Digitarium Logo

Wiener Zeitung

Nr. 40, 19. Mai 1792

HilfeSucheNavigation einblenden
[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Der Leichnam der höchstsel. Kaiserinn
ward Mittewoche Abends geöffnet,
einbalsamiret, und nachdem davon die Ein=
geweide
und das Herz getrennet waren,
Donnerstags Mittags, auf die gewöhnli=
che
Art, in die Hofburgpfarrkirche übertra=
gen
und öffentlich ausgestellt. Gestern wur=
den
die Eingeweide in die Metropolitankirche,
und das Herz in die Augustiner=Pfarrkirche,
feyerlich abgeführt, und dort beygesetzt.
Heute Abends wird das Leichenbegängniß
und die Beerdigung in der höchsten Fami=
lengruft
bey den PP. Kapuzinern erfolgen.

Sonntags. den 20. , Montags den 21. ,
und Dienstags den 22. d. M. Abends um
6 Uhr, wird in der Augustiner=Pfarrkirche
die Vigil, und den 21. , 22. und 23. Vor=
mittags
um 10 Uhr, das Seelenamt ge=
halten
.

Die Hoftrauer fängt heute an, und wird
durch drey Monathe mit nachfolgenden Ab=
wechselungen
getragen:

Die Kavaliere, und diejenigen, welche ap=
partementmäßig
sind, haben die ersten 3 Wo=
chen
in schwarzem umgekehrten, und geperlt
aufgeriebenen Tuche, mit wenigen Knöpfen
an der Taille, und gar keinen auf den Auf=
schlägen
, mit Pleureusen, mit Manschetten
von Battist mit einem breiten Saum, mit
wollenen Strümpfen, korduanenen Schuhen,
schwarz überzogenen Degen, und angelaufenen
Schnallen, und mit dem Flor auf dem Hute;
die folgenden 3 Wochen aber in der vorigen
Kleidung, nur mit Ablegung der Pleureusen,
und mit angelaufenen Degen zu erscheinen.

Nach Verlauf dieser 6 Wochen wird mit
den zur Hoftrauer für weil. des höchstsel. Kai=
sers
Majestät bereits bestimmten Abwechselun=
gen
dergestalt fortgefahren, daß die dritte Ab=
wechselung
sich mit dem 23. Julius, und die vier=
te
mit dem 3. September dieses Jahrs endiget.

[2]

Die schwarzen Livreen haben bey allen de=
nen
, welche als appartementmäßig dazu be=
rechtiget
sind, bis zu Ende dieser Hoftrauer
fortzudauern.

Die Dames haben die ersten 3 Wochen in
schwarzwollenen Zeugen, mit Kopf=und Garni=
turen
=Aufputz, dann Stirnzüngel von schwar=
ger
Gaze d'Jtalie, mit schwarzen Geschmuck,
Handschuhen, Fächern, korduanenen Schuhen,
und schwarz angelaufenen Schnallen; und die
folgenden 3 Wochen ohne Veränderung zu er=
scheinen
.

Nach Verlauf dieser 6 Wochen wird mit den
zur Hoftrauer für weil. des höchstsel. Kaisers
Majestät bereits bestimmten Abwechslungen,
wie oben gesagt, fortgefahren.

Ein aus Neapel allhier eingetroffener
Kourier hat die erfreuliche Nachricht über=
bracht
, daß J. Maj. die Königinn, am
2. d. M. von einem Prinzen glücklich ent=
bunden
worden ist, der in der Taufe die
Nahmen Albert, Philipp, Kajetan ꝛc.
erhalten hat.

Beschluß der allhier eingeführten Markt=
ordnung
:

Vierter Abschnitt. Von den hiesigen
Gewerbsleuten.

Den hiesigen Gewerbsleuten wird hiermit
verbothen, im Sommer vor 10 Uhr, und im
Winter vor 11 Uhr, auf hiesigen Märkten
von den dieselbe besuchenden ursprünglichen
Erzeugern, und Landleuten Feilschaften abzu=
lösen
.

Es wird ihnen weiters hiermit schärfest ver=
bothen
, den auf den Markt kommenden Par=
teyen
entgegen zu gehen, ihnen aufzulauern,
und überhaupt in=oder vor den Linien, es
sey unter Weges, in Häusern, Wirthshäusern,
oder auf offener Gasse, auf was immer für
eine Art, Feilschaften vorzukau⟨f⟩en, und sie
somit den hiesigen Marktplätzen zu entziehen;
alles dieses bey Strafe unfehlbarer Konfis=
zirung
der vorgekauften Feilschaft, oder wenn
sie schon weiters veräußert worden wäre, des
geldwerthes in jedem Betretungsfalle.

Fünfter Abschnitt. Von den Dollmet=
schern
, Taglöhnern, Helfern, und Trä=
erweibern
auf den hiesigen Marktplätzen.

Von dieser Gattung Leute wird keiner auf
den Markplätzen geduldet werden, der sich
nicht bey dem hiesigen Magistrate gemeldet,
und ein eigenes Passirungszettel hierauf erhal=
ten
hat. Dieses Passirungszettel haben sie im=

mer bey sich zu tragen, um sich damit aus=
weisen
zu können.

Auf jedem Marktplatze, wo dergleichen Leu=
te
gebraucht werden, ist denselben ein eigener
Platz angewiesen, auf welchem sie sich Mor=
gens
zu sammlen haben, um allda von den
Parteyen, die ihrer benöthiget sind, aufge=
sucht
werden zu können.

Den Dollmetschen, Taglöhnern, Helfern,
und Trägerweibern wird hiermit schärfest ver=
bothen
, den hierher kommenden Parteyen auf
den Strassen, oder in Häusern aufzupassen,
sie in Wirths=oder andere Häuser zu führen,
Muster irgendwohin zu tragen, und überhaupt
wie immer, entweder selbst vorzukaufen, oder
auf was immer für eine Art sich zu Vor=
käuflereyen
als Unterhändler gebrauchen zu
lassen, auch nur im geringsten sich in die Be=
handlung
zwischen Käufer und Verkaufer ein=
zumengen
, in Mäcklereyen einzulassen, und
zum Abbruch der Marktzufuhr, oder zu irgend
einen Unterschleif Hand zu biethen.

Der Uebertreter in einem, und dem andern
wird nicht nur unfehlbar vom Markte abge=
schafft
, sondern nach Maßgabe der Umstände
auch noch mit körperlicher Züchtigung bestra=
fet
werden; so wie sich insbesondere auch auf
das, wegen der Träger auf dem Getreidmark=
te
unter dem 30. März ergangene Cirkulare,
und auf das, wegen der auf dem Markte auf
der Sailerstadt arbeitenden Tagwerker, und
Trägerweiber unter dem 3. April erlassene
Cirkulare hiemit bezogen wird.

Da vorstehende Marktordnung sich nur auf
die eigentlichen nothwendigeren Eßwaaren be=
ziehet
; die Pomeranzen, Limonien, Rosinen,
Zibeben, Feigen, Mandeln, und dergleichen
Waarengattungen aber, welche den Weibern
von den Kaufleuten bisher zum Wiederver=
kaufe
selbst gegeben wurden, zu den ordent=
lichen
Eßwaaren nicht gehören; so ist der Ver=
kauf
dieser Gattung, so wie der Schwe⟨f⟩elker=
zel
, Feuersteine, des Kletzenbrods, und aller
dergleichen kleineren Gattungen, die keine Vik=
tualien
, und nicht unter den, andern Kaufleu=
ten
, oder Krämerhändlern vorbehaltenen
Gattungen begriffen sind, zu allen Stunden,
jedoch nur jenen gestattet, welche hierzu durch
eigene obrigkeitliche Befugniß berechtiget seyn
werden.

Nach diesen in vorstehenden fünf Abschnit=
ten
enthaltenen Anordnungen ist sich demnach
zur Vermeidung der festgesetzten Strafen ge=
nauest
zu achten; und gleichwie gegenwärtige
Marktordnung nur die allgemeinen Vorschrif=

[3]

ten enthält, so werden auch jene besonderen
Vorschriften, welche auf einem, oder anderen
Marktplatze zu verordnen nothwendig befunden
werden, an diesen Plätzen selbst angeschlagen,
und so wird auch insbesondere in Ansehung des
Ankaufes, der auf der Donau hierher kom=
menden
Viktualien, eine eigene Ordnung be=
kannt
gemacht werden.

Schließlich wird hier noch zur allgemeinen
Warnung angemerket, daß jener, der mit fal=
scher
Maß und unächten Gewicht, der taxir=
te
Lebensmittel in einem die Satzung überstei=
genden
Preise, oder ungesunde, ungenießbare
oder verfäls⟨c⟩hte Lebensmittel verkaufet, nach
den bestehenden Gesetzen unnachsichtlich behand=
let
werden wi⟨r⟩d. Wien, den 24. April 1792.

Das Gubernium von Steyermark hat
nachstehende Kundmachung erlassen:

Mit vielen Mißvergnügen hat man von
Seite dieses Landesguberniums folgende ge=
setzwidrige
Mißbräuche vernommen:

a) wird an den Vorabenden aufgehobe=
ner
Feyertage von verschiedenen Handarbei=
tern
und Taglöhnern die Arbeit früher, als
gewöhnlich, und von manchen schon gar
um 4 Uhr Nachmittags, verlassen;

b) halten sich einige Arbeiter und beson=
ders
Zimmerleute berechtiget, nach geendig=
ter
Arbeit einen Bund Holz von den Bau=
stätten
oder sonst ihren Arbeitsplätzen mit sich
hinweg zu tragen, und

c) wird die sogenannte Umringlung frey
herumlaufender Schweine zum Nachtheile
der Aussat und des Wiesewachses beynahe
ganz unterlassen.

Um nun diesen Mißbräuchen dort wo
sie schon wirklich bestehen, ernstlich abzu=
helfen
, und zugleich ihrer weitern Verbrei=
tung
vorzukommen, hat man beschlossen,
daß

Erstens an jene Arbeitsleute, welche sich
an obgedachten Vorabenden früher, als in
den übrigen Werktägen, der Arbeit entzie=
hen
, für denselben Tag nur der halbe Tag=
lohn
abgereichet, und sie nebst dem den
Magistraten, oder den Werbbezirkskommis=
saren
auf dem Lande angezeigt, dann hier=
auf
über den nächstfolgenden abgebothenen
Feyertag mit Arrest belegt, im übrigen aber

gegen diejenigen, welche selbst an den ab=
gebothenen
Feyertagen zu arbeiten sich wei=
gern
, nach den ohnehin bestehenden Poli=
zeygesetzen
vorgegangen werden soll; dann

Zweytens die Zimmerleute sich so wenig
als Jemand anderer anmassen sollen, ohne
Erlaubniß des Eigenthümers, Holz sich zu=
zueignen
; wiedrigenfals dieselben gleich an=
dern
Holzdieben zu bestrafen wären, und
daß endlich

Drittens kein ungeringeltes Schwein
auf aufgethaute Aecker oder Wiesen ge=
lassen
, und hiedurch mit fremden Scha=
den
genähret werden soll: würde aber den=
noch
wieder dieses Verboth gehandelt, so
müsse sich auch jeder Eigenthümer dieser
Thiere gefallen lassen, wenn solche auf
fremden Gründen beschädiget, oder gar ge=
tödtet
würden, für welche Fälle demselben
nur das Recht auf das versetzte oder ge=
tödtete
Schwein zu verbleiben hätte, ohne
daß er eine weitere Schadloshaltung anzu=
sprechen
berechtiget wäre. Grätz den 14.
April 1792.


Ausländische Begebenheiten.

Portugall.

Seit dem die Königinn in Quelus ist,
scheinen Jr. Majest. Gesundheitsumstände
wieder einigermassen sich zu bessern. Die=
selbe
fährt täglich, von Doct. Willis und
einigen Damen begleitet, in und um Que=
lus
spazieren.

Unter der Königinn Nahmen ist ein Ge=
setz
bekannt gemacht worden, welches er=
klärt
, daß die Dekrete der vorigen Könige
in Ansehung der Strafe, der diejeni=
gen
ausgesetzt sind, welche nach fremden
Staaten reisen, nur in Kriegszeiten ferner=
hin
geltend seyn, in Friedenszeiten aber die=
jenigen
, welche sich ohne Erlaubniß frey=
willig
ausser Landes begeben, bloß die Ein=
künfte
von ihren Gütern verlieren sollen,
die der Fiscus, so lange sie abwesend sind,
zu beziehen hat.

Die Fregate Minerva und die beyden

[4]

1396


Brigantinnen Galgo und Lepre, welche
einige Zeit über, zum Schutze des Portu=
giesischen
Handels an der Strasse von Gi=
braltar
gekreutzet haben, sind nach dem
Tajo zurück gekommen.

Spanien.

Der neuerrichtete Staatsrath ist amOster=
sonntage
in Gegenwart vieler ansehnlicher
Hof=und Staatspersonen, und unter dem
Vorsitze des Königs, feyerlich eröffnet wor=
den
. Se. Maj. hielten zuerst eine kurze An=
rede
, in der Sie Jhre Absichten bey Wie=
dererrichtung
dieser Behörde, zu erkennen
gaben, und hierauf sprach der Graf v.
Campomanes über eben diesen Gegenstand
mit vielem Geiste und männlichen Bered=
samkeit
. Als sodann die Zuhörer sich hin=
weg
begeben hatten, wurden die Thüren
geschlossen, und nahm die erste Berath=
schlagung
über Staatsangelegenheiten ihren
Anfang. Diese soll sich insonderheit auf
die Verhältnisse mit Frankreich bezogen
haben und dauerte durch mehrere Stun=
den
. Nach geendigtem Rathe gab der Graf
v. Aranda, auf Königl. Kosten, ein vor=
trefliches
Gastmahl von 80 Gedecken, wozu
alle Glieder des Raths, die auswärtigen
und inländischen Minister und andere Per=
sonen
von Rang geladen waren.

Der König hat die in der Person des
verstorbenen Finanzministers vereinigt ge=
wesenen
Aemter, welche D. Diego de Guar=
doqui
bisher verfah, getrennet und dar=
aus
ein Staats=und Depeschen=Sekretariat
der inländischen Geschäfte, und eine Gene=
ral
=Superintendenz der Einnahmen und
Ausgaben geschlaffen, davon ersteres dem
D. Diego Guardoqui, mit dem Titel ei=
nes
Staatsrathes, und dem Auftrage, bis
Se. Maj. die zweyte besetzen werden, auch
diese inzwischen zu versehen, verliehen wor=
den
ist.

Der Generallieutenant und Oberstwacht=
meister
von der Leibgarde, Don Emanuel
Godoy, der seit einigen Jahren die Gunst
des Königs in vollem Masse geniesset, soll
nun zum Minister in Staatsgeschäften er=

nannt worden seyn, und hat zugleich einen
anderen Beweis von der Gnade des =
nigs
erhalten. Se. Maj. haben nähmlich
an den Dekan des Finanzrathes folgendes
Dekret erlassen:

"Jn Rücksicht auf die wichtigen und
unausgesetzten Dienste, die mir von dem
Generallieutenante D. Emanuel Godoy,
obersten Wachtmeister meiner kön. Leibgar=
de
, und meinem wirklichen Kämmerer, ge=
leistet
worden sind, ingleichen in Anbetracht
seines alten wohl bekannten Adels, wie
auch des Glanzes und der Würde seiner Fa=
milie
, und damit er derselben Ansehen auf=
recht
zu erhalten im Stande sey, habe ich
beschlossen, ihm mit dem mir in der =
nigl
. Seestrecke (Maremma) von Alcudia
angehörigen Gute von neun und neunzigtau=
send
*) für ihn, seine Erben und Nachfol=
ger
mit allen Rechten, Vortheilen, Ein=
künften
und Vorzügen, die mir bisher da=
von
zukamen, ohne Ausnahme und ohne
allen Vorbehalt, eine königl. ewige, gänz=
liche
, vollkommene und uwiderrufliche Do=
nation
zu machen. Sie werden davon mei=
nem
Rathe Nachricht geben, und dem ge=
nannten
D. Emanuel Godoy die gehöri=
gen
Versicherungen ertheilen. " Aranjuez
den 10. April 1792.
(Unterschrieben:) Jch der König.
*) Die Maremmen werden in Spanien
nicht nach der Grösse, sondern nach der
Menge des Viehes bemessen und benen=
net
, das sie weiden können. Auf gedach=
ter
Strecke ist also für 99, 000 Stück Viehes
Weide vorhanden.

Das Gut, wovon obiges Dekret erwäh=
net
, liegt in Estremadura, der Provinz,
aus der Don Godoy gebürtig ist, und ge=
hörte
vormahls den Jesuiten. Der Ertrag
desselben wird auf 70 bis 80, 000 Spani=
sche
Dukaten berechnet. Der König, als
obersten Verwalter dieser Güter, hatte bis=
her
den Ertrag der gedachten Maremma zu
frommen Stiftungen bestimmet. Damit
diese durch die Schenkung an Don Godoy
nichts verliehren, hat der König schon vor=
her
von seinen anderen Einkünften einen

[5]

ganz gleichen Betrag der Kasse der from=
men
Stiftungen angewiesen.

Von Seite Maroko's scheint nun Spa=
nien
nichts mehr zu besorgen zu haben,
da es sich bestätiget, daß der Sultan an
der im Treffen mit seinem gegen ihn em=
pörten
Bruder erhaltenen Wunde, gestor=
ben
ist und dieser die Regierung erhalten
hat. Der Marokanische Bothschafter, der
so lange Zeit in Spanien war, und unter
der vorigen Regierung sich nicht getraute
nach Hause zu gehen, kennt jezt keine Be=
sorgnisse
mehr, und hat daher seine Rück=
reise
bereits angetreten.

Jtalien.

Nach Briefen aus Turin vom 2. May,
werden gegenwärtig in den Sardinischen
Staaten solche Vorkehrungen gemacht, wel=
che
fast keinen Zweifel mehr übrig lassen,
daß der Sardin. Hof bald auch in der Sa=
che
der Souvraine auftreten, und im Ver=
ständnisse
mit denjenigen Mächten, welche be=
reits
sich genöthiget gesehen haben, den nur
zu langen und zu gefährlichen Jrrungen ei=
nes
Theils der Französischen Nation, die
Gewalt der Waffen entgegen zu setzen, mit=
wirken
wird, dem Französischen Reiche Ord=
nung
und Ruhe, und der Krone Macht und
Ansehen wieder zu verschaffen.

Die Gemahlinn des ältesten Bruders des
Königs von Frankreich, ist am 1. May
zu Turin eingetroffen.

Von dem Papste vernimmt man, daß
er glücklich in Terracina eingetroffen sey,
alle Arbeiten an den Sümpfen besehen,
und verschiedene neue Anordnungen gemacht
habe.

Der zum Erzbischofe von Nicea, (nicht
Theben, wie es neulich hieß) ernannte
Abbe Maury hat am 29. April in der
Kirche des Vatikans durch den Kardinal
Zelada die Weihung erhalten. Dieser Fey=
erlichkeit
wohnten die beyden Französischen
Prinzeßinnen, einige entsetzt Franz. Bischöfe
und viele andere ansehnliche Personen bey.

Den 4. May verstarb zu Rom an der
Brustwassersucht, in einem Alter von 66

Jahren, der Kardinal Garampi, ehemah=

liger Nuntius an den Höfen von Warschau
und Wien, der durch seine persönlichen
Eigenschaften, durch seine Kenntnisse und
seine Liebe für die Wissenschaften allenthal=
ben
Liebe, Achtung und Ruhm erworben
hat.

Großbritannien.

Sobald Hr. Grey in der Parlamentssi=
tzung
am 30. April, aufgehört hatte, über
die angebliche Nothwendigkeit der Parla=
mentsreforme
zu sprechen, wie letzthin ist
angeführt worden, stand gleich Hr. Pitt auf,
um seine Gründe vorzutragen. Er sagte,
er wisse zwar, daß es gegen die Parlaments=
regeln
sey, über einen Gegenstand zu spre=
chen
, der nur erst angekündiget würde; aber
so sehr er sonst strenge an diese Regeln hal=
te
, so müsse er in einer Gelegenheit eine
Ausnahme machen, wo sich die offenbare
Absicht zeige, eine Reforme in der Konsti=
tution
zu einer Zeit in Anregung zu brin=
gen
, wo jedes Wort, das auf Konstitution
Beziehung hat, die wichtigsten Betrachtun=
gen
erzeugen muß. Der Gedanke, die Re=
presentation
im Parlamente zu ändern,
sey ihm nicht neu, er habe selbst viel dar=
über
gedacht, und im J. 1784 einen Vor=
schlag
dazu diesem Hause vorgeleget; er habe
seine Meinung noch nicht geändert, aber Zei=
ten
und Umstände wären nun ganz verschie=
den
; eine solche Veränderung bedrohet nun
das Glück und das Leben der Einwohner
und den allgemeinen Wohlstand des Engli=
schen
Reiches, welches seit vielen Jahren
unter allen Reichen von Europa allein,
weder den Druck des Despotismus, noch
das Unheil der Anarchie kenne. Er würde
daher zu einer Aenderung der Parlaments=
Repräsentation nur in dem Falle einwilligen,
wenn solche ohne Nebenirrungen und mit all=
gemeiner
Uebereinstimmung bewirkt, und so
ausgemessen werden könnte, daß sie Groß=
britanniens
Wohlstand sichere, nicht aber
denselben vermehren wolle; denn er sey über=
zeugt
, die menschliche Weisheit wäre nicht
im Stande, ein vollommeneres System

[6]

der bürgerlichen Sicherheit, als welche die
gegenwärtige Verfassung gewährt, zu er=
sinnen
. Die Sicherheit der Konstitution
beruhet auf der Sicherheit des Parlaments,
die auf keine Weise streitig gemacht werden
könne, und es wäre sonderbar, dieser ein
System stäter Veränderlichkeit vorziehen zu
wollen. Er würde immer alle Kräfte an=
wenden
, denjenigen Theil der Demokratie
in der Englischen Verfassung zu erhalten,
welcher persönliche Sicherheit gewährt; aber
nie würde er die Hand zur Entwicklung ei=
ner
Demokratie biethen, deren Folge die
Anarchie sey, die man Freyheit nenne. Als
er eine Reforme vorschlug, sey er dazu durch
die Beschwerden des Landes bewogen wor=
den
; damahls war die Meinung der Na=
tion
überhaupt, das Land sey in Armuth
versetzt, und das Parlament verabsäumte das
Wohl des Volkes, lasse sich durch den Ein=
fluß
der Krone lenken, und dieser sey zu
sehr angewachsen; dennoch hätten auch da=
mahls
viele kluge Leute gedacht, das Gute
der Konstitution überwiege so sehr das Ue=
ble
, und die Folgen einer Aenderung seyn
so ungewiß, daß es klüger wäre, dieselbe
zu vermeiden; nun aber sey auch der Ein=
fluß
der Krone viel vermindert, dem Uebel
sey seit dem größtentheils abgeholfen, der
Wohlstand der Nation habe sehr zugenom=
men
, niemand führe Beschwerde, jeder fühle
im Gegentheile Glück und Zufriedenheit,
und daher könne jetzt nichts eine Reforme
rechtfertigen. Man müsse sie nur um so mehr
zu vermeiden suchen, als man gegenwärtig
ein so belehrendes Beyspiel von den Gefahr=
ren
einer Revolution vor Augen habe. Hier
sprach Hr. Pi⟨t⟩t mit Wärme gegen diejenigen,
welche das Volk zu verführen und in Be=
wegung
zu setzen suchen, und gegen die Mit=
tel
die sie dazu anwenden. Er warf ihnen
vor, ihre Absicht sey nicht die Englische
Konstitution zu befestigen, sondern sie zu
untergraben und einer eingebildeten Voll=
kommenheit
, die wirkliche Ruhe und Glück=
seligkeit
aufzuopfern. Diese Absicht äussere
sich in einem Schalle von Schriften, wel=
che
täglich aus den Englischen Pressen her=

vorkämen, und worin die Revolution des
vorigen Jahrhunderts für unvollkommen er=
klärt
, die Erbmonarchie verschmäht, Sub=
ordination
und Rangordnung lächerlich ge=
macht
, und auf alle Art getrachtet wird, an
die Stelle der glücklichen Englischen Konsti=
tution
einen Plan zu setzen, der sich auf soge=
nannte
Rechte des Menschen gründen soll,
aber nie in irgend einem Lande bestanden hat,
und bestände er des Morgens, schon des
Abends wieder zu Grunde gehen müßte. Er
sey daher fest entschlossen, bis auf die letzte
Stunde seines Lebens, die Englische Kon=
stitution
gegen alle Versuche ihrer Feinde
zu vertheidigen, und das Volk vor dem
Unheile zu bewahren, das derselben Refor=
nations
=Plane über das Land zu bringen
drohen.

Die Rede des Ministers ward oft durch
laute Beyfallszeichen unterbrochen. Den=
noch
erhob sich Hr. Fox, um demselben zu
antworten. Er bestritt die Behauptung,
daß die Beschwerden welche im J. 1784
dem Hrn. Pitt die Reforme der Parlaments=
representation
nothwendig scheinen machten,
und ihn bewogen, selbst sie in Vorschlag zu
bringen, nun, da er Minister sey, aufgehöret
haben, und die Umstände für das Land eben
so, wie für ihn geändert seyn. Keine der
damahligen Gefahren für die Freyheiten
der Nation sey seit dem entfernt, vielmehr
wären sie nur dringender, und die Ein=
griffe
besonders seit drey Jahren im=
mer
wirksamer geworden. Gewiß dürfe
man nicht behaupten, daß dieses Parla=
ment
die Nation gehörig vertrete, und der=
selben
Meinung und Willen geltend zu ma=
chen
im Stande sey. Die letzten Rüstun=
gen
gegen Rußland seyn davon ein voll=
gültiger
Beweiß. Nie hätte sich die öffent=
liche
Meinung entschiedenen gegen eine Maß=
rege
erkläret, und doch hätten die Mini=
ster
stäts die Stimmenmehrheit gegen die
öffentliche Meinung und die ächten Vertre=
ter
der Nation, durch ihren verderblichen
Einfluß in das Parlament, zu behaupten ge=
wußt
. Wäre aber die Nation hier gehö=
rig
repräsentiret gewesen, so würde diese un=

[7]

kluge Rüstung niemahls zu Stande gekom=
men
seyn, und die Nation wäre nun nicht
genöthiget, die zwecklosen Unkosten derselben
zu tragen. Von Jahr zu Jahr, von Tag zu
Tage verliehre das Haus einige seiner Vor=
rechte
, seit dem das bedenkliche Wort: Ver=
trauen
auf die Minister in die Parlaments=
sprache
eingeführt worden sey. Er wäre da=
her
ganz überzeugt, daß die Nothwendigkeit
einer Reforme sehr groß ist, obschon er nicht
behaupten könne, daß Hrn. Greys Plan
dazu zweckmäßig sey, und nur diejenigen,
welche sich zu Werkzeugen eines unbegränz=
ten
Despotismus gebrauchen lassen woll=
ten
, würde ihm hierin widersprechen. Er
gebe zu, daß Hrn. Payne's Pamphlet ge=
gen
die Englische Konstitution gerichtet sey;
aber daß ein Fremder (Hr. Payne ist ein
Amerikaner) eine Schmähschrift herausge=
geben
habe, sey ein schwacher Grund für
Hrn. Pitt, seine vormahls geäusserte Mei=
nung
zu andern. Die Revolution in Frank=
reich
, weit entfernt eine Reforme in Eng=
land
fürchterlich zu machen, müsse vielmehr
dazu einladen; denn sie beweisen nur, wie
gefährlich es sey, die Mißbräuche so sehr
anwachsen zu lassen, daß eine Aenderung
ohne eine allgemeine Revolution gar nicht
möglich ist. Nichts erneuern wollen, sey
die größte Neuerung in England; denn
die Englische Konstitution sey zu ihren ge=
genwärtigen
guten Stand nur durch im=
merwährende
Reformen gekommen; es sey
die Pflicht des Parlaments immer alle
Theile dieses Gebäudes zu untersuchen,
und wo etwas schadhaft wird, gleich nach=
zuhelfen
und auszubessern, damit das Ganze
nicht zusammenstürze. Der gegenwärtige
Zeitpunkt sey zu einer Reforme so zweck=
mäßig
als jeder andere. Vielmehr scheine
der gegenwärtige ruhige Zustand des Lan=
des
angemessenen zu einer wichtigen Berath=
schlagung
als der Zeitpunkte, da Hr. Pitt,
noch während des Amerikanischen Krieges,
seinen Antrag machte. Wünsche das
Volk keine Reforme, so könne die Erörte=
rung
nicht schaden, wäre aber das Volk
dafür gestimmt, dann wäre diese Erörte=

rung eine weise, gute und nothwendige
Maßregel. Es sey die Natur aller mensch=
lichen
Dinge, daß sie, wenn sie nicht ge=
ändert
würden, ausarteten; was gut ist,
könne es nicht stäts bleiben ꝛc. Jn allen
Staaten, fuhr er fort, sehe man, daß
täglich wesentliche Verbesserungen gemacht
würden; die Philosophie breite Licht über
alle Völker aus, England allein, hoffe
er, werde nicht ohne Verbesserungen, in
Vorurtheile und Bigotterie versunken bleiben
wollen. Es sey ein Vorzug der Englischen
Konstitution den Keim aller nöthigen Ver=
besserungen
in sich zu enthalten.

Nun stand Hr. Burke auf, und bezeug=
te
: es thue ihm leid, diejenige Seite des
Hauses (die Opposition) verlassen zu müs=
sen
, für die er so lange gestritten habe;
aber die Gefahr, worin er die Konstitu=
tion
und das Vaterland sehe, nöthige ihn
dazu. Er sey zwar schon ein Jnvalide ge=
worden
; aber doch wolle er sein Schwerd
umgürten, und die Liebe für sein Vaterland
werde ihm Kräfte genug geben, die Fac=
tion
zu bekämpfen, welche den Staat unter=
grabe
ꝛc. Er zog dann gegen die sogenann=
ten
in England zahlreich gewordenen Re=
volutionsfreunde
, ihre Klubs und ihre Un=
ternehmungen
mit Heftigkeit los, behaup=
tete
, daß in der Englischen Konstitution
nichts heiliger als die Volksrepresentation
sey, daß diese bey allen in England vor=
gegangenen
Veränderungen nie wäre berührt
worden, und es nun zu thun nicht die min=
deste
Nothwendigkeit vorhanden sey. Der
Grund aller Reformationsideen wäre die
schamlose Schmähschrift des Hrn. Payne,
genannt: Die Rechte des Menschen.
Der Verfasser sey zwar ein Fremder genannt
worden; eigentlich wäre er aber ein Am=
phibium
, zum Theil ein Amerikaner, zum
Theil ein Franzose, und zum Theil ein
Engländer, der jedoch von jeder dieser dreyen
Nationen genug besitze, um sie alle in Ver=
wirrung
zu bringen. Die Verbreiter seiner
Schmähschrift seyn eben diejenigen, die
nun eine Parlamentsreforme verlangen. Sie
hätten auch ausserordentliche Bothschafter

[8]

in dem Königsmörderklub (der Jakobiner)
zu Paris, die den Auftrag besorgten, zwi=
schen
der Französischen und der Englischen
Nation, das heißt zwischen dem Pöbel der
einen und der anderen, ein Bündniß zu
schliessen, damit ihre abscheulichen und ge=
fährlichen
Grundsätze allenthalben mögen
ausgebreitet werden. Diese Staatsrefor=
matoren
, als der König von Frankreich
sich bewegen ließ, gewissermassen eine Par=
lamentsreforme
vorzuschlagen, warfen ihn
vom Throne, stürzten die ganze Regierung
und alle Ordnung um, und, anstatt den
Beschwerden des Volkes abzuhelfen, wurde
das Uebel verdoppelt. Nun hat es 700
Tyrannen, anstatt eines: Leute, die der
Abschaum der Nation sind, davon nicht
einer 100 Pf. Einkommen hat. Das wäre
nun die gepriesene Volksrepresentation, die
man in England einführen wolle ꝛc.

Es sprachen hierauf noch viele Redner
für und wider die Parlamentsreforme;
da aber darüber noch kein Vorschlag wirk=
lich
gemacht, sondern nur vorläufig an=
gekündiget
worden ist, so ward auch nichts
entschieden.

Schweden.

Der Königsmörder, Jakob Johann
Ankarström, ist am 27. April Vormit=
tags
, zur Vollziehung des über ihn abge=
gebenen
Urtheils, unter der gehörigen Mi=
litarbedeckung
, nach dem Richtplatze gefüh=
ret
worden, wo ihm zuerst die rechte Hand,
hiernächst der Kopf abgeschlagen, sodann
der Körper geviertheilet, der Kopf und die
Hand auf einen Pfahl gestecket, die vier
Theile des Leichnams auf Räder gelegt und
befestiget worden sind, um an den Land=
strassen
aufgestellt zu werden.

Am Tage vor Vollstreckung dieser Stra=
fe
wurde das Urtheil des Fiskals über die
Grafen Horn und Ribbing, den Oberst=
lieutenant
Liliehorn, den Kanzleyrath
Engeström, den Major v. Hartmanns=
dorff
, und den Adjutanten Baron v. Eh=
renswärd
, dem Hofgerichte übergeben.
Nach demselben sollen die zwey ersten ih=

rer Ehre und Güter verlustig erkläret, ih=
nen
der Kopf und die rechte Hand abge=
hauen
, soll der Körper geviertheilt, und
auf Pfähle gesteckt werden. Die Uebrigen
sollen Ehre, Güter und Leben verlieren.
Die Richter haben ihnen 8 Tage zugestan=
den
, binnen welchen sie ihre Vertheidigung
einreichen können.

Die Summe, welche bisher auf das
Französische Theater ist verwendet worden,
soll nun zur Errichtung einer Kadettenschu=
le
bestimmt seyn.

Wie ernstlich sich der junge König und
der Regent angelegen seyn lassen, die Wun=
den
, welche das Königreich durch den vo=
rigen
Krieg erhalten hat, zu heilen, und
den Wohlstand dauerhaft zu gründen, zeigt
ein unter dem 12. April an alle Landes=
hauptleute
im Reiche ausgefertigtes Circu=
lare
, durch welches von ihnen ein umständ=
licher
Bericht von dem wirklichen Zustande
des einem jeden derseben anvertrauten Le=
hens
, nebst ihrer Aeußerung über die beß=
ten
und dienlichsten Mittel verlangt wird,
den Nutzen derselben zu befördern, den Acker=
bau
und den Nahrungsstand zu verbessern,
und das Wohl der Unterthanen, sowohl
im Allgemeinen als im Besondern, in Auf=
nahme
zu bringen; wobey Se. Majestät,
Dero Erklärung zufolge, bey der herzlichen
Trauer und ihrem erlittenen Verlust keinen
andern Trost suchen, als in der Sorgfalt
für ein geliebtes Volk und Vaterland, so=
bald
als möglich geschehen kann, ihre Ant=
worten
zu erhalten wünschen.

Deutschland.

Die Truppen des Landgrafen von Hes=
sen
=Kassel ziehen mit schnellen Schritten
aus den innern und höhern Gegenden des
Landes an die Rheingegenden, nach Rhein=
fels
ꝛc. Man sagt, sie werden Koblenz
decken, wenn die Franzosen da herüber
kommen wollten. Die Französischen Prin=
zen
und Ausgewanderten, sind in einer un=
beschreiblichen
Thätigkeit. Es heißt, sie
werden mit einer ansehnlichen Arme auf=
treten
.

[9]

Hofentschliessung.

Se. Königl. Maj. haben vermöge Hofdekrets
vom 11. d. M. zu beschliessen geruhet, daß
der mit Ende April des l. J. zu Ende gehende
Octroi der Mährischen Leihbank, vereiniget mit
dem Jntelligenz=und Zeitungsblatte, wie auch
dem Kundschaftsamte, gegen eben den Einlags=
fund
, eben die Kaution, und eben die in dem
bisherigen Octroi erhaltenen Bedingungen, in
soweit solche mit der gegenwärtigen Verfas=
sung
, und mit den nachgefolgten Gesetzen ver=
einbarlich
sind, ohne alle Erhöhung der Zin=
se
, selbst mit Vereinigung der Großhandlung,
wenn es ausdrücklich verlanget würde, an ver=
mögliche
Privatinteressenten, auf. 15 oder 20
Jahre überlassen, und hierzu der Weg der Ver=
steigerung
eingeschlagen werden soll; der erste
Anboth nach den Bedingungen des erloschenen
Octroi, mit Rücksicht auf die jetzige Verfas=
sung
zu bestimmen, und der neue Octroi sal-
va
Ratificatione , an denjenigen, oder dieje=
nigen
, die unter hinlänglicher Sicherheit zu
den beßten Bedingungen für das Wohl des Pub=
likums
; besonders aber des inländischen Kom=
merzes
, sich verstehen, zu überlassen sey. Diese
allerhöchste Entschliesung wird zu Jedermanns
Wissenschaft mit dem Beysatze kund gemachet,
daß die Pachtlustigen sich darüber bey dem K.
Mährisch=Schlesischen Gubernium melden sol=
len
, und die Pachtungsbedingungen bey der Re=
gistratur
des erstgenannten Guberniums in
Brünn einsehen können. Wien den 14. April
1792.


Verstorbene zu Wien.
Den 12. May Jn der Stadt.

  • Niemand

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Pet. Putz, bg. Schneidermeist. s. Fr.
    Rosalia, alt 38 J. am Strotzischen Gr. N. 4
  • Dem Thom. Zuber, Laternanzind. s. W. Maria
    A. alt 54 J. in d. Leopoldst. N. 96.
  • Dem Joh Gruber, Uhrmacher, s. K Anna, alt
    2 J. am Neubau N. 116.
  • Fr. Maria A. Widmann, bg. Bindermeist. Wit.
    alt 54 J. auf d. Landstr N. 223.
  • Dem Thom. Singer, Lebzelter, s. W. Franziska,
    alt 31 J in d. Alstervorst. Nr. 161.
  • Dem Steph. Büchler, Viehmayr, s. K. Anna, alt
    1 J. zu Margaret. N. 58.
  • Pet. Raderer, Tagl. alt 38 J. zu mariah. N. 92.
  • Dem Simon Badenreider, Zimmerm. s. T. Ma=
    ria
    A. alt 13 J. im Lerchenf. N. 45.
  • Mart. ⟨K⟩ley, Gem. alt 89 J. im Jnvalidenh.
  • Stanisl. Streminsky, Gem. alt 30 J. i. Militsp.
  • Fr. Johanna verw. Gräf. v. Starhemberg a. 58 J.
  • Georg Hofer, Schuhmacherlehrj. alt 23 J.
  • Joh. Eckmayer, Handlungsdien. alt 42 J.
  • Mart. Griener, Ha⟨u⟩er, alt 20 J.
  • Math. Adam, Weber, alt 22 J.
  • Hr. Ant. Gspann, Oberlieut. alt 21 J.
  • Anna M. Schweiger, Schuhmach. Wit. alt 84 J.
    Anna M. Schletter, Bedient. Wit. alt 50 J. alle
    im allg Krankenh.
  • Summa 18. Personen, darunter 2 Kind.

Den 13. May. Jn der Stadt.

  • Hr. Jos. Ant. Goldhann, d. ä. Rath, u. bg. Ei=
    senhändl
    alt 69 J. in d. Himmelpfortg. N. 992
  • Dem Hrn. Leop. Steinbacher, k. Hauptzollamts
    Waarenbeschauer, s. Fr. Cath. alt 60 J. in d.
    Wollzeile N. 799.
  • Dem Kaspar Penauer, Musikus, s. W. Elis. alt
    32 J. am hoh. Markt. N. 485.
  • Pat. Restitur Wilserstorfer, a. d. Kapuzinerord.
    alt 53 J. in i. Klost. am Neuenmarkt.

Vor der Stadt.

  • Hr Nikl. Riegler, Jnstrukt. alt 60 J. auf der
    Wieden N. 12.
  • Franz Holl, Uhrmach. alt 38 J. am Neub. N. 147.
  • Jak. Tandler, Viehmayr, alt 38 J. nächst der
    Währingerlinie N. 88.
  • Math. Käs, Brodsitz. alt 69 J. in d Leopst N. 219.
  • Dem Hrn. Bened. Gleichauf, bg. Uhrmach. s. S.
    Joh alt 17 J. auf d. Landstr. N. 109.
  • Dem Hrn. Barthol. Winkler, bg. Tischlermeist.
    s. K. Josepha, alt 4 J. in d. Leopoldst N. 386.
  • Dem Hrn. Joh. S. Hausch, bg. Nadlermeist. s.
    Fr. Josepha, alt 28 J. zu St. Ulrich N. 30.
  • Dem Steph. Schlatzer, Lehenkutsch. s. W. Maria
    A. alt 40 J. in s H. am Himmelpfortgr. N. 62.
  • Dem Laur Kreutzer, Hauer, s W. Magd. alt 84
    J. am span. Spitalb. N. 130.
  • Dem Paul Zußer, herrs. Reitkn. s. K. Mich alt
    2 J. Zu St. Ulrich N. 17.
  • Maria A. Walkhamer, Tagl. Wit. alt 74 J. zu
    Nikolsd. N. 17.
  • Joh. Meyerofsky, Gem. alt im Militärsp.
  • Maria A Haas, Dienstm. alt 36 J.
  • Anna M. Has, Soldat. Wit. alt 36 J.
  • Elis. ⟨F⟩ischer, Schifkn. W alt 60 J.
  • Theresia Großer, Dienstm. alt 63 J.
[10]

  • Maria A. Rieder, Schneid. W. alt 60 J.
  • Theresia Stärzer, Dienstm. alt 17 J.
  • Magd. Waitzinger, Tischl. Wit. alt 47 J.
  • Elis. Beyer, Diestm. alt 36 J. alle 8 im allgem.
    Krankenh.
  • Summa 24 Personen, darunter 2 Kind.

Den 14. May. Jn der Stadt.

  • Dem Hrn. Carl. Edl. v. Nikelsperg, wirkl. Hof=
    sekret
    . b. d. k. ob. Finanzhofstelle, s. K. Cath.
    alt 9 J. am Bauernm. N. 531.
  • Dem Hrn. Joh. Arnhold, bg. Ziegeldeck. s. Fr.
    Rosalia, alt 61 J. in d. gr. Schulerstr. N. 840.
  • Dem Hrn. Joh. Weliowitz, griechis. Handelsm.
    s. K. Joh. alt 2 J. am alt. Fleischm. N. 743.

Vor der Stadt.

  • Hr. Jos. Trexler, gew. bg. Schuhmachermeist.
    alt 81 J. auf d. Landst. N. 119.
  • Rosina Böchhacker, Maurerswit. alt 88 J. auf
    d. Wieden N. 17.
  • Dem Melchior Heitz, Maurer, s. K. Anna, alt 7
    J. zu Mariah. N. 51.
  • Cath. Lun, Strohschneid. Wit. alt 84 J. am
    Hungelgr. N. 12.
  • Dem Hrn Joh. Adam Stubenrauch, Mauthein=
    nehm
    . s. K. Joh. G. alt 4 J. b. d. St. Marxer=
    linie
    N. 14.
  • Dem Hrn. Jos. Werl, bürg. Silberarbeit. s. K.
    Theresia, alt 7 J. am Neubau N. 129.
  • Dem Jak. Schmukel, Weber, s. K. Anna Barb.
    alt 9 J. zu Gumpend. N. 39.
  • Dem Christ. Sumer, Schuhmach. s. K. Jos. alt
    4 J. zu St. Ulrich N. 11.
  • Der Magd Schnepf, Weberswit. i. K. Franz,
    alt 5 J. am Thury N. 35.
  • Dem Joh. Pistller, Tischl. s. K. Anna, alt 5 J.
    am Neubau N. 163.
  • Fr. Johanna Rab, bg. Perückenmach Wit. alt
    63 J. b. Elisabet.
  • Joh. Ritterstorfer, Aufseh. alt 49 J.
  • Jgnaz Bok, Lehrer, alt 57 J.
  • Jak. Pfortner, Landkutscherkn. alt 77 J.
  • Hr. Joh. Mich. Solcher, bg. Schneidermeister,
    alt 78 J. alle 4 b. Barmh.
  • Math. Groß, alt 60 J.
  • Kasp. Rözinger, alt 24 J. bede Gem. i. Militärsp.
  • Mart. Högensberger, Tagl. alt 37 J.
  • Maria A. Groß, Bedient. Wit. alt 40 J.
  • Barb Hütter, Köchin, alt 36 J.
  • Hr. Franz Dürk, bg. Tischlermeist. alt 59 J.
  • Franziska Hart, Tagl. W. alt 32 J.
  • Christian Gorschützky, Barbierer, alt 24 J.
  • Mich Ettinger, Grundwacht. alt
  • Eleon. Schelndorfer, Schneid. Wit. alt 75 J.
    alle 8 im allg. Krankenh.
  • Summa 28. Personen, darunter 9. Kind.

Nachricht für arme mit dem grauen
Staar behaftete Binde.

Die Herren Professoren Prohaska und
Schmidt operiren dies Jahr die arme Staar=
blinden
im hiesigen allgemeinen Krankenhau=
se
, wie sonst Herr Professor Barth operirt
hat, und zwar wird jeder von ihnen diejeni=
gen
Staarblinden operiren, die sich an ihm
wenden. Professor Prohaska wohnt auf der
Universität, Professor Schmidt wohnt in der
Josephinischen Akademie in der Währinger=
gasse
, oder ist auch zu finden in seiner Kran=
kenanstalt
in der Wollzeile vom scharfen Eck
über Nr. 801 im ersten Stock. Jedoch soll
jeder Blinde das Zeugniß der Armut mitbrin=
gen
; und damit nicht, wie andere Jahre Blin=
de
, denen nicht mehr zu helfen ist, ein weite
Reise umsonst machen, sollen sich alle jene
die vom Lande hieher reisen wollen, zuvor
von einem sachkündigen Arzte oder Wundarzte
untersuchen lassen, weil hierorts nur jene
können aufgenommen werden, die den grauen
Staar haben. Von Erscheinung dieser Nach=
richt
werden bis zum 15. Junius dergleichen
Leute auf die Anweisung eines der benannten
Herren Professoren im hiesigen allgemeinen
Krankenhause aufgenommen. Wien den 15.
May 1792.


Anzeige.

Nachdem Unterzeichneter binnen zwey Mo=
naten
nach seinem Bestimmungsort abzugehen
willens ist, so macht er hiermit bekannt, da=
mit
diejenigen, so für seine Rechnung sowohl
als für sein in Diensten stehendes Personale
eine erweisliche Forderung zu machen haben,
sich hierum bis Ende des bevorstehenden Mo=
nates
Juni in der fürstlich Starhembergischen
Hauptbuchhalterey am Minoritenplatz anmel=
den
mögen.
Ludwig Graf Starhemberg.


Nachricht.

Von dem königl. ni. öst. Landrecht wird
hiemit bekannt gemacht: daß der über das
hierländige Vermögen des Hrn. Joseph Wenzl
Graf v. Wrbna, und Freudenthal den 22.
September 1790 verhängte Konkurs über den
zwischen demselben, und seinen Gläubigern
getroffenen Vergleich unter den 20. April d.
J. von Seite dieses Gerichts aufgehoben wor=
den
sey. Wien den 11. May 1792.


Die Franziska Ruchserin wird als Ver=
schwenderin
erklärt.

Von dem Magistrat der k. Haupt=und Re=

[11]

sidenzstadt Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey für nöthig befunden worden, die Fran=
ziska
Ruchserin, gebohrne Kaufmannin, des
vergandeten Sattlermeisters, Michael Ruchser,
Ehegattin, wegen des während ihrer Minder=
jährigkeit
gezeigten, und noch nun nach dem von
selber bereits zurückgelegten 24. Altersjahre
immer fortdauernden, von ihren Vormunde,
Kaspar Binder, und der leibl. Mutter bestät=
tigten
Leichtsinnes, durch gegenwärtiges Edikt
als Verschwenderin zu erklären; welches dem=
nach
jedermann zu dem Ende hiemit öffentlich
erinnert wird, damit niemand ersagter Fran=
ziska
Ruchserin einige Geschäfte eingehen, Con=
tracte
schliessen, oder derselben ein Darlehen
leisten soll, widrigens ein solcher Darleiher
seines gemachten Darlehens verlustiget, und
die abgeschlossenen Geschäfte oder Contracte
null und nichtig seyn sollen. Wornach jeder=
man
sich zu achten und vor Schaden zu hüt=
ten
wissen wird. Wien den 30. April 1792.


Capital wird gesucht.

Der Eigenthümer eines Gutes in Steuer=
mark
ist willens auf selbes 25000 fl. aufzu=
nehmen
. Der dieses Capital auf einige Jah=
re
gegen billige Perzent darzuleihen gedenket,
beliebe sich im privil. deutschen Zeitungskom=
toir
des weitern anzufragen.


Reisekompagnon wird gesucht.

Es reiset jemand mit seinen eigenen Wagen
nach Nürnberg, und sucht ein allenfalls auch
zwey Personen nach Regensburg oder Nürn=
berg
mitzunehmen. Man kann sich dieserwe=
gen
beym Hausmeister in der goldenen Saule
am Judenplatz anfragen.


Ankündigung.

Ein gut gebildeter lediger Mensch der sowohl
in der Schön=als auch Rechtschreibung fol=
gender
sechs Sprachen nemlich der deutsch, böh=
misch
, lateinisch, italienisch, französisch, und
englischen dergestalten kündig ist, daß er in
einer jeden dieser Sprachen einen methodischen
Unterricht zu geben fähig ist, nebstbey die üb=
rigen
Kenntnisse zur Erziehung und Bildung
der Jugend besitzet, wünschet als ein Erzieher
der Jugend irgend wo unterzukommen das um=
ständlichere
seinentwegen ist in der Naglergasse
Nro. 190 im 4ten Stoke beym H. Johann
Walter bürgerlich. Schneidermeister zu er=
fragen
.


Nachricht.

Abbe Philippe, der sich durch viele Jahre
als Hofmeister bey jungen Herren verwendet

hat, nimmt Kostknaben an. Sie werden bey
ihm sich üben können, in der deutschen Sprache
nach der Normalmethode, im Französischen,
Lateinischen, Griechischen, Jtalienischen, nach
den besten Regeln; dann in der böhmischen
und englischen Sprache, in der Geschichte und
Erdbeschreibung, im Schönschreiben, in der
Rechenkunst, in den schönen Wissenschaften,
und in der Kenntniß der besten Schriftsteller,
wie auch der Biographien der berühmtesten
Männer, ferner im Zeichnen, in der Tonkunst,
und endlich im Tanzen. Dazu werden die taug=
lichsten
Lehrer gewählet. Er wendet allen mög=
lichen
Fleiß und Mühe an, das Herz der ihm
anvertrauten Zöglinge wohl zu bilden, ihnen
die besten Sitten einzuflößen, und eine voll=
kommene
Erziehung zu geben. Die Eltern und
Vormünder, welche ihre Kinder oder Pupillen
ihm anvertrauen wollen, belieben sich bey ihm
selbst in seiner Wohnung in der Weihburggasse
Nr. 939 im Sartorischen Hause im 3ten Stock
des Mehreren zu erkundigen.


Nachricht.

Frau Anna Maria Ba⟨u⟩ck in der Kohlmes=
sergasse
am Fischmarkt bey den 7 Kurfürsten
zu ebener Erde links Nr. 667 wohnhaft, ge=
denket
ihren Tokayer=und St. Geörger Aus=
bruchwein
=Vorrath in Gebünden um die aller=
billigste
Preise hindanzugeben, und sich von
diesem Handel los zu machen, weil sie dem=
selben
alters und gebrechlichkeits halber nicht
weiter abwarten kann.


Nachricht.

Bey Christoph Gerold am Judenplaz Nr.
269 im Tabackgewölb sind, nebst dem Vene=
tianischen
Seifengeist a 2 kr. , verschiedene
Sorten Rosoglio auf Breßlauer Art zugerich=
tet
, zu bekommen: als fein Vanille a 42 kr.
doppel Nelkengeist, Citronengeist, kurfüstlicher
Magengeist, Krampambuli, Persiko, fein süs=
ser
Pomeranzenspiritus, fein grünes Baumöl,
Windwasser, Kimmelgeist, Tannenzapfen, A-
qua
d'Ora , fein doppel Kronawetter, Dan=
ziger
Goldwasser von jeder Sorte das Flaschel
33 kr. Wer 25 Fläschel mitsammen nimmt,
erhält sie um wohlfeilere Preise. Sie wer=
den
sich, durch ihre Aechtheit und Güte von
selbst empfehlen.


Nachricht.

Nachdem ich Endesgenannter mit der Ver=
schönerung
und Vergrösserung meines Gast=
hofes
zum goldenen Bärn in Regensburg, un=
weit
der steinenen Brücke gelegen, bereits schon

[12]

zwey Jahre fertig, und dadurch in den Stand
gesetzt bin, die angesehensten Herrschaften mit
zahlreichen Suiten, und übrige Passagiers nach
Würden und Wunsch bedienen zu können, da
nicht nur alle Zimmer ganz neu meublirt, son=
dern
auch die Stallungen dergestalt ansehnlich
erweitert worden sind, daß 60 Pferde bequem
untergebracht werden können, auch sich seit 20
Jahren ein ansehnliches Weinlager von ver=
schiedenen
Sorten, vorzüglich der besten Rhein=
weinen
von guten Jahrgängen gesammelt hab,
daß ich mir nicht nur alle Zufriedenheit der=
jenigen
hohen Herrschaften und Passagiers,
welche mich mit ihren Zuspruch beehren, son=
dern
auch diejenigen Herren Weinliebhaber,
welche von meinen Weinen zu kosten belieben,
oder Bestellungen zu machen, ganz gesichert zu
seyn, nach dero Verlangen bedienet zu werden,
als hab ich solches allen hohen Herrschaften
und Passagiers, welche durch Regensburg zu
reisen gedenken, hierdurch öffentlich bekannt
machen, sie um deren geneigten Zuspruch ge=
ziemend
ersuchen, und hiermit die prompteste
und billigste Bedienung zusichen wollen. Re=
gensburg
den 26. März 1792.
Johann Andreas Lehr.


Nachricht.

Johann Bauer, Maschinist, und Bandage=
macher
, wohnhaft in der Josephstadt in der
langen Gasse beym goldenen Stern Nr. 79,
gibt sich die Ehre einem hohen Adel, und dem
schätzbarsten Publikum bekannt zu machen, daß
er in die Stelle des hier in Wien in der Jo=
sephstadt
verstorbenen Joseph Arzt, eines in
der Mechanik, und andern Kunstfächern sehr
geübten Mannes, und Bandagemachers, einge=
tretten
sey, und daß er von Seite der hohen
k. ni. öst. Landesregierung die gnädigste Be=
willigung
erhalten habe, alle Gattungen so=
wohl
mechanischer, als anderer das chyrurgi=
sche
Fach betreffende Stücke verfertigen zu där=
fen
. Unter andern verfertiget er, und können
bey ihm bestellet werden: Pha⟨nt⟩omes sammt
Zugehör für das Accouchement, Operations=
stühle
zum Steinschnitt, Maschinen den Urin
aufzuhalten, Tournequets, Br⟨u⟩chbänder aller
Gattungen, mit=und ohne elastischen Federn
ꝛc. , mechanische Geburts=oder Hebammenstühle,
mechanisches Krankenbett, mittels dessen der
Kranke sich selbst auf alle Seiten wenden, auf=
setzen
, erhöhen, oder erniedrigen, auch im Bette
die Bedürfnisse der Natur verrichten kann, oder
von seinem Krankenwärter, ohne angerührt zu
werden, diese Wendungen ꝛc. erhalten kann.
Ferner können mehrere nutzbare Erfindungen

den Kunstliebhabern vorgezeigt werden. Ueber=
haupt
aber schmeichelt er sich, daß er in Rück=
sicht
der Güte seiner Arbeiten, der schleunigen
Bedienung, und billige Preise, allgemeines
Vertrauen erlangen werde.


Bergantheile zu veräussern.

Jn dem Schmölnitzer Bergstädtischen Ter=
rain
in Ungarn besitzet Maximilian Stein bey
der Josephigrube in der Gegend Bärmgrund
genannt auf Silber und Kupfer 16 Kuxe oder
1 / 8 Grube. Nichtminder im Hatschower Ter=
rain
nächst an dem Schmölnitzer bey Christi
Himmelfahrt Grube auf Silber und Kupfer
eben 16 Kuxe oder 1 / 8 Grube. Endlich bey
der Grube Laureta auch Schmölnitzer Herr=
schaftsbezirks
in der Gegend Stillbach auf Sil=
ber
und Kupfer 12 Kuxe oder 3 / 32 Antheile
der Grube. Weil der Besitzer gewisser Um=
stände
wegen auf Geld ansteht, so hat er sich
entschlossen, die Hälfte besagter Bergantheile
zu veräussern, und zwar bey Josephi 8 Kuxe,
oder 1 / 6 Grube, bey Himmelfahrt nicht un=
gleich
, und bey Laureta 6 Kuxe oder 1 / 32
und 1 / 64. Wer sämtliche Antheile, oder von
dieser oder jener Grube nur, oder auch von
dem bey jeder Grube angebothenen Antheile
nur 1 / 64, oder 2 Kurze, oder 1 / 32, oder 4
Kuxe an sich zu bringen gedenket, beliebe sich
des weitern auf der Wieden in der kleinen
neuen Gasse Nr. 198 bey Hrn. Maximilian
Lechner zu erkundigen. Wien den 9. May
1792.


Nachricht
für die Herren Abnehmer des Universal=
Atlaßes nach und zu Büschings grosser
Erdbeschreibung, und das litterari=
sche
Publikum überhaupt.

Durch eine allerhöchste Hofentschliessung
vom 30. März dieses Jahrs ist dem Unter=
zeichneten
die allergnädigste Befugniß ertheilt
worden, für seine geographischen sowohl als
sonstigen Artikel ein eigenes Niederlags Ge=
wölbe
oder Verschleiß=Komptoir zu eröff=
nen
. Es befindet sich in der Singerstrasse
Nr. 932 vom rothen Apfel herüber, und ist
seit den 10. May offen. Es werden also al=
le
Verlags=Artikel, welche bisher unter dem
Namen des Unterzeichneten in der vormals
Wucherschen Buchhandlung im Seitzerhof un=
ter
den Tuchlauben, bey Karl Krill k. Lotto=
kollekteur
in der Singerstrasse, bey Joseph
Fri⟨st⟩er privil. Kunst=und Buchhändlern am
Bauernmarkt, bey Franz Anton Hoffmeister
priv. Kunst=und Buchhändlern in der Woll=

[13]

zeil, bey Joseph Kuhn bürgerl. Buchbinder
in der Himmelpfortgasse, dann bey Joh. Bapt.
Hofer bürg. Buchbinder in der Kurrentgasse,
und an noch einigen unbeträchtlichern Ver=
lags
=Orten zu haben waren, nunmehr vom
10. May an in dem angezeigten Orte in der
Singerstrasse ausgegeben, und die Herren
Pränumeranten und Alle, die bisher sich für
seine Unternehmungen zu verwenden die Güte
hatten, ergebenst dahin angewiesen. Die
Vorausbezahlungen, welche sowohl seit den
drey Jahren der Bestehung des Universal=At=
laßes
, als seit zwey Monaten auf die allge=
meine
Erdbeschreibung zu diesem Anlaße an
allen obenangezeigten Orten für den Unter=
zeichneten
geleistet worden sind, werden nun=
mehr
gleichfalls unmittelbar von ihm selbst
verbürget. Wien den 16. May 1792.
Gehorsamster
Franz Joh. Jos. v. Reilly.


Nachricht
an Beobachter des französisch=östreichischen
Krieges.

Der nun bereits von Frankreich an Oestreich
erklärte Krieg macht eine Karte von den Gränzen
dieser beyden Reiche nothwendig. Es wird also
den Liebhabern und Lesern der Kriegsgeschichte
hiemit nicht nur eine solche Gränzkarte, son=
dern
auch eilf dazu gehörige Plane von den
wichtigsten auf jener Gränze liegenden Festun=
gen
angekündigt. Diese zwölf Blätter wer=
den
unter dem Titel Französisch=östereichi=
scher
Gränz=Atlas erscheinen, und in Dop=
pelfolio
=Format, nämlich in der Größe der
gewöhnlichen homanischen Karten geliefert.
Das erste dieser Blätter enthält die zusam=
menstossenden
französischen, östreichischen und
Reichslande von Basel in der Schweiz und
den vier Waldstädten an, durch Breisgau,
Elsaß, Baden, Zweibrücken, Lothringen,
Trier, Luxemburg, Lüttich, Namur, Brabant,
Hennegau und Flandern bis hinauf nach Dün=
kirchen
am deutschen Meere oder der Nordsee,
und wird nicht nur in Anführung der Gränz=
örtern
sehr vollständig seyn, sondern auch auf
merkwürdigen Plätzen kleine Nachrichten aus
den vorigen französischen Kriegen geben. Von
Frankreich selbst erscheint der ganze östliche
und nordöstliche Theil auf der Karte, und
zwar nach der neuen Eintheilung des Reichs
in drey und achzig Departements. Diese Kar=
te
giebt also eine genaue Darstellung des gan=
zen
Kriegsschauplatzes, wenn er auch in der
Folge mehr auf=oder abwärts verlegt werden
sollte. Die übrigen eilf Blätter enthalten die

vorzüglichsten Festungen, welche auf dieser
Gränze während des Krieges einer Belagerung
ausgesetzt sind, als: Neubreysach, Straßburg,
Kehl, Landau, Metz, Luxemburg, Namur,
Mons, Tournay (Dornik) Lille, Valencien=
ne
u. s. w. Doch werden nicht nur diese,
aber auch nicht gerade alle diese, sondern die=
jenigen
geliefert, die durch die Umstände die
interessantesten werden. Bey jeder Festung
wird wieder eine kurze historische Nachricht
von ihrer Entstehung und ihren kriegerischen
Schicksalen beygefügt. Ganz besonders wird
aber hier auf richtige und genaue Jllumina=
tion
gesehen, weil sie diesem Gegenstande zur
Erläuterung dienen muß. Das erste Blatt
oder die Gränzkarte selbst wird Donnerstags
den 14. Juni, und sodann mit jedem Don=
nerstage
ein folgendes, jedes für 15 kr. er=
scheinen
. Ausser der Pränumeration wird
nachher kein Stück hindangegeben. Die Her=
ren
Pränumeranten aber erhalten mit dem
zwölften oder letzten Stücke ein gestochenes
Titelblatt zu diesem Atlasse unentgeltlich.
Jn Wien wendet man sich an das v. Reilly=
sche
Landkarten=Verschleißkomptoir in der
Singerstrasse Nr. 932 vom rothen Apfel her=
über
. Ausser Wien in Prag an Hrn. Widt=
mann
Buchh. , in Brün an Hrn. Gastel Buchh,
in Preßburg an Hrn. v. Weissenthal, in Grätz
an Hrn. Trötscher Buchh. , in Laybach an
Hrn. Korn Buchh. , in Jnsbruck an Hrn.
Merx Buchh. , in Salzburg die Mayrische
Handlung, in Passau an Hrn. Nothwinkler
Buchh. , in Botzen an das k. Oberpostamt,
in Bamberg an Hrn. Göbhart Buchh. , in
München an Hrn. Lindauer Buchh. , in Krems
an Hrn. Möstl Buchhändler. Wien den 10.
May 1792.


Neue Musikalien.

Bey Sukowaty, Hoftheater=Copist, am Pe=
tersplatz
im Mazischen Haus Nr. 554 im Hof
rechts im 3ten Stock, werden neue Quartetten
für 2 Violin, 1 Viola, und Violoncello aus
der beliebten Opera des Hrn. Cimarosa: Il
Matrimonio secreto auf Pränumeration pr.
7 fl. 30 kr. bis den 15. k. M. Juny heraus=
gegeben
. Folgende Stücke fürs Klavier gut
übersetzt und mit beygeschriebenen Singstim=
men
aus eben derselben Opera sind alsogleich
bey ihm zu haben:

Duetto, Car von dubitar, 49 kr.

Jo ti lascio, perche uniti, 35 kr.

Terzetto, Le faccio un inchino; 1 fl.

Aria, Perdonate Signor mio, 46 kr.

Duetto, Se fiato in corpo avete, 1 fl. 10 kr.

[14]

Terzetto, Cosa farete, 49 kr.

Aria poi Quintetto, Del lasciate ch'io re-
spiri
, 1 fl.


Musikalienankündigung.

Bey Fr. A. Hoffmeister Musik=Kunst=und
Buchhändler in der Wollzeil Nr. 803, neben
dem Schwebbogen, sind folgende Arien aus
der beliebten Oper: die Zauberflöte, von Hrn.
Mozart, beym Klavier zu singen:

Aria, Jn diesen heil'gen Hallen, 8 kr.

Alles fühlt der Liebe Freuden, 9 kr. (die
der Mohr singt

Jch Narr vergaß der Zauberdinge, 8 kr.

Ach ich fühl' es ist verschwunden, 9 kr.

Der Vogelfänger bin ich ja, 7 kr.

Ein Mädchen oder Weibchen, 9 kr.

Wie stark ist nicht dein Zauberton, 12 kr.

Das Bildniß ist bezaubernd schön, 12 kr.

Der Hölle Rache kocht in meinem Her=
zen
, 12 kr.

Papagena, Weibchen, Täubchen, meine
Schöne, 20 kr.

mit Recitativ, Zum Leiden bin ich aus=
erkohren
, 15 kr.

Duetto, Bey Männern welche Liebe fühlen,
10 kr.

Tamino mein, o! welch ein Glück, 8 kr.

Pa Pa Papagena bist du mir ganz,
15 kr.

Bewahret euch für Weibertücke, 7 kr.

Terzetto, Du feines Täubchen nur herein, 14 kr.

der 3 Knaben, zum Ziele führt dich die=
se
Bahn, 9 kr.

Seyd uns zum zweytenmal will=
kommen
, 9 kr.

Soll ich dich Theurer nicht mehr sehen,
22 kr.

Glockenspiel und Coro zwischen Pamina und
Papageno, 9 kr.
Marsch, Wir wandelten durch Feuerglut, 8 kr.

Während den Zug in dem Weisheits=
tempel
, 8 kr.

Chor, O Jsis und Osiris schenket, 8 kr.

Die Ouvertur für das Klavier, 20 kr.


Bey Joseph Gerold, k. Hof=und Universi=
täts
. Buchhändler am Dominikanerplatz Nr.
724 ist ganz neu zu haben:

Deutsches Brevier für Stiftsdamen und Klo=
sterfrauen
. 2 Bde. , welche den Winter=und
Frühlingstheil enthalten. gr8. 792. 72 Bo=
gen
stark. ungeb. 3 fl. 30 kr.

Rieß (L.) historisches Lesebuch aus der heil.
Schrift, Kirchen und Weltgeschichte, zum
nützlichen Gebrauch und Unterhaltung für alle

Stände. 2 Bde. gr8. 791. 95 Bog. 4 fl.

Nützliches Addreß=und Reisebuch, oder Archiv
der nöthigsten Kenntniße von Wien für rei=
sende
Fremde und Jnländer. 8. Wien 792.
30 Bogen stark, kostet in ordinären Band
1 fl. , mit Schuber 1 fl. 8 kr. , auf schönen
Schreibpapier in Franzband 1 fl. 45 kr.

Glückszufälle für Neugierige auf das gegen=
wärtige
Jahr. 8. Wien. geb. 12 kr.

Der wienerische Sekretär auf alltägliche Fälle
für das gemeine Leben, von Fr. X. S. Rie=
del
, Lehrer in der Theresianischen Ritter=
akademie
in Wien. Zum Gebrauch für je=
den
der in der Briefstellerey und andern
schriftlichen Aufsätzen Unterricht verlangt und
bedarf. 4te viel vermehrte Auflage. gr8. 790.
41 Bogen stark ungeb. 1 fl. 54 kr. braunsteif
2 fl. 8 kr.

Kräutermanns (Dr. v.) Lehre von den untrüg=
lichen
Kennzeichen des Urins, des Pulfes,
der Temperamente, und des Bluts. m. An=
merkungen
versehen, und durchgehends ver=
bessert
. 8. 788. 18 Bogen. blausteif 36 kr.

Vortrefliches Hausbuch für Frauen und Mäd=
chen
in 6 Absätzen. Enthält die vornehmsten
Pflichten eines ledigen und verheiratheten
Frauenzimmers verschiedene Lehren für alle
Auftritte des menschlichen Lebens, wie auch
Erinnerungen an das schöne Geschlecht zur
Ausbildung, nebst einer Anweisung zu einer
guten Lebensart und andern Kenntnissen in
ökonomischen Geschäften. Alsdann einem zur
Erhaltung der Gesundheit und Schönheit,
nebst allerhand bewährten und auf Erfah=
rung
gegründeten Hausmitteln, in verschie=
denen
Krankheiten zu gebrauchen. 8. 28 Bo=
gen
stark auf Druckpap. 1 fl. 15 kr. braun=
steif
1 fl. 24 kr. auf Postpap. 1 fl. 30 kr. in
Franzband 1 fl. 50 kr.

Wienerischer Kommerzial=oder Geschäftsallma=
nach
auf das Jahr 1792. Ein gemeinnützi=
ges
Buch für jedermann. geb. 40 kr.


Nachricht
an die resp. Hrn. Abnehmer von Wolfs
meiner Geschichte der Jesuiten.

Die gute Aufnahme dieser Geschichte, wo=
von
nun schon der 2te Band in den Händen
der Hrn. Pränumeranten ist, hat es möglich
gemacht, daß ich hiemit die Erscheinung des
3ten Bandes auf den 4. Juny bestimmen kann,
und da während dieser Zeit Hr. Wolf. der ver=
dienstvolle
Verfasser dieser Geschichte uns mit
einem 4ten Bande, eben so reichhaltig an an=
ziehenden
Jnteresse, und ganz in dem Geiste
der ersten 3 Bände geschrieben, beschenket hat,

[15]

so wird derselbe um den 4. July d. J. zu er=
heben
seyn. Dieser 4te Band, der die neueste
Zeitgeschichte dieses Ordens zum Gegenstande
hat, schliest dieses ganze trefliche Werk; und
da selber nicht nur um einige Bogen stärker,
als die vorhergehenden Bände, sondern auch
mit einem Verzeichniß älterer und neuerer
Schriften den Jesuitenordens betreffend und mit
einem allgemeinen Register aller 4 Bände über
die vornehmsten Personen und Sachen verse=
hen
ist, so ist der Preis für diesen 4ten Band
um 10 kr. erhöhet, folglich auf 50 kr. festge=
setzt
worden. Um diese allgemeine Geschichte
dieses so berühmten als berüchtigten Ordens
der Gesellschaft Jesu so viel möglich vollstän=
dig
zu machen, wird der Verleger die eben so
berühmten Provinzialbriefe über die Sitten=
lehre
und Politik der Jesuiten von Blasius
Paskal, alle, 3 Bändchens in zween Bände,
eingetheilt, jeden zu 40 kr. liefern. Die Vor=
ausbezahlung
auf den ersten Band geschieht bey
Empfang des 4ten Bandes der Geschichte; doch
können auch jene hierauf pränumeriren, die
diese Geschichte nicht abgenommen haben. Der
Jnhalt des 4ten Bandes sammt den Provin=
zialbriefen
ist bey mir und nächstens bey mei=
nen
bekannten Hrn. Verlegern unentgeldlich zu
haben. Brünn den 12. May 1792.
Joseph Georg Traßler, Buch=
drucker
, Buch=und Kunsthändler.


Nachricht
für Freunde der Zahlenlotterie.

Untern Tuchlauben im Seitzerhof im dasigen
Tabacksgewölbe sind zu haben: 16 Plane, oder
eben soviel verschiedene Methoden, um mittels
Pyramid=und anderen leichten Rechnungen die
Numern im Lottospiel zu errathen, das Stück
einzeln 20 kr. , alle 16 Plane zusammen 4 fl.
30 kr. Der Abnehmer aller 16 Plane erhält
über dies eine besondere kleine schöne Rech=
nung
, welche erst kürzlich in 4 Numern einen
ganzen Terno gab, wie auch ein Spiel auf
den Ruf, welches in den letzten beyden Zie=
hungen
richtig zutraf, unentgeldlich; einzeln
kostet jedes dieser zween Stucke 40 kr. Ue=
brigens
geben alle diese Plane überhaupt nur
sehr wenig Numern, daß also von allen füg=
lig
Gebrauch gemacht werden kann; den 12.
May auf den Wienerzug gaben Nr. 1 Nr. 9
und Nr. 11 nicht mehr als 10 Numern, und
mit diesen 10 Numern alle 5 Treffer.


Wägen zu verkaufen.

Es ist ein noch bey bestem Stande, auf 4
romanischen eisenen Federn, mit dergleichen

Bögen, und Legeisen bey den Achsen, verse=
hener
4sitziger Wagen, der sowohl bey der Stadt
als auf Reisen zu gebrauchen, grün lakirt,
und mit fast ganz neuem weissen Tuch ausge=
futtert
ist, um billigen Preis zu verkaufen; dann
ein ganz neues Reisekalesch mit Riepen, mit
silberfarben holländischen Plusch ausgefuttert,
auf 4 und 2 Personen zu führen; selbes ste=
het
vorn auf einer Prellfeder, und hängt hin=
ten
in eisenen Schneckenfedern, ist auf 4 Per=
sonen
zu decken, das Dach zum herausziehen,
und die Axen zum verschrauben; man hat sich
deshalb in der Jägerzeil beym schwarzen Thor
Nr. 13, allwo selbe gesehen werden können,
beym Hausinhaber zu melden.


Wagen zu verkaufen.

Es ist ein fast ganz neuer Bastard mit star=
ken
englischen Federn, und weissen Tuch aus=
gemacht
, auch zum reisen sehr bequem, täg=
lich
zu verkaufen, und kann man sich des Prei=
ses
wegen täglich vormittag zwischen 10 und
12 Uhr, nachmittag von 2 bis 5 Uhr auf der
Kaiserstrasse unweit der Mariahilferlinie zur
Toleranz Nr. 364 des weitern erkundigen.


Wägen zu verkaufen.

Jm tiefen Graben im Harpfischen Haus bey
dem neu angehenden Sattlermeister sind ver=
schiedene
neue Stadtwagen, wie auch Reis=
wägen
, samt einen Gallawagen um billige
Preise zu verkaufen. Auch sind bey ihm Wa=
genstellungen
zu haben.


Wagen zu verkaufen.

Ein von dem berühmten Sattler Simon zu
Brüssel verfertigter und blos zur Hieherreise
gebrauchter 4 oder 6sitziger Reisewagen ist
täglich zu verkaufen, und kann in der Herrn=
gasse
Nr. 58 angesehen, auch beym Haushof=
meister
daselbst der Preis davon erfahren
werden.


Modewagen zu verkaufen.

Auf der Laimgrube nächst den Karmelitern
bey dem Sattler, Christoph Beyer, ist ein
ganz nach der neuesten Mode verfertigter
Schwimmer, welcher hauptsächlich bey den
zu bevorstehenden Krönungen zu gebrauchen
wäre, täglich zu verkaufen. Auch sind da=
selbst
noch verschiedene andere Wägen zu haben.


Wagen zu verkaufen.

Ausser Mariahilf beym weissen Adler Nr.
169 ist ein 4sitziger Reiswagen, welcher auf
4 Federn stehet, ganz neu, und mit aller Zu=
gehör
und Bequemlichkeit versehen ist, täglich

[16]

zu verkaufen. Kauflustige haben sich deswegen
daselbst bey dem Hausinhaber um das mehrere
zu erkundigen.


Kalleß zu verkaufen.

Ein 4sitziges Kalleß, auch zur Reise gerich=
tet
, welches im Auslande und sehr gut ge=
macht
ist, mit 4 hölzenen Federn, dabey Noth=
riemen
, eisenen Bögen, die 4 Räder ganz von
Nußbaumholz, mit grünen Tuch gefüttert,
und das ganze Kalleß grün lakirt, vorne ei=
nen
Koffer und eine grosse Laterne in der
Mitte hat, ist täglich zu verkaufen. Wer sol=
ches
zu sehen beliebet, hat sich bey dem Hof=
sattler
in der Wallnerstrasse Nr. 147 anzufragen.


Pierutsch zu verkaufen.

Am Salzgries im Passauerhof ist ein neues
hohes modernes Pierutsch mit eisenen Schwan=
nenhälsen
, das Kastel lakirt mit einer Bor=
dur
, das Gestell roth angestrichen, täglich zu
verkaufen. Kauflustige haben sich diesfalls in
der dasigen Schmiede anzufragen.


Pferd und Wägen zu verkaufen.

Es sind täglich zwey 3jährige, 16 Faust ho=
he
langgestreckte breitbrüstige lichtbraune Wal=
lachen
, aus dem Czakaturner Gestütt ohne
mindesten Fehler, und die bereits ein halbes
Jahr täglich eingespannet worden, zu verkau=
fen
; ferner ein ganz neues noch nie geführtes,
fein lakirtes mit breiter Bordur eingefaßtes,
in stehenden Federn hangendes, mit extrafei=
nem
weissen Tuch ausgemachten, ganz gerin=
ges
Pierutsch auf 2 Personen, mit 2 eisenen
Schwannenhälsen versehen; dann ein neues auf
Pariserart mit hohen Rädern versehenes, in
vergoldeten Federn hangendes Pierutsch, eben=
falls
mit seinem weissen Tuch ausgemacht, und
ein ganz leichtes wenig gebrauchtes, mit ro=
then
Saffian ausgemachtes, mit einem eisenen
Schwannenhals versehenes, auf 7 Personen zum
sitzen gerichtes, in Federn hangendes Reisepie=
rutsch
. Des weitern beliebe man sich im Bur=
gerspital
dem Kärntnerthortheater gegenüber
im ersten Hof links Nr. 6 Stiege Nr 18,
bey dem dasigen Hausmeister, Johann Mun=
schedel
, anzufragen.


Aerostatische Figuren zu verkaufen

Eine Sammlung von besserer Art aus dop=
pelten
Goldschlagerhäuteln nach der Kunst in
Lebensgrösse zusammengesetzter ärostatischer Luft=
figuren
mit allen ihren Schattirungen und Far=
ben
, nebst verschiedenen hiezu gehörigen und
brauchbaren Jnstrumenten, bestehend in einem
auf einen braunen Pferd reitenden türkischen

Frauenzimmer, einen vollkommen grossen mit
Pelzwerk angekleideten Mann mit einem Barth,
einem Weinfaß, worauf Bachus sitzet, und
den Anwesenden Gesundheit zutrinket, mit Gir=
landen
gezieret, das Erzherzoglich Oesterreichi=
sche
Wappen, mit allen angebrachten Zeichnun=
gen
, dann 2 grosse, und mehrere kleine Luftbal=
lons
; sind für Kenner und Liebhaber, sowohl
theilweis, als auch zusammen, täglich zu verkau=
fen
. Hände sich jedoch jemand, der eine Unter=
nehmung
damit zu machen gedächte, und die
baare Zahlung nicht ganz prästiren könnte, so
ist man auch erböthig gegen hinlängliche Si=
cherheit
deshalb Termine einzugehen. Mehre=
res
beliebe man sich im Rathgassel neben dem
Fischhof im Hause wo der Schlosser ist beym
englischen Schlüssel Nr. 640 im 2ten Stock
zu erkundigen.


Dachziegel zu verkaufen.

Auf dem Ziegelofen zu Vösendorf stehen bis
hundertausend gut gebrennte Dachziegel um
billigen Preis zum Verkauf. Kauflustige kön=
nen
sich bey dem daselbstigen Ziegelplatzmei=
ster
hierwegen täglich melden.


Monatzimmer zu verlassen.

Jm freyherrl. v. Gilleisischen Haus Nr. 25
in der Herrngasse, sind im 2ten Stock 7 schön
eingerichtete Zimmer, nebst Küche und Neben=
zimmer
, täglich zu verlassen.


Wohnungen zu verlassen.

Kommenden Michaeli ist in der Stadt am
Stockimeisenplatz Nr. 610 der 3te Stock, be=
stehend
aus 8 Zimmer, 2 Kucheln, 2 Holz=
lagen
, 2 Keller, und Boden zu verlassen. Man
hat sich dieserwegen beym Hausmeister daselbst
des mehrern zu erkundigen.


Kleines Lustgebäude samt Mayerhof zu ver=
lassen
, oder zu verkaufen.

Dieses Gebäude ist schön und wohlgebaut,
eine halbe Stunde ausser der Favoritenlinie an
der Laxenburgerallee, besteht im ersten Stock
aus 4 schön spalierten Zimmern, wovon 2 mit
Parquetböden, und einem schön ausgemalten
Saal mit einer Altona; dann zu ebener Erde
aus 4 ausspalierten Zimmern, 1 Kabinetl, und
1 Salletl, 1 Kuchel mit einem Brunn, Obst=
und Kuchelgarten, und in der Mitte einen
schönen grossen Ziergarten mit Alleen, Bogen=
gängen
, einem schönen Glorietl, einem Lust=
haus
, Glashaus, und mehreren Verzierungen,
2 gewölbten Pferd=und 1 Kühstallung, ge=
mauerten
Wagenschupfen, 2 gemauerte Stadl.

[17]

und sonstigen zu dem Mayerhof gehörigen Be=
quemlichkeiten
, 2 Keller, wovon auf einem
noch ein besonderes Lusthaus sich befindet, dann
eine Eisgrube. Dazu gehören noch 20 Joch
Aecker von guten Grund. Die Liebhaber kön=
nen
sich des mehreren bey dem burgerl. Bier=
wirth
, Hrn. Stänzel, in der Wipplingerstras=
se
Nr. 420 erkundigen.


Baugrund zu verkaufen.

Jm Altlerchenfeld in der neuen Alleegasse
ist ein Baugrund von 90 # Klafter, samt
einen sehr grossen darunter liegenden Keller,
täglich um einen billigen Preis zu verkau=
fen
; Liebhaber dessen können sich gegenüber
bey dem Eigenthümer Nr. 191 zu ebener Er=
de
anmelden.


Haus zu verkaufen, oder zu verlassen.

Es ist ausser der Mariahilferlinie nicht weit
von Schönbrunn in der schönsten Lage und
Aussicht ein mit 1 Stockwerk versehenes neu=
gebautes
Haus, samt Stallung, Wagenschu=
pfen
und Garten in Bestand zu verlassen, oder
zu verkaufen; das mehrere ist bey Hrn. Jo=
seph
Bostar in der Stadt in der Naglergasse
Nr. 196. im 2ten Stock rückwärts zu erfragen.


Haus auf dem Land zu verkaufen.
Wer ein, eine Post von Wien in einer an=

genehmen Gegend liegendes, gut und bequem
gebautes Haus, samt einem grossen Obst=und
Grasgarten zu kaufen dächte, kann in der Her=
rengasse
im Hause Nr. 18 im 4ten Stock auf der
Hauptstiege bey dem Schneidermeister das meh=
rere
erfragen.


Haus zu verkaufen.

Ein Haus, nur 100 Schritt außer der Li=
nie
, in der angenehmsten und bequemsten Ge=
gend
ist entweder gegen gleich baare Bezah=
lung
, oder auf einige Jahre gegen Sicher=
stellung
und Terminszahlungen täglich zu ver=
kaufen
: Es bestehet in 14 Herrschafts=und
7 ord. Zimmern, alle zur Bewohnung voll=
kommen
eingerichtet, einer großen Küche, so
mit Wind=und Backöfen, auch mit dem =
thigen
Kuchelgeschier und Tafelservice verse=
hen
, dann einem großen Keller auf 2000 Ei=
mer
Wein, detto 2 kleine und einem Vor=
keller
; hierbey befindet sich ein sehr großer,
schöner Garten mit einem Kastanienwald und
Glashaus, samt aller nöthigen Zugehör, wie
auch eine vom Gebäu ganz abgesönderte Stal=
lung
auf 4 oder 5 Pferd, mit Schupfen zu
6 und mehr Wägen, wobey sich noch ein öder
Grund befindet. Wer dieses an sich zu bringen

gedenket, beliebe sich in der Schulerstraße Nr.
829 im 3ten Stock anzumelden.


Mahlmühle samt Brettersaag und Stampf
zu verkaufen.

Es wird anmit bekannt gemacht, daß im
Markte Hainfeld auf der alten Mariazeller=
strasse
eine noch ganz neu gebaute mit 2 Gär=
ten
, 3 Mahlgängen, 1 Brettersaag, 1 Loh=
stampf
, 1 Weißgärber=und Loodenwalch ver=
sehene
Mahlmühle, in einem ganz mäßigen
Preise, und mit dem Vortheil täglich zu ver=
kaufen
stehe, daß allenfalls ein Drittel des Kauf=
schillings
gegen ersten Grundbuchssatz auf sel=
ben
liegen bleiben könnte, weswegen sich bey
dem löbl. Oberamte Lilienfeld, oder aber bey
dem Eigenthümer, Jgnaz Adl, Besitzer am
Prukhof zu Hainfeld, des weitern zu erkun=
digen
wäre.


Grosse Herrschaftswohnung zu verlassen.

Jn der Stadt in dem in der Johannsgasse
liegenden Hause Nr. 999 ist eine grosse in nach=
folgenden
Stücken bestehende Herrschaftswoh=
nung
auf künftige Michaelizeit zu verlassen,
als: der ganze 2te Stock bestehend in 9 grossen
parquetirten mit Tromeaux und Lambrien ver=
sehenen
Herrschaftszimmern, einem grossen weich
ausgebödneten Vorzimmer, dann 4 kleinen Gar=
derobbe
=und Anlegzimmern, samt einer dazu
gehörigen Mecenine von 4 Zimmern nebst =
che
; weiters im ersten Stock 2 grosse parque=
tirte
Herrschaftszimmer, 3 grosse Offizier=oder
Bedientenzimmer zu ebener Erde, samt dem
Portierzimmer, 6 Bodenzimmer, jedes zum
heizen eine grosse Küche samt Speis=und =
ckereygewölb
, grossen Keller, Eisgrube, und
2 Holzgewölbern, dann Stallung auf 16 Pfer=
de
, nebst Heu=und Strohgewölb, und Ge=
schirrkammer
, Schupfen und Wagenstellung für
4 Wägen, und einem grossen geräumigen Ha=
berboden
; ausser diesem ist gedachte Wohnung
mit 3 Stiegen, und verschiedenen bequemen
Ausgängen versehen. Wer demnach solche zur
obenbestimmten Zeit zu bestehen gedenket, be=
liebe
sich bey dem Haushofmeister daselbst zu
erkundigen, und nach genommenen Augenschein
die weiteren Verlaßbedingnisse zu erfragen


Haus zu verkaufen, oder zu verlassen.

Zu Grünberg, nahe an dem k. Lustschloß
Schönbrunn, ist das Haus Nr. 21 täglich zu
verlassen, oder zu verkaufen. Es bestehet aus
8 grossen abgetheilten Zimmern, 1 Küche, 1
Keller, 1 Pumpenbrunn mit den besten Gebirg=
wasser
, 1 Kuchel=und 1 sehr grossen. Obst=
garten
mit den besten Obstbäumen versehen,

[18]

und hat die schönste Aussicht. Das mehrere
erfährt man zu Grünberg im Bierhaus, oder
in Wien zu Mariahilf beym grünen Kranz Nr.
11 im Goldarbeitergewölb.


Licit. im Versatzamt.

Von dem k. Versatzamte wird hiemit be=
kannt
gemacht, daß die im Monat Febr. 1791
dahin versetzte, und bis den 21. May d. J.
unberichtigt belassene Mobilienpfänder, den 22.
und 23. dies (nach Jnhalt des in dem Kund=
schaftsbogen
einkommenden Verzeichnisses) durch
öffentliche Versteigerung den Meistbiethenden
käuflich werden überlassen werden.


Licit. Effekten.

Den 21. dies zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden werden auf hohe Ver=
ordnung
der kön. ni. öst. Landrechten in der
untern Breunerstrasse im gräfl. Khevenhülle=
rischen
Haus Nr. 1153 verschiedene Verlassen=
schaftsfahrnisse
, als emailirt=goldene und in
Gold gefaste Dosen, goldene Repetier=und
Minutenuhren, derley Ketten, und andere
Nippen, Haus=und Tafelsilber, spanischen
Tabak, ein Pavillonbett von Bildhauerarbeit,
mit grün tafetenen Vorhängen und Franzen,
verschiedenes Porzelain, 15 Bouteillen Ofner,
eine reich gestickte Schaberacke, bordirt und
glatte detto, ein Bastard, ein 4sitziger Reis=
wagen
, und mehr andere Geräthschaften li=
citando
gegen alsogleich baare Bezahlung hin=
dangegeben
.


Licit. Effekten.

Den 21. dies werden mit gerichtl. Bewil=
ligung
auf dem Wildprätmarkt bey der gros=
sen
Landskron Nr. 565 im zweyten Stock ver=
schiedene
Effekten, als etwas Silber, eine
Pendilluhr mit einem vergoldeten Kasten,
bordirt=glat=manschester=und zeugene Manns=
kleider
, bordirte Westen, Mannshemmder
verschiedene harte Kästen, und Tische, mar=
morsteinene
Trumo=und andere Tische, grosse
und andere Spiegel in vergoldten Rahmen,
Soffa, Sessel, Bilder von guten Meistern,
ein harter Bücherkasten, Bettschammel, Fuß=
teppich
, und mehr andere Geräthschaften, zu
den gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstun=
den
licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 23. dies und folgende Täge zu den ge=
wöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden wer=
den
auf hohe Verordnung der kön. ni. öst.
Landrechten rückwerts der Niederländerkanzley
unweit des Ballhausplazes im Höfel im ita=

lienischen Nazionalhaus. Nr. 1364 im 2ten
Stock rechts verschiedene Verlassenschaftsfahr=
nisse
, als Brillantringe, goldene kollerirt und
glatte, auch in Gold gefaßte Dosen, derley
Uhren, Röhre mit goldenen Knöpfen, Ta=
fel
=und anderes Silber und Gallanterien,
sammet=manschester=tüch=seiden=und andere
zeugene gestickt=und glatte Mannskleider, der=
ley
Westen und Pelze, ein sehr schöner De=
gen
von Stahl, mit Quasten, ungarische
Mannskleider, Gürteln und Säbeln, Spitze,
Tatzeln, Leib=und Hauswäsch, Kästen, Ti=
sche
, Sessel, Bettstätte, samt Bettgewand,
und mehr andere Geräthschaften licitando ge=
gen
alsogleich baare Bezahlung hindangegeben.


Licit. Effekten

Den 23. d. M. May werden mit gerichtl.
Bewilligung auf der neuen Wieden bey der
Preß Nr. 382 im ersten Stock gute Perl,
Granaten, Brüßler=und Niederländerspitz,
gold=und silberne Sack=und Stockuhren, ta=
fet
=grosdetour, =und musselinene Frauenklei=
der
, Mannskleider, Leinwäsch, Kinderwäsch,
harte Kästen, derley Tische, Spiegel, Ses=
sel
, Soffa, Bettgewand, samt Bettstätte, Zinn,
Kupfer, und andere Geräthschaften, zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
licitando verkauft.


Licit. Körnerzehend in Bestand.

Von dem Wirthschaftsamte der gräfl. Cavri=
anischen
Herrschaft Seybersdorf und Unterwal=
tersdorf
wird hiemit bekannt gemacht: Es wer=
de
den 1. Juny d. J. der, der Herrschaft Un=
terwaltersdorf
gebührende schwer=und geringe
Körnerzehend von mehreren Unterthansäckern,
und einer herrschaftl. Breiten zu Grometh=Neu=
siedl
von heuer anfangend auf 3 nacheinan=
der
folgende Jahre versteigerungsweis, mit
Vorbehalt der herrschaftl. Bestättigung, in Be=
stand
verlassen. Wer also diesen Zehend in
Bestand zu nehmen Lust hat, beliebe an vor=
bestimmten
Tag in der früh um 9 Uhr bey
der Amtskanzley zu Seybersdorf, allwo auch
jedem inzwischen sich Anmeldenden die weite=
re
Auskunft hierüber ertheilet werden wird,
bey der diesfälligen Licitation zu erscheinen.


Licit. Weine.

Den 30. May vormittag um 10 Uhr wer=
den
zu Pirawart, hinter der Hochleiten ost=
wärts
der Poststrasse nach Gaunersdorf, die
hinterlassenen Joseph Zehetnerischen Weine,
als: als 83 Eimer 1783er, 14 Eimer 84er,
374 deto 88er, 129 deto 89er und 77 deto
90er, licitando gegen baare Bezahlung ver=

[19]

kauft. Kauflustige belieben sich daselbst bey
Caspar Zehetner zu melden.


Licit. Hernachisches Haus.

Von dem Magistrate der landesfürstl. Stadt
Bruck an der Leitha wird hiemit kund ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Joh. Wolf,
Burger allhier, in die gerichtl. Versteigerung
des im Hamburger Viertel liegend burgerl.
und auf 400. fl. gerichtl. geschätzt Anton Her=
rachischen
Hauses Nr. 82, wegen schuldigen
Hauskaufschillingsrücksta⟨nd⟩ pr. 400 fl. gewil=
liget
worden. Es wird hiemit zu sothaner
Licitationstagsatzung der 24. May als der er=
ste
, der 21. Juni als der zweyte, und der
19. Juli d. J. als der dritte Termin mit dem
Anhange bestimmt, daß im Fallbeyder er=
sten
, oder zweyten Licitationstagsatzung ob=
gedachtes
Haus um den Schätzungswerth nicht
sollte an Mann gebracht werden können, sol=
ches
bey der dritten auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würde. Die Kauflu=
stige
haben daher an obbestimmten Tägen früh
um 10 Uhr vor Rath zu erscheinen.


Licit. Prätiosen.

Von dem kön. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
werden den 25. dies, dann 15. und
30. k. M. Juni nachmittag um 3 Uhr nächst
dem rothen Thurm im grossen Küßdenpfen=
ging
Nr. 683 neben der Hauptstiege links beym
eisenen Gatter verschiedene Prätiosen; als 6
goldene und 2 silberne Sackuhren, 1 silber=
nes
Bonbonbüchsel, 2 Jngenieuretui, 1 tür=
kisches
silber=und vergoldtes Messerbesteck, 1
Dose in Gold geheftet, ein Souvenir mit
Gold und basrelief, und ein silberner fein
vergoldeter Halsgeschmuck, versteigerungsweis
hindangegeben, und falls sich bey dem ersten,
oder zweyten Termin um den Schätzungsbe=
trag
, oder darüber kein Käufer fände bey
dem dritten Termin auch unter der Schätzung
verkauft werden.


Licit. Bücher.

Von dem Magistrate der Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey über Anlangen des Hrn. Karl v. Her=
lein
, k. Hofagentens, als Benedikt Mandli=
schen
Konkursvermögensverwalters, die Feil=
bietung
der zur diesfälligen Gantmasse gehö=
rigen
Bücher bewilliget, und hiezu der 24. May
und 21. Juny d. J. dergestalt bestimmt wor=
den
, daß, falls gedachte Bücher (wovon der
Katalog in der Bin 〈…〉 ischen Buchhandlung am
Stephanskirchhofe unentgeltlich zu haben seyn
wird) weder bey dem ersten noch zweyten Ter=

min um den Schätzungswerth oder darüber an
Mann gebracht werden könnten, selbe bis nach
geschehener Klaßifizirung und ausgetragenen
Vorrechten beybehalten werden würden. Die
Käufer haben demnach an den obbestimmten
Tägen zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagsstunden
im Neubergerhof in der Grün=
angergasse
zu ebener Erde im Gewölbe gegen
die Schulerstrasse zu erscheinen.


Licit. Haus und Mühl ꝛc.

Von dem Justitzamte der fürstl. Lichtenstei=
nischen
Herrschaft Judenau im V. O. W. W.
wird hiemit bekannt gemacht, daß, da die auf
den 16. April anberaumt geweste Versteigerung
der samt 2 1 / 2 Joch Hausgründen auf 3360 fl.
gerichtl. geschätzten Johann Michael Edlmüll=
nerischen
Mahlmühle mit 3 Gängen, allhier
zu Judenau am grossen Tulnbach liegend, dann
des auf 140 fl. geschätzten Kleinhäusels, und
4 / 8 Pf. Ueberländweingarten, fruchtlos abge=
laufen
ist; auf Ansuchen der Universalerbin
eine neuerliche Versteigerung der gedachten Rea=
litäten
auf den 5. Juny d. J. anberaumt sey.
Die Kauflustigen werden demnach an obbestimm=
ten
Tag um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley,
allwo auch die Verkaufsbedingnisse vorläufig
eingesehen werden können, zu erscheinen.


Licit. Seidenbandweberstühle.

Von dem Metropolitandomkapitel wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
des Herrn Dokt. Feistmantl, als gerichtlich
aufgestellten David Eschischen Konkursmassä=
vertretters
, in die Feilbietung der in diese
gedachte Massa gehörigen Seidenbandweber=
stühle
gewilligt worden. Da nun hiezu der
21. May d. J. bestimmt worden ist, so ha=
ben
die Kauflustige an dem obbestimmten Ta=
ge
zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagsstunden
zu Mariahilf Nr. 105 im 2ten
Stock zu erscheinen.


Licit . Weine und. Effekten.

Von der Ortsobrigkeit der Herrschaft Wein=
haus
wird hiemit kund gemacht: auf Veran=
lassung
eines löbl. Stadtmagistrats werden
über Anlangen der Herren Vormünder und=
respektive
Kinderkurator die in des Herrn
Philipp Anton Schwab, königl. Regierungs=
raths
, und Expeditsdirektors sel. Verlassen=
schaft
gehörige 1288 1 / 2 Eimer rothe und
weisse Weine, bestehend in Grinzinger, Hüt=
teldorfer
, Nußdorfer ꝛc. von verschiedenen
Jahren, wie auch ⟨3⟩72 1 / 2 Eimer leere Fässer,
samt verschiedener Kellereinrichtung den 25.
Juni d. J. vormittag von 9 bis 12, und

[20]

nachmittag von 3 bis 6 Uhr licitando den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung hin=
dangegeben
werden. Weiters werden den dar=
auf
folgenden Tag als den 26. Juni d J.
die zu dem Grundbuch der Pfarr Hütteldorf
dienstbaren 3 Häuser Nr. 32, 33 und 34,
nebst 8 1 / 2 Joch Acker eben dahin dienstbar,
3 1 / 4 Joch Acker unter Michael Bayern dienst=
bar
, und 1 / 4 Weingarten unter St. Michael
gehörig, samt Vieh, einen eingerichteten Glas=
haus
, verschiedener Zimmereinrichtung, als
Spiegel, Uhren, Bettstätte, Kästen, Bilder,
Brandweinbrennerey, und anderer mehrerer
Einrichtung, welches alles in den 3 Häusern
in Weinhaus vorhin eingesehen werden ka⟨n⟩n,
nach der Schätzung pr. 7278 fl. 20 kr. alles
mitsammen ausgerufen, und feilgeboten wer=
den
. Ferner werden noch verschiedene Uiber=
ländgrundstücke
, als 1 Weingarten in Strö=
beln
zu Pfarr Hütteldorf dienstbar, geschätzt
pr. 60 fl. , 9 Joch Aecker in Eckhartsbücheln
zun P. Augustinern auf der Landstraß dienst=
bar
, geschätzt zusamm pr. 360 fl. , 1 1 / 2 Vier=
tel
Weingarten in Seefeldern zur Staatsgü=
teradmimstration
dienstbar, geschätzt pr. 78 fl.
3 1 / 2 Viertel Weingarten in der Blatten,
oder Heissen genannt zum Stift Klosterneu=
burg
, geschätzt pr. 87 fl. 30 kr. , 1 / 3 Wein=
garten
in untern Schloß auch Schollaun ge=
nannt
eben dahin, geschätzt pr. 100 fl. , 1 / 4
deto in obern Schloß in der Ulm, oder Nuß=
berg
, geschätzt pr. 150 fl. , und 3 / 4 deto ne=
ben
vorstehenden, und Stift Altenspach lie=
gend
, geschätzt pr. 450 fl. , und wider 3 / 4 in
der Schollaun neben dem Bergsteig und Hrn.
v. Fux, geschätzt pr. 90 fl. , alle unter das
Stift Klosterneuburg dienstbar,6/ 4 Weingar=
ten
in der Ried Oberhochenwarth zun Stift
Schotten dienstbar, geschätzt pr. 210 fl. , 17
Viertel 1 / 2 8tel gewesene Weingarten, jetzt
8 5 / 8 Joch Aecker, in der Ried Asseck Win=
terleiten
, unter St. Dorothee, geschätzt pr.
345 fl. , dann weiters 1 3 / 4 Joch Aecker eben
allda, geschätzt pr. 61 fl. 15 kr. , 1 / 4 Wein=
garten
in der Ried Walriß Sommerleiten,
geschätzt pr. 40 fl. , 5 / 4 deto jetzt 2 1 / 2 Joch
Acker eben allda, geschätzt pr. 175 fl. , und
wieder 5 / 4 jetzt 2 1 / 2 Joch Acker in der Ried
Wallriß kurzen Gstössen, geschätzt pr. 50 fl. ,
alle dahin dienstbar, nebst verschiedener Land=
wirthschaftseinrichtung
, als Wägen, Pflüge,
Aerndten, Eisen ꝛc. stückweis, und zwar die
Gründe wie sie hier specifice angeführt wor=
den
, feilgebothen, und verkauft werden. Kauf=
lustige
haben daher an den bestimmten Tag

und Stund in Dorfe Weinhaus in den zu
vrrkaufenden Häusern zu erscheinen, wo man
sodann auch den auf den Grundstücken haften=
den
Dienst und landesfürstl Contributionale,
samt den übrigen Kaufbedingnissen der Ord=
nung
nach anzeigen wird.


Licit. Greiners Haus.

Von dem Grundbuche des Predigerordens
in Wien als Grundherrschaft zu Nußdorf wird
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Johann Michael Groß, burgl. Stadtbrand=
weiters
in Wien, wider den Joseph Greiner,
Brandweiner in Nußdorf, und Rosina dessen
Ehewirthin, wegen schuldigen 1137 fl bewil=
liget
worden, das gegentheilige, in der Klo=
sterneuburgergasse
liegende, auf 950 fl ge=
richtlich
geschätzte Haus Nr. 79 öffentlich aus=
zufeilen
, und den Meistbietenden zu ve⟨r⟩kau=
fen
. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
für den ersten der 4. Juni, für den zweyten
der 3. Juli, und für den dritten der 1. Au=
gust
d. J. mit dem Beysatze bestimmt wor=
den
, daß, wenn ersagtes Haus weder bey dem
ersten, noch zweyten Termin um den Schä=
tzungsbetrag
, oder darüber würde an Mann
gebracht werden können, dasselbe bey dem
dritten auch unter der Schätzung würde hin=
dangelassen
werden; als haben jene, so dies
Haus zu kaufen willens sind, an den obbe=
stimmten
Terminen früh um 9 Uhr zu Nuß=
dorf
in der Behausung Nr. 79 zu erscheinen.


Licit. Brandweiner Geräthschaften.

Von dem Grundbuche des Predigerordens
in Wien als Grundherrschaft zu Nußdorf wird
hiemit bekannt gemacht: wasmassen bey der
zur Versteigerung der dem Joseph Greiner
und Rosina dessen Ehewirthin angehörigen
Behausung zu Nußdorf Nr. 79 auf den 4.
Juni d. J. früh um 9 Uhr anberaumten Tag=
satzung
die vorfindige 2 Brandweinkessel, 2
Kühlfässer, samt Röhren, die in einer Gru=
ben
eingeschlagenen Weintröstern, verschiede=
ne
Fässer, und zum Brandweinbrennen ge=
hörige
Geräthschaften licitando verkauft wer=
den
sollen. Daher werden die Kauflustige auf
obbestimmten 4. Juni früh um 9 Uhr in der
Greinerischen Behausung Nr. 79 zu Nußdorf
zu erscheinen hiemit vorgeladen.


Licit. Effekten.

Auf Verordnung eines löbl. Magistrats wer=
den
den 24. dies zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden am Neustift im Bel=
lesinischen
Haus Nr. 15 beym Engel verschie=
dene
Verlassenschaftssachen, als broschirt=

[21]

grosdetour=tafet=Batist=gradel=und andere
Frauenkleider, Leib=und Hauswäsch, Lein=
wand
, Bettgewand, roth damastene, proka=
tellene
und andere Soffen, Sessel, Spiegel,
Luster, Spiel=und andere Tische, hartfour=
nirte
Komod=Aufsatz=und Toiletkästen, por=
zelainener
Servis, und anderes Porzelain,
Stockuhren, ge⟨st⟩eckelte und andere Bilder,
schöne Kupferstiche in eichenen Rahmen mit
Gläsern, Zinn=Kupfer=Meßing=und Eisen=
geschirr
, Gartenrequisten, und Orangeriebäu=
me
licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 26. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden auf hohe Verord=
nung
der kön. ni. öst. Landrechten im Saal
auf der Mehlgrube Nr. 1074 verschiedene Ver=
lassenschaftsfahrnisse
, als goldene Uhren, et=
was
Silber, gestickte und glatte tüch=und
zeugene Mannskleider, Foureaux und lange
Frauenkleider von schwarzen Grosdetour, Ta=
fet
, Kamelot, und ord. Zeugen, kottun=und
leinwandene Komotkleider, Strickröcke, der=
ley
Leib=und Hauswäsch, auch Leinwand,
Spiegel, Bilder, Soffen, Sessel, Kästen,
Tische, Bettstätte, samt Bettgewand, und
mehr derley Geräthschaften licitando gegen
alsogleich baare Bezahlung hindangegeben.


Licit. Wannerisches Haus.

Von dem Magistrate der kön. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Hrn. Mar=
cin
Hetzel, wider die Anna Wannerin, in
die neuerliche Feilbietung des der lezteren an=
gehörigen
, in der Leopoldstadt Nr. 394 lie=
gend
, und auf 12300 fl. geschätzten Hauses
gewilliget, und, hiezu der 18. Juni d. J.
mit dem Beysatz bestimmt worden, daß, wenn
gedachtes Haus an den bestimmten Tag nicht
um die Schätzung, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, selbes auch unter der
Schätzung hindangegeben werden wird; die
Käufer haben demnach an gesagtem Tage früh
um 9 Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen.


Licit. Sinnhoferisches Haus.

Von dem Magistrate der l. f. Stadt Retz
wird hiemit bekannt gemacht: es sey auf An=
langen
des Leopold Ledl, als gerichtlich auf=
gestellten
Vormundes der Juliana Mariloisin,
wider Anton Sinnhofer, und Anna Maria,
dessen Ehewirthin, wegen schuldigen 130. fl.
8 kr. samt Jnteressen und Gerichtsunkösten, in
die Feilbietung des in der Stadt Retz liegen=
den
und auf 540 fl. gerichtl. geschätzten Anton

Sinnhoferischen Hauses Nr. 37, und Tischler=
gewerbs
, gewilliget worden. Da nun der er=
ste
und zweyte Termin fruchtlos verstrichen,
und für den dritten der 15. Juni d. J. mit
dem Beysatz bestimmt worden ist, daß dieses
Haus und Gewerb bey diesen dritten Termin
allenfalls auch unter der Schätzung hindange=
geben
würde; so haben die Kauflustigen an
erstangeführten Tag vormittag um 9 Uhr vor
den Magistrat zu erscheinen.


Licit. Zimmermannsgewerb.

Von dem Verwalteramte der gräfl. Joseph
Karl Dietrichsteinischen Herrschaft Sonnberg
und Oberhollabrunn wird hiemit kund ge=
macht
: daß nach Absterben der Anna Maria
Bergerin, gewest hiesig herrschaftl. Untertha=
nin
im Markte Oberhollabrunn, den 2. Ju=
ni
d. J. vormittag um 9 Uhr das daselbst
auf den Michael Bergerischen, dermal Joseph
Helmanschlägerischen Hause radicirende Zim=
mermannsgewerb
licitando verkauft wird, in
welcher Rücksicht Kauflustige an obbesagten
Tag und Stund bey hiesig herrschaftl. A⟨mts=
kanzley
zu erscheinen haben.


Licit. Weine

Von der kön. HerrschaftVellmim V. U.
M. B. werden den 31. May d. J. vormit=
tag
von 8. bis 12 Uhr in dem Herrschafts=
keller
zu Stillfried 469 1 / 2Eimer weisse, und
129 Eimer rothe 179⟨1⟩er Weine zu den na⟨ch⟩=
benannten
Gebünden den Meistbietenden ge=
gen
baare Bezahlung, jedoch mit Vorbehalt
der höheren Ratifikation käuflich hindange=
lassen
werden: als Nr 1 Stillfrieder, Ol=
lerstorfer
und Gruber weisses Gewächs19Eim.
Nr. 2 deto 51 Eim. Nr. 3 deto 40 1 /2Eim.
Nr. 4 deto 49 Eim. Nr. 5 deto 52 Eim Nr.
6 deto 49 Eim. Nr. 7 deto 50 Eim Nr. 8
deto 51 Eim. Nr. 9 deto 30 Eim. Nr. 10
deto 33 Eim. Nr. 11 deto 15 Eim. Nr 12
deto rother Wein 12 1 / 4 Eimer Nr. 13 deto
15 Eim. Nr. 14 deto 14 1 / 2 Eim. Nr. 15
deto 15 1 / 2 Eim. Nr. 56 deto 14 Eim. Nr.
17 deto 13 Eim. Nr. 18 deto 11 Eim Nr.
19 deto 12 Eim. Nr. 20 deto 11 3 / 4 Eim.
Nr. 21 deto 10 Eimer. Die Kauflustige ha=
ben
sich an bemeldten Tag, Stund und Ort
einzufinden.


Licit. Brenfleckisches Haus.

Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Georg und
Theresia Brenfleckischen Konkursmasseverwal=
ter
, in die nochmalige Feilbietung des in di⟨e⟩

[22]

se Konkursmasse gehörigen, auf den obern
Neustift liegenden, auf 2400 fl. geschätzten
diesseitigen Grundbuch dienstbaren Behausung
Nr. 277 gewilliget worden. Da nun hiezu
der 6. Juni d. J. und zwar nur dem Schä=
tzungsbetrag
bestimmt worden, als haben die
Kauflustige an obbestimmtem Tage früh um
10 Uhr vor diesem Grundgericht zu erscheinen.


Licit. Körner und Stroh.

Von der kön. Herrschaft Tulln über Jed=
lesdorf
wird hiemit kund gemacht: es sey auf
Anlangen Joseph Lehndorfer, unter Vertret=
tung
Hrn. Dr. Resch, wider Magdalena Hör=
⟨tz⟩erin
, in die Feilbietung der zwischen beyden
beyden Theilen annoch im Streit verfochte=
nen
, und vermög Urtheil einsweilen licitando
zu verkaufenden Körner und Strohes, beste=
hend
in 10 5 / 8 Metzen Weitzen, 103 6 / 8 Me=
tzen
Korn, 25 1 / 8 Metzen Gerste 94 Metzen
Haber, 18 Schöber rockene Schab, 2 1 /8
Schöber Weitzen 〈…〉 , 10 Mandel schlechteres
Weitzenstroh, mehrere Tristen, verschiedenes
Ritt=und Futterstroh, dann in einigen Häu=
feln
Ahm, U 〈…〉 errecher⟨i⟩, und Aster gewilli=
get
, und hiezu für den ersten Termin der 30.
May, für den zweyten der 13. Juni, und für
den dritten der 27. Juni d. J. bestimmt wor=
den
. Die Kauflustige haben demnach an den
festgesetzten Tagen vormittag um 10 Uhr in
der Dorfrichtersbehausung zu Jedlersdorf zu
erscheinen.


Licit. H⟨ö⟩nigisches Haus.

Von der königl. A⟨viti⟩calherrschaft Schar=
fenegg
in V. U. W. W. wird bekannt ge=
macht
: Daß Maria Westinin, wider den Ma=
thias
Hönig, und Theresia seine Ehewirthin,
behauste Hofstaatler zu Markt Hof, die Licit=
tation
der Hofstaatbehausung Nr. 104, samt
dazu gehörigen Krautgarten, Pflanzsteig, und
4 Joch Hausüberländen, durch den Weg der
Execution bewirket habe. Da bereits 3 Lici=
tationstermine
fruchtlos verstrichen sind, so
hat man eine nochmalige Versteigerung auf
den 11. Juny d. J. mit der Klausul festzu=
setzen
befunden, daß hiebey die obbenannte
Hofs⟨taat⟩behausung Nr. 104 samt Zugehör,
auch ohne den erreichenden Schätzungsbetrag
hindangegeben werde; es haben demnach jene,
welche besagte Behausung samt Zugehör zu
kaufen gedenken, am obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr bey der Licitation in der Herrschafts=
kanzley
zu Mannersdorf zu erscheinen.


Licit. Schmidisches Haus.

Von dem Justizamte der k. Herrschaft Eber=

storf an der Donau wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf Ansuchen der Theresia Kri=
singerin
, in die Feilbietung der im Markte
Schwechat liegenden, der Anna Maria Schmi=
din
eigenthümlichen, und mit Jnbegrif des
Kellers, und der darauf ratifizirten Schank=
gerechtigkeit
auf 4000 fl. gerichtlich geschätz=
ten
Behausung Nr. 49, zum goldenen Engl
genannt, im Wege der Exekuzion gewilliget
worden. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
der 11. Juny, der 11. July, und der 18.
August d. J. mit dem Beysatze bestimmt wor=
den
, daß, wenn dieses Haus samt Zugehör
weder bey dem ersten noch zweyten Termin
um die Schätzung, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, es bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkauft werden wür=
de
; so haben all jene, welche dieses Haus ge=
gen
gleich baare Bezahlung an sich zu brin=
gen
gedenken, an den gedachten Tägen vor=
mittag
um 10 Uhr in der Kanzley dieser Herr=
schaft
zu erscheinen.


Licit. Realitäten.

Von der freyherrl. v. Moserischen Herrschaft
Achau und Gundramstorf wird hiemit bekannt
gem⟨acht⟩: Es habe der gerichtl. verordnete Jo=
hann
Trumerische Curator hierorts abermal
angelanget, daß die in die Johann und Eli=
sabeth
Trumerische Konkursmassa gehörigen,
in der diesseitigen Markts Gundramstorfer Frey=
heit
liegenden, zu verschiedenen Grundbüchern
dienstbaren Realitäten, als: das ausserhalb des
Markts nahe an der Landstrasse, und nächst
des heil. Kreutzerischen Ziegelofens liegende
Haus, welches mit einem Stockwerk hoch ge=
bauet
ist, und 5 Zimmer, 2 Kucheln, und 1.
Vorhaus, und zu ebener Erde aus gleichen
Wohnungsstücken bestehet, in Schätzungswerth
pr. 1185 fl. 15 kr, dann 1 1 / 2 Joch Ueberländ=
äcker
in Teu⟨chtsatzel⟩n, worauf das Haus ste=
het
und wo⟨von⟩ bey 1 / 2. Joch in einer Laim=
gestätten
, der übrige Theil aber in einer fla=
chen
⟨E⟩bene besteht, geschätzt pr. 80 fl. , mehr
1 Joch Ueberländacker in der Kämering, so
vorhin 24 Pf. Weingarten gewest, pr. 70 fl. ,
ferner 6 pf. Ueberländweingärten allda pr. 30
fl. ; hierunter befindet sich ein 11 Klafter lang
und 9 Schuh weiter durchaus gewölbter Kel=
ler
pr. 160 fl, dann ein 8 Pf. Ueberländwein=
garten
allda pr. 60 fl. ; und 1 1 / 4 Joch ⟨Teuch=
grund
pr 80 fl. , dann ein vor, und neben dem
Haus liegender Ueberländgrund pr. 50 fl. , zum
dritten und letztenmal licitando feilgebothen
werden möchte. Da nun zu dieser letzten Feil=
bietung
der 30. May d. J. bestimmt worden

[23]

ist; als haben die Kauflustige, welche obge=
dachte
Realitäten entweder zusammen, oder
auch theilweis an sich zu bringen gedenken,
an obbestimmten Tag vormittag um 9 Uhr in
der Herrschaftskanzley zu Gundramstorf zu er=
scheinen
.


Citat. nachstehender verschollener Personen.

Von dem Berlinischen Stadtgericht werden
nachstehende verschollene Personen, oder im
Falle dieselben bereits verstorben seyn sollten,
deren etwaige allhier unbekannte Erben, nem=
lich
der von hier gebürtige Sattlergesell, Mi=
chael
Dietrich Beyer, welcher in der Ehe des
gewesten hiesigen Bürgers und Zeltschneiders,
Dietrich Joachim Beyer, und Dorothea Eli=
sabeth
, gebohrne Dietrich, im Jahre 1736 ge=
bohren
, hiernächst bereits vor anno 1775 auf
die Wanderschaft gegangen, und der erhalte=
nen
Nachricht zu Folge im Jahre 1774 oder
1775 zu Raab in Oberungarn bey der dorti=
gen
k. k. Commißion gearbeitet, von welchen
aber nicht bekannt, wohin derselbe sich von
Raab weiter hinbegeben, und wo derselbe sich
gegenwärtig aufhalten möge, und für welchem
aus dem Testament eines gewissen Semler ein
Legat von 200 Rthl. nebst Zinsen vorhanden, wo=
zu
sich bereits einige hiesige Fournier und Kre=
basche
Geschwisteren als angebliche nächste Er=
ben
der verschollenen in der Qualität als dessen
Mutter Schwester Kinder gemeldet. 2) Der
von hier gebürtige Johann Gottlieb Wehrmann,
welcher der Sohn eines Schuhmachers, und
angeblichen 1770 als Posamentirer Gesell von
hier auf die Wanderschaft nach Breslau ge=
gangen
ist, seitdem aber weiter keine Nachricht
von sich gegeben hat, und für welchen sich an
Vater und Mutter Erbe ohngefähr 67 Rthl.
in Deposito befinden, wozu dessen Schwester
sich als angebliche einzige Erbin gemeldet. 3)
Der Johann Andreas Müller, welcher von
seinem Vater dem Gemsdamer Müller in der
Ehe mit Dorothea Louisa Hinzin erzeuget wor=
den
, angeblich zu Dresden die Schlosser Pro=
feßion
erlernet habe, und dem Verlaute nach
daselbst auch verstorben seyn solle, und für wel=
chen
aus der Verlassenschaft seines verstorbe=
nen
Großvaters ein Vermögen von ungefähr
70 Rthl. vorhanden, wozu so viel bis jetzt be=
kannt
dessen einziger Bruder Erbe seyn werde.
4) Der Tischlergesell, oder Tischlermeister,
Christian Gottfried Ebert, ein Sohn des hie=
selbst
verstorbenen Tischlermeister, Christian
Gottfried Ebert, und Anna Maria Richtern,
welcher bereits seit vielen Jahren von hier ab=
wesend
ist, der aber ohngefähr im Jahre 1781

auf eine kurze Zeit sich hieselbst wieder ein=
gefunden
gehabt, jedoch bald wider sich von
hier hat begeben, und seit der Zeit weiter kei=
ne
Nachricht von sich ertheilet, und für wel=
chen
ein Vermögen von ohngefähr 23 Rthl.
nebst Zinsen vorhanden, wozu sich bis jetzt die
angebliche Mutter Bruderkinder des verscholle=
nen
als dessen nächste Erben gemeldet haben.
5) Der allhier im Jahre 1746 gebohrne Gott=
fried
Keßler, einem Sohne des ehemaligen hie=
sigen
Gastwirth, Georg Keßler, und der Anna
Dorothea Schulzin, welcher angeblich die =
ckerprofeßion
erlernet, seit ohngefähr 26 Jah=
ren
aber verschollen, ohne daß man seinem Le=
ben
oder Aufenthalt etwas bekannt worden, und
für welchen annoch 3 Rthl. 1 Gr. Muttergut
vorhanden, hierdurch auf Ansuchen ihrer ge=
dachten
Verwandte, weil sie länger als 10 Jah=
re
abwesend sind, und während dieser Zeit von
ihrem Leben und Aufenthalt keine Nachricht
gegeben, denen königl. Verordnungen zu Folge
öffentlich vorgeladen sich innerhalb 9 Monaten
in der Registratur des Berlinischen Stadtge=
richts
oder aber spätestens in termino den 9.
Februar 1793 vormittags um 10 Uhr auf dem
Berlinischen Rathhause in der Gerichtsstube
vor dem Deputato Collegii , Hrn. Stadtrich=
ter
Geresheim entweder persönlich oder schrift=
lich
zu melden, und nähere Anweisung zur
Empfangnehmung ihres Vermögens gewärtig
zu seyn, unter der Verwarnung, daß im Fall
sie sich aufs spätestens in besagten Termin mel=
den
, sie die verschollene für tod erkläret, de=
ren
etwannige unbekannte Erben aber mit ih=
rem
Erbrecht nicht weiter gehöreten vielmehr
damit präcludiret, ihnen ein ewiges Stillschwei=
gen
auferleget und das Vermögen denen sich
meldenden und gehörig legitimirenden Erben
verabfolgt werden soll. Wobey denenselben falls
sie in termino zu erscheinen verhindert würden,
und es ihnen zur Constitirung eines Bevoll=
mächtigten
alhier an Bekanntschaft fehlen soll=
te
, die Justizkommissarii Hr. Hofrath Schu=
mann
, oder Hr. v. Fleck, dazu in Vorschlag
gebracht werden, an deren einem sie sich wen=
den
, und mit Vollmacht und gehöriger Jn=
struktion
zur Wahrnehmung ihrer Gerechtsame
versehen können, wornach man sich also zu ach=
ten
. Berlin den 30. März 1792.


Citat. Koloman Röcklinger.

Nachdem Koloman Röcklinger, löbl. Stift
Seitenstetterischer Pupill, am Weidersdorf,
Pfarr Seitenstetten gebürtig, bereits über die
Verjährungszeit unwissend, seine nächsten An=
verwandten
aber um die gerichtliche Verthei=

[24]

lung der ihm Kollman Röcklinger von seiner
Schwester Katharina, verehelichten Holznerin,
hier unter dem 7. Hornung d. J. zugefallenen
Erbschaft angesucht haben, so wird demselben,
oder seinen allenfals hinterlassenen Leibserben
hiemit aufgetragen, daß sie binnen 1 Jahr,
6 Wochen 3 Tage um so gewisser bey hiesi=
gem
Marktgericht erscheinen, letztere aber ihr
vermeintliches Erbrecht genüglich ausweisen
sollen, wie in widrigen nach verstrichener Zeit
mit Vertheilung dieser Erbschaft an die Ko=
loman
Röcklingerischen nächsten Anverwand=
ten
ohne weiters vorgegangen werden wird.
Markt St. Peter in der Au den 24. Hor=
nung
1792.


Citat. Magdalena Kainzin.

Von dem Oberamte der Stifsherrschaft Li=
lienfeld
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
die anher unterthänige Puppillin, Magdalena
Kainzin, von Altmanstorf, bereits aber 40
Jahre abwesend und unwissend. Da nun die=
selbe
bey hiesigem Waisenamte einiges Ver=
mögen
anliegend hat, und derselben Anver=
wandte
um Erfolglassung desselben gebetten
haben, so wird dieselbe, oder ihre allenfälli=
ge
Descendenten hiemit dergestalt vorgerufen,
daß sie sich den 18. May 1793 um so sicherer
anzumelden, und ihre Erbrechts=oder andere
Forderungen zu erweisen haben sollen, wie im
widrigen die Verlassenschaftsabhandlung ge=
pflogen
, und das vorhandene Vermögen den
sich hiezu legitimirenden Jntestaterben einge=
antwortet
werden würde. Lilienfeld den 29.
Hornung 1792.


Citat. Karl Moriz.

Von der reichsgräfl. Mauriz v. Frießischen
Herrschaft Vöslau wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey Karl Moriz, von St. Veit
an der Trie⟨st⟩ing, schon über 32 Jahre ab=
wesend
und man habe seinen Aufenthalts=
ort
alles Nachforschens ungeachtet nicht in Er=
fahrung
bringen können. Da nun dessen rück=
gelassene
Tochter, Eva, verheurathete Ma=
schatin
in W. Neustadt, um die Erfolglas=
sung
des für selben bey hiesigem Depositen=
amte
vorfindig väterlich=und mütterlichen Erb=
theils
zusamm pr. 29 fl. 35 kr. 2 pf. gebetten
hat; als wird der Karl Moriz von Amtswe=
gen
dergestalt vorgerufen, daß er von heut
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg ent=
weder
selbst persönlich, oder durch einen hin=
länglich
Bevollmächtigten vor dieser Herrschaft
sogewiß erscheinen, und sich gehörig legitimi=
ren
soll, wie im widrigen derselbe für tod

gehalten, und das hinterbliebene Vermögen
dessen obbemeldt ehelichen Tochter erfolgt wer=
den
würde. Schloß Vöslau den 15. März 1792.


Citat. Georg Kogler.

Von der gräflich Vinzenz Ursin und Rosen=
bergischen
Herrschaft Gleiß V. O. W. W.
wird hiemit dem bereits vor 30 Jahren in
Soldatenstand getrettenen, am Danielschlag
in der Pfarr Windhag gebohrnen behausten
Unterthan Georg Kogler, zu wissen gemacht:
Es habe derselbe noch auf seinem Hause einen
Kaufschillingsrest pr. 63 fl. 59 kr. zu fodern;
da nun derselbe während seiner 30jährigen
Abwesenheit von sich, und seinem Aufenthalts=
orte
bisher nichts hat wissen lassen, dermal
aber seine noch lebende zwey Kinder dieses be=
sagte
Geld überkommen wollen, als wird er
Georg Kogler, dessen anderweilig etwa vor=
handene
Erben oder Cessionarien, um sotha=
nen
Kaufschillingsrest binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
, und 3 Tägen sich in hiesiger Amtskanz=
ley
sogewiß zu melden, und zu gedachter Fo=
derung
zu legitimiren haben, wie im widri=
gen
nach Verlauf dieses Termins eröfterter
Kaufschillingsrest erwehnt seinen hier befindli=
chen
zwey Kindern ohne weitern ausgefolget
werden soll. Schloß Gleiß den 3. März 1792.


Amort. Urkunden.

Von dem Magistrate der landesfürstl Stadt
Wienerisch=Neustadt wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Christian
Hartmann, Burgers allhier, in die Amorti=
sirung
einer von ihm, und seiner Ehewirthin
Juliana an die hiesige Steinmetz=und Mau=
rerhauptlade
ausgestellt certiorirten Obligation
dd. 29. September 1760 pr. 100 fl. eines
hierüber ausgefertigten Satzbriefes dd. 15. De=
zem⟨b⟩er
1760, dann der über die erfolgte Be=
zahlung
dieser Schuld ausgestellten Quittung
da diese Urkunden in Verstoß gerathen, und
zur Kaßirung des erwähnten Satzes erforder=
lich
seyen, gewilliget worden. Es haben dem=
nach
jene, welche obige Urkunden in Händen
haben, oder darauf was immer für einen
Anspruch, oder Recht haben, oder zu haben
vermeinen, selbes binnen 1 Jahre, 6 Wochen
und 3 Tägen sogewiß auszuführen, widrigens
diese Urkunden, als null und nichtig angese=
hen
, und der gedachte Satz ohne weitern kas=
sirt
werden würde. Wienerisch=Neustadt den
23. Jäner 1792.

[25]

Licit. Feldrequisiten.

Den. 23. und 24. May werden unweit der
Alstergaßkasserne auf der Glacis zu dem kön.
Deutschmeisterischen Jnf. Regiment eine nahm=
hafte
Anzahl brauchbarer Zelter, kupferne,
meßingene, und eisene Restel, samt Kasterols,
weißblecheneFeldflaschen, dann Zelthackel,
auch zwey Schallen=und zwey Schnellwaa=
gen
=mit gehörigen Gewichtern, zu den ge=
wöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden ge=
gen
gleich baare Bezahlung licitando verkauft.


Licit. Wechselbrief.

Von dem kön. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgerichte
wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 24. May, dann den 18. Juni und den
2. Juli d. J. vormittag um 19 Uhr in der
Herrngasse Nr. 59 auf der Wechselgerichts=
rathsstube
ein von Hrn. Ferdinand Grafen v.
Kufstein unter den 1. May 1788 auf 10 Mo=
nat
zahlbar ausgestellt, den 1. März 1789
auf ein Jahr prolongirte Wechselbrief pr. 4500
fl. um den vollen Betrag ausgerufen und ver=
steigerungsweis
werde hindangegeben werden,
und falls gedachter Wechselbrief weder bey dem
ersten, noch bey dem zweyten Termin um den
ganzen Betrag oder allenfalls darüber an Mann
gebracht werden könnte, derselbe bey dem drit=
ten
Termin auch unter der darin enthaltenen
Summe verkauft würde.


Licit. Fahrnisse.

Von dem kön. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgerichte
werden den 26. May, dann 16.
und 30. Juni d. J. früh um 9 Uhr in der
Singerstrasse im Eisenhutterischen Hause Nr.
930 verschiedene Kästen, Tische, Bilder, Sta=
tuen
, und andere Fahrnisse versteigerungsweis
hindangegeben, und falls sich bey dem ersten,
oder zweyten Termin um den Schätzungsbe=
trag
, oder darüber kein Käufer fände, bey=
dem
dritten Termin auch unter der Schätzung
verkauft werden.


Licit. Witthalmisches Haus.

Von dem Magistrat der kön. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen der Frau Rosa=
lia
v. Mayerberg haer. nom . unter Vertret=
tung
Hrn. Dr. Voglhueber, wider Elisabeth
Witthalmin, Hausinhaberin, wegen zu for=
dern
habenden 3500 fl. samt Jnteressen und
Gerichtskösten, in die nochmalige Feilbietung
der gegentheiligen, in der. Josephstadt liegen=
den
, auf 6800 fl. gerichtl. geschätzten Behau=
sung
Nr. 124 zum goldenen Einhorn, gewil=
liget
worden. Da nun bey der ersten und

zweyten Feilbietung kein Kauflustiger erschien,
so verbleibet für die dritte der 25. May 1792
mit dem Beysatze bestimmt, daß bey dieser
dritten Feilbietung gedachte Behausung auch
unter der Schätzung verkauft werden soll, wes=
halb
die Kauflustige an den obbestimmten Tag
vormittag um 9 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen haben.


Licit. Bücher und Musikalien.

Den. 31. May und nachfolgende Täge wird
auf Verordnung des allhiesig kön. Jud. Del.
Mil. Mixt. in dem kleinen hofkriegsräthlichen
Gebäude in der Seitzergasse Nr. 231 zu ebe=
ner
Erde eine ansehnliche Büchersammlung
verschiedener Sprachen und Wissenschaften,
nebst verschiedenen Landkarten, dann Musi=
kalien
von berühmten Virtuosen, zu den ge=
wöhnlichen
Stunden den Meistbietenden ver=
käuflich
hindangegeben, der gedruckte Kata=
log
hievon ist in der Schmidischen Buchdru=
ckerey
im Seiterischen Haus am Wildprät=
markt
unentgeltlich zu haben.


Licit. Fahrnisse.

Auf Verordnung des königl. ni. öst. Land=
rechts
werden den 21. d. M. und folgende
Täge in der Stadt in der Teinfaltstrasse im
gräfl. Kollonitzischen Haus Nr. 75 im ersten
Stock verschiedene Verlassenschaftsfahrnisse,
als 1 Brillantring, 1 Saffirring, 1 grosser
lediger Topas, goldene Tabatieren, 1 Dose
von neapolitanischer Lava, goldene Uhren,
Gold=und Silbermünzen, vieles Tafel=und
Haussilber, gestickt=bordirt=sammet=seiden=
und tüchene Mannskleider, Spitze, feine Leib=
Tafel=und Hauswäsch, 1 grosser Servis von
Porzelain, mehrere Gattungen von chinesisch=
japonisch
und sächsischen Porzelain, englische
Häng=Wand=und Pendiluhren, Spaliere,
Luster, Tische, Soffen, Sessel, Kästen, 1
Forte piano von einem guten Meister, beson=
ders
schön damascirtes Schußgewehr, Bücher=
kästen
, Zinn, Kupfer, und andere Geräth=
schaften
; dann 1 4sitziger mit grauen Tuch
gefütteter Wagen, 1 Schwimmer mit grauen
Plüsch, 1 anderer blau lakirt mit gleichen Tuch
auf modernen Gestellen, ein ganz neuer noch
ungeführter Staatswagen auf 2 Personen nach
englischer Art, fein lakirt, geschliffen mit Bor=
dur
gemalen, von silberfarben Tuch und far=
bigten
Schnüren ausgemacht, Tragbaum,
Achsen, Bockgestell mit guten Eisen, das gan=
ze
Gestell überhaupt von besten Holz, endlich
Pferdgeschirre, Bärndecken und Stallrequisi=
ten
den Meistbietenden gegen alsogleich baare

[26]

Bezahlung versteigerungsweis hindangegeben
werden.


Licit. Haus und Weingarten.

Von dem Grundbuch der Herrschaft Ober=
⟨sif⟩ering
und Kallenberg wird hiemit kund ge=
macht
: es sey auf Anlangen des gerichtlich
aufgestellt Mathias Gerstmeyrischen Cur. ad
lites , Hrn. Dr. Perko, in die fentliche Feil=
bietung
der in diese Konkursmassa gehörigen,
in Josephsdorf am Kallenberg liegenden, auf
200 fl. gerichtlich geschätzten Behausung und
Gartel, nebst den ebenfalls allda liegenden,
und auf 102 fl. gerichtlich geschätzten 3 / 4 Wein=
garten
, wovon 2 / 4 zu obiger Behausung ge=
hörig
sind, welche aber allenfalls von obiger
Behausung weggeschrieben, und einzeln hin=
dangegeben
werden können, gewilliget, und
hiezu für den ersten Termin der 24. May,
und für den zweyten der 13. Juni d. J. mit
dem Beysatze bestimmt worden, falls obige
Behausung und Grundstücke bey obgenannten
zwey Feilbietungsterminen um die Schätzung,
oder darüber nicht an Mann gebracht werden
könnten, solche nach Vernehmung der Gläu=
biger
bey dem dritten Termin als den 30.
Juni allenfalls auch unter der Schätzung hin=
dangegeben
werden würde. Die Kauflustige
haben demnach an obbestimmten Tägen früh
un 9 Uhr in der Gerstmeyrischen Behausung
am Kallenberg zu erscheinen.


Licit. Haus und Eßigsiedergewerb.

Von der gräflich Meravigliaischen Herrschaft
Gumpendorf wird anmit kund gemacht: daß
nach Absterben Joseph Wollahn die in dessen
Verlassenschaftsmassa gehörige, und hieher
unterthänige Haushälfte in Rheindorf, Nr.
45, dann auf Anlangen der Anna Wollahnin,
die ihr angehörige eigenthümliche 2te Hälfte,
mithin die ganze Behausung, samt Eßigsie=
dergewerb
mit Zugehör und mehreren Fässern
in eisen=und hölzenen Banden gegen baare
Bezahlung verkauft werden wird. Da nun
hiezu der 31. May d. J. bestimmt worden;
als haben sämmtliche Kauflustige an erstbe=
stimmten
Tag früh um 9 Uhr in der Be=
hausung
Nr. 45 in Reindorf zu erscheinen.


Licit. Realitäten.

Von der Justizverwaltung der gräfl. Per=
genschen
Herrschaft Pottenbrunn wird hiemit
kund gemacht, daß über Absterben Michael
Pernauer, behaust gewesten Unterthans zu Pot=
tenbrunn
, die ruckgelassene Verlassenschaftsbe=
hausung
, wozu 10 Joch Aecker, 2 Tagwerk
Wiesen, und 1 / 2 Tagwerk Garten, als Haus=

gründe, gehören, dann 12 Joch Ueberländ=
äcker
, 1 1 / 2 Tagwerk deto Wiesen, und 1 / 4
deto Weingarten, samt der vorhandenen Haus=
und Wirthschaftseinrichtung, Vieh und Fahr=
nissen
, öffentlich feilgebothen, und dem Meist=
bietenden
gegen baare Bezahlung hindangege=
ben
werde. Es haben demnach diejenigen,
welche ein und anders an sich zu bringen ge=
denken
, den 29. und 30. May d. J. jedesmal
früh von 8 bis 12, und nachmittag von 2 bis
6 Uhr in der Verlassenschaftsbehausung zu Pot=
tenbrunn
Nr. 83 zu erscheinen, bis wohin die
Realitäten beaugenscheiniget, und die gerichtl.
Schätzung in der Amtskanzley zu Pottenbrunn
eingesehen werden kann.


Licit. Realitäten.

Von dem vereinten Grundbuchsamte der kön.
Herrschaften Laxenburg und Theresienfeld wird
hiemit bekannt gemacht: es habe der Jnha=
ber
des Hauses Nr. 22 in Theresienfeld das
Ansuchen gemacht, diese Behausung, samt
den dabey befindlichen Hausgründen, bestehend
an 30 Joch 1000 # Klafter Hausäcker, wo=
von
1 Joch zu Weingarten, und 1 Joch beym
Haus zu einen Kuchel=und Grasgarten zuge=
richtet
ist, und 2000 # Klafter Wiesen,
dann den mit Korn angebauten 5 Joch und
mit Haber ebenfalls 5 Joch; nicht minder:
mit den vorhandenen Vieh: als 2. Melkkü=
hen
, 2 Pferden, und Gefllügelvieh, Pflüge,
Eggen, und sonstigen Wirthschafts=und Gar=
tenrequisiten
, dann Zimmereinrichtung, als
Kästen, Sessel, Spiegel, Uhren, Soffa ꝛc.
durch den Weg der Versteigerung feilzubie=
ten
; da nun hiezu der 25. d. M. May früh
um 9 Uhr bestimmt worden; so belieben die
Kauflustige an diesem Tage in der besagten
Behausung Nr. 22 in Theresienfeld zu erschei=
nen
, die allenfalls noch nöthige Auskünfte
indessen bey dem Grundbuchsamte in Laxen=
burg
einzuholen.


Licit. Realitäten

Von der landesfürstl. Pfarrherrschaft Obriz=
berg
im V. O W. W. wird hiemit kund ge=
macht
: daß nach Absterben des zu Sinzendorf
behaust gewesenen Unterthans, Franz Schoder=
beck
, und Maria seines Eheweibes, auf An=
langen
der Erben, in die öffentliche Feilbie=
tung
des zu Eizendorf befindlichen Wirthschafts=
hofes
Nr. 9, wozu 36 Joch Aecker, davon 13
mit Winter, und 10 mit Sommerfrucht be=
bauet
sind, dann 7 Tagwerk Wiesen, 1 Kraut=
und 1 Obstgarten gehören, gewilliget worden
sey. Nicht minder werden auch folgende Ue=

[27]

berländgrundstücke, nämlich 8 Joch Waldung
am Achsberg, 7 Joch deto am Eichberg, 3
Joch deto am Kalbegg, 1 Joch Acker zu Ei=
zendorf
, und 1 / 4 Joch Weingarten, samt allen
andern beweglichen Gütern, Fahrnissen, und
Hausgeräthen, als 2 Wirthschaftspferde, 4
Kühe, 14 Schafe, 6 Schweine, einige Me=
tzen
Weizen, Korn, Linsfutter, 30 Eimer Wein,
wenigen Bethern, Leibskleidern, Tischwäsche,
Zinn, Kupfer, Bilder, Sessel, Kästen, Fuhr=
wägen
, u. dgl. den 18. Brachmonats und die
darauf folgenden Täge jedesmal vormittag von
9 bis 12, und nachmittag von 2 bis 6 Uhr
im besagten Hof zu Eizendorf versteigerungs=
weis
gegen baare Bezahlung hindangegeben.
Uebrigens haften auf dem Wirthschaftshofe für
einen einsweiligen Eigenthümer ganz besondere
Vortheile, worüber jedermann sich bey hiesiger
Ortsobrigkeit die Einsicht zu nehmen gestat=
et
wird.


Licit. 5 behauster Grundunterthanen, und
53. Ueherländgewöhre.

Von der Pfarrherrlichkeit zu St. Georgen
am Ybbsfelde V. O. W. W. wird hiemit be=
kannt
gemacht: demnach eine löbl. ni. öst.
Landesregierung auf die daselbst eingereichte
Vorstellung, welchergestalt das zu dieser Pfar=
re
gehörige, aus 5 behausten, zur Herrschaft
Dürrenthal vogtbaren Grundunterthanen, und
zwar 4 im Dorfe Koilersdorf, und 1 im
Dorfe Fels, dann 53 Ueberländgewöhre be=
stehende
Grundämtel zu Fels, V. U. M. B. ,
der weiten Entfernung wegen, nicht benutzet
werden könne, bereits unterm 7. Jäner. d. J.
die gebetene Bewilligung, ertheilet, solches
Grundämtel licitando zu veräußern, und den
eingehenden Kaufschilling zum Nutzen der
Pfarre verzinslich anzulegen, und zu dieser
Versteigerung der 14. k. M. Juny dermassen
bestimmt sey, daß solche zu Wien im Stift
Seitenstettner, oder sogenannten Gamingerho=
fe
am Kienmarkte Nr. 475 in der daselbst
um 2ten Stocke habenden Wohnung des Hrn.
Johann Michael Schuhböck, resignirten frey=
herrl
. Riesenfelsischen Oberbeamten zu Sei=
tenegg
, und lezthinigen k k. Kreiskassiers
V. U. M. B. , als hiezu bestellten Gewalträ=
gers
, vorgenommen werde. Wem es nun ge=
fällig
, diese Realität, deren pretium fisci
686 fl. beträgt, gegen gleich baare Bezahlung
zu erkaufen, beliebe sich am gemeldten Tag
und Ort um 9 Uhr früh einzufinden, wo
auch vorher der getreue Anschlag eingesehen,
und nebst der etwa erforderlichen Auskunft

schriftlich oder mündlich anverlanget werden
kann.


Convoc. Hochdosrferischer Gläubiger.

Von dem Magistrat der Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien werden hiemit alle jene, welche
an die Verlassenschaft des Karl Hochdorfer,
Kaßier bey dem ehemaligen Handlungshaus
Bargum & Comp ., aus dem Erbrechte, als
Gläubiger, oder aus was immer für einem
Rechtsgrunde einige Forderung oder Anspruch
zu machen haben, dergestalt einberufen und
vorgeladen, daß selbe den 5. Juny d. J. früh
um 9 Uhr vor diesem Magistrat zu erschei=
nen
, und ihr Recht gehörig darzuthun haben
werden, widrigens die Verlassenschaft ohne
weitern abgehandelt und den sich legitimiren=
den
Erben und Gläubigern eingeantwortet wer=
den
würde.


Convoc . Bobischey Gläubiger.

Von dem Magistrate der Haupt=und Resi=
denzstadt
Wien werden hiemit all jene, welche
an die Verlassenschaft der Frau Karolina Bob,
gebohrne v. Cetto, eines Magistrat=Sekretärs
Wittwe, entweder aus dem Erbrechte, als
Gläubiger, oder aus was immer für einem
Rechtsgrund einige Forderungen, oder An=
sprüche
zu machen vermeinen, dergestalt ein=
berufen
und vorgeladen, daß selbe den 18. Ju=
ny
d. J. früh um 9 Uhr vor diesem Magi=
strate
zu erscheinen, und ihr Recht gehörig
darzuthun haben werden, widrigens die Ver=
lassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und den
sich legitimirenden Erben und Gläubigern ein=
geantwortet
werden würde.


Nachricht.

Nachdem Endesunterzeichneter von dem P.
T. Herrn Johann Nep. Grafen zu Würben
und Freudenthal dermal auf denen Preußisch=
schlesischen
Herrschaften seines Herrn Vaters,
Grafen Joseph Wenzel zu Würben und Freu=
denthal
, k. Kämmerers, sich befindend, modo
substitutionis begwaltiget worden, alle dieje=
nigen
, welche von hochdemselben bis 4. Dec.
1790, als dem Tage seiner von hier genom=
menen
Abreise, allenfalls noch verbündliche
Schuldinst⟨r⟩umenten in Handen haben, durch
öffentliche Zeitungen dergestalten vorzuladen,
daß jene ihre Forderungen binnen einen hie=
mit
festsetzenden Termin von 3 Monaten a da-
to
an gerechnet, bey mir ordentlich liquidiren,
und besagter Vorladungstermin sowohl für die
an=als abwesende Herren Creditores durch
die vollen 3 Monate wöchentlich einmal wie=
derholet
werden soll; wie im widrigen nach

[28]

Abfluß dieses Termins niemand mehr einige
Rede und Antwort gegeben, wohl aber denen
sich meldenden und liquidirenden ihre Conten=
tirung
bey dem zu gleicher Zeit ernannt wor=
denen
Herrn Con - Mandatario gestalten Um=
ständen
nach angewiesen werden wurde. Als
nehme sich der Unterzeichnete in Gefolg obigen
Substituzionsgewalts hiemit die Ehre, alle
diejenigen An=und Abwesende, welche an ge=
dachten
Herrn Grafen Joh. Nep. zu Würben
und Freudenthal eine rechtliche Forderung zu
stellen glauben, dergestalt vorzuladen, daß selbe
durch einen dreymonatlichen Termin a dato
an gerechnet, und zwar alle Dienstag nachmit=
tags
von 4 bis 6 Uhr in dem zu verstandenen
Ende bestimmten Quartier im Sternhof neben
der Theresienkapelle auf der hintern Stiege im
ersten Stock erscheinen, ihre Schuldiustrumen=
ten
vorzeigen, und folglich hierüber ordentlich
liquidiren sollen, wornach gestalten Umstän=
den
selbe an dem zur Contentirung aufgestell=
ten
Herrn Con - Mandatario angewiesen wer=
den
sollen. Derjenigen An=und Abwesenden
hingegen, welche erst nach abgeflossenen durch
3 Monate lang wöchentlich kundmachenden Li=
quidationstermin
erscheinen wurden, bleibt un=
verhalten
, daß in Sachen alsdann keine Rede
und Antwort mehr gegen werden wurde, wor=
nach
sich also jedermann, dem daran gelegen,
zu richten wissen wird. Wien den 16. April
1792.
Philipp Warmund,
Beamter von der k. Militar=
hauptökonomiekommißion
.


Erinnerung an Hrn. Anton Barnabas
Fürsten Pruß Jablonowsky.

Von dem k. ni. öst. Landrecht dem Hrn. An=
ton
Barnabas Fürsten Pruß Jablonowsky mit=
tels
gegenwärtigen Edikts zu erinnern: Es ha=
be
wider den Hrn. Fürsten die königl. oktroirte
Kommerzial=Leih=und Wechselbank allhier
wegen Abführung der an 47 Parzialobliga=
zionen
zusammen pr. 47000 fl. vom 1. April
dies lezten September 1791 verfallenen hier
zahlbaren Jnteressen zu 5 pr. Ct. pr. 1175 fl.
bey diesem adelichen Gerichte Klage angebracht,
worüber eine Tagsatzung auf den 23. Juny d.
J. früh um 10 Uhr mit dem Anhange ange=
ordnet
wurde, daß der Hr. Geklagte hiebey
entweder persön⟨lich⟩ durch einen hinläng=
lich
Bevollmächtigten sogewiß erscheinen solle,
widrigens er der Schuld geständig gehalten wer=
den
würde. Das Gericht, da der Hr. Geklagte
aus den k. Erblanden derzeit abwesend ist, hat
zu dessen Vertrettung, und auf dessen Gefahr

und Unkösten den hierortigen Hof=und Ge=
richtsadvokaten
Dr. Kofler als Kurator be=
stellet
, mit welchen die angebrachte Rechtssa=
che
nach der für die k. Erblande bestimmten
Gerichtsordnung ausgeführet, und entschieden
werden wird. Der Hr. Anton Barnabas Fürst
Pruß Jablonowsky wird dessen durch diese
öffentliche Ausschrift zu dem Ende erinnert, da=
mit
er allenfalls in rechter Zeit selbst zu er=
scheinen
, oder dem bestimmten Vertreter sei=
ne
Behelfe an Handen zu lassen, oder auch
sich selbst einen anderen Sachwalter zu be=
stellen
, und solchen diesem Gerichte namhaft
zu machen, und überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmäßige Wege einzuschreiten wissen
möge, die selber zu seiner Vertheidigung dien=
sam
finden würde, massen der Hr. Fürst sich
die aus seiner Verabsäumung entstehenden Fol=
gen
selbst beyzumessen haben wird.


Erinnerung an Leopold Dangel.

Von dem Ortsgerichte der reichsgräfl. V⟨ete⟩=
ranischen
Herrschaft Meyers im V. O. M. B.
dem Leopold Dangel, behausten Kleinhäusler
vom Markte Windigsteig, mittels gegenwär=
tigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider ihn
bey diesem Gerichte der Lorenz Schober, Ban=
delverleger
von Oed, wegen angesprochenen
303 fl. , dann der Anton Harrer, burgl. Wee=
bermeister
von Windigsteig, wegen Abführung
17 fl. , Klage angebracht, und um die der Ge=
rechtigkeit
angemessene richterliche Hilfe gebet=
ten
, auch hierwegen eine Tagsatzung auf den
30. Juny d. J. , und zwar ersterer um 9 Uhr,
letzterer aber um 10 Uhr vormitag eben dessel=
ben
Tages, bewirket. Anbey wurde auch,
da sein des Geklagten Aufenthaltsort unbekannt
ist, zu seiner Vertretung auf seine Gefahr und
Unkösten Hr. Bernhard Stenzl, Syndikus und
erster Magistratsrath der l. f. Stadt Waydhofen
an der Theya, als Kurator bestellet, mit wel=
chem
die angebrachte Rechtssache nach Maß
der für die k. Erblanden bestehenden Gerichts=
ordnung
ausgeführet, sonach entschieden werden
wird. Derselbewird dessen zu demEnde erinnert,
damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu er=
scheinen
, oder den bestimmten Vertreter sei=
ne
Rechtsbehelfe inzwischen an Handen zu
lassen, oder auch sich selbst einen andern Sach=
walter
zu bestellen, und solchen diesem Ge=
richte
namhaft zu machen, und überhaupt in
jene rechtliche ordnungsmäßige Wege einzu=
schreiten
wissen möge, die er zu seiner Ver=
theidigung
diensam finden würde, massen er
die aus seiner Verabsäumung entstehenden Fol=
gen
sich selbst beyzumessen hätte.

[29]

Erinnerung an Franz Thomas Edlen v.
Schönfeld.

Von den ni. öst. Landrechten dem Franz
Thomas Edlen v. Schönfeld mittels gegen=
wärtigen
Edikts zu erinnern: Es habe wider
ihn der Nathan Adam Arnsteiner, priv. Groß=
händler
, wegen Abführung auf einen Schuld=
schein
vom 1. July 1791 schuldigen 6000 fl.
samt Nebenverbindlichkeiten, bey diesem Ge=
richte
Klage angebracht, und um die gerechte
richterliche Hilfe gebeten, worüber eine Tagsa=
tzung
auf den 18. Juli d. J. bey sonstig Ge=
ständighaltung
der Forderung angeordnet wor=
den
ist. Das Gericht, dem der Ort seines
Aufenthalts unbekannt, und da er vielleicht
aus den k. Erblanden abwesend ist, hat zu sei=
Vertretung, und auf dessen Gefahr und Unkö=
sten
den hierortigen H. u. Gr. Adv. Dr. Kofler,
als Kurator bestellet, mit welchem die ange=
brachte
Rechtssache nach der für die k. Erblan=
den
bestimmten Gerichtsordnung ausgeführt,
und entschieden werden wird. Er Franz Tho=
mas
Edler v. Schönfeld wird dessen durch die
öffentliche Ausschrift zu dem Ende erinnert,
damit derselbe allenfalls zu rechter Zeit selbst
zu erscheinen, oder inzwischen dem bestimm=
ten
Vertreter seine Rechtsbehelfe an Handen
zu lassen, oder auch sich selbst einen andern
Sachwalter zu bestellen, und diesem Gerichte
namhaft zu machen, auch überhaupt in die
rechtlichen ordnungsmäßigen Wege einzuschrei=
ten
wissen möge, die er zu seiner Vertheidi=
gung
diensam finden würde, massen er sich die
aus seiner Verabsäumung entstehenden Folgen
selbst beyzumessen hätte.


Konkurs des Jakob David Seeligmann.

Von dem Magistrate der k. Hauptstadt und
Gränitzfestung Olmütz im Marggrafthum Mäh=
ren
wird hiemit bekannt gemacht: daß der Jud,
und hiesig k. Tabak=und Stempelgefällsver=
leger
, Jakob David Seeligmann, die Zah=
lungsunvermögenheit
seiner Schulden den 16.
d. bey hierortigen Gerichte angezeiget, und
daß man in die Eröffnung eines Konkurses über
das gesammte im Lande Mähren befindliche
beweg=und unbewegliche Vermögen des ein=
gangserwähnten
Jakob David Seeligmann zu
willigen befunden habe; daher wird jeder=
mann
, der an gleichgedachten Verschuldeten ei=
ne
Forderung zu stellen sich berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis den 15. Oktober
d. J. die Anmeldung seiner Forderung in Ge=
stalt
einer förmlichen Klage wider den Ver=
tretter
der David Seeligmannischen Konkurs=
massa
, Johann Aloys Platz, geschw. Stadt=

Advokaten, bey dem hiesigen Gerichtsstand,
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit seiner Forderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese, oder je=
ne
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu er=
weisen
, als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr gehöret,
und jene, die ihre Forderung bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rücksicht des gesamten in
Mähren befindlichen Vermögens des schon ein=
gangsbenannten
Verschuldeten ohne Ausnahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen
wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fordern hätten, oder
wenn ihre Forderung auch auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa
in die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts das ihnen ansonsten zu stat=
ten
gem men wäre, abzutragen verhalten wer=
den
würden. Uebrigens aber wurde auch in
Hinsicht des indessen aufgestellten Konkursver=
walters
, Advokatens, Augustin Köller, eine
Tagsatzung auf den 19. Oktober d. J. früh
um 9 Uhr bestimmt, wobey die gesammte
Gläubiger zu erscheinen, und den diesfälligen
Konkursverwalter entweder zu bestättigen, oder
einen andern zu bestellen, auch nebstbey einen
Gläubigerauschuß von 3 Personen zu wählen
hätten. Beschlossen im Rathe zu Olmütz den
16. April 1792.


Konkurs des Johann David Esch.

Von dem Metropolitankapitel wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey von dem Gerichte in
die Eröffnung eines Konkurses über das ge=
sammte
im Lande Niederösterreich befindliche
Vermögen des von hier entwichenen Johann
David Esch, dekretirten Bandfabrikanten, und
Jnwohner zu Mariahilf. Nr. 105, gewilliget
worden. Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldeten eine Forderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erinnert, bis 19. Juny d. J. die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Dr. Feistmantl, als Ver=
tretter
der obbemeldten Konkursmasse, bey die=
sem
Metropolitankapitel alsogewiß einzurei=
chen
, und in dieser nicht nur die Richtigkeit der
Forderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlanget, zu erweisen, als im widri=
gen
nach Verfliessung des erstbestimmten Ta=
ges
niemand mehr angehöret werden, undje=

[30]

ne, die ihre Forderung bis dahin nicht ange=
meldet
haben, in Rucksicht des gesammten im
Lande Ni. Oe. befindlichen Vermögens des
eingangsbenannten Verschuldeten ohne Aus=
nahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fordern hätten, oder
wenn auch ihre Forderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie et=
wann
in die Massa schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums
=oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs der v. Hebenstreitischen Eheleute.

Von den kais. kön ni. öst. Landrechten wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey von dem Ge=
richte
in die Eröffnung eines Konkurses über
das gesammte im Lande Oesterreich unter der
Ens befindliche beweg=und unbewegliche Ver=
mögen
des Karl v. Hebenstreit und dessen
Gemahlin Elisabeth v. Hebenstreit, gewilli=
get
worden. Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldete eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit er=
innert
, bis den 18. Juli d. J. die Anmel=
dung
seiner Forderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage wider den Dr. Schöffer, als Ver=
treter
der Karl und Elisabeth v. Hebenstreiti=
schen
Konkursmasse, bey diesen k. k. ni öst. Land=
rechten
alsogewiß anzubringen, und in dieser
nicht nur die Richtigkeit der Forderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese oder je=
ne
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu erwei=
sen
, als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehö=
ret
werden, und jene, die ihre Forderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rück=
sicht
des gesammten im Lande Ni. Oe. be=
findlichen
Vermögens der eingangsbenannten
Verschuldeten ohne Ausnahm auch dann ab=
gewiesen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensazionsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut aus der Masse
zu fordern hätten, oder wenn auch ihre For=
derung
auf ein liegendes Gut der Verschul=
deten
vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläu=
biger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert
des Kompensazions=Eigenthums=oder Pfand=
rechts
, das ihnen sonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.

Konkurs des Joseph Winter v. Sternfeld.

Von dem k. k. im Großfürstenthum Sie=
benbürgen
aufgestellten. Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey von dem Ge=
richte
in die Eröffnung eines Konkurses über
das gesammte im Lande Siebenbürgen befindl.
Vermögen des den 22. April 1787 verstorbenen
pensionirten Hrn. Hauptmann, Joseph Winter
v. Sternfeld, nach nun erhobenen Aktivstand
und bey sich zeigender wirklichen Crida, ge=
williget
worden. Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit er=
innert
, bis den 3. Juny 1792 die Anmel=
dung
seiner Forderung in Gestalt einer förmli=
chen
Klage wider den Vertretter der ober=
wähnten
Konkursmasse, Hrn. Aktuarius v.
Zorn, bey diesem k. k. Jud Del. Mil. alsoge=
wiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit der Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzet zu werden verlangte, zu erwei=
sen
, als nach Verfliessung des erstbestimmten Ta=
ges
niemand mehr angehöret werden, und jene,
die ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rücksicht des gesammten im Lande
Siebenbürgen befindlichen Vermögens des ein=
gangsbenannten
Verschuldeten ohne Ausnahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenes Gut von der Masse zu
fordern hätten, daß also solche Gläubiger, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindert des Kompensations=
Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Joseph Spiller.

Von dem Magistrate der Haupt und Resi=
denzstadt
Wien wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung
eines Konkurses über das gesamte im Lande
Niederösterreich unter der Ens befindliche be=
wegliche
Vermögen des verstorbenen Joseph
Spiller, gewest bürgerl. Apothekers, gewilliget
worden. Daher wird jedermann, der an erstge=
dacht
Verschuldeten eine Forderung zu stellen be=
rechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis
16. Juny d. J. die Anmeldung seiner For=
derung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider
den Hrn. Dr. Voi⟨et⟩h, als Vertretter der dies=
fälligen
Konkursmasse, bey diesem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Forderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese,

[31]

oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget,
zu erweisen, als im widrigen nach Verflies=
sung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre Forde=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten im Lande Nieder=
österreich
unter der Enns befindlichen Ver=
mögens
des eingangserwähnten Verschuldeten
ohne Ausnahme auch dann abgewiesen wer=
den
sollen, wenn ihnen wirklich ein Kompen=
sationsrecht
gebührte oder wenn sie auch ein
eigenthümliches Gut von der Masse zu for=
dern
hätten, oder wenn auch ihre Forderung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten vor=
gemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse schul=
dig
seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.


Konkurs des Jestimius J⟨oa⟩novics.

Von dem Magistrate der k. Militärkommu=
nität
Karlowiz wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung ei=
nes
Konkurses über das gesammte in hiesiger
Communität befindliche beweg=und unbeweg=
liche
Vermögen des hiesigen Handelsmann,
Jestimius Joanovics, gewilliget worden. Da=
her
wird jederman, der an erstgedacht Ver=
schuldeten
eine Forderung zu stellen berechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis den 21.
Juny. d. J. die Anmeldung seiner Forderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Vertreter dieser Konkursmasse, hiesigen Hrn.
Polizey und Wirthschaftsverwalter Kling, bey
diesem Gerichte alsogewiß einzureichen, und in
dieser nicht nur die Richtigkeit ihrer Forde=
rung
, sondern auch das Recht, Kraft dessen er
ist diese oder jene Klasse gesetzt zu werden ver=
langte
, zu erweisen, als widrigens nach Ver=
fliessung
des erstbestimmten Tages niemand
mehr angehöret werden, und diejenigen, die
ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten in hiesi=
ger
Kommunität befindlichen Vermögens des
eingangsbenannten Verschuldeten ohne Aus=
nahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenes Gut von der
Masse zu fordern hätten, oder wenn ihre Forde=
rung
auf ein liegendes Gut des Verschulde=
ten
vorgemerkt wäre, also, daß solche Gläu=
biger
, wenn sie etwa in die Masse schuldig
seyn sollten, die Schuld ungehindert des Kom=
pensations
=Eigenthums=oder Pfandrechts,

das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.


Konkurs des Glisso Trumich.

Von dem k. Warasdiner St. Georger Re=
giments
=Cantonsgericht wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesammte in
diesem Gränitz Regimentscantons Nr. befind=
liche
beweg=und unbewegliche Handelsmann
Glisso Trumich, alias Wukssanovichische, Ver=
lassenschaftevermögen
gewilliget worden. Da=
her
wird jedermann, der an erstgedacht ver=
schuldete
Verlassenschaft eine Forderung zu stel=
len
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erin=
nert
, bis den 1. August d. J. die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. St. Georger Regiments=
Auditor Kisseverer, als Vertretter dieser Kon=
kursmassa
, bey diesem Cantonsgerichte also=
gewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit seiner Forderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
gesetzt zu werden verlangte, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene die ihre Forderung bis dahin nicht an=
gemeldet
haben, in Rücksicht des gesammten
in diesem Warasdiner Gränitz Regimentscan=
tons
Nr. befindlichen Vermögens des eingangs=
benannten
Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirk=
lich
ein Kompensazionsrecht gebührte, oder wenn
sie auch ein eigenthümliches Gut von der Masse
zu fordern hätten, oder wenn auch ihre For=
derung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse schul=
dig
seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensazions=Eigenthums=oder auch Pfand=
rechts
das ihnen ansonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Bellovar in Kroatien den 1. April 1792.


Konkurs der Magdalena Königin.

Von der kön. Herrschaft Burkersdorf wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen
der Theresia Gänster, in die Fortsetzung des
bereits im Jahrs 1789 über das Vermögen der
verschuldeten Forsterswittib, Magdalena =
nigin
, eröffneten Konkurses gewilliget worden.
Daher wird jedermann, der an erstgedachte
Verschuldete eine Forderung zu stellen berech=
tiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis den
6. Juny d. J. die Anmeldung seiner Forderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider den auf=

[32]

gestellten Massevertretter Hrn. Dr. Steinmaß=
er
, bey dieser Herrschaft alsogewiß einzureichen,
und in dieser nicht nur die Richtigkeit der For=
derung
, sondern auch das Recht, Kraft des=
sen
er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlanget, zu erweisen, als im wi=
drigen
nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Forderung bis dahin nicht ange=
meldet
haben, in Rücksicht des gesamten im
Lande Niederösterreich befindl. Vermögens der
eingangsbenannten Verschuldeten ohne Aus=
nahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fordern hätten, oder
wenn auch ihre Forderung auf ein liegendes
Gut der Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie et=
wann
in die Massa schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums
=oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Citat. Joseph Reutter.

Von der gräfl. Ferdinand Kufsteinischen
Herrschaft Rappoltenkirchen V. O. W. W.
wird der schon über 32 Jahr unwissende Un=
terthanssohn
, Joseph Reutter, von Kräcking
gebürtig, dergestalt vorgefordert daß er oder
eine Erben von heut dato an binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen in der Herrschafts=
kanzley
Rappoltenkirchen entweder selbst, oder
durch einen hinlänglich Bevollmächtigten er=
scheinen
, sich zu der bey dasiger Waisenkasse
für ihm anliegenden Erbschaft gehörig aus=
weisen
solle, widrigens er nach Verstreichung
dieser Zeit für tod zu halten, und besagt
seine Erbschaft den verhandenen und bereits
sich schon hierwegen gemelten Geschwistrigten
zugetheilet werden wurde. Rappoltenkirchen
den 4. April 1792.


Citat. Pupillen nach Mitterau.

Von der gräflich Montecuccolischen Herr=
schaft
Mitterau in Ni. Oe. V. O. W. W.
werden hiemit nachbenannte über 32 Jahr un=
wissend
abwesende Pupillen, und zwar: Mi=
chael
Kern von Stein, Leopold Grabner von
Kainstorf, Franz Früh von Haindorf, Johann
Georg Hauser von Wimpaßing, und Johann
Georg Thier von Haunoldstein, peremptorie
dergestalt einberufen, daß sich dieselben oder
dessen Erben binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Täge, mithin bis 15. May 1793 zu Erhe=

bung ihrer bey hiesigen Waisenkasse verzins=
lich
erliegenden Erbschaften alhier um so ge=
wisser
einfinden sollen, als im widrigen diesel=
ben
für tod gehalten, und die ihnen eigenen
Erbschaftsbeträge den sich legitimirenden näch=
sten
Jntestaterben verabfolget werden würden.


Citat. Martin Herzog.

Von dem Justitzamte der Herrschaft Vischau
am Steinfeld nächst Wienerisch=Neustadt wird
hiemit bekannt gemacht: Es haben die Mar=
tin
Herzogischen Gebrüder, und Geschwister=
Kinder hierorts angezeigt, daß der Martin Her=
zog
, von Mayerstorf aus Ni. Oest. gebürtig,
schon bereits 32 Jahre abwesend, und dessen
Aufenthaltsort unbewußt sey, und daher um
die Einberufung desselben gebetten. Daher wird
ihm Martin Herzog, falls er noch am Leben,
oder dessen allenfallsigen eheleiblichen Erben
hiemit aufgetragen, sich bey hiesigem Justitz=
amte
entweder persönlich, oder durch hinläng=
lich
Bevollmächtigte binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
, und 3 Tägen von heut dato sogewiß an=
zumelden
, als im widrigen derselbe nach Ver=
lauf
dieser Zeitfrist für Tod erklärt, dessen
Vermögen der Ordnung nach abgehandelt, und
den sich legitimirenden Gebrüdern und Geschwi=
ster
=Kindern eingeantwortet werden würde.
Vischau am Steinfeld den 6. Hornung 1792.


Amort. Urkunden.

Von dem kön. ni. öst. Landrechte wird be=
kannt
gemacht: es habe die Frau Maria The=
resia
Freyin v. Skrdensky um Amortisirung
eines zwischen derselben und Hrn. Karl Trau=
gott
Freyhrn. v. Skrdensky, wegen Sicher=
stellung
eines Forderungsrestes pr. 6900 fl.
den 25. Juli 1785 errichteten, und auf das
für die Frau Bittstellerin bey der Herrschaft
Grafeneck von einem Substitutionskapital pr.
14712 fl. 9 3 / 4 kr. zugefallene, dann den 29.
May 1786 intabulirte freye Eigenthumsrecht
auf eine Summe pr. 5767 fl. 4 1 / 2 kr. den
4. Juli 1786 vorgemerkten Vergleichs samt
den Originalintabutationsgesuch gebetten. Da
in dieses Gesuch gewilliget worden ist; als
werden jene, welche auf gedachte Urkunden
Ansprüche zu haben vermeinen, ihre allen=
fällige
Rechte binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen bey diesem kön. ni. öst. Landrecht
alsogewiß anzubringen haben, widrigens die=
selben
damit nicht mehr gehöret, sondern ge=
dachter
Vergleich, samt dem Originalintabu=
lationsgesuch
für amortisirt und getödtet, er=
kläret
werden würde. Wien den 17. April 1792.

»