausmeister zu erkundigen.


Wohnung zu verlassen.

Am Hohenmarkt in einem der vorzüglichsten Häu=
ser
ist eine besonders wohl eingerichtete Wohnung,
bestehend in einem grossen Vor=und 2 auf den
Platz sehenden, mit modernen Meubeln, Parket=
böden
, übrigens auch mit allen Gemächlichkeiten
versehenen Zimmern, die einen ganz abgesonderten
Eingang haben, alltäglich zu verlassen. Nähere
Auskunft vernihmt man am Graben bey dem gol=
denen
Engel im Tabakgewölbe.


Sommerwohnung samt Garten zu verlassen.

Jn der Erdbeergasse Nr. 100 ist eine Sommer=
wohnung
mit einer schönen Aussicht in dem Pra=
ter
; bestehend in 2 Zimmern, einer Küche und
obstreichen Garten, täglich zu verlassen; das wei=
tere
ist allda zu erfragen.


Magazine zu verlassen, oder Haus
zu verkaufen.

Jn der Ungargasse Nr. 352 ist das von dem
Hauptgebäude ganz abgesonderte mit einem sehr
geräumigen Hofe, Brunn, Fleischkeller, Eisgrube,
Fleischgewölbe, Schupfen, Stallungen, überhaupt
mit allen zur Fleischhauerey erforderlichen Eigen=
schaften
, wie auch mit einem kleinen Wohngebäu=
de
zu ebener Erde sowohl, als im ersten Stock aus
3 Zimmer und Küche bestehend, versehene Fleisch=
hauerhaus
gegen sehr annehmbare Bedingnisse
aus freyer Hand zu verkaufen; oder, falls jemand
Lust haben sollte, dieses Haus entweder im Gan=
zen
oder in Abtheilungen zur Unterbringung ver=
schiedener
Kaufmannsgüter als Magazin auf meh=
rere
Jahre von erstkünftigen Michaeli an in Be=
stand
zu nehmen, wäre man ebenfalls geneigt, die
nöthigen Zurichtungen zu bewerkstelligen. Nähere
Auskunft vernimmt man am Hohenmarkt im v.
Natorpischen Hause dritten Stock auf der Haupt=
stiege
bey Hrn. Riedel.


Haus und Landgut.

Es ist mitten in der Stadt in einer gangbaren
Strasse ein gutes festes Haus, worin auch 2 Ställe
sind, jeder auf 2 Pferde, täglich zu verkaufen.
Ferners in einer der angenehmsten und gesünde=
sten
Gegenden auf einer Anhöhe 2 Stunden von
Wien über die Brucken hinaus ein prächtiges Land=
gut
, woran gleich die dazugehörigen Aecker und
Weingärten stossen, wobey sich auch ein Teuch,
Pferd=und Viehställe, Keller ꝛc. befinden; kurz
alles, was nur einem Landwirthe zum Nutzen und
Bequemlichkeit dienen kann. Das Gebäude selbst
ist in sich so groß und bequem, daß es auch jede
Herrschaft zu einen herrlichen Sommersitz benutzen

[25]

kann. Von beyden kann man das Nähere erfah=
ren
, auf der Landstrasse im v. Passyschen Hause
Nr. 36 im 2ten Stock auf die Gasse, die Thür
Nr. 5.


Landwirthschaft zu verkaufen.

Eine angenehme in der besten und gesündesten
Gegend unweit von Wien entlegene Landwirth=
schaft
, mit guten Baugründen, als auch Wiesen,
Vieh und der ganzen Fechsung, ist täglich um bil=
ligen
Preis aus freyer Hand zu verkaufen. Die
mehrere Auskunft ist zu haben im Haus zum heil.
Geist auf der neuen Wien Nr. 43 zu ebener Er=
de
im Laden.


Landwirthschaft zu verkaufen.

Diese ist eine kleine halbe Stunde ausser der
Nußdorfer Linie, in einer angenehmen und gesun=
den
Gegend, nahe am Gebirge, und bestehet in
einem grossen mit guten Materialien gebauten Hau=
se
, welches 7 grosse und kleine Zimmer, 3 =
chen
, 1 Backofen, 2 sehr geräumige und zum
Weinhandel angelegte Keller, 1 Preßhaus sammt
Presse, dann einem grossen Schüttboden und Stall
auf 4 Pferde enthaltet; wozu auch ein grosser neu
und gut gebauter Stadel, 50 Schritte vor dem
Hause stehend, gehöret Ruckwärts des Hauses
liegt ein grosser mit guten Obstbäumen und Wein=
hecken
besezter Garten, dessen Anhöhe eine sehr
reizende Aussicht gestattet. Ferner in 21 Tagw.
Wiesen mit Lucerner Klee bebauet, alle Uiberländ.
Auch ist der Eigenthümer dieser Realitäten bereit
2000 fl. auf 2 Jahre gegen 5 vom Hundert lau=
fenden
Jnteressen darauf liegen zu lassen. Gedach=
te
Wirthschaft ist noch mit vielen Nebensachen ver=
bunden
, welche hier zu bemerben sehr weitläufig
seyn würde; daher die Kaufliebhaber sowohl dieser
als auch der übrigen Umstände wegen sich an Hrn.
Raindl, Jnhaber des Nationai=Kaffeehauses, den
Schotten gegenüber Nr. 110 in Wien zu verwen=
den
die Gefälligkeit haben werden.


Haus zu verkaufen.

Mit obrigkeitlicher Bewilligung verkauft Anna
Maria Zollerin, behauste Unterthanin, und Weiß=
geschirrmacherin
zu Pottenbrunn an der Poststrasse,
aus freyer Hand ihre allda besitzende, durchaus
von guten Materialien gebaute Behausung, wor=
auf
die Weißgeschirrmacher=Gerechtigkeit ausgeübet
wird. Das Haus besteht zu ebener Erde in ei=
nem
grossen Arbeits=und einem Gesellenzimmer,
1 Speis, 1 Kuchel und 1 Schmelzofen; im ersten
Stock aus 3 Wohnzimmern, dann einen geräumi=
gen
Boden; hat zween Höfe, 1 Stadl, 1 Holz=
schupfen
, Stallung auf 3 Küh, 1 Obst=und 1
Kuchelgarten, dann zween Brennöfen, und ein ex=
tra
Stöckel mit 2. Wohnstübeln; hiezu wird auch

die Glaßiermühle, welche unweit des Hauses liegt,
und durch Wasser getrieben wird, nebstbey 6 Joch
Uiberländäcker, auch mehrere Haus und Zimmer=
einrichtung
gegeben werden, wenn jemand zu ein
so andern Belieben trägt. Jene also, welche diese
Behausung zu kaufen Verlangen tragen, können
sich bey der Eigenthümerin selbst melden, von wel=
cher
der Kaufschilling und die diesfälligen Beding=
nisse
in Erfahrung gebracht werden können.


Haus sammt Färbergewerb.

Jn der l. f. Stadt Eggenburg V. O. M. B.
ist Elisabeth verwittibte Stadlmayrin willens ihr
eigenthümlich angehörige Behausung, sammt den
darauf befindlichen Färbergewerb, mit obrigkeitli=
chen
Vorwissen zu verkaufen. Dieses Haus hat
zu ebener Erde 1. Wohnzimmer und 1 Handge=
wölb
zum Farbzeugen, rückwärts eine Küche, 1
Kammerl für Dienstbothen, nebenbey ein Kellerl
in mitten des Vorhauses, und ist alles gewölbet;
zwischen dem Zimmer und der Kuchel gehet die
gewölbte Stiege im 1ten Stock, wo vorwärts auf beeden
Seiten ein Zimmer mit Fenster und Schallugitter
sind, eine Speis, ein Knoppernkammer mit einer
Kletttafel, dann einer Küche; zu ebener Erde rück=
wärts
im Hof eine gewölte Werkstatt mit 7 Kes=
seln
, darinn ein Pumpenbrunn, dann die Mang
sammt Preß, 3 Viehstallungen, nebst einen Stadl
und einem gewölbten Weinkeller auf 200 Eimer;
dann vor der Stadt ein kleines Pflanzengärtel zur
grünen Waare. Wer demnach Belieben trägt, kann
sich den 25. Juli bey der Hauseigenthümerin früh
um 9 Uhr einfinden.


Prodigalitätserklärung.

Von der Stifts=Herrschaft Dürrenstein wird be=
kannt
gemacht, daß Joseph Roschlbauer, behaust
hiesiger Unterthan am Stieglhof im Amte Kilb,
V. O. W. W. , da er einen unverbesserlichen übeln
Wirth, und immer mehrere Schulden macht, hier=
mit
als Verschwender erkläret, und demselben Hrn.
Karl Jgnatz Gleichentheil, Verwalter der Herr=
schaft
Grünbühel, in Kilb, als Kurator aufgestellt
worden ist. Daher jederman gewarnet wird, mit
ihm Roschlbauer, ohne Vorwissen und Einwilli=
gung
dessen Hrn. Kurators, einige Käufe oder Ver=
käufe
anzustossen, oder ihm Geld vorzustrecken; dann
ansonst alle jene, welche sich dessen schuldig machen
würden, sich die Schuld selbst beyzumessen haben,
wenn alle derley Handlungen als ungiltig angesehen,
und ihres Darlehens verlustiget werden. Stifts=
Herrschaft Dürrenstein den 20. May 1796.


Licit. Effekten

Den 11. Juni werden auf Verordnung des hie=
sigen
löbl. Magistrats früh um 9 Uhr in der Jo=
sephstadt
in der langen Gasse beym schwarzen Ad=

[26]

ler Nr. 73 im ersten Stock verschiedene Verlassen=
schaftseffekten
, 1 goldene Sackuhr, Silberlöffel,
derley Schnallen, sauber tüch=und zeugene Manns=
röck
, Kaput und Schmiß, verschiedene Westen und
Beinkleider, Leib=und Hauswäsch, 1 weicher Schub=
ladkasten
, Tische, Sessel, Bettgewand, Reiskoffer,
und dergleichen gegen gleich baare Bezahlung li=
citando
hindangegeben.


Licit. Effekten.

Den 11. Juni werden mit Bewilligung eines
löbl. Magistrats in der Stadt im Neubad Nr.
311 zu ebener Erde zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden verschiedene Effekten, als
1 Dose mit Brillanten besetzt, 1 silbernes Besteck,
verschiedene Frauen=und Mannskleider, Wäsch,
Bettgewand, und mehr derley Fahrnisse licitando
verkauft.


Licit. Effekten.

Den 10. Juni zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden mit hoher Regierungs=
bewilligung
in der Vorstadt auf dem Platzel Nr.
20 im Hof zu ebener Erderin der Wohnung Nr.
18 verschiedene Effekten, als sammet=tüch=und
zeugene Mannskleider, goldbordirte, gestickte und
Schillerwesten, Beinkleider, verschiedene Frauen=
kleider
, Manns=und Frauenwäsch, dann andere
Einrichtung licitando verkauft.


Licit. Effekten

Den 13. Juni d. J. zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden werden mit Bewilligung
des hiesigen löbl. Stadtmagistrats auf der Wien
an dem Glacis im kleinen Steinmetzmeister Jäge=
rischen
Haus Nr. 19 im Hof im ersten Stock nach=
folgende
Verlassenschaftssachen, als 1 silbernr Sack=
uhr
, deto Schnallen und Löffel, 1 Stockuhr, Leibs=
kleider
, Leib=und Hauswäsch, Bettgewand, har=
te
Kästen, Tische, Sessel, Bilder, dann mehrere
Zimmer=und Kucheleinrichtung den Meistbietenden
gegen gleich baare Bezahlung hindangegeben.


Licit. Effekten

Den 13. Juni werden auf Verordnung des löbl.
Stifts zun Schotten zu St. Ulrich untern Guts
Nr. 39 beym goldenen Pelikan zu den gewöhnli=
chen
Vor=und Nachmittagsstunden verschiedene Ver=
lassenschaftseffekten
, als 2 Hals gute Perln, sil=
berne
Sackuhr, und Schnallen, broschirt=tafet=
und kottunene Frauenkleider, verschiedene Manns=
kleider
, Schile=und andere Westen, Leid=und
Hauswäsch, harte und weiche Kästen, Sessel, Bil=
der
, Bettgewand, licitando verkauft.


Licit. Schmidlerische Weine u Effekten

Von dem Ortsgerichte der Franz Edlen v. Ma=
ckischen
Herrschaft Mauer wird hiemit bekannt ge=

macht: es sey auf Anlangen des Franz Schmidle=
rischen
Verlassenschaftsübernehmers verwilliget wor=
den
, die in der Masse vorfindigen über 500 Ei=
mer
betragenden zum Theil alten Gebirgweine,
Gumpoldskirchner, Maurer und Lichtensteiner Ge=
wächs
, in Gebünden von 12 bis 60 Eimer, mit
und ohne Fässer, wie sie liegen, nach der Drit=
telvisier
, an die Meistbietenden gegen Danngabe,
und Bezahlung bey der binnen 4. Wochen zu be=
schehen
habenden Abfuhr hindanzugeben; und eben
so auch verschiedene Verlassenschaftseffekten und Prä=
tiosen
, nämlich goldene Repetieruhr, und Stein=
ringe
, silberne Leuchter, Löffel, Dosen, Schnal=
len
, Besteck, und andere Gallanteriekleinigkeiten,
Sackuhren, Stockuhr, mehrere Better, Bettzeug,
Stück Leinwand, Leinwäsch, Tischzeug, Leibsklei=
der
; dann Pierutsch, andere Wägen, Schlitten,
Laiterwägen, endlich Spiegel, Bilder, Tische, Sof=
fen
, Sessel, Zinn, Kupfer, Porzelain, Gläser,
und andere Hausmeubeln gegen gleich baare Be=
zahlung
licitando zu veräussern. Da nun hiezu
der 14. Juni d. J. vormittag von 9 Uhr für die
Weine: nachmittag von 3 Uhr aber, und der fol=
gende
15. Juni zu den nämlichen Stunden für die
Effekten bestimmt ist; so mögen die Kauflustigen
an diesen Tägen und Stunden hier zu Mauer in
der Behausung Nr. 111 erscheinen.


Licit. Hausantheile

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen der Frau Theresia Eglauer, ge=
bohrnen
Schweiger, und des Hrn. Dr. Pernhu=
ber
, als Curator der m. Johann Bapt. Schwei=
zerischen
Kinder, als Cäcilia Katzbergerischen Er=
ben
, in die gerichtliche Feilbietung der in die =
cilia
Katzbergerische Verlassenschaft gehörigen 2 An=
theile
des Hauses Nr. 1018 in der Stadt, und
zwar eines Sechstheils aus dem Hauptneuntel im
Schätzungswerth pr. 857 fl. 24 kr. dann eines
Viertheils aus dem Sechstheil des Hauptneuntels
im Werth pr. 214 fl. 21 kr. gewilliget, und hie=
zu
der 16. Juni d. J. bestimmt worden. Die
Kauflustige haben daher an obbestimmten Tag vor
diesem Magistrat früh um 10 Uhr zu erscheinen. .


Licit. Waaren

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechsel=
gericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß den 17.
Juni, dann 1. und 15. Juli d. J. früh um 9
Uhr in der Leopoldstadt auf dem Karmeliterplatz
beym goldenen Eichhorn verschiedene Leinwand,
Wallis, Tuschester, englischen Barchet, gedruckte
Westen, Tüchel und Pique, versteigerungsweis
werden hindangegeben werden, und falls diese Waa=
ren
weder bey dem ersten, noch den zweyten Ter=
min
um den Schätzungswerth, oder darüber ver=

[27]

kauft werden könnten, dieselben bey dem dritten
Termin auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden.


Licit. Weinbergische Activa

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
kund gemacht: es habe Jakob Felsenbach im Exe=
cutionsweg
die gerichtl. Versteigerung der ihm von
Joseph v. Weinberg, wegen schuldigen 135 fl.
zum Unterpfand übergebenen nachfolgenden Schuld=
scheinen
bewirtet: einer von Hrn. Johann Frey=
herrn
v. Pacaßi an ihm Joseph v. Weinberg aus=
gestellten
Obligation dd. 24. November 1792 a
5 pr. Cento Jnteressen pr. 1166 fl. ; eines von
Johann Türk, Bierwirth allhier, und seinem Ehe=
weil
Maria Anna unterm 9. May 1792 aus=
gestellten
, von ihm v. Weinberg jure cesso brsi=
tzenden
Schuldscheines a 5 pr. Cento Jnteressen pr.
1519 fl. ; dann zweyer von Hrn. Johann Freyhrn.
v. Czechovitz an den v. Weinberg ausgestellter Schuld=
scheinen
dd. 26. Jäner 1790 jeder pr. 400 fl. nebst
verschriebenen gewöhnlichen Jnteressen. Da bey
den seither bereits abgehaltenen Licitationstagsatzun=
gen
sothane Activa nicht an Mann gebracht wer=
den
konnten, als wird für den letzten Versteige=
rungstermin
der 18. Juni d. J. mit dem Beysatze
anmit bestimmt, daß auf den Fall, als ein oder
anderer dieser Schuldbriefe in dem Werthe der
darin bestimmten Kapitalssumme, sammt haften=
den
Jnteressen nicht an Mann gebracht werden könn=
te
, solche mit Rücksicht auf die vom Exekutions=
werber
zu stellen habende Forderung bey dieser drit=
ten
und letzten Licitation auch unter der Kapitals=
summe
um einen mindern Betrag verkauft werden
würden. Es haben daher die Kauflustige an den
obbestimmten 18. Juni d. J. vor dem k. k. ni öst.
Landrechte früh um 9 Uhr zu erscheinen, wo im=
mittels
ihnen die angeführten Schuldbriefe sammt
dabey befindlichen Dokumenten bey dem Notarius
Riedl in orig . einzusehen, und bey selben sowohl,
als bey den v. Weinberg, oder seinen Vertretter
Dr. v. Krisch die nöthige Auskunft einzuholen be=
vorstehet
.


Licit. Hruschkinsche Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Anlangen der Fr. M. A. Edle v. Ertl,
unter Vertrettung Hrn. Dr. Winterhalter, wider
Magdalena Hruschkin, wegen schuldigen Hauszins
pr. 80 fl. in die gerichtliche Feilbietung der gegen=
theiligen
auf 69 fl. 35 kr. gerichtl. geschätzten mei=
stentheils
an Einrichtungsstücken bestehenden Fahr=
nissen
, als in verschiedenen Kästen, Bettgewand,
Soffa und Sessel, Spiegel, unterschiedliche Tische,
gewilliget, und hiezu 3 Termine, und zwar für
den ersten der 20. Juni, für den zweyten der 4.

Juli, und für den dritten der 18. Juli d. J. fest=
gesetzt
worden. Es haben daher die Kauflustigen
an den obbestimmten Tägen zu den gewöhnlichen
Licitationsurkunden am Lichtensteg in dem Ertlischen
Haus Nr. 679 in dem Gewölb neben dem Gold=
arbeiten
und Fächermacher zu erscheinen.


Licit. Dernbergers Effekten.

Von dem Gericht des Stifts zum Schotten in
Wien wird hiemit bekannt gemacht: Es habe der
Hr. Anton de Pauli, wider Hrn. Michael Dern=
berger
, k. k. ni. st. Staatsbuchhaltung=Jngroßi=
sten
, wegen schuldigen 32 fl. 46 kr. die Feilbietung
der gegentheiligen auf 67 fl. 20 kr. gerichtl. ge=
schätzten
Mobilien und Effekten, als Spiegeln in
vergoldeten Rahmen, Schublad=und Schreibkästen,
dann Bilder, 2 Sophen, Sesseln Bettstatt sammt
Bettgewand, 1 Voglwerkel, und Kucheleinrichtung
ꝛc. hierorts verwilliget erhalten. Da nun hiezu über
den fruchtlos verstrichenen ersten Termin, für den
zweyten der 20. Juni, und für den dritten der 4.
Juli d. J. solchergestalt bestimmet worden, daß,
wenn gedachte Mobilien und Effekten bey dem
zweyten Termin nicht um den Schätzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden könnten, sol=
che
bey dem dritten auch unter der Schätzung hin=
dangegeben
werden würden; als haben die Kauf=
lustige
an obbestimmten Tagen vormittag von 9
bis 12 Uhr am Platzel Nr. 50 beym Kleeblat zu
erscheinen.


Licit. Körnerzehend, und Wiesen in Bestand.

Bey der hochfürstl. Passauischen Herrschaft zu
Schwadorf werden den 21. Juni d. J. früh von
9 bis 12 Uhr in der dortigen Herrschaftskanzley
die Feldzehenden zu Schwadorf, Kleinneusiedl, Fi=
schament
, Dorf Ebergassing, Dorf Mannswerd,
dann auch die 4 1 / 2 Joch Jägerwiesen, 4 1 / 3 Joch
Spitzwiesen, 1 1 / 16 Joch Maiß in der Fischamen=
terau
auf 3 oder 6 Jahre lang, gegen den alt
bestehenden Bedingnissen, und sogleich Bezahlung
des halbjährigen Bestandgelden, den Meistbieten=
den
licitando verlassen werden. Daher die Pach=
tungslustigen
an obbestimmten Tag und Stunde in
der herrschaftl. Amtskanzley zu Schwadorf zu er=
scheinen
vorgeladen werden.


Licit. Hofbaurische Haushälfte.

Von dem Grundbuche der gräfl. Anton v. Me=
ravigliaischen
Herrschaft Gumpendorf wird anmit
bekannt gemacht: es habe Hr. Dr. Nittmann, als
Curator des abwesenden Andre Holzer, und Be=
vollmächtigten
der Elisabetha Welsin, bey dem löbl.
Magistrate der k. k. Haupt=und Residenzstadt Wien
die gerichtliche Feilbietung der Helena Hofbauri=
schen
Verlassenschaftshaushälfte Nr. 165 zu Gum=
pendorf
, welche halbe Behausung auf 400 fl. ge=

[28]

richtlich geschätzt ist, jedoch mit Vorbehalt der ge=
richtlichen
Ratification, bewirket. Da nun zu Hin=
dangebung
vorgedachter Behausung, wenn bey der
ersten Tagsatzung, keine Kauflustige, die solche über
oder um die Schätzung kaufen dürften, erscheinen
sollen, 3 Termine, und zwar der erste auf den
23. Juni, der zweyte auf den 22. Juli, und der
dritte auf den 25. August d. J. bestimmt wurden;
als haben jene, welche vorgedachte Behausung
gegen gleich baare Bezahlung an sich zu bringen
gedenken, an obbestimmten Tägen früh um 10.
Uhr in hiesiger Amtskanzley im Schlosse zu Gum=
pendorf
Nr. 1, allwo die Licitation abgehalten,
und mit den Meistbietenden der Kauf, bis auf ge=
richtliche
Ratifikation abgeschlossen werden wird, zu
erscheinen.


Licit. Haukische Realitäten.

Von der Stift Melkerischen Amtsverwaltung in
Wien als Herrschaft Traiskirchen V. U. W. W.
wird hiemit bekannt gemacht: es sey über Anlan=
gen
der Anna Maria Hauckin, durch Hrn. Dokt.
Nittmann, wider ihren Ehewirth, Georg Hauck,
behausten Wagnermeister zu Traiskirchen, in die
öffentliche Feilbietung der zu Traiskirchen liegenden,
und auf 700 fl. gerichtlich geschätzten Behausung
Nr. 72, sammt dazugehörigen Gründen, beste=
hend
zu ebener Erde in 1 Zimmer, und Kam=
mer
, mit Dippelböden, und hölzenen Fußböden,
1 Kuchel und Boden, dann Wagnerwerkstatt mit
hölzernen Dachstuhl, alles bey guten Bau; 1 Stall
auf 4 Kühe; dann an Hausgründen 18 Joch, 1
Hausgarten mit verschiedenen Obstbäumen, 3 / 4
Joch Neuriß, und 3 / 4 Joch Steinfeld Acker, sammt
dem verkäuflich, und auf 32 fl. geschätzten unver=
steigbaren
Wagnergewerb, gewilliget, und da der
erste Termin wegen Mangel an Kauflustigen frucht=
los
verstrichen, für den zweyten der 23. Juni,
und für den dessen der 23. Juli d. J. mit dem
Beysatze festgesetzt worden, daß, wenn obgedach=
tes
Haus sammt Gründen bey der zweyten Feil=
bietung
nicht um den Schätzungswerth, oder dar=
über
an Mann gebracht, solches auch bey der drit=
ten
Feilbietung unter der Schätzung hindangege=
ben
werden würde. Es haben daher die Kauflusti=
gen
an den obbestimmten Tägen früh um 10 Uhr in
der Herrschaftskanzley zu Traiskirchen zu rrscheinen.


Licit. Habergers Weingarten.

Von der k. k. Herrschaft Tulln wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des Hrn.
Christian Crusius, wider den Johann Haberger,
und Anna Maria dessen Ehewirthin, wegen noch
schuldigen 56 fl. 59 kr. in die gerichtl. Feilbietung
des den Beklagten angehörig, zu Oberdöbling in
der Ried Hartacker liegend, der k. k. Herrschaft
Tulln dienstbaren, auf 100 fl. gerichtl. geschätzten

1 / 4 Weingarten gewilliget, und hiezu zwar für
den zweyten Termin der 27. Juni, und für den
dritten der 25. Juli d. J. mit dem Beysatz bestim=
met
worden, daß, wenn dieser Weingarten bey
dem zweyten Termin um die Schätzung oder dar=
über
gegen gleich in baaren zu erlegen kommen=
den
Kaufschilling nicht an Mann gebracht werden
könnte, solcher bey dem dritten auch unter den
Schätzung verkauft werden würde. Die Kauflu=
stigen
haben daher an den obbestimmten Tägen
vormittag um 9 Uhr in der Amtskanzley zu Ober=
döbling
zu erscheinen.


Licit. Hennevoglisches Haue

Von dem Metropolitankapitel allhier wird hie=
mit
bekannt gemacht: Es sey auf das von Anna
Mayerin, unter Vertrettung Hrn. Dr. Freyhrn.
v. Heinke, wider Martin Hennevogel, und dessen
Ehegattin Eleonora, Hausinhaberin in Herrnals
Nr. 23, wegen schuldigen 500 fl. gestellte Gesuch,
in die gerichtl. Feilbietung des den Beklagten zu=
gehörigen
, auf 1800 fl. gerichtl. geschätzten obigen
Hauses gewilliget worden. Da nun zur Verstei=
gerung
desselben für den zweyten Termin der 30.
Juni, und für den dritten der 1. August d. J. früh
um 10 mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
im Fall diese Behausung auch bey der zweyten
Licitation um den Schätzungswerth, oder darüber
nicht an Mann gebracht werden könnte, selbe bey
der dritten unter der Schätzung hindangegeben
werden würde; so haben die Kauflustigen an be=
sagten
Tägen und Stund in der Metropolitanka=
pitelkanzley
im Zwettelhof am Stephansplatz
erscheinen.


Amort. Satzbrief

Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneuburg
wird hiemit bekannt gemacht: Es habe Jakob
Hanl, burgl. Mühlermeister zu St. Veit hier=
orts
angezeiget, daß der auf dessen hieher dienst=
baren
3 Achtel Weingarten in Haßlecken zu Sief=
ring
, für Hrn. Joh. Georg Peer, k. k. Hofkriegs=
buchhalterey
=Raitoffizier, wegen schuldigen 100 fl.
unter dem 12. Septemb. 1780 ausgefertigte Satz=
brief
, welcher von dem dermaligen Besitzer Jakob
Jauner bereits getilget worden, in Verstoß gera=
then
sey, weßwegen selber um Amortisirung erst=
gedachten
Satzes gebetten hat. Daher haben jene,
welche gedachten Satzbrief in Handen haben, oder
darauf Ansprüche zu machen gedenken, ihr darauf
habendes Recht binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen sogewiß gehörig darzuthun, wie im widri=
gen
sothaner Satzbrief ohne weitern amortisirt und
für unkräftig erkläret werden würde. Klosterneu=
burg
den 30. Jäner 1796.

[29]

es zur Vertheidigung des Landes unum=
gefänglich
nöthig wäre, eine Linie vom Hel=
der
bis zum Dollaert zu ziehen, wodurch
eine Besatzung von 12 bis 1400 Mann nach
Amsterdam gelegt werden müßte, wäh=
rend
das Hauptquartier der Linie in Grö=
ningen
bleiben sollte. Eben dieses hat er
auch der Provinzial=Regierung im Haag
angezeigt, und dabey gemeldet, daß er
bereits ein Bataillon Jnfanterie und eine
Schwadron Hussaren zu diesem Endzweck
nach Amsterdam habe marschiren lassen.
Hierüber sind grosse Streitigkeiten in der
Naz. Vers. vorgefallen. Doch hat man
endlich beschlossen, den Brief des Gene=
rals
als eine blosse Anzeige anzusehen,
worüber weiter nichts zu verfügen sey, und
da hierauf der General Beurnonville an
die Amsterdamer Munizipalität schrieb,
und sie versicherte, er habe nicht die min=
deste
Absicht sich in die Angelegenheiten der
Stadt einzumengen, so ward man in Am=
sterdam
beruhiget und hat den General
selbst auf das freundschaftlichste eingeladen.

Deutschland.

Das Hauptquartier des Erzherzogs
Karls K. H. ist von Alzey nach Meissen=
heim
, von dort aber am 28. May nach
Baumholder bey Birkenfeld, versetzt wor=
den
. Die Vorposten standen nur 6 Stun=
den
von Trier entfernt.

Se. K. H. haben bey dem Generalbe=
fehl
folgende Erklärung erlassen:

Nachdem die unbilligen Forderungen
des übermüthigen Französischen Gouverne=
ments
alle Aussichten zum Frieden für jetzt
haben verschwinden machen, und daher
ein neuer Feldzug eröffnet werden muß,
so ist der Waffenstillstand auf Befehl Sr.
Maj. des Kaisers aufgekündiget worden,
und die Feindseligkeiten nehmen den 31.
dieses zwischen zu und 12 Uhr Vormittags
wieder ihren Anfang.

Da mir Se. Maj. das Kommando
dieser Armee in diesem wichtigen Zeitpunkte
zu ertheilen geruhet, und mich hierdurch
mit dem schmeichelhaftesten Beweise Jhres
allergnädigsten Zutrauens gewürdiget ha=

ben, so fühle ich mich zur Aufbietung
aller meiner Kräfte verpflichtet, und ich
wünsche und hoffe, daß gesammte mir un=
tergeordnete
Truppen, auf deren Wohlver=
halten
das Heil unseres Vaterlandes, und
die Erkämpfung eines rühmlichen Friedens
beruhet, von gleichem Eifer und patrioti=
schen
Gesinnungen beseelt, zu diesem wich=
tigen
und heilsamen Zwecke willig, rast=
los
und muthvoll mitwirken werden, wo=
zu
sich Sie auf das feyerlichste auffordere.

Gegenseitiges Vertrauen der Truppen
in die Befehlshaber, und des Befehlsha=
bers
in die Truppen, kann allein die Aus=
führung
eines so grossen Plans begünsti=
gen
, und die Erfüllung so edler Pflichten
erleichtern; dieses erbitte ich mir also von
der Armee, die ich zu kommandiren die
Ehre habe, und schmeichle mir, daß ich
es durch meine aufrichtige Zuneigung ver=
diene
.

Jch bin stolz darauf, mich an der Spi=
tze
eines der schönsten und bravsten Kriegs=
heere
zu sehen, was noch je im Felde stand,
und was schon in diesem Kriege so viele
Beweise von seltenen Muthe, von aushar=
render
Tapferkeit und von erspiegelnder
Treue abgelegt hat.

(Die Fortsetzung folgt.)

Jn der Nacht vom 12. auf den 13. May
verstarb zu Anspach Herr Johann Peter
Uz, K. Preuß. Anspachischer Rath und
Direktor des Kais. Landgerichts Burggraf=
thums
Nürnberg, im 76. Jahre seines
Alters. Einer der ersten Dichter Deutsch=
lands
, und überhaupt ein sehr vorzügli=
cher
lyrischer Dichter, sowohl der scherz=
haften
als in der erhabenen Gattung; des=
sen
Verdienst mehrere Perioden der wan=
delbaren
Modesucht überleben wird. So
rein und edel und liebenswürdig wie seine
Muse, war auch sein Herz; die vortreffli=
chen
Zeilen, womit er von der Dichtkunst
Abschied nahm, sind allgemein bekannt;
und er lebte die letzte Zeit seines ruhmwür=
digen
Lebens auf ausgezeichnete Weise
seinem Amte, der Gelehrsamkeit und sei=
nen
Freunden.

[30]

Wien.

Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.

Von 31. May bis 7. Juni.


Barometerstand.

Täg 8 Uhr früh 3 U. nachm. 10 U. abend
Den Z. L. 12 Th. Z. L. 12 Th. Z. L. 12 Th.
31 28 3 28 3 28 3 4
1 4 10 4 3 5
2 4 3 3 7 2
3 0 9 0 3 1 10
4 1 1 11 2 9
5 2 10½ 3 3 10
6 4 4 5

Reaumur'scher Thermometerstand.

Grad Grad Grad
31 18 ober 0 21¼ ober 0 17 ober 0
1 17 21⅓ 18
2 17½ 22 17⅚
3 19⅕ 22 11⅚
4 10 10½ 9⅚
5 8 8⅖ 9
6 12⅖ 10½

Anzeige des Windes.

31 S. stark S. stark S. still
1 S. schwach S. mittelm. S. stark
2 S. schwach S. schwach
3 3. stark S. stark W. stark
4 W. stark W. stark
5
6

Getreidepreis.

Zu Wien vom 30. May bis 4. Juni.

Der Metzen | | | | Groschen.
Weitzen | von | 52 | bis | 70
Korn | von | 24 | bis | 38
Gersten | von | 26 | bis | 30
Haber | von | 21 | bis | 25

Zu Stockerau vom 30. May.

Der Metzen Groschen.
Weitzen von 46 bis 66
Korn von 31 bis 35
Gersten von 24 bis 27
Haber von 18 bis 20

Zu Fischamend den 2. Juni.

Der Metzen Groschen
Weitzen von 50 bis 60
Korn von 24 bis 37
Gersten von 22 bis 27
Haber von 18 bis 20

Zu Stadt Großenzerstorf vom 1. Juni.

Der Metzen | | | | Groschen.
Weitzen | von | 50 | bis | 65
Korn | von | 30 | bis | 33
Gersten | von | 22 | bis | 23
Haber | von |17 |bis | 19


Die Brodsatzung für Wien vom 1. d.
M. Juni ist abgeändert, und soll das
Pollenbrod um 1 Kr. 11¾ Loth, und je=
nes
um 6 Kr. 2 Pfund 18 Loth wiegen.


Nachricht.

Da die allzufrühe Bewohnung neuer
Gebäude der Gesundheit der Einwohner
schädlich ist, so wird mit allerhöchster Ge=
nehmigung
, hiermit kund gemacht, daß in
neugebauten Häusern die Wohnungen eher
nicht bezohen werden dürfen, bis sie nicht
von der Landesregierung, mit Zuziehung
des Stadt=Physikus in der Stadt, und
der Bezirks=Aerzte in den Vorstädten, für
genug ausgetrocknet erkennet werden.

Es wird daher allen denjenigen, wel=
che
entweder künftig Baukonsense ansu=
chen
, oder schon wirklich im Bau begrif=
fen
sind, in der Stadt sowohl als in den
Vorstädten, hiermit aufgetragen, noch
bevor die neuerrichteten Wohnungen ver=
miethet
werden, jedesmahl bey dieser Lan=

[31]

desstelle die Anzeige zu machen, damit der
von höchsten Orten anbefohlene Augen=
schein
vorgenommen, und alsdann erken=
net
werde, ob die Wohnungen genugsam
ausgetrocknet, und zur Beziehung geeignet
sey; im widrigen Falle würde derjenige,
welcher die Anzeige zu machen unterliesse,
und zugäbe, daß eine neue Wohnung in
seinem Hause, ohne vorausgegangene Be=
willigung
der Landesstelle, bezogen würde,
mit einer dem bedungenen Zinsbetrage
angemessenen Geld oder nach Beschaffen=
heit
, auch mit Leibesstrafe, unnachsichtlich
belegt werden. Wien den 15. May 1796.


Hofdekret.

Da es daran liegt, der ächten Erzeugung der Lein=
wandten
in Oesterreich ob der Ens ihr verdientes Zu=
trauen
zu erhalten, folglich auch die Gelegenheit
zu Unterschleifen, und zur Unterschiebung unächter
Leinwanden nach Möglichkeit zu benehmen, so
wird hiemit zufolge höchsten Hofdekretes vom 13.
May l. J. kund gemacht, daß diejenigen, welche
auf die Märkte in Oesterreich ob der Enns Lein=
wenden
aus andern Erbländern bringen, oder wenn
sie die gehörige Erlaubniß dazu haben, mit der=
gleichen
Leinwanden einen Hausierhandel daselbst
treiben, solche an beyden Enden mit dem Zeichen
des Landes, in welchem sie verfertiget worden sind,
bezeichnen, und mit einem obrigkeitlichen Zeug=
nisse
, das ihnen unentgeltlich zu ertheilen ist, ver=
sehen
lassen sollen, da sonst im entgegengesetzten
Falle dergleichen Leinwanden in Verfall würden
gezogen werden.


Verstorbene zu Wien.

Den 29. May Jn der Stadt.

  • Peter Passy, gew. Handlungsdien, alt 76 J. im Ofen=
    lochg
    . N. 467.
  • Dem Hrn. Franz Steiner, bg. Erdgeschirrhandl. s. Fr.
    Barb. alt 50 J. am Peterspl. N. 604.
  • Dem Hrn. Ferd. Moser, k. k. Direktorialhofkanzlist,
    s K. Maria A. alt 2 J. in d. kl. Schulerstr. N. 900.
  • Dem Georg Hortl, Hausmeist. s. K. Anna, alt 6 J.
    in d. ob. Bäckerstr. N. 807.
  • Dem Joh. Herbst, Zimmergs. s. K. Juliana, alt 1 J.
    auf d. hoh. Brücke N. 153.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Jos. Rehrl, magistr. Depositenamts=Rech=
    nungsoffiz
    . s. K. Johanna, alt 2 J. auf d. Laimgr.
    N. 163.
  • Dem Jch. Franck, Tagl. s. W. Christina, alt 60 J.
    in d. Alstervorst. N. 156.
  • Thomas Netowi, schutzv. Stahlarbeit. alt 54 J. auf
    d. Wieden N. 211.
  • Dem Jos. Nießl, Bedient. s. K. Jos. alt 2 J. in der
    Josephst. N. 65.
  • Dem Mich. Ritter, Weber, s. K. Ursula, alt 3 J. am
    Himmelpfortgr. N. 56.
  • Dem Hrn. Jakob Seitl, bg. Kaffeehausinh. s. Jfr. T.
    Rosalia, alt 17 J. auf d. Landstr. N. 129.
  • Rosalia Fremberger, Hauers Wit. alt 101 J. am
    Neubau N. 164.
  • Sebast. Werner, Hausmeist. alt 78 J. in d Leopoldst.
    N. 289.
  • Franz Schindler, Buchdruck. alt 71 J. in d. Rossau
    N. 83.
  • Philipp Schneider, Seidenzeugmachergs. alt 33 J. am
    Oberneust. N. 269.
  • Mich. Brindl, led. alt 78 J. im Versorgh. am Alsterb.
    Anna M. Leitner, Dienstm. alt 31 J.
  • Hr. Paul Scheicho, pens. Offizier v. d. kön. ungar.
    adel. Leibgarde, alt 29 J.
  • Eleon. Berger, Tagl. Wit. alt 75 J.
  • Mich. Oser, Fuhrkn. alt 61 J.
  • Georg Trabauer, Bauer, alt 46 J. alle 5 im allgem.
    Krankenh.
  • Summa 21 Personen, darunter 6 Kind.

Den 30 May. Jn der Stadt.

  • Der Jfr. Theresia Esser, i. angen. Ziehk. Ther. Gangel=
    berger
    , alt 5 J. in d. Dorotheg. N. 1177.

Vor der Stadt.

  • Dem Georg Gerle, herrs. Gartner, s. W. Anna, alt
    49 J. in d. Leopoldst. N. 240.
  • Maria A. Pichler, k. k. Merkantil=u. Wechselgerichts
    Amtsdien. Wit. alt 54 J. in d. Josephst. N. 119.
    Jos. Kanzler, schutzv. Brandweiner, alt 59 J. am
    Strotzischengr. N. 33.
  • Dem Math. Rihrl, Zeugmachergs. s. K. Ferd. alt 33.
    auf d. neu Wieden N. 389.
  • Melchior Spitaler, Schneid. alt 45 J. am Magda=
    lenagr
    . N. 17.
  • Dem Jos. Daniot, Wäscher, s. K. Jos. alt 3 J. zu
    Gumpend. N. 84.
  • Dem Jakob Reitzenortner, Schlossergs. s. K. Anton,
    alt 3 J. in d. Rossau N. 97.
  • Dem Joh. Heritzer, Zimmerm. b. k. k. Pontonierkorps,
    s. K. Anna, alt 2 J. in d. Leopoldst. N. 75.
  • Dem Joh. Kuttmayr, herrs. Bedient. s. K. Karl, alt
    2 J. in d. Rossau N. 102.
  • Dem Jos. Fischenthaler, Wirth, s. K. Mich. alt 3 J.
    am Alsterb. N. 23.
  • Elis. Reumiller, Handarbeit. alt 44 J. am Neubau
    N. 120.
  • Dem Adam Breittenbacher, Knöpfmach. s. K. Joh.
    alt 3 J. zu Erdberg N. 23.
  • Hr. Joh. Paul Uhl, bg. Schuhmach. alt 59 J. in der
    Rossau N. 17.
[32]

1686


  • Joh. Seeauer, Schneid. alt 54 J. an Neustift N. 14.
  • Joh. Doster, Bräukn. alt 45 J.
  • Adam Steiner, Tagl. alt 28 J. bede b. Barmh.
  • Adam Hofreiter, Gem. alt 87 J. im Jnvalidenh.
  • Magd. Streitt bg. Schneidermeist. Ehew. u. Pfründl.
    v. Burgerspit. alt 84 J. zu St. Marx.
  • Karl Kien, Hauer, alt 66 J.
  • Magd. Fuß, Dienstm. alt 25 J.
  • Elis. Fitta, Bedient. Ehew. alt 40 J.
  • Magd. Lackner, Dienstm. alt 21 J.
  • Joh. Spaninger, herrs. Pferdwart. alt 50 J.
  • Theresia Hack, Dienstm. alt 30 J.
  • Clara Wiesinger, Dienstm. alt 40 J.
  • Josepha Eisenschenk, Tagl. Ehew. alt 54 J. alle 8 im
    allg. Krankenh.
  • Summa 27 Personen, darunter 8 Kind.

Den 31. May Jn der Stadt.

  • Hr. Jos. Freyhr. v. Madruzzi, jubil. k. k. ni. ö. Land=
    rath
    , alt 78 J. in d. Wallfischg. N. 1073.
  • Dem Math. Pirringer, Hausmeist. s. K. Franz, alt
    2 J. im Kühfußg. N. 601.
  • Dem Joh. Weiser, Gehilf am Fischm. s. W. Anna
    M. alt 50 J. wohnhaft am hoh. Markt N. 550,
    ist tod gefunden worden.

Vor der Stadt.

  • Dem Joh. Mich. Grunstädter, herrs. Bedient. s. W
    Maria A. alt 46 J. in d. Alstervorst. N. 160.
  • Dem Hrn. Joh. Haas, k. k. ni. öst. Staatsgut. Admi=
    nistrationsregistrat
    . u. Expedit. s. K. Ferd. alt 1 J.
    in d. Leopoldst. N. 212.
  • Karl Hauer, gew. Bedient. u. Pfründl. v. Langenkell.
    alt 79 J. zu Mariah. N. 151.
  • Dem Sebast. Lindner, Gartner, s. K. Sebast. alt 3 J.
    am Thury N. 56.
  • Dem Math. Guttera, Tagl. s. K. Joh. alt 1 J. am
    Oberneust. N. 234.
  • Cath. Höffnger, Dienstm. alt 70 J. in d. Leopoldst. N. 117.
  • Dem Jakob Ficker, Handlungsdien. s. W. Rosalia,
    alt 38 J. auf d. neu Wieden N. 364.
  • Dem Thomas Riedl, Tagl. s. K. Thomas, alt 5 J.
    im Lerchenf. N. 177.
  • Mich. Brandstätter, Tagl. alt 34 J. auf d. neu Wie=
    den
    N. 299.
  • Dem Anton Baumgartner, Schuhmach. s. K. Anton,
    alt 2 J. am Himmelpfortgr. N. 32.
  • Math. Svietzensky, alt 20 J.
  • Leop. Jlzel, alt 18 J. bede Gem.
  • Joh. Vornuzel, französ. Kriegsgefang. alt —. alle 3
    im Militärsp.
  • Joh. Karner, Soldat. Ehew. alt 37 J.
  • Rosina Gruner, Handarbeit. alt 20 J.
  • Maria Hiebler, Dienstm. alt 22 J.
  • Joh. Rassel, Schlossergs. alt 63 J.
  • Cath. Dunckel, Zeugmachergs. Ehew. alt 50 J.
  • Christoph Meißner, Tagl. alt 59 J.
  • Anna Genauer, Dienstm. alt 26 J. alle 7 im allgem.
    Krankenh.
  • Summa 23 Personen, darunter 6 Kind.

Ankündigung

eines sehr dauerhaften und schönen von Hern Hof=
statuarius
Müller erfundenen Machoni=Firniß.

Die manigfaltigen schönen Meubels, die sich in
der Kunstgallerie des Herrn Millers finden, sind
beynahe allgemein bekannt. Ein grosser Theil der=
selben
von gewöhnlichen hartem inländischen Holz
ist mit diesem von ihm selbst erfundenen Machoni=
Firnis so ähnlich kolorirt, daß selbst Kenner bey
aufmerksamer Betrachtung derselben sich getäuscht
haben. Auf vieles Begehren hat sich man Herr
Hofstatuarius Müller entschlossen, solchen in dem
Gewölbe bey der goldenen Schlange am Kohl=
markt
Nr. 1220 in Kommißion zu geben und dem=
selben
einen ausführlichen Gebrauchzetel beyzule=
gen
. Die Ankündigung desselben möchte um so
eher bey dem Publikum Beyfall finden, als die
mit demselben zubereitete Meubels vor denen von
wirklichem Machoniholz, ausser den weit geringen
Kosten, auch noch dem Vorzug haben, daß sie, weil
ihnen weder Masse, noch die Sonnenhitze etwas
schadet, zum Gebrauch dienlicher und vorzüglicher
werden. Die Seitel=Bouteille mit dem Gebrauchszetel
wird um 2 fl. verkauft. Auswärtige Fremde kön=
nen
sich directe an Hrn. Hofstatuarius Müller, Jn=
haber
der k. k. priv. Kunstgallerie, am Kohlmarkt
Nr. 297 wenden, und zugleich den Betrag für ihre
Bestellungen dahin addreßiren, nur bittet man sich
die Briefe postfrey aus.


NOTIZIE COMMERCIALI.

Li Spettabili Negozianti di borsa della
cittá e Porto - franco di Trieste Gaspari Casati
e Damillo, li quali sonosi resi benemeriti del
Commercio di questa Piazza anche con la loro
Fabbrica di Saponi, giugnendo ad imitare
perfettamente li Saponi di Marsiglia, anno
avuto una testimonianza onorevolissima della
Sovrana grazia e protezione, col Decreto di
questo Eccelso Governo in data 10 del p. p.
mese di maggio, del seguente tenore:

Alli Negozianti di Borsa Gaspare Casatti,
e Damillo.

Con aulico Relcritto de' 15 p. p. aprile,
è stato insinuato a questo Governo, che resta
permesso ad essi Negozianti di Borsa Gaspare
Casati e Damillo, di tenere esposta, sopra la
loro Fabbrica de'Saponi, l'Aquila, o ces. reg.
Stemma, con la circoscrizione: Cesareo - Re-
gia
Privilegiata Fabbrica de'Saponi, e di
servirsi della stella circoscrizione nal Sigillo
della lore Fabbrica; del che ecc.

[33]

Kommerzial Nachricht.

Die Börs=Handelsleute der Stadt und des Frey=
havens
Triest, Kaspar Casati und Damillo, wel=
che
sich auch um den Handel besagten Platzes durch
ihre Seifenfabrik verdient gemacht haben, da sie
es dahin brachten die Marseiller=Seife vollkommen
nachzuahmen, erhielten durch ein löbl. Gubernial=
Dekret vom 10. May l. J. den Beweis der al=
lerhöchsten
Gnade und Zufriedenheit Sr. Majestät
in folgenden Ausdrücken:

An die Börs=Handelsleute Kaspar Casati
und Damillo.

Mit Hof=Rescript vom 15. v. M. April wur=
de
dem hiesigen Gubernio eröffnet, daß den Börs=
Handelsleuten, Kaspar Casati und Damillo ge=
stattet
werde, über ihre Seifenfabrik den Adler
oder das k. k. Wappen mit der Umschrift: K. K.
privilegirte Seifenfabrik auszuhängen, und von
diesen Wappen auch bey ihren Fabriks=Siegel
Gebrauch zu machen, ꝛc.


Gefundene Versatzzetteln.

Es sind bey Eberstorf an dem Donauufer 132
Stück Versatzzetteln gefunden worden; der Eigen=
thümer
hievon hat sich demnach bey der k. k. Ober=
Polizeydirektion zu melden.


Nachricht.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird auf Ersuchen des löbl. Ma=
gistrats
zu Lemberg hiemit bekannt gemacht: daß
Se. k. k. Majestät mittels höchsten Hofdekrets vom
24. Novemb. 1795 die zur Vormerkung der säch=
lichen
Rechte auf die zu dem Lemberger Städti=
schen
Grundbüchern gehörige Realitäten bis Ende
1795. Jahrs bestimmt gewesene Zeitfrist bis Ende
des 1796. Jahrs zu erstrecken entschlossen haben.
Wien den 1. März 1796.


Erledigte Stipendien.

Den die öffentlichen Vorlesungen der hiesigen
hohen Schule Besuchenden wird hiemit bekannt ge=
macht
, daß aus folgenden Stiftungen einige Sti=
pendien
erledigte sind, nämlich: Aus der Andre
Crönnischen Stiftung für einen aus Krain von
Laibach, Krainburg oder Oberburg gebürtigen
Studenten, welcher die vorläufige Präsentation
von dem Magistrate von Laibach zu erhalten hat.
Aus der Thomas Crönnischen Stiftung für 2 aus
Krain von Laibach, oder Oberburg gebürtige Stu=
denten
, welche die vorläufige Präsentation von dem
Hrn. Erzbischofen von Laibach zu erhalten haben.
Aus der Geißlerischen Stiftung erstens für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammende; zwey=
tens
für die aus seinem Geburtsorte Gebürtigen;
drittens für Laußnitzer und Schlesier; viertens für
solche, die aus den an die Laußnitz und Schlesien

angränzenden Ortschaften gebürtig sind; doch müssen
die auswärtigen Schüler in Folge hoher Regierungs=
Verordnung bereits die philosophische Laufbahne
vollendet haben. Aus der Kilbervillinischen Stif=
tung
für 2 aus Untersteuermark gebürtige Studen=
ten
, deren einer die Präsentation von dem Magi=
strat
zu Gratz zu bewirken hat. Aus der Knafli=
schen
Stiftung zur 3 aus Krain gebürtige Studen=
ten
. Aus der Molitorischen Stiftung für die von
des Stifters Verwandschaft Abstammenden, erstens
von der männlichen, nachhin weiblichen, und end=
lich
Seitenlinie. Aus der Pretterschneggerischen
Stiftung für einen was immer für einen Studium
obliegenden, von dem Markt Weiskirchen in Ober=
steyermark
gebürtigen, oder in dessen Ermanglung
für einen andern aus Steyermark gebürtigen Jüng=
ling
, welcher die vorläufige Präsentation von dem
Marktgericht Weißkirchen zu bewirken hat. Aus
der Salzerischen Stiftung für einen von Wand=
hofen
an der Ybbs in Oesterreich unter der Enns
gebürtigen, von bemeldten Markt präsentirten Jüng=
ling
. Aus der Sorbaitischen Stiftung für 2 aus
des Hrn. Stifters Anverwandschaft abstammende
Jünglinge, in Ermanglung derselben aber, für
solche, die aus den Niederlanden gebürtig sind.
Aus der Stupanischen Stiftung für einen Studiosum
Medicine von was immer für einer Nazion. Es
haben daher diejenigen Studenten, welche um
Verleihung der vorangeführten Stipendien anlan=
gen
wollen, ihre Bittschriften für das erste halbe
Jahr 1796 von heute an bis 30. Juni 1796 ein=
zureichen
, in solchen das behörige von der Orts=
obrigkeit
ausgefertigte, und von dem Hrn. Pfar=
rer
bestättigte Armuthszeugniß beyzubringen, bey
denjenigen Stiftungen aber, wo die Präsentation
oder das Geburtszeugniß erforderlich ist, sich un=
verweilt
um diese Urkunden zu bewerben, und sol=
che
beyzubringen, indem sowohl die später einge=
reichten
, als nicht behörig belegten Bittschriften
nicht angenommen werden würden. Ex Consisto-
rio
Universitatis Wien den 24. May 1796.


Kundmachung.

Es ist durch einen mittelst der hochlöbl. ni. öst.
Regierung unter dem 22. April d. J. an den Stu=
dienkonseß
gelangten Hofbescheides genehm gehal=
ten
worden, daß der erforderlichen Ordnung we=
gen
, ein die hiesige Universität besuchender Schü=
ler
, der sich nicht in den ersten 4 Wochen nach
Eintritt des Schuljahres bey seinem Lehrer meldet,
nicht mehr in den Katalog eingetragen, sondern an=
gewiesen
werde, sein Gesuch, um in das Ver=
zeichniß
der ordentlich Besuchenden aufgenommen
zu werden, mit Anführung der wichtigen Ursachen,
welche ihn gehindert haben konnten, sich früher zu
melden, dem Studienkonseß zu überreichen. Dieses

[34]

wird den Studierenden zur Wissenschaft und Richt=
schur
mit dem Beysatze kund gethan; diese an der
hiesigen Universität für künftig getroffene Ordnung
werde auch von sämmtlichen Länderstellen öffentlich
bekannt gemacht. Wien den 18. May 1796.


Nachricht an Aeltern und Vormünder.

Maria Kaiser, Jnhaberin der Mädchenschule
in der Salvatorgasse Nr. 455 im ersten Stock,
wünscht noch einige Mädchen aus gesitteten Stän=
den
in die Kost zu nehmen, um ihnen eine förm=
liche
Erziehung zu geben. Diese wird hierin be=
stehen
, daß man sie in der Religion, in der deut=
schen
, französischen und italienischen Sprache so=
wohl
, als auch in der Geschichte und Geographie
vollkommen unterrichten wird, und so auch in der
Wirthschaft und üblichen Handarbeiten. Die Un=
ternehmerin
verspricht die strengste Aufsicht über
die Sitten der ihr anvertrauten Zöglinge zu füh=
ren
, und keine Mühe zu sparen, um ihnen die
Grundsätze einliessen zu lassen, die allein das Glück
des Lebens befestigten können. Wenn Aeltern oder
Vormünder, denen die Gelegenheit fehlt, ihre
Kinder erziehen zu lassen, sie mit ihren Zutrauen
beehren wollten, so hofft sie ihren Wünschen zu ent=
sprechen
, und mit dem Erfolge zu zeugen, daß sie
nicht zu viel verspricht, wenn sie sich schmeichelt ih=
re
Zöglinge zu edle, tugendhafte und nützliche
Glieder des Vaterlandes zu bilden.


Erziehungsgeschäfte Suchender.

Ein Mann vom besten Alter wünscht sich noch=
mals
in einem angesehenen adelichen Hause dem
Erziehungsgeschäfte zu unterziehen. Er spricht und
schreibt rein latein, deutsch und französisch; und
besitzt alle jene Kenntnisse, die sowohl zur thore=
tisch
als praktischen Pädagogik erforderlich sind.
Vieljährige Erfahrung, und geprüfte Redlichkeit
lassen ihn das Zutrauen solcher Eltern, denen das
künftige Glück ihrer Söhne am Herzen liegt, im
vollem Masse erwarten. Uibrigens werden un=
verwerfliche
Zeugnisse das, was ihm nur Beschei=
denheit
hier anzuführen verbeut, hinlänglich be=
weisen
. Das weitere ist zu erfragen auf der Wie=
den
im Freyhaus im II . Hof, XI . Stiege, ersten
Stock Nr. 84.


Geschäftssuchender.

Ein Geschäftsmann, der in allen möglichen vor=
kommenden
Geschäften lange geübet ist, und sich
auch in Ansehung seiner Pünktlichkeit, Rechtschaf=
fenheit
und Verschwiegenheit in jeder Art von Auf=
trägen
hinlänglich ausweisen kann, wünscht noch
mehrere Geschäfte auf sich zu nehmen; sey es in
Verfertigung verschiedener schriftlicher Aufsätze, in
Untersuchung aller Art Rechnungen, in Admini=
strirung
von Gütern und Häusern, in Kauf=und

Verkaufen; er nimmt auch Bestellungen von Ar=
beiten
für Künstler=und Handwerker an, mit wel=
chen
er viele Bekanntschaft hat, und von welchen
er gute, solide, geschwinde und redliche Besorgung
versprechen kann. Er empfiehlt sich deshalb den
hohen Herrschaften und allen übrigen Ständen.
Wer ihm das Zutrauen schenken will, der ist ge=
betten
, ihm bey Hrn. Mathias Scheberl, burgl.
Stadttandler, in der Weihburggasse im Eisenhut=
terischen
Hause nachzufragen.


Reisecompagnon wird gesucht.

Jemand, der mit Extrapost in einem eigenen
bequemen Wagen innerhalb 8 Tagen, oder noch
früher, wenn er Gesellschaft findet, von hier über
Lemberg, Kaminiek nach Jassy zu reisen gedenkt,
und einen oder zwey übrigen Plätze hat, sucht hie=
zu
Reisgefährten. Diejenigen, welche diese Reise
entweder ganz, oder nur bis Lemberg zu machen
entschlossen sind, belieben sich im Wirthshaus zum
braunen Hirsch nächst dem rothen Thurm Zimmer
Nr. 7 fruh zwischen 7 und 8 Uhr anzumelden.


Anzeige.

Es ist im November vorigen Jahrs die Kund=
machung
in den öffentlichen Zeitungsblättern ge=
macht
worden, daß ich die Mitdirection der Wie=
ner
=Neustifter Zucker=Raffinerie, mit Hrn. Franz
v. Sallaba, als ursprünglichen Unternehmer der=
selben
, übernommen habe; gleichwie aber die Ver=
hältnisse
gegenwärtiger Lage dergleichen Unterneh=
mungen
nicht begünstigten, und folglich die gemein=
nützlichsten
Absichten derzeit sehr schwer ihr Ziel
erreichen können, so entschloß ich mich dieser Mit=
direction
um so mehr wieder gänzlich zu entsagen,
als ich überzeugt bin, daß Niemand hierdurch in
seinen Rechten gekränkt wird. Zur Vermeidung
aller möglichen Mißverständnisse halte mich ver=
pflichtet
, gegenwärtige Anzeige dem verehrten Publi=
kum
schuldigst mitzutheilen.

Jgnatz Leopold Strodl.


Nachricht.

Es ist ohnehin bekannt, daß die Baadner=Land=
kutscher
bey dem goldenen Greifen in der Kärnt=
nerstrasse
Nr. 1026 zu Wien, wie zu Baaden im
goldenen Hirschen ihre Einkehr haben; so haben sie
noch zur bessern Bequemlichkeit des Publikums eine
Stellfuhr errichtet, welche täglich mit dem Schlag
6 Uhr früh von Baaden nach Wien, und von Wien
nachmittag um 3 Uhr nach Baaden wieder ab=
fahrt
: eine Persohn zahlt bey dieser Stellfuhr 51
kr. Ausser dieser Stellfuhr kann jederman zu al=
len
Stunden mit einer andern Gelegenheit sowohl
zu Wien als zu Baaden auf das Baldeste bedienet
werden, bey welcher eine Persohn 54 kr. zahlt;
anbey kann man, wenn jemand extra eine Baga=

[35]

ge, als Couffer, Bettsack, Flaschenkeller, Schachteln,
oder andere Sachen, es sey, was immer wolle, zu
überschicken hat, und überhaupt alle Geschäfte so=
wohl
in Wien als in Baaden den aufgestellten Bo=
then
gegen billigen Lohn sicher übergeben und an=
vertrauen
.


Nachricht.

Da bis 24. August das k. k. priv. Josephstäd=
ter
=Theater wieder eröffnet wird, so macht man
hiermit bekannt, daß, wenn deutsche Tanzer und
Tänzerinnen gesonnen sind, in das Engagement zu
tretten, selbe sich längstens bis 15. July in dem
Theaterhaus im ersten Stock links von 10 bis 12
Uhr alle Dienstag und Freytag einfinden können,
um alda die weiteren Bedingnisse festzusetzen, aus=
ser
diesen obbestimmten Tagen und Stunden wird
kein Engagement abgeschlossen.


Nachfrage.

Man wünscht den Aufenthaltsort der verwitt=
weten
Frau Theresia Kreibacherin, gebornen Sum=
merin
, zu wissen, welche sich beyläufig vor 23
Jahren von Wien soll wegbegeben haben. Wer
von ihr Wissenschaft hat, wird gebeten, ihr zu mel=
den
, sie habe sich binnen einem Jahre von heute
Dato an, wegen einem zu erhaltenden Geschänk=
niß
, bey Herrn Valentin Stadler, bürgerl. Apo=
theker
, auf der Landstrasse im Augustiner=Haus
Nr. 244 zu legitimiren. Wien den 27. May
1796.


Kundmachung.

Von Seite des Fürsten Adam Czartorisky wird
den Jnhabern der Partial=Obligationen des unter
dem 27. December 1785 gemachten Anleihens
von 480000 Gulden Wiener=Währung hiermit
bekannt gemacht, daß die Jnteressen davon vom 1.
Jäner bis 1. Juli 1796 gegen Abgebung der dies=
fälligen
Jnteressekupons am 1. Juli d. J. bey H.
Karl Wetzlar Freyherrn v. Plankenstern abermal
zu erheben seyn werden.


Schokolade=Nachricht.

Johann Michael Stauber, burgerl. Schokolade=
macher
, hat sein bisheriges Gewölb im Moserischen
Haus in der Bischofsgasse am Eck verändert, und es
in ebendemselben Hause in das Kramer=oder so=
genannte
Hutstolpergassel verlegt. Er hält es für
Pflicht, seine bisherigen respect. Herren Abnehmer
und ein schätzbares Publikum davon zu benachrich=
gen
und zu bitten, ihn mit ferneren Zutrau=
⟨en⟩
zu beehren, wogegen er versichert, stäts so, wie
erdurch viele Jahre gewohnt war, gute Waare im
billigsten Preise zu liefern. Als: das Pfund Nr.
1a 54 kr. Nr. 2 a 1 fl. Nr. 3 a 1 fl. 6 kr.
Nr. 4 a 1 fl. 12 kr. Nr. 5 a 1 fl. 20 kr. Nr.

6 a 1 fl. 30 kr. Nr. 7 a 1 fl. 42 kr. Nr. 8 a
2 fl. Nr. 9 a 2 fl. 30 kr. Ohne Vanille, das
Pfund a 54 kr. und a 1 fl. 15 kr. Auch wird
auf Bestellung die Schokolade ganz ohne Zucker
alda verfertiget. Zur mehreren Versicherung, daß
die Schokolade aus meiner Fabrike ist, wird jedes
Zeltel mit M. S. T . und dem Schwann bezeichnet.


Schönheitswasser.

Man unterfängt sich dem hohen Adel, und dem
geehrtesten Publikum dieses Waschwasser, welches
mit Erlaubniß einer k. k. ni. öst. Landesregierung
verfertiget wird, zu empfehlen, weil desselben vor=
treffliche
Eigenschaften durch eine günstige Erfah=
rung
mehrerer Jahre bewähret sind. Es erhält
die Haut milde und frisch, vertreibt die Sommer=
sprossen
, macht den Schaden gut, den verderblichen
Schminken angerichtet haben, und verdienet vor=
züglich
älternden Personen empfohlen zu werden,
weil es durch die Glätte der Haut, die es her=
vorbringt
, die Runzeln verhindert. Der Gebrauch
desselben ist höchst einfach: Man befeuchtet nur
ein Stück feine Leinwand mit selben, und wäscht
sich sanfte das Gesicht, bevor man zu Bette geht.
Es wird verkauft bey Franz Holzinger, bürgerl.
Stärk=und Haarbudermacher zur Königin von
England in der obern Breunerstrasse; das Fläsch=
chen
von einem halben Seitel kostet 1 Gulden, ein
kleineres 30 Kreuzer.


Forte piano.

Es ist ein gutes Forte piano zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich deswegen in der Wollzeil
Nr. 909 im 2ten Stock beym eisenen Gatter täg=
lich
von 9 bis 12 Uhr zu melden.


Musikalien.

Jn dem k. k. Hoftheatral=Musikverlag ist ganz neu
zu haben:

Das Ballen Alonzo und Cora, Auszug in 5 Hef=
ten
, in Stich von Hrn. Kapellmeister Joseph
Weigl.

Jtem wird selbes in Abschrift auf Pränumeration
ganz herausgegeben. Der Preis ist 3 Dukaten.
Die Herren Pränumeranten erlegen vorhinein ge=
gen
Schein 6 fl. 40 kr. , und erhalten nach Ver=
lauf
von 14 Tagen vom Tage des ausgestellten
Scheines nach Daraufzahlung von 6 fl. 50 kr.
ihr Exemplar ganz.

Die Quartetten von diesem Ballete erscheinen in
Stich binnen 14 Tagen.

Ferner sind zu haben:

Palmira. Simphonie. Terzetto. Quartetto in
Stich.

Detto ganz aufs Clavier in Abschrift.

Eraclito, Overtur. Aria. Amor pietoso, e Duet=
to
in Stich.

[36]

1690


Fratelli Rivali. Simphonie. Polonoise. e Sestet-
to
in Abschrift.

Gute Mutter. Arie (Am frühesten Morgen) in Stich.

Schöne Schusterin. (Lieber Vater jetzt geht's an)
in detto.

Zephyr und Flora. Divertissements in Stich.

Detto ganz aufs Clavier mit Begleitung einer Vio=
line
in Abschrift.

Hellena. Auszug in Stich.

Detto aufs Clavier in Abschrift.

Incendio di Troja . 2 Hefte in Stich.

Detto ganz aufs Clavier mit Begleitung einer Vio=
line
in Abschrift.

Riccardo ganz aufs Clavier mit detto detto in detto.

Anors Sieg ganz aufs Clavier mit detto im detto.

Quartetten: Palmira. Zephir e Flora. in Ab=
schrift
.

Harmonie: Palmira. Hellena. Riccardo. La
Pietra Simpatica.

Duetten auf die Flötte: Aus Zephir e Flora.
Pas de deux.

Detto detoo aus Molinara (Ahi chi mi)

—— —— —— —— (La Rachellina)

—— —— —— —— (Vincesti)

—— —— Due Vedovi (giacche il bel tempo)


Bey Alois Doll,
Buchhändler, am Stephansfreythof im deutschen
Hause, ist ganz neu zu haben:

Praktische Jtalienische Grammatik,
wodurch man diese Sprache auf eine ganz neue
und sehr leichte Art in kurzer Zeit gründlich
erlernen kann.

Von Joh. Val. Meidinger, Lehrer der italienischen
und französischen Sprache zu Frankf. a. M.

b. Frankf. 1796 ungeb. 1 fl. braunsteif 1 fl. 8 kr.

Vorrede. Der allgemeine Beyfall, den meine
französische Sprachlehre bisher erhalten hat, und
das öftere Anfragen, ob ich nicht auch eine Deutsch=
Jtalienische herausgegeben hätte, oder herausgeben
würde, hat mich bewogen, dieses Werk zu unter=
nehmen
, und mit vielen Fleiß auszuarbeiten. Was
den Gebrauch desselben anbelanget, so kann man
sich in Ansehung dessen nach der Methode richten,
die ich in meiner französischen Grammatik angezeigt
habe, welche auch hier mit guten Nutzen anwend=
bar
ist. Die grammatikalischen Benennungen,
habe sich um mehrerer Deutlichkeit willen, auf
deutsch und italienisch gegeben: Auf italienisch, weil
es eine italienischer Sprachlehre ist, und diese Be=
nennungen
, die wenig vom Lateinischen und Fran=
zösischen
verschieden sind, auch einen Theil der
welschen Sprache ausmachen.

Practische Französische Grammatik,
wodurch man diese Sprache auf eine ganz neue

und sehr leichte Art in kurzer Zeit gründlich
erlernen kann.

Von dem obbenannten Verfasser

10te durchaus verbesserte Auflage. 8. Frankf. 1795.
ungebunden 1 fl. braunsteif 1 fl. kr.

Practische Pohlnische Grammatik
für Deutsche,

welche diese Sprache auf eine leichte Art gründlich
erlernen wollen.

Von Alexander Adamovicz.
Zweyte verbesserte Auflage. 8. Berlin 1796.
ungebunden 30 kr. gebunden 37 kr.

Vorrede Da die in Pohlen unlängst vorge=
fallenen
Veränderungen es nun so manchen Deut=
schen
zur Pflicht machen, sich Kenntniß von einer
Sprache zu erwerben, welche man bis itzt in Deutsch=
land
wenig kannte, so glaubte ich meine Muße
nicht besser anwenden zu können, als wenn ich sie
zur Bearbeitung einer pohlnischen Sprachlehre be=
nutzte
. Wenn man meine Arbeit mit der meiner
Vorgänger vergleicht, so wird man finden, daß
ich eine ganz andere Ordnung beobachtet habe. Jch
habe die Adjektiva vorangeschickt und die Deklina=
tionen
folgen lassen, welches bis itzt umgekehrt
war, und zwar aus dem Grunde, weil in der drit=
ten
Deklination mehrere Endungen wie die Adjek=
tiva
deklinirt werden. Desgleichen habe ich in
Ansehung der Deklinationen eine ganz andere Ord=
nung
und eine neue Eintheilung beobachtet, von
welcher mich die Erfahrung überzeugt hat, daß sie
zur Erlernung der pohlnischen Sprache weit zweck=
mäßiger
sey.


Neue Landkarten.

Bey Artaria und Comp. , Kunsthändlern in Wien
am Kohlmarkt, und Joseph Eder am Graben
ist ganz neu zu haben.

Neueste Karte von Galizien und Lodomerien, nebst
dem österreichischen Antheil von Pohlen. Nach
dem Petersburger Theilungstraktate vom 24.
Oktober, und dem Russisch=kaiserlichen Mani=
feste
vom 25. December 1795.

Diese nach den besten Orginalzeichnungen, und
geographischen Hilfsquellen mit vieler Mühe und
Fleiß verfaste Karte gewähret die vollstandigste
Uibersicht der Theilung Polens in Betreff des öster=
reichischen
Antheils, indem sie, wenn sie auch den
Reitz der Neuheit verliert, als eine Generalkarte
der sämmtlichen österreichischen Besitzungen in Po=
len
einen entschiedenen Werth und Nutzen beybe=
halten
wird. Wir schmeicheln uns mit einem all=
gemeinen
Beyfall der Kenner und Liebhaber, und
empfehlen selbe ihrer Aufmerksamkeit besonders in
Rücksicht der Anzeige aller merkwürdigen Ortschaften

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