Digitarium Logo

Wiener Zeitung.

Nr. 47, 13. Juni 1795

HilfeSucheNavigation einblenden
[1]

Sonnabend, den 13. Junius 1795.


Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Dienstags den 9. d. M. Rachmittags
um 4 Uhr, hielt der päpstliche Hr.
Nunzius am hiesigen Hofe, Monsignor
Ruffo, seinen öffentlichen Einzug in die
Stadt. Derselbe wurde von dem K. K.
Oberschofmarschall, Fürsten v. Kaunitz=
Rietberg, in dem Fürstl. Schwarzenber=
gischen
Gartenpallaste abgehohlet und durch
das Kärntnerthor, und die Kärntnerstrasse,
über den Stock am Eisen Platz, den Gra=
ben
und Kohlmarkt, durch die Herrngasse
über die Freyung auf den Hof, zur päpstl.
Nunziatur eingeführer. Der Zug ging in
folgender Ordnung: Voraus ritten 2 Ein=
spänniger
, darauf folgten die herrschaftli=
chen
sechsspännigen Wögen in deren jedem
2Hausoffizier fassen und nebenher 2 Be=
diente
in Galalivree giugon, nähmlich:

die Wägen der K. K. Kämmerer: 1) des
Grafen v. Mansfeld, 2) des Fürsten Aloys
v. Liechtenstein und 3) des Fürsten von
Schwarzenberg; der K. K. geheimen =
the
, 4) des Grafen v. Rottenhann, 5)
des Grafen v. Trautmansdorf, 6) des
Grafen v. Seilern, 7) des Grafen v.
Kollowrath, 8) des Fürsten v. Raunig=
Rietberg, 9) des Fürsten v. Rolleredo,
10) des Fürsten Adam v. Auersperg, und
11) des Fürsten v. Starhemberg, als er=
sten
Obersthofmeisters.

Nach letzterem Wagen folgte 12) der
sechsspännige K. K. Hofwagen, in welchem
der K. K. Truchseß, Jgnaz Edler von Mens=
hengen
, mit drey Edelleuten des Hrn.
Nunzius saß. Nebenher gingen des erstern
Bediente in Galalivree. Darauf kamen die
Livrebedienten des obersten Hofmarschalls
und des päpstl. Hrn. Nunzius paarweise.

[2]

in Gala; 13) folgte der K. K. sechsspän=
nige
Hofwagen, in welchen der päpstl.
Hr. Nunzius und der K. K. oberste Hof=
marschall
lassen. Diesen Wagen begleite=
ten
4 K. K. Leiblakeyen. Unmittelbar dar=
auf
ritten 3 Hoffonrier, dann der Stall=
meister
des Hrn. Nunzius und sechs Pa=
gen
; dann kamen 14) der erste sechsspän=
nige
Wagen des Hrn. Nunzius leer, 15)
der Wagen des hiesigen Hrn. Kardinal Erz=
bischofs
mit dessen Kammermeister und Edel=
leuten
, endlich 16) 17) 18) drey sechs=
spännige
Wägen des Hrn. Nunzius, in de=
nen
Edelleute und Hausoffizier fassen.

Mittwoch um 10 Uhr Vormittags hatte
der päpstl. Hr. Nunzius bey Se. Majest.
dem Kaiser und der Kaiserin, darauf bey
der Erzherzoge Karl und Joseph, wie auch
bey der Erzherzoginnen Klementina und
Amalia K. K. H. H. öffentliche Audienz,
wozu derselbe von dem K. K. Kämmerer,
des heil. röm. Reichs Erb=Schatzmeister,
Grafen Prosper v. Sinzendorf, als be=
stellten
Kommissar mit der K. K. Hof=
Equipage abgehohlet, nach Hof geführet,
und begleitet wurde. Bey Ankunft des
Hrn. Nunzius paradirte die Leibgarde zu
Fuß, und die beyden adeligen Leibgarden;
er wurde von den K. K. Hofämtern ge=
wöhnlichermassen
empfangen und nach der
Audienz bis zum Ort des Empfangs zu=
rückbegleitet
. Der K. K. Hr. Kommissar
wurde von dem päpstl. Nunzius mit dem
gewöhnlichen Zeremoniel in seiner Behau=
sung
empfangen und so auch bey der Ab=
fahrt
entlassen.

Durch ein Kobinetsschreiben vom 10.
d. M. sind nachstehende freywillige Kriegs=
beyträge
, welche Sr. K. K. Maj. unmit=
telbar
zu Handen gebracht worden sind,
mit höchstdero huldvollesten Dankbezeugung,
an das Directorium gelanget:

Guld. Kr.

Von dem italienischen Sprach=
lehrer
, Giovani Nedoliz 3

Von Anton Gyertyanfy, Han=
delsmann
zu Klausenburg,
und Beysitzer des Wechsel=

Guld. Kr.

Appellatorii in Siebenbürgen,
in seinem und seiner Brüder

Nahmen.... 1000

Von einem Ungenannten.. 1500

Von dem Hofagenten Rauten=
strauch
für dieses Jahr. 100

Von einem Ungenannten. 23 6

Für die durch Feuer verunglückten Un=
terthanen
in Stranzendorf, in N. Oe. V.
U. M. B. ist die Sammlung milder Beyträ=
ge
durch einen Ausschuß der bürgerl. Schnei=
dermeister
in der Stadt, in den magistra=
tischen
Vorstädten aber durch die Hausei=
genthümer
vorgenommen worden, und hat
einen Betrag von 442 Guld. 41 Kr. 1 Dr.
in das städtische Steueramt eingebracht.

Nach Berichten aus Ofen, vom 3. Ju=
nius
, sind an diesem Tage, früh um 6
Uhr, Alexander Szolarcfik und Paul Oez,
welche vorzügliche Theilnehmer und Mit=
wirker
der entdeckten staatsverrätherischen
Verschwörung waren, nach dem über sie
gesprochenen Urtheil auf der Generalwiese
mit dem Schwerte hingerichtet worden.
Während der Hinrichtung wurde nachste=
hendes
in deutscher und ungarischer Spra=
che
vertheilet:

„Da die erledigten Prozesse der übrigen
zum Tode verurtheilten dreyzehn Theilneh=
mer
, und Mitwirker der ruchlosesten Ver=
schwörung
im Jahre 1794 zu Pest, wovon
das Haupt Jgnaz Joseph Martinovics
sammt seinen Oberaufsehern bereits den 20.
May l. J. hier in Ofen mit dem Schwert
hingerichtet wurde, und wovon die schwärze=
ste
Absicht dahin ging, mit vereinigten Kräf=
ten
die Grundfeste des Staats, die Gesetze,
umzuwerfen, den Thron und die königliche
Macht umzustürzen, die öffentliche Sicher=
heit
zu untergraben, das Leben sowohl, als
das Eigenthum unzähliger Menschen auf
das Spiel zu setzen, und die Grundsätze der
Religion und der bürgerlichen Ordnung zu
vernichten, Sr. K. K. Apost. Majestät im
Wege der Gnade allerunterthänigst vorge=
legt
wurden; geruheten Allerhochstdieselben
das wider den Alexander Szolarcsik, ehe=

[3]

mahligen Notar der königl. Gerichtstasel,
und Paul Oez, beyder Rechten geschwor=
nen
Advokat, als durch unumstößliche Ur=
kunden
überwiesene Verbrecher der beleidigten
Majestät und Staatsverräther, nach den
bestehenden Landesgesetzen gesprochene To=
desurtheil
, anderen ihres Gleichen zum war=
nenden
Beyspiel, ihnen selbst aber zur wohl=
verdienten
Strafe, um so mehr in seiner
vollen Kraft zu lassen, als sich dieselben
durch ihre schon in der ersten Jugend ver=
dorbene
Denkungsart, und höchst gefähr=
liche
Grundsätze einer anzuhoffenden Bes=
serung
unfähig, und dadurch der allerhöch=
sten
Gnade unwürdig gemacht haben: hin=
gegen
aber die übrigen hier Eingangs er=
wähnten
von den Gerichtsstellen zur gleichen
Strafe verurtheilten Mitverbrecher aus be=
sonderer
Allerhöchsten Milde sowohl in Rück=
sicht
des verwirkten Lebens, als der Ein=
ziehung
ihrer Güter zu begnadigen, und
diese Strafe in ein zeitlich unbestimmtes
Gefängniß umzuändern."


Ausländische Begebenheiten.

PortugalI.

Die feyerliche Taufe des neugebornen
Prinzen von Beira, ist am 4. April zu
Quelus mit grossem Gepränge vorge=
nommen
worden. Der päpstliche Nunzius
verrichtete sie, im Nahmen des Papstes.
Der Hof, der gesammte Hosstaat, die ein=
heimischen
uns auswärtigen Minister, der
Adel und die vornehmste Geistlichkeit wohn
ten in Gala bey. Der Prinz erhielt die
Nahmen Anton, Franz, Pius, Bene=
dictus
⁊c.

Der Prinz von Brasilien hat bey dieser
Gelegenheit viele Gnadensbezeugungen er=
theil⟨e⟩t
, Beförderungen vorgenommen, und
unter andern verfüget, daß alle Erstgebor=
nen
von titulirten Herren, den Titel des
Baters, nach dessen Tode annehmen können,
ohne darüber eine neue Königl. Verleihung
anzusuchen.

Der Portugiesische Handel ist wieder sehr

thättig geworben. Es sind seit kurzem ver=
schiedene
beträchtliche Transporte im Tajo
eingelaufen, und am 1. April ist eine Por=
tugiesische
Kauffahrthey=Flotte von 48
Schiffen, unter Bedeckung von 3 Fregaten,
nach den verschiedenen Häfen von Amerika
urd Asien abgesegelt.

Die Kriegsflotte wird auf Königl. Be=
fehl
abgetackelt, und alle Englischen See=
offizier
, welche auf derselben zu dienen,
nach Lissabon gekommen waren, haben ih=
ren
Abschied, mit Beybehaltung ihrer Titel
und des halben Soldes, erhalten.

Spanien.

Aus Madrid wird unter dem 12. May
geschrieben: „Obschon auch hier sehr vieles
von Friedens=Unterhandlungen mit Frank=
reich
gesprochen wird, so scheint es doch,
daß wir noch einen sehr blutigen Feldzug
vor uns haben. Derselbe ist in Katalo=
nien
bereits eröffnet worden, woher wir
die Nachricht von einem Treffen erhalten
haben, das der General Urrutia den Fran=
zosen
geliefert hat, das aber, so viel wir da=
von
wissen, von einem unentschiedenen Aus=
gange
war. Auch aus Biscaya und Na=
varra
vernimmt man, daß die Franzosen
daselbst sehr bedeutende Anstalten machen
um Pampluna förmlich anzugreifen. Jn=
dessen
wendet der Fürst Sangro, dem die
Vertheidigung dieses Platzes anvertrauet
ist, alle Mittel an, um ihn tapfer zu ver=
theidigen
und die Absichten der Feinde zu
vereiteln.

Jm ganzen Reiche wird die verordnete
Aushebung zur Verstärkung der Armeen,
auf das eifrigste fortgesetzt.

Der General Urrutia hat bey seiner Ar=
mee
verschiedene wiese und strenge Gesetze
gemacht, um eine genaue Mannszucht ein=
zuführen
. Er läßt auch durch die Armee=
Kapellane, welche insgesammt aus dem
Kapuziner=Orden sind, unter dem Landvol=
ke
predigen, und es zur Pflicht auffor=
dern
, allgemein die Waffen zu ergreifen,
um die Religion und den Staat zu ver=
theidigen
.

[4]

Die zwey Flottenführer Langara und
Gravina befinden sich vereint in den Ge=
wässern
zwischen Collioure und Rosas, wo
ihre vereinte Macht aus 26 Linienschiffen
und 4 Fregaten besteht.

Jm Hafen von Cadix sind zwey Kriegs=
schiffe
, Europa und San Carlo, aus
Vera=Crux und Havana kommend, einge=
laufen
, welche an barem Gelde 9,773,589
Plaster überbrachten.

Jtalien.

Nach Berichten aus Turin vom 29.
May, haben die Franzosen bey Valdieri,
in der Grafschaft Tenda, Vieh eingetrie=
ben
, sind aber von den durch die Sturm=
glocke
zusammenberufenen bewaffneten
Bauern überfallen worden, die ihnen nicht
nur alles geraubte Vieh abnahmen, son=
dern
auch noch 63 Gefangene einbrachten.

Am 16. May machte man einen Versuch
die Franzofen bey Briga und Tenda zu
überfallen. Es rückten zu dem Ende bis
5000 Mann, theils Soldaten, theils Mi=
lizen
, in drey Kolonnen, über Limone
und die umliegenden Anhöhen vor; sie fan=
den
aber die Feinde allenthalben so gut auf
ihrer Hut, so stark verschanzt und so zahl=
reich
, daß die Piemonteser nach einigen ein=
zelnen
Schüssen sich wieder zurückzogen.

Dagegen haben die Franzosen am 21.
versucht, im Thale von Limone vorzu=
bringen
, und haben mit 700 Mann, in
3 Kolonnen getheilt die Piemontesischen Po=
sten
angerissen. Zwey von diesen Kolo nen
gingen über die Anhöhen von Buffa und
Morel, und machten ein sehr lebhaftes
Feuer, welches jedoch von den Piemonte=
sern
standhaft ausgehalten und erwiedert
wurde. Jnzwischen warf sich die dritte
Kolonne auf das Dorf della Parris, und
fing an zu fouragiren; aber die Nizzardi=
schen
Jäger eilten sogleich herbey und grif=
fen
diese Kolonne so entschlossen an, daß
sie mit Verlust mehrerer Todten und 5 Ge=
fangener
zurückweichen mußte, womit also
das ganze Vorhaben des Feindes vereitelt
war.

Bey dem Ueberfalle von Col de Monte,

am 12. May, sind, ausser den Gebliebe=
nen
, 9 Offizier und 230 Gemeine, gefan=
gen
, und 63 versprengt worden; die Fein=
de
haben auch 3 Kanonen, 12 Espingar=
den
, sammt den Munizions=und Getreide=
Magazinen erobert. Einige Tage nachher
hat man versucht die Franzosen von den
eroberten Posten wieder zu vertreiben; das
Tressen dauerte durch mehrere Stunden und
war sehr hartnäckig, die Piemonteser konn=
ten
aber ihre Absicht nicht erreichen, und
mußten sich begnügen das weitere Vor=
bringen
des Feindes zu verhindern. Der
Herzog von Montserrat hat daher neue
Verstärkung verlangt.

Frankreich.

Nach den neuesten Berichten aus Paris
vom 27. und 28. May ist die Ruhe in
dieser Stadt zwar hergestellt, aber doch
immer nur so weit, als es durch die ge=
waltsamen
Mittel möglich ist, die von der
Konvent. angewendet werden mußten, um
sich, oder vielmehr die nun in derselben
herrschend gewordene Partey aufrecht zu
erhalten. Daher dauern auch die Verhaft=
nehmungen
, die Hinrichtungen, und die
Gräuel aller Art, wovon Paris seit so
vielen Jahren der Schauplatz ist, noch im=
mer
fort, und man hat sich neuerdings
genöthiget gesehen, eine Menge unbedacht=
samer
Maßregeln, welche der Sturm der
Revoluzion erzeugt hat, aufzuheben, die
Bürger zu entwaffnen, und insbesondere
die Revolutions=Waffen, die Piken, zu
verbannen. Jndessen geht es in vielen
anderen Städten um nicht viel besser als
in Paris zu, und die Nachrichten aus
Toulon zeigen, daß diese Stadt in einem
erklärten Aufruhr ist, die Empörer auch
sogar der Flotte sich bemeistert haben, eben
da sie auslaufen sollte.

Schon am 23 Morgens liessen die Aus=
schüsse
eine grosse Menge Kavallerie nach
Paris kommen; diese stieß zu 20,000 frey=
willigen
Bürgern, und zog mit ihnen in 2
Kolonnen nach der Vorstadt St. Antoine.
Man überraschte die Einwohner derselben,
und nahm ihnen 2 Kanonen ab, aber

[5]

bald darauf sperrten sie die Strassenketten,
verrammelten die Gässen, und thaten alles
um sich zu wehren. Als sie aber endlich
einsahen, daß ihr Widerstand vergeblich
seyn würde, indem gewiß drey Viertel
von Paris gegen sie marschierst wären,
und überdem der Brodmangel sie bald hät=
te
bezwingen müssen, so gaben sie nach,
und lieferten die Anstifter des Aufruhrs und
den Schlossergesellen aus, der Feraude
Kopf in der Konvention auf einer Pike
getragen hatte. Jhr Prozeß dauerte nicht
lange; ohne alle weitere Untersuchung wur=
den
sie guillotiniret. Das Dekret, wel=
ches
die Konv. gegen die Einwohner der
St. Antonius=Vorstadt erlassen hatte, lau=
tet
folgendermassen:

Die National Konv. in Erwägung, daß
die Aufrührer der Antonius=Vorstadt, am
20. May zuerst gegen die Konv. marschirt
sind, und Kanonen gegen sie aufgepflanzt
haben, daß die Ruhestöhrer einen Theil
des Volks gegen den andern aufzuwiegeln,
und auf das neue Frankreich mit dem Trau=
erflor
, den die Konvent. erst zerrissen hat,
zu bedecken suchen; daß ihre Absicht ist, den
glücklichen Zeitpunkt der Konstitution und
des Friedens zu entfernen, und die Herr=
schaft
der Anarchie zu verlängern; daß der
Repräsentant Feraud in dem Heiligthum
der Gesetze von den Aufrührern ermordet,
und andere Repräsentanten von ihnen thät=
lich
mißhandelt, daß einer der Mörder
mit Gewalt den Händen der Gerechtigkeit
entrissen worden ist ⁊c. dekretiret, daß die
Einwohner der Antonius=Vorstadt aufge=
fordert
werden sollen, sogleich die Mörder
der Nationalrepräsentanten, und nahment=
lich
den Mörder des Repräsentanten Feraud,
so wie ihre 6 Kanonen auszuliefern. Jm
Fall der Weigerung sollen sie als Rebellen
angesehen werden, alle Sektionen von Pa=
ris
gegen sie marschiren, und die Brodaus=
theilungen
in den aufrührerischen Sektionen
gänzlich aufhören. Gegenwärtiges Dekret
soll gedruckt, in Paris angeschlagen, und
durch ausserordentliche Kourier in die De=
partemente
geschickt werden ⁊c,

Jm Verfolge der Sitzung versicherte Roux,
daß in diesem Augenblicke die Subsitenz von
Paris völlig gesichert sey, und 200,000
Centner Getreide an einem Orte beysam=
men
lägen, von woher sie ohne alle Verhin=
derung
und Gefahr nach Paris gebracht
werden könnten. Dann erschien Sieyes,
der so eben aus Holland angekommen war,
stattete einen weitläuftigen Bericht über den
mit dieser Republik geschlossenen Frieden
ab, und versicherte, daß die Repräsentan=
ten
von Holland ihn schon ratisizirt hätten,
und die andern Staaten ihn gleichfalls ge=
nehmigen
würden. Sieyes las hierauf un=
ter
den lebhaftesten Freudensbezeigungen den
Friedenstraktat selbst ab, und die Versamm=
lung
verordnete, daß derselbe gedruckt in
Paris angeschlagen, in die ganze Republik
verschickt, und nach 3 Tagen erörtert wer=
den
soll.

Eine Deputation aus der Vorstadt St.
Antoine verlangte vorgelassen zu werden,
allein Bourdon (de l'Oise) sagte: „Das
Blut unsers Kollegen verbiethet ench, Ver=
gleichs
=Unterhandlungen anzuhören; dann
erst, wenn diese Elenden ihre Kniee vor dem
Gesetz gebeugt haben, dann könnt ihr ihnen
Gehör geben." Vielmehr verlangte er, daß
obgedachte Deputation verhaftet werden soll=
te
; allein während man darüber berath=
schlagte
, hatte sich dieselbe fortgeschlichen.

Der Sicherheits=Ausschuß zeigte an,
daß eine Bande von 8 bis 10 Personen,
ihres Elendes überdrüßig, sich unter ein
Detaschement der Nationalgarde mischen,
in den Konventionssal bringen, und den
Präsidenten, und wen sie finden könnten,
ermorden, endlich sich selbst umbringen
wollten. Eine grosse Menge rief: Das
wollen wir sehen! und die Konvenzion ging
über diese Nachricht weg. (Alle Deputirte
sind nunmehr mit Säbeln bewaffnet.) An=
güis
zeigte endlich an, daß gegen die Vor=
stadt
St. Antoine das Dekret vollzogen
worden sey, und man die Kanonen dersel=
ben
und viele Anführer der Rebellen bekom=
men
habe. Clauzel verlangte, und die
Konvenzion dekretirte, daß alle verdächtige

[6]

Bürger entwaffnet werden sollen, und keine
Weibsperson überhaupt bey einer politi=
schen
Versammlung mehr zugelassen werde.
Der aus der Vorstadt St. Antonie zurück=
kommenden
Armee schiekte die Konvent. eine
Kommißion von 24. Mitgliedern entgegen,
um ihr Glück zu wünschen, dem General
den Bruderkuß zu geben, und zu versichern:
daß die Konvention nicht aufhören werde,
sich mit der Wohlfahrt des Volks zu be=
schäftigen
, Freron zeigte an: Die Armee
sey von 4 Deputirten angeführt, auf die
Vorstadt St. Antoine marschiret. Als sie
an das Haus des Beaunmarchais gekom=
men
wäre, hätte man 4 Kanonen aufge=
pflanzt
, und gegen die Armee gerichtet ge=
funden
; allein die Rebellen hätten es nicht
gewagt, Widerstand zu thun; man habe
ihnen eine Stunde Bedenkzeit gegeben; die
guten Bürger hätten sogleich die Anführer
angegeben und ausgeliefert.

In der Sitzung am 24. May sagte
Clauzel, es sey auffallend, daß die Ron=
venton
die geringeren Verbrechen mit dem
Tode, die grösseren Bösewichte aber, die
Frankreich mit Blut überschwemmt hät=
ten
, bloß mit der Deportation bestrafe.
Er verlangte, man solle einen Kurier
nach Oleron abschicken, und den Barre=
re
, Collot und Billaud, wenn sie noch
nicht eingeschifft seyn, nach Paris zurück=
bringen
und von der Kriegskommißion
richten lassen. Auch Bourdon und =
bois
=Crance unterstützten diesen Antrag,
und die Konvention dekretirte: 1) Das
Dekret, welches den Barrere, Billaud,
Collot und Vadier verdammte, ist aufge=
hoben
. 2) Die 3 erstern sollen von dem
peinlichen Gericht des Departements der
untern Charente gerichtet werden. Der
Gesetzgebungs=Ausschuß soll Morgen ihre
Anklageacte vorlegen. 3) Der ehemahlige
Minister Pache, sein Schwiegersohn An=
doin
, der Minister Bouchotte, der Adjunkt
desselben, Daubigny, wie auch Clemence,
Marchand, Heron und Hassenfratz, sollen
vor das peinliche Gericht der Departements
der Eure und Loire gebracht werden.

Die Konvention erließ auch den Befehl,
daß der Deputirte Forestier verhaftet wer=
den
soll, weil sein Betragen während der
Rebellion nicht patriotisch schien. Auch
wurde verordnet, den Deputirten Lavalle
und den General Roßignal, welche beyde
in der Vendee übel gehauset, in Verhaft
zu nehmen, deßgleichen auch den Depu=
tirten
Pautrizel, weil er während des
Aufruhrs verdächtige Reden geführt habe.

Großbritannien.

Die Admiralität hat von dem im Kanal
kreutzenden Sir Sidney Smith die Nach=
richt
erhalten, daß er eben einer kleinen
Französischen Flotte von Linienschiffen und
Fregaten begegnet sey, die ganz neuer=
lich
von Brest ausgelaufen war. Gleich
hierauf hat der Admiral Cornwallis Be=
fehl
erhalten, mit 7 Linienschiffen von
Portsmouth auszulaufen. Die grosse Flot=
te
selb⟨st⟩ liegt segelfertig, Lord Howe hatte
⟨s⟩ich auch nach Portsmouth begeben, um
sie nachmahls zu kommandiren; allein er
wurde neuerdings so unpäßlich, daß noch
am Sonnabend der Lord Bridport von
seinem Landsitze nach Portsmouth beordert
wurde, um das Kommando der grossen
Flotte zu übernehmen.

Die nach dem mittelländischen Meere be=
stimmte
Flotte des Admirals Mann ist mit
allen nach Ost=und Westindien bestimm=
ten
Kauffahrern durch widrige Winde bis
zum 24. angehalten worden, an diesem
Tage aber endlich abgesegelt.

Die Freysprechung des Warren=Hastings
wurde am 19. May in Willis=Hotel von
dem Bengal=Klub mit einer wahrhaft asia=
tischen
, in London vielleicht vorher nie ge=
sehenen
Verschwendung gefeyert. Mehr
als 600 Personen speisten mit dem Freyge=
sprochenen
. Es sind zuletzt 50 Guineen
für ein Billet gebothen worden, um mit
von der Mahlzeit zu seyn, aber es war
keines mehr zu haben. Die ostindische Kom=
pagnie
wird dem Herrn Hastings nun eine
Pension von 5000 Pfund jährlich für die
in Jndien ihr geleisteten Dienste aussetzen.

Wegen der jetzigen Lage der Dinge, heißt

[7]

es, wird der Hof London, Glasgow,
Hull und Liverpool zu Freyhäfen erklären.
Die Kaufleure dürfen ausländische Güter
in die königl. Waarenlager hinterlegen,
mit der Bedingung, daß bey deren Abfüh=
rung
der Zoll entrichtet werde.

Jm Unterhause trug Herr Jekyll nen=
lich
an, den König am die Vorlegung
der Papiere zu bitten, auf welche sich die
Zurückberufung des Grafen Fitzwilliam
gründet. Die Opposizionspartey, beson=
ders
Herr F⟨i⟩x, unterstützte diesen Antrag.
Nach einigen Erörterungen aber äusserte sich
Herr Adair, des Grafen Fitzwilliam Ka=
rakter
sey durch seine männliche Aufforde=
rung
an die Minister, welche sie nicht
angenommen hätten, bereits gerechtfertigt,
und verlangte die Ordnung des Tags,
welche auch mit 188 Stimmen gegen 49
angenommen ward.

Man erzählt als eine wahre Geschichte,
daß in der vorjährigen Seeschlacht vom 1.
Junius das brittische Schiff Leviathan,
mit harten Thalern auf das Französische
Schiff Amerika gefeuert habe. Es hatte
nähmlich viele Französische Sechsundbreys=
sigpfünder
aus Toulon mitgenommen, die
ein unglücklicher Republikaner, vor der
Ankunft der Engländer in dieser Stadt,
mit Geld gefüllt hatte, um es zu retten.
Der Jrrthum ward entdeckt, als die Eng=
lischen
Matrosen das Französische Schiff be=
stiegen
, und die Thaler herumliegen sahen.
Die Franzosen hatten schon geschlossen, den
Engländern sey die Munizion ausgegangen,
daher sie mit Geld kanoniren müßten.

Vereinigte Niederlande.

Die dem fünfzehnten Artikel des Allianz=
Trakrats zwischen Frankreich und der Re=
publik
beygefügten Punkte lauten also: 1)
Die beyden Nationen können sich des Ha=
sens
und der Docke von Vließingen, mit
gleichem Rechte, bedienen. 2) Jede Na=
tion
soll ihre besonderen Magazine, Werf=
te
u. s. w. haben. 3) Die Batavische Re=
publik
tritt das Westindische Haus zu Vlies=
singen
mit seinem Gebiethe ab, und räume
der Französischen Nation vorläufig den Ge=

brauch einer der Werften ein. 4) Der An=
kauf
von Schiffsbedürfnissen, Häuser u. s.
w. bleibt für Rechnung jeder Nation. 5)
Die Reparationskosten für die Docke, den
Wall ⁊c. bleiben ebenfalls gemeinschaftlich;
jedoch soll die Batavische Republik die Di=
rektion
der Ausgaben führen. 6) Keine
der beyden Nationen soll einen Admiral
oder ein Wachtschiff im Hafen zu Vlies=
singen
haben. 7) Jm Falle bey diesem
Reglement einige Schwierigkeiten sich erge=
ben
sollten, die nicht gütlich beygelegt wer=
den
können; so sollen sie durch 5 Schieds=
richter
, 2 Franzosen und 2 Holländer,
und einen fünften, durch das Loos ge=
wählten
, entschieden werden. 8) Dieses
Regiment soll sogleich nach der Ratifika=
tion
des Traktats seine Wirkung haben.

Der gleich nach der Revolution im Ja=
nuar
im Haag errichtete Galgen und Schaf=
fot
sind in der Nacht vom 24. unerwartet
weggebrochen worden. Zur Bekanntma=
chung
einer Amnestie aber, die man zur Ver=
einigung
beyder Parteyen erwartete, ist bis
jetzt noch keine Aussicht, weil man sich viel=
mehr
mit dem Prozeß der Staatsgefange=
nen
beschäftigt und einige Orangefreunde
wirklich aufgefordert worden sind, gegen
den Grafen Bentink von Rhoon, weil
derselbe im J. 1787 gegen die Patrioten
Waffen ausgetheilt haben soll, auszusa=
gen
.

Die Französ. Generale Daendels und
Dumonceau sind am 25. aus Paris zu
rückgekommen.

Der Bürger Vitriarius, den die Ostin=
dische
Kompagnie nach London geschickt
hat, meldet von dort, die Englische Re=
gierung
wolle die Ladungen der Holländi=
schen
Kompagnieschiffe verkaufen und den
Kaufpreis sequestriren. Die Gesandten in
Paris, Blauw und Meyer, melden, daß
2 Schiffen, deren eines nach Ceylon, das
andere nach dem Vorgebirge der guten
Hoffnung abzusegeln bereit war, die Erlaub=
niß
dazu verweigert worden sey, und daß
sie deßhalb ein Promemoria übergeben ha=
ben
. Der Holländische Gesandte in Ma=

[8]

drid, van der Goes, meldet, der Spani=
sche
Hof habe die Abreise seines Gesandten
de Corral aus dem Haag gemißbilligt,
wolle auch die Holländischen Schiffe in
Spanien nicht ferner mit Beschlag bele=
gen
, wenn die Spanischen in Holland frey=
gelassen
würden. Jndessen fahren die Fran=
zösischen
Agenten im Amsterdam und Rot=
terdam
fort, die in Schiffen mit feindli=
cher
Flagge geladenen Güter zu konfisziren,
da sie doch größtentheils Holländisches Ei=
genthum
sind. Die Deputirten von Hol=
land
haben dagegen einstliche Vorstellun=
gen
bey den Französischen Volksrepräsen=
tanten
gethan, weil theils den Einwoh=
nern
Hollands dadurch grosser Schade zu=
gefügt
wird, theils die fremden Mächte
zu Repressalien gereitzt würden. Uebrigens
sind die Staaten der Provinzen unabläßig
beschäftigt, den dringenden Französischen
Requisitionen so viel möglich Genüge zu
leisten.

Als die Französische Allianz zu Rotter=
dom
gebeyert und dabey die dreyfarbige
Flagge ausgesteckt wurde, letzte dieser An=
blick
, wie die Rotrerdammer Zeitung mel=
der
, viele in Erstannen, und machte auf
einige einen Eindruck, der ihre Traurigkeit
sichtbarlich darstellte.

Zu Vließingen wurde, bey der Feyer des
Allianztractats, der dort stationirte Fran=
zösische
Contreadmiral von Stabel mit al=
len
seinen Offtizieren zu dem Feste eingela=
den
, die dort liegenden Kriegschiffe gaben
eine Salve von 21 Schüssen, und die
Französische, Holländische und Amerikani=
sche
Flaggen wurde aufgezogen. Abends
war auf der Fregate Hector ein Tauzsal
eingerichtet, in welchem die Französischen
und Holländ. Seeoffizier mit dem Vlies=
singer
Frauenzimmer den Ball erössneten.

Deutschland.

Um die Verhandlung über den Frieden
zu erleichtern, hat das Reichsdirektorium
eine Punktation der Gegenstände und Fra=
gen
entworfen, auf welche es dabey an=
zukommen
scheint. Diese Punktation ward
am 23. May in einer Privarversammlung

aller Reichstags=Gesandten angenommen,
um von ihren Höfen Jn, kruktion darüber
zu erwarten. Der vornehmste Jnhalt der=
selben
geht dahin. 1) Die Einleitung
der Friedensunterhandlungen wäre Seiner
Kaiserlichen Majestät zu überlassen, mit
Beziehung auf das Reichsgutachten vom
20. Dez. 94. in Hinsicht der guten Dien=
ste
des Königs von Preußen, 2) die Zeit
der anzufangenden Unterhandlungen, sey
gleichfalls Sr. Kaiserl. Maj. zu überlassen
dabey aber möglichste Beschleunigung zu
empfehlen. 3 Auch Ort und Sicherheit
des Friedenskongresses wäre Sr. Kais. Maj.
zu überlassen, wobey jedoch Frankfurt un=
maßgeblich
vorgeschlagen würde. 4) We=
gen
der Präliminarien tragen Kurmaynz
und KurköIn darauf an, daß von dem
noch nicht Eroberten, besonders in Hinsicht
auf Luxenburg und Maynz keine Fra=
ge
seyn sollte. 5) Was die Hauptsache
beträfe, so wäre auf den ruhigen Stand
der Dinge wie er vor den Mißhelligkeiten
mit Frankreich gewesen, anzutragen, und
eine feste Gränze zu bestimmen. 6) Zur
Reichsdeputation, um bey den Unterhand=
lungen
zu konenrriren, werden vorgeschla=
gen
: Maynz und Sachsen, Oesterreich,
Baiern oder Bamberg der Würzburg;
Herzogthum Bremen oder Würtemberg
oder Hessen; und von Städten, Frankfurt
und eine katholische Stadt, erwann Augs=
burg
.

Am 27. May um Mittagszeit kam der
nun regierende Herzog Friederich Eugen v.
Würtemberg, in Begleitung des Erb=
prinzen
Friedrich Wilhelm von Bayreuth
in Stuttgard an, wo er von allen Seiten
mit den lebhaftesten Freudensbezeugungen
empfangen und bewillkommet wurde.

Die Leipziger Jubilate=Messe ist, be=
sonders
für die Manufakturisten und Tuch=
händler
sehr gut ansgefallen. Letztere ha=
ben
alle Waren verkauft. Französische und
Schweizer=Agenten erhandelten alle groben
und seinen Tücher. Auch nach Pohlen
war der Absatz stärker, als man erwartet
hatte.

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung 1795. Nro. 47.


Wien.

Jn Absicht auf die Censur der Druck=
schriften
und Kupferstiche ist folgende die
bisherigen Censursvorschriften in sich fas=
sende
allerhöchste General=Verordnung er=
gangen
:

§. I. Niemand soll unter den gegen
Einschwärzungen verhängten Strafen, eine
Druckschrift mit vorsätzlicher Umgehung der
Mauthämter und der Revisorate einführen,
und vor erhaltener Censursbewilligung zum
Verkaufe bringen.

§. II. Der Buchhändler, welcher ein
Buch, eine Broschüre oder irgend eine
Druckschrift, die verbothen, oder erga
Schedam beschränkt ist, ohne eigenen Er=
laubnißschein
, welchen nur das K. K. ober=
ste
Directorium, und in den Provinzen die
Landesstelle ertheilen kann, verkauft, wird
im ersten Betretungsfalle mit 50 Guld. für
jedes Exemplar, und im zweyten, nebst
dieser Geldbusse, mit Verlust des Gewer=
des
bestrafet.

§. III. Die den Buchhändlern auf den
Revisoraten zurückbehaltenen verbothenen
Bücher, wovon ein von dem Eigenthümer,
oder dessen Handlungsbestellten unterschrie=
benes
Verzeichniß mit beygesetzter Zahl der
Exemplare allda geführet wird, sollen bin=
nen
Zeit von 6 Monathen bey Strafe der
Konfiskazion, unter den vorgeschriebenen
Vorsichten, wieder aus den Erblanden ge=
schafft
werden. Sollten in einem oder dem
andern Falle besondere Hindernisse der Be=
folgung
dieser Vorschrift im Wege stehen,
so sind solche von den Eigenthümern oder
Administratoren anzuzeigen, wo dann nach
Beschaffenheit der Umstände, diese Frist auf
weitere 3 oder 6 Monathe wird erstrecket
werden.

§. IV. Kein Buchdrucker soll das Min=
deste
in Druck legen, ohne zuvor das Ma=
nuseript
in einer leserlichen Schift und
richtig paginirt, auch mit einem weißgelas=

senen Rande versehen, beym Revisionsamte
eingereicht, und die Zulassung vom Censurs=
departement
erhalten zu haben. Diese wird
nicht von den Censoren ertheilet, und ist
das von denselben gegebene Admittitur nicht
hinlänglich, sondern sie muß wegen der in
Censurssachen nöthigen Ordnung und Ma=
nipulazion
durch das vom Revisor eigen=
händig
, und mit dessen Unterschrift auf das
Manuscript beyzusetzende Imprimatur bestä=
tiget
werden, welches entweder ohne, oder
mit dem Beysatze omissis deletis, mit Aus=
lassung
der in der Handschrift ausgelösch=
ten
Worten oder Stellen, oder mit einem
anderen Beysatze und unter gewisser Be=
schränkung
gegeben wird. Hätte Jemand
ohne dieses Imprimatur einzuhohlen und er=
halten
zu haben, oder ohne sich nach des=
sen
Beysätzen oder Beschränkungen zu ach=
ten
, etwas, es sey was es wolle, in Druck
gelegt, so wird nicht allein die ganze Auf=
lage
mit Zerstörung des Schriftsatzes kon=
fiszirt
und eingestampfet, sondern es wird
auch der Uebertreter, sogleich mit Verlust
des Gewerbes, und überdieß mit 50 Guld.
für jedes in Umlauf gesetzte Exemplar, und
wenn er diese Geldbusse nicht erlegen könn=
te
, mit Arrest und am Leibe gestrafet, und
dabey jede Ausflucht, die Exemplare nicht
verkauft, sondern vertauscht, oder ver=
schenkt
, oder die Auflage auf auswärtige
Bestellung und zum Versenden in das Aus=
land
veranstaltet zu haben, so wie jede
Ausrede auf Versehen der Handlungsdiener
oder Handlanger als ungültig verworfen.

§. V. Die Manuscripte sind gewöhnlich
in zwey gleichlautenden Exemplaren einzu=
reichen
, doch kann nach Beschaffenheit des
Gegenstandes, nach Eigenschaft des Verfas=
sers
, und nach Umständen die Freyspre=
chung
vom Duplikate beym K. K. Direkto=
rium
, und in den Provinzen bey der Lan=
desstelle
angesuchet werden. Jn Fällen,
wo diese erfolget ist, ist das Manuscript

[10]

nach vollbrachten Drucke, sogleich auf das
Revisionsamt nebst einem in Pappendeckel
gebundenen Exemplar wieder einzuliefern,
und würde jeder im Drucke ohne vorheri=
ge
Anzeige und erhaltene Erlaubniß gemach=
te
Zusatz, und jede erwiesene Verfälschung
des Originals (die Fehler in der Rechtschrei=
bung
oder im Styl, deren Verbesserung den
Sinn nicht ändert, allein ausgenommen,)
als Betrug und vorsetzliches Falsum stren=
der
Ahndung unterliegen.

§. VI. Jeder, auf dessen Kosten und
Rechnung ein Buch oder kleinere Schrift
gedruckt werden soll, er sey Buchdrucker,
Buchhändler, Verleger oder Verfasser, ist
gehalten seinen Nahmen und Karakter nebst
seiner Wohnung zu Anfange des zur Cen=
sur
eingereichten Manuscripts, oder, wenn
es ein Nachdruck, oder neue Auflage ist,
des Originals leserlich beyzusetzen, und wird
von dem Revisionsamte nichts angenommen
werden, wo diese oder andere bey den
Manuscripten vorgeschriebenen Erfordernisse
ausser Acht gelassen sind.

§. VII. Die Manuscripte sollen von Nie=
mand
zu den Ceusoren gebracht, noch bey
denselben abgehohlet werden, sondern sie
sind ohne Unterschied unmittelbar bey dem
Revisionsamte einzureichen, wo sie der Ein=
reicher
mit dem Deciso abzuhohlen hat.
Die Censoren sind angewiesen, kein Exhi-
bitum
, welches ihnen nicht im ordentlichen
Wege durch das Revisionsamt zukommt,
in Censurirung zu nehmen, noch ein Censu=
rirtes
anderswohin als dahin abzugeben.
Niemand ist befugt sich den Censor seines
Buchs, oder Manuscripts selbst zu wählen,
oder dem Revisionsamte auf irgend eine Art
anzusinnen, daß es ein Stück eigends den
Censor A, statt des Censors B zur Censu=
rirung
zusende, noch soll der Eigenthümer,
wenn er den Censor erfahren hat, densel=
ben
selbst, oder durch andere überlaufen,
oder mit Bitten oder Vorstellungen behelli=
gen
, sondern jeder soll nach Einreichung
seines Werkes die Entscheidung ruhig ab=
warten
, und sich dieser ohne Widerrede und
Verunglimpfung der Censoren oder des Re=

visionsamtes, welche allerdings nach dem
Grade des Frevels geahndet werden wür=
de
, geziemend fügen.

§. VIII. So wie zum Drucke neuer
Schriften, so muß auch zum Nachdrucke
eines schon erlaubten Werkes und eben so
zu jeder neuen Auflage die Erlaubniß mit=
tels
schriftlicher Anzeige und Einreichung des
Werkes selbst beym Revisionsamte und re-
spective
das lmprimatur, oder Reimpri-
matur
nachgesucht, und darf vor dessen
Erhaltung, unter gleicher Verpönung, we=
der
Nachdruck noch die neue Auflage veran=
staltet
werden.

§. IX. Wer solche Schriften in Geheim
druckt, oder nachdruckt, die nach den Straf=
gesetzen
in die Kathegorie der Verbrechen
gehören, macht sich derjenigen Strafen
theilhaftig, welche in den Gesetzen auf
die Verfassung dergleichen Schriften be=
stimmt
ist.

§. X. Niemand soll ein Werk, davon
die Handschrift bey einem deutscherbländi=
schen
Revisionsamte eingereichet worden,
die Zulassung aber nicht erfolgt ist, in das
Ausland zum Druck und Verbreitung schi=
cken
. Der Uebertreter wird mit einer nach
dem Grade der Anstößigkeit der Schrift,
und wenn es eine Schmähschrift ist, nach
dem Jnteresse der dadurch angegriffenen
Personen abgemessenen Strafe belegt werden.
Das Vorgeben, daß ihm das Manuscript
von Handen gekommen, und der auswär=
tige
Druck ohne sein Wissen und Willen
veranstaltet worden sey, wird um so weni=
ger
angenommen, als Niemand ein von der
inländischen Censur verworfenes Manu=
script
andern mittheilen, oder mit Gefahr
weiterer Ausbreitung aufbewahren soll.

§. XI. Niemand soll mit Büchern hau=
siren
, solche kolportiren und damit heimli=
cher
Weise Gewerb treiben; die Uebertreter
werden nebst Konfiskazion, aller bey den=
selben
vorgefundenen Bücher in Verhaft ge=
zogen
, und nach Befund der Umstände, je
nachdem die also verkauften Bücher im ho=
hen
Grade sittenverderblich, religionswidrig
oder staatsgefährlich sind, mit schwerer an=

[11]

gemessener Strafe, und wenn sie Auslän=
der
sind, auch mit der Landesverweisung
belegt werden.

§. XII. So wie allen und jeden Privat=
personen
, die nicht zum Buchbrucker=Ge=
werbe
gehörig befugt sind, Buchdrucker=
oder
Handpressen, und Druckcharaktere zu
haben untersagt ist, so wird auch allen
Buchdruckern bey Verlust ihres Gewerbes,
nebst Konfiskazion ihrer Werkzeuge, und
nach Beschaffenheit der Umstände noch wei=
terer
Geld=oder Leibesstrafe verbothen, an
entlegenen oder unzugänglichen oder verbor=
genen
Orten Pressen aufzustellen, und auf
heimliche Weise und durch lichtscheuende
Anstalten setze oder drucken zu lassen.

§. XIII. Obstehende Verfügungen sind
zugleich von Kupferstichen jeder Art und
Vorstellung, wie auch von Landkarten und
Prospekten, Rissen von Städten, Festun=
gen
, Gränzen, Küsten, zu verstehen, von
welchen, wenn sie zum öffentlichen Verkau=
fe
bestimmt sind, vor der Gravirung jedes=
mahl
das Original oder die Zeichnung bey
dem Revisionsamte einzureichen, und die
Censursbewilligung einzuhohlen ist, so wie
alle auf Uebertretungsfälle bey Schriften
und Büchern fetzgesetzte Pönfälle sich auf
die Kupferstiche in gleichem Maße erstrecken.

§. XIV Wer Verzeichnisse von verkäuf=
lichen
Büchern den Zeitungsblättern beyle=
gen
, oder auf andere Art durch den Druck
bekannt machen will, hat solche aufs spä=
teste
zwey volle Tage vor der Bekanntma=
chung
beym Revisionsamte in zwey gleich=
lautenden
Handschriften einzureichen; diese
Verzeichnisse müsse⟨n⟩ rein, leserlich geschrie=
ben
, die Titel der Bücher gehörig nach ih=
rem
wahren Verfasser, wenn dieser genannt
ist, allezeit aber nach dem wahren Jn=
halte
, und dem Druckorte und Jahre ohne
Verdrehung, Verfälschung, oder unver
ständliche Rokürzung aufgesetzt, und alle
unmittelbare unschickliche Zusammensetzung
von Werken, biblischen und Geistlichen,
oder andere ehrwürdige Gegenstände be=
treffenden
Jnhalts mit Werken einer von
jenen ganz verschiedenen und solcher Gat=

tung, daß daraus Anlaß zu ungebührlichen
Beziehungen entstehen könnte, vermieden
werden. Wenn über dergleichen Verzeich=
nisse
das Imprimatur nicht unbedingt, son=
dern
mit der Beschränkung omissis deletis
ertheilt wird, so sind dieselben vor gänzli=
cher
Vollendung des Drucks bey dem Re=
visionsamte
noch einmahl vorzulegen, da=
mit
dasselbe sich von der geschehenen Weg=
lassung
der ausgestrichenen Artikel überzeu=
gen
, und das unbedingte Imprimatur bey=
setzen
könne. Das nähmliche ist bey Ver=
zeichnissen
von Kupferstichen und Lizita=
tionskatalogen
zu beobachten. Letztere sind
nach Verhältniß ihrer Größe früher, als
bey einzelnen Blättern erforderlich ist, zur
Censurirung einzureichen.

§. XV. Wenn Buchhändler Kataloge
oder kleinere Verzeichnisse von Büchern, die
sie zum öffentlichen Verkaufe ausbiethen,
bey dem Revisionsamte einreichen, und dar=
unter
verbothene gefunden werden, so sind
sie schuldig, solche an das Revisionsamt
abzugeben, wo dieselben so lange aufbehal=
ten
werden, bis die Eigenthümer entwe=
der
einen Käufer, der die besondere Erlaub=
niß
erhält, finden, oder bis sie solche un=
ter
dießfalls gewöhnlicher Vorsicht außer
Land schicken werden. Keines von beyden
kann bey solchen Stücken, die im hohen
Grade ReligionsSittenoder Staats=
widrig
, oder pasquillantisch, ehrenrührisch
und ossenbar boshaft sind, statt haben,
als welche ohne Weiteres vom Revisions=
Amte zu pertilgen sind.

§ XVI Wenn ein Buchhändler oder
ein Privatmann Ansuchungszettel um Er=
laubniß
verbothener, oder erga Schedam
beschränkter Druckschriften einreicht, und da=
zu
entweder einen falschen Nahmen, der die=
se
Erlaubniß ansuchenden Person gebraucht,
oder nach erhaltener Erlaubniß ein bey der
Einreichung des Gesuches auf dem Zettel
nicht gestandenes dergleichen Buch beysetzt,
hat dafür in jedem Falle eine Strafe im
Geld von 50 fl. zu entrichten. Eben diese
Strafe findet statt, wenn ein Buchhänd=
ler
oder anderer mehr als einmahl um die

[12]

Erlaubniß für das nähmliche Buch unter
dem Nahmen der nähmlichen Person an=
sucht
, und dadurch die das Censurfach di=
rigirende
Stelle frevelhaft zu täuschen ver=
sucht
. Derjenige, der die für diese Ueber=
trettungsfälle
bestimmte Geldstrafe zu erle=
gen
nicht vermöchte, hat für jeden Gulden
einen Tag im Gefängnisse zuzubringen.

§. XVII. Gleichwie die Revistonsäm=
ter
angewiesen sind, jeden ohne Unterschied
mit Befolgung ihrer Amtspflichten nach
Thunlichkeit ohne unnöthigen Aufenthalt
zu befördern, so wird auch, wer immer
bey denselben, es sey wegen Revidirung
seiner Bücher und Kupferstiche, oder auf
andere Art Geschäfte hat, dem dort ange=
stellten
Personale die Achtung, welche jeder
dem sein Amt handelnden Beamten zusteht,
mit gleicher Bescheidenheit bezeigen, und
sich von Zudringlichkeit, von heimlicher
oder offener Wegnehmung eines dort zu=
rückbehaltenen
Stückes, von unanständigen
Reden, oder Gezänke und von aller Unge=
bühr
, unter sonst unausbleiblichen Ahn=
dung
zu enthalten wissen; sollte Jemand
glauben, allda über Ordnung und Vor=
schrift
beeinträchtiget zu seyn, so hat er
solches im ordentlichen Wege in Wien bey
dem K. K. Directorium, und in den Provin=
zen
bey der Landesstelle mit Grund und
Beweis anzuzeigen, und von da den ord=
nungsmäßigen
Bescheid nach geschehener Un=
tersuchung
abzuwarten.

§. XVIII. Da gegenwärtige General=
Verordnung einestheils die Berichtigung al=
ler
vorgeblichen Unwissenheit, oder Unbe=
stimmtheit
und andererseits die Abstellung
aller ungebührlichen Schleichwege, Ver=
wirrungen
und Mißbräuche zum Hauptge=
genstand
und Zweck hat, so wird sich Je=
dermann
nach der allgemeinen Pflicht, die
Landesgesetze treulich zu befolgen, nach dem
Jnhalt derselben genau zu achten, und je=
der
sowohl von den wirklich bestehenden
Buchdruckern, Buchhändlern, Kupferste=
chern
und wer immer den Censursanstalten
unterliegende Geschäfte führet, als auch
von denjenigen, welche in Zukunft zu die=

sen Gewerben eintreten, sich solche anschaf=
fen
, und zu seiner in allen Fällen unver=
brüchlichen
Richtschnur aufbewahren und
gegenwärtig halten. Welches in Folge
höchster Hofentschliessung vom 30. May
d. J. durch die K. K. Nied. Oest. Landes.
regierung zu Jedermanns Wissenschaft hier=
mit
bekannt gemacht wird. Wien den 3.
Junius 1795.


Verstorbene zu Wien.

Den 3 Juni. Jn der Stadt.

Theresia Lechmann, Dienstm. alt 55 J. in d. Rau=
hensteing
. N. 974.

Vor der Stadt.

Georg Leiß, Lustgarin. alt 72 J. zu Margaret. N. 48

Dem Carl Wagner, Musikus, s. T. Rebeka, alt
17 J. zu Mariah. N. 131.

Dem August Gottf. Trager, s. K. Barb. alt 1 J.
auf d. d Landstr. N. 434.

Joh. Lutgard, Tagl. alt 65 J. am Althanischengr.
N. 10.

Dem Leop. Bieringer, Webergs. s. K. Rosalia, alt
2 J. am Him nelpfortgr. N. 34.

Dem Hrn. Joh. G. Muhin, bgl. Handelsm. s. K.
Georg, alt 1 J. zu Mariah N. 124.

Fr. Rosalia Kollmayer, bgl. Rothgärb. Wit. alt
80 J. in d. Leopoldst. N. 173.

Hr. Paul Kik, bg. Posamentier, alt 28 J. in der
neu Schotteng N. 69.

Dem Franz Kiefel, Schuhmach. s. Stief T. Anna
M. Hertl, alt 12 J. amob. Neustift N. 149.

Dem Hrn. Andrä Beindreschler, bg. Tischl. s. K.
Andrä, alt 5 J. in d. Leopoldst. N 19.

Dem Jos. Magbes, Tagl. s. K. Franz, alt 4 J. in
d. Leopoldst. N. 333.

Dem Thaddä Squiri, Strumpfwirkergs. s. K. Elis.
alt 1 J. am ob Neustift N 55.

Dem Mich. Giergel, Tagl. s. K. Anna M. alt 1 J.
am Himmelpfortgr N. 24.

Dem Mart. Mesteck, herrs. Kutsch. s. K. Cath. alt
2 J. zu Mariah. N. 79.

Fr. Rebeka Geng, herrs. Kammerdien. Wit. alt
69 J. b. Elisabet.

Franz Dresich, herrs. Hauskn. alt 58 J.

Jos. Koschane, Hauskn. alt 45 J.

Anton Weeber, Tagl. alt 63 J. alle 3 b. Barmh.

Dem Hrn. Jos. Graf. v. Caracciolo, k. k. wirkl. Käm=
merer
u. pens. Hauptm. s. Fr. Gem. Maria A.
alt 42 J.

Philipp Böhm, Gem. alt 76 J. bede im Jnvalidh.

Mich. Hollomo, alt 40 J.

Mich. Lojos alt 30 J.

Nyary Andraß, alt 38 J.

[13]

Philipp Gruber, alt 22 J.

Peter Feldkirchner, alt 17 J.

Lukas Jntrooffsky, alt 51 J.

Franz Juraß, alt 23 J.

Georg Fäller, alt 21 J. alle 3 Gem. im Militärsp.
Hr. Jos. Freyhr. v. Pilati, led. alt 42 J.
Theresia Jrckl, Schlossermeist. T. alt 12 J.

Anna M. Ertl. Holzhack. Ehew. alt 47 J. alle 3
im allg Krankenh.

Summa 32 Personen, darunter 8 Kind.


Den 4. Juni. Jn der Stadt.

Dem Hrn. Math. Huber, k. k. Hofthraterkaßier, s.
K. Carolina, alt 2 J. in d. Sailerg. N. 1065.

Dem Hrn. Joh. Paul Weiß, bg. Schwertfeg. s. T.
Anna M. alt 16 J. im Winterg. N. 564.

Dem Joh. Wagner, Brodsitzer, s. W. Theresia, alt
49 J. im Nothg. N. 645.

Franz Nottengruber, Schlossergf. alt 43 J. ist auf
d. Herberg an aufgeg. Lungenschwür. geb gestorb.

Vor der Stadt.

Dem Hrn. Simon Gaßner, Landschaftsmaler, s. K.
Wilh. Heinr. alt 2 J. zu Mariah. N. 106.

Dem Jos. Stöger, Tagl. s. K. Franz, alt 4 J. zu
Margaret. N. 30.

Dem Hrn. Andreas Zeller, Apotheker, s. K. Caro=
lina
, alt 4 J. auf d. Wieden N. 71.

Dem Leop. Küberl, Tagl. s. S. Aloys, alt 12 J.
am Spitalb. N. 43

Eine unbek. Mannspers. d. Kleidung nach ein Tagl.
alt 76. J. ist tod gefund. word.

Jvan Nubeack, alt 19 J.

Jvan Komiak, alt 20 J.

Vastl Jnwazuk, alt 30 J.

Jos. Piger, alt 20 J.

Philipp Lesch, alt 40 J.

Binzens Woldino, alt 19 J.

Leop. Huebel, alt 20 J.

Vasil Termi⟨〈…〉⟩, alt 26 J.

Andreas Toth, alt 38 J. alle 9 Gem. im Militärsp.

Anton Siegl, Schreib. alt 40. J.

Rosalia Schlagmüller, Tagl. Wit. alt 45 J.

Cath. Eberlin, Wirths Wit. alt 65 J.

Jgnaz Harnetter, Schuhmach. alt 34 J.

Wenzl Prodaska, Tagl. S. alt 13 J. alle 5 im
allg. Krankenh.

Summa 23 Personen, darunter 4 Kind.


Den 5. Juni. Jn der Stadt.

Der Elis. Wetscher, Soldat. Wit. i. K. Magd. alt
6 J. auf d. Fischerstiege N. 450.

Vor der Stadt.

Fr. Elis. Poyn, vens. k. k. Hofkapelldien. Wit. alt
77 J. auf d. Wieden N. 447.

Joh. Georg Rosmelz, Bedient. alt 67 J. in der
Rossau N. 134.

Dem Jos. Eberl, Schuhmach. s. K. Anna M. alt
2 J. in d. Alstervorst N. 232.

Dem Hrn. Joh. Zißer, k. k. Hoftheatraltänz. s. K.
Carl, alt 3 J. auf d. Wieden N. 100.

Theresia Tandler, Wit. alt 84. J.

Sophia Weichselberger, alt 77 J. bede im Versorgh.
am Alsterb.

Sebast. Rieger, led. alt 19 J.

Paul Wurmböck, Strumpfwirkergs. alt 37 J.

Franz Novak, Schreih, alt 29 J. alle 3 b. Barmh.

Barthol. Baron, alt 30 J.

Veit Moshovsky, alt 29 J.

Math. Pitzek, alt 21 J.

Jedor Hrioruw, alt 24 J.

Casemir Czigala, alt 20 J.

Mich. Holstein, alt 41 J. alle 6 Gem. im Militärsp.

Laur. Baar, Klampfererlehrj. alt 14 J.

Albert Krammer, Löhnkutsch. alt 60 J.

Joh. Walsberger, Tagl. alt 46 J.

Franziska Wittmann, Uhrmach. Wit. alt 35 J.

Anna M. Meller, Diensten. alt 20 J.

Franziska Nix. Schloss. Wit. alt 50 J.

Maria A. Biringer, Webers Ehew. alt 75 J. alle
7 im allg. Krankenh.

Summa 23 Personen, darunter 3. Kind.


Den 6. Juni. Jn der Stadt

Dem Leur. Hoffer, herrs. Bedient. s. W. Maria
A. alt 46 J. in d. Judeng. N. 502.

Dem Paul Bodhorn, Proviantbäck, s. W. Maria
A. alt 50 J. im Elend N. 346.

Vor der Stadt.

Fr. Gertraud Madon, Wundarzt. Wit. alt 59 J.
in d. Alstervorst. N. 152.

Hr. Reichard Math. v. Schwarzenau, alt 68 J.
auf d. Laimgr. N. 22.

Andreas Helmer, gew. Wirth, alt 72 J. in s. H.
am Neustift N. 82.

Jos. Raab, Schuhmach. alt 64 J. auf d. Wieden
N. 392.

Der Fr. Regina Arft, bgl. Schneidermeist. Wit.
i. S. Gebast. alt 16 J. zu St. Ulrich N. 11.

Dem Hrn. Jos. Latour, k. k. Hoftüchenkaßier,
s. Fr. Elis. alt 32 J. auf d. Laimgr. N. 18.

Eva Auer, pens. k. k. Kutsch. Wit. alt 94 J. in i. H.
am ob. Neustift N. 12.

Dem Georg Stumberger, Hausinhab. s. W. Ma=
ria
A. alt 40 J. am Himmelpfortgr N. 54.

Dem Ferd. Schaden, Tischlergs. s. W. Maria A.
alt 40 J. in d. Josephst. N. 31.

Dem Jos. Slabi, Schreib. s. K. Jos. alt 7 J. in
d. Alstervorst. N. 47.

Der Theresia Conrad, Schuhmach. Wit. i. K. Elis.
alt 1 J. auf d. Windmühl N. 32.

Fr. Eleon. Edle v. Gaupp, pens. k. k. Felbkriegs=
kommiss
. Wit. alt 63 J. in d. Josephst. N. 50.

[14]

Dem Leop. List, Webergs. s. T. Maria A. alt 23
J. am ob. Neustift. N. 121.

Jos. Freywagner, Tagl. alt 56 J. auf d. Wieden
N. 128.

Dem Martin Schneider, Strohschneid. s. K. Clara,
alt 2 J. auf b Landstr. N. 273.

Matha Koppetz, Gem. alt 61 J. im Jnvalidenh.

Anton Geiger, alt 23 J.

D⟨〈…〉⟩ Gashimo, alt 19 J.

Fetko Romanowiz, alt 20 J.

Mich. Ferdel, alt 20 J.

Mich. Koczel, alt 30 J. alle 5 Gem. im Militärsp.

Fr. Sophia de Haut, bg. Schuhmachermeist. Ehew.
alt 75 J.

Jos. Schäfler, Schneid. alt 75 J.

Jos. Heckel, Bierabtrag. alt 55 J.

Bard. Dietrich, Handarbeit. alt 18 J.

Jos. Schulz, Bedient. alt 65 J.

Franz Trauner, Schweinhandl. alt 21 J.

Paul Mittersteller, Perükenmach alt 86 J.

Carolina Sartori, Dienstm. alt 20 J.

Magd. Goldbeck, Pfründl. v. gr. Armenh. alt 28 J.
alle 9 im allg. Krankenh.

Summa 32. Personen, darunter 3. Kind.


Todgefundene Mannsperson.

Von der Ortsobrigkeit der Herrschaft Säuring
im V. U. M. B. wird anmit bekannt gemacht:
daß den 6. d. M. Juny in den auf freyen
Felde auf der Viehweide nächst dem Orte Säu=
ring
stehenden Wasserbrunn eine vorher gäulich
durch unbekannte Thäter ermordete Mannsper=
son
, so nach Erkanntnuß zweyer beygezogenen
Wundärzte schon 3 Wochen darin gelegen seyn
dürfte, gefunden worden. Derselben ist nach
Befund das Membrum ab und der Bauch auf=
geschnitten
, das Gedärm ausgerissen und ein
ziemlich grosser Stein in die Bauchhöhle fest ein=
gesteckt
, s⟨olch⟩er mit einem noch nicht verblühten
Kornstrohband fest eingebunden, der Kopf und
die rechte Hand mit einem scharfen Jnstrument
abgehauen oder abgeschnitten, die linke Hand an
den linken Fuß beym untern Knöchel ebenfalls
mit einem derley Kornstrohband fest angebun=
den
, das Hemd, welches sehr schlecht, und von
rupfener Leinwand war, ihm ausgezohen, mit
ziem⟨l⟩ich grossen Steinen angefüllt, und mit ei=
nem
kurzen alten Riemen, der eine eisene runde
Schnalle hat, um den Leib gebunden worden.
Da w⟨e⟩der die Hand, noch der Kopf in diesem
Brunn noch sonst irgenwo gefunden werden konn=
te
, so können von denselben gar keine sonstig =
here
Z⟨e⟩ichen beschrieben werden, als daß man
von seiner linken Hand und übriger Leibeskon=
⟨stitu⟩tion
abnahm, daß er dürfte vom Bauern⟨st⟩an=
de
, ungefähr 20 oder 21 Jahre, mitterer Grösse

und nicht zu schwacher Persohn gewesen seyn.
Am Leibe hatte er nichts, als eine alte weiß
zwilchene sehr schlechte Hosen, und ein paar alte
weißwollene Strümpfe, wovon beede an der Ferse
einer mit einem etwas grössern, und einer mit
einem etwas kleinern blau tuchenen Flecke gesti=
cket
gewesen sind, welches aber nicht zu vermu=
then
, als ob diese seine eigene Kleidung gewesen
wäre.


Anzeige.

Verschiedene von mir acceptirte und bey Ver=
fallzeit
aus gründlichen Ursachen nicht eingelöste
Wechsels haben in ein und andern Handlungs=
plätzen
einiges Aufsehen verursachet, und mir da=
durch
einen äußerst nachtheiligen Ruf zugezogen.
Jch ersuche daher alle diejenigen, die einigen
Anspruch auf gedachter Wechsels zu haben glau=
ben
, sich damit an hiesige Hrn. Winzer &
Comp. zu wenden, mit denen ich mich desfalls
verglichen habe. Sollten ein und andere Freun=
de
nähere Aufklärung über diesen Vorfall zu
haben wünschen, so werden es auf Verlangen
gedachte Hrn. Winzer & Comp. dahier nebst mir
geben. Welches ich hiemit zu jedermanns Nach=
richt
und Rechtfertigung meines guten Namens
öffentlich anzeige. London den 27. April 1795.

Ludwig Kubach aus Wien.


Warnung an das Publikum.

Nachdem ich in sichere Erfahrung gebracht,
daß böse Leute unter den falschen Vorwand, als
wenn sie Forderungen an mich zu machen hätten,
und von mir keine Bezahlung erhalten könnten,
auf meinen Namen Geld zu borgen suchen, als
will ich hiemit öffentlich das gute Publikum für
solche Beträger warnen, mit der Erklärung,
daß ich weder jemanden etwas schuldig, noch
einer Geldaufnahme benöthiget sey, somit in
keinem Fall eine Zahlung des auf meinen Na=
men
fälschlich geborgten Geldes leisien werde.
Wien den 3. Juni 1795.

Anna Regina Schmidt, gebohr=
ne
Rogalsky v. Rogadowitz.


Geld auszuleihen.

Zehentausend Gulden in baarem Gelde wer=
den
aber nur auf Häuser in der Stadt, oder
auch auf Herrschaften in Oesterreich gegen aus=
weisender
hinreichender Sicherheit gegeben; dann
sind auch verschiedene grössere auch kleinere Po=
sten
, jedoch nicht alles in baarein Gelde allda
zu erhalten, welche aber auch in die Vorstadt,
jedoch gegen Pupilarsicherheit gegeben werden.
Weiters sind auch allda verschiedene Häuser in
als vor der Stadt mit oder ohne Gärten zu
verkaufen, auch Landwirthschaften, Häuser auf

[15]

dem Lande, oder Herrschaften in Oesterreich zu
erfahren; nähere Ausku⟨n⟩ft erhält man in dem
Ballgässel wo die Schmiedte ist Nr. 975 der
Eingang bey dem grossen Thor rechts die Stie=
ge
im ersten Stock vormittag von 9 bis 12 Uhr,
und wird jenen, welche die Originaldokumenten
vorzeigen können nähere Auskunft gegeben.


Vortheilhaftes Anerbiethen.

Gegen sichere Hypothek werden 4 oder 5000
fl. baar, nebst einem grossen Bauplatz, gegen
1600 [Quadrat] Klafter, welcher in der gesündesten und
schönsten Gegend in Wien lige, und worauf we=
nigstens
6 Häuser können gebauet werden, pr.
8000 fl. hindangegeben. Nähere Auskunft ist
in der Kärntnerstrasse Nr. 960 im Niemerge=
wölb
zum weissen Wolfen bey Herrn Weizho=
fer
einzuhohlen.


Gärtner sucht Dienst.

Ein Kunstgärtner, welcher in seinem Metier
wohl ersahren ist, sucht Dienst: er hat Haupt=
sachlich
von Treiberey und eng⟨li⟩schen Gärten gu=
te
Kenntniß, zugleich treibt er nicht nur altein
alle Gorten von Obstfrüchten, sondern auch die
Weinstöcke ohne Feuer oder Ofenhitze, und kom=
men
selbe so früh, als wenn sie mit Feuer ge=
trieben
wären, und werden fast noch schöner und
delikater, welches grosse Monarchen schon bezeugt
haben; das übrige werden seine gute Rekom=
mendationen
aus verschiedenen Ländern zeigen.
Er ist zu erfragen zu Mariahilf im blauen Bock
Nr. 25.


Reise=Gesellschafter wird gesucht.

Ein Rolsender, der in seinem eigenen bedeckten
Wagen von hier über Prag, Leipzig, Braun=
schw⟨e⟩ig
und Hannover nach Hamburg zu reisen
gewilliget ist, wünscht sich bis dahin für gemein=
schaftliche
Kosten einen Reisegefährten. Nähere
Nachricht ist hierüber in der Kärntnerstrasse im
weißen Schwann im ersten Stock im Zimmer
Nr. 3 zu erfragen.


Reisegesellschaft wird gesucht.

Jn eigenem Neiswagen reiset jemand mit ex=
tra
Post nach Frankfurt, wer mitzureisen ge=
denket
, beliebe sich in der Leopoldstadt=Sperl=
gasse
Nr. 476 im ersten Stock auf der hintern
Stiege um das weitere zu erkundigen.


Handlungskompagnon wird gesucht.

Man wünscht zu einer mit einer eigenen, al=
ten
und aufrecht stehenden Fabrike verbundenen
Waaren=Niederlage in Wien sich mit einem
den Handlungsgeschäften und zu Führung des
diesfälligen Briefwechsels erfahrnen Mann, wel=

cher, um als Theinehmer an dem betreffenden
Handlungsnutzen selbst beytretten zu können, mit
einem eigenen Einlagsvermögen von 15000 ober
wenigstens 10000 Gulden versehen seyn soll,
zu vergesellschaften. Des Näheren wegen hat
man sich schriftlich oder mündlich an den k. k.
Herrn Hofagenten v. Broßlern, auf der hohen
Brücke Nr. 396 im 3ten Stock wohnhaft, zu
wenden.


Anzeige.

Die Klage, daß man an manchen Sprach=
lehrer
bey der vorzüglichsten Theorie, richtigen
Akzent und Vertrauli⟨ch⟩keit mit dem in guten
Gesellschaften herrschenden Tone vermisset, wäh=
rend
andern diese letztern Eigenschaften ohne
gründliche Sprachkenntniß besitzen: war bis jetzo
nicht weniger gerecht als allgemein. Wir ver=
nehmen
daher mit Freude, daß sich eine Person
von anerkannten Verdiensten, welche vormals
ein öffentliches Amt in England bekleidet hat,
auf Anrathen ihrer Freunde entschließt ihr Ta=
lent
durch Unterricht in der englischen Sprache
gemeinnützig zu machen. Wir glauben diese
Person einem hohen Adel und andern Herren
und Damen um so zuversichtlicher empfehlen zu
bürfen, als wir uns überzeugt fühlen, daß sie
mit allen obigen Erfordernissen die neueste, leich=
teste
und angenehmste Methode in Erlernung
der englischen Sprachen verbindet. Das Nähere
beliebe man zu erfragen im Kaffeehaus am
rothen Thurm beym Schahdenrüssel Nr. 674.


Weinschanks=Nachricht.

Einem verehrungswürdigen Publikum wird
diemit angezeigt, daß das Burgerspital in Wien
den 4. Juni das Schankhaus daselbst eröffnet
hat, und ihre eigenen beygeschaften ächten und
guten Weine wie vormals pr. 9, 11, 15, 18
und 24 kr. die Maß ausschänkt. Auch ist der
dem Bürgerspital zugehörige Keller am neuen
Markt neben dem Caffeehaus bereits eröffnet,
woselbst auch eigener Wein pr. 8 kr. die Maß
ausgeschänkt wird.


Gesundheitswässer.

Bey Andreas Hubmer, burgl. Handelsmann,
am neuen Markt zu den sieben Säulen, sind zu
bekommen nachstehende von einer löbl. medicini=
schen
Fakultät ⟨a⟩pprobirte Gesundheitswässer, als:
Rohitscher Sauerbrunn, Egerischer deto, Billi=
ner
Sauerbrunn in grossen Krügen, deto in klei=
nen
, Saidschitzer Bitterwasser in grossen Krügen,
deto in kleinen, Selterwasser und Stecknitzer Mi=
neralwasser
. Man kann alle diese Wässer ein=
zeln
und auch schon in ganzen Kisten verpacket

[16]

bekommen, und verspricht die beste Bedienung.
Um an Sonn=und Feyertägen mit obigen Wäs=
sern
bedienet zu werden, können sich Liebhaber
deshalb in der Wohnung zum schwarzen Rössel
neben dem goldenen Ochsen anfragen.


Mineral=und Gesundheitswässer.

Einem hochzuverehrenden Publikum wird hie=
mit
bekannt gemacht, daß in der seit undenkli=
chen
Jahren ohnehin schon bekannten Hauptver=
schleiß
Niederlage am Wildprätmarkt beym blau=
en
Jgel Nr. 571 alle Gattungen Jn=und Aus=
länder
=Mineral=und Gesundheits=Wässer frisch
angekommen, von der medicinischen Fakultät wie
gewöhnlich geprüft und ächt befunden worden,
und um folgende Preise täglich, auch zu allen
Stunden in der Nacht zu haben sind. Als:

fl. kr.

Robitscher..... 20

Selterwasser.... 45

Pyrmonterwasser.... 1 10

Eger Sauerbrunn, grosser Krug. 48

kleiner detto. 33

Saldschitzer Birterwasser, grosser Krug 20

kleiner detto 13

Billiner Sauerbrunn, grosser Krug 18

kleiner deto 12

Füreder .... 20

Freudenthaler ... 24

Sternberger .... 20

Sedlitzer Bitterwasser... 18

Jn diesem Verschleißgewölbe, welches sich durch
promte Bedienung, und Aechtheit der Wässer,
durch unzäblige Jahre vorzüglich ausgezeichnet
hat, kömmt den Abnehmern noch der besondere
Vortheil zu statten, daß jeder nicht ächte oder
ungenußbare Krug oder Flasche, welches bey all
möglicher Sorgfelt doch nicht vermieden werden
kann, wieder zurück genommen, und gegen einen
andern ohne Anstand ausgewechselt wird. Üiber
die bey denen zwey Ausländerwässern erhödten
Preise schmeichelt man sich von dem einsichtsvol=
ten
Publikum um so gewisser entschuldiget zu
werden, da nicht Gewinnsucht, sondern lediglich
die bey dermaligen Umständen so sehr gestiegene
Frachtlohne die unvermeidliche Ursache ist. NB.
Durch Beweise vollkommen überzeugend, daß bey
den dermaligen Kriegsumständten nicht einmal
Bestellungen von Spaawasser in Loco können
gemacht werden, mithin auch kein frisches von
der Quelle ausser Land darf verführet werden,
so das sich die Niederlage mit jenen von aus
wärtigen H. Spediteuren vielfältig angetragenen
alten Spaawasser nicht abgeben wollen, ist dero=
haben
für dieses Jahr alhier gar keines zu be=
kommen
.

Robitscher..... 20

Selterwasser.... 45

Pyrmonterwasser.... 1 10

Eger Sauerbrunn, grosser Krug. 48

kleiner detto. 33

Saldschitzer Birterwasser, grosser Krug 20

kleiner detto 13

Billiner Sauerbrunn, grosser Krug 18

kleiner deto 12

Füreder .... 20

Freudenthaler ... 24

Sternberger .... 20

Sedlitzer Bitterwasser... 18

Jn diesem Verschleißgewölbe, welches sich durch
promte Bedienung, und Aechtheit der Wässer,
durch unzäblige Jahre vorzüglich ausgezeichnet
hat, kömmt den Abnehmern noch der besondere
Vortheil zu statten, daß jeder nicht ächte oder
ungenußbare Krug oder Flasche, welches bey all
möglicher Sorgfelt doch nicht vermieden werden
kann, wieder zurück genommen, und gegen einen
andern ohne Anstand ausgewechselt wird. Üiber
die bey denen zwey Ausländerwässern erhödten
Preise schmeichelt man sich von dem einsichtsvol=
ten
Publikum um so gewisser entschuldiget zu
werden, da nicht Gewinnsucht, sondern lediglich
die bey dermaligen Umständen so sehr gestiegene
Frachtlohne die unvermeidliche Ursache ist. NB.
Durch Beweise vollkommen überzeugend, daß bey
den dermaligen Kriegsumständten nicht einmal
Bestellungen von Spaawasser in Loco können
gemacht werden, mithin auch kein frisches von
der Quelle ausser Land darf verführet werden,
so das sich die Niederlage mit jenen von aus
wärtigen H. Spediteuren vielfältig angetragenen
alten Spaawasser nicht abgeben wollen, ist dero=
haben
für dieses Jahr alhier gar keines zu be=
kommen
.

Nachricht

Peter Siebenhandl, Bandagenmacher, hat
nach einer von der hiesig löbl. medicinischen
Fakultät gepflogenen Untersuchung, von der
hochl. k. k. ni. öst. Landesregierung die Er=
laubniß
erhalten, nachstehende Bruchbänder zu
verfertigen und öffentlich zu verkaufen: als
Suspensorien ohne Bauschen, deto mit Bau=
schen
und elastischer Feder, einfache ordinäre,
doppelte ordinäre, Bandagen mit meßinge=
nen
Bauschen, mit Druckerl und elastischer
Feder, deto mit blechernen Bauschen, Druckerl
und elastischer Feder, dergleichen doppelte mit
Druckerl und elastischer Feder, einfache und
doppelte mit elastischer Feder ohne Druckerl,
doppelte mit zwey elastischen Federn ohne Dru=
ckerl
nach der neuesten Art, Nabelbänder mit
und ohne Federn, noch verschiedene Bandagen
für Frauenzimmer, dann Löffelbandagen, wo
der Bruch nicht kann eingebracht werden, auch
alle Gattungen kleine Kinderhandagen. NB.
Die Federbänder sind ohne Unterband zu tra=
gen
. Da er sich schon seit dem Jahre 1774
auf die Vorfertigung dieser Bandagen verle=
get
und es so weit brachte, daß selbe den
französischen gleich sind, auch von den erfah=
rensten
Meistern dieser Kunst erprobt befunden
worden, und nicht nur hier in Wien, sondern
auch im Auslande grossen Absatz hat, so zwar,
daß diejenigen, welche schon solche Bandagen
von ihm genommen, mit der größten Zufrie=
denheit
ihm wieder um solche ersucht, und das
Zeugniß abgelegt haben, daß seine Bandagen
in allen Bemühungen bey Tag und Nacht vor=
treflich
gut sind: dies hat ihn bewogen, je=
nen
, denen er noch nicht bekannt ist, sich be=
kannter
zu machen, um sie mit seinen mechani=
schen
Bandagen zu allen Zeiten auf das beste
zu bedienen. Von jenen, die sich nicht wol=
len
zu erkennen geben, bittet er sich nur das
Maß und die Seite zu bestimmen, damit er
die Bandagen darnach einrichten kann. Seine
dermahlige Wohnung ist in der Josephstadt in
der Kaisergasse im Malerischen Haus Nr. 169
nächst der Löwenaphotheke zu ebener Erde auf
die Gasse. Bey ihm sind auch verschiedene
Maschinen für buklicht ausgewachsene Kinder
um gerade zu wachsen, wovon Proben gemacht
worden sind, zu haben.


Bandagenmacher.

Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um Er=
laubniß
, hier in dieser Haupt=und Residenz=
stadt
Wien Bruchbänder von verschiedener Art,

[17]

1795.

Nro. 47.


wie solche von den Herrn Doktoren und Aerz=
ten
nach Beschaffenheit der Umstände für un=
schädlich
befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und un=
schädlich
befundenen Proben, auch die gnädig=
ste
Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen Gat=
tungen
von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter Bauch=
gurten
, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen
für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu ver=
schaffen
, und hoffer, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=
geehrten
Publikum für ihn die beste Empseh=
lung
bewirken werden. Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärntnerstrasse beym Daniel in der Löwen=
grube
Nr. 1078 im Glaserergewölb.


Wanzenvertreiber.

Johann Huschauer dayket höflichst den Herr=
schaften
und geehrten Publikum für den großen
Beyfall, den er sich durch seine von der löbl.
medizinischen Fakultät unschäblich erkannte Mittel
in Vertreibung der Wanzen erworben hat. so,
daß er von Herrschaft zu Herrschaften anrekom=
mandirt
wird, und das Lob hat, daß er aus
allen, die sich jemals hervorgethan, dieses Jn=
sekt
zu vertreiben, der bewährteste sey. Er ver=
treibt
dieß Ungezieser aus Rohrwänden und Ge=
mäuer
, gemalten und spalirten Zimmern, Goffen
und Sesseln, Thür=und Fensterstöcken, einge=
legten
und lakirten Bettstätten, vergoldten Laub=
werk
und Gesimbsen, mit Silber und Goldborden
gezierten Babilion=und Baldachinbettstätten,
ohne Geruch und Befleckung, ja was schon be=
fleckt
ist wird theils gänzlich verschönert, oder
doch um vieles verbessert. Er bittet, wenn es
in etwas fehlen sollte, ihm dies wissend zu ma=
chen
, so wird er diesen Fehler une⟨n⟩tgelilich ver=
bessern
. Wer also verlangt von diesem Unge=
ziefer
befroyet zu werden, beliebe auf ein Zettel
den Grund, Gasse, Hausnumer und Stock, wo=
hin
er kommen soll, zu schreiben, um die Sa=
chen
zu besichtigen, und behandeln zu können,
diesen Zettel aber in der Stadt am Kohlmarkt

in das Tabackgewölb des Hrn Johann Sedmann.
oder in der Naglergasse bey Hrn Joseph Husch=
auer
, bürgl. Waldhorn=und Trompetenmacher,
oder in der Leopoldstadt in der Jägerzeil in sei=
ner
Wohnung beym Föderl Nro 1 im ersten
Stock abzugeben.


Nachricht.

Mit gnädigster Erlaubniß hat Mathias Sin=
hofer
von Brünn, durch mehrere Jahre bey Herr=
schaften
und niedern Standespersonen das Unzie=
fer
der Wanzen vertreiben, und bey der medizi=
nischen
Fakultät für gut befunden worden, nach
gepflogener Untersuchung mit hinlänglichen At=
testaten
versehen ist. Nebst seinen beywilligen
Dienst jedermann ergebenst anerbiete. Besagter
Salben womit Ecke, Spaltenritze der Bettstatt,
Rahmen, Mauer, und wo sonsten sich derglei=
chen
Ungeziefer, befinden auszurotten. Er hatte
die Ehre vor einigen Jahren viele Salben zu
verschleißen; wenn jemand sagen kann, daß nach
approbirten Salben etwas sich zeigen thut, so
will er solche ohnentgeltlich aussaubern; das
Pfund Salben wird verkauft a 1 fl. 12 kr. Sei=
ne
Logierung ist bey dem weissen Löwen auf dem
Salzgrieß Nr. 435 im Gastzimmer zu erfragen.


Nachricht von Chinesischen Malereyen.

Franz Ant. v. Scheibtl, Naturalienmaler,
gibt sich hiemit die Ehre einem hohen Adel und
verehrungswürdigen Publikum anzuzeigen, daß
er von seiner Reise aus Koppenhagen eine voll=
ständige
Sammlung Chinesischer Figuren mitge=
bracht
habe. Sie enthält, nebst aller Kaiser,
aller Chinesischen Stände, Kleidertrachten, und
Handlungen, insbesondere aber 1) den dortigen
Staatsrath, die Gerichtsbarkeiten, und das Mi=
litär
; 2) alle Arten von Künstlern und Professi=
onisten
in 187 Blättern; 3) die 4 Chinesischen
Hauptprodukte, als, die Pflanzung des Thee
in 19 Blättern, des Porzelain in 27 Blättern,
die Pflegung des Seidenwurms, in 18 Blät=
tern
, und die Bauung des Reises in 25 Blät=
tern
von ihrer Entstehung bis zu ihrer Ausfuhr=
dann
4) einige sehr sehenswürdige Prospekte, und
5) Segel und andere Schiffe in 25 Blättern;
wie auch 6) eine reichhaltige Parthie Jnsekten
mit ihren Generazionen, und besonders sehens=
würdige
Papillonen in 24 Blättern. Er läßt
sich zwar hier in kein besonders Detail über die
sehenswürdigen Eigenheiten dieser Stücke ein,
sondern schmeichlet sich mit Zuversicht, daß diese
Sammlung, welche überhaupt sowohl in Rück=
sicht
der Gegenstände selbst, als auch des rich=
tigen
Kolorits eine äußerst interessante Gallerie
bildet, und den Beyfall des Natur=und Kunst=

[18]

tebhabers erhalten werde. Sie ist zu sehen auf
dem sogenannten Platzt beym Egyptischen Joseph
Nr. 2 im ersten Stock, und zwar von 3 bis 6
Uhr Nachmittag. Sollten hohe Herrschaften
diese Sammlung in ihren Wohnungen zu sehen
wünschen, so ist derselbe bereit, solche gegen
(Discretion) hinzubringen. Wer in das Haus
kommt, und die Sammlung allda besehen will,
zahlt die Person 20 kr. Es ist allda auch ein
Paperl (weis Würbel) genannt von der Jnsel
Martinik, nebst einer großen Flüg sammt Mu=
sikalien
um billigen Preis zu verkaufen.


Bey Aloys Doll,
Buchhändler am Stephansfreydhofe im deutschen
Hause ist zu haben:

Der Homännische Stadtatlas, oder Schauplatz
berühmter Städte, Vestungen, Gegenden,
Grundrisse, fol. Nürnberg 1762, statt 18 fl.
um 7 fl. 30 kr.

Der Homännische Natur=und Kunstatlas in 62
Karten, worunter auch Schillingers Bau=
kunst
mit Einleitung, statt 14 fl. um 6 fl.

Atlas von Böhmen, in 15 Karten, statt 3 fl.
um 1 fl. 45 kr.

von der Schweitz in 20 Karten, statt
4 fl. um 2 fl.

Homännischer Atlas von Schlesten, 20 Blatt,
auf groß Jmperial=Papier, statt 10 um 5 fl.

Atlas Poloniæ & Lithuaniæ, editus Regio-
mon⟨t⟩i
cum permissu Acad. reg. Berolin 16 Karten, anstatt 15 fl. um 6 fl.

Atlas coelestis Studio I. G. Doppelmajeri
edentibus heredibus homannianis, mit 30
Karten, sol. statt 6 fl. um 2 fl. 30 kr.

Atlas nouvel de la societé cosm graphique
mis au jour par les heretiers de Homann
á Nüremb..1748. statt 7 fl. 30 kr. um 3 fl.

Köhlers Schul=und Reiseatlas, in quersol. 1 fl.
30 kr.

Eine sehr gute Karte vom Rheinstrohm von Ba=
sel
bis Maynz, entworfen von den fürstl.
Oetting. Hauptmann J. C. Fuchs, 1707. 17 kr.

Die Karte von Ungarn, von Sam. Krieger,
auf holländ. Papier illum. 45 kr. schwarz 36 kr.

Pennannt brittische Thiergeschichte, illum Kupf.
1tes Heft sol. Augsb. 1777 statt 3 fl. um 2 fl.

Dannreiter (F. A) 24 Garien=Grundriße neu
entworfen, fol das. 1 fl.

Pozzo (And.) der Mahler und Baumeister
Persvektiv, 2 Theile mit Kupf. fol. Augsb. 6 fl.

Sturm (Leonh.) der erneuerte Goldmann oder
die ganze Civilbaukunst in vollständigen An=
weisungen
, fol das. statt 16 fl. um 9 fl.

Deirers (Paul) fürstlicher Baumeister, 2 Theile
fol das. statt. 9 fl. um 6 fl.

Bey Joseph Stahel u. Comp.
Buchhändlern, in der Wollzeile, ist ganz neu
zu haben:

Girtanners (Christoph) distorische Nachrichten
und politische Betrachtungen über die französi=
sche
Revolution, 10ter Band, gr. 8. Berlin
1795. 2 fl. 15 kr.

Ebenderselbe Band in klein 8. 1 fl. 15 kr.

Ebendasselbe Werk alle 10 Bände in gr. 8. 18
fl. 15 kr.

in klein 8. 10 fl.


Jn der Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse neben dem Todtenkopf Nr. 220
sind nebst vielen andern Büchern zu haben:

Architecture hydraulique, qui comprend,
I'Art de diriger les Eaux, de la mer, &
des Rivieres á l'avantage, de la Defense,
des Places, du Commerce, & de l'Agri-
culture
, par Mr. Belidor, 4 Volumes,
avec une quantité, deplanches & figures.
gr. 4 à Paris. 1788. 54 fl.

Recueil de Plans des Balailles, Sieges &
Combats, arrivés dans les Expéditions
memorables de la Guerre, VII ans, pour
servir a l'intelligence, des Oeuvres post-
humes
; de Frédéric II. Roi de Prusse,
grand Folio. à Amsterdam. 1789 relié
en Carton. 10 fl. 45 kr.

Lettres originales, de Mirabeau, ecrites
de Donjon de Vincennes pendant les
Année 1777 à 1780 contenant tous les
Détails, sur sa Vie, privée, ses malheurs
& ses Amours avec Sophie, Ruffei Mar-
quise
de Mounier, recueillies, par Ma-
nuel
, Citoyen françois, 4 Tomes. gr.
12 a Paris. 1792. 6 fl.

Le Sainte Bible contenant l'ancien & le
nouveau Testament, traduit en françois
sur la Vulgate, par Mr. le Maistre de
Sacy, nouvelle édition ornée de 300 fi-
gures
, gravées d'après les Dessins de Mar-
lier
, XII Livraisons, imprimées sur Pa-
pier
-Velin, par Didot le jeune. Exem-
plaire
magnifique gr. 8. à Paris. 1789 à
794. 54 fl.

Dictionnaire (le petit) des Voyageurs, fran-
çois

çois-allemand & allemand-françois con-
tenant
les mots les plus usités, pour aider
aux Etrangers, a se faire entendre chez
les deux Nations, 12mo à Berne 1793
1 fl. 8 kr.

raisonnéuniversel d'histoire naturelle
contenant l'histoire des Animaux, Vegé-
laux
& des Mineraux & celle des Corps
céléstes, der Météores & des autres prin-

[19]

cipaux Phénomenes, de la Nature avec
l'histoire des trois Regnes &c. par Val-
mont
Bomare, 4ieme édition revue &
augmentée 15 Volumes. gr. 8. à Lyon.
1791. 30 fl.


Bey Johann Schulmeister,
bürgerl. Buchbinder, in der Wollzeile Nr. 808
sind folgende sehr brauchbare Bücher um bey=
gesetzte
äußerst wohlfeile Preise zu haben:

31 Clairacs (des Ritters v.) von der Befesti=
gungskunst
im Felde, mit sehr vielen Kupf.
gr. 4. Breßlau 1755., statt 4 fl. 30 kr., in
Ruck und Eckband um 1 fl. 8 kr.

32 Davidis Cornelii de Courcelles, Descri-
ptio
Iconum Muscolorum Plantæ Pedis,
cum Figuris, 4to maj Amstel. 760 40 kr.

33 Brevis Notitia Urbis Veteris Vindobonæ
ex Vatiis Documentis cellecta, mit beyge=
fügten
grossen Plan von der Stadt Wien, 4to
maj. Vindob..764. ganz neu in steifen Band
um 40 kr.

34 Theophrasti, de Plantis (Liber singula-
ris
& Rarus) 4to Bononiæ, 1561. in Per=
gamentband
um 45 kr.

35 Conspectus Chemiæ theorotico-practicæ
in forma Tabularum representatus, in qui-
bus
Physica præsertim subterrane2 & Cor-
porum
naturalium Principia, Proprietates
Vires &c. ex Dogmatibus Becheri & Stah-
lii
explicantur, curante Junckero, 4to
Halæ-Magdeburg. 1730, statt 6 fl. in Le=
derband
um 51 kr.

36 Bottoni (Alberti) de Morbis libri tres,
4to maj. Venetiis 1588. Beygebunden
Fracastorii (Hieronimi) Opera omnia,
4to Venetiis apud Juntas 1584, statt 4 fl.
30 kr. in Pergamentband um 51 kr.

37 Le Noble (des Herrn) Schule der Welt,
oder Unterweisung eines Vaters an seinen
Sohn zu einer guten und anständigen Lebens=
art
in der Welt, 6 Bände, a. d. Franzöns.
8. Lindau 1766., statt 4 fl. 30 kr. ganz neu
um 1 fl.

38 Spons (Jakob) Reisebeschreibungen durch
Jtalien, Dalmatien, Griechen=und Morgen=
land
, mit vielen Kepfern. Beygebunden
Taverniers perstanische Reisen, item des=
selben
indianische Reisen ⁊c. sol. Nürnb. 1781.
in Lederband 2 fl. 20 kr.

39 Josepha Flavit des berühmten jüdischen Ge=
schichtschreibers
sämtlichen Historien, mit vie=
len
Holzschnitten, fol. statt 8 fl. in Schwein=
lederband
um 2 fl.

40 Vollkommene Beschreibung des afrikanischen
Vorgebürges der guten Hoffnung, wie auch

von den Einwohnern der Hottentotten, ihrer
Sitten und Gebräuchen ⁊c. 3 Theile, mit vie=
len
Kupf. fol. Nürnb. 1791 in steifen Band
2 fl.


Neue Musikalien.
Bey Artaria und Komp., Kunsthändlern am
Kohlmarkt, sind zu haben:

Mozart Ouvertur aus der Opera, la Clemenza
di Tito, für das Clavier gut übersetzt, 24 kr.

deto Marsche aus der nämlichen Opera, 12 kr.

Haydn neue Simphonie in G, mit dem so sehr
beliedten Andante für das ganze Orchester,
Nr. 21. 2 fl. 30 kr.

Girowetz 3 neue Quartetten für Flauto, oder
Violino primo, Violino secondo, und Vio-
loncello
, helftes Werk, 2 fl. 30 kr.

Rolle Serenata per due Violini, 2 Viole e
2 Corni, 2 fl.

Steibelt Concerto per Clavicembalo o Piano
Forte, 3 fl. 30 kr.

Fränzel 3 Quartetti per 2 Violini, Viola e
Basso, Opera 1, 2 fl. 30 kr.

detto 3 Quartetti, Opera 2, 2 fl. 30 kr.


Musikalien.
Bey Joseph Heidenreich in der Leopoldstadt hin=
ter
dem Theater in der Schmelzgasse Nr. 456
bey dem kleinen Ring im Laden sind folgende
Stücke gegen Bestellung zu haben:

Der Spiegel von Arcadien, des H. Süßmayr,
von mir blos allein in 8 stimmige Harmonie
übersetzt a 2 Oboe, 2 Clarinetti, 2 Corni,
2 Fagotti, 9 fl.

Ganbare gebrauchte Opern und Melobramen in
Partituren mit Büchel, als:

Christliche Judenbraut, von Paneck.

Abgeredte Zauberey, von Grettri.

Adelheid von Veldheim, von Grätz.

Erndekranz, von Hiller.

Ariadne auf Naxos.

Bäurische Marquis, von Galuppi.

Beyde Antons, erster, zweyter und britter Theil.

Don Juan, von Mozard.

Drey Sultaninnen, Krönungsceremonie.

Dorfdeputirten, von Schubauer.

Eifersüchtige Bauern, von Sarti.

Entführung aus dem Serail, von Mozard.

Erwin und Elmire, von Andre.

Trofonio, von Salieri.

Verstellte Liebhaberin, von Paistello.

Verwandelte Weiber, von Hiller.

Was erhält die Männer treu, von Umlauf.

Wilden, von Dalirac.

Freytagsreisen, von Spindler.

Gute Mädchen, von Piccini.

[20]

Geadelte Bauernmädchen, von Sachini.

Rothe Käppchen, von Ditters.

Rauchsangkehrer, von Salieri.

Spiegelritter, von Kozebue.

Narrenspiral, oder Schule der Eisersüchtigen,
von Salieri

Pyramus und Tisbe, von Spindler.

Milton und Elmire, von Andre.

Lottchen am Hofe, von Andre.

Dergleichen sind noch bis 50 Stücke zu haben.


Fortepiano zu verkaufen.

Es ist 1 grosses Fortepiano von einem guten
Meister täglich zu verkaufen. Kauflustige können
sich deshalb am Graben in Schlossergassel im
Krammerischen Bierhaus Nr. 597 im 2ten Stock
anmelden.


Zwey Forte piano zu verkaufen.

Jm Grasserischen Haus Nr. 570 unter den
Tuchlauben im ersten Stock steht ein Forte-piano auserlesen schönen Magontholz und feinster
Arbeit, es hat einem so ungewöhnlich starken
Ton, daß es 2 neben ihm stehende überstimmen
würde, dann kann man darauf so piano spielen,
daß es ganz dem sansten Ton einer Harmonie
gleicht, kurz seine innere Güte entspricht vollkom=
men
dem schönen äußeren Baue. Dann ist auch
ein großes englisches Forte-piano von unge=
wöhnlich
seltener Art, denn es geht bis in das
5mal gestrichene C, und kann in einem Augen=
blicke
um einen halben Ton höher oder tieser
gestimmt werden, von schöner Arbeit ebenda=
selbst
zu verkaufen.


Nachricht
der k. k. privil. Argent-hagée Fabrik in der
Naglergasse am Haarhof Nr. 189.

Joseph Heinrich Begmann, k. k. privil. Ar-
gent-hagée=Fabrikant hat die Ehre einen ho=
hen
Adel und verehrungswürdigen Publikum be=
kannt
zu machen, daß man bey ihm alle Gat=
tungen
Argent-hagée=Waaren nach dem neue=
sten
Geschmack studen kann, als Suppen=Töpf,
Schüsseln, Teller, Vorleg =und Caffeelöffeln,
Messerschallen, Caffee=Milch=und Theekandeln,
Reschu, Lavor, Gläser=Tassen, Eßig=und Oehl=
Chokolade und Caffee=Aufsätze, verschiedene
Schreibzeuge, Zuckerschachteln, malzfässer Giran=
dolles
, Spiel=und Tafelleuchter, auch derley
silberblatirte und bronce. Auch werden bey ihm
alle Gattungen alter Arbeiten auf das beste re
novirt, und gleichsam wieder neu gemacht, Da
er selbst der Erzeuger seiner Waaren ist, und
sowohl für deren Güte und Dauer sich verbür=
get
, als auch die billigsten Preise abschliessen
kann, so hoft er den geneigtesten Zuspruch. Auch

verfertigt derselbe alle Gartungen selbene und ka=
nefasene
Parapluie, dergleichen werden auch bey
ihm um den billigsten Preis ausgebessert.


Hammerschmiedswaarenverschleiß.

Gabriel Helm, welcher von einer hohen Lan=
desstelle
zufolge hoher Verordnung die Erlaub=
niß
zu Eröffnung eines Lagers seiner überhaupt
erzeugenden Hammerschmiedswaaren erhalten hat,
macht dem hochschätzbaren Publik⟨u⟩m, insonder=
heit
aber den Herren Gattlern, Schmied=Schlos=
sermeistern
und Maschinenbereitern bekannt, daß
er allhier in der Stadt in der Johannsgasse Nr.
1004 neben der fürstlich Schwarzenbergischen
Murauer=Eisenniederlage in seinem errichteten
Gewölbe, alle Gattungen von Hammerschmied=
waaren
, insonderheit aber zu den Wägen, ganz
eisene Bäum, Bögen, zu verkleideren Bäumen,
ingleichen Bögen mit kurzen Federn, sowohl mit
Kanniß als glatt, eisene Axen, Axmuttern, Leg=
eisen
und Vorhauben; Schmied=und Schlosser=
ambos
; Vorschläghämmer, und andere verschie=
dene
Hammesschmiedswaaren in billigsten Prei=
sen
nach den allda zu jedermanns Einsicht be=
stehenden
Preiskurant verkaufer werden. Nicht
minder können von allen Gattungen derley Ar=
beiten
zu Maschinen und Mühlwerkern nach Mu=
ster
gefrümet werden, zu welchem Ende sich dann
sowohl wegen des Verkaufes und Bestellung an
den fürstl. Herrn Niederlagsfaktor allda zu ver=
wenden
seyn wird.


Apotheke.

Auf einer Hauptstrasse in der Stadt Wien
ist eine Apotheke in besten Stand zu überneh=
men
, und sich dessentwegen bey Hrn. Franz
Karl Höcksteiner, bürgl. Spezerey=und Mate=
rialhandler
zum goldenen Fassel im Sternhof
Nr. 267 zu erkundigen.


Wägen zu verkaufen.

Jn der Währingergasse nächst dem Lichten=
thal
Nr. 117 ist ein viersitziger, und zum pa=
cken
auf Reisen sehr wohl gebauter R⟨e⟩isewagen
mit ganz eisenen Bäumen, aufrecht stehenden
Federn, eisenen Achsen, das Gestell roth an=
gestrichen
, der Kasten braun lakirt, mit einen
Magazin versehen, und mit grünen Tuch ge=
füttert
, auch ist freye Aussicht von vorne zu ha=
ben
, der Reisebock auf Springfedern auf der
hintern Brucken gesetzt, dann ein 4sitziges ganz
gedecktes Reisekalleß, mit Schwanenhälsen, Schne=
ckenfedern
, und Spritzleder, einen Magazin, grün
angestrichen, und inwendig mit weissen Tuch ge=
füttert
, täglich zu verkaufen. Kauflustige können
selbe allda besehen, und sich des Preises wegen
bey dem dasigen Hausinhaber erkundigen.

[21]

Pferd und Wägen.

Zwey fünfjährige wohlgebau⟨t⟩e Siebenbürger
Braun, Wallachen, 15 1∫2 Faust hoh, Lang=
schw⟨e⟩if
, ohne allen Mängel, im reiten und fah=
ren
brauchbar, dann ein modernes Pierutsch in
guten Stand, auf stehenden Federn, eisenen
Bögen und Axen, ein englischer mit seinen Tuch
ausgemachtes, sehr wenig geführter Schwimmer,
mit einem Rücksitz und platirten Verzierungen
rerseden, auf stehenden Federn, eisenen Axen
und Bögen, zwey Reitsättel, wie auch ein Ses=
sel
mit Triebwerk um sich im Zimmer durch Hül=
se
eine Dieners Bewegung verschaffen zu kön=
nen
, sind täglich zu verkaufen. Kauflustige zu
einem, oder anderen belieben sich nächst dem ro=
then
Thurm in der Kohlmessergasse Nr. 671 im
ersten Stock zu melden.


Pohlnische Pferde, sammt einem überführ=
ten
Ralleß zu verkaufen.

Es stad täglich bey der goldenen Kugel auf
der Wieden zwey pohlnische Pferde, 6jährig,
Braun, Wallachen, 15 Faust hoh, sammt ei=
nen
Kalleß, zu verkaufen. Kauflustige haben
sich dieserwegen in der Kärntnerstrasse zur stei=
nern
heiligen Dreyfaltigkeit Nr. 937 im 2ten
Stock anzufragen.


Pferd zu verkaufen.

Es ist ein vierjähriges fehlerfreyes Pferd, ge=
gen
15 Faust hoch, eine Stutte, und von der
Farb ein Fucks; dann eine fast ganz neue Wein=
presse
samt Zugehör täglich zu verkaufen. Lieb=
haber
können die nähere Auskunft täglich um 11
Uhr Vormittag auf der hohen Brücken im alten
Futteramt Nr. 294 im zweyten Stock einhohlen.


Pferde zu verkaufen.

Jm Wirthshaus zur heiligen Dreyfaltigkeit
hinter dem hohen Markt Nr. 496 sind zwey
lichtbraune Siebenbirgen, 17 Faust hoch, um
360 fl. zu verkaufen.


Pferde zu verkaufen.

Es sind täglich in der Singerstrasse Nr. 920
zwey Pferde zu verkaufen Kauflustige haben
sich dieserwegen daselbst in dem Stall, oder beym
Hausmeister anzufragen.


Gewölber zu verlassen.

Jn dem sogenannt von Schmerlingischen Haus
Nr. 791 in der obern Bäckenstrasse, dem Uni=
versitätsgebäude
gegenüber, ist ein geräumiges
mit einem ordentlichen Holtze versehenes Gewölb
von jetzt an, dann auf nächstkünftige Michaelizeit
d. J. 3 grosse Gewölber auf die Hauptgasse
heraus, wovon eines nebst grossen Handgewöl=

beren allererst zugerichtet wird, zu verlassen, und
können sich Bestandlustige des nätzeren beym
Hausmeister erkundigen.


Gewölber zu verlassen.

Jn der grünen Angergasse nächst dem Ban=
kohaus
Nr. 885 sind zwey offene Verkaufgewöl=
ber
zu verlassen, darum sich bey dem Hausmei=
ster
zu erkündigen ist.


Wohung wird gesucht.

Es wird eine Wohnung in einer Vorstadt in=
nerhalb
den Linien von 5 6 Zimmern zu
ebener Erde gesucht, worunter aber eines sehr
geräumig seyn muß, auch mit einer Kuchel und
Holzlage versehen seyn soll. Herr Hausinhaber,
welcher nun eine dergleichen beschaffene Wohnung
leer, um solche gleich beziehen zu können, in
seinem Hause hat, wird ersucht, die Vorstadt,
den Grund, die Gassen, das Haus mit ihrem
Nr. schriftlich dem deutschen Zeitungs Comptoir
in der Rauhenstaingasse zu überschicken, um den
Augenschein nehmen zu können.


Wohnung zu verlassen.

Jn der vordern Schenkenstrasse im fürstl. Karl
Auerspergischen Majorathause Nr. 27 ist im
zweyten Stock eine Wohnung mit 1 Vor=und 7
Wohnzimmern, worunter 5 Stück parquetirt,
und ausspalirt sind, einen dazugehörigen Holz=
keller
monatlich, viertel halb oder ganzädrig,
mit oder ohne Meubles, jedoch ohne Pferdstal=
lung
und Wagenschupfen, alltäglich zu verlassen,
und ist sich dieserwegen im gedachten Haus beym
Hausverwalter zu erkundigen.


Wohnung zu verlassen.

Jn der Kellerhofgasse in Haus Nr. 1380 im
ersten Stock ist eine eingerichte Wohnung von 3
Zimmer, mit ganz separirten Aufgang, monat=
lich
oder vierteljährig zu verlassen, und das meh=
rere
allda zu erfragen.


Wohnung zu verlassen.

Am Rennweg Nr. 22, außer der Oekonomie
Commißion, ist eine kleine Wohnung zu ebender
Erde, von 6 Zimmern, sammt einer kleinen =
che
, einer Holzlage, einem kleinen Keller und
auch kleinen Gärtchen, mit etwas Baumfrüch=
t⟨e⟩n
für den Sommer zu vermiethen; es ist sich
für das übrige bey dem Gärtner allda anzufragen.


Hans zu verlassen.

Auf der Maurer ist das Haus Nr. 108 mit
einem Stockwerk, bestehend aus 22 Zimmern,
2 Sprisen, 2 Kucheln, 1 Keller, 2 Einsetzen,
Stallung auf 12 Pferde u. s. w. sammt dabey

[22]

besindlicher Einrichtung und Garten, alltäglich
zu verlassen, und sich dieserwegen bey Hrn.
Joseph Kißting d. N. Dr. Hof=und Gerichts=
advokaten
am Peter Nr. 549 im 3ten Stock zu
erkundigen.


Haus sammt Garten zu verkaufen.

Auf der Landstrassen Nr 262 in der Rauch=
fangkehrergasse
ist das mit 10 abgetheilten Woh=
nungen
versehene sogenannte Taubenschmidtische
Haus sammt Garten und Sallettel zu verkau=
sen
, dann bestnder sich dabey ein schöne Keller
auf 3000 Eimer Wein, ein grosser Stadel mit
dopp lien Böden und ein mit gutem Wasser
versehinen Brunnen. Karflustige belieben sich
am Neustift Nr. 73 beym burgl. Seiffensteder
Hrn. Jakob Perl zu melden.


Haus neben der rothen Mühl zu verkaufen.

Zu Mei⟨d⟩ling nächst Schönbrunn ist das Haus
Nr. 43 zu verkaufen. Dieses Haus empfiehlt
sich besonders durch die angenehme Gegend und
prächtige Aussicht. Der Umfang desselben ist
groß, und durch seine natürliche Lage angenehm
abwechs⟨e⟩lnd. Bey dem Eingange in der Ebene
führt der Weg zwischen Traubengeländer und
fruchtbaren Bäumen zur nach und nach zuneh=
menden
Anhöhe des Hauses hin, wo sich die
ganze schöne Gegend rundumher dem Auge dar=
stellt
. Rückwerts des Hauses gegen Mittag be=
findet
sich ein Obst=und Küchengarten, worin
ein langer Traubengang von den besten Gat=
tungen
Reben angebracht, und alle Gänge mit
Weinhecken besetzt sind. Mitten durch den un=
tern
Garten fließt ein kleiner Bach aus der Quelle
des Schönbrunnerschlosses. Anbey befinden sich
noch 4 Brünne, und eine große Bleiche. Das
Haus selbst besteht aus einigen theils sehr ge=
räumigen
, theils kleinen Zimmern, und beson=
ders
schöne Sommerwohnungen, einen großen
Keller, und eine Remise, nebst anwendbaren Be=
bältnissen
für Stallungen. Des weitern hat man
sich eben allda zu erkundigen.


Lic. Widerrufung der Klosischen Realitäten.

Von der Jos. der. Graf v. Fuchsischen Herr=
schaft
Gars V. O. M. B. wird hiemit bekannt
gemacht: es habe der Markt Gars als Crida=
abhandlungsinstanz
des Joseph Klos, behausten
Burger und Tuchmachermeisters allda, durch
Compaßschreiben das Anla⟨n⟩gen gemacht: womit
die bereits affigirte, und durch die öffentliche Zei=
tungsblätter
auf den 17. Juni und 17. Juli d.
J. bestimmte V⟨e⟩r⟨st⟩ der Jo=
seph
Klosi⟨s⟩chen Tuchmachersbehausung im Markt
Gars, sammt Tuchmachersgewerb widerrufen

und aufgehoben werden mögen. Daher wird von
Seiten dieses Grundbuch die Nachricht gegeben,
daß weder den 17. Juni noch den 17. Juli d.
J. die Licitation der Joseph Klosischen Tuchma=
cherbehausung
und Realitäten werde vorgenom=
men
werden.


Licit. Anzeige.

Von dem k. k. Versatzamte wird hiermit
bekannt gemacht: daß die im Monat März
1794 dahin versetzte, und bis 15. Juni 1795
unberichtigt gelassene Mobilienpfänder, nach Jn=
halt
des in den Kundschaftsbögen einkommenden
Verzeichnisses in folgenden Tagen, nämlich den
16. und 17. Juni 1795. durch öffentliche Versteige=
rung
dem Meistbietenden käuflich werden über=
lassen
werden.


Licit. Effekten.

Den 15. Juni werden mit hoher Regierungs=
bewilligung
zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagsstunden
zu Mariahtif in der Stiftgasse
bey dem goldenen Greissen Nr. 73 verschiedene
Fahrnisse, als tüch=und zeugene Mannskleider,
bordirte mehrere glatte Westen und Hosen, dann
Frauenkleider, deto Wäsch, harte Tisch, Soffe,
Kanape, Sessel, harte Aussatz=und Schublad=
kästen
, Spiegel, Bilder, Reiskoffer, Bettstatt,
sammt Bettgewand, und mehr andere Fahrnisse
licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 19. dies werden auf Verordnung des
löbl. k. k. ni. öst. Landrechts im Steinigassel in
der sogenannten Stanislaikapellen, oder Pfarr=
haus
am Hof Nr. 250 zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagssinnden verschiedene Verlassen=
schaftsfahrnisse
, als etwas Silber, tüch=gros=
detour
=und geistliche Kleider, derley Talar und
Mäntel, wie auch Leib=und Hauswäsch, hart
und weiche Kästen, Soffen und Sessel, Spie=
gel
, Luster, und Stockuhren, Spaliere, und ver=
schiedene
Kuchelgeräthschaften licitando verkaust.


Licit. Effekten.

Den 22. dies und folgende Tage zu den ge=
wöhnlichen
Vor=und Nachmittagsftunden wer=
den
auf hohe Verordnung der k. k. ni. öst Land=
rechten
auf dem alten Fleischmarkt in dem v.
Suttnerischen Haus Nr. 704 im ersten Stock
verschiedene Verlassenschaftsfahrnisse, als Hand=
brasseleten
von sehr grossen und schönen Zahlperln,
und Brillantschliessen mit grossen Steinen, 1 paar
derley mit Brillantschnürkasten, Ohrgehänge,
Ringe und Nadeln, goldene Uhren und Gallen=
terien
, eine Felduhr und sehr vieles Haus=und
Tafelfilber, Mannskieider, gestickte und glatte

[23]

von Sammet, Manschester, Tuch und Seiden=
zeuge
, derley Pelzkleider, verschiedene Frauen=
kleider
, Spitze, Tatzel, Manns=und Frauen=
leibwäsch
, 1 Flüg mit französischen Manuale von
Christoph, Schaberacken, und Sa⟨t⟩teldecken, ver=
schiedene
Pferdgeschirre, 4sitzige Wägen, Schwim=
mer
, Landauerchaisen, Pierutsch, Kallesse, 1
Leiter=und Brankartwagen, und mehr andere
Geräthschaften licitando gegen alsogleich baare
Bezahlung hindangegeben.


Licit. Körnerzehend.

Von dem Magistrate der landesfürsil. Stadt
Waldhofen an der Theya V. O. M. B. wied
hiemit bekannt gemacht: es werde der gemeiner
Stadt angehörige Körnerzehend pro 1795 an
den Meistbietenden, salva ratificatione der ho=
hen
Landestelle, verlassen werden. Da nun
hiezu der 24. Juni d. J. festgesetzt worden, als
haben jene, welche bemeldten Körnerzehend zu
erstehen gedenken, am besagten Tag früh um
9 Uhr auf hiesigem Rathhause zu erscheinen.


Licit. Effekten, Pferd und Wägen.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiermit bekannt gemacht: daß den
26. Juni, dann 10. und 24. Juli d. J. früh
um 9 Uhr im Altlerchenfeld Nr. 76 vier =
sten
, 2 Stockuhren, 2 Spiegel, 2 Vetter, 2
Pferde, sammt Geschirr, 2 Wägen, und 1
Kalleß, versteigerungsweis werden hindangege=
ben
werden, und falls diese Meubeln, Pferde,
und Wägen wieder bey dem ersten noch zweyten
Termin um den Schätzungsbetrag, oder darüber
verkauft werden könnten, dieselbe bey dem drit=
een
auch unter der Schätzung hindangegeben wer=
den
würden.


Licit. Weine und Effekten.

Von dem Magistrat des Markts Mistelbach
wird hiemit bekannt gemacht: es sey auf An=
suchen
der Barbara Panschabischen Erben in die
gerichtliche Versteigerung der von der verstorbe=
nen
Barbara Panschabin, gewesten Fleischhauers=
wittwe
allhier, rückgelassenen, in einem Keller
und Preßhaus, in 183 Eimer Wein 1789er,
1790er und 1791er Gewächs, und an Geschirr
in 378 Eimer mit eisenen Banden, dann in
Silber Zinn, Meßing, verschiedenen Leibsklei=
dungsstücken
, Bettgewand, und übrigen Haus=
fahrnissen
bestehenden Verlassenschaftsachen ge=
williget
worden. Diejenigen, welche von dies=
fälligen
Verlassenshaftssachen etwas gegen gleich
baare Bezahlung an sich zu bringen gedenken,
haben den 30. Juni d. J. als den zur Ver⟨=
steigerung
bestimmten Tag Früh um 9 Uhr auf
dem hiesigen Rathhaus zu erscheinen.

Licit. Lederergewerb und Werkstatt.

Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt
Laa wird hiemit bekannt gemacht: es sey bey
dem Umstand, das die Franz Deutterischen Gläu=
biger
, daß zur diesfälligen Konkursmassa gehö=
rige
Lederergewerb und Werkstatt an der Theya
zu Laa, dann den kleinen Vorrath an gearbei=
teten
Leder, um den Schätzungswerth nicht über=
nehmen
wollen, und über fruchtlos verstrichene
zwey Licitationstermine ein dritten auf den 1.
Juli d. J. mit dem Beysatze festgesetzt worden,
daß, wenn dieses Lederergewerb, Werkstatt und
Ledervorrath auch bey diesem dritten und letzten
Termin nicht um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht werden könnte, auch unter
der Schätzung verkauft werden würde. Zu wel=
chem
Ende die Kauftustigen an diesen Tag vor=
mittag
um 9 Uhr auf dem Rathhaus zu Laa
zu erscheinen haben.


Licit. Acker und Eisenwaaren.

Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt
Laa wird hiemit bekannt gemacht: nachdem die
zur Jakob Schrappenederischen Konkursmassa ge=
hörige
1 1/2 Joch Acker in Zwerchfeld, nebst ei=
nigen
Eisenwaaren, bey den abgehaltenen zwey
Licitationstagsatzungen um den Schätzungswerth
nicht an Mann gebracht werden können, auch
kein Gläubiger sich angeboten hat, diesen Acker,
und die vorräthigen Eisenwaaren um die Schä=
tzung
übernehmen zu Wollen, als sey auf den
2. Juli d. J. eine dritte Licitationstagsatzung
mit dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn
diese Massagüter bey diesem dritten und letzten
Termin nicht um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht werden könnten, auch unter
der Schätzung verkauft werden würden. Zu wel=
chem
Ende die Kauflustigen an diesen Tag vor=
mittag
um 9 Uhr auf dem Rathhaus zu Taa
zu erscheinen haben.


Licit. Bollische Realitäten.

Von dem Magistrate der Ni. Oest. l. f. Stadt
Hainburg wird hiemit b⟨e⟩kannt gemacht: Es sey
in die öffentliche Feilbietung der in die Karl
Klaudius Bollische Konkursmasse gehörigen, all=
hier
in der Stadt Hainburg liegenden burgl.
Behausung Nr. 203, samt Garten, ingleichen
in die Verkaufung der hiesigen gemischten Hand=
lungs
=Gerechtigkeit, welche aus allen Gattungen,
mit Ausnahme des Lederhandels bestehet, und
wofür von hochlöbl. Regierung 900 fl. Kaufpreis
bestimmet ist, gewilliget worden. Da nun die=
zu
3 Termine, und zwar der erste auf den 3.
Juli, der zweyte auf den 3. August, und der
dritte auf den 3. Septemb. d. J. mit dem Bey=

[24]

satze bestimmet worden, daß, wenn die Behau=
sung
bey dem ersten und zweyten Termin um
die Schätzung oder darüber ni⟨cht⟩an Mann ge=
bracht
werden könnte, sie bey der dritten auch
unter der Schätzung verkaufet werden würde;
so haben die Kaufl⟨u⟩stigen, welche das Haus und
Ga⟨r⟩ten, und besonders wie gemeldet, die Hand=
lung
zu kaufen entschlossen sind, an diesen =
gen
vormittag um 8 Uhr auf dem Rathhaus
Hainburg zu erscheinen.


Licit. Fromwaldische Realitäten.

Von d⟨e⟩r Hofrath Edl. v. Kollerischen Herr=
schaft
Deutschroderstorf V. U. W. W. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen
des Anton Putz, Richters, nom. der Gemein=
de
Deutschbroderstorf, in die Feilbietung des
dem Andre Fromwald angehörigen, in dem
Dorfe Deutschbroderstorf liegenden, auf 235 fl.
gerichtl. geschätzten Halblehenhauses Nr. 31,
sammt dazugehörigen 13 Joch Hausäcker, wo=
von
3 1/2 Joch mit Winterfrucht gebauet sind,
1/32 deto Krautgarten; 6 Tagwerk Hauswie=
sen
, und 1/4 deto Hausgarten, wegen schuldi=
gen
54 fl. 30 3/4 kr. Kapital und rückständigen
Jnteressen pr. 23 fl. 29 kr. gewilliget worden.
Da nun zur dießfälligen Versteigerung drey
Termine, und zwar der erste auf den 6. Juli,
der zweyte auf den 6. August, und der dritte
auf den 5. Septemb. d. J. mit dem Beysatz
festgesetzt worden, daß, wenn dieses Haus we=
der
bey dem ersten noch zweyten Termin um
die Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, solches bey dem dritten auch un=
ter
der Shätzung verkauft werden wird. Es
haben daher all jene, welche dieses Haus gegen
gleich bare Bezahlung an sich zu bringen Wil=
lens
sind, an besagten Tägen vormittag um 9
Uhr in der Kanzley hiesiger Herrschaft zu erscheinen.


Licit. Plankische Realizäten.

Von dem Justizamte der Herrschaft Grafeneck
wird hiermit bekannt gemacht: Es habe Leopold
Lewohl von Haderstorf, wider Joh. Planck,
und Cäcilia dessen Weib, von Englmannsbrunn,
die gerichtl. Feilbietung nach stehender Realitäten,
als der Joh Planckischen Behausung samt Fleisch=
hauergewerb
, geschätzt pr. 1100 fl., 1 Joch A=
cker
pr. 160 fl. 1/2 Acker pr. 40 fl. 2/4 Weingarten
pr 170 fl, endlich 1/2 Joch Obstgarten pr 100 fl.
bewirket. Da nun zu dieser Licitation für den
1ten Termin der 29. Juli, für den 2ten der
29 August, und für den 3ten der 29. Septemb.
1795 dergestalt destimmt worden, daß falls die=
se
Realitäten bey der ersten und zweyten Licita=
tion
nicht um den Schätzungswerth an Mann

gebracht werden könnten, solche bey der dritten
auch unter der Schätzung hindangegeben wür=
den
; so belieben sich Kaufslustige an obbestimm=
ten
Tagen früh um 9 Uhr in der Kanzley zu
Grafeneck einzufinden.


Licit. Räsmacherhöfe in Bestand.

Von der fürsil. Aloys Joseph Liechtensteinischen
Herrschaft Rabensburg in Ni. Oest. an der
Ther wird anmit bekannt gemacht: Es werden
am 20. Juli d. J. die diesherrschafelichen drey
Käsmacherhöfe zu Ringlsdorf, Fazyhof und
Absdorf auf fernere 3 Jahre, nemlich vom 1.
Octob. 1795 bis Ende Septemb. 1798 dem
Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der obrig=
keitlichen
Ratistkarion, in Bestand verlassen wer=
den
. Wer demnach einen oder den andern vor=
bemeldter
Käsmacherhöfe in Bestand zu nehmen
gedenket, wolle sich an obbemeldten Tag um die
9te Vormitagsstunde ob der Rabensburger
Amtskanzley einfinden. Jm übrigen können die
diesfälligen Bedingnisse zu jeder Zeit hieroris
eingesehen werden.


Konkurs des Franz Gritsch.

Von des fürstl. Erzbisthams Wien Herrschaft
Kranichberg wird hiermit bekannt gemacht: Es
sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das Vermögen des Franz Gritsch,
Zeugschmieds in Ott⟨e⟩rthal im V. U. W. W.
gewilliget worden Daber wird jederman, der
an erstgedachten Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubt, anmit erinnert,
bis den 25. Juni dieses Jahrs die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
bey dasiger Amtskanzley alsogewiß einzureichen,
und in dieser nicht nur die Richtigkeit seiner Forde=
rung
, sondern auch das Recht, Kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzet zu werden verlangte,
zu erweisen, als im widrigen nach Verfließung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehöret
werden, und diejenigen, die ihre Forderung bis
dahin nicht angemelder haben, in Rücksicht des
gesammten im Lande Niederösterreich befindli=
chen
Vermögens des Eingangsbenannten Ver=
schuldeten
ohne Ausnahme, auch dann abgewie=
sen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein Kom=
pensationsrecht
gebührte, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des Verschulde=
ten
vorgemerket wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des Kompensati=
ons
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen
ansonst zustatten gekommen wäre, abzutragen ver=
halten
werden würden.

[25]

1795.

Nro. 47.


Nachricht.

Der Verleger der Gratzer Bauernzeitung macht
auf die verschiedenen an ihn eingegangenen An=
fragen
: ob er nicht 1) seine Originalberichte von
der Armee am Rhein (wo sich jetzt das Kriegs=
theater
koncentrirt) 2) jene aus der Türkey (wel=
che
gegenwärtig immer höheres Jnteresse erhalten)
und 3) seine vielen Originalnachrichten aus Jta=
lien
(wodurch sich die Bauernzeitung bekanntlich
bisher unerreichbar gemacht hat) dann 4) ob er
nicht auch sein Jntelligenzblat⟨t⟩, oder doch wenig=
stens
Grazians Maximen, von seiner übrigen
Bauernzeitung zu trennen, und diese viererley
Stücke besonders herauszugeben sich entschließen
könnte? hiermit bekannt: daß die Bauernzeitung
in allen ihren Zweigen, so wie sie jetzt ist, un=
zerstückelt
, und ausser einem anpassenden Thel,
welchen sie mit Eintritt der zwoten Hälfte dieses
Jahres erhalten dürfte, ganz unverändert bleibt.
Auch ihr Preis bleibt der nämliche, nämlich beym
k. k. Oberpostamt in Gratz halbjährig 4 fl.


Anküdingung

für Freunde der philosophischen Litteratur.
Obschon das Ansehen der großen Weltweisen
Leibniz und Wolf auf den Akademien Deutsch=
lands
beynahe unumschränkt herrschte; so hat
dennoch die neuere Darstellung der Philosophie
durch Kant einen so schnellen und zugleich sichern
und festen Gang allda gewonnen, daß an der
inneren Güte derselben, und an ihren voriteil=
haften
Folgen für die Cultur des menschlichen
Geistes gar nicht mehr zu zweifeln zu seyn scheinet.
Wenn es daher dem philosophirenden Publikum
daran gelegen seyn möchte, das innere Gebiet
dieser Philosophie etwas näher kennen zu lernen,
so dürfen es sich Unterzeichnete zum wirklichen
Vergnügen rechnen, mit einen Unternehmen auf=
zutretten
, das gewiß sehr willkommen seyn muß.
Man hat sich nämlich entschlossen, eine ganz neue
Sammlung philosophischer Werke in deutscher
Sprache unter dem Titel: deutsche philosophi=
sche
Bibliothek, herauszugeben, worin sowohl
die vorzüglichen Kantischen Schriftsteller sammt
ihren merkwürdigsten Gegnern, als auch alle
übrigen vorzüglicheren Philosophen älterer und
neuerer Zeiten aufgenommen werden sollen, und
deshalb keine Kosten werden gescheuet werden,
und auch jene Werke, die bisher entweder gar
nicht, oder doch nicht zum Beßten übersetzt her=
ausgekommen
sind, in einer reinen deutschen
Sprache verständlich liefern zu können, welches
daher auch jenen zur Nachricht dienen mag, die
diese Sammlung mit dergleichen brauchbaren
Uibersetzungen, oder auch mit origiginalen klei=
nern
und größern philosophischen Ausarbeitungen

unterstützen möchte. Nebst dieser vollständigen
Allgemeinheit, die man dieser Sammlung vor=
züglicher
philosophischer Werke zu geben demü=
het
seyn wird, und nebst der gehörigen Rücksicht
auf das Zweckmäßigere und den mögliche Selbst=
unterricht
bey der Aufeinanderfolge dieser Werke,
wird sich selbe auch noch durch einen netten und
correcten Druck, durch schön und richtig gesto=
chene
Bildnisse der berühmtesten Philosophen aus
jedem Zeitalter und von jeder Nation, und zu=
gleich
durch einen sehr wohlfeilen Preis aus=
zeichnen
. Wir gedenken monatlich 60 Bogen
für 1 fl. W. W. also den Bogen für 1 kr. zu
liefern, den einzigen Fall ausgenommen, da
zugleich ein Kupferstich mitkommt, welchen wir
für 7 kr. anrechnen werden, daher nur 53 Po=
gen
werden geliefert werden können. Da aber
ein solches gemeinnütziges Unternehmen vorläufig
beträchtliche Auslagen erfordert, und diese selbst
nur dann können gewaget werden, wenn sich ei=
ne
hinlängliche Zahl von Staatsbeamten, Pro=
fessoren
, Doctoren, Gelehrten, Freunden
und Beflissenen der Philosophie im deutschen
Publico, und vorzüglich in den österreichischen
Staaten, deren Vortheil allein uns zu einem
solchen Unternehmen bewog, zur Unterstützung
desselben vorgesunden haben wird; so werden die=
se
auch einen annehmbaren Pränumerationsweg
sehr billig finden. Wir laden daher alle Freunde
der Philosophie, welche einen guten Fortgang die=
ses
Unternehmens wünschen, ein, sich vom heu=
tigen
Tagen an bis Ende Juni mit ihren Prä=
numerationen
bey untenstehenden Herren Collec=
tanten
zu melden, und zugleich 1 fl. vorhinein
zu erlegen, wobey wir die Herren Pränumeran=
ten
ersuchen, nebst ihren Namen auch ihren Cha=
racter
, wenn es ihnen beliebig ist, anzugeben,
damit diese den Biographien der vorzüglichsten
Philosophen aller und neuerer Zeiten, deren Her=
ausgabe
mitunter von Zeit zu Zeit erscheinen
wird, und zu welchen alsdann die Kupferstiche
nach Wi⟨l⟩kur gebunden werden mögen, auch
vorgedruckt werden können. Damit aber auch
jene an dieser Bibliothek Theil nehmen können,
die bereits ein oder das andere Werk schon be=
sitzen
, und sich selbes daher nicht in Dupplo an=
schaffen
wollten, so mögen selbe mir allezeit bey
Erlegung ihrer Pränumeration ihren Hrn. Col=
leckanten
bekannt machen, was für ein Werk sie
von den ihnen mit jedem Monat vorhin öffent=
lich
angezeigten schon besitzen, und folglich nicht
zu erhalten wünschen; wo sodann ihnen beym
Erlage der Pränumeration im nächsten Monaten
eben so viele Kreutzer zu guten gerechnet werden,
als das ihnen nicht zukommende Wirk an Bo=
genzahl
beträgt. Uibrigens werden wir bey

[26]

unserer Sammlung immer die neuesten Origi=
nalausgaben
unserer Schriftsteller benutzen. Die
erste Lieferung, welche, weil wir den Freunden
der Philosophie sogleich gerne mit einem schönen
Kopf des Socrates ein Vergnügen verschaffen
möchten, aus 53 Bogen bestehen wird, wird
mit Ende Juli geschehen, und, in wie weit die
Bogenzahl in mittlerer Octav=Form hinreichet,
folgende 3 Werke enthalten: 1) Werdermanns
kurze Darstellung der Philosophie in ihrer
neuesten Gestalt. 2) Jakobs Grundriß der
Erfahrungsseelenlehre. 3) Kants Kritik der
reinen Vernunft. Hierbey wird allen jenen,
die das Pränumerationsgeschäft über sich nehmen,
für ihre freundschaftliche Mühe das zehnte Exem=
plar
zugesichert. Eben so viele Prozent genießen
auch jene, die außer der Pränumeration Bastel=
lungen
machen; diese haben aber den Bogen mit
1 1∫2 kr. zu bezahlen, und zugleich keine Kupfer=
stiche
zu erwarten, weil hierin den Herren Prä=
numerenten
, für welche die guten Abdrücke aus=
langen
sollen, billig, und zwar nach der Reihe
ihrer angemeldeten Pränumeration der Vorzug
gegönnet werden muß Den Hauptverlag be=
sorget
Herr Buchhändler Kienreich in Grätz.
Außer Grätz wird Pränumeration angenommen:
Zu Brünn, bey Leopold Haller, und J. G.
Gastl, Buchhändlern. Zu Klagenfurt, in der
Edlen v. Kleinmayerschen Buchhandlung. Zu
Krems, bey Möstel, Buchh. Jnsbruck, bey
Fischer, Buchh. Laybach, bey Korn, Buchh.
Lemberg, in der Pfaffischen Buchhandlung.
Linz, in der akademischen Buchh. Ollmütz,
bey Seriner, Buchh. Pest, bey Gebrüdern Ki=
lian
, Buchh. Prag, bey Kasp. Widtmann,
Kalve und Herl. Buchh. Preßburg, bey Schwai=
ger
, Buchh. Salzburg, in der Mayerschen Buch=
handlung
. Triest, bey Wage, Fleiß u. Comp.
Buchh. Wien, bey Fr. Rötzl, Buchhändler.
Wenn was immer für Anstände obwalten, oder
Auskünfte verlanget werden möchten, so bitten
wir jeden unsrigen Gönner und Freund der Phi=
losophie
, sich, jedoch mit frankirten Briefen, an
uns unter folgender Aufschrift zu wenden: An
die Herausgeber der deutschen philosophischen Bi=
bliothek
zu Grätz. Den 25. April 1795.


Ankündigung.

Genaue und umständliche Schilderung der
letzten traurigen Revolution zu Genf.
Zum warnenden und belehrenden Bey=
spiele
für andere Völker und Nationen.
8. Deutschland 1795. kostet geheftet in einem
Umschlage 10 kr.

und ist zu haben bey Franz Rötzl, Buchhändler
in der Singerstrasse neben dem Duggatischen

Caffeehaus, dem rothen Apfel gegenüber, und
Johann Schulmeister, Buchbinder in der Woll=
zeile
Nr. 808, und in den m⟨e⟩isten Buchhand=
lungen
, sowohl in als außer Wien.


Erledigte Stipendien.

Wir Rector & Consistorium der uralten und
weitberühmten Universität allhier geben hiermit
allen der hohen Schule allhier die öffentlich Vor=
lesungen
Besuchenden zu vernehmen, daß bey
allhiesiger hohen Schule aus nachbenannten Stif=
tungen
einige Stipendien ledig seyn, nämlich:
Aus der Thomas Crönnischen Stiftung für ei=
nen
aus Krain von Laybach, oder Oberberg ge=
bürtigen
Studenten, welcher aber die vorläufige
Präsentation von dem Hrn. Erzblischofen von
Laybach zu bewirken hat. Aus der Geißlerischen
Stiftung, erstens für jene von des Stifters
Freundschaft Abstammende, zweytens für die
aus seinem Geburtsorte gebürtige, drittens für
Lausnitzer und Schlesier, viertens für die an
Lausnitz und Schlesien angränzende. Aus der
Gerdesischen Stiftung für einen von des Stif=
ters
Freundschaft, in dessen Ermanglung für ei=
nen
aus Westphalen gebürtigen Studenten. Aus
der Kilbervillinischen Stiftung für 2 aus Un=
tersteyermark
gebürtige Studenten, deren einer
die Präsentation von dem Markte Leibnitz zu be=
wirken
hat. Aus der Molitorischen Stiftung
für die von des Stifters Freundschaft Abstam=
merde
, erstens von der männlichen=nachhin
weiblichen=und endlich Seitenlinie. Jn Abgang
der Befreundten für Elsaßer, und angränzende
von Elsaß. Ans der Pretterschneggerischen
Stiftung für einen was immer für einen Stu=
dium
obliegenden, von dem Markt Weißkirchen
in Obersteyermark gebürtigen, oder in deren
Ermanglung für einen andern aus Steyermark
gebürtigen Jüng⟨l⟩ing, welcher aber die vorläufi=
ge
Präsentation von dem Marktgericht Weiß=
kirchen
zu bewirken hat. Aus der Rosenbursi=
schen
Stiftung für einen Jüngling aus der Kha=
romannischen
Familie, oder in deren Abgang
für einen von Korneuburg gebürtigen, und von
dem alldasigen Stadtmagistrat presentirten Kna=
ben
. Aus der Salzerischen Stiftung für 2
arme Studenten, nämlich einen aus der Stadt
Steyer im Landen Oesterreich ob der Ens ge=
bürtigen
, welchen der Magistrat erstbemeldter
Stadt zu presentiren hat, oder in dessen Abgang
für einen aus Oedenburg in Ungarn gebürtigen,
weiters für einen von Waidhofen an der Ybbs
in Oesterreich unter der Enns gebürtigen, von
bemeldter Stadt presentirten Jüngling. Aus
der Sorbaithischen Stiftung für 2 aus des
Hrn. Stifters Freundschaft abstammende Jüng=

[27]

linge, in Ermanglung derselben aber für jene
aus denen Niederlanden gebürtige. Aus der
Zwierschlagischen Stiftung für 2 Jünglinge,
vorzüglich des Hrn. Stifters Blutsverwandte, nach=
hin
aber für andere aus Deutschland gebürtige. Da=
her
haben jene Studenten, welche um Verleihung
der vorangeführten Stipendien anlangen wollen,
ihre Bittschriften pro 1mo Semestri 1795
von heute an bis 20. Juni 1795 einzureichen, in
solchen aber das Behörige von der Ortsobrig=
keit
ausgefertigte, und von dem Hrn. Pfarrer
bestättigte Armutszeugniß beyzubringen, dann
bey jenen Stiftungen, wo die Präsentation, oder
das Geburtszeugniß erforderliche ist, sich unver=
weilt
um sothane Urkunden zu bewerben, und
solche beyzubringen, widrigenfalls die später ein=
reichende
und nicht behörig belegte Bittschriften
nicht mehr angenommen werden würden.


Nachricht

Die Erben der bürgl. Fischkäuflerin, Frau
Ursula Schestdackhin machen mit Vorwissen
und Bewilligung eines löbl. Magistrats anmit
bekannt, daß sie gesonnen sind, den von ihrer
obgedachten Frau Mutter ererbten Fischkäufler=
Kammerhandel, sammt den vorräthigen Geräth=
schaften
aus freyer Hand zu verkaufen. Der
Stand hiezu befindet sich auf dem Fischmarkt
zu Wien vom rothen Thurn herein, rechts an
der Bastey am letzten Platz, oder vom Fischer=
thor
links am ersten Platz gerade von den Hau=
senverschleiß
herüber, auf einem Hauptplatz.
Wer demnach Belieben trägt, gedachten Kammer=
handel
an sich zu bringen, beliebe sich in der
Leopoldstadt in der Herrngasse bey rothen Rößl
Nr. 177 bey der Frau Anna Track, gebohrne
Schestdackhin des Näheren zu erkundigen.


Magazinstadel zu verlassen.

Jn der Josephstadt in der Kaiserstrasse zu dem
Haus in der Josephsgasse Nr. 51 zum goldenen
Anker gehörig, ist ein grosser Magazinstadel
künftige Michaeli 1795 zu verlassen, er hat 15
1∫2 Klafter in der Länge, und 6 1∫2 in der
Breite, mit zwey gebreterten Schüttböden, 2
Thöre und 2 Aufzüge von der Kaiserstrasse.
Wer solchen in Bestand nehmen will, hat sich
bey der Hauseigenthümerin, oder bey dem Haus=
meister
in obbemeldtem Haus des weitern zu er=
kundigen
.


Magazin, Keller, Wage⟨n⟩schupfen und Heu⟨=
boden
zu verlassen

Jn der Währingergasse in der Spitalberggasse
im Str⟨u⟩delhof in Hause Nr. 228 ist ein gut
gewölbtes mit eisenen Thüren und Fensterbal=
ken
versehenes Magazin; dann 2 Keiler wo bis

3000 Eimer Wein liegen können; eine Wagen=
schupfen
auf 3 oder 4 Wägen, nebst Heuboden
alltäglich zu verlassen. Des Mehreren ist sich
in der Behausung zu ebener Erde rechts sich zu
erkundigen.


Wohnungen zu verlassen.

Jm zweyten Stock eines in einer der vorzüg=
lichsten
Gassen liegende Hauses sind 9 eingerich=
tete
Herrschaftszimmer mit Aussicht auf die Gas=
se
, samt Küche, Boden, Stallung auf 2 Pfer=
de
, und Kaum für 2 Wägen, zusammen oder
abgetheilt, monatlich; dann ist in einer nahen
Provinzialstadt für eine von Pension oder eige=
nen
Mitteln lebende kleine Parthey eine zwar
kleine doch sehr bequeme und gute Aussicht ha=
bende
Wohnung jährliche zu verlassen, und sich
hierwegen auf der hohen Brücke im Stadtan=
waldschen
Haus Nr. 396 im 3ten Stock rechts
zu melden.


Haus zu verlassen, oder zu verkaufen.

Jn der Alstervorstadt nächst dem goldenen
Schlössel Nr. 166 ist zu Michaeli 1795 das mit
zwey Stöck erbaute Haust, sammt der grossen 2
Werkstatt, Schupfen, Stall und Garten, ent=
weder
im ganzen, oder stückweis zu verlassen;
dieses Haus wäre für einen Fabrikanten, oder
andern Arbeiter, welcher viele Gesellen bedarf,
ganz bequem. Auch könnte dieses Haus gegen
billige Anträge verkaufe werden. Die Liebhaber
haben sich beym goldenen Schlössel beym Gast=
wirth
vormittag von 11 Uhr bis den ganzen Tag
hindurch zu melden, auch sind ganz eichene Par=
kettafeln
in der schwarzen Adlergasse Nr. 59 um
einen billigen Preis zu verkaufen, welche in gros=
sen
Vorrath von besten Qualität vorhanden sind.


Haus zu verkaufen.

Jn einer schönen Gegend am Rennweg ist
das Haus Nr. 23, bestehend in 5 Zimmern und
2 Kabineten, sammt einem Keller, Holzlager,
u⟨n⟩d guten Boden, dann einen sehr guten Obst=
garten
, täglich zu verkaufen, und sich in dem
Tabackgewölb dem Burgerspital gegenüber wo
das Theater ist anzufragen.


Haus zu verkaufen.

Aus einem Vorstadtgrund an der Strasse ist
ein Haus, worauf ein Bäckengewerb raticirt ist,
welches einen gu⟨t⟩en Abnahm hat, um sehr bil=
ligen
Preis zu verkaufen. Der Eigenthümer
verlangte a co⟨n⟩to nur 2000 fl. das übrige kann
nach Verständniß verbleiben. Wer hiezu Belie=
ben
hat, kann sich auf der Sailerstatt neben der
ungarischen Kron beym Dachel im ersten Stock
anmelden.

[28]

Haus zu verkaufen.

Jn einer der angenehmsten bürgerl. Vorstadt
ist ein Haus aus freyer Hand mit Garten,
Stallung auf mehrere Pferde, und aller bey ei=
nem
Hause fordernden Bequemlichkeiten versehen,
zu verkaufen; worüber man das Nähere bey dem
bürgerl. Oehlererladensitzer im Currentgassel er=
fahren
kann.


Licit. Effekten.

Auf Verordnung eines löbl. Magistrats wer=
den
den 15. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden am Spitalplatz im Setteli=
schen
Haus Nr. 1062 im 2ten Stöck nachstehen=
de
Verlassenschaftssachen, als tafet damast=gros=
detour
=moir=pikee=atlas=sammet=batav=zitz=
kotton
=und andere schöne Frauenkleider, Frauen=
pelze
Zobelpalatini, Leib=und Hauswäsch,
Tische, Sessel, Kästen, Spiegel, Porzelain,
Zinn=Meßing=und Erdengeschirr, dann mehr
andere Fahrnisse licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 15. Juni nachmittag um 3 Uhr werden
mit Bewilligung des hiesigen Magistrats auf
dem alten Fleischmarkt Nr. 736 im 5ten Stock
verschiedene Effekten, als etwas Tafelsilber, gol=
dene
Ringe, seidenzeug=batav=und musselinene
Frauenkleider, Mäntel und Wickler, derley Leib=
und Hauswäsch, Stöckeluhr, Better, Tischler,
Soffa, Sessel, Schubladkästen, Bilder, mitte=
re
Spiegel, Kupfer=Meßing=und Zinngeschirr,
licitando verkauft.


Licit. Polzhoferisches Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Absuchen des Hrn. Jgnaz
Vedroßi, d. N. Dr. a. H. u. Gr. Adv. als
Martin und Katharina Polzhoferischen Verlas=
senschaftskurators
, gewilliget worden, das in
diese Verlassenschaft gehörigen, in der Kirchgasse
zu Penzing liegende von Grund aus neu erbaute
Haus, so sammt den dazugehörigen Grund 465
⟨〈…〉⟩ Klaften 28 Schuh enthält, dann 774 1∫6
Quadratklafter, so eben allda liegen zum Häu=
serbau
verwendet werden können, öffentlich aus=
zustellen
, und an den Meistbietenden zu verkau=
fen
. Da nun hiezu der 15. Juni d. J. ange=
ordnet
worden; als haben all jene, welche ge=
dachtes
Haus, und dabey befindlichen Grund,
oder den noch unerbauten Grund zu kaufen ge=
sonnen
sind, an vorbestimmten Tag vormittag
um 10 Uhr im Burgerspitalsgrundbuch in Wien
zu erscheinen, wo sodann mit den Meistbieten=
den
gegen gleich baare Bezahlung der Kauf ge=
schlossen
, und das weiters nöthige vorgekehret

werden würde; übrigens haben sich die Kauflu=
stige
wegen allfälliger Vorzeigung dieses Hau=
ses
und des Grundes bey dem gerichtl. aufge=
stellten
Gerhaben, Johann Jäger, Mitnachbar
Nr. 40 in Penzing, anzumelden, und die allen=
falls
weiters nöthige Auskunft einzuholen.


Licit. Effekten.

Den 17. Juni werden auf Verordnung der
hochlöbl. k. k. ni. öst. Landrechten zu der ge=
wöhnlichen
Vor=und Nachmittagstunden in der
Stadt in der Himmelpfortgasse im Fürstenber=
gischen
Hans Nr. 978 im 2ten Stock verschie=
dene
Fahrnisse, als Spanioldosen von Jaspis
mit Gold gefaßt, deto Etui, spanisches Rohr
mit goldenen Knopf, gold=und silberne Mün=
zen
, gold=und silberne Sackuhren, eine Reis=
uhr
, silberne Degen und Hirschfänger, deto
Reisservis, Tafel=und anderes Silber, gestickt=
tüch
=und zeugene Mannskleider, deto Westen
und Beinkleider, Leibwäsch, harte Tische, Sof=
fen
und Sessel, Trumo=und andere Spiegel,
Luster, 1 Pendil=und Stockuhr, harte Aussatz=
Gläser=und Schubladkästen, Porzelain, dama=
stene
und leinwandene Spaliere, Feuergewehr,
Bilder, Schaberacken, Satteldecken, und Galla=
pferdgeschirr
, ein 4sitziger Wagen, Bettstatt,
sammt Bettgewand, Kupfer=und Meßinggeschirr,
und mehr andere Fahrnisse licitando verkauft.


Licit. Weine.

Den 18. Juni nachmittag um 3 Uhr werden
mit hoher Regierungsbewilligung zu Mariahilf
Nr. 12 beym Stern, der Keller ist rückwärts
der Windmühlgasse, bey 700 Eimer gute Ge=
birgweine
, von den Jahre 1788, 89 und 91,
von 22 bis 62 eimeriger Gattung, sammt Faß,
licitando verkauft.


Licit. Brillantting.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird anmit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des Joa=
chim
Baruch, priv. Großhändler allhier, gegen
den Joseph v. Weinberg, wegen schuldigen 300
fl. sammt 4 pro Cento Jnteressen vom 28. Au=
gust
1794, in die Feilbietung eines zum Faust=
pfand
gegebenen, und auf 280 fl. gerichtlich
geschätzten ovalen Brillantringes, gewilliget, auch
hiezu 3 Termine, und zwar nun für den zwey=
ten
der 18. Juni, endlich für den letzten der 6.
Juli d. J. mit dem Anhang bestimme worden,
daß, wenn besagter Brisantring bey der ersten,
oder zwey⟨t⟩en Ausbietung um den Schätzungs=
werth
nicht soll an Mann gebracht werden kön=
nen
, solcher bey der dritten auch unter der Schä=
tzung
hindangegeben werden würde. Es werden
demnach die Kauflustige an den obbestimmten

[29]

Tägen in der Wohnung des Großhändlers Ba=
ruch
in der Wollzell Nr. 800 im 3ten Stock zu
erscheinen haben.


Licit. Wechselbriefe.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß den
18 Juni, dann 2. und 16. Juli d. J. früh
um 9 Uhr in der Rathsstube dieses Gerichts in
der Herrngasse im k. k. Appellationshause Nr.
59. 16 Stück Wechselbriefe jeder 1000 fl. und
jeder dd. St. Pölten den 1. Oktober 1792 von
Albrecht und Körbler an ordre Ferdinand Helm
ausgestellt, wovon der erste den 1. Oktober d.
J. und sodann alle Jahr einer pr. 1000 fl. am
ersten Oktober fällig wird, welche Wechselbrie=
fe
auch satzweis vorgemerket sind, versteigerungs=
weis
werden hindangegeben werden, und falls
sich bey dein ersten, oder zweyten Termin um
den, in ein, oder andere Jnstrument vorge=
schriebenen
Betrag kein Käufer fände, bey dem
dritten Termin auch um einen geringeren Anboth
an die Meistbietenden verkauft werden würden.


Licit. Activum.

Von dem Grundbuch der Ritterordenskommen=
da
St. Johann in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: es habe Jgnaz Wirth, wider Johann
Schalk v. Dobisch wegen schuldigen 400 fl. die
gerichtliche Feilbietung des ihm von Gegner da=
für
verpfändeten Rudolph Gräfferischen, auf
dessen zu Himberg legenden, zur ritterlichen
Kommenda St. Johann dienstbaren 10 Tag=
werk
Uiberländwiesen, satzweis vorgemerkten
Schuldschein von 26. Aprils 1793 pr. 500 fl.
bey dem hochlöbl. k. k. ni. öst. Landrechte be=
wirket
. Solchemnach wird zur Feilbietung des
obbemelhten activi pr. 500 fl. über die bereits
fruchtlos verstrichene Termine der 18. Juni d.
J. mit dem Beysatze bestimmt, daß, wenn die=
ses
Activum bey diesem letzten Termin um 500
fl. nicht an den Mann gebracht werden könnte,
solches auch unter 500 fl. hindangelassen wer=
den
würde. Kauflustige haben daher an obbe=
meldten
Tag früh um 10 Uhr vor dem Grund=
buch
der ritterlichen Kommenda St. Johann in
der Kärntnerstrasse Nr. 1009 im zweyten Stock
zu erscheinen.


Licit. Heiderisches Haus.

Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskanzley
wird hiemit bekannt gemacht: es habe Jgnaz
Leeb, unter Vertrettung Hrn. Dr. Gratsack,
wider Johann Heiderer, Hausinhaber im Neu=
lerchenfeld
, und Anna Maria dessen Ehewirthin
die Feilbietung der wegen einen Schuldbetrag
verpfändet, und auf 885 fl. geschätzten, dem

hiesigen Stifte dienstbaren Behausang Nr. 33
im Neulerchenfeld bewirket. Da nun nach frucht=
los
verstrichenen ersten und zweyten Licitations=
termin
, für den dritten der 20. Juni d. J.
vormittag und 9 Uhr mit dem Beysatze bestimmt
worden, daß diese Behausung auch unter der
Schätzung hindangegeben werden soll; so ha=
ben
diejenigen, welche gedachter Behausung käuf=
lich
an sich zu bringen gedenken, an besagtem
Tagen und Stunde in der Heiderischen Behau=
sung
Nr. 39 im Neulerchenfeld sich einzufinden.


Licit. Wiesen.

Von dem k. k. Staatsgüter=Administrations=
Grundbuchsamte wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey auf ein von dem allhiesig löhl. Stadt=
magistrat
untern 18. dieß anher erlassenes Er=
suchschreiben
in die Feilbietung der in die Ru=
dolph
Gräfferische Konkursmasse gehörig zu den
k. k. Hofspitalsgrundbuche dienstbaren auf 610 fl.
gerichtl. geschätzten 16 Tagwerk Wiesen zu
Himberg gewilliget, und zu diesem Ende der
20. Juni d. J bestimmet worden. Die Kauf=
lustige
werden daher an obbestimmten Tag vor=
mittag
um 9 Uhr bey diesem Amte in dem ehe=
maligen
Jakoberkloster=Gebäude Nr. 1362 im
2ten Stock zu erscheinen haben.


Licit. Kernisches Haus.

Von dem Gericht des Stifts zun Schotten
wird hiemit bekannt gemacht: es habe der An=
dre
Teischl, durch Hrn. Dr. Purtscher, wider
Joseph Kern, und Elisabeth dessen Ehewirthin,
Hausinhaber Nr. 322 am obern Neustift, die
Feilbietung der gegentheiligen, auf 1300 fl. ge=
richtlich
geschätzten Behausung verwilligt erhal=
ten
. Da nun hiezu über bereits fruchtlos ver=
strichenen
ersten und zweyten Termin für den
dritten der 23. Juni d. J. solchergestalt bestimmt
worden, daß, wenn gedachte Behausung auch
um den Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, solche bey diesem drit=
ten
und letzten Termin auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würde; als haben die
Kauflustige an obbestimmten Termin früh um
10 Uhr vor diesem Gericht zu erscheinen.


Licit. Platzerische Realitäten.

Von dem Ortsgerichte der Herrschaft Eber=
gaßing
wird hiemit bekannt gemacht: es sey auf
Anlangen und Vorstellung des Joseph Patzeri=
schen
Masseverwalters und Vertretters, daß bey
längeren Veräusserungsaufschub der Platzerischen
Realitäten derselben gänzlich in Verfall kommen
müssen, über die von der Joseph Platzerischen
Ehewirthin und Miteigenthümerin Maria Anna
Platzerin gerichtlich abgegebene Erklärung, daß

[30]

auch ihre Hälften, somit also die gesammten Rea=
litäten
feilgeboten we⟨r⟩den können, in die dritte
Feilbietung derselben gewilliget worden, und
zwar eines Achtellehenhauses mit darauf radicir=
ter
Bäckergerechtigkeit Nr. 70 zu Wienerherberg,
bestehend in 2 Wohnzimmern, 2 Kucheln, 1
Backstube, nebst Backofen, 1 Mehlkammer, 2
Einsatzkammern, 2 Stallungen auf 7 oder 8
Stück Vieh, 2 F⟨r⟩uchtstadeln, wozu nachstehende
Grun⟨d⟩stücke theils mitterer, theils guter Gattung
gehören, nämlich 1∫2 Joch Hausacker in obern
Feld, 1∫2 Joch deto in mittern Feld, 1∫2 Joch
deto in untern Feld von guter Gattung, 7∫16
Joch Neuriß, 2 Tagwert Wiesen, und 2 Kraut=
gärten
, 1 Kuchel und Obstgarten beym Haus,
zusammen geschätzt auf 646 fl.; ferners der Ui=
berländgründe
ebenfalls theils mitterer, theils
guter Gattung benanntlich: 1∫2 Joch Acker in
obern Feld, geschätzt auf 27 fl., 1∫2 Joch de=
to
in Eckesgründen pr. 17 fl. 1∫2 Joch deto
auf der Haid pr. 18 fl., 1∫2 Joch deto allda
pr. 17 fl., 2 Joch deto in Bruchboden pr. 70
fl., 2∫8 ausgebauten Weingarten in Fachbergen
pr. 15 fl., 2∫3 deto in Höchstenbügeln pr. 30
fl., 1∫8 deto daselbst pr. 15 fl., und 1∫8 deto
in langen Satzen pr. 17 fl. Da nun für die=
sen
Termin der 23. Juni d. J. früh um 9 Uhr
mit dem Anhange bestimmt worden, daß, wenn
gedachte Realitäten auch bey diesem Termin um
die Schätzung, oder darüber nicht könnten an
Mann gebracht werden, solche auch unter der
Schätzung, doch mit Vorbehalt der vorläufig
von den Joseph Platzerischen Konkursgläubigern
einzuholenden Ratification, hindangegeben wer=
den
würden; so haben die Kauflustige an dem
bestimmten Tag in der hiesigen Amtskanzley zur
Licitation sich einzufinden.


Licit F⟨i⟩schhof in Himberg.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird hiemit
bekannt gemacht: es sey auf Ansuchen des Ma=
gistrats
der k. k. Haupt und Residenzstadt Wien
als Rudolph Gräfferischen Konkursinstanz, ge=
williget
worden, den in gedachter Konkursmasse
gehörigen, auf 15427 fl. 48 2∫4 kr. gerichtlich
geschätzten freyen Fischhof im landesfürstl. Markt
Himberg V. U. W. W. gegen dem, daß hie=
von
jed⟨o⟩ch die in dieser Schätzung begriffenen
zum Markt Himberg dienstbaren, auf 20 fl.
geschätzten 5∫16 Krautgarten, die zu St. Jo=
hanns
Kommenda dienstbaren 10 5∫16 Joch Wie=
sen
pr 412 fl. 30 kr., und 4 3∫16 Joch Wie=
sen
pr. 167 fl. 30 kr., und die zur Staatsgü⟨=
teradministration
dienstbaren 11 1∫16 Joch Wie=
sen
pr. 442 fl. 30 kr. hievon ausgenommen seyn,
öffentlich auszufeilen. Da nun zu solchem Ende

zum ersten Termin der 24. Juni, und zum
zweyten der 15. Juli d. J. dergestalt anberaumt
worden ist, daß, falls dieser Freyhof hiebey
nicht um die Schätzung an Mann gebracht wer=
den
sollte, bis nach Verlauf der Rudolph Gräf=
ferischen
Crideclasßification seiner Zeit noch eine
dritten Feilbietung anzuordnen seyn werde; so
werden all jene, welche diesen auf 15427 fl. 48
2∫4 kr., und rücksichtlich über Anschlag der ob=
gemeldten
dienstbaren Gründe auf 14385 fl. 18
1∫2 kr. geschätzten Freyhof käuflich an sich zu
bringen gedenken, sich an den bestimmten Fri=
sten
früh um 9 Uhr vor diesem k. k. ni. öst.
Landrechte sich einzufinden haben; wo übrigens
ihnen die gerichtl. Schätzung in diesortiger Re=
gistratur
einzusehen bevorstehet.


Licit. Weine.

Von dem Verwalteramie der k. k. Studien=
fonds
Herrschat Großrußbach wird andurch be=
kannt
gemacht: daß nach eingeholter Bestätti=
gung
von der k. k. Staatsgüteradministration
die bey dieser Herrschaft vorräthige 565 Eimer
Wein 1793er Gewächs, wie diese auf den La=
ger
liegen, und was die Faß in den Herrschafts=
keller
nach der Beilvisier halten, nebstbey zwey
grosse leere Weinfässer mit eisenen Banden, wo=
von
eines 122, und das andere 129 Eimer hal=
tet
, durch Versteigerung an die Meistbietende
verkaufen werde, worzu der 24. Juni vormit=
tag
um 10 Uhr zur Versteigerung=Tagsatzung
festgesetzet ist. Es können die Kauflustige an
diesen Tag, und auch bevor solche Weine im
Keller zu Großrußbach kosten, und hernach dar=
um
lizitiren, wobey die Meistbietende ein ver=
hältnißmässige
Drangab zu leisten, und bey je=
der
Abfuhr den Betrag des Weines bar aus=
zuzahlen
haben werden.


Licit. Grundherrlichkeit.

Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird zufolge höchster
Entschliessung die dem Burgerspital in Wien
zugehörige Grundherrlichkeit über 10 unterthä=
nige
Häuser, und 19 Uiberländgründe zu Wolf=
paßing
an der Hochleithen im V. U. M. B.
um den 5 procentigen Anschlagswerth pr. 819
fl. neuerlich feilgeboten, und den Meistbietenden
käuflich überlassen werden. Vorläufig aber die=
net
zur Nachricht, daß 1) zu diesem Kaufe je=
dermann
ohne Rücksicht auf Religion und Stand,
die Judenschaft allein ausgenommen, zugelassen
werden; 2) an dem Kaufschilling gleich nach
erfolgt höchster Ra⟨t⟩ifikation, welche sich hiermit
ausdrücklich vorbehalten wird, wenn der Käufer
ausser dieser erkaufenden Grundherrlichkeit, noch

[31]

eine andere Sicherheit zu leisten im Stande ist,
nur ein Drittel, ohne weiterer Sicherheit aber
die Hälfte, und der Uiberrest allenfalls nur in
4jährigen Terminen, gegen dessen gehörige Si=
cherstellung
, und 4 procentiger Verzinsung ab=
geführet
werden müsse. Wer nun diese Grund=
herrlichkeit
käuflich an sich zu bringen gedenket,
beliebe den 24. Juni d. J. in dem Grundbuch
des Burgerspitals in Wien vormittag um 9 Uhr
zu erscheinen, wo auch vorläusig der diesfällige
Anschlag, und die weiteren Licitationsbedingnis=
sen
eingesehen werden können.


Licit. Kanarisches Haus.

Von der Amtskanzley der P. Augustinern zu
Wien auf der Landstrasse wird anmit bekannt
gemacht: es sey über die wider den Unterthan
Mathias Kanar, und Anna Maria dessen Ehe=
wirthin
zu Kimmerleinstorf sich veroffenbarte
Schulden, und deßwegen verhängte Konkurs,
in die Feilbietung der in dem Dorfe Kimmer=
leinstof
liegenden Ganzlebenbebausung Nr. 17,
sammt dazugehörigen 26 2∫4 Joch Haus=dann
3 Joch freyen Uiberländäckern, sammt der zum
Thell darauf siehenden Winter=und Sommer=
fruscht
gewilliget, und dazu der 30. des Monats
Juni b. J. vormittag um 9 Uhr bestimmt wor=
den
. Es haben daher die Kauflustige an obbe=
stimmten
Tag um 9 Uhr in der obbesagten
Mathias Kanarischen Behausung zu Kimmer=
leinstorf
Nr. 17 zu erscheinen, inzwischen aber
kann die diesfällige Schätzung bey dem Grund=
richter
allda eingesehen werden.


Licit. Effekten.

Den 2. Juli b. J. verkauft versteigerungs=
weis
Franz Ockermüller, Gastwirth beym weis=
sen
Rössel zu Salladorf im V. O. W. W.
an der Linzerstrasse gegen baare Bezahlung sei=
Effekten, als Silber, Zinn, Kupfer, Leinwäsch,
Better, Welbskleidrr, dann alle übrige Haus=
und Kellereinrichtung, wie auch Pferde und =
gen
.


Licit. Dorotheerhofes zu Traiskirchen.

Von der Stift Melkerischen Herrschaft Trais=
kirchen
V. U. W. W. wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf das Ansuchen des Grund=
b⟨u⟩ches
der Dorotheer=Güter=Administration in
Wien in die öffentliche Feilbietung ihres ange=
hörig
zu Traiskirchen liegend, ander dienstbaren
und auf 450 fl, geschätzten Dorotheer Hofes Nr.
42, sammt den dazugehörigen 3∫4 Joch Neuriß
Acker, und den dabey befi⟨n⟩dlichen Stadel ge=
williget
worden. Da nun zur öffentlichen Ver=
steigerung
ersagten Dorotheer=Hofes sammt dem
Acker, und Stadel zu Traiskirchen der 2. Juli

d. J. bestimmet worden; als haben alle jene,
welche diesen Hof samt darzugehörigen Acker und
Stadel käuflich an sich zu bringen gedenken, an
obbestimmten Tage früh um 9 Uhr in der Herr=
schaftskanzley
zu Traiskirchen zu erscheinen, wo
sodann gegen barer Bezahlung, jedoch salva ra-
tificatione
der hohen Landesstelle, ersagter Do=
rotheer
=Hofes nebst Zugehörungen dem Meistbie=
tenden
käuflich überlassen werden soll; inzwischen
kann die diesfällige vorgenommene Sch⟨ä⟩tzung
täglich sowohl in der Stift Melkerischen Amtskanz=
ley
in Wien, als auch bey dem Grundbuche der
Dorotheer=Güter=Administration im Dorotheer=
Hofe in Wien eingesehen werden.


Licit. Realitäten.

Von der freyherrl. v. Penklerischen Herrschaft
Burg Mödling Veste Liechtenstein wird anmit
kund gemacht: daß auf Ersuchen eines löbl. k. k.
Jud. Del. Milit. Mixt. der den Freyhrn. Gui=
do
v. Rochepine, k. k. pensionirten Major, und
dessen Gemahlin Maria Anna, wegen den Georg
v. Neidisser in Wien schuldigen 3000 fl. ange=
hörige
, auf 7792 fl. gerichtl. geschätzte, und
zu licitiren vorwilligte ander dienstbare Sauer=
hof
sowohl Nr. 47 zu Brunn, sammt dazu=
gehörigen
32 Pf. Haussätzweingärten, 2 Joch
Aecker, und 1 Tagwerk Wiesen, dann der da=
bey
verbundene Kemeter oder Kagerhof, sammt
dazugehörigen 57 Pf. Haussätzweingärten, ⁊c
Pf. Tagwerk Wiesen, als auch das zur k. k.
Administration dienstbare an ersterwähntes stos=
sende
Haus, sammt dabey befindlichen 8 Pf.
Haussäß, dann nachfolgender in verschiedenen
Rieden liegenden Uiberländgrundstücke, als 30
1∫2 Joch Aecker, 2 1∫2 Tagwerk Wiesen, und
6 Pf. Weingärten, durch den Weg der öffent=
lichen
Versteigerung den Meistbietenden werden
käuflich hindangegeben werden, und hiezu nach=
folgende
3 Licitationstermine, als der erste den
4. Juli, der zweyte den 4. August, und endlich
der dritte den 4. September d. J. früh um 9
Uhr in gedachten Häusern mit dem Beysatze zu
erscheinen bestimmt, daß, falls gedachte Häuser
und Realitäten weder bey dem ersten und zwey=
ten
Termin und den Schätzungswerth, oder dar=
über
sollten an Mann gebracht werden können,
bey dem dritten auch unter demselben würden
hindangegeben werden, die allenfällige Kauflu=
stige
daher an obbesagten Tag und Stund in
gedachten Häusern sich einzufinden haben.


Convoc. Mayerhoferischer Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey auf Anlangen des Hrn. Dr. Ramhart.

[32]

ses k. k. Jud. del. mil. mix. entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
sogewiß zu erscheinen, ihre habende Sprüche und
Forderungen anzumelden, sohin selbe mit Beybrin=
gung
der gehörigen Dokumente rechtens zu liqui=
diren
haben, als im widrigen die Abhandlung der
mehrgedachten Verlassenschaft mit den anwesenden
Jnteressenten vorgenommen werden würde. Wien
den 23. May 1795.


Convoc. Lehenmayersche Gläubiger.

Von dem k. k. im Erzherzogthume Oesterreich
ob und unter der Ens, dann in den Vorlanden
qufgestellten Jud. Del. Mil. M. wird hiermit
all und jeden, so an des im Jahr 1792 zu Ens
verstorbenen Proviantbäcken, Joh. Lehenmayer,
und dessen Eheweib Maria Anna, rückgebliebe=
nen
Verlassenschaft einige Sprüche und Forde=
rungen
zu haben vermeinen, zu wissen gemacht:
Es sey auf Anlangen des zu Richtigstellung so=
thaner
Verlassenschaft gerichtlich aufgestellten Cu=
rators
, Doktor, auch hofkriegsräthlichen Ad=
vokaten
, Aloys Edlen v. Bach, um mit die=
ser
Verlessenschaft sicher vorgehen zu können,
in die Ausfertigung der erforderlichen Einberu=
fungsedikte
gewilliget worden. Daber werden
all jene, welche an erwähnter Verlassen=
schaft
entweder aus dem Erbrechte, als Gläu=
biger
, oder aus was immer für einem Rechts=
grunde
Sprüche und Forderungen zu haben ver=
meinen
, den 27. August d. J. früh um 9 Uhr in
der im Hofkriegsrathsgebäude am Hof im dritten
Stock befindlichen Kanzley dieses k. k. Jud. Del.
Mil. Mixt. entweder selbst persönlich, oder durch
genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu erschei=
nen
, ihre habende Sprüche und Forderungen an=
zumelden
, sohin selbe mit Beybringung der ge=
dörigen
Dokumente rechtens zu liquidiren haben,
als im widrigen die Abhandlung der mehrerwähn=
ten
Verlassenschaft mit den anwesende Jnteressen=
ten
vorgenommen, und nach vorhandenen Umstän=
den
und Befund der Sache entweder den Gläubi=
gern
zugesprochen, oder deren Erben mit Last und
Vortheil eingeantwortet werden würde. Wien den
26. May 1795.


Konkurs des Johann Gollitscher.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Nieder=
Oesterreich unter der Enns befindliche beweg=und
unbewegliche Vermögen des Johann Golltischer,
Tatz=und Musikimpostübergeher, und Bürger,
gewilliget worden. Daher wird jederman, der
an erstgedachten Verschuldeten eine Forderung zu

stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 15. Juni d. J. die Anmeldung seiner For=
derung
in Gestalt einer förmlichen Klage, wider den
Vertretter der obbemeldien Konkursmasse, Hrn.
Dr. Namhart, bey diesem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Richtigkeie
seiner Forderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlanget, zu erweisen, als im widrigen nach Ver=
stiessung
des obbestimmten Tages Niemand mehr
gehöret werden, und jene, die ihre Forderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht
des gesammten im Land: Nieder Oest. unter der
Enns befindlichen Vermögensxxxdrs Eingangs be=
nannten
Verschuldeten ohne Ausnahme, auch dann
abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie auch
ein eigenes Gut von der Masse zu fordern hät=
ten
, oder wenn auch ihre Forderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt =
re
, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen zu statten ge=
kommen
wäre, abzutragen verhalten würden.


Konkurs des Johann Pigler.

Von der Herrschaft Drosendorf wird anmit
bekannt gemacht: es sey auf Ansuchen des Georg
Piglers, von Artendorf, als vorzüglichen Gläu=
biger
des Johann Piglers, burgl. Tuchscherer
in der Stadt Drosendorf, in die Eröffnung ei=
nes
Konkurses über das gesammte in Lande
Niederösterreich unter der Ens befindliche beweg=
und unbewegliche Vermögen des erstgedachten
Johann Piglers, gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedachten Verschuldeten
eine Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis den 30. Juni 1795 die An=
meldung
seinen Forderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage bey dieser Herrschaft alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Richtig=
keit
dieser Forderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese oder jene Klasse gese=
het
zu werden verlanget, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfließung des erstbestimmten
Tages niemand mehr wird angehöret werden,
und jene, die ihre Forderung bis dahin nicht an=
gemeldet
haben, in Rücksicht des gesammten im
Lande Ni. Oest. unter der Ens befindlichen Ver=
mögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht ge=
bührte
, oder wenn sie auch ein eigenthumliches
Gut von der Masse zu sondern hätten, oder wenn
auch ihre Forderung auf ein liegendes Gut des

[33]

Verschuldeten vorgemerket wäre, also, daß derley
Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zustatten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Jakob Pohl.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiermit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte im Lande Ni. Oe.
unter der Enns befindliche beweg=und unbeweg=
lische
Vermögen des abwesenden Jakob Pohl, burgl.
Strümpfwirkermeisters, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht=Verschuldeten
eine Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 9. Juli d. J. die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Grillparzer, als Vertretter
der diesfälligen Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit seiner Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese ober jene Klasse ge=
setz
zu werden verlangte, zu erweisen, als widri=
gens
nach Verfliessung des erstbestimmten Tages
Niemand mehr angehöret, und diejenigen, die
ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet ha=
ben
, in Rücksicht des gesammten im Lande Ni.
Oest. unter der Enns befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne Aus=
nahme
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenes Gut von der
Massa zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des Verschul=
deten
vorgemerkt wäre, daß also solche Gläu=
biger
, wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des Kompensa=
tions
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das ih=
nen
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Benjamin Preisz und dessen
Ehegattin

Nach Anzeige der k. angarischen Staathalterey
ist für den Konkurs der Gläubiger des Benja=
min
Preisz, Bürgers zu Neusobl in Ungarn,
und dessen Ebegattin Rosina, gebohrnen Jose=
phini
, und hinterlassenen Wittwer eines gewisse
Joseph Korba, Fleischhackers zu Deutschpronn,
der 22. August d. J. bestimmet worden.


Konkurs des Grafen Franz Gundacker
v. Starhemberg.

Von dem k. k. mit der Landesstelle vereinten
Obderensischen Landrecht wird bekannt gemacht:

Es sey auf Ansuchen des gräfl. Gundacker=Star=
hembergischen
Prodigalitätskurators, Herrn Gra=
fen
Carl v. Palfy, um die mit der Güterabtre=
tung
verbundenen Rechtswohlthaten in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesammte im
Lande ob der Ens befindliche beweg=und unbe=
wegliche
Vermögen des als Verschwender erklär=
ten
Hr. Grafen Franz Gundacker v. S⟨t⟩a⟨r⟩=
berg
gewilliget worden. Jedermann also, der
an gedachten Verschuldeten aus was immer für
einem Rechtsgrunde eine Forderung zu stellen sich
berechtiget hält, wird hiermit erinnert, seine For=
derung
bis 24. August d. J. in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den in der Person des
Gerichtsadvokaten, Dr. Feichtinger, verwandten
Massevertreter alsogewiß anzumelden, und bey
dieser Anmeldung nicht nur die Richtigkeit seiner
Forderung, sondern auch das Recht, Kraft dessen
er in diese oder jene Klasse gesetzt zu werden ver=
langet
, zu erweisen, als widrigens nach Verlauf
des vorbestimmten Tages niemand mehr angehö=
ret
werden, und diejenigen, die ihre Forderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht des
gesammten im Lande ob der Enns befindlichen
Vermögens des H. Grafen Franz Gundacker v.
Starhemberg ohne Ausnahm, auch dann abgewie=
sen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein Kom=
pensationsrecht
gebührte, oder wenn sie auch
ein eigenes Gut von der Masse zu fordern hät=
ten
, oder wenn auch ihre Forderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt =
re
, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Massa schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen sonst zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.


Konkurs des Michael Hien.

Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen Wie=
ner
Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey von dem
Gerichte in die Eröffnung des Konkurses über das
gesammte im Lande Niederösterreich unter der
Ens befindliche beweg=und unbewegliche Vermö=
gen
des Michael Hien, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 92 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird je=
derman
, der an erstgedacht=Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September dies Jahrs
die Anmeldung seiner Forderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Hrn. Joseph Franz,
der Rechte Doktor, a. H. u. Ger. Adv. als
Vertretter der obbenannten Konkursmasse bey hie=
siger
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in die

[34]

ser nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese,
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget, zu er=
weisen
, als widrigens nach Verfliessung des erst=
bestimmten
Tages Niemand mehr wird angehö=
ret
werden, und jene, die ihre Forderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rücksicht des gesamm=
ten
im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens des
Eingangs benannten Verschuldeten ohne Ausnah=
me
, auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenes Gut von der Massen zu
fordern hätten, oder wenn ihre Forderung auf
ein liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.


Konkurs des Wenzl Winglau,

Von der fürstl. Alois Liechtensteinischen Wiener
Vorstadtsfreygrund Herrschaft Lichtenthal wird
hiermit bekannt gemacht: Es sey von dem Ge=
richte
in die Eröffnung eines Konkurses über das
gesammte im Lande Oesterreich unter der Enns
befindliche beweg=und unbewegliche Vermögen
des Wenzl Winglau, Weißdrehers in der k. k.
Porzelainfabrik, und Jnwohners Nr. 147 im
Lichtenthal, gewilliget worden. Daher wird je=
dermann
, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Forderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
anmit erinnert, bis 3. September d. J. die An=
meldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmli=
chen
Klage, wider den Hrn. Joseph Franz, der
Rechte Doktor, a. H. u. Gr. Adv. als Ver=
tretter
der diesfälligen Konkursmasse bey hiesi=
ger
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in die=
ser
nicht nur die Richtigkeit seiner Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erweisen, widrigens nach Verfliessung des ob=
bestimmten
Tages niemand mehr wird ange=
höret
werden, und jene, die ihre Forderungen
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht
des gesammten im Lande Oesterreich unter der
Enns befindlichen Vermögens ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von der
Masse zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des Verschul=
deten
vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläu=
biger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert des

Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.


Erinnerung an Joseph Pichlhofer.

Von dem Ortsgericht der gräfl. Clamischen
Herrschaft Sitzenberg wird dem Herrn Joseph
Pichlhofer, k. k. Postmeister zu Perschling, durch
gegenwärtiges Edikt erinnert: es habe wider ihn
der zu Perschling behauste Wirth, Jos. Scheikl,
cess. nom. des. Hrn. Gottlieb Müller in Wien,
bey diesem Gerichte eine Klage wegen angespro=
chenen
400 fl. dann eine weitern wegen ange=
forderten
87 fl. 4 kr. angebracht; über welch
beyde Klagen auf den 27. August d. J. und
zwar über erstere um 9 Uhr vormittag; über
letztere aber um 2 Uhr nachmittag eine Tagsa=
tzung
anberaumt worden ist. Da nun derselbe
von Perschling abwesend, und sein Ausenthalts=
ort
diesem Gericht nicht bekannt ist, so hat man
nach Vorschrift des Gesetzes zu seiner Bertret=
tung
, und zwar auf seine Gefahr und Unkösten
den Hrn. Mathias Ernst, Justitzverwalter der
Herrschaft Pottenbrunn, bestellet, mit welchen
die angebrachten Rechtssachen in Gemäßheit der
für die k. k. Erblanden bestimmten Gerichtsord=
nung
ausgeführt, und entschieden werden wird.
Der Hr. Joseph Pichlhofer wird dessen zu dem
Ende erinnert, damit er allenfalls bey den ge=
dachten
Tagsatzungen selbst erscheinen, oder in=
zwischen
den bestimmten Vertretter seine Rechts=
behelfe
an die Hand geben, oder sich einen an=
dern
Sachwalter destellen, und solchen mit ge=
höriger
Vollmacht versehen, auch überhaupt in
die rechtlichen ordnungsmäßigen Wege einschrei=
ten
soll, die er zu seiner Vertheidigung diensam
findet, widrigens er sich die aus seiner Verab=
säumung
entstehende Folgen selbst beyzumessen
haben wird.


Amort. Kupferamtsobligation.

Von dem Magistrate der k. k. Militar=Com=
munität
Pancsova wird hiemit bekannt gemacht:
Es habe der Heinrich Buriasch, um Ausfertigung
der gewöhnlichen Amortisations Edikt in Betref
seiner in Verlust gerathenen auf seinen Namen
lautenden 4 percentigen Kupferamtsobligation pr
200 fl. dd. Wien den 17. May 1776 Nr. 17889
gebeten. Es haben daher alle jene, welche an
dieser Obligation was immer für Ansprüche zu
machen vermeinen, sich binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
und 3 Tagen vor diesem Magistrat soge=
wiß
zu legitimiren, widrigens nach Verlauf die=
ser
Zeitfrist gedachte Obligation für null und
nichtig erkläret, und dem Eigenthümer eine neue
ausgefertigt werden würde. Pancsova am 19.
April 1795.

»