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Wiener Zeitung.

Nr. 88, 2. November 1793

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[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Jn Begehung des Festes Allerheiligen
erhoben sich Se. Maj. der Kaiser mit
den 4 Erzherzogen KK. HH. unter Vor=
tretung
der Ritter des goldenen Vließes,
und des Hofstaates, gestern Vormittags
um 11 Uhr nach der Hofburg=Pfarrkir=
che
, und wohnten daselbst dem Toisons=
amte
bey.

Abends um 6 Uhr, begaben sich beyde
KK. MM. mit der 4 Erzherzoge, und der
2 Erzherzoginnen KK. HH., unter Auf=
wartung
und Begleitung des Hofstaates,
nach gedachter Hofkirche, um der Vigil, so
wie heute am Allerseelen Tage, den Seelen=
amte
für alle Abgestorbene, beyzuwohnen.

Gestern ist die Hoftrauer für weil. Jhre
Majestät, die Königinn von Frankreich,

geborne Königl. Prinzeßinn von Ungarn
und Böhmen, Erzherzoginn von Oester=
reich
ꝛc. zufolg⟨t⟩ einer allerhöchsten Ent=
schliessung
, an dem K K. Hofe angezogen
worden, und soll durch 46 Tage getragen
werden.

Die Damen erscheinen die ersten 32 Ta=
ge
in schwarzem glatten Großdekour, mit
schwarzen Hauben und Stirnzüngeln, mit
weissen Garnituren, beydes von Gaze d’J=
talie
, ferner mit schwarzem Geschmucke,
weiß=und schwarzen Fächern und Schu=
hen
.

Die letztern 14 Tage in voriger Kleidung,
mit Kopf=und Garniturenaufputz von Spi=
tzen
, Blonden oder Entoilage, ohne Fran=
zen
, mit weissen Fächern, Schuhen und
mit ächtem Geschmucke.

[2]

DieappartementmäßigenCavalier, als
geheime Räthe, Kämmerer ꝛc. Ordensrit=
ter
und der äussere Hofstaat ꝛc. erscheinen
in schwarzen glatten tüchenen Kleidern, mit
seidenen Knöpfen und seidenem Unterfutter,
mit Manchetten von Battist, mit schmahlem
Saume, mit schwarz angelaufenen Degen
und Schnallen.

Die letztern 14 Tage in voriger Klei=
dung
, mit Manchetten von Spitzen oder
Entoilage, mit Metall=Degen und Schnal=
len
, auch mit ächtem Geschmucke, und nach
Belieben, mit weissen Strümpfen, auch
weissen mit schwarz besetzten Vesten.

Morgen den 3. November Abends wird
die Vigil, und Montags den 4. das See=
lenamt
in der Hofburgpfarrkirche öffentlich
gehalten werden.

Se. Maj. haben die Obersten Petrasch,
von de Vins, ⟨K⟩osztolany, von Erdö=
dy
, Gruber, von Sztaray, Putnik,
vom Deutsch=Bannatischen Gränz=Regi=
mente
, und Dittmann, vom General=
Quartiermeisterstabe, zu Oberst=Feld=Wacht=
meistern
allergnädigst zu ernennen und die
drey erstern bey der Haupt=Armee anzu=
stellen
geruhet.

Da die Niederösterreichischen zwey oberen
politischen Stände die bey der Aufnahme
adeliger Familien in ihr Konsorzium, einge=
henden
Kassetaxen unter die hierländigen be=
dürftigen
Landesmitgieder, der bestehenden
Gewohnheit zu Folge, zu vertheilen, und
hiervon denselben die bey den jährlichen Land=
tagen
bestimmten Beträge abzureichen pfle=
gen
, so wurden für heuer von Seite des
N. Oest. Herrenstandes nachgenannte Jn=
dividuen
mit den beygesetzten Beträgen be=
theilet
: als

Guld.
1. Johann Joseph Freyherr von He=
genmüller
zu Duwenweiller, mit
56
2. Franziska von Laaelberg, Witwe 56
3. Fräule Josepha Gräfinn von Huyn 56
4. Maria Johanna Freyinn von He=
genmüller
, geborne Freyinn von
Leysser, Witwe.....
46
5. Franziska Freyinn von Hackh=
Guld.
berg, geborne Freyin Bernauer
von Be⟨t⟩ney, Witwe....
46
6. Maria Anna Freyinn von Lem=
pruck
, geborne von Mugkhen=
berg
, Witwe......
46
7. Fräule Franziska von Lagelberg 46
8. Fräule Susanna von Lagelberg 46
9. Barbara von Magisson, geborne
Gräfinn von Schallenberg, Witwe
46
10. Niklas Graf v. Auersperg. 40
11. Franz Adam Freyherr von Ehr=
manns
zum Schlug....
40
12. Maria Gräfinn von Seeau,
Wittwe........
40
13. Elisabeth Freyinn von Ruessen=
stein
, Wittwe......
40
Zusammen also mit 604
Gulden.

Von dem Fortgange der freywilligen Ar=
beitsanstalt
in den Vorstädten:

Jm Monath Julius dieses Jahrs wurden
2606, im August 2514, und im September
2614 Personen, mit einem Arbeitslohne von
täglich 2 bis 16 Kr. beschäftiget.

Dabey haben sich abermahls der Richter
in der Leopoldstadt, Jgnaz Holzhauser, vom
äuss. Rath, der Richter im Lichtenthal, Ka=
spar
Windbiller, der Richter zu Margarethen,
Philipp Jorrer, und der Richter im Neuler=
chenfelde
, Joseph Gaullacher, wie auch fol=
gende
Verleger durch ihre thätige Verwendung
vorzüglich ausge⟨z⟩eichnet: Katharina Gschnat=
ter
, zu Gumpendorf, beschäftigte 214 Perso=
nen
, Kaspar Windbiller, im Lichtenthale, 175,
Johann Gödrich, eben allda, 113, Theresia
Föllinger, zu Margarethen, 197, Katharina
Fridmann, eben allda, 130, Augustin Fröschl,
zu Matzleinstorf, 221, Andreas Bluber, zu
Nikolsdorf, 104, und Peter Amon, im Neu=
lerchenfeld
, 336 Personen.

Die hiernach benannten Verleger wünschen
noch mehrere Personen in Beschäftigung zu
setzen, nähmlich am Althanischen Grund, Mar=
tin
En⟨t⟩reß, verlange noch 25, zu Gumpen=
dorf
, Katharina Gschnatter, 20, in der Leopold=
stadt
, Mathias Stell⟨a⟩, 20, Andreas Teibl,
eben allda, 40, im Lichtenthale, Andre Wag=
ner
, 40, Johann Wagner, eben allda, 90,
Johann Gödrich, eben allda, 150, und Peter
Amon, in Neulerchenfelde, 100 Arbeiter.

[3]

Außer diesen gibt es noch andere Verleger,
welche eine unbestimmte Anzahl von Arbeitern
verlangen.

Endlich sind auch aus mehreren Gründen
viele Arme mit Militär=Oekonomie=Arbeit
beschäftiget worden.


Ausländische Begebenheiten.

Jtalien.

Briefe aus Turin vom 16. Octob. mel=
den
, daß der König sich noch immer im
Hauptquartiere zu Saorgio, mitten un=
ter
seinen Truppen, befindet.

Der öffentliche Dienst wird durch die
Bürgerschaft in Turin so gut versehen,
daß der König derselben darüber sein be=
sonderes
Wohlgefallen hat bezeigen lassen.

Bey der bereits eingefallenen kalten und
nassen Witterung halten sich die Truppen
seit einiger Zeit ziemlich ruhig, doch fallen
fast täglich einige Scharmüzel vor. Aus
dem Lager bey Tenda wird geschrieben,
daß am 5 Octob. der Kapitain Bonaud,
mit 150 Mann des Freykorps die Fran=
zösische
Schanze von Gaudet, gegenüber
dem Dorfe Figaretto, angegriffen, nach
einem stündigen Gefechte, dieselbe erobert,
und 43 Franzosen, sammt dem Komman=
danten
und einem anderen Offiziere zu Ge=
fangenen
gemacht habe. Am 8. machten
die Milizen von Mondovi einen Angriff
auf die anderen Französischen Verschan=
zungen
oberhalb Breglio; es kam daselbst
zu einem hartnäckigen Gefechte, in wel=
chem
endlich die Franzosen weichen, und
den Piemontesern die Schanze überlassen
musten. Am 9. geschah ein Angriff bey
Maurignon, der jedoch nicht die abge=
zielte
Wirkung hatte, weil die Franzosen
durch ihre Kundschafter zum Voraus un=
terrichtet
schienen. Jndessen ist in allen
diesen Vorfällen der Verlust der Piemonte=
ser
sehr gering gewesen.

Der Senat von Genua hat eine Ver=
ordnung
erlassen, wodurch allen Fremden
anbefohlen wird, binnen 2 Tagen das
Gebieth der Republick zu verlassen.

Die Ausfuhr des Getreides nach dem
Hafen von Nizza, und nach den von
den Franzosen besetzten Gegenden der Graf=
schaft
, ist von dem gedachten Senate
strenge verbothen, und zu dem Ende sind
bey Ventimiglia zwey Wachschiffe auf=
gestellt
worden.

Aus Livorno wird geschrieben, daß
am 17. Oct. im Hafen 3 Englische Linien=
schiffe
und 4 Fregaten eingelaufen seyn. Sie
kamen von Toulon, und brachten ein un=
ter
Weges erbeutetes Fahrzeug mit sich,
das mit Lebensmitteln beladen, von Ba=
stia
nach Marseille bestimmt war.

So viel man aus Toulon vernimmt,
sind nun daselbst bis 15,000 Mann frem=
der
, theils Englischer, theils Spanischer,
Neapolitanischer und Sardinischer Trup=
pen
, und haben sämmtliche Französische
Schiffe am 1. Oct. die alte Königl. Flag=
ge
aufgesteckt, und die dreyfarbige in das
Meer geworfen. Hierauf sind sie von der
Flotte der alliirten Mächte, als Freunde,
durch eine allgemeine Salve begrüsset wor=
den
.

Der Papst befand sich am 18. Octob.
etwas unpäßlich, doch war man wegen
der Folgen des Uebels ausser Sorgen.

Am 12. Oct. verstarb zu Rom der Car=
dinal
Raineri Finocchietti, in einem Al=
ter
von 78 Jahren. Er war von Livor=
no
gebürtig, und ist von dem jetztlebenden
Papste am 27. Dezemb. des J. 1787 zur
Cardinalswürde erhoben worden.

Auch starb zu Rom Monsignor Carolo
Giovio, Erzbischof von Avignon, im
64 Jahre seines Alters.

Der König von Neapel bewohnt Por=
tici
und die nahegelegene Villa Favorita,
wo fast täglich ländliche Feste gehalten
werden, die Königinn aber, höchstwelche
sich in gesegneten Leibesumständen befindet,
hat bereits sich mit der Königlichen Fa=
milie
, nach der Hauptstadt begeben.

Frankreich.

Wie auch immer das Schicksal beschaf=
fen
seyn mag, das die noch in der Kon=

[4]

vention sitzenden Konventions=Glieder er=
wartet
, so finden sie doch sicher keine gün=
stige
Vorbedenkung in dem Lose, das ei=
nen
grossen Theil ihrer Genossen betroffen
hat. Von dem zahlreichen Haufen von
Menschen, welche die Jakobiner von Paris
und den Departementen noch vor einem Jah=
re
als die fähigsten Werkzeuge zur Festse=
tzung
ihres Systems ansahen, und welche
sich wirklich in der Absicht, die konstitutions=
mäßige
Königswürde, ungeachtet wieder=
hohlter
feyerlicher Schwüre, zu zerstören,
versammelt, auch größtentheils selbst für
die mörderische Hinrichtung ihres Monar=
chen
gestimmt haben, ist seit 3 Monathen
schon sehr vielen für ihren Meineid und
ihre Lasterthaten der verdiente Lohn zuge=
kommen
. Lepelletier und Marat fielen
unter dem Mordeisen, das ihr Lieblings=
mittel
gegen ihre Feinde war; Cam⟨ü⟩s,
Guinette, Lamarque und Bancal ge=
riethen
, durch die ihrigen selbst aus=
geliefert
, in die Hände des Oesterreichi=
schen
Generals, und befinden sich nun in
sicherer Verwahrung; Drouet ward vor
kurzem ebenfalls gefangen, und hat nun
ein gleiches Schicksal; Moyse Bayle,
der sich als Nationalkommissar in Toulon
befand, da diese Stadt sich den Englän=
dern
ergab, tödtete sich selbst in dem Ge=
fängnisse
, und sein Gefährte, Beauvais=
Preau ward durch die Engländer hinge=
richtet
; 20 andere Deputirte wurden durch
die Konvention selbst für vogelfrey erklärt,
und einer davon, Gorsas, wurde bereits
durch die Guillotine hingerichtet, die er in
seinem Journale so oft zur Bestimmung
aller derjenigen machte, die er Aristocraten
nannte; 40 andere Deputirte wurden dem
immer von Blute rauchenden grausamen
Revolutions=Gerichte, und 74 endlich
Kerkermeistern überliefert, ohne von den
vielen Ministern, Beamten, Generalen und
so vielen anderen ephemeren Helden dieser
gräulichen Revolution zu sprechen. Alle
diese Opfer geben durch ihr trauriges En=
de
, oder doch ihre verzweifelte Lage ihren
Zeitgenossen und der Nachwelt eine merk=

würdige Lehre über die eigensinnigen und
grausamen Spiele einer zügellosen Volksre=
gierung
, und allen Anhängern der blenden=
den
Grundsätze derselben eine Warnung, vor
der jeder Freund der Menschheit zurückbe=
ben
muß.

Der Haß der Jakobiner ist nunmehr, be=
sonders
seit der Englischen Besetzung von
Toulon und der Hinrichtung des ober=
wähnten
Deputirten, ganz gegen die Eng=
länder
gerichtet, und die Maßregeln der Kon=
vention
gehen dahin, sich an dieser Nation
auf alle Art zu rächen, ihren Handel zu
stören, und endlich selbst eine Landung in
England vorzunehmen, wozu die Anstal=
ten
mit Eifer betrieben werden.

Man schmeichelt sich jedoch sehr bald
wieder von Toulon Meister zu werden,
seit dem besonders, als die dortigen Fran=
zösischen
Truppen am 1. Oktober die wich=
tigen
Forts Pharon, Artigue und St.
Catherine erobert hatten; doch die Freude
darüber währte nicht lange, da die Konv.
bald darauf die Nachricht erhielt, daß am
4. Oktober das Fort Pharon von den al=
lirten
Truppen wieder eingenommen wor=
den
ist und die Franzosen die dortigen =
hen
mit Verlust haben verlassen müssen.
Daher seit dem alle diejenigen Truppen,
welche Lyon bisher belagert haben, gegen
Toulon gesendet worden sind, um diese
Stadt auf der Landseite ganz einzuschliessen.

Aus der Vendee fängt man neuerdings
an, der Konvention täglich Siegesnach=
richten
vorzulesen, die aber im Grunde
nichts als Wiederhohlungen sind und zum
Beweise dienen, daß die Royalistenarmee
noch immer sehr bedeutend, und die Ja=
kobinische
sehr uneinig ist. Nach den neue=
sten
in der Konvention gelesenen Berichten
aus jenen Gegenden, ist die Republikani=
sche
Armee am 7. Oct. von Saumär und
Chataigneraye nach Bressüire, und
von hier am 9. nach Chatillon aufge=
brochen
, wo es unter Wegs zu einem
heftigen Treffen kam. Die Königlichge=
sinnten
sollen 20,000 Mann stark gewesen
seyn und den Republikanern, welche auch

[5]

den General Chambon verloren, grossen
Schaden zugefügt haben, endlich aber
gewichen seyn. Der Vortrab der Repu=
blikaner
, von dem General Westermann
geführt, zog noch an demselben Tage in
Chatillon ein. Am folgenden Tage sollte
die ganze Armee dahin folgen, aber die
Royalisten griffen Chatillon noch am 9. des
Nachmittags an, schlugen die Republika=
ner
gänzlich in die Flucht, nahmen ihnen
alle Artillerie, alles Gepäcke ab, und setz=
ten
sich wieder in Besitz der Stadt. Als
hierauf jedoch die Republikaner mit grosser
Macht zurückkamen, wurden die Royali=
sten
wieder aus der Stadt vertrieben, und
mußten alle vorher gemacht Beute, nebst
vielem der ihrigen zurücklassen. Von bey=
den
Seiten war der Verlust sehr groß.

Selbst diese Berichte zeigen deutlich, wie
groß die Schwierigkeiten des Kriegs in der
Vendee sind, und daß wenig Hoffnung ist,
dieselben bis zum 20. Octob. zu überwin=
den
, obschon es die Konvention durch ein
Dekret verordnet hat.

Auch Santerre, der von daher nach
Paris zurückgekommen ist, führt jetzt eine
ganz andere Sprache, als da er nach der
Vendee abging; er hat sich nun die Er=
laubniß
erbethen seinen Bräuereyen nach=
zusetzen
, und vermuthlich hat er wenig Lust,
sein Militarkommando wieder zu überneh=
men
.

Großbrittannien.

Der königl. Minister bey dem Nieder=
ländischen
Generalgouvernemente zu Brüs=
sel
, Lord Elgin, ist am 9. Okt. in Lon=
don
eingetroffen. Er kam aus dem Haupt=
quartiere
des Prinzen von Coburg zu Pont,
nah des Herzogs von York, zu Menin,
welches letztere er am 8. Octob. verlassen
hatte, und begab sich sogleich zu dem =
nige
nach Windsor, wo er, obschon es
nur erst 6 Uhr Morgens war, unverzüg=
lich
Audienz erhielt. Hierauf aber verfügte
er sich zu den Ministern, und hatte mit je=
dem
derselben besondere Conferenzen. Sein
Aufenthalt in London, heißt es, soll nicht

von langer Dauer seyn, da er nur gekom=
men
ist, um in Folge eines ähnlichen Auf=
trags
, den von Seite des Herzogs v. York,
dessen General=Adjutant, Sir James
Murray ausgerichtet hat, der Regierung
über verschiedene Punkte, welche die Schlies=
sung
des dießjährigen Feldzugs, und den
Plan zur Fortsetzung des Kriegs betreffen,
die erforderlichen Erläuterungen zu geben.

Es scheint, daß man für dieses Jahr
die Absicht, die Belagerung von Dünkir=
chen
auf das Neue vorzunehmen, aufge=
geben
hat, weil die Jahreszeit schon zu
weit vorgerücket ist, und die Englische Ar=
mee
, welche sowohl durch die bisherigen
Kriegsvorfälle, als durch die stark einge=
rissenen
Krankheiten geschwächt ist, noch
vorher Verstärkungen erhalten muß. Jn=
dessen
heißt es, werde der Herzog v. York
nach England zurückkommen, und das
Kommando der Englisch=Hanoveranischen
Armee dem Generale Sir William Erski=
ne
überlassen, unter welchen der General
Dandas die Kavallerie, der Gen. Dal=
eymple
die Jnfanterie, und der General
Manseil die Artillerie kommandiren wird.

Die Vorkehrungen, um ein Truppenkorps
nach Toulon, und ein anderes nach West=
indien
zu senden, werden mit allem Ei=
fer
fortgesetzt. Eben so dauern die Arbei=
ten
zur Vermehrung der Seemacht noch im=
mer
fort.

Vereinigte Niederlande.

Der Erbprinz von Oranien hat den
Generalstaaten aus dem Hauptquartiere
zu Goutrevil, unter dem 14. October
berichtet, daß die Feinde Tags vorher
abermahls den von den Holländischen Trup=
pen
besetzten Lindenwald bey Maubeuge
angegriffen haben, und das Treffen ziem=
lich
bedeutend geworden sey. Gleich nach
Anbruch des Tages fielen die Franzosen,
mit einer grossen Uebermacht die Hollän=
dischen
Vorposten an, welchezwarAn=
fangs
zum weichen gebracht wurden, aber
bald wieder sich faßten, und den Feind
zurückschlugen. Dieser griff hierauf eine

[6]

in voriger Nacht angefangeneFleschean,
die nur erst mit einer vierpfündigen Ka=
none
besetzt war, und bemächtigte sich der=
selben
, ward aber hierauf durch den Ober=
sten
Ha⟨c⟩ke neuerdings zurückgeschlagen.
Dennoch wagte der Feind mit frischen
Truppen einen dritten Angriff, weil er
durchaus sich des Waldes bemächtigen
wollte; das Gefecht ward langwierig und
hartnäckig; aber endlich siegten die Hol=
länder
, so sehr sie schon ermüdet wa=
ren
, durch ihre Entschlossenheit und Ta=
pferkeit
, und behaupteten ihre vorige
Stellung. Obschon das gegen die Hol=
länder
gerichtete Kanonenfeuer äusserst hef=
tig
war, so verlor der Feind doch mehr
als die Holländische Mannschaft. Diese
zählt 13 Todte und 16 Verwundete, die
Franzosen aber haben mehr als 60 Todte
auf dem Schlachtfelde gelassen und viele
Verwundete mit sich geschleppet. Ein Chef
de⟨r⟩ Brigade, 1 Kapitan, 1 Unterlieute=
nant
und 24 Gemeine, wurden gefangen.

Deutschland.

Fortsetzung des letzthin abgebrochenen Be=
richts
von dem Korps des Preußischen Ge=
nerals
Grafen v. Kalkreuth.

Des Feindes Stärke bestand in 8 Ba=
taillonen
, 12 Eskadronen, und ausser den
Bataillonsstücken, einer reitenden Batterie
von 8 Kanonen. Er ging unter Begün=
stigung
eines dicken Nebels, in 3 Kolon=
nen
, bey Beinheim, Bliesbrücken und
vermittelst einer fliegenden Brücke bey Ha=
bekirch
über die Blies. Die Kompag=
nie
Jnfanterie bey Bebelsheim, wel=
che
noch durch eine andere verstärkt wor=
den
war, konnte einer so großen Uebermacht
nicht widerstehen, und zog sich daher auf
die Höhe von Wietersheim, linker Hand
der Chaussee zurück. Der Oberste von
Szekuly hatte sich unterdessen auf der
Höhe von Neuhof postirt, und indem
er durch diese Position die Flanke des Fein=
des
, und durch ein Detaschement von ei=
ner
Kompagnie Jnfanterie unter dem Haupt=
man
v. Brünnow, von Vittinghof,

und 1 Eskadron Sächsischer Hussaren,
unter dem Rittmeister v. Hartmann, wel=
che
die Disposition des Obersten voll=
kommen
gut ausführten, desselben Rücken
bedrohte, so wurde der Feind durch dieses
Manöuvre gezwungen, sich gegen 2 Uhr
zurück zu ziehen, nachdem das Treffen seit
7 Uhr Morgens gedauert hatte.

Der Oberste v. Szekuly bewies auch
bey dieser Gelegenheit alle Eigenschaften
eines Generals, so wie die Mannschaft
ihre gewöhnliche Tapferkeit. Auch zeichne=
ten
sich ausser den schon genannten 2 Offi=
zieren
noch vorzüglich der Major v. We=
del
, Chef des Füselirtbataillons, und der
Rittmeister v. Siegroth,nKöhler
aus, welche beyde die vorgerückte Jnfan=
terie
während ihres Rückzugs, ungeachtet
des überaus heftigen feindlichen Kanonen=
feuer
, nicht verließen. Das Betragen die=
ses
kleinen Korps war um so mehr zu
bewundern, da es nur 4 Kanonen hatte,
wovon die eine gleich anfangs demontirt
wurde, und die Haubitze 5 Schuß nur bey
sich hatte. Der Feind ließ eine Anzahl
Todte, auch 4 Gefangene zurück. Unser
Verlust bestehet in 3 Verwundeten, 2 tod=
ten
und 3 verwundeten Pferden.

Um diese Unternehmung zu maskiren,
griff der Feind gegen 9 Uhr die Vorposten
des Generallieutenants v. Knobelsdorf,
und bald darauf die Vorposten des General=
lieutenants
Grafen v. Kalkreuth, vor dem
Halberge an, wurde aber aller Orten mit
augenscheinlichem Verluste zurückgetrieben.
Der General v. Knobelsdorf hatte einen
Schützen todt, der Graf v. Kalkreuth
4 leicht Verwundete.

Der Kurfürst von Maynz ist am 22.
Octob. nach Maynz zurückgekommen, und
wird nun, wie es heißt, daselbst seinen
Aufenthalt fortsetzen, und inzwischen, bis
die kurfürstl. Residenz wieder hergestellt seyn
wird, im deutschen Hause wohnen.

Das Belagerungsgeschütz von Maynz
ist nach der Gegend von Landau abgefüh=
ret
worden.

[7]

Verzeichniß der von Brünn eingegan=
genen
freywilligen Kriegsbeyträge vom 17.
bis 30. September.

Guld. Kr.
Die Stadt Schönberger bier=
berechtigte
Bürgerschaft..
134
Die Weber=Zunft allda. . 100
Die Tuchmacher=.. . 40
Die Müller=... . . 30
Die Maurer und Zimmerleut= 20
Die Schneider=.... 30
Die Weißgärber=.... 15
Die Rothgärber=.... 12
Die Fleischhacker=.... 10
Die Bäcker=..... 10
Die Binder=..... 10
Die Sattler=..... 10
Die Hafner=..... 6 40
Die Drechsler=.... 6
Die Kirschner=.... 6
Die Hutmacher=... 6
Die Huf=und Waffenschmied= 10
Die Stricker=..... 4 30
Die Seifensieder=.... 4
Die Tischler=..... 3
Die Schuhmacher=... 20
Die Gemeinde Rabenseifen.. 4 13
Schönthal.. 3
Der Schönberger Burgermeister
Fr. Dittrich.....
30
Däniel Wichtel, Handelsmann
in Schönberg.....
10
David Göbel, .... 10
Anton Zillich, .... 10
Joseph Bittner, .... 5
Peter Hansius, pensionirter Salz=
einnehmer
......
2
Franz Schreuer, Stadtbräuer in
Schönberg......
4
Joseph Kießlich, Buchbinder allda 2 16
Franz Prach, Chyrurgus.. 2
Ferdinand Pflügner, .. 1
Joh. Dröscher, .... 1
Joh. Louer....... 5
Anna Laffermanin.... 5

Weiteres Verzeichniß von Brünn:

Guld Kr.
Die Gemeinde Frankstadt... 50
Hrebschein.. 7 34
Die zu dem Gut Battelau ge=
hörigen
Gemeinden Battelau,
Schwabau, Spielau, und
Renwald......
106 44
Die Markt Battelauer Normal=
schulkinder
......
41
Die Markt Battelauer Juden=
meinde
.......
40

Jn Tyrol sind vom 15. bis 30. Sep=
tember
als freywillige Kriegsbeyträge ein=
gegangen
:

Guld. Kr.
Von dem Guvernial=Registra=
tor
und Archivar, Franz Goß=
ler
, von seiner Besoldung, für
den Monath September.
6 20
Von dem Gericht Glurus. 661 7
Von dem k. k. Oberwaldmeister
Zolleinnehmer zu Cavales in
Fleims, Johann Wernspacher
13 36
Von dem k. k. Unterwaldmeister
daselbst, Joseph Anton Un=
tergasser
......
9 4
Von dem k. k. Unterwaldmeister
zu Möna, Jakob Anton Un=
tergasser
......
4 32
Von verschiedenen Partikularen
im Gerichte Casteifondo..
71 14
Von dem k. k. Einnehmer zu
Branzoll, Joseph Bonfioli
6 48

Zu Konstanz sind vom 1. bis 15. Ok=
tober
abgeführt worden:

Guld. Kr.
Von nachbenannten Reichs=Be=
neficien
des Landes=Kapitels
Blaubeuren, als:
Von der Kaplaney Bach. 5 30
Von der Pfarrey Bollingen. 5 30
Burlafingen 11
[8]
Guld. Kr.
Von der Pfarrey Dietingen. 11
Dornstadt. 5 30
Einsingen. 5 30
Ennabeuren. 6
Harthausen. 8 15
Herlingen. 5 30
Von der Schloßkaplaney zu detto 5 30
Frühmeß=Pfründ zu 2 45
Pfarrey Oberdeschinger 11
Frühmeß=Pfründ zu 5 30
Pfarrey Temertingen 11
Deutschhaus=Kapla=
ney
Ulm......
2 45
Pfarrey Vesterheim. 8
Frühmeß=Pfründ zu 2 45
Von dem Kammeral=Orte Bay=
enfurt
.......
50
Von dem Magistrat der k. k. V.
Oe. Stadt Schönberg..
100

Zu Lemberg haben als freywillige
Kriegsbeyträge neuerdings abgeführet:

Guld. Kr.
Paulowiz, Lehrer der Moral=
theologie
, an Besoldungs=
Abzug.......
4 10
Andreas Biclecki, Lehrer der
Kirchengeschichte, desgl..
3 7
Skorodinski, General=Vikar
des gr. k. Bistums, desgl..
3 20
Hryniewicz, Lehrer der Dog=
matik
, desgl......
4 10
Arsenius Radkiewicz, Lehrer der
Hermeneutik, desgl....
4 10
Das Buchhalterey=Personale,
desgl........
82 52
Zahlamts=Personale, desgl.. 7 30
Martin Kuralt, Bibliothek=Ku=
stos
, desgl......
2 17
Potocki, Lehrer der Pastoral=
Theologie, desgl....
2 5
Haraßiewitz, Lehrer desgl.. 2 5
Jaower Kameral=Verwaltungs=
Personale den für das zwey=
te
, dritte und vierte Quartal
d. J. von der Besoldung ein=
gegangenen
Betrag von.
76 35 ¼
Guld. Kr.
Der Jasloer Magistrat mit der
Bürgerschaft.....
31
Fabiansky, Pächter aus Cieklin 25
Das Brzosteker Dominium. 50
Katharina Miörynska, aus
Olpiny.....
125
Herr von Janowska, Tarnover
Bischof, die von seiner Be
soldung für das 3te Quartal
zurückgelassene....
250
Jasloer Kreis=und Schulperso=
nale
, die weiters von der Be=
soldung
zurückgelassenen.
77 35
Die christliche und jüdische Ge=
meinde
der Stadt Dembica
82
Adalbert Bohuß, Torhower
Domherr....
25
Tarnover Kreis=Landrechts=und
Tabacks=Personale, die wei=
ters
von der Besoldung zu=
rückgelassenen
....
37 57 ¼
Sanoker Kreis=Juden=und Schu=
len
=Personale, die weiters von
der Besoldung zurückgelassenen
23 12 ¼
Brzezaner Kreisamtspersonale,
die weiters von der Besol=
dung
eingegangenen...
11 40
Die Gemeinde Lascki Krolewski 22 39
Sandezer Kreisamtspersonale,
die weiters von der Besol=
dung
zurückgelassenen..
22 35
Johanna Edle von Wielogeoweka 50
Alois Häußler, Pfarrer in Mi=
olowka
......
13 30
Franz Stupeli, det. in Ciencina 3
Die Herrschaftsbeamten zu Zhwice 30
Misleniger Kreispersonale, die
weiters von der Besoldung
eingegangene.....
32 42 ¼
Joseph Klose, Fiskalamts=Kan=
zellist
, die weiters von der
Besoldung zurückgelassenen
1 30
Franz Roger, Guvernialsekre=
tar
, detto......
4 10
Johann Packart, Tabackgesäl=
len
=Raitoffizier, detto..
1 30

(Die Fortsetzung folgt.)

[9]

Wienerische
Grießlerey und Brodsatzung.
Vom 1. November 1793.

Das Landachtel: Kr.
Fein Grieß....... 31
Mundmehl....... 23
Semmelmehl....... 16
Pollenmehl weisses....... 12 ½
Pollenmehl schwarzes.... 10
Gerstengrieß....... 11
Kapaunermehl....... 8
Brodgewicht. Kr. Pf Lot.
Geschmalzenes Eyerbrod um 1 5
Mundsemmel...... 1 7 ½
Gemeine Semmel.... 1 11 ½
Pollen Brod.... 1 17 ½
Pollen Brod.... 6 3 20
Rocken Brod.... 1 25
Rocken Brod.... 6 5

Verstorbene zu Wien.

Den 25. Oktober. Jn der Stadt.

  • Frle. Maria A. Bachner, Edle v. Eggenstorf,
    Meizinä Dr. T. alt 19 J. indHer⟨⟩. N. 130.
  • Hr. Christoph Freyhr. v. Pichler k. k. Truchses
    u. gewest. Rath b k. k. Oberst Hofmarschall,
    alt 73 J. am Graben N. 1151.
  • Hr. Nikola Polirmaier k. k. Lieut. u. Professor
    der Artillerie u.d höh. Mathematik in d. k. k.
    Militärakademie zu Wienerisch Neustadt, alt
    29 J. in der Singerstr N. 930.
  • Dem Hrn Jos. Schinoler, herrs. Stallmeist. s.
    Fr. Franziska, alt 35 J im Burgerspit.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Georg Fuchs, bg. Schneidermeist. s.
    Fr. Theresia, alt 40 J. am Spitalb N 87.
  • Dem Hrn. Joh Ernest Wicht, bg Handelsm s.
    Fr. Elis. alt 63 J. auf der Landstr. N. 301.
  • Dem Chistoph Reiner, Zeugmacher, s. W. Cath.
    alt 70 J. am Neustift N. 46.
  • Dem Georg Ant. Schreyer, schutzv. Schneid. s.
    W. Magdal alt 52 J. zu Mariah. N. 69.
  • Dem Joh. Adler, Schneider, s. W. Anna, alt
    38 J am Neustift N 24.
  • Dem Jos Boggio Strumpfwirk. s. K. Thom.
    alt 1 J. im Lerchenf N 117.
  • Dem Mich Hager, Schlosser s. K Theresia, alt
    2 J. in der Rossau N 98
  • Ferdinand Huff Sapeuerjung alt 26 J.
  • Susanna Gruber, Soldat. W. alt 24 J.
  • Simon Dinzuk, Gem alt 30 J.
  • Jatzko Kruda, Gem. alt 26 J. alle 4 im Militärsp.
  • Anton Pflieger, Tagl. alt 53 J.
  • Ferd. Kreuz, Schuhmach. alt 21 J. beede im
    allg. Krankenh.
  • Summa 17. Personen, darunter 2 Kind.

Den 26. Oktober. Jn der Stadt.

  • Dem Hrn. Jos. Freyhrn. v. Billersdorf, jubil.
    k. k. Rath, Vicelandkämmerer u. Präses in
    Mähren, s. F. Gem. Mar. Helena, geb. Gräf.
    v. Seielezty, alt 60 auf d. hoh. Brücke N. 392.
  • Dem Hrn. Anton Hofmann, bg. Bierwirth, s.
    K. Cath alt 1 J. im Schulterg. N. 279.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Jos. Fenz, Kanzelist b. d. k. obersten
    Justizstelle, s. K. Aloysia, alt 2 J. am Spital=
    berg
    N. 69.
  • Hr. Peter Cunz de Clerg, Mauteinnehm. an
    der Mätzleinsdorferlinie, alt 56 J. al⟨d⟩ N. 26.
  • Dem Hrn. Ernest Laur. Prötzmann, Solliziator,
    s Fr. Eva, alt 37 zu Erdberg N. 11.
  • Dem Joh. Humser, herrs. Bedient. s. K. Jose=
    pha
    , alt 1 J. am Hundsth. N. 84.
  • Dem Laur. Schwabel, Hauptmautsträg. s. K.
    Theresia, alt 2 J. auf der Landstr. N 260.
  • Dem Anton Zill, Grabltrag. s. W. Emerentia,
    alt 72 J. am Strotzisch. Gr. N. 51.
  • Dem Jakob Bauer, Tagl. s. Eleonora, alt 32 J.
    in der Leopoldst. N. 275.
  • Dem Math. Melber, Maurer, s. K. Barb. alt 1
    J. am Thury N. 79.
  • Dem Jos. Weninger, Weinwirth, s. K. Jos. alt
    1 J. u Margaret. N. 68.
  • Dem Franz Mierle, gew Bedient. s. W. Cath.
    alt 55 J. unt. Weißgärbern N. 55.
  • Barb. Grollop, Bandmach. Wit. alt 39 J. aus
    der Wieden N. 206.
  • Dem Jos Obenbichler, Porzelainglaßierer, s. K.
    Karl, alt 2 J. am Thur⟨y⟩ N. 2.
  • Anna M. Reinagel, Arrest. alt 23 J. in d. Leo=
    poldst
    N. 203.
  • Adam Frisch, alt 30 J.
  • Rezko Dulezuk, alt 23 J.
  • Sobek Gortek, alt 25 J. alle 3 Gem im Militsp.
  • Martin Berger, Stahlarbeit. alt 32 J.
  • Joh Karl, Hutmach. alt 54 J.
  • Kaspar Haberl, Schneider, alt 48 J.
  • Peter Ciorgitzky, herrs. Tafeldeck. alt 34 J.
  • Magd. Sailer, Tagl. W. alt 37 J.
  • Jos Hechsl. Musikus, alt 88. J.
  • Anna M. Boldreich, Dienstm. alt 20 J.
  • Hr Maxmil Hortich, herrs. Bergwerksbeamt.
    alt 82 J. alle 8 im allg. Krankenh.
  • Summa 26. Personen, darunter 7 Kind.

Den 27. Oktober. Jn der Stadt.

  • Jgfr. Anna M. Jcht, k.k. Hauptm. T. alt 49 J.
    in der Wollzeile N. 8o4.
[10]

  • Hr. Jos Buchhauser, bg. Holzsetzer, alt 69 J. am
    Kazensteig N. 676.

Vor der Stadt.

  • Hr. Franz Klampferer, gew. bg. Bierwirth, alt
    39 J. in der Leopoldst N. 243
  • Dem Hrn. Ferd. Lichtblau, bg Webermeist. s. K.
    Joh alt 3 J. im Lichtent. N. 49.
  • Dem Sebast. Hofmann, Schneider, s. K. Theres.
    alt 2 J. auf der n⟨en⟩Wieden N 243.
  • Fried. Haußer, Barbier, alt 36 J. im Lerchenf.
    N. 117.
  • Dem Franz Gratiquill, gem. Jnvalid, s. W.
    Maria A. alt 37 J. zu Erdberg N. 236.
  • Dem Phil. Schimpfer, Strumpfwirt s. K. Joh.
    alt 8 J. in der Währingerg N. 134.
  • Dem Thomas Konstant, herrs. Kutscher, s. K.
    Mich. alt 3 J. am Hundst. N. 67.
  • Elis. Mell, Wais, alt 6 J. auf der Landstr. N. 424.
  • Dem Hrn. August Kasmannhuber,kgSchuh=
    machermeist
    . s. W. Magd. alt 30 J. wohnh.
    am Magdalenagr. N. 12; und
  • Jakob M. eine sprachl. Mannspers. v. Neuler=
    chenf
    . alt 43 J. sind bede am Schlag tod ge=
    funden
    worden.
  • Mart. Gortuschek, Unterkanon. alt 21 J.
  • Jos Hauser, Gem alt 20 J. bede im Militärsp.
  • Christoph Hofmann, Schlosser, alt 80 J.
  • Joh. Bonaventura, Bildhauer, alt 28 J.
  • Jos. Wachter, Schneider, alt 57 J.
  • Theresia Hutter, Maurers Wit. alt 65 J. alle 4
    im allg. Krankenh.
  • Summa 18. Personen, darunter 5. Kind.

Ertrunkene Mannsperson.

Den 26. Sept. d. J. wurde in dem Land=
gerichts
=Distrikte der l. f. Stadt Tulln eine
ertrunkene Mannsperson gefunden, diese war
bey 26 Jahre alt, einer kleinen Statur, hatte
ein volles Angesicht, schwarze, in einen Zopf
geflochtene Haare, trug eine schwarze man=
scheslene
Hosen, weisse Gatiehosen, graue
floretseidene Strümpfe, ein grünes zeugenes
Leibel mit gleichen Knöpfen; welches hiemit
zur allgemeinen Wissenschaft kund gmacht
wird.


Ertrunkene Mannsperson.

Drn 15. d. M. wurde an dem Donauufer
nächst Ybbs eine ertrunkene Mannsperson ge=
funden
. Diese war ungefähr etlich und drey=
zig
Jahre alt, gegen 5 Schuh, 3 Zoll lang,
hatte schwarze rund geschnittene Haare, ein
weiß flanellenes Jankerl, ein braun tuchenes
Leibel mit gelben Knöpfeln, ein schwarz lei=
nenes
Halstuch, schwarz zwilchene Hosen, ei=
nen
grün wollenen Hosentrager, alte Schuhe

mit Bandeln, weiß leinene Strümpfe, und
um die Mitte des Leibs eine schlechte lederne
Bauchgurte; in seinem Hosensack wurde ein
an einem ledernen Riemen hangender Schlüs=
sel
mit 5 sogenannten Vorstreichen gefunden,
welcher vermuthlich zu einer Truhe gehören
dürfte. Welches hiemit zu jedermans Wissen=
schaft
kund gemacht wird. Wien den 29.
Oktober 1793.


Nachricht.

Von dem k. k. priv. Versatzamte wird in
Folge Verordnung einer Hochlöbl. k. k. ni. öst.
Landes=Regierung hiemit bekannt gemacht:
daß vom ersten nächst eintrettenden Monats
November durch folgende 4 Wintermonate,
bis letzten Februar 1794 das Versatzamt allhier
in der früh um 8 Uhr eröffnet, und die Am=
tirung
allda jeden Werktag mit Ausnahm des
Samstags bis 2 Uhr Nachmittags ununter=
brochen
fortgesezt werden wird, die Lizitazi=
onstage
ausgenommen, als an welchen die
Lizitazionen zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden wie bisher werden abge=
halten
werden. Dieser hohen Anordnung zu=
folge
, werden die Partheien, welche allda Ge=
schäfte
zu besorgen haben erinneret, sich in
der Früh um sogewißer zu gehöriger Zeit in
dem Amte einzufinden, und das nöthige zu
Erholung ihrer Bedürfniße längstens bis 1 Uhr
Nachmittags einzureichen, auch sich nach dem
allda vorgeschriebenen Unterricht in Ansehung
der guten Ordnung, und zweckemäßigen Sicher=
heit
zu benehmen haben; als das Amt um 2
Uhr Nachmittags gesperret, und nach dieser
Zeitfrist kein Partheigeschäft mehr angenom=
men
werden wird. Beynebst werden die ver=
setzenden
Partheien hiemit angewiesen, sich in
der Ordnung, wie sie im Amte erscheinen, in
dem Schätzungssaale mit ihren Pfändern an=
zustellen
, und sich allda vor allen Vor=und
Einbringen, oder sonstigen Unfug zu enthalten,
als sie im nicht Befolgungsfalle, ohne aller
Unterschied, und Rucksicht ganz abgeschaft,
und für diesen Tag nichts mehr von ihnen an=
genommen
werden wird. Gleichergestalten
wird auch in Ansehung der auslösenden Par=
theien
die bestehende Verodnung hiemit er=
neueret
, vermög welcher die Pfandgebere ge=
halten
sind, ihre in dem Amte auslösende
Pfänder, sogleich bey der Uebernahm in dem
Amte anzusehen, und sich von der Richtigkeit
des Pfandes, und der darzugehörigen Pfand=
theile
um sogewißer zu überzeugen, als der
Parthey das Recht für den Abgang eines
Pfandtheils Klage zu führen, nur so lang ein=

[11]

geraumet wird, als das Pfand noch in Handen
der Amtsmanipulanten sich befindet.


Ankündigung
eines erledigten Suttingerischen Stiftungs=
Stipendiums.

Ein die untern Schulen, oder die Philoso=
phie
, oder die Theologie studierender Jüng=
ling
, welcher arm ist, kann bis Ende laufen=
den
Jahrs 1793 bey dem k. k. ni. öst. Land=
rechte
mit Beylegung des Armenzeugnisses,
dann der Studienzeugnisse erster Klasse, um
die Verleihung des eledigten Suttingerischen
Stiftungsstipendiums jährlich pr. 150 fl. all=
täglich
anlangen. Wien den 28. Okt. 1793.


Lehr=und Erziehungsanstalt für junge
Mädchen.

Mit Bewilligung der löbl. k. k. ni. öst.
Landesregierung wird eine Unterrichts=und
Erziehungsanstalt für junge Mädchen eröff=
net
, welche bereits die deutschen Normal=
schulgegenstände
vollendet haben. Der Un=
terricht
umfaßt nebst der französischen und
italienischen Sprache, dem Tanzen und allen=
falls
auch der Musik, alles, was sowohl zu
den Frauenzimmer Arbeiten, Stricken, Wer=
ken
, Nähen Sticken, Putz, oder sogenann=
te
Marehandes des Modes-Arbeiten, Fri=
siren
, als auch dasjenige, was zu der prak=
tischen
Haushaltung gehöret. Der Unterzeich=
nete
kann zu seiner Empfehlung nichts ande=
res
anführen, als seine vorzüglich in dem
Erziehungsfache erworbenen uud geprüften
Kenntnisse, und hofft durch seinen Fleiß und
sorgfältig getroffene Wahl der nöthigen Leh=
rer
, die Gunst des hochgeehrtesten Publikums
zu verdienen.

Jakob Hurka, Unternehmer im v.
T⟨r⟩attnerischen Gebäude, die 4te
Stiege im 2ten Stock ober der Uhr.


Dienstsuchende Mannsperson.

Ein Mann von besten Jahren, der im ras=
iren
und frisiren wohlerfahren, und auch
im Schreiben zu gebrauchen, suchet bey ei=
ner
Herrschaft in Dienste zu kommen. Das
Nähere ist im Färbergäßl Nr. 296 bey der
Frau Traiteurin zu erfragen.


Dienstsuchender.

Ein fremder Mensch, 28 Jahre alt, wel=
cher
bey veschiedenen Wirthschaftskanzeleyen
als Schreiber, Beamter und letztlich bey
einer hohen Herrschaft als Haus⟨o⟩ffiziant ge=
dienet
, nebstbey die junge Herrschaft auf
dem Forte piano mit dem besten Erfolge

unterichtet hat, dermahlen aber allhier schon
einige Monathe brodlos sich befindet, wün=
schet
⟨alle⟩mahl entweder in Wien oder an=
derswo
in Dienste zu kommen. Er hat eine
gute lesbare Handschrift, und kann im kon=
cepiren
sowohl als auch zur Führung verschie=
dener
Geld=und Natural=Rechnungen wohl
gebraucht werden; spielt das Forte piano,
die Violine, Altoviola und Violoncello,
und spricht deutsch, lateinisch und böhmisch,
und ist über seine Fähigkeiten als auch gute
Ausführung mit den besten Zeugnissen verse=
hen
. Er nimmt auch Stunden auf dem
Forte piano an, besitzet eine gute und leichte
Methode, und der Erfolg wird lehren, daß
er des Zutrauens würdig ist. Jst zu erfragen
unter den Tuchlauben im Seitzerhofe im Ta=
backgewölbe
.


Nachfrage.

Wenn eine alte gutgesittete Mannsperson,
katholischer Religion, gegen alsogleicher Ab=
legung
eines Kapitals von 800 fl., oder auch
eine ledige Weibsperson, die etwann noch ko=
chen
und häusliche Arbeiten verrichten kann,
gegen obige Bedingnisse auf dem Lande ver=
sorgt
werden will, so haben sie sich im Sei=
zerhofe
im dortigen Tabacksgewölbe anzufragen.


Nachfrage.

Wenn 600 fl. gleich abgelgt werden, so
kann eine gutgesittete Person katholischer
Religion, blos allein für das Jnteresse die=
ses
Kapitals, auf dem Lande seine ganze
Kost sammt Trunk und weiterer Verpflegung,
sowohl kranker als gesunder, erhalten. Das
weitere ist im Seizerzofe im dortigen Ta=
backgewölbe
zu erfragen.


Brillantene Ohrgehänge zu verkaufen.

Es sind schöne lange brillantene Ohrgehänge
nach der letzten Mode per commision zu ver=
kaufen
. Sie halten im Gewichte, wofür man
bürget, 437⟨, Carrat, und werden pr. 2800 fl.
überlassen. Kauflustige können selbe beym Hrn.
Joseph Schobert, burgerl. Goldarbeiter in der
grossen Dorothegasse Nr. 1139 im kleinen
Salesianer Hause zu ebener Erde nach Belie=
ben
im Augenschein nehmen..


Nachricht.

Einem hohen Adel und verehrungswürdi=
gen
Publikum wird abermal zu wissen ge=
macht
, daß der Fruchthändler, Joseph Bod=
ner
, von Bozen aus Tyrol wieder mit all=
dort
gewachsenen Früchten angekommen sey,
als von Apfel=Gattungen: Maschänzker=weis=

[12]

se und rothe Rosmarin=Muskatell: oder
Pantäffel=und Kaiser=Aepfel, dann Granat=
Aepfel, Kitten, Zittronen, Birn, Pfeffer=
Birn=Lazeroli=und Pfirsich=Spalte, und das
ächte Bozner Klezenbrod. Der Einsatz ist im
grossen Waghause gegen dem Rathgässel.


Ungarischer Wermuth,

wie auch nachstehende ungarische Weine, sind
zu haben bey Johann Georg Hammer, priv.
Weinhändler unter den Tuchlauben im rothen
Jgel Nr. 572. Zu dessen Empfehlung meh=
rere
Worte zu gebrauchen, würde überflüßig
seyn, da er es sich zur Pflicht gemacht hat,
den hohen Adel und das schätzbareste Publi=
kum
mit eben den ächten Weinen, wie er
durch so viele Jahre mit aller Zufriedenheit
an Mann gebracht hat, auch in Zukunft
bestmöglichst zu bedienen.

Wermuth, die Maß... 36 kr.
det⟨o⟩..... 30 kr.

Weisse Weine.

fl. kr.
Ruster, die Maß.... 1 12
deto...... 48
deto...... 36
Jnsulaner..... 44
Razersdorfer...... 36
deto...... 24
Weiner...... 30
Neßmilner..... 30
Schomlauer..... 36
Oedenburger..... 30
Extra Bitterwein, das Seitl. 28

Rothe Weine.

Ofner, die Maß.... 36
deto...... 30
deto...... 24
Menischer..... 48
Erlauer..... 48
deto...... 36
Szexarder..... 36
Wihlaner...... 36
Neustadler, die Halb Bouteile. 30

Weisser Ausbruch.

Georger, die Großseitel=Bouteille. 42
Tokayer...... 3
deto...... 2
deto...... 1 30

Rother Ausbruch.

Menischer..... 1 20

Nachricht.

Johann Baptiste M⟨e⟩rer hat von einer ho=
hen
Landesregierung die Freyheit erhalten,
den Senf gleich jenem von Dijon zu verfer=

tigen, welcher von einer löbl. k. k. medizini=
schen
Fakultät approbirt, und der Gesund=
heit
nicht schädlich befunden worden ist. Sei=
ne
Wohnung ist in der Roßau in der 3 Moh=
rengasse
Nr. 118 im ersten Stock. Man
kann damit auch bedienet werden: bey der
schönen Sultanin in der Kärntnerstrasse Nr.
961 bey Hrn. Joseph Kreutzenfeld, dann bey
Herrn Jakobus Genthon, Argent haché- Fa=
brikant
, hat sein Gewölb beym Eingange
von St. Peter, zur heil. Dreyfaltigkeit Nr.
542, und auch in dem Spezereygewölbe bey
der Prinzeßinn von Würtemberg beym Schot=
tenthor
. Alle auswärtigen Liebhaber, so sich
dessen bedienen wollen, können sich gerade
an den Verfertiger dieses Senfs wenden, er
verspricht, selbige auf das Geschwindeste zu
bedienen. Man kann das ganze Jahr hin=
durch
bedienet werden. Ein Tösel Senf mit
Sardellen zu 40 kr. deto mit Kaperl 40 kr.
deto mit feinen Kräutern 40 kr. deto ordi=
nairen
24 kr. Für die Tögeln, die man
ihm zurück bringt, giebt er 2 kr.


Uhren zu verkaufen.

Bey Johann Rau, bürgerl. Großuhrma=
chermeister
=Meister in Wien, wohnhaft in
der neuen Luftschützgasse nächst dem Neubau,
beym goldenen Luftschützen Nr. 181 im ersten
Stock, sind französische vergoldete Stockuh=
ren
und alle andern Gattungen um den bil=
ligsten
Preis zu haben.


Thurn=und Stöckeluhrn zu verkaufen.

Nachdem Unterzeichneter jüngsthin die Ehre
hatte, eine grosse neue Thurnuhr in dem Bistum
Agram wie auch nach Türckey, zu machen,
welche ohne Ruhm zu melden, von allen Ken=
nern
die Gelegenheit hatten sie zu sehen, mit
vielen Beyfall gutgeheissen worden. Durch
dies aufgemuntert, hat er sich entschlossen,
weil ohnedem es noch niemand wagte, derley
Uhren vorräthig zu verfertigen, um dadurch
sowohl dem hohen Adel auf ihren Schlössern
oder Kirchenthurn, als auch den Herren Pfar=
rern
sowohl zu deren Sicherheit, als Bequem=
lichkeit
, ein paar derley Uhren, von zweyerley
Größe, auf seine Unkosten zu verfertigen, um
es den hohen Herrschaften, oder der Geist=
lichkeit
oder deren Kommißionaren vorzuzeigen,
um hierdurch die so unangenehme langwierige
Vorausbestellung, und erst abzuwartende Dua=
lität
zu erleichtern; er ist auch urbiethig an
allen Orten alle Arten von Schloß oder Thurn=
uhren
auf das beste zu reparieren, wann selbe
anderst zu reparieren möglich sind, oder allen=

[13]

falls durch einen Umtausch zu übernehmen.
Ferners hat er verschiedene und von allen Gat=
tungen
und Grösse Stockuhren mit und ohne
theils vergoldeten, theils schwarzen Kästen vor=
räthig
; er nimmt auch Bestellungen von allen
Gattungen Uhren an, wovon er sich sowohl
vor den richtig guten Gebrauch in seiner Dauer,
als wegen der billigsten Preise, seiner Werke
aller Orten anempfehlen und vorbürgen kann.

Leopold Dräringer,
burgl. Uhrmacher, hat seyn Gewölb
auf der hohen Brücke Nr. 295, wohnt
vor dem Schottenthor im Schwarz=
spanner
=Hause Nr. 102.


Anzeige.

Heinrich Jos. Br⟨ed⟩, bürgl. Handelsmann
am Hof zur Stadt Amsterdam, giebt Nach=
richt
von seinen neu angekommenen englischen
Waaren; sie bestehen in der besten Gattung
Reit=Sättel, mit und ohne Federn, Sattel=
decken
, blattirten Steigbiegeln, elastischen
Bauch=und Obergurten, Hauptgestellen mit
blattirten Schnallen, mit und ohne derglei=
chen
Mundstücken, Halsbändern samt Sprung=
riemen
, verschiedenen blattirten Chaise=und
Reitpeitschen, ganze englische Häuthe, wo=
raus
Pferdegeschirre verfertiget werden kön=
nen
, englische Schäfte oder Stiefel=Leder,
sammt dergleichen Sohlen, auch schwere ächte
Lückersohlen, und verfertigte englische Manns=
schuhe
. Desgleichen sind alle Gattungen mun=
dirter
und unmundirter spanischer Röhre,
Badine und Bambos zu haben. Jn Pest
hat selber seine Hütte beym Eingange in die
Herrengasse.


Nachricht.

Joseph Anton Wittich, bürgl. Handels=
mann
in seiner Handlung zur goldenen Schlan=
ge
am Neubau allhier, hat die Ehre, allen
allhier und ausser hier befindlichen Herren
Drechslermeistern, Tischlern, Messerschmie=
den
, Galanteriearbeitern ꝛc. zu versichern, daß
er vor wenigen Tagen eine sehr grosse Par=
tie
aller Gattungen prezioser Ausländer Höl=
zer
erhalten habe; nämlich: Mahagoni, grü=
nes
und schwarzes, Eben, Fieadin oder =
nigs
, Purpur, Luft, rothes Sandel, Oli=
ven
, Buchs, Ceder, Kranadiel, Kranadezi,
Rosen, Disser, Fernambuk, Schlangen oder
Lettern, und mehr andere dergleichen von
den schönsten Sorten. Auch habe er mit
diesen eine schöne grosse Partie Elephanten=
zähne
von verschiedener Grösse erhalten; so
auch orientalische Perlmutterschalen, und

mehr dergleichen, wo er sowohl von dem ei=
nen
als den andern sehr billige Preise ma=
chet
, er werde auch sorgen, in Zukunft im=
mer
mit einem grossen Lager versehen zu
seyn, um seine Abnehmer nach Vergnügen
bedienen zu können.


Ankündigung
von neu verfertigten Tischlerarbeiten.

Jgnaz Haberl, und Franz Schmidinger,
burgerl. Tischlermeister, welche vorher am
neuen Markt neben den Kapuzinern waren,
machen hiemit bekannt, daß sie ihre Woh=
nung
verändert, und anjetzt im deutschen Haus
von der Singerstrasse gegen den Stephansplatz
gerade von der kleinen Kur herüber ihr Ge=
wölb
haben, und daselbst bey ihnen gut gear=
beitete
Tischlerarbeiten, als Sessel, Divan=
Schreib=und Tafeltische, Komod=und andere
Kästen, Sekretär, Toilleten u. d. gl. von
Mahony=türkischen Haselnuß und andern schö=
nen
Hölzern, um die billigsten Preise zu haben
sind. Auch werden andere dergleichen Arbei=
ten
nach Anschaffung von ihnen in kürzester
Zeit verfertiget.


Ankündigung neuer Tischlerarbeit.

Johann Michael Schoderböck, burgl. Tisch=
lermeister
, macht hiemit einem hohen Adel und
verehrungswürdigen Publikum bekannt, daß
er im Burgerspital im grossen Hof Nr. V.,
Stiege Nr. 19, im ersten Stock, einen gros=
sen
Vorrath neuer bestverfertigter Tischlerar=
beit
nach der neuesten Art, als Sekretären,
Schreib=und Komodkästen, Nachtzeug und
Tische, von Mahony und Haselnußholz; wie
auch Kästen, Bettstätte und Sessel, von Nuß=
und Kirschbaumholz bereitet habe, wo jeder=
mann
täglich auf das beste und preiswürdigste
alsogleich oder gegen Bestellung in kurzer Zeit
bedienet werden kann. Auch können Reisende
und andere Personen, die etwa nur auf einige
Zeit dergleichen Einrichtung gebrauchen, allda
jederzeit gegen billige Entschädigung bedienet
werden.


Forte piano.

Es sind in der Kärntnerstrasse Nr. 933 im
zweyten Stock die Stiege rechterhand zwey
grosse gut gearbeitete Forte piano von sehr
gutem Tone zu verkaufen.


Fußtafeln zu verkaufen.

Auf der Wieden in der Heugasse Nr. 340
sind einige hundert nußbaumene, theils 2
theils dritthalbschuhige, gut gearbeitete Fuß=
tafeln
, von bester Gattung und um die bil=

[14]

ligsten Preise zu verkaufen. Liebhaber kön=
nen
sich deswegen bey dem Hausmeister an=
fragen
.


Bandagenmacher.

Anton Sayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um Er=
laubniß
, hier in dieser Haupt=und Residenz=
stadt
Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herrn Doktoren und Aerz=
ten
nach Beschaffenheit der Umstände für un=
schädlich
befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dürfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und un=
schädlich
befundenen Proben, auch die gnädig=
ste
Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen Gat=
tungen
von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter Bauch=
gurten
, Bandagen für keine Kinder, Ban=
dagen
für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu ver=
schaffen
, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=
geehrten
Publikum für ihn die beste Empfeh=
lung
bewirken werden. Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärtnerstrasse beym Daniel in der Löwen=
rubge
Nr. 1078 im Glaserergewölb.


Nachricht.

Peter Siebenhandl, Bandagenmacher, hat
nach einer von der hiesig löbl. medicinischen
Fakultät gepflogenen Untersuchung, von der
hochl. k. k. ni. öst. Landesregierung die Er=
laubniß
erhalten, nachstehende Bruchbänder zu
verfertigen und öffentlich zu verkaufen: als
Suspensorien ohne Bauschen, deto mit Bau=
schen
und elastischer Feder, einfache, ordinäre,
doppelte ordinäre, Bandagen mit meßinge=
nen
Bauschen, mit Druckerl und elastischer
Feder, deto mit blechenen Bauschen, Druckerl
und elastischer Feder dergleichen doppelte mit
Druckerl und elastischer Feder, einfache und
doppelte mit elastischer Feder ohne Druckerl,
doppelte mit zwey elastischen Federn ohne Dru=
ckerl
nach der neuesten Art, Nabelbänder mit
und ohne Federn, noch verschiedene Bandagen

für Frauenzimmer, dann Löffelbandagen, wo
der Bruch nicht kann eingebracht werden, auch
alle Gattungen kleine Kinderbandagen. NB.
Die Federbänder sind ohne Unterband zu tra=
gen
. Da er sich schon seit dem Jahre 1774
auf die Verfertigung dieser Bandagen verle=
get
und es so weit brachte, daß selbe den
französischen gleich sind, auch von den erfah=
rensten
Meistern dieser Kunst erprobt befunden
worden, und nicht nur hier in Wien, sondern
auch im Auslande grossen Absatz hat, so zwar,
daß diejenigen, welche schon solche Bandagen
von ihm genommen, mit der größten Zufrie=
denheit
ihm wieder um solche ersucht, und das
Zeugniß abgelegt haben, daß seine Bandagen
in allen Bemühungen bey Tag und Nacht vor=
treflich
gut sind: dies hat ihn bewogen, je=
nen
, denen er noch nicht bekannt ist, sich be=
kannter
zu machen, um sie mit seinen mechani=
schen
Bandagen zu allen Zeiten auf das beste
zu bedienen. Von jenen, die sich nicht wol=
len
zu erkennen geben, bittet er sich nur das
Maß und die Seite zu bestimmen, damit er
die Bandage darnach einrichten kann. Sein
dermalige Wohnung ist in der Josephstadt in
der Kaisergasse im Mälerischen Haus Nr. 169
nächst der Löwenapotheke zu ebener Erde auf
die Gasse. Bey ihm sind auch verschiedene
Maschinen für buklicht ausgewachsene Kinder,
um gerade zu wachsen, wovon Proben gemacht
worden sind, zu haben.


Nachricht.

Johann Bauer, Maschinist, und Bandage=
macher
, wohnhaft in der Josephstadt in der
langen Gasse beym goldenen Stern Nr. 79,
welcher von einer k. k. ni. öst. Landesregie=
rung
die Erlaubniß hat, alle Gattungen so=
wohl
mechanischer, als anderer in dem Fache
der Wundarzneykunst nöthigen Maschinen ver=
fertigen
zu dürfen, giebt sich die Ehre hiemit
bekannt zu machen, daß er nebst andern chy=
rurgischen
Maschinen nunmehr drey besondere
für menschliche Gebrechlichkeiten nuzbare Banda=
gen
verfertige, welche auch von Hr. Profeßo=
ren
und Hrn. Wundärzten für gut, und dem
Zustande angemessen sind erkennet worden.
Erstlich hat er eine ganz besondere Art eines
sich unmerklich bewegenden Bruchbandes erfun=
den
, welches dem ausgetrettenen Theile eine
solche Richtung giebt, daß es ohne Unterband
getragen, und der Patient versichert werden
kann, daß nicht nur im Tragen nichts dazwi=
schen
heraustrete, sondern auch durch geschick=
te
Anlegung dieses Bruchbandes der Patient
sich selbst kuriren könne, wenn anders der Bruch

[15]

männlichen, oder weiblichen Geschlechtes nicht
gar zu alt ist, oder durch eine unschickliche
Bandage vernachläßiget worden, oder aber
gar nicht mehr in den Leib zurückzubringen
wäre. Zweytens hat er eine ganz besondere
Art Maschin erfunden, bey Männern, und
Frauenzimmern den anhaltend ablaufenden Urin
aufzuhalten, welche sogenannte Fistelmaschin
mit allem Beyfalle aufgenommen worden.
Drittens verfertigt er die Phantomes samt Zu=
gehör
für das Akkouchement. Auch hat er
den Tournequets eine ganz neue Richtung ge=
geben
, wodurch den Patienten, und den Hrn.
Operateurs eine Erleichterung verschaffet wird,
indem nach der Operation der Obertheil, wel=
cher
Spannung verursachet, ohne Gefahr der
Verblutung kann weggenommen werden.


Mannskleidermacher: Anzeige.

Franz Heizmann, burgl. Schneidermeister,
wohnhaft nächst dem Judenplatz im Curent=
gässel
Nr. 247 im kleinen Ofenloch auf der
ersten Stiege im 2ten Stock Nr. 10 wo F H
angezeichnet ist, erbietet sich gegen baare Be=
zahlung
fein gut und wirthschaftlich zu arbei=
ten
; er zeigt hier wie hoch mittergrosse Klei=
der
von eingelassenen Tuch mit feinen Kana=
sasfutter
und gleichen Knöpfen zu stehen kom=
met
; mit Chalon, Damis oder Kottunfutter
um 1 fl. 20 kr. mit Croise um 4 fl. 20 kr.
höher als hier angemerkt ist; bittet aber alles
selbst einzukaufen, oder zur Auslage einen Vor=
schuß
zu geben. Rock, Weste und Hosen von 6 fl.
Tuch 25 fl. 30 kr. von 4 fl. Tuch 20 fl. 30 kr.
von 2 fl. 36 kr. Tuch 16 fl. von 25 Groschen
Tuch 11 fl. 30 kr. von breiten Halbtuch 15
fl. Rock und Hosen von 6 fl. Tuch 19 fl.
30 kr. von 4 fl. Tuch 16 fl. von 2 fl. 36 kr.
Tuch 12 fl. 36 kr. von 25 Gr. Tuch 9 fl. 30 kr.
Ein englischer Kaput von 6 fl. Tuch 21 fl.
von 4 fl. Tuch 17 fl. von 2 fl. 36 kr. Tuch
12 fl. Ein Kaputfrak ist um 2 fl. minde=
rer
, oder nachdem die Bestellung seyn
wird. Ein Chemis von 4 fl. Tuch 21 fl. 30 kr.
von 2 fl. 36 kr. Tuch 14 fl. 30 kr. von 1 fl. 30 kr.
Tuch 10 fl. von 25 Gr. Tuch 9 fl. Eine Ho=
sen
von schwarzen Sartin mit rauhen Bar=
chetfutter
3 fl. 15 kr. Auch werden Pekesche nach
der neuesten Facon gemacht. Uebrigens versi=
chert
er durch Beweis der dauerhaften Arbeit
ferneren Beyfall zu erhalten.


Rauhwaaren.

Angeeifert durch den grossen und gütigen
Beyfall, welchen Johann Mayer, bürgl.
Kirschnermeister, im vorigen Jahre von ei=

nem hohen Adel und verehrungswürdigen
Publikum erhalten, hat derselbe keine Kosten
noch Mühe gesparet, sich diesen Winter hin=
durch
wieder mit einem grossen Vorrathe von
den neuesten und schönsten Pelz=und Rauh=
waaren
aller Gattungen zu versehen. Ver=
spricht
daher, Jedermann nach seinem Wohl=
gefallen
mit folgenden Stücken um die billig=
sten
Preise bestens zu bedienen, um sich fer=
ner
allen Beyfall und Zutrauen zu versichern.
Es werden also besonders zu haben seyn:
Garnituren von moskovitischen Zobeln für
Damen auf Kleider, von Nr. 1 und Nr. 2.
Schwarze silberhärige amerikanische Fuchs=
Stutzen. Kreuzfüchse deto. Schwedische Füchse
deto. Schwedische Luchsen deto. Gold=und
silberspitzige Bärnstutzen deto. Schwarze feine
amerikanische deto. Eine ganz besondere sehr
seltene Gattung von den neuesten Stutzen.
Alle Gattungen Frauenmäntel. Ausschlag.
Verschiedene Mannskleider=Futter. Verschie=
dene
Gattungen von Wolfs Wildschuren, von
12 bis 36 Dukaten. Das Verlagsgewölb ist
in der Kärntnerstrasse beym König von Preus=
sen
Nr. 965.


Anzeige.

Mathias Strobl, bürgl. Kirschnermeister,
nimmt sich abermal die Freyheit, durch den
gütig erhaltenen Beyfall und günstiges Ver=
trauen
einer hohen Noblesse und verehrungs=
würdigen
Publikum seinen neuen Vorrath
von nachstehenden Pelz=und Rauhwaaren
anzukündigen, welche er um die billigsten
und leidentlichsten Preise hindan zu geben be=
reit
ist: Als siberische graue, silber und gold=
seitzige
Bärnstutzen, schwarze amerikanische
deto, Stutzen von schwarzen amerikanischen
Füchsen, von silberhaarigen Füchsen, von
Kreuzfüchsen, von schwedischen Füchsen, von
blauen und weissen Füchsen, von schwedischen
und kandanischen Luchsen, dann Stutzen von
besonderer Gattung, wie auch ganz verschie=
dene
Gattungen neuer Ausschläge und Bräu=
me
zu Frauenmäntel und Frauenkleider aus=
zuschlagen
und zu garniren; verschiedene Gat=
tungen
Wildschure von Wölfen, Manns=und
Frauenkleider=Futter, Reisepelz von Fuchs.
Pferdedecken von Tyger, von schwarzen, weis=
sen
und grauen Bären. Das Verlagsgewölb
ist am Kohlmarkt Nr. 1177, beym König
von Frankreich.


Nachricht.

Die k. k. priv. Nürnberger Spiegel=Fabrike
in Wien giebt von der Eröffung ihrer Nie=

[16]

derlage am Ecke des alten Fleischmarkts im
gräfl. von Gatterburgischen Hause Nr. 751 die
geziemendste Anzeige. Gute und ächte Waare
um die billigsten Preise, soll die einzige Em=
pfehlung
seyn, und kann daher sicher ihre
verfertigten Waaren einem geehrten bürgerl.
Handelsstande und auch allen mit diesem Ar=
tikel
Handelnden Parteyen zur beliebigen Ab=
nahme
anbitten.


Nachricht

an Gelehrte und Liebhaber der Wissen=
schaften
und der schönen Künste, in Be=
treff
einer Ausgabe in drey Theilen,
von den nachgelassenen Werten des Ab=
bate
Peter Metastasio.

Da man darauf bedacht seyn will, daß die=
jenigen
welche die schönen Pariser Ausgaben
in 4to und in groß 8vo oder auch die vene=
tianische
in 12mo von den Werken des in
der angenehmen Litteratur so berühmten Pe=
ter
Metastasio besitzen, diese drey Supple=
ment
=Bände im nähmlichen Formate um ei=
nen
billigen Preis erhalten können, so wird
man solche hier in Wien sowohl in 4to als
in groß 8. und 12mo gerade in dem nämli=
chen
Formate, wie jene Ausgaben, und mit
so viel möglich ähnlichen Lettern auch auf
dem besten Papier abdrucken lassen, der Preis
soll jenem der obbesagten Pariser und Vene
tianer Ausgage nicht übersteigen. Wer sich
für die Ausgabe in 4to unterzeichnet, zahlt
für jeden Theil sieben Gulden; wer aber jene
in groß 8. zu besitzen wünschet, zahlt vier
Guld 20 kr. und wer endlich die in 12mo der
Venetianischen ähnliche verlangt, erlegt vier=
undfünfzig Kreuzer. Diejenigen, welche in
Wien zu unterzeichnen gedenken, belieben sich
an die Handlung des Buchdruckers Alberti
in der Dorotheergasse Nr. 1136 zu wenden.
Der Termin sowohl für die hiesigen als aus=
wärtigen
Subscribenten wird hiemit auf den
letzten des künftigen Monaths Dezember pro=
longirt
.


Jn der Johann Dav. Hörlingischen Buch=
handlung
in der Bognergasse neben dem Tod=
tenkopf
Nro. 220. ist zu haben:

  • Abhandlung (historisch=statistische) von Er=
    richtung
    , Ein=und Abtheilung der Bis=
    thümer
    , Bestimmung der Erzbisthümer,
    Bestätigung, Einweihung und Versetzung
    der Erz=und Bischöfe, vom römischen Pal=
    lium
    und dem Eide, welchem die Erz=und
    Bischöfe nebst andern Prälaten dem römi=
    schen
    Pabste schwören müßen, und den Ge=
  • rechtsamen der Regenten in Ansehung dieser
    Gegenstände. gr⟨8⟩. Wien, 179⟨2⟩. 1 fl. 45 kr.
  • Raeine (Herrn Abts) Kirchengeschichte. Aus
    dem Französischen übersetzt nach der neuen,
    mit einigen Anmerkungen und Zusätzen ver=
    mehrten
    Ausgabe. Siebenzehnter Band,
    so die dritte Abtheilung des siebzehnten Jahr=
    hunderts
    enthält. gr8. Wien, 1793 1 fl.
    30 kr. alle 17 Bände 25 fl. 30 kr Aber
    noch im Pränmerations=Preise bis Ende lau=
    fenden
    Jahres um 17 fl.
  • Geschäften=Lexicon (österreichisches) oder
    Sammlung aller Gattungen Formeln zu
    schriftlichen Aufsätzen, welche in rechtlichen,
    politischen, öffentlichen, Finanz=Handlungs=
    Land und hauswirthschaftlichen Angelegen=
    heiten
    vorkommen und zu wißen nöthig sind,
    herausgegeben von einem k.k wirklichen
    Beamten, 2 Thle. gr8. Wien, 793. 2 fl. 45 kr.
  • Babors (Johann) allgemeine Einleitung in die
    Schriften des alten Testamentes, zu den
    Vorlesungen entworfen. gr8. Wien, 1793.
    45 kr. blausteif gebunden. 52 kr.
  • Le Cabinet des Fées, ou Colleion choisie
    des Contes des Fées & autres Contes mer-
    veilleux
    , avec un grand nombre de trés
    belles figures 41 Vol. gr12. Genéve 785
    89. Ouvrage complet. 36 fl.
  • Oeuvres complétes de Monsieur de Voltaire,
    de I’Imprimerie de la Societé litteraire ty=
    pographique
    de Beaumarchais a Khel. 92
    Volumes 8 1785. broché. 85 fl

Bey Joseph Gerold, K. Reichshofraths=
Buchdrucker und Buchhändler, am Domini=
kanerplatz
Nr. 724, sind folgende ganz neue
Bücher zu haben:

  • Hof und Staats Schemarismus der römisch.
    kaiserl. auch kaiserl königl. und erzher=
    zoglichen
    Haupt und Residenzstadt Wien,
    für das Jahr 1793. Kostet in Franzband
    gebunden 2 fl. Mit hinzugebundenen An=
    hängen
    des neuen Kommerzial und Bürger=
    allmanach
    , Beschreibung der Häuser, Wirth=
    schafts
    Empfangs Ausgabs und Jntresse=
    tabellen
    , und andern sehr nüzlichen Nach=
    richten
    für Fremde und Jnnländer, kostet
    dieses Buch 3 fl. auf Schreibpapier im engli=
    schen
    Band mit Goldschnitt und Borten 5 fl.
  • Liebe und Religion. Ein Sittengemälde in 5
    Aufzügen Von Herrman Goldschmid, 8.
    Wien, 794 gebunden 24 kr.
  • Die übelgerathene Tochter des Bachus und der
    Venus. Eben so gut als aus dem Arabischen
    übersetzt. Vin J. L. H. 8. Wien, 1794
  • broschürt 10 kr.
[17]

  • Kleine Romane für Freunde vaterländischer
    Sagen. Herausgegeben vom Verfasser der
    romantischen Gemälde. Enthalten: 1) Flo=
    rian
    und Florentine., 2) Das nächtliche A=
    bentheuer
    auf dem Schlosse Nordheim. 3)
    Ritter Thimo von Waldeck, eine Geschichte
    aus dem dreyzehnten Jahrhundert, 8. Leipzig,
    793. 1 fl. 8 kr.
  • Begebenheiten und Scenen des menschlichen
    Lebens. Erster Band. Enthält: 1) Die ge=
    legentliche
    Erinnerung. 2) Beyspiel mili=
    tärischer
    Pädagogig... 3). Scenen aus dem
    Leben eines Höflings. 4) Die Erholung auf
    dem Lande. 5) Karl Will, ein Opfer des
    Neides und der Verläumdung. 6) Willseid.
    Ein Dieb und Mörder aus Liebe. 7) Wah⟨n⟩=
    sinn
    als Folge übler Erziehung. 8) Die
    Räuberfamilie. Jede dieser Geschichten ist
    ganz, und folgt keine weitere Fortsetzung
    derselben, kostet ungebunden 1 fl. 3 kr.
  • Geschichte des Wachsthum und der Erfindun=
    gen
    in der Chemie in der ältesten, mittlern
    und neuen Zeit, a. d. Lat: übersetzt, mit
    Anmerkung und Zusätzen, von J. E⟨h⟩r.
    Wingleb, 2 Bände gr8. Berlin, 792: 3fl. 45kr.
  • Aphorismen über die Erkenntniß der Menschin=
    natur
    , im lebenden kranken Zustande, von
    H. Nudow, 2. Thel. gr8. Riga, 792. 1fl.
    Alle 2 Theile 1 fl. 36 kr.
  • Aristäus und Phi⟨l⟩alethes, über das Gefühl des
    Moralischen, daß es bey dem Menschen ein
    eigener Sinn ist, und über das sichere Zeug=
    niß
    der Sinne überhaupt. Von A. H.
    Meltzer, 8. Berlin, 793. 1 fl. 30 kr.
  • Jnteressante Bemerkungen eines Reisenden durch
    Frankreich und Jtalien, 8. Leipzig, 793 2 fl.

Bey Johann Georg Ritter v. Mö⟨⟩,
am Graben im Hofrath v Kollerischen Hause
Nr. 1174, ist zu haben:

  • Gmeiner (Xav) institutiones juris ecclesias=
    tici
    ad principia juris nature & civitatis
    me hodo ⟨sc⟩ientifica adernatæ & Germa=
    niæ
    accomodatæ. 3 Tom editio tertia
    acta & emendata. Accessit index rerum
    erdino alphabetico. 8. maj. Græcii 792.
    3 fl. 30 kr.
  • Epiteme historiæ ecclesiasticæ,
    in usum prælectionum accademicum. 2
    Tom. 8. maj. Græcii 787. 4 fl.
  • Schema encyclopediæ theologi=
    cae
    per terras austriae haereditarias theo=
    logis
    prim⟨es⟩ explanandae.
    8. maj. Graecii 786. 20 kr.
  • Theologia dogmatica in syste=
    ma
    redacta, 2 Tom. 8. maj Graecii
  • 790. 2 fl. 30 kr.
  • meine Gedanken über die bischöf=
    lichen
    ⟨Kon⟩sistorien überhaupt, und insbe=
    sondere
    über die Ehestreitigkeiten, die in
    denselben entschieden werden. gr8. Graz
    782. 14 kr.
  • kurze Erinnerung wegen der Or=
    densgelübde
    . gr8. 782. 7 kr.
  • historisch=kritische Prüfung des
    Porciunkula=Ablasses. gr8. Wien 781. 30 k.
  • Litterargeschichte des Ursprunges
    und Fortganges der Philosophie, wie auch
    aller philosophischen Sekten und Systeme.
    2 Bde. gr8. Graz 78889. 3. fl. 54 kr.
  • Julie Hargrabe, ein Original Lustspiel in
    5 Aufzügen. von Alex. v. Schell. 8. Graz
    792. 30 kr.
  • Krazer (J. A.) kurze und gründliche Anlei=
    tung
    zur Zeichnung und Verfertigung der
    Sonnenuhren, für Liebhaber, Baumeister
    und Lehrbegierige auf das deutlichste ver=
    faßt
    , mit 6 Tafeln. 8. Graz 792. 36 kr.
  • Högen (J. Edler v.) Gedichte. 2 Bändchen
    8. Leipz. 793. 30 kr.
  • Priester (der) wie man ihn wünschen mag
    und wie er nicht alle Tage zu haben ist,
    ein Quid pro quo für manche müssige
    Stunde des Seelsorgers am Lande, von
    A. E. g. 3 Thle. 8. 793. 1 fl. 48 kr.
  • Sabba⟨k⟩o, ein historisch=politischer Vers⟨uch⟩
    für den deutschen Bürger und Landmann.
    8. 793. 30 kr.

Jn der Joseph Stahelschen Buchhandlung
in der Wollzeile Nr. 813 ist ganz neu
angekommen:

  • C. Girtanner historische Nachrichten und
    politische Betrachtungen über die franzö=
    sische
    Revoluzion. 6ter Band. Berlin. 793.
    Jn gr8. 1 fl. 45 kr., in. kl8.1fl. Von
    diesem Werke in kl8. sind noch Exemplare
    von allen 6 Bänden für 5 fl. 30kr zu haben.
  • Rosaliens Schreibtafel, zum tæglichen Ge=
    brauch
    ihrer Schwestern, für 1794. Ein
    unterhaltendes Taschen Buch für Frauen=
    zimmer
    . Jn farbigten Atlas gebunden,
    mit Bleystift 1 fl. 30 kr.
  • Bouwinghausen=Taschenkalender für Pfer=
    deliebhaber
    , Reiter, Pferdezüchter und
    Vorgesetzte großer Ma⟨r⟩ställe. Mit vielen
    Kupfern. Taschenform. 2 fl. 15 kr. Das
    nämliche Buch ohne Kalender 2 fl.
  • Revolutions Almanach, für 1794. 8. Göt=
    tingen
    , brochirt. 2 fl.
    Jnnhalt: 1) Die Gleichmacher. Schreiben
    eines Genfer Republikaners an einen Genfer
[18]

Sansculotte: auch für die Sansculotten ande=
rer
Länder brauchbar. 2) Schreiben eines
reisenden Deutschen, daß die Neu Franken noch
die alten Franzosen sind. 3) Drey öffentliche
Reden über die jetzigen Zeitläufte, von drey
Biedermännern an drey verschiedenen Orten in
einem freyen Lande gehalten. 4) Geschichte
des Custineschen Einfalls in Deutschland, bis
zur Wiedereinnahme von Frankfurt, von einem
Augenzeugen. Am Schluße die Skizze einiger
Mitglieder des Mainzer Klubbs, und ein Ver=
zeichniß
der bey dieser Gelegenheit erschienen
Pamphlets. 5) Nachricht von einem merkwür=
digen
Briefe, der im Oktober 1792 in Deutsch=
land
zirkulirte. 6) Thomas Anello der Fischer,
oder die Revolution zu Neapel. 7) Ueber deut=
schen
Demokratengeist und deutsche Jakobiner.
Fragmente und Erfahrungen eines Reisenden.
8) Guillin Dümonter. Ein Blatt aus dem
Blutschulden=Register des neuen Frankreichs.
9) Ueber verschiedene Produkte der französischen
Revolution. Der Freyheitsbaum, die rothe
Mütze, und die Jakobiner, deren Porträts hier
aufgestellt werden. 10) Ueber die Revolution
vom 10. August 1792 und über Revolutionen
überhaupt: eine Lehre für Regenten. 11)
Miscellen, größtentheils aus der Geschichte der
gegenwärtigen Zeit. 12) Von der merkwür=
digen
Association in England, zur Aufrecht=
haltung
der Landesverfassung. 13) Nordhau=
sen
: Epoche aus der alten Geschichte dieser
Reichsstadt. 14) Les extremes le touchent.
Gespräch zwischen einem Senator der deutschen
Gelehrten=Republik, und einem Dorfprediger.
15) Von der Handhabung der gesetzlichen Ord=
nung
, ein Zunftvortrag, an dem Meistertag
im Sommer 1793 gehalten in Zürich, von
Herrn Zunftmeister Heidegger. Erklärung der
Kupfer. a) Die braven, biedern Hessen bey
Custine’s Manifeste. b) Die Emigranten und
der deutsche Bauer. c) Patriotismus einiger
Handwerker, bey der Einnahme von Frankfurt.
d) Faustkampf des National=Convents zu Paris,
im Dezember 1792. e) Brandmal unsers Jahr=
hunderts
am 21. Jänner 1793. f) Edles Be=
tragen
des englischen Volkes im Schauspiel=
hause
, bey der Nachricht von Ludwig des VI.
Ermordung. g) Schöne That eines französi=
schen
Grenadiers. h) das Volk zu Rom. i)
Die Chevaux legers von Latour am 1. März
1793 bey Altenhoven. k) Die Jakobiner
Schwindelköpfe zu Worms müssen ihren Frey=
heitsbaum
selbst ausgraben. l) Dumourier
vergilt den Kommissairen des Nationalkonvents
gleiches mit gleichem. m) Marat stirbt des

Todes, den er für andere gepredigt hatte.
Diesen zwölf Kupfern sind noch beygefügt das
Portrait des Feldmarschall Prinzen von Koburg
und der Generale Custine und Dumourier.
Die Abbildungen der Guillottine, des Frey=
heitsbaumes
, der Piken, der Mainzer Bela=
gerungs
Aßignaten und Rothmünzen, und end=
lich
zwey Medaillen, welche auf den Tod Lud=
wig
des XVI. von Loos und Stierle verfertigt
sind. Auf dem Umschlag dieses Almanachs
sind die Bildnisse Marats und Orleans.


Baumwolle=Gespunst zu verkaufen.

Auf dem Neustift in der Langenkeller=Gasse
Nr. 81 beym goldenen Ritter im 2ten Sto=
cke
sind Maschinen Gespünste aller Sorten zu
bekommen.


Ankündigung.

Neue frische Blumenkiele, Blumen=und an=
dere
Gartensämereyen, so bey Johann Pod=
lesny
, Lust=und Ziergärtner, dann Saa=
menhändler
auf dem neuen Markte neben
den Kapuzinern, bey der englischen Gärtne=
rin
Nr. 1370, zu haben sind. Es wird ge=
wiß
jedermann angenehm seyn, seine Woh=
nung
im Winter in einen Blumengarten ver=
wandelt
zu sehen, zu diesem Entzwecke hat
er es sich angelegen seyn lassen, von allen
Gattungen der raresten bis zu den ordinairen
Blumenkielen zu versehen, und kann ein
verehrungswürdiges Publikum diese Blumen=
kielen
in die Blumengeschirre und Gläser
ein=und aufsetzen, wo noch überdieß bey ihm
von allen Gattungen Blumen und andern
Gartensämen um die billigsten Preise zu ha=
ben
sind, er verspricht sich daher einen gnä=
digen
Zuspruch, da er blos wünscht, ein ver=
ehrungswürdiges
Publikum mit der Aecht=
heit
seiner frischen Waaren überzeugen zu
können.


Kaufmannsgewölb zu verlassen.

Jn der Kärntnerstrasse Nr. 962 nächst
dem wilden Manne ist ein auf die Gasse ge=
hendes
sehr geräumiges Kaufmannsgewölb
sammt daran stossendem Vorhause und einem
mit einem Ofen zum heitzen versehenen Zim=
mer
, das zu einer bequemen Schreibstube
dienen kann, wie nicht minder grossem Hand=
gewölbe
, sammt den dazu gehörigen Kellern
und Boden auf künftigen Georgy 1794 ent=
weder
mit oder ohne Kontrakt zu verlassen.
Die nähere Auskunft hiervon wird in eben
diesem Hause in dem von Heniksteinischen
Komptoir ertheilet.

[19]

Chirurgisches Gewerb sammt Haus zu
verkaufen.

Es ist in einer guten Gegend auf dem Lan=
de
eine Badersgerechtigkeit sammt Haus ꝛc.
zu verkaufen. Kauflustige können das =
here
bey Herrn Resinger, Tobackstrafikanten
im Ei⟨t⟩grübel Nr. 545, in seinem Gewölbe
erfragen.


Nachricht.

Bey der Herrschaft Streberstorf, eine hal=
be
Stunde ausser den Donau=Brücken, zwi=
schen
den beyden böhmischen und mährischen
Hauptstrassen gelegen, ist ein grosses, durch=
aus
trockenes gemauertes Gebäude, welches
seiner bequemen Lage nach zu einem Waaren=
Woll=Getreide oder anderem Magazine sehr
gut gebrauchet werden kann, dann 2 Kör=
ner
Stadeln täglich zu verlassen oder zu ver=
kaufen
Jngleichen wird in der dortigen
Schloßkapelle eine kleine Orgel, oder soge=
nanntes
Positiv, mit bleyenen Pfeifen und
4 Registern, käuflich hindangegeben. Wer
zu einem oder dem anderen Belieben trägt,
kann sich an den dortigen herrschaftlichen
Rendschreiber verwenden.


Wagen zu verkaufen.

Es ist ein in Brüssel verfertigter Vis=
a
=Viswagen mit vergoldeten eisenen Fe=
dern
und meßingenen Büchsen, mit blau
geblumten Plüsch gefüttert, weiß lakirt,
mit vergoldten Leisten und einer blauen
Bordur, welcher auch auf 6 Gläser zu richten
ist, um billigen Preis täglich zu verkaufen.
Liebhaber können das mehrere in der Stadt
in der Weihburggasse in dem Hause Nr.
946 im ersten Stocke erfahren.


Pferde und Wagen zu verkaufen.

Um einen billigen Preis sind zu verkaufen:
Erstens ein paar 5 jährige hellbraune weis=
gebläßte
Zugpferde, Stutten, welche von
besonders gutem Körperbaue, wie auch ein
paar ganz neue Kummetgeschirre mit weissen
Beschlägen nach der letzten Mode. Zweytens
ein kleines 4 jähriges Pferdchen von ausser=
ordentlich
schöner Gestalt, welches nebst dem,
daß es im reiten eben so brauchbar als ein
Grosses ist, noch verschiedene andere artige
Kunststücke macht. Drittens ein beynahe ganz
neues leichtes, aber doch sehr gut gemachtes=
grünes
Modeschwimmerl mit eisernen Axen
und Laternen. Sie stehen in der Herrengasse
im Pra⟨f⟩ikanischen Hause Nr. 18, wo auch
wegen des Preises des einen oder des andern
das Weitere zu erfragen ist.

Haus zu verkaufen.

Das in der Leopoldstadt in der grossen
Schiffgasse Nr. 38 liegende, noch bey gutem
Baue befindliche Haus, welches in 6 Woh=
nungen
sammt einem Ziergarten bestehet, ist
täglich zu verkaufen. Die Kauflustigen kön=
nen
in der Taborstrasse Nr. 279 im ersten
Stock, dem weissen Hahne gegenüber, bey
Joseph Lederer das Nähere in Erfahrung
bringen.


Haus zu verkaufen.

Auf der Landstrassen in der Gartnergasse,
in einer nahen Vorstadt ist das Haus Nr. 310
täglich zu verkaufen. Kauflustige haben sich
des weitern auf der Landstrassen von den Eli=
sabethinnerin
hinüber Nr. 327 bey Hrn. Geiß=
ler
, burgerl. Greißler, zu erkundigen.


Häuser zu verkaufen.

Es ist in einer angenehmen Lage zu Herrnals
täglich ein wohlgebautes Haus, bestehend im
ersten Stock aus 5 parquetirten, spaliert und
mit Trumeaux versehenen Zimmern; im 2ten
Stock aus 4 gemahlenen, und eingerichteten
Zimmern, dann zu ebner Erde in einem spalier=
ten
Zimmer, Billard Saale, und Wohnungen
für die Hausleute, dann Wagenschupfen, und
einem Stalle auf 6 Pferde, einen geräumigen
Keller, wie auch einem Obstgarten, Glashaus
und Forellenteuche gegen billige Zahlungster=
mine
täglich aus freyer Hand zu verkaufen,
auch werden selbst die Zahlungsfristen auf
mehrere Jahre unter annehmlichen Bedingnißen
hinausgesetzt, und wenn es einem Käufer be=
lieben
sollte, dieses Haus durch Bau zu ver=
grössern
, so werden demselben zu diesem Ende
auch einige tausend Gulden geliehen. Auch ist
in der Vorstadt Landstraß ein blos auf Zinns=
erträgniß
neugebautes Haus zu verkaufen, und
ist sich wegen ein so andern bey Hrn. Doktor
Fritz v. Rustenfeld im grossen Karmelitenhause
in der Salvalorgasse Nr. 456 zu erkundigen.


Licit. Weine.

Den 5. November nachmittag um 3 Uhr wer=
den
mit obrigkeitlicher Bewilligung ausser der
Mariahilferlinie beym Rössel Nr. 15 bey 300
Eimer Oesterreicher Gebirg=und Landweine
von verschiedenen Jahrgängen, sammt Faß
von 10 bis 30 eimerigen Gattungen licitando
verkauft.


Licit. Anzeige

Von Seite der k. k.octroyrtenKommerzial=
Leih=und Wechselbank in Wien werden den
4. November auf der Mehlgrube nachbenann=

[20]

te Hypotheken, deren Numern bereits in der
Wienerzeitung sind bekannt gemacht worden,
an den Meistbietenden licitando verkauft, wel=
che
bestehen in hal⟨btu⟩chen, ganz, und Halb=
seidenzeugen
, Damast, Grosd⟨ekour⟩, Sammet,
Vienois, Tafe⟨l⟩, schwarzen Hosenzeugen, sei=
denen
Mayländer, und G⟨eizet⟩tücheln, seide=
nen
Bändern, in roher Orgen⟨zin⟩, Drama und
gefärbte Seide, Sommer=und Winterman=
schetter
, glatten und gestickten Musselin, auch
Leinwand, Batist, Barchet, Gradel, Kane
faß, Wallis, Kammertuch, Tischzeug, ver=
schiedene
Baumwollzeuge, Filzhüte, Piket,
dann gallet=floret=und ledernen Handschu=
hen
, auch in Ganz=und Halbtüchern, Plüsch,
Damis und Schalons.


Licit. Effekten.

Den 6. November d. J. werden auf löbl.
Magistratsverordnung zu den gewöhnl. Stun=
den
in der Leopoldstadt Nr. 224 bey der weis=
sen
Schwane auf der Schneckenstiege im 2ten
Stock rechts verschiedene Verlassenschaftsprä=
tiosen
und Effekten, nämlich 2 Rautenringe,
goldene Sack=und Stockuhren, silberne Ta=
felleuchter
, deto Bestecke, Schnallen und Do=
sen
, spanische Röhre mit goldenen und elfen=
beinenen
Knöpfen, ein Kastel mit verschiede=
nen
Naturalien, tüch=und seidene Mannsklei=
der
, verschiedene glatte und bordirte Westen,
schöne Mannshemder, Servieter, Tisch=und
Leintücher, seidene und zwirnene Strümpfe,
hart und weiche Schubladkästen, deto Tische,
1 Rohrsoffa mit seidengradlenen Pölstern und
6 deto Sesseln nach der neuesten Art, 1 el=
fenbeinenes
Cruzifix ein Kunststück, 1 Maria=
bild
von einem berühmten Meister, und ver=
schiedene
andere Bilder, 1 vollständiger por=
zelainener
Tafelservis, und deto Kaffeegeschirr,
Bettstätte und Bettgewand, eine ganz neue
Wäschrolle, Kupfer=und Meßinggeschirr, und
mehr andere Geräthschaften licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Mit Bewilligung einer löbl. ni. öst. Regie=
rung
werden den 6. November und folgende
Tage in der Stadt in der Dorotheergasse im
Brennerischen Haus Nr. 1145 etwas Schmuck,
Silber und Gallanterien, gold=und silberne
Sackuhren, dann broschirt=atlas grosdekour=
tafet
=ba⟨r⟩af=zitz=und kottunene Frauenkleider,
Niederländer=und Brüßlerspitze, wie auch
Frauenmäntel, Schlufpelze, und andern Frauen=
putz
, gestickt bordirt=und glattüchene Manns=
kleider
, Leib=Tafel=und Hauswäsch, etwas
Porzelain, 2 Violine in Futteral von guten

Meistern, Pendiluhren in vergoldten Kästen,
Spiegel, ein Divan, Soffen, sammt Sessel,
Schublad=und andere Kästen, Tische, etwas
Kupfer, Zinn und andere Geräthschaften, zu
den gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstun=
den
licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hie=
mit
bekannt gemacht: daß den 6. und 20. No=
vember
, dann den 4. Dezember d. J. in der
Wallfischgasse nächst dem Kärntnerthor zum
Wallfisch Nr. 1030 im ersten Stock auf der
Stiege rechterhand verschiedene Kleidungs=und
Einrichtungstücke versteigerungsweis an den
Meistbietenden verkauft, und falls selbe we=
der
bey dem ersten noch zweyten Termin um
den Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnten, dieselben auch un=
ter
dem Schätzungsbetrage bey der dritten Frist
hindangegeben werden würden.


Licit. Bücher.

Den 7. November d. J. und folgende Ta=
ge
wird in der Himmelpfortgasse im grossen
Meuslischen Haus Nr. 1356 von dem k. k.
Münzamte gerade herüber zu ebener Erde in
dasiger Buchdruckerey eine ansehnliche Samm=
lung
sehr brauchbarer Bücher aus allen Thei=
len
der Wissenschaften und verschiedenen Spra=
chen
den Meistbietenden gegen gleich baare Be=
zahlung
hindangegeben werden; der gedruckte
Catalog ist zu allen Stunden entweder in ob=
beschriebener
Buchdruckerey in der Himmel=
pfortgasse
, oder aber bey Ludwig Mausber=
ger
, k. k. priv. Buchdrucker in seinem Anmel=
dungsgewölbe
in der Seitzergasse rückwärts der
k. k. Kriegskanzley, neben der k. k. Oberpo=
lizeydirektion
Nr. 232 unentgeltlich zu bekom=
men
. Die Bücher werden in der nämlichen
Ordnung, wie sie im Cataloge gedruckt sind,
um äusserst wohlfeile Preise ausgerufen, und
sodann der Konkurenz und Versteigerung der
Käufer selbst gänzlich überlassen werden.


Licit. Bauplätze.

Von dem Grundbuch des Stifts Schotten
wird hiemit bekannt gemacht: es habe die Frau
Freyin von Gilleis, gebohrne Gräfin v. Spind=
ler
, um die nochmalige öffentliche Feilbietung
ihrer auf dem Neubau befindlichen vormals
gräfl. Andlerischen Gebäude und Garten, wel=
che
nach einem von der löbl. k. k. ni. öst. Re=
gierung
ratificirten Plan auf 27 Bauplätze ab=
getheilt
werden, gebetten; da nun in dieser
öffentlichen Feilbietung der 8. und 9. Novemb.
d. J. mit dem weiters nöthigen Anhange,

[21]

daß alle Bauplätze ohne Unterschied, selbe =
gen
vorne am Neubau, in der Mitte des Gar=
tens
, oder rückwärts liegen, und ohne Rück=
sicht
ob deren wenige, oder viele an Mann
gebracht werden, feilgeboten, und den Meist=.
bietenden hindangegeben werden, bestimmet
worden; so belieben alle Kauflustige an ob=
besagten
Tagen zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden am Neubau im sogenann=
ten
Andlerischen Herrschaftshause zu erscheinen.


Licit. Bücher.

Den 11. November und folgende Tage wird
in der Schulerstrasse im Neubergerhof eine
Sammlung brauchbarer Bücher, worunter vie=
le
anatomische, medizinische und chirurgische
befindlich sind, den Meistbietenden gegen baa=
re
Bezahlung verkauft werden. Das Verzeich=
niß
davon ist für die Herren Bücherliebhaber
unentgeltlich in der Binzischen Buchhandlung
auf dem Stephansfreidhof zu bekommen.


Licit. Strohmayerische Buchhandlung.

Vom Magistrat der königl. Freystadt Pest
wird hiemit kund gemacht: daß auf die Bitte
einiger allhier gerichtlich vorgemerkten Gläu=
biger
des verstorbenen Jgnaz Anton Stroh=
mayer
, gewest hiesig burgl. Buchhändlers, die
von selben innen gehabte Buchhandlung, sammt
Buchhandlungsrecht den 14. November d. J.
und folgende Tage den Meistbietenden hindan=
gegeben
wird; wer demnach erwähnte Buch=
handlung
sammt dem Rechte käuflich an sich
zu bringen gedenket, kann sich an bestimmten
Termin und den darauf folgenden Tagen in
dem sich im Köpfischen Hause befindlichen Buch=
laden
einfinden.


Licit. Effekten.

Den 7. November werden mit hoher Re=
gierungsbewilligung
in der Stadt auf dem
Salzgrieß Nr. 435 beym weissen Löwen im
2ten Stock verschiedene Fahrnisse, als eine
goldene Tabakdose, eine deto von Jaspis mit
Gold gefaßt, und mehr andere Dosen, gold=
und spinspeckene Sackuhren, verschiedene sil=
berne
Bestecke, sammt deto Löffeln, und mehr
anderes Silber, broschirt=atlaß=und tafete=
ne
Frauenkleider, verschiedene Reste Spitz,
tüchene Mannskleider, derley Pelzfrack, Wild=
schur
, eine Pendiluhr so 8 Tage geht, und
mehrere Stockuhren, Bilder, Kupferstiche mit
Gläser, Spiegel, Soffa, Sessel, hartfour=
nirte
Komod=Roll=und Aufsatzkästen, derley
Spiel=und andere Tische, eine Flüg, Bett=
stätte
, sammt Bettgewand, Zinn, Kupfer,
und mehrere Geräthschaften zu den gewöhn=

lichen Vor=und Nachmittagstunden licitan=
do
verkauft.


Licit. Effekten und Weine.

Mit Bewilligung einer löbl. k. k. ni. öst.
Regierung werden den 11. dies und folgen=
de
Tage am Neubau an der Mariahilferstras=
se
Nr. 94 beym schwarzen Ochsen von weissen
Kreuz herüber zu ebener Erde in Oelererge=
wölb
verschiedene Rautenringe, derley Ohr=
gehänge
, goldene Sackuhren und Dosen, Gra=
naten
, 12 Paar silberne Messer, Gabel und
Löffel in Futteral, derley Vorleglöffel und an=
deres
Silber, broschirt=tafet undbalafine
Frauenkleider, derley schöne Frauenpelze, ein
schwarz grosdekournes Frauenkleid, ordinare
Hauskleider, übertragene Niederländer=und
andere Spitze, Halstüchel mit derley Spitzen,
Leib=und Hauswäsch, damastene und andere
Tischzeuge, Porzelain, Stöckel=und Häng=
uhren
, harte Schreib=Schublad=und Häng=
kästen
, derley Tische, Soffen, Sessel, Spie=
gel
, gemalene und gefaßte Bilder, harte Bett=
stätte
mit mehreren Bettgewand, Zinn=und
Kuchelgeschirr, dann mehr derley Fahrnisse;
die Weine von besten Gebirgen in mitteren
und kleinen Gebinden, sammt Fässern, dann
leeren Fässern, nachmittag den 11. um 3 Uhr
gegen baare Bezahlung licitando verkauft.


Licit. Holz.

Die k. k. Herrschaft Tulln wird das in ih=
rem
eigenthümlichen Frauenwalde nächst Ka=
zelstorf
befindliche Brennholz, welches in 33
1/2 Klafter buchenen Scheiter 18 1/2 Klafter,
derley Brügel, und endlich 20 Klafter eben
solchen Bürdeln bestehet, den 12. November
d. J. früh um 9 Uhr durch öffentliche Stei=
gerung
den Meistbietenden gegen gleich baa=
re
Bezahlung überlassen. Die Kauflustige ha=
ben
an den bestimmten Tag und Stund in dem
Frauenwald beym Holzschlag zu erscheinen.


Licit. Mayereynutzung in Bestand.

Von der fürstl. Aloys Lichtensteinischen
Herrschaft Feldsberg wird hiemit bekannt
gemacht: Daß die daselbstige Mayereynützung
vom 1. Jänner 1794 auf 1 oder mehrere
Jahre durch öffentliche Versteigerung dem
Meistbietenden in Bestand verlassen werden
wird. Da nun zu dieser Lizitation der 18.
Nov. 1793 bestimmt ist, so haben sich Pacht=
lustige
an diesem Tage in der Feldsberger
Amtskanzley früh um 9 Uhr anzumelden,
wo sodann mit ihnen falva Ratificatione ge=
schlossen
werden wird.

[22]

Licit. Wirthshaus in Bestand.

Die gräfl. Hardeggische Herrschaft Kadolz
im V. U. M. B. macht hiemit bekannt:
daß selbe die in dem Dorfe Hadres besitzende
Wirthshausgerechtigkeit samt Wohnung und
Ackergründen auf drey nacheinander folgende
Jahre, nämlich vom 1. Jänner 1794 bis
1797 in Pachtung zu geben Willens sey,
und zu dieser steigerungsweisen Hindangebung
den 23. November früh um 9 Uhr in der
Kadolzer Amtskanzley mit dem Beysatze be=
stimmet
habe, daß die Kauflustigen die Pach=
tungsbedingnisse
daselbst vernehmen werden.


Licit. Wirthschaftspferde und Heustadel.

Von der k. k. Herrschaft Tulln wird hie=
mit
bekannt gemacht: daß die zwey herrschaft=
lichen
Wirthschaftspferde, sammt Geschirr, 1
Wirthschaftswagen, 1 Pflug und 1 Egge,
durch öffentliche Licitation den Meistbietenden
gegen gleich baare Bezahlung den 25. Novem=
ber
d. J. früh um 9 Uhr werden verkauft wer=
den
; unter einem aber wird erinnert, daß eben
diesen Tag früh um 10 Uhr die herrschaftli=
che
aus Holz bestehende Heuschupfe, oder so=
genannte
Heustadel in der Frauenaue den Meist=
bietenden
käuflich überlassen werde. Die Kauf=
lustige
von beyden zu veräussernden Gegenstän=
den
haben obigen Tag und Stund sich in dem
Hofrichteramte der k. k. Herrschaft Tulln zu
melden.


Licit. Bartmanisches Haus u. Bäckengewerb.

Von dem Ortsgericht der freyherrlich Gude=
nusischen
Herrschaft Waidhofen an der Theya
V. O. M. B. wird hiemit kund gemacht: Es
sey auf Anlangen des Mathias Steiner von
Klein Zwetl, unter Vertrettung Hrn. Landes=
advokaten
Marquart, wider den Mathias Bart=
mann
, Unterthan in Markt Theya, die Feilbie=
tung
der gegentheilig zu Theya liegenden auf
1700 fl. gerichtlich geschätzten Behausung Nr.
6, samt dazugehörigen Hausgründen, und
Bäckengewerb gewilliget, und hierzu 3 Ter=
mine
, nemlich für den ersten der 29. Novem=
ber
, für den zweyten der 31. Dezember d. J.
und für den dritten der 31. Jänner 1794 mit
dem Beysatz bestimmet worden, daß, wenn ge=
dachtes
Haus bey dem ersten und zweyten Ter=
min
nicht um die Schätzung oder darüber an
Mann gebracht werden könne, solches bey dem
dritten auch unter der Schätzung hindangege=
den
werden würde. Die Käufer haben dem=
nach
an den abbestimmten Tägen früh um 9
Uhr bey der Kanzley dieser Herrschaft zu er=
scheinen
.

Licit. Anzeige.

Von dem k. k. Versatzamte wird hiemit be=
kannt
gemacht: womit die alda im Monat
Aug. 1792 versetzte, und bis anher unberichtigt
gelassene Pfänder, um sogewisser bis den 18.
Novemb. 1793 berichtiget, und in Sicherheit
gestellet werden mögen, als im widrigen der=
ley
Pfänder als verlassen angesehen, und in
den folgenden Tägen, als den 19. und 20.
die Mobilien, und den 26. und 27. die Prä=
tiosenpfänder
durch öffentliche Versteigerung
den Meistbietenden käuflich überlassen werden.


Convoc. Bauerscher Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es haben über Absterben des am
Alsterbach Nr. 212 ab intestato verstorbenen
Peter Bauer, eines schutzverwandten We=
bers
, dessen allenfällige Gläubiger sowohl,
als auch jene, welche aus dem Erbrech=
te
Ansprüche an dieser Verlassenschaft zu ma=
chen
gedenken, den 12. Novemb. d. J. früh
um 9 Uhr vor diesem Magistrate sogewiß zu
erscheinen, ihre Rechte und Forderungen an=
zumelden
und zu liquidiren, widrigens diese
Verlassenschaft ohne weitern abgehandelt, und
den sich gesetzmäßig ausweisenden Erben einge=
antwortet
werden würde.


Convoc. Tomasinischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey über Absterben des Herrn Augustin
Tomasini, gewesten Pfarrers, auf Anlangen
des aufgestellten Verlassenschafts=Kurators,
Hrn. Dr. Pedroßi, um mit dieser Verlassen=
schafts
=Abhandlung sicher vorgehen zu können,
in die Einberufung der Gläubiger und Erben
gewilliget worden. Es haben daher all jene,
die an dieser Verlassenschaft entweder aus dem
Erbrechte, als Gläubiger, oder aus was im=
mer
für einem Rechtsgrunde Ansprüche zu ha=
ben
vermeinen, den 21. Novemb. d. J. früh um
9 Uhr vor dem Magistrate sogewiß zu erschei=
nen
, und ihr Recht gehörig darzuthun, wi=
drigens
die Verlassenschaft ohne weiters abge=
handelt
, und den sich gesätzmäßig ausweisen=
den
Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. derjenigen, so bey Jos. Brechter
Pfänder versetzt haben.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien, wird anmit bekannt ge=
macht
: Es sey über Ab⟨ster⟩ben des Joseph
Brechter, eines Farbenreibers, auf Anlangen
Hrn. Dr. Purischer, Mandat. & curat. nom.

[23]

um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung si=
cher
vorgehen zu können, für nöthig befunden
worden, alldiejenige einzuberufen, die bey den
verstorbenen Joseph Brechter einige Pfänder
versetzet haben. Da nun hierzu der 26. No=
vember
d. J. bestimmt worden ist, als haben
all jene Personen zu Auslösung ihrer versetzten
Sachen in der Zwischenzeit sich bey den groß=
jährigen
Joseph Brechterischen Erben, Namens
Theresia, und Anna Brechterin, auf der Wien
Nr. 117, welche die Sachen in Händen haben,
sich alsogewiß zu melden, und selbe gegen Li=
quidirung
und Berichtigung des schuldigen
Pfandschillings und des Jnteresse, auszulösen,
widrigens dieselben nach Verlauf dieser Frist
ohne weiteren gerichtlich verkaufet, und sonach
das weitere vorgekehret werden würde.


Convoc. Diwaldischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es haben alle jene, welche als Gläu=
biger
oder sonst einem Erbrechte eine Forde=
rung
an die Verlassenschaft des k. k. Universi
tätsagentens und Kanzelistens, Hrn Franz Xa=
ver
Diwald, zu stellen haben, den 6. Dezemb. d.
J. früh um 9 Uhr alsogewiß hierorts zu erschei=
nen
, und ihre Forderung anzumelden, als
widrigens die diesfällige Abhandlung gepflo=
gen
, und die Verlassenschaft ohne weiters
den sich legitimirenden Erben eingeantwortet
werden würde.


Convoc. Spatzischer Gläubiger.

Von der Amtskanzley der gräfl. Köllowra=
tischen
Herrschaft Wetzdorf wird anmit zu wis=
sen
gemacht: es sey nach Absterben Simon
Spatz, dortseitig behausten Unterthans zu Groß=
wetzdorf
, um mit der Verlassenschaftsabhand=
lung
sicher vorgehen zu können, nöthig be=
funden
eine Convocation sämmtlicher Gläubi=
ger
zu veranlassen mit der Erinnerung, daß
jeder, welcher unter was immer für einem An=
spruche
an besagter Verlassenschaft etwas zu
fordern hat, seine Forderung bis zum 6. De=
zember
d. J. um so sicherer bey hiesiger Amts=
kanzley
zu melden, und zu liquidiren habe,
als ansonst nach ausgelaufenen obigen Termi=
ne
die Abhandlung ohne weitern gepflogen
werden, und die Einantwortung des nach Ab=
zug
der Schulden übrig bleibenden Vermö=
gens
an die betreffende Theilnahme erfolgen
würde.


Convoc. Nonischer Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und

Residenzstadt Wien wird hiemit kund gemacht:
Es sey über Absterben des Florian Non, fürst=
lich
Clarischen Sekretars, für nöthig befunden
worden, um mit diesfälliger Verlassenschafts=
abhandung
sicher vorgehen zu können, alle
diejenige vorzuladen, welche an dieser Verlas=
senschaft
entweder aus dem Erbrecht oder als
Gläubiger Ansprüche und Forderungen zu ma=
chen
gedenken. Die auf solche Art sich berech=
tiget
findende Personen haben den 9. Decem.
d. J. vormittag um 9 Uhr entweder selbst per=
sönlich
, oder durch hinlänglich Bevollmächtig=
te
vor diesem Magistrate alsogewiß zu erschei=
nen
, und ihre Sprüche und Anforderungen
rechtsbeständig darzuthun, widrigens nach Ver=
lauf
dieser Zeitfrist die Abhandlung ohne wei=
tern
gepflogen, und was Rechtens ist vorge=
kehret
werden würde.


Convoc. Khevenhüllerischer Gläubiger.

Von dem k. k. n. ö. Landrechte wird hiemit
kund gemacht: Es habe die Frau Josepha
Gräfin v. Breuner, gebohrne Gräfin v. Khe=
venhüller
, als Testaterbin ihrer Frau Mutter,
weil Josepha Gräfin v. Khevenhüller, gebohr=
nen
Gräfin v. Starhemberg, um Einberufung
all jener hierorts angelangt, welche angesagt
weil. ihrer Frau Mutter Verlassenschaft einige
Ansprüche zu haben vermeinen. Da nun zur
ordentlichen Abhandlungspflege, und Verthei=
lung
dieser Verlassenschaft in ⟨soth⟩anes Ansu=
chen
gewilliget worden ist; So werden alle die=
jenigen
, welche entweder ein Erbrecht oder
sonstige Ansprüche an gesagte Verlassenschaft
stellen zu können glauben, den 11. December
d. J. früh um 9 Uhr vor diesem k. k. n. ö.
Landrechte entweder persönlich, oder durch ge=
nügsam
Bevollmächtigte ihre vermeintlichen
Rechte, und Ansprüche sogewiß beyzubringen
haben, wie im widrigen mit der Abhandlung
und Vertheilung der Verlassenschaft ohne wei=
ters
vorgegangen werden würde.


Convoc. Kleinischer Gläubiger.

Von dem k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Ens dann in den Vorlan=
den
aufgestellten Jud. Del. Mil. Mixt. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey über Abster=
ben
der Dorothea Kleinin, Verpflegsverwal=
ters
Wittwe, auf Anlangen des zur Richtig=
stellung
sothaner Verlassenschaft von dem Uni=
versalerben
aufgestellten Curators, Kriegsa=
genten
Anton Dembscher, zur Ausfindigma=
chung
des vorhandenen æris alieni eine pe=
remptorie
clausulirte Convocations=Tagsa=
tzung
auf den 9. Jänner 1794 früh um 9 Uhr

[24]

in dem hofkriegsräthlichen Gebäude am Hof
im 3ten Stock befindlichen Kanzley dieses k. k.
Jud. Del. Mil. Mixt. zu erscheinen, zur ersten,
zweyten, dritten, und allendlichen Frist bestimmt
worden. Es werden daher all und jene, so an
der mehrgehörten Verlassenschaft sub quocun=
que
titulo einige Sprüche und Forderungen
haben, oder zu haben vermeinen, an obge=
dachten
Tag, Stund und Ort, entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam Bevollmäch=
tigte
alsogewiß zu erscheinen, ihre habende
Sprüche und Forderungen anzumelden, sohin
selbe mit Beybringung der behörigen Doku=
menten
rechtens zu liquidiren haben, als im
widrigen die Abhandlung der mehrgedachten
Verlassenschaft mit den anwesenden Jnteressen=
ten
vorgenommen, nach vorhandenen Umstän=
den
und Befund der Sache entweder den Kre=
ditoren
addiziret, oder den Erben cum onere
& ⟨c⟩ommodo eingeantwortet, im ersten Fall auch
den Ausbleibenden das ewige Stillschweigen
auferlegt werden soll. Wien den 28. Sept. 1793.


Convoc. gräfl. Podstazkyscher Gläubiger.

Von des k. k. im Erzherzogthume Oesterreich
ob und unter der Ens, dann zu den Vorlan=
den
aufgestellten Jud. Del. Mil. Mixt. wegen
wird hiemit all und jeden, so an weil. des am
27. abhin allhier testato verstorbenen Herrn
Joseph Grafen Podstazky=Lichtenstein, k. k.
Kämmerers, Generalfeldwachtmeisters, und
Elisabeth Ordensritters, zurückgebliebener Ver=
lassenschaft
einige Sprüche und Forderungen zu
haben vermeinen, kund gemacht: Es sey über
dessen Absterben auf Anlangen des durch die
im Testament eingesetzten Erben zur Richtig=
stellung
dieser Verlassenschaft ernannten Ad=
vokaten
, Edlen v. Bach, zur Ausfindigmachung
des vorhandenen aeris alieni eine peremtorie
clausulirte Convocationstagsatzung auf den 18.
Jäner 1794 früh um 9 Uhr in das im hof=
kriegsräthlichen
Gebäude am Hofe im dritten
Stocke befindlichen Kanzley dieses k. k. Jud.
Del. Mil. Mixt. bestimmet worden. Es wer=
den
daher all und jede, so an des oberwähnten
Herrn Grafen v Podstazky Lichtenstein Ver=
lassenschaft
sub quocunque titulo einige Sprü=
che
und oder Forderungen haben, oder zu ha=
ben
vermeinen, an obgedachten Tag, Stund
und Ort, entweder selbst persönlich, oder durch
genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu erschei
nen, ihre Forderungen anzumelden, sohin sel=
be
mit Beybringung der gehörigen Dokumen=
ten
rechtens zu liquidiren haben, als im widri=

gen die Abhandlung der mehrerwähnten Ver=
lassenschaft
mit den anwesenden Jnteressenten
vorgenommen, und nach vorhandenen Umstän=
den
abgethan, den Ausbleibenden aber das
ewige Stillschweigen auferlegt werden soll.
Wien den 18. Oktober 1793.


Citat. Joseph Buxbaum.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien, wird dem Joseph Bux=
baum
, einem Bäckerjungen, seinen Erben oder
Ceßionarien hiemit bekannt gemacht: Es habe
Herr Karl v. Herlein, k. k. Hofagent, als
Bevollmächtigter der Alexia Pfisterin, Exnonne
aus dem Stifte zu Tulln, und derzeit zu Krems
befindlich, angebracht, daß für diesen Joseph
Buxbaum ein von seinem verstorbenen Bruder
Mathias Buxbaum, gewesenen Bäckermeister
in der Schleifmühle allhier, vermachtes Legat
pr 200 fl., so samt Jnteressen nach und nach
auf 407 fl. angewachsen ist, bey dem diesseiti=
gen
Depositenamte aufbewahret liege, und daß
derselbe seit dem Jahre 1760 abwesend, und
nicht mehr zum Vorschein gekommen, folglich
die gewöhnliche Verjährungzeit verflossen sey,
und daher um die Ausfertigung dieses Ediktes
angesuchet. Es wird daher der Joseph Bux=
baum
, dessen Erben oder Ceßionarien vor die=
sem
Magistrat binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen sogewiß zu erscheinen, widrigens der=
selbe
ohne weitern für Tod erkläret, und das
obige auf 407 fl. sich belaufende Vermögen der
gedachten Alexia Pfisterin als substituirten
Erbin desselben ohne weitern erfolget werden
würde. Wien den 10. Oktober 1793.


Amort. Obligazion.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es habe Maria Anna, und Magdalena
Reichin um Ausfertigung der Amortisations=
edikte
in Betref einer in Verlust gerathenen
auf derselben Namen lautenden k. k. Staats=
schuldenkasse
Obligation dd. 24. Februar 1778
sub Nr. 5922 à 3 1/2 pr. Ct. pr 100 fl. ge=
beten
. Es haben daher all jene, so an dieser
k. k. Staatsschuldenkasse Obligation was im=
mer
für Ansprüche zu machen vermeinen, sich
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen vor
diesem Magistrat sogewiß zu legitimiren, wi=
drigens
nach Verlauf dieser Zeitfrist gedachte
Obligation für null, und nichtig erkläret, und
den Eigenthümer eine neue ausgefertiget wer=
den
würde. Wien den 30. September 1793.

[25]

Licit. Kienastisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey wiederholt auf Anlangen des
Michael Wohlschack, und Josepha dessen Ehe=
wirthin
, wider den Andre Kienast. burgerl.
Webermeister, in die Feilbietung des gegen=
theiligen
, zu Margarethen befindlich, und auf
8050 fl. geschätzten Hauses Nr. 82 bewilliget
worden. Da nun hiezu der 11. November
d. J. mit dem Beysatze bestimmt worden ist,
daß wenn sothanes Haus um den Schätzungs=
werth
, oder höher an den Mann nicht ge=
bracht
werden könnte, selbe auch unter der
Schätzung hindangegeben werden würde; als
haben all jene, so dieses Haus an sich zu brin=
gen
gedenken, auch die vorgemerkten dies=
fälligen
Satzgläubiger, den lediglich mitzulici=
tiren
bevorstehet, an obbesagten Tag früh um
10 Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen.


Licit. Steinbruch.

Von der fürstl. Liechtensteinischen Herrschaft
Judenau im V. O. W. W. wird hiemit kund
gemacht: daß der dieser Herrschaft angehörige
zu Hadersfeld im Gebürge zwischen Klosterneu=
burg
und Greifenstein befindliche, zu allen
Steinmetzarbeiten geeignete Steinbruch von
welchen besonders an Schleifsteinen für Fabri=
ken
nahmhafte Ausfuhren bisher gemacht wor=
den
, durch Versteigerung an den Meistbieten=
den
vom 1. Dezember 1793 auf 3 Jahre in
Bestand überlassen werden wird. Die Pacht=
lustigen
mögen sich daher den 23. November
d. J. vormittag um 10 Uhr in hiesiger Amts=
kanzley
, woselbst auch vorläufig die Bestands=
bedingniße
zu erfahren sind, bey dieser Ver=
steigerung
einfinden.


Licit. Haus samt Schankrecht.

Von dem Ortsgericht der Stifts Herrschaft
Lilienfeld, wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey für nöthig befunden worden, die dem Joseph
Wieland, Burger im Markt Wilhelmspurg,
angehörige Behausung, samt dem hierauf be=
rechtigten
Schankrechte öffentlich auszufeilen,
und zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine,
und zwar für den ersten der 28. November,
für den zweyten der 30. Dezember d. J., und
für den dritten der 21. Jänner 1794 mit dem
Beysatz bestimmet worden, daß falls diese Be=
hausung
bey dem ersten und zweyten Termin
nicht um den Schätzungswerth angebracht
würde, solche bey dem dritten auch unter der
Schätzung hindangegeben würde; als haben sich
jene, die diese Behausung gegen gleich baare

Bezahlung an sich zu bringen gedenken, an
obigen Tägen jedesmal vormittag um 9 Uhr in
besagter Behausung zu Wilhelmspurg gehörig
einzufinden, wo übrigens aber die hierauf haf=
tende
Lasten täglich hierorts eingesehen werden
können.


Licit. Settisches Haus.

Von Superintendenten, und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey über ein von dem löbl.
Magistrat der k. k. Haupt=und Residenzstadt
Wien anher erlassenes Ersuchschreiben in die
Feilbiethung der in die Theresia Settische Ver=
lassenschaft
gehörigen zu Penzing liegenden auf
5600 fl. geschätzten Behausung Nr. 11 gewil=
ligt
worden. Da nun hiezu der 18. No=
vember
d. J. angeordnet worden; als haben
jene, welche gedachte Behausung Nr. 11 zu
Penzing, so nebst der vortheilhaftesten Gegend
aus den besten Materialien mit einem Ziegel=
dach
gebauet, mit vielen Gewölbern versehen,
mit 2 steinernen Stiegen zum Aufgang, 2
Keller, 5 Zimmer, 3 Kammer, 2 Stallungen,
eine Wagenschupfe, und eine Holzlage, nebst
einen schönen Obst=und Kuchelgarten zu ebener
Erde; dann 12 Zimmer, ein Saal, 2 Kam=
mer
, ein Alkoven im ersten Stock, dann in
ein Schüttboden bestehet, jedoch mit Vorbehalt
der obergerhablichen Ratificirung, und gegen
nach Erolg derselben sogleich leistend baarer
Bezahlung zu kaufen gesonnen sind, an vor=
bestimmten
Tag vormitag um 11 Uhr im
Burgerspitals in Wien Grundbuch zu erscheinen.


Licit. Originalzeßion.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Jakob Kirch=
mayer
, burgl. Handelsmann, unter Vertret=
tung
Hrn. Dokt. Freyhrn. v. Heinke, wider
den Leopold Tauchner, wegen schuldigen 3600
in eine nochmalige Feilbietung der pro hy=
potheca
übergeben, und gehörig intabulir=
ten
gräfl. Waldsteinischen Originalzeßion pr.
5689 fl. gewilliget worden. Da nun hiezu
der 14. November d. J. bestimmt worden ist,
als haben all jene, so gedachte Originalzeßion
an sich zu bringen gedenken, an den obbestimm=
ten
Termin früh um 9 Uhr vor dem Magi=
strate
zu erscheinen.


Licit. Neumannisches Haus.

Mit obrigkeitlicher Bewilligung wird Jo=
hann
Neumann sein Haus Nr. 30 in der Stadt
Retz, sammt dem dabey befindlichen Binder=
gewerbe
durch öffentliche Feilbietung verkau=

[26]

fen; das Haus ist von guten Materialien, hat
zu ebener Erde ein grosses Vorhaus und Werk=
stätte
, ein gewölbtes Preßhaus, ein Gewölb,
Waschkuchel, Kammer und Pferdstall; oben
befinden sich ein gewölbtes Vorhaus, 3 Zim=
mer
, Kuchel, und Schüttkasten, ferner ist bey
diesem Hause ein gewölbter Keller auf 800
Eimer; da nun hiezu der 22. Novemb. d. J.
bestimmt worden ist, so haben die Kauflusti=
ge
an diesem Tage vor dem Magistrate zu Retz
zu erscheinen. Nebst dem aber können sich je=
ne
, welche dieses Haus ohne Versteigerung an
sich zu bringen denken, täglich bey dem Haus=
eigenthümer
, Johann Neumann, welcher als
Kellermeister zu Dürnholz wohnhaft ist, melden.


Licit. Haus.

Von dem Justizamt der Fürst ⟨K⟩loys Lich=
tensteinischen
Herrschaft Lichtenthal wird hie=
mit
bekannt gemacht: daß, nachdem bey der
auf Anlangen der Kirchenväter im Lichtenthal,
wider den Anton Bartlitsch, zum ersten Ter=
min
fürgewesten Licitationstagsatzung der ge=
gentheiligen
auf 2300 fl. gerichtlich geschätz=
ten
Behausung zum Küßdenpfenning allhier
keine Käufer sich gemeldet haben, zu dessen
weiterer Versteigerung für den zweyten Ter=
min
der 25. November, und für den dritten
Termin der 24. Dezember d. J. mit dem Bey=
satze
bestimmt worden sey, daß dieses Haus,
wenn solches bey diesem zweyten Termin um
den Schätzungswerth, oder darüber nicht an
Mann gebracht werden sollte, bey dem dritten
Termin auch unter der Schätzung hindange=
geben
werden würde. Die Kauflustige haben
demnach an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr
in allhiesiger Amtskanzley zu erscheinen.


Licit. Schablische Weingärten.

Von dem Magistrat des k. k. l. f. Markts
Gumpoldskirchen wird hiemit bekannt gemacht:
es sey auf Anlangen des Johann Freisinger,
als gerichtlich aufgestellt Andre Schablischen
Konkursmasseverwalters, in die öffentliche Feil=
bietung
der in die Andre Schablische Kon=
kursmasse
gehörig nachstehenden Weingärten,
als 5 Pf. in Acker genannt, nach der Schä=
tzung
pr. 50 fl. einen deto in Hausberg nach
der deto pr. 60 fl. einen deto in Kröftacker
nach der deto pr. 40 fl. einen deto in Tager=
steiner
nach der deto pr. 100 fl. dann 34 Ei=
mer
diesjährigen Wein, gewilliget worden;
da nun hiezu 2 Termine, und zwar der erste
auf den 23. November, der zweyte aber auf
den 21. Dezember d. J. früh um 9 Uhr, und
nachmittag um 2 Uhr, und zwar letzterer mit

dem Anhange bestimmt worden, daß, falls
bey der gedacht zweyten Feilbietung genannte
Weingärten, sammt obberührten Wein weder
über noch um den Schätzungswerth an Mann
gebracht werden könnten, solche bis nach be=
schehener
Claßificirung und ausgetragenen Vor=
rechten
beybehalten, und sohin nach Vorschrift
der allg. Konkursordnung vorgegangen werden
würde. Kauflustige haben daher an obberühr=
ten
Tägen und Stunden allhier auf der k. k.
Schranne zu erscheinen.


Licit. Preglerisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Da auf Anlangen des Hrn. Joseph
Habermann, Phil. & Med. Do. in die
Feilbietung des der Christina Preglerin ge=
hörigen
, im Judengässel liegenden, und auf
5600 fl. geschätzten Hauses Nr. 490, zum
Hirschen genannt, gewilliget worden, und
der erste und zweyte Termin fruchtlos ver=
strichen
, für den dritten aber der 25. Nov.
mit dem Beysatze bestimmet worden ist, daß so=
thanes
Haus bey diesem dritten Termine
auch unter der Schätzung hindangegeben wer=
würde
; als haben die Kauflustige, wie auch
die diesfälligen Satzgläubiger, denen ledig=
lich
mitzulizitiren bevorstehet, an dem obbe=
stimmten
Tage vormittag um 9 Uhr bey dem
Magistrate zu erscheinen.


Licit. Kleinhäusel.

Von der k. k. Herrschaft Laxenburg wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey auf An=
langen
des Hrn. Doktor Schmidlin, als
Ferdinand Binderischen Massevertreter, von
dem löbl. Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien in die Feilbietung des zu
Laxenburg Nr. 56 liegenden, aus 3 Zimmern,
1 Küche, 1 Keller, 1 Speis, 1 Kammer
und 1 Holzschupfe bestehenden, auf 400 fl.
geschätzten Kleinhäusels mit dem Beysatze ge=
williget
worden, daß, falls selbes weder bey
der ersten noch zweyten Lizitation um die
Schätzung oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, dieses bis nach verfaßter
Klaßifikazion und ausgetragenem Vorrechte
aufbewahret werden soll. Da nun zu dem
Ende zween Termine festgesetzet werden, und
zwar für den ersten der 27. Nov. und für
den zweyten der 27. Dez. d. J. bestimmt
wird, so haben sich die Kauflustigen an ob=
bestimmten
Tägen früh um 9 Uhr in der
Amtskanzley zu Laxenburg sich einzufinden,
woselbst auch die Kaufbedingnisse täglich
einzusehen sind.

[27]

Convoc. Müllerischer Gläubiger.

Von dem Ortsgerichte der gräfl. Veterani=
schen
Herrschaft Kirchberg am Wald wird hie=
mit
bekannt gemacht: Es haben über das un=
te⟨r⟩n
28. August d. J. erfolgte Absterben der
Anna Maria Müllerin, gewesten Gastgeberin
zum schwarzen Adler, und Materialisten zu
Hochenaichen, um mit dieser Verlassenschaft
sicher vorgehen zu können, derselben allfällige
Gläubiger sowohl, als auch jene, welche aus
dem Erbrechte Ansprüche zu machen vermei=
nen
, den 29. November d. J. vormittag um
9 Uhr vor hiesiger Gerichtskanzley zu erschei=
nen
, ihre Forderungen und Rechte anzumelden,
und sohin zu liquidieren, als im widrigen die=
se
Verlassenschaft von Amtswegen abgehan=
delt
, und den sich legitimirenden Erben ohne
weitern eingeantwortet werden würde.


Convoc. Hechtischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey über das den 3. Jän. 1790 erfolgte Ab=
sterben
des Andre Hecht, bürgl. Schneidermei=
sters
, um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können, für nöthig befunden
worden, sowohl desselben allenfällige Gläubiger,
als auch jene, welche aus dem Erbrecht an die
Verlassenschaft Ansprüche zu machen gedenken,
einzuberufen. Diese haben demnach den 7.
Novemb. d. J. früh um 9 Uhr vor dem Magi=
strate
zu erscheinen, ihre Rechte und Forderun=
gen
anzumelden und gehörig zu liquidiren, als
im widrigen die Verlassenschaft abgehandelt,
und den sich legitimirenden Erben ohne wei=
ters
eingeantwortet werden würde.


Convoc. Garhamerscher Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey über Absterben des Joh. Georg Gar=
hammer
, behaust burgerl. Webermeister, auf
Anlangen des Verlassenschafts=Curators, Hrn.
Homann, um mit dieser Verlassenschaft sicher
vorgehen zu können, bewilliget worden, all jene
vorzuladen, und anzuhören, welche hieran ent=
weder
aus dem Erbrechte, oder als Gläubiger
Ansprüche zu machen vermeinen. Die sich hie=
zu
berechtiget findenden Personen haben dem=
nach
den 8. Novemb. d. J. früh um 9 Uhr
vor diesem Magistrate, entweder selbst per=
sönlich
, oder durch einen hinlänglich Be=
vollmächtigten
alsogewiß zu erscheinen, und
ihre Forderungen anzugeben, widrigens nach
Verlauf dieses Termins diese Verlassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und den sich ge=

setzmäßig ausweisenden Erben eingeantwortet
werden würde.


Convoc. Kollonischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf Anlangen des Hrn. Dokt.
Pedrossi, als gerichtl. verordneten Ludmilla
Kollonischen Verlassenschaftskurators, um mit
Pflege dieser Abhandlung sicher vorgehen zu
können, in die Ausfertigung der erforderli=
chen
Einberufungsedikten gewilliget, und
hiezu der 19. Nov. d. J. bestimmet worden.
Es haben daher alle jene, welche an die Lud=
milla
Kollonische Verlassenschaft entweder aus
dem Erbrechte oder als Gläubiger, vel alio
quocunque titulo rechtliche Ansprüche zu
haben vermeinen, an obbestimmtem Tage
früh um 9 Uhr bey diesem Magistrate so
gewiß zu erscheinen, wie im widrigen diese
Verlassenschaft ohne weiters abgehandelt,
und den sich gesetzmäßig ausweisenden Erben
eingeantwortet werden würde.


Convoc. Kostlungers Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es haben all jene, welche an der Ver=
lassenschaft
des verstorbenen Hr. Michael Kost=
lunger
, k. k. öffentlichen Notars und ni. öst.
Wechselgerichts=Advokaten, entweder aus dem
Erbrecht oder als Gläubiger Ansprüche zu ma=
chen
vermeinen, den 21. November d. J. vor=
mittag
um 9 Uhr vor diesem Magistrat zu
erscheinen, ihre Forderungen und Rechte an=
zumelden
, und sohin zu liquidiren, als wi=
drigens
diese Verlassenschaft von Amtswegen
abgehandelt, und den sich legitimirenden Er=
ben
ohne weiters eingeantwortet werden würde.


Convoc. Bernhardischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: Es sey über Absterben der Frau Ju=
liana
Bernhardin, k. k. Güterbestätterswitwe,
um mit dieser Verlassenschaftsabhandlung sicher
vorgehen zu können, für nöthig befunden wor=
den
, all diejenigen einzuberuffen, die bey der
verstorbenen Frau Juliana Bernhardin einige
in verschiedenen Manns=und Frauen Kleidun=
gen
, dann Leinwäsche bestehende, und sich der=
mal
bey dem Hrn. Joseph Harthun, Haus=
inhaben
Nr. 116 auf der Wieden befindliche
Pfänder in Versatz haben. Da nun hiezu der
26. November d. J. bestimmet worden ist;
als haben all jene Personen, so einige Pfänder
dahin versetzet haben, selbe alsogewiß gegen

[28]

Liquidrung, und Berichtigung des schuldigen
Pfandschillings, und des Jnteresse bey dem
Hrn. Joseph Harthun in der Zwischenzeit aus=
zulösen
, widrigens nach Verlauf dieses Termins
selbe ohne weitern den Meistbietenden hindan=
gegeben
, und das weitere vorgekehret werden
würde.


Convoc. Hannischer Gläubiger.

Von der freyherrl. Excellenz Wallhornischen
Herrschaft Schönkirchen V. U. M. B. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey Joseph Hann,
diesseitiger Unterthan, und Ausnehmer in dem
Dorf Untergensendorf, mit Tod abgegangen,
und daher, um mit dessen Verlassenschaftsab=
handlung
sicher vorgehen zu können, für nöthig
befunden worden, alljene einzuberufen, welche
hieran Forderungen zu haben vermeinen. Da
nun hiezu der 30. November d. J. bestimmet
worden; so haben all jene, welche an diese
Verlassenschaft gegründete Forderungen zu ma=
chen
gedenken, an den obbestimmten Tag vor=
mittag
um 9 Uhr in der herrschaftl. Amtskanz=
ley
zu Schönkirchen entweder persönlich, oder
durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen,
und alda ihre Forderungen anzumelden, und
zu liquidiren, widrigens mit Abhandlung der
diesfälligen Verlassenschaft ohne weitern vor=
gegangen
werden würde.


Convoc. Gillaßischer Erben und Gläubiger.

Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey die Magdalena Gillaßin, ledige
Handarbeiterin, den 25. August d. J. auf der
Wendlstadt Nr. 87, ohne Hinterlassung eines
Testaments mit Tod abgegangen, um mit der
diesfälligen Verlassenschaftsabhandlung sicher
vorgehen zu können, auf Anlangen des Hrn.
Dr. Rizy, als gerichtlich aufgestellten Kura=
tor
, für nöthig befunden worden, all diejeni=
gen
vorzulagen, und anzuhören, welche einige
Erbschafts=oder Schuldforderungen zu machen
gedenken. Da nun hiezu der 19. November
d. J. bestimmt worden ist, so haben die ver=
meinende
Erbs=oder Schuldsorderer an obbe=
stimmter
Frist entweder selbst, oder durch einen
hinlänglich Bevollmächtigten sogewiß zu er=
scheinen
, und ihr Recht zu erweisen, als nach
dem Fristverlaufe die Verlassenschaft ohne wei=
teres
abgehandelt, und den sich legitimirten
Erben eingeantwortet werden wird.


Convoc, Maurer v. Kroneggs Gläubiger.

Von dem k. k. n. ö. Landrecht wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen des
Doktor Peil, Hof=und Gerichtsadvokaten,

als gerichtlich aufgestellten Verlassenschaftsku=
rator
, über Absterben des Hrn. Franz Adam
Maurer v. Kronegg, um mit dieser Verlassen=
schaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können,
in die Einberuffung all jener, welche an diese
Verlassenschaft aus was immer Namen, oder
Rechtsitel Ansprüche, oder Forderungen zu
machen gedenken, gewilliget worden, daher
werden alle und jede, so an die Verlassenschaft
des Hrn. Franz Adam Maurer v. Kronegg
frl. einige Ansprüche, oder Forderungen zu
stellen vermeinen auf den 7. Dezember d. J.
früh um 9 Uhr vor dem k. k. n. ö. Landrecht
entweder persönlich, oder durch genugsam Be=
vollmächtigte
zu erscheinen, ihre Sprüche, und
Anforderungen anzumelden, und zu liquidiren
haben, wie im widrigen mit dieser Verlassen=
schaftsabhandlung
ohne weiteren vorgegangen,
und das hinterlassene Vermögen den betreffenden
Erben eingeantwortet werden würde.


Convoc. der Oberl. Maierschen Gläubiger.

Von Seite des Deutsch=bannatschen Regi=
mentsgerichts
wird hiemit kund gemacht: Es
sey des erwähnten Regiments Hrn. Oberlieut.
Florian Maier, aus Ungarn gebürtig, am
13. September d. J. in Pest testato gestorben,
und da zur sicheren Abhandlung der Verlassen=
schaft
die etwaigen Gläubiger vorzuladen be=
funden
worden; so werden all jene, so eine
Forderung auf diese Verlassenschaft zu haben
vermeinen, bis auf den 15. Jänner 1794 bey
dem diesseitigen Regimentsgericht entweder per=
sönlich
, oder durch genugsam Bevollmächtigte
zu erscheinen und die Forderungen zu beweisen
hiemit einberuffen, als man im widrigen nach
Verlauf dieses Termins die Abhandlung ohne
weiters vornehmen, und was Rechtens ist,
vorkehren wird. Pane⟨z⟩owa den 14. Okt. 1793.


Convoc. Flaschitzischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey über Absterben des k. k. Waaren=
stempel
=Adjunkten, Joseph Franz Flaschitz,
um mit der Abhandlung sicher vorgehen zu
können, in die Einberufung all jener ge=
williget
worden, welche an dieser Verlas=
senschaft
entweder aus dem Erbrecht, oder
als Gläubiger, oder auf was immer für eine
Art rechtliche Ansprüche zu machen glauben.
Diese haben daher den 22. Nov. d. J. vor=
mittag
um 9 Uhr entweder selbst persönlich,
oder durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
vor diesem Magistrate alsogewiß zu erscheinen,
widrigens die Verlassenschaft abgehandelt, und

[29]

den sich hiezu legitimirenden Erben eingeant=
wortet
werden würde.


Convoc. Stocksmayerischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der l. f. Stadt Ybbs
wird bekannt gemacht: Es sey Herr Stephan
Stocksmayer, gewester Pfarrer zu Seiffen=
stein
V. O. W. W., mit Rücklassung eines
Testaments verstorben. Um mit der Verlas=
senschafts
=Abhandlung sicher vorgehen zu kön=
nen
, werden auf Anlangen der Universaler=
bin
all jene, welche an dieser Verlassenschaft
quocunquæ titulo Ansprüche und Forderun=
gen
zu haben vermeinen, dergestalt einberu=
fen
und vorgeladen, daß dieselben den 13.
Dezember d. J. früh um 9 Uhr vor diesem
Magistrate erscheinen, und ihr Recht darzu=
thun
haben werden, widrigens die Verlas=
senschaft
ohne weiterem abgehandelt, und der
Universalerbin eingeantwortet werden würde.


Convoc. Kramerischer Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey über Absterben der Antonia
Kramer, Musikimpostamts=Aufsehers Wittwe,
um mit der Verlassenschaft sicher vorgehen zu
können, für nöthig befunden worden, die er=
forderlichen
Einberufungsedikte auszufertigen;
es haben daher all jene, welche an besagter
Verlassenschaft entweder aus dem Erbrechte,
oder als Gläubiger, oder aus was immer für
einem Rechtsgrunde Ansprüche zu machen ver=
meinen
, den 29. November d. J. früh um 9
Uhr vor diesem Magistrate sogewiß zu erschei=
nen
, wie im widrigen diese Verlassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und den sich hiezu
Legitimirenden eingeantwortet werden würde.


Convoc. Hallmayrischer Gläubiger.

Von dem Gerichte der Reichsritterlich Daniel
von Mannagetta, und Lerchenauischen Herr=
schaft
Würniz V. U. M. B. wird bekannt ge=
macht
: Es sey der Johann Michael Hallmayr,
geprüfter Wundarzt in dem Orte Würnitz, un=
tern
4. Oktober d. J. ohne Hinterlassung einer
leztwilligen Anordnung verstorben, und zum
Kurator der Verlassenschaft der hierortige =
ckenmeister
, Michael Hüttner, gerichtlich auf=
gestellet
worden; um nun mit der Abhandlung
sothaner Verlassenschaft sicher vorgehen zu kön=
nen
, sey für nöthig befunden worden, des Erb=
laßers
abwesende Ehegathin Elisabeth Hall=
mayr
eine gebohrne Hüblin von Wien, dann
all jene vorzuladen, welche entweder aus dem
Erbrechte, oder Jure credici, vel alio quo=
cunque
titulo rechtmäßige Ansprüche an diese

Verlassenschaft zu machen vermeinen. Zu die=
sen
Ende haben all jene, welche einige For=
derungen
an dieser Verlassenschaft anzusprechen
glauben, vor diesem Gerichte den 30. Dezem=
ber
1793 entweder selbst persönlich, oder durch
einen hinlänglichen Machthaber sogewiß zu er=
scheinen
, und ihre Ansprüche gleich rechtsgel=
tend
zu machen, widrigens die Verlassenschaft
abgehandelt, und von Amtswegen jenes vor=
gekehret
werden würde, was Rechtens ist.


Convoc. Gr. v. Grävnitzische Gläubiger.

Von dem k. k. n. ö. Landrecht wird bekannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des Johann
Christoph Kueffner, Vertretters des Armen=
instituts
, als von der verstorbenen Frau Be=
nediktina
Gräfin v. Grävnitz, gebohrnen v.
Ranzon, eingesetzten Haupterben in die Einbe=
rufung
der diesfälligen Verlassenschafts Gläu=
biger
gewilliget worden. Es werden daher jene,
welche an gedachte Verlassenschaft aus was im=
mer
für einem Rechtstitel Ansprüche zu stellen
haben, den 16. November d. J. früh um 9 Uhr
vor dem k. k. n. ö. Landrechte sogewiß zu er=
scheinen
, und ihre Forderungen behörig anzu=
bringen
haben, widrigens ohne weitern mit
Abhandlung dieser Verlassenschaft vorgegangen
werden soll.


Konkurs der Elisabeth Statterin.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey von dem Gerichte in die Eröff=
nung
eines Konkurses über das gesammte im
Lande Ni. Oest. unter der Ens befindl. beweg=
und unbewegliche Vermögen der Elisabeth
Statter, einer Wundarztens Wittwe sel. gewil=
liget
worden. Daher wird jedermann, der an
erstgedacht Verschuldete eine Forderung zu stel=
len
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erin=
nert
, bis 13. Dezember d. J. die Anmel=
dung
seiner Forderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage wider den Herrn Doktor Pe=
drossi
, als Vertreter dieser Konkursmasse, bey
diesem Magistrate alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigkeit der Forderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget,
zu erweisen, als im widrigen nach Verflies=
sung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre Forde=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten im Lande Niederöster=
reich
unter der Ens befindl. Vermögens der
eingangsbenannten Verschuldeten, ohne Aus=
nahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=

[30]

nen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fordern hätten, oder wenn auch
ihre Forderung auf ein liegendes Gut der Ver=
schuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley
Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die
Masse schuldig seyn sollten, die Schuld un=
gehindert
des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts, das ihnen ansonst zu stat=
ten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.


Konkurs des Franz Schmidt.

Von der Justizverwaltung der Herrschaft
Amstetten im V. O. M. B. wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in
die Eröffnung eines Konkurses über das ge=
samte
im Lande Nieder Oesterreich befindl.
beweg=und unbewegliche Vermögen des Franz
Schmid, Hafnermeisters im Amte Pöbring Nr.
14 gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine Forde=
rung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis den 20. Nov. d. J. die An=
meldung
seiner Forderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage vor diesem Gerichte anzubrin=
gen
, und in dieser nicht nur die Rich=
tigkeit
dieser Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
gesetzt zu werden verlanget, zu erweisen, als
im widrigen nach Verfliessung des erstbe=
stimmten
Tages niemand mehr angehöret wer=
den
, und jene, die ihre Forderung bis da=
hin
nicht angemeldet haben, in Rucksicht des
gesammten im Lande Niederösterreich unter
der Enns befindlichen Vermögens des ein=
gangserwähnten
Verschuldeten ohne Ausnah=
me
auch dann abgewiesen werden sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigenthüm=
liches
Gut von der Masse zu fordern hätten,
oder wenn auch ihre Forderung auf ein lie=
gendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt =
re
, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des Kompen=
sations
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.


Erinnerung an die Breaischen Gläubiger.

Von dem k. k. n. ö. Landrecht wird bekannt
gemacht: Es habe die freyherrlich Antonia v.
Waldstätten Grechtlerische Vormundschaft das
Ansuchen gemacht: womit jene de Breaischen
Gläubiger, welche auf das zu S⟨ich⟩erstellung

einer einen sicheren nunmehr verstorbenen Ma=
jor
Krämer angewiesenen Pension, bey der
bestandenen Raggion Meyer Heü & Comp.
depositirt gewesene Kapital pr. 12000 fl., so
nachhin an die beyden Freyherrn v. Grechtler
gediehen, izt aber bey gedachter Vormundschaft
in Deposito sich befindet, ein Verbott ge=
richtliches
Pfandrecht oder was immer für ein
Recht haben, durch öffentliche Edikte vorge=
fodert
werden möchten. Da in dieses Gesuch
gewilliget worden ist; als werden jene de Bre=
aische
Gläubiger, welche auf gedachtes Kapital
pr. 12000 fl. ein Recht zu haben vermeinen,
den 16. November d. J. früh um 9 Uhr vor
dem k. k. n. ö. Landrecht sogewiß zu erscheinen,
und ihre allenfälligen Rechte anzubringen haben,
wie im widrigen sowohl in Rucksicht der sich
hervorgethanenen gräflich Amon v. Monteku=
kolischen
Erben, als der Frau Martha Freyin
v. Waldstätten der Ordnung nach vorgegan=
gen
, und bey von diesen erwirkenden gericht=
lichen
Erfolglassungs Verordnungen ihre dem
Mayer Heü & Comp. oder dem Johann Georg
und Georg Anton Freyherrn v. Grechtler wegen
jener de Breaischen 12000 fl. etwan beschehenen
Zeßions=Verbotts, oder Vormerkungs=Jnti=
mationen
für nicht beschehen betrachtet, und
sowohl den gräflich Anton v. Montekukoischen
Erben, als auch der Martha Freyin v. Wald=
stätten
die angesuchte Erfolglassung ohne wei=
tern
bewilliget werden soll.


Citat. Joseph Dörfler.

Der Magistrat der landesfürstl. Stadt St.
Pölten fordert hiemit den schon seit vielen Jah=
ren
abwesenden, und hier gebürtigen Joseph
Dörfler mit dem Beysatz vor, daß er, oder
seine hinterlassene Leibserben, oder wer sonst
in seinem Namen Ansprüche, und Forderungen
machen zu können glaubt, um sogewißer bin=
nen
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen sich bey
diesem Magistrat entweder persönlich, oder
durch hinlänglich Bevollmächtige melden, und
die ihm während seiner so langwierigen Ab=
wesenheit
angefallen mütterliche Erbschaft pr.
47 fl. 55 1/2 kr. samt Jnteressen erheben solle,
als er nach fruchtloser Verstreichung dieses
Termins zu gewärtigen hätte, daß solch sein
Vermögensbetrag ohne weiters seinen bereits
gemeldeten nächsten Bekannten ausgefolgt wer=
den
würde. St. Pölten den 19. Oktober 1793.


Amort. Original Dokumente.

Von dem k. k ni. öst. Merkantil=und
Wechselgerichte wird hiemit bekannt gemacht:
Es habe Joseph Kallbruner, als Joseph frey=

[31]

herrlich v. Prandauischer Konkursvermögens=
verwalter
angezeiget, daß der in die frey=
herrl
. v. Prandauische Konkursmasse gehöri=
ge
, von Hrn. Friedrich Freyherrn von der
Trenk unter dem 28 Hornung 1788 an Aloys
Freyherrn v. Argenfol ausgestellte, von die=
sen
an Hrn. Albrecht Friedrich Freyherrn
v. Köniz, und von diesen an Hrn. Joseph
Freyherrn v. Prandau girirte, unter dem 22.
Juni 1788 auf das freyherrl. von der Tren=
kische
Gut Zwerbach in Niederösterreich prä=
notirte
Original Wechselbrief pr. 500 fl.
sammt den dießfälligen Original Pränoti=
rungsgesuche
in Verstoß gerathen sey. Da
nun er, Joseph Kalbruner, dieser Jnstru=
mente
benöthiget wäre, um gegen Aushän=
digung
derselben die Zahlung dieser Wechsel=
post
zu empfangen, so hat er um die Amor=
tisirung
derselben gebetten. Es wird daher
allen jenen, welche besagte Original=Doku=
menten
in Handen, oder davon einige Wis=
senschaft
haben, und darauf Ansprüche zu
stellen vermeinen, aufgetragen, daß sie sich
binnen den nächsten 6 Wochen und 3 Tägen
allsogewiß hierorts behörig melden, und ihre
allenfälligen Rechte geltend zu machen suchen
sollten, widrigens nach Verlauf dieser Frist
dießfalls Niemand mehr gehöret, sondern der
Wechselbrief sowohl, als das Pränotirungs=
gesuch
ohne weiters für amortisirt und kas=
sirt
erkläret werden würden. Wien den 7.
Oktober 1793.


Amort. Gewöhr und Satz.

Von Superintendenten, und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: Die Anna Maria Stöhrin, als Jn=
testaterbin
ihres Vaters, Johann Adrian Stöhr,
gewesten Gollizitators habe hierorts angezeigt:
sie hätte auf Absterben ihres gedachten Vaters
über die bereits eingelegte Verlassenschaftsein=
antwortung
die Gwöhrsanschreibung um das
außer dienstbare in Rustendorf, oder drey Häu=
seln
liegende Verlassenschafts=Haus Nr. 43,
nebst einen dabey befindlichen Acker bewilligt
erhalten, da aber die vormalige Besitzer dieses
Haus und Ackers, Mathias Weinhardt, und
Magdalena dessen Ehewirthin, hierum noch
vergwöhret, dahingegen die zu derselben An=
schreibung
einzulegen kommende Originalgwöhr
vom 1. Juny 1782 sowohl, als der auf diesem
Haus für die Bittstellerin ausgefertigte Satz
pr. 1600 fl. dd. 21. Juny 1790 in Verstoß ge=
rathen
, so hatte sie in Ausfertigung der in
derley Fällen gewöhnlichen Amortisationsedik=
ten
zu willigen. Es haben also jene, welche

die an Mathias Weinhardt, und Magdalena
dessen Ehewirthin unterm 1. Juny 1782 um
das Haus Nr. 43 samt Hofmarch, und Garten
im sogenannten Kastendörfl, dann um 5 Sech=
stel
eines Achtls aus einem Viertl gewesten Wein=
garten
abgetheilt jetzt Aecker in aussern Rusten
der untern Schooß ausgefertigten Gewöhren
sowohl, als auch jene, welche den auf besag=
ten
Haus und Acker für die Maria Anna Stöh=
rin
unterm 21. Juny 1790 ausgefertigten Satz
pr. 1600 fl. in Handen haben, oder hierauf
einige rechtmäsige Sprüche und Anforderungen
zu machen vermeinen, von unten stehenden Dato
an binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen
bey unserm Grundbuch sich alsogewiß zu mel=
den
, als im widrigen ersagte Originalgewöhr,
und Satz ohne weitern für amortisirt, unkräf=
tig
erklärt, sohin auf weiteres Anlangen kaßi=
ret
werden würde. Wien den 28. August 1793.


Amort. Versatzschein.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: es
habe Joseph Keßler angezeigt, daß er einen
Versatzschein der privil. Kommerzial=Leih und
Wechselbank mit Nr. 4742 bezeichnet über 10
Stück Musselin, wenige Stunden, nachdem er
darauf 60 fl. empfangen hatte, verlohren ha=
be
. Da nun derselbe um Amortisirung die=
ses
Versatzscheins gebetten hat, so wird hie=
mit
all jenen, welche solche in Handen, oder
davon einige Wissenschaft haben, und darauf
Ansprüche oder Forderungen zu stellen verme=
nen
, hiemit aufgetragen, daß sie sich binnen
den nächsten 6 Wochen und 3 Tägen alsoge=
wiß
hierorts behörig melden, und ihre ver=
meintlichen
Rechte geltend zu machen suchen
sollen, widrigens nach Verlauf dieser Frist
diesfalls niemand mehr gehört, sondern der
Versatzschein ohne weitern für amortisirt und
kaßirt erklärt werden würde. Wien den 14.
Oktober 1793.


Amort. Einlagsnote.

Von dem k. k. n. ö. Merkantil und Wech=
selgerichte
wird hiemit bekannt gemacht: Es
habe Rudolph Reger, gewesener k. k. Steuer=
regulirungsbeamter
, angezeiget, daß er den 8.
Juli laufenden Jahrs eine Einlagsnote von der
k. k. octroyirten Kommerzial=Leih=und Wech=
selbank
, unter der Hypothekenzahl 7065 gegen
Einlage 75 Stück ordinaire Moselin, und
Erhebung 300 fl. Kapitals verlohren, und zu
aller Vorsicht bereits einen gerichtl. Verboth
von Seiten des Magistrats bewirket habe.
Da ihm aber auch die Amortisirung dieser

[32]

Einlagsnote nothwendig ist, und er darum
gebetten hat; so wird hiemit allen jenen, wel=
che
gedachte Einlagsnote in Handen, oder da=
von
einige Wissenschaft haben, und darauf ei=
nige
Ansprüche zu stellen vermeinen hiemit auf=
getragen
, daß sie sich binnen den nächsten 6
Wochen, und 3 Tägen alsogewiß hierorts be=
hörig
melden, und ihre vermeintlichen An=
sprüche
, und Forderungen geltend zu machen
suchen sollen, widrigens nach Verlauf obiger
Frist diesfalls Niemand mehr gehöret, sondern
diese Einlagsnote ohne weitern für amortisiret,
und Kaßiret erkläret werden würde. Wien den
14 Oktober 1793.


Amort. Pränotationsschein.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: es sey über Anlangen des Hrn. Dr.
Koch, als Johann Andre Kutzerischen Masse=
vertretters
, in die Ausfertigung der gewöhn=
lichen
Amortisationsedikten, in Betreff eines
in Verlust gerathenen, auf des Hrn. Ferdi=
nand
Franz v. Engelshofen Nr. 806 in der
Wollzeil liegenden, nunmehr licitando verkauf=
ten
Behausung für Hrn. Jakob Friedrich v.
Stockmayer, des heil. röm. Reichs Ritter sel.
laut Originalpränotationsschein dd. 22. März
1781 pr. 10000 fl. salvo regressu wider die v.
Stockmayerische Masse gewilliget worden. Es
haben daher all jene, welche an diesen Prä=
notationsschein
pr. 10000 fl. was immer für
Ansprüche zu machen vermeinen, sich binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen sogewiß aus=
zuweisen
, wie im widrigen nach Verlauf die=
ser
Frist gedachter Pränotationsschein für null
und nichtig erklärt werden würde. Den 20.
Juni 1793.


Citat. Jgnaz Kettenacker.

Von Burgermeister, Richter und Rath der
Reichsfürstlichen Residenzstadt Passau wird an=
mit
dem bereits über 30 Jahre von hier ab=
wesenden
Jgnaz Kettenacker, burgl. Färbers=
sohn
von der Jnnstadt allhier, bedeutet, daß
nachdem dessen nächste Befreunde um oberkeit=
liche
Einberufung desselben, und im nicht Er=
scheinungsfalle
um Verabfolglassung seines hier
sub curatella befindlichen Pupillarvermögen das
wiederhollte Ansuchen gestellet haben, man die=
sen
Gesuch von Rechtswegen nicht entgegen
seyn können. Wie dann er Jgnaz Kettenacker,
oder dessen etwa vorhandene eheliche Leibeser=
ben
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen
hierorts zu erscheinen, oder ihren Aufenthalt
und rechtlichen Anspruch mittels oberkeitlichen

Urkunden zu legitimiren in Kraft dies pro
primo, secundo & tertio termino solchermassen
peremtorie vorgeladen und angewiesen werden,
daß in nicht Befolgungsfalle ein oder des an=
dern
sein Jgnazen Kettenackers Pupillarver=
mögen
an die impetrierende nächste Befreunde
und zwar, da er bey Ausgang oberwähnt vor=
gesetzt
peremtorischen Terminen bereits das 60
Jahralters zuruckgeleget haben wird, ohne
Caution gesätzmäßig verabfolget werden sollte.
Passau den 22. Juny 1793.


Citat. Theresia Pischlin.

Die Herrschaft Drosendorf in Niederöster=
reich
V. O. M. B. zitirt hiemit die Theresia
Pischlin, sonst auch Pöschlin, des Gallus =
schel
, eines Webers zu Pfaffendorf, und Su=
sana
dessen Ehewirthin seel. Tochter, die sich
vor 32 Jahren aus ihrem Geburtsorte nach
Wien, und bald hernach mit einer unbekannten
Herrschaft nach Siebenbürgen begeben hat,
und von deren Aufenthalte, Leben oder Tode
seit dem nichts in Erfahrung gebracht werden
konnte; daß sie oder ihre allenfällige Leibes=
erben
von unten gesetzten Dato an binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen entweder per=
sönlich
oder durch genugsam begläubigte Ge=
waltträger
sich alhier melden, und zu ihren
der Theresia Pischlin unter der Kuratell des
Waisenamts stehenden Vermögen pr. 117 fl.
10 1/4 kr. gehörig legitimiren sollen, mit der
Verwarnung, daß auf ihr oder ihriger Leibes=
erben
Ausbleiben, gedachtes Vermögen den
anderweitigen sich zunächst ausweisenden An=
verwandten
zugetheilt werden würde. Drosen=
dorf
den 8. July 1793.


Citat. Joseph Stöckl, dann Joseph und
Johann Georg Dörr.

Von der Amtsverwaltung der Herrschaft
Droß in Ni. Oest. V. O. M. B. werden hiemit
die abwesend unwissende Joseph Stöckl von
Droß, dann die Gebrüder Joseph und Johann
Georg Dörr, aus dem Drosserwald gebürtig,
dergestalt vorgerufen, binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Täg um sogewisser entweder persöhnlich,
oder durch hinlänglich Bevollmächtigte in hie=
siger
Amtskanzley zu erscheinen, als sonst der=
selben
bey aldasigem Waisenamte anligendes
Vermögen, und zwar des erstern an Capital
und Jnteressen 33 fl. 59 kr. 1 dr., des Joseph
Dörr 16 fl. 13 kr. 2 dr., und des Johann Georg
Dörr 18 fl. 57 kr. 3 dr. abgehandelt, und den
sich legitimirenden Befreundern hinausbezahlet
werden würde. Schloß Droß den 24. August
1793.

[33]

Siebenundsechzigste
besondere Beylage zur Wiener Zeitung Nro. 88.
Sonnabend den 2. November 1793.


Mit einem aus dem Hauptquartiere zu Bavay eingesandten Berichte vom 22. Okto=
ber
, hat der Feldmarschall, Prinz v. Coburg, sowohl über die Schlacht vom
15. und 16. als über das bey dem Detaschemente des Feldmarschall=Lieutenants v.
Benjovsky, zu gleicher Zeit vorgefallene Treffen, wovon bereits die vorläufigen Mel=
dungen
mitgetheilt worden sind; folgende nähere Umstände nachgetragen:

Durch mehrere einstimmende Nachrichten hat der Herr Feldmarschall erfahren,
daß der Feind seine Macht bey Guise versammle, und sowohl Truppen aus West=
flandern
, als von der sogenannten Ardennen=Armee, und der Mosel=Armee an
sich ziehe.

Den 14. zeigte sich schon eine feindliche Avantgarde zwischen Landrecy und
Avesnes, und sandte über den Wald von Avesnes hinaus gegen Vall, Moncheaux
und Conrlers ansehnliche Detaschemente vor.

Gegen Abend vermehrte sich diese Avantgarde nahmhaft, und am 15. mit An=
bruch
des Tages sah man in dieser Gegend wenigstens 40,000 Feinde in mehreren Ko=
lonnen
, Massen und Treffen.

Unserem rechten Flügel gegenüber, postirten sich auf der Anhöhe jenseits der Dör=
er
St. Remy Chaussee, Moncheaux und St. Vast, ungefähr 15000 Mann; ihre Be=
wegungen
liessen nicht abnehmen, ob sie einen wirklichen Angriff, oder nur, wie Ta=
ges
zuvor, eine blosse Demonstrazion zur Absicht hätten.

Der Generalmajor Bellegarde, der den aus 3 Bataillonen Jnfanterie, und 16
Escadronen Kavallerie bestehenden rechten Flügel zwischen Berlaimont, und der Cense
Malmaison kommandirte, verdoppelte jedoch sogleich die Vorposten und Bereitschaf=
ten
, und ließ seine Truppen auf die bestimmten Allarm=Plätze vorrücken.

Der Feind näherte sich den obengenannten Oertern, die in einer solchen Lage sind,
daß man aus unserer Stellung dessen Eindringen nicht verwehren konnte, daher denn
also die erste seiner Kolonnen, welche ungefähr aus 6000 Mann Jnfanterie, 1500
Mann Kavallerie, und aus 25 Kanonen bestand, ihren Marsch durch St. Remy
Chaussee auf die Anhöhe richtete, die der unsrigen, und dem Schlüssel unserer Posi=
zion
gegenüber lag. Der daran stossende Wald, der mit einer halben Kompagnie
Slavonier besetzt war, wurde durch 3 Kompagnien des Hohenlohischen Regiments ver=
stärkt
, welche die schon eingedrungenen Abtheilungen der feindlichen leichten Jnfante=
rie
zurückwarfen; auch wurde das Ausbrechen der feindlichen Kolonne durch das
Feuer unserer Artillerie, welches unter der Leitung des Obersten, Baron Rouvroy,
unverbesserlich, und von der entscheidensten Wirksamkeit war, mehrmahls verhindert,
und erfolgte endlich nur unter der Begünstigung des an mehreren Orten nach und
nach aufgefahrnen, weit überlegenen feindlichen Geschützes, welches auf unsere Bat=
terie
gegen Malmaison, ein kreuzendes Feuer sehr lebhaft unterhielt, und wobey der
Feind auch noch seiner Seits alle Vortheile des Bodens hatte, indem die erste Linie
seiner Jnfanterie hinter den vorgesandten Batterien gedeckt war. Während dieser
Kanonade führte der Feind auch durch Moncheaux 2 Batterien gegen uns auf, und
bedrohte mit einer nahmhaften Kolonne den rechten Flügel bey Berlaimont.

[34]

Jn dieser Stellung unterhielt der Feind von 9 Uhr Morgens bis 4 Uhr Nach=
mittags
, aus beyläufig 50 Kanonen, ein ununterbrochenes Feuer. Dadurch sah sich
der General Bellegarde gezwungen, unsere braven Truppen aus dem Kanonenfeuer
in etwas zurückzuziehen. Er beschloß daher den Feind durch eine unerwartete Vorrü=
ckung
mit der Jnfanterie, entweder aus der Fassung zu bringen, oder ihn in die Ebene
zu locken, wo die Kavallerie dem Gange der Sache eine gewünschte Wendung hätte
geben müssen. Vertraut auf die unerschütterte Tapferkeit, von welcher das Hohen=
lohische
Regiment seit mehreren Stunden mit unbeschreiblicher Standhaftigkeit, den
unverkennbarsten Beweis gegeben hatte, ließ der General Bellegarde dieses Regi=
ment
, während des stärksten auf diesen Punkt gerichteten feindlichen Kanonenfeuers,
in Fronte vorrücken, und diese Bewegung geschah mit solchem Muthe, und einer sol=
chen
Entschlossenheit, daß sie den gewünschten Endzweck hatte, und der Feind zu wan=
ken
anfing. Da der General Bellegarde noch vor dieser Vorrückung seiner Kavalle=
rie
, besonders auf dem rechten Flügel, den Befehl zugeschickt hatte, auf die feindlichen
Bewegungen aufmerksam zu seyn, und den sich ergebenden günstigen Augenblick zu
benützen, so hat der Oberstwachtmeister v. Barco, als kaum das Wanken des Fein=
des
zu bemerken war, an der Spitze zweyer Escadrone, welche von Kinsky Chevaux=
Legers unterstützt wurden, mit der von ihm schon öfters bezeigten Tapferkeit und Ge=
schicklichkeit
, die feindliche Flanke angegriffen, und dieser Angriff glückte so wohl, daß
einige 100 Feinde niedergehauen, und von den Hussaren und Chevaux=Legers, von
erstern 6, von letztern 2 Kanonen dem Feinde abgenommen worden sind.

Der General Bellegarde ließ dieser angreifenden Kavallerie noch 1 Division von
Coburg Dragonern zur Unterstützung nachrücken; alle setzten mit der unserer Kavallerie
eigenen Entschlossenheit, über den beschwerlichen Ravin, und warfen endlich den Feind
bis in den Wald zurück.

Während der Feind solchergestalt unseren rechten Flügel angriff, ließ sich ein be=
trächtlicher
Theil seiner Armee vor dem Lager vor Mont Courlers, woselbst 5 Gre=
nadier
, und 4 Fusilier=Bataillone standen, sehen, und griff auch gleich durch eine
zahlreiche Artillerie unterstützt, mit vieler Heftigkeit die Dörfer Courlers und Floursy,
und den Wald auf der linken Seite, an. Zweymahl gelang es dem Feinde in die
Dörfer einzudringen, welche unter dem Kommando des Obersten Finke, von einem
Bataillon Warasdiner Gränztruppen besetzt waren, nachdem aber der Generalfeldzeug=
meister
, Graf Clerfayt, welcher das Zentrum kommandirte, das Bataillon von Stain,
und einige Kompagnien Grenadiere zur Unterstützung geschickt hatte, ward der Feind
jedesmahl mit Verlust zurückgedrückt. Auch der obgedachte Wald, der ebenfalls von
Warasdiner Gränztruppen, und von der bey uns dienenden Legion Bourbon besetzt war,
auch einige Kompagnien von Michael Wallis, unter dem Kommando des General=
majors
Schneider, zur Unterstützung erhielt, ward standhaft behauptet.

Der F. M. L. Cerzy, der den linken Flügel kommandirte, und das Klebeckische
Regiment, welches unter dem Kommando des Obersten Grafen Baillet, bey Vat=
tignies
detaschirt war, bey sich hatte, wurde zu gleicher Zeit ebenfalls von einer
überlegenen Macht, und vielen Kanonen mit besonderer Lebhaftigkeit und Wuth an=
gegriffen
; das Regiment Klebeck vertheidigte sich ungemein gut, that gewiß alles,
was man von einer braven Jnfanterie erwarten konnte, und wurde einzig und allein
durch die Uebermacht zurückgedrückt; als aber der Feldzeugmeister, Graf Clerfayt, den
braven Stainischen Major ⟨R⟩eßlinger, mit seinem Bataillone zur Unterstützung ge=
schickt
hatte, griff das Klebeckische Regiment den Feind wieder an, und drang das
Stainische Bataillon, unter Führung seines tafern Majors, mit dem Bajonette so un=

[35]

erschrocken in den Feind ein, daß derselbe, mit Zurücklassung vieler Todten, zurück=
geschlagen
wurde.

Der Oberste, Graf Hadick, griff den Feind, der auf unsern äußersten linken Flü=
gel
von Solrines und Perelle anrückte, zweymahl mit den Blankensteinischen Hussa=
ren
, und der Coburgischen Chevaux=Legers Division, unter dem Kommando des
Oberstwachtmeisters Grafen Hadick, mit dem Säbel an, eroberte 3 Kanonen und 2
Munizionskarren, und jagte den Feind mit vielem Verluste zurück. So war das
Treffen mit einbrechender Nacht geendiget.

Am 16. mit Tages Anbruch rückte der Feind mit seiner ganzen Armee an.

Die Deserteure, welche die vergangene Nacht sowohl, als auch beym Anfang der
Schlacht herüber kamen, sagten einstimmig aus, der Feind sey über 100000 Mann stark,
indem Tags vorher eine nahmhafte Anzahl von dem aufgebothenen Volke, nebst Truppen
aus Paris bey derselben eingetroffen wären.

Unser Korps d’ Armee, welches der Feldmarschall Prinz v. Coburg, in der
Nacht durch 5 Bataillone Jnfanterie, von Engle Fontaine und Denaing her, ver=
stärket
hatte, rückte wieder in Schlachtordnung. Auf unserem rechten Flügel zeigte sich der
Feind mit einigen 1000 Mann Jnfanterie und Kavallerie, und griff die Dörfer Le Val,
St. Vast, Moncheaux, und St. Remy Chaussee, die wir zwar in der Nacht zu unse=
rer
Sicherheit besetzt hatten, aber wegen des nahen Waldes, in welchem die feindliche
Armee die Nacht unter freyem Himmel zubrachte, nicht behaupten konnten, mit vieler
Jnfanterie, und Haubitz=Grenaden an; der General, Graf Bellegarde, zog seine Jnfan=
terie
mit der grösten Ordnung zurück, und erwartete in seiner Posizion das weitere Vor=
dringen
der feindlichen Kolonnen, die aber abgeschreckt von dem vorhergegangenen Tage
nicht weiter vorzudringen wagten.

Der Feldzeugmeister, Graf Clerfayt, dem gemeldet worden war, daß der Feind
seinen rechten Flügel gegen unsern linken sehr nahmhaft verstärke, und mit noch grösserer
Macht als den 15. das Dorf Vattignies anzugreifen drohe, verstärkte den Feldmar=
schall
=Lieutenant Terzy mit 6 Bataillonen Jnfanterie, und 3 Divisionen Kavallerie, un=
ter
dem Kommando des Generalmajors v. Degenschild, und erhielt dagegen vom rech=
ten
Flügel, weil man dort bemerkte, daß der Feind nur Demonstrationen mache, sowohl
an Kavallerie als Jnfanterie Unterstützung. Der Oberste, Graf Hadick, der den
äussersten linken Flügel kommandirte, wurde durch den Feldmarschall=Lieutenant Terzy,
mit 2 von den ihm zugekommenen Bataillonen, und 2 Divisionen Kavallerie verstärkt.

Der Feind fieng nun seine Angriffe sowohl auf die Dörfer Courlers, Floursy,
und die dazwischen gelegenen Wälder und Defileen, als auch bey Vattignies, mit unge=
fähr
50000 Mann, und einer unglaublichen Anzahl Artillerie an.

Unsere Truppen, weder durch die Ueberlegenheit, noch durch das ausserordentliche Ka=
nonen
=und Gewehrfeuer, welches durch 8 Stunden sehr lebhaft unterhalten wurde, abge=
schreckt
, hielten sich mit unglaublicher Tapferkeit und Standhaftigkeit auf ihren Posten.
Besonders hat das Stainische Bataillon, welches das Dorf Courlers vertheidigte,
Wunder gethan, und der Hauptmann, Graf Carracioli, welcher wegen Erkrankung
des Majors Hitzpatrick die Majorsdienste that, und alles, was ein wackerer und ei=
friger
Offizier vermag, leistete, sehr vieles zur Behauptung dieses wichtigen Posten beyge=
tragen
, wodurch das ganze Centrum glücklich behauptet wurde.

Bey Vattignies both der Feind alle seine Kräfte auf, um dieses Dorf zu erobern,
welches ihm den Weg öffnete, dem Berennungskorps von Maubeuge in den Rücken
zu kommen, und dadurch den blokirten feindlichen Truppen einen Ausfall möglich zu ma=
chen
. Es fieng daher seine Kanonade schon um 9 Uhr sehr heftig an, und die An=

[36]

zahl der feindlichen Kanonen vermehrte sich von Stunde zu Stunde, ob gleich unsere Ar=
tillerie
ihr Feuer sehr wirksam anbrachte, und das feindliche öfters zum schweigen =
thigte
. Gegen 1 Uhr griff der Feind diesen Posten mit ungefehr 25000 Mann, sowohl
von vorne als von der linken Seite an; das feindliche Kanonenfeuer wurde zugleich so
heftig, und das Dorf so sehr mit Haubitzen beworfen, daß man es verlassen, und
dem Feinde gröstentheils einräumen mußte; doch der Oberstwachtmeister Barco, von Bar=
co
=Hussaren, der vom rechten auf den linken Flügel detaschirt worden ist, aufmerksam
auf die feindlichen Bewegungen, fand einen günstigen Augenblick, hieb links von Vat=
tignies
in den Feind ein, und bewirkte dadurch, daß er diesen Ort wieder in gröster Eile
verließ.

Jn demselbem Augenblicke kam das Brechainvillische Bataillon, unter dem Komman=
do
des Oberstwachtmeisters Schmidt, zur Unterstützung an; der Feldmarschall=Lieute=
nant
Terzy führte es selbst in das Dorf, in welches das Klebeckische Regiment, und
1 Division von Stain schon wieder vorgerückt waren; weil aber der Feind abermahls in
mehreren Kolonnen mit neuen Truppen anmarschirte, mußten die unsrigen, aller mögli=
chen
Gegenwehr ungeachtet, seinem Kanonen=und Haubitzenfeuer weichen. Das Bre=
chainvillische
, und das Klebeckische Bataillon, welche beyde einen nahmhaften Verlust
erlitten hatten, und der Major Bayer, von Klebeck, der sich so rühmlich verhalten, und
schon 3 Wunden hatte, wurden aus dem Dorfe wieder weggedrückt, und zogen sich auf
die Anhöhe zurück. Der F. M. L. Terzy trug nun dem Obersten Vasquez, von Ho=
henlohe
, auf, mit seinem Bataillone mit dem Bajonette den Feind anzufallen; dieser würdige
alte Offizier stieg selbst vom Pferde, setzte sich an die Spitze seines Bataillons, drang
durch das Gebüsch in das Dorf, und bezwang schon einen ziemlichen Theil davon, als
er selbst verwundet, und hierauf durch die grosse und stäts anwachsende Anzahl der
Feinde zum Rückzuge gezwungen wurde.

Nun rückte der Feind auf die Anhöhe von Vattignies vor, und hatte bereits eini=
ge
unsrer Kanonen, die unter der Unterstützung einer Grenadiers=Division gegen eine
andere feindliche Kolonne kämpften, im Rücken genommen, da der F. M. L. Terzy eine
Kavanaghische Kuirassier=Division, ungeachtet des ungünstigen Bodens, in den Feind ein=
hauen
ließ, und dadurch bewirkte, daß in einem Augenblicke die ganze Anhöhe vom Fein=
de
gereiniget wurde. Darauf setzte sich der F. M. L. Terzy mit seiner Flanke an den
Prinzenwald, und hielt den Feind ab, weiter vorzudringen.

Auf dem äußersten linken Flügel bey Obrechies, wo der Oberste, Graf Hadick,
mit einer Division Jellachich, 3 Kompagnien Schröder, mit Coburg Dragonern; und
4 Escadronen Blankenstein stand, fing der Feind schon um 8 Uhr zu plenkeln an;
der Oberste, Graf Hadick, ließ die in Obrechies stehende Jellachichische Division mit
noch einer Kompagnie von Schröder verstärken, setzte 2 Sechspfünder auf die herwerts
gelegene Anhöhe, und vertheidigte so die ihm aufgetragene Strecke. Das Feuer wurde
zwar allgemein, und heftig, aber kein Theil wich. Da nun der Oberste, Graf Hadick,
wahrnahm, daß sich eine starke feindliche Kolonne vor Solrines gegen Choissy ziehe, so
ließ er auch noch ein anders Bataillon von Brechainville, das zu seiner Unterstützung be=
stimmt
war, zu sich rücken; indessen schien der Feind auch zwischen Obrechies und Vat=
tignies
Land zu gewinnen, und es war zu besorgen, daß er auf den jenseitigen Anhöhen
viel Geschütz aufführen, und sich des Dorfes Obrechies, welches schon an mehreren Or=
ten
in Brand gerathen war, bemeistern möchte; der Oberste, Graf Hadick, formirte
daher eine Kolonne von 2 Escadronen Blankenstein, 2 Escadronen Coburg, 4 Kompag=
nien
Brechainville, nebst dem dazu gehörigen Geschütze, und zog sich links in den Grund
Quievelond, während eine andere Kolonne von 1 Escadron Blankenstein und Barco mit

[37]

etwas Jnfanterie, sich hinter den Wald von Obrechies postirte, um die Aufmerksamkeit
des Feindes auf sich zu ziehen. Der Feind wurde auf solche Art, ungeachtet seines hef=
tigen
Kanonen=und Kartätschenfeuers von 3 Seiten zugleich angegriffen, und nachdem
unser Geschütz bereits einige Wirkung gemacht hatte, hieb die Kavallerie ein; der Feind
feuerte nur einmahl ab, hierauf aber wurde alles, was sich nicht mit der Flucht retten,
niedergesäbelt, das ganze von dem fliehenden Feinde weggeworfene Gepäcke, nebst 5 Ka=
nonen
, und 3 Munzionskarren erbeutet, er selbst über den Grund von Solrines zurück=
geworfen
.

Dergestalt endigte sich diese blutige Schlacht mit der eingehenden Nacht. Von bey=
den
Seiten blieb man noch einige Stunden auf dem Schlachtfelde. Gegen Mitternacht
aber zog sich unser Korps d’ Armee hinter die Sambre, und nahm allda das Lager, da=
mit
man mit vereinigter Stärke einem so zahlreichen Feinde nach Umständen begegnen könne.

Der Feldmarschall, Prinz v. Coburg, bestätiget, daß an diesen zwey Tagen unsere
Truppen vom Generale bis zum letzten Gemeinen gleich brav, tapfer, und heldenmäßig
sich betragen haben. Diejenigen, deren er besonders mit Ruhm erwähnet, sind:

Der F. Z. M. Graf v. Clerfayt, der mit der ihm eigenen Kaltblütigkeit, und sei=
ner
bekannten Einsicht und Thätigkeit alles erfüllte, was ein geschickter General in ei=
nem
ähnlichen Falle thun kann; der General=Quartiermeister, F. Z. M. Fürst v. Hohen=
lohe
, der sowohl am rechten Flügel, als im Centro, ohne Gefahr zu scheuen, wie ihm
auch wirklich sein Pferd unter dem Leibe durch eine Kanonkugel verwundet worden ist,
überall die zweckmäßigsten Anordnungen traf, und alles geleistet hat, was von seiner
Charge zu erwarten ist; der F. M. L. Graf v. Rinsky, welcher gegen Tourlers stand,
und diesen Theil zu vertheidigen hatte, behauptete ihn mit seinen Grenadieren, ungeach=
tet
der hartnäckigsten und langwierigsten feindlichen Angriffe, mit vieler Einsicht, Tapfer=
keit
und Geschicklichkeit; der F. M. L. Terzy hatte bey der bedenklichen Lage, in der er
sich durch zwey Tage befand, hinlängliche Proben seiner Einsicht, und seines persönlichen
Muths abgelegt. Dem G. M. Grafen v. Bellegarde, ist es allein zuzuschreiben, daß
am 15. der feindliche linke Flügel geworfen, und dem Feinde ein so beträchtlicher Schade
zugefüget worden ist.

Er rühmt besonders die Standhaftigkeit des Hohenlohischen Regiments, die Bra=
vour
und Geschicklichkeit unserer Artilleristen, die klugen Anordnungen des Obersten Baron
Ruvroy, dem ein Pferd unter dem Leibe todtgeschossen worden ist, der Obersten Vasquez,
Major Riera, und Lieutenant Graf Dorse, von Hohenlohe, welche ihre Einsichten mit
Tapferkeit verbunden, an Tag gelegt haben; den Major Barco, der schon seit der An=
kunft
des Regiments bey der Armee so viele Beweise seines militarischen Talents und sei=
ner
Tapferkeit gegeben hat; endlich den Artillerie=Hauptmann Hablizek, der dem Feinde
mit seiner braven unerschrockenen und geschickten Artillerie sehr vielen Schaden zugefüget hat.

Der F. Z. M. Graf v. Clerfayt, belobt vorzüglich die Tapferkeit, und Unermüd=
lichkeit
des Hauptmanns Grafen Caraccioli, von Stain, gibt der Legion Bourbon das
Zeugniß, daß sie ebenfalls viele Proben sowohl ihrer Tapferkeit, als ihres Eifers für die
gerechte Sache, gegeben habe, und rühmt die bey ihm gestandene Grenadier=Bataillone Ulm,
Walsch und Synod, wie auch das Murayische Bataillon, sammt dessen Kommandanten,
den Oberstlieutenant Jmens, welche insgesamt den schon ziemlich vorgedrungenen Feind,
mit Beyhülfe der Kavanaghischen Kuiraßiere, unter dem Kommando des Oberstlieutenant
Grafen Palfy, mit gefälltem Bajonette angegriffen und zurückgejagt haben, den General
der Artillerie, Grafen Kollowrath, und den Oberstlieutenant Müller, von der Artil=
lerie
, welche mit Eifer, Geschicklichkeit, und der besten Wirkung dem Feinde zugesetzet
haben.

[38]

Der F. M. L. Terzy nennet besonders den Artillerie=Lieutenant Kapler, der mit
vieler Geschicklichkeit und Tapferkeit am 15. auf dem linken Flügel die Artillerie komman=
dirte
, welches am 16. mit eben diesen lobenswürdigen Eigenschaften, durch den Major
Carl, und Hauptmann Marfeld, von der Artillerie, geschah. Der Oberste Baillet, und
besonders die Majore Beyer und Cotulinsky, die Oberlieutenante Schror, Ferdinand
Graf Kinsky, und Graf Veterani, von Klebeck, haben sich in jedem Anbetrachte des
besten Ruhmes würdig gemacht.

Der Oberlieutenant Albeck, von Kaunitz, der Terzysche Oberlieutenant, Fürst Sul=
kowsky
, und der Lieutenant Steinmetz, von Stain, die der F. M. L. Terzy zum Ver=
schicken
brauchte, haben ihre Aufträge unter dem stärksten Kanonen=Kartätschen=und
Gewehrfeuer vollzogen.

Der Oberlieutenant Keeß von E. H. Joseph, welcher schon öfters wegen seines
Muthes und seiner Thätigkeit genannt worden ist, hat sich in dieser Gelegenheit wieder
vorzüglich verdient gemacht.

Für den Obersten, Grafen Hadik spricht das selbst, was er geleistet hat, und be=
weiset
, wie würdig er des Nahmens ist, den er zu tragen die Ehre hat. Er erhielt in
dieser Schlacht eine Quetschung am Kopfe, die ihn aber nicht abhielt, bis an das Ende
auszuhalten.

Unter seinem Kommando haben sich ausgezeichnet: der Oberste Brandten von Bre=
chainville
, der Major Riera von Hohenlohe, der Oberstlieutenant, Fürst Anhalt
Köthen, der verwundet, und seitdem vermißt worden ist, die Oberstwachtmeister, Graf
Hadik und Schauroth, das ganze Coburgische Offizierskorps, hauptsächlich die Ritt=
meisters
Deln, Vanka und Hofmeister, und der Lieutenant Bertholdi, welche alle
durch unerschrockene Anführung ihrer Truppen, die mit unglaublicher Entschlossenheit ein=
hieben
, und 4 Kanonen eroberten, sich besonders verdienstlich gemacht haben; ferner den
Major, Baron Revay, die Rittmeister, Baron Revay und Nejedly, von Blankenstein,
den Barceischen Rittmeister Sardagna, und den Lieutenant Geringer, endlich den Blan=
kensteinischen
Lieutenant, Grafen Nadasdy.

Auch hat der F. M. L. La Tour dadurch, daß er, obgleich seine Truppen zum
Berennungskorps gehörten, den Obersten Hadik die möglichste Hülfe zuschickte, Pro=
ben
von seinen Einsichten gegeben; es hat sich von diesen zur Unterstützung abgeschickten
Truppen besonders ausgezeichnet: der Oberste, Sobietizky und Major Bolza, von
Schröder, der Oberstlieutenant, Marquis de Chasteler, vom Jngenieurkorps, welcher sich
den ganzen Tag über bey diesem Treffen freywillig befunden, und durch seine klugen Maßre=
geln
sowohl, als durch das stäts gegebene Beyspiel der größten Unerschrockenheit und Ta=
pferkeit
unstreitig sehr vieles zu unserm Siege beygetragen, aber auch Bajonettenstiche
erhalten hat; die Obersten Fleischer und Schmidt, und die Hauptleute Jmmer, Po=
korny
und Starzinsky, vom Generalstabe, welche durch diese 2 Tage die ihren Chargen
angemessenen wichtigsten Dienste leisteten. Sehr wacker, thätig und geschickt, ohne eine
Gefahr zu scheuen, haben sich die Rittmeister, Fürst v. Schwarzenberg, und die 2
Oberlieutenante, Fürst Moriz und Franz Lichtenstein, bey Verschickungen des Feld=
zeugmeisters
, Grafen Clerfayt, benommen.

An der Seite des Feldmarschalls, Prinzen von Coburg, ist der Adjutant des mit un=
serm
Korps d’ Armee gewesenen königl. Preußischen Oberstlieutenants, Grafen Tavenzien,
Baron Dornstein, durch eine Stuckkugel todtgeschossen worden.

Von unseren Truppen sind am 15 und 16. todtgeblieben, verwundet, gefangen und
vermißt worden: Von Walsch Grenadieren 19, und von Ulrich Grenadieren 6 Mann
verwundet: von Attems Grenadieren 12 Mann todt geblieben, 93 verwundet, und 4

[39]

vermißt; von Synod Grenadieren 8 Mann geblieben, 60 verwundet, und vermißt:
von Ulm Grenadieren 10 Mann verwundet; von Großherzog Toskana 6 Mann geblieben,
27 verwundet, und 2 gefangen; von Michael Wallis 20 geblieben, 160 verwundet, und 24
vermißt; von Hohenlohe 29 Mann und 4 Pferde geblieben, 180 verwundet, und 51 ver=
mißt
; von Karl Schröder 2 Mann geblieben, und 5 verwundet; von Brichainville 18
geblieben, 165 verwundet, und 22 vermißt; von Stain 69 geblieben, 326 verwundet,
und 20 vermißt; von Klebeck 92 geblieben, 323 verwundet, und 189 gefangen oder
vermißt; von Beaulieu 1 Mann geblieben, und 2 verwundet; von Muray 19 geblieben,
25 verwundet, und 11 vermißt; von Jellachich 1 Mann geblieben, 11 verwundet, und
1 vermißt; von Warasdinern 11 geblieben, 130 verwundet, und 2 gefangen; von der
Legion Bourbon 12 geblieben, 57 verwundet, und 21 vermißt; von Kinsky Chevaux=
Legers 6 Pferde todt, und 2 Mann und 4 Pferde verwundet; von Coburg Dragonern
21 Mann, und 62 Pferde geblieben, 44 Mann, und 42 Pferde verwundet, 9 Mann,
und 11 Pferde gefangen; von Kavanagh Kuirassieren 18 Mann, und 40 Pferde geblie=
ben
, 24 Mann und 41 Pferde verwundet; 6 Mann, und 4 Pferde gefangen; von
Royal Allemand 1 Pferd verwundet; von Barco Hussaren 9 Mann und 22 Pferde ge=
blieben
, 22 Mann, und 26 Pferde verwundet, und 2 Dienstpferde vermißt; von Blan=
kenstein
Hussaren 5 Mann und 10 Pferde geblieben, 14 Mann und 15 Pferde verwundet,
und 5 Mann und 5 Pferde gefangen; endlich von der Artillerie sind 12 Mann und 16
Pferde geblieben, und 43 Mann, und 4 Pferde verwundet worden.

Die vor dem Feinde gebliebenen Offiziere sind: der Kapitainlieutenant Donath von
Hohenlohe, der Fähnrich, Graf Klebelsberg, von Brechainville, der Hauptmann Ba=
ron
Dünnersperg, von Stain; der Kapitainlieutenant Menz, und der Oberlieutenant
Schrott, von Klebeck, endlich der Unterlieutenant Labrintsovits, von Blankenstein.

Unter den Verwundeten befinden sich der schon obengenannte Oberste, Graf v.
Hadick mit einer Quetschung, der Oberlieutenant Gougeau, von der Gemmingen=
schen
Grenadier=Division, der Kapitänlieutenant, Baron Pemler, die Unterlieute=
nante
Baumgarten und Stein, von Michael Wallis, der Oberlieutenant, Baron
Busseck, und der Unterlieutenant, Baron Metzburg, von Hohenlohe; der Kapitän=
lieutenant
Wanner, der Oberlieutenant Schöllheim, die Unterlieutenante Ambster
und Luxer, und die Fähnriche Daubrava und Mathieu, von Brechainville; die
Kapitänlieutenante Schöne und Lind, die Oberlieutenante Kampmüller und Greth,
und die Unterlieutenante Gazzari und Heinzel, von Stain; der Major Bayer; die
Hauptleute Gerlach und Fröauff, die Oberlieutenante Veterani und Hummel, der
Unterlieutenant Kinsky, und die Fähnriche Thaler und Sandkoul, von Klebeck;
der Oberlieutenant van Bellighem, und der Fähnrich Gilwerth, von Murray; der
Oberlieutenant Glaus, von Kavanagh; der Oberste Baron Rouvroy, und der Ma=
jor
Carl, von der Artillerie; die Unterlieutenante Bodmann und Bertholdy, von
Coburg Dragonern; und endlich der obengenannte Marquis de Chateler, vom Jn=
genieurkorps
.

Unter den Vermißten ist der Prinz von Anhalt=Röthen, von Coburg Drago=
nern
, und der Oberlieutenant Marquis de Aly, von Stain.

Der feindliche Verlust geht nach allen Berichten zuverläßig über 8000 Mann;
bey 300 sind in unsere Gefangenschaft gerathen. Wir haben weder an Geschütz, Mu=
nizionskarren
, noch Gepäcke das mindeste verloren, und der Beweis, daß wir über
den Feind den Sieg erfochten haben, zeigt sich dadurch, daß unsere Armee ohne der
mindesten Beunruhigung, zwischen zwey feindlichen Lagern über die Sambre gesetzt ist.

[40]

Zur Begünstigung des Hauptangriffs, welchen der Feind auf das Observazions=
korps
von Maubeuge unternahm, hatte er die Absicht, auch die bey Beaumont,
unter dem Kommando des Feldmarschall=Lieutenants Benjovsky, aufgestellten Trup=
pen
, zur nöthigen Zeit anzugreifen, und sie zu schlagen, oder wenigstens zu hindern,
gegen die rechte Flanke des Feindes, oder in dessen Rücken keine Bewegung zu machen.

Zu dem Ende drang den 15. eine feindliche Kolonne von 6000 Mann Jnfanterie,
einigen 100 Reitern, und einer nahmhaften Artillerie von Philippeville gegen Beau=
mont
vor, drückte die zu Slenrieur und Bussüs ausgestellten Feldwachen zurück,
und faßte an der Strasse zwischen Bussüs und Barbencon Posto.

Da der F. M. L. Benjovsky klar abnehmen konnte, daß der Feind den 16. Mor=
gens
einen Angriff vorhabe, entschloß er sich demselben zuvorzukommen. Er detaschirte
daher des Nachts um 10 Uhr, den Major Peßler, von Latour, mit einer Escadron
von Latour, und 1 Division von Spleny, mit dem ausdrücklichen Befehle, den Feind
zu rekognosziren, und mit diesen Truppen, und den aufgenommenen Vorposten da,
wo es möglich ist, den Feind anzugreifen, und dessen Absichten zu vereiteln.

Gedachter Major rückte noch in der Nacht mit allen Regeln der Klugheit und
Vorsicht vor. Die Jnfanterie machte die Avantgarde, und die Kavallerie folgte der=
selben
in der größten Stille. Die Truppen gelangten ohne vom Feinde bemerkt zu
werden, bis an dessen Vorposten, welche die Jnfanterie von Spleny mit gefälltem
Bajonette zugleich mit der Kavallerie angriff, zurückwarf, und dabey gleich 2 auf
der Strasse aufgepflanzte Kanonen eroberte.

Durch dieses so unerwartete Vordringen gerieth der Feind in eine solche Verwir=
rung
, daß er sich mit größter Eilfertigkeit flüchtete. Gleich darauf ließ der Major
Peßler seine Truppen formiren, den Hauptposten Bussüs durch ausgestellte Pikete
observiren, er selbst aber blieb bey Barbencon stehen, und erstattete dem F. M. L.
Benjovsky über das, was vorgefallen ist, den Bericht. Der Herr F. M. L. deta=
schirte
hierauf noch die übrigen 2 Divisionen von Spleny, unter dem Hauptmanne
Kokovsky, mit 2 Kanonen zur Unterstützung des Majors Peßler mit dem Befehle ab,
den Feind aus Bussüs zu vertreiben, und die vorigen Posten zu besetzen. Zugleich
machte er dem Obersten Linken, von Zezschwitz, den Auftrag, mit 1 Division von
Zezschwitz, einigen Jägern vom Carnevillischen Freykorps, von 30 Freywilligen
von Spleny, während dem der Feind bey Bussüs angegriffen würde, den rechten
Flügel zu sichern, diesen gegen Eccles, Berelles, Grandieux, Rance und Vergnies
zu beobachten, und dem Feinde, wo es geschehen könnte, Abbruch zu thun.

Während dem der Oberste Linken sich in Marsch setzte, rückte der Major Peßler
auf die ihm zugekommene Nachricht von der Anrückung des Feindes, mit dem Sple=
nyschen
Bataillone, den Carnevillischen Jägern, und 6 Zügen Kavallerie, mit vieler
Geschwindigkeit gegen die vorliegende Anhöhe; kaum hatte er diese erreicht, als das
feindliche Kanonen=und Gewehrfeuer sehr lebhaft anfing, aber sogleich von dem Sple=
nyschen
Bataillone erwiedert wurde.

Der Kommandant dieses Bataillons, Hauptmann Kokovsky, überzeugt von der
Tapferkeit der Truppen, rückte mit seinem Bataillone, unterstützt von Kavallerie, vor,
und während als eine Escadron von Latour in der schnellesten Bewegung den Marsch
gegen Slenrieux dirigirte, um den Feind zu überflügeln, drang dieses Bataillon in
den viermahl überlegenen Feind ein, schlug ihn in die Flucht, und eroberte 1 Haubitze, 4
Kanonen, nebst einigen Munizionskarren, und 1 Fahne. Die Kavallerie verfolgte
die Feinde bis Slenrieux, und streckte eine beträchtliche Zahl derselben darnieder.

[41]

Jn diesem Dorfe stellte sich der Feind zwar wieder zur Gegenwehre, wurde aber
nochmahls angegriffen, zurückgeschlagen, und verlohr wieder 2 Kanonen, 1 Haubitze,
nebst vielen Munizionskarren, und mehrere mit Schanzzeug beladene Wagen.

Der F. M. L. Benjovsky rühmt den Major Peßler wegen der Einsicht und
Klugheit, mit welcher er diesen Angriff anordnete und ausführte, ferner den Haupt=
mann
Kokovsky, von Spleny, der schon bey dem Sturme und der Einnahme von
Valenciennes mit unbeschreiblicher Tapferkeit gefochten hat, wegen seiner wiederhohl=
termassen
erprobten persönlichen Entschlossenheit sowohl, als auch wegen seines zweck=
mäßigen
Benehmens, ganz vorzüglich an.

Die Oberlieutenante Kopenzollern und Schuh, die Unterlieutenante Leibinger
und Abelle, die Fähnriche Csoma, Sointa und Sephani, haben sich vortrefflich
ausgezeichnet. Die Tapferkeit der ganzen an sich sehr geringen Truppe, welche dem
so sehr überlegenen Feinde mehr als 400 Mann niedergemacht, und über ihn so viele
Vortheile erhalten hat, ist ganz beyspiellos.

Der Oberste v. Linken, ließ durch ausgestellte Kavallerie=Detachemente
bey Rance, Couchetournent und Eprovage alle Strassen besetzen, und den Feind
in verschiedenen Gegenden beobachten, um allenfalls von seinem Anrücken bey Zeiten un=
terrichtet
zu werden; er selbst richtete mit seiner wie wohl sehr schwachen Hauptruppe,
und mit den eingezogenen Vorposten den Marsch frühe um 5 Uhr, über Grandrieux nach
St. Estrat, von wo er ein Detachement Kavallerie, mit Carnevillischen Jägern, gegen
Solre le Chateau abschickte, um dieses Städtchen zu observiren, den Wald von Be=
trelles
und Eccles durch die Freywilligen von Spleny besetzen, und zu deren Unterstü=
tzung
2 Züge Kavallerie nachrücken ließ. Fast in eben diesem Augenblicke nahm die feind=
liche
Attacke auf den linken Flügel unserer Observations=Armee ihren Anfang, und zeig=
te
sich auch ungefehr eine Escadron Kavallerie vom Feinde gegen der Waldspitze vor Be=
rellen
; diese griff der Unterlieutenant Schäffer, von Zezschwiz zu dreyen wiederholten
Mahlen mt aller Entschlossenheit an, warf sie über Berelle=zukück, eroberte in Be=
trelles
selbst einen Pulverkarren, und nahm 2 Mann gefangen. Der Feind fieng hierauf
an unsere an der Waldspitze postirten Truppen aus Kanonen zu beschießen, konnte aber
dieselben nicht zum weichen bringen, und sah sich daher bemüssiget, diese Anhöhen mit
einigen Bataillonen, und etwa 100 Reitern zu besetzen.

Ungefähr um 2 Uhr Nachmittags, rückte auch eine feindliche Kolonne von 1500 Mann
Jnfanterie und 80 Mann Kavallerie, mit 2 Kanonen, von Chimay gegen Rance und
Cou=Retournant vor; die allda ausgestellten 2 Züge vom Zezschwitz leisteten aber den
möglichsten Widerstand, und der Oberlieutenant Matalony drang in die Avantgarde ein,
machte mehrere Feinde nieder, und nahm 1 Offizier, nebst 4 Mann gefangen. Die
Stärke des Feindes war jedoch zu überwiegend, als daß besagte 2 Züge ihn aufzuhalten
im Stande gewesen wären; sie zogen sich also in bester Ordnung auf die Ebene, und po=
stirten
sich so vortheilhaft, daß der Feind seinen Marsch nur gegen Solre St. Geri rich=
ten
konnte. Der Oberste Linken ließ auf die ihm zugekommene Meldung, ein kleines
Piket zu Grandrieux zurück, eilte mit seiner Truppe in vollem Trabe dem zurückgedrück=
ten
Flügel zu Hülfe, und da der Feind mittlerweile sich in das Thal zwischen Solre
St. Geri und Renlies gezogen hatte, traf der Oberste die zweckmässigsten und schleu=
nigsten
Anstalten, ihn mit den 6 Zügen Kavallerie, die er mit sich hatte, anzugreifen,
welches auch mit so gutem Erfolge geschah, daß der Feind, sobald er die angeschlosse=
ne
Anrückung dieser Truppe wahrnahm, im vollem Laufe die Flucht ergriff, und sich über
Vergnies zurückzog, so, daß wegen mehreren Defileen es nicht möglich war, ihn mehr
zu erreichen.

[42]

Nachdem der Oberste auch durch das letztgenannte Dorf gezogen war, stieß er auf
1 Kompagnie Jäger, welche nach einer Abfeuerung der am Walde wieder formirten
feindlichen Kolonne nacheilte, und von welcher noch nahe an der feindlichen 〈…〉 einige
Mann zusammen gehauen, zugleich auch 4 mit Fourage und Lebensmittel beladene Wa=
gen
von den unsrigen eingebracht wurden.

Nun fing aber der Feind an die Kavallerie mit Kanonen sehr lebhaft zu beschießen,
und da er einer Seits so postirt war, daß ihm in dem unterbrochenen Boden nicht bey=
zukommen
war, anderer Seits aber derselbe bereits sich zurückzuziehen anfing, und die
Pferde unsrer Kavallerie schon zu sehr ermattet waren, so blieb der Oberste Linken so
lange auf dem Platze, bis er von dem gänzlichen Abzuge des Feindes versichert war.

Diese gesammte Truppe hat, nach dem Zeugniße des Herrn Obersten, bey allen sei=
nen
Anordnungen den Beweis ihrer Entschlossenheit neuerdings bestätiget; insbesondere
aber haben sich der Hauptmann Detertre, und der Lieutenant Graf Bee, vom Carnevilli=
schen
Freykorps, ferners die Oberlieutenante Ritterstein, Matalony und Haiden von
Zezschwitz ausgezeichnet.

Unser Verlust bey diesen verschiedenen Vorfallenheiten bestehet bey Spleny Jnfanterie
in 24 Todten, 75 Verwundeten, und 7 vermißten Mann, wie auch 3 verwundeten
Dienstpferden; bey dem Carnevillischen Freykorps, in 18 Todten, 3 Verwundeten, und
3 Vermißten, wie auch in 5 todten, und 1 verwundeten Dienstpferde; bey Zezschwitz
Kuirassieren, in 1 todten, und 1 vermißten Gemeinen, ferner 4 todten, 5 verwundeten,
und 1 vermißten Dienstpferde; endlich bey Latour Chevaux=Legers, in 1 todten, 4 ver=
wundeten
, und 1 vermißten Mann, 2 todten, 1 verwundeten, und 2 vermißten Dienstpferden.

Unter den vor dem Feinde Gebliebenen ist der Oberlieutenant Kern, von Spleny
Jnfanterie, und unter den Verwundeten der Unterlieutenant Abelle, von demselben
Regimente.

Der Feldmarschall, Prinz v. Coburg, ertheilt den von dem Feldmarschall=Lieute=
nante
Benjovsky abermahls erprobten militarischen Kenntnissen, und desselben Entschlossen=
heit
ganz besondere Lobsprüche.

Durch einen Bericht vom 22. Oktober, meldet der Herr Feldmarschall aus einem ihm
aus Hauhain zugekommenen Berichte des Generalmajors Otto, daß am 20. Oktober
früh um 9 Uhr das ganze bey Arleux und an dem Kommunikazionskanale gestandene
feindliche Lager in 3 Kolonnen über Mastaing, Azincourt und Aniche gegen des ge=
dachten
Generals Otto rechten Flügel angerückt sey. Die feindliche Macht bestand
beyläufig aus 9 bis 10000 Mannt Jnfanterie und Kavallerie, und zugleich rückten
von Bouchain, hinter Licu St. Amand 2 Bataillone aus, welche sich aber, weil sie
von unserer Kavallerie bey Avesnes le sec in Rücken genommen zu werden befürchten
mußten, nicht vorwärts getrauten. Aber die von Arleux gekommene feindliche Kolonne
mit ungefähr 12 Kanonen und 2 Haubitzen, drang bis Abscon kühn vor, und bewarf
den Ort mit Haubitzen.

Der auf dieser Seite die Vorposten kommandirende Oberste v. Devay rückte mit 6
Eskadronen Esterhazy Hussaren, und dem Kavalleriegeschütze, von 2 Divisionen Jnfan=
terie
, nähmlich: von Ehrbach und Clerfayt, unterstützt, dem in Marsch begriffenen Feinde
entgegen; die Hussaren hieben in desselben mittlere Kolonne zwischen Abscon und Azin=
court
ein, streckten gleich bey 600 Mann zu Boden, und machten 4 Offiziere, nebst 50
Gemeinen gefangen, worauf dann gleich ein Theil des Feindes sich nach Bouchain
warf, der andere aber sich über die Cense bey Aubigny au bac zurückzog.

Vermöge eines an den Feldmarschall, Prinzen v. Coburg, von dem Generalmajore
Werneck aus Cysoing erstatteten Rapports, hat am 21. Oktober eine feindliche Kolon=

[43]

ne, die sich über Nomaing zog, unsern unter dem Kommando des Generalmajors Kray
stehenden linken Flügel angegriffen; als aber der Oberstwachtmeister, Graf Giulay, vom
Odonellischen Freykorps, aus Genech einige Detaschemente von Sztaray in des Feindes
linke Flanke sandte, und derselbe auch von dem Generalmajore Kray mit einem lebhaften
Feuer empfangen wurde, so drang er nicht mehr weiter vor, sondern zog sich gegen un=
seren
Posten von Louville, den er neuerdings mit Jnfanterie und Kavallerie, unterstützt
von mehreren Kanonen, anfiel.

Zu eben der Zeit wurde auch der dortige rechte Flügel bey Sailly, von feindlicher
Jnfanterie und Kavallerie, und mit Kanonen dergestalt mit Uebermacht angegriffen, daß un=
sere
Vorposten zurückgedrückt worden sind; doch der Major Wayna, von Esterhazy
Hussaren, rückte gleich mit 1 Eskadron und 2 Divisionen von Wenkheim über Sailly
vor, und beunruhigte den Feind in der linken Flanke so sehr, daß derselbe sich wieder ganz
zurückziehen mußte, und die vorigen Posten und Linien von uns besetzt wurden.

Vermöge eines weitern Berichtes des Feldmarschalls, Prinzen v. Coburg, vom 23. Ok=
tob
., macht der Feind seit dem 21. auf die in Westflandern stehenden Truppen tägliche An=
griffe
, und scheint einen Theil seiner Macht dahin geworfen zu haben; daher ist denn
der Herzog von York, mit den Englischen und Hanöverischen Truppen wieder über St.
Amand nach Tournay, und der Herr Feldmarschall, Prinz v. Coburg selbst, mit ei=
nem
Theile der unter ihm stehenden Armee am 23. von Bavay nach Villerpol aufgebro=
chen
. Von letzterem Orte gedachte der Herr Feldmarschall am 24. den Marsch nach So=
lesmes
fortzusetzen, und von dort aus nach Umständen, die weitere Richtung zu neh=
men
. Der Feldzeugmeister Graf Clerfayt, ist mit einem Truppenkorps von Berlai=
mont
bis Thuin an der Sambre verblieben.

Am 23. hat der Feind aus der Festung Maubeuge einen sehr starken Ausfall gegen
Douzies gemacht, ist aber durch unsere tapfern Truppen, und durch die guten Anstalten
des Generalmajors Davidovich mit grossem Verluste zurückgetrieben worden.

Eben so hat am 22. der Generalmajor Werneck den Feind bey Cysoing mit grossem
Verluste zurückgeschlagen. Uiber den einen und den anderen Vorfall hat der Prinz
v. Coburg sich vorbehalten, nächstens die umständlichen Berichte nachzutragen, weil er
bey Einlangung der ersten Anzeigen eben im Aufbruche begriffen war.


Der General der Kavallerie, Graf v. Wurmser, berichtet aus dem Hauptquartie=
re
zu Brumpt, unter dem 24. Oktober, der Generalmajor Hoze habe mit den unter
ihm stehenden Truppen den Feind bis über St. Jean und Steinburg zurückgedrückt,
ihm dabey durch unser Kartätschenfeuer einen sehr beträchtlichen Verlust, den der General
Hoze jedoch im Ganzen noch nicht bestimmen konnte, zugefüget, und 13 Mann gefan=
gen
. Unser Verlust hingegen belaufe sich, ausser dem durch eine Kanonenkugel getödteten
braven Major Urmeny, nicht auf 25 Mann. Durch die solchergestalt erfochtenen Vor=
theile
, hat sich der General Hoze in die Gelegenheit gesetzet, die Deboucheen von Jng=
weiler
, Weitersweiler und Neuweiler zu verwahren, die feindlichen Ausfälle aus
Zabern zurückzuschlagen, wie auch die rechte Flanke und den Rücken des Hauptkorps
zu decken.

Der am 1. November bey Sr. Majestät eingetroffene Graf v. Kinsky, Rittmei=
ster
vom Waldeckischen Regimente, hat einen Bericht des Generals der Kavallerie, Gra=
fen
v. Wurmser, aus dem Hauptquartiere zu Brumpt vom 27. October überbracht,
in welchem folgende Anzeigen enthalten sind:

[44]

Da der Feind einen Theil seiner Macht in das Gebirge gegen Saverne geworfen
hatte, mit dem andern aber die Posizion von Wanzenau bis auf den Kochersberg be=
hauptete
, so hatte es der General der Kavallerie, Graf v. Wurmser, um nicht überflü=
gelt
zu werden, für nöthig gefunden, mit dem Hauptkorps die Posizion bey Brumpt
zu nehmen, indessen der Feldmarschalllieutenant Fürst v. Waldeck, mit einem Korps bey
Offendorf stand, und der Generalmajor Hoze mit einem andern Korps bey Dossen=
heim
, den Feind im Gebirge und bey Saverne beobachtete.

Da nun hierdurch die Entfernung des Generals Hoze vom Hauptkorps ziemlich
beträchtlich war, und er also bey einem wahrscheinlich zu vermuthenden Angriffe nicht zeit=
lich
genug hätte unterstützt werden können, die Umstände es aber nicht erlaubten, ihn gleich mit
mehreren Truppen zu verstärken, so beschloß der General der Kavallerie, Graf v. Wurm=
ser
, durch eine Aenderung der Posizion des Waldeckischen Korps unsere Linie dergestal=
ten
zu verkürzen, daß der General Hoze in seinem wichtigen Posten leicht unterstützet
werden könnte. Um diesen Entzweck zu erreichen, war ein förmlicher Angriff auf den
feindlichen in und bey Wanzenau in einer vortheilhaften Posizion stehenden rechten
Flügel durchaus erforderlich.

Der Graf v. Wurmser trug dem Feldmarschalllieutenante, Fürsten v. Waldeck,
auf, diesen Angriff am 26. vor Tages Anbruch vorzunehmen, und der Hr. Feldmar=
schalllieutenant
entledigte sich dieses wichtigen Auftrags mit so vieler Geschicklichkeit, daß
des kommandirenden Generals Absicht vollkommen erreicht, der Feind überflügelt, und
nicht nur aus dem Dorfe Wanzenau, und aus seiner ganzen dortigen Posizion bis
über die Jlt vertrieben ward, sondern auch 8 Kanonen, und 1 Haubitze, nebst 10
Munizionskarren erobert, mehr als 500 Feinde erlegt, und 6 Offiziere mit 136 Gemei=
nen
, zu Gefangenen gemacht wurden, überhaupt aber der Feind an Todten und Verwun=
deten
einen Verlust von wenigstens 1500 Mann erlitt, wogegen unser Verlust in 5 ver=
wundeten
Offizieren, und höchstens 100 Mann besteht. Durch diese glückliche Ausfüh=
rung
eines wichtigen Auftrags, und die Behauptung der von dem Feinde bisher besetzten
Position, hat sich der F. M. L. Fürst v. Waldeck, abermahls ganz vorzüglich ausgezeich=
net
. Derselbe kann die von den gesammten Truppen auch in dieser Gelegenheit bezeigte Ta=
pferkeit
, nicht genug anrühmen; besonders empfiehlt er die braven Generale, Grafen Lich=
tenberg
und Reglevics, wegen ihrer wesentlichen und vortreflichen Mitwirkung, so wie
er auch den Oberstlieutenant und Kommandanten des Oesterreich=Steyrisch=Wurmserischen
Freykorps, Freyherrn v. Knesevich, ganz besonders anrühmet. Während dem dieses Gefecht
bey dem Waldeckischen Korps vorging, drang der Feind vor der von ihm in dem Walde
zwischen Vendenheim und Hoerdt besetzten Waldspitze mit grosser Uebermacht auf den
General Meßaros sowohl, als auf den mit einem Bataillon von Erzherzog Ferdinand,
und 2 Divisionen zu Hoerdt stehenden Obersten von Waldek, Fürsten Hohenlohe, ein;
er wurde aber ungeachtet seiner grossen Uebermacht, nicht nur zurückgeschlagen, sondern
auch durch das tapfere Bataillon von E. H. Ferdinand, bis in seine Redoute verfolgt,
woselbst der Kampf neuerdings sehr blutig ward. Unser Verlust auf dieser Seite mag sich,
nebst einigen Offizieren, auf mehr als 300 Mann an Todten und Verwundeten belaufen;
indessen ist er gegen den feindlichen, der hier auch gegen 1000 Mann betrug, um so mehr
unbeträchlich, da wir auch hier unsere Absicht vollkommen erreicht haben. Der General
der Kavallerie, Graf v. Wurmser, belobt den Waldeckischen Obersten, Fürsten v. Ho=
henlohe
, wegen seiner hier ganz vorzüglich bezeigten militärischen Talente.


Der in der letzten besonderen Beylage genannte Rittmeister Dams, von den Szeckler
Hussaren, nennet sichDamo.

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