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Wiener Zeitung

Nr. 20, 10. März 1792

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[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Dieser Tagen ist nachstehendes Patent
erschienen:

Wir Leopold der Zweyte ꝛc. ꝛc.

Um unseren deutscherbländischen Gerichten
eine bestimmte Richtschnur zu geben, nach
welcher sie bey der Abhandlung von Ver=
lassenschaften
ungarischer, siebenbürgischer
oder illyrischer, in Unsern deutschen Erb=
ländern
verstorbener Unterthanen, vorzuge=
hen
haben, damit den Gläubigern und Er=
ben
einer Seits die Wohlthat der öffentli=
chen
Vorsorge zu Statten komme, und von
der andern Seite allen Jrrungen und ge=
rechten
Beschwerden vorgebeuget werde, ge=
ben
Wir Unsern sämmtlichen deutscherblän=
dischen
Gerichten nachstehende Vorschrift zur
allgemeinen und genauen Befolgung.

§. 1. Wenn in einem deutschen Erblan=
de
ein ungarischer, siebenbürgischer oder il=

lyrischer Unterthan stirbt, welcher entweder
in landesfürstl. Diensten gestanden ist, oder
als Hofagent bey der ungarischen, sieben=
bürgischen
oder illyrischen Hofkanzley al=
lein
, und nicht auch bey einer andern deutsch=
erbländischen
Stelle in gleicher Eigenschaft
gedienet hat, oder ein beglaubigter Ge=
schäftsträger
von den der augsburgischen
oder helvetischen Konfeßion oder der griechi=
schen
Kirche ergebenen Unterthanen besagter
Provinzen ist, oder welcher in Ungarn,
Siebenbürgen oder an der illyrischen Grän=
ze
ansäßig war, oder endlich, welcher in
keinem deutschen Erblande, weder durch
ausdrückliche Erklärung noch durch Ansied=
lung
, Ansäßigkeit oder ununterbrochenen
zehnjährigen Aufenthalt einheimisch (natio=
nalisirt
) geworden ist, hat die deutscherb=
ländische
Abhandlungsbehörde sich in Rück=
sicht
auf dessen in dem deutschen Erblande

[2]

zurückgelassenes bewegliches Vermögen nicht
weiter in die Verlassenschaftsbehandlung ein=
zulassen
, als daß sie a die Sperr anlege,
b auch wenn der Fall es fordert, die Ver=
lassenschaft
in eigene Sperr nehme, c die
allenfalls vorfindige leztwillige Anordnung
eröffnet und kund mache, und d dafür
sorge, damit aus besagtem in dem deut=
schen
Erblande vorfindigen beweglichen Ver=
mögen
, alle diejenigen deutscherbländischen
oder in den deutschen Erbländern befindli=
chen
fremden Unterthanen, welche als Gläu=
biger
, aus was immer für einem Rechts=
titel
, oder als Erben und Legatarien aus
einer nach den deutscherbländischen Gesetzen
rechtsgültigen letztwilligen Anordnung, ei=
nen
gerechten Anspruch haben, vollständig
befriediget werden.

§. 2. Wenn aber dergleichen Erblasser in
den deutschen Erbländern liegende Güter
oder auf solche vorgemerkte Kapitalien be=
sitzen
, kommt den deutscherbländischen Ge=
richtsbehörden
die Verlassenschaftsabhand=
lung
in Rücksicht auf dieses Vermögen,
nach dem ganzen Umfange zu.

§. 3. Was in den beyden vorstehenden
Absätzen angeordnet ist, hat auch auf die
Gattinnen, Wittwen und minderjährigen
Kinder der dort bezeichneten Personen seine
Anwendung.

§. 4. So weit den deutscherbländischen
Gerichten, nach obigen Grundsätzen, nicht
die vollkommene Abhandlung der Verlassen=
schaft
zukommt, soll von dieser auch keine
Erbsteuer, noch ein Mortuarium bezogen
werden, doch haben die Gerichte für die
ihnen eingeräumte Amtshandlung die gesetz=
mäßigen
Taxen zu beziehen.

(Die Fortsetzung folgt.)

Se. Königl. Maj. haben Jhre beyden
bisherigen Generaladjudanten, die Obersten
Grafen v. Lamberti und Hrn. Rollin,
in Ansehung ihrer ausgezeichneten Verdien=
ste
, zu Generalmajoren zu erheben geruhet.

An die Stelle des verstorbenen Grafen
v. Krukowiecki, haben Se. höchst. Maj.
den Präsidenten der Landrechte, Grafen v.
Deyni, zum Präsidenten des Galizischen

Apellationsgerichtes zu ernennen geruhet.
Derselbe ist demnach in die neue Würde
am 25. v. M. feyerlich eingesetzt worden.

Den 17. d. M. nahmen in der Pfarrkir=
che
der PP. Augustiner in der Stadt,
Abends um 6 Uhr, die Todtenvigilien für
des höchstsel. Kaisers Maj. den Anfang,
und wurden auch an beyden folgenden Aben=
den
gehalten. Am ersten Tage hielt der Kar=
dinalerzbischof
, am zweyten der Bischof von
St. Pölten, und am dritten der Prälat von
Klosterneuburg, die Vigil, und des andern
Tages um 10 Uhr die Exequien, welchen
Trauerandachten durch alle drey Tage, in
Gegenwart J. MM. des Königs und
der Königinn, wie auch JJ. KK. HH.
der Erzherzoge und Erzherzoginnen, der
hiesige Adel beyderley Geschlechts und
die Staatsbeamten in tiefester Trauer,
zahlreich beywohnten.

Zu dieser Trauerandacht war in Mitte
der Kirche ein herrliches Trauergerüste er=
richtet
, auch war die ganze Kirche schwarz
behangen, und mit Lustern, Wand=und
Spiegelleuchtern gezieret.

An den Tagen der Vigilien wurden Mit=
tags
von 12 bis 1 Uhr, und der Exequi=
en
, Vormittags um 9 Uhr, alle Glocken
in und vor der Stadt geläutet.

Die gräfliche Familie v. Schönborn hat
am 29. Jänner von der Herrschaft Mun=
kats
, welche im J. 1788 in Ansehung des
sen, daß sie ein Krongut sey, dem Königl.
Fiskus zugesprochen worden, im verflossenen
Reichstage aber dieser gräflichen Familie,
wie es der siebente Artikel der Reichstags=
gesetze
ausweiset, wieder zugefallen war,
auf das feyerlichste in Besitz genommen.
Der Königl. Kammeraladministrator, Adam
v. Csato, hat im Nahmen des Königs,
die Resignation auf diese Herrschaft vollzo=
gen
, Herr Ladislaus v. Lonyay, Vicege=
span
der Beregher Gespanschaft aber, im
Nahmen des Herrn Grafen, dieselbe über=
nommen
.

Der Französische Resident bey dem Ge=
neralgouvernement
zu Brüssel, Hr. de la

[3]

Graviere, hat am 18. Febr. in einer bey
den durchl. Generalgouverneuren erhaltenen
Audienz, seine neuen Beglaubigungsbriefe
als bevollmächtigter Minister zu überreichen
die Ehre gehabt.

Die durchl. Generalgouverneure haben
durch ein Kreisschreiben vom 3. Febr. allen
Magistraten in den Städten eine stäte und
sorgfältige Aufmerksamkeit auf alle Fremden,
die dahin kommen, empfohlen.


Ausländische Begebenheiten.

Spanien.

Der neuernannte Französische Minister,
Hr. Bourgoin, wurde gegen die Mitte
Februars in Madrid erwartet, wo es
hieß, daß derselbe neue Versuche machen
würde, das gute Vernehmen zwischen
Frankreich und Spanien herzustellen und
zu befestigten. Da Hr. Bourgoin schon
einen langen Aufenthalt in Spanien ge=
macht
hat, und durch ein über dieses Land
herausgegebenes Werk als ein Mann von
vorzüglichen Talenten bekannt ist, so ver=
spricht
man sich Französischer Seits sehr
viel gutes von seiner Sendung. Der Spa=
nische
Hof scheint indessen bey seinem bis=
herigen
Systeme zu verbleiben, und ohne
sich für noch wider die neue Französische
Konstitution zu erklären, den weiteren Er=
folg
von Jnnen und Aussen ruhig abwar=
ten
zu wollen, fest entschlossen.

Doch sieht man es als einigen Beweis
von Nachgiebigkeit an, daß zwey Franzö=
sischen
Kriegsfregaten im Hafen von Ca=
dix
zu länden, und Piaster für den Asia=
tischen
Handel zu laden, erlaubt, auch
gestattet worden ist, daß die Französische
Schiffsbesatzung an Land komme, und sich
mit der Französischen Nationalkokarde zeige.

Der Sekretar des Spanischen Both=
schafters
in London, Marquis del Cam=
po
, ist am 9. Febr. mit wichtigen Depe=
schen
nach Madrid gekommen. Diese sol=
len
sich auf die Versuche beziehen, die man
gemacht hat, zwischen Frankreich und

Großbritannien eine Allianz zu bewirken,
und nach anderen haben sie auf die Maro=
kanischen
Angelegenheiten Beziehung, in
denen der Englische Hof, als Beschützer
des seinem Falle nahen Sultans auftreten
will, indessen es den Anschein hat, daß
man Spanischer Seits die Partey des ge=
gen
ihn zu Felde gezogenen Prinzen Jslam
Mohämmed begünstiget. Wirklich wird
neuerdings im Hafen von Algesiras, un=
ter
den Befehlen des Generallieutenants
Barcelo, eine kleine Flotte von leichten
Schiffen ausgerüstet, welche noch Tanger
bestimmt sein soll.

Der Tajo, welcher voriges Monath
ausgetreten ist, hat nicht nur dadurch gros=
sen
Schaden angerichtet, sondern auch vie=
le
Pfützen hinterlassen, deren Ausdünstun=
gen
in mehreren Gegenden sehr verderbli=
che
ansteckende Krankheiten erzeugen.

Jn den Häfen von Cadix und Santan=
der
sind im Monathe Jänner verschiede=
ne
Schiffe aus den Südamerikanischen
Besitzungen angekommen, welche Piaster
und viele kostbare Waaren überbracht haben.

Jtalien.

Briefe aus Neapel enthalten die Nach=
richt
von einem prächtigen und sinnreich er=
dachten
Feste, das allda in der Carnevals=
zeit
von dem Adel in der Absicht gegeben
worden ist, um die Freundschaft, welche
das Oesterreichische und Bourbonische Haus
vereiniget, zu versinnlichen, und wovon
man hier die umständliche Beschreibung ge=
wiß
nicht ohne Vergnügen lesen wird:

Der Hauptgegenstand dieses Festes, waren
die Geister der Oesterreichischen und Bourbo=
nischen
Häuser. Den Zug eröffneten die
Schanzgraber eines zahlreichen Corps Ungar=
rischer
Jnfanterie mit ihren Fahnen, unter
dem Schall einer ergetzenden Musik; der Kom=
mandant
und die Offiziere sowohl als das
ganze Korps waren in Ungarischem Geschmack
bewaffnet. Nachdem folgten in militarischer
Ordnung, 40 Hussaren zu Pferde; vor diesen
ritten 4 Trompeter, die einen Ungarischen
Marsch bliesen; ihre Uniformen und die Pfer=
derüstungen
waren reich und prächtig, und all=
les
soviel möglich, im Ungarischen Kostume.

[4]

Dann kam ein grosser Wagen mit 8 auser=
wählten
, reich gezierten Pferden bespannt.
Der Wagen war mit Kränzen von Olivenzwei=
gen
und hieroglyphischen Bildern, die auf die
glückliche Vereinigung der zwey Königl. Häu=
ser
Anspielung machten, geziert. Obenauf
sah man die zwey durch das doppelte Band
des Geblüts und der Freundschaft vereinigten
Schutzgeister derselben: sie trugen ihre gegen=
seitige
Sinnbilder auf den vorstehenden Al=
tar
der Unsterblichkeit, welche in Bereitschaft
war, sie zu krönen. Zu den Füssen der zwey
Schutzgeister lagen Zwietracht, Krieg und
Neid. Etwas höher war eine angenehme Ge=
gend
vorgestellt, in der man den Jster und
den Sebet, um auf eine andere Art die glückli=
che
Vereinigung beyder Häuser zu versinnlichen,
ihr Wasser vermischen sah. Aus dem Bette
dieser Flüsse erhob sich ein zahlreiches Gefol=
ge
, das mit blasender Jnstrumenten die Freu=
de
ausdrückte, von welcher sie beliebt waren.
Vorn stand der grosse Thaten bekanntmachen=
de
Ruf; in der einen Hand hielt er eine Trom=
pette
, und mit der andern verbreitete er ver=
schiedene
, auf gegenwärtigen Triumph anpas=
sende
Gedichte. Unmittelbar vor dem Wagen
gingen 4 Deputirte der Nation. Dieser präch=
tige
Zug wurde von einer Division Ungari=
scher
Truppen geschlossen.

Die zahlreiche Menge der Leute die an al=
len
Fenstern standen, und auf den Strassen,
durch welche der Zug ging, zusammen gelaufen
waren, ist unbeschreiblich. Man hatte sicher
nichts vernachläßiget, was dieses Fest präch=
tig
machen konnte. Die Regung der Liebe,
für die Beherrscher, welche es in allen Gemü=
thern
erzeugte, und der Jubel mit dem sich
diese Regung äusserte, war eine neue Verherr=
lichung
dieses Schauspieles.

Der Ball, welcher Abends an demselben
Tage in dem Königl. Karlstheater zum drit=
ten
Mahle gegeben wurde, war nicht minder
prächtig. Es war bekannt, daß der jetzt be=
schriebene
Zug einen allegorischen Tanz daselbst
ausführen, und daß zu dieser Absicht das Thea=
ter
mit neuen Verzierungen versehen seyn wür=
de
. Daher war der Zulauf auch ausserordent=
lich
groß.

Die Ankunft des Zuges wurde durch eine
Simphonie angekündiget; dann vereinigte sich
das Orchester mit den militarischen Jnstru=
menten
, und da der Marsch erschallte, traten
die zwey Ungarischen Korps und die 4 De=
putirten
der Nation ein. Da sie bis vor die
Loge JJ. MM. gekommen waren, schlug man

daselbst ein Zelt auf, bey welchem ein Theil
der Soldaten als Schildwache angestellt wur=
de
, indessen die andern in verschiedenen Hau=
fen
abgetheilt, sich der Freude überliessen,
und ein Theil der Hussaren Ungarisch tanzte.
Es dauerte aber nicht lange, da traten die
Zwietracht, der Krieg und der Neid aus dem
Gezelte, mischten sich unter die Haufen, und
suchten Uneinigkeit und Jrrungen dahin zu
bringen, wo Freude und Zufriedenheit herrsch=
ten
. Jhre Absichten wurden aber durch die
Ankunft zweyer himmlischer Geister vereitelt,
welche unter dem Schalle einer sanften Melo=
die
auf glänzenden Wolken erschienen. Auf
ihren Befehl mußten sich jene Furien sogleich
aus der freudigen Gesellschaft hinweg begeben,
dann traten sie durch die Luft schwebend,
vor die Königl. Loge, bothen Sr. Maj. dem
Könige eine Lorberkrone Jr. M. der Köni=
ginn
aber einen Blumenstrauß. Beyde waren
aus seidenem Zeuge, worauf verschiedene von
dem mitspielenden Adel selbst verfaßte Gedich=
te
abgedruckt waren, verfertiget. Die Geister
begaben sich dann auf die vorige Art zurück,
und da sie über die Ungarischen Korps gekom=
men
waren, liessen sie ihre beyderseitigen
Wappen von Oesterreich und Bourbon aus
der Hand fallen. Diese wurden alsogleich von
den Deputirten der Nation wieder aufgeho=
den
, und indem Se. K. Maj auf die Geister
deutete, befahlen Sie dieselben als die Schutz=
enge
des Friedens, den die beyderseitigen Na=
tionen
jetzt geniessen, anzusehen. Die Geister
munterten die Soldaten, die über das was
sie gesehen hatten, erschrocken und entflohen
waren, auf, zurück zu kehren, und sich der
Freude wieder ganz zu überlassen. Dann ver=
einigten
sie sich alle und schwören dem Hause
Oesterreich und Bourbon, ewige Liebe und
Verehrung, und hierauf fing unter lautem
Freudengeschrey der Tanz wieder an. Dieser
war sehr künstlich zusammengesetzt, zu verschie=
denen
Mahlen sah man die Anfangsbuchsta=
ben
von Ferdinand, Carolina, Austria und
Bourbon recht gut von den Tänzern gebil=
det
Die Hussaren machten ebenfalls Figuren
mit ihren ausgezogenen Säbeln, und mit ei=
nem
ausdruckvollen von allen Tänzerin zusam=
mengesetzten
Bilde, nahm das Fest und der
Ball ein Ende. Der Sal ertönte vom Hän=
deklatschen
und Freudengeschrey.

Frankreich.

Nachdem gegen die Häupter der ausge=
wanderten
Franzosen ein Anklagedekret ab=

[5]

gefaßt worden ist, hat man auch vielmahls
verlangt, daß die Güter der Ausgewander=
ten
eingezogen werden sollen, und hat end=
lich
dem Gesetzgebungs=Ausschusse aufge=
tragen
, darüber sein Gutachten zu erstatten.

Dasselbe ward durch Hrn. Sedillez in
der Sitzung der Nat. Vers. am 9. Febr.
gelesen. Der Ausschuß behauptete zwar
das allgemeine Recht der Auswanderung,
glaubte aber doch, daß solches dann nicht
geltend wäre, wann der Staat in Gefahr
schwebet, und diese Gefahr durch die Aus=
wanderungen
vergrößert wird. Diejenigen,
sagte er, welche ihr Vaterland in dem Au=
genblicke
der Gefahr verlassen, und, an=
statt
es zu vertheidigen, Sicherheit für sich
selbst suchen, verletzen offenbar den gesell=
schaftlichen
Vertrag, durch welchen man sich
gegenseiligen Schutz versprochen hat. Der
Ausschuß hat die Mittel aufgesucht, wie
man diesen Vorrath bestrafen könne. Sein
erster Gedanke war, die Güter, welche sie
zurückgelassen haben, als ein Pfand ihres
Betragens einzuziehen. Welchen Schutz ist
die Gesellschaft Menschen schuldig, welche
alle Bande zerrissen, alle Plichten verletzt
haben? Allein der Ausschuß hat bemerkt,
daß diese Sequestration großen Nachtheil
mit sich führten würde, daß daraus Ver=
legenheiten
aller Art, Versplitterungen und
Schwierigkeiten in der Administration ent=
stehen
würden. Er hat also ein einfache=
res
Mittel angenommen; es schlägt vor,
mit einigen Modificationen das Gesetz der
konstituirenden Nationalversammlung vom
12. August zu erneuern, welches den Besi=
tzungen
der Auswanderer dreyfache Abga=
ben
auferlegt. ꝛc.

Dieser Vorschlag ward lebhaft besritten.
Hr. Bazire behauptete die Sequestration
sey schon durch die öffentliche Meinung so=
wohl
, als durch die Meinung der Natio=
nalversammlung
selbst entschieden. Das
Decret, welches verbiethet, irgend eine Be=
zahlung
an jemand zu machen, der nicht be=
weiset
, daß er seit 6 Monathen in Frank=
reich
wohnt, sey ein wahrer Sequester der
Einkünfte aller ausgewanderten Franzosen,

welche ihr Vermögen dem Staate geliehen
haben. Warum sollten diese strenger behan=
delt
werden, als diejenigen, deren Vermö=
gen
in liegenden Gütern besteht? Der Aus=
schuß
spreche nur von Auswanderern: die
Nationalversammlung aber könne die Bür=
ger
, welche jenseits des Rheins sind, nicht
als Auswanderer, sondern nur als Rebel=
len
ansehen, und habe daher auch gegen die
Häupter derselben ein Anklagedekret erge=
hen
lassen. Die Sequestration sey gerecht;
den der Kriegsminister habe der Natio=
nalversammlung
angekündigt, daß das ein=
zige
Kriegsdepartement, ohne die National=
gendarmerie
, im Jahre 1792, bis 180 Mil=
lionen
kosten würde; es sey billig, daß die
Nation eine Entschädigung habe, und die
Sequestratton wäre dazu eine Vorbereitung;
sie sey politisch; denn es wäre besser, den
Rebellen die Mittel zu entziehen, um Krieg
gegen Frankreich zu führen, als gezwun=
gen
zu seyn, gegen sie zu streiten u. s. w.

Mehrere Personen sprachen für die Seque=
stration
, nur meinten Hr. Boisrot=La=
cour
und Hr. Vaublanc sie müsse nicht
allgemein seyn, und nicht auch die unschul=
digen
im Lande gebliebenen Väter und =
ter
, Kinder und Weiber der Ausgewander=
ten
treffen. Endlich, nach langen Erörte=
rungen
, in welcher die vorzüglichsten Redner
auftraten, ward folgender Schluß gefaßt:

Die Nationalversamlung dekretirt, daß
die Güter der Auswanderer der Nation und
der Aufsicht der Administrationskörper sol=
len
übergeben werden, und trägt ihrem Ge=
setzgebungs
=Ausschusse auf, ihr wegen der
Ausnahmen und der Ausführung Bericht
abzustatten.

Der Minister der auswärtigen Angele=
genheiten
, Hr. Delessart kam am Ende
der Sitzung und theilte der Versammlung
die aus Koblenz erhaltenen Depeschen mit.
Es sind Noten, welche zwischen dem dor=
tigen
Französischen Minister, Hrn. La Croix
und dem Kurtrierischen Staatsminister,
Freyherrn v. Düminique, sind gewechselt
worden, und von Seite des Kurfürsten
wiederhohlte Zusicherungen friedlicher und

[6]

freundschaftlicher Gesinnungen in Anse=
hung
Frankreichs enthalten. Hr. Deles=
sart
setzte hinzu, daß die Ausgewander=
ten
sich nun zum Theil nach Breisgau,
theils nach den Marggrafthümer von An=
spach
und Bayreuth ziehen, wo ihnen
von dem Kaiser und dem Könige von Preu=
ßen

ßen erlaubt worden sey, friedlich und un=
bewaffnet
zu wohnen; daß der Herzog v.
Würtemberg sich sehr ernstlich angelegen
seyn lasse, die Bewaffnungen zu zerstreuen,
die in den Staaten des Kardinals Rohan
sich zusammen gezogen haben; daß der Land=
graf
von Hessenkassel bey Hanau einen
Kordon ziehe, und der König von dem Kai=
ser
noch keine Antwort erhalten habe, die=
selbe
aber ehestens erwarte.

Das merkwürdigste, was in den folgen=
den
Sitzungen bis zum 15. Febr. vorgefal=
len
ist, besteht in folgendem:

Den 11. Febr. las Hr. Dumolard einen
Brief des Departementsdirectorium von
Jsere, worin dasselbe berichtet, daß alle
Officiere des Regiments Soissonnois, bis
auf 5, zu den Auswanderern übergegangen
sind; daß jedoch das Regiment noch genaue
Mannszucht beobachtet, und längst schon
Hrn. Choisy und dem Kriegsminister ge=
richtliche
Beweise von Mangel des Bürger=
sinns
der Officiere vorgelegt, und um die
Versetzung des Regiments gebethen, aber
unter allerley Vorwand aufschiebende oder
abschlägige Antworten erhalten habe.
Hierüber würde beschlossen, durch den Prä=
sidenten
den Unterofficieren und Soldaten
des Regiments Soissonnois das Wohlge=
fallen
der Versammlung bekannt zu machen,
und von dem Kriegsminister über jene An=
zeigen
Rechenschaft zu fordern.

Hr. Thuriot schlug vor, den Soldaten
der Linientruppen das Recht zu den Offi=
cierstellen
zu wählen, einzuräumen, so wie
es den Nationalgarden eingeräumt ist;
man würde, sagte er, dann keine Officiere
mehr sehen, die zu den Ausgewanderten
gehen. Hr. Lacue erinnerte, daß Gesetze
über diese Ernennungen schon vorhanden
sind. Hr. Vaublanc erwiederte aber, daß

man in diesem Augenblicke darauf denken
müsse, die Armee in Bewegung zu setzen,
aber nicht die Gesetze über ihre Organisa=
tion
abzuänderen, welches äusserst unpoli=
tisch
wäre.

Ein Mitglied berichtete, daß im Depar=
temente
von Sarthe für 40 Millionen Na=
tionalgüter
wirklich verkauft und für 3 Mil=
lionen
noch zu verkaufen sind, außer man=
cherley
Rechten, die auf 2 Millionen, und
mehrern Gütern, deren Verkauf verschoben
ist, und die auf 5 Millionen geschätzt wer=
den
. Von der gelöseten Stumme sind schon
9, 192, 006 Liv. bezahlt.

Hr. Obsoy meldete, daß 600 Bauern
mehrere Schiffe mit Getreide, welches für
Paris bestimmt ist, zu Noyon angehalten
haben.

Hr. Cahier, Minister des Jnnern, über=
schickte
der Versammlung einen Brief von
Hrn. Brissac, nebst einem Verzeichnisse,
worin Nachricht gegeben wird, wie stark
die Garde des Königs gegenwärtig ist, und
welche die dabey, angestellten Officiere sind.
Er versichert, daß kein freywilliger noch
überzähliger darunter ist, und daß die Ge=
rüchte
, welche die Anzahl derselben vergrös=
sern
oder vermindern, ungegründet sind.

Ein Brief des Ministers dies Seewesens
benachrichtigte die Versammlung, daß meh=
rere
von den nach St. Domingo bestimm=
ten
Schiffen, welche Truppen an Bord hat=
ten
, durch üble Witterung gezwungen wor=
den
sind, in die Häfen des Reichs, und
zwar zum Theil beschädigt, zurückzukehren.
Jn 10 oder 12 Tagen würden indessen die
beschädigten Schiffe wieder in segelfertigem
Stande seyn.

Man las darauf einen Brief des Königs,
worin er der Versammlung die Schwierig=
keit
vorlegte, daß er, da er jetzt seine Leib=
wache
errichte, die Schweizergarde nicht
mehr bezahlen könne, weil sonst mehr als
1800 Mann in seinem Solde ständen,
welches eine Verletzung der Konstitution
wäre. Die Ehre der Nation, welche die
Traktaten zu halten gebiethet, und die Wich=
tigkeit
des Bündnisses mit der Schweiz,

[7]

mache es zur Pflicht, dieses Regiment bis
zur bevorstehenden Erneuerung der Capitu=
lation
mit der Schweiz, auf den Fuß fort
zu besolden, wie man es einmahl bewilli=
get
hat. Damit aber dadurch nicht die
Konstitution verletzt werde; so sey es noth=
wendig
, daß der Sold nicht von der Ci=
villiste
, sondern von dem öffentlichen Scha=
tze
gegeben werde.

Der Kriegsminister stellte darauf der Ver=
sammlung
vor, wie wichtig es sey, den
Vorschlag des Königs anzunehmen. Der
Bund der Schweiz würde sonst nicht wie=
der
erneuert werden können. Man arbeitet
demselben ohnehin stark entgegen. Der Ver=

lust dieser 12, 000 geübten Soldaten wäre
sehr beträchtlich, und Frankreich müßte
dann die Gränzen noch auf einer neuen
Seite besetzen. Er sprach auch von der
Nothwendigkeit, über den Eid der Königl.
Garde einen Schluß zu fassen. Er gab
zuletzt über die Klagen des Departements
von Jsere eine sehr befriedigende Auskunft.

Nach Hrn. Loustalot's Antrage wurde
Hr. Narbonne von dem Präsidenten ge=
fragt
: ob es wahr sey, daß auch alle Of=
ficiere
des Regiments Champagne ausge=
wandert
seyn? Der Minister antwortete,
daß sie allerdings ihre Fahnen verlassen
hätten, aber er wisse nicht, ob sie ausge=
wandert
wären. Alle Bemerkungen des Mi=
nisters
wurden an den militarischen Aus=
schuß
gewiesen.

Endlich wurde der Bericht des Gesetzge=
bungs
=Ausschusses über den Eid der Königl.
Garde vorgelesen. Es soll der gewöhnliche
Bürgereid seyn, mit dem Zusatz: die Per=
son
des Königs zu schützen, und sich zu
nichts, was nicht zur Bewachung des =
nigs
gehört, gebrauchen zu lassen.

Jn der Sitzung am 13. wurde die Liste
der von dem Könige neuerdings sanctionir=
ten
Dekrete gelesen, und man fand darun=
ter
auch das Dekret wegen Sequestrirung
der Güter der Ausgewanderten.

Der Minister der auswärtigen Geschäfte
las eine Note vom 8. Febr. , welche das
Generalgouvernemente der österreichischen

Niederlande Hrn. Legraviere, Französi=
schen
Gesandten in Brüssel, übergeben hat,
und wodurch ihm eröffnet wurde, daß von
dem Generalgouvernemente dem bevollmäch=
ten
Minister Sr. K. K. Maj. aufgetragen
worden sey, den in den Niederlanden be=
findlichen
Auswanderern zu erinneren, daß
sie die Note, welche er ihnen in An=
sehung
ihrer Zusammenrottungen bereits zu=
geschickt
habe, nicht aus den Augen ver=
lieren
, und alle Anstalten treffen mögen,
damit über die Absicht des Gouvernements,
in den Niederlanden keine Zusammenrot=
tungen
, welche die Französische Regierung
beunruhigen könnten, zu dulden, kein Zwei=
fel
mehr bleibe.

Hr. Chambon berichtete, daß der Nati=
onalschatz
vom 1. Nov. 1791 bis zum
Febr. 1792 für 20 Millionen bares Geld
gekauft habe, wovon 12, 387, 000 Liv. für
den Sold der Landtruppen, und 884, 115
Liv. für den Sold der Seeleute ausgege=
ben
worden sind.

Der Minister der öffentlichen Auflagen
überschickte das Verzeichniß der bis jetzt ge=
schlagenen
kleinen Münzen. Sie betragen
bis den 5. Febr. 10, 814, 000 Liv.

Der Rest dieser Sitzungen war der Er=
örterung
vielfacher Berichte, welche von
den Auschüssen erstattet wurden, oder der
Anhörung anderer gewidmet, die man ih=
nen
zutheilte, ohne daß darüber etwas ent=
schieden
worden wäre.

Vereinigte Niederlande.

Die Generalstaaten haben den jedes Jahr
in unsern Provinzen gewöhnlichen allgemei=
nen
Buß=und Betrag für dieses Jahr auf
den 14. März festgesetzt. Das zu diesem
Ende an sämmtliche Staaten erlassene Cir=
kularschreiben
hat folgenden Eingang: Edel=
mögende
Herren! Es ist eine traurige, aber
unstrittige Wahrheit, daß der ununterbro=
chene
Genuß von Wohlfahrt und Glückse=
ligkeit
, anstatt in den Herzen der Menschen
Empfindungen der Erkenntlichkeit und Dank=
barkeit
gegen den allmächtigen Schöpfer
und Herrn der Welt, die einzige Quelle

[8]

alles Guten, zu erwecken, gewöhnlich nur
Gleichgültigkeit und Sorglosigkeit erzeugt,
und uns eine gefährliche Sicherheit einflößt.
Die tägliche Erfahrung beweiset die Wahr=
heit
dieser, Bemerkung in Ansehung jedes
einzelnen Menschen, und die Geschichte al=
ler
Länder und aller Zeiten bestätiget diesel=
be
nicht weniger in Absicht auf ganze Na=
tionen
. Wenn aber je ein Volk mächtige
Beweggründe hatte, sich vor einer solchen
Undankbarkeit zu hüten, ist es nicht das=
jenige
, welches so zu sagen, auf jeder
Seite seiner Geschichtbücher den Finger der
Vorsehung eingerückt findet? Jst es nicht
das Volk dieser Provinzen? Und können
uns unsere Gewissen von einem so verhaß=
ten
Laster frey sprechen? Der Allerhöchste
hat sich auch in dem verflossenen Jahre
augenscheinlich als unser mächtiger Beschü=
tzer
gezeigt; er hat unserm Lande und des=
sen
Einwohnern die schätzbarsten Gnaden
erwiesen; wir haben den innern und äus=
sern
Frieden erhalten, und indeß un=
sere
Nachbarn beständig durch die gewalt=
samsten
Unruhen erschüttert und zu Grun=
de
gerichtet werden, ist dieses von der Vor=
sehung
begünstigte Land immer der Sitz
der wahren Freyheit, des Friedens, der
Sicherheit und des Ueberflusses geblieben.
Wir geniessen in dem reichsten Maße alle
Vortheile, welche eine wohleingerichte Ge=
sellschaft
den Menschen verschaft; die Rech=
te
der Bürger bleiben unangetastet und ge=
eyrt
; die Gerechtigkeit wird mit Unpartey=
lichkeit
und ohne Ansehen der Person aus=
geübt
; die Gesetze sind kräftig zum Schu=
tze
und zur Sicherheit aller, vom angese=
hensten
bis zum niedrigsten Bürger. Die=
se
Vortheile sind wesentlich und unschätzbar;
ihr sanfter Einfluß verbreitet sich über alle
Glieder der Gesellschaft, ohne Unterschied
und in allen ihren verschiedenen Verhältnis=
sen
; sie sind so groß und wichtig, daß es
die höchste Thorheit seyn würde, sie dem
Hirngespinste einer eingebildeten und unaus=
führbaren
Vollkommenheit aufopfern zu wol=
len
, u. s. w.

Pohlen.

Da die auf dem Reichstage versammel=
ten
Repräsentanten der Nation, einstimmig
mit dem Könige den Willen derselben durch
die Stimmenmehrheit entscheidend ausdrü=
cken
, so hat die neue Konstitution einer
weiteren Bestätigung zwar nicht bedurft,
doch haben der König und alle Freunde der
neuen Ordnung mit Vergnügen vernom=
men
, daß der auf den Landtagen in den
Palatinaten und Distrikten versammelte
Adel, allenthalben diese Gelegenheit aus
freyem Antriebe benutzt hat, um der neuen
Konstitution eine feyerliche und ausdrückli=
che
Beystimmung zu geben. Sieben und
zwanzig solcher Landtage haben sich durch
einen Eid verbunden, Gut und Blut zur
Aufrechthaltung der neuen Konstitution zu
weihen, acht haben ausserordentliche Depu=
tationen
ernannt, um dem Könige und dem
Reichstage die Huldigung ihres Dankes,
und die Versicherung darzubringen, daß
sie aus allen Kräften die neuen Gesetze zu
unterstützen bereit seyn, und alle diejenigen,
welche sich derselben widersetzen und dagegen
handeln, als Feinde des Vaterlandes und
Störer der öffentlichen Ruhe ansehen; sie=
ben
andere haben ähnliche Erklärungen ih=
ren
ordentlichen Abgeordneten bey dem
Reichtstage aufgetragen.

Dieser patriotische Eifer äusserte sich nicht
bloß in den gesetzmässigen Versammlungen,
er brach zu Lonza auch während der An=
dachtsübungen
aus, da alle Anwesende
nach dem Meßopfer die Schwerdter zogen,
und darauf den feyerlichen Eid schwornen,
sie nur zur Vertheidigung der neuen Konstitu=
tion
des Vaterlandes gebrauchen zu wollen.

Da die Versammlung des dritten Stan=
des
, welcher voriges Jahr zur Wahl der
städtischen Bevollmächtigten am Reichstage
ist zusammen berufen worden, gleichen
Eifer für die neue Konstitution gezeiget
hat, so darf man die Zustimmung des
größten Theiles der Nation nicht mehr in
Zweifel ziehen.

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung 1792. N ro . 20.

Verstorbene zu Wien.

Den 2. März. Jn der Stadt.

  • Hr. Zacharias Heß, Protokollist. Adjunkt b. d
    kön. Hofkriegsr. alt 58 J im Salvatorg. N. 456
  • Regina Hauer, Maurerswit. alt 87 J. im Hüh=
    nerg
    . N. 521.
  • Dem Math Mayer, herrs Bedient. s. W. Maria
    Magd. alt 59 J. im Krebseng. N. 460.
  • Dem Franz Kordy, Friseur, s. K. Carl, alt 9 J.
    in d. Krugerstr. N 1047.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn Blasius v. Carriere, gew. k. k. Hauptm.
    s. Fr. Karolina, geb. v. Roland, alt 70 J. zu
    Erdberg N. 303.
  • Fr. Helena v. Gärtner, gew. k. k. Hauptm. Wit.
    geb. v. Camion, alt 68 J. in der Alstervorst.
    Nr. 155.
  • Hr. Jos Scheibert, Kadet, alt 19 J. zu St. Ul=
    rich
    N. 5.
  • Hr. Jos. Weinberger, Weltpriest. alt 76 J. zu
    Mariah. N. 22.
  • Hr. Joh. Schwarzmann, Weltpriest. alt 63 J.
    auf d. Landstr. N. 59.
  • Hr. Franz Stuker, pens. Rechnungsführ. b. der
    gew. k. k. Schweizergarde, alt 79 J. zu Ma=
    riah
    . N. 63.
  • Hr. Mich. Schäffer, bürg Schneidermeist. alt
    36 J. am Neustift N. 73.
  • Dem Ant. Reinhard, Jnvalid. Korporal, s. W.
    Cath. alt 37 J. am Rennw. N. 2.
  • Dem Hr Vinzenz Hofmann, Numerant b. d. k.
    Lottogefällendirekt s Stiefsohn Jos. Mauser,
    alt 15 J. am Neustift N. 29.
  • Math. Wiegerer, Maurer, alt 72 J. zu Margar.
    N. 55.
  • Jakob Steirer, herrs. Lustgärtn. alt 61 J. auf
    d Landstr. N. 427.
  • Anna M. Batitsch, Spitzklöpl. alt 42 J am
    Neubau N. 158.
  • Dem Hrn. Jos. Tschaker, bürg Wagnermeist.
    s. K. Vinzenz. alt 3 J unt. Weißgärb. N. 15.
  • Dem Georg. Meyka, Schloss. s K. Susanna, alt
    5 J. in der Roßau N. 136.
  • Dem Math Hisch, Weber, s. K. Jos. alt 3 J. im
    Lichtent. N. 108.
  • Dem Leop. Jngerisch, Dintuchmach. s. K. Leop.
    alt 2 J. am ob. Neustift N. 35.
  • Der Anna Roth, Soldat. Wit. i. K. Kaspar, alt
    1 J. in d. Alsterg. N. 36.
  • Wenzel Karlinger, Eisentändler, alt 63 J. in s.
    H. am Althanischengr. N. 5.
  • Joh. G. Hanko, Lehenkutscher, alt 56 J. in s. H.
    in d. Neudeggerg. N. 95.
  • Dem Peter Hubert, Tuchmacher, s. W. Susanna
    Justina, alt 31 J. auf der Wieden N. 20.
  • Der Theresia Ram, Tabackkram. Wit. i. S.
    Franz, alt 14 J. in der Josephst. N. 4.
  • Dem Jos. Krone, schutzv. Schloss. s. K. Sebast.
    alt 3 J. in der Alstervorst. N. 65.
  • Franz Palliar, Zigeldeckerlehrj. alt 20 J. hat sich
    untern Tuchlaub. N. 261 unglücklicher Weise
    erfallen.
  • Joh. Schweiger, Kutscher, alt 46 J.
  • Math. Fröschl, Büchsenschäft. alt 57 J. beede b.
    Barmh.
  • Georg Langenberg, alt 26 J.
  • Tobias Müller, alt 20 J.
  • Thom. Jagtelsky, alt 20 J.
  • Voitek Olzaby, alt 24. J. alle 4 Gem. i. Militärsp.
  • Joh. v. Linde, Zögling v. Waisenh. alt 14 J.
  • Math. Kleindl, Schuhmacherlehrj. alt 22 J.
  • Jakob Wolf. Bäckerj. alt 43 J.
  • Math. Weber, Schreiber, alt 54 J.
  • Anna Grienesberger, Dienstm, alt 85 J.
  • Franz Ranner, Wais alt 13 J.
  • Simon Perwisch, gew. Laufer, alt 79 J.
  • Cath. Slawik, Jnvalid. W. alt 55 J. alle 8 im
    allg. Krankenh.
  • Summa 41. Personen, darunter 7. Kind.

Den 3. März. Jn der Stadt.

  • Hr. Philipp v. Williar, gew. Schloßhauptm. im
    Belveder, alt 88 J. in d. Bischofg. N. 615.
  • Fr. Theresia Heim, Solizitat. Wit. alt 60 J.
    auf der Gestätten N. 402.
  • Hr. Expedits Haager, Mediz. Canditat, alt 25 J.
    im tiefen Graben N. 407.
  • Eine unbekannte Mannspers. alt b. 30 J. ist im
    Burgersp. an Schleimschlag tod gefund. word.
  • Hr. Martin Harpfner, bg. Schuhmachermeist.
    alt 54 J. im Elend N. 348.
  • Jakob Rinberger, Maurer, alt 64 J. nächst Ma=
    riastieg
    . N. 400.
  • Margar. Eber, Dienstm. alt 52 im tief. Graben
    N. 370.
  • Abraham Niego, Jud, alt 26 J. nächst d. roth.
    Thurm N. 683.

Vor der Stadt.

  • Fr. Rosalia Baumann, herrs. Kammedien. Wit.
    alt 66 J. in der Roßau N. 72.
  • Wolfg. Buechner, Vergoldter, alt 78 J. zu Ma=
    riah
    . N. 88.
[10]

  • Dem Jos. Blümel, Schneid. s. Stieff. Heinrich
    Eich, alt 18 J. zu Mariah. N. 96.
  • Dem Math. Streibl, Wäscher, s. K. Math.
    alt 1 J. zu Margaret. N. 40.
  • Andre Stroh. Bedienter, alt 66 J. in der Jo
    sephst. N. 49.
  • Dem Math. Lorcher, Schuhmach. s. K. Franzis=
    ka
    , alt 2 J. zu Gumpend. N 68.
  • Wenzel Steininger, Gem. alt 60 J. im Jnvalidh.
  • Christ. Ulrich, alt 46 J.
  • Laur. Bauer, alt 40 J.
  • Ant. Kobinka, alt 32 J. alle 3 Gem. im Militärsp.
  • Maria A. Sulzbacher, Bedient. Wit. alt 70 J.
  • Elis. Hauser, Handarbeit. alt 23 J.
  • Maria A. Fraubaum, Dienstm. alt 23 J.
  • Ursula Huseck, Pfründl. alt 75 J.
  • Hr. Ambros Kaltenbach, bg. Schlosserm. a. 42 J.
  • Ferd. Kronister, gew. Postmeist. alt 50 J.
  • Mich. Wießner, Tagl. alt 89 J.
  • Gertr. Prauer, Maurers W. alt 72 J. alle 8 im
    allg. Krankenh.
  • Summa 26. Personen, darunter 2. Kind.

Den 4. März. Jn der Stadt.

  • Fr. Oktavia verwit. Freyin v. Gudenus, geb.
    Gräfin v. Nimpsch, alt 66 J. in i. H. nächst
    d. kön. Burg N. 3.
  • Hr. Jos. Ant. Wolframb, kön. Kammerthürhüt.
    alt 62 J. im Roßmaring. N. 453.
  • Hr. Mich. Ricker, bürg. Goldarbeit. alt 40 J. im
    Blutg. N. 867.
  • Dem Hrn. Franz Stainer, bg Erdengeschirhandl.
    s. K. Maria A. alt 8 J. unt. Tuchlaub. N. 578.

Vor der Stadt.

  • Dem Jos. Gall, Zimmermaler, s. K. Franz, alt
    2 J. in der Roßau N. 124.
  • Maria A. Stramer, bürg. Zimmermeist. T. alt
    22 J. auf der Wieden N. 49.
  • Hr. Franz Ant. Huber, bürg. Goldarbeit alt 62
    J. am Rennw. N. 26.
  • Hr. Jakob. Unzeit, gew. bürg. Fleischselch. alt
    70 J. auf der Windmühl N. 62.
  • Maria A Piller, kön. Blachenkn. Wit. alt 81 J.
    in der Leopoldst. N. 151.
  • Dem Peter Lantenhamer, Kellner, s. W. Cath.
    alt 29 J. zu Erdb. N. 201.
  • Magd. Rott, Tischlerswit, alt 71 J. am obern
    Neustift N. 72.
  • Dem Jos. Varvolia, Seidenzeugmach. s. K. Jos.
    alt 1 J. zu Margar. N. 131.
  • Dem Franz Dranfellner, Zeugmach. s. K. Elis.
    alt 2 J. am ob. Neustift N. 68.
  • Dem Hrn. Franz Zarzy, bürg. Seidenzeugmach.
    s. K. Magd. alt 6 J. am ob Neustift N. 85.
  • Barb. Truchs, alt 65 J. im Versorgh. am Alsterb.
  • Jgfr. Josepha Ruhmfeld, alt 21 J. b. Elisabet.
  • Joh. Zislok, alt 30 J.
  • Joh. Sortschäck, alt 21 J.
  • Jurko, Ollitscheck, alt 40 J. alle 3 Gem.
  • Andre Liebling, chyrurgis. Praktik. alt 34 J. alle
    4 im Militärsp.
  • Felix Hartl. , Hausmeist. alt 80 J.
  • Joh. Weber, Tagl. alt 62 J.
  • Jos. Zipfelmayer, Bauer, alt 82 J.
  • Franziska Albert, Dienstm. alt 27 J.
  • Elis. Steinmetz, Handarbeit. alt 40 J.
  • Simon Hiermann, Tagl alt 61 J.
  • Rudolph Schmid, Soldat S. alt 17 J.
  • Susanna Preisenan, alt alle 8 im allg. Krankh.
  • Summa 28 Personen, darunter 5 Kind.

Den 5. März. Jn der Stadt.

  • Hr. Joh. Heinr. v. Ursiny, kön. Hofkriegsraths
    Hofrath, alt 73 J. in d. Tainfaltstr. N. 75.
  • Fr. Ursula Götz, bürg. Schneidermeist. Wit. alt
    56 J. am Graben N. 586.
  • Dem Hrn. Adam Sturch, bürg. Taschnermeist.
    s. K. Franz alt 3 J. in d. Himmelpfortgr. N. 986.
  • Joh. G. Fruhwürth, herrs. Portier, alt 52 J.
    in der Wallnerstr N. 148.
  • Hr. Jos. Schinka, herrs. Zuckerbäcker, alt 59 J.
    am Burgpl. N. 2.
  • Dem Andre Schultuß, Maurerpall. s. W. Magd.
    alt 40 J. in d. Himmelpfortgr. N. 981.

Vor der Stadt.

  • Hr. Anton Mölzer, bürg. kl. Uhrmach. alt 91 J.
    auf der Laimgr. N. 11.
  • Hr. Joh. Leidschacher, bürg. Sticker, alt 74 J.
    in s. H. am Spitalb. N. 102.
  • Dem Joh. Mich. Kassel, Lustgartner, s. S. Joh.
    alt 20 J. am Neubau N. 171.
  • Theresia Hepfl, Schuhmach. Wit. alt 65 J. zu
    St. Ulrich N. 29.
  • Georg Konrad, Tagl. alt 74 J. in d. Jägerz. N. 9.
  • Dem Martin Schmeitzel, beurlaubt. Soldat, s.
    K. Eleon alt 2 J. im Lichtenth. N. 52.
  • Fr. Theresia Runker, bürg. Bierwirthswit. alt
    48 J. in i. H. auf d. neu Wieden N. 149.
  • Dem Joh. Mich. Schnitzler, Tagl. s. K. Anna,
    alt 1. J. im Lerchenf. N. 32.
  • Dem Joh. Jungwirth, Lustgartn. s. W. Maria
    A. alt 36 J. auf d. Landstr. N. 207.
  • Dem Hrn. Georg. Held, bürg. Schneidermeist.
    s. K. Barb. alt 1 J. in d. Währingerg. N. 102
  • Joh. Weimar, Arrest. alt 40 J. in d. Leopoldst.
    N. 203.
  • Barb. Schönbäur, bürg. Goldarbeit. Wit. alt
    82 J. zu St. Marx.
  • Georg Rodometzky, Gefreyt. alt 71 J.
  • Dem Martin Lenz, Gefreyt. s. W. Rosalia, alt
    57 J. bede im Jnvalidenh.
  • Adalbert Sieber, Wagner, alt 46 J.
[11]

  • Franz Hauser, Unterkanonier, alt 20 J.
  • Math. Salvinsky, Gem. alt 30 J. alle 3 i. Militsp.
  • Franz Nelmbauer, Tagl. alt 31 J.
  • Juliana Rauscher, Tagl. W. alt 83 J.
  • Maria A. Neritz, Dienstm. alt 62 J.
  • Ludw. Ferery, verabsch. Soldat, alt 46 J.
  • Andre Bugel, Tagl. alt 46 J. alle 5 im allgem.
    Krankenh.
  • Summa 28. Personen, darunter 4 Kind.

Kundmachung.

Se. K. K. Maj. haben schon im verflosse=
nen
Monat November 1791 dem K. K. Oberst=
lieutenant
v. Fürnberg mittelst einer allergnä=
digst
erlassenen Hofresoluzion die Freyheit zu
ertheilen geruhet, in der Zwischenstrecke von
Mölk über die Donau nach Budweis drey
neue Poststazionen, und zwar die erste in
Lübereck, gerade an der Donan gegenüber von
Mölk, die zwote 1 1 / 2 Post weitershin in dem
Markte Peckstall, und die dritte 1 Post in dem
Markte Gutenbrunn am grossen Weinsperg=
walde
errichten zu därfen, derer Herstellung
man nebst Rücksichtnehmung auf die Anschaf=
fung
aller nur immer nöthigen Geräthe, und
Einrichtungsstücke dergestalt beschleuniget hat,
daß diese drey Poststazionen nunmehr schon durch
eine geraume Zeit zur ordentlichen Bedienung
eines jeden sie allenfalls Bereisenden in den voll=
kommensten
Stand gesetzt sind. Man glaubt
sich verbunden, dem geehrten Publikum, und
überhaupt einem jeden Reisenden von der neuen
Errichtung dieser Poststazionen Nachricht er=
theilen
, und sich zu derselben besseren Ankom=
men
ergebenst empfehlen zu müssen. Der ei=
gentliche
Vortheil dieser zum Nutzen des ge=
schätzten
Publikums, und zur Bequemlichkeit
der Reisenden errichteten Poststazionen wird
jedoch erst dazumal den wahren Endzweck er=
reichen
, wenn mittelst allerhöchster Bewilligung
zwischen Annaberg und Scheibs der Weg
Chausseemäßig gebauet, zu Scheibs eine Post=
stazion
errichtet, und somit ein neuer Cours
an der bereits bis Lubereck bestehenden Post=
strasse
eröffnet seyn wird, als wodurch alle aus
Steyermark, Kärnten, Krain, dem Gra=
diskanisch
=Friaulschen, und überhaupt die aus
dem ganzen Littorale nach Böhmen reisende
Passagiers, wenn sie von Bruck an der Muhr
aus (als wohin dermal ohnehin jeder fahren
muß, und welche Stazion stäts als das Cen=
trum
zu betrachten ist) über Seewiesen, Ma=
riazell
, Annaberg, der neu zu errichtenden
Poststazion Scheibs, Lubereck, Peckstall,
Gutenbrunn nach Schwarzbach, und von da
nach Prag ihren Weg nehmen werden, nicht

nur allein mehr, als vier Posten Wegs erspa=
ren
, sondern durchaus auf den drey neu errich=
teten
Stationen eine best hergestellte Strasse
antreffen werden. Auch für alle aus dem Di=
strickte
Zwettel nach Oberösterreich, und in das
römische Reich reisende Partheyen, zeigt sich
hiedurch ein bequemerer Weg, da sie statt dem,
daß sie vormals gebürgigt ungemachten Land=
weg
nach Linz fahren müßten, nun mehr von
Zwettel aus über Gutenbrunn, Peckstall,
Lubereck, sogleich nach Kemmelbach mittelst
der Post kommen können, dabey beständig an
der gemachten Straffe sich befinden, wegen der
guten postmäßigen Bedienung nichts werden zu
besorgen haben, und noch über dies gegen den
vormalig Chausseemäßigen Weg auf zwo Po=
sten
ersparen, welcher Vortheil auch für alle
aus den Viertel Ober Wiener Wald (beson=
ders
die Eisen und Proviantmärkte betreffend)
nach Zwetel, und die dortigen Gegenden rei=
sende
Partheyen hier auf eine ähnliche Art ein=
tritt
. Nachträglich findet man anzumerken =
thig
, daß die Poststazion Lubereck mittelst ei=
ner
weiteren allerhöchsten Hofentschliessung die
Gerechtigkeit besitze, von da aus sowohl nach
Krems, als St. Pölten und Kemmelbach di=
rekte
die Ritte verführen zu därfen, wobey
man zugleich Gelegenheit findet anzumerken,
daß jeder von Lubereck nach St. Pölten und
Kemmelbach führende Passagier unentgeltlich
über die Donau geführet wird.


Nachricht.

Von dem Magistrate der k. k. landesfürstl.
Hauptstadt Linz in Ni. Oe. ob der Ens wird
hiemit allen Herren Niederlegern, Handels=
männern
, privil. und nichtprivilegirtn Fa=
briken
, Fabrikanten und überhaupt allen Fie=
ranten
, welche die hiesigen 2 Jahrmärkte mit
ihren Waaren besuchen, bekannt gemacht: daß
gemäß der von der hierländigen hochlöbl. Re=
gierung
herabgelangten Bestättigung zu Hin=
danhaltung
alles Unfugs, und Beybehaltung
guter Ordnung, denselben aller Kauf und Ver=
kauf
der Waaren vor den mittels der Glocke
angezeigten wirklichen Anfang des jedesmal
durch die den 30. April 1753 ergangene aller=
höchste
Verordnung auf 14 Täge bestimt hie=
sigen
Oster=und Bartholomäimarkt dergestalt
verbothen sey, daß von jedem, der sich in einer
Ueberschreitung dieses Verbots heimlich oder
öffentlich betretten läßt, jedesmal zu Erlegung
einer Geldstrafe von 50 fl. unnachsichtlich ver=
halten
werden würde. Wornach sich also die=
selbe
zu achten, und künftig zu benehmen ha=
ben
. Linz den 1. März 1792.

[12]

Nachricht.

Unterzeichneter macht einem hohen Adel,
und verehrungswürdigen Publikum bekannt,
daß er mit gnädigen Erlaubniß der hohen ni.
öst. Landesregierung, mit Begnehmigung der
löbl. medizinischen Fakultät, der Polizeyober=
direkzion
, und des hiesigen Stadtmagistrats ei=
ne
öffentliche Wach=und Krankenwärterstube
für ganz Wien männlich und weiblichen Ge=
schlechts
errichtet habe, aus welcher taugliche,
abgerichtete, und besonders vertraute Kran=
kenwärter
=und Krankenwärterinen auf Verlan=
gen
abgegeben werden. Der eines Kranken=
wärters
, oder einer Krankenwärterin benöthigte
Patient beliebe nur seinen Wohnungsort in die
öffentliche Stube durch jemand zu schicken, wo
alsdann die weitere Vorkehrung von dem Un=
ternehmer
getroffen, und jedermann mit taug=
lichen
Personen versehen werden wird. Für
Tag und Nacht ist die Bezahlung an einen Kran=
kenwärter
beyderley Geschlechts bey denen des
ersten Ranges 1 fl. , von denen der mittlern
Klasse hingegen 40 kr. , und wird solcher Be=
trag
dem Unternehmer mit dem Beysatze ab=
gereicht
, daß jeder Kranke sich gefälligst äussern
möchte, in was für eine von diesen beyden
Klassen derselbe gesetzt werden wolle. Er selbst
aber wird täglich jedem dienststehenden Kran=
kenwärter
gehörig nachsehen, damit Pflicht und
Schuldigkeit nicht verabsäumet werde, schmei=
chelt
sich eines gnädigen Zuspruchs, und ver=
spricht
zugleich, allen Fleiß und Thätigkeit an=
zuwenden
, um sich allgemeine Zufriedenheit
zu erwerben.

Andreas Hübner, Mediziner, und
Unternehmer der privil. Wach und Kran=
kenwärterstube
. Wohnhaft auf der Land=
strasse
in der Rauchfangkehrergasse N. 262.


Anzeige.

Am 8. d. v. M. Hornung ist hier eine
verdächtige Mannsperson mit einem Bündel
Bethgewand, und mehreren abgeschnittene=
Schweifen von Wolssfellen zu Verhaft ge=
kommen
. Da besagte Stücke allem Ansehen
nach in der Zwischenzeit vom 1. bis 8. besag=
ten
Monats entwendet worden sind, so hat
sich der diesfällige Eigenthümer bey dem Kri=
minalsenate
des hiesigen Magistrats hierum
zu melden. Wien den 8. März 1792.


Nachricht.

Bey dem hiesigen Magistrat befindet sich
eine goldene Sackuhr in Verwahrung, welche
die Polizeybezirksdirekzion in der Leopoldstadt
dahin, nebst dem eingebrachten vermutlichen

Dieb, übergeben hat. Daher sich derjenige,
der sich hiezu als Eigenthümer wird auswei=
sen
können, sich bey dem Magistrate zu mel=
den
haben wird. Wien den 9. März 1792.


Verlohrne Bankozetteln.

Es hat jemand den 25. Hornung 1792 auf
die Nacht gegen 3 / 4 auf 8 Uhr vom alten
Fleischmarkt an durch das Zwölferischer Haus
und die übrigen Durchhäuser bis auf die Post
eine kleine alte Schreibtasche verlohren, worin
einige Briefe, eine in griechischer Sprache ver=
faßte
Anweisung, dann 2 Bankozettel jedes
mit 1000 fl. , ferner 3 Bankozettel jedes mit
500 fl. , und 3 zu 100 fl. waren. Wer diese
Bankojettel gefunden hat, wird gebeten, die=
selben
in die Rothenthurmstrasse im Steyerhof
Nr. 679 im ersten Stock zum griechischen Geist=
lichen
gegen ein Rekompens von 600 fl. zu
überbringen.


Geld wird ausgeliehen

Auf Haussätze, Obligationen, sichere Hypothe=
ken
und Pfänder, auch Besoldungs=und Pen=
sions
=Monats=und Quartalsbögen, auf der
Windmühle im blechenen Thurm neben der
Schmiede Nr. 4 im zweyten Stock.


Geld auszuleihen.

Wer 900 fl. gegen eine gute Hypothek und
billigen Jnteresse haben will, kann sich bey
Herrn Derringner, Posamentirer bey den drey
Kronen am Graben anmelden, um das meh=
rere
zu vernehmen.


Frauenzimmer suchet Dienst.

Ein Frauenzimmer von gesetzten Jahren, die
mehrere junge Damen zu erziehen die Ehre
hatte, und dieserwegen mit Empfehlungen ver=
sehen
, auch der Französischen Sprache wohl kün=
dig
ist, sucht bey einer Herrschaft auf dem
Lande, in welcher Provinz immer, als Gou=
vernante
angestellt zu werden. Mit einer An=
frage
oder Zuschrift ihrerwegen hat man sich
in der Schulerstrasse beym grünen Baum im
ersten Stock an Hrn. Raitrath von Loibl zu
verwenden.


Dienstsuchender.

Ein junger Mensch, ein Tapezierer von
Profeßion, welcher lange in Frankreich gear=
beitet
hat, französisch und deutsch gleich gut
spricht, rasiren und frisiren kann, wünscht bey
einer Herrschaft als Kammerdiener oder als
Haustapezierer anzukommen. Jst zu erfragen
bey Herrn Genthon, Kaufmann in der Nag=
lergasse
Nr. 189 zu ebener Erde.

[13]

Bedienter wird gesucht.

Ein Bedienter, der gut frisiren und schrei=
ben
, aber sich zugleich über Rechtschaffenheit
und Treue besonders ausweisen kann, wird
gesucht, und hat sich solcher in der Bogner=
gasse
Nr. 219 im 2ten Stock anzufragen.


Nachricht

Wir Endes unterzeichnetes machen hiedurch
dem Publikum vorläufig bekannt, daß wir im
Begriff sind, eine Fabrik zu Nachod in Böh=
men
zu errichten, in welcher Vitriolöl, oder
konzentrirte Vitriolsäure ( Oleum vitrioli
aus Schwefel bereitet werden soll. Wir be=
halten
es uns vor, den Herren Fabrikanten,
Materialisten und Apothekern zu seiner Zeit
durch ein besonders Avertissement umständli=
chere
Nachricht von Gattungen und Preisen
zu geben, glauben aber, daß wir dem Publi=
kum
, und besonders denen, die es benöthiget
sind, keinen unangenehmen Dienst erweisen,
wenn wir dieser vorläufigen Kundmachung die
Versicherung beyfügen, daß wir dieses unent=
behrliche
Produkt in der beßten Qualität, um ei=
nen
beträchtlich wohlfeiler Preis zu liefern ge=
denken
, als es bisher anzuschaffen möglich war.
Nachod in Böhmen den 24. Februar 1792.

Franz Sperling.
E. P. F. Erxleben.


Bandagenmacher.

Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um Er=
laubniß
, hier in dieser Haupt=und Residenz=
stadt
Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herrn Doktoren und Aerz=
ten
nach Beschaffenheit der Umstände für un=
schädlich
befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und un=
schädlich
befundenen Proben, auch die gnädig=
ste
Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen Gat=
tungen
von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter Bauch=
gurten
, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen
für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu ver=
schaffen
, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=

geehrten Publikum für ihn die beste Empfeh=
lung
bewirken werden. Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärtnerstrasse beym Daniel in der Löwen=
grube
Nr. 1078 im Glaserergewölb.


An die Liebhaber der schönen Gartenkunst.

Unterzeichneter, welcher bey der gegenwär=
tigen
allgemeinen Revolution der Gärten nach
dem englischen Geschmack, auf einer Reise durch
Europa begriffen ist, um den Liebhabern der
modernen Gartenanlagen mit seinen während
einem mehrjährigen Aufenthalt in den berühm=
testen
Brittischen Gärten und Parks nach der
Theorie eines Hirschfelds gesammelten Kennt=
nissen
nützlich zu seyn, und allbereits die Gnade
gehabt hat, mehrern regierenden hohen Häuser
und Standespersonen, Plane zu Gärten in den
jetzt herrschenden ganz reinen Geschmack zu ent=
werfen
, und die Ausführungen zu leiten: hat
die Ehre einem nach Stand zu verehrenden
Publikum hiemit seine hiesige Ankunft mit dem
Anhang bekannt zu machen, daß, weil ihm
schon verschiedene hiesige hohe Herrschaften mit
diesfälligen Aufträgen beglückt haben, sein
hiesiger Aufenthalt zur Leitung der Anlangen
auf einige Jahre festgesetzet ist. Er ergreifet
diese Gelegenheit seinen seitherigen Gönnern,
für die ihm geschenkte Achtung, Zutrauen und
weitern Empfehlungen seinen unterthänigsten
Dank abzustatten, und sich in hoch dero fer=
neren
Gnade zugleich zu empfehlen. Er schmei=
chelt
sich im voraus, daß diejenigen hohe Herr=
schaften
, welche ihm bisher die ersten Gelegen=
heiten
angebothen haben, den von einem Hirsch=
feld
festgesetzten ganz reinen Geschmack der Gär=
ten
in hiesiger Gegend einzuführen und zu ver=
breiten
, bey Endigung der Anlangen durch die
grosse und äußerst vortheilhafte Einwirkungen,
welche diese nie an Belustigung leer werdende,
und durch ihren ganz besondern Geschmack sich
so sehr auszeichnende jüngste der schönen Künste,
auf die Einbildungskraft und auf die Empfin=
dung
des Menschen beweiset, in die angenehmste
Verwunderung sich werden versetzt finden.
Da derselbe die besten Addressen an Baum=
händler
besitzt: so erbietet er sich die in einen
solchen Garten etwa erfoderliche ausländische
Gehölzer zu verschreiben; auch auf Verlangen
Gärten von einem nicht zu grossen Umfang in
Akkord zu übernehmen, und mit allem Nöthi=
gen
zu versehen. Briefe sind zu richten, an

Berhard Perti, schönen Garten=
künstler
, wohnhaft bey dem k. k. ni. öst.

[14]

Wechselgerichts=Kanzellisten Hrn. Koll=
mann
, in der Leopoldstadt in der Tan=
delmarktgasse
beym rothen Rössel Nr.
177.


Nachricht.

Jakob Baumann der jüngere, Saamenhänd=
ler
zur rothen Rose im deutschen Haus auf
dem Stephansplatz in Wien, verkauft um bil=
lige
Preise ächte Saamen aller Arten der Ge=
müspflanzen
, Futterkräuter und Forstbäume,
wovon die Verzeichnisse bey ihm unentgeltlich
zu haben sind. Er findet es auch einer gewis=
sen
Ursache wegen für nothwendig bekannt zu
machen, daß er jeder von ihm versendet wer=
denden
Waare einen gedruckten Lieferschein
beylegte, auf welchem jedesmal der Tag der
Absendung die abgegebene Artikeln und deren
Preise bemerkt sind. Er ersucht daher seine
auswärtige respektive Herren Abnehmer keine
Saamen für von ihm abgegeben anzusehen,
bey denen sich nicht ein obbesagter Schein be=
findet
, weil er für die Aechtheit einer solchen
auf einem anderen Platz erkauften Waare nicht
im geringsten haften kann.


Auserlesene Erdäpfel zu verkaufen.

Der heuriges Mangel an Erdäpfel ist be=
kanntlich
dadurch entstanden, daß durch die
zu früher Fröste und Schnee über 30000 Me=
tzen
in der Erde erfroren sind, so sind auch
jene, die zu Wasser herunter geführt werden,
in dem Wienerkanale erfroren. Partheyen,
die sich noch frühzeitig genug Erdäpfel am
Wasser zum Hausvorrath erkauften, erfuhren
es alle Jahre, daß diese Wassererdäpfel sich
bis in die Fasten, ohne zu verfaulen, gar
nicht halten können. Bey dem jetzigen Man=
gel
an dieser ausgiebigen, allgemeinen und
äußerst wohlfeilen Speise wird es den Ein=
wohnern
Wiens lieb seyn müssen, zu verneh=
men
, daß einiger Vorrath der besten hol=
ländischen
Landkartofeln am Bauernmarkt im
Altwagnerischen Durchhause Nr. 531, wo
man sich deßwegen im 2ten Stocke links an=
trägt
, der gekupfte Metzen a 51 kr. oder 17
Groschen, auch a 16 Groschen zu haben seyen.
Diese sind äußerst gut verwahret, von einem
sehr lockeren Grunde am Rosenberge ober Atz=
gersdorf
. Darum sind sie auch nicht nur sehr
leicht zu verdauen, was andre Erdäpfel von
einem schweren Grunde, die zugleich sehr blä=
hen
, nicht sind) sondern sie sind auch die
tauglichsten zu verschiedenen Auflaufköchen,
Wandeln, Torten u. d. gl. die man für
wahre Mandelköche, Wandeln und Torten

mit Wohlbehagen speist. Sie sind aus der
ersten Hand von dem Eigenthümer, und dar=
um
so wohlfeil. Man verspricht sich daher,
daß die Titl. Herren Zeitungsleser diese Nach=
richt
den Hausfrauen und Wirthinnen zum
wahren Vortheile näher bekannt machen werden.


Säcke zu kaufen.

Auf der Landstrasse im grünen Kranz Nr.
176 sind Säcke von dem besten Zwilch, die
recht gut 2 Metzen halten, um billigen Preis
täglich zu bekommen, und ist sich deshalb
alda beym Hausinhaber zu melden.


Anzeige.

Mathäus Petz, Jnhaber der k. k. priv. weiß
Alaun, dann sämisch Gärberey und französi=
scher
Handschuhfabrik in der Rossau Nr. 75.
der Porzelainfabrik gegenüber, macht hiemit
dem gesamten Handelsstand und dem berech=
rungswürdigen
Publikum bekannt, daß sowohl
in gedacht seiner Fabrik, als in seiner Waa=
renniederlag
am Bauernmarkt im Gundelhof,
verschiedene Gattungen von weiß Allaun und
sämisch gearbeiteten Leder, dann alle Sorten
und Farben von französischen gestickten und ge=
druckten
Frauen=und Mannshandschuhen um
die billigsten Preise zu haben sind. Er verspricht
sich daher geneigten Zuspruch, und versichert
dagegen jedermann der reelesten Bedienung.


Kupferstichsammlung zu verkaufen.

Die prächtige Sammlung der in dem Kunst=
kabinet
des in Bruxelles verstorbenen Hrn. Rath
del Marmol enthaltenen Kupferstiche, welche
im Gränzen zu verkaufen angebothen wird, ist
den Kennern und Liebhabern so bekannt, daß
ein weiterer Ruhm davon überflüßig zu seyn
scheint. Die in mehrern tausend Abdrücken
bestehende Kunststücke eines Rubens und von
Dyck sind gewiß die vollkommensten und reiche=
sten
in ganz Europa; die andern, obschon nicht
in so grosser Zahl, sind dennoch eben so gut
gewählt, enthalten Gegenstände der grösten
Seltsamkeit, und bestehen hauptsächlich aus den
Werken des Jordaens, Teniers, Wonwermans,
Lairesse, des Grafen v. Gondt, des Kabinets
von Reynst, aus der welschen Schule; theils
auch aus den Werken des Rembrandt, Hollaer,
Woolet und Strange, alle in den schönsten
und besten Drücken; weiters aus den Werken
und besten Drücken des Labrun, Mignard,
Edelmeck, Balechon, Bartollozi, Tardieu,
Vernet und Vonet. Kurz dieses Kunstkabi=
net
verdient hauptsächlich dieserwegen von einen
Fürsten gekauft zu werden, weil es eine grosse

[15]

Zahl vor=und einziger Stücke des Rubens und
van Dyck enthält, unter welchen es auch meh
rere von diesen großen Meistern unbeendigte und
retouchirte Probdrücke giebt, nämlich der be=
rühmte
Christ am Kreuz mit dem Schwamm
( dit á l'Eponge nach van Dyck, der heil.
Jldephonsus und Franziskus von Rubens, so
auch eine grosse Zahl anderer. Diejenigen,
welche dieses Kunstkabinet an sich zu bringen
wünschen, belieben sich an die Hrn del Mar=
mol
in der Goldgasse zu Bruxelles zu wenden.


Allgemeine Erdbeschreibung
für die Herren Abnehmer des Universalat=
lasses
nach und zu Herrn Büschings
großer Erdbeschreibung.

Viele der Herren Abnehmer dieses Atlasses
haben schon lange den Wunsch geäußert, da=
zu
eine Erdbeschreibung zu erhalten, welche
ihn näher erläuterte. Wirklich ist auch ein
solches Werk nothwendig, weil die meisten
bisherigen Geographieen entweder wegen zu
großer Kürze die Wißbegierde nicht genug be=
friedigen
, oder wieder zu ausgedehnt und weit=
läufig
sind, als daß sie für jedermann lesbar
wären. Auch enthalten die wenigsten dieser
Werke die ganze Erde, wie denn selbst =
schings
nur Europa und einen kleinen Theil
von Asien abhandelt. Dieses bewog mich,
ein Werk zu bearbeitet, welches dem lesenden
Publikum überhaupt, besonders aber den Hrn.
Abnehmern des Universalatlasses, dem inneren
Gehalte nach, willkommen, und auch der be=
quemen
Art der Herausgabe wegen leicht an=
zuschaffen
wäre. Der Plan desselben ist im
Auszuge dieser: Das ganze Werk theilt sich,
wie der Universalatlas, in drey Theile. Der
erste Theil enthält genau nach der Ordnung
des Atlasses, das östliche und nördliche Eu=
ropa
, nämlich: 1) Ungarn und das osmani=
sche
Reich in Europa, 2) Polen und Preussen,
3) das russische Reich in Europa, 4) Däne=
mark
, Norwegen und Schweden, 5) Groß=
britannien
und Jreland. Der zweyte Theil
beschreibt das westliche und südliche Europa,
oder 1) Deutschland und die Schweitz, 2)
Jtalien und seine Jnseln, 3) Frankreich und
die Niederlande, 4) Spanien und Portugall.
Der dritte Theil handelt von den vier übri=
gen
Welttheilen, also 1) von Asien, 2) Afri=
ka
, 3) Amerika, 4) den Südländern. Jn
Rücksicht der wesentlichen Einrichtung des
Werkes wird sich darin soweit nach Büsching
gehalten, als er selbst gegangen ist, nämlich
durch ganz Europa und einen Theil von Asi=
en
. Es wurde hier dem Auszuge gefolgt, den

Büsching selbst von seinem größern Werke ge=
macht
hat, und zwar wörtlich, denn es wäre
eine alberne Geschäftigleit, den Lesern die
nämliche Sache auf eine neu Art sagen wol=
len
, die schon zuvor ein anderer entschieden
besser sagte. Dort, wo sich seit der Erschei=
nung
des Büschingschen Auszuges, etwas oder
alles veränderte, werden ganz neue Abhand=
lungen
an die Stelle der alten gesetzt, oder
Zusätzen eingeschaltet, als: bey Frankreich,
(von welchem Reiche wir, seinem jetzigen Zu=
stande
nach, ohnehin noch gar keine Beschrei=
bung
haben) bey der russisch türkischen Grän=
zen
u. s. w. Bey Bearbeitung des größten Thei=
les
von Asien, dann bey Afrika, Amerika
und den Südländern wurde zwar der nämli=
chen
Ordnung der Gegenstände gefolgt, wie
bey Europa, doch waren hier andere Quellen
nothwendig, da Büsching diese Welttheile nicht
selbst geographisch bearbeitete. Jch wählte
hiezu, so wie zu den Zusätzen bey Europa, die
Werke eines Wernher, Fabri, Schlötzer,
Bruns, wie auch die Beyträge des Pfenning,
Kleinsorg u. a. Zu Ende des dritten Theiles
wird ein vollständiges Register über das gan=
ze
Werk beygesetzt. Um sich dieses Werk be=
quem
anschaffen zu können, wird es vom kom=
menden
April an in vierwöchentlichen Lieferun=
gen
ausgegeben werden, und bis zum künfti=
gen
neuen Jahre ist es vollständig. Jede Lie=
ferung
besteht aus 16 Bogen, und kostet 24
Kreuzer. Die erste erscheint am letzten April,
und hierauf alle vier Wochen eine. Zu jedem
Theile wird ein unentgeltlicher, gestochener
Titel gegeben, und zum ersten Theile auch
noch ein eben solches Zueignungsblatt. Ausser
der Pränumeration wird diese allgemeine Erd=
beschreibung
so wenig als der Atlas selbst für
irgend jemand zu haben seyn. Die Hrn. Ab=
nehmer
belieben sich also in Wien längstens
bis 1ten April, ausser Wien aber bis 15ten
an eben den Orten zu melden, wo sie bisher
die Karten des Universalatlasses erhielten, und
daselbst gegen einen gedruckten Pränumera=
tionsschein
24 Kreuzer auf die erste Lieferung
zu bezahlen. Uebrigens wird das Werk in
Oktav auf schönem Druckpapier mit neuen
Lettern, und unter der sorgfältigsten Korrek=
tur
abgedruckt, eben so ununterbrochen und
ordentlich fortgesetzt, und bis zum künftigen
neuen Jahre geschlossen werden, als bisher
der Atlas selbst immer zur Zufriedenheit sei=
ner
Abnehmer erschienen ist. Wien den 4.
Hornung 1792.

Franz Joh. Jos. v. Reilly.

[16]

Ankündigung.

Aufgemuntert durch mehrere Musikfreunde
und Kenner habe ich mich entschlossen einige
meiner musikalischen Launen, die ihr Daseyn
denen mir von meinem sonstigen Berufsgeschäf=
ten
übrigen Stunden zu danken haben, mo=
natlich
auf Pränumeration in leslich korrekten
Stich herauszugeben. Den Anfang sollen 12
Variationen für Violin und oblig. Violoncello
machen, und so bin ich gesinnet mit 1. jeden
Monats Duetten und Trio folgen zu lassen.
Die Stücke werden sich durch Eigenhein und
Neuheit der Gedanken von selbst empfehlen,
so wie man mir bey dem geringen Pränume=
rationspreis
pr. 20 kr. Eigennutz nicht vorwer=
fen
wird. Vom 22. d. M. an, kann man sich
hierauf in der Singerstrasse im Zeitungskom=
toir
pränumeriren, und dann gegen die em=
pfangene
Scheine den 1. April die erste Aus=
gabe
ablangen, und auf die weitere Folge
neuerdings mit 20 kr. pränumeriren. Es wird
sich zeigen, ob aufgemuntert oder abgeschrekt
zu werden verdient

der Herausgeber, Leopold Neuhauser


Neue Musikalien.

Bey Sukowaty, Hoftheater Copist, am
Petersplatz im Mazischen Haus Nr. 554. im
Hof rechts im dritten Stock sind folgende
Stücke aus der sehr beliebteb Oper des Hrn.
Cimarosa: Il Matrimonio Segreto fürs Kla=
vier
gut übersetzt, und mit beygeschriebenen
Singstimmen zu haben:

Duetto: Cara non dubita. 56 kr.

Jo ti lascio, perche uniti che ci trovi. 40 kr.

Terzetto: Le faccio un inchino Contessa gar-
bata
1 fl. 8 kr.

Aria: Perd nate Signor mio, se vi lascio, e
so partenza. 52 kr.

Duetto: Se fiato in Corpo avete. 1 fl. 28 kr.

Terzetto: Cosa fate, via su parlate 56 kr.

Aria, poi Quintetto: Deli lasciate ch'io re-
spiri
. 1 fl.

Aus der Oper: Il Teseo a Stige.

Aria: Qual terror! qual tetra idea. 40 kr.

-- Odi bell' ombra ama a i⟨ll⟩ebili lamenti. 40 k.

Cavatina: Senza di te ben mio vivere non
poss'io. 20 kr.

Aus La Vendetta di Nino. Aria: Vado ma
dove o Dio. 30 kr.

Quartetti a due Violini, Viola e Violoncello
aus Mondo della Luna des Herrn Pai
fiello. 5 fl. 30 kr.

Quartetti a due Violini, Viola e Violoncello
aus Discordia Fortunata des Herrn Pai-
fiello
. 5 fl. 30 kr.

Bey Franz Anton Hoffmeister,
Musik=Kunst=und Buchhändler in Wien, in
der Wollzeile Nr. 803. und zu Linz in dessen
Buchhandlung Nr. 82. sind folgende ganz
neue Musikalien zu haben.

Pleyel 6 ganz neue Quartetten für 2 Viol. Alto
e Violoncello, Opera XXXV. 3 fl. 30 kr.

6 detto a detti Sr. Maj. dem König von Nea=
pel
dedicirt, Op. 34. 3 fl. 40 kr.

3 detto a detto, Op. 10. 2 fl. 30 kr.

6 Duos a 2 Violons, Op. 18. 3 fl.

6 detti a detti, Op. 19. 3 fl .

6 Duos p. Violon & Violoncelle, Op 16. 3 fl.

Sestetto in F. a 2 Viol. 2 Alto, Violoncello
abl. e Basso. 1 fl. 45 kr.

3 Duos pour 2 Flutes, Liv. I. 2 fl.

detti a detti, Liv. II. 2 fl.

Sonate a 4 Mains in 9 Minore 1 fl. 20 kr.

Sonat. pour Fortepiano, Violon & Violon-
celle
, Liv. III. 2 fl.

Sinfonia in C. a grand Orchestra. 2 fl. 20 kr.

3 Trios pour Violon, Alton e Violoncelle.
1 fl. 30 kr.

Collection des plus agrables & faciles,
Rondos, Airs, Var. Men. Allegro's & c.
pour Fortepiano avec un Violon ad libitum
Nro. I. 40 kr.

detto Nro. II. 40 kr.

detto Nro. III. 40 kr.

Clementi, Muzio , eine ganz neue Sonate in F
per Fortepiano solo 40 kr.

3 Sonat. per Fortepiano e Violino. 2 fl. 30

3 detto a detti, 2 fl. 30 kr.

Capricio par Fortepiano solo. 1 fl.

3 Trios per detto avec Flute, ou Violone
Violoncelle. 2 fl. 30 kr.

Viotti Concerto per Violini in C con tutti Stro-
menti
2 fl.

Giornowick G Ars variees pour Violon e Basso
1 fl. 12 kr.

Arien aus der beliebten Oper: Die Zuberflöte,
vom Herrn Mozart, beym Klavier zu singen:

Aria: Jn diesen heil'gen Hallen. 8 kr.

Alles fühlt der Liebe Freuden. 9 kr. (die der
Mohr singt.)

Ach ich fühl, es ist verschwunden. 9 kr.

Der Vogelsänger bin ich ja. 7 kr.

Ein Mädchen oder Weibchen. 9 kr.

Wie stark ist nicht dein Zauberton. 12 kr.

Duetto, Bei Männern, welche Liebe fühlen. 10 kr.

Bewahret mich für Weibertücke, 7 kr.

Terzetto, Du feines Täubchen nun herein. 14 kr.

(der 3 Knaben:) ZUm Ziele führt dich diese
Bahn. 9 kr.

[17]

Neue Musikalien.

Jn dem musikalischen Magazin der heil. Drey=
faltigkeitssäule
am Graben gegenüber, in der
untern Breunnerstrasse Nr. 1152, sind fol=
de
Musikalien zu haben:

Die Overtur aus der beliebten Oper, Theseus
am Styr, von Hrn. Nasolini, beym Kla=
vier
, 15 kr.

A Wranizky, Trois Quatnors pour 2 Vio-
lons
, Alto & Violoncelle. Op. 3. Liv I.
a 2 fl. 30 kr.

Trois deto. Op. 2. Liv I. a 2 fl. 30 kr.

—— 20 Variations für 2 Violin. a 36 kr.

Kozeluch, Partie VIII. Trois Sonat. pour
Clav. ou P. F. avec Violon & Violoncelle.
Op. 28. a 3 fl.

—— Partie X. Trois Sonat. pour Clav, ou
P F. avec l'accompagnement d'un Flute
ou Violon & Violoncelle. Op. 34. a 3 fl.

—— Una Sonat. pour Clav. ou P. F. avec
Violon & Violoncelle. Op. 36 . Für die
Anfänger. a 40 kr.

Partie IX. Trois Sonat. pour Clav. ou
P. F. Op. 30. a 2 fl.

—— Partie XI. Trois deto. Op. 35. a 2 fl.

—— Una Sonat. pour Clav, ou P. F. a 4 mains.
Op. 29. a 1 fl. 20 kr.

—— Concerto pour Clav. ou P. F. avec
l'accompagnement de 2 Violons, Viola &
Basse, 2 Hautbois, 2 Cors de Chasse Nr.
V. a 2 fl. 30 kr.

—— Volume I. Trois Simphonies à Grand'
Orchestre. a 5 fl.

—— Volume II. deto deto. a 5 fl.

Pleyel, Simphonie periodique à 2 Violons,
2 Hautbois, 2 Cors, Alto & Basso Nr. 8.
a 2 fl.

Pfeiffer, Six Polonoises pour Violon & Basse,
a 24 kr.

Kauer, XII. Variazioni del Duetto: Nel vor
piu non mi sento: per il Clav, ou P. F.
a 45 kr.

Mozart, Air avec des Variations pour Clav.
ou P. F. a 45 kr.

Mestrino, Concerto A Violon Principale Nr.
8. a 1 fl. 40 kr.

Auch sind aus der beliebten Oper, die
Zauberflöte, von Hrn. Mozart die schönsten
Arien, Duetten und Terzetten 13 Stück zu=
sammen
für 2 fl. 10 kr. , oder auch einzeln zu
haben.


Jn der Aloys Dollischen Buchhandlung
am Stephansfreidhof im deutschen Hause
ist neu zu haben:

Walsasi, Kabi von Balsora, Prolog in ei=
nem
Aufzug mit Chören, auf die Ankunft
Sr. hochgräfl. Excellenz des Hrn. Grafen
v. Welsperg Reitenau, als Gouverneur
in Steyermark, Aufgeführt auf dem Na=
tionaltheater
in Grätz den 19. Februar
1792. Kostet broschirt 9 kr.


Jn der J. D. Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem To=
denkopf
sind nebst vielen andern Büchern auch
nachstehende um die billigsten Preise zu
haben:

Neuester Hilfs=und Kunstlexikon für alle Stän=
de
der Menschen, oder Sammlung vieler nütz=
lich
und nothwendiger Dinge. 8. Brünn
791. 20 kr.

Dieses Buch enthält einen Auszug der
neuesten in die Hauswirthschaft einschlagenden
Kunststücke und Hausmittel.

Gedichte von K. C. T. Heinze, Verfasser
des Ardingsello, oder die glücklichen In-
seln
, auf Schreibpapier, 8. Leipzig 792. fl.

Kunst=und Wunderbuch, oder verborgene Ge=
heimniße
welche ein sterbender Vater seinen
Kindern übergeben, darin bewährte ökono=
mische
, medizinische, sympathetische Geheim=
nisse
enthalten sind. 2te Auflage. 8. Nürn=
berg
789. 1 fl. 30 kr.

Espers Pflanzenthiere in Abbildungen nach der
Natur mit Farben erleuchtet, nebst Beschrei=
bungen
. 8 Lieferungen 788 91. 41 fl.

Gewächse (300 auserlesene amerikanische) nach
Linneischer Ordnung, 6 Bände, mit illumi=
nirten
Kupfern. 4 Nürnberg 789. 36 fl.

Einleitung in die klaßischen Schriftsteller der
Römer und Griechen. 2ter Thl. gr8. Nürn=
berg
791. 1 fl. 54 kr.

Linne (des Ritters Karl v.) vollständiges Pflan=
zensystem
, nach der 13. lateinischen Ausga=
be
, und nach Anleitung des holländischen
Houttuynischen Werkes übersetzt, und mit ei=
ner
ausführlichen Erklärung ausgefertigt.
14 Bde. gr 8. Nürnberg 783. 45 fl.

—— (—) vollständiges Natursystem des Mi=

[18]

neralreichs, nach der 12ten lateinischen Aus=
gabe
, in einer freyen Uebersetzung von Joh.
Fried. Gmelin. 4 Thle. m. Kupf. gr8. Nürn=
berg
777. 12 fl.

Onomatologia, medica completa, seu ono-
matologiæ
historiæ naturalis completa,
oder vollständiges Lexikon, das alle Benen=
nungen
der Kunstwörter der Naturgeschichte
nach ihrem ganzen Umfang erklärt. 7 Bde.
gr. Ulm und Leipzig 758 777. 17 fl. 30 kr.


Anzeige.

Jn der Jacobäerischen Buchhandlung zu Leip=
zig
sind folgende neuere Schriften des Herrn
Probst Hermes zu Breslau wegen erlittenen
Nachdruck auf nachstehende wohlfeilere Preise
herabgesetzt worden, als:

Für Töchter edler Herkunft, eine Geschichte
in 3 Bänden, 8. 1 Rthl. 18 Gr.

Für Eltern und Ehlustige, eine Geschichte in
5 Bänden, 8. 3 Rthlr. 12 Gr.

Ferner sind folgende interessante Bücher
in dieser Handlung herausgekommen, und
in den hiesigen Buchhandlungen zu haben:

Für junge Frauenzimmer, sich und ihre künf=
tigen
Männer glücklich zu machen, nach dem
Engl. der Gräfinn von Carlisle, nebst einem
Versuch der Uebersetzerin über weibliche De=
licatesse
, 8. 9 Gr.

Medea in Korinth, und Medea in Kaukasos,
2 Trauersp. von Fried. Max Klinger. 1 Rthl.

Trauergeschichten von Friedrich Schulz, 3 Thle,
8. 2 Rthl. 4 Gr.

Libussa, Herzoginn von Böhmen, 8. 20 Gr.

Frau Sigbritte u. ihre schöne Tochter. 8 1 R. 12

Jda von Schwaben, 2 Theile, 8. 1 Rthl. 8 Gr.

Das Leben eines Lüderlichen, nach Chodowiecki
und Hogarth, mit saubern Kupfern, in drey
Theilen, 8. neue Auflage 3 Rthl. 8 Gr.

Der Heirathscontrast, ein Buch für Verlobte,
8. 21 Gr.

Littegarde von Schlottheim, 2 Theile, neue
Auflage, 8. 2 Rthl.

Statistische Schilderung von Rußland, in Rück=
sicht
auf Bevölkerung, Landesbeschaffenheit,
Naturprodukte, Landwirthschaft, Bergbau,
Manufakturen und Handel, von B. Fr. J.
Hermann, rußisch kais. Hofrath. gr8. 2 Rthl.

Canzlers F. G. neues Magazin für die neue Ge=
schichte
. Erd=u. Völkerkunde, als eine Fortse=
tzung
des Büschingischen Magazins, 4. 2 Rthl.

Posselts Geschichte der Deutschen für alle Stän=
de
, 2 Theile, gr8. 2 Rthl.

Merkwürdige in dem Archive der Bastille wirk=
lich
gefundene Jnquisitionsakten, und andere
wichtige Papiere, 8. 1 Rthl.

Merciers neuester Gemälde von Paris in 2 Bän=
den
, 8. 2 Rthl.

Ueber Seelengröße und Standhaftigkeit im Un=
glück
, 8. 1 Rthl. 4 Gr.

Aufklärung über wichtige Gegenstände in der
Freymaurerey, besonders über die Entstehung
derselben ohne alle Schwärmerey. 16 Gr.

Notuma über das Ganze der Maurerey, 3 Theile.
mit einer allegorischen illum. Vignette, 8. 2 R.

Mann und Weib im Ehestande, physikalisch be=
trachtet
, nebst einem Anhang, enthaltend: die
Ursachen der Liebe und deren Heilmittel, inso=
fern
es Krankheit ist, 8. neue Aufl. 21. Gr.

Aspasia, ein interessanter Roman, a. d. Engl,
übersetzt, 3 Theile, 8. 2 Rthlr.

Moralische Aufsätze für junge Weiber, a. d. Engl.
der Frau Griffith, 8. 8 Gr.

Salvadori (Math.) über die Schwindsucht, a. d.
Jtal. gr8. 1 Rthl.

Felix und Hanuchen, ein Lustsp. in 4 Aufz. von
C. F. Bretzner, 8. 12 Gr.

Der Geisterbeschwörer, ein Trauersp. in 3 Akten
von C. F. Bretzner, 8 8 Gr.

Bella und Fernando, oder die Satire, eine Ope=
rette
in einem Aufzug, in Musik gesetzt von
Friedr. Preu, Querfolio. 1 Rthl.


Phäton zu verkaufen.

Es ist ein fast neuer nach der neuesten Art
mit seinem Tuch ausgefütteter schön lakirter
englischer Phäton zu verkaufen. Nähere Nach=
richt
bekömmt man in der untern Bäckenstrasse
bey der weissen Rose Nr. 762 im 2ten Stock
rechterhand.


Pierutsch zu verkaufen.

Jn der obern Bäckenstrasse Nr. 792 steht ein
4sitziges Pierutsch täglich zu verkaufen; dasselbe
ist grün angestrichen, ganz neu mit weissen Tuch
fournirt, hat eisene Axen, 2 Schwannenhälse
und 4 gute Brüßler Schneckenfedern, kann auch
durch Aushebung des vordern Sitzes 2sitzig ge=
richtet
werden. Wer es an sich zu bringen ge=
denket
, beliebe sich im obbemeldten Haus im
3ten Stock des weitern zu erkundigen.


Pferd und Wagen zu verkaufen.

An Bauernmarkt im Fuchsischen Bierhaus
Nr. 562 sind zwey pohlnische Pferde, licht=
braune
Stuzschweif, 8 bis 9 Jahr alt, 14
Faust hoh, samt einem Reiskalleß, mit Ge=
schirr
und Halftern, welches auf Reisen gut
zu gebrauchen, um einen billegen Preis zu
verkaufen.


Wohnungen und Garten zu verlassen.

Jn der Leopoldstadt in der Schifgasse, beym

[19]

goldenen Schif Nr. 42, ist eine Wohnung von
4 Zimmern mit der schönsten Aussicht über die
Donau gegen der Stadt, dann 2 eigends für
den Sommer zubereitete Zimmer, deren eines
mit einem grossen Billard versehen, und wo=
von
man den freyen Prospekt gegen die Glacis
und Kaltenbergergegend hat, dann ein sowohl
für Blumenwerk als Küchenwaare sehr schick=
sam
mit einem Pumpenbrunn versehener Garten,
eine gewölbten Stallung auf 4 Pferde, nebst ei=
nem
zur einen verheiratheten Kutscher oder Be=
dienten
anwendbaren Zimmer und Küche, ein
gewölbtes Magazin für Heu, Stroh, oder Ha=
ber
eine Wagenschupfe, Keller, Holzgewölb,
und Boden zu verlassen. Wer solche zu be=
stehen
gedenket, beliebe sich diesfalls beym
Hausinhaber allda im ersten Stock anzufragen.


Wohnung samt Garten zu verlassen.

Kommenden Georgi ist in der Alstergasse Nr.
25 der ganze erste Stock samt Garten, wie
auch Wagenschupfen und Stallung zu verlas=
sen
. Das mehrere ist beym Hausmeister allda
zu erfragen.


Haus zu verkaufen.

Ein Haus in der Kärntnerstrasse, 3 Stock
hoch, mit 2 Stiegen, guten Kellern, und über=
haupt
gut bey Bau, wird mit sehr billigen
Bedingnissen verkauft. Wer hievon nähere
Wissenschaft verlangt, hat sich in der Kanzley
des Hrn. Dr. Edlen v. Rösler in der Anna=
gasse
im Kremsmünsterhof. Nr. 1023 anzu=
melden
.


Haus zu verkaufen.

Das sogenannte Hoftischlerische 3 Stock hohe
festgebaue burgerl. Haus am alten Kienmarkt
Nr. 474, wobey sich eine geraumige uralte
Tischlerwerkstatt befindet, ist gegen billigen
Preis und Bedingnisse täglich zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich bey Hrn. Wechselge=
richtsadvokatens
und kaiserl. Notars, Anton
Riedl, im Gundlhof im 3ten Stock zu melden.


Haus samt Garten zu verkaufen.

Auf den Vorstadtsgrund Margarethen auf=
ser
, der neuen Wieden ist das Haus Nr. 85
in der Schloßgasse, der vormalige sogenannte
Maulbeergarten, täglich zu verkaufen. Es
bestehet in 6 Wohnungen, worunter zwey La=
den
auf die Gassen sind hat, einen grossen
Hof, wo noch gebaut werden kann, einen Pum=
penbrunn
mit genugsamen Wasser, ein Kel=
ler
, 6 Holzlagen und einen Hauskanal, der
in den Hauptkanal geht, dann einen grossen
Obstgarten mit den beßten okulirten Bäumen,

gemauerten Lusthaus, Kügelstadt und Glas=
haus
, worin Pfirsichbäume von bester Gattung,
und 2 Oefen, nebst übriger Garteneinrichtung;
ist noch 8 Jahre Steuer frey, und können 1000
fl. darauf liegen verbleiben. Das mehrere der
billigsten Bedingnisse wegen ist auf der neuen
Wieden beym schwarzen Bock Nr. 122 beym
Kässtecher einzuhollen.


Haus zu verkaufen.

An der Hernalserlinie in der Alstervorstadt
der Bründlmühl gegenüber ist das Haus Nr.
142, welches sowohl wegen den aneinander
stossenden Zimmern, die sehr licht, als wegen
den Wasser und freyen Platz besonders vortheil=
haft
für eine Fabrik wäre, um billigen Preis
täglich zu verkaufen; auch kann das meiste
Geld auf 2 oder 3 Jahre auf den ersten Satz
gegen die landesüblichen pr. Ct. liegen bleiben.
Anbey ist zu ebener Erde eine grosse Wohnung
die ebenfalls zu obigen Gebrauch wäre, auf
Georgi zu verlassen. Liebhaber in beyden Fäl=
len
können sich bey Hrn. Franz Derssel in der
Josephstadt an der Glacis Nr. 7 wo die Schmie=
de
ist im ersten Stock Nr. 3 melden.


Haus zu verkaufen.

Jn Nußdorf nächst Wien ist das Freyhaus
Nr. 89 in der schönsten Lage und Aussicht samt
einen Ziergarten mit Wasserkünsten täglich zu
verkaufen, und sich dieserwegen in der Stadt
im Krautgässel. Nr. 1119 bey dem Eigenthü=
mer
, Johann Georg Seidl, zu melden.


Baugründe zu verkaufen.

Auf dem burgl. Grund Wieden in der gros=
sen
Neugasse sind von dem vormals Fürst Eßter=
hazischen
Garten mehrere Gründe zum Häuser=
bau
zu verkaufen. Die Gründe sind ganz eben,
und sandreich. Die Kauflustigen haben sich so=
wohl
wegen Einsicht des diesfälligen Plans,
als wegen dem Verkaufspreis bey Simon Woitsch,
Gastgeb und Hausinhaber zu Margarethen in
der Schloßgasse Nr. 109, zu melden.


Landwirthschaft zu verkaufen.

Eine halbe Stunde ausser Wien auf der
Baadnerstrasse ist eine Wirthschaft zu verkau=
sen
, bestehend in 26 Joch Aeckern und einem
Mayerhof, nebst Küh=und Pferdstallungen,
Stadel und Schupfen, wie auch ein Herrschafts=
gebäude
, bestehend in 2 grossen Sälen, und
11 Nebenzimmern, wovon einige mit beson=
ders
schöner Spalier, und Heizöfen nach dem
neuesten Geschmack versehen sind, dann auch
ein grosser Obst und englischer Garten, im
Obstgarten befinden sich 2 Teuche, ein chine=

[20]

sisches Lusthaus auf einer Anhöhe, unter wel=
chen
die Keller sind; auch sind 8 bis 9 Zins=
partheyen
daselbst, und extra Stallung. Wer
Verlangen trage solche Realitäten an sich zu
kaufen, hat nähere Erkundigung entweder im
Burgerspital, gegen die Kärntnerstrasse im 2ten
Stock bey Hrn. Dr. Edlen v. Senser, oder in
der untern Bäckenstrasse bey der weissen Rose
Nr. 762 im 2ten Stock rechterhand einzuhollen.


Landwirthschaft zu verkaufen.

Eine halbe Stunde von Wienerisch=Neu=
stadt
an der Kaiserstrasse angenehm gelegen,
ist eine von Robat und Zehend befreyte Land=
wirthschaft
, bestehend in einem schönen länd=
lichen
Wohngebäude von 5 Zimmern, einem
Vorsal, Küche, Speis und Keller, Stallung,
Scheunen und Böden, dann schönen Obst=
wasserbaren
Gras=Küchen=und 7 Tagwerk
Weingarten, auch 2 zu bewässerender Wiesen
und 28 Joch ackerbaren Feldern, täglich aus
freyer Hand zu verkaufen. Mit diesem Kauf
und auch zugleich das nöthige Wirthschafts=
zeug
, Vieh und die Körner zum künftigen Som=
meranbau
verstanden. Der Preis von allen
diesen ist 4000 fl. und es könnte bey der baa=
ren
Bezahlung zweyer Drittheile, der dritte
Theil auf Termine belassen werden. Schlüß=
lich
ist noch anzumerken, daß diese Landwirth=
schaft
auch den freyen Holzgenuß aus dem
Herrschaftswalde besitzt. Kauflustige haben
sich dieserwegen an die Dollische Buchhand=
lung
am Stephansfreudhofe in Wien um =
here
Auskunft zu verwenden.


Haus und Lederergerechtigkeit zu verkaufen.

Jn der Stadt St. Pölten ist das Haus Nr.
16, samt der darauf haftenden Lederergerech=
tigkeit
und allen dabey befindlichen Geräth=
schaften
, täglich zu verkaufen. Kauflustige ha=
ben
sich deswegen in St. Pölten bey Adam He=
benstreit
, burgl. Wirth am Neuenmarkt, oder
in Wien bey Johann Georg Wedt, Lederhand=
ler
am Hohenmarkt Nr. 525, anzumelden.


Bekanntmachung.

Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit er=
innern
, daß von den in dem Monat Novemb.
1790 versetzt, unberichtigt gelassene, und im
Monat Februar 1792 in der Ordnung an
die Meistbietenden verkauften Pfändern der
durch die Versteigerung ausgefallenen, und durch
den Kundschaftsbogen heut dato angezeigte
Ueberschuß gegen die betreffende Originalpfand=
zetel
mitlerzeit der patentmäßig bestimmten Zeit=
frist
alda täglich zu erhohlen ist.

Licit. Effekten.

Den 12. März vormittag von. 9 bis 12,
und nachmittag von 3 bis. 6 Uhr werden in
Nußdorf Nr. 81 im Wirselhof verschiedene
Effekten, als Bilder, Sessel und Soffe, har=
te
und weiche Kästen, neue Mehlsäcke, Waa=
gen
und Gewichter, 1 neuer Leiterwagen, ei=
sene
Oefen, Backtröge von ganzen Holz, dann
verschiedene ganz neue Spaliere, und mehre=
rer
Hausfahrnisse licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 12. März werden auf Verordnung ei=
nes
hiesig löbl. Magistrats in der Leopold=
stadt
im Bratelbrater Haus neben dem Wid=
der
Nr. 275 auf der Hauptstrasse im 1ten Stock
verschiedene Verlassenschaftssachen, als Manns=
und Frauenkleider, derley Leib=Tisch=und
Hauswäsch, Bettgewand, weiche Häng=und
Schubladkästen, Tische, Sessel, Bilder, Ku=
chelgeschirr
, nebst übrigen Fahrnissen, zu den
gewöhnlichen Vormittagsstunden licitando ver=
kauft
werden.


Licit. Effekten.

Den 12. März zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden werden auf hohe Ver=
ordnung
der königl. ni. öst. Landrechten in
der Himmelpfortgasse im gräfl klein Palfi=
schen
Haus Nr. 979 zu ebener Erde verschie=
dene
Verlassenschaftsfahrnisse, als etwas Sil=
ber
derley Uhren, tüch=und zeugene Manns=
kleider
, Leib=und Hauswäsch, Uhren, hart
und weiche Kästen und Tische, Soffen und
Sessel, Spiegel, Bilder, Bettstätte, samt
Bettgewand, Zinn und andere Geräthschaf=
ten
licitando gegen alsogleich baare Bezah=
lung
hindangegeben.


Licit. Effekten.

Den 12. März werden mit hochlöbl. Re=
gierungsbewilligung
in der Stadt in der Spie=
gelgasse
im klein Brennerischen Haus Nr. 1133
im 4ten Stock verschiedene Verlassenschafts=
effekten
, als silberne Eßbestecke und Kandeln,
2 silberne Degen, tüch=und zeugene Manns=
kleider
, ein fein rothtüchener Mantel, bor=
dirte
Westen, Leinwäsch, verschiedenes Kaf=
feeporzelain
, 2 türkische Reitzeuge mit Silber
mundirt, hartfournirte Komod=und Aufsatz=
kästen
, derley Tische, Soffa, Sessel, Spie=
gel
, Bilder, Stockuhren, 1 Forte piano, ein
Armlehnsessel mit Räder zum fahren, Bett=
stätte
, samt Bettgewand, Zinn=Kupfer=und
Meßinggeschirr, dann mehr andere Geräth=
schaften
, zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagstunden
licitando verkauft.

[21]

Licit. Effekten und Weine.

Den 14. März werden auf löbl. Magistrats=
berordnung
in der Singerstrasse Nr. 930 im
ersten Stock verschiedene Effekten, als Sil=
ber
, Mannskleider, 3 keine rothtüchene Män=
tel
, Leinwäsch, harte Kästen, und Tische,
Spiegel, Trumo, Stöckeluhren, und andere
Einrichtungstücke, dann Oesterreicher Weine
von besten Gattungen, wie auch welche in
Flaschen und Fässern, zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden licitando ver=
kauft
.


Licit. Effekten.

Mit Bewilligung einer hochlöbl. ni. öst. Re=
gierung
werden den 14. dies und folgende =
ge
in der Dorotheergasse in Brennerischen
Haus Nr. 1145 verschiedene Effekten, als et=
was
Geschmuck, Silber und Gallanteriewaa=
ten
, auch gold=und silberne Sackuhren, dann
gestickt=bordirt=sammet=tüch=und zeugene
Mannskleider, wie auch broschirt=atlaß=gros=
detour
=tafet=bataf=und kottunene Frauen=
kleider
, derley Pelz und Mantel, übertragene
Niederländerspitze, verschiedene Leib=Tafel=
und Hauswäsch, etwas Porzelain, Spiegel,
Soffen, Sessel, hartfournirte Schublad=und
Aufsatzkästen, derley Tische, Bettgewand, samt
Bettstätten, etwas Kupfer, Zinn, und ande=
re
Geräthschaften licitando verkauft.


Licit. Effekten und Reitzeug.

Auf Verordnung eines löbl. Magistrats wer=
den
den 14. dies und folgenden Tag zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
in dem Dorotheerhof im Hof wo der Bäck
ist auf der Stiege links im Eck im 2ten Stock
einige Verlassenschaftssachen, als ein brillan=
tener
Ring, andere goldene Ringe, 1 deto
Sackuhr, Tafel=und anderes Silber, gestickt=
bordirt
=tüch=und zeugene Mannskleider, Leib=
und Hauswäsch, Bettgewand, Feuergewehr,
Porzelain, Tische, Sessel, Soffen, Kästen,
Spiegel, Stöckel=, und Hänguhr, Bilder von
guten Meistern, 1 eisene Kassatruhe, 15 St.
verschiedenen Reitzeug, Zinn=Meßing=und
Kupfergeschirr, dann mehr andere Geräth
schaften licitando verkauft.


Licit. Haus und Grundstücke.

Von des Stiftes Klosterneuburg Amtskanz=
ley
wird hiemit bekannt gemacht: es habe
der Herr Curator und Bevollmächtigte der
Franz Glückischen Jntestaterben das Ansuchen
gemacht, daß nachdem bey der ersten Ver=
steigerung
um das zu Meidling befindliche Haus
Nr. 1 kein annehmlicher Käufer erschienen,

das Haus sowohl, als die in die Verlassen=
schaft
gehörige Uiberländgrundstücke nochmal
feilgebothen werden möchten. Da nun zur
weitern Versteigerung der 15. März d. J. vor=
mittag
um 9 Uhr bestimmt worden ist; als
haben diejenige, welche um gedachte Behau=
sung
und Uiberländgrundstücke zu bieten ge=
denken
, am erstgesagten Tag und Stund in
der Franz Glückischen Behausung Nr. 1 zu
erscheinen.


Licit. Weine.

Den 15. März nachmittag um 3 Uhr wer=
den
mit obrigkeitlicher Bewilligung zu Meid=
ling
in einem Bestandkeller Nr. 25. gegen 800
Eimer 1788er Oesterreicher Weine von besten
Gebirgen, samt Fässer von 23 bis 40 eime=
rigen
Gattungen, licitando verkauft.


Licit. Wagen.

Von der k. k. Herrschaft Burkersdorf wird
hiemit kund gemacht: es sey auf Anlangen
des Hrn. Dr. Schmidlin, als gerichtlich ver=
ordnet
Heinrich Korpsisten Massevertretters,
in die Feilbietung des zu Hütteldorf stehen=
den
, und in die Heinrich Korpsische Masse
gehörigen Bastardwagens, gewilliget worden.
Da nun hiezu 2 Termine, und zwar für den
ersten der 15. März, und für den zweyten
der 29. März d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden, daß, falls gedachter Bastardwagen
weder bey dem ersten, noch zweyten Feilbie=
tungstermin
um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht, solcher bis nach geschöpf=
ten
Klaßifikationsurtheil, und allenfalls aus=
getragenen
Vorrecht zurückbehalten werden
würde; Kauflustige haben sich demnach an
obbestimmten Tägen früh um 9 Uhr in Hüt=
teldorf
beym Richter einzufinden.


Licit. Taborer Fuhrwesen.

Da der Pachtkontrakt des Taborer Fuhr=
wesens
mit letzten März 1792 mit dem der=
maligen
Pachter seine Endschaft erreicht, so
haben jene, welche dieses Fuhrwesen in Pach=
tung
zu nehmen gedenken, den 16. dieses um
10 Uhr früh bey dem Brücken=und Wasser=
bauamt
in der Leopoldstadt zu erscheinen.


Licit. Fremelische Tandlerwaaren.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Hrn. Dr.
Rizy, als Jakob Fremelischen Vermögens=
verwalters
, in die Feilbietung der in die Ja=
kob
Fremelische Konkursmasse gehörigen Tand=
lerwaaren
, gewilliget worden. Da nun hie=

[22]

zu 2 Termine, und zwar für den ersten der
16. März, und für den zweyten der 30. März
d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden sind,
daß, wenn sothane Tandlerwaaren weder bey
dem ersten noch zweyten Termin an Mann
gebracht werden könnten, mit selben bis nach
verfaster Klaßifikation, und ausgetragenen Vor=
recht
zurückgehalten werden wurde; als ha=
ben
jene, so diese Tandlerwaaren an sich zu
bringen gedenken, an den obbestimmten Ter=
minen
zu den gewöhnlichen Vor und Nach=
mittagsstunden
in der Leopoldstadt Nr. 4. sich
einzufinden.


Licit. Schröckenthalerisches Haus.

Von dem Grundbuch der gräfl. Anton Me=
ravigliaischen
Herrschaft Gumpendorf wird
hiemit kund gemacht: es habe Hr. Anton Pa=
ninger
burgl. Handelsmann, unter Vertret=
tung
Hrn. Dr. Lubi, wider Joseph Schrö=
ckenthaler
, und Theresia dessen Ehewirthin,
wegen schuldigen 400 fl. Kapital, samt Jnteres=
sen
, den Schröckenthalerischen Konleuten ei=
genthümlich
angehörige, zu Gumpendorf in
der grossen Steingasse liegende, und auf 1300
fl. gerichtlich geschätzte Haus Nr. 136, die
öffentliche Feilbietung bewirket. Da nun zu
diesem Ende über den bereits fruchtlos verstri=
chenen
ersten und zweyten Licitationstermin,
für den dritten der 16. März d. J. mit dem
Beysatze bestimmt worden, daß, weil gedach=
tes
Haus weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin nicht einmal um den Schätzungswerth
an Mann gebracht werden konnte, solches nun
bey dem dritten auch unter der Schätzung hin=
dangegeben
werden würde; so haben jene, so
dieses Haus käuflich an sich zu bringen willens
sind, an obbestimmten Tag vormittag um 10
Uhr in der Grundbuchsamtskanzley zu Gum=
pendorf
im Schlosse Nr. 1 zu erscheinen.


Licit. Dietzische Fahrnisse.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Hrn. Andre
Jungwirth, als Wößischen Vermögensverwal=
ters
, wider den Johann Georg Dietz, Wirth
auf der Wieden Nr. 52, wegen schuldigen Haus=
zins
von 167 fl. 43 kr. dann 8 fl. 45 kr. Ge=
richtskösten
, in die Feilbietung der dem Ge=
gentheil
angehörigen, in verschiedenen Zim=
mereinrichtungen
, Leibskleidung, Bettgewand,
Kuchelgeschirr, Weingeschirr, dann Wein und
leeren Fässern bestehenden Fahrnissen gewilli=
get
worden. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 16. März, für den

zweyten der 20. März, und für den dritten
der 13. April d. J. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn sothane Effekten we=
der
bey dem ersten, noch zweyten Termin um
den Schätzungswerth, oder höher an Mann
gebracht werden könnten, solche bey dem drit=
ten
Termin auch unter der Schätzung hindan=
gegeben
werden wurden; als haben all jene,
so diese Fahrnisse an sich zu bringen geden=
ken
, an den obbestimmten Terminen zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
auf der Wieden Nr. 52 zu erscheinen.


Licit. Schuldobligazionen.

Den 12. März d. J. werden von den ni. öst.
Merkantil=und Wechselgerichte vormittag um
9 Uhr in der Herrngasse Nr. 59 im 2ten Stock,
eine von dem Franz, und Maria Pollenfürsti=
schen
Eheleuten, an Johann Mayer ausge=
stellt
, und auf ihrem Hause Nr. 194 im Lich=
tenthal
3tio loco satzweise versicherte Schuld=
obligation
pr. 1000 fl. , samt Ceßion, dann ei=
ne
von dem Joseph, und Barbara Langischen
Konleuten, an Anton Estler ausgestellte auf
ihren Hause Nr. 444 in der Leopoldstadt 2do
loco satzweis versicherte Schuldobligaion pr.
500 fl. , samt Ceßion, versteigerungsweise hin=
dangegeben
, und falls diese Obligazionen um
den ganzen verschriebenen Betrag oder darüber
nicht an Mann gebracht werden könnten, so
werden dieselben bey dem diesfälligen 3ten Ter=
min
auch unter der Schätzung verkauft werden.


Licit. Fahrnisse.

Mit Bewilligung einer hochlöbl. ni. öst. Lan=
desregierung
werden den 15. März auf der Land=
strasse
ober den PP. Augustinern rechts beym
rothen Apfel Nr. 129 im ersten Stock verschie=
dene
Fahrnisse, als seidene und atlassene Frau=
enkleider
, Leib=Haus=und Leinwäsch, dama=
stener
und ordinärer Tischzeug, hart und wei=
che
Schubladkästen samt derley Tische, dame=
stere
und gradlene Soffen samt derley Sesseln,
Spiegel, eine Bettstatt mit grün tafetenen Vor=
hang
, dann mehreres Bettgewand, eine eise=
ne
Kassatruhe, nebst verschiedenen Kupfer, Ei=
sen
, Blech=und erdenen Kuchelgeschirr zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden den
Meistbietenden gegen alsogleich baare Bezah=
lung
hindangegeben werden.


Licit. Riedlische Ueberländwiese.

Von der k. k. Herrschaft Burkersdorf wird
anmit kund gemacht: Es sey auf Anlangen des
Paul Schilling, Joseph Pacher, Franz Riedl,
und Johann Vogel, wider die Juliana Ried=
lin
, wegen schuldigen 155 fl. nebst Jnteressen.

[23]

und Gerichtskösten, in die gerichtl. Feilbietung
der der Juliana Riedlin angehörigen am Hoch=
buch
liegenden, und auf 937 fl. 30 kr. geschätz=
ten
6 1 / 4 Tagwerk Ueberländwiese gewilliget
worden. Da nun zu dem Ende der 15. März
für den 2ten, und der 14. April d. J. für den
3ten Termin mit dem Beysatze bestimmet wur=
den
, daß falls gedachte Ueberländwiese auch bey
der zweyten Feilbietungstagsatzung um die Schä=
tzung
oder darüber an Mann gebracht werden
könnte, solche bey der dritten unter der Schä=
tzung
hindangegeben werden würde; so haben
all jene, welche obbenannte Ueberländwiese an
sich zu bringen gedenken, an obbestimmten =
gen
früh um 9. Uhr in dem Grundbuchsamte
zu erscheinen, allenfalls die Schätzung in der
Kanzley des Hrn. Dr. Schlager vorläufig ein=
zusehen
.


Licit. Wiesen in Bestand.

Der Magistrat der Haupt=und Residenzstadt
Wien macht anmit bekannt, daß die demsel=
ben
eigenthümliche 16 Tagwerk Wiesen in dem
Krautgarten zu Simmering neben der Gemein=
dewiesen
allda auf 3 allenfalls 6 Jahre durch
den Weg der Versteigerung in Bestand verlassen
werden. Diejenigen also, welche sothane Wie=
sen
in Bestand zu nehmen Willens sind, ha=
ben
den 19. März früh um 9 Uhr vor dem
Magistrat auf dem Rathhause in Wien zu er=
scheinen
, und sich allda anmelden zu lassen.


Licit. Holz.

Von dem Verwalteramte der k. Herrschaft
Eberstorf an der Donau wird hiemit bekannt
gemacht: daß auf Verordnung einer löbl. k.
ni. öst. Staatsgüteradministrazion den 19. März
d. J. die in dem Zainetauer Holzschlage ge=
fällten
, und zum Verkauf bereit stehenden Höl=
zer
, und zwar: harte Scheiter 11 3 / 4 Klaf=
ter
, weiche deto 80 2 / 4 deto, harte Brügel 2
3 / 4 deto, weiche deto 14 2 / 4 deto, Rustene
Stamme 16 Stück, deto Kläge 15 deto, Holz=
hackerhütten
1 deto, an die Meistbietenden mit
Vorbehalt hoher Administrazionsbegnehmi=
gung
, und nach derselben Erfolg alsogleich baa=
rer
Bezahlung werden hindangegeben werden.
Kauflustige haben sich daher an oberwähntem
Tag früh um 9 Uhr in der Zainetau im da=
sigen
Holzschlage einzufinden.


Licit. Effekten.

Den 20. März früh um 9 Uhr werden auf
Anordnung des Auditoriatsgerichts der königl.
Arcierenleibgarde am Rennweg im vormalig k.
Gallizischen adelichen Gardehof Nr. 38 verschie=
der
Verlassenschaftseffekten, als Leibskleider,

Leibes=und Leinwäsche, Kanapee und Sesseln,
harte und weiche Schublad=Schreib=und =
cherkästen
, Tische, nebst andern Fahrnissen und
Zimmereinrichtungen gegen gleich baare Bezah=
lung
an den Meistbietenden hindangegeben
werden.


Licit. Ziegelofen ꝛc. in Bestand.

Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey verordnet worden, daß der
dem Burgerspital angehörige inner der Ma=
riahilferlinie
zu Gumpendorf liegende Ziegel=
ofen
, samt den dazugehörigen Aeckern, auf
6 Jahre salva ratificatione in Bestand ver=
lassen
werden soll. Da nun der 23. März früh
um 9 Uhr zur Feilbietung bestimmt worden:
als haben diejenigen, so diesen Ziegelofen samt
den dazu gehörigen Aeckern auf obige Zeit in
Bestand zu nehmen gedenken, an vorbestimm=
ten
Tag und Stund in dem Burgerspitalsgrund=
buch
zu erscheinen, und die weitern Bedingnisse
allda zu vernehmen.


Bücherauktionsinstitut Nr. VI

Den 26. März, und folgende Täge wird
in der Dorotheergasse im Dorotheerhof 2ten
Stock die sechste große Auktion dieses Jnsti=
tuts
gehalten werden. Der 18 Bogen starke
Catalog enthält abermahl ausser den interes=
santern
Leipziger Meß=Neuigkeiten eine große
Anzahl wichtiger und kostbarer Werke, als z B.
Critici sacri Tcm. I. VII. cum Suppl. Franc.
696 700. IX. Vol. Fol. lig. Du Halde De-
scription
geographique de la Chine, avec
fig. Paris 1735. IV. Vol. Fol. Herrgott Ge-
nelogia
diplomatica & monomenta domus
Austr. cum Cod. Epist. Rudolphi I. Opus
completum. XI. Vol. Foi Mermann thesau=
rus
juris; Hagæ Com. VII Tomi Fol. Rum-
phii
Herbarum Amdoinense studio Burmanni
Amst. 1741. VI. Tomi Fol. Savary Dictio-
naire
universel de Commerce a Geneve 1750.
VI. Vol. Fol. Galerie de Düsseldorf par C.
Mechel á Basle 1778. II. Vol. Fol Galerie
du Palais de Luxenbourg par Rubens a Pa-
ris
1710. Fol. Bossuet (J. B) Oeuvres, Paris
1772 78. XII. Vol. in 4to. Lamberti Me-
moire
1735 40. XIV. Vol. compl. in 4to.
Lucretius, Catullus, Tibullus, Propertius,
Teretius, Sallustius & Florus, Typis Bas-
kerville
in 4to. Machines & inventions ap-
prouvées
par l'Academie des Sciences, avec
fig, dessinées par Gallon, Paris 1735 77. VII.
Vol. in 4to. Prevost Histoire generale des
Voyages, avec fig. a Paris & a Amst. 1746

[24]

68. XVIII. Vol. in 4to. Dann verschiedene
bey Thurneisen in Basel gedruckte englische
Klaßiker, wie auch eine große Anzahl Ku=
pferstiche
und Landkarten. Die Bücher selbst
werden wie bisher abermahl entweder um 2
Drittel, oder um die Hälfte; der größte Theil
aber um ein Viertel, oder ein Sechstel des
gewöhnlichen Ladenpreises ausgerufen, und
sodann der Kokurrenz der Käufer überlassen.
Wer für hundert oder mehr Gulden in dieser
Auktion ersteht, genießt noch außerdem eines
Rabbats von 10 Prozent im baaren Gelde.

Komißionen auf diese Auktion übernimmt
die J. V. Degensche, vormahls J. P. Kraußi=
sche
Buchhandlung am Michaelerplatz unent=
geldlich
.


Licit. Hofmarcherische Haus.

Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmülleri=
schen
Herrschaft Erdberg wird hiemit kund ge=
macht
: Es habe der Magistrat der Stadt Wien
über Anlangen des Hrn. Karl v. Herlein, k.
Hofagenten, als Bevollmächtigten und Kura=
tors
der Johann Georg, und Anna Maria
Hofmarcherischen Jntestaterben, das Ansuchen
gestellet, womit das in Erdberg liegende, und
nebst dem dabey befindlichen Grund und Wasser=
theil
auf 608 fl. geschätzte Johann Georg Hof=
marcherische
Verlassenschaftshaus Nr. 185 mit=
tels
öffentlicher Feilbietung veräussert werden
soll. Da nun zur Versteigerung sothanen Hau=
ses
samt Zugehörde der 31. März mit dem Bey=
satze
bestimmt ist, daß über den geschehenen
Lizitationsabschluß die Begnehmigung des ob=
gedachten
Magistrats eingeholet werden müsse;
als haben die Kauflustigen an obbestimmten
Tag früh um 9 Uhr in dasiger in der Stadt
nächst dem rothen Thurm Nr. 675 im ersten
Stock befindlichen Herrschaftskanzley zu er=
scheinen


Licit Gerichtsbarkeit.

Die k. ni. öst. Staatsgüteradministrazion
macht hiemit bekannt: daß am 16. April d.
J. in dem ehemaligen Klostergebäude zu St.
Jakob Nr. 903 im ersten Stock früh um 10
Uhr ein Theil der grundherrl Gerichtsbarkeit
des Guts Pötzleinstorf, welcher ganz zwischen
dem Gebiete der Herrschaft Neuwaldegg liegt,
mit Vorbehalt der höchsten Ratifikation öffent=
lich
an den Meistbietenden werde verkauft wer=
den
. Zum Ausruf wird der Betrag von 981
fl. angenommen werden. Die Bedingnisse, so
wie den Verkaufsanschlag können die Kauflu
stigen bey der Registraturs der k. ni. öst. Staats=

güteradministrazion einsehen, wo man densel=
ben
auch sonst alle nöthige Auskunft geben
wird.


Licit. Haus.

Von dem Magistrate der k k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey über Ansuchen der hiesig k. k.
Landrechte in die Feilbietung des zur Franz
Anton und Amalia Pachner v. Eggenstorfi=
schen
Verlassenschaftsmasse gehörig, in der
Stadt in der Riemerstrasse lie⟨g⟩end, auf 20500
fl. gerichtlich geschätzten Hauses Nr. 836, ge=
gen
vorläufiger obervormundschaftl. Begneh=
migung
des Kaufes, gewilliget, und hiezu
der 23. März d. J. bestimmt worden. Daher
haben die Kauflustige an oberwähnten Tag
vormittag um 9 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen.


Licit. Zehend in Bestand.

Von dem Verwalteramte der k. k. Kam=
meralherrschaft
Lengenfeld wird hiemit bekannt
gemacht: daß auf Anordnung der. k. k. ni.
öst. Staatsgüteradministrazion die zur eben k.
k. Kammeralherrschaft Weidling gehörige Kör=
ner
=und Weinzehende in dem Distrikt Nie=
derrohrndorf
und Dirndorf auf 3 Jahre, das
ist für 1792, 1793 und 1794, den 26. März
früh um 9 Uhr in dem Weidlinghofe verstei=
gerungsweis
salva ratificatione werden in Be=
stand
verlassen werden. Die Pachtlustige ha=
ben
daher an obbesagten Tag, Stund und
Ort sich einzufinden.


Licit. Weiskopfisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey über Anlangen des Hrn. Dr.
Johann Anton Allmayr, als gerichtlich auf=
gestellten
Curatoris des m. Joseph Weiskopf=
in
die öffentliche Feilbietung des Joseph Weis=
kopfischen
, auf 3150 fl. geschätzten Verlassen=
schaftshauses
Nr. 233 in der Leopoldstadt in
der Hafnergasse, samt der dabey befindlichen
Lederergewerbseinrichtung, und den sämmtl.
Werkzeug, gewilliget worden. Da nun hie=
zu
der 30. März d. J. festgesetzt worden ist;
als haben jene, so gedachtes Haus, nebst den
dabey befindlichen Erfordernissen, käuflich an
sich zu bringen gedenken, an obbestimmten
Tag früh um 9 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen.

[25]

Licit. Herrschaft Brunn, Lichtenau, und
Allentgeschwend.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hie=
mit
kund gemacht: es sey auf Anlangen des
gräfl. Joseph Herbersteinischen Konkursvermö=
gensverwalters
, Anton Meidel, gewilliget wor=
den
, die in V. O. M. B. liegende Herrschaft
Brunn, Lichtenau, und Allentgeschwend, öf=
fentlich
feilzubieten, da nun zu diesfälliger
Versteigerung, über den fruchtlos abgelaufe=
nen
ersten Feilbietungstermin, der 24. März
d. J. dergestalt bestimmt wurde, daß, in
Fall gedachte Herrschaft bey dieser zweyten Feil=
bietung
um den in der gerichtlichen Schätzung
auf 121109 fl. 40 kr. bestimmten Werth nicht
an den Mann gebracht werden könnte, selbe
bis nach der verfaßten Klaßifikation, und aus=
getragenen
diesfälligen Vorrechtsstreiten in der
Konkursmasse verbleiben soll. Als haben je=
ne
, die solche zu kaufen gedenken, an erwähn=
ten
Tag früh um 10 Uhr vor diesem k. k.
ni. öst. Landrechte zu erscheinen, immittels
aber die gedachte Schätzung entweder bey dem
Massevertreter, Dr. Edlen v. Remiz, in sei=
ner
Wohnung im eigenen Hause Nr. 1081 in
der Kärntnerstrasse, oder bey der hierortigen
Registratur, die diesfällige Kaufbedingnisse
aber, bey bemeldten Dokt. Edlen v. Remiz
einzusehen.


Licit. Herrschaft Ottenschlag und Gra=
fenschlag
.

Von dem k. k. ni. öst Landrecht wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
des gräfl. Joseph Herbersteinischen Konkurs=
vermögensverwalter
, Anton Meidl, hiemit
gewilliget worden, die im V. O. M. B. lie=
gende
Herrschaft Ottenschlag und Grafenschlag
öffentlich feilzubieten; da nun zu dieser Ver=
steigerung
, über den fruchtlos abgelaufenen
ersten Feilbierungstermin, der 28. März d.
J. dergestalt bestimmt wurde, daß, im Fall
gedachte Herrschaft bey dieser zweyten Feil=
bietung
um den in der gerichtl. Schätzung auf
160321 fl. 42 3 / 4 kr. bestimmten Werth nicht
an den Mann gebracht werden sollte, selbe bis
nach der verfasten Klaßifikation, und ausge=
tragenen
diesfälligen Vorrechtsstreiten in der
Konkursmasse verbleiben soll. Als haben je=
ne
, die solche zu kaufen gedenken, an erwähn=
tem
Tag früh um 10 Uhr vor dem k. k. ni.
öst. Landrechte zu erscheinen, immittels aber
gedachte Schätzung entweder bey dem Masse=
vertretten
, Dr. Edlen v. Remiz, in seiner in
eigenem Hause in der Kärntnerstrasse Nr. 1081
habenden Wohnung, oder bey der hierortigen

Registratur, die diesfälligen Kaufbedingnisse
aber bey bemeldtem Dr. Edlen v. Remiz ein=
zusehen
.


Licit. Kallnböckische Haushelfte.

Von dem Verwalteramte der Fürst Aloys
Lichtensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit bekannt gemacht: es habe der Joseph
Vetter, cess. nom. unter Vertrettung Hrn Dr.
Edlen v. Rösler, wider den Franz Kallnböck,
wegen im Rest schuldigen 375 fl. Kapital,
samt Gerichtskösten pr. 37 fl. 30 kr. die Feil=
bietung
der gegentheiligen Haushelfte zu St.
Wolfgang Nr. 154 allhier, so im ganzen auf
2250 fl. gerichtl. geschätzt wurde, bewirket.
Da man zu dessen Versteigerung 3 Termine,
und zwar für den ersten der 26. März, für
den zweyten der 26. April, und für den drit=
ten
der 26. May d. J. mit dem Beysatze be=
stimmt
worden sind, daß, falls diese Haus=
helfte
weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin um den Schätzungswerth, oder dar=
über
an Mann gebracht werden könnte, sol=
che
bey dem dritten auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würde. Als haben je=
sie
, welche sothane Haushelfte theils gegen
baare Bezahlung, und theils gegen Uiberneh=
mung
der darauf haftenden Satzposten, wenn
die Gläubiger vor der allenfalls vorgesehenen
Aufkündung ihr Geld nicht annehmen woll=
ten
, zu erkaufen gedenken, an obbestimmten
Tag früh um 9 Uhr in allhiesiger Amtskanz=
ley
zu erscheinen.


Licit. Kallenböckische Haushelfte.

Von dem Verwalteramte der Fürst Aloys
Liechtensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit bekannt gemacht: daß über ein auf
Anlangen des Hrn. Doktor Jordan, als ge=
richtlich
aufgestellt Magdalena Kallenböckischen
Cridemassevertrettern, von dem löbl. Magistrat
der k. k Haupt=und Residenzstadt Wien an=
her
erlassenes Schreiben, in die Feilbietung
der verganteten Magdalena Kallenböckischen
Haushelfte zu St. Wolfgang Nr. 154 allhier,
so im ganzen auf 2250 fl. zur Helfte aber
auf 1125 fl. gerichtlich geschätzt wurde, gewil=
liget
, und zu dessen Versteigerung 2 Termi=
ne
, und zwar für den ersten der 26. März
und für den zweyten der 26. April d. J. mit
dem Beysatze bestimmt worden seyen, daß,
falls diese Haushelfte weder bey dem ersten
noch zweyten Termin um den Schätzungswerth,
oder darüber, mit der Gläubiger Genehm=
haltung
, an Mann gebracht werden könnte,
solche bis nach erfolgter Klaßifikation und

[26]

ausgetragenen Vorrechten aufbehalten werden
würde. Es haben demnach all und jene, wel=
che
sothane Haushelfte zu erkaufen gedenken,
an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr in all=
hiesiger
Amtskanzley zu erscheinen.


Licit Fischwässer samt Teuch in Bestand.

Von dem Wirthschaftsamte der gräfl. Ca=
brianischen
Herrschaft Seybersdorf V. U. W.
W. wird anmit bekannt gemacht: es sey das
zur Herrschaft Unterwalterstorf gehörige Fisch=
wasser
, nachdem die erste fürgeweste Licitation
fruchtlos abgelofen ist, in dem Fischa=Pie=
staing
=Kaltengang=und Reisenbachfluß, so=
weit
sie nämlich die herrschaftliche Jurisdik=
tion
über erstbemeldte Flüsse erstrecket, nebst
einem in Unterwalterstorf befindlichen kleinen
Teuche, dann einem gut gebauten in vier Ab=
theilungen
bestehenden und versperrenden Fisch=
behälter
entweder von 1. April d. J. oder
gleich vom Tage der Licitation auf ein drey=
allenfalls
auch mehrere Jahre salva ratifica-
tione
durch öffentliche Versteigerung in Be=
stand
zu verlassen; wobey zu bemerken ist,
daß vorbemeldte Flüsse nebst anderen Fischen
auch Forellen, Asche, und Hechten, dann schö=
ne
Karpfen mit sich führen und enthalten. Da
man zur diesfälligen Bestandverlassung der 19.
März d. J. anberaumt ist; so haben alle, wel=
che
dieses Fischwasser samt dem Teuche und
Fischbehalter in Bestand zu nehmen gedenken,
an dem erstbestimmten Tage früh um 9 Uhr
bey der Amtskanzley zu Seibersdorf, allwo
sich auch der Licitationsbedingnisse halber in=
zwischen
näher erkundiget werden kann, zu
erscheinen.


Convoc. Hansischer Gläubiger.

Von der Stift Melkerischen Amtsverwal=
tung
in Wien als Herrschaft Weikendorf V.
U. M. B. wird hiemit kund gemacht: Leo=
pold
Hansi, Stift Melkerischen Unterthan,
und Wittwer zu Weikendorf, hat bey der
Stift Melkerischen Amtsverwaltung wegen Be=
handlung
seiner Gläubiger das Ansuchen ge=
macht
. Da nun der Aufenthalt ein und an=
derer
Gläubiger unbekannt ist, so hat man
dieselbe zur ordentlichen Liquidirung ihrer Fo=
derung
vorzufodern, für gut befunden, zudem
Ende aber den 17. März d. J. Vormittag um
9 Uhr in der herrschaftl. Amtskanzley zu Wei=
kendorf
zu erscheinen, dergestalt bestimmet, daß
selbe entweder selbst, oder durch hinlänglich
Bevollmächtigte mit ihren allenfällige in Han=
den
habenden Behelfen zur ordentlichen Liqui=
dirung
ihrer Foderungen an den bestimmten

Tag richtig erscheinen, und sodann die wei=
tere
Behandlung hierüber abwarten sollen.


Convoc. Bauerischer Gläubiger.

Von der Stift Melkerischen Amtsverwal=
tung
in Wien als Herrschaft Weikendorf V.
U. M. V. wird hiemit kund gemacht: Mar=
tin
Bauer, Stift Melkerischer Unterthan zu
Weikendorf, und Elisabeth dessen Ehewirthin
haben bey der Stift Melkerischen Amtsver=
waltung
wegen Behandlung ihrer Gläubiger
das Ansuchen gemacht. Da nun der Aufent=
halt
ein und anderer Gläubiger unbekannt ist,
so hat man dieselbe zur ordentlichen Liquidi=
rung
ihrer Forderung vorzufordern, für gut
befunden; zu dem Ende aber den 16. März
d. J. vormittag um 9 Uhr in der herrschaft=
lichen
Amtskanzley zu Weikendorf zu erschei=
nen
dergestalt bestimmt, daß selbe entweder
selbst, oder durch hinlänglich Bevollmächtig=
te
mit ihren allenfällig in Handen habenden
Behelfen zur ordentlichen Liquidirung ihrer
Forderungen an den bestimmten Tag richtig
erscheinen, und sodann die weitere Behand=
handlung
hierüber abwarten sollen.


Convoc. Mozartischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey über Absterben des Hrn. Wolf=
gang
Andre Mozart, kaiserl. königl. Kapell=
meisters
und Kammerkompositeurs, um mit
der diesfälligen Verlassenschafts Abhandlung
sicher vorgehen zu können, für nothwendig befun=
den
worden, all jene vorzuladen und anzuhören,
welche an dieser Verlassenschaft entweder aus
dem Erbrecht, oder jure crediti , oder auf was
immer für eine Art Ansprüche machen kön=
nen
. Zu diesem Ende haben all jene, welche
hieran Forderungen zu stellen glauben, den
19. März d. J. vormittag um 9. Uhr ent=
weder
selbst persönlich, oder durch einen hin=,
länglich Bevollmächtigten vor diesem Magi=
strate
alsogewiß zu erscheinen, als nach Ver=
lauf
dieses Termins ohne weitern die Abhand=
lung
gepflogen, und der Frau Wittwe einge=
antwortet
werden würde.


Convoc. Tauscherischer Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien werden hiemit alle jene,
welche an die Verlassenschaft des Franz Tau=
scher
gewest burgerl. Wirths und Hausin=
habers
in der Schullerstrassen bey der Ente,
als Gläubiger, oder aus was immer für ei=
nem
Rechtsgrunde einige Forderung oder An=
sprüche
zu machen haben, dergestalt einberu=

[27]

fen, und vorgeladen, daß selbe den 30.
März d. J. früh um 9 Uhr vor diesem Ma=
gistrate
zu erscheinen, und ihre Forderungen
gehörig darzuthun haben, widrigens die Ver=
lassenschaft
ohne weitern abgehandelt, und
was Rechtens ist, vorgekehret werden würde.


Convoc. Döglmannischer Gläubiger.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien werden hiemit auf An=
langen
des Wittwers und Universalerbens, Franz,
Döglmann, all jene, welche an die Verlassenschaft
der Elisabeth Döglmannin, gewesten Mühler=
meisterin
, als Gläubiger, oder aus was immer für
einem Rechtsgrunde einige Forderung, oder An=
sprüche
zu machen haben, dergestalt einberu=
fen
und vorgeladen, daß selbe den 30. März
d. J. früh um 9 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen, und ihre Forderungen gehörig
darzuthun haben, widrigens die Verlassenschaft
ohne weitern abgehandelt, und was Rechtens
ist, vorgekehret werden würde.


Convoc. Chenotischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey die Frau Katharina Schenot,
eigentlich Chenot, k. k. pensionirte Hofmedi=
zi
, und Sanitätsraths=Wittwe allhier, mit
Tod abgegangen, und daher um mit der dies=
fälligen
Verlassenschaftsabhandlung sicher vor=
gehen
zukönnen, für nöthig befunden worden,
all jene vorzuladen und anzuhören, welche an
gedachte Verlassenschaft entweder als Erben,
oder Gläubiger Ansprüche, oder Forderungen
zu machen vermeinen. Zu diesem Ende haben
all jene, so hieran Forderungen zu machen ge=
denken
, den 30. März d. J. fruh um 9 Uhr
vor diesem Magistrate entweder selbst, oder
durch einen hinlänglich Bevollmächtigten so=
gewiß
zu erscheinen, wie im widrigen diese Ver=
lassenschaft
abgehandelt, und den sich gesetz=
mäßig
auszuweisenden Erben ohne weiters ein=
geantwortet
werden würde.


Convoc. Rotterischer Gläubiger.

Von der Herrschaft Grossenrußbach V. U.
M. B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
der Laurentin Rotter, behaust gewester burgl.
Handelsmann in Grossenrußbach, ab intestato
verstorben. Um nun mit der allenfälligen Ab=
handlung
sicher vorgehen zu können, haben
all jene, welche an denselben aus was immer
für einem Rechte einige Ansprüche und For=
derungen
machen zu können glauben, bis um
30 März d. J. in hiesiger Amtskanzley ent=
weder
selbst persönlich, oder durch hinlänglich

Bevollmächtigte sogewiß zu erscheinen, ihre
Forderungen anzubringen, und rechtsbeständig
zu erweisen, wie im widrigen was Rechtens
ist veranlasset werden wird.


Convoc. Wengerischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Residenzstadt Wien werden hiemit all jene,
welche an die Verlassenschaft des Joseph Wen=
ger
behaust burgl. Pergamentmachers allhier,
als Gläubiger oder aus was immer für ei=
nem
Rechtsgrund einige Forderungen, oder
Ansprüche zu machen vermeinen, dergestalt
einberufen, und vorgeladen, daß selbe den 30.
März d. J. früh um 9 Uhr vor diesem Ma=
gistrate
zu erscheinen, und ihr Recht gehörig
darzuthun haben werden, widrigens die Ver=
lassenschaft
ohne weiters abgehandelt, und was
Rechtens ist, vorgekehret werden würde.


Convoc. Pistrichscher Gläubiger.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey über den allhier
erfolgten Todfall des Johann Nepomuck Edlen
v. Pistrich, um mit Abhandlung dessen Ver=
lassenschaft
sicher vorgehen zu können, in die
Ausfertigung der gewöhnlichen Einberufungs=
edikte
zu gewilligen befunden worden. All und
jene demnach, welche an gedachte Verlassen=
schaft
einige Ansprüche, oder Forderungen ha=
ben
, oder zu haben vermeinen, werden den 31.
März früh um 10 Uhrvor dem k. k. ni. öst.
Landrechte entweder persönlich, oder durch ei=
nen
genugsamen Bevollmächtigten zu erschei=
nen
, ihre Ansprüche und Forderungen anzu=
melden
, auch rechtsbeständig zu erweisen, im
Ausbleibungsfalle aber zu gewärtigen haben,
daß mit der Abhandlung dieser Verlassenschaft
ohne weitern vorgegangen, und überhaupt was
Rechtens ist vorgekehrt werden würde.


Convoc. Simon Schneider, und Johann
Jägerhuberscher Gläubiger.

Von der k. k. Avitikalherrschaft Scharfen=
egg
wird anmit bekannt gemacht: daß Sie=
mon
Schneider, in dem anher gehörigen Markte
Sommerein gewester Jnwohner, den 16. =
ner
1792, dann Johann Jägerhuber in Mar=
nersdorf
behaust gewester Handschuhmacher,
den 23. Jäner 1792, beede ohne Leibeserben,
jedoch mit Zurücklassung einer letztwilligen Di=
sposition
verstorben, und ersterer die Pfarr=
kirche
⟨z⟩u Sommerein zum Universalerb be=
nennet
habe. Der für die Pfarrkirche zu Som=
merein
aufgestellte Curator und Kirchenvater,
Paul Gleichentheil, hat um die Einberufung
der allenfalls unbekannten Gläubiger des Si=

[28]

mon Schneider gebetten. Es haben demnach
jene, welche an obbesagten Simon Schnei=
der
, und Johann Jägerhuber eine Erbschafts=
oder
Schuldforderung zu machen haben, den
31. März d. J. früh um 9 Uhr entweder selbst.
oder durch die mit gehöriger Vollmacht ver=
sehene
Abgeordnete bey der Verlassenschafts=
verhandlung
in der hiesigen Herrschaftskanz=
ley
sogewiß zu erscheinen, als widrigens sel=
be
nicht mehr gehöret, und die Verlassen=
schaft
ohne weiters den Testaterben übergeben
werden würde.


Convoc. Erben und Gläubiger nachbenann=
ter
Jndividuen.

Von dem in den Königreichen Gallizien und
Lodomerien aufgestellten k. k. Jud. Dei. Mil.
Mix. wird anmit bekannt gemacht: Es seyen
nachfolgende Jndividuen, als Georg Heil, gem.
Verpflegsbäck von Eisenheim aus Franken ge=
bürtig
, den 28. Oktober 1789 mit einer Ver=
lassenschaft
von 4 fl. 51 kr. , Georg Grabinski,
gem. Verpflegsbäck von Wojakuoka in Galizien
gebürtig, den 9. Oktober 1790 mit 1 fl. 37
2 / 8 kr. , Georg Lorenz, patental Jnvalid von
Straubingen aus Bayern gebürtig, den 5. Au=
gust
1791 mit 31 fl. 10 kr. ; Johann Karls,
gem. Verpflegsbäck im März 1790 mit 1 fl. 52
kr. in verschiedenen Spitälern led. St. ohne
Testament verstorben. Um nun mit diesen Ver=
lassenschaften
der Vorschrift nach vorzugehen,
werden jene, welche hieran einige Ansprüche
haben, oder zu haben vermeinen, hiemit auf=
gefodert
, ihre Ansprüche binnen 1 Jahr, das
ist bis 21. Okt. 1792 bey diesem Jud. Del.
Mil. Mix . zu Lemberg entweder selbst persön=
lich
oder mittelst Bevollmächtigten um so ge=
wisser
anzumelden, und geltend zu machen, als
widrigens das Verlassenschaftsabhandlungsge=
schäft
zwischen den Erscheinenden der Ordnung
nach ausgemacht, und jenen aus den sich An=
meldenden
eingeantwortet werden würde, de=
nen
es nach dem Gesetze gebühret. Lemberg
den 21. Oktober 1791.


Convoc. Erben und Gläubiger nachfolgen=
der
Jndividuen.

Von dem k. k. im Großfürstenthum Sie=
benbürgen
aufgestellten Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es seyen nachfolgen=
de
Jndividuen, als der Unter Böros Alexan=
der
Bajoschi, die Militärverpflegsbäcken, Jo=
hann
Mayer, Andreas Mayer, Johann Kla=
veck
, Jakob Christ, Johann Schmied, Georg
Jstvan, Johann Werlein, Georg Gräger,
Georg Hossu, Joseph Zwittelmayer, und Chri=

stian Boßler mit Tod abgegangen. Um nun
mit deren Verlassenschaftsabhandlungen sicher
vorgehen zu können, hat man zu Ausfindig=
machung
der etwa vorhandenen Schulden, oder
Erbsinteressenten der vorbenannten verstorbe=
nen
Jndividuen die gewöhnliche Convocations=
edikte
auszufertigen befunden; daher wird je=
dermann
, der an vorbemeldter Jndividuen Ver=
lassenschaften
, Schulden=oder Erbschaftshal=
ber
Ansprüche und Forderungen hat, oder zu
haben vermeint, binnen 1 Jahr, 6 Wochen,
3 Tägen, mithin bis zum 26. Hornung 1793
in der Jud. Del . Kanzley alsogewiß zu erschei=
nen
, und ihre etwa habende Sprüche und For=
derungen
behörig zu liquidiren haben, wie im
widrigen, was Rechtens ist, vorgekehret, und
vorbemeldte Verlassenschaften, wenn hiezu bis
auf die bestimmte Zeit sich niemand legitimi=
ret
, als erblos dem Jnvalideninstitut werden
überantwortet werden. Auch befindet sich an=
noch
aus der Major Rozanischen Crida für des=
selben
Dienstmagd, Luca Floria, ein Liedlohns=
betrag
von 4 fl. 48 kr. , und aus der Verpflegs=
bäckenmeister
Redlischen Verlassenschaft für den
bürgerl. Bäckenmeister Zinck ein Legat von 25 fl.
allhier depositirt, weswegen auch diese, da ihr
Aufenthalt hier gänzlich unbekannt ist, anmit
vorgeladen werden, damit sie sich solcher ih=
nen
zuständigen Beträgen halber hier melden,
hierzu legitimiren, und selbe sonach an sich em=
pfangen
. Herrmannstadt den 9. Jäner 1792.


Convoc Erben und Gläubiger nachbenann=
ter
Jndividuen.

Von Seite des k. k. Slavonisch=Syrmi=
schen
Jud. Del. in Mil . wird andurch bekannt
gemacht: Es seyen einige bey der reducirten
Kriegsflotte gestandene Jndividuen, und zwar:
der unobligate Fourier, Leopold Vital, von
Wien aus Niederösterreich gebürtig, den 31.
Dezemb. 1789; der Matrosenkoch, Joseph Re=
liaz
, von Fiume aus Jtalien gebürtig, den
2. April 1790; der Matrosen, Christian Bulk,
von Osnabrück aus dem Westphälischen gebür=
tig
, den 27. Dezemb. 1789; der Zimmermei=
ster
, Mathias Pauletich, von Fiume gebür=
tig
, den 11. März 1790; der Matros, Jakob
Marcoliny, von Woloßka unweit Fiume ge=
bürtig
, den 27. August 1790; der Matros,
Anton Menacich, von Porto Ree gebürtig,
den 12. August 1790 der Matros, Georg
Hyacinto, von Fiume gebürtig, den 19. Febr.
1790; der Fortifikationsrechnungsadutant, Jo=
seph
Zuckerhuth, von Linz in Oesterreich ob der
Ens gebürtig, im Jahr 1784, und der gemei=
ne
Verpflegsbäck, Mathias Kulhavi, von Qu=

[29]

disevo als Böhmen gebürtig, den 25. Novemb.
des jüngst verflossenen Jahrs ohne Testament
verstorben, wovon 1) 19 fl. 19 kr. 2) 25 fl.
40 kr. 3) 38 fl. 52 kr. 4) 28 fl. 2 kr. 5) 23 fl.
44 kr. 6) 61 fl. 3 1 / 2 kr. 7) 25 fl. 4 kr. 8) 7
fl. 48 3 / 4 kr. 9) 5 fl. 31 1 / 3 kr. hinterlassen.
Da nun zur Ausfindigmachung der Jntestat=
erben
, oder der allenfälligen Gläubiger das ge=
genwärtige
Convocationsedikt auszufertigen be=
funden
worden; als wird jedermann, der an
diese Verlassenschaftsmassen Erbschafts=oder
Schuldenhalber Ansprüche zu stellen vermei=
net
, bis 15. Jäner 1793 bey diesem Jud. Del.
Mil. entweder persönlich, oder durch Gewalt=
träger
zur Anmeldung, Docir=und Liquidirung
seines Anspruches und Forderung alsogewiß zu
erscheinen haben, wie im widrigen nach Ver=
lauf
vorbestimmten Zeitfrist diese Verlassen=
schaftsmassen
nach gepflogener Abhandlung den
fundo Invalidorum übergeben werden würden.
Peterwardein den 16. Jäner 1792.


Citat. David Beermann.

Von dem Magistrate der freyen Handels=
stadt
Brody in Gallizien wird der nach Hin=
terlassung
einer beträchtlichen Schuldenlast den
15. Dezemb. a. c. von Brody flüchtig gewor=
dene
Handelsjude, David Beermann, hiemit
ediktaliter auf 90 Täge, nemlich bis zum 18.
März 1792 dergestalt vorgerufen, daß wenn
selber in diesem Termin in Person nicht erschei=
nen
, oder sein Ausbleiben nicht gehörig recht=
fertigen
wird, wider ihn der peinliche Prozeß
angestrenget werden soll. Brody den 17. De=
zember
1791.


Citat. Johann Augustin Riedel.

Johann Augustin Riedel, ein Sohn des ver=
storbenen
hiesigen Burgers und Bierbrauer=
meisters
, Johann Leonhard Riedel, ist bey dem
k. k. Fürst Anton Esterhazischen wohll. Jn=
fanterieregiment
unter der ersten Majorskom=
pagnie
als Gemeiner gestanden, und am 25.
Hornung 1789 in das Feldspital zu Belegesh
in Sirmien abgeschickt worden, seit welcher
Zeit keine sichere Nachricht von dessen Aufent=
halt
, Leben oder Tod zu erlangen gewesen ist.
Nachdem nun auf erfolgtes Absterben dessen
Muter, Maria Catharina Riedlin, demselben
eine Erbschaft von 3037 fl. Fränk. angefallen
ist, als wird ihm Johann Augustin Riedel,
oder dessen allenfalls ehel. Leibeserben, solches
hierdurch bekannt gemacht, damit er oder die=
selbe
, und zwar letztere unter Beybringung ge=
nuglicher
Legitimation sich in Person, oder
durch gerichtl. beurkundete Bevollmächtigte die

Erbschaft in Empfang nehmen können, bis zu
welchem Erfolg solche, der mütterl. Verordnung
gemäß an die Ehemänner des abwesenden bee=
den
Schwestern dahier inzwischen zur Verwal=
tung
übergeben worden ist. Sign. Windsheim
im Fränkischen Kreis den 1. Dezemb. 1791.


Citat. deren Rainprecht=und Johann Ze=
hentnerischen
Erben.

Vom k k. Oberbergamt im Herzogthum
Steyer zu Vordernberg wird auf Anrufen der
k k. J. Oest. Hofkammerprokuratur über vor=
hin
untern als 26. Novemb. 1790 ausgefertigt und
kund gemachtes Aufforderungsedikt, da sich bis
jetzt niemand zu den Georg Rainprecheischeu bey
der Jnnerberger Haupteisengewerkschaft anlie=
genden
erblosen Einlagskapital pr. 503 fl. 7 1 / 2
kr. mit einem Erbrechte oder rechtshaltigen An=
sprüche
binnen den anberaumten Termin von
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen gemeldet. Zu
den Johann Zehentnerischen gleichmäßigen Ein=
lagskapital
pr. 9723 fl. 11 1 / 2 kr. aber einige
vorgebliche Erben sich zwar hervorgethan, diese
hingegen ihre Beweise mittelst einer ordentlichen
Klage entgegen die k. k. J. Oest. Hofkammer=
prokuratur
nicht beygebracht. Als wird zu ad=
judicirung
der Georg Rainprecht und Johann
Zehentnerischen hauptgewerkschaftl. Einlagska=
pitalien
cum sua causa auf den 31. März d.
J. früh um 9 Uhr bey diesem k. k. Oberberg=
amte
in Vordernberg eine Tagsatzung bestimmt=
zu
welcher alle jene, welche eine rechtsbestän=
dige
Forderung zu haben glauben, hiemit ein=
berufen
, den Johann Zehentnerischen vorgeb=
lichen
Erben aber, die sich zwar angemeldet
aber nicht ordentlich legitimiret haben, über
ehehin ertheilten Bescheid hiermit nochmal auf=
getragen
, daß sie ihre Beweise bis letzten März
d. J. mittelst ordentlich instruirter Klage bey
diesem k. k. Oberbergamte um so gewisser bey=
zubringen
haben, als im Ausbleibungsfalle das
Johann Zehentnerische Einlagskapital samt Er=
trägniß
und Zugehörungen mit 9723 fl. 11 1 / 2
kr. mit obigen auf Anrufen der k. k. Hofkam=
merprokuratur
merprokuratur pro ærario montano adjudici-
ret
pro ærario montano adjudici-
ret
werden wird.


Citat. Magdalena Welßin.

Von dem Magistrat des landesfürstl. Markts
Gumpoldskirchen wird hiemit kund gemacht:
Da die Magdalena Welßin schon 32 Jahr
von hier abwesend ist, und Paul Schleinzer
und Maria Anna Schleinzerin, vereheligte
Grillin, um die Erfolglassung der für sie Wel=
sin
gerichtlich depositirten Erbschaft pr. 42 fl.
48 kr. 2 pf. angesucht haben, als wird sie

[30]

Magdalena Welßin, oder deren Erben und
Erbenserben dergestalt vorgeforderet, daß sie
sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen
um diese obgedachte für sie depositirte Erb=
schaft
bey hiesigem Magistrate alsogewiß mel=
den
sollen, als im widrigen sothane Erbschaft
den obgesagten sich gemeldeten Partheyen oh=
ne
weitern erfolget werden würde. Gum=
polddskirchen
den 16. Februar 1792.


Citat. Wandlischer Erben u. Gläubiger.

Von der gräfl. Herbersteinischen Herrschaft
Brunn am Wald wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey der Mathias Wandl, dahin
gehöriger Unterthanssohn von Altengföhl, be=
reits
über 32 Jahre abwesend und unwissend.
Seine Befreundte, die vermuthen, daß er
nicht mehr am Leben sey, sind daher um Ein=
antwortung
seines bey Johann Hagman zu
Geföhl anliebenden Erbtheils, welches gegen=
wärtig
an Kapital und Jnteressen in 501 fl.
2 kr. 2 pf. bestehet, angelanget; es wird dem=
nach
der Mathias Wandl, oder seine allen=
falls
ehelichen Erben, und Gläubiger binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen bey der
Herrschaft Brunn zu erscheinen hiemit vorge=
laden
, mit der Erinnerung, daß, wenn bin=
nen
dieser Frist niemand erscheinet, das Ma=
thias
Wandlische Vermögen seinen Anverwand=
ten
nach der rechtlichen Erbfolge eingeantwor=
tet
werden würde. Brunn am Wald den 25.
November 1791.


Convoc Erben und Gläubiger nachbenann=
ter
Militarverpflegsbäcken.

Von Seiten des Slavonisch=Syrmischen
Jud Del Mil . wird hiemit kund gemacht: Es
sehen nachbenannte, gemeine Verpflegsbäcken,
als: Bernhard Dietrich, von Wagstadt aus
Schlesien; Franz Trojan, von Pardubitz aus
Böhmen; Christian Eichhorn, von Nordhau=
sen
aus dem röm. Reich; Gottfried Schimph,
von Gresenhausen aus dem Würtenbergischen;
Markus Kostum, von Zittersdorf aus Kärn=
then
, Leopold Resch, von Blindenmark aus
Niederösterreich; Christian Hollardt, von Hal=
berstadt
aus dem Halberstädtischen; Andreas
Reutter, von Bichembach aus dem Bamber=
gischen
; Heinrich Postersen, von Hamburg aus
Riedersachsen; Christian Mühlschlögel, von
Bieberach aus Schwaben; Joseph Breska,
von Kreise aus Böhmen; und Joseph Sieg=
ler
, von Eßlaun aus dem Pfäl⟨z⟩ischen gebür=
tig
, in den hiergegendlichen Armeespitälern
ohne Testament verstorben. Man hat demnach
zu Ausfindigmachung der Jntestaterben, oder

allenfälligen Gläubiger gegenwärtiges Einbe=
rufungfredikt
auszufertigen befunden, und wird
vermittelst dessen all jenen, welche auf sotha=
ne
Verlassenschaftsmassen entweder Erbschafts=
oder
Schuldenhalber Ansprüche zu machen ver=
meinen
, eine Zeitfrist bis 20. Novemb. 1792
einberaumet, binnen welcher sie ihre Forderun=
gen
bey dieser Abhandlungsstelle alsogewiß an=
zumelden
, und zu liquidiren haben, wie im
widrigen diese Verlassenschaftmassen dem Jn=
validenamt
übergeben werden würden. Peter=
wardein
den 10. Novemb. 1791.


Citat. Leopold Weinkirn.

Von der Amtsverwaltung der reichsfreyherrl.
Salaischen Herrschaft Jeutendorf wird dem
Leopold Weinkirn, auf dem Kirchstinghof bey
Kasten gebürtig, anmit erinnert: es habe
dessen Schwester Elisabeth Holzerin, gebohr=
ne
Weinkirn, angezeigt, daß gedacht ihr Bru=
der
schon seit 34 Jahren abwesend, und nach
Ungarn abgereiset sey, und da sie vermuthet,
daß er vielleicht nicht mehr am Leben seyn
dürfte, gebetten, ihr die bey hierortigen Wai=
senamte
anliegend väter=und mütterliche Erb=
theile
nach der vorhergegangen obrigkeitlichen
Einberufung ausfolgen zu lassen. Diesem Ge=
suche
zu willfahren wird er Leopold Weinkirn,
wie auch all jene, welche an dieses Vermögen
Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert,
in Zeit eines Jahrs, 6 Wochen, 3 Tägen
bey dieser Herrschaftskanzley zu erscheinen,
und sich hinlänglich auszuweisen, als ansonst
nach den bestehenden Gesetzen vorgegangen,
und ihr Elisabeth Holzerin das Erbgut, als
einzig hier wissentlichen Erbin, ausgehändigt
werden würde. Jeutendorf den 30. Novem=
ber
1791.


Citat. Johann Prieler.

Von der gräfl. Vinzenz Ursin und Rosen=
bergischen
Herrschaft Gleiß V. O. W. W.
wird hiemit dem bereits vor 32 Jahren in
Soldatenstand getrettenen, am Prämelreith
im Amte Lunz gebohrnen Unterthanssohn,
Johann Prieler, dessen Erben, und Ceßio=
narien
zu wissen gemacht: es habe derselbe
ein ihm väter=mütter=und brüderlich=zuge=
fallenes
Erbgut pr. 64 fl. 35 kr. bey diessei=
tiger
Waisenkassa zu erheben; da nun dersel=
be
während seiner 32jährigen Abwesenheit von
sich, und seinem Aufenthaltsort bisher nichts
hat wissen, oder hören lassen, dermal aber
eine nächsten Anverwandten auf die Verthei=
lung
dieses Erbguts dringen, als wird Jo=
hann
Prieler, allenfalls dessen rechtmäßige Er=

[31]

ben und Ceßionarien binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
und 3 Tägen sich in hiesiger Amtskanz=
ley
so gewiß zu melden, und zur gedachten
Verlassenschaft zu legitimiren haben, wie im
widrigen nach Verlauf dieses Termins über
besagtes Erbgut die Verhandlung gepflogen,
und solches den sich meldenden nächsten Be=
freundten
ausgefolget werden soll. Schloß
Gleiß den 5. Novemb. 1791.


Amort. Hausgewöhr.

Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt.
Wienerisch Neustadt wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf Anlangen der Maria An=
na
Fröhlichin, Bürgerin und Wittib alhier,
in die Amortisirung der auf Franz Fröhlich,
Burger allhier, und Maria Anna seine Ehe=
wirthin
lautenden Gewöhr dd. 7. Juni 1762
über ein Haus in Minoris Viertel in der Brü=
dergasse
zwischen Mathä Kar, und Jakob
Meister Häusern, da solche in Verstoß getra=
then
, gewilliget worden. Es haben demnach
jene, welche obige Hausgewöhr, in Handen
haben, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 =
gen
ihr darauf habendes Recht alsogewiß dar=
zuthun
, widrigens nach Verlauf dieser Zeit=
frist
obige Gewöhr ohne weitern kaßirt wer=
den
würde. Wienerisch=Neustadt den 28. No=
vember
1791.


Amort. Akzien.

Von den k. k. ni. öst. Landrecht wird, hie=
mit
bekannt gemacht: Joseph Karl v. Si=
mitsch
habe um Amortisirung dreyer auf sei=
nen
Namen lautenden Priester Janoschazer
Comp. Akzien Nr. 137. 138. und 152 sub
dato Agram den 1. August 1766 jede pr.
500 fl. gebetten. Da in dieses Gesuch gewilli=
get
worden ist; als werden jene, welche auf
gedachte Akzien Ansprüche zu haben vermei=
nen
, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 =
gen
ihre vermeintlichen Rechte bey diesem k.
k. ni. öst. Landrecht alsogewiß anzubringen
haben, widrigens dieselben damit. nicht mehr
gehöret, sondern gedachte Akzien ohne wei=
tern
für amortisirt, und getödtet erkläret, auch
die ausfallenden Dividenten dem Bittsteller ge=
gen
seine Quittung erfolget werden würden.
Wien den 5. November 1791.


Amort. Wechselbrief.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird be=
kannt
gemacht: Es habe Christina v. Geor=
tenthal
, gebohrne v. Quarin, unter dem 12.
May d. J. um Extabulirung des von ihr an
die Dorothea Petterin ausgestellten, dermal in
ihren Handen befindlichen Wechsels dd. 31. Okt.

1789 pr. 400 fl. gebetten. Da hiezu erforder=
lich
gewesen wäre, daß selbe gezeigt hätte,
daß, die verstorbene Dorothea Georgenthal,
eine gebohrne Petterin sey, sie aber dieses nicht
erweisen konnte, als bat sie um Ausfertigung
des gewöhnlichen Amortisationsedikts. Daher
werden jene, welche an obgedachten Wechsel
pr. 400 fl. einigen Anspruch zu haben vermei=
nen
, selben binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tagen alsogewiß gerichtlich anzubringen, wie
in widrigen derselbe kaßirt und extabuliret wer=
den
würde. Wien den 20. Septemb. 1791.


Amort. Schuldverschreibung und Satzbrief.

Von dem k. k ni. öst. Landrecht wird bekannt
gemacht: Es habe die k. k. Hof und ni. öst.
Kammerprokuratur um Amortisirung einer
von Hrn. Philipp Jakob v. Unkrechtsberg an
die Kreutz Christi Bruderschaft der Pat. Mi=
noriten
in Wien unter dem 31. Oktober 1725
ausgestellten Schuldverschreibung pr. 1000 fl.
und des diesfälligen Satzbriefes dd . 22. März
1728 gebeten. Jene demnach, welche auf ge=
dachte
Schuldverschreibung und Satzbrief An=
sprüche
haben, werden ihre allenfällige Rechte
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tage bey
diesem k. k. ni. öst. Landrecht alsogewiß an=
zubringen
haben, widrigens dieselben damit
nicht mehr gehöret, sondern gedachte Schuld=
verschreibung
und Satzbrief ohne weitern für
amortisirt und getödtet erkläret werden würden.
Wien den 14. Hornung 1792.


Amort. Wechselbrief.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: Es
habe Maximilian Obernik angezeigt, daß ihm
der von dem Hrn. Jakob Friedrich v. Stock=
mayer
sel. , und dessen Gemahlin Frau M. Xa=
veria
an Georg Schwalzried in solidum aus=
gestellte
, zertiorirte, an ihn Obernik girirte,
auf den freyen Herrmannshof zu Kierling prä=
notirte
, sohin intabulirten Wechselbrief pr. 12000
fl. in Verstoß gerathen sey, und demnach ge=
beten
zur Abwendung eines grössern Nachtheils
gedachten Wechsel zu amortisiren. Es wird
daher hiemit den Jnhaber oder Besitzer dieses
Wechsels und allen denen, welche hierauf ei=
nen
Anspruch oder Forderung zu stellen vermei=
nen
, aufgetragen, daß sie sich bey dem ein=
gangserwähnten
Gerichte binnen den nächsten
6 Wochen und 3 Tagen alsogewiß melden, und
ihre Forderungen und Anspruche anbringen sol=
len
, widrigens dieselben diesfalls nicht mehr
gehöret, sondern sothaner Wechsel ohne w⟨ei=
tern
für amortisirt und ungültig erklärt wer=
den
soll. Wien den 13. Hornung 1792.

[32]

Bey Joh. Georg Edlen v. Mößle, des d. r. R. Ritter,
k. k. privil. Buchhändler, am Graben im Hofrath v. Kollerischen Hause
Nr. 1174 ist ganz neu zu haben:

Geschichte Josephs II.
Röm. Kaisers, Königs von Ungarn und Böhmen ꝛc.


Von Franz Xaver Huber, Verfasser des Schlendrian.
Zwey Theile. 8. Wien 1792. 1 fl. 30 kr. gebunden 1 fl. 37 kr.


Vorrede.

Schon als Mitherrscher der großen Theresia beschäftigte Joseph
II . Europens Aufmerksamkeit, und bey seiner Thronbesteigung war er
der Einzige, den alle Welt anstaunte, und den Thaten, die er be=
ginnen
und ausführen würde, begierig entgegen harrte. Jm ersten
Jahre seiner Alleinherrschung versprach Joseph II . den großen Monar=
chen
, den man in ihm schon lange vorher erwartet hatte. Er unternahm
Dinge, welche nicht nur in seiner Zeit, sondern noch in die späte Nach=
welt
einwirken sollten. Er schlug eine Bahn ein, welche zu wandeln kei=
ner
seiner Vorfahren weder Muth noch Kraft genug besaß. Verdiente
je ein Fürst, daß der Geschichtschreiber ihn schon bey seinen Lebzeiten
mit der Feder in der Hand Schritt vor Schritt verfolge, und jede seiner
Thaten in die Jahrbücher aufzeichne, so ist es Joseph II ., dessen Ge=
schichte
, reich an Thatsachen, für Gleichzeit und Zukunft belehrend
seyn muß. Lange war es mein Vorsatz, die Thaten dieses Monarchen
aufzuzeichnen. Jch beobachtete seine Handlungen, sammelte authenti=
sche
Berichte, sonderte mühsam Wahrheit vom Gerüchte ab, und
sparte keinen Fleiß, alles aufzufinden, was die Geschichte eines Für=
sten
, der der Gegenstand des aufmerksamen Europens ist, vollkommen
machen kann. Da die Pflicht des Geschichtschreibers ist, fleissig zu sammeln,
das Gesammelte genau und streng zu prüfen, die Wahrheit vom Ge=
rüchte
abzusondern, und dann getreu zu erzählen, so muß Er selbst
nie über Thatsachen richten; denn dieses Recht kömmt allein dem Le=
ser
zu. Was allgemein über die Handlungen des Fürsten, dessen Ge=
schichte
er schreibt, geurtheilet wurde, das zeichnet er auf; aber ferne
sey es von ihm, über die Richtigkeit und Unrichtigkeit dieser Urthei=
le
zu entscheiden: dieß hieß dem Leser vorgreiffen, was dem Geschicht=
schreiber
nicht geziemt. Jch bin dieser Pflicht getreu gefolget. Jch er=
zähle
nur, aber urtheile nie. Der Verfasser.

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