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Wiener Zeitung.

Nr. 48, 27. Juni 1795

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[1]

Nro.

51.

Mit k. k. allergnä

Freiheit

Wiener Zeitung.

Sonnabend, den 27. Junius 1795.


Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Se. Maj. haben dem bisherigen Rector
des Lemberger ruthenischen General=
Seminars Anton Angellowitz, in der
gnädigen Rücksiche seiner durch ausgezeichne=
te
Verwendung in verschiedenen Lehrfächern
und geistlichen Aemtern, vorzüglich aber in
Ausbildung der Zöglinge von dem griechisch=
katholischen
Seminarium, um den Staat
und um den Kierus erworbenen rühmlichen
Verdie ste, das erledigte griechischkatholi=
sche
Bisthum zu Przemißl zu verleihen
geruhet.

Se. Maj. haben dem Hofkriegssekretar,
Jgnatz Hille, zum Merkmahle Allerhöchst
dero Zufriedenheit, über dessen Langjährige
so getrene als nützliche Verwendung, und die
dadurch erworbenen ausgezeichneten Ver=
dienste
, mit einer goldenen Ehren=Denk=
münze
, zu begnadigen geruhet-

Herr Joseph Müller, Hofftanar und
Eigenthümer der K. K. privilegirten Kunst=
gallerie
am Kohlmarkte, hatte am 24. d.
M. zum dritten Mahle die Gnabe, daß seine
Gollerie von Jhren Majestäten dem Kaiser
und der Kaiserinn, in Gesellschaft der Erz=
herzoge
Karl, Leopold und Joseph =
nigl
. Hoh, besuchet wurde. JJ. MM.
und KK. HH. äusserten über die bis zum
Reden täuschende lebensgrosse Abbildung der
Frau Erzherzoginn Clementina K. H.,
welche Hr. Müller von dem Königl. Nea=
politanischen
Hofe zu versertigen den Auf=
trag
hatte, auch nächstens nach den Be=
stimmungsort
versenden wird, so wie über
dessen übrige Arbeiten die vollkommenste Zu=
friedenheit
, und geruhten in denhuldvollAusdrücken ihn allerhöchsterFreude
zu versichern.

[2]

Tags zuvor beehrten auch Jhre Königl.
Hoh. die Frau Erzherzoginn Maria Chri=
stina
, diese seit der Zurückkunft des Hrn.
Müllers aus Jtalien besonders sehens=
würdige
, und für Deutschland höchst in=
teressante
Kunstgallerie mit einem Besuche
und höchstdero vollkommensten Beyfalle.

Bey der Universal=Staats=Schuldenkasse
haben an freywilligen Kriegsbeyträgen ab=
geführt
:

Guld. Kr.

Die Königl. Stadt Hermannstadt
und die dazu gehörigen Stuhls=
dörfer
durch das dortige Ka=
meralzahlamt
.....1484 45 ½

Die Stadt Kronstadt und der=
selben
Distriktl....306 48

Ludwig Graf v. Teleky.. 100

Die Witwe des verstorbenen
Feldzeugmeisters, Freyherrn

v. Rouvroi..... 102

Gotthard Zwilling.... 1

Paul Kiß und Diossegh.. 3000

Graf v. Brigido, Gouverneur
zu Triest, für 2 Ungenannte 1225

Der jubilirte Kön. Siebenbür=
gische
Gubernialrath v. Han=
nenheim
...... 300

Franz v. Paumgartner, Apo=
theker
zu Ketskemet.. 64 29

Ein Ungenannter.... 110

Ein anderer...... 30

Jn Beziehung auf die am 28. April in
der Stadt Fulnek ausgebrochene Feuers=
brunst
und die davon Anfangs verbreiteten
zum Theil irrigen Nachrichten, meldet ein
Schreiben aus dieser Stadt, vom 20. d.
M., daß dieser unglückliche Brand swar
94 Häuser, doch nicht, wie es hieß, fast
die ganze Stadt Fulnek, die aus 384 Häu=
sern
bestehet, getroffen habe; daß nach der
von der politischen Behörde aufgenommenen
gewissenhaften Beschreibung, der Feuerscha=
den
nicht eine halbe Million, sondern doch
immer einen empfindlichen Betrag von
152,300 Guld. ausmache, endlich daß in
Rücksicht auf den Ursprung dieses Brandes

ein eingeborner Fulneker, dessen Eltern kein
eigenthümliches Haus besitzen, zwar aus
Verdacht eingezogen, doch weder durch sein
Geständniß noch sonst davon überwiesen
worden, folglich auch die von ihm er=
wähnte
unnatürliche Bosheit keinerdings
erprobt sey.

Kriegsbegebenheiten.

Der kommandirende General der K. K.
Armee in Jtalien, Feldzeugmeister, Ba=
ron
de Vins, hat am 3. May einen Theil
der Armee aus dem Lager bey Aqui nach
Dego vorrücken lassen, und ist bald hier=
auf
selbst nach Dego abgegangen, wohin
dann auch die übrigen Truppen nachgefolgt
sind. Nach einer seit dem unter dem 14.
Junius eingesandten Anzeige, hat er an
diesem Tage einen Theil der Armee ein La=
ger
bey Carcare beziehen lassen, und die
Anordnung so getroffen, daß in wenigen
Tagen alle im Piemontesischen befindliche
Truppen beysammen seyn, und in einer
Entfernung von 3 Stunden dem Feinde sich
genähert haben werden.


Ausländische Begebenheiten.

Jtalien.

So weit die Berichte aus Turin vom
13. Jun. reichen, ist bis dahin zwar allent=
halben
der kleine Krieg fortgesetzt worden,
aber ausser dem hat keine Unternehmung
von Bedeutung Statt gehabt.

Nach Briefen aus Nizza scheinen sich
die Franzosen mehr mit den in Toulon
und anderen mittägigen Gegenden ausge=
brochenen
Unruhen, als mit anderweitigen
Rüstungen zu beschäftigen. Der General
Kellermann ist am 26. May wieder zur
Armee abgereiset.

Jm Hafen von Livorno sind am 9.
Jun. zwey Genuesische Galeeren eingelau=
fen
, um die Genuesischen Handelsschiffe
gegen die barbarischen Korsaren zu schützen,
die sich wieder sehr zahlreich in dem mit=
telländischen
Meere einfinden.

[3]

Der Getreidemangel, der fast durch ganz
Europa herrschet, wird nun auch zu Kom
fühlbar. Obschon die Getreide=Behörde
alle Sorgfalt anwendet, die Stadt mit den
nöthigen Vorräthen zu verschen, so ist es
doch schon dahin gekommen, daß von dem
feinem Brode das Pf. um 4 Bajochi be=
zahlt
wird. Da die meisten Gegenden
um Kom in eben dem Falle sind, so hat
der Papst bereits unter dem 6. Junius den
Banquier Bottoni mit dem Auftrag ab=
gesendet
, wenigstens 50,000 Säcke Ge=
treides
zu erkaufen, und sogleich nach Kom
zu senden, damit man die bevorstehende
Erndte abwarten könne. Jnzwischen hat
der Duca Braschi, des Papstes Nepote,
3000 Metzen nach Rom bringen lassen.

Der Papst hat auch den Marchese Gun=
di
nach Genua gesendet, um allda für die
Apostolische Kammer ein Anlehn von 500,000
Scudi, zu 4 ½ v. H. an Zinsen, zu eröff=
nen
. Zur Sicherheit werden den Darlei=
hern
alle Güter der Mesola verpfändet.

Weil auch das baare Geld in Kom täg=
lich
minder wird, das Papiergeld aber
schon 7 v. H. verliert, so hat der Papst
eine Kongregazion von 4 Kardinalen er=
nannt
, welche Sr. Heil. Vorschläge, wie
diesem Uebel abzuhelfen wäre, überrei=
chen
sollen.

Aus Korsika sind zwey Kommissare nach
Rom gekommen, die, wie verlautet, den
Auftrag haben, in Sr. Großbrit. Maj.
Nahmen mit Sr. Heil. über verschiedene
Kirchen=Angelegenheiten besagter Jnsel in
Unterhandlungen zu treten. Sie sind von
dem Papste in einer besondern Audienz,
sehr gnädig aufgenommen worden, und
haben seit dem mit dem Staatssekretar öf=
tere
Unterredungen.

Die Korsaren der Barbarey sind so
zahlreich in dem mittelländischen Meere,
und die Küsten des Kirchenstaates sind in
einem so wehrlosen Zustande, daß jene sich
seit kurzem öfter schon erkühnet haben, an
verschiedenen Orten an das Land zu steigen,
und Menschen und Vieh zu rauben. Es
sind deswegen mannigfaltige Beschwerden

nach Rom gekommen, daher denn auch
der Papst, nach einer am 9. Jun. gehal=
tenen
Kongregazion der Kardinale, den
Befehl nach Civita vecchia gesandt hat,
daß die päpstlichen Galeeren sich sogleich
fertig machen, und in die See gehen
sollen.

Frankreich.

Daß die Konvenzion manchmahl nach Um=
ständen
gegebene Dekrete zurückzunehmen
in den Fall komme, hätte bey dem äusserst
unstäten Gange der Französischen Revolu=
zion
eben nichts Befremdendes; aber daß
seit langer Zeit kein wichtiges Dekret sich
aufrecht erhalten könne, und selbst Dekre=
te
, die nach einer reifen dreytägigen Er=
örterung
über Gegenstände, welche unwan=
delbaren
Grundsätzen unterliegen, abgefaßt
wurden, nach wenigen Tagen wieder ausser
Wirkung gesetzt und abgeschaft werden: die=
ses
ist ein redender Beweiß, wie fehlerhaft
die gegenwärtige Gesetzgebung und über=
haupt
diese Gesetzgebungsart sey. Man
hat das Dekret, nach welchem die Staats=
güter
sogleich zu 75 Mahl ihres Pachter=
trags
vom J. 1790 veräussert werden soll=
ten
, mit dem größten Beyfalle aufgenom=
men
; aber kaum waren einige Tage ver=
flossen
, so fand man daran schon wesent=
liche
Gebrechen, und am 7. Jun. schlug
der Finanz=Ausschuß verschiedene Nach=
trags
=Artikel vor, die den erkannten we=
sentlichsten
Gebrechen abhelfen sollten. Bey
dieser Gelegenheit ward das ganze Dekret
lebhaft bestritten. Reubel sagte, daß da=
durch
die Staatsgüter verschleudert wür=
den
, und man endlich, wenn man noch
neue Aßignaten ausgeben müßte, kein Un=
terpfand
für dieselben mehr anzubiethen
hätte; daher arbeite auch der Wohl=
fahrts
=Ausschuß gemeinschaftlich mit den
übrigen Ausschüssen daran, der Konvenz=
gegen
dieses Dekret Vorstellungen zu ma=
chen
. Dübois Crance sprach ebenfalls
dagegen und führte den Fall von einem Gu=
te
an, das auf 186,000 Liv. geschätzt war,
und nun, nach dem Ertrage der Pachtung

[4]

für 90. 000 Liv. verkauft werden müßte,
daher auch schon von 300 Käufern in An=
spruch
geommen worden sey. Er verlang=
te
, daß man eine allgemeinen Plan vor=
lege
, wie die Auslage eines neuen Feld=
zugs
bestritten, und der öffentliche Kredit
delebt werden könnte. Er führte an, er ha=
be
eben ein Mitglied des Finanz=Ausschusses
sagen hören, daß, weil alle Quellen er=
schöpft
wären, man nun zu den Requisi=
zionen
und zur Wiedereinführung des Ma=
ximum
seine Zuflucht neßmen müsse. Clau=
zel
sagte, man hätte gehofft, durch be=
sagtes
Dekret eine grössere Wohlfeilkeit
der Lebensmittel zu bewirken, indem die
Aßignate einen bessern Anwerth erhalten
würden; aber im Gegentheil hätten die
Aßignate seit dem noch täglich abgenom=
men
. (Doch schreibt man aus Basel un=
ter
dem 10. Junius: „Zu Folge des De=
krets
der Nazional=Konvenz. wegen des
Verkaufs der Staatsgüter, sind die in
Elsaß gelegenen reissend verkauft worden.
Die Bauern sind haufenweise mit Geldsä=
cken
nach Strasburg gekommen, um Aßig=
nate
einzukaufen, die sogleich um ein Be=
trächtliches
stiegen. Von hier aus sind
in wenig Tagen für mehr als 3 Millionen
Aßignate nach Elsaß verhandelt worden")
Mathieu nahm sich des Dekretes an:
„Die Hauptursache von dem Mißkredite
der Aßignate, sagte er, ist die Wandelbar=
keit
der Entschließungen der Konvenz. in
Finanz=Sachen; es wäre zu wünschen,
daß die Einwendungen, die hinten her nach
einem gemachten Dekrete gemacht werden,
vorausgesendet würden u. s. w. Nachdem
noch lange theils für, theils gegen das
Dekret gestritten worden war, ist endlich
dekretiret worden, daß es, so wie alle dem=
selben
zu Folge gemachten Zutheilungen sus=
pendirt
seyn, und die vereinigten Ausschüsse
einen allgemeinen Finanzplan vorlegen sollen.

Der beklagenswürdige Sohn und Thron
erbe des unglücklichen Königs Ludwigs
XVI. ist nun seinem Vater in eine bessere
Welt nachgefolget, und scheint, wie dieser,
nach langen Qualen, ein Martyrer der heil=

lo⟨s⟩en Revoluzion, jedoch nur durch geheim
Mittel, geworden zu seyn. Sein Tod tritt
gerade in dem Zeitpunkte ein, wo der Ven=
dee
=Krieg von neuem aufglimmt, Ludwig
der XVII. das allgemeine Losungswort, und
dessen Wiedereinsetzung auf den Thron sei=
ner
Väter, das Ziel aller Unternehmungen
angeblich sogar einer von den geheimen Ar=
tikeln
war, womit man die ihrem Könige
noch immer getreuen Einwohner der soge
nannten Vendee zur Annahme des Friedens
zu bewegen suchte. Am 9. Junius trit
Sevester, im Nahmen des Sicherheits=
Ausschusses, in der Konvenzion auf, und
zeigte des Dauphin Tod ungefähr in fol=
genden
Worten an: „Bürger! Seit eini=
ger
Zeit liet der Sohn Capet's von einer
Geschwulst am rechten Fusse und am lin=
ken
Arm; am 5. May nahmen die Schwer=
zen
zu; der Kranke verlor den Appetit und
es trat ein Fieber ein. Der berühmte Ge=
sundheits
=Beamte (Arzt) Dessaux ward
berufen ihn zu besuchen und zu behan=
deln
; seine Einsichten und seine Rechtschaf=
fenheit
waren uns Bürge, daß keine der
Menschlichkeit schuldige Sorgfalt unterblei=
ben
würde. Jndessen ward die Krankheit
sehr bedenklich. Am 4. Jun. starb Des=
saux
. Der Ausschuß ernannte an dessen
Stelle den Bürger Peletan, einen sehr be=
kannten
Gesundheits=Beamten, und der
Bürger Dümangin, erster Arzt an dem
Hauptspitale, ward ihm beygegeben. Jhr
Bericht von gestern um 11 Uhr Vormit=
tags
kündigte schlimme Symptomen an,
und ein Viertel nach 2 Uhr Nachmittags,
haben wir die Nachricht von dem erfolgten
Tode erhalten. Der Sicherheits Ausschuß
hat mir aufgetragen euch davon zu unter=
richten
. Alles ist erhoben. Hier sind die
geführten Protokolle, welche in euren Ar=
chiven
verbleiben sollen."

„Die Volksbühnen, sagt ein Jurnalist,
haben diesen Bericht angehört, ohne irgend
ein Zeichen, weder von Beyfall noch von
Mißfallen zu geben. Aus den Protokollen,
fährt er fort, erhellet, daß die Krankheit
eine Schwindsucht, eine allmählige Aus=

[5]

zehrung war, die sehr viel auf die Geistes=
kräfte
gewirkt und endlich den Tod gebracht
hat."

Jn eben der Sitzung kündigte Camba=
ceres
, im Nahmen des Wohlfahrts=Aus=
schusses
, aus einem Briefe des Generals
Hatry, vom 7. Junius, die Einnahme von
Luxemburg an. Die Konv. hat darü=
ber
dekretiret, daß die Armee, welche die
Festung erobert, wie die Sambre=und
Maß=Armee, welche die Belagerung ange=
fangen
hat nicht aufhören sich um das
Vaterland verdient zu machen.

Sevestre las auch einen Bericht der bey
der Armee in Jtalien stehenden Volksre=
präsentanten
, worin es heißt, die Terro=
risten
hätten es versucht die Armee in Em=
pörung
zu setzen, es habe ihnen aber hier
wie in Toulon mißlungen. Eins Anzahl
von 88 Toulonern, welche die Stadt ver=
lassen
hatten, als die Engländer dieselbe
zu räumen genöthiget wurden, wären nach
Nizza gekommen; man habe sie aber ins=
gesammt
an das Kriminalgericht zu Grasse
gesendet, und 24 andere Ausgewanderte
würden eben den Weg wandern.

Großbritannien.

Am 4. Jun. wurde zu London das Ge=
burtsfest
des Königs, der sein 58. Jahr
antrat, gefeyert. Die Versammlungs=Zim
mer bey Hofe waren von der glänzendsten
Gesellschaft gedrängt voll, und es waren
über 20 fürstl. und königl. Personen gegen=
wärtig
. Abends war die Stadt erleuchtet,
Während der Beleuchtung zog sich ein Ge=
witter
auf, und indessen der Aberglaube
mit bangem Gefühl erwartete, daß viel=
lticht
einige Weissagungen des jüngsthin
eingezogenen Propheten Brothers, welcher
geweissagt hatte, daß am 4 Junius Lon=
don
ein grosses Unglück treffen würde, er=
füllt
werden dürften, ergoß sich ein sanf=
ter
befruchtender Gewitter=Regen, nach
welchem das durch eine lange Dürre ver=
trocknete
Erdreich bisher geschmachtet hat=
te
. Abergläubige Personen waren auch da=
durch
an diesem Tage sehr bestürzt gewor=

den, daß die Glocke der St. Paulskirche
zehnmahl 3 Viertel in einer Stunde schlug;
ein Umstand, der aber daher rührte, daß
die Uhr eben revarirt wurde.

Herr d'Hervilly, Kommandeur der Fran=
zösischen
Legion zu Southampton, und die
andern Französischen Offizier haben Befehl
erhalten, sich auf das schleunigste zu ihren
Korps zu verfügen und sich zur Einschif=
fung
fertig zu halten. Der Plan einer Ex=
pedition
und Landung bey St. Malo an
der Französischen Küste, um die dortigen
Royalisten zu unterstützen, ist wieder er=
neuert
, zumahl da viele von Brest entkom=
mene
Britische Gefangene melden, daß die
Brester Flotte größtentheils abgetackelt sey,
und also nicht wirksam seyn könne. Der
Bischof von Dol und viele aus Bretagne
ausgewanderte Geistliche werden zugleich
mit nach der Französischen Küste abge=
hen
.

Die Ostindische Kompagnie hat nun wirk=
lich
mit 508 Stimmen gegen 220 beschlos=
sen
, dem Hrn. Hastings eine Entschädi=
gung
der Prozeßkosten, von 71,000 Pf.
Sterl. und eine Pension von 5000 Pf. zu
bewilligen. Es scheint aber, daß man im
Parlamente dieser Großmuth der Kompag=
nie
, wozu man sie nicht berechtiget glaubt,
Einhalt thun werde.

Das Parlament hat am 3. Jun. die
freye Einfuhr der Seide und des Flachses
von jedem mit England in Freundschaft
stehendem Lande bewilliget.

Als die Bill für den Prinzen von Wal=
lis
zum zweyten Mahle gelesen werden soll=
te
, behielt sich Hr. Grey seine Bemerkun=
kungen
darüber für eine andere Gelegenheit
bevor, doch wollte er, daß man auch dar=
über
stimmen sollte, worauf 50 Stimmen
für und 19 gegen die zweyte Lesung waren.

Die Bill, wodurch der Prinzeßinn ein
Witwengehalt von 50,000 Pf. versichert
werden soll, wurde zum ersten Mahle ge=
lesen
.

Als der Bericht des Ausschusses wegen
der Kaiserl. Anleihe zum zweyten Mahle ge=
lesen
werden sollte, machten die Herren

[6]

Smith, Fox u. a. wieder neue Einwendun=
gen
, worüber Hr. Pitt am Ende also
sprach: „Man sagt, der einzige Nutzen,
der dieses Darlehen rechtfertigen könne, sey
die Diversion, welche die Kaiserl. Truppen
den Feinden zu Gunsten unserer Seemacht
geben könnten, und gewiß, wäre nur die=
ser
Nutzen allein davon zu erwarten, so
wäre er schon hinreichend. Aber die Hülfe
des Kaisers ist uns noch in vielen anderen
Beziehungen sehr nützlich. Kann von ir=
gend
einer Seite unseren Unternehmungen
mehr Nachdruck gegeben werden, als von
Seite des Hauses Oesterreich! Und muß
man sich nicht den beßten Erfolg von den
Mitteln versprechen, welche die Verlegen=
heit
und Ohnmacht, worin sich Frankreich
gegenwärtig befindet, noch mehr erschwe=
ren
mögen? Diejenigen, welche sich dem
Oesterreichischen Darlehen widersetzen, schei=
nen
dem Beßten Englands nicht sehr erge=
ben
zu seyn, zumahl kein Hof in Euro=
pa
besteht, auf dessen Treue man mit mehr
Zuversicht rechnen könnte, als der Wie=
ner
Hof. Die von dem Kaiser gegen den
Reichstag bezeigte Neigung, sich nach dem
Wunsche des Reichs, mit Frankreich in
Friedens=Unterhandlungen einzulassen, könne
nicht als eine Einwendung geltend gemacht
werden. Der Kaiser und das Reich könne
auf a⟨ll⟩e Fälle Friede machen, und der =
nig
von Ungarn und Böhmen den Krieg
fortsetzen, so wie der Kurfürst von Hanno=
ver
sein Reichs=Kontingent stellen kann,
ohne Großbritannien in Krieg zu ver=
wickeln
. Von einer anderen Seite, was
geschähe, wenn das Haus die von dem
Kaiser verlangte Unterstützung ihm versag=
te
? Anstatt daß es nun bey der Nazion
zteht Friede zu machen, wenn sie will, und
so glich bessere Bedingungen zu fordern,
wäre sie alsdann genöthiget sich denen zu
unterziehen, welche die Fronzosen ihr vor=
schreiben
würden u. s. w. Es wurde end=
lich
über die zweyte Vorlesung gestimmt,
und dieselbe mit 60 Stimmen gegen 35 be=
williget
.

Vereinigte Niederlande.

Aus dem Haag wird unter dem 10. Jun.
berichtet: „Unsere Gesandten, van Gras=
veld
und de Sitter sind am 3. in Paris
angekommen, und haben noch selbigen Abend
ihre Beglaubigungsschreiben übergeben. Am
folgenden Tage ging die Auswechslung der
Ratifikazionen in voller Versammlung des
Wohlfahrts=Ausschusses vor sich. Da der
Ausschuß sah, das die holländische Ratifi=
kazion
auf Pergament geschrieben, und
mit einem grossen Siegel in einer silbernen
Kapsel versehen war, so wurden die Ge=
sandten
gebethen, die Absendung der Fran=
zösischen
Ratifikazion noch zu verschieben,
bis man sie in ähnlicher Gestalt einge=
händiget
haben würde, Am 5. wurden die
Gesandten förmlich in die Konvenz. als
ausserordentliche Gesandten eingeführt. Der
gesammte Wohlfahrts Ausschuß führte sie,
unter lautem und allgemeinem Beyfall der
selbigen Tages sehr zahlreichen Deputirten
und Zuschauern, mitten in den Sal, wo
zwey Lehnstuhle auf einem Teppiche für
sie standen. Sie blieben unbedeckt, weil
der Präsident es gleichfalls war. Sieyes,
als Sprecher des Ausschusses in den aus=
wärtigen
Angelegenheiten, verlas die Hol=
ländische
Ratifikazion, worauf der Bür=
ger
van Grasveld eine kurze Anrede hielt,
welche der Präsident beantwortete. Sie
erhielten hierauf die brüderliche Umarmung
unter dem Rufe: Es leben die beyden Re=
publiken
! Hierauf ward vorgeschlagen, daß
die Fahne der Niederländischen Republik im
Sale neben der Amerikanischen und Genue=
sischen
Fahne wehen sollte, welcher Vor=
schlag
, der Form wegen, erst an den Wohl=
fahrts
=Ausschuß verwiesen ward, Auf
den 7. war ein Gastmahl anberaumet wo=
bey
nur die Minister der Republiken seyn
werden. Am 5. machten die beyden Ge=
sandten
einen Etikettebesuch bey dem Prä=
sidenten
der Konvenz. und bey dem Vorsitzer
des Wohlfahrts=Ausschusses, und liessen
ihre Ankunft allen fremden Ministern noti=
ficiren
. Nächstens werden die schon länger
in Paris befindlichen beyden Bürger Blauw

[7]

und Meyer als bevollmächtigte Minister der
Generalstaaten durch jene beyden Gesand=
ten
bey dem Wohlfahrts=Ausschuß einge=
führt
werden."

Der Vorschlag zum Aufruf der Batavi=
schen
Bürger zu einer im Haag zu halten=
den
Nazional=Konvenzion ist jetzt erschie=
nen
. Nach demselben sollen 500 Bürger
einen Wähler und 10,000 einen Deputirten
stellen. Wer zum Deputirten gewählt wird,
muß jedes andere öffentliche Amt, das er
bekleidet, niederlegen und erhält 10 Guld.
täglichen Gehalt. Der Hauptzweck dieser
Konvenzion wäre, die Entwerfung einer
Konstituzion für das Batavische Volk, die
Leitung der ausländischen Angelegenheiten,
die Einrichtung der Land=und Seemacht,
die Sorgfalt für den Nazional=Kredit u.
s. w. Alle exekutive Ausschüsse und Kolle=
gien
wären der Konvenzion verantwortlich.
Höchstens ein Jahr nach dem Zusammentrit=
te
, soll die Konvenzion den Plan zur Kon=
stituzion
fertig haben, und wonn diese an=
genommen
ist, eine neue Konvenzion zusam=
men
berufen werden. Die Versammlungen
sollen bey offenen Thüren geschehen und es
soll Kopf für Kopf gestimmt werden.

Dännemark.

Von dem grossen Brande der Stadt Ko=
penhagen
liefert ein Schreiben vom 9. Ju=
nius
noch folgende Umstände: „Erst am 7.
Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, also
nachdem das Feuer länger als 48 Stun=
den
gewüthet hatte, ist demselben Einhalt
geschehen. Die Anzahl der abgebrannten
Häuser wird von einigen auf 1341, von
andern auf 1363, die Zahl der Strassen zwi=
schen
41 und 45, und die Zahl der Menschen,
welche nun ohne Obdach sind, zwischen 15,000
und 20,000 angegeben. Der abgebrannte
Theil ist sicher der vierte Theil der Stadt,
und zwar derjenige, welcher eigentlich das
alte Kopenhagen begreift, und am stärk=
sten
bewohnt war. Bey der Wiederauf=
bauung
desselben wird unfehlbar dafür ge=
sorgt
werden, daß die Häuser nach bessern

Mobellen errichtet und die Strassen breiter
und gleicher werden. Den Schaden kann man
noch nicht angeben; man hält ihn jedoch
grösser als den, welchen die grosse Feuers=
brunst
vom J. 1728 anrichtete, indem der
größte Theil der damahls abgebrannten Häu=
ser
in Vergleich mit den jetzigen, kleine un-
ansehnliche
Gebäude waren. Der übrige Theil
der Stadt ist höchst wahrscheinlich nur durch
die nach der größten Anstrengung gelungene
Rettung der Frauenkirche erhalten worden,
weil durch den Einfall der Thürme dersel=
ben
, so wie bey dem Nikolaithurm der Fall
war, gewiß an mehreren Stellen Feuer aus=
gebrochen
seyn würde. Auch die Holms=
und Peterskirche sind unverletzt geblieben,
da man alles anwandte, dem Feuer der
Petri=und Nordenstrasse Gränzen zu setzen.
Jn den übrigen Strassen konnte man dieses,
ungeachtet alle Häuser, die keine Brand=
mauern
hatten, mit unglaublicher Geschwin=
digkeit
niedergerissen wurden, nicht bewir=
ken
, bis das Feuer den Westerwell erreicht
hatte, wo es von selbst aufhören mußte.
Die Art wie das Feuer ausgekommen ist,
weiß man noch nicht, da sich niemand der
Gegend, wo es zuerst entstand, mit Feuer
nähern durfte. Es ist nun eine Kommis=
sion
niedergesetzt, um hierüber Untersuchung
anzustellen. Ein Theil der abgebrannten
Einwohner kampirt nun auf dem Walle
in dem sogenannten philosophischen Gange,
und auf öffentlichen Plätzen unter Zelten,
die einem jeden unentgeltlich aus dem Zeug=
hause
geliefert worden sind. Alle diese
Plätze haben daher jetzt das Ansehen eines
Lagers. Dem Vernehmen nach, sollen die
Zitadelle und die Kasernen von den leich=
ten
Truppen und der Garnison geräumt
und dem ärmern Theil der Abgebrannten
einsweilen überlassen werden, dagegen soll
die Garnison auf dem Norberfelde, wo be=
reits
3000 Zelte aufgeschlagen sind, kam=
piren
; auch werden zwey Blockschiffe aus=
legen
, um die bisher in der Stadt einquar=
tierten
Matrosen mit ihren Familien auf=
zunehmen
. Der Erbprinz (Bruder des =

[8]

nigs) und der Herzog von Augustenburg
haben ihre Palläste gleichfalls zur Woh=
nung
einiger Abgebrannten eingeräumt, und
in des erstern Küche wird alle Tage für je=
den
, der es bedarf, gekocht. Die Geschäfte
der verschiedenen Departemente gehen übri=
gens
ihren Gang sort, und haben haupt=
sächlich
die Mittel das Elend zu erleichtern
zum Gegenstande. Durch Unvorsichtigkeit ist
dieser Tage auf einem Linienschiff gleichfalls
Feuer ausgekommen, welches aber sogleich
wieder gelöscht ward."

Jn einem späteren Schreiben vom 13.
Jun. wird folgendes gemeldet: „Am 10.
Abends, ist die aus 8 Linienschiffen und 4
Fregaten bestehende Schwedische Flotte,
unter dem Kommando des Grafen Wacht=
meister
, aus Cartskrona auf hiesiger Rhe=
de
angelangt."

Deutschland.

Nach Briefen aus Berlin, ist der =
nig
am 9. aus Potsdam dahin gekommen,
und hat bey dem Kronprinzen zu Mittage
gespeiset. Hier ertheilten Se. Maj. Jhre
Einwilligung zu der Vermählung der Prin=
zeßinn
Louisa, Tochter des Prinzen Fer=
dinand
, mit dem Fürsten Anton Radziwil.
Diese Familie ist schon in ältern Zeiten dutch
zwey Heirathen mit dem Brandenburgi=
schen
Hause verbunden gewesen, und in
neuern Zeiten verwandt mit den vornehm=
sten
deutschen Häusern. Der Fürst Anton
ist ein Sohn des ehemahligen Palatins von
Wilna und befindet keit einigen Wochen
mit seinen Aeltern zu Berlin. Die feyer=
liche
Verlobung ist bereits am 18. Junius
auf den Lustschlosse zu Bellevüe vollzogen
worden.

Am 11. Jun. traffen die vier Batailio=
nen
Kön. Garden, welche drittehalb Jah=
re
hindurch ben Feldzügen am Rhein bey=
gewohnt
haben, wieder in Potsdam ein.
Der König rite nebst dem Prinzen und sei=
nem
ganzen Gefolge diesem Korps bis
Baumgartenbrück, anderthalb Meilen
weit entgegen, und führte sie sodann bis

an das Brandenburgerthor, wo die vier
Bataillonen vor Sr. Maj. defiliren muß=
ten
; der Prinz Ludwig von Würtem=
berg
führte sie von da in die Stadt.
Nachdem alles eingerückt und die Parole
von dem Könige im Lustgarten gegeben war,
begaben sich sämmtliche aus dem Felde zu=
rückkommende
Offizier auf das alte Schieß
zur Mittagstafel, weiche der König, der
Kronprinz und der Prinz Ludwig nebst ih=
ren
beyden Gemahlinnen, mit Jhrer Gegen=
wart
beehrten; auch waren noch ausser=
dem
viele hohe Fremde dazu eingeladen.
Obgenannte hohe Herrschaften speiseten mit
den Stabsoffizieren im grossen Sale neben
dem Thronzimmer; für die übrigen Offi=
zier
war im grossen Marmorsale die Tafel
gedeckt. Nach aufgehobenem Mahle be=
gaben
sich der König, die beiden Prinzen
nebst Gemahlinnen, Hofstaat und sämmt=
liche
Offizier zur italienischen Operette,
welche auf dem Theater im altem Schlosse
gegeben wurde, und zu welcher auch Per=
sonen
vom Civilstande freyer Zutrit erlaubt
war. Jeder Soldat erhielt an diesem Ta=
ge
eine ganze Löhnung zum Geschenk.


Erinnerung.

Bey nunmehr eintretendem dritten Jahres=
quartale
werden die Liebhaber der Wiener Zei=
tung
, wie auch des posttägigen Frag=und
Kundschaftsbogens, um die gewöhnliche Vor=
hineinbezahlung
ersucht; auch werden wieder
neue Billette gegen Aushändigung der alten
ausgegeben. Wenn jemand die Zeitung Be=
stallungsweise
nehmen will, so haben sich die
hier in Wien Anwesenden im Zeitungskomtoir
in der Rauhensteingasse im Groß Gerlischen
Hause Nr. 976. und die auswärtigen Liebha=
ber
bey dem hiesigen K. K. Obersthofpostamte
deßwegen anzumelden. Das Zeitungskomtoir
kann aber in den Tagen, wo die Zeitungen
ausgegeben werden, keine Pränumerationen
annehmen. Zugleich werden die Pränumeran=
ten
ersucht, auf ihre Scheine Acht zu geben
und sie nicht zu verlieren, sie auch bey Abhoh=
lung
der Zeitung jedesmahl mitzubringen, weil
man, der Ordnung wegen, sich bemüßiget sieht,
ohne Scheine keine Zeitung verabfolgen zu lassen

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung 1795. Nro 51.


Wien.

Neu eingegangene freywillige Kriegs=

beyträge.

Verzeichniß von Klagenfurt.

Guld. Kr.

Mathias Scheriau, Handels=
mann
im Völkermark.. 50

Die Gemeinde Wernberg im
Landgerichte Wernberg. 31 54

Die Kurazie Gomeinde zu Tam=
schach
.... 31 23

Die Gemeinde Umberg im Werb=
bezirk
Tamschach, mittels
Ceßion einer 4 prozentigen
Aerarial=Kornlieferungsob=
ligation
.... 42 45

Die Gemeinde Draßnitz im
Werbbezirk Wernberg deto. 63 45

Die Gemeinde Nuß⟨d⟩orf im
Werbbezirk Wernberg, mittels
einer deto.... 57 45

Verzeichniß von Konstanz.

Guld. Kr.

Von der Gemeinde Güttenstein 36 17

Engelswies. 35 50

Ablach.. 48 30.

Altheim. 29 13

dem Obervogt Dr. Hiller. 16 30

der Spitalamts=Kassa zu
Waldsee.... 100

der St. Sebastians=Bru=
derschaftspfleg
zu Waldsee. 50

dem Städtischen Säckelamt
allda.... 50

der Legrosenpfleg.. 40

unser Liebenfrauenpfleg. 30

der Spendpsleg.. 30

der Geistlichkeit, dem Ma=
gistrat
, dann von der ge=
sammten
Bürger=und Jnn=
wohnerschaft
daselbst.. 92 27

dem dahin gehörigen Wei=
ler
Diemried... 3 12

Guld. Kr.

zu Graben. 2 18

einigen Landpfarr Angehö=
rigen
..... 3 13

den Unterthanen der Graf=
schaft
Kirchberg, und Herr=
schaft
Wullerstetten.. 500

der Kirchenfabrik zu Lip=
tingen
.... 22

einem angenannten Pfarrer
in der Ortenau,.. 22

dem k. k. Landvogt zu Günz=
burg
, Freyherrn v. Ströhl. 40

den Unterthanen der untern
Herrschaft Weisenhorn exclu=
sive
Altenhofen und Hinter=
Silheim.... 234 30

den Unterthanen der obern
Herrschaft Weisenhorn. 171 40

der Landschaft Wiblingen
und der dortigen Patronats=
geisilichkeit
.... 455

der Schusterzunft zu Sulgau 6 48

Bauernzunft .. 7 15

Sattlerzunft .. 24

Strickerzunft .. 4

Wollenweberzunft . 4

Bäckerzunft .. 11

Mühlerzunft .. 34 6

schweren Handwerker=
zunft
... 7 28

Alliirten=Zunft . 20 3

Metzgerzunft .. 18 43

Leinweberzunft . 5

Hurthmacherzunft . 1 12

Gärberzunft .. 8 22

Schneiderzunft . 1 51

dem Apothecker Bandl. 1 45

dem Xavier Guhl . 1

der Gemeinde Wilfersweiler 1 15

Theodor Meßmer zu Sulgan. 1 22

Joseph Anton, Meßmer allda. 50

Von 3 Ungenannten daselbst. 9

Vom Grafen von zeil.. 68 45

[10]

Guld. Kr.

Von der Filialkirchenfabrik zu
Hausen ob Allmendingen. 33

der Gemeinde Altheim Bus=

sich..... 60

der Kirchenfabrik allda. 50

der Leprosenpfleg.. 8

der Frauenpfleg.. 4

der Nikolaipfleg.. 4

Gram, Pfarrer daselbst.. 5 30

Die k. k. V. Oe. Stadt Laufen=
burg
..... 220

Von dem Kollegiatstiste in Rhein=
felden
.... 1100

Franz Schäfer, Deutschordens
Schaffner zu Frick.. 22

Von der Benediktiner=Abtey zu
St. Trudpert... 500

Von einem ungenannten Pfar=
rer
des Fridburger Rural Ka=
pitels
.... 50

Verzeichniß von Ofen für den Monat
April 1795.

Von den Gemeinden und einzelnen Jn=
sassen
der königl. Kronherrschaft Altofen,
und zwar des Altofner und Buda=eor=
ser
Bezirks, als:

Guld. Kr.

Die Gemeinde Bekasmegyes. 50

Szanto.. 50

Buda=eors. 100

Buda Kesz. 100

Mathias Frank, Bergmeister

in Buda=eors... 10

Bartholomä Schmidt, Richter
allda..... 6 40

Gabriel Mayer, Notar . 4 30

Johann Holly, Waiservater 4 30

Peter Trieb, Schullehrer . 2 16

Gabriel Ursprunger, Buda=eor=
ser
Jnnsaß.... 9

Math. Feldhofer .. 4 30

Joseph Wagner .. 2 16

Joseph Hauser .. 2 16

Martin Grasel ... 2 16

Andreas Lunz ... 2 16

Joseph Eberharth .. 4 30.

Guld. Kr.

Marianna Hauserin, Wittib 4 30

Joseph Kölbel —... 4 30

Math. Hierholz .. 4 30

Joseph Herzog —... 4 30

Math. Stamel —... 2

Johann Höß ... 2

Johann Prott ...4 30

Anna Csulitsin, Wittib . 4 30

Peter Joß ... 2 16

Simon Taxhamer .. 2

Burghard Lamgruber . 2

Philipp Ebner ... 2

Joh. Joß ... 2

Joseph Wallbacher .. 2 30

Johann Winkler .. 2 16

Konrad Schmidt .. 1 8
Joseph Winkler .. 1

Joseph Taxhamer .. 1

Johann Lobranowitsch . 1 1

Paul Weißl ... 1

Paul Schuberth .. 1

Bonibald Deinger .. 1

Jakob Mühlberger .. 1

Georg Gloß ... 1

Adam Skatzol... 2

Kaspar Horvath, Pfarrer zu
Miskoloz....9

Die Gemeinde zu Maria Rostra 5

Der dasige Rentmeister Johann
Schnell.... 10

Die Pfarrer des Sepser Di=
strikts
in der Erlauer Diözes 26 30

(Die Fortsetzung folgt.)


Fortsetzung des Verzeichnisses derjenigen
einzelnen Parteyen in Nied. Oesterreich,
welche das sie betreffende Kriegsdarlehen
für das Militarjahr 1794 als eine unent=
geltliche
Gabe angebothen, ober ohne et=
was
schuldig zu seyn, zu einem freywilli=
gen
Beytrage sich erklärt haben.

Von der Stadt Wien.

Guld. Kr.

Frau Maximiliana Freyin v. Röhrn. 127 30
Katharina Pamier, Gouvernante. 20
Michael Alexander, Negoziant. 6
Franz Oliver.... 48
Johann Zehetner, Tischler.. 4 12

[11]

Guld. Kr.

Magdalena Edle v. Saagmüller. 12

Thaddäus Edler v. Windberg. 48

Math. Judenburger, bürgl. Han=
delsmann
, als Vormund des Ja=
kob
Sotscheck... 12

Johann Georg Siril, bürgerl. Chi=
rurgus
, als Wormund der There=
sia
Siril..... 9 50

Peter Witt, Tüchelhandler.. 60

Hieronymus Benedikt... 24

Anton Stolz, Mechanikus.. 10 48

Fgnaz Anzenhofer, Bildhauer.. 6

Anna Mangot, Buchhändlerin. 24

Franz Joseph Wollin... 5 45

Jos. Georg Kinnefperger, Bandma=
cher
...... 4

Philipp Nappenbach, Kaffeesieder. 36

Johann Nagel, Tapezierer.. 12

Friedrich Potsch, Bauübergeher. 38 36

Bernhard Franke, Klaviermeister. 5 12

Jakob Jahn, Schneider... 5 36

Joseph Halirsch, Lottoeinnehmer und
Tabaktraffikant.... 13

Wenzl Millöcker, Kanzellist.. 24

Wenzl Franz Huppack... 6

Johann Rußwurm, Friseur.. 6

Franz Romaner, Frauenputzhandler 12

Joseph Schwarz, Tanzmeister.. 12

Johann Nep. V. Sietmer.. 360

Jakob Blumschein.... 6

Josepha Blum⟨e⟩, Haubenmache=
rin
...... 6

Melchior Streckeisen, Handlungskom=
mißionar
..... 9 36

Johann Freisinger, Brieftrageradjunkt 4 20

Eine ungenannt seyn wollende.. 5

Wenzl Millöcker, Kanzellist.. 5 44

Ungenannte..... 120

Ungenannte..... 5

Barbara Boschin, Köchin.. 24

Vom Lande.

Kreis=Viertel U. W. W.

L. F. Markt Mödling.

Guld. Kr.

Joseph Hober, Lebzelter... 6

Theodor Vökl, Burger... 5 36

Ferdinand Bellmann, Fleischhauer. 12

Johann Mich. Schauerstein, . 4 48

Leonhard Trem l, Fleischseicher. 12

Johann Mich. Gobmair, Schulleh=
rer
...... 12

Franz Kleinroth, Kramer.. 6

Guld. Kr.

Johann Schrey, Wirth... 6

Joseph Holzer, Binder... 4 24

Johann Gebhart, Schlosser.. 4 24

Joseph Folschler, Lederer.. 4 24

Franz Wins, Glaser... 4 24

Ferdinand Walter, Hutherer.. 4 48

Andreas Guttmann, Weber.. 6

Leopold Blumauer, Schuster.. 4 24

Joseph Hammerschmid, Maurer. 4 48

Johann Pränkl, Zimmermeister. 4 48

Heinrich Fuhrmann, Drächsler. 4 24

Jakob Karg, Bäck.... 6

Joseph Gabler, Mühler... 6

Johann Sturm, ... 12

Thaddäus Knoll, Hufschmied.. 4 48

Simon Uhl, Schuster... 4 24

Peter Guttmann, Weber... 4 48

Katharina Verthin, Tischlerin.. 4 24

Joseph Fok, Seifensieder.. 4

Joseph Guttmann, Weber.. 4 48

Johann Walcher, Sattler.. 4 24

Johann Stock, Mühler... 4 48

Karl Kerschbaum, ... 6

Jgnaz Jofanzer, Bäck... 6

Johann Schwäger, Meßner.. 6

Michael Maurer, Schlosser.. 4 24

Leopold Tröscher, Schuster.. 4 48

Joseph Poßler, Lederer... 4 48

Ludwig Suchan, Bäck... 6

Jgnaz Ecker, Handelsmann.. 12

Nik as Lenz, Postboth... 6

Joseph Aumüller, Brodladner.. 4 24

Leopold Ottinger, Greißler.. 4 24

Franz Gabler, Mühlerk.... 12

Barbara Riegler, Kupferamtsfak=
torin
...... 6

Antonia Winklev, Postmeisters Wittwe 6

Schmederische Pupillen, Ludwig. 5 46
Jgnaz. 5 46
Magdalena. 5 46

Johann Sippel, Justiziar.. 4 24

Johann Schidler, Kramer.. 6

Anton Wiedmann, Welßgärber. 4 24

Jakob Schuberth, Binder.. 4 24

Johann Liebmann, Hafner.. 6

Joseph Kraft, Wirth... 12

Anton Stopver, Bierwirth.. 4 48

Sebastion Giehl, Hufschmied.. 5 36

Lorenz Cozelli, Med. Doktor.. 12

Anton Judmann, Bürger.. 6

Franz Sechgier.... 12

Christoph Jselin, Seidenbandfabri=
kant
...... 84

Gottlieb Strachnigel, Fabrikeschreiher 24

[12]

Guld. Kr.

Wilhelm Guhr, Appreteur.. 6

Wilhelm Bernhard, .. 6

Mathias Schejer, ... 6

N. Groppin, Jnteressentia der Band=
fab⟨ri⟩k
...... 19 12

Christian A⟨〈…〉⟩, Jnteressent
der Fabrik...... 19 12

Andreas Fürbaß, der ält... 24

Joseph Würth, Lo⟨⟩. 6

Elisabeth Me⟨〈…〉⟩, Piquemacherin. 6

Karl Grabenwöger, Taz=und Un=
geldeinnehmer
.... 6

Johann v. Ruffer, Oberlieutenant. 12

Joseph Raf, Mühler... 8

Joseph Westermayr, Bäck.. 6

Herrschaft Lichtenstein.

Schloß Lichtenstein.

Karl v. Holzhausen, Verwalter. 48

Ferdinand Macht, Binder.. 5 31

Joseph Pfizner, Buchhalter.. 12

Brunn am Gebürge.

Eva Heldin..... 57 36

Katharena Heldin.... 69 7

Adam Merk, gewest. Handlungsdiener 6

Martin Wober.... 4 19

Math. Weis, Sch⟨u⟩llehrer.. 5 48

Johann Kreninger, Tischler.. 4 30

Georg Sternecker, Würstlmacher. 1

Christian Bräuer, Aufschläger. 9

Georg Eggenberger, Chirurg.. 12

Anton Fellner, Binder... 4 7

Joseph Gabath, Seifensieder.. 6

Franz Bortner, Chirurg.. 12

Johann Schauer, Kramer.. 6

Leopold Schweighofer, Bäck.. 6

Florian Fischer, Zimmermeister. 6

Franz Köck, Fleischhauer.. 6

Joseph Frank, Hafner... 6

Thomas Wasche, Wagner.. 3

Philipp Schieller, Bäck und Kramer 6

Joseph And⟨e⟩, Schmied... 4

Franz Moser, Handschuhmacher. 2

Balthasar Schmid, Schlosser.. 4 4

Jakob Seifried, Wasenmeister.. 5

Enzersdorf.

Ursula Andraft.... 75

Anton Auanger, Fleischhauer.. 12

Jakob Helehofer, Nagelschmied. 1

Anton Müllner, Schneider.. 4 23

Math. Flissenschuh, Bäck.. 6

Math. Schauer, Kramer.. 2

Gebhard Welko, Bestandwirth. 2

Klausen.

Joseph Rieglmüller, Bestandmühler. 4 2

Guld. Kr.

Vorderbriel.

Andreas Schmid, Müdler.. 5 10

Hinterbriel.

Justina Seitzin, Mühlerin.. 24

Anton Höldrich, Mühler.. 48

Herrschaft Enzersdorf an der Fischa
und Fischamend.

Guld. Kr.

Aloys Wittmann, Amtschreiber. 10 12

Karl Wurz, gewester Verwalter. 24

Elisabe⟨t⟩h Gallerin, passauische Hof=
kammerrathswittwe
... 6

Joseph Ma⟨〈…〉⟩, Mühler.. 6

Marianna Wagnerin, Mühlerin. 6

Joseph Adelgeist, Binder.. 6

Kreis=Viertel O. W. W.
Herrschaft Mitterau.

Johann Beck, Amt⟨s⟩chreiber.. 2

Johann Ru⟨f⟩f, Kanzleyschreiber. 2

Math. Höllrigl, Fleischhauer.. 13 30

Marianna Maischberger, Mühlerin. 6
Wiselburg und Rottenhaus.

Anton Jos. Geiter, k. k. Wegkom=
missar
..... 2

Joseph Schauer, Bräuer und Wirth 4 30

Franz Fichtl, Bäck und Wirth. 4 32

Magdalena Schallerin, Fleischhauerin 1 30

Martin Windbacher, Eisengeschmeid=
handler
..... 1

Johann Kastenberger, Mühler. 1 28

Bernhard R⟨〈…〉⟩, Wagner.. 30

Katharina Sturmin, Fleischhauerin. 1

Johann Thier, Schuster... 30

Paul Zimmermann, Färber.. 1

Andreas Wehedore, Wirth.. 30

Johann Dürnplatz, Schneider.. 30

Joseph Pilfinger, Wirth.. 30

Anton Hubner, Hafner... 1 30

Paul Kirthberber, Gattler.. 1

Theresia Sighar in, Mühlerin.. 2

Pulvermühl.

Joseph Winkler, Pulvermacher. 10

Andreas Welschner, Binder.. 15

Joseph Greibel, Mühler.. 1

Johann Georg Fuchs, Schneider. 1

Anton Bomberger, Mühler.. 34

Johann Georg Zitzenberger, Bäck. 2

Johann Georg Sch⟨〈…〉⟩, Schuster. 34

Mir⟨r⟩erwasser.

Johann Wunderer, Schuster.. 15

Seba⟨s⟩tan Arpol⟨d⟩, Tischler.. 30

Johann Philipp, Schlosser.. 17

Martin Tscholl, Schuster.. 20

[13]

Hofdekret.

Se. K. K. Maj. haben in Beziehung auf
den neunten Artikel der Ferdinandeischen
Berg=Ordnung vom Jahr 1553 allerhöchst
zu beschliessen geruhet, daß bey der gegen=
wärtigen
Verfassung des Berg=und Wald=
wesens
, nicht nur die Aussicht über Wasser=
flüsse
und Hut=oder Hufschläge den poli=
tischen
Stellen obliege, sondern auch je=
der
, der ein Rißwerk, Klausen, Rechen,
Schwemm=und Lendgebäude, einen Kohl=
platz
, Kohlbahrn und U⟨n⟩terlegkohlbahrn
anlegen will, hierzu die Erlaubniß bey den
politischen Landes=und Hefstellen, und
war zuerst bey dem Kreisamte ansuchen
müsse; dieses aber vor Ertheilung der Er=
laubniß
, die Grundobrigkeiten und Unter=
thanen
, oder andere Grundbesitzer und Par=
teyen
, welche an der Sache einen Antheil
haben, wie auch jenes Berggericht, das
es betrifft, und die Landesbaudirekzion zu
vernehmen habe, damit wegen allenfalls
eintretender Entschädigung, die nöthige
Vo⟨r⟩sorge getroffen werden möge.

Welche allerhöchste Entschliessung in Fol=
ge
Hofdekrets vom 2. Januar d. J. zur
Nachachtung hiermit bekannt gemacht wird.
Wien den 18. Junius 1795.


Verstorbene zu Wien.

Den 18 Juni Jn der Stadt.

Dem Hrn. Paul v. Cantineau, Jntendant b. Sr.
kön. Hob. d. Herz. Albert v Sachs. Tesch s. Fr.
Maria, alt 50 J in d. unt. Breunerstr. N. 1157.

Dem Stanisl Zwach, Kanonier, s. W. Maria A.
alt 43 J. ind. Salzgrießkassärn.

Vor der Stadt.

Dem Hrn. Jos. Millinger, bgl. Maurermeist. s. Fr.
Anna, alt 48 J. im Lichtent. N. 163.

Dem Hrn. Jos. Kautsch, bgl Weinwirth, s. K.
Franz, alt 1 J. am Himmelpfortgr. N. 24.

Dem Martin Fraundorfer, Tischler, s. K. Elis. alt
3. J. zu Margaret N. 5.

Anton Zettner, Brandweiner, alt 42 J. am Neubau
N. 90.

Mich. Neybacher, Holzbauer, alt 58 J. im Ler=
chenf
. N 10.

Dem Joh. Hummer, schutzv. Tandler, s. K. Joh.
alt 9 J. am Neubau N. 147.

Franz Böck, Fleischhauerkn, alt 27 J.

Anton Hartl, Fleischhauerkn. alt 32 J.

Jos. Mare⟨〈…〉⟩ Studios alt 16 J. alle 3 b. Barmh.

⟨ ⟩ ⟨ ⟩, ⟨ ⟩ alt. 64 J im Jnvalidenh.

⟨ ⟩ ⟨Ogronikalt 20 J.

Jvan Billischof alt 20 J.

⟨ ⟩ Ritzer, alt 26 J.

PaulPetnarz, alt 25 J.

Alber Unter⟨⟩, alt 31 J.

Steph. Hei⟨⟩, alt 20 J.

Senio Prodiuk, alt 20 J. alle 7 Gem. im Milltarsp.

Leop. Walter, Tagl. alt 64 J.

Franz Zeininger, Tagl. S. alt 11 J.

Anna M. Ott, Dienstm. alt 39 J.

Peter Veibauer, Tagl. at 50 J.

Paul Sack, Zimmergs. alt 79 J.

Elis. Schweighofer, Handarbeit. alt 71 J.

Rosalia Mayerhofer, Hauskn. Wit. alt 66 J.

Maria A. Bauer, Zimmergs. Wit. alt 70 J.

Hr. Ant. Franz Brauneis, gew. bgl. Hausinhab.
alt 75 J. alle 9 im allg Krankenh.

Summa 28 Personen, darunter 8 Kind.


Den 19. Juni. Jn der Stadt.
Niemand.

Vor der Stadt.

Franz Topsch, Riemergs. alt 30 J. auf d Wieden
N. 66.

Dem Jos. Theurer, herrs. Bedient. s. K. Cath. alt
6 J. in Rossau N. 6.

Dem Joh. Wiedmann, Hafnergs. s. K. Josepha,
alt 3 J. im Lichtent. N. 59.

Dem Math. Sebra, herrs. Kutsch. s. K. Elis. alt 1
J. auf d. Landstr. N. 294.

Maria A. Koll, Tandl. Wit alt 64 J. in d. Alster=
vorst
. N. 8.

Dem Hrn. Joh. Peschke, bgl Strumpfwirkerkermeist.
s. K Elis. alt 6 J in d. Leopoldst N. 25.

Hr. Wenzl E⟨⟩, k. k. Stempelmeist. alt 42 J.
am Neubau N. 94.

Dem Ferd. W⟨⟩, Pikeemach s. K. Anna M.
alt 2 J. am Neubau N. 98.

Dem Joh. Ehrnreich, Satllergs. s. K. Joh. alt 1. J.
am Hungelgr. N. 7.

Mich. Utzeck, alt 28 J.

Peter Fuchs, alt 22 J.

Jvan S⟨e⟩miuw, alt 19 J.

Pavel Czurr, alt 19 J.

Mich. Ro⟨〈…〉⟩, alt 25 J. alle 5 Gem.

Mich. Müller, Büchsenmach. alt 22 J. alle 6 im
Militärsp.

Andrä Kurzmann, Tagl. alt 64 J.

Valentin Hahner, Bedient. alt 58 J.

Regina Fridl, Dienstm. alt 48 J.

Maria A. Reißinger, Handarbeit. alt 36 J.

Hr. Jos. v. Kakono, kön ungar. Hofkanzelist, alt
41 J. alle 5 im allg. Krankenh.

Summa 20. Personen, darunter 6. Kind.

[14]

Den 20. Juni. Jn der Stadt.

Barthol Zach, Hausmeist. alt 61 J. nächst dem
Stubenthor N. 832.

Vor der Stadt.

Hr. Joh. Rosenbeck, k. k. Kammerthürhüt. alt 64
J. auf d. neu Wieden N. 255.

Dem Franz Lacherbauer, Tagl. s. K. Leop. alt 1
J. im Lerchenf. N. 45.

Franz Stadler, Schreiber, alt 37 J. in d. Josephst.
N. 130.

Joh. Georg Kirchenbauer, Tagl. alt 40 J. in der
Leopoldst. N. 208.

Dem Joh. Mich. Schütz, Weber, s. K. Ferd. alt 1
J. am Thury N. 81.

Gregor Jatzeowiz, at 27 J.

Peter Kronsperger, alt 19 J.

Stanisl. Koczuk, alt 22. J.

George Lehrer, alt 36 J.

Jak. Zagartzky, alt 29 J.

Jak. Migosch, alt 32. J. alle 6 Gem. im Militärsp.

Georg Studenrauh, Tagl. alt 88 J.

Joh. Huber, Webergs. alt 28 J.

Georg Müllner, Tagl. alt 58 J.

Maria A. Pretzner, Dienstm. alt 30 J. alle 4 im
allg. Krankenh.

Summa 16. Personen, darunter 2. Kind.


Den 21. Juni. Jn der Stadt.

Dem Hrn. Jos. v. Dierfeld, k. k. Hofsekret. im geb.
Kammerzablamt, s. Fr. Gem. Theresia, geb v.
Hackher zu Hart, alt 86 J. am Bauernm. N. 561.

Gottfr. Feige, Portier b. b. Erzderz. Christina kön.
Hoh. alt 54 J. a. d. Augustin. Bastey N. 1185.

Pater Peter Reichenbacher, a. d. Franziskanerord.
alt 56 J. in ihr. Klost. am Franziskanerpl.

Fr. Cath. Ribela, pens. k. k. Hofkriegsbuchhalt.
Raitoffiz. Wit. als 81 J. nächst b. Stubenthor
N. 799.

Rochus Hatter, Shneider, alt 64 J. in d. Wipp=
lingerstr
. N. 288.

Vor der Stadt.

Dem Joh. Süß, Bildhauer, s. W. Eva, alt 44 J.
am Neubau N. 147.

Joh. Szenty, alt 20 J.

Dobra Nikolay, alt 34 J.

Andreas Denelisch, alt 17 J.

Plus Malata, alt 32 J.

Jvan Bazarnik, alt 19. J. alle 5 Gem im Militärsp.

Anna Neumüller, Kammerdien. Wit. alt 73 J.

Cath Zach, Krankenwart alt 30. J.

Eva Schwarz, Kutsch. Wit. alt 75 J.

Joh. Erlacher, Tagl. alt 82 J. alle 4 im allgem.
Krankenh.

Summa 15. Personen.

Privilegium.

Wir Franz der Zweyte von Gottes Gnaden er=
wählter
römischer Kaiser ⁊c. ⁊c. ⁊c. Beken=
nen
öffentlich mit diesem Brief, und thun kund
allermänniglich, daß Uns Unser und des Reichs
lieber Getreuer, Franz Joseph Rötzl, Buch=
händler
in Unserer Restdenzstadt Wien, in Un=
terthänigkeit
zu vernehmen gegeben, wasmassen
er ein Werk unter dem Titel: Denkmale der
christlichen Glaubens=und Sittenlehre aus allen
Jarhunderten, gewählt, und übersetzt von Mi=
chael
Denis, k. k. Hofrath, und ersten Custos
der Hofbibliothek, in 3 Bänden, von 6 Ab=
theilungen
, jede von 3 Jahrhunderten, in 8vo,
im offenen Druck herauszugeben Willens sey, die=
bey
aber einen seinen darauf zu verwendenden
großen Kosten schädlichen Nachdruck besorge, zu
dessen Verhütung Uns derselbe um Erthellung
Unsers kaiserlichen Druck Privilegii allerunter=
thänigst
bitte. Wenn Wir nun gnädiglich an=
gesehen
, solche des Supplikanten demüthigft ziem=
liche
Witte, anbey auch die Nutzbarkeit des Wer=
kes
selbst in gnädigste Erwägung gezogen ha=
ben
, so haben Wir ihme, Rößl, seinen Erben,
und Nachkommen, die Gnade gethan, und Frey=
heit
gegeben, thun solches auch hiemit, wissent=
lich
, in Kraft dieses Briefes, also und derge=
stalt
, daß derselbe, seine Erben, und Nachkom=
men
, vorgedachtes Werk in offenen Druck auf=
legen
, hin und wieder ausgeben, seilhaben, und
verkaufen mögen, auch ihnen solches Niemand,
ohne ihrem Wissen, oder Willen, weder ganz,
noch zum Theil, weder auch unter diesem noch
anderem Format, innerhalb 10. Jahren, von
Dato dieses Briefes an zu rechnen, im helligen
römischen Reiche nachdrucken, und verkaufen soll.
Und gebieten darauf allen und jeden Unsern und
des heiligen Reichs Unterthanen, und Getreuen,
insonderheit aber allen Buchdruckern, Buchfüh=
rern
, Buchbindern, und Buchhändlern, bey Ver=
meldung
einer Strafe, von 5 Mark löthigen
Goldes, die ein jeder, so oft er freyentlich hier=
wider
thäte, Uns halb in Unsere kaiserliche Kam=
mer
, und den andern halben Theil mehrbesag=
tem
Rößl, oder seinen Erben, und Nachkom=
men
unnachläßig zu bezahlen verfallen seyn soll,
hiemit ernstlich, und wollen, daß ihr, noch ei=
nige
aus euch selbst, oder jemand von euertwe=
gen
, obangeregtes Werk, innerhalb den obbe=
stimmten
10 Jahren, nicht nachdrucket, histra=
hiret
, feilhabet, umfraget, oder verkaufet, noch
auch solches andern zu thun gestattet, in keiner=
ley
Weise, noch Wege, alles bey Vermeidung
Unsere kaiserlichen U⟨n⟩gnade, obbestimmter Pön,
und Verlust desselben euren Drucks, den vielge=

[15]

meldter Rößl, seine Erben, und nachkommen,
oder deren Befehlshabere, mit Hülfe und Zu=
thun
eines jeden Orts Obrigkeit, wo sie der=
gleichen
bey euch, oder einem jeden finden wer=
den
, alsogleich aus eigener Gewalt, ohne Ver=
hinderung
männiglichs, zu sich nehmen, und da=
mit
nach ihrem Gefallen handeln und thun =
gen
. Hingegen soll er, Rötzl schuldig und ge=
halten
seyn, bey Verlust dieser Unserer kaiserli=
chen
Freyheit, die gewöhnlichen fünf Exemplare
von dem ganzen Werk, Unserm kaiserlichen Reichs=
hofrath
einzuliefern, und dieses Privilegium dem
Werk selbst anderen zur Warnung vorandruncken
zu lassen. Mit Urkund dieses Briefs, bestegelt
mit Unserm kaiserlichen anhangenden Jnnstegel,
der gegeben ist zu Wien, den 21. Tag des Mo=
nats
May im 1795. Jahre, Unserer Reiche,
des Römischen im dritten, des Ungarisch und
Böhmischen aber im vierten Jahre.

Franz.

Vt F zu Colloredo
Mannsfeld.

L. S.

Ad Mand. Sac.
Cæs. Maj. pr.

Jgn. v. Hofmann.


Todgefundene Mannsperson.

Den 9. v. M. ist in der Donau unweit des
Mitterhaufen in der Theisserr Freyheit und im
Landgerichte Grafeneck eine Mannsperson todt
gefunden worden. Dieselbe war dem Ansehen
nach über 50 Jahr alt, und hatte sehr wenige
Haare am Haupte, sie mißt 5 Schuh 3 Zoll.
Jhre Gesichtsbildung ist beynahe unkennbar, da
sie bereits in Fäulung übergegangen ist. Jhre
Kleidung bestund in einem Hemde, einer alten
ledernen Hosen, die um den Leib mit einem
Riemen, und um die Knie gleichfalls mit Rie=
meln
gebunden war, und in einem schwarzen zeu=
genen
Leibel mit zindenen Knöpfen; hatte aber
weder Strümpfe noch Schuhe an. Wien den
18. Junius 1795.


Erinnerung

an die Mitglieder des für die Wittwen und
Walsen der herrschaftlichen Wirthschaftsbeamten
in Niederösterreich bestehenden Versorgungs=

instituts.

Die Mitglieder Nr. 25, 46, 48, 56, 70,
73, 110, 146, 169, 170, 217, 222, und
242, welche mehrmal die halbjährigen Beyträ=
ge
in den für allzeit festgesetzten Zahlungefristen
zu entrichten vernachläßiget haben, werden mit
Bezug auf den 4. §. der Jnstitutsgrundregeln,
zufolge welchen gegen die Säumigen nach frucht=
los
ergangener Ermahnung ohne weitern mit der
Ausschliessung vorgegangen werden müßte, zu

Entrichtung ihrer Rückstände ermahnet. Den
Wittwen, aufgestellten Gerhaben, und jenen
Mitgliedern, welche von dem Versorgungsinsti=
tute
mit einem Aushilfsquantum bethellet sind,
wird nicht minder wiederholt bedeutet, darauf
bedacht zu seyn, daß ihren Penstonsquittungen,
in welchen immer die Zeitfrist vom 1. Jäner bis
Ende Juni, dann vom 1. Juli bis Ende De=
cember
zu erscheinen hat, fedesmal auch das Zeug=
niß
des Ortspfarrers, daß sie noch am Leben,
und Wittwen sind, bergefügt sey, widrigens al=
len
denen, die dieses nach so oftmaliger Ermah=
nung
unterlassen, die Pension, oder das ihnen
bewilligte Aushilfsquantum versagt werden würde.
Jene Wittwen aber, welche den Todfall ihrer
Gatten anzeigen, haben nebst dem Todtenschel=
ne
, immer auch ihren Tauf=und Trauungsschein
beyzubringen. Kreisstadt Kornneuburg den 23.
Juni 1795.


Reisegssellschafter wird gesucht.

Ein Herr, welcher willens ist von Wien nach
Prag, Dreßden, Leipzig, Bremen, und Ham=
burg
zu reisen, sucht einen Reisegesellschafter, um
selben in seinem eigen gut gedeckten Wagen Ge=
sellschaft
leisten zu können, ein derley Liebhaber
beliebe sich deßwegen bey dem Hrn. Gastwirth
zu der ungarischen Krone um das Nähere zu er=
kundigen
.


Reisegesellschaft wird gesucht.

Es wünscht sich jemand, der in kurzem in sei=
nem
eigenen 4sitzigen ganz bedeckten Kallesch von
hier nach Lemberg mit Extrapost abzugehen ge=
denkt
, einen oder mehrere Reisegefährten. Wer
solcher zu seyn Welleben trägt, wird ersucht, sich
am St. Petersplatz im Palmischen Haus Nr. 549
im dritten Stock in der Kanzley um das Nähere
zu erkundigen.


Eröffnung eines Lusthauses im Prater.

Jgnaz Joseph Tischler, Caffeesieder in der
Stadt beym Schabdenrüssel, macht es sich zur
Pflicht dem hohen Adel und verehrungswürdigen
Publikum bekannt zu machen, daß er Sonntag
den 28. sein erkauftes Lusthaus im Prater bey
dem kais. Lusthaus vis-a-vis eröffnen wird, all=
man
man mit allen R⟨e⟩friskaden, Caffee, Bar=
baros
mit Obers, mit Limonie, und mit Wasser,
Schokolade mit Obers und mit Wasser, Limo=
nade
, Mandelmilch, Oranchat, und allen Sorten
Gefrornen, feinen und Mittelroseglien, warmen
und kalten Obers, mit guten Milchbrod, frischen
Pomeranzen, und allen Sorten Backwerk, alles
in beßter Qualität, bedienet werden kann. Er
wird sich bemühen jedermann eine reine und
prompte Bedienung zu leisten, und dittet daher

[16]

ihm nur einen zahlreichen Zuspruch zu gönnen,
welche Bitte ihn nur glücklich machen kann.


Nachricht vom Casino im Baaden.

Die Köche und Zuckerbäcker von obbenannten
Casino, haben die Ehre einem hohen Adel, wird
geehrten Publikum bekannt zu machen, daß man
alle Tage zu Mittag und Abends im Casino
als auch über die Gasse pr. 40 kr. mit 5=und
zu 1 fl. Mit 7 Schüsseln, sammt Confect dazu,
so weiter auch um mehrere Gulden, dann wird
man auch mit einzelnen Speisen um einen billi=
gen
Preiß auf das bestmöglichste bedienet werden.
Bey Tafeln wird nach Mehrheit der Personen
mit noch mehreren Schüsseln, als wie oben ge=
meldet
worden, servieret. Jedoch ersucht man
wegen besserer Bedienung halber, einige Stun=
den
vorher zu bestellen. Weine sind von ver=
schiedenen
Gattungen von beßter Qualität vor=
handen
, als alter Oesterreicher, ferner ungari=
sche
, als Ofner, Dedenburger Wermuth, dann
Erlauer, Razersdorfer, St. Georger und Me=
nischer
Ausbruch, wie auch verschiedene Tokay=
erweine
nach dem alldortigen Tarifen um die
billigsten Preise, alwo das mehrere zu ersehen
ist. Auch sind von allen Gattungen seine Zu=
ckerbacke⟨r⟩eyen
, Loth und Pfundweis, wie auch
verschiedene Gefrorne und Refrescaden Glas=
Maß=oder Seitelweis, von beßter Qualität so=
wohl
im Haus als über die Gasse zu haben.
Uibrigens findet man Zimmer Tagweis, wie
auch auf mehrere Täge, Wochen, oder Mo=
natweis
, um einen sehr billigen Preiß.

Köche und Zuckerbäcker vom Ca=
sino
empfehlen sich zu Jedermanns
hohen Gnade.


Gesundheitswässer.

Bey Andreas Hubmer, burgl. Handelsmann,
am neuen Markt zu den sieben Säulen, sind zu
bekommen nachstehende von einer löbl. medicini=
schen
Fakultät approbirte Gesundheitswässer, als:
Nohiescher Sauerbrunn, Egerischer deto, Billt
ner Sauerbrunn in großen Krügen, deto in klei=
nen
, Sa⟨⟩ Bitterwasser in grossen Krügen,
deto in kleinen, Selterwasser und Stecknitzer Mi=
neralwasser
. Man kann alle diese Wässer ein=
zeln
u⟨n⟩d auch schon in ganzen Kisten verpackter
bekommen, und verspricht die beste Bedienung.
Um an Sonn=und Feyertägen mit obigen Wäs=
sern
bedienet zu werden, können sich Liebhaber
deshalb in der Wohnung zum schwarzen Rössel
neben dem goldenen Ochsen anfragen.


Ungarischer Weichselwein,

wie auch nach stehende ungarische Weine sind zu
haben bey Johann Georg Hammer, privilegirten

Weinhändler, unter den Tuchlauben im rothen
Jgel Nr. 572. Zu dessen Empfehlung mehrere
Worte zu gebrauchen, würde überflüßig seyn, da
er es sich zur Pflicht gemacht, den hohen Adel,
und das schätzbareste Publikum mit eben den äch=
ten
Weinen, wie er durch so viele Jahre mit
aller Zufriedenheit an Mann gebracht hat, auch
in Zukunft bestmöglicht zu bedienen.

Weichselwein, die Maß 36 kr.

Weiße Weine

fl. kr.

Ruster, die Niaß.... 1 12
deto. ...... 48
deto...... 36
Jnsulaner.. ... 44
Razersdorfer.... 36
deto... 24
Weiner.... 30
Nesimisner.... 30
Schomlauer.. .... 36
Dedenburger... 30
Ertra Bitterwein das Geltel.. 28

Ruster, die Niaß.... 1 12
deto. ...... 48
deto...... 36
Jnsulaner.. ... 44
Razersdorfer.... 36
deto... 24
Weiner.... 30
Nesimisner.... 30
Schomlauer.. .... 36
Dedenburger... 30
Ertra Bitterwein das Geltel.. 28

Rothe Weine.

Ofner, die Maß.... 36
deto........ 30
deto....... 24
Erlauer...... 48
deto....... 36
Menischer......... 48
Ezexarder..... 36
Wihlaner..... 36

Weißer Ausbruch.

Georger, die Großseitelbouteille.. 42
Tokayer...... 3
deto..... 2
deto..... 1 30

Rother Ausbruch.

Menischer..... 1 20


Mittel wider die Sommersprossen.

Dies schon seit zwey Jahren allgemein be
kannte Bleichwasser ist von nun an durch den gan=
zen
Sommer bey Ludwig Mansberger, k. k.
priv. Buchbruck⟨e⟩r in seinem Anmeldungsgewölbe,
in der Stadt, in der Seitzergasse, hinter der
großen Kriegskanzley, neben der k. k. Ob⟨e⟩rpoli=
zeydirektion
Nr. 232 zu bekommen. Die ganze
Portion kostet 3 fl. 20 kr. Die halbe 1 fl. 40 kr.
Da zugleich im vorigen Jahre die Erfahrung ge=
lehret
, daß die Uiberschickung dieses Mittels in
fl⟨ei⟩ßiger Gestalt man den Beschwerlichkeiten, und
bey großer Entfernung auch vielen Frachtlohn un=
terliegt
, so wird es heuer auch zum erstnmal in
trockner krystalischer Gestalt in fingerlangen Bü⟨〈…〉⟩=
gen
gut verwahret, vom 1. May angefangen,
ausgegeben, wozu die Verfahrungsart beym Ge=

[17]

1795

Nro. 51.


brauche der Ankündigung beygefügt ist. Die gan=
ze
Portion kostet 3 fl. Die halbe 1 fl. 30 kr.
Endlich konnte auch im vorigen Jahre nicht jede
Bestellung befriediget werden, theils weil man=
che
zu spät in der Jahrszeit geschah, und dann,
weil die Vorsicht, es in trockner Gestalt zu lie=
fern
nich gepflogen worden ist, daher jeder be=
liebige
Abnehmer ersuchet wird, sich bey Zeiten
zu melden. Jene, welche im vorigen Jahre
größere Anzahlen abgenommen haben, erhalten
in diesem ebenfalls eine befriedigende Provision.


Verschiedene Mittel.

Mit Erlaubniß einer k. k. ni. öst. Regie=
rung
macht Frau v. Senftleben aus Berlin
allen hohen und niedern Standespersonen ihre
Kunst und Wissenschaft bekannt: 1) Versteht
sie die Kunst bey jungen und alten Personen,
denen die Haare ausgehen, daßxxffe ihnen nicht
weiter ausfallen, sondern merklich zuwachsen,
und wo gar kein Haar da ist, bringt sie in Zeit
von 8 Wochen wieder weiche zum Vorschein;
Personen, die sich selbst bedienen, bezahlen das
Fläschchen von ihrem Arkanum für 2 fl. 2)
Besitzt sie ein englisches Pflaster, womit sie de=
nen
, die mit Hühneraugen behastet sind, ohne
Schmerzen in 2mal 24 Stunden hilft; für
Standespersonen sagt sie keinen Preis, andere
bezahlen für jedes großes schmerzhaftes Hüh=
neraug
1 fl. und für 1 Stück Salbe 15 kr.
Auch hilkt sie denen, so mit Frostblattern be=
haftet
sind. 3) Sommersproffen, Leberfie=
cke
und Hitzpöcke vertreibt sie mit einem sehr
berühmten englischen Waschwasser, davon das
Fläschel 30 kr. kostet. 4) Besitzt sie einen
berühmten Balsam und ein trefliches Pulver
für schmerz=und schadhafte Zähne, das den
Scharbock und Weinstein im Munde löset, und
ihre Schönheit wieder giebt, der Balsam ko=
stet
30, das Pulfer 15 kr. 5) Das engli=
sche
Handöl, das Flaschel 30 kr. Zugleich
macht sie bekannt, daß über öfters geschehene
Aufforderung sie entschlossen sey in das Haus
zu kommen, um die Hühneraugen heraus zu
nehmen, auch jährliche Bestallung hierauf an=
zunehmen
; unr bittet sie die Stunde einen Tag
vorher gefälligst zu melden. Obige Medi=
kamenten
samt dem Gebrauchszetek sind zu be=
kommen
in ihrer Wohmung am Petersplatz
Nr. 555 im 4ten Stock, die Thüre wo das
Zettel angeklebt ist.


Mannsklerdermacher Anzeige.

Franz Heizmann, burgerl. Schneidermeister,
wohnhaft am alten Fleischmarkt nächst der Haupt=
mauth
im Groß=Kätzischen Haus Nr. 732 auf

der zweyten Stiege im vierten Stock wo F H an
gezeichnet ist, erbietet sich gegen baare Bezah=
lung
fein gut und wirthschaftich zu arbeiten: er
zeigt hier wie hoch mirtelgrosse Staatskleider von
eingelassenen Tuch mit seinen Kanasasfutter und
gleichen Knöpfen zu stehen kommet; mit Cha=
lon
, Tamis, oder Kortunfutter um 1 fl. 20 kr.
mit Ewise um 4 fl. 20 kr. höher als hier an=
gemerkt
ist; es gilt ihm gleich, ob man selbst ein=
kauft
, oder zur Auslage einen Vorschuß gibt. Rock,
Weste und Hosen von 6 fl. Tuch 26 fl. 30 kr.
von 4 fl. Tuch 22 fl von 2 fl. 36 kr. Tuch
16 fl. 40 kr. Von 26 Groschen Tuch 12 fl.
von breiten Halbruch 16 fl. 30 kr. Rock und
Hosen von 6 fl. 20 fl. 30 kr. von 4 fl. Tuch 17
Fl. 30 kr. von 2 fl. 36 kr. Tuch 13 fl. 20 kr.
von 26 Groschen Tuch 9 fl. 45 kr. Ein englischer
Kaput von 6 fl. Tuch 22 fl. Von 4 fl. Tuch 18
Fl. von 2 fl.36 kr. Tuch 12 fl. 20 kr. Ein Ka=
puifrack
ist um 2 fl. ininderer, oder nachdem die
Bestellung seyn witd. Ein Chemis von 4 fl.
22 fl. 30 kr. von 2 fl. 36 kr. Tuch 14 fl. Von 1
Fl. 36 kr. Tuch 10 fl. 30 kr. von 25 Groschen
Tuch 9 fl. Eine Hosen von schwarzen Sartin
mit rauhen Barchetfutter 3 fl. 15 kr. Ein
Frack von gestreiften Halbruch nach der letzten
Mode 12 fl. 30 kr. Ein Kaput von 26 Grosch. Tuch
9 fl. Auch werden Bekesche nach der neuesten Facon
gemacht Ulbrigens verschert er durch Beweis der
dauerhaften Arbeit ferneren Beyfall zu rdalten.


Tuchfabrik.

Das von der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regte=
rung
den Unterzeichneten bereits am 7. May d. J.
verliehene förmliche Landesfabriks Befugniß wird
mit dem Beysatze bekannt gemacht, daß nunmehr
in ihrer Fabrik in der Leopoldstadt in der An=
kergasse
Nr. 17 Tücher jeder Gattung nach Be=
lieben
können besteflet werden; auch sind daselbst
indessen bis auf weitere Anzeige eines bequemern
Ortes Tücher stückweise und ellenweise für ei=
nen
sehr billigen Preis zu dekommen.

Joseph Michäleck und Comp.


Fortepiano zu verkaufen.

Es ist 1 grosses Fortepiano von einem guten
Meister täglich zu verkaufen. Kauflustige können
sich deshalb am Graden im Schlossergassel im
Krammerischen Bierhaus Nr. 597 im 3ten Stock
anmelden.


Ankündigung neu verfertigter Tischlerarbeie.

Johann Gottlieb Winneguth, bürgerl. Tisch=
lermeister
, macht einem hoden Abel und vereh=
rungswürdigen
Publikum bekannt, daß bey ihm
von verschiedener Gattung besiverfertigter Tisch=
lerarbeit
alsogleich, oder gegen Bestellung halb

[18]

möglichst zu haben ist. Er hat sein Verkauf=
gewöth
am neuen Markt neben den Kapuzinern
im Schlosneckischen Haus Nr. 1173, seine Woh=
Nung im Bürgerspiral Hof Nr. 5, Sitegen Nr. 9,
ersten Stock Nr. 56.


Jn der Franz Seizerschen Buchdruckerey,
im k. k. Taubstummen=Jnstitute nächst der
k. k. Hauptmauthaus zu haben:

Die Urtheile über die fünf den 20. May
zu Ofen im Königreich Ungarn enthaup=
teten
Staatsverbrecher, namentlich: Jgnaz
Joseph Martinovits, gewesenen k. k. Rath, und
insulirten Abt von Szazvar; Joseph Haino=
czy
, ehemaligen Hofkammersekretar; Johann
Laczkovics, ganz ausgetretenen Rittmeister;
Franz Szentmarian; und Jakob Si=
gray
, Supernumeratr Beisitzer der Distriktual=
Tafel zu Güns, schon gefalzen 2 kr.

Die Fortsetzung von den übrigen Verurtheilten
wird ehestens folgen.


Bey Aloys Doll.

Buchhändler am Stephansfreydhofe im deutschen
Haufe ist zu haben:

Liebesabentheyer eines alten Wiener=Jung=
gesellens
, 2ter Theil, 8. Wien 1795. 24 kr.
beyde Theile 45 kr.

Warton und Sidney, oder die geretteten Freun=
de
, ein drammakisches Gemälde in 5 Aufzü=
ges
, 8 das. 1795. 20 kr.

Lichtenbergs (G. C.) ausführliche Erklärung der
Hogarthischen Kupferstiche, mit verkleinerten
aber vollständigen Copien, 2te Lieferung von
6 Platten, 4 fl. 30 kr. Beyde Lieferungen 9 fl.

Seltene und erhabene Ansichten der Natur nach
den. kostbarsten Werken und Zeichnungen in Ku=
pfer
gestochen, und mit einer Schilderung ver=
sehen
, Oue folio Breslau 1795. 6 fl.

Burgsdorf Anleitung zur sichern Erziehung und
Anpflantzung der einheimischen und fremden
Holzarten, welche im Freyen fortkommen, 2
Theile mit Kupf. gr8. Leipz. 1795. 2 fl.

Bildergallerie (neue) für junge Söhne und Töch=
ter
zur angenehmen und nützlichen Selbsthe=
schäfrigung
aus dem Reiche der Natur, Kunst,
Sitten und des gemeinen Lebens, 2ter Band,
mit 146 illum. Abbild gr8. Berlin 1795. 5 fl.

Bennigsen (Frhr. v) Gedanken über einige dem
Offizier der leichten Reiterey nothwendige Kennt=
Nisse, mit 14 Kupf 4 Riga 1794. 6 fl.

Stoll (Mar.) Heilungemthode in dem praktischen
Krankerhaufe zu Wien, 6ten Theils 1ter Band,
gr8 Brisl 795. 1 fl. 15 kr. Alle 6 Th. 11 fl. 30 kr.

Gil (Fr) Anweisung zu einer sichern Methode die
Völker vor den Blattern zu bewahren, und da=

durch die gänzliche Ausrottung dieser Krankheit
zu erlangen, mit einer Vorrede von Dr. Faust,
gr8. Leipzig 1795. 54 kr.

Faust (D. B. Chr.) Gesundheitskatechismus zum
Gebrauche in den Schulen, und beym häuslt=
chen
Unterrichte, mit 4 Holzschnitten, 6 Bogen
stark, 2te Auslage, 8 das. 1795. 6 kr.

Allgemeines Bucherverzeichniß von der Leipziger=
Ostermesse, 1795. 36 kr.

Bey Johann Schulmeister,

bürgerl. Buchbinder, in der Wollzeile Nr. 808
sind folgende sehr branchbare Bücher um bey=
gesetzte
äußerst wohlfeile Preise zu haben:

71 Brittisches Museum für die Deutschen, her=
ausgegeben
vom Hrn. Professor Eschenburg,
4 Bände, 8. Leipz. 777. statt 7 fl. 30 kr.
ganz neu um 2 fl.

72 Les Amans d'Auterfois, par Madame
la Comtesse de B***, 3 Parties, gr. 12.
a Paris 768. ganz neu um 40 kr

73 Auctarium ad Alberti Haleri Elementa
Physiologiæ Corporis humani, 4to maj.
Lipsiæ 780..statt 3 fl. ganz neu um 45 kr.

74 Schreiberi (Johannis) introductio in Phy-
fiologiam
medicam, 4. maj. Lipf. 757. 2 fl. um 30 kr.

75 Chronogischer Auszug der Geschichte von
Frankreich, a. d. Französischen des Hrn. v
Hainault, übersetzt von Tröltsch, 4. Bamb.
760. statt 3 fl. 30 kr. ganz neu um 45 kr.

76 Beyspiele von Volkstugenden auf alle Tage
des ganzen Jahres zum Unterricht der Jugend
und der gemeinen Leute, a. d. Französischen
übers. 2 Thle. 8. Bamb. 789. ganz neu um
45 kr.

77 Les Entretiens des Voyageurs fur la
Mer, 4 Tomes en 4 Volumes, avec bel-
les
fig gr. 12. a Paris 783..ganz neu um
1 fl. 8 kr.

78 Gallerie des Portraies, ou Portraits des
Homme illustres, qui ont paru depuis
les Romains, gr. 12. a Paris 769769ganz
neu um 34 kr.

79 L’lliade, Traduction nouvelle, 2 To=
mes
en 2 Volumes, gr. 12 a Paris 770. neu um 51 kr.

80 Viktor (Carl Christian) neu eröffneter öster=
reichischer
Bildersaal, 5 komplette Bände,
oder 25 Hefte, mit sehr vielen schönen einge=
druckten
Kupfern, gr. 8. Wien 79092. (Die
Pränumeration allein hat 8 fl. 20 kr. geko=
ster
) ganz neu brosch. um 3 fl.

81 Histoire de l’Empereur Charles VI, par
la Lande, 6 Tomes en 6 Volumes, 8.
a Ia Haye 743..statt 7 fl. 30 kr. in steifen

[19]

Bänden um 2 fl.

82 Jugels (Johann) das redende Orackel in
seiner Narursprache, welches das Geheimniß
der wirkenden Natur im mineralischen Reiche
entdeckt, gr. 8. Leipz. 773. satt 2 fl. 30 kr.
ganz neu um 34 kr.


Ankündigung
gemahlene Conchylien Werke betreffend.

Der zu Ende genannte Verfasser unternimmt
eine vollkommne systematische Ausgabe aller bis=
her
bekannten Conchylien. Um, also Kenner und
Liebhaber nicht dem Fall auszusetzen, sich auf
das gegebene Wort des Verfassers verlassend,
zum Ankauf so theurer Werke verleitet worden
zu seyn, und sohin das ausgelegte Gerd bereuen
zu müssen, legt er Jedermann zur Probe diesen
gegen wärtigen gemahlenen Einleitungsplan vor
Augen, welcher ebenfalls als eine blosse Einlel=
tung
betrachtet, nach demen meist angenommenen
Systemen verfaßt worden ist. Daß die Unkösten
bey einem so grossen Werke beträchtlich seyen,
glaubt er nicht erst erweisen zu müssen. Jn folge
dessen (und damit alle jene, äusserst umangeneh=
men
Begegnungen beseitiget würden, die man
von einigen Domestiken bey Ulberschickung der
Werke dulden muß) bittet der Unternehmer die
Pl. Tit. Herren Liebhaber um die blosse Sub=
seription
für die Zukunft. Bekanntermassen hat
der Verfasser nie einen Heller vorhinein begehret,
und wird auch niemals die mindeste Anticipetion
annehmen. Die Subskription dienet blos zu dem
Ende, damit auf die Stärke der Rustlage künf=
tigen
Werken gerechnet werden könne. Die Pl.
Tit. Hrn. Hrn. Borhschafter, Gesandten und
Mandatarit ⁊c. ⁊c., die einstweilen provisorio
nomine zu unterschreiben belieben, sind bey nicht
einlaufender Bestättigung von Seiten ihrer aller=
höchst
und Höchsten Souvrainen Landesfürsten ⁊c.
keinerwesse an die sodinnige Abnahme meines
Werks gebunden. Diesen stehet es frey den ge
madlenen Plan zur Einsicht bey mir abhollen zu
lassen. Joh habe nur noch zu melden, daß
1) eine sehr grosse Anzahl theils von noch in kei
nem Werke vorkommenden, theils wirklich neuest
entdekten Stücken erscheinen werder. 2) Das For=
mat
ist groß Regal und groß Modian auf be=
sten
holländischen Papier in Folio. 3) der Text
ist Latein und Deutsch, in gebrochenen Columen
mit den schönsten Lettern, und empfiehlt sich schon
hierdurch; daß selber in der Albertischen Druckerey
bearbeitet wird. 4) die Nomenclatur ist lateinisch,
deutsch, französisch, englisch, holländisch, in so
ferne selbe zu finden ist. 5) die Gemählde wer=
den
der Natur allerdings entsprechen, und die
vorkommenden Stücke theils natürlich, theils ab=

gezohen, auch einige im ihren Perlenmutter und
sonstigen Glanz erscheinen. 6) auf alle Fälle ist
geforget, daß dieses Werk auch sogar auf einen
sich ereignen könnenden Tod des Verfassers (der
Gott seye Dank gesund ist) ungehindert fortge=
setzet
werden könne, da die Originalten insge=
sammt
entweder von der besten Hand gemahlen,
oder aber in Natur vorhanden sind, und sich be=
reits
nahinhaste Conchylien=Freunde angebothen
haben, alle in ihren Sammlungen vorhandenen
seltsamen Stücke dem Verfasser willig zum kopi=
ren
darzubiethen. Folglich hindert nichts, wo=
durch
die Ausgabe (wenn noch die Anzahl der
Liebhaber hinlanger) gedemmet werden würbe
7) der Preis dieses gegenwärtigen systematischen
auf 13 Platten in 155 Stücken bestehenden be=
stens
gemahlenen Prospekts kostet ungebunden
samt etlich 20 Bogen Text in groß Regal For=
mat
40 in Median=Format follo 36 fl. und
wird zu Ende Juni oder Anfangs Juli sicher
fertig. Der Verfasser ist weit davon entfernt,
diesem seinen Werke besondere, und am wenig=
sten
solche Vorzüge zuzueignen, wodurch andere
Männer, die in diesem Fach mit Ruhm gear=
beitet
hab⟨e⟩n, im mindesten herabgesetzt würden;
er überdaßt es dem Urtheil des Kenners und Lieb=
habers
. Er wünscht aber auch zugleich, daß
mancher, der dieses Werk sich anzuschaffen ge=
sinnet
ist, nicht bloß den Mann, der nur erst
seit kurzen die Bücher abzustauben die Ehre hat,
allen Glauben beymesse, und so wie es bey ei=
nigen
Betträgen hie and da geschehen, nach
solchen Domestiken Urthellen, de Gemählde für
schlecht ausrufte. Es ist doch immer ein grosser
Unterschied zwischen Bücher rangiren und ver=
fassen
, zwischen Lichhaber und Kenner seyn,
zwischen Begegnungen von Herrn oder Knecht.
Wer diesen gemahlenen Prospekt in seiner Woh=
nung
begehrt, kann täglich damit von 10 Uhr
früh bis 3 nachmittags bediene werden. Nur
bittet der Verfasser, weil diese 13 Platten bald
übersehen sind, selbe nicht über einen Tag auf=
zuhalten
. Allerhöcht des Kaisers und Kaiserin
Majestäten haben den Subsceriptionsbogen aller=
gnädigst
unterzichnen zu lassen geruhet, und die
gemahlenen Gegenstände mit höchsten Beyfall
aufgenommen.

Beyläufig zur gleicher Zeit erscheinet der sechste
Beytrag zur Naturgeschte deren Vögeln, wel=
chen
sich de⟨⟩ zu lassen der hochgebohrne
Reichsfürst und Herr, Herr Anton Theodor
Fürst v. Colloredo, Erzbischof zu Ollmutz, Her=
Zog ⁊c. ⁊c. ⁊c. erlaubet haben. Dieser Beytrag
anthält abermahl etliche 40 Stück deren seltsam=
sten
gemahlenen Vögeln, und wird der Band

[20]

nebst den gewöhnlichen Preis pr.8 Dukaten.
auch zu 4 Dukaten, und 10 fl. zu haben seyn.
Letzteres zu dem Ende, damit diejenigen Pfarr=
berren
⁊c. die ein ächtes Portrait Se. Fürstl.
Gnaden zu haben wünschen, solches samt dem
Band um den möglichst geringen angekündigten
Preis haben können. Wien den 25. Juni 1795.

Joachim Joh. Nep. Spalowsko
M. Dr. und Staabsmedicus der Stadt
Wien der königl Böhmischen Gesellschaft
der Wissensdhaften Mitglied, wohnhaft in
der Gellergasse-N.1094 in 1ten Stock rechts.


Bierkübl zu verkaufen.

Bey Paul Kro eiß, burgerl. Holzdandler in
Oedenburg, ist in ein Bräuhaus eine Bierkübl
von besten ausgedörrten vier Zoll dicken und drey
Klafter langen lerchbaumen Pfosten, samt aller
Zubehör, zu verkaufen. Wer dazu Belieben
hat, kann sich bey obgenannten Herrn Kroneiß
melden.


Weine und Fässer


Weine zu verkaufen.

Auf der Landstrasse in der Ungergasse bey dem
goldenen Karpfen sind über 200 Eimer alte Ge=
birgweine
mit oder ohne Faß in verschiedenen
Gattungen, als 4 zwanzig Eimer, 1 dreyßig
Eimer, 2 fünfzig Eimer, wie auch mehrere leere
Faß, als 20, 30, 40, und ein 92 Eimer, auch
die ganze Kellereinrichtung, Ganter, Gattel,
Weinseil, und noch mehreres zu verkaufen. Die
Weine sind auch faßweis zu haben. Kauflustige
belieben sich bey dem Eigenthümer dessen, dem
Wirth, auf der Wieden in der Paniglgasse
bey dem goldenen Stab Nr. 311 zu melden.

Von der Herrschaft Gloggnitz in Ni. Oest.
V. U. W. W. wird hiemit bekannt gemacht:
daß in der daselbst gwischen Neunkirchen und
Schottwien an der Sratzer=Posistrasse liegenden
Probstey Gloggnitz nachsiehende gute ungarische
und österreichische Gebürgsweine, ohne Fässer,
um billige Preise zu verkauken seyen, als:
Kaltenberger 1760er 51 Eimer, Gumpoldskirch=
ner
1788er 51 Eimer, Silbersberger 1760er
49 Eim. deto 88er 52 Eim deto 89er 51 Eim.
Nuster 88er 51 Eimer, dero deto 48 Eimer,
Kreuzer 1760er 52 Eimer, Groißbacher 1790er
48 Eimer, St. Georger 1788er 46 Eimer.
Wer deinna Belieben trägt diese Weine ein=
zeln
oder mitsammen käuftich an sich zu brin=
gen
, kann sich in der Probstey täglich melden.


Kalesch zu verkaufen.

Es ist ein sehr niedlich und dauerhaft gemach=
tes
4sitziges Kalesch, welches sowohl einspännig,

als zu 2 Pferden, sowohl bey der Stadt als
auf Reisen zu gebrauchen ist, täglich um billigen
Preis zu verkaufen. Kauftustige belieben sich auf
der Landstrasse neben den Augustinern in der
6 Krügelgasse Nr. 421 im zweyten Stock um
das weilere zu erkundigen.


Wägen zu verkaufen.

Auf der Mariahilferstrasse bey den 3 Juden
Nr. 122 stehr bey dem Sattlermeister ein über=
führtes
Reiskalleß, mit grader Lamoy, welches
ganz in Riemen hänge, grün angestrichen, mit
einen Radschuh versehen, täglich um 70 fl. zu
verkaufen. Auch sind alda neue Wagen zu fin=
den
, zwey Kalserwäger, 4 zweysitzige, ein vier=
fitziger
Bastard, zwey Siraßburgerchalse verschie=
dene
Kallesse, drey Pierutsch, wovon eines un=
ten
offen, das Dach zum wegnehmen, mit engli=
schen
Seitenbügeln. Ein überführter viersitz⟨i⟩ger
Wagen, grün lakirt, mit eisenen Federn, Schwa=
nenhals
, eisenen Scheiben und Achsen; dann ein
überführtet Pierutsch, mit gelben Plüsch ausge=
macht
, und auf 4 Personen zum sitzen gerichtet,
auf Riemen, mit Bäumen unter den Kasten.


Wagen und Pferde zu verkaufen.

Es ist ein moderner Galla Schwimmer der je=
doch
von hohen Standespersonen alltäglich zu
führen ist, mit dazugebörigen Gallageschirr auf
2 Pferde von braunen Leder, mie oden Deckel
und Scheuledern, auch also ausgenäzt, um ei=
nen
billigen Preis zu verkaufen. Kauflustige
daben sich anzufragen beym rothen Thurn Nr.
80 in der Sonne im ersten Stock auf der untern
Stiege. Auch sind allda zu erfragen 2 Caros=
slers
, Rappen Hengsten, und ein schön lakirtes
Pirutsch


Pferde zu verkaufen.

Es sind in der Singerstrasse Nr. 920 zwey
Wagenpferde, Schimneln, täglich zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich daselbst im Stall, oder
beym Hausmeister anzufragen.


Wagenpferde zu verkaufen.

Es sind täglich 2 kastanienbraune Wagen=
pferde
, Wallachen, von 15 Faust hoh, zu ver=
kaufen
. Kaufliebhaber belieben sich des mehreren
in Weinhaus im v. Häringschen Haus Nr. 19
anzumelden.


Reitpferde zu verkaufen.

Es sind 4 schöne fehlerfreye Reitpferde Wal=
lachen
, worunter Schimmel, deren einer 14,
der andere 9 Faust mißt, dann ein Rapp mit
15, unden Braun mit 16 Faust; ferner 2 jun=
ge
kästenbraune Wagenpferde; starke 16 Fa ist

[21]

hoh, täglich zu verkaufen, und ist sich dießfalls
in der hintern Schenkenstrasse Nr. 51 in den
Stallungen, dann in jener in der Löwelstrasse
Nr. 73 zu erkundigen.


Wohnung wird gesucht.

Es suchet jemand für ben gegenwärtigen Som=
mer
, entweder in Mödling, Meidling, Hiezing
oder Nußdorf eine Gartenwohnung, die aus 5
Zimmern, einer Küche und einen brauchbaren
Hausgarten bestehen soll, bey der es aber nicht
dara⟨u⟩f ankömmt, ob die Zimmer meublirt sind,
oder nicht. Wer demnach eine solche Wohnung
zu verlassen gesonnen ist, beliebe sich hierwegen
bey Hrn. Joseph Mumb, burgl. Handelsmann
zum Zeberbaum am Graben, anzumelden.


Wohnung zu verlassen.

Jn der Alstergasse in dem Haus des Hrn.
Doktor Genzinger Nr 25 ist der erste Stock,
mit Spalieren, Sesseln, und Spiegeln versehen,
und bestehend aus 9 Stuck meistens groß und
schönen Zimmern, dann einer Stallung für 6
Pferde und Wagonschupfer für 3 Wägen, nebst
dem Promenadegenuß eines großen Gartens für
diesen Sommer bis zur Ausz⟨⟩ nach Michaeli
um den geringen Preis von 100 Gulden zu al=
len
Stunden zu verlassen, und sich deßwegen bey
dem Hausmeister anzufragen.


Wohnungen zu verlassen.

Jn der Singerstrasse Nr. 932 vom rothen
Apfel gegenüber ist im ersten Stock eine wohl=
eingerichtete
mit allen Meubeln versehene Woh=
nung
, bestehend aus 9 Zimmern, Kuchel, Kel=
ler
, Boden, Holzgewölb, dann einer Stallung
auf 4 Pferde, Heugewölb und Wagenschupfen,
alltäglich vierteljährig zu verlassen; auch ist all=
da
auf künftige Michaeli ein Gewölb auf die
Gasse und 2 kleine Keller zu verlassen; ferners ist
auch auf dem Haarmarkt neben dem kleinen
Waagdaus im Kleineßigmacherischen Haus Nr.
653 der ganze erste Stock, bestehend aus 4 Zim=
mern
, Kuchel, Keller und Holzgewölb wohlein=
gerichtet
, alltäglich monatlich, oder halbjährig
zu verlassen. Die weitere Auskunft über diese
Wohnungen bekommt man in oberwähntem Hau=
se
in der Singerstrasse Nr. 932 im 3 ten Stock.


Schloß zu verlassen.

Eine Herrschaft in Ni. Oest. welche in der
Nähe von Ruxß, Schrattenthal, Fladnitz, und
Protzendorf liegt, gedenket ihr schön meublirtes
Schloß, sammt einen grossen Zier=und Ka=
chelgarten
, dann der grossen und kleinen Jagd
um einen Betrag von 100 Ducaten Jahrweis
zu vermiethen. Liebhaber hiezu belieben sich der

weiteren Auskunft wegen, in Wien bey Hrn.
Joseph Mumb, burgl. Handelsmann zum Zeder=
baum
am Graben, anzufragen.


Wohnung zu verlassen, und Haus zu ver=
kaufen
.

Jn Breitensee nächst Penzing ist eine Som=
merwohnung
, bestehend in 3 meublirten, und 2
ausspalirten Z⟨i⟩mmern, nebst 2 Kabinetten, ei=
ner
Küche und Garten über Sommer, monat=
weis
, oder auf 1 Jahr zu verlassen. Auch ist
das Haus Nr. 25, bestehend in 2 Zimmern,
1. Küche, großen Vorhaus, Keller auf 300
Eimer, guten Pumpenbrunn, nebst 4 Woh=
nungen
, und 4 Küchen, Stoßung auf 8 Stück
Rindvieh und 3 Pferde, 1 großen Stadel und
2 Schupfen, geräumigen Hof, und einem Gar=
ten
mit oder ohne Grundstücke zu verkaufen.
Sowohl wegen einem oder dem andern ist sich
daselbst bey dem Hausinhaber zu erkundigen.


Haus zu verkaufen.

Jn einer der hiesigen Vorstädte auf einem
bürgerl. Grund und angenehmen Lage ist täg=
lich
ein neu gebautes, 2 Stock hohes Haus,
welches noch 17 Freyjahre zu geniessen dat, um
sehr billigen Preis zu verkaufen; solches wirft
nach den wirklich bestehenden Zinsungen 7 reine
per Cent von dem Capital ab, um welches es
bindangegeben würde; wer sonach Belieben trägt
dieses Haus käuflich an sich zu bringen, beliebe
die weitere Auskunft im deutschen Zetrungskomp=
toir
in der Naubensteingasse Nr. 976 einzuholen.


Haus zu verkaufen.

Jn einer der angenehmsten nahen bürgerl.
Morstadt ist ein Haus aus freyer Hand mit
Garten, Stallungen auf mehrere Pferde, mit
oder ohne Mendeln, und gleich zu beziehen, zu
verkaufen; worüber man das Nähere bey dem
burgerl. Oediererladensitzer im Kurrentgassel er=
fahren
kann.


Haus neben der rothen Mühl zu verkaufen.

Zu Meidling nächst Schönbrunn ist das Haus
Nr. 43 zu verkaufen. Dieses Haus empfiehlt
sich besonders durch die angenehme Gegend und
prächtige Aussicht. Der Umfang desselben ist
groß, und durch seine natürliche Lage angenehm
abwechselnd. Bey dem Eingange in der Ebene
führt der Weg zwischen Traubengeländer und
fruchtbaren Bäumen zur nach und nach zuneh=
menden
Anhöbe des Hauses hin, wo sich die
ganze schöne Gegend rundamher dem Auge dar=
stellt
. Rückwerts des Hauses gegen Mittag be=
findet
sich ein Obst=und Küchengarten, worin
ein langer Traubengang; von den besten Gat=

[22]

tungen Reben angebracht, und alle Gänge mit
Weinbecken beseßt sich Mitten durch den un=
tern
Garten fließt ein kleiner Bach aus der Quelle
des Schönbrunnerschlosses. Anbey befinden sich
noch 4 Brünne, und eine große Bleiche. Das
Haus sebst besteht aus einigen theils sehr ge=
räumigen
, theils kleinern Zimmern, und beson=
ders
schönen Sommerwohnungen, einen großen
Keller, und eine Remis, nebst anwendbaren Be=
hälenissen
für Stallungen. Des weitern hat man
sich eben allda zu erkundigen.


Haus zu verkaufen

Am Rennweg ist das Haus Nr. 23, beste=
hend
in 7 Zimmern, samt einen Keller, Holz=
lager
und guten Boden, dann einen sehr guten
Obstgarten täglich zu verkaufen, und sich um
das nähere bey der Hauseigenthümerin im Co=
mödlengässel
Nr. 1070 im Riemerischen Haus
im dritten Stock wo das Biershaus ist, zu er=
kundigen
.


Haus zu verkaufen.

Es ist ein neugebautes Haus, kaum einige
hundert Schritt vor der Linie auf einer der gang=
baresten
Poststrassen, bestehend in zweyen Woh=
nungen
, sammt Kucheln und aller Zugehör, ei=
nen
geräumigen Kuchel=und Dost=dann einen
besondern Krautgarten, zusammen auf 280 Qua=
draiklafter
berechnet, um einen sehr billigen Preis
täglich zu verkaufen. Nähere Auskunft glebt das
k. k. priv. deutsche Zeitungskomtoir.


Haus zu verkaufen.

Zu Atzgersdorf, eine Stunde von Wien, ist
das Haus Nr. 33, bestehend in 2 Wohnzim=
mern
, 4 Jnwohner Zimmern, Stadel, Stallung
1 kleinen Keller und Hausgärtel, nebst 2 =
hen
, etwas Federvieh, 5 bis 7 Joch Grund=
stücken
, worunter 1 Tagw. Wiesen, und 1 gro=
ßer

ßer Krautgarten mit begriffen ist, täglich zu ver=
kaufen
. Liebhaber haben sich im nämlichen Haus
anzumelden.


Licit. Huberische Mobilien

Von dem k. k. Staatsgüteradministrations=
grundbuchsamte
wird hiemit bekannt gemacht:
es sey auf Anlangen Joseph Fleischhacker, Grund=
richters
am Lorenzergrund, als Administrator des
Hauses Nr. 12 allda, wider die Hubertsche Er=
ben
, benanntlich Elisabeth Binderin, Anna Mun=
din
, Anna Rierin, und Jakob Huber, wegen
eines rückständigen Wohnungszinses pr. 124 fl.
in die gerichtliche Feilbietung der in die Pfän=
dung
genommen, und geschätzten Mobilien, und
Effekten, bestehend in harten Kästen, Tischen,
Kanapee, Sesseln, Bettern sammt Bettgewand,

Spiegel, Bilder, dann 11 Seidenzeugwerkstüh=
len
, sammt Zugehörde, gewilliget, und zu Vor=
nehmung
dieser Licitation 3 Termine, und zwar
der erste auf den 30. dies, der zweyte auf den
30. Juli, und der dritte auf den 31. August
d. J. dergestalt bestimmt worden, daß, im Fall
obberührte Mobilien und Effekten weder bey dem
ersten, noch zweyten Termin um die Schätzung,
oder darüber an Mann gedracht werden könnten,
solche bey dem dritten auch unter der Schätzung
bindangelassen werden sollen. Die Kauflustige
haben daher an obbestimmen Tägen vormittag
um 9 Uhr in dem Hause Nr. 12 an Lorenzer
Grund zu erscheinen.


Licit. Scherischer Gartengrund.

Von dem Edlen v. Zornischen Grundbuch über
den Freygrund Jägerzeil und Anvogtung wird
hiemit bekannt gemacht: es sey auf des Hrn.
Dr. Pausinger, als Philipp Scherischen Cura=
tor
ad actum, in die öffentliche Feilbietung des
in die Philipp Scherische Verlassenschaftsmasse
gehörigen, auf der Erdbergmais liegenden Loos
Nr. 18 zum dasigen Grundbuch dienstbaren Ui=
berländgartengrund
, gewilliger worden. Da nun
die auf den 8. April und 15. Juni angeordnet
geweste Verßeigerungstagsatzung fruchtlos abge=
laufen
, wird hiemit zur Versteigerung des ge=
dachten
Gartengrund, als der 30. Juni d. J.
mit dem Beysetze festgesetzt, daß, wenn gedach=
ter
Gartengrund nicht um den Schätzungswerth
angebracht wird, derselbe auch unter der Schä=
tzung
, jedoch salva ratificatione der Philipp
Scherischen Pupillarinstanz, hindangegeben wer=
den
würde. Es haben demnach jene, welche
diesen Gartengrund zu kaufen gedenken, an ob=
besagten
Tag in der Grundbuchskanzley in der
Wallnerstrasse Nr. 149 im 3 ten Stock früh um
9 Uhr zu erscheinen.


Licit. Edarisches Haus

Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneu=
burg
wird hiemit bekannt gemacht: es habe Ro=
salia
Röhrnböckin, cess. nom wider Franz
Eder, und Maria Anna dessen Ehewir hin zu
Unterdöbling wegen einen Schuldbetrag die Feil=
bietung
der gegentheiligen, auf 750 fl. geschätz=
ten
Behausung Nr. 10 sammt Garten bewir=
ket
. Da nun zur diesfxälligen Versteigerung 3
Termine, und zwar für den ersten der 30. Juni,
für den zweyten der 30. Juli, und für den
dritten der 29. August d. J. vormittag um 9
Uhr mit dem Beysatze bestimmt worden sind,
daß, weun gedachte Behausung sammt Garten
weder bey dem ersten noch zweyten Termin um
die Schätzung, oder darüber an Mann gebracht

[23]

würde, solche bey dem dritten auch unter der
Schätzung hindangegeben werden soll; so haben
diejenigen, welche um gedachte Behausung samt
Garten zu bieten gedenken, sich an gesagten =
gen
und Stund in die Franz Evertschen Be=
hausung
Nr. 10 zu Unterdöbling einzufinden.


Licit. Grießlers Haus.

Von dem Ortsgericht der Herrschaft Haders=
dorf
wird anmit bekannt gemacht: es habe To=
blas
Grießler, diesiger Unterthan, sich entschlos=
sen
, seine unter dieser Jurisdiktion im Dorfe
Weidlingau besitzende steuerbare Behausung Nr.
15, sammt 3∫4 Tagw. Garten, 5 Tagw. Haus=
und 11∫2 Tagw. Uiberländwiesen, mit den sämmt=
lich
dabey befindlichen Vieh und Fahrnissen ver=
steigerungsweis
zu verkaufen, und um die Be=
stimmung
der Licitationstagsatzung angesucht, zu
welchen Ende daun der 30. d. M. Juni anbe=
raumt
worden ist. Alle diejenigen also, welche
ersagte Bebhausung an sich zu bringen gedenken,
haben sich am erwähnten Tage vormittag um
10 Uhr in der hiesigen Amtskanzley einzufin=
den
, und ihre Anbote zu machen; inzwischen
aber kann alltäglich die Behausung und Grund=
stücke
in A. genschein genommen, und der An=
schlag
mit den weitern Bedingnissen eingesehen
werden.


Licit. Effekten.

Mit Bewilligung einer hochlöbl. ni. öst. Re=
gierung
werden den 2. Juli d. J. auf der Sei=
lerstatt
bey der eisenen Birn Nr. 1005 im
2ten Stock zwey rautene Nadeln, und zwey de=
to
Ningel, dann etwas Gold unb verschiebenes
Silber, nicht minder grosdetour=atlas=tafet=
musselin
=und kottunene Frauenkleider, derley
Mäntel, etwelche Reste alte Niederländer=und
Brüßlerspitz, sondern auch Leib=Tafel=und Haus=
wäsch
, dann hartfournirte Schreib=Anfsatz=und
Gläserkästen, sammt Porzelain und Gläser,
Soffen, Sessel, Tische, Zinn, Kupfer, Mes=
sing
, und verschiedene Geräthschaften, zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden li=
citanbo
verkauft.


Licit. Effekten.

Den 2. Juli werden mit hoher Regierungs=
bewilligung
in der Josephstadt in der Kaiserstrasse
bey dem goldenen Harnisch nächst der Apotheke
Nr. 60 zu ebener Erde verschiedene Verlassen=
schaftseffekten
, als etwas Silber, Manns=und
Frauenkleider, derley Wäsch, etwas Bettge=
wand
, Zinn, Kupfer, Meßing, und mehr an=
dere
Geräthschaften, zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagstunden licitando verkauft.

Licit. Wechselbriefe.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß den
2. und 16. Juli d. J. als 2ten und 3ten Termin
früh um 9 Uhr in der Rathsstube dieses Gerichts in
der Herrngasse im k. k. Appellationshause Nr.
59. 16 Stuck Wechselbriefe jeder 1000 fl. und
jeder dd. St. Pölten den 1. Oktober 1792 von
Albrecht und Körbier an ordre Ferdinand Heim
ausgestellt, wovon der erste den 1. Oktober d.
J. und sodann alle Jahr einer pr. 1000 fl. am
ersten Oktober fällig wird, welche Wechselbrie=
fe
auch satzweis vorgemerket sind, versteigerungs=
weis
werden hindangegeben werden, und falls
sich bey dem zweyten Termin um den, in ein,
oder anderen Jnstrument vorgeschriebenen Be=
trag
kein Käufer fände, bey dem dritten Ter=
min
auch um einen geringeren Anboth an die
Meistbietenden verkauft werden würden.


Licit. Effekten und Wägen.

Den 6. Juli und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden mit hoher Regierungsbewilligung auf
der Mehlgrube in dastgem Saal Nr. 1074 ver=
schiedene
Verlassenschaftsfahrnisse, als Manns=
und Frauenschmuck, goldene Dosen, Uhren,
Silber und Gallanterien, gestickt bordirt=und
glatte Manns=auch Frauenkleider, Wildschur
und Pelze, Westen, sehr feine Mannsleibwäsch,
und verschiedenen Frauenputz, Spitze und Reste
Seidenzeug, grosse Spiegel, Luster, Wand=
und Stockuhren, Feuergewehr, Porzelain, Spa=
liere
von rothen Damast, Soffen und Sessel,
gemalte Bilder, und englische Kupferstiche in
Rahmen, ein Forte piano, hart und weiche
Kästen und Tische, Bettstätte, Bettgewand,
gestickte und glatte Schaberacken, englische und
ordinare Sättel, Pferdgeschirr, Phä⟨〈…〉⟩, 4sitzi=
ge
Wägen und Kallessen, dann mehr andere
Geräthschaften licitando gegen alsogleich baare
Bezahlung hindangegeben.


Licit. Brillantring.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird an=
mit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Joachim Baruch, priv. Großhändlers allhier,
wider den Joseph v. Weinberg, wegen schuldi=
gen
300 st. sammt 4 procentigen Jnteressen vom
18. August 1794 in die Feilbietung eines zum
Faustpfand gegebenen, und auf 280 fl. gericht=
lich
geschätzten ovalen Brillantringes, gewilliget,
auch hiezu für den letzten Termin der 6. Juli
d. J. mit vom Anhang bestimmt worden, daß,
wenn gesagter Brillantenring bey der dermali=
gen
dritten Ausbietung um den Schätzungswerth

[24]

nicht sollte an Mann gebracht werden können,
solcher auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würde. Es werden demnach sie Kauf=
lustige
an den obbestimmen Tag in der. Woh=
nung
des Großhändlers Varuch, in der Wollzei=
le
Nr. 800 im 3ten Stock zu erscheinen haben.


Licit. Pferd und Wägen.

Den 7. Juli werden mit Bewilligung einer
löbl. Landesregierung auf der Wieden im Alster=
gassel
bey den 2 Schimmeln 39 Stück Pferde,
und zwar englische Reit=und Pirkutschpferde,
Starten, Wallachen Herrnkleppers und Zug=
pferde
zu 2, 4=und 6spännige Züge, auch meh=
rere
Wägen von verschiedener Gattung nebst
Geschirr, zu 2, 4 und 6 Pferden, englische
und andere Sättel, englische Kotzen, den Meist=
dielenden
hindangegeben werden. Gedachte 39
Pferde und Wägen werden den Tag vor der
Licitation in vorbenannter Vorstadt bey den 2
Schimmeln von früh 6 bis Abends 6 Uhr den
Kauflustigen auf Verlangen vorgezeigt werden.


Licit. Weine und Fässer.

Mit obrigkeitlicher Bewilligung wird den 7.
Juli nachmittag um 3 Uhr ausser der Hunds=
thurnerlinte
zu Meidling im Färberischen Haus
Nr. 1 über 200 Eimer Gebirg=und Landwei=
ne
, sammt Foß von verschiedenen Jahren, lici=
tando
verkauft.


Licit. Zinnerische Effekten.

Von dem Meetropolitankapitel wird hiemit be=
kannt
gemacht: es sey auf Anlangen der Anna
Zinnerischen Jntestaterben, in die Feilbietung der
Anna Zinnerischen Verlassenschaftseffekten, beste
hend aus Frauenkleidern, Wäsch, harten =
sten
, Tischen, Gesseln, Zinn und Kupfer, ge=
williget
, und biezu der 8. Juli d. J. bestimmt
worden. Diejenigen, welche von gedachten Ver=
lassenschaftseffekten
etwas an sich zu bringen ge=
denken
, haben daher an obgenannten Tag zu
den gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstun=
den
zu Mariahilf beym grünen Stiefel Nr. 139
zu erscheinen.


Licit. Haus.

Auf Ansuchen des Anton A⟨⟩, burgl. Schub=
machermeisters
, wird dessen in dem freyen Markt
Stockerau liegende Behausung Nr. 63, dir in 3
Wohnzimmern und Küche, dann 1 kleinen Kel=
lerl
, weiters in 3 Zinswohnungen, wovon jede
mit einer besonderen Küche und besonderen Ein=
gang
versehen ist nicht minder in einen kleinen
Kuchelgärtel; dann hinter dem Hause in 3∫8
Tagwerk Garten, dermal mit Klee gebaut, be=
stehet
, den 8. Juli d. J. versteigerungsweise

verkaufet werden: Es haben daher diejenigen,
welche gedachte Behausung an sich zu kaufen
Willens sind, an obbestimmten Tage früh um
9 Uhr auf dem allhiesigen Rathhause zu erscheinen.


Licit. Holz.

Von Burgerspital in Wien wird hiemit be=
kannt
gemacht: es werden die dem Burgerspi=
tal
zugehörige in Weidlingauer Forst liegende
Brennhölzer, und zwar 13 1∫4 Klafter buchene
Scheiter, dann 5 1∫2 Klafter deto Ausschuß,
und 10 1∫2 Klafter deto Bürdeln, dann 6
Klafter eichener Ausschuß, 4 1∫4 Klafter deto
Moderiches, und 1 Klafter deto Bürdeln, end=
lich
1∫4 Klafter tännene Bürdeln gegen gleich
baare Bezahlung öffentlich zum Verkauf feilge=
boten
. Da nun hiezu der 13. Juli d. J. früh
um 9 Uhr bestimm worden; als haben die Kauf=
lustige
an obbestimmten Tag und Stund bey
dem Burgerspitals Holzhacker, Anton Kandler,
zu Weidlingau zu erscheinen.


Licit. Ornisterisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht,
es habe der Mathias Ornister hierorts gebetten,
sein am Strozzischen Grund liegendes, a f 2800
fl. geschätztes Haus Nr. 16 gegen dem, daß der
Kaufschilling zu diesseitigen Grundbuchshanden
sogleich erleget werde, öffentlich feilbieten zu där=
fen
. Da nun gegen diese Feilbietung keim An=
stand
obwaltet; und hiezu der 21. Juli d. J.
bestimmt werden ist, so haben alle, welche die=
ses
Haus käuflich an sich zu bringen gedenken,
an obbemeldten Tag früh um 9 Uhr in dem
diesseitigen Grundbuchsamte zu erscheinen, wo=
hin
sich auch jene, welche inzwischen dieses Haus
wegen weitere Auskunft wissen wollen. zu wen=
den
haben


Licit. Bier=Tranksteuer in Bestand.

Jn Folge höchster Entschliessung wird die von
jedem in den 32 Bräuhäusern des Jpser Be=
zirks
V. O W. W. erzeugt werdenden Eimer
Bier patentmäßig mit 40 kr. zu entrichtende bis=
her
verpachtete Tranksteuer durch öffentliche
Versteigerung vom 1. Jäner des künftigen Jahre
1796 auf weitere 3 Jahre, mit Vorbehalt der
höchsten Bestättigung, in Pacht verlassen, und
dabey der erste Ausrufspreis auf 7200 fl. ange=
nommen
; da nun diese Versteigerung bey dem
k. k. Bankalinspektorat in St. Pölten den 30.
Juli d. J. früh um 10 Uhr abgehalten werden
wird, so haben sich die Pachtlustigen am erst=
besagten
Tag und Stund daselbst hierwegen ein=
zufinden
; allwo auch vorläufig die diesfälligen
Bedingnisse eingesehen werden können.

[25]

Nro. 51.


Licit. Herrschaft Rechberg.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hie=
mit
kund gemacht: es sey in die öffentliche Feil=
bietung
der im V. O. M. B. liegenden, auf
76335 fl. 55 gerichtlich geschätzten Herrschaft
Rechberg, gewilliget, auch hie⟨z⟩ der 4. Juli,
5. August, und 5. September d. J. vormittag
vor diesem adelichen Gerichte zu erscheinen mit
dem Anhange bestimmt worden, daß. wend er=
wähntes
Gut weder bey dem ersten noch bey dem
zweyten Termin um den Schätzungswerth an
Mann zu bringen wäre, solches bey dem dritten
auch unter der Schatzung verkaufst werden wür=
de
. Die diesfälligen Kaustiebhaber werden dem=
nach
an gedachten Tägen und Stunden zu er=
scheiten
, immittels die Schätzung in der hier=
ortien
Registratur, oder bey dem H. u. Gr.
Adv. Dr. Stöger in seiner Wohnung nächst
dem rothen Thurin beym schwarzen Elephanten
Nr. 677 im 2ten Stock einzusehen haben.


Licit. Wirthshaus in Bestand.

Von der freyherrl. v. Spenglerischen Herrschaft
Burg Mödling Veste Lichtenstein wird anmit
bekannt gemacht: daß das zu Lichtenstein nächst
Enzersdorf am Gebirge befindliche Wirthshaus,
den 6. Juli d. J. auf 3 nacheinander folgende
Jahre, vom 1. August 1795 nämlich bis 1. Au=
gust
1798 durch den Weg der öffentlichen Ver=
steigerung
wieder werde in Bestand verlassen wer=
den
. Daher all jene, so selbes in Bestand zu
nehmen gedenken, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr in der herrschaftl. Amtskanzley zu
erscheinen haben.


Licit. Binderisches Haus.

Von der Amtskanzley des Stifts Klosterneu=
burg
wird hiemit bekannt gemacht: es habe die
hiesige Stifts Waisenkasse, wider Jakob Bin=
der
, Hausinhaber zu Floridsdorf, wegen einen
Schuldbetrag, die Feilbietung der gegentheili=
gen
, auf 900 fl. geschätzten Behausung Nr. 20
zu Floria dorf bewirtet. Da nun zur dies öfft=
gen
Versteigerung 3 Termine, und zwar für
den ersten der 9. Juli, für den zweyten der 8.
August, und für den dritten der 7. September
d. J vormittag um 9 mit dem Beysatze
bestimmt worden sind, daß, wenn gedachte Be
hausung, sammt Grundstücken weder bey dem
ersten noch zweyten Termin um die Schätzung,
oder dar ber an Mann gebracht würde, solche
bey dem dritten auch unter der Schätzung hin
dar gegeben werden soll. So haben diejenigen,
welche um gedachte Behausung, sammt dazuge=
hörigen
Grund⟨st⟩ücken zu b⟨ie⟩ten gedenken, sich
an gesagten Tagen und Stund in der Binde.

rischen Behausung Nr. 20 zu Floridsdorf ein=
zufinden
.


Licit. Kallnbeckische Haushälfte.

Von der Fürst Aloys Liechtensteinischen Wiener=
Vorstadt=Freygrund=Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey über ein von
dem Magistrate der k. k. Haupt=und Residenz=
stadt
Wien, als Magdalena Kallnbeckischer Kon=
kursinstanz
, anher erlassene Ersuchschreiben,
nach mehreren fruchtlos abgelaufenen Feilbieten=
gen
, in eine nochmalige Licitation der in die
Konkursmasse gehörigen, und auf 1125 fl. ge=
richtl
. geschätzten Magdalena Kallnbeckischen Haus=
hälfte
zu St. Wolfgang Nr. 154 im Lichten=
thal
gewilliget worden. Da nun hiezu der 9.
Juli d. J. vormittag um 10 Uhr bestimmt wor=
den
ist; als baden die Kauflustigen an erstbe=
stimmten
Tag und Stund in hiesiger Herr=
schafiskanzley
zu erscheinen.


Licit. Newatterisches Haus.

Von dem Magistrat des landesfürstl. Markts
Mödling wird hiemit kund gemacht: es habe
die Frau Katharina v. Salazar, unter Ver=
trettung
des Hrn. Dokt. Bihl. wider die Frau
Katharina Newatter, wegen schuldigen Kapitals
pr. 3000 fl. über die 3 fruchtlos verstrichenen
Licitationen abermal die wirkliche Licitirung der
auf 3000 fl. gerichtl geschätzten gegentheiligen Be=
hausung
, sammt Weingartsätz erhalten, welche
bestehet in einer zu ebener Erde stockadorten Ein=
fahrt
, 4 stockadorten und 2 gewölbten Zim=
mern
, 3 Kucheln, 1 stockadorten Kammer, 2 de=
to
Speis 1 stockadories Sommerzimmer sammt
Gang, 1 Stall auf 3 Pferde, 1 Futterkam=
mer
, 1 Wagenschupfen, 1 gemauerter Schaf=
stall
, ein sehr geräumiger Hof mit Obstbäumen
und Pumpenbrunn, ein Obstgartel von 81 [Quadrat]
Klafter, sammt dazugehörigen 7 Pf. 43 Klaf=
ter
Weingartsätz nebst einen mit 15 Stafel
tief gewölbten Weinkeller auf 1000 Eimer, 1
groß gewölbtes Preßhaus, sammt Weinpresse.
Da nun zu sothaner Licitation der 9. Juli d. J.
mit dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn
die bemeidte Behausung um die gerichtl. Schä=
tzung
, oder darüber nicht an Mann gebracht
würde, auch unter der Schätzung hindangege=
ben
werden würde; so haben Kauflustige an ob=
bestimmten
Tag früh um 9 Uhr auf der k. k.
Schranen allhier zu erscheinen, wo übrigens das
nöthige in der Kanzley einzusehen ist.


Licit. Effekten.

Von dem Magistrate der k. k. landesfürßl.
Stadt Tulln wird hiermit bekannt gemacht, daß
über Absterben Hrn. Jgnaz Alterdingers, Weit=

[26]

priesters und gewesenen Pfarrers zu Konigstat
ten, desselben sammtliche Verlassenschaftsfahrnisse,
bestehend in Silber, Leib=Tafel=und Haus=
wäsche
, Mannskleibern, Uhren, Soffa, Ses=
seln
, Tischen, Kästen Bethen, Zinn, Porze=
lain
, Weinen, dann mehreren andern Haus=
und Wirthschaftsgerëthschaften am 13. Juli d. J.
und den darauf folgenden Tagen zu den gewöhnli=
chen
Vor=und Rachmittagsstunden in dem Pfarr=
hofe
zu Königstätten den Meistbietenden gegen
alsogleich baare Vejahlung hindangegeben werden.


Licit. Gräfferische Wiesen

Von dem Grundbuch der ritterlichen Kommen=
da
St. Johann wird hiemit bekannt gemacht:
es habe der Rubolh Gräfferische Vermögens=
verwalter
, Hrn Dr. Kißling, bey dem löbl.
Magistrate der k. k. Haupt=und Residenzstadt
Wien die öffentliche Feilbietung der zur Nu=
dolph
Gräfferischen Konkursmasse gehörigen, auf
410 fl. 30 kr. geschätzten, zu Himberg liegen=
den
, und zur ritterlichen Kommenda St. Johann
dienstbaren 10 Tagwerk Uiberländwiesen bewir=
ket
. Da nun hiezu 2 Termine, und zwar für
don ersten der 13. Juli, und für den zweyten
der 13. August d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden sind, daß, wenn diese Wiesen weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den Schä=
tzungswerth
, oder darüber an Mann gebracht
würden, selbe bis nach verfaßter Claßification
und ausgetragenem Vorrechte bey der Masse auf=
behalten
werden sollen. Kauflustige haben da=
her
an obbestimmten Tägen früh um 10 Uhr in
der Kärntnerstrasse im kleinen Johannshof Nr.
1009 im zweyten Stock vor diesem Grundbuch
zu erscheinen.


Licit. Prankels Hans.

Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Leiben
und Weiteneck wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf das neuerliche Ansuchen des Herrn Hes=
sele
, des äußern Raths und bürgl. Holzhänd=
lers
in Wien, unter Vertrettung des Hrn. Lan=
desadvokaten
Bruner in Krems, wider Jakob
Prankel, behaust unterthänigen Schisweister,
wegen schuldigen 715 fl. 16 kr. nebst Jnteressen
und Gerichtskösten, über den nicht ersällten in
dem Zwischenraume angestossenen gerichtl. Ver=
gleich
inhærendo prioribus in die Feilbietung
der gegentheiligen in dem Dorfe Ebersdorf lie=
genden
auf 1040 fl. gerichtl. geschätzten Schif=
meistersbehausung
Nr. 12 sammt den dazugehö=
rigen
Gründen neuerdings gewilliget morden.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den er=
sten
der 16 Juli, für den zweyten der 17. Au=
gust
, und für den dritten der 17. Septemb. d.

J. dergestalt bestimmt worden sind, daß, falls
gedachte Behausung sammt Grundstücken weder
bey dem ersten noch zweyten Termin um den
Schätzungswerth oder darüber veräußert werden
könnte, die elbe bey dem dritten auch unter der
Schätzung hindangegeben werden würde, so ha=
ben
alle jene, welche diese Behausung nebst Zu=
gehörungen
gegen gleich baare Bezahlung an
sich zu bringen gedenken, an den obbestimmten
Feildietungstagsatzungen jedesmal um 9 Uhr
vormittag in dieser Gerichtskanzley zu erscheinen.


Licit Wischerishes Haus ⁊c.

Von des Stiftes Klosternenburg Amtskanzley
wird hiemit bekannt gemacht: es habe Hr. Dr.
Partisch, als Georg und Barbara Wischerischer
Kinder=und Verlassentchaftskurator, das Ansu=
chen
gemach, womit in Folge des mit den Gläu=
bigern
getroffenen Einverständnisses die in ge=
dacht
Wischerische Verlassenschaft gehörige, die=
her
dienstbare Behausung im Neulerchenfeld Nr.
70, sammt den darauf radicirten Schank=und
Seifensiedersgerechtigkeiten, öffentlich feilgeboten,
und den Meistbietenden gegen baare Bezahlung
hindagegeben werden soll. Da nun zur dies=
fälligen
Versteigerung der 16. Juli d. J. vor=
mittag
um 9 Uhr bestimmt worden ist als ha=
ben
diejenigen, welche um gedachte Behausung,
sammt darauf haftenden Schank und Seifensie=
dersgerechtigkeiten
zu bieten gedenken, am gesag=
ten
Tag und Stund in der Behausung Nr. 70
im Neulerchenfeld zu erscheinen.


Licit. Wirthshaus.

Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskantley
wird bekannt gemacht: Es habe die Gemeinde
Meidling angesucht, ihr zu Meidling besitzendes,
hieher diensthares Wirthshaus Nr. 23 öffentlich
feilzubiethen und den Meistbiethenden gegen ba=
re
Bezahlung hindanzugeben. Da nun zu die=
ser
Versteigerung der 20. Julius d. J. bestim=
met
worden ist, als haben diejenigen, welche
gedachtes Gasthaus an sich zu bringen gedenken,
am obbemeldten Tag vormittag um 9 Uhr in
demselben zu erscheinen.


Licit. Schuchische Realitäten.

Von dem Justitzamt der Fürst Khevenhüller=
Methschischen Herrschaft Ladendorf in Ni Oest.
V. U. M. B. wird hiemit bekannt gemacht:
es habe der Simon Schwarz, burgl. wirth zu
Wien, unter Vertreitung des Hrn. Dr Pau=
singer
, wider Michael Schuch, Fleischhackermei=
ster
zu Ladendorf, und Eleonora dessen Ehwir=
thin
, die Feilbietung der gegenthellig angehöri=
gen
, nachstehend gerichtlich geschätzten Realitä=
ten
bewilliget erhalten, als ein Kleinhäusel von

[27]

rohem Zeug pr. 200 fl. ein Uiberländkeller in
Holw⟨e⟩g pr 300 fl. ein deto sammt Preßhaus
in der Kirchenzeil pr. 400 fl. ein grosser Uiber=
ländstadel
beym Ziegelofen pr. 300 fl. 1 Joch
Uiberlandacker in Bi⟨⟩ pr. 50 fl. 1 deto in
Haidderg pe.103 fl. 1 deto pr. 25 fl. 1 Joch
in mitteln Gstöß pr. 50 fl. 1 Joch am See pr.
60 fl. 3∫8 Tagwerk Wiesen beym Hofgarten
pr. 80 fl. 1 1∫2 Achtel Weingarten in Rosen=
berg
pr. 100 fl. 1 Joch Acker in Galgenbügel
pr. 100 fl. 1 deto in Wagergrund pr. 40 fl. 1
deto allda pr. 40 fl. 1 deto in Kugeln pr. 40
fl. und 1∫4 Krautgarten pr. 50 fl. Zu dessen
Feilbietung find 3 Termine, und zwar für den
ersten der 21. Juli, für den zweyten der 20.
August, und für den dritten Termin der 22.
September d. J. mit dem Beysatze bestimmt wor=
den
, ⟨d⟩aß wenn gedachtes Haus und Uiberländ=
grü⟨nd⟩e
b⟨e⟩y dem ersten und zweyten Termin nicht
um die Schätzung, oder darüber an Mann ge=
hracht
werden sollten, solche bey dem dritten auch
unter der Schätzung hindangegeben werden wür=
den
. Diejenigen, welche diese Realitäten zu kau=
fen
ged⟨e⟩nken, haben an obbestimmten Tägen se=
desmal
früh um 8 Uhr in der Amtskanz⟨l⟩ey die=
ser
He⟨r⟩rschaft zu erscheinen, und können inzwi=
schen
auch die Schätzung und die auf diesen
Realitäten haftende Stetigkeiten allda einsehen.


Licit. Köferische Schiffmühle.

Von dem Magistrate der landesfürsil. Stadt
Tulln wird hiermit bekannt gemacht: Es sey
auf Anlangen verschiedener Gläubiger in die öf=
fentliche
Feilbietung der dem Georg Köser,
Schiffmühlermeister, angehörigen, und sammt
der dabey b⟨e⟩findlichen Grießlereygerechtigkeit auf
830 fl. geschatzten bürgerl. Schiffmühle gewilli
get, und hierzu der 21. JuIi, 20. August, und
17. September d J. mit dem Beysatz bestimmt
worden, daß falls bey dem ersten und zweyten
Termine gedachte Schiffmühle, und Ger⟨i⟩ch⟨t⟩
nicht um den Schätzungswerth oder darüber an
Mann gebracht würde, dieselbe bey dem dritten
auch unter der Schätzung hindangegeben werden
sollte. Die Kauflustigen haben demnach an den
obbestimmten Tagen früh um 8 Uhr vor dem
Magistra zu erscheinen.


Licit. Zehend in Bestand.

Von Superintendenten und Spitalmelster des
Burgerspitals in Wien werden die dem gedach⟨=
ten
Spital eigenthümlich angehörige halbe Feld=
zebe
de, und zwar den 23. Juli d. J. der Feld=
zebend
in Simering und St. Marx Nachmittag
um 4 Uhr bey Franz Dopler, Wirth in Sim
mering, dann den 24. detto der in Nickl=Matz=

leindorf, Hundsthurn und Meidling bey dem
Richter in Meidling Vormittag um 9 Uhr, und
den 25. detto der in Frauen und Kletiering
bey Johann Michael Mosbacher, Wirth in Schwe=
chat
, Vormittag um 9 Uhr durch öffentliche Ver=
steigerung
, jedoch mit Vorbehalt der höchsten
Ratifikation den Meistbietenden auf 3, und auf
Verlangen auch auf mehrere Jahr gegen je=
dem
Jahre, und zwar mit Anfang 1796 zum
erstenmal zu Georgi zu bezahlen habenden ganz=
jährigen
Bestandquantums verlassen werden. Wer
demnach besagte Zehende in die Pachtung zu neh=
men
gedenket, hat sich in den bestimmten Tagen
und Stunde gehörig einzufinden, die nähere Aus=
kunft
und Einsicht der Erträgniß halder ist bey
dem Zehendhandler im Bürgerspiral einzuholen.


Licit. Reiterhaus.

Von der gräst. Schallenbergischen Herrschaft
Rosenau im V. O. M. B. wird anmit bekannt
gemacht: Es sey auf Ansuchen des Leopold Ma=
der
, in die Feilbietung des im Dorfe Nieder=
neustift
liegenden auf 430 fl. gerichtl geschätzten
Reiterhauses Nr. 32, wozu eine öde Hausstelle
sammt 1 Joch 596 Klafter an Aeckern, und
an Wiesgrund 1060 Klafter gehörig, gewilli=
get
worden. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 28. Juli, für den zwey=
ten
der 27. August, und für den dritten der
26. Septemb. d. J. mit dem Bevsatze bestimmet
worden, daß, wofern desagtes Haus samt Zu=
gehörungen
weder bey dem ersten noch zweyten
Termin um die Schätzung oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, solches bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkaufet werden wür=
de
. so haben diejenigen, welche etwa dieses Haus
gegen gleich bare Bezahlung an sich zu bringen
gedenken, an den bestimmten Tägen vormittags
um 9 Uhr in der Kanzley dieser Herrschaft zu
erscheinen.


Licit. Schaldscheine und Wechselbriefe.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Johann Miletichischen Verlassenschaftskurators,
Dr. Strahl, gewilliget worden, nachfolgende in
der Johann Miletichischen Verlassenschaft annach
vorhandene bisher nicht eingegangene Schuldschei=
ne
und Wechselbriefe, 1tens einen Wechsel des
Anastas Botaskovitz dd. 17. November 1773
pr. 200 fl., 2tens einen Wechsel des Ruben
Benjamin dd. 17. May 1786 pr. 25 fl., 3tens
einen Wechsel des Raphael Kusse dd. 18. May
1785 pr. 1200 fl., 4tens einen Wechsel des An=
ton
Franz v. Lackovich dd. 22. September 1780
pr. 12 fl. 54 kr., 5tens des Jakob Raphael

[28]

Russo dd. 16. Dezember 1784 pr. 1200 fl.,
6tens des Marius Balthasa Quiglia dd. 21.
November 1778 pr. 20 fl., 7tens des Chri=
stobulo
Lazar dd. 1. März pr. 2366 fl.
24 kr., 8tens des Georg Warta dd. 5. Okto=
ber
1782 pr. 400 fl., 9tens des Emanuel Mar=
kus
Caramato dd. 8. Dezember 1780 pr. 4000
fl. 10tens des nämlichen Emanuel Markus Ca=
ramato
dd. 1. Dezember 1780 pr. 800 fl.,
11tens des Georg Etnaum Warta do. 16. März
1783 pr. 300 fl., 12tens des Dimitri und Con=
stanein
Magrotti dd. 20. September 1781 pr.
1030 fl., 13tens des Georg Sacco v. Obeische
dd. 29. September 1779 pr. 50 fl., 14tens der
Brüder Cristodulo dd. 15. Janer 1769 pr. 280
ft. 3 kr., 15tens vier von Anastas Constan=
tin
Pope ausgestellte Wechsel dd. 6. April 1790
pr. 3300 fl., 3150 fl., 3300 fl. und 3450 fl.,
öffentlich auszufeilen, und den Meistbietenden
hindanzulassen. Da nun zu dieser Feilbietung
der 29. Juli d. J. bestimmt worden ist; so wer=
den
diejenigen, so vorbemeldte Aktiven, oder ein
oder andere derselben käuflich an sich zu bringen
gedenken, an obbesagten Tag früh um 9 Uhr
vor diesem k. k. ni. öst. Landrecht sich einzufin=
den
, und die weitere Behandlung diesfalls ab=
zuwarten
haben, wo übrigens auch jedermann
bevorstehet, wegen Einsicht der Wechsel sowohl,
als wegen der weiters nöthigen Auskunft an den
eingangserwähnten Curator, Dr. Strahl, sich
persönlich zu verwenden.


Licit. Koppensteinerisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Nestdenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey üder Anlangen des Johann Michael Kop=
pensteinerischen
Massevertretters, Hrn. Dr. Pan=
stingel
, in die öffentliche Feilbietung des auf
der Wieden liegenden, auf 10750 fl. geschätzten
Hauses Nr. 311 gewilliget, und hiezu 3 Ter=
mine
, nämlich für den ersten der 31. Juli, für
den zweyten der 31.August, und für den drit=
ten
der 28. September d. J. festgesest worden.
Es haben daher die Kauflustigen, und diesfälli=
ge
Satzgläubiger an den obbestimmten Tägen
vor dem Magistrate zu erscheinen.


Convoc. Repolnstische Gläubiger.

Von dem Ortsgerichte der gräfl. Lengheimi=
schen
Herrschaft Mössendorf zu Gratz, wird be=
kannt
gemacht: Es habe Hr. Dr. Joseph Edler
v. Lederer, als Sequester der pro prodiga er=
klärten
Aloysia Repolustin, geborne Ladnerin,
bey diesem Gerichte das Ansuchen gestellt, wo=
mit
alle Jhre Gläubiger zur Liquidirung ihrer
Forderungen aufgefordert werden mögen. Da

man nun eine Liquidirungstagsatzung auf den
15. Juli d. J. anzuordnen befunden dar; als
werde zu dem Ende all jene, die auf das Ver=
mögen
der Aloysia Repolustin unter was immer
für einen Titel eine Forderung zu stellen sich
berechtiget glauben, erinnert, solche wider den
aufgesseliten Vermögenssequester, Hrn. Dr. Jo=
seph
Edle v. Lederer, bey der obbestimmten Tag=
satzudg
mitteis ordentlicher Klage sogewiß vor
diesem Ortsgerichte anzubringen, und sohin aus=
zutragen
, als im widrigen die bey dieser Li=
quidirungstagsatzung
sich nicht angemeldeten Gläu=
biger
nicht mehr gehöret, und mit den sich ge=
meldten
ohne weiters liquidirt und Richtigkeit
gepflogen werden wird.


Convoc. Murthischer Gläubiger.

Von der Amtsverwaltung der gräfl. Schallen=
bergischen
Herrschaft Rosenau im V. O. M. B.
wird hiemit bekannt gemach: Es sey in die
öffentliche Feilbietung des dem Joh. Murth,
und Anna Maria dessen Ehewirthin zugehörigen
Hauses in Niederneustist Nr. 32 gewilliget,
dabey aber auch nöthig befunden worden, alle
jene zugleich, welche etwa an besagte Eheleute
aus was immer für einen Rechtsgrunde einige
Ansprüche zu machen sich berechtiget vermeinen,
ordentlich vorzuladen. Daher haben selbe ins=
gesammt
den 23. Juli d. J. früh um 8 Uhr
in der Kanzley dieser Herrschaft sogewiß entwe=
der
persönlich, ober durch hinlänglich Bevollmäch=
tigte
zu erscheinen, und ihre Forderungen sodann
gesetzmäßig auszuweisen, als im widrigen Falle
ohne mindester Rücksicht hierauf die einkommen=
de
Kausschillingssume hinausgegeben werden würde.


Convoc. Marklischer Gläubiger.

Vor dem k. k. ni. öst. Landrechte haben all
jene, welche an die Verlassenschaft des verstorbe=
nen
Johann Baptist v. Markl, k. k. Kupfer=
und Quecksilber=Zahlungs=Haupikasse Ober in=
nehmers
, aus dem Erbrecht, als Gläubiger, ober
aus was immer für einem Rechtsgrund einen
Anspruch oder Forderung zu stellen haben, den
25. Juli d. J. zu erscheinen, und ihre Forde=
rung
gehörig anzumelden, widrigens die Ver=
lassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und den
legitimirten Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. Alterdingers Glänbiger.

Von dem Magistrate der k. k. landesfürstl.
Stadt Tulln wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey Herr Jgnaz Alterdinger, Weltpriester, und
Pfarrer im Markt Königstetten, mit Hinterlas=
sung
letztwilliger Disposition verstorben, und da=
her
, um mit desselben Verlassenschaft sicher vor=
gehen
zu können, für nothwendig erachtet wor=

[29]

den, alle diejenigen vorzuladen, welche an die=
selbe
was immer für rechtliche Ansprüche machen
zu können vermeinen. Es haben demnach all=
jene
, die hieran Forderungen zu stellen gedenken,
den 1. August d. J. früh um 9 Uhr vor die=
sem
Magistrate entweder persönlich, oder durch
hinlänglich Bevollmächigte sogewiß zu erscheinen,
als im widrigen diese Verlassenschaft von amts=
wigen
abgehandel, und den institulrten Haupt=
erden
ohne weiters eingeantwortet werden würde.


Convoc. Frank v. Negelsfürstischer
Gläubiger.

Von dem k. k. in=und oberösterreichischen Jud.
Del. Mil. Mixt. werden auf Anlangen des Dr.
Johann Alois Petz, Curators der münderjähri=
gen
Frank v. Nogelssürstischen Universalerben,
alle diejenige, welche auf die Verlassenschaft der
verstorbenenen Frank v. Negelsfürstin einen An=
spruch
zu machen vermeinen, hiemit vorgeladen,
dieses ihr vermeintliches Recht am 27. August
d. J. früh um 9 Uhr in der hiesigen Kriegs=
kanzley
alsogewiß anzubringen, und zu erwei=
sen
, widrigens diese Verlassenschaft guter Ord=
nung
nach eingeantwortet werden würde; zugleich
werden all diejenige, welche zu dieser Verlassen=
schaftsmasse
schuldig sind, auf ersterwähntem
Tage vorgefordert, diese ihre annoch bestehende
Schulden anzugeben, und die allenfalls darauf
geleistete Abschlagezahlungen an Kapital, und
die Abführung der Jnterefferaten sogewiß durch
Quittungen darzuthun, widrigens die Schuld=
beträge
nach der in diessältigem Verlasse vor=
findigen
, sowohl an die Frau Erblasserin, als
auch an ihren verstorbenen Vater Hrn. Johann
Joseph v. Borw⟨i⟩tz lautenden Originalschuldschei=
nen
im Wege Rechtens ohne weitern eingebracht
werden würde; wobey jedoch den diesfälligen
Verlassenschaftsgläubigern und Schuldnern frey=
gestellt
wird, sich immittels schriftlich an dieses
Jud. Del Mil. Mixt. oder an den Curator,
Dr. Petz, zu verwenden. Grätz den 28. May
1795.


Convoc. Heppischer Gläudiger.

Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey der Franz Hepp, Goldarbeitergesell, den
27. Hornung d. J. zu St. Ulrich Nr. 34 ob=
ne
Hinterlassung eines Testaments mit Tod ab=
gegangen
, um mit der diesfälligen Verlassen=
schaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können für
nöthig befunden worden, alle diejenigen vorzu=
laden
und anzuhören, welche an dieser Verlas=
senschaft
entweder aus dem Erbrecht, oder jure
crediti, oder auf was immer für eine Art An=

sprüche machen können. Zu diesem Ende haben
all jene, welche hieran Forderungen zu stellen
glauben den 28. Juli 1795 vormitrag am 9
Uhr entweder selbst persönlich, oder durch einen
hinlänglich Bevollmächtigten vor diesem Grund=
gerichte
alsogewiß zu erscheinen, als nach Ver=
lauf
dieses Termins ohne weitern die Ubhand=
lung
gegflogen, und die Verlassenschaft den sich
gesetzmäßig ausweisenden Erben eingeantwortet
werben wurde.


Convoc. Wuggyscher Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
stdenzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey der Herr Bartholomä Wuggy, erster
Arzt im allgemeinen Krankenhaus ledigen Stan=
des
ohne Testament mit Tod abgegangen, und
daher auf Anlangung des Hrn. Michael Puffer,
Doktor, als Bartholomä Wuggyschen Verlas=
senschaftskurators
, verwilliget worden, alle jene
vorzuladen, und zu hören, welche an dieser Ver=
lassenschaft
entweder aus dem Erbrechte, oder jure
crediti, oder was immer für einem Grund
Forderungen und Ansprüche zu stellen gedenken.
Zu diesem Ende haben all jene, so hieran For=
derungen
zu machen gedenken, den 10. Juli d. J.
früh um 9 Uhr vor diesen Magistrate entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich Be=
vollmächtigten
sogewiß zu erscheinen, wie im wi=
drigen
diese Verlassenschaft von Amtswegen abge=
handelt
, und den sich gesetzmäßig ausweisenden
Erben ohne weiters eingeantwortet werden würde.


Convoc. Weißischer Gläubiger.

Von dem Bezirksmagistrate der l. f. Stadt
Zwettel in Ni. Oest. V. O. M. B. wird hie=
mit
kund gemacht: es sey Hr. Richard Weiß=
gewester
Pfarrer der Pfarr Gottsdorf V. O.
M. B. ohne Hinterlassung einer letztwilligen An=
ordnung
den 15. May d. J. mit Tod abge=
gangen
. Um mit der Abhandlung dessen Ver=
lassenschaft
sicher vorzugehen, haben all jene,
die aus was immer Rechte Ansprüche zu ma=
chen
gedenken, dieselbe vor dem eingangsbenann=
ten
Magistrate den 17. Juli d. J. früh um 9
Uhr persönlich, oder durch Bevollmächtigte an=
zubringen
, wie im widrigen ohne weitern mit
der Abhandlung fortgefahren, und was Rech=
tens
ist, vorgekehret werden würde.


Convoc. v. Hreglianovichscher Gläubiger.

Von k. k. in dem Karlstädter Warasdiner=
generalat
und den Meergränzen aufgestellten Jud.
Del. Mil. wird hiemit kund gemacht: es sey
zu Anssindigmachung der etwa vorhandenen Schul=
den
, oder Erbsinteressenten des am 29. April
d. J. zu Zeng testato verstorbenen, mit Con=

[30]

vention ausgetrettenen Majors, Hrn. Vincenz
v. Hreglianovich, die gewöhnliche Convocation
auszufertigen befunden worden. Daher wird je=
dermann
, der an gedachter Verlassenschaft Schul=
den
, oder Erbschafts halber Forderungen ma=
chen
zu können vermeinet, hiemit erinnert, diese
bis 31. Juli d. J. um so gewisser anzumelden,
und zu erweisen, als ansonst mit der Abhand=
lung
vorgegangen, und die Verlassenschaft den
sich legitimirten Erben eingeantwortet werben
wird. Agram den 7. May 1795.


Convoc. Theadar Chavichscher Gläubiger.

Damit die Verlassenschaft des am 11. April
d. J. in Szeszvete des Battinyaner Bezirks mit
einem schriftlichen Testament und Hinterlassung
einer Wittwe verstorbenen Gränisstichhändlers,
Theadar Chavich, mit Ordnung und Richtig=
kein
abgehandele werden möge, hat das Waras=
diner
Creutzer Regimentskantonsgericht für =
thig
befunden, alle diejenige, welche diese Ver=
lassenschaft
anzusprechen gedenken, einzuberufen.
Jn dem Ende werden al diejenigen, welche an
die Verlassenschaft des eingangsbemeldten Erb=
lassers
einige Erbsansprüche, oder Forderungen
aus was immer für einem Rechtsgrunde machen
zu können sich berechtiget glauben, ihre Anspru
che bis 5. August d. J. bey diesem Cantonsge=
richt
alsogewiß anzumelden, und zu erweisen ha=
ben
, als nach Verlauf dieser Frist niemand mehr
engehört, die Verlassenschaft abgehandelt, und
den eingesetzten Erben ersolgt werden würde.
Staabsquartier Bellowar den 25. April 1795.


Convoc. Legers Gläubiger.

Von dem k. k. Graf Brechainvikischen Re=
giments
Gericht wird hiermit zur Wissenschaft
gemacht: Es sey der Fourier Karl Legers den
9. May 1794 zu Brüssel ohne Testament ver=
storben
. Wer nun an der Verlassenschaft eini=
ge
rechtliche Ansprüche aus was immer für ei=
nem
Rechtsgrund, als Gläubiger oder Erb zu
haben vermeint, der hat sich bis Ende August
1795 bey dem besagten Regiments Gericht, wel=
ches
sich derzeit bey der k. k. Armee unter Kom=
mando
Sr. Excellenz des Hrn. Feldmarschall,
Grafen v. Clerfait befindet, alsogewiß zu mel=
den
, und seine Ansprüche entweder selbst, oder
durch einen gesetzmäßig Bevollmächtigten darzu=
thun
, wie im widrigen mit der Abhandlung
der Verlassenschaft der Ordnung nach würde vor=
gegangen
, und bey solcher nur auf die sich ge=
me
dete Partheven Rücksicht genommen werden
könnte, und würde. Gegeben in dem Lager bey
Königstädten im Darmstädtischen den 29. May
1795.

Convoc. der Erben und Gläubiger nach:
venannter Partheyen.

Von dem k. k. Bannatischen Jud. del. mil.
wird hiermie bekannt gemacht: Es sey über das
unterm 3. Februar d. J. ohne Testament er=
folgte
Absterben des zu Alt Arrad gestandenen
pensionirt gewesenen Hrn. Oberstwachtmeister, Jo=
seph
Bene v. Nanior, der verwittweten Frau
Majorin Susana Hamerin, der pensionirt ge=
westen
Frau Artillerie=Lieutenantin, Karolina
Silvinin, und des jubilirt gewesten Schullehrers,
Bernhard Widt, zur Ausfindigmachung des et=
wa
vorhandenen æris alieni eine peremptorie
klausulirte Tagsatzung auf den 21. Juli 1795
früh um 10 Uhr in der zu Temeswar befindli=
chen
Kanzley dieses k. k. Jud. del. mil. zur
ersten, zweyten, und allendlichen Frist bestimmt
worden. Es werden daher all und jede, so an
der obgedachten Verlassenschaft sub quocunque
titulo einige Ansprüche und Forderungen haben,
oder zu machen gedenken, an obgesagten Tag,
Stund und Ort entweder selbst oder durch hin=
länglich
Bevollmächtigte alsogewiß zu erscheinen,
ihre hadende Anspruche und Forderungen anzu=
melden
, sohin seihe mit Beybringung der gehö=
rigen
Dokumenten rechtens zu liquidiren haben,
als im widrigen die Abhandlung mit den an=
wesenden
Jnteressenten vorgenommen, nach vor=
handenen
Umständen und Befund der Sache ent=
weder
den Gläubigern addicirt, oder den Erben
cum onere & commodo eingeantwortet, im
ersten Falle auch dem Ausbleibenden das ewige
Stillschweigen auferlegt werden würde.


Convoc. Remscher Gläubiger.

Von den k. k. im Erzherzogtum Oesterreich
ob=und unter der Ens, dann in den Vorlanden
aufgestellten Jud. Del. Mil Mixt. wird hiermit
all jenen, so an weil. des am 3. May d. J.
testato verstorbenen k. k. Oberlieutenant und
Transportskommandanten, Joseph Rem, rückge=
bliebenen
Verlassenschaft einige Sprüche und For=
derungen
zu haben vermeinen, kund gemacht:
Es sey über Absterben des erstbenannten Ober=
lieutenant
auf Anlangen des zu Richtigstellung
sothanen Curotors, k. k. Kriegsagenten Anton
Dembscher, eine Convocationstagsatzung auf den
23. Juli d. J. früh um 9. Uhr in die im hof=
kriegsräthl
. Gebäude am Hof. im dritten Stock
befindlichen Kan ley dieses k. k. Jud. del. mil.
mixt. zu erscheinen bestimmt worden. Daher all.
und. jede, welche an der mehrgehörten sel Ober=
lieutenants
Verlassenschaft sub quocunque ti-
tulo
einige Sprüche und Forderungen haben,
oder zu haben vermeinen an obgedachten Tag,
Stund, und Ort entweder selbst persönlich, oder

[31]

durch genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu er=
scheinen
, ihre habende Sprüche, und Forderun=
gen
anzumelden, und selbe sohin mit Bey=
bringung
der gehörigen Documenten rechtens
zu liquidiren haben, als im widrigen die Ab=
handlung
der mehr erwähnten Verlassenschaft mit
den anwesenden Jnteressenten vorgenommen, und
nach vorhandenen Umständen, und Befund der
Sache, entweder den Gläubigern zugesprochen,
oder den Erben mir Last, und Vortheil eingeant=
wortet
, im ersten Fall auch den Ausbleibenden
das ewige Stillschwelgen auferlegt werden soll.
Wien den 8. Juni 1795.


Convoc. Diewaldscher Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es haben all jene, welche an der Verlassenschaft
bis gestorbenen Gottlieb Diewald entweder aus
einem Darlehen, Erbrechte, oder was immer für
einem Rechtsgrunde Ansprüche zu machen geden=
ken
, den 16. Juli d. J. vormittags um 10 Uhr
vor diesem Magistrate selbst, oder durch einen Be=
vosimachtigten
sogewiß zu erscheinen, und ihre For=
derungen
anzumelden, widrigens diese Verlassen=
schaft
ohne weltern abgehandelt, und den sich
legitimire den Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. Neubauerischer Gläubiger.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird bekannt
gemacht: um mit der Verlassenschaftsabhaudlung
des im vorigen Jahre verstorbenen Mathias Neu=
bauer
, landtäslichen Besitzers der gewesenen Lo=
renzer
Freymüble nächst Schwechat sicher vorge=
ben
zu können, sey auf Anlangen des Mathias
Neubauerlichen Kindervormunds, Dr. Prato=
bevera
, für nöthig befunden worden, diesenigen
vorzuladen, welche an gedachter Verlassenschaft
des gedachten Mathias Neubauer, aus was im=
mer
für einem Rechtsgrunde Ansprüche und For=
derungen
zu stellen berechtiget wären. Es haben
demnach alle derley Partheyen den 1. August d.
J. früh um 9 Uhr vor dem k. k. ni. öst. Land=
recht
zu erscheinen, und ihre Ansprüche und For=
derungen
auszuweisen, wie im widrigen mit Pfle=
gung
der Abhandlung vorgegangen, und die
Verlassenschaft den Erben ohne welters eingeant=
wortet
werden wärde.


Convoc. Billecks Gläubiger.

Von der Kanzley des k. k. Militair=Rade=
tenhauses
wird hiemit bekannt gemacht: Es habe
der cum Infamia cassirte Hauptmann und Pro=
fessor
Billeck, einem dermal bereits wissentlichen
großen, sein sehr geringes Vermögen weit über=
steigenden
Schuldenlast contradire; zu Ausfin=
digmachung
des æris alieni hat man also =

thig befunden, dessen sämmtliche Gläubiger zur
Anmeld=und Liquicirung ihrer an obbemeldten
Billeck zu stecken dabenden Sprüche und Ansor=
derungen
einzuberufen. Zu dem Ende wird der
1. Septemb. a. c. sub clausula præclusi ein=
beraumet
. Es haben sich also alle und jene, wel=
che
an des obbemeldien sehr geringes Vermögen
titulo crediti vel alio quocunqu jure Sprü=
che
und Anforderungen zu machen, in der be=
stimmen
Zeit entweder selbst persönlich, oder
durch hierzu genugsam bevollmächtige Gewalt=
träger
, mit loten habenden schriftlichen Schuld=
scheinen
und Liquidirunge=Urkunden alsogewiß
zu erscheinen, wie im widrigen nach Verfließung
des Termins sie bernach nicht mehr angehöret,
sondern ihnen und den nicht rechtlich liquidiren=
den
Partbeyen das ewige Stillschweigen aufer=
leget
werden soel.


Erinnerung an Joseph Pichlhofer

Von dem Ortsgericht der gräsl. Clamischen
Herrschaft Sitzenberg wird dem Herrn Joseph
Pichlhofer, k. k. Postmeister zu Perichling, durch
gegenwärtiges Edikt erinnert: es habe wider ihn
Hr. Vettor Gradenigs, venetlanischer Gesand=
schaftsszcretair
, mand. nom. des Hrn. Johann
Pavini in Venedig, durch Hrn. Philipp Leban,
der beyden Rechte Doktor, a. H. u. Sr. Adv.
eine Klage wegen angeforderten 5397 Lire, nach
Wiener Währung 1079 fl. 24 kr. angebracht;
worüber auf den 28. August d. J. um 9 Uhr
vormittags eine Tagsaßung anberaumt worden ist.
Da nun derselbe von Perschling abwesend, und
sein Ansemdalteorz diesem Gericht nicht bekannt
ist, so hat man nach Vorichrift des Gesetzes zu
seiner Vertrettung, und zwar auf seine Gefahr
und Unkösten den Hrn. Mathias Ernst, Justitz=
verwalter
der Herrichaft Pottenbrunn, bestellet,
mit welchem die angebrachte Rechtssache in Ge=
mißheite
der für die k. k. Erblanden bestimmten
Gerichtsordnung ausgeführt, und entschieden wer=
den
wird. Der Herr Pichlhofer wird dessen zu
dem Ende erinnert, damit er allenfalls bey der
gedachten Tagsatzung selbst erscheinen, oder in=
zwischen
dem bestimmten Vertretter seine Rechts=
behelfe
an die Hand geben, oder sich einen an=
dern
Sachwalter bestellen, und solchen mit ge=
höriger
Vollmacht versehen, auch überhaupt in
die rechtlichen ordnungsmäßigen Wege einschrei=
ten
soll, die er zu seiner Vertheidigung diensan=
sindet
, widrigens er sich die aus seiner Verab=
säumung
entstehende Folgen seibst beyzumessen
haben wird.


Erinnerung an Grafen v. Starbek.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechts wird dem
Hrn. Ludwig Grafin v. Starbek wegen seiner

[32]

Entfernung von hier, und unbewußien Aufent=
halts
, durch gegenwärtiges Edikt bekannt ge=
macht
: Es sey in Hi sicht auf die zwischen ihm
Hrn. Grafen und seiner Frau Gemahlin, Hed=
wig
, Gräfin v. Starbek, streitigen baaren Gel=
der
, Schuldscheine, und Silber, durch döchsie
Hofentschitessung d. 11. dieß dem ni. öst. Laud=
reche
aufgetragen worden, dem Hrn. Grafen
zu bedeute: derselbe habe auf diese gedacht sel=
ner
Frau Gemahlin abgenommen, und derzeit
bey die em k. k. ni. öst. Landrechte depostiierten
baaren Gelder, Schuldscheine, und Silber sel=
ne
zu haben vermeinende Rechte und Ansprüche,
binnen drey Monaten im ordentlichen Rechts=
wege
alsogewiß auszufragen, wie im widrigen
der diervon noch vorhandene Vorrath seiner Frau
Gemahlin mi Vorbehalt allseitiger Rechte wie=
der
zurückgestellt werden würde. Wornach er
Hr. Graf v. Starbek sich zu benehmen, und
vor allen ihm etwa zugehenden Schaden zu =
ten
wissen soll. Wien den 13. Juni 1795.


Erinnerung an die Gebrüder Joseph und
Calm Ventura

Von den k. k. ni. öst. Landrechten den Ge=
brüdern
Joseph und Calm Ventura, törtlichen
Handel=luten, mittelst gegenwärtigen Edikts zu
erinnern: Es habe wider fl. Georg Sterio und
Camp bey diesem Gerichte wegen Ausführung
der auf 2 von Georg Sterio und Comp auf
Joseph Ventura traßiete Wechsel dd. 21. De=
cember
1787 pr. 5600 Piasters, oder 5040 fl.,
und dd. 22. Jäner 1787 pr. 3400 Piasters oder
3060 fl. von Seite der Gebrüder Ventura ge=
machten
Ansprüche eine ordentliche Ausforderungs=
klage
angebracht, worüber ihnen beyden Geklag=
ten
der Aufrag geschehen, daß sie binnen 90
Tagen ihre Beantwortung, oder Klage dagegen
anbringen; widrigenfalls aber gewärtigen sollen,
daß ihnen das ewige Stillschweigen auferlegt,
und die Zurückstellung der von dem Kläger zu
mittlerweiligen Sicherstellung übergebenen Bürg=
schaftsinstrumente
ohne weiters gewilliget werde.
Das Gericht, dem der Ort ihres Aufenthalts un=
bekannt
und da sie vielleicht aus den k. k. Erd=
landen
abwesend sind, bat zu ihrer Vertrettung,
und auf ihr Gefahr und Unkosten den hierorti=
gen
Hof und Gerichts=Advokaten Doktor Pra=
rob
vera als Kurator bestellet, mit welchem die
angebrachte Rechtsache nach der für die kaiserl.
königl. Erblande bestimmten Gerichtsordnung aus
geführet. und entschieden werden wird. Dieselben
werden dessen durch diese öffentliche Ausschrift zu
dem Ende erinnert, damit sie allenfalls zu rechter
Zeit selbst zu erscheinen, oder inzwischen dem be=
stimmten
Vertretter ihre Rechtsbehelfe an Handen

zu lassen, oder auch sich selbst einen anderen Sach=
walter
zu bestellen, und diesem Gerichte namhaft
zu machen, und überhaupt die rechtlichen ordnungs=
mäßigen
Wege einzuschreiten wissen möge, die sie
zu ihrer Vertheidigung diensam sinden würden,
maßen sie sich die aus ihrer Verabsäumung ent=
stehenden
Folgen selbst beyzumessen haben. Wien
den 12. Juni 1795.


Erinnerung an N. Trebitsch.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien dem Hrn. N. Trebitsch, kön. preu=
ßtschen

ßtschen Hauptmann, mittels gegenwärtigen Edikts
anmit zu erinnern: Es habe wider ihn bey diesem
Gerichte die Magdalena Kronösterin, Hausin=
haberin
Nr. 326, in der Pratterstrasse, wegen
schuldiger 49 fl. 50 kr., Klage angebracht, und
um die der Gerechtigkeit angemessene richterliche
Hilfe gebetten, worüber eine Tagsatzung auf den
16. Juli d. J. früh um 10 Uhr mit dem Bey=
satze
angeordnet worden ist, daß Klägerin, und
der aufgestellte Kurator Hr. Dr. Neumann so=
gewiß
zu erscheinen haben, widrigens wider den
Ausbleibenden nach Vorschrift der allgemeinen
Geriatsordnung verfahren werden würde. Da
nun das Gericht wegen dessen nicht bekannten
Aufenthaltsorte, allenfalls Abwesenheit von den
k. k. Erblanden, ihm Hrn. N. Trebitsch den
dierortigen H. u. Sr. Adv. Hrn. Doktor Nitt=
mann
zu Vertretung auf dessen Gefahr und Un=
kösten
, als Kurator bestellet hat, mit welchem
die angebrachte Rechtssache nach Maß der für die
k. k. Erblanden gesetzmäßig bestimmten allge=
meinen
Gerichtsordnung ausgeführet, sonach ent=
schieden
werden wird; als wird derselbe dessen
anmit zu dem Ende erinnert, damit er allenfalls in
rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder dem bestimm=
ten
Verneter seine Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit
an Handen zu lassen, oder einen andern Sach=
walter
zu bestellen, und diesem Gerichte nam=
haft
zu machen, und überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmäßige Wege einzuschreiten wissen =
ge
, die er zu seiner Vertheidigung diensam sinden
würde, massen er sich die aus seiner Verabsäu=
mung
entstehenden Folgen selbst beyzumessen
haben würde.


Konkurs des Franz Andre Neumann.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Grössnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Ni. Oe.
anter der Enns befindliche beweg=und unbeweg=
liche
Vermögen des Franz Andre Neumann,
Hausinhabers Nr. 192 im alten Lerchenfeld,

[33]

1725.

Nro. 51.


gerrtütget worden. Daber wird jedermann, der
an erstgedacht=Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit erin=
nert
, bis den 13. August d. J. die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Schlager, als Vertretter
der diesfälligen Korkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit seiner Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder sene Klasse ge=
setzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als widri=
gens
nach Verfliessung des erstbestimmten Tages
Niemand mehr angehöret, und diejenigen, die
ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet ha=
ben
, in Rücksicht des gesammten im Lande Ni.
Oest. unter der Enns befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne Aus=
nahme
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirtlich ein Kompensationsrecht gebühret,
oder wenn sie auch ein eigenes Gut von der
Massa zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des Verschal=
teten
vorgemerkt wäre, daß also solche Gläu=
biger
, wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld angedladert des Kompensa=
tions
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das ih=
nen
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verbalten werben würden.


Konkurs des Wenzl Winglau,

Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen Weiner
Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal wird
hiermit bekannt gemacht: Es sey von dem Ge=
richte
in die Grössnung eines Konkurses über das
gesammte im Lande Oesterreich unter der Enns
befindliche beweg=und unbewegliche Vermögen
des Wenzl Winglau, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 147 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird je=
dermann
, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September d. J. die An=
meldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmli=
chen
Klage, wider den Hrn. Joseph Franz, der
Rechte Doktor, a. H. u. Gr. Adv. als Ver=
tretter
der diesfälligen Konkursmasse bey hiesi=
ger
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in die=
ser
nicht nur die Richtigkelt seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
ober jene Klasse gesetzt zu werden verlange, zu
ergehen, widrigens nach Verfliessung des ob=
bestimmten
Tages niemand mehr wird ange=
höret
werden, und jene, die ihre Forderungen
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht
des gesammten im Lande Oesterreich unter der
Enns befindlichen Vermögens ohne Ausnahme,

auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirtlich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von der
Masse zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des Verschul=
deten
vorgemerkt wäre, also, das derley Gläu=
biger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.


Konkurs des Benjamin Preiß und dessen
Ehegattin

Nach Anzeige der k. ungarischen Staathalterey
ist für den Konkurs der Gläubiger des Benja=
min
Preisz, Bürgers zu Neusohl in Ungarn,
und dessen Ehegattin Rosina, gebohrnen Jose=
phini
, und hinterlassenen Wittwe eines gewissen
Joseph Korba, Fleischbackers zu Deutschpronn,
der 22. August d. J. bestimmet worden.


Konkurs des Michael Hien.

Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen Wie=
ner
Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey von dem
Gerichte in die Eröffnung des Konkurses über das
gesammte im Lande Niederösterreich unter der
Ens befindliche beweg=und unbewegliche Vermö=
gen
des Michael Hien, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 92 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird je=
derman
, der an erstgedacht=Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September dies Jahre
die Anmeldung seiner Forderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Hrn. Joseph Franz,
der Rechte Doktor, a. H. u. Ger. Adv. als
Vertretter der obbenannten Kankursmasse bey hie=
siger
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in die
ser nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese,
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget, zu er=
weisen
, als widrigens nach Verfliessung des erst=
bestimmten
Tages Niemand mehr wird angehö=
ret
werden, und jene, die ihre Forderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rücksicht des gesamm=
ten
im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne Ausnah=
me
, auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen
wirtlich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenes Gut von der Masse zu
fordern hätten, oder wenn ihre Forderung auf
ein liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
ste etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die

[34]

Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.


Citat. verschiedener Partheyen

Von dem k. k. im Großfürstenthum Sieben=
bürgen
aufgestellen Jud. del. mil. wird anmit
bekannt gemacht: I) Es liegeten seit 1790 von
dem abgelebten Hauptmann Wolfgang Bra=
trits
für dessen Jntestaterben, Anton Bratrits,
Clara Bratrits, Emeric Zbiskont, und Victo=
ria
Bratritzin, Franz Gothin, dann Juliana
Rudits, der sel. Michael Bratrits seine Witt=
we
, welche sämmtlich in dem Coloser Bezirk
wohnhaft seyn sollen, 10 fl. Rdn. zur in deposito. 2) Werden all und jede, wel=
che
an der Verlassenschaftsmasse einer im Feld=
spital
zu Hermanstadt ab intestato verstorbenen
gewissen Susana Vaß vel titulo crediti, vel
hæreditatis Ansprüche machen können; dann
3) die von dem zu Karlsburg bey dem Mon=
turs
Oeconomiedepot abgelebten Schuster Alt=
miliger
, Michael Schmid, rückgeblieben, vor meh=
reren
Jahren unwissend wohin, mit der Mutter
sich entsernten Notherben; so wie 4) die von
dem Fahrwesens Rittmeister Brindeimayer te=
stamentaliter
substituirten Erben, als nament=
lich
mütterliche Seits die Grünthallschen Erben,
worunter vorzüglich eine gewisse vereheitgte Fon=
din
mit ihren Kindern begriffen, zur Einreichung
ihrer Erbserklärung bey diesem k. k. Jud. del.
milit. hiermit vorgeladen; dann 5) Die Ober=
lieutenant
Mayerische Erbin, Namens Czingo
Doris, und der ehemal bey dem Feldspital wäh=
renden
Türkenkrieg gestandene, nachbin aber aus=
getretten
seyn sollende Chyrurgus Anton Mayer,
aus Steyermark gebürtig, und endlich 6) der
bis nun unerforschliche Hr. Oberlieutenant Wild
sub termino peremptorici mit dem erinnert,
daß Czingo Doris, und Anton Mayer die itz=
nen
aus besagt Oberlieutenant Mayerischen, und
Spitals Unterchyrurgus Franz Mayerischen Ver=
lassenschaft
nachstehende 9 fl. und respective 3 fl.
37 kr., und Hr. Oberlieutenant Wild des ihm
aus der Hauptmann Parzerischen Verlassenschaft
vi testamenti zugefallene Legat pr. 100 fl., wel=
che
Erb=und Vermächinißbeträge noch in de=
posito
aufbewahret erliegen, von dem Dato an
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen an
sich zu bringen suchen sollen, widrigens bey fer=
nerer
Unterlassung dessen all vorberührte Ver=
lassenschaften
ohne weitern abgehandelt, den hier=
zu
bereits legitimirten, und sich erbsertlärten
Erben eingeantwortet, die Substituirten sowohl,
als jener titulo crediti sich späterhin hierauf an=

meldenden solchemnach keine Rücksicht mehr ge=
nommen
, sofort auch die übrigen obbenannten
Erbs=und Vermächtensbeträge dem Jnvallden=
fond
zuerkennt werden würden. Wofür hiermit
und letztlich all und jede gewarnet werden.


Citat. Mathias Gutmann.

Von der gräfl. Oktavian Sinzendorsichen Herr=
schaft
Gefäll in Ni. Oe. des V. O. M. B. wird
Mathias Gutmann, lediger Pupill in dem da=
sigen
Mottingeramte gebürtig, welcher schon über
die Präscriptionszeit abwesend, das letztemal vor
33 oder 34 Jahren erfragt worden wäre, daß
er sich in k. k. Kriegsdiensten unter dem alt
Würtembergischen Cuiraßler=oder Dragonerre=
gimente
befunden hätte, seitdem aber gänzlich un=
bewußt
, und unbekannt geblieben ist durch ge=
genwärtiges
Edikt vorgefordert, daß er sich von
heutigem Tage an binnen 1 Jahr, 6 Wochen,
und 3 Tagen bey hiesiger Amtskanzley, wo in
der Puppillenkassa seine ihm angefallene väter=
und mütterliche Erbschaft pr. 188 fl. 41 kr. 2 pf=
liegt
, sogewiß melde, als sonst dieses Erbschafts=
vermögen
über sein Ausbleiden unter seine näch=
sten
Befreundten der Ordnung nach vertheilet,
und hinausbezahlt werden wurde. Herrschaft
Gefäll im Jaldhof den 18. Juni 1795.


Citat. Franz Wiban.

Von dem Magistrate der k. k. Militair=Com=
munirät
Peirinia wird hiermit bekannt gemacht,
daß der dießseitige Pupill, Franz Wiban, im
Jahre 1790 aus dem Dorfe Drenchina entwi=
chen
, und dessen Aufenthalt bis nun zu unbe=
kannt
ist. Da aber dieser Obervormundschafts=
stelle
an der Ausfindigmachung desselben gelegen
ist, so werden alle jene, welche von dessen Auf=
enthalt
Wissenschaft haben, geziemend ersucht,
ihn diesem Magistrat anzuzeigen, ihm Franz
Wiban aber insbesondere hiermit aufgetragen,
entweder persönlich, oder durch genugsam Be=
vollmächtigte
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und
3 Tagen vor diesem Magistrate, um ihm das
Pupillar=Kapital seiner Zeit einantworten zu kön=
nen
, so gewisser zu erscheinen, als nach Verlauf
dieser Frist damit von amtswegen dasjenige,
was rechtens ist, vorgekehret werden wird. Pe=
trinia
den 29. May 1795.


Citat. Michael Zechlin.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey über Anlangen der Frau Marie Anna v.
Ganthol, gebohrnen Zechlin, Hauptmannsgat=
tin
, als sich legitimirende Erbin, in die Ein=
berufung
des durch 33 Jahre abwesenden Mi=
chael
Zechlin, gewilliget worden. Es haben

[35]

demnach Michael Zechlin, oder dessen Erben
und Gläubiger sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und; Tägen sogewiß vor diesem Magistrate
zu meden, wie im widrigen vorbenannter Zech=
lin
ohne weitern pro mortuo erkläret, und das
demseben zugehörig allhier gerichtl. depositirte
Vermögen ohne weitern der Fran Bittstellerin
erfolgit werden würde. Den 13. Jäner 1795.


Citat..Regina Linkin.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Rostdingstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
es sey über Anlangen der Fr. Maria Anna v.
Santloi, gebohrnen Zechlin, Hauptmannsgat=
tin
, als sich legitimirende Erbin, in die Einbe=
rufung
der durch 33 Jahr abwesenden Regina
Linkin, gewilliget worden. Es haben demnach
besagt Regina Linkin, oder deren Erben und
Gläubiger sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen sogewiß vor diesem Magistrate zu mel=
den
, wie im widrigen vorbenannte Linkin ohne
weitern pro morino erkläret, und das dersel=
ben
zugehörig allhier gerichtl. Depositirte Ver=
mögen
ohne weitern der Frau Bittstellerin er=
folget
werden würde. Den 13. Jäner 1795.


Citat. Oberpfarrer Yelin.

Nachdem die in Untersuchungssachen gegen den
gewesenen Oberpfarrer Yelin zu Winterhausen
transmitirten Akten von der Universität, wohin
sie zu Einholung eines rechtlichen Erkenntnisses
verschickt waren, zurückgekommen sind, und zu
deren Eröffnung, dann Publikation des eigelang=
ten
Urtheil, Terminus auf Freytag den 21.
August a. c. anberaumt worden. Als wird ge=
dachter
Oberpfarrer Delin bey seinem dermall=
gen
unbekannten Ausenthalt, hiedurch öffentlich
vorgeladen, an besagtem Termin vor der ange=
ordneten
Kommission in Winterhausen zu erschel=
nen
, und der Akteneröffnung, dann Urthels=
Publlcation gewärtig zu seyn, unter dem An=
hang
, daß, wo derselbe sich diebey einzusinden
unterlassen würde, nichts destoweniger mit Er=
öffnung
der Akten und Publikation der Urthel,
ordnungsmäßig werde fürgefahren werden. Rüg=
land
bey Ansbach den 5. Juni 1795.


Amort. Satzposten.

Von dem Magistrate der l. f. Stadt Wie=
gerisch
Neustadt wird hiemit bekannt gemacht:
es habe der Ferdinand Staudacher, burgl. =
ckenmeister
allhier, angebrackt, daß ihm über die
auf seiner zu Wienerisch=Neustadt am Haupt=
platz
liegenden, Bebaufung Nr. 214 noch haf=
tenden
folgenden vier Satzposten, als 1tens über
die von den vorigen Hausbesitzern, Johann Mi=
chael
Schneider, gewest burgl. Bäckenmeister,

und Anna Maria seiner Ehewirthin, vermög
certiorirter Obligation dd. 5. März 1750 den
Balthasar Lang, gewesten Burger daselbst, als
Gerhaben des abwesenden Pupillen, Ferdinand
Jeitlers, schuldig gewesten, und mittels ersten
Grundbuchssatzes dd. 9. März 1750 vorgemerkt=
ten
350 fl. 2tens über die von den nämlichen
Hausbesitzern, vermög zerziorirter Obligation
dd. 1. November 1752 respektive 28. Juni 1757
der vorigen in Wienerisch=Neustadt bestandenen
Pupillenraickammer für den nämlichen Pupillen,
Ferdinand Zeitler, schuldig gewesenen, und mit=
tels
zweyten Haussatzes dd. 26. Septemb. 1757
vorgemerkten⟨〈…〉⟩. 58 kr. 3 pf. 3tens über
die von eben diesen Hausbesorgern, vermög cer=
ziorirter
Obligation dd. 5. respektive 7. Juli
1757 dem Johann Unruh, Burger in Wiene=
risch
Neustadt, schuldig gewesenen, und mittels
dritten Satzes dd. 26. September 1757 vorge=
merkten
400 fl. endlich 4tens über die von ihm
Ferdinand Staudacher, und Katharina seiner
Ehewirthin selbst, vermög Obligation dd. 23.
August 1762 respektive 7. Juni 1763 der vori=
gen
Walsenkommißion zu Wienerisch: Neustadt
im Namen des obgemeldten Pupillen, Ferdi=
nand
Jeltlers, schuldig gewesenen, und mittels
weitern Haussages dd. 13. Juli 1763 vorge=
merkten
1163 fl. 59 kr. welche vier Satzposten
alle schon vorlängst getilget worden seyn sollen,
sowohl die diesfälligen Satzbriefe, und Schuld=
verschreibungen
, als auch die Zahlungsurkun=
den
hierüber gänzlich in Verstoß geratden seyen,
und hat daher um die Ausfertigung der dies=
fälligen
Amortisationsedikten gebetten. Diejeni=
gen
also, welche vorangezogene schriftliche Do=
kumenten
in Handen haben, und dadurch auf
vorermeldte Satzposten einige Ansprüche zu da=
ben
glauben, oder sonst jedermänniglich, der
auf was immer für eine Art an diesen vorlie=
genden
Satzkapitalien einige Anforderungen zu
machen gedenket, haben diese vermeintlichen Rech=
te
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Täge
von heut an, sogewiß vor diesem Magistrate an=
zubringen
, und der Ordnung nach auszuführen,
wie im widrigen nach Verlauf dieser Frist all
vorberührten Schuldurkunden, ausser aller Rechts=
kraft
zu seyn erkläret, und auf ferneres Anlan=
gen
des Ferdinand Staudacher die gesagten vier
Sätze ohne weitern selbst im Grundbuche, als
null und nichtig kaßirt werden würden. Wie=
nerlich
=Neustadt den 14. April 1795.


Amort..Obligation und Satz.

Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird hiermit zu vorneh=
men
gegeben: Es habe Herr Sebastian Kam=

[36]

vel vorgestellt, daß, da Hr. Sebastian Lambert
Hegrad angelanget, womit die Ceßionen des
Hrn. Thurners an den Hrn. Kampel dd. 6.
Juli 1791, dann der Ceßion von selben an
Hrn. Hegrad dd. 30. April 1795 bey dem Satz
des Hrn. Thurners pr. 443 fl. 11 kr. auf dem
Haus zu Hernals, und resp. Hälfte Nr. 54
grundbüchlich vorgemerkt werden möchte, ihm
die dazu gebörige certiorirte Obligation dd. 3.
May ausgesträt an Hrn. Franz Thurner pr.
700 fl., und der hierüber ausgefertigte Satz=
brief
dd. 8. Juni 1790 in Verlust gerathen sey,
er hat daher in Ausfertigung der in derley Fäl=
len
gewöhnlichen Amortisatio puncten zu willi=
gen
. Daher haben jene, welche gedachte unter
dem 3. May 1790 an Hrn. Franz Thurner,
bürgerl. Handelsmann, ausgestellt certiorirte Ob=
ligation
pr. 700 fl., und den darüber ausge=
fertigten
Satz dd. 8. Juni 1790, so aber nur
mehr pr. 443 fl. 11 kr. gültig ist, in Hanben
haben, oder hierauf einige rechtmäßige Sprüche
und Anforderungen zu machen gedenken, dinnen
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen, bey dem
Bürgerspitale in Wien Grundbuch sich alsoge=
wiß
zu melden, und ihr allenfallsiges Recht dar=
zuthun
, als im widrigen nach Verstreichung der
gesetzmäßigen Frist niemand mehr angehört, son=
dern
ersagte Obligation und Satz ohne weitern
für amortisirt und ungültig gehalten werden wür=
de
. Wien den 19. May 1795.


Amort. Obligation.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird be=
kannt
gemacht: Es habe der Hr. Joseph Edler
von Fürnberg, k. k. Obersitleutenant, die Amor=
tistrung
der auf seinen Herrschaften Weixelbach,
Woking, Aggsbach, Loisenhof ad Corpus,
dann auf Weitenigg und Leiben ad Fructus
intabullrien von demselben unterm letzten April
1777 an die gräfl. Oktavian Catalbischen Er=
ben
ausgestellten Obligation pr. 20000 fl. ge=
betten
. Diesemnach haben alle jene, welche auf
obgedachte Obllgation ein wie immer gearietes
Recht zu haben glauben, ihre Ansprüche binnen
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen sogewiß vor
dem k. k. ni. öst. Landrechte anhängig zu ma=
chen
, widrigens nach Verlauf dieser Zeit erst
gedachte Obligation ohne weiters für amortistet
erklärt, und derselben Exiabultrung bewilliget
werden würde. Wien den 22. May 1795.


Amort. Obligationen.

Von dem k. k. ni. öst Landrechte wird bekannt
gemacht: Es habe der Hr. Jos. Freyh. v Rip=
perda
die Amorilsioung einer ni. öst. Landschafes=
Obereinnehmeramtsobligation dd. 1. November

1767 pr. 2000 fl. sub Nr. 3578 auf die Frau
de Monti, gebohrne v. Keßler, lautend, damn
einer Bankoobligazion sub Nr. 2050 pr. 2000
fl. auf ebendieselbe lautend, angesucht. Demnach
haben an jene, welche auf obige Obligationen
ein wie immer geartetes Recht zu haben vermeh=
nen
, ihre Ansprüche binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
und 3 Tagen sogewiß vor dem k. k. ni.
öst. Landrechte anzubringen widrigens dieselben
für getödtet und amortisiret erkläret werden wür=
den
. Wien den 2. Juni 1795.


Amort. Satzbrief.

Von des Saftes Klosterneuburg Amtskanzley
wird hiermit bekannt gemacht: Er habe Jakob
Kautzner, bürgl. Wagnermeister in Wien, hier=
orts
angezeigt, daß auf seinen von dem Johann
Fernbach erkauften, hierher dienstbaren Viertel
Weingarten in Mitterberg zu Heiligenstadt ein
von dem vorigen Besitzer Leopold Baltauf zu
Nußdorf an den Johann Georg Egele, wegen
schuldigen 450 fl. unterm 12. Hornung 1779
ausgefertigter, unterm 16. August 1779 aber
mit nur noch rückständigen 400 fl. an Mathias
Binder, Nüblermeister am Nöstlbach cedirter
Satz hafte, welcher von dem Johann Fernbach
nach der mündlichen Bestätigung des Mathias
Binder schon vorlänget getilget, aber in Ver=
stoß
gerathen sey, weswegen selber um Amor=
tisitung
erstgedachten Satzes gebethen bat. Da
nun in dieses Gesuch gewilliget worden ist; so
haben jene, welche gedachten Satzbrief in Han=
den
haben, oder darauf einige Ansprüche zu
machen gedenken, ihr darauf habendes Recht
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen so=
gewiß
gehörig darzuthun, wie im widrigen so=
thaner
Satzbrief ohne weitern amortisiret, und
für unträsitg erkläret werden würde. Kloster=
neuburg
den 20. April 1795.


Citat. Anna Schimschein.

Von dem Magistrat der k. k. Militar=Com=
munität
Petrinia wird hiemit die großjährig
gewordenene, und seit mehreren Jahren abwe=
sende
Pupillin, Anna Schimschein, Tochter des
den 25. März 1782 allhier verstorbenen Müh=
lermeister
, Joseph Schimschein, oder, im Fallee
sie nicht mehr lebt, ihre Erben binnen 1 Jahr,
6 Wochen, und 3 Tagen entweder versönlich,
oder durch hinlänglich Bevollmächtigte vorgela=
den
, um sie mit ihrem allhier nutznießlich an=
liegenden
Pupillar Capitale abfertigen zu kön=
nen
, im Fall sie sich aber binnen dieser festge=
setzten
Zeitfrist nicht hier melden sollte, so wird
mit ihrem Erbsvermögen von amtswegen das=
jenige
, was rechtens ist, vorgekehret werden.
Petrinia den 29. May 1795.

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