Nro.
51.
Mit k. k. allergnä
Freiheit
Wiener Zeitung.
Sonnabend, den 27. Junius 1795.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Se. Maj. haben dem bisherigen Rector
des Lemberger ruthenischen General=
Seminars Anton Angellowitz, in der
gnädigen Rücksiche seiner durch
ausgezeichne=
te Verwendung in verschiedenen Lehrfächern
und geistlichen Aemtern, vorzüglich aber in
Ausbildung der Zöglinge von dem
griechisch=
katholischen Seminarium, um den Staat
und um den Kierus erworbenen rühmlichen
Verdie ste, das erledigte
griechischkatholi=
sche Bisthum zu Przemißl zu verleihen
geruhet.
Se. Maj. haben dem Hofkriegssekretar,
Jgnatz Hille, zum Merkmahle Allerhöchst
dero Zufriedenheit, über dessen Langjährige
so getrene als nützliche Verwendung, und die
dadurch erworbenen ausgezeichneten
Ver=
dienste, mit einer goldenen Ehren=Denk=
münze, zu begnadigen geruhet-
Herr Joseph Müller, Hofftanar und
Eigenthümer der K. K. privilegirten
Kunst=
gallerie am Kohlmarkte, hatte am 24. d.
M. zum dritten Mahle die Gnabe, daß seine
Gollerie von Jhren Majestäten dem Kaiser
und der Kaiserinn, in Gesellschaft der
Erz=
herzoge Karl, Leopold und Joseph
Kö=
nigl. Hoh, besuchet wurde. JJ. MM.
und KK. HH. äusserten über die bis zum
Reden täuschende lebensgrosse Abbildung der
Frau Erzherzoginn Clementina K. H.,
welche Hr. Müller von dem Königl. Nea=
politanischen Hofe zu versertigen den
Auf=
trag hatte, auch nächstens nach den
Be=
stimmungsort versenden wird, so wie über
dessen übrige Arbeiten die vollkommenste
Zu=
friedenheit, und geruhten in den ⟨huldvoll⟩ Ausdrücken ihn allerhöchster ⟨Freude⟩
zu versichern.
Tags zuvor beehrten auch Jhre Königl.
Hoh. die Frau Erzherzoginn Maria
Chri=
stina, diese seit der Zurückkunft des Hrn.
Müllers aus Jtalien besonders
sehens=
würdige, und für Deutschland höchst
in=
teressante Kunstgallerie mit einem Besuche
und höchstdero vollkommensten Beyfalle.
Bey der Universal=Staats=Schuldenkasse
haben an freywilligen Kriegsbeyträgen
ab=
geführt:
Guld. Kr.
Die Königl. Stadt Hermannstadt
und die dazu gehörigen
Stuhls=
dörfer durch das dortige
Ka=
meralzahlamt.....1484 45 ½
Die Stadt Kronstadt und
der=
selben Distriktl....306 48
Ludwig Graf v. Teleky.. 100 —
Die Witwe des verstorbenen
Feldzeugmeisters, Freyherrn
v. Rouvroi..... 102 —
Gotthard Zwilling.... 1 —
Paul Kiß und Diossegh.. 3000 —
Graf v. Brigido, Gouverneur
zu Triest, für 2 Ungenannte 1225 —
Der jubilirte Kön. Siebenbür=
gische Gubernialrath v. Han=
nenheim...... 300 —
Franz v. Paumgartner, Apo=
theker zu Ketskemet.. 64 29
Ein Ungenannter.... 110 —
Ein anderer...... 30 —
Jn Beziehung auf die am 28. April in
der Stadt Fulnek ausgebrochene
Feuers=
brunst und die davon Anfangs verbreiteten
zum Theil irrigen Nachrichten, meldet ein
Schreiben aus dieser Stadt, vom 20. d.
M., daß dieser unglückliche Brand swar
94 Häuser, doch nicht, wie es hieß, fast
die ganze Stadt Fulnek, die aus 384
Häu=
sern bestehet, getroffen habe; daß nach der
von der politischen Behörde aufgenommenen
gewissenhaften Beschreibung, der
Feuerscha=
den nicht eine halbe Million, sondern doch
immer einen empfindlichen Betrag von
152,300 Guld. ausmache, endlich daß in
Rücksicht auf den Ursprung dieses Brandes
ein eingeborner Fulneker, dessen Eltern kein
eigenthümliches Haus besitzen, zwar aus
Verdacht eingezogen, doch weder durch sein
Geständniß noch sonst davon überwiesen
worden, folglich auch die von ihm
er=
wähnte unnatürliche Bosheit keinerdings
erprobt sey.
Kriegsbegebenheiten.
Der kommandirende General der K. K.
Armee in Jtalien, Feldzeugmeister, Ba=
ron de Vins, hat am 3. May einen Theil
der Armee aus dem Lager bey Aqui nach
Dego vorrücken lassen, und ist bald
hier=
auf selbst nach Dego abgegangen, wohin
dann auch die übrigen Truppen nachgefolgt
sind. Nach einer seit dem unter dem 14.
Junius eingesandten Anzeige, hat er an
diesem Tage einen Theil der Armee ein
La=
ger bey Carcare beziehen lassen, und die
Anordnung so getroffen, daß in wenigen
Tagen alle im Piemontesischen befindliche
Truppen beysammen seyn, und in einer
Entfernung von 3 Stunden dem Feinde sich
genähert haben werden.
Ausländische Begebenheiten.
Jtalien.
So weit die Berichte aus Turin vom
13. Jun. reichen, ist bis dahin zwar
allent=
halben der kleine Krieg fortgesetzt worden,
aber ausser dem hat keine Unternehmung
von Bedeutung Statt gehabt.
Nach Briefen aus Nizza scheinen sich
die Franzosen mehr mit den in Toulon
und anderen mittägigen Gegenden
ausge=
brochenen Unruhen, als mit anderweitigen
Rüstungen zu beschäftigen. Der General
Kellermann ist am 26. May wieder zur
Armee abgereiset.
Jm Hafen von Livorno sind am 9.
Jun. zwey Genuesische Galeeren
eingelau=
fen, um die Genuesischen Handelsschiffe
gegen die barbarischen Korsaren zu schützen,
die sich wieder sehr zahlreich in dem
mit=
telländischen Meere einfinden.
Der Getreidemangel, der fast durch ganz
Europa herrschet, wird nun auch zu Kom
fühlbar. Obschon die Getreide=Behörde
alle Sorgfalt anwendet, die Stadt mit den
nöthigen Vorräthen zu verschen, so ist es
doch schon dahin gekommen, daß von dem
feinem Brode das Pf. um 4 Bajochi
be=
zahlt wird. Da die meisten Gegenden
um Kom in eben dem Falle sind, so hat
der Papst bereits unter dem 6. Junius den
Banquier Bottoni mit dem Auftrag
ab=
gesendet, wenigstens 50,000 Säcke
Ge=
treides zu erkaufen, und sogleich nach Kom
zu senden, damit man die bevorstehende
Erndte abwarten könne. Jnzwischen hat
der Duca Braschi, des Papstes Nepote,
3000 Metzen nach Rom bringen lassen.
Der Papst hat auch den Marchese
Gun=
di nach Genua gesendet, um allda für die
Apostolische Kammer ein Anlehn von 500,000
Scudi, zu 4 ½ v. H. an Zinsen, zu
eröff=
nen. Zur Sicherheit werden den
Darlei=
hern alle Güter der Mesola verpfändet.
Weil auch das baare Geld in Kom
täg=
lich minder wird, das Papiergeld aber
schon 7 v. H. verliert, so hat der Papst
eine Kongregazion von 4 Kardinalen
er=
nannt, welche Sr. Heil. Vorschläge, wie
diesem Uebel abzuhelfen wäre, überrei=
chen sollen.
Aus Korsika sind zwey Kommissare nach
Rom gekommen, die, wie verlautet, den
Auftrag haben, in Sr. Großbrit. Maj.
Nahmen mit Sr. Heil. über verschiedene
Kirchen=Angelegenheiten besagter Jnsel in
Unterhandlungen zu treten. Sie sind von
dem Papste in einer besondern Audienz,
sehr gnädig aufgenommen worden, und
haben seit dem mit dem Staatssekretar
öf=
tere Unterredungen.
Die Korsaren der Barbarey sind so
zahlreich in dem mittelländischen Meere,
und die Küsten des Kirchenstaates sind in
einem so wehrlosen Zustande, daß jene sich
seit kurzem öfter schon erkühnet haben, an
verschiedenen Orten an das Land zu steigen,
und Menschen und Vieh zu rauben. Es
sind deswegen mannigfaltige Beschwerden
nach Rom gekommen, daher denn auch
der Papst, nach einer am 9. Jun. gehal=
tenen Kongregazion der Kardinale, den
Befehl nach Civita vecchia gesandt hat,
daß die päpstlichen Galeeren sich sogleich
fertig machen, und in die See gehen
sollen.
Frankreich.
Daß die Konvenzion manchmahl nach
Um=
ständen gegebene Dekrete zurückzunehmen
in den Fall komme, hätte bey dem äusserst
unstäten Gange der Französischen
Revolu=
zion eben nichts Befremdendes; aber daß
seit langer Zeit kein wichtiges Dekret sich
aufrecht erhalten könne, und selbst
Dekre=
te, die nach einer reifen dreytägigen
Er=
örterung über Gegenstände, welche
unwan=
delbaren Grundsätzen unterliegen, abgefaßt
wurden, nach wenigen Tagen wieder ausser
Wirkung gesetzt und abgeschaft werden: die=
ses ist ein redender Beweiß, wie fehlerhaft
die gegenwärtige Gesetzgebung und
über=
haupt diese Gesetzgebungsart sey. Man
hat das Dekret, nach welchem die
Staats=
güter sogleich zu 75 Mahl ihres
Pachter=
trags vom J. 1790 veräussert werden
soll=
ten, mit dem größten Beyfalle
aufgenom=
men; aber kaum waren einige Tage
ver=
flossen, so fand man daran schon
wesent=
liche Gebrechen, und am 7. Jun. schlug
der Finanz=Ausschuß verschiedene
Nach=
trags=Artikel vor, die den erkannten
we=
sentlichsten Gebrechen abhelfen sollten. Bey
dieser Gelegenheit ward das ganze Dekret
lebhaft bestritten. Reubel sagte, daß
da=
durch die Staatsgüter verschleudert
wür=
den, und man endlich, wenn man noch
neue Aßignaten ausgeben müßte, kein
Un=
terpfand für dieselben mehr anzubiethen
hätte; daher arbeite auch der
Wohl=
fahrts=Ausschuß gemeinschaftlich mit den
übrigen Ausschüssen daran, der
Konvenz=
gegen dieses Dekret Vorstellungen zu
ma=
chen. Dübois Crance sprach ebenfalls
dagegen und führte den Fall von einem
Gu=
te an, das auf 186,000 Liv. geschätzt war,
und nun, nach dem Ertrage der Pachtung
für 90. 000 Liv. verkauft werden müßte,
daher auch schon von 300 Käufern in
An=
spruch geommen worden sey. Er
verlang=
te, daß man eine allgemeinen Plan
vor=
lege, wie die Auslage eines neuen
Feld=
zugs bestritten, und der öffentliche Kredit
delebt werden könnte. Er führte an, er
ha=
be eben ein Mitglied des Finanz=Ausschusses
sagen hören, daß, weil alle Quellen
er=
schöpft wären, man nun zu den
Requisi=
zionen und zur Wiedereinführung des
Ma=
ximum seine Zuflucht neßmen müsse. Clau=
zel sagte, man hätte gehofft, durch
be=
sagtes Dekret eine grössere Wohlfeilkeit
der Lebensmittel zu bewirken, indem die
Aßignate einen bessern Anwerth erhalten
würden; aber im Gegentheil hätten die
Aßignate seit dem noch täglich
abgenom=
men. (Doch schreibt man aus Basel
un=
ter dem 10. Junius: „Zu Folge des
De=
krets der Nazional=Konvenz. wegen des
Verkaufs der Staatsgüter, sind die in
Elsaß gelegenen reissend verkauft worden.
Die Bauern sind haufenweise mit
Geldsä=
cken nach Strasburg gekommen, um
Aßig=
nate einzukaufen, die sogleich um ein
Be=
trächtliches stiegen. Von hier aus sind
in wenig Tagen für mehr als 3 Millionen
Aßignate nach Elsaß verhandelt worden")
Mathieu nahm sich des Dekretes an:
„Die Hauptursache von dem Mißkredite
der Aßignate, sagte er, ist die
Wandelbar=
keit der Entschließungen der Konvenz. in
Finanz=Sachen; es wäre zu wünschen,
daß die Einwendungen, die hinten her nach
einem gemachten Dekrete gemacht werden,
vorausgesendet würden u. s. w. Nachdem
noch lange theils für, theils gegen das
Dekret gestritten worden war, ist endlich
dekretiret worden, daß es, so wie alle
dem=
selben zu Folge gemachten Zutheilungen
sus=
pendirt seyn, und die vereinigten Ausschüsse
einen allgemeinen Finanzplan vorlegen sollen.
Der beklagenswürdige Sohn und Thron
erbe des unglücklichen Königs Ludwigs
XVI. ist nun seinem Vater in eine bessere
Welt nachgefolget, und scheint, wie dieser,
nach langen Qualen, ein Martyrer der heil=
lo⟨s⟩en Revoluzion, jedoch nur durch geheim
Mittel, geworden zu seyn. Sein Tod tritt
gerade in dem Zeitpunkte ein, wo der
Ven=
dee=Krieg von neuem aufglimmt, Ludwig
der XVII. das allgemeine Losungswort, und
dessen Wiedereinsetzung auf den Thron
sei=
ner Väter, das Ziel aller Unternehmungen
angeblich sogar einer von den geheimen
Ar=
tikeln war, womit man die ihrem Könige
noch immer getreuen Einwohner der soge
nannten Vendee zur Annahme des Friedens
zu bewegen suchte. Am 9. Junius trit
Sevester, im Nahmen des Sicherheits=
Ausschusses, in der Konvenzion auf, und
zeigte des Dauphin Tod ungefähr in
fol=
genden Worten an: „Bürger! Seit
eini=
ger Zeit liet der Sohn Capet's von einer
Geschwulst am rechten Fusse und am
lin=
ken Arm; am 5. May nahmen die
Schwer=
zen zu; der Kranke verlor den Appetit und
es trat ein Fieber ein. Der berühmte
Ge=
sundheits=Beamte (Arzt) Dessaux ward
berufen ihn zu besuchen und zu
behan=
deln; seine Einsichten und seine
Rechtschaf=
fenheit waren uns Bürge, daß keine der
Menschlichkeit schuldige Sorgfalt
unterblei=
ben würde. Jndessen ward die Krankheit
sehr bedenklich. Am 4. Jun. starb
Des=
saux. Der Ausschuß ernannte an dessen
Stelle den Bürger Peletan, einen sehr
be=
kannten Gesundheits=Beamten, und der
Bürger Dümangin, erster Arzt an dem
Hauptspitale, ward ihm beygegeben. Jhr
Bericht von gestern um 11 Uhr
Vormit=
tags kündigte schlimme Symptomen an,
und ein Viertel nach 2 Uhr Nachmittags,
haben wir die Nachricht von dem erfolgten
Tode erhalten. Der Sicherheits Ausschuß
hat mir aufgetragen euch davon zu
unter=
richten. Alles ist erhoben. Hier sind die
geführten Protokolle, welche in euren
Ar=
chiven verbleiben sollen."
„Die Volksbühnen, sagt ein Jurnalist,
haben diesen Bericht angehört, ohne irgend
ein Zeichen, weder von Beyfall noch von
Mißfallen zu geben. Aus den Protokollen,
fährt er fort, erhellet, daß die Krankheit
eine Schwindsucht, eine allmählige Aus=
zehrung war, die sehr viel auf die
Geistes=
kräfte gewirkt und endlich den Tod gebracht
hat."
Jn eben der Sitzung kündigte
Camba=
ceres, im Nahmen des Wohlfahrts=Aus=
schusses, aus einem Briefe des Generals
Hatry, vom 7. Junius, die Einnahme von
Luxemburg an. Die Konv. hat
darü=
ber dekretiret, daß die Armee, welche die
Festung erobert, wie die Sambre=und
Maß=Armee, welche die Belagerung
ange=
fangen hat nicht aufhören sich um das
Vaterland verdient zu machen.
Sevestre las auch einen Bericht der bey
der Armee in Jtalien stehenden
Volksre=
präsentanten, worin es heißt, die
Terro=
risten hätten es versucht die Armee in
Em=
pörung zu setzen, es habe ihnen aber hier
wie in Toulon mißlungen. Eins Anzahl
von 88 Toulonern, welche die Stadt
ver=
lassen hatten, als die Engländer dieselbe
zu räumen genöthiget wurden, wären nach
Nizza gekommen; man habe sie aber
ins=
gesammt an das Kriminalgericht zu Grasse
gesendet, und 24 andere Ausgewanderte
würden eben den Weg wandern.
Großbritannien.
Am 4. Jun. wurde zu London das
Ge=
burtsfest des Königs, der sein 58. Jahr
antrat, gefeyert. Die Versammlungs=Zim
mer bey Hofe waren von der glänzendsten
Gesellschaft gedrängt voll, und es waren
über 20 fürstl. und königl. Personen
gegen=
wärtig. Abends war die Stadt erleuchtet,
Während der Beleuchtung zog sich ein
Ge=
witter auf, und indessen der Aberglaube
mit bangem Gefühl erwartete, daß
viel=
lticht einige Weissagungen des jüngsthin
eingezogenen Propheten Brothers, welcher
geweissagt hatte, daß am 4 Junius
Lon=
don ein grosses Unglück treffen würde, er=
füllt werden dürften, ergoß sich ein
sanf=
ter befruchtender Gewitter=Regen, nach
welchem das durch eine lange Dürre
ver=
trocknete Erdreich bisher geschmachtet
hat=
te. Abergläubige Personen waren auch
da=
durch an diesem Tage sehr bestürzt gewor=
den, daß die Glocke der St. Paulskirche
zehnmahl 3 Viertel in einer Stunde schlug;
ein Umstand, der aber daher rührte, daß
die Uhr eben revarirt wurde.
Herr d'Hervilly, Kommandeur der
Fran=
zösischen Legion zu Southampton, und die
andern Französischen Offizier haben Befehl
erhalten, sich auf das schleunigste zu ihren
Korps zu verfügen und sich zur
Einschif=
fung fertig zu halten. Der Plan einer
Ex=
pedition und Landung bey St. Malo an
der Französischen Küste, um die dortigen
Royalisten zu unterstützen, ist wieder
er=
neuert, zumahl da viele von Brest
entkom=
mene Britische Gefangene melden, daß die
Brester Flotte größtentheils abgetackelt sey,
und also nicht wirksam seyn könne. Der
Bischof von Dol und viele aus Bretagne
ausgewanderte Geistliche werden zugleich
mit nach der Französischen Küste
abge=
hen.
Die Ostindische Kompagnie hat nun
wirk=
lich mit 508 Stimmen gegen 220
beschlos=
sen, dem Hrn. Hastings eine
Entschädi=
gung der Prozeßkosten, von 71,000 Pf.
Sterl. und eine Pension von 5000 Pf. zu
bewilligen. Es scheint aber, daß man im
Parlamente dieser Großmuth der
Kompag=
nie, wozu man sie nicht berechtiget glaubt,
Einhalt thun werde.
Das Parlament hat am 3. Jun. die
freye Einfuhr der Seide und des Flachses
von jedem mit England in Freundschaft
stehendem Lande bewilliget.
Als die Bill für den Prinzen von
Wal=
lis zum zweyten Mahle gelesen werden
soll=
te, behielt sich Hr. Grey seine
Bemerkun=
kungen darüber für eine andere Gelegenheit
bevor, doch wollte er, daß man auch
dar=
über stimmen sollte, worauf 50 Stimmen
für und 19 gegen die zweyte Lesung waren.
Die Bill, wodurch der Prinzeßinn ein
Witwengehalt von 50,000 Pf. versichert
werden soll, wurde zum ersten Mahle
ge=
lesen.
Als der Bericht des Ausschusses wegen
der Kaiserl. Anleihe zum zweyten Mahle
ge=
lesen werden sollte, machten die Herren
Smith, Fox u. a. wieder neue
Einwendun=
gen, worüber Hr. Pitt am Ende also
sprach: „Man sagt, der einzige Nutzen,
der dieses Darlehen rechtfertigen könne, sey
die Diversion, welche die Kaiserl. Truppen
den Feinden zu Gunsten unserer Seemacht
geben könnten, und gewiß, wäre nur
die=
ser Nutzen allein davon zu erwarten, so
wäre er schon hinreichend. Aber die Hülfe
des Kaisers ist uns noch in vielen anderen
Beziehungen sehr nützlich. Kann von
ir=
gend einer Seite unseren Unternehmungen
mehr Nachdruck gegeben werden, als von
Seite des Hauses Oesterreich! Und muß
man sich nicht den beßten Erfolg von den
Mitteln versprechen, welche die
Verlegen=
heit und Ohnmacht, worin sich Frankreich
gegenwärtig befindet, noch mehr
erschwe=
ren mögen? Diejenigen, welche sich dem
Oesterreichischen Darlehen widersetzen, schei=
nen dem Beßten Englands nicht sehr
erge=
ben zu seyn, zumahl kein Hof in
Euro=
pa besteht, auf dessen Treue man mit mehr
Zuversicht rechnen könnte, als der
Wie=
ner Hof. Die von dem Kaiser gegen den
Reichstag bezeigte Neigung, sich nach dem
Wunsche des Reichs, mit Frankreich in
Friedens=Unterhandlungen einzulassen, könne
nicht als eine Einwendung geltend gemacht
werden. Der Kaiser und das Reich könne
auf a⟨ll⟩e Fälle Friede machen, und der
Kö=
nig von Ungarn und Böhmen den Krieg
fortsetzen, so wie der Kurfürst von
Hanno=
ver sein Reichs=Kontingent stellen kann,
ohne Großbritannien in Krieg zu
ver=
wickeln. Von einer anderen Seite, was
geschähe, wenn das Haus die von dem
Kaiser verlangte Unterstützung ihm
versag=
te? Anstatt daß es nun bey der Nazion
zteht Friede zu machen, wenn sie will, und
so glich bessere Bedingungen zu fordern,
wäre sie alsdann genöthiget sich denen zu
unterziehen, welche die Fronzosen ihr
vor=
schreiben würden u. s. w. Es wurde
end=
lich über die zweyte Vorlesung gestimmt,
und dieselbe mit 60 Stimmen gegen 35
be=
williget.
Vereinigte Niederlande.
Aus dem Haag wird unter dem 10. Jun.
berichtet: „Unsere Gesandten, van
Gras=
veld und de Sitter sind am 3. in Paris
angekommen, und haben noch selbigen Abend
ihre Beglaubigungsschreiben übergeben. Am
folgenden Tage ging die Auswechslung der
Ratifikazionen in voller Versammlung des
Wohlfahrts=Ausschusses vor sich. Da der
Ausschuß sah, das die holländische
Ratifi=
kazion auf Pergament geschrieben, und
mit einem grossen Siegel in einer silbernen
Kapsel versehen war, so wurden die
Ge=
sandten gebethen, die Absendung der
Fran=
zösischen Ratifikazion noch zu verschieben,
bis man sie in ähnlicher Gestalt
einge=
händiget haben würde, Am 5. wurden die
Gesandten förmlich in die Konvenz. als
ausserordentliche Gesandten eingeführt. Der
gesammte Wohlfahrts Ausschuß führte sie,
unter lautem und allgemeinem Beyfall der
selbigen Tages sehr zahlreichen Deputirten
und Zuschauern, mitten in den Sal, wo
zwey Lehnstuhle auf einem Teppiche für
sie standen. Sie blieben unbedeckt, weil
der Präsident es gleichfalls war. Sieyes,
als Sprecher des Ausschusses in den
aus=
wärtigen Angelegenheiten, verlas die
Hol=
ländische Ratifikazion, worauf der
Bür=
ger van Grasveld eine kurze Anrede hielt,
welche der Präsident beantwortete. Sie
erhielten hierauf die brüderliche Umarmung
unter dem Rufe: Es leben die beyden
Re=
publiken! Hierauf ward vorgeschlagen, daß
die Fahne der Niederländischen Republik im
Sale neben der Amerikanischen und
Genue=
sischen Fahne wehen sollte, welcher
Vor=
schlag, der Form wegen, erst an den
Wohl=
fahrts=Ausschuß verwiesen ward, Auf
den 7. war ein Gastmahl anberaumet
wo=
bey nur die Minister der Republiken seyn
werden. Am 5. machten die beyden
Ge=
sandten einen Etikettebesuch bey dem
Prä=
sidenten der Konvenz. und bey dem Vorsitzer
des Wohlfahrts=Ausschusses, und liessen
ihre Ankunft allen fremden Ministern
noti=
ficiren. Nächstens werden die schon länger
in Paris befindlichen beyden Bürger Blauw
und Meyer als bevollmächtigte Minister der
Generalstaaten durch jene beyden
Gesand=
ten bey dem Wohlfahrts=Ausschuß
einge=
führt werden."
Der Vorschlag zum Aufruf der
Batavi=
schen Bürger zu einer im Haag zu
halten=
den Nazional=Konvenzion ist jetzt
erschie=
nen. Nach demselben sollen 500 Bürger
einen Wähler und 10,000 einen Deputirten
stellen. Wer zum Deputirten gewählt wird,
muß jedes andere öffentliche Amt, das er
bekleidet, niederlegen und erhält 10 Guld.
täglichen Gehalt. Der Hauptzweck dieser
Konvenzion wäre, die Entwerfung einer
Konstituzion für das Batavische Volk, die
Leitung der ausländischen Angelegenheiten,
die Einrichtung der Land=und Seemacht,
die Sorgfalt für den Nazional=Kredit u.
s. w. Alle exekutive Ausschüsse und
Kolle=
gien wären der Konvenzion verantwortlich.
Höchstens ein Jahr nach dem
Zusammentrit=
te, soll die Konvenzion den Plan zur
Kon=
stituzion fertig haben, und wonn diese
an=
genommen ist, eine neue Konvenzion
zusam=
men berufen werden. Die Versammlungen
sollen bey offenen Thüren geschehen und es
soll Kopf für Kopf gestimmt werden.
Dännemark.
Von dem grossen Brande der Stadt
Ko=
penhagen liefert ein Schreiben vom 9. Ju=
nius noch folgende Umstände: „Erst am 7.
Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, also
nachdem das Feuer länger als 48
Stun=
den gewüthet hatte, ist demselben Einhalt
geschehen. Die Anzahl der abgebrannten
Häuser wird von einigen auf 1341, von
andern auf 1363, die Zahl der Strassen
zwi=
schen 41 und 45, und die Zahl der Menschen,
welche nun ohne Obdach sind, zwischen 15,000
und 20,000 angegeben. Der abgebrannte
Theil ist sicher der vierte Theil der Stadt,
und zwar derjenige, welcher eigentlich das
alte Kopenhagen begreift, und am
stärk=
sten bewohnt war. Bey der
Wiederauf=
bauung desselben wird unfehlbar dafür
ge=
sorgt werden, daß die Häuser nach bessern
Mobellen errichtet und die Strassen breiter
und gleicher werden. Den Schaden kann man
noch nicht angeben; man hält ihn jedoch
grösser als den, welchen die grosse
Feuers=
brunst vom J. 1728 anrichtete, indem der
größte Theil der damahls abgebrannten
Häu=
ser in Vergleich mit den jetzigen, kleine
un-
ansehnliche Gebäude waren. Der übrige Theil
der Stadt ist höchst wahrscheinlich nur durch
die nach der größten Anstrengung gelungene
Rettung der Frauenkirche erhalten worden,
weil durch den Einfall der Thürme
dersel=
ben, so wie bey dem Nikolaithurm der Fall
war, gewiß an mehreren Stellen Feuer
aus=
gebrochen seyn würde. Auch die Holms=
und Peterskirche sind unverletzt geblieben,
da man alles anwandte, dem Feuer der
Petri=und Nordenstrasse Gränzen zu setzen.
Jn den übrigen Strassen konnte man dieses,
ungeachtet alle Häuser, die keine
Brand=
mauern hatten, mit unglaublicher
Geschwin=
digkeit niedergerissen wurden, nicht
bewir=
ken, bis das Feuer den Westerwell erreicht
hatte, wo es von selbst aufhören mußte.
Die Art wie das Feuer ausgekommen ist,
weiß man noch nicht, da sich niemand der
Gegend, wo es zuerst entstand, mit Feuer
nähern durfte. Es ist nun eine
Kommis=
sion niedergesetzt, um hierüber Untersuchung
anzustellen. Ein Theil der abgebrannten
Einwohner kampirt nun auf dem Walle
in dem sogenannten philosophischen Gange,
und auf öffentlichen Plätzen unter Zelten,
die einem jeden unentgeltlich aus dem
Zeug=
hause geliefert worden sind. Alle diese
Plätze haben daher jetzt das Ansehen eines
Lagers. Dem Vernehmen nach, sollen die
Zitadelle und die Kasernen von den
leich=
ten Truppen und der Garnison geräumt
und dem ärmern Theil der Abgebrannten
einsweilen überlassen werden, dagegen soll
die Garnison auf dem Norberfelde, wo
be=
reits 3000 Zelte aufgeschlagen sind, kam=
piren; auch werden zwey Blockschiffe
aus=
legen, um die bisher in der Stadt
einquar=
tierten Matrosen mit ihren Familien
auf=
zunehmen. Der Erbprinz (Bruder des Kö=
nigs) und der Herzog von Augustenburg
haben ihre Palläste gleichfalls zur
Woh=
nung einiger Abgebrannten eingeräumt, und
in des erstern Küche wird alle Tage für
je=
den, der es bedarf, gekocht. Die Geschäfte
der verschiedenen Departemente gehen
übri=
gens ihren Gang sort, und haben
haupt=
sächlich die Mittel das Elend zu erleichtern
zum Gegenstande. Durch Unvorsichtigkeit ist
dieser Tage auf einem Linienschiff gleichfalls
Feuer ausgekommen, welches aber sogleich
wieder gelöscht ward."
Jn einem späteren Schreiben vom 13.
Jun. wird folgendes gemeldet: „Am 10.
Abends, ist die aus 8 Linienschiffen und 4
Fregaten bestehende Schwedische Flotte,
unter dem Kommando des Grafen
Wacht=
meister, aus Cartskrona auf hiesiger
Rhe=
de angelangt."
Deutschland.
Nach Briefen aus Berlin, ist der
Kö=
nig am 9. aus Potsdam dahin gekommen,
und hat bey dem Kronprinzen zu Mittage
gespeiset. Hier ertheilten Se. Maj. Jhre
Einwilligung zu der Vermählung der
Prin=
zeßinn Louisa, Tochter des Prinzen
Fer=
dinand, mit dem Fürsten Anton Radziwil.
Diese Familie ist schon in ältern Zeiten dutch
zwey Heirathen mit dem
Brandenburgi=
schen Hause verbunden gewesen, und in
neuern Zeiten verwandt mit den
vornehm=
sten deutschen Häusern. Der Fürst Anton
ist ein Sohn des ehemahligen Palatins von
Wilna und befindet keit einigen Wochen
mit seinen Aeltern zu Berlin. Die
feyer=
liche Verlobung ist bereits am 18. Junius
auf den Lustschlosse zu Bellevüe vollzogen
worden.
Am 11. Jun. traffen die vier
Batailio=
nen Kön. Garden, welche drittehalb
Jah=
re hindurch ben Feldzügen am Rhein
bey=
gewohnt haben, wieder in Potsdam ein.
Der König rite nebst dem Prinzen und
sei=
nem ganzen Gefolge diesem Korps bis
Baumgartenbrück, anderthalb Meilen
weit entgegen, und führte sie sodann bis
an das Brandenburgerthor, wo die vier
Bataillonen vor Sr. Maj. defiliren
muß=
ten; der Prinz Ludwig von
Würtem=
berg führte sie von da in die Stadt.
Nachdem alles eingerückt und die Parole
von dem Könige im Lustgarten gegeben war,
begaben sich sämmtliche aus dem Felde
zu=
rückkommende Offizier auf das alte Schieß
zur Mittagstafel, weiche der König, der
Kronprinz und der Prinz Ludwig nebst
ih=
ren beyden Gemahlinnen, mit Jhrer
Gegen=
wart beehrten; auch waren noch
ausser=
dem viele hohe Fremde dazu eingeladen.
Obgenannte hohe Herrschaften speiseten mit
den Stabsoffizieren im grossen Sale neben
dem Thronzimmer; für die übrigen
Offi=
zier war im grossen Marmorsale die Tafel
gedeckt. Nach aufgehobenem Mahle
be=
gaben sich der König, die beiden Prinzen
nebst Gemahlinnen, Hofstaat und
sämmt=
liche Offizier zur italienischen Operette,
welche auf dem Theater im altem Schlosse
gegeben wurde, und zu welcher auch
Per=
sonen vom Civilstande freyer Zutrit erlaubt
war. Jeder Soldat erhielt an diesem
Ta=
ge eine ganze Löhnung zum Geschenk.
Erinnerung.
Bey nunmehr eintretendem dritten
Jahres=
quartale werden die Liebhaber der Wiener
Zei=
tung, wie auch des posttägigen Frag=und
Kundschaftsbogens, um die gewöhnliche
Vor=
hineinbezahlung ersucht; auch werden wieder
neue Billette gegen Aushändigung der alten
ausgegeben. Wenn jemand die Zeitung
Be=
stallungsweise nehmen will, so haben sich die
hier in Wien Anwesenden im Zeitungskomtoir
in der Rauhensteingasse im Groß Gerlischen
Hause Nr. 976. und die auswärtigen
Liebha=
ber bey dem hiesigen K. K. Obersthofpostamte
deßwegen anzumelden. Das Zeitungskomtoir
kann aber in den Tagen, wo die Zeitungen
ausgegeben werden, keine Pränumerationen
annehmen. Zugleich werden die
Pränumeran=
ten ersucht, auf ihre Scheine Acht zu geben
und sie nicht zu verlieren, sie auch bey
Abhoh=
lung der Zeitung jedesmahl mitzubringen, weil
man, der Ordnung wegen, sich bemüßiget sieht,
ohne Scheine keine Zeitung verabfolgen zu lassen
Anhang zur Wiener=Zeitung 1795. Nro 51.
Wien.
Neu eingegangene freywillige Kriegs=
beyträge.
Verzeichniß von Klagenfurt.
Guld. Kr.
Mathias Scheriau, Handels=
mann im Völkermark.. 50 —
Die Gemeinde Wernberg im
Landgerichte Wernberg. 31 54
Die Kurazie Gomeinde zu
Tam=
schach.... 31 23
Die Gemeinde Umberg im
Werb=
bezirk Tamschach, mittels
Ceßion einer 4 prozentigen
Aerarial=Kornlieferungsob=
ligation.... 42 45
Die Gemeinde Draßnitz im
Werbbezirk Wernberg deto. 63 45
Die Gemeinde Nuß⟨d⟩orf im
Werbbezirk Wernberg, mittels
einer deto.... 57 45
Verzeichniß von Konstanz.
Guld. Kr.
Von der Gemeinde Güttenstein 36 17
— — — Engelswies. 35 50
— — — Ablach.. 48 30.
— — — Altheim. 29 13
— dem Obervogt Dr. Hiller. 16 30
— der Spitalamts=Kassa zu
Waldsee.... 100 —
— der St. Sebastians=Bru=
derschaftspfleg zu Waldsee. 50 —
— dem Städtischen Säckelamt
allda.... 50 —
— der Legrosenpfleg.. 40 —
— unser Liebenfrauenpfleg. 30 —
— der Spendpsleg.. 30 —
— der Geistlichkeit, dem
Ma=
gistrat, dann von der
ge=
sammten Bürger=und
Jnn=
wohnerschaft daselbst.. 92 27
— dem dahin gehörigen
Wei=
ler Diemried... 3 12
Guld. Kr.
— — — — zu Graben. 2 18
— einigen Landpfarr
Angehö=
rigen..... 3 13
— den Unterthanen der
Graf=
schaft Kirchberg, und
Herr=
schaft Wullerstetten.. 500 —
— der Kirchenfabrik zu
Lip=
tingen.... 22 —
— einem angenannten Pfarrer
in der Ortenau,.. 22 —
— dem k. k. Landvogt zu
Günz=
burg, Freyherrn v. Ströhl. 40 —
— den Unterthanen der untern
Herrschaft Weisenhorn
exclu=
sive Altenhofen und Hinter=
Silheim.... 234 30
— den Unterthanen der obern
Herrschaft Weisenhorn. 171 40
— der Landschaft Wiblingen
und der dortigen
Patronats=
geisilichkeit.... 455 —
— der Schusterzunft zu Sulgau 6 48
— — Bauernzunft —.. 7 15
— — Sattlerzunft —.. — 24
— — Strickerzunft —.. 4 —
— — Wollenweberzunft —. 4 —
— — Bäckerzunft —.. 11 —
— — Mühlerzunft —.. 34 6
— — schweren
Handwerker=
zunft —... 7 28
— — Alliirten=Zunft —. 20 3
— — Metzgerzunft —.. 18 43
— — Leinweberzunft —. 5 —
— — Hurthmacherzunft —. 1 12
— — Gärberzunft —.. 8 22
— — Schneiderzunft —. 1 51
— dem Apothecker Bandl. 1 45
— dem Xavier Guhl —. 1 —
— der Gemeinde Wilfersweiler 1 15
Theodor Meßmer zu Sulgan. 1 22
Joseph Anton, Meßmer allda. — 50
Von 3 Ungenannten daselbst. 9 —
Vom Grafen von zeil.. 68 45
Guld. Kr.
Von der Filialkirchenfabrik zu
Hausen ob Allmendingen. 33 —
— der Gemeinde Altheim Bus=
sich..... 60 —
— der Kirchenfabrik allda. 50 —
— der Leprosenpfleg.. 8 —
— der Frauenpfleg.. 4 —
— der Nikolaipfleg.. 4 —
Gram, Pfarrer daselbst.. 5 30
Die k. k. V. Oe. Stadt
Laufen=
burg..... 220 —
Von dem Kollegiatstiste in
Rhein=
felden.... 1100 —
Franz Schäfer, Deutschordens
Schaffner zu Frick.. 22 —
Von der Benediktiner=Abtey zu
St. Trudpert... 500 —
Von einem ungenannten
Pfar=
rer des Fridburger Rural
Ka=
pitels.... 50 —
Verzeichniß von Ofen für den Monat
April 1795.
Von den Gemeinden und einzelnen
Jn=
sassen der königl. Kronherrschaft Altofen,
und zwar des Altofner und Buda=eor=
ser Bezirks, als:
Guld. Kr.
Die Gemeinde Bekasmegyes. 50 —
— — Szanto.. 50 —
— — Buda=eors. 100 —
— Buda Kesz. 100 —
Mathias Frank, Bergmeister
in Buda=eors... 10 —
Bartholomä Schmidt, Richter
allda..... 6 40
Gabriel Mayer, Notar —. 4 30
Johann Holly, Waiservater — 4 30
Peter Trieb, Schullehrer —. 2 16
Gabriel Ursprunger, Buda=eor=
ser Jnnsaß.... 9 —
Math. Feldhofer —.. 4 30
Joseph Wagner —.. 2 16
Joseph Hauser —.. 2 16
Martin Grasel —... 2 16
Andreas Lunz —... 2 16
Joseph Eberharth —.. 4 30.
Guld. Kr.
Marianna Hauserin, Wittib — 4 30
Joseph Kölbel —... 4 30
Math. Hierholz —.. 4 30
Joseph Herzog —... 4 30
Math. Stamel —... 2 —
Johann Höß —... 2 —
Johann Prott —...4 30
Anna Csulitsin, Wittib —. 4 30
Peter Joß —... 2 16
Simon Taxhamer —.. 2 —
Burghard Lamgruber —. 2 —
Philipp Ebner —... 2 —
Joh. Joß —... 2 —
Joseph Wallbacher —.. 2 30
Johann Winkler —.. 2 16
Konrad Schmidt —.. 1 8
Joseph Winkler —.. 1 —
Joseph Taxhamer —.. 1 —
Johann Lobranowitsch —. 1 1
Paul Weißl —... 1 —
Paul Schuberth —.. 1 —
Bonibald Deinger —.. 1 —
Jakob Mühlberger —.. 1 —
Georg Gloß —... 1 —
Adam Skatzol... 2 —
Kaspar Horvath, Pfarrer zu
Miskoloz....9 —
Die Gemeinde zu Maria Rostra 5 —
Der dasige Rentmeister Johann
Schnell.... 10 —
Die Pfarrer des Sepser
Di=
strikts in der Erlauer Diözes 26 30
(Die Fortsetzung folgt.)
Fortsetzung des Verzeichnisses derjenigen
einzelnen Parteyen in Nied. Oesterreich,
welche das sie betreffende Kriegsdarlehen
für das Militarjahr 1794 als eine
unent=
geltliche Gabe angebothen, ober ohne
et=
was schuldig zu seyn, zu einem
freywilli=
gen Beytrage sich erklärt haben.
Von der Stadt Wien.
Guld. Kr.
Frau Maximiliana Freyin v. Röhrn. 127 30
Katharina Pamier, Gouvernante. 20 —
Michael Alexander, Negoziant. 6 —
Franz Oliver.... 48 —
Johann Zehetner, Tischler.. 4 12
Guld. Kr.
Magdalena Edle v. Saagmüller. 12 —
Thaddäus Edler v. Windberg. 48 —
Math. Judenburger, bürgl. Han=
delsmann, als Vormund des
Ja=
kob Sotscheck... 12 —
Johann Georg Siril, bürgerl. Chi=
rurgus, als Wormund der
There=
sia Siril..... 9 50
Peter Witt, Tüchelhandler.. 60 —
Hieronymus Benedikt... 24 —
Anton Stolz, Mechanikus.. 10 48
Fgnaz Anzenhofer, Bildhauer.. 6 —
Anna Mangot, Buchhändlerin. 24 —
Franz Joseph Wollin... 5 45
Jos. Georg Kinnefperger, Bandma=
cher...... 4 —
Philipp Nappenbach, Kaffeesieder. 36 —
Johann Nagel, Tapezierer.. 12 —
Friedrich Potsch, Bauübergeher. 38 36
Bernhard Franke, Klaviermeister. 5 12
Jakob Jahn, Schneider... 5 36
Joseph Halirsch, Lottoeinnehmer und
Tabaktraffikant.... 13 —
Wenzl Millöcker, Kanzellist.. 24 —
Wenzl Franz Huppack... 6 —
Johann Rußwurm, Friseur.. 6 —
Franz Romaner, Frauenputzhandler 12 —
Joseph Schwarz, Tanzmeister.. 12 —
Johann Nep. V. Sietmer.. 360 —
Jakob Blumschein.... 6 —
Josepha Blum⟨e⟩, Haubenmache=
rin...... 6 —
Melchior Streckeisen, Handlungskom=
mißionar..... 9 36
Johann Freisinger, Brieftrageradjunkt 4 20
Eine ungenannt seyn wollende.. 5 —
Wenzl Millöcker, Kanzellist.. 5 44
Ungenannte..... 120 —
Ungenannte..... 5 —
Barbara Boschin, Köchin.. 24 —
Vom Lande.
Kreis=Viertel U. W. W.
L. F. Markt Mödling.
Guld. Kr.
Joseph Hober, Lebzelter... 6 —
Theodor Vökl, Burger... 5 36
Ferdinand Bellmann, Fleischhauer. 12 —
Johann Mich. Schauerstein, —. 4 48
Leonhard Trem l, Fleischseicher. 12 —
Johann Mich. Gobmair, Schulleh=
rer...... 12 —
Franz Kleinroth, Kramer.. 6 —
Guld. Kr.
Johann Schrey, Wirth... 6 —
Joseph Holzer, Binder... 4 24
Johann Gebhart, Schlosser.. 4 24
Joseph Folschler, Lederer.. 4 24
Franz Wins, Glaser... 4 24
Ferdinand Walter, Hutherer.. 4 48
Andreas Guttmann, Weber.. 6 —
Leopold Blumauer, Schuster.. 4 24
Joseph Hammerschmid, Maurer. 4 48
Johann Pränkl, Zimmermeister. 4 48
Heinrich Fuhrmann, Drächsler. 4 24
Jakob Karg, Bäck.... 6 —
Joseph Gabler, Mühler... 6 —
Johann Sturm, —... 12 —
Thaddäus Knoll, Hufschmied.. 4 48
Simon Uhl, Schuster... 4 24
Peter Guttmann, Weber... 4 48
Katharina Verthin, Tischlerin.. 4 24
Joseph Fok, Seifensieder.. 4 —
Joseph Guttmann, Weber.. 4 48
Johann Walcher, Sattler.. 4 24
Johann Stock, Mühler... 4 48
Karl Kerschbaum, —... 6 —
Jgnaz Jofanzer, Bäck... 6 —
Johann Schwäger, Meßner.. 6 —
Michael Maurer, Schlosser.. 4 24
Leopold Tröscher, Schuster.. 4 48
Joseph Poßler, Lederer... 4 48
Ludwig Suchan, Bäck... 6 —
Jgnaz Ecker, Handelsmann.. 12 —
Nik as Lenz, Postboth... 6 —
Joseph Aumüller, Brodladner.. 4 24
Leopold Ottinger, Greißler.. 4 24
Franz Gabler, Mühlerk.... 12 —
Barbara Riegler, Kupferamtsfak=
torin...... 6 —
Antonia Winklev, Postmeisters Wittwe 6 —
Schmederische Pupillen, Ludwig. 5 46
— — — Jgnaz. 5 46
— — — Magdalena. 5 46
Johann Sippel, Justiziar.. 4 24
Johann Schidler, Kramer.. 6 —
Anton Wiedmann, Welßgärber. 4 24
Jakob Schuberth, Binder.. 4 24
Johann Liebmann, Hafner.. 6 —
Joseph Kraft, Wirth... 12 —
Anton Stopver, Bierwirth.. 4 48
Sebastion Giehl, Hufschmied.. 5 36
Lorenz Cozelli, Med. Doktor.. 12 —
Anton Judmann, Bürger.. 6 —
Franz Sechgier.... 12 —
Christoph Jselin, Seidenbandfabri=
kant...... 84 —
Gottlieb Strachnigel, Fabrikeschreiher 24 —
Guld. Kr.
Wilhelm Guhr, Appreteur.. 6 —
Wilhelm Bernhard, —.. 6 —
Mathias Schejer, —... 6 —
N. Groppin, Jnteressentia der
Band=
fab⟨ri⟩k...... 19 12
Christian A⟨〈…〉⟩, Jnteressent
der Fabrik...... 19 12
Andreas Fürbaß, der ält... 24 —
Joseph Würth, Lo⟨⟩. 6 —
Elisabeth Me⟨〈…〉⟩, Piquemacherin. 6 —
Karl Grabenwöger, Taz=und
Un=
geldeinnehmer.... 6 —
Johann v. Ruffer, Oberlieutenant. 12 —
Joseph Raf, Mühler... 8 —
Joseph Westermayr, Bäck.. 6 —
Herrschaft Lichtenstein.
Schloß Lichtenstein.
Karl v. Holzhausen, Verwalter. 48 —
Ferdinand Macht, Binder.. 5 31
Joseph Pfizner, Buchhalter.. 12 —
Brunn am Gebürge.
Eva Heldin..... 57 36
Katharena Heldin.... 69 7
Adam Merk, gewest. Handlungsdiener 6 —
Martin Wober.... 4 19
Math. Weis, Sch⟨u⟩llehrer.. 5 48
Johann Kreninger, Tischler.. 4 30
Georg Sternecker, Würstlmacher. 1 —
Christian Bräuer, Aufschläger. 9 —
Georg Eggenberger, Chirurg.. 12 —
Anton Fellner, Binder... 4 7
Joseph Gabath, Seifensieder.. 6 —
Franz Bortner, Chirurg.. 12 —
Johann Schauer, Kramer.. 6 —
Leopold Schweighofer, Bäck.. 6 —
Florian Fischer, Zimmermeister. 6 —
Franz Köck, Fleischhauer.. 6 —
Joseph Frank, Hafner... 6 —
Thomas Wasche, Wagner.. 3 —
Philipp Schieller, Bäck und Kramer 6 —
Joseph And⟨e⟩, Schmied... 4 —
Franz Moser, Handschuhmacher. 2 —
Balthasar Schmid, Schlosser.. 4 4
Jakob Seifried, Wasenmeister.. 5 —
Enzersdorf.
Ursula Andraft.... 75 —
Anton Auanger, Fleischhauer.. 12 —
Jakob Helehofer, Nagelschmied. 1 —
Anton Müllner, Schneider.. 4 23
Math. Flissenschuh, Bäck.. 6 —
Math. Schauer, Kramer.. 2 —
Gebhard Welko, Bestandwirth. 2 —
Klausen.
Joseph Rieglmüller, Bestandmühler. 4 2
Guld. Kr.
Vorderbriel.
Andreas Schmid, Müdler.. 5 10
Hinterbriel.
Justina Seitzin, Mühlerin.. 24 —
Anton Höldrich, Mühler.. 48 —
Herrschaft Enzersdorf an der Fischa
und Fischamend.
Guld. Kr.
Aloys Wittmann, Amtschreiber. 10 12
Karl Wurz, gewester Verwalter. 24 —
Elisabe⟨t⟩h Gallerin, passauische
Hof=
kammerrathswittwe... 6 —
Joseph Ma⟨〈…〉⟩, Mühler.. 6 —
Marianna Wagnerin, Mühlerin. 6 —
Joseph Adelgeist, Binder.. 6 —
Kreis=Viertel O. W. W.
Herrschaft Mitterau.
Johann Beck, Amt⟨s⟩chreiber.. 2 —
Johann Ru⟨f⟩f, Kanzleyschreiber. 2 —
Math. Höllrigl, Fleischhauer.. 13 30
Marianna Maischberger, Mühlerin. 6 —
Wiselburg und Rottenhaus.
Anton Jos. Geiter, k. k. Wegkom=
missar..... 2 —
Joseph Schauer, Bräuer und Wirth 4 30
Franz Fichtl, Bäck und Wirth. 4 32
Magdalena Schallerin, Fleischhauerin 1 30
Martin Windbacher, Eisengeschmeid=
handler..... 1 —
Johann Kastenberger, Mühler. 1 28
Bernhard R⟨〈…〉⟩, Wagner.. — 30
Katharina Sturmin, Fleischhauerin. 1 —
Johann Thier, Schuster... — 30
Paul Zimmermann, Färber.. 1 —
Andreas Wehedore, Wirth.. — 30
Johann Dürnplatz, Schneider.. — 30
Joseph Pilfinger, Wirth.. — 30
Anton Hubner, Hafner... 1 30
Paul Kirthberber, Gattler.. 1 —
Theresia Sighar in, Mühlerin.. 2 —
Pulvermühl.
Joseph Winkler, Pulvermacher. 10 —
Andreas Welschner, Binder.. — 15
Joseph Greibel, Mühler.. 1 —
Johann Georg Fuchs, Schneider. 1 —
Anton Bomberger, Mühler.. — 34
Johann Georg Zitzenberger, Bäck. 2 —
Johann Georg Sch⟨〈…〉⟩, Schuster. — 34
Mir⟨r⟩erwasser.
Johann Wunderer, Schuster.. — 15
Seba⟨s⟩tan Arpol⟨d⟩, Tischler.. — 30
Johann Philipp, Schlosser.. — 17
Martin Tscholl, Schuster.. — 20
Hofdekret.
Se. K. K. Maj. haben in Beziehung auf
den neunten Artikel der Ferdinandeischen
Berg=Ordnung vom Jahr 1553 allerhöchst
zu beschliessen geruhet, daß bey der
gegen=
wärtigen Verfassung des Berg=und
Wald=
wesens, nicht nur die Aussicht über
Wasser=
flüsse und Hut=oder Hufschläge den
poli=
tischen Stellen obliege, sondern auch
je=
der, der ein Rißwerk, Klausen, Rechen,
Schwemm=und Lendgebäude, einen
Kohl=
platz, Kohlbahrn und U⟨n⟩terlegkohlbahrn
anlegen will, hierzu die Erlaubniß bey den
politischen Landes=und Hefstellen, und
war zuerst bey dem Kreisamte ansuchen
müsse; dieses aber vor Ertheilung der
Er=
laubniß, die Grundobrigkeiten und
Unter=
thanen, oder andere Grundbesitzer und
Par=
teyen, welche an der Sache einen Antheil
haben, wie auch jenes Berggericht, das
es betrifft, und die Landesbaudirekzion zu
vernehmen habe, damit wegen allenfalls
eintretender Entschädigung, die nöthige
Vo⟨r⟩sorge getroffen werden möge.
Welche allerhöchste Entschliessung in
Fol=
ge Hofdekrets vom 2. Januar d. J. zur
Nachachtung hiermit bekannt gemacht wird.
Wien den 18. Junius 1795.
Verstorbene zu Wien.
Den 18 Juni Jn der Stadt.
Dem Hrn. Paul v. Cantineau, Jntendant b. Sr.
kön. Hob. d. Herz. Albert v Sachs. Tesch s. Fr.
Maria, alt 50 J in d. unt. Breunerstr. N. 1157.
Dem Stanisl Zwach, Kanonier, s. W. Maria A.
alt 43 J. ind. Salzgrießkassärn.
Vor der Stadt.
Dem Hrn. Jos. Millinger, bgl. Maurermeist. s. Fr.
Anna, alt 48 J. im Lichtent. N. 163.
Dem Hrn. Jos. Kautsch, bgl Weinwirth, s. K.
Franz, alt 1 J. am Himmelpfortgr. N. 24.
Dem Martin Fraundorfer, Tischler, s. K. Elis. alt
3. J. zu Margaret N. 5.
Anton Zettner, Brandweiner, alt 42 J. am Neubau
N. 90.
Mich. Neybacher, Holzbauer, alt 58 J. im
Ler=
chenf. N 10.
Dem Joh. Hummer, schutzv. Tandler, s. K. Joh.
alt 9 J. am Neubau N. 147.
Franz Böck, Fleischhauerkn, alt 27 J.
Anton Hartl, Fleischhauerkn. alt 32 J.
Jos. Mare⟨〈…〉⟩ Studios alt 16 J. alle 3 b. Barmh.
⟨ ⟩ ⟨ ⟩, ⟨ ⟩ alt. 64 J im Jnvalidenh.
⟨ ⟩ ⟨Ogronik⟩ alt 20 J.
Jvan Billischof alt 20 J.
⟨ ⟩ Ritzer, alt 26 J.
Paul ⟨Petnarz⟩, alt 25 J.
Alber Unter⟨⟩, alt 31 J.
Steph. Hei⟨⟩, alt 20 J.
Senio Prodiuk, alt 20 J. alle 7 Gem. im Milltarsp.
Leop. Walter, Tagl. alt 64 J.
Franz Zeininger, Tagl. S. alt 11 J.
Anna M. Ott, Dienstm. alt 39 J.
Peter Veibauer, Tagl. at 50 J.
Paul Sack, Zimmergs. alt 79 J.
Elis. Schweighofer, Handarbeit. alt 71 J.
Rosalia Mayerhofer, Hauskn. Wit. alt 66 J.
Maria A. Bauer, Zimmergs. Wit. alt 70 J.
Hr. Ant. Franz Brauneis, gew. bgl. Hausinhab.
alt 75 J. alle 9 im allg Krankenh.
Summa 28 Personen, darunter 8 Kind.
Den 19. Juni. Jn der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
Franz Topsch, Riemergs. alt 30 J. auf d Wieden
N. 66.
Dem Jos. Theurer, herrs. Bedient. s. K. Cath. alt
6 J. in Rossau N. 6.
Dem Joh. Wiedmann, Hafnergs. s. K. Josepha,
alt 3 J. im Lichtent. N. 59.
Dem Math. Sebra, herrs. Kutsch. s. K. Elis. alt 1
J. auf d. Landstr. N. 294.
Maria A. Koll, Tandl. Wit alt 64 J. in d. Alster=
vorst. N. 8.
Dem Hrn. Joh. Peschke, bgl Strumpfwirkerkermeist.
s. K Elis. alt 6 J in d. Leopoldst N. 25.
Hr. Wenzl E⟨⟩, k. k. Stempelmeist. alt 42 J.
am Neubau N. 94.
Dem Ferd. W⟨⟩, Pikeemach s. K. Anna M.
alt 2 J. am Neubau N. 98.
Dem Joh. Ehrnreich, Satllergs. s. K. Joh. alt 1. J.
am Hungelgr. N. 7.
Mich. Utzeck, alt 28 J.
Peter Fuchs, alt 22 J.
Jvan S⟨e⟩miuw, alt 19 J.
Pavel Czurr, alt 19 J.
Mich. Ro⟨〈…〉⟩, alt 25 J. alle 5 Gem.
Mich. Müller, Büchsenmach. alt 22 J. alle 6 im
Militärsp.
Andrä Kurzmann, Tagl. alt 64 J.
Valentin Hahner, Bedient. alt 58 J.
Regina Fridl, Dienstm. alt 48 J.
Maria A. Reißinger, Handarbeit. alt 36 J.
Hr. Jos. v. Kakono, kön ungar. Hofkanzelist, alt
41 J. alle 5 im allg. Krankenh.
Summa 20. Personen, darunter 6. Kind.
Den 20. Juni. Jn der Stadt.
Barthol Zach, Hausmeist. alt 61 J. nächst dem
Stubenthor N. 832.
Vor der Stadt.
Hr. Joh. Rosenbeck, k. k. Kammerthürhüt. alt 64
J. auf d. neu Wieden N. 255.
Dem Franz Lacherbauer, Tagl. s. K. Leop. alt 1
J. im Lerchenf. N. 45.
Franz Stadler, Schreiber, alt 37 J. in d. Josephst.
N. 130.
Joh. Georg Kirchenbauer, Tagl. alt 40 J. in der
Leopoldst. N. 208.
Dem Joh. Mich. Schütz, Weber, s. K. Ferd. alt 1
J. am Thury N. 81.
Gregor Jatzeowiz, at 27 J.
Peter Kronsperger, alt 19 J.
Stanisl. Koczuk, alt 22. J.
George Lehrer, alt 36 J.
Jak. Zagartzky, alt 29 J.
Jak. Migosch, alt 32. J. alle 6 Gem. im Militärsp.
Georg Studenrauh, Tagl. alt 88 J.
Joh. Huber, Webergs. alt 28 J.
Georg Müllner, Tagl. alt 58 J.
Maria A. Pretzner, Dienstm. alt 30 J. alle 4 im
allg. Krankenh.
Summa 16. Personen, darunter 2. Kind.
Den 21. Juni. Jn der Stadt.
Dem Hrn. Jos. v. Dierfeld, k. k. Hofsekret. im geb.
Kammerzablamt, s. Fr. Gem. Theresia, geb v.
Hackher zu Hart, alt 86 J. am Bauernm. N. 561.
Gottfr. Feige, Portier b. b. Erzderz. Christina kön.
Hoh. alt 54 J. a. d. Augustin. Bastey N. 1185.
Pater Peter Reichenbacher, a. d. Franziskanerord.
alt 56 J. in ihr. Klost. am Franziskanerpl.
Fr. Cath. Ribela, pens. k. k. Hofkriegsbuchhalt.
Raitoffiz. Wit. als 81 J. nächst b. Stubenthor
N. 799.
Rochus Hatter, Shneider, alt 64 J. in d. Wipp=
lingerstr. N. 288.
Vor der Stadt.
Dem Joh. Süß, Bildhauer, s. W. Eva, alt 44 J.
am Neubau N. 147.
Joh. Szenty, alt 20 J.
Dobra Nikolay, alt 34 J.
Andreas Denelisch, alt 17 J.
Plus Malata, alt 32 J.
Jvan Bazarnik, alt 19. J. alle 5 Gem im Militärsp.
Anna Neumüller, Kammerdien. Wit. alt 73 J.
Cath Zach, Krankenwart alt 30. J.
Eva Schwarz, Kutsch. Wit. alt 75 J.
Joh. Erlacher, Tagl. alt 82 J. alle 4 im allgem.
Krankenh.
Summa 15. Personen.
Privilegium.
Wir Franz der Zweyte von Gottes Gnaden
er=
wählter römischer Kaiser ⁊c. ⁊c. ⁊c. Beken=
nen öffentlich mit diesem Brief, und thun kund
allermänniglich, daß Uns Unser und des Reichs
lieber Getreuer, Franz Joseph Rötzl, Buch=
händler in Unserer Restdenzstadt Wien, in
Un=
terthänigkeit zu vernehmen gegeben, wasmassen
er ein Werk unter dem Titel: Denkmale der
christlichen Glaubens=und Sittenlehre aus allen
Jarhunderten, gewählt, und übersetzt von
Mi=
chael Denis, k. k. Hofrath, und ersten Custos
der Hofbibliothek, in 3 Bänden, von 6
Ab=
theilungen, jede von 3 Jahrhunderten, in 8vo,
im offenen Druck herauszugeben Willens sey, die=
bey aber einen seinen darauf zu verwendenden
großen Kosten schädlichen Nachdruck besorge, zu
dessen Verhütung Uns derselbe um Erthellung
Unsers kaiserlichen Druck Privilegii
allerunter=
thänigst bitte. Wenn Wir nun gnädiglich
an=
gesehen, solche des Supplikanten demüthigft
ziem=
liche Witte, anbey auch die Nutzbarkeit des
Wer=
kes selbst in gnädigste Erwägung gezogen
ha=
ben, so haben Wir ihme, Rößl, seinen Erben,
und Nachkommen, die Gnade gethan, und
Frey=
heit gegeben, thun solches auch hiemit, wissent=
lich, in Kraft dieses Briefes, also und
derge=
stalt, daß derselbe, seine Erben, und
Nachkom=
men, vorgedachtes Werk in offenen Druck
auf=
legen, hin und wieder ausgeben, seilhaben, und
verkaufen mögen, auch ihnen solches Niemand,
ohne ihrem Wissen, oder Willen, weder ganz,
noch zum Theil, weder auch unter diesem noch
anderem Format, innerhalb 10. Jahren, von
Dato dieses Briefes an zu rechnen, im helligen
römischen Reiche nachdrucken, und verkaufen soll.
Und gebieten darauf allen und jeden Unsern und
des heiligen Reichs Unterthanen, und Getreuen,
insonderheit aber allen Buchdruckern, Buchfüh=
rern, Buchbindern, und Buchhändlern, bey
Ver=
meldung einer Strafe, von 5 Mark löthigen
Goldes, die ein jeder, so oft er freyentlich
hier=
wider thäte, Uns halb in Unsere kaiserliche
Kam=
mer, und den andern halben Theil
mehrbesag=
tem Rößl, oder seinen Erben, und
Nachkom=
men unnachläßig zu bezahlen verfallen seyn soll,
hiemit ernstlich, und wollen, daß ihr, noch
ei=
nige aus euch selbst, oder jemand von
euertwe=
gen, obangeregtes Werk, innerhalb den
obbe=
stimmten 10 Jahren, nicht nachdrucket, histra=
hiret, feilhabet, umfraget, oder verkaufet, noch
auch solches andern zu thun gestattet, in
keiner=
ley Weise, noch Wege, alles bey Vermeidung
Unsere kaiserlichen U⟨n⟩gnade, obbestimmter Pön,
und Verlust desselben euren Drucks, den vielge=
meldter Rößl, seine Erben, und nachkommen,
oder deren Befehlshabere, mit Hülfe und
Zu=
thun eines jeden Orts Obrigkeit, wo sie
der=
gleichen bey euch, oder einem jeden finden
wer=
den, alsogleich aus eigener Gewalt, ohne
Ver=
hinderung männiglichs, zu sich nehmen, und
da=
mit nach ihrem Gefallen handeln und thun
mö=
gen. Hingegen soll er, Rötzl schuldig und
ge=
halten seyn, bey Verlust dieser Unserer
kaiserli=
chen Freyheit, die gewöhnlichen fünf Exemplare
von dem ganzen Werk, Unserm kaiserlichen
Reichs=
hofrath einzuliefern, und dieses Privilegium dem
Werk selbst anderen zur Warnung vorandruncken
zu lassen. Mit Urkund dieses Briefs, bestegelt
mit Unserm kaiserlichen anhangenden Jnnstegel,
der gegeben ist zu Wien, den 21. Tag des
Mo=
nats May im 1795. Jahre, Unserer Reiche,
des Römischen im dritten, des Ungarisch und
Böhmischen aber im vierten Jahre.
Franz.
Vt F zu Colloredo
Mannsfeld.
L. S.
Ad Mand. Sac.
Cæs. Maj. pr.
Jgn. v. Hofmann.
Todgefundene Mannsperson.
Den 9. v. M. ist in der Donau unweit des
Mitterhaufen in der Theisserr Freyheit und im
Landgerichte Grafeneck eine Mannsperson todt
gefunden worden. Dieselbe war dem Ansehen
nach über 50 Jahr alt, und hatte sehr wenige
Haare am Haupte, sie mißt 5 Schuh 3 Zoll.
Jhre Gesichtsbildung ist beynahe unkennbar, da
sie bereits in Fäulung übergegangen ist. Jhre
Kleidung bestund in einem Hemde, einer alten
ledernen Hosen, die um den Leib mit einem
Riemen, und um die Knie gleichfalls mit
Rie=
meln gebunden war, und in einem schwarzen
zeu=
genen Leibel mit zindenen Knöpfen; hatte aber
weder Strümpfe noch Schuhe an. Wien den
18. Junius 1795.
Erinnerung
an die Mitglieder des für die Wittwen und
Walsen der herrschaftlichen Wirthschaftsbeamten
in Niederösterreich bestehenden Versorgungs=
instituts.
Die Mitglieder Nr. 25, 46, 48, 56, 70,
73, 110, 146, 169, 170, 217, 222, und
242, welche mehrmal die halbjährigen
Beyträ=
ge in den für allzeit festgesetzten Zahlungefristen
zu entrichten vernachläßiget haben, werden mit
Bezug auf den 4. §. der Jnstitutsgrundregeln,
zufolge welchen gegen die Säumigen nach
frucht=
los ergangener Ermahnung ohne weitern mit der
Ausschliessung vorgegangen werden müßte, zu
Entrichtung ihrer Rückstände ermahnet. Den
Wittwen, aufgestellten Gerhaben, und jenen
Mitgliedern, welche von dem
Versorgungsinsti=
tute mit einem Aushilfsquantum bethellet sind,
wird nicht minder wiederholt bedeutet, darauf
bedacht zu seyn, daß ihren Penstonsquittungen,
in welchen immer die Zeitfrist vom 1. Jäner bis
Ende Juni, dann vom 1. Juli bis Ende
De=
cember zu erscheinen hat, fedesmal auch das
Zeug=
niß des Ortspfarrers, daß sie noch am Leben,
und Wittwen sind, bergefügt sey, widrigens
al=
len denen, die dieses nach so oftmaliger
Ermah=
nung unterlassen, die Pension, oder das ihnen
bewilligte Aushilfsquantum versagt werden würde.
Jene Wittwen aber, welche den Todfall ihrer
Gatten anzeigen, haben nebst dem
Todtenschel=
ne, immer auch ihren Tauf=und Trauungsschein
beyzubringen. Kreisstadt Kornneuburg den 23.
Juni 1795.
Reisegssellschafter wird gesucht.
Ein Herr, welcher willens ist von Wien nach
Prag, Dreßden, Leipzig, Bremen, und
Ham=
burg zu reisen, sucht einen Reisegesellschafter, um
selben in seinem eigen gut gedeckten Wagen
Ge=
sellschaft leisten zu können, ein derley Liebhaber
beliebe sich deßwegen bey dem Hrn. Gastwirth
zu der ungarischen Krone um das Nähere zu
er=
kundigen.
Reisegesellschaft wird gesucht.
Es wünscht sich jemand, der in kurzem in
sei=
nem eigenen 4sitzigen ganz bedeckten Kallesch von
hier nach Lemberg mit Extrapost abzugehen
ge=
denkt, einen oder mehrere Reisegefährten. Wer
solcher zu seyn Welleben trägt, wird ersucht, sich
am St. Petersplatz im Palmischen Haus Nr. 549
im dritten Stock in der Kanzley um das Nähere
zu erkundigen.
Eröffnung eines Lusthauses im Prater.
Jgnaz Joseph Tischler, Caffeesieder in der
Stadt beym Schabdenrüssel, macht es sich zur
Pflicht dem hohen Adel und verehrungswürdigen
Publikum bekannt zu machen, daß er Sonntag
den 28. sein erkauftes Lusthaus im Prater bey
dem kais. Lusthaus vis-a-vis eröffnen wird, all=
man man mit allen R⟨e⟩friskaden, Caffee, Bar=
baros mit Obers, mit Limonie, und mit Wasser,
Schokolade mit Obers und mit Wasser, Limo=
nade, Mandelmilch, Oranchat, und allen Sorten
Gefrornen, feinen und Mittelroseglien, warmen
und kalten Obers, mit guten Milchbrod, frischen
Pomeranzen, und allen Sorten Backwerk, alles
in beßter Qualität, bedienet werden kann. Er
wird sich bemühen jedermann eine reine und
prompte Bedienung zu leisten, und dittet daher
ihm nur einen zahlreichen Zuspruch zu gönnen,
welche Bitte ihn nur glücklich machen kann.
Nachricht vom Casino im Baaden.
Die Köche und Zuckerbäcker von obbenannten
Casino, haben die Ehre einem hohen Adel, wird
geehrten Publikum bekannt zu machen, daß man
alle Tage zu Mittag und Abends im Casino
als auch über die Gasse pr. 40 kr. mit 5=und
zu 1 fl. Mit 7 Schüsseln, sammt Confect dazu,
so weiter auch um mehrere Gulden, dann wird
man auch mit einzelnen Speisen um einen
billi=
gen Preiß auf das bestmöglichste bedienet werden.
Bey Tafeln wird nach Mehrheit der Personen
mit noch mehreren Schüsseln, als wie oben
ge=
meldet worden, servieret. Jedoch ersucht man
wegen besserer Bedienung halber, einige
Stun=
den vorher zu bestellen. Weine sind von
ver=
schiedenen Gattungen von beßter Qualität
vor=
handen, als alter Oesterreicher, ferner
ungari=
sche, als Ofner, Dedenburger Wermuth, dann
Erlauer, Razersdorfer, St. Georger und
Me=
nischer Ausbruch, wie auch verschiedene
Tokay=
erweine nach dem alldortigen Tarifen um die
billigsten Preise, alwo das mehrere zu ersehen
ist. Auch sind von allen Gattungen seine
Zu=
ckerbacke⟨r⟩eyen, Loth und Pfundweis, wie auch
verschiedene Gefrorne und Refrescaden Glas=
Maß=oder Seitelweis, von beßter Qualität
so=
wohl im Haus als über die Gasse zu haben.
Uibrigens findet man Zimmer Tagweis, wie
auch auf mehrere Täge, Wochen, oder
Mo=
natweis, um einen sehr billigen Preiß.
Köche und Zuckerbäcker vom
Ca=
sino empfehlen sich zu Jedermanns
hohen Gnade.
Gesundheitswässer.
Bey Andreas Hubmer, burgl. Handelsmann,
am neuen Markt zu den sieben Säulen, sind zu
bekommen nachstehende von einer löbl. medicini=
schen Fakultät approbirte Gesundheitswässer, als:
Nohiescher Sauerbrunn, Egerischer deto, Billt
ner Sauerbrunn in großen Krügen, deto in
klei=
nen, Sa⟨⟩ Bitterwasser in grossen Krügen,
deto in kleinen, Selterwasser und Stecknitzer
Mi=
neralwasser. Man kann alle diese Wässer
ein=
zeln u⟨n⟩d auch schon in ganzen Kisten verpackter
bekommen, und verspricht die beste Bedienung.
Um an Sonn=und Feyertägen mit obigen
Wäs=
sern bedienet zu werden, können sich Liebhaber
deshalb in der Wohnung zum schwarzen Rössel
neben dem goldenen Ochsen anfragen.
Ungarischer Weichselwein,
wie auch nach stehende ungarische Weine sind zu
haben bey Johann Georg Hammer, privilegirten
Weinhändler, unter den Tuchlauben im rothen
Jgel Nr. 572. Zu dessen Empfehlung mehrere
Worte zu gebrauchen, würde überflüßig seyn, da
er es sich zur Pflicht gemacht, den hohen Adel,
und das schätzbareste Publikum mit eben den
äch=
ten Weinen, wie er durch so viele Jahre mit
aller Zufriedenheit an Mann gebracht hat, auch
in Zukunft bestmöglicht zu bedienen.
Weichselwein, die Maß 36 kr.
Weiße Weine
fl. kr.
Ruster, die Niaß.... 1 12
deto. ...... — 48
deto...... —36
Jnsulaner.. ... — 44
Razersdorfer.... — 36
deto... — 24
Weiner.... — 30
Nesimisner.... — 30
Schomlauer.. .... — 36
Dedenburger... — 30
Ertra Bitterwein das Geltel.. — 28
Ruster, die Niaß.... 1 12
deto. ...... — 48
deto...... —36
Jnsulaner.. ... — 44
Razersdorfer.... — 36
deto... — 24
Weiner.... — 30
Nesimisner.... — 30
Schomlauer.. .... — 36
Dedenburger... — 30
Ertra Bitterwein das Geltel.. — 28
Rothe Weine.
Ofner, die Maß.... — 36
deto........ — 30
deto....... — 24
Erlauer...... — 48
deto....... — 36
Menischer......... — 48
Ezexarder..... — 36
Wihlaner..... — 36
Weißer Ausbruch.
Georger, die Großseitelbouteille.. — 42
Tokayer...... 3 —
deto..... 2 —
deto..... 1 30
Rother Ausbruch.
Menischer..... 1 20
Mittel wider die Sommersprossen.
Dies schon seit zwey Jahren allgemein be
kannte Bleichwasser ist von nun an durch den
gan=
zen Sommer bey Ludwig Mansberger, k. k.
priv. Buchbruck⟨e⟩r in seinem Anmeldungsgewölbe,
in der Stadt, in der Seitzergasse, hinter der
großen Kriegskanzley, neben der k. k. Ob⟨e⟩rpoli=
zeydirektion Nr. 232 zu bekommen. Die ganze
Portion kostet 3 fl. 20 kr. Die halbe 1 fl. 40 kr.
Da zugleich im vorigen Jahre die Erfahrung
ge=
lehret, daß die Uiberschickung dieses Mittels in
fl⟨ei⟩ßiger Gestalt man den Beschwerlichkeiten, und
bey großer Entfernung auch vielen Frachtlohn
un=
terliegt, so wird es heuer auch zum erstnmal in
trockner krystalischer Gestalt in fingerlangen
Bü⟨〈…〉⟩=
gen gut verwahret, vom 1. May angefangen,
ausgegeben, wozu die Verfahrungsart beym Ge=
1795
Nro. 51.
brauche der Ankündigung beygefügt ist. Die
gan=
ze Portion kostet 3 fl. Die halbe 1 fl. 30 kr.
Endlich konnte auch im vorigen Jahre nicht jede
Bestellung befriediget werden, theils weil
man=
che zu spät in der Jahrszeit geschah, und dann,
weil die Vorsicht, es in trockner Gestalt zu
lie=
fern nich gepflogen worden ist, daher jeder
be=
liebige Abnehmer ersuchet wird, sich bey Zeiten
zu melden. Jene, welche im vorigen Jahre
größere Anzahlen abgenommen haben, erhalten
in diesem ebenfalls eine befriedigende Provision.
Verschiedene Mittel.
Mit Erlaubniß einer k. k. ni. öst. Regie=
rung macht Frau v. Senftleben aus Berlin
allen hohen und niedern Standespersonen ihre
Kunst und Wissenschaft bekannt: 1) Versteht
sie die Kunst bey jungen und alten Personen,
denen die Haare ausgehen, daßxxffe ihnen nicht
weiter ausfallen, sondern merklich zuwachsen,
und wo gar kein Haar da ist, bringt sie in Zeit
von 8 Wochen wieder weiche zum Vorschein;
Personen, die sich selbst bedienen, bezahlen das
Fläschchen von ihrem Arkanum für 2 fl. — 2)
Besitzt sie ein englisches Pflaster, womit sie
de=
nen, die mit Hühneraugen behastet sind, ohne
Schmerzen in 2mal 24 Stunden hilft; für
Standespersonen sagt sie keinen Preis, andere
bezahlen für jedes großes schmerzhaftes
Hüh=
neraug 1 fl. und für 1 Stück Salbe 15 kr.
Auch hilkt sie denen, so mit Frostblattern
be=
haftet sind. — 3) Sommersproffen, Leberfie=
cke und Hitzpöcke vertreibt sie mit einem sehr
berühmten englischen Waschwasser, davon das
Fläschel 30 kr. kostet. — 4) Besitzt sie einen
berühmten Balsam und ein trefliches Pulver
für schmerz=und schadhafte Zähne, das den
Scharbock und Weinstein im Munde löset, und
ihre Schönheit wieder giebt, der Balsam
ko=
stet 30, das Pulfer 15 kr. — 5) Das
engli=
sche Handöl, das Flaschel 30 kr. — Zugleich
macht sie bekannt, daß über öfters geschehene
Aufforderung sie entschlossen sey in das Haus
zu kommen, um die Hühneraugen heraus zu
nehmen, auch jährliche Bestallung hierauf
an=
zunehmen; unr bittet sie die Stunde einen Tag
vorher gefälligst zu melden. — Obige
Medi=
kamenten samt dem Gebrauchszetek sind zu
be=
kommen in ihrer Wohmung am Petersplatz
Nr. 555 im 4ten Stock, die Thüre wo das
Zettel angeklebt ist.
Mannsklerdermacher Anzeige.
Franz Heizmann, burgerl. Schneidermeister,
wohnhaft am alten Fleischmarkt nächst der
Haupt=
mauth im Groß=Kätzischen Haus Nr. 732 auf
der zweyten Stiege im vierten Stock wo F H an
gezeichnet ist, erbietet sich gegen baare
Bezah=
lung fein gut und wirthschaftich zu arbeiten: er
zeigt hier wie hoch mirtelgrosse Staatskleider von
eingelassenen Tuch mit seinen Kanasasfutter und
gleichen Knöpfen zu stehen kommet; mit
Cha=
lon, Tamis, oder Kortunfutter um 1 fl. 20 kr.
mit Ewise um 4 fl. 20 kr. höher als hier
an=
gemerkt ist; es gilt ihm gleich, ob man selbst
ein=
kauft, oder zur Auslage einen Vorschuß gibt. Rock,
Weste und Hosen von 6 fl. Tuch 26 fl. 30 kr.
von 4 fl. Tuch 22 fl von 2 fl. 36 kr. Tuch
16 fl. 40 kr. Von 26 Groschen Tuch 12 fl.
von breiten Halbruch 16 fl. 30 kr. Rock und
Hosen von 6 fl. 20 fl. 30 kr. von 4 fl. Tuch 17
Fl. 30 kr. von 2 fl. 36 kr. Tuch 13 fl. 20 kr.
von 26 Groschen Tuch 9 fl. 45 kr. Ein englischer
Kaput von 6 fl. Tuch 22 fl. Von 4 fl. Tuch 18
Fl. von 2 fl.36 kr. Tuch 12 fl. 20 kr. Ein
Ka=
puifrack ist um 2 fl. ininderer, oder nachdem die
Bestellung seyn witd. Ein Chemis von 4 fl.
22 fl. 30 kr. von 2 fl. 36 kr. Tuch 14 fl. Von 1
Fl. 36 kr. Tuch 10 fl. 30 kr. von 25 Groschen
Tuch 9 fl. Eine Hosen von schwarzen Sartin
mit rauhen Barchetfutter 3 fl. 15 kr. Ein
Frack von gestreiften Halbruch nach der letzten
Mode 12 fl. 30 kr. Ein Kaput von 26 Grosch. Tuch
9 fl. Auch werden Bekesche nach der neuesten Facon
gemacht Ulbrigens verschert er durch Beweis der
dauerhaften Arbeit ferneren Beyfall zu rdalten.
Tuchfabrik.
Das von der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regte=
rung den Unterzeichneten bereits am 7. May d. J.
verliehene förmliche Landesfabriks Befugniß wird
mit dem Beysatze bekannt gemacht, daß nunmehr
in ihrer Fabrik in der Leopoldstadt in der
An=
kergasse Nr. 17 Tücher jeder Gattung nach
Be=
lieben können besteflet werden; auch sind daselbst
indessen bis auf weitere Anzeige eines bequemern
Ortes Tücher stückweise und ellenweise für
ei=
nen sehr billigen Preis zu dekommen.
Joseph Michäleck und Comp.
Fortepiano zu verkaufen.
Es ist 1 grosses Fortepiano von einem guten
Meister täglich zu verkaufen. Kauflustige können
sich deshalb am Graden im Schlossergassel im
Krammerischen Bierhaus Nr. 597 im 3ten Stock
anmelden.
Ankündigung neu verfertigter Tischlerarbeie.
Johann Gottlieb Winneguth, bürgerl. Tisch=
lermeister, macht einem hoden Abel und
vereh=
rungswürdigen Publikum bekannt, daß bey ihm
von verschiedener Gattung besiverfertigter
Tisch=
lerarbeit alsogleich, oder gegen Bestellung halb
möglichst zu haben ist. Er hat sein
Verkauf=
gewöth am neuen Markt neben den Kapuzinern
im Schlosneckischen Haus Nr. 1173, seine Woh=
Nung im Bürgerspiral Hof Nr. 5, Sitegen Nr. 9,
ersten Stock Nr. 56.
Jn der Franz Seizerschen Buchdruckerey,
im k. k. Taubstummen=Jnstitute nächst der
k. k. Hauptmauthaus zu haben:
Die Urtheile über die fünf den 20. May
zu Ofen im Königreich Ungarn
enthaup=
teten Staatsverbrecher, namentlich: Jgnaz
Joseph Martinovits, gewesenen k. k. Rath, und
insulirten Abt von Szazvar; Joseph
Haino=
czy, ehemaligen Hofkammersekretar; Johann
Laczkovics, ganz ausgetretenen Rittmeister;
Franz Szentmarian; und Jakob
Si=
gray, Supernumeratr Beisitzer der Distriktual=
Tafel zu Güns, schon gefalzen 2 kr.
Die Fortsetzung von den übrigen Verurtheilten
wird ehestens folgen.
Bey Aloys Doll.
Buchhändler am Stephansfreydhofe im deutschen
Haufe ist zu haben:
Liebesabentheyer eines alten Wiener=Jung=
gesellens, 2ter Theil, 8. Wien 1795. 24 kr.
beyde Theile 45 kr.
Warton und Sidney, oder die geretteten
Freun=
de, ein drammakisches Gemälde in 5
Aufzü=
ges, 8 das. 1795. 20 kr.
Lichtenbergs (G. C.) ausführliche Erklärung der
Hogarthischen Kupferstiche, mit verkleinerten
aber vollständigen Copien, 2te Lieferung von
6 Platten, 4 fl. 30 kr. Beyde Lieferungen 9 fl.
Seltene und erhabene Ansichten der Natur nach
den. kostbarsten Werken und Zeichnungen in
Ku=
pfer gestochen, und mit einer Schilderung
ver=
sehen, Oue folio Breslau 1795. 6 fl.
Burgsdorf Anleitung zur sichern Erziehung und
Anpflantzung der einheimischen und fremden
Holzarten, welche im Freyen fortkommen, 2
Theile mit Kupf. gr8. Leipz. 1795. 2 fl.
Bildergallerie (neue) für junge Söhne und
Töch=
ter zur angenehmen und nützlichen
Selbsthe=
schäfrigung aus dem Reiche der Natur, Kunst,
Sitten und des gemeinen Lebens, 2ter Band,
mit 146 illum. Abbild gr8. Berlin 1795. 5 fl.
Bennigsen (Frhr. v) Gedanken über einige dem
Offizier der leichten Reiterey nothwendige Kennt=
Nisse, mit 14 Kupf 4 Riga 1794. 6 fl.
Stoll (Mar.) Heilungemthode in dem praktischen
Krankerhaufe zu Wien, 6ten Theils 1ter Band,
gr8 Brisl 795. 1 fl. 15 kr. Alle 6 Th. 11 fl. 30 kr.
Gil (Fr) Anweisung zu einer sichern Methode die
Völker vor den Blattern zu bewahren, und da=
durch die gänzliche Ausrottung dieser Krankheit
zu erlangen, mit einer Vorrede von Dr. Faust,
gr8. Leipzig 1795. 54 kr.
Faust (D. B. Chr.) Gesundheitskatechismus zum
Gebrauche in den Schulen, und beym
häuslt=
chen Unterrichte, mit 4 Holzschnitten, 6 Bogen
stark, 2te Auslage, 8 das. 1795. 6 kr.
Allgemeines Bucherverzeichniß von der Leipziger=
Ostermesse, 1795. 36 kr.
Bey Johann Schulmeister,
bürgerl. Buchbinder, in der Wollzeile Nr. 808
sind folgende sehr branchbare Bücher um
bey=
gesetzte äußerst wohlfeile Preise zu haben:
71 Brittisches Museum für die Deutschen, her=
ausgegeben vom Hrn. Professor Eschenburg,
4 Bände, 8. Leipz. 777. statt 7 fl. 30 kr.
ganz neu um 2 fl.
72 Les Amans d'Auterfois, par Madame
la Comtesse de B***, 3 Parties, gr. 12.
a Paris 768. ganz neu um 40 kr
73 Auctarium ad Alberti Haleri Elementa
Physiologiæ Corporis humani, 4to maj.
Lipsiæ 780..statt 3 fl. ganz neu um 45 kr.
74 Schreiberi (Johannis) introductio in
Phy-
fiologiam medicam, 4. maj. Lipf. 757. 2 fl. um 30 kr.
75 Chronogischer Auszug der Geschichte von
Frankreich, a. d. Französischen des Hrn. v
Hainault, übersetzt von Tröltsch, 4. Bamb.
760. statt 3 fl. 30 kr. ganz neu um 45 kr.
76 Beyspiele von Volkstugenden auf alle Tage
des ganzen Jahres zum Unterricht der Jugend
und der gemeinen Leute, a. d. Französischen
übers. 2 Thle. 8. Bamb. 789. ganz neu um
45 kr.
77 Les Entretiens des Voyageurs fur la
Mer, 4 Tomes en 4 Volumes, avec
bel-
les fig gr. 12. a Paris 783..ganz neu um
1 fl. 8 kr.
78 Gallerie des Portraies, ou Portraits des
Homme illustres, qui ont paru depuis
les Romains, gr. 12. a Paris 769769ganz
neu um 34 kr.
79 L’lliade, Traduction nouvelle, 2
To=
mes en 2 Volumes, gr. 12 a Paris 770. neu um 51 kr.
80 Viktor (Carl Christian) neu eröffneter
öster=
reichischer Bildersaal, 5 komplette Bände,
oder 25 Hefte, mit sehr vielen schönen
einge=
druckten Kupfern, gr. 8. Wien 790—92. (Die
Pränumeration allein hat 8 fl. 20 kr. geko=
ster) ganz neu brosch. um 3 fl.
81 Histoire de l’Empereur Charles VI, par
la Lande, 6 Tomes en 6 Volumes, 8.
a Ia Haye 743..statt 7 fl. 30 kr. in steifen
Bänden um 2 fl.
82 Jugels (Johann) das redende Orackel in
seiner Narursprache, welches das Geheimniß
der wirkenden Natur im mineralischen Reiche
entdeckt, gr. 8. Leipz. 773. satt 2 fl. 30 kr.
ganz neu um 34 kr.
Ankündigung
gemahlene Conchylien Werke betreffend.
Der zu Ende genannte Verfasser unternimmt
eine vollkommne systematische Ausgabe aller
bis=
her bekannten Conchylien. Um, also Kenner und
Liebhaber nicht dem Fall auszusetzen, sich auf
das gegebene Wort des Verfassers verlassend,
zum Ankauf so theurer Werke verleitet worden
zu seyn, und sohin das ausgelegte Gerd bereuen
zu müssen, legt er Jedermann zur Probe diesen
gegen wärtigen gemahlenen Einleitungsplan vor
Augen, welcher ebenfalls als eine blosse
Einlel=
tung betrachtet, nach demen meist angenommenen
Systemen verfaßt worden ist. Daß die Unkösten
bey einem so grossen Werke beträchtlich seyen,
glaubt er nicht erst erweisen zu müssen. Jn folge
dessen (und damit alle jene, äusserst
umangeneh=
men Begegnungen beseitiget würden, die man
von einigen Domestiken bey Ulberschickung der
Werke dulden muß) bittet der Unternehmer die
Pl. Tit. Herren Liebhaber um die blosse
Sub=
seription für die Zukunft. Bekanntermassen hat
der Verfasser nie einen Heller vorhinein begehret,
und wird auch niemals die mindeste Anticipetion
annehmen. Die Subskription dienet blos zu dem
Ende, damit auf die Stärke der Rustlage
künf=
tigen Werken gerechnet werden könne. Die Pl.
Tit. Hrn. Hrn. Borhschafter, Gesandten und
Mandatarit ⁊c. ⁊c., die einstweilen provisorio
nomine zu unterschreiben belieben, sind bey nicht
einlaufender Bestättigung von Seiten ihrer
aller=
höchst und Höchsten Souvrainen Landesfürsten ⁊c.
keinerwesse an die sodinnige Abnahme meines
Werks gebunden. Diesen stehet es frey den ge
madlenen Plan zur Einsicht bey mir abhollen zu
lassen. —Joh habe nur noch zu melden, daß
1) eine sehr grosse Anzahl theils von noch in kei
nem Werke vorkommenden, theils wirklich neuest
entdekten Stücken erscheinen werder. 2) Das
For=
mat ist groß Regal und groß Modian auf
be=
sten holländischen Papier in Folio. 3) der Text
ist Latein und Deutsch, in gebrochenen Columen
mit den schönsten Lettern, und empfiehlt sich schon
hierdurch; daß selber in der Albertischen Druckerey
bearbeitet wird. 4) die Nomenclatur ist lateinisch,
deutsch, französisch, englisch, holländisch, in so
ferne selbe zu finden ist. 5) die Gemählde
wer=
den der Natur allerdings entsprechen, und die
vorkommenden Stücke theils natürlich, theils ab=
gezohen, auch einige im ihren Perlenmutter und
sonstigen Glanz erscheinen. 6) auf alle Fälle ist
geforget, daß dieses Werk auch sogar auf einen
sich ereignen könnenden Tod des Verfassers (der
Gott seye Dank gesund ist) ungehindert
fortge=
setzet werden könne, da die Originalten
insge=
sammt entweder von der besten Hand gemahlen,
oder aber in Natur vorhanden sind, und sich
be=
reits nahinhaste Conchylien=Freunde angebothen
haben, alle in ihren Sammlungen vorhandenen
seltsamen Stücke dem Verfasser willig zum
kopi=
ren darzubiethen. Folglich hindert nichts, wo=
durch die Ausgabe (wenn noch die Anzahl der
Liebhaber hinlanger) gedemmet werden würbe
7) der Preis dieses gegenwärtigen systematischen
auf 13 Platten in 155 Stücken bestehenden
be=
stens gemahlenen Prospekts kostet ungebunden
samt etlich 20 Bogen Text in groß Regal
For=
mat 40 — in Median=Format follo 36 fl. und
wird zu Ende Juni oder Anfangs Juli sicher
fertig. — Der Verfasser ist weit davon entfernt,
diesem seinen Werke besondere, und am
wenig=
sten solche Vorzüge zuzueignen, wodurch andere
Männer, die in diesem Fach mit Ruhm
gear=
beitet hab⟨e⟩n, im mindesten herabgesetzt würden;
er überdaßt es dem Urtheil des Kenners und
Lieb=
habers. Er wünscht aber auch zugleich, daß
mancher, der dieses Werk sich anzuschaffen
ge=
sinnet ist, nicht bloß den Mann, der nur erst
seit kurzen die Bücher abzustauben die Ehre hat,
allen Glauben beymesse, und so wie es bey
ei=
nigen Betträgen hie and da geschehen, nach
solchen Domestiken Urthellen, de Gemählde für
schlecht ausrufte. Es ist doch immer ein grosser
Unterschied zwischen Bücher rangiren und
ver=
fassen, zwischen Lichhaber und Kenner seyn,
zwischen Begegnungen von Herrn oder Knecht. —
Wer diesen gemahlenen Prospekt in seiner
Woh=
nung begehrt, kann täglich damit von 10 Uhr
früh bis 3 nachmittags bediene werden. Nur
bittet der Verfasser, weil diese 13 Platten bald
übersehen sind, selbe nicht über einen Tag
auf=
zuhalten. Allerhöcht des Kaisers und Kaiserin
Majestäten haben den Subsceriptionsbogen
aller=
gnädigst unterzichnen zu lassen geruhet, und die
gemahlenen Gegenstände mit höchsten Beyfall
aufgenommen.
Beyläufig zur gleicher Zeit erscheinet der sechste
Beytrag zur Naturgeschte deren Vögeln, wel=
chen sich de⟨⟩ zu lassen der hochgebohrne
Reichsfürst und Herr, Herr Anton Theodor
Fürst v. Colloredo, Erzbischof zu Ollmutz, Her=
Zog ⁊c. ⁊c. ⁊c. erlaubet haben. — Dieser Beytrag
anthält abermahl etliche 40 Stück deren
seltsam=
sten gemahlenen Vögeln, und wird der Band
nebst den gewöhnlichen Preis pr.8 Dukaten.
auch zu 4 Dukaten, und 10 fl. zu haben seyn.
Letzteres zu dem Ende, damit diejenigen
Pfarr=
berren ⁊c. die ein ächtes Portrait Se. Fürstl.
Gnaden zu haben wünschen, solches samt dem
Band um den möglichst geringen angekündigten
Preis haben können. Wien den 25. Juni 1795.
Joachim Joh. Nep. Spalowsko
M. Dr. und Staabsmedicus der Stadt
Wien der königl Böhmischen Gesellschaft
der Wissensdhaften Mitglied, wohnhaft in
der Gellergasse-N.1094 in 1ten Stock rechts.
Bierkübl zu verkaufen.
Bey Paul Kro eiß, burgerl. Holzdandler in
Oedenburg, ist in ein Bräuhaus eine Bierkübl
von besten ausgedörrten vier Zoll dicken und drey
Klafter langen lerchbaumen Pfosten, samt aller
Zubehör, zu verkaufen. Wer dazu Belieben
hat, kann sich bey obgenannten Herrn Kroneiß
melden.
Weine und Fässer
Weine zu verkaufen.
Auf der Landstrasse in der Ungergasse bey dem
goldenen Karpfen sind über 200 Eimer alte
Ge=
birgweine mit oder ohne Faß in verschiedenen
Gattungen, als 4 zwanzig Eimer, 1 dreyßig
Eimer, 2 fünfzig Eimer, wie auch mehrere leere
Faß, als 20, 30, 40, und ein 92 Eimer, auch
die ganze Kellereinrichtung, Ganter, Gattel,
Weinseil, und noch mehreres zu verkaufen. Die
Weine sind auch faßweis zu haben. Kauflustige
belieben sich bey dem Eigenthümer dessen, dem
Wirth, auf der Wieden in der Paniglgasse
bey dem goldenen Stab Nr. 311 zu melden.
Von der Herrschaft Gloggnitz in Ni. Oest.
V. U. W. W. wird hiemit bekannt gemacht:
daß in der daselbst gwischen Neunkirchen und
Schottwien an der Sratzer=Posistrasse liegenden
Probstey Gloggnitz nachsiehende gute ungarische
und österreichische Gebürgsweine, ohne Fässer,
um billige Preise zu verkauken seyen, als:
Kaltenberger 1760er 51 Eimer, Gumpoldskirch=
ner 1788er 51 Eimer, Silbersberger 1760er
49 Eim. deto 88er 52 Eim deto 89er 51 Eim.
Nuster 88er 51 Eimer, dero deto 48 Eimer,
Kreuzer 1760er 52 Eimer, Groißbacher 1790er
48 Eimer, St. Georger 1788er 46 Eimer.
Wer deinna Belieben trägt diese Weine
ein=
zeln oder mitsammen käuftich an sich zu
brin=
gen, kann sich in der Probstey täglich melden.
Kalesch zu verkaufen.
Es ist ein sehr niedlich und dauerhaft
gemach=
tes 4sitziges Kalesch, welches sowohl einspännig,
als zu 2 Pferden, sowohl bey der Stadt als
auf Reisen zu gebrauchen ist, täglich um billigen
Preis zu verkaufen. Kauftustige belieben sich auf
der Landstrasse neben den Augustinern in der
6 Krügelgasse Nr. 421 im zweyten Stock um
das weilere zu erkundigen.
Wägen zu verkaufen.
Auf der Mariahilferstrasse bey den 3 Juden
Nr. 122 stehr bey dem Sattlermeister ein
über=
führtes Reiskalleß, mit grader Lamoy, welches
ganz in Riemen hänge, grün angestrichen, mit
einen Radschuh versehen, täglich um 70 fl. zu
verkaufen. Auch sind alda neue Wagen zu
fin=
den, zwey Kalserwäger, 4 zweysitzige, ein
vier=
fitziger Bastard, zwey Siraßburgerchalse
verschie=
dene Kallesse, drey Pierutsch, wovon eines
un=
ten offen, das Dach zum wegnehmen, mit
engli=
schen Seitenbügeln. Ein überführter viersitz⟨i⟩ger
Wagen, grün lakirt, mit eisenen Federn, Schwa=
nenhals, eisenen Scheiben und Achsen; dann ein
überführtet Pierutsch, mit gelben Plüsch
ausge=
macht, und auf 4 Personen zum sitzen gerichtet,
auf Riemen, mit Bäumen unter den Kasten.
Wagen und Pferde zu verkaufen.
Es ist ein moderner Galla Schwimmer der
je=
doch von hohen Standespersonen alltäglich zu
führen ist, mit dazugebörigen Gallageschirr auf
2 Pferde von braunen Leder, mie oden Deckel
und Scheuledern, auch also ausgenäzt, um
ei=
nen billigen Preis zu verkaufen. Kauflustige
daben sich anzufragen beym rothen Thurn Nr.
80 in der Sonne im ersten Stock auf der untern
Stiege. Auch sind allda zu erfragen 2
Caros=
slers, Rappen Hengsten, und ein schön lakirtes
Pirutsch
Pferde zu verkaufen.
Es sind in der Singerstrasse Nr. 920 zwey
Wagenpferde, Schimneln, täglich zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich daselbst im Stall, oder
beym Hausmeister anzufragen.
Wagenpferde zu verkaufen.
Es sind täglich 2 kastanienbraune
Wagen=
pferde, Wallachen, von 15 Faust hoh, zu
ver=
kaufen. Kaufliebhaber belieben sich des mehreren
in Weinhaus im v. Häringschen Haus Nr. 19
anzumelden.
Reitpferde zu verkaufen.
Es sind 4 schöne fehlerfreye Reitpferde
Wal=
lachen, worunter Schimmel, deren einer 14,
der andere 9 Faust mißt, dann ein Rapp mit
15, unden Braun mit 16 Faust; ferner 2
jun=
ge kästenbraune Wagenpferde; starke 16 Fa ist
hoh, täglich zu verkaufen, und ist sich dießfalls
in der hintern Schenkenstrasse Nr. 51 in den
Stallungen, dann in jener in der Löwelstrasse
Nr. 73 zu erkundigen.
Wohnung wird gesucht.
Es suchet jemand für ben gegenwärtigen
Som=
mer, entweder in Mödling, Meidling, Hiezing
oder Nußdorf eine Gartenwohnung, die aus 5
Zimmern, einer Küche und einen brauchbaren
Hausgarten bestehen soll, bey der es aber nicht
dara⟨u⟩f ankömmt, ob die Zimmer meublirt sind,
oder nicht. Wer demnach eine solche Wohnung
zu verlassen gesonnen ist, beliebe sich hierwegen
bey Hrn. Joseph Mumb, burgl. Handelsmann
zum Zeberbaum am Graben, anzumelden.
Wohnung zu verlassen.
Jn der Alstergasse in dem Haus des Hrn.
Doktor Genzinger Nr 25 ist der erste Stock,
mit Spalieren, Sesseln, und Spiegeln versehen,
und bestehend aus 9 Stuck meistens groß und
schönen Zimmern, dann einer Stallung für 6
Pferde und Wagonschupfer für 3 Wägen, nebst
dem Promenadegenuß eines großen Gartens für
diesen Sommer bis zur Ausz⟨⟩ nach Michaeli
um den geringen Preis von 100 Gulden zu
al=
len Stunden zu verlassen, und sich deßwegen bey
dem Hausmeister anzufragen.
Wohnungen zu verlassen.
Jn der Singerstrasse Nr. 932 vom rothen
Apfel gegenüber ist im ersten Stock eine
wohl=
eingerichtete mit allen Meubeln versehene
Woh=
nung, bestehend aus 9 Zimmern, Kuchel, Kel=
ler, Boden, Holzgewölb, dann einer Stallung
auf 4 Pferde, Heugewölb und Wagenschupfen,
alltäglich vierteljährig zu verlassen; auch ist
all=
da auf künftige Michaeli ein Gewölb auf die
Gasse und 2 kleine Keller zu verlassen; ferners ist
auch auf dem Haarmarkt neben dem kleinen
Waagdaus im Kleineßigmacherischen Haus Nr.
653 der ganze erste Stock, bestehend aus 4
Zim=
mern, Kuchel, Keller und Holzgewölb
wohlein=
gerichtet, alltäglich monatlich, oder halbjährig
zu verlassen. Die weitere Auskunft über diese
Wohnungen bekommt man in oberwähntem
Hau=
se in der Singerstrasse Nr. 932 im 3 ten Stock.
Schloß zu verlassen.
Eine Herrschaft in Ni. Oest. welche in der
Nähe von Ruxß, Schrattenthal, Fladnitz, und
Protzendorf liegt, gedenket ihr schön meublirtes
Schloß, sammt einen grossen Zier=und
Ka=
chelgarten, dann der grossen und kleinen Jagd
um einen Betrag von 100 Ducaten Jahrweis
zu vermiethen. Liebhaber hiezu belieben sich der
weiteren Auskunft wegen, in Wien bey Hrn.
Joseph Mumb, burgl. Handelsmann zum
Zeder=
baum am Graben, anzufragen.
Wohnung zu verlassen, und Haus zu
ver=
kaufen.
Jn Breitensee nächst Penzing ist eine
Som=
merwohnung, bestehend in 3 meublirten, und 2
ausspalirten Z⟨i⟩mmern, nebst 2 Kabinetten, ei=
ner Küche und Garten über Sommer, monat=
weis, oder auf 1 Jahr zu verlassen. Auch ist
das Haus Nr. 25, bestehend in 2 Zimmern,
1. Küche, großen Vorhaus, Keller auf 300
Eimer, guten Pumpenbrunn, nebst 4
Woh=
nungen, und 4 Küchen, Stoßung auf 8 Stück
Rindvieh und 3 Pferde, 1 großen Stadel und
2 Schupfen, geräumigen Hof, und einem
Gar=
ten mit oder ohne Grundstücke zu verkaufen.
Sowohl wegen einem oder dem andern ist sich
daselbst bey dem Hausinhaber zu erkundigen.
Haus zu verkaufen.
Jn einer der hiesigen Vorstädte auf einem
bürgerl. Grund und angenehmen Lage ist
täg=
lich ein neu gebautes, 2 Stock hohes Haus,
welches noch 17 Freyjahre zu geniessen dat, um
sehr billigen Preis zu verkaufen; solches wirft
nach den wirklich bestehenden Zinsungen 7 reine
per Cent von dem Capital ab, um welches es
bindangegeben würde; wer sonach Belieben trägt
dieses Haus käuflich an sich zu bringen, beliebe
die weitere Auskunft im deutschen
Zetrungskomp=
toir in der Naubensteingasse Nr. 976 einzuholen.
Haus zu verkaufen.
Jn einer der angenehmsten nahen bürgerl.
Morstadt ist ein Haus aus freyer Hand mit
Garten, Stallungen auf mehrere Pferde, mit
oder ohne Mendeln, und gleich zu beziehen, zu
verkaufen; worüber man das Nähere bey dem
burgerl. Oediererladensitzer im Kurrentgassel
er=
fahren kann.
Haus neben der rothen Mühl zu verkaufen.
Zu Meidling nächst Schönbrunn ist das Haus
Nr. 43 zu verkaufen. Dieses Haus empfiehlt
sich besonders durch die angenehme Gegend und
prächtige Aussicht. Der Umfang desselben ist
groß, und durch seine natürliche Lage angenehm
abwechselnd. Bey dem Eingange in der Ebene
führt der Weg zwischen Traubengeländer und
fruchtbaren Bäumen zur nach und nach
zuneh=
menden Anhöbe des Hauses hin, wo sich die
ganze schöne Gegend rundamher dem Auge
dar=
stellt. Rückwerts des Hauses gegen Mittag
be=
findet sich ein Obst=und Küchengarten, worin
ein langer Traubengang; von den besten Gat=
tungen Reben angebracht, und alle Gänge mit
Weinbecken beseßt sich Mitten durch den
un=
tern Garten fließt ein kleiner Bach aus der Quelle
des Schönbrunnerschlosses. Anbey befinden sich
noch 4 Brünne, und eine große Bleiche. Das
Haus sebst besteht aus einigen theils sehr
ge=
räumigen, theils kleinern Zimmern, und
beson=
ders schönen Sommerwohnungen, einen großen
Keller, und eine Remis, nebst anwendbaren
Be=
hälenissen für Stallungen. Des weitern hat man
sich eben allda zu erkundigen.
Haus zu verkaufen
Am Rennweg ist das Haus Nr. 23, beste=
hend in 7 Zimmern, samt einen Keller, Holz=
lager und guten Boden, dann einen sehr guten
Obstgarten täglich zu verkaufen, und sich um
das nähere bey der Hauseigenthümerin im
Co=
mödlengässel Nr. 1070 im Riemerischen Haus
im dritten Stock wo das Biershaus ist, zu
er=
kundigen.
Haus zu verkaufen.
Es ist ein neugebautes Haus, kaum einige
hundert Schritt vor der Linie auf einer der
gang=
baresten Poststrassen, bestehend in zweyen
Woh=
nungen, sammt Kucheln und aller Zugehör, ei=
nen geräumigen Kuchel=und Dost=dann einen
besondern Krautgarten, zusammen auf 280
Qua=
draiklafter berechnet, um einen sehr billigen Preis
täglich zu verkaufen. Nähere Auskunft glebt das
k. k. priv. deutsche Zeitungskomtoir.
Haus zu verkaufen.
Zu Atzgersdorf, eine Stunde von Wien, ist
das Haus Nr. 33, bestehend in 2
Wohnzim=
mern, 4 Jnwohner Zimmern, Stadel, Stallung
1 kleinen Keller und Hausgärtel, nebst 2
Kü=
hen, etwas Federvieh, 5 bis 7 Joch
Grund=
stücken, worunter 1 Tagw. Wiesen, und 1
gro=
ßer
ßer Krautgarten mit begriffen ist, täglich zu
ver=
kaufen. Liebhaber haben sich im nämlichen Haus
anzumelden.
Licit. Huberische Mobilien
Von dem k. k. Staatsgüteradministrations=
grundbuchsamte wird hiemit bekannt gemacht:
es sey auf Anlangen Joseph Fleischhacker, Grund=
richters am Lorenzergrund, als Administrator des
Hauses Nr. 12 allda, wider die Hubertsche
Er=
ben, benanntlich Elisabeth Binderin, Anna
Mun=
din, Anna Rierin, und Jakob Huber, wegen
eines rückständigen Wohnungszinses pr. 124 fl.
in die gerichtliche Feilbietung der in die
Pfän=
dung genommen, und geschätzten Mobilien, und
Effekten, bestehend in harten Kästen, Tischen,
Kanapee, Sesseln, Bettern sammt Bettgewand,
Spiegel, Bilder, dann 11
Seidenzeugwerkstüh=
len, sammt Zugehörde, gewilliget, und zu
Vor=
nehmung dieser Licitation 3 Termine, und zwar
der erste auf den 30. dies, der zweyte auf den
30. Juli, und der dritte auf den 31. August
d. J. dergestalt bestimmt worden, daß, im Fall
obberührte Mobilien und Effekten weder bey dem
ersten, noch zweyten Termin um die Schätzung,
oder darüber an Mann gedracht werden könnten,
solche bey dem dritten auch unter der Schätzung
bindangelassen werden sollen. Die Kauflustige
haben daher an obbestimmen Tägen vormittag
um 9 Uhr in dem Hause Nr. 12 an Lorenzer
Grund zu erscheinen.
Licit. Scherischer Gartengrund.
Von dem Edlen v. Zornischen Grundbuch über
den Freygrund Jägerzeil und Anvogtung wird
hiemit bekannt gemacht: es sey auf des Hrn.
Dr. Pausinger, als Philipp Scherischen
Cura=
tor ad actum, in die öffentliche Feilbietung des
in die Philipp Scherische Verlassenschaftsmasse
gehörigen, auf der Erdbergmais liegenden Loos
Nr. 18 zum dasigen Grundbuch dienstbaren
Ui=
berländgartengrund, gewilliger worden. Da nun
die auf den 8. April und 15. Juni angeordnet
geweste Verßeigerungstagsatzung fruchtlos
abge=
laufen, wird hiemit zur Versteigerung des
ge=
dachten Gartengrund, als der 30. Juni d. J.
mit dem Beysetze festgesetzt, daß, wenn
gedach=
ter Gartengrund nicht um den Schätzungswerth
angebracht wird, derselbe auch unter der
Schä=
tzung, jedoch salva ratificatione der Philipp
Scherischen Pupillarinstanz, hindangegeben
wer=
den würde. Es haben demnach jene, welche
diesen Gartengrund zu kaufen gedenken, an
ob=
besagten Tag in der Grundbuchskanzley in der
Wallnerstrasse Nr. 149 im 3 ten Stock früh um
9 Uhr zu erscheinen.
Licit. Edarisches Haus
Von der Amtskanzley des Stifts
Klosterneu=
burg wird hiemit bekannt gemacht: es habe
Ro=
salia Röhrnböckin, cess. nom wider Franz
Eder, und Maria Anna dessen Ehewir hin zu
Unterdöbling wegen einen Schuldbetrag die
Feil=
bietung der gegentheiligen, auf 750 fl. geschätz=
ten Behausung Nr. 10 sammt Garten
bewir=
ket. Da nun zur diesfxälligen Versteigerung 3
Termine, und zwar für den ersten der 30. Juni,
für den zweyten der 30. Juli, und für den
dritten der 29. August d. J. vormittag um 9
Uhr mit dem Beysatze bestimmt worden sind,
daß, weun gedachte Behausung sammt Garten
weder bey dem ersten noch zweyten Termin um
die Schätzung, oder darüber an Mann gebracht
würde, solche bey dem dritten auch unter der
Schätzung hindangegeben werden soll; so haben
diejenigen, welche um gedachte Behausung samt
Garten zu bieten gedenken, sich an gesagten
Tä=
gen und Stund in die Franz Evertschen
Be=
hausung Nr. 10 zu Unterdöbling einzufinden.
Licit. Grießlers Haus.
Von dem Ortsgericht der Herrschaft
Haders=
dorf wird anmit bekannt gemacht: es habe
To=
blas Grießler, diesiger Unterthan, sich
entschlos=
sen, seine unter dieser Jurisdiktion im Dorfe
Weidlingau besitzende steuerbare Behausung Nr.
15, sammt 3∫4 Tagw. Garten, 5 Tagw. Haus=
und 11∫2 Tagw. Uiberländwiesen, mit den
sämmt=
lich dabey befindlichen Vieh und Fahrnissen
ver=
steigerungsweis zu verkaufen, und um die
Be=
stimmung der Licitationstagsatzung angesucht, zu
welchen Ende daun der 30. d. M. Juni
anbe=
raumt worden ist. Alle diejenigen also, welche
ersagte Bebhausung an sich zu bringen gedenken,
haben sich am erwähnten Tage vormittag um
10 Uhr in der hiesigen Amtskanzley
einzufin=
den, und ihre Anbote zu machen; inzwischen
aber kann alltäglich die Behausung und
Grund=
stücke in A. genschein genommen, und der
An=
schlag mit den weitern Bedingnissen eingesehen
werden.
Licit. Effekten.
Mit Bewilligung einer hochlöbl. ni. öst. Re=
gierung werden den 2. Juli d. J. auf der
Sei=
lerstatt bey der eisenen Birn Nr. 1005 im
2ten Stock zwey rautene Nadeln, und zwey
de=
to Ningel, dann etwas Gold unb verschiebenes
Silber, nicht minder grosdetour=atlas=tafet=
musselin=und kottunene Frauenkleider, derley
Mäntel, etwelche Reste alte Niederländer=und
Brüßlerspitz, sondern auch Leib=Tafel=und
Haus=
wäsch, dann hartfournirte Schreib=Anfsatz=und
Gläserkästen, sammt Porzelain und Gläser,
Soffen, Sessel, Tische, Zinn, Kupfer, Mes=
sing, und verschiedene Geräthschaften, zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
li=
citanbo verkauft.
Licit. Effekten.
Den 2. Juli werden mit hoher
Regierungs=
bewilligung in der Josephstadt in der Kaiserstrasse
bey dem goldenen Harnisch nächst der Apotheke
Nr. 60 zu ebener Erde verschiedene
Verlassen=
schaftseffekten, als etwas Silber, Manns=und
Frauenkleider, derley Wäsch, etwas
Bettge=
wand, Zinn, Kupfer, Meßing, und mehr
an=
dere Geräthschaften, zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagstunden licitando verkauft.
Licit. Wechselbriefe.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: daß den
2. und 16. Juli d. J. als 2ten und 3ten Termin
früh um 9 Uhr in der Rathsstube dieses Gerichts in
der Herrngasse im k. k. Appellationshause Nr.
59. 16 Stuck Wechselbriefe jeder 1000 fl. und
jeder dd. St. Pölten den 1. Oktober 1792 von
Albrecht und Körbier an ordre Ferdinand Heim
ausgestellt, wovon der erste den 1. Oktober d.
J. und sodann alle Jahr einer pr. 1000 fl. am
ersten Oktober fällig wird, welche
Wechselbrie=
fe auch satzweis vorgemerket sind, versteigerungs=
weis werden hindangegeben werden, und falls
sich bey dem zweyten Termin um den, in ein,
oder anderen Jnstrument vorgeschriebenen
Be=
trag kein Käufer fände, bey dem dritten
Ter=
min auch um einen geringeren Anboth an die
Meistbietenden verkauft werden würden.
Licit. Effekten und Wägen.
Den 6. Juli und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden mit hoher Regierungsbewilligung auf
der Mehlgrube in dastgem Saal Nr. 1074
ver=
schiedene Verlassenschaftsfahrnisse, als Manns=
und Frauenschmuck, goldene Dosen, Uhren,
Silber und Gallanterien, gestickt bordirt=und
glatte Manns=auch Frauenkleider, Wildschur
und Pelze, Westen, sehr feine Mannsleibwäsch,
und verschiedenen Frauenputz, Spitze und Reste
Seidenzeug, grosse Spiegel, Luster, Wand=
und Stockuhren, Feuergewehr, Porzelain, Spa=
liere von rothen Damast, Soffen und Sessel,
gemalte Bilder, und englische Kupferstiche in
Rahmen, ein Forte piano, hart und weiche
Kästen und Tische, Bettstätte, Bettgewand,
gestickte und glatte Schaberacken, englische und
ordinare Sättel, Pferdgeschirr, Phä⟨〈…〉⟩, 4sitzi=
ge Wägen und Kallessen, dann mehr andere
Geräthschaften licitando gegen alsogleich baare
Bezahlung hindangegeben.
Licit. Brillantring.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
an=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Joachim Baruch, priv. Großhändlers allhier,
wider den Joseph v. Weinberg, wegen
schuldi=
gen 300 st. sammt 4 procentigen Jnteressen vom
18. August 1794 in die Feilbietung eines zum
Faustpfand gegebenen, und auf 280 fl. gericht=
lich geschätzten ovalen Brillantringes, gewilliget,
auch hiezu für den letzten Termin der 6. Juli
d. J. mit vom Anhang bestimmt worden, daß,
wenn gesagter Brillantenring bey der
dermali=
gen dritten Ausbietung um den Schätzungswerth
nicht sollte an Mann gebracht werden können,
solcher auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würde. Es werden demnach sie
Kauf=
lustige an den obbestimmen Tag in der. Woh=
nung des Großhändlers Varuch, in der
Wollzei=
le Nr. 800 im 3ten Stock zu erscheinen haben.
Licit. Pferd und Wägen.
Den 7. Juli werden mit Bewilligung einer
löbl. Landesregierung auf der Wieden im
Alster=
gassel bey den 2 Schimmeln 39 Stück Pferde,
und zwar englische Reit=und Pirkutschpferde,
Starten, Wallachen Herrnkleppers und
Zug=
pferde zu 2, 4=und 6spännige Züge, auch
meh=
rere Wägen von verschiedener Gattung nebst
Geschirr, zu 2, 4 und 6 Pferden, englische
und andere Sättel, englische Kotzen, den
Meist=
dielenden hindangegeben werden. Gedachte 39
Pferde und Wägen werden den Tag vor der
Licitation in vorbenannter Vorstadt bey den 2
Schimmeln von früh 6 bis Abends 6 Uhr den
Kauflustigen auf Verlangen vorgezeigt werden.
Licit. Weine und Fässer.
Mit obrigkeitlicher Bewilligung wird den 7.
Juli nachmittag um 3 Uhr ausser der
Hunds=
thurnerlinte zu Meidling im Färberischen Haus
Nr. 1 über 200 Eimer Gebirg=und
Landwei=
ne, sammt Foß von verschiedenen Jahren, lici=
tando verkauft.
Licit. Zinnerische Effekten.
Von dem Meetropolitankapitel wird hiemit
be=
kannt gemacht: es sey auf Anlangen der Anna
Zinnerischen Jntestaterben, in die Feilbietung der
Anna Zinnerischen Verlassenschaftseffekten, beste
hend aus Frauenkleidern, Wäsch, harten
Kä=
sten, Tischen, Gesseln, Zinn und Kupfer, ge=
williget, und biezu der 8. Juli d. J. bestimmt
worden. Diejenigen, welche von gedachten
Ver=
lassenschaftseffekten etwas an sich zu bringen
ge=
denken, haben daher an obgenannten Tag zu
den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstun=
den zu Mariahilf beym grünen Stiefel Nr. 139
zu erscheinen.
Licit. Haus.
Auf Ansuchen des Anton A⟨⟩, burgl. Schub=
machermeisters, wird dessen in dem freyen Markt
Stockerau liegende Behausung Nr. 63, dir in 3
Wohnzimmern und Küche, dann 1 kleinen
Kel=
lerl, weiters in 3 Zinswohnungen, wovon jede
mit einer besonderen Küche und besonderen
Ein=
gang versehen ist nicht minder in einen kleinen
Kuchelgärtel; dann hinter dem Hause in 3∫8
Tagwerk Garten, dermal mit Klee gebaut, be=
stehet, den 8. Juli d. J. versteigerungsweise
verkaufet werden: Es haben daher diejenigen,
welche gedachte Behausung an sich zu kaufen
Willens sind, an obbestimmten Tage früh um
9 Uhr auf dem allhiesigen Rathhause zu erscheinen.
Licit. Holz.
Von Burgerspital in Wien wird hiemit
be=
kannt gemacht: es werden die dem
Burgerspi=
tal zugehörige in Weidlingauer Forst liegende
Brennhölzer, und zwar 13 1∫4 Klafter buchene
Scheiter, dann 5 1∫2 Klafter deto Ausschuß,
und 10 1∫2 Klafter deto Bürdeln, dann 6
Klafter eichener Ausschuß, 4 1∫4 Klafter deto
Moderiches, und 1 Klafter deto Bürdeln, end=
lich 1∫4 Klafter tännene Bürdeln gegen gleich
baare Bezahlung öffentlich zum Verkauf
feilge=
boten. Da nun hiezu der 13. Juli d. J. früh
um 9 Uhr bestimm worden; als haben die
Kauf=
lustige an obbestimmten Tag und Stund bey
dem Burgerspitals Holzhacker, Anton Kandler,
zu Weidlingau zu erscheinen.
Licit. Ornisterisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht,
es habe der Mathias Ornister hierorts gebetten,
sein am Strozzischen Grund liegendes, a f 2800
fl. geschätztes Haus Nr. 16 gegen dem, daß der
Kaufschilling zu diesseitigen Grundbuchshanden
sogleich erleget werde, öffentlich feilbieten zu
där=
fen. Da nun gegen diese Feilbietung keim
An=
stand obwaltet; und hiezu der 21. Juli d. J.
bestimmt werden ist, so haben alle, welche
die=
ses Haus käuflich an sich zu bringen gedenken,
an obbemeldten Tag früh um 9 Uhr in dem
diesseitigen Grundbuchsamte zu erscheinen, wo=
hin sich auch jene, welche inzwischen dieses Haus
wegen weitere Auskunft wissen wollen. zu
wen=
den haben
Licit. Bier=Tranksteuer in Bestand.
Jn Folge höchster Entschliessung wird die von
jedem in den 32 Bräuhäusern des Jpser
Be=
zirks V. O W. W. erzeugt werdenden Eimer
Bier patentmäßig mit 40 kr. zu entrichtende
bis=
her verpachtete Tranksteuer durch öffentliche
Versteigerung vom 1. Jäner des künftigen Jahre
1796 auf weitere 3 Jahre, mit Vorbehalt der
höchsten Bestättigung, in Pacht verlassen, und
dabey der erste Ausrufspreis auf 7200 fl. ange=
nommen; da nun diese Versteigerung bey dem
k. k. Bankalinspektorat in St. Pölten den 30.
Juli d. J. früh um 10 Uhr abgehalten werden
wird, so haben sich die Pachtlustigen am
erst=
besagten Tag und Stund daselbst hierwegen
ein=
zufinden; allwo auch vorläufig die diesfälligen
Bedingnisse eingesehen werden können.
Nro. 51.
Licit. Herrschaft Rechberg.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
hie=
mit kund gemacht: es sey in die öffentliche
Feil=
bietung der im V. O. M. B. liegenden, auf
76335 fl. 55 gerichtlich geschätzten Herrschaft
Rechberg, gewilliget, auch hie⟨z⟩ der 4. Juli,
5. August, und 5. September d. J. vormittag
vor diesem adelichen Gerichte zu erscheinen mit
dem Anhange bestimmt worden, daß. wend
er=
wähntes Gut weder bey dem ersten noch bey dem
zweyten Termin um den Schätzungswerth an
Mann zu bringen wäre, solches bey dem dritten
auch unter der Schatzung verkaufst werden
wür=
de. Die diesfälligen Kaustiebhaber werden
dem=
nach an gedachten Tägen und Stunden zu
er=
scheiten, immittels die Schätzung in der
hier=
ortien Registratur, oder bey dem H. u. Gr.
Adv. Dr. Stöger in seiner Wohnung nächst
dem rothen Thurin beym schwarzen Elephanten
Nr. 677 im 2ten Stock einzusehen haben.
Licit. Wirthshaus in Bestand.
Von der freyherrl. v. Spenglerischen Herrschaft
Burg Mödling Veste Lichtenstein wird anmit
bekannt gemacht: daß das zu Lichtenstein nächst
Enzersdorf am Gebirge befindliche Wirthshaus,
den 6. Juli d. J. auf 3 nacheinander folgende
Jahre, vom 1. August 1795 nämlich bis 1. Au=
gust 1798 durch den Weg der öffentlichen
Ver=
steigerung wieder werde in Bestand verlassen
wer=
den. Daher all jene, so selbes in Bestand zu
nehmen gedenken, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr in der herrschaftl. Amtskanzley zu
erscheinen haben.
Licit. Binderisches Haus.
Von der Amtskanzley des Stifts
Klosterneu=
burg wird hiemit bekannt gemacht: es habe die
hiesige Stifts Waisenkasse, wider Jakob
Bin=
der, Hausinhaber zu Floridsdorf, wegen einen
Schuldbetrag, die Feilbietung der
gegentheili=
gen, auf 900 fl. geschätzten Behausung Nr. 20
zu Floria dorf bewirtet. Da nun zur dies
öfft=
gen Versteigerung 3 Termine, und zwar für
den ersten der 9. Juli, für den zweyten der 8.
August, und für den dritten der 7. September
d. J vormittag um 9 mit dem Beysatze
bestimmt worden sind, daß, wenn gedachte Be
hausung, sammt Grundstücken weder bey dem
ersten noch zweyten Termin um die Schätzung,
oder dar ber an Mann gebracht würde, solche
bey dem dritten auch unter der Schätzung hin
dar gegeben werden soll. So haben diejenigen,
welche um gedachte Behausung, sammt
dazuge=
hörigen Grund⟨st⟩ücken zu b⟨ie⟩ten gedenken, sich
an gesagten Tagen und Stund in der Binde.
rischen Behausung Nr. 20 zu Floridsdorf
ein=
zufinden.
Licit. Kallnbeckische Haushälfte.
Von der Fürst Aloys Liechtensteinischen Wiener=
Vorstadt=Freygrund=Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey über ein von
dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenz=
stadt Wien, als Magdalena Kallnbeckischer
Kon=
kursinstanz, anher erlassene Ersuchschreiben,
nach mehreren fruchtlos abgelaufenen
Feilbieten=
gen, in eine nochmalige Licitation der in die
Konkursmasse gehörigen, und auf 1125 fl. ge=
richtl. geschätzten Magdalena Kallnbeckischen
Haus=
hälfte zu St. Wolfgang Nr. 154 im
Lichten=
thal gewilliget worden. Da nun hiezu der 9.
Juli d. J. vormittag um 10 Uhr bestimmt
wor=
den ist; als baden die Kauflustigen an
erstbe=
stimmten Tag und Stund in hiesiger
Herr=
schafiskanzley zu erscheinen.
Licit. Newatterisches Haus.
Von dem Magistrat des landesfürstl. Markts
Mödling wird hiemit kund gemacht: es habe
die Frau Katharina v. Salazar, unter
Ver=
trettung des Hrn. Dokt. Bihl. wider die Frau
Katharina Newatter, wegen schuldigen Kapitals
pr. 3000 fl. über die 3 fruchtlos verstrichenen
Licitationen abermal die wirkliche Licitirung der
auf 3000 fl. gerichtl geschätzten gegentheiligen
Be=
hausung, sammt Weingartsätz erhalten, welche
bestehet in einer zu ebener Erde stockadorten
Ein=
fahrt, 4 stockadorten und 2 gewölbten
Zim=
mern, 3 Kucheln, 1 stockadorten Kammer, 2
de=
to Speis 1 stockadories Sommerzimmer sammt
Gang, 1 Stall auf 3 Pferde, 1
Futterkam=
mer, 1 Wagenschupfen, 1 gemauerter
Schaf=
stall, ein sehr geräumiger Hof mit Obstbäumen
und Pumpenbrunn, ein Obstgartel von 81 [Quadrat]
Klafter, sammt dazugehörigen 7 Pf. 43
Klaf=
ter Weingartsätz nebst einen mit 15 Stafel
tief gewölbten Weinkeller auf 1000 Eimer, 1
groß gewölbtes Preßhaus, sammt Weinpresse.
Da nun zu sothaner Licitation der 9. Juli d. J.
mit dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn
die bemeidte Behausung um die gerichtl. Schä=
tzung, oder darüber nicht an Mann gebracht
würde, auch unter der Schätzung
hindangege=
ben werden würde; so haben Kauflustige an
ob=
bestimmten Tag früh um 9 Uhr auf der k. k.
Schranen allhier zu erscheinen, wo übrigens das
nöthige in der Kanzley einzusehen ist.
Licit. Effekten.
Von dem Magistrate der k. k. landesfürßl.
Stadt Tulln wird hiermit bekannt gemacht, daß
über Absterben Hrn. Jgnaz Alterdingers, Weit=
priesters und gewesenen Pfarrers zu Konigstat
ten, desselben sammtliche Verlassenschaftsfahrnisse,
bestehend in Silber, Leib=Tafel=und
Haus=
wäsche, Mannskleibern, Uhren, Soffa, Ses=
seln, Tischen, Kästen Bethen, Zinn, Porze=
lain, Weinen, dann mehreren andern Haus=
und Wirthschaftsgerëthschaften am 13. Juli d. J.
und den darauf folgenden Tagen zu den
gewöhnli=
chen Vor=und Rachmittagsstunden in dem
Pfarr=
hofe zu Königstätten den Meistbietenden gegen
alsogleich baare Vejahlung hindangegeben werden.
Licit. Gräfferische Wiesen
Von dem Grundbuch der ritterlichen
Kommen=
da St. Johann wird hiemit bekannt gemacht:
es habe der Rubolh Gräfferische
Vermögens=
verwalter, Hrn Dr. Kißling, bey dem löbl.
Magistrate der k. k. Haupt=und Residenzstadt
Wien die öffentliche Feilbietung der zur
Nu=
dolph Gräfferischen Konkursmasse gehörigen, auf
410 fl. 30 kr. geschätzten, zu Himberg
liegen=
den, und zur ritterlichen Kommenda St. Johann
dienstbaren 10 Tagwerk Uiberländwiesen
bewir=
ket. Da nun hiezu 2 Termine, und zwar für
don ersten der 13. Juli, und für den zweyten
der 13. August d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden sind, daß, wenn diese Wiesen weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den
Schä=
tzungswerth, oder darüber an Mann gebracht
würden, selbe bis nach verfaßter Claßification
und ausgetragenem Vorrechte bey der Masse
auf=
behalten werden sollen. Kauflustige haben
da=
her an obbestimmten Tägen früh um 10 Uhr in
der Kärntnerstrasse im kleinen Johannshof Nr.
1009 im zweyten Stock vor diesem Grundbuch
zu erscheinen.
Licit. Prankels Hans.
Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Leiben
und Weiteneck wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf das neuerliche Ansuchen des Herrn
Hes=
sele, des äußern Raths und bürgl. Holzhänd=
lers in Wien, unter Vertrettung des Hrn. Lan=
desadvokaten Bruner in Krems, wider Jakob
Prankel, behaust unterthänigen Schisweister,
wegen schuldigen 715 fl. 16 kr. nebst Jnteressen
und Gerichtskösten, über den nicht ersällten in
dem Zwischenraume angestossenen gerichtl. Ver=
gleich inhærendo prioribus in die Feilbietung
der gegentheiligen in dem Dorfe Ebersdorf
lie=
genden auf 1040 fl. gerichtl. geschätzten
Schif=
meistersbehausung Nr. 12 sammt den
dazugehö=
rigen Gründen neuerdings gewilliget morden.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
er=
sten der 16 Juli, für den zweyten der 17. Au=
gust, und für den dritten der 17. Septemb. d.
J. dergestalt bestimmt worden sind, daß, falls
gedachte Behausung sammt Grundstücken weder
bey dem ersten noch zweyten Termin um den
Schätzungswerth oder darüber veräußert werden
könnte, die elbe bey dem dritten auch unter der
Schätzung hindangegeben werden würde, so
ha=
ben alle jene, welche diese Behausung nebst
Zu=
gehörungen gegen gleich baare Bezahlung an
sich zu bringen gedenken, an den obbestimmten
Feildietungstagsatzungen jedesmal um 9 Uhr
vormittag in dieser Gerichtskanzley zu erscheinen.
Licit Wischerishes Haus ⁊c.
Von des Stiftes Klosternenburg Amtskanzley
wird hiemit bekannt gemacht: es habe Hr. Dr.
Partisch, als Georg und Barbara Wischerischer
Kinder=und Verlassentchaftskurator, das
Ansu=
chen gemach, womit in Folge des mit den
Gläu=
bigern getroffenen Einverständnisses die in
ge=
dacht Wischerische Verlassenschaft gehörige, die=
her dienstbare Behausung im Neulerchenfeld Nr.
70, sammt den darauf radicirten Schank=und
Seifensiedersgerechtigkeiten, öffentlich feilgeboten,
und den Meistbietenden gegen baare Bezahlung
hindagegeben werden soll. Da nun zur
dies=
fälligen Versteigerung der 16. Juli d. J. vor=
mittag um 9 Uhr bestimmt worden ist als
ha=
ben diejenigen, welche um gedachte Behausung,
sammt darauf haftenden Schank und
Seifensie=
dersgerechtigkeiten zu bieten gedenken, am
gesag=
ten Tag und Stund in der Behausung Nr. 70
im Neulerchenfeld zu erscheinen.
Licit. Wirthshaus.
Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskantley
wird bekannt gemacht: Es habe die Gemeinde
Meidling angesucht, ihr zu Meidling besitzendes,
hieher diensthares Wirthshaus Nr. 23 öffentlich
feilzubiethen und den Meistbiethenden gegen
ba=
re Bezahlung hindanzugeben. Da nun zu
die=
ser Versteigerung der 20. Julius d. J. bestim=
met worden ist, als haben diejenigen, welche
gedachtes Gasthaus an sich zu bringen gedenken,
am obbemeldten Tag vormittag um 9 Uhr in
demselben zu erscheinen.
Licit. Schuchische Realitäten.
Von dem Justitzamt der Fürst Khevenhüller=
Methschischen Herrschaft Ladendorf in Ni Oest.
V. U. M. B. wird hiemit bekannt gemacht:
es habe der Simon Schwarz, burgl. wirth zu
Wien, unter Vertreitung des Hrn. Dr
Pau=
singer, wider Michael Schuch, Fleischhackermei=
ster zu Ladendorf, und Eleonora dessen
Ehwir=
thin, die Feilbietung der gegenthellig
angehöri=
gen, nachstehend gerichtlich geschätzten
Realitä=
ten bewilliget erhalten, als ein Kleinhäusel von
rohem Zeug pr. 200 fl. ein Uiberländkeller in
Holw⟨e⟩g pr 300 fl. ein deto sammt Preßhaus
in der Kirchenzeil pr. 400 fl. ein grosser
Uiber=
ländstadel beym Ziegelofen pr. 300 fl. 1 Joch
Uiberlandacker in Bi⟨⟩ pr. 50 fl. 1 deto in
Haidderg pe.103 fl. 1 deto pr. 25 fl. 1 Joch
in mitteln Gstöß pr. 50 fl. 1 Joch am See pr.
60 fl. 3∫8 Tagwerk Wiesen beym Hofgarten
pr. 80 fl. 1 1∫2 Achtel Weingarten in
Rosen=
berg pr. 100 fl. 1 Joch Acker in Galgenbügel
pr. 100 fl. 1 deto in Wagergrund pr. 40 fl. 1
deto allda pr. 40 fl. 1 deto in Kugeln pr. 40
fl. und 1∫4 Krautgarten pr. 50 fl. Zu dessen
Feilbietung find 3 Termine, und zwar für den
ersten der 21. Juli, für den zweyten der 20.
August, und für den dritten Termin der 22.
September d. J. mit dem Beysatze bestimmt
wor=
den, ⟨d⟩aß wenn gedachtes Haus und
Uiberländ=
grü⟨nd⟩e b⟨e⟩y dem ersten und zweyten Termin nicht
um die Schätzung, oder darüber an Mann
ge=
hracht werden sollten, solche bey dem dritten auch
unter der Schätzung hindangegeben werden
wür=
den. Diejenigen, welche diese Realitäten zu
kau=
fen ged⟨e⟩nken, haben an obbestimmten Tägen
se=
desmal früh um 8 Uhr in der Amtskanz⟨l⟩ey
die=
ser He⟨r⟩rschaft zu erscheinen, und können
inzwi=
schen auch die Schätzung und die auf diesen
Realitäten haftende Stetigkeiten allda einsehen.
Licit. Köferische Schiffmühle.
Von dem Magistrate der landesfürsil. Stadt
Tulln wird hiermit bekannt gemacht: Es sey
auf Anlangen verschiedener Gläubiger in die
öf=
fentliche Feilbietung der dem Georg Köser,
Schiffmühlermeister, angehörigen, und sammt
der dabey b⟨e⟩findlichen Grießlereygerechtigkeit auf
830 fl. geschatzten bürgerl. Schiffmühle gewilli
get, und hierzu der 21. JuIi, 20. August, und
17. September d J. mit dem Beysatz bestimmt
worden, daß falls bey dem ersten und zweyten
Termine gedachte Schiffmühle, und Ger⟨i⟩ch⟨t⟩
nicht um den Schätzungswerth oder darüber an
Mann gebracht würde, dieselbe bey dem dritten
auch unter der Schätzung hindangegeben werden
sollte. Die Kauflustigen haben demnach an den
obbestimmten Tagen früh um 8 Uhr vor dem
Magistra zu erscheinen.
Licit. Zehend in Bestand.
Von Superintendenten und Spitalmelster des
Burgerspitals in Wien werden die dem
gedach⟨=⟩
ten Spital eigenthümlich angehörige halbe
Feld=
zebe de, und zwar den 23. Juli d. J. der
Feld=
zebend in Simering und St. Marx Nachmittag
um 4 Uhr bey Franz Dopler, Wirth in Sim
mering, dann den 24. detto der in Nickl=Matz=
leindorf, Hundsthurn und Meidling bey dem
Richter in Meidling Vormittag um 9 Uhr, und
den 25. detto der in Frauen und Kletiering
bey Johann Michael Mosbacher, Wirth in
Schwe=
chat, Vormittag um 9 Uhr durch öffentliche
Ver=
steigerung, jedoch mit Vorbehalt der höchsten
Ratifikation den Meistbietenden auf 3, und auf
Verlangen auch auf mehrere Jahr gegen
je=
dem Jahre, und zwar mit Anfang 1796 zum
erstenmal zu Georgi zu bezahlen habenden
ganz=
jährigen Bestandquantums verlassen werden. Wer
demnach besagte Zehende in die Pachtung zu
neh=
men gedenket, hat sich in den bestimmten Tagen
und Stunde gehörig einzufinden, die nähere
Aus=
kunft und Einsicht der Erträgniß halder ist bey
dem Zehendhandler im Bürgerspiral einzuholen.
Licit. Reiterhaus.
Von der gräst. Schallenbergischen Herrschaft
Rosenau im V. O. M. B. wird anmit bekannt
gemacht: Es sey auf Ansuchen des Leopold
Ma=
der, in die Feilbietung des im Dorfe
Nieder=
neustift liegenden auf 430 fl. gerichtl geschätzten
Reiterhauses Nr. 32, wozu eine öde Hausstelle
sammt 1 Joch 596 □ Klafter an Aeckern, und
an Wiesgrund 1060 □ Klafter gehörig, gewilli=
get worden. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 28. Juli, für den
zwey=
ten der 27. August, und für den dritten der
26. Septemb. d. J. mit dem Bevsatze bestimmet
worden, daß, wofern desagtes Haus samt
Zu=
gehörungen weder bey dem ersten noch zweyten
Termin um die Schätzung oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, solches bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkaufet werden
wür=
de. so haben diejenigen, welche etwa dieses Haus
gegen gleich bare Bezahlung an sich zu bringen
gedenken, an den bestimmten Tägen vormittags
um 9 Uhr in der Kanzley dieser Herrschaft zu
erscheinen.
Licit. Schaldscheine und Wechselbriefe.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Johann Miletichischen Verlassenschaftskurators,
Dr. Strahl, gewilliget worden, nachfolgende in
der Johann Miletichischen Verlassenschaft annach
vorhandene bisher nicht eingegangene
Schuldschei=
ne und Wechselbriefe, 1tens einen Wechsel des
Anastas Botaskovitz dd. 17. November 1773
pr. 200 fl., 2tens einen Wechsel des Ruben
Benjamin dd. 17. May 1786 pr. 25 fl., 3tens
einen Wechsel des Raphael Kusse dd. 18. May
1785 pr. 1200 fl., 4tens einen Wechsel des
An=
ton Franz v. Lackovich dd. 22. September 1780
pr. 12 fl. 54 kr., 5tens des Jakob Raphael
Russo dd. 16. Dezember 1784 pr. 1200 fl.,
6tens des Marius Balthasa Quiglia dd. 21.
November 1778 pr. 20 fl., 7tens des
Chri=
stobulo Lazar dd. 1. März pr. 2366 fl.
24 kr., 8tens des Georg Warta dd. 5. Okto=
ber 1782 pr. 400 fl., 9tens des Emanuel
Mar=
kus Caramato dd. 8. Dezember 1780 pr. 4000
fl. 10tens des nämlichen Emanuel Markus
Ca=
ramato dd. 1. Dezember 1780 pr. 800 fl.,
11tens des Georg Etnaum Warta do. 16. März
1783 pr. 300 fl., 12tens des Dimitri und
Con=
stanein Magrotti dd. 20. September 1781 pr.
1030 fl., 13tens des Georg Sacco v. Obeische
dd. 29. September 1779 pr. 50 fl., 14tens der
Brüder Cristodulo dd. 15. Janer 1769 pr. 280
ft. 3 kr., 15tens vier von Anastas
Constan=
tin Pope ausgestellte Wechsel dd. 6. April 1790
pr. 3300 fl., 3150 fl., 3300 fl. und 3450 fl.,
öffentlich auszufeilen, und den Meistbietenden
hindanzulassen. Da nun zu dieser Feilbietung
der 29. Juli d. J. bestimmt worden ist; so
wer=
den diejenigen, so vorbemeldte Aktiven, oder ein
oder andere derselben käuflich an sich zu bringen
gedenken, an obbesagten Tag früh um 9 Uhr
vor diesem k. k. ni. öst. Landrecht sich
einzufin=
den, und die weitere Behandlung diesfalls
ab=
zuwarten haben, wo übrigens auch jedermann
bevorstehet, wegen Einsicht der Wechsel sowohl,
als wegen der weiters nöthigen Auskunft an den
eingangserwähnten Curator, Dr. Strahl, sich
persönlich zu verwenden.
Licit. Koppensteinerisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Nestdenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey üder Anlangen des Johann Michael
Kop=
pensteinerischen Massevertretters, Hrn. Dr. Pan=
stingel, in die öffentliche Feilbietung des auf
der Wieden liegenden, auf 10750 fl. geschätzten
Hauses Nr. 311 gewilliget, und hiezu 3
Ter=
mine, nämlich für den ersten der 31. Juli, für
den zweyten der 31.August, und für den
drit=
ten der 28. September d. J. festgesest worden.
Es haben daher die Kauflustigen, und
diesfälli=
ge Satzgläubiger an den obbestimmten Tägen
vor dem Magistrate zu erscheinen.
Convoc. Repolnstische Gläubiger.
Von dem Ortsgerichte der gräfl. Lengheimi=
schen Herrschaft Mössendorf zu Gratz, wird
be=
kannt gemacht: Es habe Hr. Dr. Joseph Edler
v. Lederer, als Sequester der pro prodiga
er=
klärten Aloysia Repolustin, geborne Ladnerin,
bey diesem Gerichte das Ansuchen gestellt, wo=
mit alle Jhre Gläubiger zur Liquidirung ihrer
Forderungen aufgefordert werden mögen. Da
man nun eine Liquidirungstagsatzung auf den
15. Juli d. J. anzuordnen befunden dar; als
werde zu dem Ende all jene, die auf das
Ver=
mögen der Aloysia Repolustin unter was immer
für einen Titel eine Forderung zu stellen sich
berechtiget glauben, erinnert, solche wider den
aufgesseliten Vermögenssequester, Hrn. Dr. Jo=
seph Edle v. Lederer, bey der obbestimmten
Tag=
satzudg mitteis ordentlicher Klage sogewiß vor
diesem Ortsgerichte anzubringen, und sohin
aus=
zutragen, als im widrigen die bey dieser
Li=
quidirungstagsatzung sich nicht angemeldeten
Gläu=
biger nicht mehr gehöret, und mit den sich
ge=
meldten ohne weiters liquidirt und Richtigkeit
gepflogen werden wird.
Convoc. Murthischer Gläubiger.
Von der Amtsverwaltung der gräfl. Schallen=
bergischen Herrschaft Rosenau im V. O. M. B.
wird hiemit bekannt gemach: Es sey in die
öffentliche Feilbietung des dem Joh. Murth,
und Anna Maria dessen Ehewirthin zugehörigen
Hauses in Niederneustist Nr. 32 gewilliget,
dabey aber auch nöthig befunden worden, alle
jene zugleich, welche etwa an besagte Eheleute
aus was immer für einen Rechtsgrunde einige
Ansprüche zu machen sich berechtiget vermeinen,
ordentlich vorzuladen. Daher haben selbe
ins=
gesammt den 23. Juli d. J. früh um 8 Uhr
in der Kanzley dieser Herrschaft sogewiß
entwe=
der persönlich, ober durch hinlänglich
Bevollmäch=
tigte zu erscheinen, und ihre Forderungen sodann
gesetzmäßig auszuweisen, als im widrigen Falle
ohne mindester Rücksicht hierauf die
einkommen=
de Kausschillingssume hinausgegeben werden würde.
Convoc. Marklischer Gläubiger.
Vor dem k. k. ni. öst. Landrechte haben all
jene, welche an die Verlassenschaft des
verstorbe=
nen Johann Baptist v. Markl, k. k. Kupfer=
und Quecksilber=Zahlungs=Haupikasse Ober
in=
nehmers, aus dem Erbrecht, als Gläubiger, ober
aus was immer für einem Rechtsgrund einen
Anspruch oder Forderung zu stellen haben, den
25. Juli d. J. zu erscheinen, und ihre
Forde=
rung gehörig anzumelden, widrigens die
Ver=
lassenschaft ohne weiters abgehandelt, und den
legitimirten Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. Alterdingers Glänbiger.
Von dem Magistrate der k. k. landesfürstl.
Stadt Tulln wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Herr Jgnaz Alterdinger, Weltpriester, und
Pfarrer im Markt Königstetten, mit
Hinterlas=
sung letztwilliger Disposition verstorben, und
da=
her, um mit desselben Verlassenschaft sicher
vor=
gehen zu können, für nothwendig erachtet wor=
den, alle diejenigen vorzuladen, welche an
die=
selbe was immer für rechtliche Ansprüche machen
zu können vermeinen. Es haben demnach
all=
jene, die hieran Forderungen zu stellen gedenken,
den 1. August d. J. früh um 9 Uhr vor
die=
sem Magistrate entweder persönlich, oder durch
hinlänglich Bevollmächigte sogewiß zu erscheinen,
als im widrigen diese Verlassenschaft von
amts=
wigen abgehandel, und den institulrten
Haupt=
erden ohne weiters eingeantwortet werden würde.
Convoc. Frank v. Negelsfürstischer
Gläubiger.
Von dem k. k. in=und oberösterreichischen Jud.
Del. Mil. Mixt. werden auf Anlangen des Dr.
Johann Alois Petz, Curators der
münderjähri=
gen Frank v. Nogelssürstischen Universalerben,
alle diejenige, welche auf die Verlassenschaft der
verstorbenenen Frank v. Negelsfürstin einen
An=
spruch zu machen vermeinen, hiemit vorgeladen,
dieses ihr vermeintliches Recht am 27. August
d. J. früh um 9 Uhr in der hiesigen
Kriegs=
kanzley alsogewiß anzubringen, und zu
erwei=
sen, widrigens diese Verlassenschaft guter
Ord=
nung nach eingeantwortet werden würde; zugleich
werden all diejenige, welche zu dieser
Verlassen=
schaftsmasse schuldig sind, auf ersterwähntem
Tage vorgefordert, diese ihre annoch bestehende
Schulden anzugeben, und die allenfalls darauf
geleistete Abschlagezahlungen an Kapital, und
die Abführung der Jnterefferaten sogewiß durch
Quittungen darzuthun, widrigens die
Schuld=
beträge nach der in diessältigem Verlasse
vor=
findigen, sowohl an die Frau Erblasserin, als
auch an ihren verstorbenen Vater Hrn. Johann
Joseph v. Borw⟨i⟩tz lautenden
Originalschuldschei=
nen im Wege Rechtens ohne weitern eingebracht
werden würde; wobey jedoch den diesfälligen
Verlassenschaftsgläubigern und Schuldnern
frey=
gestellt wird, sich immittels schriftlich an dieses
Jud. Del Mil. Mixt. oder an den Curator,
Dr. Petz, zu verwenden. Grätz den 28. May
1795.
Convoc. Heppischer Gläudiger.
Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey der Franz Hepp, Goldarbeitergesell, den
27. Hornung d. J. zu St. Ulrich Nr. 34
ob=
ne Hinterlassung eines Testaments mit Tod
ab=
gegangen, um mit der diesfälligen
Verlassen=
schaftsabhandlung sicher vorgehen zu können für
nöthig befunden worden, alle diejenigen
vorzu=
laden und anzuhören, welche an dieser
Verlas=
senschaft entweder aus dem Erbrecht, oder jure
crediti, oder auf was immer für eine Art An=
sprüche machen können. Zu diesem Ende haben
all jene, welche hieran Forderungen zu stellen
glauben den 28. Juli 1795 vormitrag am 9
Uhr entweder selbst persönlich, oder durch einen
hinlänglich Bevollmächtigten vor diesem
Grund=
gerichte alsogewiß zu erscheinen, als nach
Ver=
lauf dieses Termins ohne weitern die
Ubhand=
lung gegflogen, und die Verlassenschaft den sich
gesetzmäßig ausweisenden Erben eingeantwortet
werben wurde.
Convoc. Wuggyscher Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
stdenzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey der Herr Bartholomä Wuggy, erster
Arzt im allgemeinen Krankenhaus ledigen
Stan=
des ohne Testament mit Tod abgegangen, und
daher auf Anlangung des Hrn. Michael Puffer,
Doktor, als Bartholomä Wuggyschen
Verlas=
senschaftskurators, verwilliget worden, alle jene
vorzuladen, und zu hören, welche an dieser
Ver=
lassenschaft entweder aus dem Erbrechte, oder jure
crediti, oder was immer für einem Grund
Forderungen und Ansprüche zu stellen gedenken.
Zu diesem Ende haben all jene, so hieran
For=
derungen zu machen gedenken, den 10. Juli d. J.
früh um 9 Uhr vor diesen Magistrate entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich
Be=
vollmächtigten sogewiß zu erscheinen, wie im
wi=
drigen diese Verlassenschaft von Amtswegen
abge=
handelt, und den sich gesetzmäßig ausweisenden
Erben ohne weiters eingeantwortet werden würde.
Convoc. Weißischer Gläubiger.
Von dem Bezirksmagistrate der l. f. Stadt
Zwettel in Ni. Oest. V. O. M. B. wird
hie=
mit kund gemacht: es sey Hr. Richard
Weiß=
gewester Pfarrer der Pfarr Gottsdorf V. O.
M. B. ohne Hinterlassung einer letztwilligen
An=
ordnung den 15. May d. J. mit Tod
abge=
gangen. Um mit der Abhandlung dessen
Ver=
lassenschaft sicher vorzugehen, haben all jene,
die aus was immer Rechte Ansprüche zu
ma=
chen gedenken, dieselbe vor dem
eingangsbenann=
ten Magistrate den 17. Juli d. J. früh um 9
Uhr persönlich, oder durch Bevollmächtigte
an=
zubringen, wie im widrigen ohne weitern mit
der Abhandlung fortgefahren, und was
Rech=
tens ist, vorgekehret werden würde.
Convoc. v. Hreglianovichscher Gläubiger.
Von k. k. in dem Karlstädter
Warasdiner=
generalat und den Meergränzen aufgestellten Jud.
Del. Mil. wird hiemit kund gemacht: es sey
zu Anssindigmachung der etwa vorhandenen
Schul=
den, oder Erbsinteressenten des am 29. April
d. J. zu Zeng testato verstorbenen, mit Con=
vention ausgetrettenen Majors, Hrn. Vincenz
v. Hreglianovich, die gewöhnliche Convocation
auszufertigen befunden worden. Daher wird
je=
dermann, der an gedachter Verlassenschaft
Schul=
den, oder Erbschafts halber Forderungen
ma=
chen zu können vermeinet, hiemit erinnert, diese
bis 31. Juli d. J. um so gewisser anzumelden,
und zu erweisen, als ansonst mit der
Abhand=
lung vorgegangen, und die Verlassenschaft den
sich legitimirten Erben eingeantwortet werben
wird. Agram den 7. May 1795.
Convoc. Theadar Chavichscher Gläubiger.
Damit die Verlassenschaft des am 11. April
d. J. in Szeszvete des Battinyaner Bezirks mit
einem schriftlichen Testament und Hinterlassung
einer Wittwe verstorbenen Gränisstichhändlers,
Theadar Chavich, mit Ordnung und
Richtig=
kein abgehandele werden möge, hat das
Waras=
diner Creutzer Regimentskantonsgericht für
nö=
thig befunden, alle diejenige, welche diese
Ver=
lassenschaft anzusprechen gedenken, einzuberufen.
Jn dem Ende werden al diejenigen, welche an
die Verlassenschaft des eingangsbemeldten
Erb=
lassers einige Erbsansprüche, oder Forderungen
aus was immer für einem Rechtsgrunde machen
zu können sich berechtiget glauben, ihre Anspru
che bis 5. August d. J. bey diesem
Cantonsge=
richt alsogewiß anzumelden, und zu erweisen
ha=
ben, als nach Verlauf dieser Frist niemand mehr
engehört, die Verlassenschaft abgehandelt, und
den eingesetzten Erben ersolgt werden würde.
Staabsquartier Bellowar den 25. April 1795.
Convoc. Legers Gläubiger.
Von dem k. k. Graf Brechainvikischen
Re=
giments Gericht wird hiermit zur Wissenschaft
gemacht: Es sey der Fourier Karl Legers den
9. May 1794 zu Brüssel ohne Testament
ver=
storben. Wer nun an der Verlassenschaft
eini=
ge rechtliche Ansprüche aus was immer für
ei=
nem Rechtsgrund, als Gläubiger oder Erb zu
haben vermeint, der hat sich bis Ende August
1795 bey dem besagten Regiments Gericht, wel=
ches sich derzeit bey der k. k. Armee unter
Kom=
mando Sr. Excellenz des Hrn. Feldmarschall,
Grafen v. Clerfait befindet, alsogewiß zu
mel=
den, und seine Ansprüche entweder selbst, oder
durch einen gesetzmäßig Bevollmächtigten
darzu=
thun, wie im widrigen mit der Abhandlung
der Verlassenschaft der Ordnung nach würde
vor=
gegangen, und bey solcher nur auf die sich
ge=
me dete Partheven Rücksicht genommen werden
könnte, und würde. Gegeben in dem Lager bey
Königstädten im Darmstädtischen den 29. May
1795.
Convoc. der Erben und Gläubiger nach:
venannter Partheyen.
Von dem k. k. Bannatischen Jud. del. mil.
wird hiermie bekannt gemacht: Es sey über das
unterm 3. Februar d. J. ohne Testament
er=
folgte Absterben des zu Alt Arrad gestandenen
pensionirt gewesenen Hrn. Oberstwachtmeister, Jo=
seph Bene v. Nanior, der verwittweten Frau
Majorin Susana Hamerin, der pensionirt
ge=
westen Frau Artillerie=Lieutenantin, Karolina
Silvinin, und des jubilirt gewesten Schullehrers,
Bernhard Widt, zur Ausfindigmachung des
et=
wa vorhandenen æris alieni eine peremptorie
klausulirte Tagsatzung auf den 21. Juli 1795
früh um 10 Uhr in der zu Temeswar
befindli=
chen Kanzley dieses k. k. Jud. del. mil. zur
ersten, zweyten, und allendlichen Frist bestimmt
worden. Es werden daher all und jede, so an
der obgedachten Verlassenschaft sub quocunque
titulo einige Ansprüche und Forderungen haben,
oder zu machen gedenken, an obgesagten Tag,
Stund und Ort entweder selbst oder durch
hin=
länglich Bevollmächtigte alsogewiß zu erscheinen,
ihre hadende Anspruche und Forderungen
anzu=
melden, sohin seihe mit Beybringung der
gehö=
rigen Dokumenten rechtens zu liquidiren haben,
als im widrigen die Abhandlung mit den
an=
wesenden Jnteressenten vorgenommen, nach
vor=
handenen Umständen und Befund der Sache
ent=
weder den Gläubigern addicirt, oder den Erben
cum onere & commodo eingeantwortet, im
ersten Falle auch dem Ausbleibenden das ewige
Stillschweigen auferlegt werden würde.
Convoc. Remscher Gläubiger.
Von den k. k. im Erzherzogtum Oesterreich
ob=und unter der Ens, dann in den Vorlanden
aufgestellten Jud. Del. Mil Mixt. wird hiermit
all jenen, so an weil. des am 3. May d. J.
testato verstorbenen k. k. Oberlieutenant und
Transportskommandanten, Joseph Rem, rückge=
bliebenen Verlassenschaft einige Sprüche und
For=
derungen zu haben vermeinen, kund gemacht:
Es sey über Absterben des erstbenannten
Ober=
lieutenant auf Anlangen des zu Richtigstellung
sothanen Curotors, k. k. Kriegsagenten Anton
Dembscher, eine Convocationstagsatzung auf den
23. Juli d. J. früh um 9. Uhr in die im
hof=
kriegsräthl. Gebäude am Hof. im dritten Stock
befindlichen Kan ley dieses k. k. Jud. del. mil.
mixt. zu erscheinen bestimmt worden. Daher all.
und. jede, welche an der mehrgehörten sel
Ober=
lieutenants Verlassenschaft sub quocunque
ti-
tulo einige Sprüche und Forderungen haben,
oder zu haben vermeinen an obgedachten Tag,
Stund, und Ort entweder selbst persönlich, oder
durch genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu
er=
scheinen, ihre habende Sprüche, und
Forderun=
gen anzumelden, und selbe sohin mit
Bey=
bringung der gehörigen Documenten rechtens
zu liquidiren haben, als im widrigen die
Ab=
handlung der mehr erwähnten Verlassenschaft mit
den anwesenden Jnteressenten vorgenommen, und
nach vorhandenen Umständen, und Befund der
Sache, entweder den Gläubigern zugesprochen,
oder den Erben mir Last, und Vortheil
eingeant=
wortet, im ersten Fall auch den Ausbleibenden
das ewige Stillschwelgen auferlegt werden soll.
Wien den 8. Juni 1795.
Convoc. Diewaldscher Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es haben all jene, welche an der Verlassenschaft
bis gestorbenen Gottlieb Diewald entweder aus
einem Darlehen, Erbrechte, oder was immer für
einem Rechtsgrunde Ansprüche zu machen
geden=
ken, den 16. Juli d. J. vormittags um 10 Uhr
vor diesem Magistrate selbst, oder durch einen
Be=
vosimachtigten sogewiß zu erscheinen, und ihre
For=
derungen anzumelden, widrigens diese
Verlassen=
schaft ohne weltern abgehandelt, und den sich
legitimire den Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. Neubauerischer Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird bekannt
gemacht: um mit der Verlassenschaftsabhaudlung
des im vorigen Jahre verstorbenen Mathias
Neu=
bauer, landtäslichen Besitzers der gewesenen
Lo=
renzer Freymüble nächst Schwechat sicher
vorge=
ben zu können, sey auf Anlangen des Mathias
Neubauerlichen Kindervormunds, Dr. Prato=
bevera, für nöthig befunden worden, diesenigen
vorzuladen, welche an gedachter Verlassenschaft
des gedachten Mathias Neubauer, aus was
im=
mer für einem Rechtsgrunde Ansprüche und
For=
derungen zu stellen berechtiget wären. Es haben
demnach alle derley Partheyen den 1. August d.
J. früh um 9 Uhr vor dem k. k. ni. öst. Land=
recht zu erscheinen, und ihre Ansprüche und
For=
derungen auszuweisen, wie im widrigen mit
Pfle=
gung der Abhandlung vorgegangen, und die
Verlassenschaft den Erben ohne welters
eingeant=
wortet werden wärde.
Convoc. Billecks Gläubiger.
Von der Kanzley des k. k. Militair=Rade=
tenhauses wird hiemit bekannt gemacht: Es habe
der cum Infamia cassirte Hauptmann und
Pro=
fessor Billeck, einem dermal bereits wissentlichen
großen, sein sehr geringes Vermögen weit
über=
steigenden Schuldenlast contradire; zu
Ausfin=
digmachung des æris alieni hat man also nö=
thig befunden, dessen sämmtliche Gläubiger zur
Anmeld=und Liquicirung ihrer an obbemeldten
Billeck zu stecken dabenden Sprüche und
Ansor=
derungen einzuberufen. Zu dem Ende wird der
1. Septemb. a. c. sub clausula præclusi
ein=
beraumet. Es haben sich also alle und jene, wel=
che an des obbemeldien sehr geringes Vermögen
titulo crediti vel alio quocunqu jure
Sprü=
che und Anforderungen zu machen, in der
be=
stimmen Zeit entweder selbst persönlich, oder
durch hierzu genugsam bevollmächtige
Gewalt=
träger, mit loten habenden schriftlichen
Schuld=
scheinen und Liquidirunge=Urkunden alsogewiß
zu erscheinen, wie im widrigen nach Verfließung
des Termins sie bernach nicht mehr angehöret,
sondern ihnen und den nicht rechtlich
liquidiren=
den Partbeyen das ewige Stillschweigen
aufer=
leget werden soel.
Erinnerung an Joseph Pichlhofer
Von dem Ortsgericht der gräsl. Clamischen
Herrschaft Sitzenberg wird dem Herrn Joseph
Pichlhofer, k. k. Postmeister zu Perichling, durch
gegenwärtiges Edikt erinnert: es habe wider ihn
Hr. Vettor Gradenigs, venetlanischer
Gesand=
schaftsszcretair, mand. nom. des Hrn. Johann
Pavini in Venedig, durch Hrn. Philipp Leban,
der beyden Rechte Doktor, a. H. u. Sr. Adv.
eine Klage wegen angeforderten 5397 Lire, nach
Wiener Währung 1079 fl. 24 kr. angebracht;
worüber auf den 28. August d. J. um 9 Uhr
vormittags eine Tagsaßung anberaumt worden ist.
Da nun derselbe von Perschling abwesend, und
sein Ansemdalteorz diesem Gericht nicht bekannt
ist, so hat man nach Vorichrift des Gesetzes zu
seiner Vertrettung, und zwar auf seine Gefahr
und Unkösten den Hrn. Mathias Ernst, Justitz=
verwalter der Herrichaft Pottenbrunn, bestellet,
mit welchem die angebrachte Rechtssache in
Ge=
mißheite der für die k. k. Erblanden bestimmten
Gerichtsordnung ausgeführt, und entschieden
wer=
den wird. Der Herr Pichlhofer wird dessen zu
dem Ende erinnert, damit er allenfalls bey der
gedachten Tagsatzung selbst erscheinen, oder
in=
zwischen dem bestimmten Vertretter seine
Rechts=
behelfe an die Hand geben, oder sich einen
an=
dern Sachwalter bestellen, und solchen mit
ge=
höriger Vollmacht versehen, auch überhaupt in
die rechtlichen ordnungsmäßigen Wege
einschrei=
ten soll, die er zu seiner Vertheidigung
diensan=
sindet, widrigens er sich die aus seiner
Verab=
säumung entstehende Folgen seibst beyzumessen
haben wird.
Erinnerung an Grafen v. Starbek.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechts wird dem
Hrn. Ludwig Grafin v. Starbek wegen seiner
Entfernung von hier, und unbewußien
Aufent=
halts, durch gegenwärtiges Edikt bekannt
ge=
macht: Es sey in Hi sicht auf die zwischen ihm
Hrn. Grafen und seiner Frau Gemahlin, Hed=
wig, Gräfin v. Starbek, streitigen baaren
Gel=
der, Schuldscheine, und Silber, durch döchsie
Hofentschitessung d. 11. dieß dem ni. öst. Laud=
reche aufgetragen worden, dem Hrn. Grafen
zu bedeute: derselbe habe auf diese gedacht
sel=
ner Frau Gemahlin abgenommen, und derzeit
bey die em k. k. ni. öst. Landrechte depostiierten
baaren Gelder, Schuldscheine, und Silber
sel=
ne zu haben vermeinende Rechte und Ansprüche,
binnen drey Monaten im ordentlichen
Rechts=
wege alsogewiß auszufragen, wie im widrigen
der diervon noch vorhandene Vorrath seiner Frau
Gemahlin mi Vorbehalt allseitiger Rechte
wie=
der zurückgestellt werden würde. Wornach er
Hr. Graf v. Starbek sich zu benehmen, und
vor allen ihm etwa zugehenden Schaden zu
hü=
ten wissen soll. Wien den 13. Juni 1795.
Erinnerung an die Gebrüder Joseph und
Calm Ventura
Von den k. k. ni. öst. Landrechten den
Ge=
brüdern Joseph und Calm Ventura, törtlichen
Handel=luten, mittelst gegenwärtigen Edikts zu
erinnern: Es habe wider fl. Georg Sterio und
Camp bey diesem Gerichte wegen Ausführung
der auf 2 von Georg Sterio und Comp auf
Joseph Ventura traßiete Wechsel dd. 21. De=
cember 1787 pr. 5600 Piasters, oder 5040 fl.,
und dd. 22. Jäner 1787 pr. 3400 Piasters oder
3060 fl. von Seite der Gebrüder Ventura
ge=
machten Ansprüche eine ordentliche
Ausforderungs=
klage angebracht, worüber ihnen beyden
Geklag=
ten der Aufrag geschehen, daß sie binnen 90
Tagen ihre Beantwortung, oder Klage dagegen
anbringen; widrigenfalls aber gewärtigen sollen,
daß ihnen das ewige Stillschweigen auferlegt,
und die Zurückstellung der von dem Kläger zu
mittlerweiligen Sicherstellung übergebenen
Bürg=
schaftsinstrumente ohne weiters gewilliget werde.
Das Gericht, dem der Ort ihres Aufenthalts
un=
bekannt und da sie vielleicht aus den k. k. Erd=
landen abwesend sind, bat zu ihrer Vertrettung,
und auf ihr Gefahr und Unkosten den
hierorti=
gen Hof und Gerichts=Advokaten Doktor
Pra=
rob vera als Kurator bestellet, mit welchem die
angebrachte Rechtsache nach der für die kaiserl.
königl. Erblande bestimmten Gerichtsordnung aus
geführet. und entschieden werden wird. Dieselben
werden dessen durch diese öffentliche Ausschrift zu
dem Ende erinnert, damit sie allenfalls zu rechter
Zeit selbst zu erscheinen, oder inzwischen dem
be=
stimmten Vertretter ihre Rechtsbehelfe an Handen
zu lassen, oder auch sich selbst einen anderen
Sach=
walter zu bestellen, und diesem Gerichte namhaft
zu machen, und überhaupt die rechtlichen
ordnungs=
mäßigen Wege einzuschreiten wissen möge, die sie
zu ihrer Vertheidigung diensam sinden würden,
maßen sie sich die aus ihrer Verabsäumung
ent=
stehenden Folgen selbst beyzumessen haben. Wien
den 12. Juni 1795.
Erinnerung an N. Trebitsch.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien dem Hrn. N. Trebitsch, kön. preu=
ßtschen
ßtschen Hauptmann, mittels gegenwärtigen Edikts
anmit zu erinnern: Es habe wider ihn bey diesem
Gerichte die Magdalena Kronösterin, Hausin=
haberin Nr. 326, in der Pratterstrasse, wegen
schuldiger 49 fl. 50 kr., Klage angebracht, und
um die der Gerechtigkeit angemessene richterliche
Hilfe gebetten, worüber eine Tagsatzung auf den
16. Juli d. J. früh um 10 Uhr mit dem
Bey=
satze angeordnet worden ist, daß Klägerin, und
der aufgestellte Kurator Hr. Dr. Neumann
so=
gewiß zu erscheinen haben, widrigens wider den
Ausbleibenden nach Vorschrift der allgemeinen
Geriatsordnung verfahren werden würde. Da
nun das Gericht wegen dessen nicht bekannten
Aufenthaltsorte, allenfalls Abwesenheit von den
k. k. Erblanden, ihm Hrn. N. Trebitsch den
dierortigen H. u. Sr. Adv. Hrn. Doktor
Nitt=
mann zu Vertretung auf dessen Gefahr und
Un=
kösten, als Kurator bestellet hat, mit welchem
die angebrachte Rechtssache nach Maß der für die
k. k. Erblanden gesetzmäßig bestimmten
allge=
meinen Gerichtsordnung ausgeführet, sonach
ent=
schieden werden wird; als wird derselbe dessen
anmit zu dem Ende erinnert, damit er allenfalls in
rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder dem
bestimm=
ten Verneter seine Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit
an Handen zu lassen, oder einen andern
Sach=
walter zu bestellen, und diesem Gerichte
nam=
haft zu machen, und überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmäßige Wege einzuschreiten wissen
mö=
ge, die er zu seiner Vertheidigung diensam sinden
würde, massen er sich die aus seiner
Verabsäu=
mung entstehenden Folgen selbst beyzumessen
haben würde.
Konkurs des Franz Andre Neumann.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Grössnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Ni. Oe.
anter der Enns befindliche beweg=und
unbeweg=
liche Vermögen des Franz Andre Neumann,
Hausinhabers Nr. 192 im alten Lerchenfeld,
1725.
Nro. 51.
gerrtütget worden. Daber wird jedermann, der
an erstgedacht=Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erin=
nert, bis den 13. August d. J. die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Schlager, als Vertretter
der diesfälligen Korkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit seiner Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder sene Klasse
ge=
setzt zu werden verlangte, zu erweisen, als
widri=
gens nach Verfliessung des erstbestimmten Tages
Niemand mehr angehöret, und diejenigen, die
ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet
ha=
ben, in Rücksicht des gesammten im Lande Ni.
Oest. unter der Enns befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahme auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirtlich ein Kompensationsrecht gebühret,
oder wenn sie auch ein eigenes Gut von der
Massa zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschal=
teten vorgemerkt wäre, daß also solche
Gläu=
biger, wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld angedladert des
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ih=
nen sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verbalten werben würden.
Konkurs des Wenzl Winglau,
Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen Weiner
Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal wird
hiermit bekannt gemacht: Es sey von dem
Ge=
richte in die Grössnung eines Konkurses über das
gesammte im Lande Oesterreich unter der Enns
befindliche beweg=und unbewegliche Vermögen
des Wenzl Winglau, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 147 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird
je=
dermann, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September d. J. die
An=
meldung seiner Forderung in Gestalt einer
förmli=
chen Klage, wider den Hrn. Joseph Franz, der
Rechte Doktor, a. H. u. Gr. Adv. als
Ver=
tretter der diesfälligen Konkursmasse bey
hiesi=
ger Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in
die=
ser nicht nur die Richtigkelt seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
ober jene Klasse gesetzt zu werden verlange, zu
ergehen, widrigens nach Verfliessung des
ob=
bestimmten Tages niemand mehr wird
ange=
höret werden, und jene, die ihre Forderungen
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht
des gesammten im Lande Oesterreich unter der
Enns befindlichen Vermögens ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirtlich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von der
Masse zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschul=
deten vorgemerkt wäre, also, das derley
Gläu=
biger vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Benjamin Preiß und dessen
Ehegattin
Nach Anzeige der k. ungarischen Staathalterey
ist für den Konkurs der Gläubiger des
Benja=
min Preisz, Bürgers zu Neusohl in Ungarn,
und dessen Ehegattin Rosina, gebohrnen
Jose=
phini, und hinterlassenen Wittwe eines gewissen
Joseph Korba, Fleischbackers zu Deutschpronn,
der 22. August d. J. bestimmet worden.
Konkurs des Michael Hien.
Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen
Wie=
ner Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey von dem
Gerichte in die Eröffnung des Konkurses über das
gesammte im Lande Niederösterreich unter der
Ens befindliche beweg=und unbewegliche
Vermö=
gen des Michael Hien, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 92 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird
je=
derman, der an erstgedacht=Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September dies Jahre
die Anmeldung seiner Forderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Hrn. Joseph Franz,
der Rechte Doktor, a. H. u. Ger. Adv. als
Vertretter der obbenannten Kankursmasse bey
hie=
siger Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in die
ser nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese,
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget, zu
er=
weisen, als widrigens nach Verfliessung des
erst=
bestimmten Tages Niemand mehr wird
angehö=
ret werden, und jene, die ihre Forderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rücksicht des
gesamm=
ten im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne
Ausnah=
me, auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ih=
nen wirtlich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenes Gut von der Masse zu
fordern hätten, oder wenn ihre Forderung auf
ein liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
ste etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums=oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.
Citat. verschiedener Partheyen
Von dem k. k. im Großfürstenthum
Sieben=
bürgen aufgestellen Jud. del. mil. wird anmit
bekannt gemacht: I) Es liegeten seit 1790 von
dem abgelebten Hauptmann Wolfgang
Bra=
trits für dessen Jntestaterben, Anton Bratrits,
Clara Bratrits, Emeric Zbiskont, und
Victo=
ria Bratritzin, Franz Gothin, dann Juliana
Rudits, der sel. Michael Bratrits seine
Witt=
we, welche sämmtlich in dem Coloser Bezirk
wohnhaft seyn sollen, 10 fl. Rdn. zur in deposito. 2) Werden all und jede, wel=
che an der Verlassenschaftsmasse einer im
Feld=
spital zu Hermanstadt ab intestato verstorbenen
gewissen Susana Vaß vel titulo crediti, vel
hæreditatis Ansprüche machen können; dann
3) die von dem zu Karlsburg bey dem
Mon=
turs Oeconomiedepot abgelebten Schuster
Alt=
miliger, Michael Schmid, rückgeblieben, vor
meh=
reren Jahren unwissend wohin, mit der Mutter
sich entsernten Notherben; so wie 4) die von
dem Fahrwesens Rittmeister Brindeimayer
te=
stamentaliter substituirten Erben, als
nament=
lich mütterliche Seits die Grünthallschen Erben,
worunter vorzüglich eine gewisse vereheitgte
Fon=
din mit ihren Kindern begriffen, zur Einreichung
ihrer Erbserklärung bey diesem k. k. Jud. del.
milit. hiermit vorgeladen; dann 5) Die
Ober=
lieutenant Mayerische Erbin, Namens Czingo
Doris, und der ehemal bey dem Feldspital
wäh=
renden Türkenkrieg gestandene, nachbin aber
aus=
getretten seyn sollende Chyrurgus Anton Mayer,
aus Steyermark gebürtig, und endlich 6) der
bis nun unerforschliche Hr. Oberlieutenant Wild
sub termino peremptorici mit dem erinnert,
daß Czingo Doris, und Anton Mayer die
itz=
nen aus besagt Oberlieutenant Mayerischen, und
Spitals Unterchyrurgus Franz Mayerischen
Ver=
lassenschaft nachstehende 9 fl. und respective 3 fl.
37 kr., und Hr. Oberlieutenant Wild des ihm
aus der Hauptmann Parzerischen Verlassenschaft
vi testamenti zugefallene Legat pr. 100 fl., wel=
che Erb=und Vermächinißbeträge noch in
de=
posito aufbewahret erliegen, von dem Dato an
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen an
sich zu bringen suchen sollen, widrigens bey
fer=
nerer Unterlassung dessen all vorberührte
Ver=
lassenschaften ohne weitern abgehandelt, den
hier=
zu bereits legitimirten, und sich erbsertlärten
Erben eingeantwortet, die Substituirten sowohl,
als jener titulo crediti sich späterhin hierauf an=
meldenden solchemnach keine Rücksicht mehr
ge=
nommen, sofort auch die übrigen obbenannten
Erbs=und Vermächtensbeträge dem
Jnvallden=
fond zuerkennt werden würden. Wofür hiermit
und letztlich all und jede gewarnet werden.
Citat. Mathias Gutmann.
Von der gräfl. Oktavian Sinzendorsichen
Herr=
schaft Gefäll in Ni. Oe. des V. O. M. B. wird
Mathias Gutmann, lediger Pupill in dem
da=
sigen Mottingeramte gebürtig, welcher schon über
die Präscriptionszeit abwesend, das letztemal vor
33 oder 34 Jahren erfragt worden wäre, daß
er sich in k. k. Kriegsdiensten unter dem alt
Würtembergischen Cuiraßler=oder
Dragonerre=
gimente befunden hätte, seitdem aber gänzlich
un=
bewußt, und unbekannt geblieben ist durch
ge=
genwärtiges Edikt vorgefordert, daß er sich von
heutigem Tage an binnen 1 Jahr, 6 Wochen,
und 3 Tagen bey hiesiger Amtskanzley, wo in
der Puppillenkassa seine ihm angefallene väter=
und mütterliche Erbschaft pr. 188 fl. 41 kr. 2
pf=
liegt, sogewiß melde, als sonst dieses
Erbschafts=
vermögen über sein Ausbleiden unter seine
näch=
sten Befreundten der Ordnung nach vertheilet,
und hinausbezahlt werden wurde. Herrschaft
Gefäll im Jaldhof den 18. Juni 1795.
Citat. Franz Wiban.
Von dem Magistrate der k. k. Militair=Com=
munirät Peirinia wird hiermit bekannt gemacht,
daß der dießseitige Pupill, Franz Wiban, im
Jahre 1790 aus dem Dorfe Drenchina
entwi=
chen, und dessen Aufenthalt bis nun zu
unbe=
kannt ist. Da aber dieser
Obervormundschafts=
stelle an der Ausfindigmachung desselben gelegen
ist, so werden alle jene, welche von dessen
Auf=
enthalt Wissenschaft haben, geziemend ersucht,
ihn diesem Magistrat anzuzeigen, ihm Franz
Wiban aber insbesondere hiermit aufgetragen,
entweder persönlich, oder durch genugsam
Be=
vollmächtigte binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und
3 Tagen vor diesem Magistrate, um ihm das
Pupillar=Kapital seiner Zeit einantworten zu
kön=
nen, so gewisser zu erscheinen, als nach Verlauf
dieser Frist damit von amtswegen dasjenige,
was rechtens ist, vorgekehret werden wird. Pe=
trinia den 29. May 1795.
Citat. Michael Zechlin.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey über Anlangen der Frau Marie Anna v.
Ganthol, gebohrnen Zechlin, Hauptmannsgat=
tin, als sich legitimirende Erbin, in die
Ein=
berufung des durch 33 Jahre abwesenden
Mi=
chael Zechlin, gewilliget worden. Es haben
demnach Michael Zechlin, oder dessen Erben
und Gläubiger sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und; Tägen sogewiß vor diesem Magistrate
zu meden, wie im widrigen vorbenannter
Zech=
lin ohne weitern pro mortuo erkläret, und das
demseben zugehörig allhier gerichtl. depositirte
Vermögen ohne weitern der Fran Bittstellerin
erfolgit werden würde. Den 13. Jäner 1795.
Citat..Regina Linkin.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Rostdingstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey über Anlangen der Fr. Maria Anna v.
Santloi, gebohrnen Zechlin, Hauptmannsgat=
tin, als sich legitimirende Erbin, in die
Einbe=
rufung der durch 33 Jahr abwesenden Regina
Linkin, gewilliget worden. Es haben demnach
besagt Regina Linkin, oder deren Erben und
Gläubiger sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen sogewiß vor diesem Magistrate zu
mel=
den, wie im widrigen vorbenannte Linkin ohne
weitern pro morino erkläret, und das
dersel=
ben zugehörig allhier gerichtl. Depositirte
Ver=
mögen ohne weitern der Frau Bittstellerin
er=
folget werden würde. Den 13. Jäner 1795.
Citat. Oberpfarrer Yelin.
Nachdem die in Untersuchungssachen gegen den
gewesenen Oberpfarrer Yelin zu Winterhausen
transmitirten Akten von der Universität, wohin
sie zu Einholung eines rechtlichen Erkenntnisses
verschickt waren, zurückgekommen sind, und zu
deren Eröffnung, dann Publikation des
eigelang=
ten Urtheil, Terminus auf Freytag den 21.
August a. c. anberaumt worden. Als wird
ge=
dachter Oberpfarrer Delin bey seinem
dermall=
gen unbekannten Ausenthalt, hiedurch öffentlich
vorgeladen, an besagtem Termin vor der
ange=
ordneten Kommission in Winterhausen zu
erschel=
nen, und der Akteneröffnung, dann Urthels=
Publlcation gewärtig zu seyn, unter dem
An=
hang, daß, wo derselbe sich diebey einzusinden
unterlassen würde, nichts destoweniger mit
Er=
öffnung der Akten und Publikation der Urthel,
ordnungsmäßig werde fürgefahren werden. Rüg=
land bey Ansbach den 5. Juni 1795.
Amort. Satzposten.
Von dem Magistrate der l. f. Stadt
Wie=
gerisch Neustadt wird hiemit bekannt gemacht:
es habe der Ferdinand Staudacher, burgl. Bä=
ckenmeister allhier, angebrackt, daß ihm über die
auf seiner zu Wienerisch=Neustadt am
Haupt=
platz liegenden, Bebaufung Nr. 214 noch
haf=
tenden folgenden vier Satzposten, als 1tens über
die von den vorigen Hausbesitzern, Johann
Mi=
chael Schneider, gewest burgl. Bäckenmeister,
und Anna Maria seiner Ehewirthin, vermög
certiorirter Obligation dd. 5. März 1750 den
Balthasar Lang, gewesten Burger daselbst, als
Gerhaben des abwesenden Pupillen, Ferdinand
Jeitlers, schuldig gewesten, und mittels ersten
Grundbuchssatzes dd. 9. März 1750
vorgemerkt=
ten 350 fl. 2tens über die von den nämlichen
Hausbesitzern, vermög zerziorirter Obligation
dd. 1. November 1752 respektive 28. Juni 1757
der vorigen in Wienerisch=Neustadt bestandenen
Pupillenraickammer für den nämlichen Pupillen,
Ferdinand Zeitler, schuldig gewesenen, und
mit=
tels zweyten Haussatzes dd. 26. Septemb. 1757
vorgemerkten⟨〈…〉⟩. 58 kr. 3 pf. 3tens über
die von eben diesen Hausbesorgern, vermög
cer=
ziorirter Obligation dd. 5. respektive 7. Juli
1757 dem Johann Unruh, Burger in
Wiene=
risch Neustadt, schuldig gewesenen, und mittels
dritten Satzes dd. 26. September 1757
vorge=
merkten 400 fl. endlich 4tens über die von ihm
Ferdinand Staudacher, und Katharina seiner
Ehewirthin selbst, vermög Obligation dd. 23.
August 1762 respektive 7. Juni 1763 der
vori=
gen Walsenkommißion zu Wienerisch: Neustadt
im Namen des obgemeldten Pupillen, Ferdi=
nand Jeltlers, schuldig gewesenen, und mittels
weitern Haussages dd. 13. Juli 1763
vorge=
merkten 1163 fl. 59 kr. welche vier Satzposten
alle schon vorlängst getilget worden seyn sollen,
sowohl die diesfälligen Satzbriefe, und
Schuld=
verschreibungen, als auch die
Zahlungsurkun=
den hierüber gänzlich in Verstoß geratden seyen,
und hat daher um die Ausfertigung der
dies=
fälligen Amortisationsedikten gebetten. Diejeni=
gen also, welche vorangezogene schriftliche
Do=
kumenten in Handen haben, und dadurch auf
vorermeldte Satzposten einige Ansprüche zu
da=
ben glauben, oder sonst jedermänniglich, der
auf was immer für eine Art an diesen
vorlie=
genden Satzkapitalien einige Anforderungen zu
machen gedenket, haben diese vermeintlichen
Rech=
te binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Täge
von heut an, sogewiß vor diesem Magistrate
an=
zubringen, und der Ordnung nach auszuführen,
wie im widrigen nach Verlauf dieser Frist all
vorberührten Schuldurkunden, ausser aller
Rechts=
kraft zu seyn erkläret, und auf ferneres
Anlan=
gen des Ferdinand Staudacher die gesagten vier
Sätze ohne weitern selbst im Grundbuche, als
null und nichtig kaßirt werden würden. Wie=
nerlich=Neustadt den 14. April 1795.
Amort..Obligation und Satz.
Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird hiermit zu
vorneh=
men gegeben: Es habe Herr Sebastian Kam=
vel vorgestellt, daß, da Hr. Sebastian Lambert
Hegrad angelanget, womit die Ceßionen des
Hrn. Thurners an den Hrn. Kampel dd. 6.
Juli 1791, dann der Ceßion von selben an
Hrn. Hegrad dd. 30. April 1795 bey dem Satz
des Hrn. Thurners pr. 443 fl. 11 kr. auf dem
Haus zu Hernals, und resp. Hälfte Nr. 54
grundbüchlich vorgemerkt werden möchte, ihm
die dazu gebörige certiorirte Obligation dd. 3.
May ausgesträt an Hrn. Franz Thurner pr.
700 fl., und der hierüber ausgefertigte
Satz=
brief dd. 8. Juni 1790 in Verlust gerathen sey,
er hat daher in Ausfertigung der in derley
Fäl=
len gewöhnlichen Amortisatio puncten zu
willi=
gen. Daher haben jene, welche gedachte unter
dem 3. May 1790 an Hrn. Franz Thurner,
bürgerl. Handelsmann, ausgestellt certiorirte
Ob=
ligation pr. 700 fl., und den darüber
ausge=
fertigten Satz dd. 8. Juni 1790, so aber nur
mehr pr. 443 fl. 11 kr. gültig ist, in Hanben
haben, oder hierauf einige rechtmäßige Sprüche
und Anforderungen zu machen gedenken, dinnen
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen, bey dem
Bürgerspitale in Wien Grundbuch sich
alsoge=
wiß zu melden, und ihr allenfallsiges Recht
dar=
zuthun, als im widrigen nach Verstreichung der
gesetzmäßigen Frist niemand mehr angehört, son=
dern ersagte Obligation und Satz ohne weitern
für amortisirt und ungültig gehalten werden
wür=
de. Wien den 19. May 1795.
Amort. Obligation.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
be=
kannt gemacht: Es habe der Hr. Joseph Edler
von Fürnberg, k. k. Obersitleutenant, die
Amor=
tistrung der auf seinen Herrschaften Weixelbach,
Woking, Aggsbach, Loisenhof ad Corpus,
dann auf Weitenigg und Leiben ad Fructus
intabullrien von demselben unterm letzten April
1777 an die gräfl. Oktavian Catalbischen
Er=
ben ausgestellten Obligation pr. 20000 fl. ge=
betten. Diesemnach haben alle jene, welche auf
obgedachte Obllgation ein wie immer gearietes
Recht zu haben glauben, ihre Ansprüche binnen
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen sogewiß vor
dem k. k. ni. öst. Landrechte anhängig zu
ma=
chen, widrigens nach Verlauf dieser Zeit erst
gedachte Obligation ohne weiters für amortistet
erklärt, und derselben Exiabultrung bewilliget
werden würde. Wien den 22. May 1795.
Amort. Obligationen.
Von dem k. k. ni. öst Landrechte wird bekannt
gemacht: Es habe der Hr. Jos. Freyh. v
Rip=
perda die Amorilsioung einer ni. öst. Landschafes=
Obereinnehmeramtsobligation dd. 1. November
1767 pr. 2000 fl. sub Nr. 3578 auf die Frau
de Monti, gebohrne v. Keßler, lautend, damn
einer Bankoobligazion sub Nr. 2050 pr. 2000
fl. auf ebendieselbe lautend, angesucht. Demnach
haben an jene, welche auf obige Obligationen
ein wie immer geartetes Recht zu haben
vermeh=
nen, ihre Ansprüche binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tagen sogewiß vor dem k. k. ni.
öst. Landrechte anzubringen widrigens dieselben
für getödtet und amortisiret erkläret werden
wür=
den. Wien den 2. Juni 1795.
Amort. Satzbrief.
Von des Saftes Klosterneuburg Amtskanzley
wird hiermit bekannt gemacht: Er habe Jakob
Kautzner, bürgl. Wagnermeister in Wien, hier=
orts angezeigt, daß auf seinen von dem Johann
Fernbach erkauften, hierher dienstbaren Viertel
Weingarten in Mitterberg zu Heiligenstadt ein
von dem vorigen Besitzer Leopold Baltauf zu
Nußdorf an den Johann Georg Egele, wegen
schuldigen 450 fl. unterm 12. Hornung 1779
ausgefertigter, unterm 16. August 1779 aber
mit nur noch rückständigen 400 fl. an Mathias
Binder, Nüblermeister am Nöstlbach cedirter
Satz hafte, welcher von dem Johann Fernbach
nach der mündlichen Bestätigung des Mathias
Binder schon vorlänget getilget, aber in
Ver=
stoß gerathen sey, weswegen selber um
Amor=
tisitung erstgedachten Satzes gebethen bat. Da
nun in dieses Gesuch gewilliget worden ist; so
haben jene, welche gedachten Satzbrief in
Han=
den haben, oder darauf einige Ansprüche zu
machen gedenken, ihr darauf habendes Recht
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen
so=
gewiß gehörig darzuthun, wie im widrigen
so=
thaner Satzbrief ohne weitern amortisiret, und
für unträsitg erkläret werden würde. Kloster=
neuburg den 20. April 1795.
Citat. Anna Schimschein.
Von dem Magistrat der k. k. Militar=Com=
munität Petrinia wird hiemit die großjährig
gewordenene, und seit mehreren Jahren
abwe=
sende Pupillin, Anna Schimschein, Tochter des
den 25. März 1782 allhier verstorbenen
Müh=
lermeister, Joseph Schimschein, oder, im Fallee
sie nicht mehr lebt, ihre Erben binnen 1 Jahr,
6 Wochen, und 3 Tagen entweder versönlich,
oder durch hinlänglich Bevollmächtigte
vorgela=
den, um sie mit ihrem allhier nutznießlich
an=
liegenden Pupillar Capitale abfertigen zu
kön=
nen, im Fall sie sich aber binnen dieser
festge=
setzten Zeitfrist nicht hier melden sollte, so wird
mit ihrem Erbsvermögen von amtswegen
das=
jenige, was rechtens ist, vorgekehret werden.
Petrinia den 29. May 1795.