digster Freiheit.
Wiener Zeitung.
Sonnabend, den 13. Junius 1795.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Dienstags den 9. d. M. Rachmittags
um 4 Uhr, hielt der päpstliche Hr.
Nunzius am hiesigen Hofe, Monsignor
Ruffo, seinen öffentlichen Einzug in die
Stadt. Derselbe wurde von dem K. K.
Oberschofmarschall, Fürsten v. Kaunitz=
Rietberg, in dem Fürstl. Schwarzenber=
gischen Gartenpallaste abgehohlet und durch
das Kärntnerthor, und die Kärntnerstrasse,
über den Stock am Eisen Platz, den
Gra=
ben und Kohlmarkt, durch die Herrngasse
über die Freyung auf den Hof, zur päpstl.
Nunziatur eingeführer. Der Zug ging in
folgender Ordnung: Voraus ritten 2
Ein=
spänniger, darauf folgten die
herrschaftli=
chen sechsspännigen Wögen in deren jedem
⟨2⟩ Hausoffizier fassen und nebenher 2
Be=
diente in Galalivree giugon, nähmlich:
die Wägen der K. K. Kämmerer: 1) des
Grafen v. Mansfeld, 2) des Fürsten Aloys
v. Liechtenstein und 3) des Fürsten von
Schwarzenberg; der K. K. geheimen
Rä=
the, 4) des Grafen v. Rottenhann, 5)
des Grafen v. Trautmansdorf, 6) des
Grafen v. Seilern, 7) des Grafen v.
Kollowrath, 8) des Fürsten v. Raunig=
Rietberg, 9) des Fürsten v. Rolleredo,
10) des Fürsten Adam v. Auersperg, und
11) des Fürsten v. Starhemberg, als
er=
sten Obersthofmeisters.
Nach letzterem Wagen folgte 12) der
sechsspännige K. K. Hofwagen, in welchem
der K. K. Truchseß, Jgnaz Edler von
Mens=
hengen, mit drey Edelleuten des Hrn.
Nunzius saß. Nebenher gingen des erstern
Bediente in Galalivree. Darauf kamen die
Livrebedienten des obersten Hofmarschalls
und des päpstl. Hrn. Nunzius paarweise.
in Gala; 13) folgte der K. K. sechsspän=
nige Hofwagen, in welchen der päpstl.
Hr. Nunzius und der K. K. oberste
Hof=
marschall lassen. Diesen Wagen
begleite=
ten 4 K. K. Leiblakeyen. Unmittelbar
dar=
auf ritten 3 Hoffonrier, dann der
Stall=
meister des Hrn. Nunzius und sechs
Pa=
gen; dann kamen 14) der erste
sechsspän=
nige Wagen des Hrn. Nunzius leer, 15)
der Wagen des hiesigen Hrn. Kardinal
Erz=
bischofs mit dessen Kammermeister und
Edel=
leuten, endlich 16) 17) 18) drey
sechs=
spännige Wägen des Hrn. Nunzius, in
de=
nen Edelleute und Hausoffizier fassen.
Mittwoch um 10 Uhr Vormittags hatte
der päpstl. Hr. Nunzius bey Se. Majest.
dem Kaiser und der Kaiserin, darauf bey
der Erzherzoge Karl und Joseph, wie auch
bey der Erzherzoginnen Klementina und
Amalia K. K. H. H. öffentliche Audienz,
wozu derselbe von dem K. K. Kämmerer,
des heil. röm. Reichs Erb=Schatzmeister,
Grafen Prosper v. Sinzendorf, als
be=
stellten Kommissar mit der K. K. Hof=
Equipage abgehohlet, nach Hof geführet,
und begleitet wurde. Bey Ankunft des
Hrn. Nunzius paradirte die Leibgarde zu
Fuß, und die beyden adeligen Leibgarden;
er wurde von den K. K. Hofämtern
ge=
wöhnlichermassen empfangen und nach der
Audienz bis zum Ort des Empfangs
zu=
rückbegleitet. Der K. K. Hr. Kommissar
wurde von dem päpstl. Nunzius mit dem
gewöhnlichen Zeremoniel in seiner
Behau=
sung empfangen und so auch bey der
Ab=
fahrt entlassen.
Durch ein Kobinetsschreiben vom 10.
d. M. sind nachstehende freywillige
Kriegs=
beyträge, welche Sr. K. K. Maj. unmit=
telbar zu Handen gebracht worden sind,
mit höchstdero huldvollesten Dankbezeugung,
an das Directorium gelanget:
Guld. Kr.
Von dem italienischen
Sprach=
lehrer, Giovani Nedoliz 3 —
Von Anton Gyertyanfy, Han=
delsmann zu Klausenburg,
und Beysitzer des Wechsel=
Guld. Kr.
Appellatorii in Siebenbürgen,
in seinem und seiner Brüder
Nahmen.... 1000 —
Von einem Ungenannten.. 1500 —
Von dem Hofagenten
Rauten=
strauch für dieses Jahr. 100 —
Von einem Ungenannten. 23 6
Für die durch Feuer verunglückten
Un=
terthanen in Stranzendorf, in N. Oe. V.
U. M. B. ist die Sammlung milder
Beyträ=
ge durch einen Ausschuß der bürgerl. Schnei=
dermeister in der Stadt, in den
magistra=
tischen Vorstädten aber durch die
Hausei=
genthümer vorgenommen worden, und hat
einen Betrag von 442 Guld. 41 Kr. 1 Dr.
in das städtische Steueramt eingebracht.
Nach Berichten aus Ofen, vom 3. Ju=
nius, sind an diesem Tage, früh um 6
Uhr, Alexander Szolarcfik und Paul Oez,
welche vorzügliche Theilnehmer und
Mit=
wirker der entdeckten staatsverrätherischen
Verschwörung waren, nach dem über sie
gesprochenen Urtheil auf der Generalwiese
mit dem Schwerte hingerichtet worden.
Während der Hinrichtung wurde
nachste=
hendes in deutscher und ungarischer
Spra=
che vertheilet:
„Da die erledigten Prozesse der übrigen
zum Tode verurtheilten dreyzehn
Theilneh=
mer, und Mitwirker der ruchlosesten
Ver=
schwörung im Jahre 1794 zu Pest, wovon
das Haupt Jgnaz Joseph Martinovics
sammt seinen Oberaufsehern bereits den 20.
May l. J. hier in Ofen mit dem Schwert
hingerichtet wurde, und wovon die
schwärze=
ste Absicht dahin ging, mit vereinigten
Kräf=
ten die Grundfeste des Staats, die Gesetze,
umzuwerfen, den Thron und die königliche
Macht umzustürzen, die öffentliche
Sicher=
heit zu untergraben, das Leben sowohl, als
das Eigenthum unzähliger Menschen auf
das Spiel zu setzen, und die Grundsätze der
Religion und der bürgerlichen Ordnung zu
vernichten, Sr. K. K. Apost. Majestät im
Wege der Gnade allerunterthänigst
vorge=
legt wurden; geruheten Allerhochstdieselben
das wider den Alexander Szolarcsik, ehe=
mahligen Notar der königl. Gerichtstasel,
und Paul Oez, beyder Rechten
geschwor=
nen Advokat, als durch unumstößliche
Ur=
kunden überwiesene Verbrecher der beleidigten
Majestät und Staatsverräther, nach den
bestehenden Landesgesetzen gesprochene
To=
desurtheil, anderen ihres Gleichen zum
war=
nenden Beyspiel, ihnen selbst aber zur
wohl=
verdienten Strafe, um so mehr in seiner
vollen Kraft zu lassen, als sich dieselben
durch ihre schon in der ersten Jugend
ver=
dorbene Denkungsart, und höchst
gefähr=
liche Grundsätze einer anzuhoffenden
Bes=
serung unfähig, und dadurch der
allerhöch=
sten Gnade unwürdig gemacht haben: hin=
gegen aber die übrigen hier Eingangs
er=
wähnten von den Gerichtsstellen zur gleichen
Strafe verurtheilten Mitverbrecher aus
be=
sonderer Allerhöchsten Milde sowohl in
Rück=
sicht des verwirkten Lebens, als der
Ein=
ziehung ihrer Güter zu begnadigen, und
diese Strafe in ein zeitlich unbestimmtes
Gefängniß umzuändern."
Ausländische Begebenheiten.
PortugalI.
Die feyerliche Taufe des neugebornen
Prinzen von Beira, ist am 4. April zu
Quelus mit grossem Gepränge
vorge=
nommen worden. Der päpstliche Nunzius
verrichtete sie, im Nahmen des Papstes.
Der Hof, der gesammte Hosstaat, die
ein=
heimischen uns auswärtigen Minister, der
Adel und die vornehmste Geistlichkeit wohn
ten in Gala bey. Der Prinz erhielt die
Nahmen Anton, Franz, Pius, Bene=
dictus ⁊c.
Der Prinz von Brasilien hat bey dieser
Gelegenheit viele Gnadensbezeugungen
er=
theil⟨e⟩t, Beförderungen vorgenommen, und
unter andern verfüget, daß alle
Erstgebor=
nen von titulirten Herren, den Titel des
Baters, nach dessen Tode annehmen können,
ohne darüber eine neue Königl. Verleihung
anzusuchen.
Der Portugiesische Handel ist wieder sehr
thättig geworben. Es sind seit kurzem
ver=
schiedene beträchtliche Transporte im Tajo
eingelaufen, und am 1. April ist eine
Por=
tugiesische Kauffahrthey=Flotte von 48
Schiffen, unter Bedeckung von 3 Fregaten,
nach den verschiedenen Häfen von Amerika
urd Asien abgesegelt.
Die Kriegsflotte wird auf Königl. Be=
fehl abgetackelt, und alle Englischen
See=
offizier, welche auf derselben zu dienen,
nach Lissabon gekommen waren, haben
ih=
ren Abschied, mit Beybehaltung ihrer Titel
und des halben Soldes, erhalten.
Spanien.
Aus Madrid wird unter dem 12. May
geschrieben: „Obschon auch hier sehr vieles
von Friedens=Unterhandlungen mit
Frank=
reich gesprochen wird, so scheint es doch,
daß wir noch einen sehr blutigen Feldzug
vor uns haben. Derselbe ist in
Katalo=
nien bereits eröffnet worden, woher wir
die Nachricht von einem Treffen erhalten
haben, das der General Urrutia den
Fran=
zosen geliefert hat, das aber, so viel wir
da=
von wissen, von einem unentschiedenen
Aus=
gange war. Auch aus Biscaya und
Na=
varra vernimmt man, daß die Franzosen
daselbst sehr bedeutende Anstalten machen
um Pampluna förmlich anzugreifen. Jn=
dessen wendet der Fürst Sangro, dem die
Vertheidigung dieses Platzes anvertrauet
ist, alle Mittel an, um ihn tapfer zu
ver=
theidigen und die Absichten der Feinde zu
vereiteln.
Jm ganzen Reiche wird die verordnete
Aushebung zur Verstärkung der Armeen,
auf das eifrigste fortgesetzt.
Der General Urrutia hat bey seiner
Ar=
mee verschiedene wiese und strenge Gesetze
gemacht, um eine genaue Mannszucht
ein=
zuführen. Er läßt auch durch die Armee=
Kapellane, welche insgesammt aus dem
Kapuziner=Orden sind, unter dem
Landvol=
ke predigen, und es zur Pflicht
auffor=
dern, allgemein die Waffen zu ergreifen,
um die Religion und den Staat zu
ver=
theidigen.
Die zwey Flottenführer Langara und
Gravina befinden sich vereint in den
Ge=
wässern zwischen Collioure und Rosas, wo
ihre vereinte Macht aus 26 Linienschiffen
und 4 Fregaten besteht.
Jm Hafen von Cadix sind zwey
Kriegs=
schiffe, Europa und San Carlo, aus
Vera=Crux und Havana kommend, einge=
laufen, welche an barem Gelde 9,773,589
Plaster überbrachten.
Jtalien.
Nach Berichten aus Turin vom 29.
May, haben die Franzosen bey Valdieri,
in der Grafschaft Tenda, Vieh
eingetrie=
ben, sind aber von den durch die
Sturm=
glocke zusammenberufenen bewaffneten
Bauern überfallen worden, die ihnen nicht
nur alles geraubte Vieh abnahmen, son=
dern auch noch 63 Gefangene einbrachten.
Am 16. May machte man einen Versuch
die Franzofen bey Briga und Tenda zu
überfallen. Es rückten zu dem Ende bis
5000 Mann, theils Soldaten, theils
Mi=
lizen, in drey Kolonnen, über Limone
und die umliegenden Anhöhen vor; sie
fan=
den aber die Feinde allenthalben so gut auf
ihrer Hut, so stark verschanzt und so
zahl=
reich, daß die Piemonteser nach einigen
ein=
zelnen Schüssen sich wieder zurückzogen.
Dagegen haben die Franzosen am 21.
versucht, im Thale von Limone
vorzu=
bringen, und haben mit 700 Mann, in
3 Kolonnen getheilt die Piemontesischen
Po=
sten angerissen. Zwey von diesen Kolo nen
gingen über die Anhöhen von Buffa und
Morel, und machten ein sehr lebhaftes
Feuer, welches jedoch von den
Piemonte=
sern standhaft ausgehalten und erwiedert
wurde. Jnzwischen warf sich die dritte
Kolonne auf das Dorf della Parris, und
fing an zu fouragiren; aber die
Nizzardi=
schen Jäger eilten sogleich herbey und
grif=
fen diese Kolonne so entschlossen an, daß
sie mit Verlust mehrerer Todten und 5
Ge=
fangener zurückweichen mußte, womit also
das ganze Vorhaben des Feindes vereitelt
war.
Bey dem Ueberfalle von Col de Monte,
am 12. May, sind, ausser den
Gebliebe=
nen, 9 Offizier und 230 Gemeine, gefan=
gen, und 63 versprengt worden; die
Fein=
de haben auch 3 Kanonen, 12
Espingar=
den, sammt den Munizions=und Getreide=
Magazinen erobert. Einige Tage nachher
hat man versucht die Franzosen von den
eroberten Posten wieder zu vertreiben; das
Tressen dauerte durch mehrere Stunden und
war sehr hartnäckig, die Piemonteser
konn=
ten aber ihre Absicht nicht erreichen, und
mußten sich begnügen das weitere
Vor=
bringen des Feindes zu verhindern. Der
Herzog von Montserrat hat daher neue
Verstärkung verlangt.
Frankreich.
Nach den neuesten Berichten aus Paris
vom 27. und 28. May ist die Ruhe in
dieser Stadt zwar hergestellt, aber doch
immer nur so weit, als es durch die
ge=
waltsamen Mittel möglich ist, die von der
Konvent. angewendet werden mußten, um
sich, oder vielmehr die nun in derselben
herrschend gewordene Partey aufrecht zu
erhalten. Daher dauern auch die
Verhaft=
nehmungen, die Hinrichtungen, und die
Gräuel aller Art, wovon Paris seit so
vielen Jahren der Schauplatz ist, noch
im=
mer fort, und man hat sich neuerdings
genöthiget gesehen, eine Menge
unbedacht=
samer Maßregeln, welche der Sturm der
Revoluzion erzeugt hat, aufzuheben, die
Bürger zu entwaffnen, und insbesondere
die Revolutions=Waffen, die Piken, zu
verbannen. Jndessen geht es in vielen
anderen Städten um nicht viel besser als
in Paris zu, und die Nachrichten aus
Toulon zeigen, daß diese Stadt in einem
erklärten Aufruhr ist, die Empörer auch
sogar der Flotte sich bemeistert haben, eben
da sie auslaufen sollte.
Schon am 23 Morgens liessen die
Aus=
schüsse eine grosse Menge Kavallerie nach
Paris kommen; diese stieß zu 20,000
frey=
willigen Bürgern, und zog mit ihnen in 2
Kolonnen nach der Vorstadt St. Antoine.
Man überraschte die Einwohner derselben,
und nahm ihnen 2 Kanonen ab, aber
bald darauf sperrten sie die Strassenketten,
verrammelten die Gässen, und thaten alles
um sich zu wehren. Als sie aber endlich
einsahen, daß ihr Widerstand vergeblich
seyn würde, indem gewiß drey Viertel
von Paris gegen sie marschierst wären,
und überdem der Brodmangel sie bald
hät=
te bezwingen müssen, so gaben sie nach,
und lieferten die Anstifter des Aufruhrs und
den Schlossergesellen aus, der Feraude
Kopf in der Konvention auf einer Pike
getragen hatte. Jhr Prozeß dauerte nicht
lange; ohne alle weitere Untersuchung
wur=
den sie guillotiniret. Das Dekret, wel=
ches die Konv. gegen die Einwohner der
St. Antonius=Vorstadt erlassen hatte, lau=
tet folgendermassen:
Die National Konv. in Erwägung, daß
die Aufrührer der Antonius=Vorstadt, am
20. May zuerst gegen die Konv. marschirt
sind, und Kanonen gegen sie aufgepflanzt
haben, daß die Ruhestöhrer einen Theil
des Volks gegen den andern aufzuwiegeln,
und auf das neue Frankreich mit dem
Trau=
erflor, den die Konvent. erst zerrissen hat,
zu bedecken suchen; daß ihre Absicht ist, den
glücklichen Zeitpunkt der Konstitution und
des Friedens zu entfernen, und die
Herr=
schaft der Anarchie zu verlängern; daß der
Repräsentant Feraud in dem Heiligthum
der Gesetze von den Aufrührern ermordet,
und andere Repräsentanten von ihnen
thät=
lich mißhandelt, daß einer der Mörder
mit Gewalt den Händen der Gerechtigkeit
entrissen worden ist ⁊c. dekretiret, daß die
Einwohner der Antonius=Vorstadt
aufge=
fordert werden sollen, sogleich die Mörder
der Nationalrepräsentanten, und
nahment=
lich den Mörder des Repräsentanten Feraud,
so wie ihre 6 Kanonen auszuliefern. Jm
Fall der Weigerung sollen sie als Rebellen
angesehen werden, alle Sektionen von
Pa=
ris gegen sie marschiren, und die
Brodaus=
theilungen in den aufrührerischen Sektionen
gänzlich aufhören. Gegenwärtiges Dekret
soll gedruckt, in Paris angeschlagen, und
durch ausserordentliche Kourier in die
De=
partemente geschickt werden ⁊c,
Jm Verfolge der Sitzung versicherte Roux,
daß in diesem Augenblicke die Subsitenz von
Paris völlig gesichert sey, und 200,000
Centner Getreide an einem Orte
beysam=
men lägen, von woher sie ohne alle
Verhin=
derung und Gefahr nach Paris gebracht
werden könnten. Dann erschien Sieyes,
der so eben aus Holland angekommen war,
stattete einen weitläuftigen Bericht über den
mit dieser Republik geschlossenen Frieden
ab, und versicherte, daß die
Repräsentan=
ten von Holland ihn schon ratisizirt hätten,
und die andern Staaten ihn gleichfalls
ge=
nehmigen würden. Sieyes las hierauf
un=
ter den lebhaftesten Freudensbezeigungen den
Friedenstraktat selbst ab, und die
Versamm=
lung verordnete, daß derselbe gedruckt in
Paris angeschlagen, in die ganze Republik
verschickt, und nach 3 Tagen erörtert
wer=
den soll.
Eine Deputation aus der Vorstadt St.
Antoine verlangte vorgelassen zu werden,
allein Bourdon (de l'Oise) sagte: „Das
Blut unsers Kollegen verbiethet ench, Ver=
gleichs=Unterhandlungen anzuhören; dann
erst, wenn diese Elenden ihre Kniee vor dem
Gesetz gebeugt haben, dann könnt ihr ihnen
Gehör geben." Vielmehr verlangte er, daß
obgedachte Deputation verhaftet werden
soll=
te; allein während man darüber
berath=
schlagte, hatte sich dieselbe fortgeschlichen.
Der Sicherheits=Ausschuß zeigte an,
daß eine Bande von 8 bis 10 Personen,
ihres Elendes überdrüßig, sich unter ein
Detaschement der Nationalgarde mischen,
in den Konventionssal bringen, und den
Präsidenten, und wen sie finden könnten,
ermorden, endlich sich selbst umbringen
wollten. Eine grosse Menge rief: Das
wollen wir sehen! und die Konvenzion ging
über diese Nachricht weg. (Alle Deputirte
sind nunmehr mit Säbeln bewaffnet.) An=
güis zeigte endlich an, daß gegen die
Vor=
stadt St. Antoine das Dekret vollzogen
worden sey, und man die Kanonen
dersel=
ben und viele Anführer der Rebellen
bekom=
men habe. Clauzel verlangte, und die
Konvenzion dekretirte, daß alle verdächtige
Bürger entwaffnet werden sollen, und keine
Weibsperson überhaupt bey einer
politi=
schen Versammlung mehr zugelassen werde.
Der aus der Vorstadt St. Antonie
zurück=
kommenden Armee schiekte die Konvent. eine
Kommißion von 24. Mitgliedern entgegen,
um ihr Glück zu wünschen, dem General
den Bruderkuß zu geben, und zu versichern:
daß die Konvention nicht aufhören werde,
sich mit der Wohlfahrt des Volks zu
be=
schäftigen, Freron zeigte an: Die Armee
sey von 4 Deputirten angeführt, auf die
Vorstadt St. Antoine marschiret. Als sie
an das Haus des Beaunmarchais
gekom=
men wäre, hätte man 4 Kanonen
aufge=
pflanzt, und gegen die Armee gerichtet
ge=
funden; allein die Rebellen hätten es nicht
gewagt, Widerstand zu thun; man habe
ihnen eine Stunde Bedenkzeit gegeben; die
guten Bürger hätten sogleich die Anführer
angegeben und ausgeliefert.
In der Sitzung am 24. May sagte
Clauzel, es sey auffallend, daß die
Ron=
venton die geringeren Verbrechen mit dem
Tode, die grösseren Bösewichte aber, die
Frankreich mit Blut überschwemmt
hät=
ten, bloß mit der Deportation bestrafe.
Er verlangte, man solle einen Kurier
nach Oleron abschicken, und den
Barre=
re, Collot und Billaud, wenn sie noch
nicht eingeschifft seyn, nach Paris
zurück=
bringen und von der Kriegskommißion
richten lassen. Auch Bourdon und
Dü=
bois=Crance unterstützten diesen Antrag,
und die Konvention dekretirte: 1) Das
Dekret, welches den Barrere, Billaud,
Collot und Vadier verdammte, ist
aufge=
hoben. 2) Die 3 erstern sollen von dem
peinlichen Gericht des Departements der
untern Charente gerichtet werden. Der
Gesetzgebungs=Ausschuß soll Morgen ihre
Anklageacte vorlegen. 3) Der ehemahlige
Minister Pache, sein Schwiegersohn
An=
doin, der Minister Bouchotte, der Adjunkt
desselben, Daubigny, wie auch Clemence,
Marchand, Heron und Hassenfratz, sollen
vor das peinliche Gericht der Departements
der Eure und Loire gebracht werden.
Die Konvention erließ auch den Befehl,
daß der Deputirte Forestier verhaftet
wer=
den soll, weil sein Betragen während der
Rebellion nicht patriotisch schien. Auch
wurde verordnet, den Deputirten Lavalle
und den General Roßignal, welche beyde
in der Vendee übel gehauset, in Verhaft
zu nehmen, deßgleichen auch den
Depu=
tirten Pautrizel, weil er während des
Aufruhrs verdächtige Reden geführt habe.
Großbritannien.
Die Admiralität hat von dem im Kanal
kreutzenden Sir Sidney Smith die
Nach=
richt erhalten, daß er eben einer kleinen
Französischen Flotte von Linienschiffen und
Fregaten begegnet sey, die ganz
neuer=
lich von Brest ausgelaufen war. Gleich
hierauf hat der Admiral Cornwallis
Be=
fehl erhalten, mit 7 Linienschiffen von
Portsmouth auszulaufen. Die grosse
Flot=
te selb⟨st⟩ liegt segelfertig, Lord Howe hatte
⟨s⟩ich auch nach Portsmouth begeben, um
sie nachmahls zu kommandiren; allein er
wurde neuerdings so unpäßlich, daß noch
am Sonnabend der Lord Bridport von
seinem Landsitze nach Portsmouth beordert
wurde, um das Kommando der grossen
Flotte zu übernehmen.
Die nach dem mittelländischen Meere
be=
stimmte Flotte des Admirals Mann ist mit
allen nach Ost=und Westindien
bestimm=
ten Kauffahrern durch widrige Winde bis
zum 24. angehalten worden, an diesem
Tage aber endlich abgesegelt.
Die Freysprechung des Warren=Hastings
wurde am 19. May in Willis=Hotel von
dem Bengal=Klub mit einer wahrhaft
asia=
tischen, in London vielleicht vorher nie
ge=
sehenen Verschwendung gefeyert. Mehr
als 600 Personen speisten mit dem
Freyge=
sprochenen. Es sind zuletzt 50 Guineen
für ein Billet gebothen worden, um mit
von der Mahlzeit zu seyn, aber es war
keines mehr zu haben. Die ostindische
Kom=
pagnie wird dem Herrn Hastings nun eine
Pension von 5000 Pfund jährlich für die
in Jndien ihr geleisteten Dienste aussetzen.
Wegen der jetzigen Lage der Dinge, heißt
es, wird der Hof London, Glasgow,
Hull und Liverpool zu Freyhäfen erklären.
Die Kaufleure dürfen ausländische Güter
in die königl. Waarenlager hinterlegen,
mit der Bedingung, daß bey deren
Abfüh=
rung der Zoll entrichtet werde.
Jm Unterhause trug Herr Jekyll
nen=
lich an, den König am die Vorlegung
der Papiere zu bitten, auf welche sich die
Zurückberufung des Grafen Fitzwilliam
gründet. Die Opposizionspartey, beson=
ders Herr F⟨i⟩x, unterstützte diesen Antrag.
Nach einigen Erörterungen aber äusserte sich
Herr Adair, des Grafen Fitzwilliam
Ka=
rakter sey durch seine männliche
Aufforde=
rung an die Minister, welche sie nicht
angenommen hätten, bereits gerechtfertigt,
und verlangte die Ordnung des Tags,
welche auch mit 188 Stimmen gegen 49
angenommen ward.
Man erzählt als eine wahre Geschichte,
daß in der vorjährigen Seeschlacht vom 1.
Junius das brittische Schiff Leviathan,
mit harten Thalern auf das Französische
Schiff Amerika gefeuert habe. Es hatte
nähmlich viele Französische
Sechsundbreys=
sigpfünder aus Toulon mitgenommen, die
ein unglücklicher Republikaner, vor der
Ankunft der Engländer in dieser Stadt,
mit Geld gefüllt hatte, um es zu retten.
Der Jrrthum ward entdeckt, als die
Eng=
lischen Matrosen das Französische Schiff
be=
stiegen, und die Thaler herumliegen sahen.
Die Franzosen hatten schon geschlossen, den
Engländern sey die Munizion ausgegangen,
daher sie mit Geld kanoniren müßten.
Vereinigte Niederlande.
Die dem fünfzehnten Artikel des Allianz=
Trakrats zwischen Frankreich und der
Re=
publik beygefügten Punkte lauten also: 1)
Die beyden Nationen können sich des
Ha=
sens und der Docke von Vließingen, mit
gleichem Rechte, bedienen. 2) Jede
Na=
tion soll ihre besonderen Magazine, Werf=
te u. s. w. haben. 3) Die Batavische
Re=
publik tritt das Westindische Haus zu
Vlies=
singen mit seinem Gebiethe ab, und räume
der Französischen Nation vorläufig den Ge=
brauch einer der Werften ein. 4) Der
An=
kauf von Schiffsbedürfnissen, Häuser u. s.
w. bleibt für Rechnung jeder Nation. 5)
Die Reparationskosten für die Docke, den
Wall ⁊c. bleiben ebenfalls gemeinschaftlich;
jedoch soll die Batavische Republik die
Di=
rektion der Ausgaben führen. 6) Keine
der beyden Nationen soll einen Admiral
oder ein Wachtschiff im Hafen zu
Vlies=
singen haben. 7) Jm Falle bey diesem
Reglement einige Schwierigkeiten sich
erge=
ben sollten, die nicht gütlich beygelegt
wer=
den können; so sollen sie durch 5
Schieds=
richter, 2 Franzosen und 2 Holländer,
und einen fünften, durch das Loos
ge=
wählten, entschieden werden. 8) Dieses
Regiment soll sogleich nach der
Ratifika=
tion des Traktats seine Wirkung haben.
Der gleich nach der Revolution im
Ja=
nuar im Haag errichtete Galgen und
Schaf=
fot sind in der Nacht vom 24. unerwartet
weggebrochen worden. Zur
Bekanntma=
chung einer Amnestie aber, die man zur
Ver=
einigung beyder Parteyen erwartete, ist bis
jetzt noch keine Aussicht, weil man sich
viel=
mehr mit dem Prozeß der
Staatsgefange=
nen beschäftigt und einige Orangefreunde
wirklich aufgefordert worden sind, gegen
den Grafen Bentink von Rhoon, weil
derselbe im J. 1787 gegen die Patrioten
Waffen ausgetheilt haben soll, auszusa=
gen.
Die Französ. Generale Daendels und
Dumonceau sind am 25. aus Paris zu
rückgekommen.
Der Bürger Vitriarius, den die
Ostin=
dische Kompagnie nach London geschickt
hat, meldet von dort, die Englische
Re=
gierung wolle die Ladungen der
Holländi=
schen Kompagnieschiffe verkaufen und den
Kaufpreis sequestriren. Die Gesandten in
Paris, Blauw und Meyer, melden, daß
2 Schiffen, deren eines nach Ceylon, das
andere nach dem Vorgebirge der guten
Hoffnung abzusegeln bereit war, die
Erlaub=
niß dazu verweigert worden sey, und daß
sie deßhalb ein Promemoria übergeben
ha=
ben. Der Holländische Gesandte in Ma=
drid, van der Goes, meldet, der
Spani=
sche Hof habe die Abreise seines Gesandten
de Corral aus dem Haag gemißbilligt,
wolle auch die Holländischen Schiffe in
Spanien nicht ferner mit Beschlag
bele=
gen, wenn die Spanischen in Holland
frey=
gelassen würden. Jndessen fahren die
Fran=
zösischen Agenten im Amsterdam und
Rot=
terdam fort, die in Schiffen mit
feindli=
cher Flagge geladenen Güter zu konfisziren,
da sie doch größtentheils Holländisches
Ei=
genthum sind. Die Deputirten von
Hol=
land haben dagegen einstliche
Vorstellun=
gen bey den Französischen
Volksrepräsen=
tanten gethan, weil theils den
Einwoh=
nern Hollands dadurch grosser Schade
zu=
gefügt wird, theils die fremden Mächte
zu Repressalien gereitzt würden. Uebrigens
sind die Staaten der Provinzen unabläßig
beschäftigt, den dringenden Französischen
Requisitionen so viel möglich Genüge zu
leisten.
Als die Französische Allianz zu
Rotter=
dom gebeyert und dabey die dreyfarbige
Flagge ausgesteckt wurde, letzte dieser
An=
blick, wie die Rotrerdammer Zeitung
mel=
der, viele in Erstannen, und machte auf
einige einen Eindruck, der ihre Traurigkeit
sichtbarlich darstellte.
Zu Vließingen wurde, bey der Feyer des
Allianztractats, der dort stationirte
Fran=
zösische Contreadmiral von Stabel mit
al=
len seinen Offtizieren zu dem Feste
eingela=
den, die dort liegenden Kriegschiffe gaben
eine Salve von 21 Schüssen, und die
Französische, Holländische und
Amerikani=
sche Flaggen wurde aufgezogen. Abends
war auf der Fregate Hector ein Tauzsal
eingerichtet, in welchem die Französischen
und Holländ. Seeoffizier mit dem
Vlies=
singer Frauenzimmer den Ball erössneten.
Deutschland.
Um die Verhandlung über den Frieden
zu erleichtern, hat das Reichsdirektorium
eine Punktation der Gegenstände und
Fra=
gen entworfen, auf welche es dabey
an=
zukommen scheint. Diese Punktation ward
am 23. May in einer Privarversammlung
aller Reichstags=Gesandten angenommen,
um von ihren Höfen Jn, kruktion darüber
zu erwarten. Der vornehmste Jnhalt
der=
selben geht dahin. 1) Die Einleitung
der Friedensunterhandlungen wäre Seiner
Kaiserlichen Majestät zu überlassen, mit
Beziehung auf das Reichsgutachten vom
20. Dez. 94. in Hinsicht der guten
Dien=
ste des Königs von Preußen, 2) die Zeit
der anzufangenden Unterhandlungen, sey
gleichfalls Sr. Kaiserl. Maj. zu überlassen
dabey aber möglichste Beschleunigung zu
empfehlen. 3 Auch Ort und Sicherheit
des Friedenskongresses wäre Sr. Kais. Maj.
zu überlassen, wobey jedoch Frankfurt
un=
maßgeblich vorgeschlagen würde. 4) We=
gen der Präliminarien tragen Kurmaynz
und KurköIn darauf an, daß von dem
noch nicht Eroberten, besonders in Hinsicht
auf Luxenburg und Maynz keine
Fra=
ge seyn sollte. 5) Was die Hauptsache
beträfe, so wäre auf den ruhigen Stand
der Dinge wie er vor den Mißhelligkeiten
mit Frankreich gewesen, anzutragen, und
eine feste Gränze zu bestimmen. 6) Zur
Reichsdeputation, um bey den
Unterhand=
lungen zu konenrriren, werden
vorgeschla=
gen: Maynz und Sachsen, Oesterreich,
Baiern oder Bamberg der Würzburg;
Herzogthum Bremen oder Würtemberg
oder Hessen; und von Städten, Frankfurt
und eine katholische Stadt, erwann
Augs=
burg.
Am 27. May um Mittagszeit kam der
nun regierende Herzog Friederich Eugen v.
Würtemberg, in Begleitung des
Erb=
prinzen Friedrich Wilhelm von Bayreuth
in Stuttgard an, wo er von allen Seiten
mit den lebhaftesten Freudensbezeugungen
empfangen und bewillkommet wurde.
Die Leipziger Jubilate=Messe ist, be=
sonders für die Manufakturisten und
Tuch=
händler sehr gut ansgefallen. Letztere
ha=
ben alle Waren verkauft. Französische und
Schweizer=Agenten erhandelten alle groben
und seinen Tücher. Auch nach Pohlen
war der Absatz stärker, als man erwartet
hatte.
Anhang zur Wiener=Zeitung 1795. Nro. 47.
Wien.
Jn Absicht auf die Censur der
Druck=
schriften und Kupferstiche ist folgende die
bisherigen Censursvorschriften in sich
fas=
sende allerhöchste General=Verordnung
er=
gangen:
§. I. Niemand soll unter den gegen
Einschwärzungen verhängten Strafen, eine
Druckschrift mit vorsätzlicher Umgehung der
Mauthämter und der Revisorate einführen,
und vor erhaltener Censursbewilligung zum
Verkaufe bringen.
§. II. Der Buchhändler, welcher ein
Buch, eine Broschüre oder irgend eine
Druckschrift, die verbothen, oder erga
Schedam beschränkt ist, ohne eigenen
Er=
laubnißschein, welchen nur das K. K. ober=
ste Directorium, und in den Provinzen die
Landesstelle ertheilen kann, verkauft, wird
im ersten Betretungsfalle mit 50 Guld. für
jedes Exemplar, und im zweyten, nebst
dieser Geldbusse, mit Verlust des
Gewer=
des bestrafet.
§. III. Die den Buchhändlern auf den
Revisoraten zurückbehaltenen verbothenen
Bücher, wovon ein von dem Eigenthümer,
oder dessen Handlungsbestellten
unterschrie=
benes Verzeichniß mit beygesetzter Zahl der
Exemplare allda geführet wird, sollen
bin=
nen Zeit von 6 Monathen bey Strafe der
Konfiskazion, unter den vorgeschriebenen
Vorsichten, wieder aus den Erblanden
ge=
schafft werden. Sollten in einem oder dem
andern Falle besondere Hindernisse der
Be=
folgung dieser Vorschrift im Wege stehen,
so sind solche von den Eigenthümern oder
Administratoren anzuzeigen, wo dann nach
Beschaffenheit der Umstände, diese Frist auf
weitere 3 oder 6 Monathe wird erstrecket
werden.
§. IV. Kein Buchdrucker soll das
Min=
deste in Druck legen, ohne zuvor das
Ma=
nuseript in einer leserlichen Schift und
richtig paginirt, auch mit einem weißgelas=
senen Rande versehen, beym Revisionsamte
eingereicht, und die Zulassung vom
Censurs=
departement erhalten zu haben. Diese wird
nicht von den Censoren ertheilet, und ist
das von denselben gegebene Admittitur nicht
hinlänglich, sondern sie muß wegen der in
Censurssachen nöthigen Ordnung und
Ma=
nipulazion durch das vom Revisor
eigen=
händig, und mit dessen Unterschrift auf das
Manuscript beyzusetzende Imprimatur
bestä=
tiget werden, welches entweder ohne, oder
mit dem Beysatze omissis deletis, mit
Aus=
lassung der in der Handschrift
ausgelösch=
ten Worten oder Stellen, oder mit einem
anderen Beysatze und unter gewisser
Be=
schränkung gegeben wird. Hätte Jemand
ohne dieses Imprimatur einzuhohlen und
er=
halten zu haben, oder ohne sich nach
des=
sen Beysätzen oder Beschränkungen zu
ach=
ten, etwas, es sey was es wolle, in Druck
gelegt, so wird nicht allein die ganze
Auf=
lage mit Zerstörung des Schriftsatzes
kon=
fiszirt und eingestampfet, sondern es wird
auch der Uebertreter, sogleich mit Verlust
des Gewerbes, und überdieß mit 50 Guld.
für jedes in Umlauf gesetzte Exemplar, und
wenn er diese Geldbusse nicht erlegen
könn=
te, mit Arrest und am Leibe gestrafet, und
dabey jede Ausflucht, die Exemplare nicht
verkauft, sondern vertauscht, oder
ver=
schenkt, oder die Auflage auf auswärtige
Bestellung und zum Versenden in das
Aus=
land veranstaltet zu haben, so wie jede
Ausrede auf Versehen der Handlungsdiener
oder Handlanger als ungültig verworfen.
§. V. Die Manuscripte sind gewöhnlich
in zwey gleichlautenden Exemplaren
einzu=
reichen, doch kann nach Beschaffenheit des
Gegenstandes, nach Eigenschaft des
Verfas=
sers, und nach Umständen die
Freyspre=
chung vom Duplikate beym K. K. Direkto=
rium, und in den Provinzen bey der
Lan=
desstelle angesuchet werden. Jn Fällen,
wo diese erfolget ist, ist das Manuscript
nach vollbrachten Drucke, sogleich auf das
Revisionsamt nebst einem in Pappendeckel
gebundenen Exemplar wieder einzuliefern,
und würde jeder im Drucke ohne
vorheri=
ge Anzeige und erhaltene Erlaubniß
gemach=
te Zusatz, und jede erwiesene Verfälschung
des Originals (die Fehler in der
Rechtschrei=
bung oder im Styl, deren Verbesserung den
Sinn nicht ändert, allein ausgenommen,)
als Betrug und vorsetzliches Falsum
stren=
der Ahndung unterliegen.
§. VI. Jeder, auf dessen Kosten und
Rechnung ein Buch oder kleinere Schrift
gedruckt werden soll, er sey Buchdrucker,
Buchhändler, Verleger oder Verfasser, ist
gehalten seinen Nahmen und Karakter nebst
seiner Wohnung zu Anfange des zur
Cen=
sur eingereichten Manuscripts, oder, wenn
es ein Nachdruck, oder neue Auflage ist,
des Originals leserlich beyzusetzen, und wird
von dem Revisionsamte nichts angenommen
werden, wo diese oder andere bey den
Manuscripten vorgeschriebenen Erfordernisse
ausser Acht gelassen sind.
§. VII. Die Manuscripte sollen von
Nie=
mand zu den Ceusoren gebracht, noch bey
denselben abgehohlet werden, sondern sie
sind ohne Unterschied unmittelbar bey dem
Revisionsamte einzureichen, wo sie der
Ein=
reicher mit dem Deciso abzuhohlen hat.
Die Censoren sind angewiesen, kein
Exhi-
bitum, welches ihnen nicht im ordentlichen
Wege durch das Revisionsamt zukommt,
in Censurirung zu nehmen, noch ein
Censu=
rirtes anderswohin als dahin abzugeben.
Niemand ist befugt sich den Censor seines
Buchs, oder Manuscripts selbst zu wählen,
oder dem Revisionsamte auf irgend eine Art
anzusinnen, daß es ein Stück eigends den
Censor A, statt des Censors B zur
Censu=
rirung zusende, noch soll der Eigenthümer,
wenn er den Censor erfahren hat, densel=
ben selbst, oder durch andere überlaufen,
oder mit Bitten oder Vorstellungen
behelli=
gen, sondern jeder soll nach Einreichung
seines Werkes die Entscheidung ruhig
ab=
warten, und sich dieser ohne Widerrede und
Verunglimpfung der Censoren oder des Re=
visionsamtes, welche allerdings nach dem
Grade des Frevels geahndet werden
wür=
de, geziemend fügen.
§. VIII. So wie zum Drucke neuer
Schriften, so muß auch zum Nachdrucke
eines schon erlaubten Werkes und eben so
zu jeder neuen Auflage die Erlaubniß
mit=
tels schriftlicher Anzeige und Einreichung des
Werkes selbst beym Revisionsamte und
re-
spective das lmprimatur, oder
Reimpri-
matur nachgesucht, und darf vor dessen
Erhaltung, unter gleicher Verpönung, we=
der Nachdruck noch die neue Auflage
veran=
staltet werden.
§. IX. Wer solche Schriften in Geheim
druckt, oder nachdruckt, die nach den
Straf=
gesetzen in die Kathegorie der Verbrechen
gehören, macht sich derjenigen Strafen
theilhaftig, welche in den Gesetzen auf
die Verfassung dergleichen Schriften
be=
stimmt ist.
§. X. Niemand soll ein Werk, davon
die Handschrift bey einem
deutscherbländi=
schen Revisionsamte eingereichet worden,
die Zulassung aber nicht erfolgt ist, in das
Ausland zum Druck und Verbreitung
schi=
cken. Der Uebertreter wird mit einer nach
dem Grade der Anstößigkeit der Schrift,
und wenn es eine Schmähschrift ist, nach
dem Jnteresse der dadurch angegriffenen
Personen abgemessenen Strafe belegt werden.
Das Vorgeben, daß ihm das Manuscript
von Handen gekommen, und der
auswär=
tige Druck ohne sein Wissen und Willen
veranstaltet worden sey, wird um so
weni=
ger angenommen, als Niemand ein von der
inländischen Censur verworfenes
Manu=
script andern mittheilen, oder mit Gefahr
weiterer Ausbreitung aufbewahren soll.
§. XI. Niemand soll mit Büchern
hau=
siren, solche kolportiren und damit
heimli=
cher Weise Gewerb treiben; die Uebertreter
werden nebst Konfiskazion, aller bey
den=
selben vorgefundenen Bücher in Verhaft
ge=
zogen, und nach Befund der Umstände, je
nachdem die also verkauften Bücher im
ho=
hen Grade sittenverderblich, religionswidrig
oder staatsgefährlich sind, mit schwerer an=
gemessener Strafe, und wenn sie
Auslän=
der sind, auch mit der Landesverweisung
belegt werden.
§. XII. So wie allen und jeden
Privat=
personen, die nicht zum Buchbrucker=Ge=
werbe gehörig befugt sind, Buchdrucker=
oder Handpressen, und Druckcharaktere zu
haben untersagt ist, so wird auch allen
Buchdruckern bey Verlust ihres Gewerbes,
nebst Konfiskazion ihrer Werkzeuge, und
nach Beschaffenheit der Umstände noch
wei=
terer Geld=oder Leibesstrafe verbothen, an
entlegenen oder unzugänglichen oder
verbor=
genen Orten Pressen aufzustellen, und auf
heimliche Weise und durch lichtscheuende
Anstalten setze oder drucken zu lassen.
§. XIII. Obstehende Verfügungen sind
zugleich von Kupferstichen jeder Art und
Vorstellung, wie auch von Landkarten und
Prospekten, Rissen von Städten, Festun=
gen, Gränzen, Küsten, zu verstehen, von
welchen, wenn sie zum öffentlichen
Verkau=
fe bestimmt sind, vor der Gravirung
jedes=
mahl das Original oder die Zeichnung bey
dem Revisionsamte einzureichen, und die
Censursbewilligung einzuhohlen ist, so wie
alle auf Uebertretungsfälle bey Schriften
und Büchern fetzgesetzte Pönfälle sich auf
die Kupferstiche in gleichem Maße erstrecken.
§. XIV Wer Verzeichnisse von
verkäuf=
lichen Büchern den Zeitungsblättern
beyle=
gen, oder auf andere Art durch den Druck
bekannt machen will, hat solche aufs
spä=
teste zwey volle Tage vor der
Bekanntma=
chung beym Revisionsamte in zwey
gleich=
lautenden Handschriften einzureichen; diese
Verzeichnisse müsse⟨n⟩ rein, leserlich
geschrie=
ben, die Titel der Bücher gehörig nach
ih=
rem wahren Verfasser, wenn dieser genannt
ist, allezeit aber nach dem wahren
Jn=
halte, und dem Druckorte und Jahre ohne
Verdrehung, Verfälschung, oder unver
ständliche Rokürzung aufgesetzt, und alle
unmittelbare unschickliche Zusammensetzung
von Werken, biblischen und Geistlichen,
oder andere ehrwürdige Gegenstände
be=
treffenden Jnhalts mit Werken einer von
jenen ganz verschiedenen und solcher Gat=
tung, daß daraus Anlaß zu ungebührlichen
Beziehungen entstehen könnte, vermieden
werden. Wenn über dergleichen
Verzeich=
nisse das Imprimatur nicht unbedingt, son=
dern mit der Beschränkung omissis deletis
ertheilt wird, so sind dieselben vor
gänzli=
cher Vollendung des Drucks bey dem
Re=
visionsamte noch einmahl vorzulegen, da=
mit dasselbe sich von der geschehenen
Weg=
lassung der ausgestrichenen Artikel
überzeu=
gen, und das unbedingte Imprimatur
bey=
setzen könne. Das nähmliche ist bey
Ver=
zeichnissen von Kupferstichen und
Lizita=
tionskatalogen zu beobachten. Letztere sind
nach Verhältniß ihrer Größe früher, als
bey einzelnen Blättern erforderlich ist, zur
Censurirung einzureichen.
§. XV. Wenn Buchhändler Kataloge
oder kleinere Verzeichnisse von Büchern, die
sie zum öffentlichen Verkaufe ausbiethen,
bey dem Revisionsamte einreichen, und
dar=
unter verbothene gefunden werden, so sind
sie schuldig, solche an das Revisionsamt
abzugeben, wo dieselben so lange
aufbehal=
ten werden, bis die Eigenthümer
entwe=
der einen Käufer, der die besondere
Erlaub=
niß erhält, finden, oder bis sie solche
un=
ter dießfalls gewöhnlicher Vorsicht außer
Land schicken werden. Keines von beyden
kann bey solchen Stücken, die im hohen
Grade Religions—Sitten—oder
Staats=
widrig, oder pasquillantisch, ehrenrührisch
und ossenbar boshaft sind, statt haben,
als welche ohne Weiteres vom Revisions=
Amte zu pertilgen sind.
§ XVI Wenn ein Buchhändler oder
ein Privatmann Ansuchungszettel um
Er=
laubniß verbothener, oder erga Schedam
beschränkter Druckschriften einreicht, und
da=
zu entweder einen falschen Nahmen, der
die=
se Erlaubniß ansuchenden Person gebraucht,
oder nach erhaltener Erlaubniß ein bey der
Einreichung des Gesuches auf dem Zettel
nicht gestandenes dergleichen Buch beysetzt,
hat dafür in jedem Falle eine Strafe im
Geld von 50 fl. zu entrichten. Eben diese
Strafe findet statt, wenn ein
Buchhänd=
ler oder anderer mehr als einmahl um die
Erlaubniß für das nähmliche Buch unter
dem Nahmen der nähmlichen Person
an=
sucht, und dadurch die das Censurfach
di=
rigirende Stelle frevelhaft zu täuschen
ver=
sucht. Derjenige, der die für diese
Ueber=
trettungsfälle bestimmte Geldstrafe zu
erle=
gen nicht vermöchte, hat für jeden Gulden
einen Tag im Gefängnisse zuzubringen.
§. XVII. Gleichwie die
Revistonsäm=
ter angewiesen sind, jeden ohne Unterschied
mit Befolgung ihrer Amtspflichten nach
Thunlichkeit ohne unnöthigen Aufenthalt
zu befördern, so wird auch, wer immer
bey denselben, es sey wegen Revidirung
seiner Bücher und Kupferstiche, oder auf
andere Art Geschäfte hat, dem dort
ange=
stellten Personale die Achtung, welche jeder
dem sein Amt handelnden Beamten zusteht,
mit gleicher Bescheidenheit bezeigen, und
sich von Zudringlichkeit, von heimlicher
oder offener Wegnehmung eines dort
zu=
rückbehaltenen Stückes, von unanständigen
Reden, oder Gezänke und von aller
Unge=
bühr, unter sonst unausbleiblichen
Ahn=
dung zu enthalten wissen; sollte Jemand
glauben, allda über Ordnung und
Vor=
schrift beeinträchtiget zu seyn, so hat er
solches im ordentlichen Wege in Wien bey
dem K. K. Directorium, und in den
Provin=
zen bey der Landesstelle mit Grund und
Beweis anzuzeigen, und von da den
ord=
nungsmäßigen Bescheid nach geschehener
Un=
tersuchung abzuwarten.
§. XVIII. Da gegenwärtige General=
Verordnung einestheils die Berichtigung
al=
ler vorgeblichen Unwissenheit, oder
Unbe=
stimmtheit und andererseits die Abstellung
aller ungebührlichen Schleichwege, Ver=
wirrungen und Mißbräuche zum
Hauptge=
genstand und Zweck hat, so wird sich
Je=
dermann nach der allgemeinen Pflicht, die
Landesgesetze treulich zu befolgen, nach dem
Jnhalt derselben genau zu achten, und
je=
der sowohl von den wirklich bestehenden
Buchdruckern, Buchhändlern, Kupferste=
chern und wer immer den Censursanstalten
unterliegende Geschäfte führet, als auch
von denjenigen, welche in Zukunft zu die=
sen Gewerben eintreten, sich solche
anschaf=
fen, und zu seiner in allen Fällen
unver=
brüchlichen Richtschnur aufbewahren und
gegenwärtig halten. Welches in Folge
höchster Hofentschliessung vom 30. May
d. J. durch die K. K. Nied. Oest. Landes.
regierung zu Jedermanns Wissenschaft
hier=
mit bekannt gemacht wird. Wien den 3.
Junius 1795.
Verstorbene zu Wien.
Den 3 Juni. Jn der Stadt.
Theresia Lechmann, Dienstm. alt 55 J. in d. Rau=
hensteing. N. 974.
Vor der Stadt.
Georg Leiß, Lustgarin. alt 72 J. zu Margaret. N. 48
Dem Carl Wagner, Musikus, s. T. Rebeka, alt
17 J. zu Mariah. N. 131.
Dem August Gottf. Trager, s. K. Barb. alt 1 J.
auf d. d Landstr. N. 434.
Joh. Lutgard, Tagl. alt 65 J. am Althanischengr.
N. 10.
Dem Leop. Bieringer, Webergs. s. K. Rosalia, alt
2 J. am Him nelpfortgr. N. 34.
Dem Hrn. Joh. G. Muhin, bgl. Handelsm. s. K.
Georg, alt 1 J. zu Mariah N. 124.
Fr. Rosalia Kollmayer, bgl. Rothgärb. Wit. alt
80 J. in d. Leopoldst. N. 173.
Hr. Paul Kik, bg. Posamentier, alt 28 J. in der
neu Schotteng N. 69.
Dem Franz Kiefel, Schuhmach. s. Stief T. Anna
M. Hertl, alt 12 J. amob. Neustift N. 149.
Dem Hrn. Andrä Beindreschler, bg. Tischl. s. K.
Andrä, alt 5 J. in d. Leopoldst. N 19.
Dem Jos. Magbes, Tagl. s. K. Franz, alt 4 J. in
d. Leopoldst. N. 333.
Dem Thaddä Squiri, Strumpfwirkergs. s. K. Elis.
alt 1 J. am ob Neustift N 55.
Dem Mich. Giergel, Tagl. s. K. Anna M. alt 1 J.
am Himmelpfortgr N. 24.
Dem Mart. Mesteck, herrs. Kutsch. s. K. Cath. alt
2 J. zu Mariah. N. 79.
Fr. Rebeka Geng, herrs. Kammerdien. Wit. alt
69 J. b. Elisabet.
Franz Dresich, herrs. Hauskn. alt 58 J.
Jos. Koschane, Hauskn. alt 45 J.
Anton Weeber, Tagl. alt 63 J. alle 3 b. Barmh.
Dem Hrn. Jos. Graf. v. Caracciolo, k. k. wirkl. Käm=
merer u. pens. Hauptm. s. Fr. Gem. Maria A.
alt 42 J.
Philipp Böhm, Gem. alt 76 J. bede im Jnvalidh.
Mich. Hollomo, alt 40 J.
Mich. Lojos alt 30 J.
Nyary Andraß, alt 38 J.
Philipp Gruber, alt 22 J.
Peter Feldkirchner, alt 17 J.
Lukas Jntrooffsky, alt 51 J.
Franz Juraß, alt 23 J.
Georg Fäller, alt 21 J. alle 3 Gem. im Militärsp.
Hr. Jos. Freyhr. v. Pilati, led. alt 42 J.
Theresia Jrckl, Schlossermeist. T. alt 12 J.
Anna M. Ertl. Holzhack. Ehew. alt 47 J. alle 3
im allg Krankenh.
Summa 32 Personen, darunter 8 Kind.
Den 4. Juni. Jn der Stadt.
Dem Hrn. Math. Huber, k. k. Hofthraterkaßier, s.
K. Carolina, alt 2 J. in d. Sailerg. N. 1065.
Dem Hrn. Joh. Paul Weiß, bg. Schwertfeg. s. T.
Anna M. alt 16 J. im Winterg. N. 564.
Dem Joh. Wagner, Brodsitzer, s. W. Theresia, alt
49 J. im Nothg. N. 645.
Franz Nottengruber, Schlossergf. alt 43 J. ist auf
d. Herberg an aufgeg. Lungenschwür. geb gestorb.
Vor der Stadt.
Dem Hrn. Simon Gaßner, Landschaftsmaler, s. K.
Wilh. Heinr. alt 2 J. zu Mariah. N. 106.
Dem Jos. Stöger, Tagl. s. K. Franz, alt 4 J. zu
Margaret. N. 30.
Dem Hrn. Andreas Zeller, Apotheker, s. K. Caro=
lina, alt 4 J. auf d. Wieden N. 71.
Dem Leop. Küberl, Tagl. s. S. Aloys, alt 12 J.
am Spitalb. N. 43
Eine unbek. Mannspers. d. Kleidung nach ein Tagl.
alt 76. J. ist tod gefund. word.
Jvan Nubeack, alt 19 J.
Jvan Komiak, alt 20 J.
Vastl Jnwazuk, alt 30 J.
Jos. Piger, alt 20 J.
Philipp Lesch, alt 40 J.
Binzens Woldino, alt 19 J.
Leop. Huebel, alt 20 J.
Vasil Termi⟨〈…〉⟩, alt 26 J.
Andreas Toth, alt 38 J. alle 9 Gem. im Militärsp.
Anton Siegl, Schreib. alt 40. J.
Rosalia Schlagmüller, Tagl. Wit. alt 45 J.
Cath. Eberlin, Wirths Wit. alt 65 J.
Jgnaz Harnetter, Schuhmach. alt 34 J.
Wenzl Prodaska, Tagl. S. alt 13 J. alle 5 im
allg. Krankenh.
Summa 23 Personen, darunter 4 Kind.
Den 5. Juni. Jn der Stadt.
Der Elis. Wetscher, Soldat. Wit. i. K. Magd. alt
6 J. auf d. Fischerstiege N. 450.
Vor der Stadt.
Fr. Elis. Poyn, vens. k. k. Hofkapelldien. Wit. alt
77 J. auf d. Wieden N. 447.
Joh. Georg Rosmelz, Bedient. alt 67 J. in der
Rossau N. 134.
Dem Jos. Eberl, Schuhmach. s. K. Anna M. alt
2 J. in d. Alstervorst N. 232.
Dem Hrn. Joh. Zißer, k. k. Hoftheatraltänz. s. K.
Carl, alt 3 J. auf d. Wieden N. 100.
Theresia Tandler, Wit. alt 84. J.
Sophia Weichselberger, alt 77 J. bede im Versorgh.
am Alsterb.
Sebast. Rieger, led. alt 19 J.
Paul Wurmböck, Strumpfwirkergs. alt 37 J.
Franz Novak, Schreih, alt 29 J. alle 3 b. Barmh.
Barthol. Baron, alt 30 J.
Veit Moshovsky, alt 29 J.
Math. Pitzek, alt 21 J.
Jedor Hrioruw, alt 24 J.
Casemir Czigala, alt 20 J.
Mich. Holstein, alt 41 J. alle 6 Gem. im Militärsp.
Laur. Baar, Klampfererlehrj. alt 14 J.
Albert Krammer, Löhnkutsch. alt 60 J.
Joh. Walsberger, Tagl. alt 46 J.
Franziska Wittmann, Uhrmach. Wit. alt 35 J.
Anna M. Meller, Diensten. alt 20 J.
Franziska Nix. Schloss. Wit. alt 50 J.
Maria A. Biringer, Webers Ehew. alt 75 J. alle
7 im allg. Krankenh.
Summa 23 Personen, darunter 3. Kind.
Den 6. Juni. Jn der Stadt
Dem Leur. Hoffer, herrs. Bedient. s. W. Maria
A. alt 46 J. in d. Judeng. N. 502.
Dem Paul Bodhorn, Proviantbäck, s. W. Maria
A. alt 50 J. im Elend N. 346.
Vor der Stadt.
Fr. Gertraud Madon, Wundarzt. Wit. alt 59 J.
in d. Alstervorst. N. 152.
Hr. Reichard Math. v. Schwarzenau, alt 68 J.
auf d. Laimgr. N. 22.
Andreas Helmer, gew. Wirth, alt 72 J. in s. H.
am Neustift N. 82.
Jos. Raab, Schuhmach. alt 64 J. auf d. Wieden
N. 392.
Der Fr. Regina Arft, bgl. Schneidermeist. Wit.
i. S. Gebast. alt 16 J. zu St. Ulrich N. 11.
Dem Hrn. Jos. Latour, k. k. Hoftüchenkaßier,
s. Fr. Elis. alt 32 J. auf d. Laimgr. N. 18.
Eva Auer, pens. k. k. Kutsch. Wit. alt 94 J. in i. H.
am ob. Neustift N. 12.
Dem Georg Stumberger, Hausinhab. s. W. Ma=
ria A. alt 40 J. am Himmelpfortgr N. 54.
Dem Ferd. Schaden, Tischlergs. s. W. Maria A.
alt 40 J. in d. Josephst. N. 31.
Dem Jos. Slabi, Schreib. s. K. Jos. alt 7 J. in
d. Alstervorst. N. 47.
Der Theresia Conrad, Schuhmach. Wit. i. K. Elis.
alt 1 J. auf d. Windmühl N. 32.
Fr. Eleon. Edle v. Gaupp, pens. k. k. Felbkriegs=
kommiss. Wit. alt 63 J. in d. Josephst. N. 50.
Dem Leop. List, Webergs. s. T. Maria A. alt 23
J. am ob. Neustift. N. 121.
Jos. Freywagner, Tagl. alt 56 J. auf d. Wieden
N. 128.
Dem Martin Schneider, Strohschneid. s. K. Clara,
alt 2 J. auf b Landstr. N. 273.
Matha Koppetz, Gem. alt 61 J. im Jnvalidenh.
Anton Geiger, alt 23 J.
D⟨〈…〉⟩ Gashimo, alt 19 J.
Fetko Romanowiz, alt 20 J.
Mich. Ferdel, alt 20 J.
Mich. Koczel, alt 30 J. alle 5 Gem. im Militärsp.
Fr. Sophia de Haut, bg. Schuhmachermeist. Ehew.
alt 75 J.
Jos. Schäfler, Schneid. alt 75 J.
Jos. Heckel, Bierabtrag. alt 55 J.
Bard. Dietrich, Handarbeit. alt 18 J.
Jos. Schulz, Bedient. alt 65 J.
Franz Trauner, Schweinhandl. alt 21 J.
Paul Mittersteller, Perükenmach alt 86 J.
Carolina Sartori, Dienstm. alt 20 J.
Magd. Goldbeck, Pfründl. v. gr. Armenh. alt 28 J.
alle 9 im allg. Krankenh.
Summa 32. Personen, darunter 3. Kind.
Todgefundene Mannsperson.
Von der Ortsobrigkeit der Herrschaft Säuring
im V. U. M. B. wird anmit bekannt gemacht:
daß den 6. d. M. Juny in den auf freyen
Felde auf der Viehweide nächst dem Orte
Säu=
ring stehenden Wasserbrunn eine vorher gäulich
durch unbekannte Thäter ermordete
Mannsper=
son, so nach Erkanntnuß zweyer beygezogenen
Wundärzte schon 3 Wochen darin gelegen seyn
dürfte, gefunden worden. Derselben ist nach
Befund das Membrum ab und der Bauch
auf=
geschnitten, das Gedärm ausgerissen und ein
ziemlich grosser Stein in die Bauchhöhle fest
ein=
gesteckt, s⟨olch⟩er mit einem noch nicht verblühten
Kornstrohband fest eingebunden, der Kopf und
die rechte Hand mit einem scharfen Jnstrument
abgehauen oder abgeschnitten, die linke Hand an
den linken Fuß beym untern Knöchel ebenfalls
mit einem derley Kornstrohband fest
angebun=
den, das Hemd, welches sehr schlecht, und von
rupfener Leinwand war, ihm ausgezohen, mit
ziem⟨l⟩ich grossen Steinen angefüllt, und mit
ei=
nem kurzen alten Riemen, der eine eisene runde
Schnalle hat, um den Leib gebunden worden.
Da w⟨e⟩der die Hand, noch der Kopf in diesem
Brunn noch sonst irgenwo gefunden werden
konn=
te, so können von denselben gar keine sonstig
nä=
here Z⟨e⟩ichen beschrieben werden, als daß man
von seiner linken Hand und übriger
Leibeskon=
⟨stitu⟩tion abnahm, daß er dürfte vom
Bauern⟨st⟩an=
de, ungefähr 20 oder 21 Jahre, mitterer Grösse
und nicht zu schwacher Persohn gewesen seyn.
Am Leibe hatte er nichts, als eine alte weiß
zwilchene sehr schlechte Hosen, und ein paar alte
weißwollene Strümpfe, wovon beede an der Ferse
einer mit einem etwas grössern, und einer mit
einem etwas kleinern blau tuchenen Flecke
gesti=
cket gewesen sind, welches aber nicht zu
vermu=
then, als ob diese seine eigene Kleidung gewesen
wäre.
Anzeige.
Verschiedene von mir acceptirte und bey
Ver=
fallzeit aus gründlichen Ursachen nicht eingelöste
Wechsels haben in ein und andern
Handlungs=
plätzen einiges Aufsehen verursachet, und mir
da=
durch einen äußerst nachtheiligen Ruf zugezogen.
Jch ersuche daher alle diejenigen, die einigen
Anspruch auf gedachter Wechsels zu haben
glau=
ben, sich damit an hiesige Hrn. Winzer &
Comp. zu wenden, mit denen ich mich desfalls
verglichen habe. Sollten ein und andere
Freun=
de nähere Aufklärung über diesen Vorfall zu
haben wünschen, so werden es auf Verlangen
gedachte Hrn. Winzer & Comp. dahier nebst mir
geben. Welches ich hiemit zu jedermanns
Nach=
richt und Rechtfertigung meines guten Namens
öffentlich anzeige. London den 27. April 1795.
Ludwig Kubach aus Wien.
Warnung an das Publikum.
Nachdem ich in sichere Erfahrung gebracht,
daß böse Leute unter den falschen Vorwand, als
wenn sie Forderungen an mich zu machen hätten,
und von mir keine Bezahlung erhalten könnten,
auf meinen Namen Geld zu borgen suchen, als
will ich hiemit öffentlich das gute Publikum für
solche Beträger warnen, mit der Erklärung,
daß ich weder jemanden etwas schuldig, noch
einer Geldaufnahme benöthiget sey, somit in
keinem Fall eine Zahlung des auf meinen
Na=
men fälschlich geborgten Geldes leisien werde.
Wien den 3. Juni 1795.
Anna Regina Schmidt, gebohr=
ne Rogalsky v. Rogadowitz.
Geld auszuleihen.
Zehentausend Gulden in baarem Gelde
wer=
den aber nur auf Häuser in der Stadt, oder
auch auf Herrschaften in Oesterreich gegen
aus=
weisender hinreichender Sicherheit gegeben; dann
sind auch verschiedene grössere auch kleinere
Po=
sten, jedoch nicht alles in baarein Gelde allda
zu erhalten, welche aber auch in die Vorstadt,
jedoch gegen Pupilarsicherheit gegeben werden.
Weiters sind auch allda verschiedene Häuser in
als vor der Stadt mit oder ohne Gärten zu
verkaufen, auch Landwirthschaften, Häuser auf
dem Lande, oder Herrschaften in Oesterreich zu
erfahren; nähere Ausku⟨n⟩ft erhält man in dem
Ballgässel wo die Schmiedte ist Nr. 975 der
Eingang bey dem grossen Thor rechts die
Stie=
ge im ersten Stock vormittag von 9 bis 12 Uhr,
und wird jenen, welche die Originaldokumenten
vorzeigen können nähere Auskunft gegeben.
Vortheilhaftes Anerbiethen.
Gegen sichere Hypothek werden 4 oder 5000
fl. baar, nebst einem grossen Bauplatz, gegen
1600 [Quadrat] Klafter, welcher in der gesündesten und
schönsten Gegend in Wien lige, und worauf
we=
nigstens 6 Häuser können gebauet werden, pr.
8000 fl. hindangegeben. Nähere Auskunft ist
in der Kärntnerstrasse Nr. 960 im
Niemerge=
wölb zum weissen Wolfen bey Herrn
Weizho=
fer einzuhohlen.
Gärtner sucht Dienst.
Ein Kunstgärtner, welcher in seinem Metier
wohl ersahren ist, sucht Dienst: er hat
Haupt=
sachlich von Treiberey und eng⟨li⟩schen Gärten
gu=
te Kenntniß, zugleich treibt er nicht nur altein
alle Gorten von Obstfrüchten, sondern auch die
Weinstöcke ohne Feuer oder Ofenhitze, und
kom=
men selbe so früh, als wenn sie mit Feuer
ge=
trieben wären, und werden fast noch schöner und
delikater, welches grosse Monarchen schon bezeugt
haben; das übrige werden seine gute
Rekom=
mendationen aus verschiedenen Ländern zeigen.
Er ist zu erfragen zu Mariahilf im blauen Bock
Nr. 25.
Reise=Gesellschafter wird gesucht.
Ein Rolsender, der in seinem eigenen bedeckten
Wagen von hier über Prag, Leipzig, Braun=
schw⟨e⟩ig und Hannover nach Hamburg zu reisen
gewilliget ist, wünscht sich bis dahin für
gemein=
schaftliche Kosten einen Reisegefährten. Nähere
Nachricht ist hierüber in der Kärntnerstrasse im
weißen Schwann im ersten Stock im Zimmer
Nr. 3 zu erfragen.
Reisegesellschaft wird gesucht.
Jn eigenem Neiswagen reiset jemand mit
ex=
tra Post nach Frankfurt, wer mitzureisen
ge=
denket, beliebe sich in der Leopoldstadt=Sperl=
gasse Nr. 476 im ersten Stock auf der hintern
Stiege um das weitere zu erkundigen.
Handlungskompagnon wird gesucht.
Man wünscht zu einer mit einer eigenen, al=
ten und aufrecht stehenden Fabrike verbundenen
Waaren=Niederlage in Wien sich mit einem
den Handlungsgeschäften und zu Führung des
diesfälligen Briefwechsels erfahrnen Mann, wel=
cher, um als Theinehmer an dem betreffenden
Handlungsnutzen selbst beytretten zu können, mit
einem eigenen Einlagsvermögen von 15000 ober
wenigstens 10000 Gulden versehen seyn soll,
zu vergesellschaften. Des Näheren wegen hat
man sich schriftlich oder mündlich an den k. k.
Herrn Hofagenten v. Broßlern, auf der hohen
Brücke Nr. 396 im 3ten Stock wohnhaft, zu
wenden.
Anzeige.
Die Klage, daß man an manchen
Sprach=
lehrer bey der vorzüglichsten Theorie, richtigen
Akzent und Vertrauli⟨ch⟩keit mit dem in guten
Gesellschaften herrschenden Tone vermisset, wäh=
rend andern diese letztern Eigenschaften ohne
gründliche Sprachkenntniß besitzen: war bis jetzo
nicht weniger gerecht als allgemein. Wir
ver=
nehmen daher mit Freude, daß sich eine Person
von anerkannten Verdiensten, welche vormals
ein öffentliches Amt in England bekleidet hat,
auf Anrathen ihrer Freunde entschließt ihr
Ta=
lent durch Unterricht in der englischen Sprache
gemeinnützig zu machen. Wir glauben diese
Person einem hohen Adel und andern Herren
und Damen um so zuversichtlicher empfehlen zu
bürfen, als wir uns überzeugt fühlen, daß sie
mit allen obigen Erfordernissen die neueste, leich=
teste und angenehmste Methode in Erlernung
der englischen Sprachen verbindet. Das Nähere
beliebe man zu erfragen im Kaffeehaus am
rothen Thurm beym Schahdenrüssel Nr. 674.
Weinschanks=Nachricht.
Einem verehrungswürdigen Publikum wird
diemit angezeigt, daß das Burgerspital in Wien
den 4. Juni das Schankhaus daselbst eröffnet
hat, und ihre eigenen beygeschaften ächten und
guten Weine wie vormals pr. 9, 11, 15, 18
und 24 kr. die Maß ausschänkt. Auch ist der
dem Bürgerspital zugehörige Keller am neuen
Markt neben dem Caffeehaus bereits eröffnet,
woselbst auch eigener Wein pr. 8 kr. die Maß
ausgeschänkt wird.
Gesundheitswässer.
Bey Andreas Hubmer, burgl. Handelsmann,
am neuen Markt zu den sieben Säulen, sind zu
bekommen nachstehende von einer löbl. medicini=
schen Fakultät ⟨a⟩pprobirte Gesundheitswässer, als:
Rohitscher Sauerbrunn, Egerischer deto, Billi=
ner Sauerbrunn in grossen Krügen, deto in
klei=
nen, Saidschitzer Bitterwasser in grossen Krügen,
deto in kleinen, Selterwasser und Stecknitzer
Mi=
neralwasser. Man kann alle diese Wässer
ein=
zeln und auch schon in ganzen Kisten verpacket
bekommen, und verspricht die beste Bedienung.
Um an Sonn=und Feyertägen mit obigen
Wäs=
sern bedienet zu werden, können sich Liebhaber
deshalb in der Wohnung zum schwarzen Rössel
neben dem goldenen Ochsen anfragen.
Mineral=und Gesundheitswässer.
Einem hochzuverehrenden Publikum wird
hie=
mit bekannt gemacht, daß in der seit
undenkli=
chen Jahren ohnehin schon bekannten
Hauptver=
schleiß Niederlage am Wildprätmarkt beym
blau=
en Jgel Nr. 571 alle Gattungen Jn=und
Aus=
länder=Mineral=und Gesundheits=Wässer frisch
angekommen, von der medicinischen Fakultät wie
gewöhnlich geprüft und ächt befunden worden,
und um folgende Preise täglich, auch zu allen
Stunden in der Nacht zu haben sind. Als:
fl. kr.
Robitscher..... – 20
Selterwasser.... – 45
Pyrmonterwasser.... 1 10
Eger Sauerbrunn, grosser Krug. – 48
– – – kleiner detto. – 33
Saldschitzer Birterwasser, grosser Krug – 20
– – – – kleiner detto – 13
Billiner Sauerbrunn, grosser Krug – 18
– – – – kleiner deto – 12
Füreder –.... – 20
Freudenthaler –... – 24
Sternberger –.... – 20
Sedlitzer Bitterwasser... – 18
Jn diesem Verschleißgewölbe, welches sich durch
promte Bedienung, und Aechtheit der Wässer,
durch unzäblige Jahre vorzüglich ausgezeichnet
hat, kömmt den Abnehmern noch der besondere
Vortheil zu statten, daß jeder nicht ächte oder
ungenußbare Krug oder Flasche, welches bey all
möglicher Sorgfelt doch nicht vermieden werden
kann, wieder zurück genommen, und gegen einen
andern ohne Anstand ausgewechselt wird. Üiber
die bey denen zwey Ausländerwässern erhödten
Preise schmeichelt man sich von dem
einsichtsvol=
ten Publikum um so gewisser entschuldiget zu
werden, da nicht Gewinnsucht, sondern lediglich
die bey dermaligen Umständen so sehr gestiegene
Frachtlohne die unvermeidliche Ursache ist. NB.
Durch Beweise vollkommen überzeugend, daß bey
den dermaligen Kriegsumständten nicht einmal
Bestellungen von Spaawasser in Loco können
gemacht werden, mithin auch kein frisches von
der Quelle ausser Land darf verführet werden,
so das sich die Niederlage mit jenen von aus
wärtigen H. Spediteuren vielfältig angetragenen
alten Spaawasser nicht abgeben wollen, ist
dero=
haben für dieses Jahr alhier gar keines zu
be=
kommen.
Robitscher..... – 20
Selterwasser.... – 45
Pyrmonterwasser.... 1 10
Eger Sauerbrunn, grosser Krug. – 48
– – – kleiner detto. – 33
Saldschitzer Birterwasser, grosser Krug – 20
– – – – kleiner detto – 13
Billiner Sauerbrunn, grosser Krug – 18
– – – – kleiner deto – 12
Füreder –.... – 20
Freudenthaler –... – 24
Sternberger –.... – 20
Sedlitzer Bitterwasser... – 18
Jn diesem Verschleißgewölbe, welches sich durch
promte Bedienung, und Aechtheit der Wässer,
durch unzäblige Jahre vorzüglich ausgezeichnet
hat, kömmt den Abnehmern noch der besondere
Vortheil zu statten, daß jeder nicht ächte oder
ungenußbare Krug oder Flasche, welches bey all
möglicher Sorgfelt doch nicht vermieden werden
kann, wieder zurück genommen, und gegen einen
andern ohne Anstand ausgewechselt wird. Üiber
die bey denen zwey Ausländerwässern erhödten
Preise schmeichelt man sich von dem
einsichtsvol=
ten Publikum um so gewisser entschuldiget zu
werden, da nicht Gewinnsucht, sondern lediglich
die bey dermaligen Umständen so sehr gestiegene
Frachtlohne die unvermeidliche Ursache ist. NB.
Durch Beweise vollkommen überzeugend, daß bey
den dermaligen Kriegsumständten nicht einmal
Bestellungen von Spaawasser in Loco können
gemacht werden, mithin auch kein frisches von
der Quelle ausser Land darf verführet werden,
so das sich die Niederlage mit jenen von aus
wärtigen H. Spediteuren vielfältig angetragenen
alten Spaawasser nicht abgeben wollen, ist
dero=
haben für dieses Jahr alhier gar keines zu
be=
kommen.
Nachricht
Peter Siebenhandl, Bandagenmacher, hat
nach einer von der hiesig löbl. medicinischen
Fakultät gepflogenen Untersuchung, von der
hochl. k. k. ni. öst. Landesregierung die
Er=
laubniß erhalten, nachstehende Bruchbänder zu
verfertigen und öffentlich zu verkaufen: als
Suspensorien ohne Bauschen, deto mit
Bau=
schen und elastischer Feder, einfache ordinäre,
doppelte ordinäre, Bandagen mit
meßinge=
nen Bauschen, mit Druckerl und elastischer
Feder, deto mit blechernen Bauschen, Druckerl
und elastischer Feder, dergleichen doppelte mit
Druckerl und elastischer Feder, einfache und
doppelte mit elastischer Feder ohne Druckerl,
doppelte mit zwey elastischen Federn ohne
Dru=
ckerl nach der neuesten Art, Nabelbänder mit
und ohne Federn, noch verschiedene Bandagen
für Frauenzimmer, dann Löffelbandagen, wo
der Bruch nicht kann eingebracht werden, auch
alle Gattungen kleine Kinderhandagen. NB.
Die Federbänder sind ohne Unterband zu
tra=
gen. Da er sich schon seit dem Jahre 1774
auf die Vorfertigung dieser Bandagen
verle=
get und es so weit brachte, daß selbe den
französischen gleich sind, auch von den
erfah=
rensten Meistern dieser Kunst erprobt befunden
worden, und nicht nur hier in Wien, sondern
auch im Auslande grossen Absatz hat, so zwar,
daß diejenigen, welche schon solche Bandagen
von ihm genommen, mit der größten
Zufrie=
denheit ihm wieder um solche ersucht, und das
Zeugniß abgelegt haben, daß seine Bandagen
in allen Bemühungen bey Tag und Nacht
vor=
treflich gut sind: dies hat ihn bewogen, je=
nen, denen er noch nicht bekannt ist, sich
be=
kannter zu machen, um sie mit seinen
mechani=
schen Bandagen zu allen Zeiten auf das beste
zu bedienen. Von jenen, die sich nicht
wol=
len zu erkennen geben, bittet er sich nur das
Maß und die Seite zu bestimmen, damit er
die Bandagen darnach einrichten kann. Seine
dermahlige Wohnung ist in der Josephstadt in
der Kaisergasse im Malerischen Haus Nr. 169
nächst der Löwenaphotheke zu ebener Erde auf
die Gasse. – Bey ihm sind auch verschiedene
Maschinen für buklicht ausgewachsene Kinder
um gerade zu wachsen, wovon Proben gemacht
worden sind, zu haben.
Bandagenmacher.
Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um
Er=
laubniß, hier in dieser Haupt=und
Residenz=
stadt Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
1795.
Nro. 47.
wie solche von den Herrn Doktoren und
Aerz=
ten nach Beschaffenheit der Umstände für
un=
schädlich befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und
un=
schädlich befundenen Proben, auch die
gnädig=
ste Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen
Gat=
tungen von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter
Bauch=
gurten, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu
ver=
schaffen, und hoffer, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem
hoch=
geehrten Publikum für ihn die beste
Empseh=
lung bewirken werden. – Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärntnerstrasse beym Daniel in der
Löwen=
grube Nr. 1078 im Glaserergewölb.
Wanzenvertreiber.
Johann Huschauer dayket höflichst den
Herr=
schaften und geehrten Publikum für den großen
Beyfall, den er sich durch seine von der löbl.
medizinischen Fakultät unschäblich erkannte Mittel
in Vertreibung der Wanzen erworben hat. so,
daß er von Herrschaft zu Herrschaften
anrekom=
mandirt wird, und das Lob hat, daß er aus
allen, die sich jemals hervorgethan, dieses
Jn=
sekt zu vertreiben, der bewährteste sey. Er
ver=
treibt dieß Ungezieser aus Rohrwänden und
Ge=
mäuer, gemalten und spalirten Zimmern, Goffen
und Sesseln, Thür=und Fensterstöcken, einge=
legten und lakirten Bettstätten, vergoldten
Laub=
werk und Gesimbsen, mit Silber und Goldborden
gezierten Babilion=und Baldachinbettstätten,
ohne Geruch und Befleckung, ja was schon
be=
fleckt ist wird theils gänzlich verschönert, oder
doch um vieles verbessert. Er bittet, wenn es
in etwas fehlen sollte, ihm dies wissend zu
ma=
chen, so wird er diesen Fehler une⟨n⟩tgelilich
ver=
bessern. Wer also verlangt von diesem
Unge=
ziefer befroyet zu werden, beliebe auf ein Zettel
den Grund, Gasse, Hausnumer und Stock, wo=
hin er kommen soll, zu schreiben, um die
Sa=
chen zu besichtigen, und behandeln zu können,
diesen Zettel aber in der Stadt am Kohlmarkt
in das Tabackgewölb des Hrn Johann Sedmann.
oder in der Naglergasse bey Hrn Joseph
Husch=
auer, bürgl. Waldhorn=und Trompetenmacher,
oder in der Leopoldstadt in der Jägerzeil in
sei=
ner Wohnung beym Föderl Nro 1 im ersten
Stock abzugeben.
Nachricht.
Mit gnädigster Erlaubniß hat Mathias
Sin=
hofer von Brünn, durch mehrere Jahre bey
Herr=
schaften und niedern Standespersonen das
Unzie=
fer der Wanzen vertreiben, und bey der
medizi=
nischen Fakultät für gut befunden worden, nach
gepflogener Untersuchung mit hinlänglichen
At=
testaten versehen ist. Nebst seinen beywilligen
Dienst jedermann ergebenst anerbiete. Besagter
Salben womit Ecke, Spaltenritze der Bettstatt,
Rahmen, Mauer, und wo sonsten sich
derglei=
chen Ungeziefer, befinden auszurotten. Er hatte
die Ehre vor einigen Jahren viele Salben zu
verschleißen; wenn jemand sagen kann, daß nach
approbirten Salben etwas sich zeigen thut, so
will er solche ohnentgeltlich aussaubern; das
Pfund Salben wird verkauft a 1 fl. 12 kr. Sei=
ne Logierung ist bey dem weissen Löwen auf dem
Salzgrieß Nr. 435 im Gastzimmer zu erfragen.
Nachricht von Chinesischen Malereyen.
Franz Ant. v. Scheibtl, Naturalienmaler,
gibt sich hiemit die Ehre einem hohen Adel und
verehrungswürdigen Publikum anzuzeigen, daß
er von seiner Reise aus Koppenhagen eine
voll=
ständige Sammlung Chinesischer Figuren
mitge=
bracht habe. Sie enthält, nebst aller Kaiser,
aller Chinesischen Stände, Kleidertrachten, und
Handlungen, insbesondere aber 1) den dortigen
Staatsrath, die Gerichtsbarkeiten, und das
Mi=
litär; 2) alle Arten von Künstlern und
Professi=
onisten in 187 Blättern; 3) die 4 Chinesischen
Hauptprodukte, als, die Pflanzung des Thee
in 19 Blättern, des Porzelain in 27 Blättern,
die Pflegung des Seidenwurms, in 18
Blät=
tern, und die Bauung des Reises in 25
Blät=
tern von ihrer Entstehung bis zu ihrer
Ausfuhr=
dann 4) einige sehr sehenswürdige Prospekte, und
5) Segel und andere Schiffe in 25 Blättern;
wie auch 6) eine reichhaltige Parthie Jnsekten
mit ihren Generazionen, und besonders
sehens=
würdige Papillonen in 24 Blättern. Er läßt
sich zwar hier in kein besonders Detail über die
sehenswürdigen Eigenheiten dieser Stücke ein,
sondern schmeichlet sich mit Zuversicht, daß diese
Sammlung, welche überhaupt sowohl in
Rück=
sicht der Gegenstände selbst, als auch des
rich=
tigen Kolorits eine äußerst interessante Gallerie
bildet, und den Beyfall des Natur=und Kunst=
tebhabers erhalten werde. Sie ist zu sehen auf
dem sogenannten Platzt beym Egyptischen Joseph
Nr. 2 im ersten Stock, und zwar von 3 bis 6
Uhr Nachmittag. Sollten hohe Herrschaften
diese Sammlung in ihren Wohnungen zu sehen
wünschen, so ist derselbe bereit, solche gegen
(Discretion) hinzubringen. Wer in das Haus
kommt, und die Sammlung allda besehen will,
zahlt die Person 20 kr. Es ist allda auch ein
Paperl (weis Würbel) genannt von der Jnsel
Martinik, nebst einer großen Flüg sammt
Mu=
sikalien um billigen Preis zu verkaufen.
Bey Aloys Doll,
Buchhändler am Stephansfreydhofe im deutschen
Hause ist zu haben:
Der Homännische Stadtatlas, oder Schauplatz
berühmter Städte, Vestungen, Gegenden,
Grundrisse, fol. Nürnberg 1762, statt 18 fl.
um 7 fl. 30 kr.
Der Homännische Natur=und Kunstatlas in 62
Karten, worunter auch Schillingers
Bau=
kunst mit Einleitung, statt 14 fl. um 6 fl.
Atlas von Böhmen, in 15 Karten, statt 3 fl.
um 1 fl. 45 kr.
– – von der Schweitz in 20 Karten, statt
4 fl. um 2 fl.
Homännischer Atlas von Schlesten, 20 Blatt,
auf groß Jmperial=Papier, statt 10 um 5 fl.
Atlas Poloniæ & Lithuaniæ, editus
Regio-
mon⟨t⟩i cum permissu Acad. reg. Berolin 16 Karten, anstatt 15 fl. um 6 fl.
Atlas coelestis Studio I. G. Doppelmajeri
edentibus heredibus homannianis, mit 30
Karten, sol. statt 6 fl. um 2 fl. 30 kr.
Atlas nouvel de la societé cosm graphique
mis au jour par les heretiers de Homann
á Nüremb..1748. statt 7 fl. 30 kr. um 3 fl.
Köhlers Schul=und Reiseatlas, in quersol. 1 fl.
30 kr.
Eine sehr gute Karte vom Rheinstrohm von
Ba=
sel bis Maynz, entworfen von den fürstl.
Oetting. Hauptmann J. C. Fuchs, 1707. 17 kr.
Die Karte von Ungarn, von Sam. Krieger,
auf holländ. Papier illum. 45 kr. schwarz 36 kr.
Pennannt brittische Thiergeschichte, illum Kupf.
1tes Heft sol. Augsb. 1777 statt 3 fl. um 2 fl.
Dannreiter (F. A) 24 Garien=Grundriße neu
entworfen, fol das. 1 fl.
Pozzo (And.) der Mahler und Baumeister
Persvektiv, 2 Theile mit Kupf. fol. Augsb. 6 fl.
Sturm (Leonh.) der erneuerte Goldmann oder
die ganze Civilbaukunst in vollständigen
An=
weisungen, fol das. statt 16 fl. um 9 fl.
Deirers (Paul) fürstlicher Baumeister, 2 Theile
fol das. statt. 9 fl. um 6 fl.
Bey Joseph Stahel u. Comp.
Buchhändlern, in der Wollzeile, ist ganz neu
zu haben:
Girtanners (Christoph) distorische Nachrichten
und politische Betrachtungen über die
französi=
sche Revolution, 10ter Band, gr. 8. Berlin
1795. 2 fl. 15 kr.
Ebenderselbe Band in klein 8. 1 fl. 15 kr.
Ebendasselbe Werk alle 10 Bände in gr. 8. 18
fl. 15 kr.
– – – – – in klein 8. 10 fl.
Jn der Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse neben dem Todtenkopf Nr. 220
sind nebst vielen andern Büchern zu haben:
Architecture hydraulique, qui comprend,
I'Art de diriger les Eaux, de la mer, &
des Rivieres á l'avantage, de la Defense,
des Places, du Commerce, & de
l'Agri-
culture, par Mr. Belidor, 4 Volumes,
avec une quantité, deplanches & figures.
gr. 4 à Paris. 1788. 54 fl.
Recueil de Plans des Balailles, Sieges &
Combats, arrivés dans les Expéditions
memorables de la Guerre, VII ans, pour
servir a l'intelligence, des Oeuvres
post-
humes; de Frédéric II. Roi de Prusse,
grand Folio. à Amsterdam. 1789 relié
en Carton. 10 fl. 45 kr.
Lettres originales, de Mirabeau, ecrites
de Donjon de Vincennes pendant les
Année 1777 à 1780 contenant tous les
Détails, sur sa Vie, privée, ses malheurs
& ses Amours avec Sophie, Ruffei
Mar-
quise de Mounier, recueillies, par
Ma-
nuel, Citoyen françois, 4 Tomes. gr.
12 a Paris. 1792. 6 fl.
Le Sainte Bible contenant l'ancien & le
nouveau Testament, traduit en françois
sur la Vulgate, par Mr. le Maistre de
Sacy, nouvelle édition ornée de 300
fi-
gures, gravées d'après les Dessins de
Mar-
lier, XII Livraisons, imprimées sur
Pa-
pier-Velin, par Didot le jeune. Exem-
plaire magnifique gr. 8. à Paris. 1789 à
794. 54 fl.
Dictionnaire (le petit) des Voyageurs, fran-
çois
çois-allemand & allemand-françois
con-
tenant les mots les plus usités, pour aider
aux Etrangers, a se faire entendre chez
les deux Nations, 12mo à Berne 1793
1 fl. 8 kr.
– – raisonnéuniversel d'histoire naturelle
contenant l'histoire des Animaux, Vegé-
laux & des Mineraux & celle des Corps
céléstes, der Météores & des autres prin-
cipaux Phénomenes, de la Nature avec
l'histoire des trois Regnes &c. par
Val-
mont Bomare, 4ieme édition revue &
augmentée 15 Volumes. gr. 8. à Lyon.
1791. 30 fl.
Bey Johann Schulmeister,
bürgerl. Buchbinder, in der Wollzeile Nr. 808
sind folgende sehr brauchbare Bücher um
bey=
gesetzte äußerst wohlfeile Preise zu haben:
31 Clairacs (des Ritters v.) von der
Befesti=
gungskunst im Felde, mit sehr vielen Kupf.
gr. 4. Breßlau 1755., statt 4 fl. 30 kr., in
Ruck und Eckband um 1 fl. 8 kr.
32 Davidis Cornelii de Courcelles, Descri-
ptio Iconum Muscolorum Plantæ Pedis,
cum Figuris, 4to maj Amstel. 760 40 kr.
33 Brevis Notitia Urbis Veteris Vindobonæ
ex Vatiis Documentis cellecta, mit
beyge=
fügten grossen Plan von der Stadt Wien, 4to
maj. Vindob..764. ganz neu in steifen Band
um 40 kr.
34 Theophrasti, de Plantis (Liber
singula-
ris & Rarus) 4to Bononiæ, 1561. in
Per=
gamentband um 45 kr.
35 Conspectus Chemiæ theorotico-practicæ
in forma Tabularum representatus, in
qui-
bus Physica præsertim subterrane2 & Cor-
porum naturalium Principia, Proprietates
Vires &c. ex Dogmatibus Becheri & Stah-
lii explicantur, curante Junckero, 4to
Halæ-Magdeburg. 1730, statt 6 fl. in
Le=
derband um 51 kr.
36 Bottoni (Alberti) de Morbis libri tres,
4to maj. Venetiis 1588. – Beygebunden
Fracastorii (Hieronimi) Opera omnia,
4to Venetiis apud Juntas 1584, statt 4 fl.
30 kr. in Pergamentband um 51 kr.
37 Le Noble (des Herrn) Schule der Welt,
oder Unterweisung eines Vaters an seinen
Sohn zu einer guten und anständigen
Lebens=
art in der Welt, 6 Bände, a. d. Franzöns.
8. Lindau 1766., statt 4 fl. 30 kr. ganz neu
um 1 fl.
38 Spons (Jakob) Reisebeschreibungen durch
Jtalien, Dalmatien, Griechen=und
Morgen=
land, mit vielen Kepfern. – Beygebunden
Taverniers perstanische Reisen, – item
des=
selben indianische Reisen ⁊c. sol. Nürnb. 1781.
in Lederband 2 fl. 20 kr.
39 Josepha Flavit des berühmten jüdischen
Ge=
schichtschreibers sämtlichen Historien, mit
vie=
len Holzschnitten, fol. statt 8 fl. in
Schwein=
lederband um 2 fl.
40 Vollkommene Beschreibung des afrikanischen
Vorgebürges der guten Hoffnung, wie auch
von den Einwohnern der Hottentotten, ihrer
Sitten und Gebräuchen ⁊c. 3 Theile, mit
vie=
len Kupf. fol. Nürnb. 1791 in steifen Band
2 fl.
Neue Musikalien.
Bey Artaria und Komp., Kunsthändlern am
Kohlmarkt, sind zu haben:
Mozart Ouvertur aus der Opera, la Clemenza
di Tito, für das Clavier gut übersetzt, 24 kr.
deto Marsche aus der nämlichen Opera, 12 kr.
Haydn neue Simphonie in G, mit dem so sehr
beliedten Andante für das ganze Orchester,
Nr. 21. 2 fl. 30 kr.
Girowetz 3 neue Quartetten für Flauto, oder
Violino primo, Violino secondo, und
Vio-
loncello, helftes Werk, 2 fl. 30 kr.
Rolle Serenata per due Violini, 2 Viole e
2 Corni, 2 fl.
Steibelt Concerto per Clavicembalo o Piano
Forte, 3 fl. 30 kr.
Fränzel 3 Quartetti per 2 Violini, Viola e
Basso, Opera 1, 2 fl. 30 kr.
detto 3 Quartetti, Opera 2, 2 fl. 30 kr.
Musikalien.
Bey Joseph Heidenreich in der Leopoldstadt
hin=
ter dem Theater in der Schmelzgasse Nr. 456
bey dem kleinen Ring im Laden sind folgende
Stücke gegen Bestellung zu haben:
Der Spiegel von Arcadien, des H. Süßmayr,
von mir blos allein in 8 stimmige Harmonie
übersetzt a 2 Oboe, 2 Clarinetti, 2 Corni,
2 Fagotti, 9 fl.
Ganbare gebrauchte Opern und Melobramen in
Partituren mit Büchel, als:
Christliche Judenbraut, von Paneck.
Abgeredte Zauberey, von Grettri.
Adelheid von Veldheim, von Grätz.
Erndekranz, von Hiller.
Ariadne auf Naxos.
Bäurische Marquis, von Galuppi.
Beyde Antons, erster, zweyter und britter Theil.
Don Juan, von Mozard.
Drey Sultaninnen, Krönungsceremonie.
Dorfdeputirten, von Schubauer.
Eifersüchtige Bauern, von Sarti.
Entführung aus dem Serail, von Mozard.
Erwin und Elmire, von Andre.
Trofonio, von Salieri.
Verstellte Liebhaberin, von Paistello.
Verwandelte Weiber, von Hiller.
Was erhält die Männer treu, von Umlauf.
Wilden, von Dalirac.
Freytagsreisen, von Spindler.
Gute Mädchen, von Piccini.
Geadelte Bauernmädchen, von Sachini.
Rothe Käppchen, von Ditters.
Rauchsangkehrer, von Salieri.
Spiegelritter, von Kozebue.
Narrenspiral, oder Schule der Eisersüchtigen,
von Salieri
Pyramus und Tisbe, von Spindler.
Milton und Elmire, von Andre.
Lottchen am Hofe, von Andre.
Dergleichen sind noch bis 50 Stücke zu haben.
Fortepiano zu verkaufen.
Es ist 1 grosses Fortepiano von einem guten
Meister täglich zu verkaufen. Kauflustige können
sich deshalb am Graben in Schlossergassel im
Krammerischen Bierhaus Nr. 597 im 2ten Stock
anmelden.
Zwey Forte piano zu verkaufen.
Jm Grasserischen Haus Nr. 570 unter den
Tuchlauben im ersten Stock steht ein Forte-piano auserlesen schönen Magontholz und feinster
Arbeit, es hat einem so ungewöhnlich starken
Ton, daß es 2 neben ihm stehende überstimmen
würde, dann kann man darauf so piano spielen,
daß es ganz dem sansten Ton einer Harmonie
gleicht, kurz seine innere Güte entspricht
vollkom=
men dem schönen äußeren Baue. Dann ist auch
ein großes englisches Forte-piano von
unge=
wöhnlich seltener Art, denn es geht bis in das
5mal gestrichene C, und kann in einem
Augen=
blicke um einen halben Ton höher oder tieser
gestimmt werden, von schöner Arbeit
ebenda=
selbst zu verkaufen.
Nachricht
der k. k. privil. Argent-hagée Fabrik in der
Naglergasse am Haarhof Nr. 189.
Joseph Heinrich Begmann, k. k. privil. Ar-
gent-hagée=Fabrikant hat die Ehre einen
ho=
hen Adel und verehrungswürdigen Publikum
be=
kannt zu machen, daß man bey ihm alle
Gat=
tungen Argent-hagée=Waaren nach dem
neue=
sten Geschmack studen kann, als Suppen=Töpf,
Schüsseln, Teller, Vorleg Eß=und Caffeelöffeln,
Messerschallen, Caffee=Milch=und Theekandeln,
Reschu, Lavor, Gläser=Tassen, Eßig=und Oehl=
Chokolade und Caffee=Aufsätze, verschiedene
Schreibzeuge, Zuckerschachteln, malzfässer
Giran=
dolles, Spiel=und Tafelleuchter, auch derley
silberblatirte und bronce. Auch werden bey ihm
alle Gattungen alter Arbeiten auf das beste re
novirt, und gleichsam wieder neu gemacht, Da
er selbst der Erzeuger seiner Waaren ist, und
sowohl für deren Güte und Dauer sich
verbür=
get, als auch die billigsten Preise abschliessen
kann, so hoft er den geneigtesten Zuspruch. Auch
verfertigt derselbe alle Gartungen selbene und
ka=
nefasene Parapluie, dergleichen werden auch bey
ihm um den billigsten Preis ausgebessert.
Hammerschmiedswaarenverschleiß.
Gabriel Helm, welcher von einer hohen
Lan=
desstelle zufolge hoher Verordnung die
Erlaub=
niß zu Eröffnung eines Lagers seiner überhaupt
erzeugenden Hammerschmiedswaaren erhalten hat,
macht dem hochschätzbaren Publik⟨u⟩m, insonder=
heit aber den Herren Gattlern, Schmied=Schlos=
sermeistern und Maschinenbereitern bekannt, daß
er allhier in der Stadt in der Johannsgasse Nr.
1004 neben der fürstlich Schwarzenbergischen
Murauer=Eisenniederlage in seinem errichteten
Gewölbe, alle Gattungen von
Hammerschmied=
waaren, insonderheit aber zu den Wägen, ganz
eisene Bäum, Bögen, zu verkleideren Bäumen,
ingleichen Bögen mit kurzen Federn, sowohl mit
Kanniß als glatt, eisene Axen, Axmuttern, Leg=
eisen und Vorhauben; Schmied=und
Schlosser=
ambos; Vorschläghämmer, und andere
verschie=
dene Hammesschmiedswaaren in billigsten
Prei=
sen nach den allda zu jedermanns Einsicht
be=
stehenden Preiskurant verkaufer werden. Nicht
minder können von allen Gattungen derley
Ar=
beiten zu Maschinen und Mühlwerkern nach
Mu=
ster gefrümet werden, zu welchem Ende sich dann
sowohl wegen des Verkaufes und Bestellung an
den fürstl. Herrn Niederlagsfaktor allda zu
ver=
wenden seyn wird.
Apotheke.
Auf einer Hauptstrasse in der Stadt Wien
ist eine Apotheke in besten Stand zu
überneh=
men, und sich dessentwegen bey Hrn. Franz
Karl Höcksteiner, bürgl. Spezerey=und
Mate=
rialhandler zum goldenen Fassel im Sternhof
Nr. 267 zu erkundigen.
Wägen zu verkaufen.
Jn der Währingergasse nächst dem
Lichten=
thal Nr. 117 ist ein viersitziger, und zum
pa=
cken auf Reisen sehr wohl gebauter R⟨e⟩isewagen
mit ganz eisenen Bäumen, aufrecht stehenden
Federn, eisenen Achsen, das Gestell roth
an=
gestrichen, der Kasten braun lakirt, mit einen
Magazin versehen, und mit grünen Tuch
ge=
füttert, auch ist freye Aussicht von vorne zu
ha=
ben, der Reisebock auf Springfedern auf der
hintern Brucken gesetzt, dann ein 4sitziges ganz
gedecktes Reisekalleß, mit Schwanenhälsen, Schne=
ckenfedern, und Spritzleder, einen Magazin, grün
angestrichen, und inwendig mit weissen Tuch
ge=
füttert, täglich zu verkaufen. Kauflustige können
selbe allda besehen, und sich des Preises wegen
bey dem dasigen Hausinhaber erkundigen.
Pferd und Wägen.
Zwey fünfjährige wohlgebau⟨t⟩e Siebenbürger
Braun, Wallachen, 15 1∫2 Faust hoh, Lang=
schw⟨e⟩if, ohne allen Mängel, im reiten und
fah=
ren brauchbar, dann ein modernes Pierutsch in
guten Stand, auf stehenden Federn, eisenen
Bögen und Axen, ein englischer mit seinen Tuch
ausgemachtes, sehr wenig geführter Schwimmer,
mit einem Rücksitz und platirten Verzierungen
rerseden, auf stehenden Federn, eisenen Axen
und Bögen, zwey Reitsättel, wie auch ein
Ses=
sel mit Triebwerk um sich im Zimmer durch
Hül=
se eine Dieners Bewegung verschaffen zu
kön=
nen, sind täglich zu verkaufen. Kauflustige zu
einem, oder anderen belieben sich nächst dem
ro=
then Thurm in der Kohlmessergasse Nr. 671 im
ersten Stock zu melden.
Pohlnische Pferde, sammt einem
überführ=
ten Ralleß zu verkaufen.
Es stad täglich bey der goldenen Kugel auf
der Wieden zwey pohlnische Pferde, 6jährig,
Braun, Wallachen, 15 Faust hoh, sammt
ei=
nen Kalleß, zu verkaufen. Kauflustige haben
sich dieserwegen in der Kärntnerstrasse zur
stei=
nern heiligen Dreyfaltigkeit Nr. 937 im 2ten
Stock anzufragen.
Pferd zu verkaufen.
Es ist ein vierjähriges fehlerfreyes Pferd, ge=
gen 15 Faust hoch, eine Stutte, und von der
Farb ein Fucks; dann eine fast ganz neue
Wein=
presse samt Zugehör täglich zu verkaufen. Lieb=
haber können die nähere Auskunft täglich um 11
Uhr Vormittag auf der hohen Brücken im alten
Futteramt Nr. 294 im zweyten Stock einhohlen.
Pferde zu verkaufen.
Jm Wirthshaus zur heiligen Dreyfaltigkeit
hinter dem hohen Markt Nr. 496 sind zwey
lichtbraune Siebenbirgen, 17 Faust hoch, um
360 fl. zu verkaufen.
Pferde zu verkaufen.
Es sind täglich in der Singerstrasse Nr. 920
zwey Pferde zu verkaufen Kauflustige haben
sich dieserwegen daselbst in dem Stall, oder beym
Hausmeister anzufragen.
Gewölber zu verlassen.
Jn dem sogenannt von Schmerlingischen Haus
Nr. 791 in der obern Bäckenstrasse, dem
Uni=
versitätsgebäude gegenüber, ist ein geräumiges
mit einem ordentlichen Holtze versehenes Gewölb
von jetzt an, dann auf nächstkünftige Michaelizeit
d. J. 3 grosse Gewölber auf die Hauptgasse
heraus, wovon eines nebst grossen Handgewöl=
beren allererst zugerichtet wird, zu verlassen, und
können sich Bestandlustige des nätzeren beym
Hausmeister erkundigen.
Gewölber zu verlassen.
Jn der grünen Angergasse nächst dem
Ban=
kohaus Nr. 885 sind zwey offene
Verkaufgewöl=
ber zu verlassen, darum sich bey dem
Hausmei=
ster zu erkündigen ist.
Wohung wird gesucht.
Es wird eine Wohnung in einer Vorstadt
in=
nerhalb den Linien von 5 — 6 Zimmern zu
ebener Erde gesucht, worunter aber eines sehr
geräumig seyn muß, auch mit einer Kuchel und
Holzlage versehen seyn soll. Herr Hausinhaber,
welcher nun eine dergleichen beschaffene Wohnung
leer, um solche gleich beziehen zu können, in
seinem Hause hat, wird ersucht, die Vorstadt,
den Grund, die Gassen, das Haus mit ihrem
Nr. schriftlich dem deutschen Zeitungs Comptoir
in der Rauhenstaingasse zu überschicken, um den
Augenschein nehmen zu können.
Wohnung zu verlassen.
Jn der vordern Schenkenstrasse im fürstl. Karl
Auerspergischen Majorathause Nr. 27 ist im
zweyten Stock eine Wohnung mit 1 Vor=und 7
Wohnzimmern, worunter 5 Stück parquetirt,
und ausspalirt sind, einen dazugehörigen
Holz=
keller monatlich, viertel halb oder ganzädrig,
mit oder ohne Meubles, jedoch ohne
Pferdstal=
lung und Wagenschupfen, alltäglich zu verlassen,
und ist sich dieserwegen im gedachten Haus beym
Hausverwalter zu erkundigen.
Wohnung zu verlassen.
Jn der Kellerhofgasse in Haus Nr. 1380 im
ersten Stock ist eine eingerichte Wohnung von 3
Zimmer, mit ganz separirten Aufgang, monat=
lich oder vierteljährig zu verlassen, und das
meh=
rere allda zu erfragen.
Wohnung zu verlassen.
Am Rennweg Nr. 22, außer der Oekonomie
Commißion, ist eine kleine Wohnung zu ebender
Erde, von 6 Zimmern, sammt einer kleinen
Kü=
che, einer Holzlage, einem kleinen Keller und
auch kleinen Gärtchen, mit etwas
Baumfrüch=
t⟨e⟩n für den Sommer zu vermiethen; es ist sich
für das übrige bey dem Gärtner allda anzufragen.
Hans zu verlassen.
Auf der Maurer ist das Haus Nr. 108 mit
einem Stockwerk, bestehend aus 22 Zimmern,
2 Sprisen, 2 Kucheln, 1 Keller, 2 Einsetzen,
Stallung auf 12 Pferde u. s. w. sammt dabey
besindlicher Einrichtung und Garten, alltäglich
zu verlassen, und sich dieserwegen bey Hrn.
Joseph Kißting d. N. Dr. Hof=und
Gerichts=
advokaten am Peter Nr. 549 im 3ten Stock zu
erkundigen.
Haus sammt Garten zu verkaufen.
Auf der Landstrassen Nr 262 in der
Rauch=
fangkehrergasse ist das mit 10 abgetheilten
Woh=
nungen versehene sogenannte Taubenschmidtische
Haus sammt Garten und Sallettel zu
verkau=
sen, dann bestnder sich dabey ein schöne Keller
auf 3000 Eimer Wein, ein grosser Stadel mit
dopp lien Böden und ein mit gutem Wasser
versehinen Brunnen. Karflustige belieben sich
am Neustift Nr. 73 beym burgl. Seiffensteder
Hrn. Jakob Perl zu melden.
Haus neben der rothen Mühl zu verkaufen.
Zu Mei⟨d⟩ling nächst Schönbrunn ist das Haus
Nr. 43 zu verkaufen. Dieses Haus empfiehlt
sich besonders durch die angenehme Gegend und
prächtige Aussicht. Der Umfang desselben ist
groß, und durch seine natürliche Lage angenehm
abwechs⟨e⟩lnd. Bey dem Eingange in der Ebene
führt der Weg zwischen Traubengeländer und
fruchtbaren Bäumen zur nach und nach
zuneh=
menden Anhöhe des Hauses hin, wo sich die
ganze schöne Gegend rundumher dem Auge
dar=
stellt. Rückwerts des Hauses gegen Mittag
be=
findet sich ein Obst=und Küchengarten, worin
ein langer Traubengang von den besten
Gat=
tungen Reben angebracht, und alle Gänge mit
Weinhecken besetzt sind. Mitten durch den
un=
tern Garten fließt ein kleiner Bach aus der Quelle
des Schönbrunnerschlosses. Anbey befinden sich
noch 4 Brünne, und eine große Bleiche. Das
Haus selbst besteht aus einigen theils sehr
ge=
räumigen, theils kleinen Zimmern, und
beson=
ders schöne Sommerwohnungen, einen großen
Keller, und eine Remise, nebst anwendbaren
Be=
bältnissen für Stallungen. Des weitern hat man
sich eben allda zu erkundigen.
Lic. Widerrufung der Klosischen Realitäten.
Von der Jos. der. Graf v. Fuchsischen
Herr=
schaft Gars V. O. M. B. wird hiemit bekannt
gemacht: es habe der Markt Gars als
Crida=
abhandlungsinstanz des Joseph Klos, behausten
Burger und Tuchmachermeisters allda, durch
Compaßschreiben das Anla⟨n⟩gen gemacht: womit
die bereits affigirte, und durch die öffentliche
Zei=
tungsblätter auf den 17. Juni und 17. Juli d.
J. bestimmte V⟨e⟩r⟨st⟩ der
Jo=
seph Klosi⟨s⟩chen Tuchmachersbehausung im Markt
Gars, sammt Tuchmachersgewerb widerrufen
und aufgehoben werden mögen. Daher wird von
Seiten dieses Grundbuch die Nachricht gegeben,
daß weder den 17. Juni noch den 17. Juli d.
J. die Licitation der Joseph Klosischen
Tuchma=
cherbehausung und Realitäten werde
vorgenom=
men werden.
Licit. Anzeige.
Von dem k. k. Versatzamte wird hiermit
bekannt gemacht: daß die im Monat März
1794 dahin versetzte, und bis 15. Juni 1795
unberichtigt gelassene Mobilienpfänder, nach
Jn=
halt des in den Kundschaftsbögen einkommenden
Verzeichnisses in folgenden Tagen, nämlich den
16. und 17. Juni 1795. durch öffentliche
Versteige=
rung dem Meistbietenden käuflich werden
über=
lassen werden.
Licit. Effekten.
Den 15. Juni werden mit hoher
Regierungs=
bewilligung zu den gewöhnlichen Vor=und
Nach=
mittagsstunden zu Mariahtif in der Stiftgasse
bey dem goldenen Greissen Nr. 73 verschiedene
Fahrnisse, als tüch=und zeugene Mannskleider,
bordirte mehrere glatte Westen und Hosen, dann
Frauenkleider, deto Wäsch, harte Tisch, Soffe,
Kanape, Sessel, harte Aussatz=und
Schublad=
kästen, Spiegel, Bilder, Reiskoffer, Bettstatt,
sammt Bettgewand, und mehr andere Fahrnisse
licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 19. dies werden auf Verordnung des
löbl. k. k. ni. öst. Landrechts im Steinigassel in
der sogenannten Stanislaikapellen, oder
Pfarr=
haus am Hof Nr. 250 zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagssinnden verschiedene
Verlassen=
schaftsfahrnisse, als etwas Silber, tüch=gros=
detour=und geistliche Kleider, derley Talar und
Mäntel, wie auch Leib=und Hauswäsch, hart
und weiche Kästen, Soffen und Sessel, Spie=
gel, Luster, und Stockuhren, Spaliere, und
ver=
schiedene Kuchelgeräthschaften licitando verkaust.
Licit. Effekten.
Den 22. dies und folgende Tage zu den
ge=
wöhnlichen Vor=und Nachmittagsftunden
wer=
den auf hohe Verordnung der k. k. ni. öst
Land=
rechten auf dem alten Fleischmarkt in dem v.
Suttnerischen Haus Nr. 704 im ersten Stock
verschiedene Verlassenschaftsfahrnisse, als
Hand=
brasseleten von sehr grossen und schönen Zahlperln,
und Brillantschliessen mit grossen Steinen, 1 paar
derley mit Brillantschnürkasten, Ohrgehänge,
Ringe und Nadeln, goldene Uhren und
Gallen=
terien, eine Felduhr und sehr vieles Haus=und
Tafelfilber, Mannskieider, gestickte und glatte
von Sammet, Manschester, Tuch und
Seiden=
zeuge, derley Pelzkleider, verschiedene
Frauen=
kleider, Spitze, Tatzel, Manns=und
Frauen=
leibwäsch, 1 Flüg mit französischen Manuale von
Christoph, Schaberacken, und Sa⟨t⟩teldecken, ver=
schiedene Pferdgeschirre, 4sitzige Wägen, Schwim=
mer, Landauerchaisen, Pierutsch, Kallesse, 1
Leiter=und Brankartwagen, und mehr andere
Geräthschaften licitando gegen alsogleich baare
Bezahlung hindangegeben.
Licit. Körnerzehend.
Von dem Magistrate der landesfürsil. Stadt
Waldhofen an der Theya V. O. M. B. wied
hiemit bekannt gemacht: es werde der gemeiner
Stadt angehörige Körnerzehend pro 1795 an
den Meistbietenden, salva ratificatione der
ho=
hen Landestelle, verlassen werden. Da nun
hiezu der 24. Juni d. J. festgesetzt worden, als
haben jene, welche bemeldten Körnerzehend zu
erstehen gedenken, am besagten Tag früh um
9 Uhr auf hiesigem Rathhause zu erscheinen.
Licit. Effekten, Pferd und Wägen.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiermit bekannt gemacht: daß den
26. Juni, dann 10. und 24. Juli d. J. früh
um 9 Uhr im Altlerchenfeld Nr. 76 vier
Kä=
sten, 2 Stockuhren, 2 Spiegel, 2 Vetter, 2
Pferde, sammt Geschirr, 2 Wägen, und 1
Kalleß, versteigerungsweis werden
hindangege=
ben werden, und falls diese Meubeln, Pferde,
und Wägen wieder bey dem ersten noch zweyten
Termin um den Schätzungsbetrag, oder darüber
verkauft werden könnten, dieselbe bey dem
drit=
een auch unter der Schätzung hindangegeben
wer=
den würden.
Licit. Weine und Effekten.
Von dem Magistrat des Markts Mistelbach
wird hiemit bekannt gemacht: es sey auf
An=
suchen der Barbara Panschabischen Erben in die
gerichtliche Versteigerung der von der
verstorbe=
nen Barbara Panschabin, gewesten
Fleischhauers=
wittwe allhier, rückgelassenen, in einem Keller
und Preßhaus, in 183 Eimer Wein 1789er,
1790er und 1791er Gewächs, und an Geschirr
in 378 Eimer mit eisenen Banden, dann in
Silber Zinn, Meßing, verschiedenen
Leibsklei=
dungsstücken, Bettgewand, und übrigen
Haus=
fahrnissen bestehenden Verlassenschaftsachen
ge=
williget worden. Diejenigen, welche von
dies=
fälligen Verlassenshaftssachen etwas gegen gleich
baare Bezahlung an sich zu bringen gedenken,
haben den 30. Juni d. J. als den zur
Ver⟨=⟩
steigerung bestimmten Tag Früh um 9 Uhr auf
dem hiesigen Rathhaus zu erscheinen.
Licit. Lederergewerb und Werkstatt.
Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt
Laa wird hiemit bekannt gemacht: es sey bey
dem Umstand, das die Franz Deutterischen
Gläu=
biger, daß zur diesfälligen Konkursmassa
gehö=
rige Lederergewerb und Werkstatt an der Theya
zu Laa, dann den kleinen Vorrath an
gearbei=
teten Leder, um den Schätzungswerth nicht
über=
nehmen wollen, und über fruchtlos verstrichene
zwey Licitationstermine ein dritten auf den 1.
Juli d. J. mit dem Beysatze festgesetzt worden,
daß, wenn dieses Lederergewerb, Werkstatt und
Ledervorrath auch bey diesem dritten und letzten
Termin nicht um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht werden könnte, auch unter
der Schätzung verkauft werden würde. Zu
wel=
chem Ende die Kauftustigen an diesen Tag
vor=
mittag um 9 Uhr auf dem Rathhaus zu Laa
zu erscheinen haben.
Licit. Acker und Eisenwaaren.
Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt
Laa wird hiemit bekannt gemacht: nachdem die
zur Jakob Schrappenederischen Konkursmassa
ge=
hörige 1 1/2 Joch Acker in Zwerchfeld, nebst
ei=
nigen Eisenwaaren, bey den abgehaltenen zwey
Licitationstagsatzungen um den Schätzungswerth
nicht an Mann gebracht werden können, auch
kein Gläubiger sich angeboten hat, diesen Acker,
und die vorräthigen Eisenwaaren um die
Schä=
tzung übernehmen zu Wollen, als sey auf den
2. Juli d. J. eine dritte Licitationstagsatzung
mit dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn
diese Massagüter bey diesem dritten und letzten
Termin nicht um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht werden könnten, auch unter
der Schätzung verkauft werden würden. Zu
wel=
chem Ende die Kauflustigen an diesen Tag
vor=
mittag um 9 Uhr auf dem Rathhaus zu Taa
zu erscheinen haben.
Licit. Bollische Realitäten.
Von dem Magistrate der Ni. Oest. l. f. Stadt
Hainburg wird hiemit b⟨e⟩kannt gemacht: Es sey
in die öffentliche Feilbietung der in die Karl
Klaudius Bollische Konkursmasse gehörigen, all=
hier in der Stadt Hainburg liegenden burgl.
Behausung Nr. 203, samt Garten, ingleichen
in die Verkaufung der hiesigen gemischten
Hand=
lungs=Gerechtigkeit, welche aus allen Gattungen,
mit Ausnahme des Lederhandels bestehet, und
wofür von hochlöbl. Regierung 900 fl. Kaufpreis
bestimmet ist, gewilliget worden. Da nun
die=
zu 3 Termine, und zwar der erste auf den 3.
Juli, der zweyte auf den 3. August, und der
dritte auf den 3. Septemb. d. J. mit dem Bey=
satze bestimmet worden, daß, wenn die
Behau=
sung bey dem ersten und zweyten Termin um
die Schätzung oder darüber ni⟨cht⟩an Mann
ge=
bracht werden könnte, sie bey der dritten auch
unter der Schätzung verkaufet werden würde;
so haben die Kaufl⟨u⟩stigen, welche das Haus und
Ga⟨r⟩ten, und besonders wie gemeldet, die
Hand=
lung zu kaufen entschlossen sind, an diesen
Tä=
gen vormittag um 8 Uhr auf dem Rathhaus
Hainburg zu erscheinen.
Licit. Fromwaldische Realitäten.
Von d⟨e⟩r Hofrath Edl. v. Kollerischen
Herr=
schaft Deutschroderstorf V. U. W. W. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen
des Anton Putz, Richters, nom. der
Gemein=
de Deutschbroderstorf, in die Feilbietung des
dem Andre Fromwald angehörigen, in dem
Dorfe Deutschbroderstorf liegenden, auf 235 fl.
gerichtl. geschätzten Halblehenhauses Nr. 31,
sammt dazugehörigen 13 Joch Hausäcker, wo=
von 3 1/2 Joch mit Winterfrucht gebauet sind,
1/32 deto Krautgarten; 6 Tagwerk
Hauswie=
sen, und 1/4 deto Hausgarten, wegen
schuldi=
gen 54 fl. 30 3/4 kr. Kapital und rückständigen
Jnteressen pr. 23 fl. 29 kr. gewilliget worden.
Da nun zur dießfälligen Versteigerung drey
Termine, und zwar der erste auf den 6. Juli,
der zweyte auf den 6. August, und der dritte
auf den 5. Septemb. d. J. mit dem Beysatz
festgesetzt worden, daß, wenn dieses Haus
we=
der bey dem ersten noch zweyten Termin um
die Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, solches bey dem dritten auch
un=
ter der Shätzung verkauft werden wird. Es
haben daher all jene, welche dieses Haus gegen
gleich bare Bezahlung an sich zu bringen
Wil=
lens sind, an besagten Tägen vormittag um 9
Uhr in der Kanzley hiesiger Herrschaft zu erscheinen.
Licit. Plankische Realizäten.
Von dem Justizamte der Herrschaft Grafeneck
wird hiermit bekannt gemacht: Es habe Leopold
Lewohl von Haderstorf, wider Joh. Planck,
und Cäcilia dessen Weib, von Englmannsbrunn,
die gerichtl. Feilbietung nach stehender Realitäten,
als der Joh Planckischen Behausung samt
Fleisch=
hauergewerb, geschätzt pr. 1100 fl., 1 Joch
A=
cker pr. 160 fl. 1/2 Acker pr. 40 fl. 2/4 Weingarten
pr 170 fl, endlich 1/2 Joch Obstgarten pr 100 fl.
bewirket. Da nun zu dieser Licitation für den
1ten Termin der 29. Juli, für den 2ten der
29 August, und für den 3ten der 29. Septemb.
1795 dergestalt destimmt worden, daß falls
die=
se Realitäten bey der ersten und zweyten
Licita=
tion nicht um den Schätzungswerth an Mann
gebracht werden könnten, solche bey der dritten
auch unter der Schätzung hindangegeben
wür=
den; so belieben sich Kaufslustige an
obbestimm=
ten Tagen früh um 9 Uhr in der Kanzley zu
Grafeneck einzufinden.
Licit. Räsmacherhöfe in Bestand.
Von der fürsil. Aloys Joseph Liechtensteinischen
Herrschaft Rabensburg in Ni. Oest. an der
Ther wird anmit bekannt gemacht: Es werden
am 20. Juli d. J. die diesherrschafelichen drey
Käsmacherhöfe zu Ringlsdorf, Fazyhof und
Absdorf auf fernere 3 Jahre, nemlich vom 1.
Octob. 1795 bis Ende Septemb. 1798 dem
Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der
obrig=
keitlichen Ratistkarion, in Bestand verlassen
wer=
den. Wer demnach einen oder den andern
vor=
bemeldter Käsmacherhöfe in Bestand zu nehmen
gedenket, wolle sich an obbemeldten Tag um die
9te Vormitagsstunde ob der Rabensburger
Amtskanzley einfinden. Jm übrigen können die
diesfälligen Bedingnisse zu jeder Zeit hieroris
eingesehen werden.
Konkurs des Franz Gritsch.
Von des fürstl. Erzbisthams Wien Herrschaft
Kranichberg wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das Vermögen des Franz Gritsch,
Zeugschmieds in Ott⟨e⟩rthal im V. U. W. W.
gewilliget worden Daber wird jederman, der
an erstgedachten Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubt, anmit erinnert,
bis den 25. Juni dieses Jahrs die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
bey dasiger Amtskanzley alsogewiß einzureichen,
und in dieser nicht nur die Richtigkeit seiner
Forde=
rung, sondern auch das Recht, Kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzet zu werden verlangte,
zu erweisen, als im widrigen nach Verfließung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehöret
werden, und diejenigen, die ihre Forderung bis
dahin nicht angemelder haben, in Rücksicht des
gesammten im Lande Niederösterreich
befindli=
chen Vermögens des Eingangsbenannten
Ver=
schuldeten ohne Ausnahme, auch dann
abgewie=
sen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kom=
pensationsrecht gebührte, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschulde=
ten vorgemerket wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensati=
ons=Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen
ansonst zustatten gekommen wäre, abzutragen
ver=
halten werden würden.
1795.
Nro. 47.
Nachricht.
Der Verleger der Gratzer Bauernzeitung macht
auf die verschiedenen an ihn eingegangenen
An=
fragen: ob er nicht 1) seine Originalberichte von
der Armee am Rhein (wo sich jetzt das
Kriegs=
theater koncentrirt) 2) jene aus der Türkey (wel=
che gegenwärtig immer höheres Jnteresse erhalten)
und 3) seine vielen Originalnachrichten aus
Jta=
lien (wodurch sich die Bauernzeitung bekanntlich
bisher unerreichbar gemacht hat) dann 4) ob er
nicht auch sein Jntelligenzblat⟨t⟩, oder doch
wenig=
stens Grazians Maximen, von seiner übrigen
Bauernzeitung zu trennen, und diese viererley
Stücke besonders herauszugeben sich entschließen
könnte? hiermit bekannt: daß die Bauernzeitung
in allen ihren Zweigen, so wie sie jetzt ist, un=
zerstückelt, und ausser einem anpassenden Thel,
welchen sie mit Eintritt der zwoten Hälfte dieses
Jahres erhalten dürfte, ganz unverändert bleibt.
Auch ihr Preis bleibt der nämliche, nämlich beym
k. k. Oberpostamt in Gratz halbjährig 4 fl.
Anküdingung
für Freunde der philosophischen Litteratur.
Obschon das Ansehen der großen Weltweisen
Leibniz und Wolf auf den Akademien
Deutsch=
lands beynahe unumschränkt herrschte; so hat
dennoch die neuere Darstellung der Philosophie
durch Kant einen so schnellen und zugleich sichern
und festen Gang allda gewonnen, daß an der
inneren Güte derselben, und an ihren
voriteil=
haften Folgen für die Cultur des menschlichen
Geistes gar nicht mehr zu zweifeln zu seyn scheinet.
Wenn es daher dem philosophirenden Publikum
daran gelegen seyn möchte, das innere Gebiet
dieser Philosophie etwas näher kennen zu lernen,
so dürfen es sich Unterzeichnete zum wirklichen
Vergnügen rechnen, mit einen Unternehmen
auf=
zutretten, das gewiß sehr willkommen seyn muß.
Man hat sich nämlich entschlossen, eine ganz neue
Sammlung philosophischer Werke in deutscher
Sprache unter dem Titel: deutsche
philosophi=
sche Bibliothek, herauszugeben, worin sowohl
die vorzüglichen Kantischen Schriftsteller sammt
ihren merkwürdigsten Gegnern, als auch alle
übrigen vorzüglicheren Philosophen älterer und
neuerer Zeiten aufgenommen werden sollen, und
deshalb keine Kosten werden gescheuet werden,
und auch jene Werke, die bisher entweder gar
nicht, oder doch nicht zum Beßten übersetzt
her=
ausgekommen sind, in einer reinen deutschen
Sprache verständlich liefern zu können, welches
daher auch jenen zur Nachricht dienen mag, die
diese Sammlung mit dergleichen brauchbaren
Uibersetzungen, oder auch mit origiginalen
klei=
nern und größern philosophischen Ausarbeitungen
unterstützen möchte. Nebst dieser vollständigen
Allgemeinheit, die man dieser Sammlung
vor=
züglicher philosophischer Werke zu geben
demü=
het seyn wird, und nebst der gehörigen Rücksicht
auf das Zweckmäßigere und den mögliche
Selbst=
unterricht bey der Aufeinanderfolge dieser Werke,
wird sich selbe auch noch durch einen netten und
correcten Druck, durch schön und richtig
gesto=
chene Bildnisse der berühmtesten Philosophen aus
jedem Zeitalter und von jeder Nation, und
zu=
gleich durch einen sehr wohlfeilen Preis
aus=
zeichnen. Wir gedenken monatlich 60 Bogen
für 1 fl. W. W. also den Bogen für 1 kr. zu
liefern, den einzigen Fall ausgenommen, da
zugleich ein Kupferstich mitkommt, welchen wir
für 7 kr. anrechnen werden, daher nur 53
Po=
gen werden geliefert werden können. Da aber
ein solches gemeinnütziges Unternehmen vorläufig
beträchtliche Auslagen erfordert, und diese selbst
nur dann können gewaget werden, wenn sich
ei=
ne hinlängliche Zahl von Staatsbeamten, Pro=
fessoren, Doctoren, Gelehrten, Freunden
und Beflissenen der Philosophie im deutschen
Publico, und vorzüglich in den österreichischen
Staaten, deren Vortheil allein uns zu einem
solchen Unternehmen bewog, zur Unterstützung
desselben vorgesunden haben wird; so werden
die=
se auch einen annehmbaren Pränumerationsweg
sehr billig finden. Wir laden daher alle Freunde
der Philosophie, welche einen guten Fortgang
die=
ses Unternehmens wünschen, ein, sich vom
heu=
tigen Tagen an bis Ende Juni mit ihren
Prä=
numerationen bey untenstehenden Herren
Collec=
tanten zu melden, und zugleich 1 fl. vorhinein
zu erlegen, wobey wir die Herren
Pränumeran=
ten ersuchen, nebst ihren Namen auch ihren
Cha=
racter, wenn es ihnen beliebig ist, anzugeben,
damit diese den Biographien der vorzüglichsten
Philosophen aller und neuerer Zeiten, deren
Her=
ausgabe mitunter von Zeit zu Zeit erscheinen
wird, und zu welchen alsdann die Kupferstiche
nach Wi⟨l⟩kur gebunden werden mögen, auch
vorgedruckt werden können. Damit aber auch
jene an dieser Bibliothek Theil nehmen können,
die bereits ein oder das andere Werk schon
be=
sitzen, und sich selbes daher nicht in Dupplo
an=
schaffen wollten, so mögen selbe mir allezeit bey
Erlegung ihrer Pränumeration ihren Hrn. Col=
leckanten bekannt machen, was für ein Werk sie
von den ihnen mit jedem Monat vorhin
öffent=
lich angezeigten schon besitzen, und folglich nicht
zu erhalten wünschen; wo sodann ihnen beym
Erlage der Pränumeration im nächsten Monaten
eben so viele Kreutzer zu guten gerechnet werden,
als das ihnen nicht zukommende Wirk an
Bo=
genzahl beträgt. — Uibrigens werden wir bey
unserer Sammlung immer die neuesten
Origi=
nalausgaben unserer Schriftsteller benutzen. Die
erste Lieferung, welche, weil wir den Freunden
der Philosophie sogleich gerne mit einem schönen
Kopf des Socrates ein Vergnügen verschaffen
möchten, aus 53 Bogen bestehen wird, wird
mit Ende Juli geschehen, und, in wie weit die
Bogenzahl in mittlerer Octav=Form hinreichet,
folgende 3 Werke enthalten: 1) Werdermanns
kurze Darstellung der Philosophie in ihrer
neuesten Gestalt. 2) Jakobs Grundriß der
Erfahrungsseelenlehre. 3) Kants Kritik der
reinen Vernunft. — Hierbey wird allen jenen,
die das Pränumerationsgeschäft über sich nehmen,
für ihre freundschaftliche Mühe das zehnte
Exem=
plar zugesichert. Eben so viele Prozent genießen
auch jene, die außer der Pränumeration
Bastel=
lungen machen; diese haben aber den Bogen mit
1 1∫2 kr. zu bezahlen, und zugleich keine
Kupfer=
stiche zu erwarten, weil hierin den Herren
Prä=
numerenten, für welche die guten Abdrücke
aus=
langen sollen, billig, und zwar nach der Reihe
ihrer angemeldeten Pränumeration der Vorzug
gegönnet werden muß — Den Hauptverlag
be=
sorget Herr Buchhändler Kienreich in Grätz.
Außer Grätz wird Pränumeration angenommen:
Zu Brünn, bey Leopold Haller, und J. G.
Gastl, Buchhändlern. Zu Klagenfurt, in der
Edlen v. Kleinmayerschen Buchhandlung. Zu
Krems, bey Möstel, Buchh. Jnsbruck, bey
Fischer, Buchh. Laybach, bey Korn, Buchh.
Lemberg, in der Pfaffischen Buchhandlung.
Linz, in der akademischen Buchh. Ollmütz,
bey Seriner, Buchh. Pest, bey Gebrüdern
Ki=
lian, Buchh. Prag, bey Kasp. Widtmann,
Kalve und Herl. Buchh. Preßburg, bey
Schwai=
ger, Buchh. Salzburg, in der Mayerschen
Buch=
handlung. Triest, bey Wage, Fleiß u. Comp.
Buchh. Wien, bey Fr. Rötzl, Buchhändler.
Wenn was immer für Anstände obwalten, oder
Auskünfte verlanget werden möchten, so bitten
wir jeden unsrigen Gönner und Freund der
Phi=
losophie, sich, jedoch mit frankirten Briefen, an
uns unter folgender Aufschrift zu wenden: An
die Herausgeber der deutschen philosophischen
Bi=
bliothek zu Grätz. Den 25. April 1795.
Ankündigung.
Genaue und umständliche Schilderung der
letzten traurigen Revolution zu Genf.
Zum warnenden und belehrenden
Bey=
spiele für andere Völker und Nationen.
8. Deutschland 1795. kostet geheftet in einem
Umschlage 10 kr.
und ist zu haben bey Franz Rötzl, Buchhändler
in der Singerstrasse neben dem Duggatischen
Caffeehaus, dem rothen Apfel gegenüber, und
Johann Schulmeister, Buchbinder in der
Woll=
zeile Nr. 808, und in den m⟨e⟩isten
Buchhand=
lungen, sowohl in als außer Wien.
Erledigte Stipendien.
Wir Rector & Consistorium der uralten und
weitberühmten Universität allhier geben hiermit
allen der hohen Schule allhier die öffentlich
Vor=
lesungen Besuchenden zu vernehmen, daß bey
allhiesiger hohen Schule aus nachbenannten
Stif=
tungen einige Stipendien ledig seyn, nämlich:
Aus der Thomas Crönnischen Stiftung für
ei=
nen aus Krain von Laybach, oder Oberberg
ge=
bürtigen Studenten, welcher aber die vorläufige
Präsentation von dem Hrn. Erzblischofen von
Laybach zu bewirken hat. Aus der Geißlerischen
Stiftung, erstens für jene von des Stifters
Freundschaft Abstammende, zweytens für die
aus seinem Geburtsorte gebürtige, drittens für
Lausnitzer und Schlesier, viertens für die an
Lausnitz und Schlesien angränzende. Aus der
Gerdesischen Stiftung für einen von des
Stif=
ters Freundschaft, in dessen Ermanglung für
ei=
nen aus Westphalen gebürtigen Studenten. Aus
der Kilbervillinischen Stiftung für 2 aus
Un=
tersteyermark gebürtige Studenten, deren einer
die Präsentation von dem Markte Leibnitz zu
be=
wirken hat. Aus der Molitorischen Stiftung
für die von des Stifters Freundschaft
Abstam=
merde, erstens von der männlichen=nachhin
weiblichen=und endlich Seitenlinie. Jn Abgang
der Befreundten für Elsaßer, und angränzende
von Elsaß. Ans der Pretterschneggerischen
Stiftung für einen was immer für einen
Stu=
dium obliegenden, von dem Markt Weißkirchen
in Obersteyermark gebürtigen, oder in deren
Ermanglung für einen andern aus Steyermark
gebürtigen Jüng⟨l⟩ing, welcher aber die
vorläufi=
ge Präsentation von dem Marktgericht
Weiß=
kirchen zu bewirken hat. Aus der
Rosenbursi=
schen Stiftung für einen Jüngling aus der
Kha=
romannischen Familie, oder in deren Abgang
für einen von Korneuburg gebürtigen, und von
dem alldasigen Stadtmagistrat presentirten
Kna=
ben. Aus der Salzerischen Stiftung für 2
arme Studenten, nämlich einen aus der Stadt
Steyer im Landen Oesterreich ob der Ens
ge=
bürtigen, welchen der Magistrat erstbemeldter
Stadt zu presentiren hat, oder in dessen Abgang
für einen aus Oedenburg in Ungarn gebürtigen,
weiters für einen von Waidhofen an der Ybbs
in Oesterreich unter der Enns gebürtigen, von
bemeldter Stadt presentirten Jüngling. Aus
der Sorbaithischen Stiftung für 2 aus des
Hrn. Stifters Freundschaft abstammende Jüng=
linge, in Ermanglung derselben aber für jene
aus denen Niederlanden gebürtige. Aus der
Zwierschlagischen Stiftung für 2 Jünglinge,
vorzüglich des Hrn. Stifters Blutsverwandte, nach=
hin aber für andere aus Deutschland gebürtige. Da=
her haben jene Studenten, welche um Verleihung
der vorangeführten Stipendien anlangen wollen,
ihre Bittschriften pro 1mo Semestri 1795
von heute an bis 20. Juni 1795 einzureichen, in
solchen aber das Behörige von der
Ortsobrig=
keit ausgefertigte, und von dem Hrn. Pfarrer
bestättigte Armutszeugniß beyzubringen, dann
bey jenen Stiftungen, wo die Präsentation, oder
das Geburtszeugniß erforderliche ist, sich
unver=
weilt um sothane Urkunden zu bewerben, und
solche beyzubringen, widrigenfalls die später
ein=
reichende und nicht behörig belegte Bittschriften
nicht mehr angenommen werden würden.
Nachricht
Die Erben der bürgl. Fischkäuflerin, Frau
Ursula Schestdackhin machen mit Vorwissen
und Bewilligung eines löbl. Magistrats anmit
bekannt, daß sie gesonnen sind, den von ihrer
obgedachten Frau Mutter ererbten Fischkäufler=
Kammerhandel, sammt den vorräthigen
Geräth=
schaften aus freyer Hand zu verkaufen. Der
Stand hiezu befindet sich auf dem Fischmarkt
zu Wien vom rothen Thurn herein, rechts an
der Bastey am letzten Platz, oder vom
Fischer=
thor links am ersten Platz gerade von den
Hau=
senverschleiß herüber, auf einem Hauptplatz.
Wer demnach Belieben trägt, gedachten
Kammer=
handel an sich zu bringen, beliebe sich in der
Leopoldstadt in der Herrngasse bey rothen Rößl
Nr. 177 bey der Frau Anna Track, gebohrne
Schestdackhin des Näheren zu erkundigen.
Magazinstadel zu verlassen.
Jn der Josephstadt in der Kaiserstrasse zu dem
Haus in der Josephsgasse Nr. 51 zum goldenen
Anker gehörig, ist ein grosser Magazinstadel
künftige Michaeli 1795 zu verlassen, er hat 15
1∫2 Klafter in der Länge, und 6 1∫2 in der
Breite, mit zwey gebreterten Schüttböden, 2
Thöre und 2 Aufzüge von der Kaiserstrasse.
Wer solchen in Bestand nehmen will, hat sich
bey der Hauseigenthümerin, oder bey dem
Haus=
meister in obbemeldtem Haus des weitern zu
er=
kundigen.
Magazin, Keller, Wage⟨n⟩schupfen und
Heu⟨=⟩
boden zu verlassen
Jn der Währingergasse in der Spitalberggasse
im Str⟨u⟩delhof in Hause Nr. 228 ist ein gut
gewölbtes mit eisenen Thüren und
Fensterbal=
ken versehenes Magazin; dann 2 Keiler wo bis
3000 Eimer Wein liegen können; eine
Wagen=
schupfen auf 3 oder 4 Wägen, nebst Heuboden
alltäglich zu verlassen. Des Mehreren ist sich
in der Behausung zu ebener Erde rechts sich zu
erkundigen.
Wohnungen zu verlassen.
Jm zweyten Stock eines in einer der
vorzüg=
lichsten Gassen liegende Hauses sind 9
eingerich=
tete Herrschaftszimmer mit Aussicht auf die
Gas=
se, samt Küche, Boden, Stallung auf 2
Pfer=
de, und Kaum für 2 Wägen, zusammen oder
abgetheilt, monatlich; dann ist in einer nahen
Provinzialstadt für eine von Pension oder
eige=
nen Mitteln lebende kleine Parthey eine zwar
kleine doch sehr bequeme und gute Aussicht
ha=
bende Wohnung jährliche zu verlassen, und sich
hierwegen auf der hohen Brücke im
Stadtan=
waldschen Haus Nr. 396 im 3ten Stock rechts
zu melden.
Haus zu verlassen, oder zu verkaufen.
Jn der Alstervorstadt nächst dem goldenen
Schlössel Nr. 166 ist zu Michaeli 1795 das mit
zwey Stöck erbaute Haust, sammt der grossen 2
Werkstatt, Schupfen, Stall und Garten, ent=
weder im ganzen, oder stückweis zu verlassen;
dieses Haus wäre für einen Fabrikanten, oder
andern Arbeiter, welcher viele Gesellen bedarf,
ganz bequem. Auch könnte dieses Haus gegen
billige Anträge verkaufe werden. Die Liebhaber
haben sich beym goldenen Schlössel beym
Gast=
wirth vormittag von 11 Uhr bis den ganzen Tag
hindurch zu melden, auch sind ganz eichene
Par=
kettafeln in der schwarzen Adlergasse Nr. 59 um
einen billigen Preis zu verkaufen, welche in
gros=
sen Vorrath von besten Qualität vorhanden sind.
Haus zu verkaufen.
Jn einer schönen Gegend am Rennweg ist
das Haus Nr. 23, bestehend in 5 Zimmern und
2 Kabineten, sammt einem Keller, Holzlager,
u⟨n⟩d guten Boden, dann einen sehr guten
Obst=
garten, täglich zu verkaufen, und sich in dem
Tabackgewölb dem Burgerspital gegenüber wo
das Theater ist anzufragen.
Haus zu verkaufen.
Aus einem Vorstadtgrund an der Strasse ist
ein Haus, worauf ein Bäckengewerb raticirt ist,
welches einen gu⟨t⟩en Abnahm hat, um sehr
bil=
ligen Preis zu verkaufen. Der Eigenthümer
verlangte a co⟨n⟩to nur 2000 fl. das übrige kann
nach Verständniß verbleiben. Wer hiezu
Belie=
ben hat, kann sich auf der Sailerstatt neben der
ungarischen Kron beym Dachel im ersten Stock
anmelden.
Haus zu verkaufen.
Jn einer der angenehmsten bürgerl. Vorstadt
ist ein Haus aus freyer Hand mit Garten,
Stallung auf mehrere Pferde, und aller bey
ei=
nem Hause fordernden Bequemlichkeiten versehen,
zu verkaufen; worüber man das Nähere bey dem
bürgerl. Oehlererladensitzer im Currentgassel
er=
fahren kann.
Licit. Effekten.
Auf Verordnung eines löbl. Magistrats
wer=
den den 15. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden am Spitalplatz im
Setteli=
schen Haus Nr. 1062 im 2ten Stöck
nachstehen=
de Verlassenschaftssachen, als tafet damast=gros=
detour=moir=pikee=atlas=sammet=batav=zitz=
kotton=und andere schöne Frauenkleider, Frauen=
pelze Zobelpalatini, Leib=und Hauswäsch,
Tische, Sessel, Kästen, Spiegel, Porzelain,
Zinn=Meßing=und Erdengeschirr, dann mehr
andere Fahrnisse licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 15. Juni nachmittag um 3 Uhr werden
mit Bewilligung des hiesigen Magistrats auf
dem alten Fleischmarkt Nr. 736 im 5ten Stock
verschiedene Effekten, als etwas Tafelsilber, gol=
dene Ringe, seidenzeug=batav=und musselinene
Frauenkleider, Mäntel und Wickler, derley Leib=
und Hauswäsch, Stöckeluhr, Better, Tischler,
Soffa, Sessel, Schubladkästen, Bilder, mitte=
re Spiegel, Kupfer=Meßing=und Zinngeschirr,
licitando verkauft.
Licit. Polzhoferisches Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Absuchen des Hrn. Jgnaz
Vedroßi, d. N. Dr. a. H. u. Gr. Adv. als
Martin und Katharina Polzhoferischen
Verlas=
senschaftskurators, gewilliget worden, das in
diese Verlassenschaft gehörigen, in der Kirchgasse
zu Penzing liegende von Grund aus neu erbaute
Haus, so sammt den dazugehörigen Grund 465
⟨〈…〉⟩ Klaften 28 Schuh enthält, dann 774 1∫6
Quadratklafter, so eben allda liegen zum
Häu=
serbau verwendet werden können, öffentlich
aus=
zustellen, und an den Meistbietenden zu
verkau=
fen. Da nun hiezu der 15. Juni d. J. ange=
ordnet worden; als haben all jene, welche
ge=
dachtes Haus, und dabey befindlichen Grund,
oder den noch unerbauten Grund zu kaufen
ge=
sonnen sind, an vorbestimmten Tag vormittag
um 10 Uhr im Burgerspitalsgrundbuch in Wien
zu erscheinen, wo sodann mit den
Meistbieten=
den gegen gleich baare Bezahlung der Kauf
ge=
schlossen, und das weiters nöthige vorgekehret
werden würde; übrigens haben sich die
Kauflu=
stige wegen allfälliger Vorzeigung dieses
Hau=
ses und des Grundes bey dem gerichtl. aufge=
stellten Gerhaben, Johann Jäger, Mitnachbar
Nr. 40 in Penzing, anzumelden, und die
allen=
falls weiters nöthige Auskunft einzuholen.
Licit. Effekten.
Den 17. Juni werden auf Verordnung der
hochlöbl. k. k. ni. öst. Landrechten zu der
ge=
wöhnlichen Vor=und Nachmittagstunden in der
Stadt in der Himmelpfortgasse im
Fürstenber=
gischen Hans Nr. 978 im 2ten Stock
verschie=
dene Fahrnisse, als Spanioldosen von Jaspis
mit Gold gefaßt, deto Etui, spanisches Rohr
mit goldenen Knopf, gold=und silberne
Mün=
zen, gold=und silberne Sackuhren, eine
Reis=
uhr, silberne Degen und Hirschfänger, deto
Reisservis, Tafel=und anderes Silber, gestickt=
tüch=und zeugene Mannskleider, deto Westen
und Beinkleider, Leibwäsch, harte Tische, Sof=
fen und Sessel, Trumo=und andere Spiegel,
Luster, 1 Pendil=und Stockuhr, harte Aussatz=
Gläser=und Schubladkästen, Porzelain, dama=
stene und leinwandene Spaliere, Feuergewehr,
Bilder, Schaberacken, Satteldecken, und
Galla=
pferdgeschirr, ein 4sitziger Wagen, Bettstatt,
sammt Bettgewand, Kupfer=und Meßinggeschirr,
und mehr andere Fahrnisse licitando verkauft.
Licit. Weine.
Den 18. Juni nachmittag um 3 Uhr werden
mit hoher Regierungsbewilligung zu Mariahilf
Nr. 12 beym Stern, der Keller ist rückwärts
der Windmühlgasse, bey 700 Eimer gute
Ge=
birgweine, von den Jahre 1788, 89 und 91,
von 22 bis 62 eimeriger Gattung, sammt Faß,
licitando verkauft.
Licit. Brillantting.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird anmit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Joa=
chim Baruch, priv. Großhändler allhier, gegen
den Joseph v. Weinberg, wegen schuldigen 300
fl. sammt 4 pro Cento Jnteressen vom 28. Au=
gust 1794, in die Feilbietung eines zum
Faust=
pfand gegebenen, und auf 280 fl. gerichtlich
geschätzten ovalen Brillantringes, gewilliget, auch
hiezu 3 Termine, und zwar nun für den
zwey=
ten der 18. Juni, endlich für den letzten der 6.
Juli d. J. mit dem Anhang bestimme worden,
daß, wenn besagter Brisantring bey der ersten,
oder zwey⟨t⟩en Ausbietung um den
Schätzungs=
werth nicht soll an Mann gebracht werden
kön=
nen, solcher bey der dritten auch unter der
Schä=
tzung hindangegeben werden würde. Es werden
demnach die Kauflustige an den obbestimmten
Tägen in der Wohnung des Großhändlers
Ba=
ruch in der Wollzell Nr. 800 im 3ten Stock zu
erscheinen haben.
Licit. Wechselbriefe.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: daß den
18 Juni, dann 2. und 16. Juli d. J. früh
um 9 Uhr in der Rathsstube dieses Gerichts in
der Herrngasse im k. k. Appellationshause Nr.
59. 16 Stück Wechselbriefe jeder 1000 fl. und
jeder dd. St. Pölten den 1. Oktober 1792 von
Albrecht und Körbler an ordre Ferdinand Helm
ausgestellt, wovon der erste den 1. Oktober d.
J. und sodann alle Jahr einer pr. 1000 fl. am
ersten Oktober fällig wird, welche
Wechselbrie=
fe auch satzweis vorgemerket sind, versteigerungs=
weis werden hindangegeben werden, und falls
sich bey dein ersten, oder zweyten Termin um
den, in ein, oder andere Jnstrument
vorge=
schriebenen Betrag kein Käufer fände, bey dem
dritten Termin auch um einen geringeren Anboth
an die Meistbietenden verkauft werden würden.
Licit. Activum.
Von dem Grundbuch der
Ritterordenskommen=
da St. Johann in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: es habe Jgnaz Wirth, wider Johann
Schalk v. Dobisch wegen schuldigen 400 fl. die
gerichtliche Feilbietung des ihm von Gegner
da=
für verpfändeten Rudolph Gräfferischen, auf
dessen zu Himberg legenden, zur ritterlichen
Kommenda St. Johann dienstbaren 10
Tag=
werk Uiberländwiesen, satzweis vorgemerkten
Schuldschein von 26. Aprils 1793 pr. 500 fl.
bey dem hochlöbl. k. k. ni. öst. Landrechte
be=
wirket. Solchemnach wird zur Feilbietung des
obbemelhten activi pr. 500 fl. über die bereits
fruchtlos verstrichene Termine der 18. Juni d.
J. mit dem Beysatze bestimmt, daß, wenn
die=
ses Activum bey diesem letzten Termin um 500
fl. nicht an den Mann gebracht werden könnte,
solches auch unter 500 fl. hindangelassen
wer=
den würde. Kauflustige haben daher an
obbe=
meldten Tag früh um 10 Uhr vor dem
Grund=
buch der ritterlichen Kommenda St. Johann in
der Kärntnerstrasse Nr. 1009 im zweyten Stock
zu erscheinen.
Licit. Heiderisches Haus.
Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskanzley
wird hiemit bekannt gemacht: es habe Jgnaz
Leeb, unter Vertrettung Hrn. Dr. Gratsack,
wider Johann Heiderer, Hausinhaber im
Neu=
lerchenfeld, und Anna Maria dessen Ehewirthin
die Feilbietung der wegen einen Schuldbetrag
verpfändet, und auf 885 fl. geschätzten, dem
hiesigen Stifte dienstbaren Behausang Nr. 33
im Neulerchenfeld bewirket. Da nun nach
frucht=
los verstrichenen ersten und zweyten
Licitations=
termin, für den dritten der 20. Juni d. J.
vormittag und 9 Uhr mit dem Beysatze bestimmt
worden, daß diese Behausung auch unter der
Schätzung hindangegeben werden soll; so
ha=
ben diejenigen, welche gedachter Behausung
käuf=
lich an sich zu bringen gedenken, an besagtem
Tagen und Stunde in der Heiderischen
Behau=
sung Nr. 39 im Neulerchenfeld sich einzufinden.
Licit. Wiesen.
Von dem k. k. Staatsgüter=Administrations=
Grundbuchsamte wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey auf ein von dem allhiesig löhl. Stadt=
magistrat untern 18. dieß anher erlassenes
Er=
suchschreiben in die Feilbietung der in die
Ru=
dolph Gräfferische Konkursmasse gehörig zu den
k. k. Hofspitalsgrundbuche dienstbaren auf 610 fl.
gerichtl. geschätzten 16 Tagwerk Wiesen zu
Himberg gewilliget, und zu diesem Ende der
20. Juni d. J bestimmet worden. Die
Kauf=
lustige werden daher an obbestimmten Tag
vor=
mittag um 9 Uhr bey diesem Amte in dem
ehe=
maligen Jakoberkloster=Gebäude Nr. 1362 im
2ten Stock zu erscheinen haben.
Licit. Kernisches Haus.
Von dem Gericht des Stifts zun Schotten
wird hiemit bekannt gemacht: es habe der
An=
dre Teischl, durch Hrn. Dr. Purtscher, wider
Joseph Kern, und Elisabeth dessen Ehewirthin,
Hausinhaber Nr. 322 am obern Neustift, die
Feilbietung der gegentheiligen, auf 1300 fl. ge=
richtlich geschätzten Behausung verwilligt
erhal=
ten. Da nun hiezu über bereits fruchtlos
ver=
strichenen ersten und zweyten Termin für den
dritten der 23. Juni d. J. solchergestalt bestimmt
worden, daß, wenn gedachte Behausung auch
um den Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, solche bey diesem
drit=
ten und letzten Termin auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würde; als haben die
Kauflustige an obbestimmten Termin früh um
10 Uhr vor diesem Gericht zu erscheinen.
Licit. Platzerische Realitäten.
Von dem Ortsgerichte der Herrschaft
Eber=
gaßing wird hiemit bekannt gemacht: es sey auf
Anlangen und Vorstellung des Joseph
Patzeri=
schen Masseverwalters und Vertretters, daß bey
längeren Veräusserungsaufschub der Platzerischen
Realitäten derselben gänzlich in Verfall kommen
müssen, über die von der Joseph Platzerischen
Ehewirthin und Miteigenthümerin Maria Anna
Platzerin gerichtlich abgegebene Erklärung, daß
auch ihre Hälften, somit also die gesammten
Rea=
litäten feilgeboten we⟨r⟩den können, in die dritte
Feilbietung derselben gewilliget worden, und
zwar eines Achtellehenhauses mit darauf
radicir=
ter Bäckergerechtigkeit Nr. 70 zu Wienerherberg,
bestehend in 2 Wohnzimmern, 2 Kucheln, 1
Backstube, nebst Backofen, 1 Mehlkammer, 2
Einsatzkammern, 2 Stallungen auf 7 oder 8
Stück Vieh, 2 F⟨r⟩uchtstadeln, wozu nachstehende
Grun⟨d⟩stücke theils mitterer, theils guter Gattung
gehören, nämlich 1∫2 Joch Hausacker in obern
Feld, 1∫2 Joch deto in mittern Feld, 1∫2 Joch
deto in untern Feld von guter Gattung, 7∫16
Joch Neuriß, 2 Tagwert Wiesen, und 2
Kraut=
gärten, 1 Kuchel und Obstgarten beym Haus,
zusammen geschätzt auf 646 fl.; ferners der
Ui=
berländgründe ebenfalls theils mitterer, theils
guter Gattung benanntlich: 1∫2 Joch Acker in
obern Feld, geschätzt auf 27 fl., 1∫2 Joch
de=
to in Eckesgründen pr. 17 fl. 1∫2 Joch deto
auf der Haid pr. 18 fl., 1∫2 Joch deto allda
pr. 17 fl., 2 Joch deto in Bruchboden pr. 70
fl., 2∫8 ausgebauten Weingarten in Fachbergen
pr. 15 fl., 2∫3 deto in Höchstenbügeln pr. 30
fl., 1∫8 deto daselbst pr. 15 fl., und 1∫8 deto
in langen Satzen pr. 17 fl. Da nun für
die=
sen Termin der 23. Juni d. J. früh um 9 Uhr
mit dem Anhange bestimmt worden, daß, wenn
gedachte Realitäten auch bey diesem Termin um
die Schätzung, oder darüber nicht könnten an
Mann gebracht werden, solche auch unter der
Schätzung, doch mit Vorbehalt der vorläufig
von den Joseph Platzerischen Konkursgläubigern
einzuholenden Ratification, hindangegeben
wer=
den würden; so haben die Kauflustige an dem
bestimmten Tag in der hiesigen Amtskanzley zur
Licitation sich einzufinden.
Licit F⟨i⟩schhof in Himberg.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
bekannt gemacht: es sey auf Ansuchen des
Ma=
gistrats der k. k. Haupt und Residenzstadt Wien
als Rudolph Gräfferischen Konkursinstanz, ge=
williget worden, den in gedachter Konkursmasse
gehörigen, auf 15427 fl. 48 2∫4 kr. gerichtlich
geschätzten freyen Fischhof im landesfürstl. Markt
Himberg V. U. W. W. gegen dem, daß
hie=
von jed⟨o⟩ch die in dieser Schätzung begriffenen
zum Markt Himberg dienstbaren, auf 20 fl.
geschätzten 5∫16 Krautgarten, die zu St. Jo=
hanns Kommenda dienstbaren 10 5∫16 Joch
Wie=
sen pr 412 fl. 30 kr., und 4 3∫16 Joch
Wie=
sen pr. 167 fl. 30 kr., und die zur
Staatsgü⟨=⟩
teradministration dienstbaren 11 1∫16 Joch
Wie=
sen pr. 442 fl. 30 kr. hievon ausgenommen seyn,
öffentlich auszufeilen. Da nun zu solchem Ende
zum ersten Termin der 24. Juni, und zum
zweyten der 15. Juli d. J. dergestalt anberaumt
worden ist, daß, falls dieser Freyhof hiebey
nicht um die Schätzung an Mann gebracht
wer=
den sollte, bis nach Verlauf der Rudolph
Gräf=
ferischen Crideclasßification seiner Zeit noch eine
dritten Feilbietung anzuordnen seyn werde; so
werden all jene, welche diesen auf 15427 fl. 48
2∫4 kr., und rücksichtlich über Anschlag der
ob=
gemeldten dienstbaren Gründe auf 14385 fl. 18
1∫2 kr. geschätzten Freyhof käuflich an sich zu
bringen gedenken, sich an den bestimmten
Fri=
sten früh um 9 Uhr vor diesem k. k. ni. öst.
Landrechte sich einzufinden haben; wo übrigens
ihnen die gerichtl. Schätzung in diesortiger
Re=
gistratur einzusehen bevorstehet.
Licit. Weine.
Von dem Verwalteramie der k. k. Studien=
fonds Herrschat Großrußbach wird andurch
be=
kannt gemacht: daß nach eingeholter
Bestätti=
gung von der k. k. Staatsgüteradministration
die bey dieser Herrschaft vorräthige 565 Eimer
Wein 1793er Gewächs, wie diese auf den
La=
ger liegen, und was die Faß in den
Herrschafts=
keller nach der Beilvisier halten, nebstbey zwey
grosse leere Weinfässer mit eisenen Banden, wo=
von eines 122, und das andere 129 Eimer
hal=
tet, durch Versteigerung an die Meistbietende
verkaufen werde, worzu der 24. Juni
vormit=
tag um 10 Uhr zur Versteigerung=Tagsatzung
festgesetzet ist. Es können die Kauflustige an
diesen Tag, und auch bevor solche Weine im
Keller zu Großrußbach kosten, und hernach
dar=
um lizitiren, wobey die Meistbietende ein
ver=
hältnißmässige Drangab zu leisten, und bey
je=
der Abfuhr den Betrag des Weines bar
aus=
zuzahlen haben werden.
Licit. Grundherrlichkeit.
Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird zufolge höchster
Entschliessung die dem Burgerspital in Wien
zugehörige Grundherrlichkeit über 10
unterthä=
nige Häuser, und 19 Uiberländgründe zu
Wolf=
paßing an der Hochleithen im V. U. M. B.
um den 5 procentigen Anschlagswerth pr. 819
fl. neuerlich feilgeboten, und den Meistbietenden
käuflich überlassen werden. Vorläufig aber
die=
net zur Nachricht, daß 1) zu diesem Kaufe
je=
dermann ohne Rücksicht auf Religion und Stand,
die Judenschaft allein ausgenommen, zugelassen
werden; 2) an dem Kaufschilling gleich nach
erfolgt höchster Ra⟨t⟩ifikation, welche sich hiermit
ausdrücklich vorbehalten wird, wenn der Käufer
ausser dieser erkaufenden Grundherrlichkeit, noch
eine andere Sicherheit zu leisten im Stande ist,
nur ein Drittel, ohne weiterer Sicherheit aber
die Hälfte, und der Uiberrest allenfalls nur in
4jährigen Terminen, gegen dessen gehörige
Si=
cherstellung, und 4 procentiger Verzinsung
ab=
geführet werden müsse. Wer nun diese
Grund=
herrlichkeit käuflich an sich zu bringen gedenket,
beliebe den 24. Juni d. J. in dem Grundbuch
des Burgerspitals in Wien vormittag um 9 Uhr
zu erscheinen, wo auch vorläusig der diesfällige
Anschlag, und die weiteren
Licitationsbedingnis=
sen eingesehen werden können.
Licit. Kanarisches Haus.
Von der Amtskanzley der P. Augustinern zu
Wien auf der Landstrasse wird anmit bekannt
gemacht: es sey über die wider den Unterthan
Mathias Kanar, und Anna Maria dessen
Ehe=
wirthin zu Kimmerleinstorf sich veroffenbarte
Schulden, und deßwegen verhängte Konkurs,
in die Feilbietung der in dem Dorfe
Kimmer=
leinstof liegenden Ganzlebenbebausung Nr. 17,
sammt dazugehörigen 26 2∫4 Joch Haus=dann
3 Joch freyen Uiberländäckern, sammt der zum
Thell darauf siehenden Winter=und
Sommer=
fruscht gewilliget, und dazu der 30. des Monats
Juni b. J. vormittag um 9 Uhr bestimmt
wor=
den. Es haben daher die Kauflustige an
obbe=
stimmten Tag um 9 Uhr in der obbesagten
Mathias Kanarischen Behausung zu
Kimmer=
leinstorf Nr. 17 zu erscheinen, inzwischen aber
kann die diesfällige Schätzung bey dem
Grund=
richter allda eingesehen werden.
Licit. Effekten.
Den 2. Juli b. J. verkauft
versteigerungs=
weis Franz Ockermüller, Gastwirth beym
weis=
sen Rössel zu Salladorf im V. O. W. W.
an der Linzerstrasse gegen baare Bezahlung sei=
Effekten, als Silber, Zinn, Kupfer, Leinwäsch,
Better, Welbskleidrr, dann alle übrige Haus=
und Kellereinrichtung, wie auch Pferde und
Wä=
gen.
Licit. Dorotheerhofes zu Traiskirchen.
Von der Stift Melkerischen Herrschaft
Trais=
kirchen V. U. W. W. wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf das Ansuchen des
Grund=
b⟨u⟩ches der Dorotheer=Güter=Administration in
Wien in die öffentliche Feilbietung ihres
ange=
hörig zu Traiskirchen liegend, ander dienstbaren
und auf 450 fl, geschätzten Dorotheer Hofes Nr.
42, sammt den dazugehörigen 3∫4 Joch Neuriß
Acker, und den dabey befi⟨n⟩dlichen Stadel
ge=
williget worden. Da nun zur öffentlichen
Ver=
steigerung ersagten Dorotheer=Hofes sammt dem
Acker, und Stadel zu Traiskirchen der 2. Juli
d. J. bestimmet worden; als haben alle jene,
welche diesen Hof samt darzugehörigen Acker und
Stadel käuflich an sich zu bringen gedenken, an
obbestimmten Tage früh um 9 Uhr in der
Herr=
schaftskanzley zu Traiskirchen zu erscheinen, wo
sodann gegen barer Bezahlung, jedoch salva
ra-
tificatione der hohen Landesstelle, ersagter
Do=
rotheer=Hofes nebst Zugehörungen dem
Meistbie=
tenden käuflich überlassen werden soll; inzwischen
kann die diesfällige vorgenommene Sch⟨ä⟩tzung
täglich sowohl in der Stift Melkerischen
Amtskanz=
ley in Wien, als auch bey dem Grundbuche der
Dorotheer=Güter=Administration im Dorotheer=
Hofe in Wien eingesehen werden.
Licit. Realitäten.
Von der freyherrl. v. Penklerischen Herrschaft
Burg Mödling Veste Liechtenstein wird anmit
kund gemacht: daß auf Ersuchen eines löbl. k. k.
Jud. Del. Milit. Mixt. der den Freyhrn. Gui=
do v. Rochepine, k. k. pensionirten Major, und
dessen Gemahlin Maria Anna, wegen den Georg
v. Neidisser in Wien schuldigen 3000 fl. ange=
hörige, auf 7792 fl. gerichtl. geschätzte, und
zu licitiren vorwilligte ander dienstbare
Sauer=
hof sowohl Nr. 47 zu Brunn, sammt
dazu=
gehörigen 32 Pf. Haussätzweingärten, 2 Joch
Aecker, und 1 Tagwerk Wiesen, dann der
da=
bey verbundene Kemeter oder Kagerhof, sammt
dazugehörigen 57 Pf. Haussätzweingärten, ⁊c
Pf. Tagwerk Wiesen, als auch das zur k. k.
Administration dienstbare an ersterwähntes
stos=
sende Haus, sammt dabey befindlichen 8 Pf.
Haussäß, dann nachfolgender in verschiedenen
Rieden liegenden Uiberländgrundstücke, als 30
1∫2 Joch Aecker, 2 1∫2 Tagwerk Wiesen, und
6 Pf. Weingärten, durch den Weg der
öffent=
lichen Versteigerung den Meistbietenden werden
käuflich hindangegeben werden, und hiezu
nach=
folgende 3 Licitationstermine, als der erste den
4. Juli, der zweyte den 4. August, und endlich
der dritte den 4. September d. J. früh um 9
Uhr in gedachten Häusern mit dem Beysatze zu
erscheinen bestimmt, daß, falls gedachte Häuser
und Realitäten weder bey dem ersten und
zwey=
ten Termin und den Schätzungswerth, oder
dar=
über sollten an Mann gebracht werden können,
bey dem dritten auch unter demselben würden
hindangegeben werden, die allenfällige
Kauflu=
stige daher an obbesagten Tag und Stund in
gedachten Häusern sich einzufinden haben.
Convoc. Mayerhoferischer Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey auf Anlangen des Hrn. Dr. Ramhart.
ses k. k. Jud. del. mil. mix. entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
sogewiß zu erscheinen, ihre habende Sprüche und
Forderungen anzumelden, sohin selbe mit
Beybrin=
gung der gehörigen Dokumente rechtens zu
liqui=
diren haben, als im widrigen die Abhandlung der
mehrgedachten Verlassenschaft mit den anwesenden
Jnteressenten vorgenommen werden würde. Wien
den 23. May 1795.
Convoc. Lehenmayersche Gläubiger.
Von dem k. k. im Erzherzogthume Oesterreich
ob und unter der Ens, dann in den Vorlanden
qufgestellten Jud. Del. Mil. M. wird hiermit
all und jeden, so an des im Jahr 1792 zu Ens
verstorbenen Proviantbäcken, Joh. Lehenmayer,
und dessen Eheweib Maria Anna, rückgebliebe=
nen Verlassenschaft einige Sprüche und
Forde=
rungen zu haben vermeinen, zu wissen gemacht:
Es sey auf Anlangen des zu Richtigstellung
so=
thaner Verlassenschaft gerichtlich aufgestellten
Cu=
rators, Doktor, auch hofkriegsräthlichen
Ad=
vokaten, Aloys Edlen v. Bach, um mit
die=
ser Verlessenschaft sicher vorgehen zu können,
in die Ausfertigung der erforderlichen
Einberu=
fungsedikte gewilliget worden. Daber werden
all jene, welche an erwähnter
Verlassen=
schaft entweder aus dem Erbrechte, als
Gläu=
biger, oder aus was immer für einem
Rechts=
grunde Sprüche und Forderungen zu haben
ver=
meinen, den 27. August d. J. früh um 9 Uhr in
der im Hofkriegsrathsgebäude am Hof im dritten
Stock befindlichen Kanzley dieses k. k. Jud. Del.
Mil. Mixt. entweder selbst persönlich, oder durch
genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu
erschei=
nen, ihre habende Sprüche und Forderungen
an=
zumelden, sohin selbe mit Beybringung der
ge=
dörigen Dokumente rechtens zu liquidiren haben,
als im widrigen die Abhandlung der
mehrerwähn=
ten Verlassenschaft mit den anwesende
Jnteressen=
ten vorgenommen, und nach vorhandenen
Umstän=
den und Befund der Sache entweder den
Gläubi=
gern zugesprochen, oder deren Erben mit Last und
Vortheil eingeantwortet werden würde. Wien den
26. May 1795.
Konkurs des Johann Gollitscher.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Nieder=
Oesterreich unter der Enns befindliche beweg=und
unbewegliche Vermögen des Johann Golltischer,
Tatz=und Musikimpostübergeher, und Bürger,
gewilliget worden. Daher wird jederman, der
an erstgedachten Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 15. Juni d. J. die Anmeldung seiner
For=
derung in Gestalt einer förmlichen Klage, wider den
Vertretter der obbemeldien Konkursmasse, Hrn.
Dr. Namhart, bey diesem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Richtigkeie
seiner Forderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlanget, zu erweisen, als im widrigen nach
Ver=
stiessung des obbestimmten Tages Niemand mehr
gehöret werden, und jene, die ihre Forderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht
des gesammten im Land: Nieder Oest. unter der
Enns befindlichen Vermögensxxxdrs Eingangs
be=
nannten Verschuldeten ohne Ausnahme, auch dann
abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie auch
ein eigenes Gut von der Masse zu fordern
hät=
ten, oder wenn auch ihre Forderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wä=
re, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums=oder Pfandrechts, das ihnen zu statten
ge=
kommen wäre, abzutragen verhalten würden.
Konkurs des Johann Pigler.
Von der Herrschaft Drosendorf wird anmit
bekannt gemacht: es sey auf Ansuchen des Georg
Piglers, von Artendorf, als vorzüglichen
Gläu=
biger des Johann Piglers, burgl. Tuchscherer
in der Stadt Drosendorf, in die Eröffnung
ei=
nes Konkurses über das gesammte in Lande
Niederösterreich unter der Ens befindliche beweg=
und unbewegliche Vermögen des erstgedachten
Johann Piglers, gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedachten Verschuldeten
eine Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis den 30. Juni 1795 die
An=
meldung seinen Forderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage bey dieser Herrschaft alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtig=
keit dieser Forderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
gese=
het zu werden verlanget, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfließung des erstbestimmten
Tages niemand mehr wird angehöret werden,
und jene, die ihre Forderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rücksicht des gesammten im
Lande Ni. Oest. unter der Ens befindlichen
Ver=
mögens des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
ge=
bührte, oder wenn sie auch ein eigenthumliches
Gut von der Masse zu sondern hätten, oder wenn
auch ihre Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerket wäre, also, daß derley
Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zustatten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Jakob Pohl.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Ni. Oe.
unter der Enns befindliche beweg=und
unbeweg=
lische Vermögen des abwesenden Jakob Pohl, burgl.
Strümpfwirkermeisters, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht=Verschuldeten
eine Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 9. Juli d. J. die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Grillparzer, als Vertretter
der diesfälligen Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit seiner Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese ober jene Klasse
ge=
setz zu werden verlangte, zu erweisen, als
widri=
gens nach Verfliessung des erstbestimmten Tages
Niemand mehr angehöret, und diejenigen, die
ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet
ha=
ben, in Rücksicht des gesammten im Lande Ni.
Oest. unter der Enns befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahme auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenes Gut von der
Massa zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschul=
deten vorgemerkt wäre, daß also solche
Gläu=
biger, wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ih=
nen sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.
Konkurs des Benjamin Preisz und dessen
Ehegattin
Nach Anzeige der k. angarischen Staathalterey
ist für den Konkurs der Gläubiger des
Benja=
min Preisz, Bürgers zu Neusobl in Ungarn,
und dessen Ebegattin Rosina, gebohrnen
Jose=
phini, und hinterlassenen Wittwer eines gewisse
Joseph Korba, Fleischhackers zu Deutschpronn,
der 22. August d. J. bestimmet worden.
Konkurs des Grafen Franz Gundacker
v. Starhemberg.
Von dem k. k. mit der Landesstelle vereinten
Obderensischen Landrecht wird bekannt gemacht:
Es sey auf Ansuchen des gräfl. Gundacker=Star=
hembergischen Prodigalitätskurators, Herrn
Gra=
fen Carl v. Palfy, um die mit der
Güterabtre=
tung verbundenen Rechtswohlthaten in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte im
Lande ob der Ens befindliche beweg=und
unbe=
wegliche Vermögen des als Verschwender
erklär=
ten Hr. Grafen Franz Gundacker v. S⟨t⟩a⟨r⟩=
berg gewilliget worden. Jedermann also, der
an gedachten Verschuldeten aus was immer für
einem Rechtsgrunde eine Forderung zu stellen sich
berechtiget hält, wird hiermit erinnert, seine
For=
derung bis 24. August d. J. in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den in der Person des
Gerichtsadvokaten, Dr. Feichtinger, verwandten
Massevertreter alsogewiß anzumelden, und bey
dieser Anmeldung nicht nur die Richtigkeit seiner
Forderung, sondern auch das Recht, Kraft dessen
er in diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
ver=
langet, zu erweisen, als widrigens nach Verlauf
des vorbestimmten Tages niemand mehr
angehö=
ret werden, und diejenigen, die ihre Forderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht des
gesammten im Lande ob der Enns befindlichen
Vermögens des H. Grafen Franz Gundacker v.
Starhemberg ohne Ausnahm, auch dann
abgewie=
sen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kom=
pensationsrecht gebührte, oder wenn sie auch
ein eigenes Gut von der Masse zu fordern
hät=
ten, oder wenn auch ihre Forderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wä=
re, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Massa schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums=oder Pfandrechts, das ihnen sonst zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.
Konkurs des Michael Hien.
Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen
Wie=
ner Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey von dem
Gerichte in die Eröffnung des Konkurses über das
gesammte im Lande Niederösterreich unter der
Ens befindliche beweg=und unbewegliche
Vermö=
gen des Michael Hien, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 92 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird
je=
derman, der an erstgedacht=Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September dies Jahrs
die Anmeldung seiner Forderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Hrn. Joseph Franz,
der Rechte Doktor, a. H. u. Ger. Adv. als
Vertretter der obbenannten Konkursmasse bey
hie=
siger Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in die
ser nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese,
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget, zu
er=
weisen, als widrigens nach Verfliessung des
erst=
bestimmten Tages Niemand mehr wird
angehö=
ret werden, und jene, die ihre Forderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rücksicht des
gesamm=
ten im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne
Ausnah=
me, auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ih=
nen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenes Gut von der Massen zu
fordern hätten, oder wenn ihre Forderung auf
ein liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums=oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.
Konkurs des Wenzl Winglau,
Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen Wiener
Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal wird
hiermit bekannt gemacht: Es sey von dem
Ge=
richte in die Eröffnung eines Konkurses über das
gesammte im Lande Oesterreich unter der Enns
befindliche beweg=und unbewegliche Vermögen
des Wenzl Winglau, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 147 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird
je=
dermann, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September d. J. die
An=
meldung seiner Forderung in Gestalt einer
förmli=
chen Klage, wider den Hrn. Joseph Franz, der
Rechte Doktor, a. H. u. Gr. Adv. als
Ver=
tretter der diesfälligen Konkursmasse bey
hiesi=
ger Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in
die=
ser nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erweisen, widrigens nach Verfliessung des
ob=
bestimmten Tages niemand mehr wird
ange=
höret werden, und jene, die ihre Forderungen
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht
des gesammten im Lande Oesterreich unter der
Enns befindlichen Vermögens ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von der
Masse zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschul=
deten vorgemerkt wäre, also, daß derley
Gläu=
biger vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Erinnerung an Joseph Pichlhofer.
Von dem Ortsgericht der gräfl. Clamischen
Herrschaft Sitzenberg wird dem Herrn Joseph
Pichlhofer, k. k. Postmeister zu Perschling, durch
gegenwärtiges Edikt erinnert: es habe wider ihn
der zu Perschling behauste Wirth, Jos. Scheikl,
cess. nom. des. Hrn. Gottlieb Müller in Wien,
bey diesem Gerichte eine Klage wegen
angespro=
chenen 400 fl. dann eine weitern wegen
ange=
forderten 87 fl. 4 kr. angebracht; über welch
beyde Klagen auf den 27. August d. J. und
zwar über erstere um 9 Uhr vormittag; über
letztere aber um 2 Uhr nachmittag eine
Tagsa=
tzung anberaumt worden ist. Da nun derselbe
von Perschling abwesend, und sein
Ausenthalts=
ort diesem Gericht nicht bekannt ist, so hat man
nach Vorschrift des Gesetzes zu seiner
Bertret=
tung, und zwar auf seine Gefahr und Unkösten
den Hrn. Mathias Ernst, Justitzverwalter der
Herrschaft Pottenbrunn, bestellet, mit welchen
die angebrachten Rechtssachen in Gemäßheit der
für die k. k. Erblanden bestimmten
Gerichtsord=
nung ausgeführt, und entschieden werden wird.
Der Hr. Joseph Pichlhofer wird dessen zu dem
Ende erinnert, damit er allenfalls bey den
ge=
dachten Tagsatzungen selbst erscheinen, oder
in=
zwischen den bestimmten Vertretter seine
Rechts=
behelfe an die Hand geben, oder sich einen
an=
dern Sachwalter destellen, und solchen mit
ge=
höriger Vollmacht versehen, auch überhaupt in
die rechtlichen ordnungsmäßigen Wege
einschrei=
ten soll, die er zu seiner Vertheidigung diensam
findet, widrigens er sich die aus seiner
Verab=
säumung entstehende Folgen selbst beyzumessen
haben wird.
Amort. Kupferamtsobligation.
Von dem Magistrate der k. k. Militar=Com=
munität Pancsova wird hiemit bekannt gemacht:
Es habe der Heinrich Buriasch, um Ausfertigung
der gewöhnlichen Amortisations Edikt in Betref
seiner in Verlust gerathenen auf seinen Namen
lautenden 4 percentigen Kupferamtsobligation pr
200 fl. dd. Wien den 17. May 1776 Nr. 17889
gebeten. Es haben daher alle jene, welche an
dieser Obligation was immer für Ansprüche zu
machen vermeinen, sich binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tagen vor diesem Magistrat
soge=
wiß zu legitimiren, widrigens nach Verlauf
die=
ser Zeitfrist gedachte Obligation für null und
nichtig erkläret, und dem Eigenthümer eine neue
ausgefertigt werden würde. Pancsova am 19.
April 1795.