Nro.
88.
Mit k.k. allergnä=digster Freiheit
Wiener Zeitung.
Sonnabend den 2. November 1793.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Jn Begehung des Festes Allerheiligen
erhoben sich Se. Maj. der Kaiser mit
den 4 Erzherzogen KK. HH. unter
Vor=
tretung der Ritter des goldenen Vließes,
und des Hofstaates, gestern Vormittags
um 11 Uhr nach der Hofburg=Pfarrkir=
che, und wohnten daselbst dem
Toisons=
amte bey.
Abends um 6 Uhr, begaben sich beyde
KK. MM. mit der 4 Erzherzoge, und der
2 Erzherzoginnen KK. HH., unter
Auf=
wartung und Begleitung des Hofstaates,
nach gedachter Hofkirche, um der Vigil, so
wie heute am Allerseelen Tage, den
Seelen=
amte für alle Abgestorbene, beyzuwohnen.
Gestern ist die Hoftrauer für weil. Jhre
Majestät, die Königinn von Frankreich,
geborne Königl. Prinzeßinn von Ungarn
und Böhmen, Erzherzoginn von
Oester=
reich ꝛc. zufolg⟨t⟩ einer allerhöchsten
Ent=
schliessung, an dem K K. Hofe angezogen
worden, und soll durch 46 Tage getragen
werden.
Die Damen erscheinen die ersten 32
Ta=
ge in schwarzem glatten Großdekour, mit
schwarzen Hauben und Stirnzüngeln, mit
weissen Garnituren, beydes von Gaze
d’J=
talie, ferner mit schwarzem Geschmucke,
weiß=und schwarzen Fächern und
Schu=
hen.
Die letztern 14 Tage in voriger Kleidung,
mit Kopf=und Garniturenaufputz von
Spi=
tzen, Blonden oder Entoilage, ohne
Fran=
zen, mit weissen Fächern, Schuhen und
mit ächtem Geschmucke.
Die ⟨appartementmäßigen⟩ Cavalier, als
geheime Räthe, Kämmerer ꝛc. Ordensrit=
ter und der äussere Hofstaat ꝛc. erscheinen
in schwarzen glatten tüchenen Kleidern, mit
seidenen Knöpfen und seidenem Unterfutter,
mit Manchetten von Battist, mit schmahlem
Saume, mit schwarz angelaufenen Degen
und Schnallen.
Die letztern 14 Tage in voriger
Klei=
dung, mit Manchetten von Spitzen oder
Entoilage, mit Metall=Degen und
Schnal=
len, auch mit ächtem Geschmucke, und nach
Belieben, mit weissen Strümpfen, auch
weissen mit schwarz besetzten Vesten.
Morgen den 3. November Abends wird
die Vigil, und Montags den 4. das
See=
lenamt in der Hofburgpfarrkirche öffentlich
gehalten werden.
Se. Maj. haben die Obersten Petrasch,
von de Vins, ⟨K⟩osztolany, von
Erdö=
dy, Gruber, von Sztaray, Putnik,
vom Deutsch=Bannatischen Gränz=Regi=
mente, und Dittmann, vom General=
Quartiermeisterstabe, zu Oberst=Feld=Wacht=
meistern allergnädigst zu ernennen und die
drey erstern bey der Haupt=Armee
anzu=
stellen geruhet.
Da die Niederösterreichischen zwey oberen
politischen Stände die bey der Aufnahme
adeliger Familien in ihr Konsorzium, einge=
henden Kassetaxen unter die hierländigen
be=
dürftigen Landesmitgieder, der bestehenden
Gewohnheit zu Folge, zu vertheilen, und
hiervon denselben die bey den jährlichen
Land=
tagen bestimmten Beträge abzureichen
pfle=
gen, so wurden für heuer von Seite des
N. Oest. Herrenstandes nachgenannte
Jn=
dividuen mit den beygesetzten Beträgen
be=
theilet: als
Guld. | ||
1. | Johann Joseph Freyherr von
He= genmüller zu Duwenweiller, mit |
56 |
2. | Franziska von Laaelberg, Witwe | 56 |
3. | Fräule Josepha Gräfinn von Huyn | 56 |
4. | Maria Johanna Freyinn von
He= genmüller, geborne Freyinn von Leysser, Witwe..... |
46 |
5. | Franziska Freyinn von Hackh= |
Guld. | ||
berg, geborne Freyin Bernauer von Be⟨t⟩ney, Witwe.... |
46 | |
6. | Maria Anna Freyinn von
Lem= pruck, geborne von Mugkhen= berg, Witwe...... |
46 |
7. | Fräule Franziska von Lagelberg | 46 |
8. | Fräule Susanna von Lagelberg | 46 |
9. | Barbara von Magisson, geborne Gräfinn von Schallenberg, Witwe |
46 |
10. | Niklas Graf v. Auersperg. | 40 |
11. | Franz Adam Freyherr von
Ehr= manns zum Schlug.... |
40 |
12. | Maria Gräfinn von Seeau, Wittwe........ |
40 |
13. | Elisabeth Freyinn von
Ruessen= stein, Wittwe...... |
40 |
Zusammen also mit | 604 | |
Gulden. |
Von dem Fortgange der freywilligen
Ar=
beitsanstalt in den Vorstädten:
Jm Monath Julius dieses Jahrs wurden
2606, im August 2514, und im September
2614 Personen, mit einem Arbeitslohne von
täglich 2 bis 16 Kr. beschäftiget.
Dabey haben sich abermahls der Richter
in der Leopoldstadt, Jgnaz Holzhauser, vom
äuss. Rath, der Richter im Lichtenthal, Ka=
spar Windbiller, der Richter zu Margarethen,
Philipp Jorrer, und der Richter im
Neuler=
chenfelde, Joseph Gaullacher, wie auch
fol=
gende Verleger durch ihre thätige Verwendung
vorzüglich ausge⟨z⟩eichnet: Katharina
Gschnat=
ter, zu Gumpendorf, beschäftigte 214
Perso=
nen, Kaspar Windbiller, im Lichtenthale, 175,
Johann Gödrich, eben allda, 113, Theresia
Föllinger, zu Margarethen, 197, Katharina
Fridmann, eben allda, 130, Augustin Fröschl,
zu Matzleinstorf, 221, Andreas Bluber, zu
Nikolsdorf, 104, und Peter Amon, im
Neu=
lerchenfeld, 336 Personen.
Die hiernach benannten Verleger wünschen
noch mehrere Personen in Beschäftigung zu
setzen, nähmlich am Althanischen Grund, Mar=
tin En⟨t⟩reß, verlange noch 25, zu
Gumpen=
dorf, Katharina Gschnatter, 20, in der
Leopold=
stadt, Mathias Stell⟨a⟩, 20, Andreas Teibl,
eben allda, 40, im Lichtenthale, Andre
Wag=
ner, 40, Johann Wagner, eben allda, 90,
Johann Gödrich, eben allda, 150, und Peter
Amon, in Neulerchenfelde, 100 Arbeiter.
Außer diesen gibt es noch andere Verleger,
welche eine unbestimmte Anzahl von Arbeitern
verlangen.
Endlich sind auch aus mehreren Gründen
viele Arme mit Militär=Oekonomie=Arbeit
beschäftiget worden.
Ausländische Begebenheiten.
Jtalien.
Briefe aus Turin vom 16. Octob. mel=
den, daß der König sich noch immer im
Hauptquartiere zu Saorgio, mitten
un=
ter seinen Truppen, befindet.
Der öffentliche Dienst wird durch die
Bürgerschaft in Turin so gut versehen,
daß der König derselben darüber sein
be=
sonderes Wohlgefallen hat bezeigen lassen.
Bey der bereits eingefallenen kalten und
nassen Witterung halten sich die Truppen
seit einiger Zeit ziemlich ruhig, doch fallen
fast täglich einige Scharmüzel vor. Aus
dem Lager bey Tenda wird geschrieben,
daß am 5 Octob. der Kapitain Bonaud,
mit 150 Mann des Freykorps die
Fran=
zösische Schanze von Gaudet, gegenüber
dem Dorfe Figaretto, angegriffen, nach
einem stündigen Gefechte, dieselbe erobert,
und 43 Franzosen, sammt dem
Komman=
danten und einem anderen Offiziere zu
Ge=
fangenen gemacht habe. Am 8. machten
die Milizen von Mondovi einen Angriff
auf die anderen Französischen
Verschan=
zungen oberhalb Breglio; es kam daselbst
zu einem hartnäckigen Gefechte, in
wel=
chem endlich die Franzosen weichen, und
den Piemontesern die Schanze überlassen
musten. Am 9. geschah ein Angriff bey
Maurignon, der jedoch nicht die
abge=
zielte Wirkung hatte, weil die Franzosen
durch ihre Kundschafter zum Voraus
un=
terrichtet schienen. Jndessen ist in allen
diesen Vorfällen der Verlust der
Piemonte=
ser sehr gering gewesen.
Der Senat von Genua hat eine
Ver=
ordnung erlassen, wodurch allen Fremden
anbefohlen wird, binnen 2 Tagen das
Gebieth der Republick zu verlassen.
Die Ausfuhr des Getreides nach dem
Hafen von Nizza, und nach den von
den Franzosen besetzten Gegenden der
Graf=
schaft, ist von dem gedachten Senate
strenge verbothen, und zu dem Ende sind
bey Ventimiglia zwey Wachschiffe
auf=
gestellt worden.
Aus Livorno wird geschrieben, daß
am 17. Oct. im Hafen 3 Englische
Linien=
schiffe und 4 Fregaten eingelaufen seyn. Sie
kamen von Toulon, und brachten ein
un=
ter Weges erbeutetes Fahrzeug mit sich,
das mit Lebensmitteln beladen, von
Ba=
stia nach Marseille bestimmt war.
So viel man aus Toulon vernimmt,
sind nun daselbst bis 15,000 Mann
frem=
der, theils Englischer, theils Spanischer,
Neapolitanischer und Sardinischer
Trup=
pen, und haben sämmtliche Französische
Schiffe am 1. Oct. die alte Königl. Flag=
ge aufgesteckt, und die dreyfarbige in das
Meer geworfen. Hierauf sind sie von der
Flotte der alliirten Mächte, als Freunde,
durch eine allgemeine Salve begrüsset
wor=
den.
Der Papst befand sich am 18. Octob.
etwas unpäßlich, doch war man wegen
der Folgen des Uebels ausser Sorgen.
Am 12. Oct. verstarb zu Rom der
Car=
dinal Raineri Finocchietti, in einem
Al=
ter von 78 Jahren. Er war von
Livor=
no gebürtig, und ist von dem jetztlebenden
Papste am 27. Dezemb. des J. 1787 zur
Cardinalswürde erhoben worden.
Auch starb zu Rom Monsignor Carolo
Giovio, Erzbischof von Avignon, im
64 Jahre seines Alters.
Der König von Neapel bewohnt
Por=
tici und die nahegelegene Villa Favorita,
wo fast täglich ländliche Feste gehalten
werden, die Königinn aber, höchstwelche
sich in gesegneten Leibesumständen befindet,
hat bereits sich mit der Königlichen
Fa=
milie, nach der Hauptstadt begeben.
Frankreich.
Wie auch immer das Schicksal
beschaf=
fen seyn mag, das die noch in der Kon=
vention sitzenden Konventions=Glieder
er=
wartet, so finden sie doch sicher keine
gün=
stige Vorbedenkung in dem Lose, das
ei=
nen grossen Theil ihrer Genossen betroffen
hat. Von dem zahlreichen Haufen von
Menschen, welche die Jakobiner von Paris
und den Departementen noch vor einem
Jah=
re als die fähigsten Werkzeuge zur
Festse=
tzung ihres Systems ansahen, und welche
sich wirklich in der Absicht, die
konstitutions=
mäßige Königswürde, ungeachtet
wieder=
hohlter feyerlicher Schwüre, zu zerstören,
versammelt, auch größtentheils selbst für
die mörderische Hinrichtung ihres
Monar=
chen gestimmt haben, ist seit 3 Monathen
schon sehr vielen für ihren Meineid und
ihre Lasterthaten der verdiente Lohn
zuge=
kommen. Lepelletier und Marat fielen
unter dem Mordeisen, das ihr
Lieblings=
mittel gegen ihre Feinde war; Cam⟨ü⟩s,
Guinette, Lamarque und Bancal
ge=
riethen, durch die ihrigen selbst
aus=
geliefert, in die Hände des
Oesterreichi=
schen Generals, und befinden sich nun in
sicherer Verwahrung; Drouet ward vor
kurzem ebenfalls gefangen, und hat nun
ein gleiches Schicksal; Moyse Bayle,
der sich als Nationalkommissar in Toulon
befand, da diese Stadt sich den
Englän=
dern ergab, tödtete sich selbst in dem
Ge=
fängnisse, und sein Gefährte, Beauvais=
Preau ward durch die Engländer
hinge=
richtet; 20 andere Deputirte wurden durch
die Konvention selbst für vogelfrey erklärt,
und einer davon, Gorsas, wurde bereits
durch die Guillotine hingerichtet, die er in
seinem Journale so oft zur Bestimmung
aller derjenigen machte, die er Aristocraten
nannte; 40 andere Deputirte wurden dem
immer von Blute rauchenden grausamen
Revolutions=Gerichte, und 74 endlich
Kerkermeistern überliefert, ohne von den
vielen Ministern, Beamten, Generalen und
so vielen anderen ephemeren Helden dieser
gräulichen Revolution zu sprechen. Alle
diese Opfer geben durch ihr trauriges
En=
de, oder doch ihre verzweifelte Lage ihren
Zeitgenossen und der Nachwelt eine merk=
würdige Lehre über die eigensinnigen und
grausamen Spiele einer zügellosen
Volksre=
gierung, und allen Anhängern der
blenden=
den Grundsätze derselben eine Warnung, vor
der jeder Freund der Menschheit
zurückbe=
ben muß.
Der Haß der Jakobiner ist nunmehr, be=
sonders seit der Englischen Besetzung von
Toulon und der Hinrichtung des
ober=
wähnten Deputirten, ganz gegen die
Eng=
länder gerichtet, und die Maßregeln der
Kon=
vention gehen dahin, sich an dieser Nation
auf alle Art zu rächen, ihren Handel zu
stören, und endlich selbst eine Landung in
England vorzunehmen, wozu die
Anstal=
ten mit Eifer betrieben werden.
Man schmeichelt sich jedoch sehr bald
wieder von Toulon Meister zu werden,
seit dem besonders, als die dortigen
Fran=
zösischen Truppen am 1. Oktober die
wich=
tigen Forts Pharon, Artigue und St.
Catherine erobert hatten; doch die Freude
darüber währte nicht lange, da die Konv.
bald darauf die Nachricht erhielt, daß am
4. Oktober das Fort Pharon von den
al=
lirten Truppen wieder eingenommen
wor=
den ist und die Franzosen die dortigen
Hö=
hen mit Verlust haben verlassen müssen.
Daher seit dem alle diejenigen Truppen,
welche Lyon bisher belagert haben, gegen
Toulon gesendet worden sind, um diese
Stadt auf der Landseite ganz einzuschliessen.
Aus der Vendee fängt man neuerdings
an, der Konvention täglich
Siegesnach=
richten vorzulesen, die aber im Grunde
nichts als Wiederhohlungen sind und zum
Beweise dienen, daß die Royalistenarmee
noch immer sehr bedeutend, und die
Ja=
kobinische sehr uneinig ist. Nach den
neue=
sten in der Konvention gelesenen Berichten
aus jenen Gegenden, ist die
Republikani=
sche Armee am 7. Oct. von Saumär und
Chataigneraye nach Bressüire, und
von hier am 9. nach Chatillon
aufge=
brochen, wo es unter Wegs zu einem
heftigen Treffen kam. Die
Königlichge=
sinnten sollen 20,000 Mann stark gewesen
seyn und den Republikanern, welche auch
den General Chambon verloren, grossen
Schaden zugefügt haben, endlich aber
gewichen seyn. Der Vortrab der
Repu=
blikaner, von dem General Westermann
geführt, zog noch an demselben Tage in
Chatillon ein. Am folgenden Tage sollte
die ganze Armee dahin folgen, aber die
Royalisten griffen Chatillon noch am 9. des
Nachmittags an, schlugen die
Republika=
ner gänzlich in die Flucht, nahmen ihnen
alle Artillerie, alles Gepäcke ab, und
setz=
ten sich wieder in Besitz der Stadt. Als
hierauf jedoch die Republikaner mit grosser
Macht zurückkamen, wurden die
Royali=
sten wieder aus der Stadt vertrieben, und
mußten alle vorher gemacht Beute, nebst
vielem der ihrigen zurücklassen. Von
bey=
den Seiten war der Verlust sehr groß.
Selbst diese Berichte zeigen deutlich, wie
groß die Schwierigkeiten des Kriegs in der
Vendee sind, und daß wenig Hoffnung ist,
dieselben bis zum 20. Octob. zu
überwin=
den, obschon es die Konvention durch ein
Dekret verordnet hat.
Auch Santerre, der von daher nach
Paris zurückgekommen ist, führt jetzt eine
ganz andere Sprache, als da er nach der
Vendee abging; er hat sich nun die
Er=
laubniß erbethen seinen Bräuereyen
nach=
zusetzen, und vermuthlich hat er wenig Lust,
sein Militarkommando wieder zu
überneh=
men.
Großbrittannien.
Der königl. Minister bey dem
Nieder=
ländischen Generalgouvernemente zu
Brüs=
sel, Lord Elgin, ist am 9. Okt. in
Lon=
don eingetroffen. Er kam aus dem
Haupt=
quartiere des Prinzen von Coburg zu Pont,
nah des Herzogs von York, zu Menin,
welches letztere er am 8. Octob. verlassen
hatte, und begab sich sogleich zu dem
Kö=
nige nach Windsor, wo er, obschon es
nur erst 6 Uhr Morgens war, unverzüg=
lich Audienz erhielt. Hierauf aber verfügte
er sich zu den Ministern, und hatte mit
je=
dem derselben besondere Conferenzen. Sein
Aufenthalt in London, heißt es, soll nicht
von langer Dauer seyn, da er nur
gekom=
men ist, um in Folge eines ähnlichen
Auf=
trags, den von Seite des Herzogs v. York,
dessen General=Adjutant, Sir James
Murray ausgerichtet hat, der Regierung
über verschiedene Punkte, welche die
Schlies=
sung des dießjährigen Feldzugs, und den
Plan zur Fortsetzung des Kriegs betreffen,
die erforderlichen Erläuterungen zu geben.
Es scheint, daß man für dieses Jahr
die Absicht, die Belagerung von
Dünkir=
chen auf das Neue vorzunehmen, aufge=
geben hat, weil die Jahreszeit schon zu
weit vorgerücket ist, und die Englische
Ar=
mee, welche sowohl durch die bisherigen
Kriegsvorfälle, als durch die stark
einge=
rissenen Krankheiten geschwächt ist, noch
vorher Verstärkungen erhalten muß. Jn=
dessen heißt es, werde der Herzog v. York
nach England zurückkommen, und das
Kommando der Englisch=Hanoveranischen
Armee dem Generale Sir William
Erski=
ne überlassen, unter welchen der General
Dandas die Kavallerie, der Gen. Dal=
eymple die Jnfanterie, und der General
Manseil die Artillerie kommandiren wird.
Die Vorkehrungen, um ein Truppenkorps
nach Toulon, und ein anderes nach
West=
indien zu senden, werden mit allem
Ei=
fer fortgesetzt. Eben so dauern die
Arbei=
ten zur Vermehrung der Seemacht noch
im=
mer fort.
Vereinigte Niederlande.
Der Erbprinz von Oranien hat den
Generalstaaten aus dem Hauptquartiere
zu Goutrevil, unter dem 14. October
berichtet, daß die Feinde Tags vorher
abermahls den von den Holländischen
Trup=
pen besetzten Lindenwald bey Maubeuge
angegriffen haben, und das Treffen
ziem=
lich bedeutend geworden sey. Gleich nach
Anbruch des Tages fielen die Franzosen,
mit einer grossen Uebermacht die
Hollän=
dischen Vorposten an, welche ⟨zwar⟩
An=
fangs zum weichen gebracht wurden, aber
bald wieder sich faßten, und den Feind
zurückschlugen. Dieser griff hierauf eine
in voriger Nacht angefangene ⟨Flesche⟩ an,
die nur erst mit einer vierpfündigen
Ka=
none besetzt war, und bemächtigte sich
der=
selben, ward aber hierauf durch den
Ober=
sten Ha⟨c⟩ke neuerdings zurückgeschlagen.
Dennoch wagte der Feind mit frischen
Truppen einen dritten Angriff, weil er
durchaus sich des Waldes bemächtigen
wollte; das Gefecht ward langwierig und
hartnäckig; aber endlich siegten die
Hol=
länder, so sehr sie schon ermüdet
wa=
ren, durch ihre Entschlossenheit und
Ta=
pferkeit, und behaupteten ihre vorige
Stellung. Obschon das gegen die
Hol=
länder gerichtete Kanonenfeuer äusserst
hef=
tig war, so verlor der Feind doch mehr
als die Holländische Mannschaft. Diese
zählt 13 Todte und 16 Verwundete, die
Franzosen aber haben mehr als 60 Todte
auf dem Schlachtfelde gelassen und viele
Verwundete mit sich geschleppet. Ein Chef
de⟨r⟩ Brigade, 1 Kapitan, 1
Unterlieute=
nant und 24 Gemeine, wurden gefangen.
Deutschland.
Fortsetzung des letzthin abgebrochenen
Be=
richts von dem Korps des Preußischen
Ge=
nerals Grafen v. Kalkreuth.
„Des Feindes Stärke bestand in 8
Ba=
taillonen, 12 Eskadronen, und ausser den
Bataillonsstücken, einer reitenden Batterie
von 8 Kanonen. Er ging unter
Begün=
stigung eines dicken Nebels, in 3
Kolon=
nen, bey Beinheim, Bliesbrücken und
vermittelst einer fliegenden Brücke bey
Ha=
bekirch über die Blies. Die
Kompag=
nie Jnfanterie bey Bebelsheim, wel=
che noch durch eine andere verstärkt
wor=
den war, konnte einer so großen Uebermacht
nicht widerstehen, und zog sich daher auf
die Höhe von Wietersheim, linker Hand
der Chaussee zurück. Der Oberste von
Szekuly hatte sich unterdessen auf der
Höhe von Neuhof postirt, und indem
er durch diese Position die Flanke des
Fein=
des, und durch ein Detaschement von
ei=
ner Kompagnie Jnfanterie unter dem
Haupt=
man v. Brünnow, von Vittinghof,
und 1 Eskadron Sächsischer Hussaren,
unter dem Rittmeister v. Hartmann, wel=
che die Disposition des Obersten
voll=
kommen gut ausführten, desselben Rücken
bedrohte, so wurde der Feind durch dieses
Manöuvre gezwungen, sich gegen 2 Uhr
zurück zu ziehen, nachdem das Treffen seit
7 Uhr Morgens gedauert hatte.”
Der Oberste v. Szekuly bewies auch
bey dieser Gelegenheit alle Eigenschaften
eines Generals, so wie die Mannschaft
ihre gewöhnliche Tapferkeit. Auch
zeichne=
ten sich ausser den schon genannten 2
Offi=
zieren noch vorzüglich der Major v. We=
del, Chef des Füselirtbataillons, und der
Rittmeister v. Siegroth, ⟨n⟩ Köhler
aus, welche beyde die vorgerückte
Jnfan=
terie während ihres Rückzugs, ungeachtet
des überaus heftigen feindlichen
Kanonen=
feuer, nicht verließen. Das Betragen
die=
ses kleinen Korps war um so mehr zu
bewundern, da es nur 4 Kanonen hatte,
wovon die eine gleich anfangs demontirt
wurde, und die Haubitze 5 Schuß nur bey
sich hatte. Der Feind ließ eine Anzahl
Todte, auch 4 Gefangene zurück. Unser
Verlust bestehet in 3 Verwundeten, 2
tod=
ten und 3 verwundeten Pferden.”
„Um diese Unternehmung zu maskiren,
griff der Feind gegen 9 Uhr die Vorposten
des Generallieutenants v. Knobelsdorf,
und bald darauf die Vorposten des
General=
lieutenants Grafen v. Kalkreuth, vor dem
Halberge an, wurde aber aller Orten mit
augenscheinlichem Verluste zurückgetrieben.
Der General v. Knobelsdorf hatte einen
Schützen todt, der Graf v. Kalkreuth
4 leicht Verwundete.”
Der Kurfürst von Maynz ist am 22.
Octob. nach Maynz zurückgekommen, und
wird nun, wie es heißt, daselbst seinen
Aufenthalt fortsetzen, und inzwischen, bis
die kurfürstl. Residenz wieder hergestellt seyn
wird, im deutschen Hause wohnen.
Das Belagerungsgeschütz von Maynz
ist nach der Gegend von Landau
abgefüh=
ret worden.
Anhang zur Wiener=Zeitung 1793. Nro. 87.
Verzeichniß der von Brünn
eingegan=
genen freywilligen Kriegsbeyträge vom 17.
bis 30. September.
Guld. | Kr. | |
Die Stadt Schönberger
bier= berechtigte Bürgerschaft.. |
134 | — |
Die Weber=Zunft allda. . | 100 | — |
Die Tuchmacher=—.. . | 40 | — |
Die Müller=—... . . | 30 | — |
Die Maurer und Zimmerleut=— | 20 | — |
Die Schneider=—.... | 30 | — |
Die Weißgärber=—.... | 15 | — |
Die Rothgärber=—.... | 12 | — |
Die Fleischhacker=—.... | 10 | — |
Die Bäcker=—..... | 10 | — |
Die Binder=—..... | 10 | — |
Die Sattler=—..... | 10 | — |
Die Hafner=—..... | 6 | 40 |
Die Drechsler=—.... | 6 | — |
Die Kirschner=—.... | 6 | — |
Die Hutmacher=—... | 6 | — |
Die Huf=und Waffenschmied=— | 10 | — |
Die Stricker=—..... | 4 | 30 |
Die Seifensieder=—.... | 4 | — |
Die Tischler=—..... | 3 | — |
Die Schuhmacher=—... | 20 | — |
Die Gemeinde Rabenseifen.. | 4 | 13 |
— — — Schönthal.. | 3 | — |
Der Schönberger Burgermeister Fr. Dittrich..... |
30 | — |
Däniel Wichtel, Handelsmann in Schönberg..... |
10 | — |
David Göbel, —.... | 10 | — |
Anton Zillich, —.... | 10 | — |
Joseph Bittner, —.... | 5 | — |
Peter Hansius, pensionirter
Salz= einnehmer...... |
2 | — |
Franz Schreuer, Stadtbräuer in Schönberg...... |
4 | — |
Joseph Kießlich, Buchbinder allda | 2 | 16 |
Franz Prach, Chyrurgus.. | 2 | — |
Ferdinand Pflügner, —.. | 1 | — |
Joh. Dröscher, —.... | 1 | — |
Joh. Louer....... | 5 | — |
Anna Laffermanin.... | 5 | — |
Weiteres Verzeichniß von Brünn:
Guld | Kr. | |
Die Gemeinde Frankstadt... | 50 | — |
— — — Hrebschein.. | 7 | 34 |
Die zu dem Gut Battelau
ge= hörigen Gemeinden Battelau, Schwabau, Spielau, und Renwald...... |
106 | 44 |
Die Markt Battelauer
Normal= schulkinder...... |
— | 41 |
Die Markt Battelauer
Juden= meinde....... |
40 | — |
Jn Tyrol sind vom 15. bis 30. Sep=
tember als freywillige Kriegsbeyträge
ein=
gegangen:
Guld. | Kr. | |
Von dem Guvernial=Registra= tor und Archivar, Franz Goß= ler, von seiner Besoldung, für den Monath September. |
6 | 20 |
Von dem Gericht Glurus. | 661 | 7 |
Von dem k. k. Oberwaldmeister Zolleinnehmer zu Cavales in Fleims, Johann Wernspacher |
13 | 36 |
Von dem k. k. Unterwaldmeister daselbst, Joseph Anton Un= tergasser...... |
9 | 4 |
Von dem k. k. Unterwaldmeister zu Möna, Jakob Anton Un= tergasser...... |
4 | 32 |
Von verschiedenen Partikularen im Gerichte Casteifondo.. |
71 | 14 |
Von dem k. k. Einnehmer zu Branzoll, Joseph Bonfioli |
6 | 48 |
Zu Konstanz sind vom 1. bis 15. Ok=
tober abgeführt worden:
Guld. | Kr. | |
Von nachbenannten Reichs=Be= neficien des Landes=Kapitels Blaubeuren, als: |
||
Von der Kaplaney Bach. | 5 | 30 |
Von der Pfarrey Bollingen. | 5 | 30 |
— — — Burlafingen | 11 | — |
Guld. | Kr. | |
Von der Pfarrey Dietingen. | 11 | — |
— — — Dornstadt. | 5 | 30 |
— — — Einsingen. | 5 | 30 |
— — — Ennabeuren. | 6 | — |
— — — Harthausen. | 8 | 15 |
— — — Herlingen. | 5 | 30 |
Von der Schloßkaplaney zu detto | 5 | 30 |
— — Frühmeß=Pfründ zu — | 2 | 45 |
— — Pfarrey Oberdeschinger | 11 | — |
— — Frühmeß=Pfründ zu — | 5 | 30 |
— — Pfarrey Temertingen | 11 | — |
— — Deutschhaus=Kapla= ney Ulm...... |
2 | 45 |
— — Pfarrey Vesterheim. | 8 | — |
— — Frühmeß=Pfründ zu — | 2 | 45 |
Von dem Kammeral=Orte
Bay= enfurt....... |
50 | — |
Von dem Magistrat der k. k. V. Oe. Stadt Schönberg.. |
100 | — |
Zu Lemberg haben als freywillige
Kriegsbeyträge neuerdings abgeführet:
Guld. | Kr. | |
Paulowiz, Lehrer der
Moral= theologie, an Besoldungs= Abzug....... |
4 | 10 |
Andreas Biclecki, Lehrer der Kirchengeschichte, desgl.. |
3 | 7 |
Skorodinski, General=Vikar des gr. k. Bistums, desgl.. |
3 | 20 |
Hryniewicz, Lehrer der
Dog= matik, desgl...... |
4 | 10 |
Arsenius Radkiewicz, Lehrer der Hermeneutik, desgl.... |
4 | 10 |
Das Buchhalterey=Personale, desgl........ |
82 | 52 |
Zahlamts=Personale, desgl.. | 7 | 30 |
Martin Kuralt, Bibliothek=Ku= stos, desgl...... |
2 | 17 |
Potocki, Lehrer der Pastoral= Theologie, desgl.... |
2 | 5 |
Haraßiewitz, Lehrer desgl.. | 2 | 5 |
Jaower Kameral=Verwaltungs= Personale den für das zwey= te, dritte und vierte Quartal d. J. von der Besoldung ein= gegangenen Betrag von. |
76 | 35 ¼ |
Guld. | Kr. | |
Der Jasloer Magistrat mit der Bürgerschaft..... |
31 | — |
Fabiansky, Pächter aus Cieklin | 25 | — |
Das Brzosteker Dominium. | 50 | — |
Katharina Miörynska, aus Olpiny..... |
125 | — |
Herr von Janowska, Tarnover Bischof, die von seiner Be soldung für das 3te Quartal zurückgelassene.... |
250 | — |
Jasloer Kreis=und
Schulperso= nale, die weiters von der Be= soldung zurückgelassenen. |
77 | 35 |
Die christliche und jüdische
Ge= meinde der Stadt Dembica |
82 | — |
Adalbert Bohuß, Torhower Domherr.... |
25 | — |
Tarnover Kreis=Landrechts=und Tabacks=Personale, die wei= ters von der Besoldung zu= rückgelassenen.... |
37 | 57 ¼ |
Sanoker Kreis=Juden=und
Schu= len=Personale, die weiters von der Besoldung zurückgelassenen |
23 | 12 ¼ |
Brzezaner Kreisamtspersonale, die weiters von der Besol= dung eingegangenen... |
11 | 40 |
Die Gemeinde Lascki Krolewski | 22 | 39 |
Sandezer Kreisamtspersonale, die weiters von der Besol= dung zurückgelassenen.. |
22 | 35 |
Johanna Edle von Wielogeoweka | 50 | — |
Alois Häußler, Pfarrer in
Mi= olowka...... |
13 | 30 |
Franz Stupeli, det. in Ciencina | 3 | — |
Die Herrschaftsbeamten zu Zhwice | 30 | — |
Misleniger Kreispersonale, die weiters von der Besoldung eingegangene..... |
32 | 42 ¼ |
Joseph Klose, Fiskalamts=Kan= zellist, die weiters von der Besoldung zurückgelassenen |
1 | 30 |
Franz Roger, Guvernialsekre= tar, detto...... |
4 | 10 |
Johann Packart, Tabackgesäl= len=Raitoffizier, detto.. |
1 | 30 |
(Die Fortsetzung folgt.)
Wienerische
Grießlerey und Brodsatzung.
Vom 1. November 1793.
Das Landachtel: | Kr. |
---|---|
Fein Grieß....... | 31 |
Mundmehl....... | 23 |
Semmelmehl....... | 16 |
Pollenmehl weisses....... | 12 ½ |
Pollenmehl schwarzes.... | 10 |
Gerstengrieß....... | 11 |
Kapaunermehl....... | 8 |
Brodgewicht. | Kr. | Pf | Lot. |
Geschmalzenes Eyerbrod um | 1 | — | 5 |
Mundsemmel...... | 1 | — | 7 ½ |
Gemeine Semmel.... | 1 | — | 11 ½ |
Pollen Brod.... | 1 | — | 17 ½ |
Pollen Brod.... | 6 | 3 | 20 |
Rocken Brod.... | 1 | — | 25 |
Rocken Brod.... | 6 | 5 | — |
Verstorbene zu Wien.
Den 25. Oktober. Jn der Stadt.
- Frle. Maria A. Bachner, Edle v. Eggenstorf,
Meizinä Dr. T. alt 19 J. in ⟨d⟩ Her⟨⟩. N. 130. - Hr. Christoph Freyhr. v. Pichler k. k. Truchses
u. gewest. Rath b k. k. Oberst Hofmarschall,
alt 73 J. am Graben N. 1151. - Hr. Nikola Polirmaier k. k. Lieut. u. Professor
der Artillerie u.d höh. Mathematik in d. k. k.
Militärakademie zu Wienerisch Neustadt, alt
29 J. in der Singerstr N. 930. - Dem Hrn Jos. Schinoler, herrs. Stallmeist. s.
Fr. Franziska, alt 35 J im Burgerspit.
Vor der Stadt.
- Dem Hrn. Georg Fuchs, bg. Schneidermeist. s.
Fr. Theresia, alt 40 J. am Spitalb N 87. - Dem Hrn. Joh Ernest Wicht, bg Handelsm s.
Fr. Elis. alt 63 J. auf der Landstr. N. 301. - Dem Chistoph Reiner, Zeugmacher, s. W. Cath.
alt 70 J. am Neustift N. 46. - Dem Georg Ant. Schreyer, schutzv. Schneid. s.
W. Magdal alt 52 J. zu Mariah. N. 69. - Dem Joh. Adler, Schneider, s. W. Anna, alt
38 J am Neustift N 24. - Dem Jos Boggio Strumpfwirk. s. K. Thom.
alt 1 J. im Lerchenf N 117. - Dem Mich Hager, Schlosser s. K Theresia, alt
2 J. in der Rossau N 98 - Ferdinand Huff Sapeuerjung alt 26 J.
- Susanna Gruber, Soldat. W. alt 24 J.
- Simon Dinzuk, Gem alt 30 J.
- Jatzko Kruda, Gem. alt 26 J. alle 4 im Militärsp.
- Anton Pflieger, Tagl. alt 53 J.
- Ferd. Kreuz, Schuhmach. alt 21 J. beede im
allg. Krankenh. - Summa 17. Personen, darunter 2 Kind.
Den 26. Oktober. Jn der Stadt.
- Dem Hrn. Jos. Freyhrn. v. Billersdorf, jubil.
k. k. Rath, Vicelandkämmerer u. Präses in
Mähren, s. F. Gem. Mar. Helena, geb. Gräf.
v. Seielezty, alt 60 auf d. hoh. Brücke N. 392. - Dem Hrn. Anton Hofmann, bg. Bierwirth, s.
K. Cath alt 1 J. im Schulterg. N. 279.
Vor der Stadt.
- Dem Hrn. Jos. Fenz, Kanzelist b. d. k. obersten
Justizstelle, s. K. Aloysia, alt 2 J. am Spital=
berg N. 69. - Hr. Peter Cunz de Clerg, Mauteinnehm. an
der Mätzleinsdorferlinie, alt 56 J. al⟨d⟩ N. 26. - Dem Hrn. Ernest Laur. Prötzmann, Solliziator,
s Fr. Eva, alt 37 zu Erdberg N. 11. - Dem Joh. Humser, herrs. Bedient. s. K. Jose=
pha, alt 1 J. am Hundsth. N. 84. - Dem Laur. Schwabel, Hauptmautsträg. s. K.
Theresia, alt 2 J. auf der Landstr. N 260. - Dem Anton Zill, Grabltrag. s. W. Emerentia,
alt 72 J. am Strotzisch. Gr. N. 51. - Dem Jakob Bauer, Tagl. s. Eleonora, alt 32 J.
in der Leopoldst. N. 275. - Dem Math. Melber, Maurer, s. K. Barb. alt 1
J. am Thury N. 79. - Dem Jos. Weninger, Weinwirth, s. K. Jos. alt
1 J. u Margaret. N. 68. - Dem Franz Mierle, gew Bedient. s. W. Cath.
alt 55 J. unt. Weißgärbern N. 55. - Barb. Grollop, Bandmach. Wit. alt 39 J. aus
der Wieden N. 206. - Dem Jos Obenbichler, Porzelainglaßierer, s. K.
Karl, alt 2 J. am Thur⟨y⟩ N. 2. - Anna M. Reinagel, Arrest. alt 23 J. in d. Leo=
poldst N. 203. - Adam Frisch, alt 30 J.
- Rezko Dulezuk, alt 23 J.
- Sobek Gortek, alt 25 J. alle 3 Gem im Militsp.
- Martin Berger, Stahlarbeit. alt 32 J.
- Joh Karl, Hutmach. alt 54 J.
- Kaspar Haberl, Schneider, alt 48 J.
- Peter Ciorgitzky, herrs. Tafeldeck. alt 34 J.
- Magd. Sailer, Tagl. W. alt 37 J.
- Jos Hechsl. Musikus, alt 88. J.
- Anna M. Boldreich, Dienstm. alt 20 J.
- Hr Maxmil Hortich, herrs. Bergwerksbeamt.
alt 82 J. alle 8 im allg. Krankenh. - Summa 26. Personen, darunter 7 Kind.
Den 27. Oktober. Jn der Stadt.
- Jgfr. Anna M. Jcht, k.k. Hauptm. T. alt 49 J.
in der Wollzeile N. 8o4.
- Hr. Jos Buchhauser, bg. Holzsetzer, alt 69 J. am
Kazensteig N. 676.
Vor der Stadt.
- Hr. Franz Klampferer, gew. bg. Bierwirth, alt
39 J. in der Leopoldst N. 243 - Dem Hrn. Ferd. Lichtblau, bg Webermeist. s. K.
Joh alt 3 J. im Lichtent. N. 49. - Dem Sebast. Hofmann, Schneider, s. K. Theres.
alt 2 J. auf der n⟨en⟩Wieden N 243. - Fried. Haußer, Barbier, alt 36 J. im Lerchenf.
N. 117. - Dem Franz Gratiquill, gem. Jnvalid, s. W.
Maria A. alt 37 J. zu Erdberg N. 236. - Dem Phil. Schimpfer, Strumpfwirt s. K. Joh.
alt 8 J. in der Währingerg N. 134. - Dem Thomas Konstant, herrs. Kutscher, s. K.
Mich. alt 3 J. am Hundst. N. 67. - Elis. Mell, Wais, alt 6 J. auf der Landstr. N. 424.
- Dem Hrn. August Kasmannhuber, ⟨kg⟩
Schuh=
machermeist. s. W. Magd. alt 30 J. wohnh.
am Magdalenagr. N. 12; und - Jakob M. eine sprachl. Mannspers. v. Neuler=
chenf. alt 43 J. sind bede am Schlag tod ge=
funden worden. - Mart. Gortuschek, Unterkanon. alt 21 J.
- Jos Hauser, Gem alt 20 J. bede im Militärsp.
- Christoph Hofmann, Schlosser, alt 80 J.
- Joh. Bonaventura, Bildhauer, alt 28 J.
- Jos. Wachter, Schneider, alt 57 J.
- Theresia Hutter, Maurers Wit. alt 65 J. alle 4
im allg. Krankenh. - Summa 18. Personen, darunter 5. Kind.
Ertrunkene Mannsperson.
Den 26. Sept. d. J. wurde in dem
Land=
gerichts=Distrikte der l. f. Stadt Tulln eine
ertrunkene Mannsperson gefunden, diese war
bey 26 Jahre alt, einer kleinen Statur, hatte
ein volles Angesicht, schwarze, in einen Zopf
geflochtene Haare, trug eine schwarze
man=
scheslene Hosen, weisse Gatiehosen, graue
floretseidene Strümpfe, ein grünes zeugenes
Leibel mit gleichen Knöpfen; welches hiemit
zur allgemeinen Wissenschaft kund gmacht
wird.
Ertrunkene Mannsperson.
Drn 15. d. M. wurde an dem Donauufer
nächst Ybbs eine ertrunkene Mannsperson
ge=
funden. Diese war ungefähr etlich und
drey=
zig Jahre alt, gegen 5 Schuh, 3 Zoll lang,
hatte schwarze rund geschnittene Haare, ein
weiß flanellenes Jankerl, ein braun tuchenes
Leibel mit gelben Knöpfeln, ein schwarz
lei=
nenes Halstuch, schwarz zwilchene Hosen, ei=
nen grün wollenen Hosentrager, alte Schuhe
mit Bandeln, weiß leinene Strümpfe, und
um die Mitte des Leibs eine schlechte lederne
Bauchgurte; in seinem Hosensack wurde ein
an einem ledernen Riemen hangender
Schlüs=
sel mit 5 sogenannten Vorstreichen gefunden,
welcher vermuthlich zu einer Truhe gehören
dürfte. Welches hiemit zu jedermans
Wissen=
schaft kund gemacht wird. Wien den 29.
Oktober 1793.
Nachricht.
Von dem k. k. priv. Versatzamte wird in
Folge Verordnung einer Hochlöbl. k. k. ni. öst.
Landes=Regierung hiemit bekannt gemacht:
daß vom ersten nächst eintrettenden Monats
November durch folgende 4 Wintermonate,
bis letzten Februar 1794 das Versatzamt allhier
in der früh um 8 Uhr eröffnet, und die
Am=
tirung allda jeden Werktag mit Ausnahm des
Samstags bis 2 Uhr Nachmittags
ununter=
brochen fortgesezt werden wird, die
Lizitazi=
onstage ausgenommen, als an welchen die
Lizitazionen zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden wie bisher werden
abge=
halten werden. Dieser hohen Anordnung
zu=
folge, werden die Partheien, welche allda
Ge=
schäfte zu besorgen haben erinneret, sich in
der Früh um sogewißer zu gehöriger Zeit in
dem Amte einzufinden, und das nöthige zu
Erholung ihrer Bedürfniße längstens bis 1 Uhr
Nachmittags einzureichen, auch sich nach dem
allda vorgeschriebenen Unterricht in Ansehung
der guten Ordnung, und zweckemäßigen
Sicher=
heit zu benehmen haben; als das Amt um 2
Uhr Nachmittags gesperret, und nach dieser
Zeitfrist kein Partheigeschäft mehr
angenom=
men werden wird. Beynebst werden die
ver=
setzenden Partheien hiemit angewiesen, sich in
der Ordnung, wie sie im Amte erscheinen, in
dem Schätzungssaale mit ihren Pfändern
an=
zustellen, und sich allda vor allen Vor=und
Einbringen, oder sonstigen Unfug zu enthalten,
als sie im nicht Befolgungsfalle, ohne aller
Unterschied, und Rucksicht ganz abgeschaft,
und für diesen Tag nichts mehr von ihnen
an=
genommen werden wird. Gleichergestalten
wird auch in Ansehung der auslösenden
Par=
theien die bestehende Verodnung hiemit
er=
neueret, vermög welcher die Pfandgebere
ge=
halten sind, ihre in dem Amte auslösende
Pfänder, sogleich bey der Uebernahm in dem
Amte anzusehen, und sich von der Richtigkeit
des Pfandes, und der darzugehörigen
Pfand=
theile um sogewißer zu überzeugen, als der
Parthey das Recht für den Abgang eines
Pfandtheils Klage zu führen, nur so lang ein=
geraumet wird, als das Pfand noch in Handen
der Amtsmanipulanten sich befindet.
Ankündigung
eines erledigten Suttingerischen Stiftungs=
Stipendiums.
Ein die untern Schulen, oder die
Philoso=
phie, oder die Theologie studierender
Jüng=
ling, welcher arm ist, kann bis Ende
laufen=
den Jahrs 1793 bey dem k. k. ni. öst. Land=
rechte mit Beylegung des Armenzeugnisses,
dann der Studienzeugnisse erster Klasse, um
die Verleihung des eledigten Suttingerischen
Stiftungsstipendiums jährlich pr. 150 fl. all=
täglich anlangen. Wien den 28. Okt. 1793.
Lehr=und Erziehungsanstalt für junge
Mädchen.
Mit Bewilligung der löbl. k. k. ni. öst.
Landesregierung wird eine Unterrichts=und
Erziehungsanstalt für junge Mädchen
eröff=
net, welche bereits die deutschen
Normal=
schulgegenstände vollendet haben. Der
Un=
terricht umfaßt nebst der französischen und
italienischen Sprache, dem Tanzen und
allen=
falls auch der Musik, alles, was sowohl zu
den Frauenzimmer Arbeiten, Stricken, Wer=
ken, Nähen Sticken, Putz, oder
sogenann=
te Marehandes des Modes-Arbeiten, Fri=
siren, als auch dasjenige, was zu der
prak=
tischen Haushaltung gehöret. Der
Unterzeich=
nete kann zu seiner Empfehlung nichts
ande=
res anführen, als seine vorzüglich in dem
Erziehungsfache erworbenen uud geprüften
Kenntnisse, und hofft durch seinen Fleiß und
sorgfältig getroffene Wahl der nöthigen
Leh=
rer, die Gunst des hochgeehrtesten Publikums
zu verdienen.
Jakob Hurka, Unternehmer im v.
T⟨r⟩attnerischen Gebäude, die 4te
Stiege im 2ten Stock ober der Uhr.
Dienstsuchende Mannsperson.
Ein Mann von besten Jahren, der im
ras=
iren und frisiren wohlerfahren, und auch
im Schreiben zu gebrauchen, suchet bey
ei=
ner Herrschaft in Dienste zu kommen. Das
Nähere ist im Färbergäßl Nr. 296 bey der
Frau Traiteurin zu erfragen.
Dienstsuchender.
Ein fremder Mensch, 28 Jahre alt, wel=
cher bey veschiedenen Wirthschaftskanzeleyen
als Schreiber, Beamter und letztlich bey
einer hohen Herrschaft als Haus⟨o⟩ffiziant
ge=
dienet, nebstbey die junge Herrschaft auf
dem Forte piano mit dem besten Erfolge
unterichtet hat, dermahlen aber allhier schon
einige Monathe brodlos sich befindet, wün=
schet ⟨alle⟩mahl entweder in Wien oder
an=
derswo in Dienste zu kommen. Er hat eine
gute lesbare Handschrift, und kann im
kon=
cepiren sowohl als auch zur Führung
verschie=
dener Geld=und Natural=Rechnungen wohl
gebraucht werden; spielt das Forte piano,
die Violine, Altoviola und Violoncello,
und spricht deutsch, lateinisch und böhmisch,
und ist über seine Fähigkeiten als auch gute
Ausführung mit den besten Zeugnissen
verse=
hen. Er nimmt auch Stunden auf dem
Forte piano an, besitzet eine gute und leichte
Methode, und der Erfolg wird lehren, daß
er des Zutrauens würdig ist. Jst zu erfragen
unter den Tuchlauben im Seitzerhofe im
Ta=
backgewölbe.
Nachfrage.
Wenn eine alte gutgesittete Mannsperson,
katholischer Religion, gegen alsogleicher
Ab=
legung eines Kapitals von 800 fl., oder auch
eine ledige Weibsperson, die etwann noch
ko=
chen und häusliche Arbeiten verrichten kann,
gegen obige Bedingnisse auf dem Lande
ver=
sorgt werden will, so haben sie sich im
Sei=
zerhofe im dortigen Tabacksgewölbe anzufragen.
Nachfrage.
Wenn 600 fl. gleich abgelgt werden, so
kann eine gutgesittete Person katholischer
Religion, blos allein für das Jnteresse
die=
ses Kapitals, auf dem Lande seine ganze
Kost sammt Trunk und weiterer Verpflegung,
sowohl kranker als gesunder, erhalten. Das
weitere ist im Seizerzofe im dortigen
Ta=
backgewölbe zu erfragen.
Brillantene Ohrgehänge zu verkaufen.
Es sind schöne lange brillantene Ohrgehänge
nach der letzten Mode per commision zu
ver=
kaufen. Sie halten im Gewichte, wofür man
bürget, 437⟨,⟩ Carrat, und werden pr. 2800 fl.
überlassen. Kauflustige können selbe beym Hrn.
Joseph Schobert, burgerl. Goldarbeiter in der
grossen Dorothegasse Nr. 1139 im kleinen
Salesianer Hause zu ebener Erde nach
Belie=
ben im Augenschein nehmen..
Nachricht.
Einem hohen Adel und
verehrungswürdi=
gen Publikum wird abermal zu wissen
ge=
macht, daß der Fruchthändler, Joseph
Bod=
ner, von Bozen aus Tyrol wieder mit
all=
dort gewachsenen Früchten angekommen sey,
als von Apfel=Gattungen: Maschänzker=weis=
se und rothe Rosmarin=Muskatell: oder
Pantäffel=und Kaiser=Aepfel, dann Granat=
Aepfel, Kitten, Zittronen, Birn, Pfeffer=
Birn=Lazeroli=und Pfirsich=Spalte, und das
ächte Bozner Klezenbrod. Der Einsatz ist im
grossen Waghause gegen dem Rathgässel.
Ungarischer Wermuth,
wie auch nachstehende ungarische Weine, sind
zu haben bey Johann Georg Hammer, priv.
Weinhändler unter den Tuchlauben im rothen
Jgel Nr. 572. Zu dessen Empfehlung
meh=
rere Worte zu gebrauchen, würde überflüßig
seyn, da er es sich zur Pflicht gemacht hat,
den hohen Adel und das schätzbareste
Publi=
kum mit eben den ächten Weinen, wie er
durch so viele Jahre mit aller Zufriedenheit
an Mann gebracht hat, auch in Zukunft
bestmöglichst zu bedienen.
Wermuth, die Maß... | 36 kr. |
det⟨o⟩..... | 30 kr. |
Weisse Weine.
fl. | kr. | |
---|---|---|
Ruster, die Maß.... | 1 | 12 |
deto...... | — | 48 |
deto...... | — | 36 |
Jnsulaner..... | — | 44 |
Razersdorfer...... | — | 36 |
deto...... | — | 24 |
Weiner...... | — | 30 |
Neßmilner..... | — | 30 |
Schomlauer..... | — | 36 |
Oedenburger..... | — | 30 |
Extra Bitterwein, das Seitl. | — | 28 |
Rothe Weine.
Ofner, die Maß.... | — | 36 |
deto...... | — | 30 |
deto...... | — | 24 |
Menischer..... | — | 48 |
Erlauer..... | — | 48 |
deto...... | — | 36 |
Szexarder..... | — | 36 |
Wihlaner...... | — | 36 |
Neustadler, die Halb Bouteile. | — | 30 |
Weisser Ausbruch.
Georger, die Großseitel=Bouteille. | — | 42 |
Tokayer...... | 3 | — |
deto...... | 2 | — |
deto...... | 1 | 30 |
Rother Ausbruch.
Menischer..... | 1 | 20 |
Nachricht.
Johann Baptiste M⟨e⟩rer hat von einer
ho=
hen Landesregierung die Freyheit erhalten,
den Senf gleich jenem von Dijon zu verfer=
tigen, welcher von einer löbl. k. k. medizini=
schen Fakultät approbirt, und der
Gesund=
heit nicht schädlich befunden worden ist. Sei=
ne Wohnung ist in der Roßau in der 3
Moh=
rengasse Nr. 118 im ersten Stock. Man
kann damit auch bedienet werden: bey der
schönen Sultanin in der Kärntnerstrasse Nr.
961 bey Hrn. Joseph Kreutzenfeld, dann bey
Herrn Jakobus Genthon, Argent haché- Fa=
brikant, hat sein Gewölb beym Eingange
von St. Peter, zur heil. Dreyfaltigkeit Nr.
542, und auch in dem Spezereygewölbe bey
der Prinzeßinn von Würtemberg beym
Schot=
tenthor. Alle auswärtigen Liebhaber, so sich
dessen bedienen wollen, können sich gerade
an den Verfertiger dieses Senfs wenden, er
verspricht, selbige auf das Geschwindeste zu
bedienen. Man kann das ganze Jahr
hin=
durch bedienet werden. Ein Tösel Senf mit
Sardellen zu 40 kr. deto mit Kaperl 40 kr.
deto mit feinen Kräutern 40 kr. deto
ordi=
nairen 24 kr. Für die Tögeln, die man
ihm zurück bringt, giebt er 2 kr.
Uhren zu verkaufen.
Bey Johann Rau, bürgerl. Großuhrma=
chermeister=Meister in Wien, wohnhaft in
der neuen Luftschützgasse nächst dem Neubau,
beym goldenen Luftschützen Nr. 181 im ersten
Stock, sind französische vergoldete
Stockuh=
ren und alle andern Gattungen um den
bil=
ligsten Preis zu haben.
Thurn=und Stöckeluhrn zu verkaufen.
Nachdem Unterzeichneter jüngsthin die Ehre
hatte, eine grosse neue Thurnuhr in dem Bistum
Agram wie auch nach Türckey, zu machen,
welche ohne Ruhm zu melden, von allen
Ken=
nern die Gelegenheit hatten sie zu sehen, mit
vielen Beyfall gutgeheissen worden. Durch
dies aufgemuntert, hat er sich entschlossen,
weil ohnedem es noch niemand wagte, derley
Uhren vorräthig zu verfertigen, um dadurch
sowohl dem hohen Adel auf ihren Schlössern
oder Kirchenthurn, als auch den Herren
Pfar=
rern sowohl zu deren Sicherheit, als
Bequem=
lichkeit, ein paar derley Uhren, von zweyerley
Größe, auf seine Unkosten zu verfertigen, um
es den hohen Herrschaften, oder der
Geist=
lichkeit oder deren Kommißionaren vorzuzeigen,
um hierdurch die so unangenehme langwierige
Vorausbestellung, und erst abzuwartende
Dua=
lität zu erleichtern; er ist auch urbiethig an
allen Orten alle Arten von Schloß oder
Thurn=
uhren auf das beste zu reparieren, wann selbe
anderst zu reparieren möglich sind, oder allen=
falls durch einen Umtausch zu übernehmen.
Ferners hat er verschiedene und von allen
Gat=
tungen und Grösse Stockuhren mit und ohne
theils vergoldeten, theils schwarzen Kästen
vor=
räthig; er nimmt auch Bestellungen von allen
Gattungen Uhren an, wovon er sich sowohl
vor den richtig guten Gebrauch in seiner Dauer,
als wegen der billigsten Preise, seiner Werke
aller Orten anempfehlen und vorbürgen kann.
Leopold Dräringer,
burgl. Uhrmacher, hat seyn Gewölb
auf der hohen Brücke Nr. 295, wohnt
vor dem Schottenthor im
Schwarz=
spanner=Hause Nr. 102.
Anzeige.
Heinrich Jos. Br⟨ed⟩, bürgl. Handelsmann
am Hof zur Stadt Amsterdam, giebt
Nach=
richt von seinen neu angekommenen englischen
Waaren; sie bestehen in der besten Gattung
Reit=Sättel, mit und ohne Federn, Sattel=
decken, blattirten Steigbiegeln, elastischen
Bauch=und Obergurten, Hauptgestellen mit
blattirten Schnallen, mit und ohne
derglei=
chen Mundstücken, Halsbändern samt
Sprung=
riemen, verschiedenen blattirten Chaise=und
Reitpeitschen, ganze englische Häuthe, wo=
raus Pferdegeschirre verfertiget werden
kön=
nen, englische Schäfte oder Stiefel=Leder,
sammt dergleichen Sohlen, auch schwere ächte
Lückersohlen, und verfertigte englische
Manns=
schuhe. Desgleichen sind alle Gattungen
mun=
dirter und unmundirter spanischer Röhre,
Badine und Bambos zu haben. Jn Pest
hat selber seine Hütte beym Eingange in die
Herrengasse.
Nachricht.
Joseph Anton Wittich, bürgl. Handels=
mann in seiner Handlung zur goldenen
Schlan=
ge am Neubau allhier, hat die Ehre, allen
allhier und ausser hier befindlichen Herren
Drechslermeistern, Tischlern, Messerschmie=
den, Galanteriearbeitern ꝛc. zu versichern, daß
er vor wenigen Tagen eine sehr grosse
Par=
tie aller Gattungen prezioser Ausländer
Höl=
zer erhalten habe; nämlich: Mahagoni, grü=
nes und schwarzes, Eben, Fieadin oder
Kö=
nigs, Purpur, Luft, rothes Sandel, Oli=
ven, Buchs, Ceder, Kranadiel, Kranadezi,
Rosen, Disser, Fernambuk, Schlangen oder
Lettern, und mehr andere dergleichen von
den schönsten Sorten. Auch habe er mit
diesen eine schöne grosse Partie
Elephanten=
zähne von verschiedener Grösse erhalten; so
auch orientalische Perlmutterschalen, und
mehr dergleichen, wo er sowohl von dem
ei=
nen als den andern sehr billige Preise
ma=
chet, er werde auch sorgen, in Zukunft
im=
mer mit einem grossen Lager versehen zu
seyn, um seine Abnehmer nach Vergnügen
bedienen zu können.
Ankündigung
von neu verfertigten Tischlerarbeiten.
Jgnaz Haberl, und Franz Schmidinger,
burgerl. Tischlermeister, welche vorher am
neuen Markt neben den Kapuzinern waren,
machen hiemit bekannt, daß sie ihre
Woh=
nung verändert, und anjetzt im deutschen Haus
von der Singerstrasse gegen den Stephansplatz
gerade von der kleinen Kur herüber ihr
Ge=
wölb haben, und daselbst bey ihnen gut
gear=
beitete Tischlerarbeiten, als Sessel, Divan=
Schreib=und Tafeltische, Komod=und andere
Kästen, Sekretär, Toilleten u. d. gl. von
Mahony=türkischen Haselnuß und andern
schö=
nen Hölzern, um die billigsten Preise zu haben
sind. Auch werden andere dergleichen
Arbei=
ten nach Anschaffung von ihnen in kürzester
Zeit verfertiget.
Ankündigung neuer Tischlerarbeit.
Johann Michael Schoderböck, burgl. Tisch=
lermeister, macht hiemit einem hohen Adel und
verehrungswürdigen Publikum bekannt, daß
er im Burgerspital im grossen Hof Nr. V.,
Stiege Nr. 19, im ersten Stock, einen
gros=
sen Vorrath neuer bestverfertigter
Tischlerar=
beit nach der neuesten Art, als Sekretären,
Schreib=und Komodkästen, Nachtzeug und
Tische, von Mahony und Haselnußholz; wie
auch Kästen, Bettstätte und Sessel, von Nuß=
und Kirschbaumholz bereitet habe, wo
jeder=
mann täglich auf das beste und preiswürdigste
alsogleich oder gegen Bestellung in kurzer Zeit
bedienet werden kann. Auch können Reisende
und andere Personen, die etwa nur auf einige
Zeit dergleichen Einrichtung gebrauchen, allda
jederzeit gegen billige Entschädigung bedienet
werden.
Forte piano.
Es sind in der Kärntnerstrasse Nr. 933 im
zweyten Stock die Stiege rechterhand zwey
grosse gut gearbeitete Forte piano von sehr
gutem Tone zu verkaufen.
Fußtafeln zu verkaufen.
Auf der Wieden in der Heugasse Nr. 340
sind einige hundert nußbaumene, theils 2
theils dritthalbschuhige, gut gearbeitete
Fuß=
tafeln, von bester Gattung und um die bil=
ligsten Preise zu verkaufen. Liebhaber
kön=
nen sich deswegen bey dem Hausmeister
an=
fragen.
Bandagenmacher.
Anton Sayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um
Er=
laubniß, hier in dieser Haupt=und
Residenz=
stadt Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herrn Doktoren und
Aerz=
ten nach Beschaffenheit der Umstände für
un=
schädlich befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dürfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und
un=
schädlich befundenen Proben, auch die
gnädig=
ste Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen
Gat=
tungen von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter
Bauch=
gurten, Bandagen für keine Kinder, Ban=
dagen für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu
ver=
schaffen, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem
hoch=
geehrten Publikum für ihn die beste
Empfeh=
lung bewirken werden. Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärtnerstrasse beym Daniel in der
Löwen=
rubge Nr. 1078 im Glaserergewölb.
Nachricht.
Peter Siebenhandl, Bandagenmacher, hat
nach einer von der hiesig löbl. medicinischen
Fakultät gepflogenen Untersuchung, von der
hochl. k. k. ni. öst. Landesregierung die
Er=
laubniß erhalten, nachstehende Bruchbänder zu
verfertigen und öffentlich zu verkaufen: als
Suspensorien ohne Bauschen, deto mit
Bau=
schen und elastischer Feder, einfache, ordinäre,
doppelte ordinäre, Bandagen mit
meßinge=
nen Bauschen, mit Druckerl und elastischer
Feder, deto mit blechenen Bauschen, Druckerl
und elastischer Feder dergleichen doppelte mit
Druckerl und elastischer Feder, einfache und
doppelte mit elastischer Feder ohne Druckerl,
doppelte mit zwey elastischen Federn ohne
Dru=
ckerl nach der neuesten Art, Nabelbänder mit
und ohne Federn, noch verschiedene Bandagen
für Frauenzimmer, dann Löffelbandagen, wo
der Bruch nicht kann eingebracht werden, auch
alle Gattungen kleine Kinderbandagen. NB.
Die Federbänder sind ohne Unterband zu
tra=
gen. Da er sich schon seit dem Jahre 1774
auf die Verfertigung dieser Bandagen
verle=
get und es so weit brachte, daß selbe den
französischen gleich sind, auch von den
erfah=
rensten Meistern dieser Kunst erprobt befunden
worden, und nicht nur hier in Wien, sondern
auch im Auslande grossen Absatz hat, so zwar,
daß diejenigen, welche schon solche Bandagen
von ihm genommen, mit der größten
Zufrie=
denheit ihm wieder um solche ersucht, und das
Zeugniß abgelegt haben, daß seine Bandagen
in allen Bemühungen bey Tag und Nacht
vor=
treflich gut sind: dies hat ihn bewogen, je=
nen, denen er noch nicht bekannt ist, sich
be=
kannter zu machen, um sie mit seinen
mechani=
schen Bandagen zu allen Zeiten auf das beste
zu bedienen. Von jenen, die sich nicht
wol=
len zu erkennen geben, bittet er sich nur das
Maß und die Seite zu bestimmen, damit er
die Bandage darnach einrichten kann. Sein
dermalige Wohnung ist in der Josephstadt in
der Kaisergasse im Mälerischen Haus Nr. 169
nächst der Löwenapotheke zu ebener Erde auf
die Gasse. — Bey ihm sind auch verschiedene
Maschinen für buklicht ausgewachsene Kinder,
um gerade zu wachsen, wovon Proben gemacht
worden sind, zu haben.
Nachricht.
Johann Bauer, Maschinist, und
Bandage=
macher, wohnhaft in der Josephstadt in der
langen Gasse beym goldenen Stern Nr. 79,
welcher von einer k. k. ni. öst. Landesregie=
rung die Erlaubniß hat, alle Gattungen
so=
wohl mechanischer, als anderer in dem Fache
der Wundarzneykunst nöthigen Maschinen
ver=
fertigen zu dürfen, giebt sich die Ehre hiemit
bekannt zu machen, daß er nebst andern
chy=
rurgischen Maschinen nunmehr drey besondere
für menschliche Gebrechlichkeiten nuzbare
Banda=
gen verfertige, welche auch von Hr. Profeßo=
ren und Hrn. Wundärzten für gut, und dem
Zustande angemessen sind erkennet worden.
Erstlich hat er eine ganz besondere Art eines
sich unmerklich bewegenden Bruchbandes
erfun=
den, welches dem ausgetrettenen Theile eine
solche Richtung giebt, daß es ohne Unterband
getragen, und der Patient versichert werden
kann, daß nicht nur im Tragen nichts
dazwi=
schen heraustrete, sondern auch durch
geschick=
te Anlegung dieses Bruchbandes der Patient
sich selbst kuriren könne, wenn anders der Bruch
männlichen, oder weiblichen Geschlechtes nicht
gar zu alt ist, oder durch eine unschickliche
Bandage vernachläßiget worden, oder aber
gar nicht mehr in den Leib zurückzubringen
wäre. Zweytens hat er eine ganz besondere
Art Maschin erfunden, bey Männern, und
Frauenzimmern den anhaltend ablaufenden Urin
aufzuhalten, welche sogenannte Fistelmaschin
mit allem Beyfalle aufgenommen worden.
Drittens verfertigt er die Phantomes samt
Zu=
gehör für das Akkouchement. Auch hat er
den Tournequets eine ganz neue Richtung
ge=
geben, wodurch den Patienten, und den Hrn.
Operateurs eine Erleichterung verschaffet wird,
indem nach der Operation der Obertheil, wel=
cher Spannung verursachet, ohne Gefahr der
Verblutung kann weggenommen werden.
Mannskleidermacher: Anzeige.
Franz Heizmann, burgl. Schneidermeister,
wohnhaft nächst dem Judenplatz im
Curent=
gässel Nr. 247 im kleinen Ofenloch auf der
ersten Stiege im 2ten Stock Nr. 10 wo F H
angezeichnet ist, erbietet sich gegen baare
Be=
zahlung fein gut und wirthschaftlich zu
arbei=
ten; er zeigt hier wie hoch mittergrosse
Klei=
der von eingelassenen Tuch mit feinen
Kana=
sasfutter und gleichen Knöpfen zu stehen
kom=
met; mit Chalon, Damis oder Kottunfutter
um 1 fl. 20 kr. mit Croise um 4 fl. 20 kr.
höher als hier angemerkt ist; bittet aber alles
selbst einzukaufen, oder zur Auslage einen
Vor=
schuß zu geben. Rock, Weste und Hosen von 6 fl.
Tuch 25 fl. 30 kr. von 4 fl. Tuch 20 fl. 30 kr.
von 2 fl. 36 kr. Tuch 16 fl. von 25 Groschen
Tuch 11 fl. 30 kr. von breiten Halbtuch 15
fl. Rock und Hosen von 6 fl. Tuch 19 fl.
30 kr. von 4 fl. Tuch 16 fl. von 2 fl. 36 kr.
Tuch 12 fl. 36 kr. von 25 Gr. Tuch 9 fl. 30 kr.
Ein englischer Kaput von 6 fl. Tuch 21 fl.
von 4 fl. Tuch 17 fl. von 2 fl. 36 kr. Tuch
12 fl. Ein Kaputfrak ist um 2 fl. minde=
rer, oder nachdem die Bestellung seyn
wird. Ein Chemis von 4 fl. Tuch 21 fl. 30 kr.
von 2 fl. 36 kr. Tuch 14 fl. 30 kr. von 1 fl. 30 kr.
Tuch 10 fl. von 25 Gr. Tuch 9 fl. Eine
Ho=
sen von schwarzen Sartin mit rauhen
Bar=
chetfutter 3 fl. 15 kr. Auch werden Pekesche nach
der neuesten Facon gemacht. Uebrigens
versi=
chert er durch Beweis der dauerhaften Arbeit
ferneren Beyfall zu erhalten.
Rauhwaaren.
Angeeifert durch den grossen und gütigen
Beyfall, welchen Johann Mayer, bürgl.
Kirschnermeister, im vorigen Jahre von ei=
nem hohen Adel und verehrungswürdigen
Publikum erhalten, hat derselbe keine Kosten
noch Mühe gesparet, sich diesen Winter
hin=
durch wieder mit einem grossen Vorrathe von
den neuesten und schönsten Pelz=und
Rauh=
waaren aller Gattungen zu versehen. Ver=
spricht daher, Jedermann nach seinem
Wohl=
gefallen mit folgenden Stücken um die
billig=
sten Preise bestens zu bedienen, um sich
fer=
ner allen Beyfall und Zutrauen zu versichern.
Es werden also besonders zu haben seyn:
Garnituren von moskovitischen Zobeln für
Damen auf Kleider, von Nr. 1 und Nr. 2.
Schwarze silberhärige amerikanische Fuchs=
Stutzen. Kreuzfüchse deto. Schwedische Füchse
deto. Schwedische Luchsen deto. Gold=und
silberspitzige Bärnstutzen deto. Schwarze feine
amerikanische deto. Eine ganz besondere sehr
seltene Gattung von den neuesten Stutzen.
Alle Gattungen Frauenmäntel. Ausschlag.
Verschiedene Mannskleider=Futter. Verschie=
dene Gattungen von Wolfs Wildschuren, von
12 bis 36 Dukaten. Das Verlagsgewölb ist
in der Kärntnerstrasse beym König von
Preus=
sen Nr. 965.
Anzeige.
Mathias Strobl, bürgl. Kirschnermeister,
nimmt sich abermal die Freyheit, durch den
gütig erhaltenen Beyfall und günstiges
Ver=
trauen einer hohen Noblesse und
verehrungs=
würdigen Publikum seinen neuen Vorrath
von nachstehenden Pelz=und Rauhwaaren
anzukündigen, welche er um die billigsten
und leidentlichsten Preise hindan zu geben
be=
reit ist: Als siberische graue, silber und
gold=
seitzige Bärnstutzen, schwarze amerikanische
deto, Stutzen von schwarzen amerikanischen
Füchsen, von silberhaarigen Füchsen, von
Kreuzfüchsen, von schwedischen Füchsen, von
blauen und weissen Füchsen, von schwedischen
und kandanischen Luchsen, dann Stutzen von
besonderer Gattung, wie auch ganz
verschie=
dene Gattungen neuer Ausschläge und
Bräu=
me zu Frauenmäntel und Frauenkleider
aus=
zuschlagen und zu garniren; verschiedene
Gat=
tungen Wildschure von Wölfen, Manns=und
Frauenkleider=Futter, Reisepelz von Fuchs.
Pferdedecken von Tyger, von schwarzen, weis=
sen und grauen Bären. Das Verlagsgewölb
ist am Kohlmarkt Nr. 1177, beym König
von Frankreich.
Nachricht.
Die k. k. priv. Nürnberger Spiegel=Fabrike
in Wien giebt von der Eröffung ihrer Nie=
derlage am Ecke des alten Fleischmarkts im
gräfl. von Gatterburgischen Hause Nr. 751 die
geziemendste Anzeige. Gute und ächte Waare
um die billigsten Preise, soll die einzige
Em=
pfehlung seyn, und kann daher sicher ihre
verfertigten Waaren einem geehrten bürgerl.
Handelsstande und auch allen mit diesem
Ar=
tikel Handelnden Parteyen zur beliebigen
Ab=
nahme anbitten.
Nachricht
an Gelehrte und Liebhaber der
Wissen=
schaften und der schönen Künste, in
Be=
treff einer Ausgabe in drey Theilen,
von den nachgelassenen Werten des
Ab=
bate Peter Metastasio.
Da man darauf bedacht seyn will, daß
die=
jenigen welche die schönen Pariser Ausgaben
in 4to und in groß 8vo oder auch die
vene=
tianische in 12mo von den Werken des in
der angenehmen Litteratur so berühmten
Pe=
ter Metastasio besitzen, diese drey
Supple=
ment=Bände im nähmlichen Formate um
ei=
nen billigen Preis erhalten können, so wird
man solche hier in Wien sowohl in 4to als
in groß 8. und 12mo gerade in dem
nämli=
chen Formate, wie jene Ausgaben, und mit
so viel möglich ähnlichen Lettern auch auf
dem besten Papier abdrucken lassen, der Preis
soll jenem der obbesagten Pariser und Vene
tianer Ausgage nicht übersteigen. Wer sich
für die Ausgabe in 4to unterzeichnet, zahlt
für jeden Theil sieben Gulden; wer aber jene
in groß 8. zu besitzen wünschet, zahlt vier
Guld 20 kr. und wer endlich die in 12mo der
Venetianischen ähnliche verlangt, erlegt vier=
undfünfzig Kreuzer. Diejenigen, welche in
Wien zu unterzeichnen gedenken, belieben sich
an die Handlung des Buchdruckers Alberti
in der Dorotheergasse Nr. 1136 zu wenden.
Der Termin sowohl für die hiesigen als
aus=
wärtigen Subscribenten wird hiemit auf den
letzten des künftigen Monaths Dezember
pro=
longirt.
Jn der Johann Dav. Hörlingischen
Buch=
handlung in der Bognergasse neben dem
Tod=
tenkopf Nro. 220. ist zu haben:
- Abhandlung (historisch=statistische) von
Er=
richtung, Ein=und Abtheilung der Bis=
thümer, Bestimmung der Erzbisthümer,
Bestätigung, Einweihung und Versetzung
der Erz=und Bischöfe, vom römischen Pal=
lium und dem Eide, welchem die Erz=und
Bischöfe nebst andern Prälaten dem römi=
schen Pabste schwören müßen, und den Ge=
- rechtsamen der Regenten in Ansehung dieser
Gegenstände. gr⟨8⟩. Wien, 179⟨2⟩. 1 fl. 45 kr. - Raeine (Herrn Abts) Kirchengeschichte. Aus
dem Französischen übersetzt nach der neuen,
mit einigen Anmerkungen und Zusätzen ver=
mehrten Ausgabe. Siebenzehnter Band,
so die dritte Abtheilung des siebzehnten Jahr=
hunderts enthält. gr8. Wien, 1793 1 fl.
30 kr. — alle 17 Bände 25 fl. 30 kr Aber
noch im Pränmerations=Preise bis Ende lau=
fenden Jahres um 17 fl. - Geschäften=Lexicon (österreichisches) oder
Sammlung aller Gattungen Formeln zu
schriftlichen Aufsätzen, welche in rechtlichen,
politischen, öffentlichen, Finanz=Handlungs=
Land und hauswirthschaftlichen Angelegen=
heiten vorkommen und zu wißen nöthig sind,
herausgegeben von einem k.k wirklichen
Beamten, 2 Thle. gr8. Wien, 793. 2 fl. 45 kr. - Babors (Johann) allgemeine Einleitung in die
Schriften des alten Testamentes, zu den
Vorlesungen entworfen. gr8. Wien, 1793.
45 kr. blausteif gebunden. 52 kr. - Le Cabinet des Fées, ou Colleion choisie
des Contes des Fées & autres Contes mer-
veilleux, avec un grand nombre de trés
belles figures 41 Vol. gr12. Genéve 785
— 89. Ouvrage complet. 36 fl. - Oeuvres complétes de Monsieur de Voltaire,
de I’Imprimerie de la Societé litteraire ty=
pographique de Beaumarchais a Khel. 92
Volumes 8 1785. broché. 85 fl
Bey Joseph Gerold, K. Reichshofraths=
Buchdrucker und Buchhändler, am
Domini=
kanerplatz Nr. 724, sind folgende ganz neue
Bücher zu haben:
- Hof und Staats Schemarismus der römisch.
kaiserl. auch kaiserl königl. und erzher=
zoglichen Haupt und Residenzstadt Wien,
für das Jahr 1793. Kostet in Franzband
gebunden 2 fl. Mit hinzugebundenen An=
hängen des neuen Kommerzial und Bürger=
allmanach, Beschreibung der Häuser, Wirth=
schafts Empfangs Ausgabs und Jntresse=
tabellen, und andern sehr nüzlichen Nach=
richten für Fremde und Jnnländer, kostet
dieses Buch 3 fl. auf Schreibpapier im engli=
schen Band mit Goldschnitt und Borten 5 fl. - Liebe und Religion. Ein Sittengemälde in 5
Aufzügen Von Herrman Goldschmid, 8.
Wien, 794 gebunden 24 kr. - Die übelgerathene Tochter des Bachus und der
Venus. Eben so gut als aus dem Arabischen
übersetzt. Vin J. L. H. 8. Wien, 1794 - broschürt 10 kr.
- Kleine Romane für Freunde vaterländischer
Sagen. Herausgegeben vom Verfasser der
romantischen Gemälde. Enthalten: 1) Flo=
rian und Florentine., 2) Das nächtliche A=
bentheuer auf dem Schlosse Nordheim. 3)
Ritter Thimo von Waldeck, eine Geschichte
aus dem dreyzehnten Jahrhundert, 8. Leipzig,
793. 1 fl. 8 kr. - Begebenheiten und Scenen des menschlichen
Lebens. Erster Band. Enthält: 1) Die ge=
legentliche Erinnerung. 2) Beyspiel mili=
tärischer Pädagogig... 3). Scenen aus dem
Leben eines Höflings. 4) Die Erholung auf
dem Lande. 5) Karl Will, ein Opfer des
Neides und der Verläumdung. 6) Willseid.
Ein Dieb und Mörder aus Liebe. 7) Wah⟨n⟩=
sinn als Folge übler Erziehung. 8) Die
Räuberfamilie. Jede dieser Geschichten ist
ganz, und folgt keine weitere Fortsetzung
derselben, kostet ungebunden 1 fl. 3 kr. - Geschichte des Wachsthum und der
Erfindun=
gen in der Chemie in der ältesten, mittlern
und neuen Zeit, a. d. Lat: übersetzt, mit
Anmerkung und Zusätzen, von J. E⟨h⟩r.
Wingleb, 2 Bände gr8. Berlin, 792: 3fl. 45kr. - Aphorismen über die Erkenntniß der
Menschin=
natur, im lebenden kranken Zustande, von
H. Nudow, 2. Thel. gr8. Riga, 792. 1fl.
Alle 2 Theile 1 fl. 36 kr. - Aristäus und Phi⟨l⟩alethes, über das Gefühl des
Moralischen, daß es bey dem Menschen ein
eigener Sinn ist, und über das sichere Zeug=
niß der Sinne überhaupt. Von A. H.
Meltzer, 8. Berlin, 793. 1 fl. 30 kr. - Jnteressante Bemerkungen eines Reisenden durch
Frankreich und Jtalien, 8. Leipzig, 793 2 fl.
Bey Johann Georg Ritter v. Mö⟨⟩,
am Graben im Hofrath v Kollerischen Hause
Nr. 1174, ist zu haben:
- Gmeiner (Xav) institutiones juris
ecclesias=
tici ad principia juris nature & civitatis
me hodo ⟨sc⟩ientifica adernatæ & Germa=
niæ accomodatæ. 3 Tom editio tertia
acta & emendata. Accessit index rerum
erdino alphabetico. 8. maj. Græcii 792.
3 fl. 30 kr. - — — — — Epiteme historiæ ecclesiasticæ,
in usum prælectionum accademicum. 2
Tom. 8. maj. Græcii 787. 4 fl. - — — — — Schema encyclopediæ
theologi=
cae per terras austriae haereditarias theo=
logis prim⟨es⟩ explanandae.
8. maj. Graecii 786. 20 kr. - — — — — Theologia dogmatica in
syste=
ma redacta, 2 Tom. 8. maj Graecii
- 790. 2 fl. 30 kr.
- — — — — meine Gedanken über die
bischöf=
lichen ⟨Kon⟩sistorien überhaupt, und insbe=
sondere über die Ehestreitigkeiten, die in
denselben entschieden werden. gr8. Graz
782. 14 kr. - — — — — kurze Erinnerung wegen der
Or=
densgelübde. gr8. 782. 7 kr. - — — — — historisch=kritische Prüfung des
Porciunkula=Ablasses. gr8. Wien 781. 30 k. - — — — — Litterargeschichte des Ursprunges
und Fortganges der Philosophie, wie auch
aller philosophischen Sekten und Systeme.
2 Bde. gr8. Graz 788—89. 3. fl. 54 kr. - Julie Hargrabe, ein Original Lustspiel in
5 Aufzügen. von Alex. v. Schell. 8. Graz
792. 30 kr. - Krazer (J. A.) kurze und gründliche
Anlei=
tung zur Zeichnung und Verfertigung der
Sonnenuhren, für Liebhaber, Baumeister
und Lehrbegierige auf das deutlichste ver=
faßt, mit 6 Tafeln. 8. Graz 792. 36 kr. - Högen (J. Edler v.) Gedichte. 2 Bändchen
8. Leipz. 793. 30 kr. - Priester (der) wie man ihn wünschen mag
und wie er nicht alle Tage zu haben ist,
ein Quid pro quo für manche müssige
Stunde des Seelsorgers am Lande, von
A. E. — g. 3 Thle. 8. 793. 1 fl. 48 kr. - Sabba⟨k⟩o, ein historisch=politischer Vers⟨uch⟩
für den deutschen Bürger und Landmann.
8. 793. 30 kr.
Jn der Joseph Stahelschen Buchhandlung
in der Wollzeile Nr. 813 ist ganz neu
angekommen:
- C. Girtanner historische Nachrichten und
politische Betrachtungen über die franzö=
sische Revoluzion. 6ter Band. Berlin. 793.
Jn gr8. 1 fl. 45 kr., in. kl8.1fl. Von
diesem Werke in kl8. sind noch Exemplare
von allen 6 Bänden für 5 fl. 30kr zu haben. - Rosaliens Schreibtafel, zum tæglichen
Ge=
brauch ihrer Schwestern, für 1794. Ein
unterhaltendes Taschen Buch für Frauen=
zimmer. Jn farbigten Atlas gebunden,
mit Bleystift 1 fl. 30 kr. - Bouwinghausen=Taschenkalender für
Pfer=
deliebhaber, Reiter, Pferdezüchter und
Vorgesetzte großer Ma⟨r⟩ställe. Mit vielen
Kupfern. Taschenform. 2 fl. 15 kr. Das
nämliche Buch ohne Kalender 2 fl. - Revolutions Almanach, für 1794. 8. Göt=
tingen, brochirt. 2 fl.
Jnnhalt: 1) Die Gleichmacher. Schreiben
eines Genfer Republikaners an einen Genfer
Sansculotte: auch für die Sansculotten
ande=
rer Länder brauchbar. 2) Schreiben eines
reisenden Deutschen, daß die Neu Franken noch
die alten Franzosen sind. 3) Drey öffentliche
Reden über die jetzigen Zeitläufte, von drey
Biedermännern an drey verschiedenen Orten in
einem freyen Lande gehalten. 4) Geschichte
des Custineschen Einfalls in Deutschland, bis
zur Wiedereinnahme von Frankfurt, von einem
Augenzeugen. Am Schluße die Skizze einiger
Mitglieder des Mainzer Klubbs, und ein
Ver=
zeichniß der bey dieser Gelegenheit erschienen
Pamphlets. 5) Nachricht von einem
merkwür=
digen Briefe, der im Oktober 1792 in
Deutsch=
land zirkulirte. 6) Thomas Anello der Fischer,
oder die Revolution zu Neapel. 7) Ueber
deut=
schen Demokratengeist und deutsche Jakobiner.
Fragmente und Erfahrungen eines Reisenden.
8) Guillin Dümonter. Ein Blatt aus dem
Blutschulden=Register des neuen Frankreichs.
9) Ueber verschiedene Produkte der französischen
Revolution. Der Freyheitsbaum, die rothe
Mütze, und die Jakobiner, deren Porträts hier
aufgestellt werden. 10) Ueber die Revolution
vom 10. August 1792 und über Revolutionen
überhaupt: eine Lehre für Regenten. 11)
Miscellen, größtentheils aus der Geschichte der
gegenwärtigen Zeit. 12) Von der
merkwür=
digen Association in England, zur
Aufrecht=
haltung der Landesverfassung. 13) Nordhau=
sen: Epoche aus der alten Geschichte dieser
Reichsstadt. 14) Les extremes le touchent.
Gespräch zwischen einem Senator der deutschen
Gelehrten=Republik, und einem Dorfprediger.
15) Von der Handhabung der gesetzlichen
Ord=
nung, ein Zunftvortrag, an dem Meistertag
im Sommer 1793 gehalten in Zürich, von
Herrn Zunftmeister Heidegger. Erklärung der
Kupfer. a) Die braven, biedern Hessen bey
Custine’s Manifeste. b) Die Emigranten und
der deutsche Bauer. c) Patriotismus einiger
Handwerker, bey der Einnahme von Frankfurt.
d) Faustkampf des National=Convents zu Paris,
im Dezember 1792. e) Brandmal unsers
Jahr=
hunderts am 21. Jänner 1793. f) Edles
Be=
tragen des englischen Volkes im
Schauspiel=
hause, bey der Nachricht von Ludwig des VI.
Ermordung. g) Schöne That eines
französi=
schen Grenadiers. h) das Volk zu Rom. i)
Die Chevaux legers von Latour am 1. März
1793 bey Altenhoven. k) Die Jakobiner
Schwindelköpfe zu Worms müssen ihren
Frey=
heitsbaum selbst ausgraben. l) Dumourier
vergilt den Kommissairen des Nationalkonvents
gleiches mit gleichem. m) Marat stirbt des
Todes, den er für andere gepredigt hatte.
Diesen zwölf Kupfern sind noch beygefügt das
Portrait des Feldmarschall Prinzen von Koburg
und der Generale Custine und Dumourier.
Die Abbildungen der Guillottine, des
Frey=
heitsbaumes, der Piken, der Mainzer
Bela=
gerungs Aßignaten und Rothmünzen, und
end=
lich zwey Medaillen, welche auf den Tod
Lud=
wig des XVI. von Loos und Stierle verfertigt
sind. Auf dem Umschlag dieses Almanachs
sind die Bildnisse Marats und Orleans.
Baumwolle=Gespunst zu verkaufen.
Auf dem Neustift in der Langenkeller=Gasse
Nr. 81 beym goldenen Ritter im 2ten
Sto=
cke sind Maschinen Gespünste aller Sorten zu
bekommen.
Ankündigung.
Neue frische Blumenkiele, Blumen=und
an=
dere Gartensämereyen, so bey Johann
Pod=
lesny, Lust=und Ziergärtner, dann
Saa=
menhändler auf dem neuen Markte neben
den Kapuzinern, bey der englischen
Gärtne=
rin Nr. 1370, zu haben sind. Es wird
ge=
wiß jedermann angenehm seyn, seine
Woh=
nung im Winter in einen Blumengarten
ver=
wandelt zu sehen, zu diesem Entzwecke hat
er es sich angelegen seyn lassen, von allen
Gattungen der raresten bis zu den ordinairen
Blumenkielen zu versehen, und kann ein
verehrungswürdiges Publikum diese
Blumen=
kielen in die Blumengeschirre und Gläser
ein=und aufsetzen, wo noch überdieß bey ihm
von allen Gattungen Blumen und andern
Gartensämen um die billigsten Preise zu
ha=
ben sind, er verspricht sich daher einen
gnä=
digen Zuspruch, da er blos wünscht, ein
ver=
ehrungswürdiges Publikum mit der
Aecht=
heit seiner frischen Waaren überzeugen zu
können.
Kaufmannsgewölb zu verlassen.
Jn der Kärntnerstrasse Nr. 962 nächst
dem wilden Manne ist ein auf die Gasse
ge=
hendes sehr geräumiges Kaufmannsgewölb
sammt daran stossendem Vorhause und einem
mit einem Ofen zum heitzen versehenen
Zim=
mer, das zu einer bequemen Schreibstube
dienen kann, wie nicht minder grossem
Hand=
gewölbe, sammt den dazu gehörigen Kellern
und Boden auf künftigen Georgy 1794
ent=
weder mit oder ohne Kontrakt zu verlassen.
Die nähere Auskunft hiervon wird in eben
diesem Hause in dem von Heniksteinischen
Komptoir ertheilet.
Chirurgisches Gewerb sammt Haus zu
verkaufen.
Es ist in einer guten Gegend auf dem
Lan=
de eine Badersgerechtigkeit sammt Haus ꝛc.
zu verkaufen. Kauflustige können das
Nä=
here bey Herrn Resinger, Tobackstrafikanten
im Ei⟨t⟩grübel Nr. 545, in seinem Gewölbe
erfragen.
Nachricht.
Bey der Herrschaft Streberstorf, eine
hal=
be Stunde ausser den Donau=Brücken, zwi=
schen den beyden böhmischen und mährischen
Hauptstrassen gelegen, ist ein grosses, durch=
aus trockenes gemauertes Gebäude, welches
seiner bequemen Lage nach zu einem Waaren=
Woll=Getreide oder anderem Magazine sehr
gut gebrauchet werden kann, dann 2
Kör=
ner Stadeln täglich zu verlassen oder zu
ver=
kaufen Jngleichen wird in der dortigen
Schloßkapelle eine kleine Orgel, oder
soge=
nanntes Positiv, mit bleyenen Pfeifen und
4 Registern, käuflich hindangegeben. Wer
zu einem oder dem anderen Belieben trägt,
kann sich an den dortigen herrschaftlichen
Rendschreiber verwenden.
Wagen zu verkaufen.
Es ist ein in Brüssel verfertigter
Vis=
a=Viswagen mit vergoldeten eisenen
Fe=
dern und meßingenen Büchsen, mit blau
geblumten Plüsch gefüttert, weiß lakirt,
mit vergoldten Leisten und einer blauen
Bordur, welcher auch auf 6 Gläser zu richten
ist, um billigen Preis täglich zu verkaufen.
Liebhaber können das mehrere in der Stadt
in der Weihburggasse in dem Hause Nr.
946 im ersten Stocke erfahren.
Pferde und Wagen zu verkaufen.
Um einen billigen Preis sind zu verkaufen:
Erstens ein paar 5 jährige hellbraune
weis=
gebläßte Zugpferde, Stutten, welche von
besonders gutem Körperbaue, wie auch ein
paar ganz neue Kummetgeschirre mit weissen
Beschlägen nach der letzten Mode. Zweytens
ein kleines 4 jähriges Pferdchen von
ausser=
ordentlich schöner Gestalt, welches nebst dem,
daß es im reiten eben so brauchbar als ein
Grosses ist, noch verschiedene andere artige
Kunststücke macht. Drittens ein beynahe ganz
neues leichtes, aber doch sehr gut
gemachtes=
grünes Modeschwimmerl mit eisernen Axen
und Laternen. Sie stehen in der Herrengasse
im Pra⟨f⟩ikanischen Hause Nr. 18, wo auch
wegen des Preises des einen oder des andern
das Weitere zu erfragen ist.
Haus zu verkaufen.
Das in der Leopoldstadt in der grossen
Schiffgasse Nr. 38 liegende, noch bey gutem
Baue befindliche Haus, welches in 6
Woh=
nungen sammt einem Ziergarten bestehet, ist
täglich zu verkaufen. Die Kauflustigen
kön=
nen in der Taborstrasse Nr. 279 im ersten
Stock, dem weissen Hahne gegenüber, bey
Joseph Lederer das Nähere in Erfahrung
bringen.
Haus zu verkaufen.
Auf der Landstrassen in der Gartnergasse,
in einer nahen Vorstadt ist das Haus Nr. 310
täglich zu verkaufen. Kauflustige haben sich
des weitern auf der Landstrassen von den
Eli=
sabethinnerin hinüber Nr. 327 bey Hrn. Geiß=
ler, burgerl. Greißler, zu erkundigen.
Häuser zu verkaufen.
Es ist in einer angenehmen Lage zu Herrnals
täglich ein wohlgebautes Haus, bestehend im
ersten Stock aus 5 parquetirten, spaliert und
mit Trumeaux versehenen Zimmern; im 2ten
Stock aus 4 gemahlenen, und eingerichteten
Zimmern, dann zu ebner Erde in einem
spalier=
ten Zimmer, Billard Saale, und Wohnungen
für die Hausleute, dann Wagenschupfen, und
einem Stalle auf 6 Pferde, einen geräumigen
Keller, wie auch einem Obstgarten, Glashaus
und Forellenteuche gegen billige
Zahlungster=
mine täglich aus freyer Hand zu verkaufen,
auch werden selbst die Zahlungsfristen auf
mehrere Jahre unter annehmlichen Bedingnißen
hinausgesetzt, und wenn es einem Käufer
be=
lieben sollte, dieses Haus durch Bau zu
ver=
grössern, so werden demselben zu diesem Ende
auch einige tausend Gulden geliehen. Auch ist
in der Vorstadt Landstraß ein blos auf
Zinns=
erträgniß neugebautes Haus zu verkaufen, und
ist sich wegen ein so andern bey Hrn. Doktor
Fritz v. Rustenfeld im grossen Karmelitenhause
in der Salvalorgasse Nr. 456 zu erkundigen.
Licit. Weine.
Den 5. November nachmittag um 3 Uhr
wer=
den mit obrigkeitlicher Bewilligung ausser der
Mariahilferlinie beym Rössel Nr. 15 bey 300
Eimer Oesterreicher Gebirg=und Landweine
von verschiedenen Jahrgängen, sammt Faß
von 10 bis 30 eimerigen Gattungen licitando
verkauft.
Licit. Anzeige
Von Seite der k. k. ⟨octroyrten⟩ Kommerzial=
Leih=und Wechselbank in Wien werden den
4. November auf der Mehlgrube nachbenann=
te Hypotheken, deren Numern bereits in der
Wienerzeitung sind bekannt gemacht worden,
an den Meistbietenden licitando verkauft, wel=
che bestehen in hal⟨btu⟩chen, ganz, und
Halb=
seidenzeugen, Damast, Grosd⟨ekour⟩, Sammet,
Vienois, Tafe⟨l⟩, schwarzen Hosenzeugen, sei=
denen Mayländer, und G⟨eizet⟩tücheln, seide=
nen Bändern, in roher Orgen⟨zin⟩, Drama und
gefärbte Seide, Sommer=und
Winterman=
schetter, glatten und gestickten Musselin, auch
Leinwand, Batist, Barchet, Gradel, Kane
faß, Wallis, Kammertuch, Tischzeug, ver=
schiedene Baumwollzeuge, Filzhüte, Piket,
dann gallet=floret=und ledernen
Handschu=
hen, auch in Ganz=und Halbtüchern, Plüsch,
Damis und Schalons.
Licit. Effekten.
Den 6. November d. J. werden auf löbl.
Magistratsverordnung zu den gewöhnl. Stun=
den in der Leopoldstadt Nr. 224 bey der
weis=
sen Schwane auf der Schneckenstiege im 2ten
Stock rechts verschiedene
Verlassenschaftsprä=
tiosen und Effekten, nämlich 2 Rautenringe,
goldene Sack=und Stockuhren, silberne
Ta=
felleuchter, deto Bestecke, Schnallen und
Do=
sen, spanische Röhre mit goldenen und
elfen=
beinenen Knöpfen, ein Kastel mit
verschiede=
nen Naturalien, tüch=und seidene
Mannsklei=
der, verschiedene glatte und bordirte Westen,
schöne Mannshemder, Servieter, Tisch=und
Leintücher, seidene und zwirnene Strümpfe,
hart und weiche Schubladkästen, deto Tische,
1 Rohrsoffa mit seidengradlenen Pölstern und
6 deto Sesseln nach der neuesten Art, 1
el=
fenbeinenes Cruzifix ein Kunststück, 1
Maria=
bild von einem berühmten Meister, und
ver=
schiedene andere Bilder, 1 vollständiger
por=
zelainener Tafelservis, und deto Kaffeegeschirr,
Bettstätte und Bettgewand, eine ganz neue
Wäschrolle, Kupfer=und Meßinggeschirr, und
mehr andere Geräthschaften licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Mit Bewilligung einer löbl. ni. öst. Regie=
rung werden den 6. November und folgende
Tage in der Stadt in der Dorotheergasse im
Brennerischen Haus Nr. 1145 etwas Schmuck,
Silber und Gallanterien, gold=und silberne
Sackuhren, dann broschirt=atlas
grosdekour=
tafet=ba⟨r⟩af=zitz=und kottunene Frauenkleider,
Niederländer=und Brüßlerspitze, wie auch
Frauenmäntel, Schlufpelze, und andern
Frauen=
putz, gestickt bordirt=und glattüchene
Manns=
kleider, Leib=Tafel=und Hauswäsch, etwas
Porzelain, 2 Violine in Futteral von guten
Meistern, Pendiluhren in vergoldten Kästen,
Spiegel, ein Divan, Soffen, sammt Sessel,
Schublad=und andere Kästen, Tische, etwas
Kupfer, Zinn und andere Geräthschaften, zu
den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstun=
den licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß den 6. und 20. No=
vember, dann den 4. Dezember d. J. in der
Wallfischgasse nächst dem Kärntnerthor zum
Wallfisch Nr. 1030 im ersten Stock auf der
Stiege rechterhand verschiedene Kleidungs=und
Einrichtungstücke versteigerungsweis an den
Meistbietenden verkauft, und falls selbe
we=
der bey dem ersten noch zweyten Termin um
den Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnten, dieselben auch
un=
ter dem Schätzungsbetrage bey der dritten Frist
hindangegeben werden würden.
Licit. Bücher.
Den 7. November d. J. und folgende
Ta=
ge wird in der Himmelpfortgasse im grossen
Meuslischen Haus Nr. 1356 von dem k. k.
Münzamte gerade herüber zu ebener Erde in
dasiger Buchdruckerey eine ansehnliche
Samm=
lung sehr brauchbarer Bücher aus allen
Thei=
len der Wissenschaften und verschiedenen
Spra=
chen den Meistbietenden gegen gleich baare
Be=
zahlung hindangegeben werden; der gedruckte
Catalog ist zu allen Stunden entweder in
ob=
beschriebener Buchdruckerey in der
Himmel=
pfortgasse, oder aber bey Ludwig
Mausber=
ger, k. k. priv. Buchdrucker in seinem
Anmel=
dungsgewölbe in der Seitzergasse rückwärts der
k. k. Kriegskanzley, neben der k. k. Oberpo=
lizeydirektion Nr. 232 unentgeltlich zu
bekom=
men. Die Bücher werden in der nämlichen
Ordnung, wie sie im Cataloge gedruckt sind,
um äusserst wohlfeile Preise ausgerufen, und
sodann der Konkurenz und Versteigerung der
Käufer selbst gänzlich überlassen werden.
Licit. Bauplätze.
Von dem Grundbuch des Stifts Schotten
wird hiemit bekannt gemacht: es habe die Frau
Freyin von Gilleis, gebohrne Gräfin v. Spind=
ler, um die nochmalige öffentliche Feilbietung
ihrer auf dem Neubau befindlichen vormals
gräfl. Andlerischen Gebäude und Garten, wel=
che nach einem von der löbl. k. k. ni. öst. Re=
gierung ratificirten Plan auf 27 Bauplätze
ab=
getheilt werden, gebetten; da nun in dieser
öffentlichen Feilbietung der 8. und 9. Novemb.
d. J. mit dem weiters nöthigen Anhange,
daß alle Bauplätze ohne Unterschied, selbe
mö=
gen vorne am Neubau, in der Mitte des
Gar=
tens, oder rückwärts liegen, und ohne
Rück=
sicht ob deren wenige, oder viele an Mann
gebracht werden, feilgeboten, und den Meist=.
bietenden hindangegeben werden, bestimmet
worden; so belieben alle Kauflustige an
ob=
besagten Tagen zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden am Neubau im
sogenann=
ten Andlerischen Herrschaftshause zu erscheinen.
Licit. Bücher.
Den 11. November und folgende Tage wird
in der Schulerstrasse im Neubergerhof eine
Sammlung brauchbarer Bücher, worunter
vie=
le anatomische, medizinische und chirurgische
befindlich sind, den Meistbietenden gegen
baa=
re Bezahlung verkauft werden. Das
Verzeich=
niß davon ist für die Herren Bücherliebhaber
unentgeltlich in der Binzischen Buchhandlung
auf dem Stephansfreidhof zu bekommen.
Licit. Strohmayerische Buchhandlung.
Vom Magistrat der königl. Freystadt Pest
wird hiemit kund gemacht: daß auf die Bitte
einiger allhier gerichtlich vorgemerkten
Gläu=
biger des verstorbenen Jgnaz Anton
Stroh=
mayer, gewest hiesig burgl. Buchhändlers, die
von selben innen gehabte Buchhandlung, sammt
Buchhandlungsrecht den 14. November d. J.
und folgende Tage den Meistbietenden
hindan=
gegeben wird; wer demnach erwähnte
Buch=
handlung sammt dem Rechte käuflich an sich
zu bringen gedenket, kann sich an bestimmten
Termin und den darauf folgenden Tagen in
dem sich im Köpfischen Hause befindlichen
Buch=
laden einfinden.
Licit. Effekten.
Den 7. November werden mit hoher
Re=
gierungsbewilligung in der Stadt auf dem
Salzgrieß Nr. 435 beym weissen Löwen im
2ten Stock verschiedene Fahrnisse, als eine
goldene Tabakdose, eine deto von Jaspis mit
Gold gefaßt, und mehr andere Dosen, gold=
und spinspeckene Sackuhren, verschiedene
sil=
berne Bestecke, sammt deto Löffeln, und mehr
anderes Silber, broschirt=atlaß=und
tafete=
ne Frauenkleider, verschiedene Reste Spitz,
tüchene Mannskleider, derley Pelzfrack, Wild=
schur, eine Pendiluhr so 8 Tage geht, und
mehrere Stockuhren, Bilder, Kupferstiche mit
Gläser, Spiegel, Soffa, Sessel, hartfour=
nirte Komod=Roll=und Aufsatzkästen, derley
Spiel=und andere Tische, eine Flüg, Bett=
stätte, sammt Bettgewand, Zinn, Kupfer,
und mehrere Geräthschaften zu den gewöhn=
lichen Vor=und Nachmittagstunden
licitan=
do verkauft.
Licit. Effekten und Weine.
Mit Bewilligung einer löbl. k. k. ni. öst.
Regierung werden den 11. dies und
folgen=
de Tage am Neubau an der
Mariahilferstras=
se Nr. 94 beym schwarzen Ochsen von weissen
Kreuz herüber zu ebener Erde in
Oelererge=
wölb verschiedene Rautenringe, derley
Ohr=
gehänge, goldene Sackuhren und Dosen, Gra=
naten, 12 Paar silberne Messer, Gabel und
Löffel in Futteral, derley Vorleglöffel und
an=
deres Silber, broschirt=tafet und ⟨balafine⟩
Frauenkleider, derley schöne Frauenpelze, ein
schwarz grosdekournes Frauenkleid, ordinare
Hauskleider, übertragene Niederländer=und
andere Spitze, Halstüchel mit derley Spitzen,
Leib=und Hauswäsch, damastene und andere
Tischzeuge, Porzelain, Stöckel=und
Häng=
uhren, harte Schreib=Schublad=und
Häng=
kästen, derley Tische, Soffen, Sessel, Spie=
gel, gemalene und gefaßte Bilder, harte
Bett=
stätte mit mehreren Bettgewand, Zinn=und
Kuchelgeschirr, dann mehr derley Fahrnisse;
die Weine von besten Gebirgen in mitteren
und kleinen Gebinden, sammt Fässern, dann
leeren Fässern, nachmittag den 11. um 3 Uhr
gegen baare Bezahlung licitando verkauft.
Licit. Holz.
Die k. k. Herrschaft Tulln wird das in
ih=
rem eigenthümlichen Frauenwalde nächst
Ka=
zelstorf befindliche Brennholz, welches in 33
1/2 Klafter buchenen Scheiter 18 1/2 Klafter,
derley Brügel, und endlich 20 Klafter eben
solchen Bürdeln bestehet, den 12. November
d. J. früh um 9 Uhr durch öffentliche
Stei=
gerung den Meistbietenden gegen gleich
baa=
re Bezahlung überlassen. Die Kauflustige
ha=
ben an den bestimmten Tag und Stund in dem
Frauenwald beym Holzschlag zu erscheinen.
Licit. Mayereynutzung in Bestand.
Von der fürstl. Aloys Lichtensteinischen
Herrschaft Feldsberg wird hiemit bekannt
gemacht: Daß die daselbstige Mayereynützung
vom 1. Jänner 1794 auf 1 oder mehrere
Jahre durch öffentliche Versteigerung dem
Meistbietenden in Bestand verlassen werden
wird. Da nun zu dieser Lizitation der 18.
Nov. 1793 bestimmt ist, so haben sich
Pacht=
lustige an diesem Tage in der Feldsberger
Amtskanzley früh um 9 Uhr anzumelden,
wo sodann mit ihnen falva Ratificatione
ge=
schlossen werden wird.
Licit. Wirthshaus in Bestand.
Die gräfl. Hardeggische Herrschaft Kadolz
im V. U. M. B. macht hiemit bekannt:
daß selbe die in dem Dorfe Hadres besitzende
Wirthshausgerechtigkeit samt Wohnung und
Ackergründen auf drey nacheinander folgende
Jahre, nämlich vom 1. Jänner 1794 bis
1797 in Pachtung zu geben Willens sey,
und zu dieser steigerungsweisen Hindangebung
den 23. November früh um 9 Uhr in der
Kadolzer Amtskanzley mit dem Beysatze
be=
stimmet habe, daß die Kauflustigen die
Pach=
tungsbedingnisse daselbst vernehmen werden.
Licit. Wirthschaftspferde und Heustadel.
Von der k. k. Herrschaft Tulln wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß die zwey
herrschaft=
lichen Wirthschaftspferde, sammt Geschirr, 1
Wirthschaftswagen, 1 Pflug und 1 Egge,
durch öffentliche Licitation den Meistbietenden
gegen gleich baare Bezahlung den 25. Novem=
ber d. J. früh um 9 Uhr werden verkauft
wer=
den; unter einem aber wird erinnert, daß eben
diesen Tag früh um 10 Uhr die
herrschaftli=
che aus Holz bestehende Heuschupfe, oder
so=
genannte Heustadel in der Frauenaue den
Meist=
bietenden käuflich überlassen werde. Die
Kauf=
lustige von beyden zu veräussernden
Gegenstän=
den haben obigen Tag und Stund sich in dem
Hofrichteramte der k. k. Herrschaft Tulln zu
melden.
Licit. Bartmanisches Haus u. Bäckengewerb.
Von dem Ortsgericht der freyherrlich
Gude=
nusischen Herrschaft Waidhofen an der Theya
V. O. M. B. wird hiemit kund gemacht: Es
sey auf Anlangen des Mathias Steiner von
Klein Zwetl, unter Vertrettung Hrn. Landes=
advokaten Marquart, wider den Mathias
Bart=
mann, Unterthan in Markt Theya, die
Feilbie=
tung der gegentheilig zu Theya liegenden auf
1700 fl. gerichtlich geschätzten Behausung Nr.
6, samt dazugehörigen Hausgründen, und
Bäckengewerb gewilliget, und hierzu 3
Ter=
mine, nemlich für den ersten der 29. Novem=
ber, für den zweyten der 31. Dezember d. J.
und für den dritten der 31. Jänner 1794 mit
dem Beysatz bestimmet worden, daß, wenn
ge=
dachtes Haus bey dem ersten und zweyten
Ter=
min nicht um die Schätzung oder darüber an
Mann gebracht werden könne, solches bey dem
dritten auch unter der Schätzung
hindangege=
den werden würde. Die Käufer haben
dem=
nach an den abbestimmten Tägen früh um 9
Uhr bey der Kanzley dieser Herrschaft zu
er=
scheinen.
Licit. Anzeige.
Von dem k. k. Versatzamte wird hiemit
be=
kannt gemacht: womit die alda im Monat
Aug. 1792 versetzte, und bis anher unberichtigt
gelassene Pfänder, um sogewisser bis den 18.
Novemb. 1793 berichtiget, und in Sicherheit
gestellet werden mögen, als im widrigen
der=
ley Pfänder als verlassen angesehen, und in
den folgenden Tägen, als den 19. und 20.
die Mobilien, und den 26. und 27. die
Prä=
tiosenpfänder durch öffentliche Versteigerung
den Meistbietenden käuflich überlassen werden.
Convoc. Bauerscher Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es haben über Absterben des am
Alsterbach Nr. 212 ab intestato verstorbenen
Peter Bauer, eines schutzverwandten
We=
bers, dessen allenfällige Gläubiger sowohl,
als auch jene, welche aus dem
Erbrech=
te Ansprüche an dieser Verlassenschaft zu
ma=
chen gedenken, den 12. Novemb. d. J. früh
um 9 Uhr vor diesem Magistrate sogewiß zu
erscheinen, ihre Rechte und Forderungen
an=
zumelden und zu liquidiren, widrigens diese
Verlassenschaft ohne weitern abgehandelt, und
den sich gesetzmäßig ausweisenden Erben
einge=
antwortet werden würde.
Convoc. Tomasinischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey über Absterben des Herrn Augustin
Tomasini, gewesten Pfarrers, auf Anlangen
des aufgestellten Verlassenschafts=Kurators,
Hrn. Dr. Pedroßi, um mit dieser
Verlassen=
schafts=Abhandlung sicher vorgehen zu können,
in die Einberufung der Gläubiger und Erben
gewilliget worden. Es haben daher all jene,
die an dieser Verlassenschaft entweder aus dem
Erbrechte, als Gläubiger, oder aus was
im=
mer für einem Rechtsgrunde Ansprüche zu
ha=
ben vermeinen, den 21. Novemb. d. J. früh um
9 Uhr vor dem Magistrate sogewiß zu
erschei=
nen, und ihr Recht gehörig darzuthun, wi=
drigens die Verlassenschaft ohne weiters
abge=
handelt, und den sich gesätzmäßig
ausweisen=
den Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. derjenigen, so bey Jos. Brechter
Pfänder versetzt haben.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien, wird anmit bekannt
ge=
macht: Es sey über Ab⟨ster⟩ben des Joseph
Brechter, eines Farbenreibers, auf Anlangen
Hrn. Dr. Purischer, Mandat. & curat. nom.
um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung
si=
cher vorgehen zu können, für nöthig befunden
worden, alldiejenige einzuberufen, die bey den
verstorbenen Joseph Brechter einige Pfänder
versetzet haben. Da nun hierzu der 26. No=
vember d. J. bestimmt worden ist, als haben
all jene Personen zu Auslösung ihrer versetzten
Sachen in der Zwischenzeit sich bey den
groß=
jährigen Joseph Brechterischen Erben, Namens
Theresia, und Anna Brechterin, auf der Wien
Nr. 117, welche die Sachen in Händen haben,
sich alsogewiß zu melden, und selbe gegen
Li=
quidirung und Berichtigung des schuldigen
Pfandschillings und des Jnteresse, auszulösen,
widrigens dieselben nach Verlauf dieser Frist
ohne weiteren gerichtlich verkaufet, und sonach
das weitere vorgekehret werden würde.
Convoc. Diwaldischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es haben alle jene, welche als
Gläu=
biger oder sonst einem Erbrechte eine
Forde=
rung an die Verlassenschaft des k. k. Universi
tätsagentens und Kanzelistens, Hrn Franz
Xa=
ver Diwald, zu stellen haben, den 6. Dezemb. d.
J. früh um 9 Uhr alsogewiß hierorts zu
erschei=
nen, und ihre Forderung anzumelden, als
widrigens die diesfällige Abhandlung
gepflo=
gen, und die Verlassenschaft ohne weiters
den sich legitimirenden Erben eingeantwortet
werden würde.
Convoc. Spatzischer Gläubiger.
Von der Amtskanzley der gräfl. Köllowra=
tischen Herrschaft Wetzdorf wird anmit zu
wis=
sen gemacht: es sey nach Absterben Simon
Spatz, dortseitig behausten Unterthans zu
Groß=
wetzdorf, um mit der
Verlassenschaftsabhand=
lung sicher vorgehen zu können, nöthig
be=
funden eine Convocation sämmtlicher
Gläubi=
ger zu veranlassen mit der Erinnerung, daß
jeder, welcher unter was immer für einem
An=
spruche an besagter Verlassenschaft etwas zu
fordern hat, seine Forderung bis zum 6. De=
zember d. J. um so sicherer bey hiesiger
Amts=
kanzley zu melden, und zu liquidiren habe,
als ansonst nach ausgelaufenen obigen
Termi=
ne die Abhandlung ohne weitern gepflogen
werden, und die Einantwortung des nach
Ab=
zug der Schulden übrig bleibenden
Vermö=
gens an die betreffende Theilnahme erfolgen
würde.
Convoc. Nonischer Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit kund gemacht:
Es sey über Absterben des Florian Non, fürst=
lich Clarischen Sekretars, für nöthig befunden
worden, um mit diesfälliger
Verlassenschafts=
abhandung sicher vorgehen zu können, alle
diejenige vorzuladen, welche an dieser
Verlas=
senschaft entweder aus dem Erbrecht oder als
Gläubiger Ansprüche und Forderungen zu
ma=
chen gedenken. Die auf solche Art sich
berech=
tiget findende Personen haben den 9. Decem.
d. J. vormittag um 9 Uhr entweder selbst
per=
sönlich, oder durch hinlänglich
Bevollmächtig=
te vor diesem Magistrate alsogewiß zu
erschei=
nen, und ihre Sprüche und Anforderungen
rechtsbeständig darzuthun, widrigens nach
Ver=
lauf dieser Zeitfrist die Abhandlung ohne
wei=
tern gepflogen, und was Rechtens ist
vorge=
kehret werden würde.
Convoc. Khevenhüllerischer Gläubiger.
Von dem k. k. n. ö. Landrechte wird hiemit
kund gemacht: Es habe die Frau Josepha
Gräfin v. Breuner, gebohrne Gräfin v. Khe=
venhüller, als Testaterbin ihrer Frau Mutter,
weil Josepha Gräfin v. Khevenhüller, gebohr=
nen Gräfin v. Starhemberg, um Einberufung
all jener hierorts angelangt, welche angesagt
weil. ihrer Frau Mutter Verlassenschaft einige
Ansprüche zu haben vermeinen. Da nun zur
ordentlichen Abhandlungspflege, und
Verthei=
lung dieser Verlassenschaft in ⟨soth⟩anes
Ansu=
chen gewilliget worden ist; So werden alle
die=
jenigen, welche entweder ein Erbrecht oder
sonstige Ansprüche an gesagte Verlassenschaft
stellen zu können glauben, den 11. December
d. J. früh um 9 Uhr vor diesem k. k. n. ö.
Landrechte entweder persönlich, oder durch
ge=
nügsam Bevollmächtigte ihre vermeintlichen
Rechte, und Ansprüche sogewiß beyzubringen
haben, wie im widrigen mit der Abhandlung
und Vertheilung der Verlassenschaft ohne
wei=
ters vorgegangen werden würde.
Convoc. Kleinischer Gläubiger.
Von dem k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Ens dann in den
Vorlan=
den aufgestellten Jud. Del. Mil. Mixt. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey über
Abster=
ben der Dorothea Kleinin, Verpflegsverwal=
ters Wittwe, auf Anlangen des zur
Richtig=
stellung sothaner Verlassenschaft von dem
Uni=
versalerben aufgestellten Curators, Kriegsa=
genten Anton Dembscher, zur
Ausfindigma=
chung des vorhandenen æris alieni eine
pe=
remptorie clausulirte Convocations=Tagsa=
tzung auf den 9. Jänner 1794 früh um 9 Uhr
in dem hofkriegsräthlichen Gebäude am Hof
im 3ten Stock befindlichen Kanzley dieses k. k.
Jud. Del. Mil. Mixt. zu erscheinen, zur ersten,
zweyten, dritten, und allendlichen Frist bestimmt
worden. Es werden daher all und jene, so an
der mehrgehörten Verlassenschaft sub
quocun=
que titulo einige Sprüche und Forderungen
haben, oder zu haben vermeinen, an
obge=
dachten Tag, Stund und Ort, entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam
Bevollmäch=
tigte alsogewiß zu erscheinen, ihre habende
Sprüche und Forderungen anzumelden, sohin
selbe mit Beybringung der behörigen
Doku=
menten rechtens zu liquidiren haben, als im
widrigen die Abhandlung der mehrgedachten
Verlassenschaft mit den anwesenden
Jnteressen=
ten vorgenommen, nach vorhandenen
Umstän=
den und Befund der Sache entweder den
Kre=
ditoren addiziret, oder den Erben cum onere
& ⟨c⟩ommodo eingeantwortet, im ersten Fall auch
den Ausbleibenden das ewige Stillschweigen
auferlegt werden soll. Wien den 28. Sept. 1793.
Convoc. gräfl. Podstazkyscher Gläubiger.
Von des k. k. im Erzherzogthume Oesterreich
ob und unter der Ens, dann zu den
Vorlan=
den aufgestellten Jud. Del. Mil. Mixt. wegen
wird hiemit all und jeden, so an weil. des am
27. abhin allhier testato verstorbenen Herrn
Joseph Grafen Podstazky=Lichtenstein, k. k.
Kämmerers, Generalfeldwachtmeisters, und
Elisabeth Ordensritters, zurückgebliebener
Ver=
lassenschaft einige Sprüche und Forderungen zu
haben vermeinen, kund gemacht: Es sey über
dessen Absterben auf Anlangen des durch die
im Testament eingesetzten Erben zur
Richtig=
stellung dieser Verlassenschaft ernannten
Ad=
vokaten, Edlen v. Bach, zur Ausfindigmachung
des vorhandenen aeris alieni eine peremtorie
clausulirte Convocationstagsatzung auf den 18.
Jäner 1794 früh um 9 Uhr in das im
hof=
kriegsräthlichen Gebäude am Hofe im dritten
Stocke befindlichen Kanzley dieses k. k. Jud.
Del. Mil. Mixt. bestimmet worden. Es
wer=
den daher all und jede, so an des oberwähnten
Herrn Grafen v Podstazky Lichtenstein
Ver=
lassenschaft sub quocunque titulo einige
Sprü=
che und oder Forderungen haben, oder zu
ha=
ben vermeinen, an obgedachten Tag, Stund
und Ort, entweder selbst persönlich, oder durch
genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu erschei
nen, ihre Forderungen anzumelden, sohin
sel=
be mit Beybringung der gehörigen
Dokumen=
ten rechtens zu liquidiren haben, als im widri=
gen die Abhandlung der mehrerwähnten
Ver=
lassenschaft mit den anwesenden Jnteressenten
vorgenommen, und nach vorhandenen
Umstän=
den abgethan, den Ausbleibenden aber das
ewige Stillschweigen auferlegt werden soll.
Wien den 18. Oktober 1793.
Citat. Joseph Buxbaum.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien, wird dem Joseph
Bux=
baum, einem Bäckerjungen, seinen Erben oder
Ceßionarien hiemit bekannt gemacht: Es habe
Herr Karl v. Herlein, k. k. Hofagent, als
Bevollmächtigter der Alexia Pfisterin, Exnonne
aus dem Stifte zu Tulln, und derzeit zu Krems
befindlich, angebracht, daß für diesen Joseph
Buxbaum ein von seinem verstorbenen Bruder
Mathias Buxbaum, gewesenen Bäckermeister
in der Schleifmühle allhier, vermachtes Legat
pr 200 fl., so samt Jnteressen nach und nach
auf 407 fl. angewachsen ist, bey dem
diesseiti=
gen Depositenamte aufbewahret liege, und daß
derselbe seit dem Jahre 1760 abwesend, und
nicht mehr zum Vorschein gekommen, folglich
die gewöhnliche Verjährungzeit verflossen sey,
und daher um die Ausfertigung dieses Ediktes
angesuchet. Es wird daher der Joseph
Bux=
baum, dessen Erben oder Ceßionarien vor
die=
sem Magistrat binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen sogewiß zu erscheinen, widrigens
der=
selbe ohne weitern für Tod erkläret, und das
obige auf 407 fl. sich belaufende Vermögen der
gedachten Alexia Pfisterin als substituirten
Erbin desselben ohne weitern erfolget werden
würde. Wien den 10. Oktober 1793.
Amort. Obligazion.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es habe Maria Anna, und Magdalena
Reichin um Ausfertigung der
Amortisations=
edikte in Betref einer in Verlust gerathenen
auf derselben Namen lautenden k. k. Staats=
schuldenkasse Obligation dd. 24. Februar 1778
sub Nr. 5922 à 3 1/2 pr. Ct. pr 100 fl. ge=
beten. Es haben daher all jene, so an dieser
k. k. Staatsschuldenkasse Obligation was
im=
mer für Ansprüche zu machen vermeinen, sich
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen vor
diesem Magistrat sogewiß zu legitimiren, wi=
drigens nach Verlauf dieser Zeitfrist gedachte
Obligation für null, und nichtig erkläret, und
den Eigenthümer eine neue ausgefertiget
wer=
den würde. Wien den 30. September 1793.
Licit. Kienastisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey wiederholt auf Anlangen des
Michael Wohlschack, und Josepha dessen
Ehe=
wirthin, wider den Andre Kienast. burgerl.
Webermeister, in die Feilbietung des
gegen=
theiligen, zu Margarethen befindlich, und auf
8050 fl. geschätzten Hauses Nr. 82 bewilliget
worden. Da nun hiezu der 11. November
d. J. mit dem Beysatze bestimmt worden ist,
daß wenn sothanes Haus um den
Schätzungs=
werth, oder höher an den Mann nicht
ge=
bracht werden könnte, selbe auch unter der
Schätzung hindangegeben werden würde; als
haben all jene, so dieses Haus an sich zu
brin=
gen gedenken, auch die vorgemerkten
dies=
fälligen Satzgläubiger, den lediglich
mitzulici=
tiren bevorstehet, an obbesagten Tag früh um
10 Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Steinbruch.
Von der fürstl. Liechtensteinischen Herrschaft
Judenau im V. O. W. W. wird hiemit kund
gemacht: daß der dieser Herrschaft angehörige
zu Hadersfeld im Gebürge zwischen
Klosterneu=
burg und Greifenstein befindliche, zu allen
Steinmetzarbeiten geeignete Steinbruch von
welchen besonders an Schleifsteinen für
Fabri=
ken nahmhafte Ausfuhren bisher gemacht
wor=
den, durch Versteigerung an den
Meistbieten=
den vom 1. Dezember 1793 auf 3 Jahre in
Bestand überlassen werden wird. Die
Pacht=
lustigen mögen sich daher den 23. November
d. J. vormittag um 10 Uhr in hiesiger
Amts=
kanzley, woselbst auch vorläufig die
Bestands=
bedingniße zu erfahren sind, bey dieser
Ver=
steigerung einfinden.
Licit. Haus samt Schankrecht.
Von dem Ortsgericht der Stifts Herrschaft
Lilienfeld, wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey für nöthig befunden worden, die dem Joseph
Wieland, Burger im Markt Wilhelmspurg,
angehörige Behausung, samt dem hierauf
be=
rechtigten Schankrechte öffentlich auszufeilen,
und zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine,
und zwar für den ersten der 28. November,
für den zweyten der 30. Dezember d. J., und
für den dritten der 21. Jänner 1794 mit dem
Beysatz bestimmet worden, daß falls diese
Be=
hausung bey dem ersten und zweyten Termin
nicht um den Schätzungswerth angebracht
würde, solche bey dem dritten auch unter der
Schätzung hindangegeben würde; als haben sich
jene, die diese Behausung gegen gleich baare
Bezahlung an sich zu bringen gedenken, an
obigen Tägen jedesmal vormittag um 9 Uhr in
besagter Behausung zu Wilhelmspurg gehörig
einzufinden, wo übrigens aber die hierauf
haf=
tende Lasten täglich hierorts eingesehen werden
können.
Licit. Settisches Haus.
Von Superintendenten, und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey über ein von dem löbl.
Magistrat der k. k. Haupt=und Residenzstadt
Wien anher erlassenes Ersuchschreiben in die
Feilbiethung der in die Theresia Settische
Ver=
lassenschaft gehörigen zu Penzing liegenden auf
5600 fl. geschätzten Behausung Nr. 11
gewil=
ligt worden. Da nun hiezu der 18. No=
vember d. J. angeordnet worden; als haben
jene, welche gedachte Behausung Nr. 11 zu
Penzing, so nebst der vortheilhaftesten Gegend
aus den besten Materialien mit einem
Ziegel=
dach gebauet, mit vielen Gewölbern versehen,
mit 2 steinernen Stiegen zum Aufgang, 2
Keller, 5 Zimmer, 3 Kammer, 2 Stallungen,
eine Wagenschupfe, und eine Holzlage, nebst
einen schönen Obst=und Kuchelgarten zu ebener
Erde; dann 12 Zimmer, ein Saal, 2
Kam=
mer, ein Alkoven im ersten Stock, dann in
ein Schüttboden bestehet, jedoch mit Vorbehalt
der obergerhablichen Ratificirung, und gegen
nach Erolg derselben sogleich leistend baarer
Bezahlung zu kaufen gesonnen sind, an
vor=
bestimmten Tag vormitag um 11 Uhr im
Burgerspitals in Wien Grundbuch zu erscheinen.
Licit. Originalzeßion.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Jakob
Kirch=
mayer, burgl. Handelsmann, unter
Vertret=
tung Hrn. Dokt. Freyhrn. v. Heinke, wider
den Leopold Tauchner, wegen schuldigen 3600
in eine nochmalige Feilbietung der pro
hy=
potheca übergeben, und gehörig
intabulir=
ten gräfl. Waldsteinischen Originalzeßion pr.
5689 fl. gewilliget worden. Da nun hiezu
der 14. November d. J. bestimmt worden ist,
als haben all jene, so gedachte Originalzeßion
an sich zu bringen gedenken, an den
obbestimm=
ten Termin früh um 9 Uhr vor dem
Magi=
strate zu erscheinen.
Licit. Neumannisches Haus.
Mit obrigkeitlicher Bewilligung wird
Jo=
hann Neumann sein Haus Nr. 30 in der Stadt
Retz, sammt dem dabey befindlichen
Binder=
gewerbe durch öffentliche Feilbietung verkau=
fen; das Haus ist von guten Materialien, hat
zu ebener Erde ein grosses Vorhaus und
Werk=
stätte, ein gewölbtes Preßhaus, ein Gewölb,
Waschkuchel, Kammer und Pferdstall; oben
befinden sich ein gewölbtes Vorhaus, 3
Zim=
mer, Kuchel, und Schüttkasten, ferner ist bey
diesem Hause ein gewölbter Keller auf 800
Eimer; da nun hiezu der 22. Novemb. d. J.
bestimmt worden ist, so haben die
Kauflusti=
ge an diesem Tage vor dem Magistrate zu Retz
zu erscheinen. Nebst dem aber können sich
je=
ne, welche dieses Haus ohne Versteigerung an
sich zu bringen denken, täglich bey dem
Haus=
eigenthümer, Johann Neumann, welcher als
Kellermeister zu Dürnholz wohnhaft ist, melden.
Licit. Haus.
Von dem Justizamt der Fürst ⟨K⟩loys
Lich=
tensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß, nachdem bey der
auf Anlangen der Kirchenväter im Lichtenthal,
wider den Anton Bartlitsch, zum ersten
Ter=
min fürgewesten Licitationstagsatzung der
ge=
gentheiligen auf 2300 fl. gerichtlich
geschätz=
ten Behausung zum Küßdenpfenning allhier
keine Käufer sich gemeldet haben, zu dessen
weiterer Versteigerung für den zweyten
Ter=
min der 25. November, und für den dritten
Termin der 24. Dezember d. J. mit dem
Bey=
satze bestimmt worden sey, daß dieses Haus,
wenn solches bey diesem zweyten Termin um
den Schätzungswerth, oder darüber nicht an
Mann gebracht werden sollte, bey dem dritten
Termin auch unter der Schätzung
hindange=
geben werden würde. Die Kauflustige haben
demnach an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr
in allhiesiger Amtskanzley zu erscheinen.
Licit. Schablische Weingärten.
Von dem Magistrat des k. k. l. f. Markts
Gumpoldskirchen wird hiemit bekannt gemacht:
es sey auf Anlangen des Johann Freisinger,
als gerichtlich aufgestellt Andre Schablischen
Konkursmasseverwalters, in die öffentliche
Feil=
bietung der in die Andre Schablische
Kon=
kursmasse gehörig nachstehenden Weingärten,
als 5 Pf. in Acker genannt, nach der
Schä=
tzung pr. 50 fl. einen deto in Hausberg nach
der deto pr. 60 fl. einen deto in Kröftacker
nach der deto pr. 40 fl. einen deto in
Tager=
steiner nach der deto pr. 100 fl. dann 34
Ei=
mer diesjährigen Wein, gewilliget worden;
da nun hiezu 2 Termine, und zwar der erste
auf den 23. November, der zweyte aber auf
den 21. Dezember d. J. früh um 9 Uhr, und
nachmittag um 2 Uhr, und zwar letzterer mit
dem Anhange bestimmt worden, daß, falls
bey der gedacht zweyten Feilbietung genannte
Weingärten, sammt obberührten Wein weder
über noch um den Schätzungswerth an Mann
gebracht werden könnten, solche bis nach
be=
schehener Claßificirung und ausgetragenen
Vor=
rechten beybehalten, und sohin nach Vorschrift
der allg. Konkursordnung vorgegangen werden
würde. Kauflustige haben daher an
obberühr=
ten Tägen und Stunden allhier auf der k. k.
Schranne zu erscheinen.
Licit. Preglerisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Da auf Anlangen des Hrn. Joseph
Habermann, Phil. & Med. Do. in die
Feilbietung des der Christina Preglerin
ge=
hörigen, im Judengässel liegenden, und auf
5600 fl. geschätzten Hauses Nr. 490, zum
Hirschen genannt, gewilliget worden, und
der erste und zweyte Termin fruchtlos
ver=
strichen, für den dritten aber der 25. Nov.
mit dem Beysatze bestimmet worden ist, daß
so=
thanes Haus bey diesem dritten Termine
auch unter der Schätzung hindangegeben
wer=
würde; als haben die Kauflustige, wie auch
die diesfälligen Satzgläubiger, denen
ledig=
lich mitzulizitiren bevorstehet, an dem
obbe=
stimmten Tage vormittag um 9 Uhr bey dem
Magistrate zu erscheinen.
Licit. Kleinhäusel.
Von der k. k. Herrschaft Laxenburg wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey auf
An=
langen des Hrn. Doktor Schmidlin, als
Ferdinand Binderischen Massevertreter, von
dem löbl. Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien in die Feilbietung des zu
Laxenburg Nr. 56 liegenden, aus 3 Zimmern,
1 Küche, 1 Keller, 1 Speis, 1 Kammer
und 1 Holzschupfe bestehenden, auf 400 fl.
geschätzten Kleinhäusels mit dem Beysatze
ge=
williget worden, daß, falls selbes weder bey
der ersten noch zweyten Lizitation um die
Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, dieses bis nach verfaßter
Klaßifikazion und ausgetragenem Vorrechte
aufbewahret werden soll. Da nun zu dem
Ende zween Termine festgesetzet werden, und
zwar für den ersten der 27. Nov. und für
den zweyten der 27. Dez. d. J. bestimmt
wird, so haben sich die Kauflustigen an
ob=
bestimmten Tägen früh um 9 Uhr in der
Amtskanzley zu Laxenburg sich einzufinden,
woselbst auch die Kaufbedingnisse täglich
einzusehen sind.
Convoc. Müllerischer Gläubiger.
Von dem Ortsgerichte der gräfl. Veterani=
schen Herrschaft Kirchberg am Wald wird
hie=
mit bekannt gemacht: Es haben über das
un=
te⟨r⟩n 28. August d. J. erfolgte Absterben der
Anna Maria Müllerin, gewesten Gastgeberin
zum schwarzen Adler, und Materialisten zu
Hochenaichen, um mit dieser Verlassenschaft
sicher vorgehen zu können, derselben allfällige
Gläubiger sowohl, als auch jene, welche aus
dem Erbrechte Ansprüche zu machen
vermei=
nen, den 29. November d. J. vormittag um
9 Uhr vor hiesiger Gerichtskanzley zu
erschei=
nen, ihre Forderungen und Rechte anzumelden,
und sohin zu liquidieren, als im widrigen
die=
se Verlassenschaft von Amtswegen
abgehan=
delt, und den sich legitimirenden Erben ohne
weitern eingeantwortet werden würde.
Convoc. Hechtischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey über das den 3. Jän. 1790 erfolgte
Ab=
sterben des Andre Hecht, bürgl. Schneidermei=
sters, um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können, für nöthig befunden
worden, sowohl desselben allenfällige Gläubiger,
als auch jene, welche aus dem Erbrecht an die
Verlassenschaft Ansprüche zu machen gedenken,
einzuberufen. Diese haben demnach den 7.
Novemb. d. J. früh um 9 Uhr vor dem
Magi=
strate zu erscheinen, ihre Rechte und
Forderun=
gen anzumelden und gehörig zu liquidiren, als
im widrigen die Verlassenschaft abgehandelt,
und den sich legitimirenden Erben ohne
wei=
ters eingeantwortet werden würde.
Convoc. Garhamerscher Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey über Absterben des Joh. Georg
Gar=
hammer, behaust burgerl. Webermeister, auf
Anlangen des Verlassenschafts=Curators, Hrn.
Homann, um mit dieser Verlassenschaft sicher
vorgehen zu können, bewilliget worden, all jene
vorzuladen, und anzuhören, welche hieran
ent=
weder aus dem Erbrechte, oder als Gläubiger
Ansprüche zu machen vermeinen. Die sich
hie=
zu berechtiget findenden Personen haben
dem=
nach den 8. Novemb. d. J. früh um 9 Uhr
vor diesem Magistrate, entweder selbst
per=
sönlich, oder durch einen hinlänglich
Be=
vollmächtigten alsogewiß zu erscheinen, und
ihre Forderungen anzugeben, widrigens nach
Verlauf dieses Termins diese Verlassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und den sich ge=
setzmäßig ausweisenden Erben eingeantwortet
werden würde.
Convoc. Kollonischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Anlangen des Hrn. Dokt.
Pedrossi, als gerichtl. verordneten Ludmilla
Kollonischen Verlassenschaftskurators, um mit
Pflege dieser Abhandlung sicher vorgehen zu
können, in die Ausfertigung der
erforderli=
chen Einberufungsedikten gewilliget, und
hiezu der 19. Nov. d. J. bestimmet worden.
Es haben daher alle jene, welche an die
Lud=
milla Kollonische Verlassenschaft entweder aus
dem Erbrechte oder als Gläubiger, vel alio
quocunque titulo rechtliche Ansprüche zu
haben vermeinen, an obbestimmtem Tage
früh um 9 Uhr bey diesem Magistrate so
gewiß zu erscheinen, wie im widrigen diese
Verlassenschaft ohne weiters abgehandelt,
und den sich gesetzmäßig ausweisenden Erben
eingeantwortet werden würde.
Convoc. Kostlungers Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es haben all jene, welche an der
Ver=
lassenschaft des verstorbenen Hr. Michael
Kost=
lunger, k. k. öffentlichen Notars und ni. öst.
Wechselgerichts=Advokaten, entweder aus dem
Erbrecht oder als Gläubiger Ansprüche zu
ma=
chen vermeinen, den 21. November d. J. vor=
mittag um 9 Uhr vor diesem Magistrat zu
erscheinen, ihre Forderungen und Rechte
an=
zumelden, und sohin zu liquidiren, als
wi=
drigens diese Verlassenschaft von Amtswegen
abgehandelt, und den sich legitimirenden
Er=
ben ohne weiters eingeantwortet werden würde.
Convoc. Bernhardischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: Es sey über Absterben der Frau
Ju=
liana Bernhardin, k. k. Güterbestätterswitwe,
um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung sicher
vorgehen zu können, für nöthig befunden
wor=
den, all diejenigen einzuberuffen, die bey der
verstorbenen Frau Juliana Bernhardin einige
in verschiedenen Manns=und Frauen
Kleidun=
gen, dann Leinwäsche bestehende, und sich
der=
mal bey dem Hrn. Joseph Harthun, Haus=
inhaben Nr. 116 auf der Wieden befindliche
Pfänder in Versatz haben. Da nun hiezu der
26. November d. J. bestimmet worden ist;
als haben all jene Personen, so einige Pfänder
dahin versetzet haben, selbe alsogewiß gegen
Liquidrung, und Berichtigung des schuldigen
Pfandschillings, und des Jnteresse bey dem
Hrn. Joseph Harthun in der Zwischenzeit
aus=
zulösen, widrigens nach Verlauf dieses Termins
selbe ohne weitern den Meistbietenden
hindan=
gegeben, und das weitere vorgekehret werden
würde.
Convoc. Hannischer Gläubiger.
Von der freyherrl. Excellenz Wallhornischen
Herrschaft Schönkirchen V. U. M. B. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey Joseph Hann,
diesseitiger Unterthan, und Ausnehmer in dem
Dorf Untergensendorf, mit Tod abgegangen,
und daher, um mit dessen
Verlassenschaftsab=
handlung sicher vorgehen zu können, für nöthig
befunden worden, alljene einzuberufen, welche
hieran Forderungen zu haben vermeinen. Da
nun hiezu der 30. November d. J. bestimmet
worden; so haben all jene, welche an diese
Verlassenschaft gegründete Forderungen zu
ma=
chen gedenken, an den obbestimmten Tag
vor=
mittag um 9 Uhr in der herrschaftl. Amtskanz=
ley zu Schönkirchen entweder persönlich, oder
durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen,
und alda ihre Forderungen anzumelden, und
zu liquidiren, widrigens mit Abhandlung der
diesfälligen Verlassenschaft ohne weitern
vor=
gegangen werden würde.
Convoc. Gillaßischer Erben und Gläubiger.
Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey die Magdalena Gillaßin, ledige
Handarbeiterin, den 25. August d. J. auf der
Wendlstadt Nr. 87, ohne Hinterlassung eines
Testaments mit Tod abgegangen, um mit der
diesfälligen Verlassenschaftsabhandlung sicher
vorgehen zu können, auf Anlangen des Hrn.
Dr. Rizy, als gerichtlich aufgestellten
Kura=
tor, für nöthig befunden worden, all
diejeni=
gen vorzulagen, und anzuhören, welche einige
Erbschafts=oder Schuldforderungen zu machen
gedenken. Da nun hiezu der 19. November
d. J. bestimmt worden ist, so haben die
ver=
meinende Erbs=oder Schuldsorderer an
obbe=
stimmter Frist entweder selbst, oder durch einen
hinlänglich Bevollmächtigten sogewiß zu
er=
scheinen, und ihr Recht zu erweisen, als nach
dem Fristverlaufe die Verlassenschaft ohne
wei=
teres abgehandelt, und den sich legitimirten
Erben eingeantwortet werden wird.
Convoc, Maurer v. Kroneggs Gläubiger.
Von dem k. k. n. ö. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen des
Doktor Peil, Hof=und Gerichtsadvokaten,
als gerichtlich aufgestellten
Verlassenschaftsku=
rator, über Absterben des Hrn. Franz Adam
Maurer v. Kronegg, um mit dieser
Verlassen=
schaftsabhandlung sicher vorgehen zu können,
in die Einberuffung all jener, welche an diese
Verlassenschaft aus was immer Namen, oder
Rechtsitel Ansprüche, oder Forderungen zu
machen gedenken, gewilliget worden, daher
werden alle und jede, so an die Verlassenschaft
des Hrn. Franz Adam Maurer v. Kronegg
frl. einige Ansprüche, oder Forderungen zu
stellen vermeinen auf den 7. Dezember d. J.
früh um 9 Uhr vor dem k. k. n. ö. Landrecht
entweder persönlich, oder durch genugsam
Be=
vollmächtigte zu erscheinen, ihre Sprüche, und
Anforderungen anzumelden, und zu liquidiren
haben, wie im widrigen mit dieser
Verlassen=
schaftsabhandlung ohne weiteren vorgegangen,
und das hinterlassene Vermögen den betreffenden
Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. der Oberl. Maierschen Gläubiger.
Von Seite des Deutsch=bannatschen
Regi=
mentsgerichts wird hiemit kund gemacht: Es
sey des erwähnten Regiments Hrn. Oberlieut.
Florian Maier, aus Ungarn gebürtig, am
13. September d. J. in Pest testato gestorben,
und da zur sicheren Abhandlung der
Verlassen=
schaft die etwaigen Gläubiger vorzuladen
be=
funden worden; so werden all jene, so eine
Forderung auf diese Verlassenschaft zu haben
vermeinen, bis auf den 15. Jänner 1794 bey
dem diesseitigen Regimentsgericht entweder
per=
sönlich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
zu erscheinen und die Forderungen zu beweisen
hiemit einberuffen, als man im widrigen nach
Verlauf dieses Termins die Abhandlung ohne
weiters vornehmen, und was Rechtens ist,
vorkehren wird. Pane⟨z⟩owa den 14. Okt. 1793.
Convoc. Flaschitzischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey über Absterben des k. k. Waaren=
stempel=Adjunkten, Joseph Franz Flaschitz,
um mit der Abhandlung sicher vorgehen zu
können, in die Einberufung all jener
ge=
williget worden, welche an dieser
Verlas=
senschaft entweder aus dem Erbrecht, oder
als Gläubiger, oder auf was immer für eine
Art rechtliche Ansprüche zu machen glauben.
Diese haben daher den 22. Nov. d. J. vor=
mittag um 9 Uhr entweder selbst persönlich,
oder durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
vor diesem Magistrate alsogewiß zu erscheinen,
widrigens die Verlassenschaft abgehandelt, und
den sich hiezu legitimirenden Erben
eingeant=
wortet werden würde.
Convoc. Stocksmayerischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der l. f. Stadt Ybbs
wird bekannt gemacht: Es sey Herr Stephan
Stocksmayer, gewester Pfarrer zu
Seiffen=
stein V. O. W. W., mit Rücklassung eines
Testaments verstorben. Um mit der
Verlas=
senschafts=Abhandlung sicher vorgehen zu
kön=
nen, werden auf Anlangen der
Universaler=
bin all jene, welche an dieser Verlassenschaft
quocunquæ titulo Ansprüche und
Forderun=
gen zu haben vermeinen, dergestalt
einberu=
fen und vorgeladen, daß dieselben den 13.
Dezember d. J. früh um 9 Uhr vor diesem
Magistrate erscheinen, und ihr Recht
darzu=
thun haben werden, widrigens die
Verlas=
senschaft ohne weiterem abgehandelt, und der
Universalerbin eingeantwortet werden würde.
Convoc. Kramerischer Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey über Absterben der Antonia
Kramer, Musikimpostamts=Aufsehers Wittwe,
um mit der Verlassenschaft sicher vorgehen zu
können, für nöthig befunden worden, die
er=
forderlichen Einberufungsedikte auszufertigen;
es haben daher all jene, welche an besagter
Verlassenschaft entweder aus dem Erbrechte,
oder als Gläubiger, oder aus was immer für
einem Rechtsgrunde Ansprüche zu machen
ver=
meinen, den 29. November d. J. früh um 9
Uhr vor diesem Magistrate sogewiß zu
erschei=
nen, wie im widrigen diese Verlassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und den sich hiezu
Legitimirenden eingeantwortet werden würde.
Convoc. Hallmayrischer Gläubiger.
Von dem Gerichte der Reichsritterlich Daniel
von Mannagetta, und Lerchenauischen
Herr=
schaft Würniz V. U. M. B. wird bekannt
ge=
macht: Es sey der Johann Michael Hallmayr,
geprüfter Wundarzt in dem Orte Würnitz, un=
tern 4. Oktober d. J. ohne Hinterlassung einer
leztwilligen Anordnung verstorben, und zum
Kurator der Verlassenschaft der hierortige
Bä=
ckenmeister, Michael Hüttner, gerichtlich
auf=
gestellet worden; um nun mit der Abhandlung
sothaner Verlassenschaft sicher vorgehen zu
kön=
nen, sey für nöthig befunden worden, des
Erb=
laßers abwesende Ehegathin Elisabeth
Hall=
mayr eine gebohrne Hüblin von Wien, dann
all jene vorzuladen, welche entweder aus dem
Erbrechte, oder Jure credici, vel alio
quo=
cunque titulo rechtmäßige Ansprüche an diese
Verlassenschaft zu machen vermeinen. Zu
die=
sen Ende haben all jene, welche einige
For=
derungen an dieser Verlassenschaft anzusprechen
glauben, vor diesem Gerichte den 30. Dezem=
ber 1793 entweder selbst persönlich, oder durch
einen hinlänglichen Machthaber sogewiß zu
er=
scheinen, und ihre Ansprüche gleich
rechtsgel=
tend zu machen, widrigens die Verlassenschaft
abgehandelt, und von Amtswegen jenes
vor=
gekehret werden würde, was Rechtens ist.
Convoc. Gr. v. Grävnitzische Gläubiger.
Von dem k. k. n. ö. Landrecht wird bekannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des Johann
Christoph Kueffner, Vertretters des
Armen=
instituts, als von der verstorbenen Frau
Be=
nediktina Gräfin v. Grävnitz, gebohrnen v.
Ranzon, eingesetzten Haupterben in die
Einbe=
rufung der diesfälligen Verlassenschafts
Gläu=
biger gewilliget worden. Es werden daher jene,
welche an gedachte Verlassenschaft aus was
im=
mer für einem Rechtstitel Ansprüche zu stellen
haben, den 16. November d. J. früh um 9 Uhr
vor dem k. k. n. ö. Landrechte sogewiß zu
er=
scheinen, und ihre Forderungen behörig
anzu=
bringen haben, widrigens ohne weitern mit
Abhandlung dieser Verlassenschaft vorgegangen
werden soll.
Konkurs der Elisabeth Statterin.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröff=
nung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Ni. Oest. unter der Ens befindl. beweg=
und unbewegliche Vermögen der Elisabeth
Statter, einer Wundarztens Wittwe sel. gewil=
liget worden. Daher wird jedermann, der an
erstgedacht Verschuldete eine Forderung zu
stel=
len berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erin=
nert, bis 13. Dezember d. J. die
Anmel=
dung seiner Forderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage wider den Herrn Doktor
Pe=
drossi, als Vertreter dieser Konkursmasse, bey
diesem Magistrate alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigkeit der Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget,
zu erweisen, als im widrigen nach
Verflies=
sung des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre
Forde=
rung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten im Lande
Niederöster=
reich unter der Ens befindl. Vermögens der
eingangsbenannten Verschuldeten, ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fordern hätten, oder wenn auch
ihre Forderung auf ein liegendes Gut der
Ver=
schuldeten vorgemerkt wäre, also, daß derley
Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die
Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
un=
gehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts, das ihnen ansonst zu
stat=
ten gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.
Konkurs des Franz Schmidt.
Von der Justizverwaltung der Herrschaft
Amstetten im V. O. M. B. wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey von dem Gerichte in
die Eröffnung eines Konkurses über das
ge=
samte im Lande Nieder Oesterreich befindl.
beweg=und unbewegliche Vermögen des Franz
Schmid, Hafnermeisters im Amte Pöbring Nr.
14 gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine
Forde=
rung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis den 20. Nov. d. J. die
An=
meldung seiner Forderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage vor diesem Gerichte
anzubrin=
gen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit dieser Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
gesetzt zu werden verlanget, zu erweisen, als
im widrigen nach Verfliessung des
erstbe=
stimmten Tages niemand mehr angehöret
wer=
den, und jene, die ihre Forderung bis
da=
hin nicht angemeldet haben, in Rucksicht des
gesammten im Lande Niederösterreich unter
der Enns befindlichen Vermögens des
ein=
gangserwähnten Verschuldeten ohne
Ausnah=
me auch dann abgewiesen werden sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebührte, oder wenn sie auch ein
eigenthüm=
liches Gut von der Masse zu fordern hätten,
oder wenn auch ihre Forderung auf ein
lie=
gendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wä=
re, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des
Kompen=
sations=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Erinnerung an die Breaischen Gläubiger.
Von dem k. k. n. ö. Landrecht wird bekannt
gemacht: Es habe die freyherrlich Antonia v.
Waldstätten Grechtlerische Vormundschaft das
Ansuchen gemacht: womit jene de Breaischen
Gläubiger, welche auf das zu S⟨ich⟩erstellung
einer einen sicheren nunmehr verstorbenen
Ma=
jor Krämer angewiesenen Pension, bey der
bestandenen Raggion Meyer Heü & Comp.
depositirt gewesene Kapital pr. 12000 fl., so
nachhin an die beyden Freyherrn v. Grechtler
gediehen, izt aber bey gedachter Vormundschaft
in Deposito sich befindet, ein Verbott
ge=
richtliches Pfandrecht oder was immer für ein
Recht haben, durch öffentliche Edikte
vorge=
fodert werden möchten. Da in dieses Gesuch
gewilliget worden ist; als werden jene de
Bre=
aische Gläubiger, welche auf gedachtes Kapital
pr. 12000 fl. ein Recht zu haben vermeinen,
den 16. November d. J. früh um 9 Uhr vor
dem k. k. n. ö. Landrecht sogewiß zu erscheinen,
und ihre allenfälligen Rechte anzubringen haben,
wie im widrigen sowohl in Rucksicht der sich
hervorgethanenen gräflich Amon v. Monteku=
kolischen Erben, als der Frau Martha Freyin
v. Waldstätten der Ordnung nach
vorgegan=
gen, und bey von diesen erwirkenden
gericht=
lichen Erfolglassungs Verordnungen ihre dem
Mayer Heü & Comp. oder dem Johann Georg
und Georg Anton Freyherrn v. Grechtler wegen
jener de Breaischen 12000 fl. etwan beschehenen
Zeßions=Verbotts, oder Vormerkungs=Jnti=
mationen für nicht beschehen betrachtet, und
sowohl den gräflich Anton v. Montekukoischen
Erben, als auch der Martha Freyin v. Wald=
stätten die angesuchte Erfolglassung ohne
wei=
tern bewilliget werden soll.
Citat. Joseph Dörfler.
Der Magistrat der landesfürstl. Stadt St.
Pölten fordert hiemit den schon seit vielen
Jah=
ren abwesenden, und hier gebürtigen Joseph
Dörfler mit dem Beysatz vor, daß er, oder
seine hinterlassene Leibserben, oder wer sonst
in seinem Namen Ansprüche, und Forderungen
machen zu können glaubt, um sogewißer
bin=
nen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen sich bey
diesem Magistrat entweder persönlich, oder
durch hinlänglich Bevollmächtige melden, und
die ihm während seiner so langwierigen
Ab=
wesenheit angefallen mütterliche Erbschaft pr.
47 fl. 55 1/2 kr. samt Jnteressen erheben solle,
als er nach fruchtloser Verstreichung dieses
Termins zu gewärtigen hätte, daß solch sein
Vermögensbetrag ohne weiters seinen bereits
gemeldeten nächsten Bekannten ausgefolgt
wer=
den würde. St. Pölten den 19. Oktober 1793.
Amort. Original Dokumente.
Von dem k. k ni. öst. Merkantil=und
Wechselgerichte wird hiemit bekannt gemacht:
Es habe Joseph Kallbruner, als Joseph frey=
herrlich v. Prandauischer
Konkursvermögens=
verwalter angezeiget, daß der in die
frey=
herrl. v. Prandauische Konkursmasse
gehöri=
ge, von Hrn. Friedrich Freyherrn von der
Trenk unter dem 28 Hornung 1788 an Aloys
Freyherrn v. Argenfol ausgestellte, von
die=
sen an Hrn. Albrecht Friedrich Freyherrn
v. Köniz, und von diesen an Hrn. Joseph
Freyherrn v. Prandau girirte, unter dem 22.
Juni 1788 auf das freyherrl. von der
Tren=
kische Gut Zwerbach in Niederösterreich
prä=
notirte Original Wechselbrief pr. 500 fl.
sammt den dießfälligen Original
Pränoti=
rungsgesuche in Verstoß gerathen sey. Da
nun er, Joseph Kalbruner, dieser
Jnstru=
mente benöthiget wäre, um gegen
Aushän=
digung derselben die Zahlung dieser
Wechsel=
post zu empfangen, so hat er um die
Amor=
tisirung derselben gebetten. Es wird daher
allen jenen, welche besagte Original=Doku=
menten in Handen, oder davon einige
Wis=
senschaft haben, und darauf Ansprüche zu
stellen vermeinen, aufgetragen, daß sie sich
binnen den nächsten 6 Wochen und 3 Tägen
allsogewiß hierorts behörig melden, und ihre
allenfälligen Rechte geltend zu machen suchen
sollten, widrigens nach Verlauf dieser Frist
dießfalls Niemand mehr gehöret, sondern der
Wechselbrief sowohl, als das
Pränotirungs=
gesuch ohne weiters für amortisirt und
kas=
sirt erkläret werden würden. Wien den 7.
Oktober 1793.
Amort. Gewöhr und Satz.
Von Superintendenten, und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: Die Anna Maria Stöhrin, als
Jn=
testaterbin ihres Vaters, Johann Adrian Stöhr,
gewesten Gollizitators habe hierorts angezeigt:
sie hätte auf Absterben ihres gedachten Vaters
über die bereits eingelegte
Verlassenschaftsein=
antwortung die Gwöhrsanschreibung um das
außer dienstbare in Rustendorf, oder drey
Häu=
seln liegende Verlassenschafts=Haus Nr. 43,
nebst einen dabey befindlichen Acker bewilligt
erhalten, da aber die vormalige Besitzer dieses
Haus und Ackers, Mathias Weinhardt, und
Magdalena dessen Ehewirthin, hierum noch
vergwöhret, dahingegen die zu derselben
An=
schreibung einzulegen kommende Originalgwöhr
vom 1. Juny 1782 sowohl, als der auf diesem
Haus für die Bittstellerin ausgefertigte Satz
pr. 1600 fl. dd. 21. Juny 1790 in Verstoß
ge=
rathen, so hatte sie in Ausfertigung der in
derley Fällen gewöhnlichen
Amortisationsedik=
ten zu willigen. Es haben also jene, welche
die an Mathias Weinhardt, und Magdalena
dessen Ehewirthin unterm 1. Juny 1782 um
das Haus Nr. 43 samt Hofmarch, und Garten
im sogenannten Kastendörfl, dann um 5
Sech=
stel eines Achtls aus einem Viertl gewesten
Wein=
garten abgetheilt jetzt Aecker in aussern Rusten
der untern Schooß ausgefertigten Gewöhren
sowohl, als auch jene, welche den auf
besag=
ten Haus und Acker für die Maria Anna
Stöh=
rin unterm 21. Juny 1790 ausgefertigten Satz
pr. 1600 fl. in Handen haben, oder hierauf
einige rechtmäsige Sprüche und Anforderungen
zu machen vermeinen, von unten stehenden Dato
an binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen
bey unserm Grundbuch sich alsogewiß zu
mel=
den, als im widrigen ersagte Originalgewöhr,
und Satz ohne weitern für amortisirt, unkräf=
tig erklärt, sohin auf weiteres Anlangen
kaßi=
ret werden würde. Wien den 28. August 1793.
Amort. Versatzschein.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: es
habe Joseph Keßler angezeigt, daß er einen
Versatzschein der privil. Kommerzial=Leih und
Wechselbank mit Nr. 4742 bezeichnet über 10
Stück Musselin, wenige Stunden, nachdem er
darauf 60 fl. empfangen hatte, verlohren
ha=
be. Da nun derselbe um Amortisirung
die=
ses Versatzscheins gebetten hat, so wird
hie=
mit all jenen, welche solche in Handen, oder
davon einige Wissenschaft haben, und darauf
Ansprüche oder Forderungen zu stellen
verme=
nen, hiemit aufgetragen, daß sie sich binnen
den nächsten 6 Wochen und 3 Tägen
alsoge=
wiß hierorts behörig melden, und ihre
ver=
meintlichen Rechte geltend zu machen suchen
sollen, widrigens nach Verlauf dieser Frist
diesfalls niemand mehr gehört, sondern der
Versatzschein ohne weitern für amortisirt und
kaßirt erklärt werden würde. Wien den 14.
Oktober 1793.
Amort. Einlagsnote.
Von dem k. k. n. ö. Merkantil und
Wech=
selgerichte wird hiemit bekannt gemacht: Es
habe Rudolph Reger, gewesener k. k. Steuer=
regulirungsbeamter, angezeiget, daß er den 8.
Juli laufenden Jahrs eine Einlagsnote von der
k. k. octroyirten Kommerzial=Leih=und
Wech=
selbank, unter der Hypothekenzahl 7065 gegen
Einlage 75 Stück ordinaire Moselin, und
Erhebung 300 fl. Kapitals verlohren, und zu
aller Vorsicht bereits einen gerichtl. Verboth
von Seiten des Magistrats bewirket habe.
Da ihm aber auch die Amortisirung dieser
Einlagsnote nothwendig ist, und er darum
gebetten hat; so wird hiemit allen jenen, wel=
che gedachte Einlagsnote in Handen, oder
da=
von einige Wissenschaft haben, und darauf
ei=
nige Ansprüche zu stellen vermeinen hiemit
auf=
getragen, daß sie sich binnen den nächsten 6
Wochen, und 3 Tägen alsogewiß hierorts
be=
hörig melden, und ihre vermeintlichen
An=
sprüche, und Forderungen geltend zu machen
suchen sollen, widrigens nach Verlauf obiger
Frist diesfalls Niemand mehr gehöret, sondern
diese Einlagsnote ohne weitern für amortisiret,
und Kaßiret erkläret werden würde. Wien den
14 Oktober 1793.
Amort. Pränotationsschein.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: es sey über Anlangen des Hrn. Dr.
Koch, als Johann Andre Kutzerischen
Masse=
vertretters, in die Ausfertigung der
gewöhn=
lichen Amortisationsedikten, in Betreff eines
in Verlust gerathenen, auf des Hrn. Ferdi=
nand Franz v. Engelshofen Nr. 806 in der
Wollzeil liegenden, nunmehr licitando
verkauf=
ten Behausung für Hrn. Jakob Friedrich v.
Stockmayer, des heil. röm. Reichs Ritter sel.
laut Originalpränotationsschein dd. 22. März
1781 pr. 10000 fl. salvo regressu wider die v.
Stockmayerische Masse gewilliget worden. Es
haben daher all jene, welche an diesen
Prä=
notationsschein pr. 10000 fl. was immer für
Ansprüche zu machen vermeinen, sich binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen sogewiß
aus=
zuweisen, wie im widrigen nach Verlauf
die=
ser Frist gedachter Pränotationsschein für null
und nichtig erklärt werden würde. Den 20.
Juni 1793.
Citat. Jgnaz Kettenacker.
Von Burgermeister, Richter und Rath der
Reichsfürstlichen Residenzstadt Passau wird
an=
mit dem bereits über 30 Jahre von hier
ab=
wesenden Jgnaz Kettenacker, burgl. Färbers=
sohn von der Jnnstadt allhier, bedeutet, daß
nachdem dessen nächste Befreunde um
oberkeit=
liche Einberufung desselben, und im nicht
Er=
scheinungsfalle um Verabfolglassung seines hier
sub curatella befindlichen Pupillarvermögen das
wiederhollte Ansuchen gestellet haben, man
die=
sen Gesuch von Rechtswegen nicht entgegen
seyn können. Wie dann er Jgnaz Kettenacker,
oder dessen etwa vorhandene eheliche
Leibeser=
ben binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen
hierorts zu erscheinen, oder ihren Aufenthalt
und rechtlichen Anspruch mittels oberkeitlichen
Urkunden zu legitimiren in Kraft dies pro
primo, secundo & tertio termino solchermassen
peremtorie vorgeladen und angewiesen werden,
daß in nicht Befolgungsfalle ein oder des
an=
dern sein Jgnazen Kettenackers
Pupillarver=
mögen an die impetrierende nächste Befreunde
und zwar, da er bey Ausgang oberwähnt
vor=
gesetzt peremtorischen Terminen bereits das 60
Jahralters zuruckgeleget haben wird, ohne
Caution gesätzmäßig verabfolget werden sollte.
Passau den 22. Juny 1793.
Citat. Theresia Pischlin.
Die Herrschaft Drosendorf in
Niederöster=
reich V. O. M. B. zitirt hiemit die Theresia
Pischlin, sonst auch Pöschlin, des Gallus
Pö=
schel, eines Webers zu Pfaffendorf, und
Su=
sana dessen Ehewirthin seel. Tochter, die sich
vor 32 Jahren aus ihrem Geburtsorte nach
Wien, und bald hernach mit einer unbekannten
Herrschaft nach Siebenbürgen begeben hat,
und von deren Aufenthalte, Leben oder Tode
seit dem nichts in Erfahrung gebracht werden
konnte; daß sie oder ihre allenfällige
Leibes=
erben von unten gesetzten Dato an binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen entweder
per=
sönlich oder durch genugsam begläubigte
Ge=
waltträger sich alhier melden, und zu ihren
der Theresia Pischlin unter der Kuratell des
Waisenamts stehenden Vermögen pr. 117 fl.
10 1/4 kr. gehörig legitimiren sollen, mit der
Verwarnung, daß auf ihr oder ihriger
Leibes=
erben Ausbleiben, gedachtes Vermögen den
anderweitigen sich zunächst ausweisenden
An=
verwandten zugetheilt werden würde. Drosen=
dorf den 8. July 1793.
Citat. Joseph Stöckl, dann Joseph und
Johann Georg Dörr.
Von der Amtsverwaltung der Herrschaft
Droß in Ni. Oest. V. O. M. B. werden hiemit
die abwesend unwissende Joseph Stöckl von
Droß, dann die Gebrüder Joseph und Johann
Georg Dörr, aus dem Drosserwald gebürtig,
dergestalt vorgerufen, binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Täg um sogewisser entweder persöhnlich,
oder durch hinlänglich Bevollmächtigte in
hie=
siger Amtskanzley zu erscheinen, als sonst
der=
selben bey aldasigem Waisenamte anligendes
Vermögen, und zwar des erstern an Capital
und Jnteressen 33 fl. 59 kr. 1 dr., des Joseph
Dörr 16 fl. 13 kr. 2 dr., und des Johann Georg
Dörr 18 fl. 57 kr. 3 dr. abgehandelt, und den
sich legitimirenden Befreundern hinausbezahlet
werden würde. Schloß Droß den 24. August
1793.
Siebenundsechzigste
besondere Beylage zur Wiener Zeitung Nro. 88.
Sonnabend den 2. November 1793.
Mit einem aus dem Hauptquartiere zu Bavay eingesandten Berichte vom 22. Okto=
ber, hat der Feldmarschall, Prinz v. Coburg, sowohl über die Schlacht vom
15. und 16. als über das bey dem Detaschemente des Feldmarschall=Lieutenants v.
Benjovsky, zu gleicher Zeit vorgefallene Treffen, wovon bereits die vorläufigen
Mel=
dungen mitgetheilt worden sind; folgende nähere Umstände nachgetragen:
Durch mehrere einstimmende Nachrichten hat der Herr Feldmarschall erfahren,
daß der Feind seine Macht bey Guise versammle, und sowohl Truppen aus
West=
flandern, als von der sogenannten Ardennen=Armee, und der Mosel=Armee an
sich ziehe.
Den 14. zeigte sich schon eine feindliche Avantgarde zwischen Landrecy und
Avesnes, und sandte über den Wald von Avesnes hinaus gegen Vall, Moncheaux
und Conrlers ansehnliche Detaschemente vor.
Gegen Abend vermehrte sich diese Avantgarde nahmhaft, und am 15. mit
An=
bruch des Tages sah man in dieser Gegend wenigstens 40,000 Feinde in mehreren
Ko=
lonnen, Massen und Treffen.
Unserem rechten Flügel gegenüber, postirten sich auf der Anhöhe jenseits der
Dör=
er St. Remy Chaussee, Moncheaux und St. Vast, ungefähr 15000 Mann; ihre
Be=
wegungen liessen nicht abnehmen, ob sie einen wirklichen Angriff, oder nur, wie
Ta=
ges zuvor, eine blosse Demonstrazion zur Absicht hätten.
Der Generalmajor Bellegarde, der den aus 3 Bataillonen Jnfanterie, und 16
Escadronen Kavallerie bestehenden rechten Flügel zwischen Berlaimont, und der Cense
Malmaison kommandirte, verdoppelte jedoch sogleich die Vorposten und
Bereitschaf=
ten, und ließ seine Truppen auf die bestimmten Allarm=Plätze vorrücken.
Der Feind näherte sich den obengenannten Oertern, die in einer solchen Lage sind,
daß man aus unserer Stellung dessen Eindringen nicht verwehren konnte, daher denn
also die erste seiner Kolonnen, welche ungefähr aus 6000 Mann Jnfanterie, 1500
Mann Kavallerie, und aus 25 Kanonen bestand, ihren Marsch durch St. Remy
Chaussee auf die Anhöhe richtete, die der unsrigen, und dem Schlüssel unserer
Posi=
zion gegenüber lag. Der daran stossende Wald, der mit einer halben Kompagnie
Slavonier besetzt war, wurde durch 3 Kompagnien des Hohenlohischen Regiments
ver=
stärkt, welche die schon eingedrungenen Abtheilungen der feindlichen leichten
Jnfante=
rie zurückwarfen; auch wurde das Ausbrechen der feindlichen Kolonne durch das
Feuer unserer Artillerie, welches unter der Leitung des Obersten, Baron Rouvroy,
unverbesserlich, und von der entscheidensten Wirksamkeit war, mehrmahls verhindert,
und erfolgte endlich nur unter der Begünstigung des an mehreren Orten nach und
nach aufgefahrnen, weit überlegenen feindlichen Geschützes, welches auf unsere
Bat=
terie gegen Malmaison, ein kreuzendes Feuer sehr lebhaft unterhielt, und wobey der
Feind auch noch seiner Seits alle Vortheile des Bodens hatte, indem die erste Linie
seiner Jnfanterie hinter den vorgesandten Batterien gedeckt war. Während dieser
Kanonade führte der Feind auch durch Moncheaux 2 Batterien gegen uns auf, und
bedrohte mit einer nahmhaften Kolonne den rechten Flügel bey Berlaimont.
Jn dieser Stellung unterhielt der Feind von 9 Uhr Morgens bis 4 Uhr
Nach=
mittags, aus beyläufig 50 Kanonen, ein ununterbrochenes Feuer. Dadurch sah sich
der General Bellegarde gezwungen, unsere braven Truppen aus dem Kanonenfeuer
in etwas zurückzuziehen. Er beschloß daher den Feind durch eine unerwartete
Vorrü=
ckung mit der Jnfanterie, entweder aus der Fassung zu bringen, oder ihn in die Ebene
zu locken, wo die Kavallerie dem Gange der Sache eine gewünschte Wendung hätte
geben müssen. Vertraut auf die unerschütterte Tapferkeit, von welcher das
Hohen=
lohische Regiment seit mehreren Stunden mit unbeschreiblicher Standhaftigkeit, den
unverkennbarsten Beweis gegeben hatte, ließ der General Bellegarde dieses
Regi=
ment, während des stärksten auf diesen Punkt gerichteten feindlichen Kanonenfeuers,
in Fronte vorrücken, und diese Bewegung geschah mit solchem Muthe, und einer
sol=
chen Entschlossenheit, daß sie den gewünschten Endzweck hatte, und der Feind zu
wan=
ken anfing. Da der General Bellegarde noch vor dieser Vorrückung seiner
Kavalle=
rie, besonders auf dem rechten Flügel, den Befehl zugeschickt hatte, auf die feindlichen
Bewegungen aufmerksam zu seyn, und den sich ergebenden günstigen Augenblick zu
benützen, so hat der Oberstwachtmeister v. Barco, als kaum das Wanken des
Fein=
des zu bemerken war, an der Spitze zweyer Escadrone, welche von Kinsky Chevaux=
Legers unterstützt wurden, mit der von ihm schon öfters bezeigten Tapferkeit und
Ge=
schicklichkeit, die feindliche Flanke angegriffen, und dieser Angriff glückte so wohl, daß
einige 100 Feinde niedergehauen, und von den Hussaren und Chevaux=Legers, von
erstern 6, von letztern 2 Kanonen dem Feinde abgenommen worden sind.
Der General Bellegarde ließ dieser angreifenden Kavallerie noch 1 Division von
Coburg Dragonern zur Unterstützung nachrücken; alle setzten mit der unserer Kavallerie
eigenen Entschlossenheit, über den beschwerlichen Ravin, und warfen endlich den Feind
bis in den Wald zurück.
Während der Feind solchergestalt unseren rechten Flügel angriff, ließ sich ein
be=
trächtlicher Theil seiner Armee vor dem Lager vor Mont Courlers, woselbst 5
Gre=
nadier, und 4 Fusilier=Bataillone standen, sehen, und griff auch gleich durch eine
zahlreiche Artillerie unterstützt, mit vieler Heftigkeit die Dörfer Courlers und Floursy,
und den Wald auf der linken Seite, an. Zweymahl gelang es dem Feinde in die
Dörfer einzudringen, welche unter dem Kommando des Obersten Finke, von einem
Bataillon Warasdiner Gränztruppen besetzt waren, nachdem aber der
Generalfeldzeug=
meister, Graf Clerfayt, welcher das Zentrum kommandirte, das Bataillon von Stain,
und einige Kompagnien Grenadiere zur Unterstützung geschickt hatte, ward der Feind
jedesmahl mit Verlust zurückgedrückt. Auch der obgedachte Wald, der ebenfalls von
Warasdiner Gränztruppen, und von der bey uns dienenden Legion Bourbon besetzt war,
auch einige Kompagnien von Michael Wallis, unter dem Kommando des
General=
majors Schneider, zur Unterstützung erhielt, ward standhaft behauptet.
Der F. M. L. Cerzy, der den linken Flügel kommandirte, und das Klebeckische
Regiment, welches unter dem Kommando des Obersten Grafen Baillet, bey
Vat=
tignies detaschirt war, bey sich hatte, wurde zu gleicher Zeit ebenfalls von einer
überlegenen Macht, und vielen Kanonen mit besonderer Lebhaftigkeit und Wuth
an=
gegriffen; das Regiment Klebeck vertheidigte sich ungemein gut, that gewiß alles,
was man von einer braven Jnfanterie erwarten konnte, und wurde einzig und allein
durch die Uebermacht zurückgedrückt; als aber der Feldzeugmeister, Graf Clerfayt, den
braven Stainischen Major ⟨R⟩eßlinger, mit seinem Bataillone zur Unterstützung
ge=
schickt hatte, griff das Klebeckische Regiment den Feind wieder an, und drang das
Stainische Bataillon, unter Führung seines tafern Majors, mit dem Bajonette so un=
erschrocken in den Feind ein, daß derselbe, mit Zurücklassung vieler Todten, zurück=
geschlagen wurde.
Der Oberste, Graf Hadick, griff den Feind, der auf unsern äußersten linken
Flü=
gel von Solrines und Perelle anrückte, zweymahl mit den Blankensteinischen
Hussa=
ren, und der Coburgischen Chevaux=Legers Division, unter dem Kommando des
Oberstwachtmeisters Grafen Hadick, mit dem Säbel an, eroberte 3 Kanonen und 2
Munizionskarren, und jagte den Feind mit vielem Verluste zurück. So war das
Treffen mit einbrechender Nacht geendiget.
Am 16. mit Tages Anbruch rückte der Feind mit seiner ganzen Armee an.
Die Deserteure, welche die vergangene Nacht sowohl, als auch beym Anfang der
Schlacht herüber kamen, sagten einstimmig aus, der Feind sey über 100000 Mann stark,
indem Tags vorher eine nahmhafte Anzahl von dem aufgebothenen Volke, nebst Truppen
aus Paris bey derselben eingetroffen wären.
Unser Korps d’ Armee, welches der Feldmarschall Prinz v. Coburg, in der
Nacht durch 5 Bataillone Jnfanterie, von Engle Fontaine und Denaing her, ver=
stärket hatte, rückte wieder in Schlachtordnung. Auf unserem rechten Flügel zeigte sich der
Feind mit einigen 1000 Mann Jnfanterie und Kavallerie, und griff die Dörfer Le Val,
St. Vast, Moncheaux, und St. Remy Chaussee, die wir zwar in der Nacht zu
unse=
rer Sicherheit besetzt hatten, aber wegen des nahen Waldes, in welchem die feindliche
Armee die Nacht unter freyem Himmel zubrachte, nicht behaupten konnten, mit vieler
Jnfanterie, und Haubitz=Grenaden an; der General, Graf Bellegarde, zog seine
Jnfan=
terie mit der grösten Ordnung zurück, und erwartete in seiner Posizion das weitere
Vor=
dringen der feindlichen Kolonnen, die aber abgeschreckt von dem vorhergegangenen Tage
nicht weiter vorzudringen wagten.
Der Feldzeugmeister, Graf Clerfayt, dem gemeldet worden war, daß der Feind
seinen rechten Flügel gegen unsern linken sehr nahmhaft verstärke, und mit noch grösserer
Macht als den 15. das Dorf Vattignies anzugreifen drohe, verstärkte den
Feldmar=
schall=Lieutenant Terzy mit 6 Bataillonen Jnfanterie, und 3 Divisionen Kavallerie, un=
ter dem Kommando des Generalmajors v. Degenschild, und erhielt dagegen vom
rech=
ten Flügel, weil man dort bemerkte, daß der Feind nur Demonstrationen mache, sowohl
an Kavallerie als Jnfanterie Unterstützung. Der Oberste, Graf Hadick, der den
äussersten linken Flügel kommandirte, wurde durch den Feldmarschall=Lieutenant Terzy,
mit 2 von den ihm zugekommenen Bataillonen, und 2 Divisionen Kavallerie verstärkt.
Der Feind fieng nun seine Angriffe sowohl auf die Dörfer Courlers, Floursy,
und die dazwischen gelegenen Wälder und Defileen, als auch bey Vattignies, mit
unge=
fähr 50000 Mann, und einer unglaublichen Anzahl Artillerie an.
Unsere Truppen, weder durch die Ueberlegenheit, noch durch das ausserordentliche
Ka=
nonen=und Gewehrfeuer, welches durch 8 Stunden sehr lebhaft unterhalten wurde, abge=
schreckt, hielten sich mit unglaublicher Tapferkeit und Standhaftigkeit auf ihren Posten.
Besonders hat das Stainische Bataillon, welches das Dorf Courlers vertheidigte,
Wunder gethan, und der Hauptmann, Graf Carracioli, welcher wegen Erkrankung
des Majors Hitzpatrick die Majorsdienste that, und alles, was ein wackerer und
ei=
friger Offizier vermag, leistete, sehr vieles zur Behauptung dieses wichtigen Posten
beyge=
tragen, wodurch das ganze Centrum glücklich behauptet wurde.
Bey Vattignies both der Feind alle seine Kräfte auf, um dieses Dorf zu erobern,
welches ihm den Weg öffnete, dem Berennungskorps von Maubeuge in den Rücken
zu kommen, und dadurch den blokirten feindlichen Truppen einen Ausfall möglich zu
ma=
chen. Es fieng daher seine Kanonade schon um 9 Uhr sehr heftig an, und die An=
zahl der feindlichen Kanonen vermehrte sich von Stunde zu Stunde, ob gleich unsere
Ar=
tillerie ihr Feuer sehr wirksam anbrachte, und das feindliche öfters zum schweigen
nö=
thigte. Gegen 1 Uhr griff der Feind diesen Posten mit ungefehr 25000 Mann, sowohl
von vorne als von der linken Seite an; das feindliche Kanonenfeuer wurde zugleich so
heftig, und das Dorf so sehr mit Haubitzen beworfen, daß man es verlassen, und
dem Feinde gröstentheils einräumen mußte; doch der Oberstwachtmeister Barco, von
Bar=
co=Hussaren, der vom rechten auf den linken Flügel detaschirt worden ist, aufmerksam
auf die feindlichen Bewegungen, fand einen günstigen Augenblick, hieb links von
Vat=
tignies in den Feind ein, und bewirkte dadurch, daß er diesen Ort wieder in gröster Eile
verließ.
Jn demselbem Augenblicke kam das Brechainvillische Bataillon, unter dem
Komman=
do des Oberstwachtmeisters Schmidt, zur Unterstützung an; der Feldmarschall=Lieute=
nant Terzy führte es selbst in das Dorf, in welches das Klebeckische Regiment, und
1 Division von Stain schon wieder vorgerückt waren; weil aber der Feind abermahls in
mehreren Kolonnen mit neuen Truppen anmarschirte, mußten die unsrigen, aller
mögli=
chen Gegenwehr ungeachtet, seinem Kanonen=und Haubitzenfeuer weichen. Das
Bre=
chainvillische, und das Klebeckische Bataillon, welche beyde einen nahmhaften Verlust
erlitten hatten, und der Major Bayer, von Klebeck, der sich so rühmlich verhalten, und
schon 3 Wunden hatte, wurden aus dem Dorfe wieder weggedrückt, und zogen sich auf
die Anhöhe zurück. Der F. M. L. Terzy trug nun dem Obersten Vasquez, von
Ho=
henlohe, auf, mit seinem Bataillone mit dem Bajonette den Feind anzufallen; dieser würdige
alte Offizier stieg selbst vom Pferde, setzte sich an die Spitze seines Bataillons, drang
durch das Gebüsch in das Dorf, und bezwang schon einen ziemlichen Theil davon, als
er selbst verwundet, und hierauf durch die grosse und stäts anwachsende Anzahl der
Feinde zum Rückzuge gezwungen wurde.
Nun rückte der Feind auf die Anhöhe von Vattignies vor, und hatte bereits
eini=
ge unsrer Kanonen, die unter der Unterstützung einer Grenadiers=Division gegen eine
andere feindliche Kolonne kämpften, im Rücken genommen, da der F. M. L. Terzy eine
Kavanaghische Kuirassier=Division, ungeachtet des ungünstigen Bodens, in den Feind
ein=
hauen ließ, und dadurch bewirkte, daß in einem Augenblicke die ganze Anhöhe vom
Fein=
de gereiniget wurde. Darauf setzte sich der F. M. L. Terzy mit seiner Flanke an den
Prinzenwald, und hielt den Feind ab, weiter vorzudringen.
Auf dem äußersten linken Flügel bey Obrechies, wo der Oberste, Graf Hadick,
mit einer Division Jellachich, 3 Kompagnien Schröder, mit Coburg Dragonern; und
4 Escadronen Blankenstein stand, fing der Feind schon um 8 Uhr zu plenkeln an;
der Oberste, Graf Hadick, ließ die in Obrechies stehende Jellachichische Division mit
noch einer Kompagnie von Schröder verstärken, setzte 2 Sechspfünder auf die herwerts
gelegene Anhöhe, und vertheidigte so die ihm aufgetragene Strecke. Das Feuer wurde
zwar allgemein, und heftig, aber kein Theil wich. Da nun der Oberste, Graf Hadick,
wahrnahm, daß sich eine starke feindliche Kolonne vor Solrines gegen Choissy ziehe, so
ließ er auch noch ein anders Bataillon von Brechainville, das zu seiner Unterstützung
be=
stimmt war, zu sich rücken; indessen schien der Feind auch zwischen Obrechies und
Vat=
tignies Land zu gewinnen, und es war zu besorgen, daß er auf den jenseitigen Anhöhen
viel Geschütz aufführen, und sich des Dorfes Obrechies, welches schon an mehreren
Or=
ten in Brand gerathen war, bemeistern möchte; der Oberste, Graf Hadick, formirte
daher eine Kolonne von 2 Escadronen Blankenstein, 2 Escadronen Coburg, 4
Kompag=
nien Brechainville, nebst dem dazu gehörigen Geschütze, und zog sich links in den Grund
Quievelond, während eine andere Kolonne von 1 Escadron Blankenstein und Barco mit
etwas Jnfanterie, sich hinter den Wald von Obrechies postirte, um die Aufmerksamkeit
des Feindes auf sich zu ziehen. Der Feind wurde auf solche Art, ungeachtet seines
hef=
tigen Kanonen=und Kartätschenfeuers von 3 Seiten zugleich angegriffen, und nachdem
unser Geschütz bereits einige Wirkung gemacht hatte, hieb die Kavallerie ein; der Feind
feuerte nur einmahl ab, hierauf aber wurde alles, was sich nicht mit der Flucht retten,
niedergesäbelt, das ganze von dem fliehenden Feinde weggeworfene Gepäcke, nebst 5
Ka=
nonen, und 3 Munzionskarren erbeutet, er selbst über den Grund von Solrines
zurück=
geworfen.
Dergestalt endigte sich diese blutige Schlacht mit der eingehenden Nacht. Von
bey=
den Seiten blieb man noch einige Stunden auf dem Schlachtfelde. Gegen Mitternacht
aber zog sich unser Korps d’ Armee hinter die Sambre, und nahm allda das Lager, da=
mit man mit vereinigter Stärke einem so zahlreichen Feinde nach Umständen begegnen könne.
Der Feldmarschall, Prinz v. Coburg, bestätiget, daß an diesen zwey Tagen unsere
Truppen vom Generale bis zum letzten Gemeinen gleich brav, tapfer, und heldenmäßig
sich betragen haben. Diejenigen, deren er besonders mit Ruhm erwähnet, sind:
Der F. Z. M. Graf v. Clerfayt, der mit der ihm eigenen Kaltblütigkeit, und
sei=
ner bekannten Einsicht und Thätigkeit alles erfüllte, was ein geschickter General in
ei=
nem ähnlichen Falle thun kann; der General=Quartiermeister, F. Z. M. Fürst v. Hohen=
lohe, der sowohl am rechten Flügel, als im Centro, ohne Gefahr zu scheuen, wie ihm
auch wirklich sein Pferd unter dem Leibe durch eine Kanonkugel verwundet worden ist,
überall die zweckmäßigsten Anordnungen traf, und alles geleistet hat, was von seiner
Charge zu erwarten ist; der F. M. L. Graf v. Rinsky, welcher gegen Tourlers stand,
und diesen Theil zu vertheidigen hatte, behauptete ihn mit seinen Grenadieren, ungeach=
tet der hartnäckigsten und langwierigsten feindlichen Angriffe, mit vieler Einsicht, Tapfer=
keit und Geschicklichkeit; der F. M. L. Terzy hatte bey der bedenklichen Lage, in der er
sich durch zwey Tage befand, hinlängliche Proben seiner Einsicht, und seines persönlichen
Muths abgelegt. Dem G. M. Grafen v. Bellegarde, ist es allein zuzuschreiben, daß
am 15. der feindliche linke Flügel geworfen, und dem Feinde ein so beträchtlicher Schade
zugefüget worden ist.
Er rühmt besonders die Standhaftigkeit des Hohenlohischen Regiments, die
Bra=
vour und Geschicklichkeit unserer Artilleristen, die klugen Anordnungen des Obersten Baron
Ruvroy, dem ein Pferd unter dem Leibe todtgeschossen worden ist, der Obersten Vasquez,
Major Riera, und Lieutenant Graf Dorse, von Hohenlohe, welche ihre Einsichten mit
Tapferkeit verbunden, an Tag gelegt haben; den Major Barco, der schon seit der
An=
kunft des Regiments bey der Armee so viele Beweise seines militarischen Talents und
sei=
ner Tapferkeit gegeben hat; endlich den Artillerie=Hauptmann Hablizek, der dem Feinde
mit seiner braven unerschrockenen und geschickten Artillerie sehr vielen Schaden zugefüget hat.
Der F. Z. M. Graf v. Clerfayt, belobt vorzüglich die Tapferkeit, und
Unermüd=
lichkeit des Hauptmanns Grafen Caraccioli, von Stain, gibt der Legion Bourbon das
Zeugniß, daß sie ebenfalls viele Proben sowohl ihrer Tapferkeit, als ihres Eifers für die
gerechte Sache, gegeben habe, und rühmt die bey ihm gestandene Grenadier=Bataillone Ulm,
Walsch und Synod, wie auch das Murayische Bataillon, sammt dessen Kommandanten,
den Oberstlieutenant Jmens, welche insgesamt den schon ziemlich vorgedrungenen Feind,
mit Beyhülfe der Kavanaghischen Kuiraßiere, unter dem Kommando des Oberstlieutenant
Grafen Palfy, mit gefälltem Bajonette angegriffen und zurückgejagt haben, den General
der Artillerie, Grafen Kollowrath, und den Oberstlieutenant Müller, von der
Artil=
lerie, welche mit Eifer, Geschicklichkeit, und der besten Wirkung dem Feinde zugesetzet
haben.
Der F. M. L. Terzy nennet besonders den Artillerie=Lieutenant Kapler, der mit
vieler Geschicklichkeit und Tapferkeit am 15. auf dem linken Flügel die Artillerie
komman=
dirte, welches am 16. mit eben diesen lobenswürdigen Eigenschaften, durch den Major
Carl, und Hauptmann Marfeld, von der Artillerie, geschah. Der Oberste Baillet, und
besonders die Majore Beyer und Cotulinsky, die Oberlieutenante Schror, Ferdinand
Graf Kinsky, und Graf Veterani, von Klebeck, haben sich in jedem Anbetrachte des
besten Ruhmes würdig gemacht.
Der Oberlieutenant Albeck, von Kaunitz, der Terzysche Oberlieutenant, Fürst
Sul=
kowsky, und der Lieutenant Steinmetz, von Stain, die der F. M. L. Terzy zum
Ver=
schicken brauchte, haben ihre Aufträge unter dem stärksten Kanonen=Kartätschen=und
Gewehrfeuer vollzogen.
Der Oberlieutenant Keeß von E. H. Joseph, welcher schon öfters wegen seines
Muthes und seiner Thätigkeit genannt worden ist, hat sich in dieser Gelegenheit wieder
vorzüglich verdient gemacht.
Für den Obersten, Grafen Hadik spricht das selbst, was er geleistet hat, und
be=
weiset, wie würdig er des Nahmens ist, den er zu tragen die Ehre hat. Er erhielt in
dieser Schlacht eine Quetschung am Kopfe, die ihn aber nicht abhielt, bis an das Ende
auszuhalten.
Unter seinem Kommando haben sich ausgezeichnet: der Oberste Brandten von
Bre=
chainville, der Major Riera von Hohenlohe, der Oberstlieutenant, Fürst Anhalt
Köthen, der verwundet, und seitdem vermißt worden ist, die Oberstwachtmeister, Graf
Hadik und Schauroth, das ganze Coburgische Offizierskorps, hauptsächlich die
Ritt=
meisters Deln, Vanka und Hofmeister, und der Lieutenant Bertholdi, welche alle
durch unerschrockene Anführung ihrer Truppen, die mit unglaublicher Entschlossenheit
ein=
hieben, und 4 Kanonen eroberten, sich besonders verdienstlich gemacht haben; ferner den
Major, Baron Revay, die Rittmeister, Baron Revay und Nejedly, von Blankenstein,
den Barceischen Rittmeister Sardagna, und den Lieutenant Geringer, endlich den
Blan=
kensteinischen Lieutenant, Grafen Nadasdy.
Auch hat der F. M. L. La Tour dadurch, daß er, obgleich seine Truppen zum
Berennungskorps gehörten, den Obersten Hadik die möglichste Hülfe zuschickte, Pro=
ben von seinen Einsichten gegeben; es hat sich von diesen zur Unterstützung abgeschickten
Truppen besonders ausgezeichnet: der Oberste, Sobietizky und Major Bolza, von
Schröder, der Oberstlieutenant, Marquis de Chasteler, vom Jngenieurkorps, welcher sich
den ganzen Tag über bey diesem Treffen freywillig befunden, und durch seine klugen
Maßre=
geln sowohl, als durch das stäts gegebene Beyspiel der größten Unerschrockenheit und
Ta=
pferkeit unstreitig sehr vieles zu unserm Siege beygetragen, aber auch Bajonettenstiche
erhalten hat; die Obersten Fleischer und Schmidt, und die Hauptleute Jmmer, Po=
korny und Starzinsky, vom Generalstabe, welche durch diese 2 Tage die ihren Chargen
angemessenen wichtigsten Dienste leisteten. Sehr wacker, thätig und geschickt, ohne eine
Gefahr zu scheuen, haben sich die Rittmeister, Fürst v. Schwarzenberg, und die 2
Oberlieutenante, Fürst Moriz und Franz Lichtenstein, bey Verschickungen des
Feld=
zeugmeisters, Grafen Clerfayt, benommen.
An der Seite des Feldmarschalls, Prinzen von Coburg, ist der Adjutant des mit
un=
serm Korps d’ Armee gewesenen königl. Preußischen Oberstlieutenants, Grafen Tavenzien,
Baron Dornstein, durch eine Stuckkugel todtgeschossen worden.
Von unseren Truppen sind am 15 und 16. todtgeblieben, verwundet, gefangen und
vermißt worden: Von Walsch Grenadieren 19, und von Ulrich Grenadieren 6 Mann
verwundet: von Attems Grenadieren 12 Mann todt geblieben, 93 verwundet, und 4
vermißt; von Synod Grenadieren 8 Mann geblieben, 60 verwundet, und vermißt:
von Ulm Grenadieren 10 Mann verwundet; von Großherzog Toskana 6 Mann geblieben,
27 verwundet, und 2 gefangen; von Michael Wallis 20 geblieben, 160 verwundet, und 24
vermißt; von Hohenlohe 29 Mann und 4 Pferde geblieben, 180 verwundet, und 51
ver=
mißt; von Karl Schröder 2 Mann geblieben, und 5 verwundet; von Brichainville 18
geblieben, 165 verwundet, und 22 vermißt; von Stain 69 geblieben, 326 verwundet,
und 20 vermißt; von Klebeck 92 geblieben, 323 verwundet, und 189 gefangen oder
vermißt; von Beaulieu 1 Mann geblieben, und 2 verwundet; von Muray 19 geblieben,
25 verwundet, und 11 vermißt; von Jellachich 1 Mann geblieben, 11 verwundet, und
1 vermißt; von Warasdinern 11 geblieben, 130 verwundet, und 2 gefangen; von der
Legion Bourbon 12 geblieben, 57 verwundet, und 21 vermißt; von Kinsky Chevaux=
Legers 6 Pferde todt, und 2 Mann und 4 Pferde verwundet; von Coburg Dragonern
21 Mann, und 62 Pferde geblieben, 44 Mann, und 42 Pferde verwundet, 9 Mann,
und 11 Pferde gefangen; von Kavanagh Kuirassieren 18 Mann, und 40 Pferde
geblie=
ben, 24 Mann und 41 Pferde verwundet; 6 Mann, und 4 Pferde gefangen; von
Royal Allemand 1 Pferd verwundet; von Barco Hussaren 9 Mann und 22 Pferde
ge=
blieben, 22 Mann, und 26 Pferde verwundet, und 2 Dienstpferde vermißt; von
Blan=
kenstein Hussaren 5 Mann und 10 Pferde geblieben, 14 Mann und 15 Pferde verwundet,
und 5 Mann und 5 Pferde gefangen; endlich von der Artillerie sind 12 Mann und 16
Pferde geblieben, und 43 Mann, und 4 Pferde verwundet worden.
Die vor dem Feinde gebliebenen Offiziere sind: der Kapitainlieutenant Donath von
Hohenlohe, der Fähnrich, Graf Klebelsberg, von Brechainville, der Hauptmann
Ba=
ron Dünnersperg, von Stain; der Kapitainlieutenant Menz, und der Oberlieutenant
Schrott, von Klebeck, endlich der Unterlieutenant Labrintsovits, von Blankenstein.
Unter den Verwundeten befinden sich der schon obengenannte Oberste, Graf v.
Hadick mit einer Quetschung, der Oberlieutenant Gougeau, von der
Gemmingen=
schen Grenadier=Division, der Kapitänlieutenant, Baron Pemler, die
Unterlieute=
nante Baumgarten und Stein, von Michael Wallis, der Oberlieutenant, Baron
Busseck, und der Unterlieutenant, Baron Metzburg, von Hohenlohe; der
Kapitän=
lieutenant Wanner, der Oberlieutenant Schöllheim, die Unterlieutenante Ambster
und Luxer, und die Fähnriche Daubrava und Mathieu, von Brechainville; die
Kapitänlieutenante Schöne und Lind, die Oberlieutenante Kampmüller und Greth,
und die Unterlieutenante Gazzari und Heinzel, von Stain; der Major Bayer; die
Hauptleute Gerlach und Fröauff, die Oberlieutenante Veterani und Hummel, der
Unterlieutenant Kinsky, und die Fähnriche Thaler und Sandkoul, von Klebeck;
der Oberlieutenant van Bellighem, und der Fähnrich Gilwerth, von Murray; der
Oberlieutenant Glaus, von Kavanagh; der Oberste Baron Rouvroy, und der
Ma=
jor Carl, von der Artillerie; die Unterlieutenante Bodmann und Bertholdy, von
Coburg Dragonern; und endlich der obengenannte Marquis de Chateler, vom
Jn=
genieurkorps.
Unter den Vermißten ist der Prinz von Anhalt=Röthen, von Coburg
Drago=
nern, und der Oberlieutenant Marquis de Aly, von Stain.
Der feindliche Verlust geht nach allen Berichten zuverläßig über 8000 Mann;
bey 300 sind in unsere Gefangenschaft gerathen. Wir haben weder an Geschütz, Mu=
nizionskarren, noch Gepäcke das mindeste verloren, und der Beweis, daß wir über
den Feind den Sieg erfochten haben, zeigt sich dadurch, daß unsere Armee ohne der
mindesten Beunruhigung, zwischen zwey feindlichen Lagern über die Sambre gesetzt ist.
Zur Begünstigung des Hauptangriffs, welchen der Feind auf das
Observazions=
korps von Maubeuge unternahm, hatte er die Absicht, auch die bey Beaumont,
unter dem Kommando des Feldmarschall=Lieutenants Benjovsky, aufgestellten
Trup=
pen, zur nöthigen Zeit anzugreifen, und sie zu schlagen, oder wenigstens zu hindern,
gegen die rechte Flanke des Feindes, oder in dessen Rücken keine Bewegung zu machen.
Zu dem Ende drang den 15. eine feindliche Kolonne von 6000 Mann Jnfanterie,
einigen 100 Reitern, und einer nahmhaften Artillerie von Philippeville gegen
Beau=
mont vor, drückte die zu Slenrieur und Bussüs ausgestellten Feldwachen zurück,
und faßte an der Strasse zwischen Bussüs und Barbencon Posto.
Da der F. M. L. Benjovsky klar abnehmen konnte, daß der Feind den 16. Mor=
gens einen Angriff vorhabe, entschloß er sich demselben zuvorzukommen. Er detaschirte
daher des Nachts um 10 Uhr, den Major Peßler, von Latour, mit einer Escadron
von Latour, und 1 Division von Spleny, mit dem ausdrücklichen Befehle, den Feind
zu rekognosziren, und mit diesen Truppen, und den aufgenommenen Vorposten da,
wo es möglich ist, den Feind anzugreifen, und dessen Absichten zu vereiteln.
Gedachter Major rückte noch in der Nacht mit allen Regeln der Klugheit und
Vorsicht vor. Die Jnfanterie machte die Avantgarde, und die Kavallerie folgte
der=
selben in der größten Stille. Die Truppen gelangten ohne vom Feinde bemerkt zu
werden, bis an dessen Vorposten, welche die Jnfanterie von Spleny mit gefälltem
Bajonette zugleich mit der Kavallerie angriff, zurückwarf, und dabey gleich 2 auf
der Strasse aufgepflanzte Kanonen eroberte.
Durch dieses so unerwartete Vordringen gerieth der Feind in eine solche
Verwir=
rung, daß er sich mit größter Eilfertigkeit flüchtete. Gleich darauf ließ der Major
Peßler seine Truppen formiren, den Hauptposten Bussüs durch ausgestellte Pikete
observiren, er selbst aber blieb bey Barbencon stehen, und erstattete dem F. M. L.
Benjovsky über das, was vorgefallen ist, den Bericht. Der Herr F. M. L. deta=
schirte hierauf noch die übrigen 2 Divisionen von Spleny, unter dem Hauptmanne
Kokovsky, mit 2 Kanonen zur Unterstützung des Majors Peßler mit dem Befehle ab,
den Feind aus Bussüs zu vertreiben, und die vorigen Posten zu besetzen. Zugleich
machte er dem Obersten Linken, von Zezschwitz, den Auftrag, mit 1 Division von
Zezschwitz, einigen Jägern vom Carnevillischen Freykorps, von 30 Freywilligen
von Spleny, während dem der Feind bey Bussüs angegriffen würde, den rechten
Flügel zu sichern, diesen gegen Eccles, Berelles, Grandieux, Rance und Vergnies
zu beobachten, und dem Feinde, wo es geschehen könnte, Abbruch zu thun.
Während dem der Oberste Linken sich in Marsch setzte, rückte der Major Peßler
auf die ihm zugekommene Nachricht von der Anrückung des Feindes, mit dem
Sple=
nyschen Bataillone, den Carnevillischen Jägern, und 6 Zügen Kavallerie, mit vieler
Geschwindigkeit gegen die vorliegende Anhöhe; kaum hatte er diese erreicht, als das
feindliche Kanonen=und Gewehrfeuer sehr lebhaft anfing, aber sogleich von dem
Sple=
nyschen Bataillone erwiedert wurde.
Der Kommandant dieses Bataillons, Hauptmann Kokovsky, überzeugt von der
Tapferkeit der Truppen, rückte mit seinem Bataillone, unterstützt von Kavallerie, vor,
und während als eine Escadron von Latour in der schnellesten Bewegung den Marsch
gegen Slenrieux dirigirte, um den Feind zu überflügeln, drang dieses Bataillon in
den viermahl überlegenen Feind ein, schlug ihn in die Flucht, und eroberte 1 Haubitze, 4
Kanonen, nebst einigen Munizionskarren, und 1 Fahne. Die Kavallerie verfolgte
die Feinde bis Slenrieux, und streckte eine beträchtliche Zahl derselben darnieder.
Jn diesem Dorfe stellte sich der Feind zwar wieder zur Gegenwehre, wurde aber
nochmahls angegriffen, zurückgeschlagen, und verlohr wieder 2 Kanonen, 1 Haubitze,
nebst vielen Munizionskarren, und mehrere mit Schanzzeug beladene Wagen.
Der F. M. L. Benjovsky rühmt den Major Peßler wegen der Einsicht und
Klugheit, mit welcher er diesen Angriff anordnete und ausführte, ferner den
Haupt=
mann Kokovsky, von Spleny, der schon bey dem Sturme und der Einnahme von
Valenciennes mit unbeschreiblicher Tapferkeit gefochten hat, wegen seiner
wiederhohl=
termassen erprobten persönlichen Entschlossenheit sowohl, als auch wegen seines
zweck=
mäßigen Benehmens, ganz vorzüglich an.
Die Oberlieutenante Kopenzollern und Schuh, die Unterlieutenante Leibinger
und Abelle, die Fähnriche Csoma, Sointa und Sephani, haben sich vortrefflich
ausgezeichnet. Die Tapferkeit der ganzen an sich sehr geringen Truppe, welche dem
so sehr überlegenen Feinde mehr als 400 Mann niedergemacht, und über ihn so viele
Vortheile erhalten hat, ist ganz beyspiellos.
Der Oberste v. Linken, ließ durch ausgestellte Kavallerie=Detachemente
bey Rance, Couchetournent und Eprovage alle Strassen besetzen, und den Feind
in verschiedenen Gegenden beobachten, um allenfalls von seinem Anrücken bey Zeiten
un=
terrichtet zu werden; er selbst richtete mit seiner wie wohl sehr schwachen Hauptruppe,
und mit den eingezogenen Vorposten den Marsch frühe um 5 Uhr, über Grandrieux nach
St. Estrat, von wo er ein Detachement Kavallerie, mit Carnevillischen Jägern, gegen
Solre le Chateau abschickte, um dieses Städtchen zu observiren, den Wald von
Be=
trelles und Eccles durch die Freywilligen von Spleny besetzen, und zu deren
Unterstü=
tzung 2 Züge Kavallerie nachrücken ließ. Fast in eben diesem Augenblicke nahm die
feind=
liche Attacke auf den linken Flügel unserer Observations=Armee ihren Anfang, und
zeig=
te sich auch ungefehr eine Escadron Kavallerie vom Feinde gegen der Waldspitze vor
Be=
rellen; diese griff der Unterlieutenant Schäffer, von Zezschwiz zu dreyen wiederholten
Mahlen mt aller Entschlossenheit an, warf sie über Berelle=zukück, eroberte in
Be=
trelles selbst einen Pulverkarren, und nahm 2 Mann gefangen. Der Feind fieng hierauf
an unsere an der Waldspitze postirten Truppen aus Kanonen zu beschießen, konnte aber
dieselben nicht zum weichen bringen, und sah sich daher bemüssiget, diese Anhöhen mit
einigen Bataillonen, und etwa 100 Reitern zu besetzen.
Ungefähr um 2 Uhr Nachmittags, rückte auch eine feindliche Kolonne von 1500 Mann
Jnfanterie und 80 Mann Kavallerie, mit 2 Kanonen, von Chimay gegen Rance und
Cou=Retournant vor; die allda ausgestellten 2 Züge vom Zezschwitz leisteten aber den
möglichsten Widerstand, und der Oberlieutenant Matalony drang in die Avantgarde ein,
machte mehrere Feinde nieder, und nahm 1 Offizier, nebst 4 Mann gefangen. Die
Stärke des Feindes war jedoch zu überwiegend, als daß besagte 2 Züge ihn aufzuhalten
im Stande gewesen wären; sie zogen sich also in bester Ordnung auf die Ebene, und
po=
stirten sich so vortheilhaft, daß der Feind seinen Marsch nur gegen Solre St. Geri
rich=
ten konnte. Der Oberste Linken ließ auf die ihm zugekommene Meldung, ein kleines
Piket zu Grandrieux zurück, eilte mit seiner Truppe in vollem Trabe dem
zurückgedrück=
ten Flügel zu Hülfe, und da der Feind mittlerweile sich in das Thal zwischen Solre
St. Geri und Renlies gezogen hatte, traf der Oberste die zweckmässigsten und
schleu=
nigsten Anstalten, ihn mit den 6 Zügen Kavallerie, die er mit sich hatte, anzugreifen,
welches auch mit so gutem Erfolge geschah, daß der Feind, sobald er die
angeschlosse=
ne Anrückung dieser Truppe wahrnahm, im vollem Laufe die Flucht ergriff, und sich über
Vergnies zurückzog, so, daß wegen mehreren Defileen es nicht möglich war, ihn mehr
zu erreichen.
Nachdem der Oberste auch durch das letztgenannte Dorf gezogen war, stieß er auf
1 Kompagnie Jäger, welche nach einer Abfeuerung der am Walde wieder formirten
feindlichen Kolonne nacheilte, und von welcher noch nahe an der feindlichen 〈…〉 einige
Mann zusammen gehauen, zugleich auch 4 mit Fourage und Lebensmittel beladene
Wa=
gen von den unsrigen eingebracht wurden.
Nun fing aber der Feind an die Kavallerie mit Kanonen sehr lebhaft zu beschießen,
und da er einer Seits so postirt war, daß ihm in dem unterbrochenen Boden nicht
bey=
zukommen war, anderer Seits aber derselbe bereits sich zurückzuziehen anfing, und die
Pferde unsrer Kavallerie schon zu sehr ermattet waren, so blieb der Oberste Linken so
lange auf dem Platze, bis er von dem gänzlichen Abzuge des Feindes versichert war.
Diese gesammte Truppe hat, nach dem Zeugniße des Herrn Obersten, bey allen
sei=
nen Anordnungen den Beweis ihrer Entschlossenheit neuerdings bestätiget; insbesondere
aber haben sich der Hauptmann Detertre, und der Lieutenant Graf Bee, vom
Carnevilli=
schen Freykorps, ferners die Oberlieutenante Ritterstein, Matalony und Haiden von
Zezschwitz ausgezeichnet.
Unser Verlust bey diesen verschiedenen Vorfallenheiten bestehet bey Spleny Jnfanterie
in 24 Todten, 75 Verwundeten, und 7 vermißten Mann, wie auch 3 verwundeten
Dienstpferden; bey dem Carnevillischen Freykorps, in 18 Todten, 3 Verwundeten, und
3 Vermißten, wie auch in 5 todten, und 1 verwundeten Dienstpferde; bey Zezschwitz
Kuirassieren, in 1 todten, und 1 vermißten Gemeinen, ferner 4 todten, 5 verwundeten,
und 1 vermißten Dienstpferde; endlich bey Latour Chevaux=Legers, in 1 todten, 4
ver=
wundeten, und 1 vermißten Mann, 2 todten, 1 verwundeten, und 2 vermißten Dienstpferden.
Unter den vor dem Feinde Gebliebenen ist der Oberlieutenant Kern, von Spleny
Jnfanterie, und unter den Verwundeten der Unterlieutenant Abelle, von demselben
Regimente.
Der Feldmarschall, Prinz v. Coburg, ertheilt den von dem Feldmarschall=Lieute=
nante Benjovsky abermahls erprobten militarischen Kenntnissen, und desselben
Entschlossen=
heit ganz besondere Lobsprüche.
Durch einen Bericht vom 22. Oktober, meldet der Herr Feldmarschall aus einem ihm
aus Hauhain zugekommenen Berichte des Generalmajors Otto, daß am 20. Oktober
früh um 9 Uhr das ganze bey Arleux und an dem Kommunikazionskanale gestandene
feindliche Lager in 3 Kolonnen über Mastaing, Azincourt und Aniche gegen des
ge=
dachten Generals Otto rechten Flügel angerückt sey. Die feindliche Macht bestand
beyläufig aus 9 bis 10000 Mannt Jnfanterie und Kavallerie, und zugleich rückten
von Bouchain, hinter Licu St. Amand 2 Bataillone aus, welche sich aber, weil sie
von unserer Kavallerie bey Avesnes le sec in Rücken genommen zu werden befürchten
mußten, nicht vorwärts getrauten. Aber die von Arleux gekommene feindliche Kolonne
mit ungefähr 12 Kanonen und 2 Haubitzen, drang bis Abscon kühn vor, und bewarf
den Ort mit Haubitzen.
Der auf dieser Seite die Vorposten kommandirende Oberste v. Devay rückte mit 6
Eskadronen Esterhazy Hussaren, und dem Kavalleriegeschütze, von 2 Divisionen
Jnfan=
terie, nähmlich: von Ehrbach und Clerfayt, unterstützt, dem in Marsch begriffenen Feinde
entgegen; die Hussaren hieben in desselben mittlere Kolonne zwischen Abscon und
Azin=
court ein, streckten gleich bey 600 Mann zu Boden, und machten 4 Offiziere, nebst 50
Gemeinen gefangen, worauf dann gleich ein Theil des Feindes sich nach Bouchain
warf, der andere aber sich über die Cense bey Aubigny au bac zurückzog.
Vermöge eines an den Feldmarschall, Prinzen v. Coburg, von dem Generalmajore
Werneck aus Cysoing erstatteten Rapports, hat am 21. Oktober eine feindliche Kolon=
ne, die sich über Nomaing zog, unsern unter dem Kommando des Generalmajors Kray
stehenden linken Flügel angegriffen; als aber der Oberstwachtmeister, Graf Giulay, vom
Odonellischen Freykorps, aus Genech einige Detaschemente von Sztaray in des Feindes
linke Flanke sandte, und derselbe auch von dem Generalmajore Kray mit einem lebhaften
Feuer empfangen wurde, so drang er nicht mehr weiter vor, sondern zog sich gegen
un=
seren Posten von Louville, den er neuerdings mit Jnfanterie und Kavallerie, unterstützt
von mehreren Kanonen, anfiel.
Zu eben der Zeit wurde auch der dortige rechte Flügel bey Sailly, von feindlicher
Jnfanterie und Kavallerie, und mit Kanonen dergestalt mit Uebermacht angegriffen, daß
un=
sere Vorposten zurückgedrückt worden sind; doch der Major Wayna, von Esterhazy
Hussaren, rückte gleich mit 1 Eskadron und 2 Divisionen von Wenkheim über Sailly
vor, und beunruhigte den Feind in der linken Flanke so sehr, daß derselbe sich wieder ganz
zurückziehen mußte, und die vorigen Posten und Linien von uns besetzt wurden.
Vermöge eines weitern Berichtes des Feldmarschalls, Prinzen v. Coburg, vom 23. Ok=
tob., macht der Feind seit dem 21. auf die in Westflandern stehenden Truppen tägliche
An=
griffe, und scheint einen Theil seiner Macht dahin geworfen zu haben; daher ist denn
der Herzog von York, mit den Englischen und Hanöverischen Truppen wieder über St.
Amand nach Tournay, und der Herr Feldmarschall, Prinz v. Coburg selbst, mit
ei=
nem Theile der unter ihm stehenden Armee am 23. von Bavay nach Villerpol
aufgebro=
chen. Von letzterem Orte gedachte der Herr Feldmarschall am 24. den Marsch nach
So=
lesmes fortzusetzen, und von dort aus nach Umständen, die weitere Richtung zu
neh=
men. Der Feldzeugmeister Graf Clerfayt, ist mit einem Truppenkorps von
Berlai=
mont bis Thuin an der Sambre verblieben.
Am 23. hat der Feind aus der Festung Maubeuge einen sehr starken Ausfall gegen
Douzies gemacht, ist aber durch unsere tapfern Truppen, und durch die guten Anstalten
des Generalmajors Davidovich mit grossem Verluste zurückgetrieben worden.
Eben so hat am 22. der Generalmajor Werneck den Feind bey Cysoing mit grossem
Verluste zurückgeschlagen. Uiber den einen und den anderen Vorfall hat der Prinz
v. Coburg sich vorbehalten, nächstens die umständlichen Berichte nachzutragen, weil er
bey Einlangung der ersten Anzeigen eben im Aufbruche begriffen war.
Der General der Kavallerie, Graf v. Wurmser, berichtet aus dem
Hauptquartie=
re zu Brumpt, unter dem 24. Oktober, der Generalmajor Hoze habe mit den unter
ihm stehenden Truppen den Feind bis über St. Jean und Steinburg zurückgedrückt,
ihm dabey durch unser Kartätschenfeuer einen sehr beträchtlichen Verlust, den der General
Hoze jedoch im Ganzen noch nicht bestimmen konnte, zugefüget, und 13 Mann
gefan=
gen. Unser Verlust hingegen belaufe sich, ausser dem durch eine Kanonenkugel getödteten
braven Major Urmeny, nicht auf 25 Mann. Durch die solchergestalt erfochtenen
Vor=
theile, hat sich der General Hoze in die Gelegenheit gesetzet, die Deboucheen von
Jng=
weiler, Weitersweiler und Neuweiler zu verwahren, die feindlichen Ausfälle aus
Zabern zurückzuschlagen, wie auch die rechte Flanke und den Rücken des Hauptkorps
zu decken.
Der am 1. November bey Sr. Majestät eingetroffene Graf v. Kinsky, Rittmei=
ster vom Waldeckischen Regimente, hat einen Bericht des Generals der Kavallerie, Gra=
fen v. Wurmser, aus dem Hauptquartiere zu Brumpt vom 27. October überbracht,
in welchem folgende Anzeigen enthalten sind:
Da der Feind einen Theil seiner Macht in das Gebirge gegen Saverne geworfen
hatte, mit dem andern aber die Posizion von Wanzenau bis auf den Kochersberg
be=
hauptete, so hatte es der General der Kavallerie, Graf v. Wurmser, um nicht
überflü=
gelt zu werden, für nöthig gefunden, mit dem Hauptkorps die Posizion bey Brumpt
zu nehmen, indessen der Feldmarschalllieutenant Fürst v. Waldeck, mit einem Korps bey
Offendorf stand, und der Generalmajor Hoze mit einem andern Korps bey
Dossen=
heim, den Feind im Gebirge und bey Saverne beobachtete.
Da nun hierdurch die Entfernung des Generals Hoze vom Hauptkorps ziemlich
beträchtlich war, und er also bey einem wahrscheinlich zu vermuthenden Angriffe nicht
zeit=
lich genug hätte unterstützt werden können, die Umstände es aber nicht erlaubten, ihn gleich mit
mehreren Truppen zu verstärken, so beschloß der General der Kavallerie, Graf v. Wurm=
ser, durch eine Aenderung der Posizion des Waldeckischen Korps unsere Linie
dergestal=
ten zu verkürzen, daß der General Hoze in seinem wichtigen Posten leicht unterstützet
werden könnte. Um diesen Entzweck zu erreichen, war ein förmlicher Angriff auf den
feindlichen in und bey Wanzenau in einer vortheilhaften Posizion stehenden rechten
Flügel durchaus erforderlich.
Der Graf v. Wurmser trug dem Feldmarschalllieutenante, Fürsten v. Waldeck,
auf, diesen Angriff am 26. vor Tages Anbruch vorzunehmen, und der Hr. Feldmar=
schalllieutenant entledigte sich dieses wichtigen Auftrags mit so vieler Geschicklichkeit, daß
des kommandirenden Generals Absicht vollkommen erreicht, der Feind überflügelt, und
nicht nur aus dem Dorfe Wanzenau, und aus seiner ganzen dortigen Posizion bis
über die Jlt vertrieben ward, sondern auch 8 Kanonen, und 1 Haubitze, nebst 10
Munizionskarren erobert, mehr als 500 Feinde erlegt, und 6 Offiziere mit 136
Gemei=
nen, zu Gefangenen gemacht wurden, überhaupt aber der Feind an Todten und
Verwun=
deten einen Verlust von wenigstens 1500 Mann erlitt, wogegen unser Verlust in 5
ver=
wundeten Offizieren, und höchstens 100 Mann besteht. Durch diese glückliche
Ausfüh=
rung eines wichtigen Auftrags, und die Behauptung der von dem Feinde bisher besetzten
Position, hat sich der F. M. L. Fürst v. Waldeck, abermahls ganz vorzüglich
ausgezeich=
net. Derselbe kann die von den gesammten Truppen auch in dieser Gelegenheit bezeigte
Ta=
pferkeit, nicht genug anrühmen; besonders empfiehlt er die braven Generale, Grafen
Lich=
tenberg und Reglevics, wegen ihrer wesentlichen und vortreflichen Mitwirkung, so wie
er auch den Oberstlieutenant und Kommandanten des Oesterreich=Steyrisch=Wurmserischen
Freykorps, Freyherrn v. Knesevich, ganz besonders anrühmet. Während dem dieses Gefecht
bey dem Waldeckischen Korps vorging, drang der Feind vor der von ihm in dem Walde
zwischen Vendenheim und Hoerdt besetzten Waldspitze mit grosser Uebermacht auf den
General Meßaros sowohl, als auf den mit einem Bataillon von Erzherzog Ferdinand,
und 2 Divisionen zu Hoerdt stehenden Obersten von Waldek, Fürsten Hohenlohe, ein;
er wurde aber ungeachtet seiner grossen Uebermacht, nicht nur zurückgeschlagen, sondern
auch durch das tapfere Bataillon von E. H. Ferdinand, bis in seine Redoute verfolgt,
woselbst der Kampf neuerdings sehr blutig ward. Unser Verlust auf dieser Seite mag sich,
nebst einigen Offizieren, auf mehr als 300 Mann an Todten und Verwundeten belaufen;
indessen ist er gegen den feindlichen, der hier auch gegen 1000 Mann betrug, um so mehr
unbeträchlich, da wir auch hier unsere Absicht vollkommen erreicht haben. Der General
der Kavallerie, Graf v. Wurmser, belobt den Waldeckischen Obersten, Fürsten v. Ho=
henlohe, wegen seiner hier ganz vorzüglich bezeigten militärischen Talente.
Der in der letzten besonderen Beylage genannte Rittmeister Dams, von den Szeckler
Hussaren, nennet sich ⟨Damo⟩.