Nro.
20.
Wiener Zeitung.
Sonnabend den 10. März 1792.
Mit allergnädigster Freiheit
Gritner. F.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Dieser Tagen ist nachstehendes Patent
erschienen:
Wir Leopold der Zweyte ꝛc. ꝛc.
Um unseren deutscherbländischen Gerichten
eine bestimmte Richtschnur zu geben, nach
welcher sie bey der Abhandlung von
Ver=
lassenschaften ungarischer, siebenbürgischer
oder illyrischer, in Unsern deutschen
Erb=
ländern verstorbener Unterthanen, vorzuge=
hen haben, damit den Gläubigern und
Er=
ben einer Seits die Wohlthat der
öffentli=
chen Vorsorge zu Statten komme, und von
der andern Seite allen Jrrungen und
ge=
rechten Beschwerden vorgebeuget werde, ge=
ben Wir Unsern sämmtlichen
deutscherblän=
dischen Gerichten nachstehende Vorschrift zur
allgemeinen und genauen Befolgung.
§. 1. Wenn in einem deutschen
Erblan=
de ein ungarischer, siebenbürgischer oder il=
lyrischer Unterthan stirbt, welcher entweder
in landesfürstl. Diensten gestanden ist, oder
als Hofagent bey der ungarischen, sieben=
bürgischen oder illyrischen Hofkanzley
al=
lein, und nicht auch bey einer andern
deutsch=
erbländischen Stelle in gleicher Eigenschaft
gedienet hat, oder ein beglaubigter
Ge=
schäftsträger von den der augsburgischen
oder helvetischen Konfeßion oder der
griechi=
schen Kirche ergebenen Unterthanen besagter
Provinzen ist, oder welcher in Ungarn,
Siebenbürgen oder an der illyrischen
Grän=
ze ansäßig war, oder endlich, welcher in
keinem deutschen Erblande, weder durch
ausdrückliche Erklärung noch durch
Ansied=
lung, Ansäßigkeit oder ununterbrochenen
zehnjährigen Aufenthalt einheimisch (natio=
nalisirt) geworden ist, hat die
deutscherb=
ländische Abhandlungsbehörde sich in
Rück=
sicht auf dessen in dem deutschen Erblande
zurückgelassenes bewegliches Vermögen nicht
weiter in die Verlassenschaftsbehandlung
ein=
zulassen, als daß sie
a
die Sperr anlege,
b
auch wenn der Fall es fordert, die
Ver=
lassenschaft in eigene Sperr nehme,
c
die
allenfalls vorfindige leztwillige Anordnung
eröffnet und kund mache, und
d
dafür
sorge, damit aus besagtem in dem
deut=
schen Erblande vorfindigen beweglichen
Ver=
mögen, alle diejenigen deutscherbländischen
oder in den deutschen Erbländern
befindli=
chen fremden Unterthanen, welche als
Gläu=
biger, aus was immer für einem
Rechts=
titel, oder als Erben und Legatarien aus
einer nach den deutscherbländischen Gesetzen
rechtsgültigen letztwilligen Anordnung, ei=
nen gerechten Anspruch haben, vollständig
befriediget werden.
§. 2. Wenn aber dergleichen Erblasser in
den deutschen Erbländern liegende Güter
oder auf solche vorgemerkte Kapitalien
be=
sitzen, kommt den deutscherbländischen
Ge=
richtsbehörden die
Verlassenschaftsabhand=
lung in Rücksicht auf dieses Vermögen,
nach dem ganzen Umfange zu.
§. 3. Was in den beyden vorstehenden
Absätzen angeordnet ist, hat auch auf die
Gattinnen, Wittwen und minderjährigen
Kinder der dort bezeichneten Personen seine
Anwendung.
§. 4. So weit den deutscherbländischen
Gerichten, nach obigen Grundsätzen, nicht
die vollkommene Abhandlung der
Verlassen=
schaft zukommt, soll von dieser auch keine
Erbsteuer, noch ein Mortuarium bezogen
werden, doch haben die Gerichte für die
ihnen eingeräumte Amtshandlung die
gesetz=
mäßigen Taxen zu beziehen.
(Die Fortsetzung folgt.)
Se. Königl. Maj. haben Jhre beyden
bisherigen Generaladjudanten, die Obersten
Grafen v. Lamberti und Hrn. Rollin,
in Ansehung ihrer ausgezeichneten
Verdien=
ste, zu Generalmajoren zu erheben geruhet.
An die Stelle des verstorbenen Grafen
v. Krukowiecki, haben Se. höchst. Maj.
den Präsidenten der Landrechte, Grafen v.
Deyni, zum Präsidenten des Galizischen
Apellationsgerichtes zu ernennen geruhet.
Derselbe ist demnach in die neue Würde
am 25. v. M. feyerlich eingesetzt worden.
Den 17. d. M. nahmen in der
Pfarrkir=
che der PP. Augustiner in der Stadt,
Abends um 6 Uhr, die Todtenvigilien für
des höchstsel. Kaisers Maj. den Anfang,
und wurden auch an beyden folgenden
Aben=
den gehalten. Am ersten Tage hielt der
Kar=
dinalerzbischof, am zweyten der Bischof von
St. Pölten, und am dritten der Prälat von
Klosterneuburg, die Vigil, und des andern
Tages um 10 Uhr die Exequien, welchen
Trauerandachten durch alle drey Tage, in
Gegenwart J. MM. des Königs und
der Königinn, wie auch JJ. KK. HH.
der Erzherzoge und Erzherzoginnen, der
hiesige Adel beyderley Geschlechts und
die Staatsbeamten in tiefester Trauer,
zahlreich beywohnten.
Zu dieser Trauerandacht war in Mitte
der Kirche ein herrliches Trauergerüste
er=
richtet, auch war die ganze Kirche schwarz
behangen, und mit Lustern, Wand=und
Spiegelleuchtern gezieret.
An den Tagen der Vigilien wurden
Mit=
tags von 12 bis 1 Uhr, und der
Exequi=
en, Vormittags um 9 Uhr, alle Glocken
in und vor der Stadt geläutet.
Die gräfliche Familie v. Schönborn hat
am 29. Jänner von der Herrschaft
Mun=
kats, welche im J. 1788 in Ansehung des
sen, daß sie ein Krongut sey, dem Königl.
Fiskus zugesprochen worden, im verflossenen
Reichstage aber dieser gräflichen Familie,
wie es der siebente Artikel der
Reichstags=
gesetze ausweiset, wieder zugefallen war,
auf das feyerlichste in Besitz genommen.
Der Königl. Kammeraladministrator, Adam
v. Csato, hat im Nahmen des Königs,
die Resignation auf diese Herrschaft
vollzo=
gen, Herr Ladislaus v. Lonyay, Vicege=
span der Beregher Gespanschaft aber, im
Nahmen des Herrn Grafen, dieselbe
über=
nommen.
Der Französische Resident bey dem
Ge=
neralgouvernement zu Brüssel, Hr. de la
Graviere, hat am 18. Febr. in einer bey
den durchl. Generalgouverneuren erhaltenen
Audienz, seine neuen Beglaubigungsbriefe
als bevollmächtigter Minister zu überreichen
die Ehre gehabt.
Die durchl. Generalgouverneure haben
durch ein Kreisschreiben vom 3. Febr. allen
Magistraten in den Städten eine stäte und
sorgfältige Aufmerksamkeit auf alle Fremden,
die dahin kommen, empfohlen.
Ausländische Begebenheiten.
Spanien.
Der neuernannte Französische Minister,
Hr. Bourgoin, wurde gegen die Mitte
Februars in Madrid erwartet, wo es
hieß, daß derselbe neue Versuche machen
würde, das gute Vernehmen zwischen
Frankreich und Spanien herzustellen und
zu befestigten. Da Hr. Bourgoin schon
einen langen Aufenthalt in Spanien
ge=
macht hat, und durch ein über dieses Land
herausgegebenes Werk als ein Mann von
vorzüglichen Talenten bekannt ist, so
ver=
spricht man sich Französischer Seits sehr
viel gutes von seiner Sendung. Der
Spa=
nische Hof scheint indessen bey seinem
bis=
herigen Systeme zu verbleiben, und ohne
sich für noch wider die neue Französische
Konstitution zu erklären, den weiteren
Er=
folg von Jnnen und Aussen ruhig
abwar=
ten zu wollen, fest entschlossen.
Doch sieht man es als einigen Beweis
von Nachgiebigkeit an, daß zwey
Franzö=
sischen Kriegsfregaten im Hafen von
Ca=
dix zu länden, und Piaster für den
Asia=
tischen Handel zu laden, erlaubt, auch
gestattet worden ist, daß die Französische
Schiffsbesatzung an Land komme, und sich
mit der Französischen Nationalkokarde zeige.
Der Sekretar des Spanischen
Both=
schafters in London, Marquis del
Cam=
po, ist am 9. Febr. mit wichtigen
Depe=
schen nach Madrid gekommen. Diese
sol=
len sich auf die Versuche beziehen, die man
gemacht hat, zwischen Frankreich und
Großbritannien eine Allianz zu bewirken,
und nach anderen haben sie auf die
Maro=
kanischen Angelegenheiten Beziehung, in
denen der Englische Hof, als Beschützer
des seinem Falle nahen Sultans auftreten
will, indessen es den Anschein hat, daß
man Spanischer Seits die Partey des
ge=
gen ihn zu Felde gezogenen Prinzen Jslam
Mohämmed begünstiget. Wirklich wird
neuerdings im Hafen von Algesiras, un=
ter den Befehlen des Generallieutenants
Barcelo, eine kleine Flotte von leichten
Schiffen ausgerüstet, welche noch Tanger
bestimmt sein soll.
Der Tajo, welcher voriges Monath
ausgetreten ist, hat nicht nur dadurch
gros=
sen Schaden angerichtet, sondern auch
vie=
le Pfützen hinterlassen, deren
Ausdünstun=
gen in mehreren Gegenden sehr
verderbli=
che ansteckende Krankheiten erzeugen.
Jn den Häfen von Cadix und
Santan=
der sind im Monathe Jänner
verschiede=
ne Schiffe aus den Südamerikanischen
Besitzungen angekommen, welche Piaster
und viele kostbare Waaren überbracht haben.
Jtalien.
Briefe aus Neapel enthalten die
Nach=
richt von einem prächtigen und sinnreich
er=
dachten Feste, das allda in der
Carnevals=
zeit von dem Adel in der Absicht gegeben
worden ist, um die Freundschaft, welche
das Oesterreichische und Bourbonische Haus
vereiniget, zu versinnlichen, und wovon
man hier die umständliche Beschreibung
ge=
wiß nicht ohne Vergnügen lesen wird:
Der Hauptgegenstand dieses Festes, waren
die Geister der Oesterreichischen und
Bourbo=
nischen Häuser. Den Zug eröffneten die
Schanzgraber eines zahlreichen Corps
Ungar=
rischer Jnfanterie mit ihren Fahnen, unter
dem Schall einer ergetzenden Musik; der
Kom=
mandant und die Offiziere sowohl als das
ganze Korps waren in Ungarischem Geschmack
bewaffnet. Nachdem folgten in militarischer
Ordnung, 40 Hussaren zu Pferde; vor diesen
ritten 4 Trompeter, die einen Ungarischen
Marsch bliesen; ihre Uniformen und die
Pfer=
derüstungen waren reich und prächtig, und
all=
les soviel möglich, im Ungarischen Kostume.
Dann kam ein grosser Wagen mit 8
auser=
wählten, reich gezierten Pferden bespannt.
Der Wagen war mit Kränzen von
Olivenzwei=
gen und hieroglyphischen Bildern, die auf die
glückliche Vereinigung der zwey Königl. Häu=
ser Anspielung machten, geziert. Obenauf
sah man die zwey durch das doppelte Band
des Geblüts und der Freundschaft vereinigten
Schutzgeister derselben: sie trugen ihre
gegen=
seitige Sinnbilder auf den vorstehenden
Al=
tar der Unsterblichkeit, welche in Bereitschaft
war, sie zu krönen. Zu den Füssen der zwey
Schutzgeister lagen Zwietracht, Krieg und
Neid. Etwas höher war eine angenehme
Ge=
gend vorgestellt, in der man den Jster und
den Sebet, um auf eine andere Art die
glückli=
che Vereinigung beyder Häuser zu versinnlichen,
ihr Wasser vermischen sah. Aus dem Bette
dieser Flüsse erhob sich ein zahlreiches
Gefol=
ge, das mit blasender Jnstrumenten die
Freu=
de ausdrückte, von welcher sie beliebt waren.
Vorn stand der grosse Thaten
bekanntmachen=
de Ruf; in der einen Hand hielt er eine
Trom=
pette, und mit der andern verbreitete er
ver=
schiedene, auf gegenwärtigen Triumph
anpas=
sende Gedichte. Unmittelbar vor dem Wagen
gingen 4 Deputirte der Nation. Dieser
präch=
tige Zug wurde von einer Division
Ungari=
scher Truppen geschlossen.
Die zahlreiche Menge der Leute die an
al=
len Fenstern standen, und auf den Strassen,
durch welche der Zug ging, zusammen gelaufen
waren, ist unbeschreiblich. Man hatte sicher
nichts vernachläßiget, was dieses Fest
präch=
tig machen konnte. Die Regung der Liebe,
für die Beherrscher, welche es in allen
Gemü=
thern erzeugte, und der Jubel mit dem sich
diese Regung äusserte, war eine neue
Verherr=
lichung dieses Schauspieles.
Der Ball, welcher Abends an demselben
Tage in dem Königl. Karlstheater zum
drit=
ten Mahle gegeben wurde, war nicht minder
prächtig. Es war bekannt, daß der jetzt
be=
schriebene Zug einen allegorischen Tanz daselbst
ausführen, und daß zu dieser Absicht das
Thea=
ter mit neuen Verzierungen versehen seyn
wür=
de. Daher war der Zulauf auch
ausserordent=
lich groß.
Die Ankunft des Zuges wurde durch eine
Simphonie angekündiget; dann vereinigte sich
das Orchester mit den militarischen
Jnstru=
menten, und da der Marsch erschallte, traten
die zwey Ungarischen Korps und die 4
De=
putirten der Nation ein. Da sie bis vor die
Loge JJ. MM. gekommen waren, schlug man
daselbst ein Zelt auf, bey welchem ein Theil
der Soldaten als Schildwache angestellt
wur=
de, indessen die andern in verschiedenen
Hau=
fen abgetheilt, sich der Freude überliessen,
und ein Theil der Hussaren Ungarisch tanzte.
Es dauerte aber nicht lange, da traten die
Zwietracht, der Krieg und der Neid aus dem
Gezelte, mischten sich unter die Haufen, und
suchten Uneinigkeit und Jrrungen dahin zu
bringen, wo Freude und Zufriedenheit
herrsch=
ten. Jhre Absichten wurden aber durch die
Ankunft zweyer himmlischer Geister vereitelt,
welche unter dem Schalle einer sanften
Melo=
die auf glänzenden Wolken erschienen. Auf
ihren Befehl mußten sich jene Furien sogleich
aus der freudigen Gesellschaft hinweg begeben,
dann traten sie durch die Luft schwebend,
vor die Königl. Loge, bothen Sr. Maj. dem
Könige eine Lorberkrone Jr. M. der
Köni=
ginn aber einen Blumenstrauß. Beyde waren
aus seidenem Zeuge, worauf verschiedene von
dem mitspielenden Adel selbst verfaßte
Gedich=
te abgedruckt waren, verfertiget. Die Geister
begaben sich dann auf die vorige Art zurück,
und da sie über die Ungarischen Korps
gekom=
men waren, liessen sie ihre beyderseitigen
Wappen von Oesterreich und Bourbon aus
der Hand fallen. Diese wurden alsogleich von
den Deputirten der Nation wieder
aufgeho=
den, und indem Se. K. Maj auf die Geister
deutete, befahlen Sie dieselben als die
Schutz=
enge des Friedens, den die beyderseitigen
Na=
tionen jetzt geniessen, anzusehen. Die Geister
munterten die Soldaten, die über das was
sie gesehen hatten, erschrocken und entflohen
waren, auf, zurück zu kehren, und sich der
Freude wieder ganz zu überlassen. Dann
ver=
einigten sie sich alle und schwören dem Hause
Oesterreich und Bourbon, ewige Liebe und
Verehrung, und hierauf fing unter lautem
Freudengeschrey der Tanz wieder an. Dieser
war sehr künstlich zusammengesetzt, zu
verschie=
denen Mahlen sah man die
Anfangsbuchsta=
ben von Ferdinand, Carolina, Austria und
Bourbon recht gut von den Tänzern
gebil=
det Die Hussaren machten ebenfalls Figuren
mit ihren ausgezogenen Säbeln, und mit
ei=
nem ausdruckvollen von allen Tänzerin
zusam=
mengesetzten Bilde, nahm das Fest und der
Ball ein Ende. Der Sal ertönte vom
Hän=
deklatschen und Freudengeschrey.
Frankreich.
Nachdem gegen die Häupter der
ausge=
wanderten Franzosen ein Anklagedekret ab=
gefaßt worden ist, hat man auch vielmahls
verlangt, daß die Güter der
Ausgewander=
ten eingezogen werden sollen, und hat
end=
lich dem Gesetzgebungs=Ausschusse
aufge=
tragen, darüber sein Gutachten zu erstatten.
Dasselbe ward durch Hrn. Sedillez in
der Sitzung der Nat. Vers. am 9. Febr.
gelesen. Der Ausschuß behauptete zwar
das allgemeine Recht der Auswanderung,
glaubte aber doch, daß solches dann nicht
geltend wäre, wann der Staat in Gefahr
schwebet, und diese Gefahr durch die
Aus=
wanderungen vergrößert wird. Diejenigen,
sagte er, welche ihr Vaterland in dem
Au=
genblicke der Gefahr verlassen, und, an=
statt es zu vertheidigen, Sicherheit für sich
selbst suchen, verletzen offenbar den
gesell=
schaftlichen Vertrag, durch welchen man sich
gegenseiligen Schutz versprochen hat. „ Der
Ausschuß hat die Mittel aufgesucht, wie
man diesen Vorrath bestrafen könne. Sein
erster Gedanke war, die Güter, welche sie
zurückgelassen haben, als ein Pfand ihres
Betragens einzuziehen. Welchen Schutz ist
die Gesellschaft Menschen schuldig, welche
alle Bande zerrissen, alle Plichten verletzt
haben? Allein der Ausschuß hat bemerkt,
daß diese Sequestration großen Nachtheil
mit sich führten würde, daß daraus
Ver=
legenheiten aller Art, Versplitterungen und
Schwierigkeiten in der Administration
ent=
stehen würden. Er hat also ein
einfache=
res Mittel angenommen; es schlägt vor,
mit einigen Modificationen das Gesetz der
konstituirenden Nationalversammlung vom
12. August zu erneuern, welches den
Besi=
tzungen der Auswanderer dreyfache
Abga=
ben auferlegt. ꝛc. “
Dieser Vorschlag ward lebhaft besritten.
Hr. Bazire behauptete die Sequestration
sey schon durch die öffentliche Meinung
so=
wohl, als durch die Meinung der
Natio=
nalversammlung selbst entschieden. Das
Decret, welches verbiethet, irgend eine
Be=
zahlung an jemand zu machen, der nicht
be=
weiset, daß er seit 6 Monathen in
Frank=
reich wohnt, sey ein wahrer Sequester der
Einkünfte aller ausgewanderten Franzosen,
welche ihr Vermögen dem Staate geliehen
haben. Warum sollten diese strenger
behan=
delt werden, als diejenigen, deren
Vermö=
gen in liegenden Gütern besteht? Der
Aus=
schuß spreche nur von Auswanderern: die
Nationalversammlung aber könne die
Bür=
ger, welche jenseits des Rheins sind, nicht
als Auswanderer, sondern nur als
Rebel=
len ansehen, und habe daher auch gegen die
Häupter derselben ein Anklagedekret
erge=
hen lassen. Die Sequestration sey gerecht;
den der Kriegsminister habe der
Natio=
nalversammlung angekündigt, daß das
ein=
zige Kriegsdepartement, ohne die
National=
gendarmerie, im Jahre 1792, bis 180
Mil=
lionen kosten würde; es sey billig, daß die
Nation eine Entschädigung habe, und die
Sequestratton wäre dazu eine Vorbereitung;
sie sey politisch; denn es wäre besser, den
Rebellen die Mittel zu entziehen, um Krieg
gegen Frankreich zu führen, als
gezwun=
gen zu seyn, gegen sie zu streiten u. s. w.
Mehrere Personen sprachen für die
Seque=
stration, nur meinten Hr. Boisrot=La=
cour und Hr. Vaublanc sie müsse nicht
allgemein seyn, und nicht auch die
unschul=
digen im Lande gebliebenen Väter und
Mü=
ter, Kinder und Weiber der
Ausgewander=
ten treffen. Endlich, nach langen
Erörte=
rungen, in welcher die vorzüglichsten Redner
auftraten, ward folgender Schluß gefaßt:
Die Nationalversamlung dekretirt, daß
die Güter der Auswanderer der Nation und
der Aufsicht der Administrationskörper
sol=
len übergeben werden, und trägt ihrem
Ge=
setzgebungs=Ausschusse auf, ihr wegen der
Ausnahmen und der Ausführung Bericht
abzustatten. “
Der Minister der auswärtigen
Angele=
genheiten, Hr. Delessart kam am Ende
der Sitzung und theilte der Versammlung
die aus Koblenz erhaltenen Depeschen mit.
Es sind Noten, welche zwischen dem
dor=
tigen Französischen Minister, Hrn. La Croix
und dem Kurtrierischen Staatsminister,
Freyherrn v. Düminique, sind gewechselt
worden, und von Seite des Kurfürsten
wiederhohlte Zusicherungen friedlicher und
freundschaftlicher Gesinnungen in
Anse=
hung Frankreichs enthalten. Hr. Deles=
sart setzte hinzu, daß die
Ausgewander=
ten sich nun zum Theil nach Breisgau,
theils nach den Marggrafthümer von
An=
spach und Bayreuth ziehen, wo ihnen
von dem Kaiser und dem Könige von
Preu=
ßen
ßen erlaubt worden sey, friedlich und
un=
bewaffnet zu wohnen; daß der Herzog v.
Würtemberg sich sehr ernstlich angelegen
seyn lasse, die Bewaffnungen zu zerstreuen,
die in den Staaten des Kardinals Rohan
sich zusammen gezogen haben; daß der
Land=
graf von Hessenkassel bey Hanau einen
Kordon ziehe, und der König von dem
Kai=
ser noch keine Antwort erhalten habe, die=
selbe aber ehestens erwarte.
Das merkwürdigste, was in den
folgen=
den Sitzungen bis zum 15. Febr. vorgefal=
len ist, besteht in folgendem:
Den 11. Febr. las Hr. Dumolard einen
Brief des Departementsdirectorium von
Jsere, worin dasselbe berichtet, daß alle
Officiere des Regiments Soissonnois, bis
auf 5, zu den Auswanderern übergegangen
sind; daß jedoch das Regiment noch genaue
Mannszucht beobachtet, und längst schon
Hrn. Choisy und dem Kriegsminister
ge=
richtliche Beweise von Mangel des
Bürger=
sinns der Officiere vorgelegt, und um die
Versetzung des Regiments gebethen, aber
unter allerley Vorwand aufschiebende oder
abschlägige Antworten erhalten habe.
Hierüber würde beschlossen, durch den
Prä=
sidenten den Unterofficieren und Soldaten
des Regiments Soissonnois das
Wohlge=
fallen der Versammlung bekannt zu machen,
und von dem Kriegsminister über jene
An=
zeigen Rechenschaft zu fordern.
Hr. Thuriot schlug vor, den Soldaten
der Linientruppen das Recht zu den
Offi=
cierstellen zu wählen, einzuräumen, so wie
es den Nationalgarden eingeräumt ist;
man würde, sagte er, dann keine Officiere
mehr sehen, die zu den Ausgewanderten
gehen. Hr. Lacue erinnerte, daß Gesetze
über diese Ernennungen schon vorhanden
sind. Hr. Vaublanc erwiederte aber, daß
man in diesem Augenblicke darauf denken
müsse, die Armee in Bewegung zu setzen,
aber nicht die Gesetze über ihre
Organisa=
tion abzuänderen, welches äusserst
unpoli=
tisch wäre.
Ein Mitglied berichtete, daß im
Depar=
temente von Sarthe für 40 Millionen
Na=
tionalgüter wirklich verkauft und für 3
Mil=
lionen noch zu verkaufen sind, außer
man=
cherley Rechten, die auf 2 Millionen, und
mehrern Gütern, deren Verkauf verschoben
ist, und die auf 5 Millionen geschätzt
wer=
den. Von der gelöseten Stumme sind schon
9, 192, 006 Liv. bezahlt.
Hr. Obsoy meldete, daß 600 Bauern
mehrere Schiffe mit Getreide, welches für
Paris bestimmt ist, zu Noyon angehalten
haben.
Hr. Cahier, Minister des Jnnern, über=
schickte der Versammlung einen Brief von
Hrn. Brissac, nebst einem Verzeichnisse,
worin Nachricht gegeben wird, wie stark
die Garde des Königs gegenwärtig ist, und
welche die dabey, angestellten Officiere sind.
Er versichert, daß kein freywilliger noch
überzähliger darunter ist, und daß die
Ge=
rüchte, welche die Anzahl derselben
vergrös=
sern oder vermindern, ungegründet sind.
Ein Brief des Ministers dies Seewesens
benachrichtigte die Versammlung, daß
meh=
rere von den nach St. Domingo
bestimm=
ten Schiffen, welche Truppen an Bord
hat=
ten, durch üble Witterung gezwungen
wor=
den sind, in die Häfen des Reichs, und
zwar zum Theil beschädigt, zurückzukehren.
Jn 10 oder 12 Tagen würden indessen die
beschädigten Schiffe wieder in segelfertigem
Stande seyn.
Man las darauf einen Brief des Königs,
worin er der Versammlung die
Schwierig=
keit vorlegte, daß er, da er jetzt seine
Leib=
wache errichte, die Schweizergarde nicht
mehr bezahlen könne, weil sonst mehr als
1800 Mann in seinem Solde ständen,
welches eine Verletzung der Konstitution
wäre. Die Ehre der Nation, welche die
Traktaten zu halten gebiethet, und die
Wich=
tigkeit des Bündnisses mit der Schweiz,
mache es zur Pflicht, dieses Regiment bis
zur bevorstehenden Erneuerung der
Capitu=
lation mit der Schweiz, auf den Fuß fort
zu besolden, wie man es einmahl
bewilli=
get hat. Damit aber dadurch nicht die
Konstitution verletzt werde; so sey es
noth=
wendig, daß der Sold nicht von der
Ci=
villiste, sondern von dem öffentlichen
Scha=
tze gegeben werde.
Der Kriegsminister stellte darauf der
Ver=
sammlung vor, wie wichtig es sey, den
Vorschlag des Königs anzunehmen. Der
Bund der Schweiz würde sonst nicht
wie=
der erneuert werden können. Man arbeitet
demselben ohnehin stark entgegen. Der Ver=
lust dieser 12, 000 geübten Soldaten wäre
sehr beträchtlich, und Frankreich müßte
dann die Gränzen noch auf einer neuen
Seite besetzen. Er sprach auch von der
Nothwendigkeit, über den Eid der Königl.
Garde einen Schluß zu fassen. Er gab
zuletzt über die Klagen des Departements
von Jsere eine sehr befriedigende Auskunft.
Nach Hrn. Loustalot's Antrage wurde
Hr. Narbonne von dem Präsidenten
ge=
fragt: ob es wahr sey, daß auch alle
Of=
ficiere des Regiments Champagne
ausge=
wandert seyn? Der Minister antwortete,
daß sie allerdings ihre Fahnen verlassen
hätten, aber er wisse nicht, ob sie
ausge=
wandert wären. Alle Bemerkungen des
Mi=
nisters wurden an den militarischen
Aus=
schuß gewiesen.
Endlich wurde der Bericht des
Gesetzge=
bungs=Ausschusses über den Eid der Königl.
Garde vorgelesen. Es soll der gewöhnliche
Bürgereid seyn, mit dem Zusatz: „ die
Per=
son des Königs zu schützen, und sich zu
nichts, was nicht zur Bewachung des
Kö=
nigs gehört, gebrauchen zu lassen.
Jn der Sitzung am 13. wurde die Liste
der von dem Könige neuerdings
sanctionir=
ten Dekrete gelesen, und man fand
darun=
ter auch das Dekret wegen Sequestrirung
der Güter der Ausgewanderten.
Der Minister der auswärtigen Geschäfte
las eine Note vom 8. Febr. , welche das
Generalgouvernemente der österreichischen
Niederlande Hrn. Legraviere, Französi=
schen Gesandten in Brüssel, übergeben hat,
und wodurch ihm eröffnet wurde, daß von
dem Generalgouvernemente dem
bevollmäch=
ten Minister Sr. K. K. Maj. aufgetragen
worden sey, den in den Niederlanden
be=
findlichen Auswanderern zu erinneren, daß
sie die Note, welche er ihnen in
An=
sehung ihrer Zusammenrottungen bereits
zu=
geschickt habe, nicht aus den Augen
ver=
lieren, und alle Anstalten treffen mögen,
damit über die Absicht des Gouvernements,
in den Niederlanden keine
Zusammenrot=
tungen, welche die Französische Regierung
beunruhigen könnten, zu dulden, kein
Zwei=
fel mehr bleibe.
Hr. Chambon berichtete, daß der
Nati=
onalschatz vom 1. Nov. 1791 bis zum
Febr. 1792 für 20 Millionen bares Geld
gekauft habe, wovon 12, 387, 000 Liv. für
den Sold der Landtruppen, und 884, 115
Liv. für den Sold der Seeleute
ausgege=
ben worden sind.
Der Minister der öffentlichen Auflagen
überschickte das Verzeichniß der bis jetzt
ge=
schlagenen kleinen Münzen. Sie betragen
bis den 5. Febr. 10, 814, 000 Liv.
Der Rest dieser Sitzungen war der
Er=
örterung vielfacher Berichte, welche von
den Auschüssen erstattet wurden, oder der
Anhörung anderer gewidmet, die man
ih=
nen zutheilte, ohne daß darüber etwas
ent=
schieden worden wäre.
Vereinigte Niederlande.
Die Generalstaaten haben den jedes Jahr
in unsern Provinzen gewöhnlichen
allgemei=
nen Buß=und Betrag für dieses Jahr auf
den 14. März festgesetzt. Das zu diesem
Ende an sämmtliche Staaten erlassene
Cir=
kularschreiben hat folgenden Eingang: Edel=
mögende Herren! Es ist eine traurige, aber
unstrittige Wahrheit, daß der
ununterbro=
chene Genuß von Wohlfahrt und
Glückse=
ligkeit, anstatt in den Herzen der Menschen
Empfindungen der Erkenntlichkeit und
Dank=
barkeit gegen den allmächtigen Schöpfer
und Herrn der Welt, die einzige Quelle
alles Guten, zu erwecken, gewöhnlich nur
Gleichgültigkeit und Sorglosigkeit erzeugt,
und uns eine gefährliche Sicherheit einflößt.
Die tägliche Erfahrung beweiset die
Wahr=
heit dieser, Bemerkung in Ansehung jedes
einzelnen Menschen, und die Geschichte
al=
ler Länder und aller Zeiten bestätiget
diesel=
be nicht weniger in Absicht auf ganze
Na=
tionen. Wenn aber je ein Volk mächtige
Beweggründe hatte, sich vor einer solchen
Undankbarkeit zu hüten, ist es nicht
das=
jenige, welches so zu sagen, auf jeder
Seite seiner Geschichtbücher den Finger der
Vorsehung eingerückt findet? Jst es nicht
das Volk dieser Provinzen? Und können
uns unsere Gewissen von einem so
verhaß=
ten Laster frey sprechen? Der Allerhöchste
hat sich auch in dem verflossenen Jahre
augenscheinlich als unser mächtiger
Beschü=
tzer gezeigt; er hat unserm Lande und
des=
sen Einwohnern die schätzbarsten Gnaden
erwiesen; wir haben den innern und
äus=
sern Frieden erhalten, und indeß
un=
sere Nachbarn beständig durch die
gewalt=
samsten Unruhen erschüttert und zu
Grun=
de gerichtet werden, ist dieses von der
Vor=
sehung begünstigte Land immer der Sitz
der wahren Freyheit, des Friedens, der
Sicherheit und des Ueberflusses geblieben.
Wir geniessen in dem reichsten Maße alle
Vortheile, welche eine wohleingerichte
Ge=
sellschaft den Menschen verschaft; die
Rech=
te der Bürger bleiben unangetastet und
ge=
eyrt; die Gerechtigkeit wird mit
Unpartey=
lichkeit und ohne Ansehen der Person
aus=
geübt; die Gesetze sind kräftig zum
Schu=
tze und zur Sicherheit aller, vom
angese=
hensten bis zum niedrigsten Bürger. Die=
se Vortheile sind wesentlich und unschätzbar;
ihr sanfter Einfluß verbreitet sich über alle
Glieder der Gesellschaft, ohne Unterschied
und in allen ihren verschiedenen
Verhältnis=
sen; sie sind so groß und wichtig, daß es
die höchste Thorheit seyn würde, sie dem
Hirngespinste einer eingebildeten und
unaus=
führbaren Vollkommenheit aufopfern zu
wol=
len, u. s. w. “
Pohlen.
Da die auf dem Reichstage
versammel=
ten Repräsentanten der Nation, einstimmig
mit dem Könige den Willen derselben durch
die Stimmenmehrheit entscheidend
ausdrü=
cken, so hat die neue Konstitution einer
weiteren Bestätigung zwar nicht bedurft,
doch haben der König und alle Freunde der
neuen Ordnung mit Vergnügen
vernom=
men, daß der auf den Landtagen in den
Palatinaten und Distrikten versammelte
Adel, allenthalben diese Gelegenheit aus
freyem Antriebe benutzt hat, um der neuen
Konstitution eine feyerliche und
ausdrückli=
che Beystimmung zu geben. Sieben und
zwanzig solcher Landtage haben sich durch
einen Eid verbunden, Gut und Blut zur
Aufrechthaltung der neuen Konstitution zu
weihen, acht haben ausserordentliche
Depu=
tationen ernannt, um dem Könige und dem
Reichstage die Huldigung ihres Dankes,
und die Versicherung darzubringen, daß
sie aus allen Kräften die neuen Gesetze zu
unterstützen bereit seyn, und alle diejenigen,
welche sich derselben widersetzen und dagegen
handeln, als Feinde des Vaterlandes und
Störer der öffentlichen Ruhe ansehen; sie=
ben andere haben ähnliche Erklärungen
ih=
ren ordentlichen Abgeordneten bey dem
Reichtstage aufgetragen.
Dieser patriotische Eifer äusserte sich nicht
bloß in den gesetzmässigen Versammlungen,
er brach zu Lonza auch während der
An=
dachtsübungen aus, da alle Anwesende
nach dem Meßopfer die Schwerdter zogen,
und darauf den feyerlichen Eid schwornen,
sie nur zur Vertheidigung der neuen
Konstitu=
tion des Vaterlandes gebrauchen zu wollen.
Da die Versammlung des dritten
Stan=
des, welcher voriges Jahr zur Wahl der
städtischen Bevollmächtigten am Reichstage
ist zusammen berufen worden, gleichen
Eifer für die neue Konstitution gezeiget
hat, so darf man die Zustimmung des
größten Theiles der Nation nicht mehr in
Zweifel ziehen.
Anhang zur Wiener=Zeitung 1792. N ro . 20.
Verstorbene zu Wien.
Den 2. März. Jn der Stadt.
-
Hr. Zacharias Heß, Protokollist. Adjunkt b. d
kön. Hofkriegsr. alt 58 J im Salvatorg. N. 456 -
Regina Hauer, Maurerswit. alt 87 J. im
Hüh=
nerg. N. 521. -
Dem Math Mayer, herrs Bedient. s. W. Maria
Magd. alt 59 J. im Krebseng. N. 460. -
Dem Franz Kordy, Friseur, s. K. Carl, alt 9 J.
in d. Krugerstr. N 1047.
Vor der Stadt.
-
Dem Hrn Blasius v. Carriere, gew. k. k. Hauptm.
s. Fr. Karolina, geb. v. Roland, alt 70 J. zu
Erdberg N. 303. -
Fr. Helena v. Gärtner, gew. k. k. Hauptm. Wit.
geb. v. Camion, alt 68 J. in der Alstervorst.
Nr. 155. -
Hr. Jos Scheibert, Kadet, alt 19 J. zu St. Ul=
rich N. 5. -
Hr. Jos. Weinberger, Weltpriest. alt 76 J. zu
Mariah. N. 22. -
Hr. Joh. Schwarzmann, Weltpriest. alt 63 J.
auf d. Landstr. N. 59. -
Hr. Franz Stuker, pens. Rechnungsführ. b. der
gew. k. k. Schweizergarde, alt 79 J. zu Ma=
riah. N. 63. -
Hr. Mich. Schäffer, bürg Schneidermeist. alt
36 J. am Neustift N. 73. -
Dem Ant. Reinhard, Jnvalid. Korporal, s. W.
Cath. alt 37 J. am Rennw. N. 2. -
Dem Hr Vinzenz Hofmann, Numerant b. d. k.
Lottogefällendirekt s Stiefsohn Jos. Mauser,
alt 15 J. am Neustift N. 29. -
Math. Wiegerer, Maurer, alt 72 J. zu Margar.
N. 55. -
Jakob Steirer, herrs. Lustgärtn. alt 61 J. auf
d Landstr. N. 427. -
Anna M. Batitsch, Spitzklöpl. alt 42 J am
Neubau N. 158. -
Dem Hrn. Jos. Tschaker, bürg Wagnermeist.
s. K. Vinzenz. alt 3 J unt. Weißgärb. N. 15. -
Dem Georg. Meyka, Schloss. s K. Susanna, alt
5 J. in der Roßau N. 136. -
Dem Math Hisch, Weber, s. K. Jos. alt 3 J. im
Lichtent. N. 108. -
Dem Leop. Jngerisch, Dintuchmach. s. K. Leop.
alt 2 J. am ob. Neustift N. 35. -
Der Anna Roth, Soldat. Wit. i. K. Kaspar, alt
1 J. in d. Alsterg. N. 36. -
Wenzel Karlinger, Eisentändler, alt 63 J. in s.
H. am Althanischengr. N. 5.
-
Joh. G. Hanko, Lehenkutscher, alt 56 J. in s. H.
in d. Neudeggerg. N. 95. -
Dem Peter Hubert, Tuchmacher, s. W. Susanna
Justina, alt 31 J. auf der Wieden N. 20. -
Der Theresia Ram, Tabackkram. Wit. i. S.
Franz, alt 14 J. in der Josephst. N. 4. -
Dem Jos. Krone, schutzv. Schloss. s. K. Sebast.
alt 3 J. in der Alstervorst. N. 65. -
Franz Palliar, Zigeldeckerlehrj. alt 20 J. hat sich
untern Tuchlaub. N. 261 unglücklicher Weise
erfallen. - Joh. Schweiger, Kutscher, alt 46 J.
-
Math. Fröschl, Büchsenschäft. alt 57 J. beede b.
Barmh. - Georg Langenberg, alt 26 J.
- Tobias Müller, alt 20 J.
- Thom. Jagtelsky, alt 20 J.
- Voitek Olzaby, alt 24. J. alle 4 Gem. i. Militärsp.
- Joh. v. Linde, Zögling v. Waisenh. alt 14 J.
- Math. Kleindl, Schuhmacherlehrj. alt 22 J.
- Jakob Wolf. Bäckerj. alt 43 J.
- Math. Weber, Schreiber, alt 54 J.
- Anna Grienesberger, Dienstm, alt 85 J.
- Franz Ranner, Wais alt 13 J.
- Simon Perwisch, gew. Laufer, alt 79 J.
-
Cath. Slawik, Jnvalid. W. alt 55 J. alle 8 im
allg. Krankenh. - Summa 41. Personen, darunter 7. Kind.
Den 3. März. Jn der Stadt.
-
Hr. Philipp v. Williar, gew. Schloßhauptm. im
Belveder, alt 88 J. in d. Bischofg. N. 615. -
Fr. Theresia Heim, Solizitat. Wit. alt 60 J.
auf der Gestätten N. 402. -
Hr. Expedits Haager, Mediz. Canditat, alt 25 J.
im tiefen Graben N. 407. -
Eine unbekannte Mannspers. alt b. 30 J. ist im
Burgersp. an Schleimschlag tod gefund. word. -
Hr. Martin Harpfner, bg. Schuhmachermeist.
alt 54 J. im Elend N. 348. -
Jakob Rinberger, Maurer, alt 64 J. nächst
Ma=
riastieg. N. 400. -
Margar. Eber, Dienstm. alt 52 im tief. Graben
N. 370. -
Abraham Niego, Jud, alt 26 J. nächst d. roth.
Thurm N. 683.
Vor der Stadt.
-
Fr. Rosalia Baumann, herrs. Kammedien. Wit.
alt 66 J. in der Roßau N. 72. -
Wolfg. Buechner, Vergoldter, alt 78 J. zu
Ma=
riah. N. 88.
-
Dem Jos. Blümel, Schneid. s. Stieff. Heinrich
Eich, alt 18 J. zu Mariah. N. 96. -
Dem Math. Streibl, Wäscher, s. K. Math.
alt 1 J. zu Margaret. N. 40. -
Andre Stroh. Bedienter, alt 66 J. in der Jo
sephst. N. 49. -
Dem Math. Lorcher, Schuhmach. s. K. Franzis=
ka, alt 2 J. zu Gumpend. N 68. - Wenzel Steininger, Gem. alt 60 J. im Jnvalidh.
- Christ. Ulrich, alt 46 J.
- Laur. Bauer, alt 40 J.
- Ant. Kobinka, alt 32 J. alle 3 Gem. im Militärsp.
- Maria A. Sulzbacher, Bedient. Wit. alt 70 J.
- Elis. Hauser, Handarbeit. alt 23 J.
- Maria A. Fraubaum, Dienstm. alt 23 J.
- Ursula Huseck, Pfründl. alt 75 J.
- Hr. Ambros Kaltenbach, bg. Schlosserm. a. 42 J.
- Ferd. Kronister, gew. Postmeist. alt 50 J.
- Mich. Wießner, Tagl. alt 89 J.
-
Gertr. Prauer, Maurers W. alt 72 J. alle 8 im
allg. Krankenh. - Summa 26. Personen, darunter 2. Kind.
Den 4. März. Jn der Stadt.
-
Fr. Oktavia verwit. Freyin v. Gudenus, geb.
Gräfin v. Nimpsch, alt 66 J. in i. H. nächst
d. kön. Burg N. 3. -
Hr. Jos. Ant. Wolframb, kön. Kammerthürhüt.
alt 62 J. im Roßmaring. N. 453. -
Hr. Mich. Ricker, bürg. Goldarbeit. alt 40 J. im
Blutg. N. 867. -
Dem Hrn. Franz Stainer, bg Erdengeschirhandl.
s. K. Maria A. alt 8 J. unt. Tuchlaub. N. 578.
Vor der Stadt.
-
Dem Jos. Gall, Zimmermaler, s. K. Franz, alt
2 J. in der Roßau N. 124. -
Maria A. Stramer, bürg. Zimmermeist. T. alt
22 J. auf der Wieden N. 49. -
Hr. Franz Ant. Huber, bürg. Goldarbeit alt 62
J. am Rennw. N. 26. -
Hr. Jakob. Unzeit, gew. bürg. Fleischselch. alt
70 J. auf der Windmühl N. 62. -
Maria A Piller, kön. Blachenkn. Wit. alt 81 J.
in der Leopoldst. N. 151. -
Dem Peter Lantenhamer, Kellner, s. W. Cath.
alt 29 J. zu Erdb. N. 201. -
Magd. Rott, Tischlerswit, alt 71 J. am obern
Neustift N. 72. -
Dem Jos. Varvolia, Seidenzeugmach. s. K. Jos.
alt 1 J. zu Margar. N. 131. -
Dem Franz Dranfellner, Zeugmach. s. K. Elis.
alt 2 J. am ob. Neustift N. 68. -
Dem Hrn. Franz Zarzy, bürg. Seidenzeugmach.
s. K. Magd. alt 6 J. am ob Neustift N. 85. - Barb. Truchs, alt 65 J. im Versorgh. am Alsterb.
- Jgfr. Josepha Ruhmfeld, alt 21 J. b. Elisabet.
- Joh. Zislok, alt 30 J.
- Joh. Sortschäck, alt 21 J.
- Jurko, Ollitscheck, alt 40 J. alle 3 Gem.
-
Andre Liebling, chyrurgis. Praktik. alt 34 J. alle
4 im Militärsp. - Felix Hartl. , Hausmeist. alt 80 J.
- Joh. Weber, Tagl. alt 62 J.
- Jos. Zipfelmayer, Bauer, alt 82 J.
- Franziska Albert, Dienstm. alt 27 J.
- Elis. Steinmetz, Handarbeit. alt 40 J.
- Simon Hiermann, Tagl alt 61 J.
- Rudolph Schmid, Soldat S. alt 17 J.
- Susanna Preisenan, alt — alle 8 im allg. Krankh.
- Summa 28 Personen, darunter 5 Kind.
Den 5. März. Jn der Stadt.
-
Hr. Joh. Heinr. v. Ursiny, kön. Hofkriegsraths
Hofrath, alt 73 J. in d. Tainfaltstr. N. 75. -
Fr. Ursula Götz, bürg. Schneidermeist. Wit. alt
56 J. am Graben N. 586. -
Dem Hrn. Adam Sturch, bürg. Taschnermeist.
s. K. Franz alt 3 J. in d. Himmelpfortgr. N. 986. -
Joh. G. Fruhwürth, herrs. Portier, alt 52 J.
in der Wallnerstr N. 148. -
Hr. Jos. Schinka, herrs. Zuckerbäcker, alt 59 J.
am Burgpl. N. 2. -
Dem Andre Schultuß, Maurerpall. s. W. Magd.
alt 40 J. in d. Himmelpfortgr. N. 981.
Vor der Stadt.
-
Hr. Anton Mölzer, bürg. kl. Uhrmach. alt 91 J.
auf der Laimgr. N. 11. -
Hr. Joh. Leidschacher, bürg. Sticker, alt 74 J.
in s. H. am Spitalb. N. 102. -
Dem Joh. Mich. Kassel, Lustgartner, s. S. Joh.
alt 20 J. am Neubau N. 171. -
Theresia Hepfl, Schuhmach. Wit. alt 65 J. zu
St. Ulrich N. 29. - Georg Konrad, Tagl. alt 74 J. in d. Jägerz. N. 9.
-
Dem Martin Schmeitzel, beurlaubt. Soldat, s.
K. Eleon alt 2 J. im Lichtenth. N. 52. -
Fr. Theresia Runker, bürg. Bierwirthswit. alt
48 J. in i. H. auf d. neu Wieden N. 149. -
Dem Joh. Mich. Schnitzler, Tagl. s. K. Anna,
alt 1. J. im Lerchenf. N. 32. -
Dem Joh. Jungwirth, Lustgartn. s. W. Maria
A. alt 36 J. auf d. Landstr. N. 207. -
Dem Hrn. Georg. Held, bürg. Schneidermeist.
s. K. Barb. alt 1 J. in d. Währingerg. N. 102 -
Joh. Weimar, Arrest. alt 40 J. in d. Leopoldst.
N. 203. -
Barb. Schönbäur, bürg. Goldarbeit. Wit. alt
82 J. zu St. Marx. - Georg Rodometzky, Gefreyt. alt 71 J.
-
Dem Martin Lenz, Gefreyt. s. W. Rosalia, alt
57 J. bede im Jnvalidenh. - Adalbert Sieber, Wagner, alt 46 J.
- Franz Hauser, Unterkanonier, alt 20 J.
- Math. Salvinsky, Gem. alt 30 J. alle 3 i. Militsp.
- Franz Nelmbauer, Tagl. alt 31 J.
- Juliana Rauscher, Tagl. W. alt 83 J.
- Maria A. Neritz, Dienstm. alt 62 J.
- Ludw. Ferery, verabsch. Soldat, alt 46 J.
-
Andre Bugel, Tagl. alt 46 J. alle 5 im allgem.
Krankenh. - Summa 28. Personen, darunter 4 Kind.
Kundmachung.
Se. K. K. Maj. haben schon im
verflosse=
nen Monat November 1791 dem K. K. Oberst=
lieutenant v. Fürnberg mittelst einer
allergnä=
digst erlassenen Hofresoluzion die Freyheit zu
ertheilen geruhet, in der Zwischenstrecke von
Mölk über die Donau nach Budweis drey
neue Poststazionen, und zwar die erste in
Lübereck, gerade an der Donan gegenüber von
Mölk, die zwote 1 1 / 2 Post weitershin in dem
Markte Peckstall, und die dritte 1 Post in dem
Markte Gutenbrunn am grossen
Weinsperg=
walde errichten zu därfen, derer Herstellung
man nebst Rücksichtnehmung auf die
Anschaf=
fung aller nur immer nöthigen Geräthe, und
Einrichtungsstücke dergestalt beschleuniget hat,
daß diese drey Poststazionen nunmehr schon durch
eine geraume Zeit zur ordentlichen Bedienung
eines jeden sie allenfalls Bereisenden in den
voll=
kommensten Stand gesetzt sind. Man glaubt
sich verbunden, dem geehrten Publikum, und
überhaupt einem jeden Reisenden von der neuen
Errichtung dieser Poststazionen Nachricht
er=
theilen, und sich zu derselben besseren
Ankom=
men ergebenst empfehlen zu müssen. Der
ei=
gentliche Vortheil dieser zum Nutzen des
ge=
schätzten Publikums, und zur Bequemlichkeit
der Reisenden errichteten Poststazionen wird
jedoch erst dazumal den wahren Endzweck
er=
reichen, wenn mittelst allerhöchster Bewilligung
zwischen Annaberg und Scheibs der Weg
Chausseemäßig gebauet, zu Scheibs eine
Post=
stazion errichtet, und somit ein neuer Cours
an der bereits bis Lubereck bestehenden
Post=
strasse eröffnet seyn wird, als wodurch alle aus
Steyermark, Kärnten, Krain, dem
Gra=
diskanisch=Friaulschen, und überhaupt die aus
dem ganzen Littorale nach Böhmen reisende
Passagiers, wenn sie von Bruck an der Muhr
aus (als wohin dermal ohnehin jeder fahren
muß, und welche Stazion stäts als das
Cen=
trum zu betrachten ist) über Seewiesen, Ma=
riazell, Annaberg, der neu zu errichtenden
Poststazion Scheibs, Lubereck, Peckstall,
Gutenbrunn nach Schwarzbach, und von da
nach Prag ihren Weg nehmen werden, nicht
nur allein mehr, als vier Posten Wegs
erspa=
ren, sondern durchaus auf den drey neu
errich=
teten Stationen eine best hergestellte Strasse
antreffen werden. Auch für alle aus dem
Di=
strickte Zwettel nach Oberösterreich, und in das
römische Reich reisende Partheyen, zeigt sich
hiedurch ein bequemerer Weg, da sie statt dem,
daß sie vormals gebürgigt ungemachten
Land=
weg nach Linz fahren müßten, nun mehr von
Zwettel aus über Gutenbrunn, Peckstall,
Lubereck, sogleich nach Kemmelbach mittelst
der Post kommen können, dabey beständig an
der gemachten Straffe sich befinden, wegen der
guten postmäßigen Bedienung nichts werden zu
besorgen haben, und noch über dies gegen den
vormalig Chausseemäßigen Weg auf zwo
Po=
sten ersparen, welcher Vortheil auch für alle
aus den Viertel Ober Wiener Wald (beson=
ders die Eisen und Proviantmärkte betreffend)
nach Zwetel, und die dortigen Gegenden
rei=
sende Partheyen hier auf eine ähnliche Art
ein=
tritt. Nachträglich findet man anzumerken
nö=
thig, daß die Poststazion Lubereck mittelst
ei=
ner weiteren allerhöchsten Hofentschliessung die
Gerechtigkeit besitze, von da aus sowohl nach
Krems, als St. Pölten und Kemmelbach
di=
rekte die Ritte verführen zu därfen, wobey
man zugleich Gelegenheit findet anzumerken,
daß jeder von Lubereck nach St. Pölten und
Kemmelbach führende Passagier unentgeltlich
über die Donau geführet wird.
Nachricht.
Von dem Magistrate der k. k. landesfürstl.
Hauptstadt Linz in Ni. Oe. ob der Ens wird
hiemit allen Herren Niederlegern, Handels=
männern, privil. und nichtprivilegirtn
Fa=
briken, Fabrikanten und überhaupt allen
Fie=
ranten, welche die hiesigen 2 Jahrmärkte mit
ihren Waaren besuchen, bekannt gemacht: daß
gemäß der von der hierländigen hochlöbl. Re=
gierung herabgelangten Bestättigung zu
Hin=
danhaltung alles Unfugs, und Beybehaltung
guter Ordnung, denselben aller Kauf und
Ver=
kauf der Waaren vor den mittels der Glocke
angezeigten wirklichen Anfang des jedesmal
durch die den 30. April 1753 ergangene
aller=
höchste Verordnung auf 14 Täge bestimt
hie=
sigen Oster=und Bartholomäimarkt dergestalt
verbothen sey, daß von jedem, der sich in einer
Ueberschreitung dieses Verbots heimlich oder
öffentlich betretten läßt, jedesmal zu Erlegung
einer Geldstrafe von 50 fl. unnachsichtlich
ver=
halten werden würde. Wornach sich also
die=
selbe zu achten, und künftig zu benehmen
ha=
ben. Linz den 1. März 1792.
Nachricht.
Unterzeichneter macht einem hohen Adel,
und verehrungswürdigen Publikum bekannt,
daß er mit gnädigen Erlaubniß der hohen ni.
öst. Landesregierung, mit Begnehmigung der
löbl. medizinischen Fakultät, der
Polizeyober=
direkzion, und des hiesigen Stadtmagistrats
ei=
ne öffentliche Wach=und Krankenwärterstube
für ganz Wien männlich und weiblichen
Ge=
schlechts errichtet habe, aus welcher taugliche,
abgerichtete, und besonders vertraute
Kran=
kenwärter=und Krankenwärterinen auf
Verlan=
gen abgegeben werden. Der eines
Kranken=
wärters, oder einer Krankenwärterin benöthigte
Patient beliebe nur seinen Wohnungsort in die
öffentliche Stube durch jemand zu schicken, wo
alsdann die weitere Vorkehrung von dem
Un=
ternehmer getroffen, und jedermann mit
taug=
lichen Personen versehen werden wird. Für
Tag und Nacht ist die Bezahlung an einen
Kran=
kenwärter beyderley Geschlechts bey denen des
ersten Ranges 1 fl. , von denen der mittlern
Klasse hingegen 40 kr. , und wird solcher
Be=
trag dem Unternehmer mit dem Beysatze
ab=
gereicht, daß jeder Kranke sich gefälligst äussern
möchte, in was für eine von diesen beyden
Klassen derselbe gesetzt werden wolle. Er selbst
aber wird täglich jedem dienststehenden
Kran=
kenwärter gehörig nachsehen, damit Pflicht und
Schuldigkeit nicht verabsäumet werde, schmei=
chelt sich eines gnädigen Zuspruchs, und
ver=
spricht zugleich, allen Fleiß und Thätigkeit
an=
zuwenden, um sich allgemeine Zufriedenheit
zu erwerben.
Andreas Hübner, Mediziner, und
Unternehmer der privil. Wach und
Kran=
kenwärterstube. Wohnhaft auf der
Land=
strasse in der Rauchfangkehrergasse N. 262.
Anzeige.
Am 8. d. v. M. Hornung ist hier eine
verdächtige Mannsperson mit einem Bündel
Bethgewand, und mehreren abgeschnittene=
Schweifen von Wolssfellen zu Verhaft
ge=
kommen. Da besagte Stücke allem Ansehen
nach in der Zwischenzeit vom 1. bis 8. besag=
ten Monats entwendet worden sind, so hat
sich der diesfällige Eigenthümer bey dem
Kri=
minalsenate des hiesigen Magistrats hierum
zu melden. Wien den 8. März 1792.
Nachricht.
Bey dem hiesigen Magistrat befindet sich
eine goldene Sackuhr in Verwahrung, welche
die Polizeybezirksdirekzion in der Leopoldstadt
dahin, nebst dem eingebrachten vermutlichen
Dieb, übergeben hat. Daher sich derjenige,
der sich hiezu als Eigenthümer wird
auswei=
sen können, sich bey dem Magistrate zu
mel=
den haben wird. Wien den 9. März 1792.
Verlohrne Bankozetteln.
Es hat jemand den 25. Hornung 1792 auf
die Nacht gegen 3 / 4 auf 8 Uhr vom alten
Fleischmarkt an durch das Zwölferischer Haus
und die übrigen Durchhäuser bis auf die Post
eine kleine alte Schreibtasche verlohren, worin
einige Briefe, eine in griechischer Sprache
ver=
faßte Anweisung, dann 2 Bankozettel jedes
mit 1000 fl. , ferner 3 Bankozettel jedes mit
500 fl. , und 3 zu 100 fl. waren. Wer diese
Bankojettel gefunden hat, wird gebeten, die=
selben in die Rothenthurmstrasse im Steyerhof
Nr. 679 im ersten Stock zum griechischen
Geist=
lichen gegen ein Rekompens von 600 fl. zu
überbringen.
Geld wird ausgeliehen
Auf Haussätze, Obligationen, sichere
Hypothe=
ken und Pfänder, auch Besoldungs=und
Pen=
sions=Monats=und Quartalsbögen, auf der
Windmühle im blechenen Thurm neben der
Schmiede Nr. 4 im zweyten Stock.
Geld auszuleihen.
Wer 900 fl. gegen eine gute Hypothek und
billigen Jnteresse haben will, kann sich bey
Herrn Derringner, Posamentirer bey den drey
Kronen am Graben anmelden, um das
meh=
rere zu vernehmen.
Frauenzimmer suchet Dienst.
Ein Frauenzimmer von gesetzten Jahren, die
mehrere junge Damen zu erziehen die Ehre
hatte, und dieserwegen mit Empfehlungen
ver=
sehen, auch der Französischen Sprache wohl
kün=
dig ist, sucht bey einer Herrschaft auf dem
Lande, in welcher Provinz immer, als
Gou=
vernante angestellt zu werden. Mit einer
An=
frage oder Zuschrift ihrerwegen hat man sich
in der Schulerstrasse beym grünen Baum im
ersten Stock an Hrn. Raitrath von Loibl zu
verwenden.
Dienstsuchender.
Ein junger Mensch, ein Tapezierer von
Profeßion, welcher lange in Frankreich
gear=
beitet hat, französisch und deutsch gleich gut
spricht, rasiren und frisiren kann, wünscht bey
einer Herrschaft als Kammerdiener oder als
Haustapezierer anzukommen. Jst zu erfragen
bey Herrn Genthon, Kaufmann in der
Nag=
lergasse Nr. 189 zu ebener Erde.
Bedienter wird gesucht.
Ein Bedienter, der gut frisiren und
schrei=
ben, aber sich zugleich über Rechtschaffenheit
und Treue besonders ausweisen kann, wird
gesucht, und hat sich solcher in der
Bogner=
gasse Nr. 219 im 2ten Stock anzufragen.
Nachricht
Wir Endes unterzeichnetes machen hiedurch
dem Publikum vorläufig bekannt, daß wir im
Begriff sind, eine Fabrik zu Nachod in
Böh=
men zu errichten, in welcher Vitriolöl, oder
konzentrirte Vitriolsäure (
Oleum vitrioli
aus Schwefel bereitet werden soll. Wir
be=
halten es uns vor, den Herren Fabrikanten,
Materialisten und Apothekern zu seiner Zeit
durch ein besonders Avertissement
umständli=
chere Nachricht von Gattungen und Preisen
zu geben, glauben aber, daß wir dem
Publi=
kum, und besonders denen, die es benöthiget
sind, keinen unangenehmen Dienst erweisen,
wenn wir dieser vorläufigen Kundmachung die
Versicherung beyfügen, daß wir dieses
unent=
behrliche Produkt in der beßten Qualität, um
ei=
nen beträchtlich wohlfeiler Preis zu liefern
ge=
denken, als es bisher anzuschaffen möglich war.
Nachod in Böhmen den 24. Februar 1792.
Franz Sperling.
E. P. F. Erxleben.
Bandagenmacher.
Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um
Er=
laubniß, hier in dieser Haupt=und
Residenz=
stadt Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herrn Doktoren und
Aerz=
ten nach Beschaffenheit der Umstände für
un=
schädlich befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und
un=
schädlich befundenen Proben, auch die
gnädig=
ste Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen
Gat=
tungen von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter
Bauch=
gurten, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu
ver=
schaffen, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=
geehrten Publikum für ihn die beste
Empfeh=
lung bewirken werden. — Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärtnerstrasse beym Daniel in der
Löwen=
grube Nr. 1078 im Glaserergewölb.
An die Liebhaber der schönen Gartenkunst.
Unterzeichneter, welcher bey der
gegenwär=
tigen allgemeinen Revolution der Gärten nach
dem englischen Geschmack, auf einer Reise durch
Europa begriffen ist, um den Liebhabern der
modernen Gartenanlagen mit seinen während
einem mehrjährigen Aufenthalt in den
berühm=
testen Brittischen Gärten und Parks nach der
Theorie eines Hirschfelds gesammelten
Kennt=
nissen nützlich zu seyn, und allbereits die Gnade
gehabt hat, mehrern regierenden hohen Häuser
und Standespersonen, Plane zu Gärten in den
jetzt herrschenden ganz reinen Geschmack zu
ent=
werfen, und die Ausführungen zu leiten: hat
die Ehre einem nach Stand zu verehrenden
Publikum hiemit seine hiesige Ankunft mit dem
Anhang bekannt zu machen, daß, weil ihm
schon verschiedene hiesige hohe Herrschaften mit
diesfälligen Aufträgen beglückt haben, sein
hiesiger Aufenthalt zur Leitung der Anlangen
auf einige Jahre festgesetzet ist. Er ergreifet
diese Gelegenheit seinen seitherigen Gönnern,
für die ihm geschenkte Achtung, Zutrauen und
weitern Empfehlungen seinen unterthänigsten
Dank abzustatten, und sich in hoch dero
fer=
neren Gnade zugleich zu empfehlen. Er
schmei=
chelt sich im voraus, daß diejenigen hohe
Herr=
schaften, welche ihm bisher die ersten
Gelegen=
heiten angebothen haben, den von einem
Hirsch=
feld festgesetzten ganz reinen Geschmack der
Gär=
ten in hiesiger Gegend einzuführen und zu
ver=
breiten, bey Endigung der Anlangen durch die
grosse und äußerst vortheilhafte Einwirkungen,
welche diese nie an Belustigung leer werdende,
und durch ihren ganz besondern Geschmack sich
so sehr auszeichnende jüngste der schönen Künste,
auf die Einbildungskraft und auf die
Empfin=
dung des Menschen beweiset, in die angenehmste
Verwunderung sich werden versetzt finden. —
Da derselbe die besten Addressen an
Baum=
händler besitzt: so erbietet er sich die in einen
solchen Garten etwa erfoderliche ausländische
Gehölzer zu verschreiben; auch auf Verlangen
Gärten von einem nicht zu grossen Umfang in
Akkord zu übernehmen, und mit allem
Nöthi=
gen zu versehen. Briefe sind zu richten, an
Berhard Perti, schönen
Garten=
künstler, wohnhaft bey dem k. k. ni. öst.
Wechselgerichts=Kanzellisten Hrn. Koll=
mann, in der Leopoldstadt in der
Tan=
delmarktgasse beym rothen Rössel Nr.
177.
Nachricht.
Jakob Baumann der jüngere, Saamenhänd=
ler zur rothen Rose im deutschen Haus auf
dem Stephansplatz in Wien, verkauft um
bil=
lige Preise ächte Saamen aller Arten der
Ge=
müspflanzen, Futterkräuter und Forstbäume,
wovon die Verzeichnisse bey ihm unentgeltlich
zu haben sind. Er findet es auch einer
gewis=
sen Ursache wegen für nothwendig bekannt zu
machen, daß er jeder von ihm versendet
wer=
denden Waare einen gedruckten Lieferschein
beylegte, auf welchem jedesmal der Tag der
Absendung die abgegebene Artikeln und deren
Preise bemerkt sind. Er ersucht daher seine
auswärtige respektive Herren Abnehmer keine
Saamen für von ihm abgegeben anzusehen,
bey denen sich nicht ein obbesagter Schein
be=
findet, weil er für die Aechtheit einer solchen
auf einem anderen Platz erkauften Waare nicht
im geringsten haften kann.
Auserlesene Erdäpfel zu verkaufen.
Der heuriges Mangel an Erdäpfel ist
be=
kanntlich dadurch entstanden, daß durch die
zu früher Fröste und Schnee über 30000
Me=
tzen in der Erde erfroren sind, so sind auch
jene, die zu Wasser herunter geführt werden,
in dem Wienerkanale erfroren. Partheyen,
die sich noch frühzeitig genug Erdäpfel am
Wasser zum Hausvorrath erkauften, erfuhren
es alle Jahre, daß diese Wassererdäpfel sich
bis in die Fasten, ohne zu verfaulen, gar
nicht halten können. Bey dem jetzigen
Man=
gel an dieser ausgiebigen, allgemeinen und
äußerst wohlfeilen Speise wird es den
Ein=
wohnern Wiens lieb seyn müssen, zu
verneh=
men, daß einiger Vorrath der besten
hol=
ländischen Landkartofeln am Bauernmarkt im
Altwagnerischen Durchhause Nr. 531, wo
man sich deßwegen im 2ten Stocke links
an=
trägt, der gekupfte Metzen a 51 kr. oder 17
Groschen, auch a 16 Groschen zu haben seyen.
Diese sind äußerst gut verwahret, von einem
sehr lockeren Grunde am Rosenberge ober
Atz=
gersdorf. Darum sind sie auch nicht nur sehr
leicht zu verdauen, was andre Erdäpfel von
einem schweren Grunde, die zugleich sehr
blä=
hen, nicht sind) sondern sie sind auch die
tauglichsten zu verschiedenen Auflaufköchen,
Wandeln, Torten u. d. gl. die man für
wahre Mandelköche, Wandeln und Torten
mit Wohlbehagen speist. Sie sind aus der
ersten Hand von dem Eigenthümer, und
dar=
um so wohlfeil. Man verspricht sich daher,
daß die Titl. Herren Zeitungsleser diese
Nach=
richt den Hausfrauen und Wirthinnen zum
wahren Vortheile näher bekannt machen werden.
Säcke zu kaufen.
Auf der Landstrasse im grünen Kranz Nr.
176 sind Säcke von dem besten Zwilch, die
recht gut 2 Metzen halten, um billigen Preis
täglich zu bekommen, und ist sich deshalb
alda beym Hausinhaber zu melden.
Anzeige.
Mathäus Petz, Jnhaber der k. k. priv. weiß
Alaun, dann sämisch Gärberey und
französi=
scher Handschuhfabrik in der Rossau Nr. 75.
der Porzelainfabrik gegenüber, macht hiemit
dem gesamten Handelsstand und dem
berech=
rungswürdigen Publikum bekannt, daß sowohl
in gedacht seiner Fabrik, als in seiner
Waa=
renniederlag am Bauernmarkt im Gundelhof,
verschiedene Gattungen von weiß Allaun und
sämisch gearbeiteten Leder, dann alle Sorten
und Farben von französischen gestickten und
ge=
druckten Frauen=und Mannshandschuhen um
die billigsten Preise zu haben sind. Er verspricht
sich daher geneigten Zuspruch, und versichert
dagegen jedermann der reelesten Bedienung.
Kupferstichsammlung zu verkaufen.
Die prächtige Sammlung der in dem
Kunst=
kabinet des in Bruxelles verstorbenen Hrn. Rath
del Marmol enthaltenen Kupferstiche, welche
im Gränzen zu verkaufen angebothen wird, ist
den Kennern und Liebhabern so bekannt, daß
ein weiterer Ruhm davon überflüßig zu seyn
scheint. Die in mehrern tausend Abdrücken
bestehende Kunststücke eines Rubens und von
Dyck sind gewiß die vollkommensten und
reiche=
sten in ganz Europa; die andern, obschon nicht
in so grosser Zahl, sind dennoch eben so gut
gewählt, enthalten Gegenstände der grösten
Seltsamkeit, und bestehen hauptsächlich aus den
Werken des Jordaens, Teniers, Wonwermans,
Lairesse, des Grafen v. Gondt, des Kabinets
von Reynst, aus der welschen Schule; theils
auch aus den Werken des Rembrandt, Hollaer,
Woolet und Strange, alle in den schönsten
und besten Drücken; weiters aus den Werken
und besten Drücken des Labrun, Mignard,
Edelmeck, Balechon, Bartollozi, Tardieu,
Vernet und Vonet. Kurz dieses
Kunstkabi=
net verdient hauptsächlich dieserwegen von einen
Fürsten gekauft zu werden, weil es eine grosse
Zahl vor=und einziger Stücke des Rubens und
van Dyck enthält, unter welchen es auch meh
rere von diesen großen Meistern unbeendigte und
retouchirte Probdrücke giebt, nämlich der
be=
rühmte Christ am Kreuz mit dem Schwamm
(
dit á l'Eponge
nach van Dyck, der heil.
Jldephonsus und Franziskus von Rubens, so
auch eine grosse Zahl anderer. Diejenigen,
welche dieses Kunstkabinet an sich zu bringen
wünschen, belieben sich an die Hrn del
Mar=
mol in der Goldgasse zu Bruxelles zu wenden.
Allgemeine Erdbeschreibung
für die Herren Abnehmer des
Universalat=
lasses nach und zu Herrn Büschings
großer Erdbeschreibung.
Viele der Herren Abnehmer dieses Atlasses
haben schon lange den Wunsch geäußert, da=
zu eine Erdbeschreibung zu erhalten, welche
ihn näher erläuterte. Wirklich ist auch ein
solches Werk nothwendig, weil die meisten
bisherigen Geographieen entweder wegen zu
großer Kürze die Wißbegierde nicht genug
be=
friedigen, oder wieder zu ausgedehnt und
weit=
läufig sind, als daß sie für jedermann lesbar
wären. Auch enthalten die wenigsten dieser
Werke die ganze Erde, wie denn selbst
Bü=
schings nur Europa und einen kleinen Theil
von Asien abhandelt. Dieses bewog mich,
ein Werk zu bearbeitet, welches dem lesenden
Publikum überhaupt, besonders aber den Hrn.
Abnehmern des Universalatlasses, dem inneren
Gehalte nach, willkommen, und auch der
be=
quemen Art der Herausgabe wegen leicht
an=
zuschaffen wäre. Der Plan desselben ist im
Auszuge dieser: Das ganze Werk theilt sich,
wie der Universalatlas, in drey Theile. Der
erste Theil enthält genau nach der Ordnung
des Atlasses, das östliche und nördliche
Eu=
ropa, nämlich: 1) Ungarn und das
osmani=
sche Reich in Europa, 2) Polen und Preussen,
3) das russische Reich in Europa, 4) Däne=
mark, Norwegen und Schweden, 5) Groß=
britannien und Jreland. Der zweyte Theil
beschreibt das westliche und südliche Europa,
oder 1) Deutschland und die Schweitz, 2)
Jtalien und seine Jnseln, 3) Frankreich und
die Niederlande, 4) Spanien und Portugall.
Der dritte Theil handelt von den vier
übri=
gen Welttheilen, also 1) von Asien, 2) Afri=
ka, 3) Amerika, 4) den Südländern. Jn
Rücksicht der wesentlichen Einrichtung des
Werkes wird sich darin soweit nach Büsching
gehalten, als er selbst gegangen ist, nämlich
durch ganz Europa und einen Theil von
Asi=
en. Es wurde hier dem Auszuge gefolgt, den
Büsching selbst von seinem größern Werke
ge=
macht hat, und zwar wörtlich, denn es wäre
eine alberne Geschäftigleit, den Lesern die
nämliche Sache auf eine neu Art sagen
wol=
len, die schon zuvor ein anderer entschieden
besser sagte. Dort, wo sich seit der
Erschei=
nung des Büschingschen Auszuges, etwas oder
alles veränderte, werden ganz neue
Abhand=
lungen an die Stelle der alten gesetzt, oder
Zusätzen eingeschaltet, als: bey Frankreich,
(von welchem Reiche wir, seinem jetzigen
Zu=
stande nach, ohnehin noch gar keine
Beschrei=
bung haben) bey der russisch türkischen
Grän=
zen u. s. w. Bey Bearbeitung des größten
Thei=
les von Asien, dann bey Afrika, Amerika
und den Südländern wurde zwar der
nämli=
chen Ordnung der Gegenstände gefolgt, wie
bey Europa, doch waren hier andere Quellen
nothwendig, da Büsching diese Welttheile nicht
selbst geographisch bearbeitete. Jch wählte
hiezu, so wie zu den Zusätzen bey Europa, die
Werke eines Wernher, Fabri, Schlötzer,
Bruns, wie auch die Beyträge des Pfenning,
Kleinsorg u. a. Zu Ende des dritten Theiles
wird ein vollständiges Register über das
gan=
ze Werk beygesetzt. Um sich dieses Werk
be=
quem anschaffen zu können, wird es vom
kom=
menden April an in vierwöchentlichen
Lieferun=
gen ausgegeben werden, und bis zum
künfti=
gen neuen Jahre ist es vollständig. Jede
Lie=
ferung besteht aus 16 Bogen, und kostet 24
Kreuzer. Die erste erscheint am letzten April,
und hierauf alle vier Wochen eine. Zu jedem
Theile wird ein unentgeltlicher, gestochener
Titel gegeben, und zum ersten Theile auch
noch ein eben solches Zueignungsblatt. Ausser
der Pränumeration wird diese allgemeine
Erd=
beschreibung so wenig als der Atlas selbst für
irgend jemand zu haben seyn. Die Hrn. Ab=
nehmer belieben sich also in Wien längstens
bis 1ten April, ausser Wien aber bis 15ten
an eben den Orten zu melden, wo sie bisher
die Karten des Universalatlasses erhielten, und
daselbst gegen einen gedruckten
Pränumera=
tionsschein 24 Kreuzer auf die erste Lieferung
zu bezahlen. Uebrigens wird das Werk in
Oktav auf schönem Druckpapier mit neuen
Lettern, und unter der sorgfältigsten
Korrek=
tur abgedruckt, eben so ununterbrochen und
ordentlich fortgesetzt, und bis zum künftigen
neuen Jahre geschlossen werden, als bisher
der Atlas selbst immer zur Zufriedenheit
sei=
ner Abnehmer erschienen ist. Wien den 4.
Hornung 1792.
Franz Joh. Jos. v. Reilly.
Ankündigung.
Aufgemuntert durch mehrere Musikfreunde
und Kenner habe ich mich entschlossen einige
meiner musikalischen Launen, die ihr Daseyn
denen mir von meinem sonstigen
Berufsgeschäf=
ten übrigen Stunden zu danken haben, mo=
natlich auf Pränumeration in leslich korrekten
Stich herauszugeben. Den Anfang sollen 12
Variationen für Violin und oblig. Violoncello
machen, und so bin ich gesinnet mit 1. jeden
Monats Duetten und Trio folgen zu lassen.
Die Stücke werden sich durch Eigenhein und
Neuheit der Gedanken von selbst empfehlen,
so wie man mir bey dem geringen
Pränume=
rationspreis pr. 20 kr. Eigennutz nicht
vorwer=
fen wird. Vom 22. d. M. an, kann man sich
hierauf in der Singerstrasse im
Zeitungskom=
toir pränumeriren, und dann gegen die
em=
pfangene Scheine den 1. April die erste
Aus=
gabe ablangen, und auf die weitere Folge
neuerdings mit 20 kr. pränumeriren. Es wird
sich zeigen, ob aufgemuntert oder abgeschrekt
zu werden verdient
der Herausgeber, Leopold Neuhauser
Neue Musikalien.
Bey
Sukowaty,
Hoftheater Copist, am
Petersplatz im Mazischen Haus Nr. 554. im
Hof rechts im dritten Stock sind folgende
Stücke aus der sehr beliebteb Oper des Hrn.
Cimarosa: Il Matrimonio Segreto
fürs
Kla=
vier gut übersetzt, und mit beygeschriebenen
Singstimmen zu haben:
Duetto: Cara non dubita. 56 kr.
— Jo ti lascio, perche uniti che ci trovi. 40 kr.
Terzetto: Le faccio un inchino Contessa
gar-
bata 1 fl. 8 kr.
Aria: Perd nate Signor mio, se vi lascio, e
so partenza. 52 kr.
Duetto: Se fiato in Corpo avete. 1 fl. 28 kr.
Terzetto: Cosa fate, via su parlate 56 kr.
Aria, poi Quintetto: Deli lasciate ch'io
re-
spiri. 1 fl.
Aus der Oper: Il Teseo a Stige.
Aria: Qual terror! qual tetra idea. 40 kr.
-- Odi bell' ombra ama a i⟨ll⟩ebili lamenti. 40 k.
Cavatina: Senza di te ben mio vivere non
poss'io. 20 kr.
Aus
La Vendetta di Nino. Aria: Vado ma
dove o Dio. 30 kr.
Quartetti a due Violini, Viola e Violoncello
aus
Mondo della Luna
des Herrn
Pai
fiello. 5 fl. 30 kr.
Quartetti a due Violini, Viola e Violoncello
aus
Discordia Fortunata
des Herrn
Pai-
fiello. 5 fl. 30 kr.
Bey Franz Anton Hoffmeister,
Musik=Kunst=und Buchhändler in Wien, in
der Wollzeile Nr. 803. und zu Linz in dessen
Buchhandlung Nr. 82. sind folgende ganz
neue Musikalien zu haben.
Pleyel
6 ganz neue
Quartetten
für 2
Viol. Alto
e Violoncello, Opera XXXV. 3 fl. 30 kr.
— 6
detto a detti
Sr. Maj. dem König von
Nea=
pel dedicirt,
Op. 34. 3 fl. 40 kr.
— 3 detto a detto, Op. 10. 2 fl. 30 kr.
— 6 Duos a 2 Violons, Op. 18. 3 fl.
— 6 detti a detti, Op. 19. 3 fl .
— 6 Duos p. Violon & Violoncelle, Op 16. 3 fl.
— Sestetto in F. a 2 Viol. 2 Alto, Violoncello
abl. e Basso. 1 fl. 45 kr.
— 3 Duos pour 2 Flutes, Liv. I. 2 fl.
— detti a detti, Liv. II. 2 fl.
— Sonate a 4 Mains in 9 Minore 1 fl. 20 kr.
— Sonat. pour Fortepiano, Violon & Violon-
celle, Liv. III. 2 fl.
Sinfonia in C. a grand Orchestra. 2 fl. 20 kr.
— 3 Trios pour Violon, Alton e Violoncelle.
1 fl. 30 kr.
— Collection des plus agrables & faciles,
Rondos, Airs, Var. Men. Allegro's & c.
pour Fortepiano avec un Violon ad libitum
Nro. I. 40 kr.
— detto Nro. II. 40 kr.
— detto Nro. III. 40 kr.
Clementi, Muzio
, eine ganz neue Sonate in
F
per Fortepiano solo 40 kr.
— 3 Sonat. per Fortepiano e Violino. 2 fl. 30
— 3 detto a detti, 2 fl. 30 kr.
— Capricio par Fortepiano solo. 1 fl.
— 3 Trios per detto avec Flute, ou Violone
Violoncelle. 2 fl. 30 kr.
Viotti Concerto per Violini in C con tutti
Stro-
menti 2 fl.
Giornowick G Ars variees pour Violon e Basso
1 fl. 12 kr.
Arien aus der beliebten Oper: Die Zuberflöte,
vom Herrn Mozart, beym Klavier zu singen:
Aria: Jn diesen heil'gen Hallen. 8 kr.
— Alles fühlt der Liebe Freuden. 9 kr. (die der
Mohr singt.)
— Ach ich fühl, es ist verschwunden. 9 kr.
— Der Vogelsänger bin ich ja. 7 kr.
— Ein Mädchen oder Weibchen. 9 kr.
— Wie stark ist nicht dein Zauberton. 12 kr.
Duetto, Bei Männern, welche Liebe fühlen. 10 kr.
— Bewahret mich für Weibertücke, 7 kr.
Terzetto, Du feines Täubchen nun herein. 14 kr.
— (der 3 Knaben:) ZUm Ziele führt dich diese
Bahn. 9 kr.
— (— — —) Seynd uns zum zweytenmahl
willkommen. 9 kr.
— Soll ich dich, Theurer! nicht mehr sehen 22 k.
Glockenspiel und Coro zwischen Pamina und
Pa=
pageno. 9 kr.
Marsch während dem Zug in den
Weisheitstem=
pel, wo sich die Priester die Hände reichen. 8 k.
NB
. Jn kurzer Zeit werden mehrere Arien
aus dieser Oper folgen, und damit so lange
fortgefahren werden, bis die ganze Oper
voll=
ständig im Klavierauszug geliefert ist.
Neue Musikalien.
Jn dem musikalischen Magazin der heil. Drey=
faltigkeitssäule am Graben gegenüber, in der
untern Breunnerstrasse Nr. 1152, sind
fol=
de Musikalien zu haben:
Die Overtur aus der beliebten Oper, Theseus
am Styr, von Hrn. Nasolini, beym
Kla=
vier, 15 kr.
A Wranizky, Trois Quatnors pour 2
Vio-
lons, Alto & Violoncelle. Op. 3. Liv I.
a 2 fl. 30 kr.
— — Trois deto. Op. 2. Liv I. a 2 fl. 30 kr.
—— 20 Variations für 2 Violin. a 36 kr.
Kozeluch, Partie VIII. Trois Sonat. pour
Clav. ou P. F. avec Violon & Violoncelle.
Op. 28. a 3 fl.
——
Partie X. Trois Sonat. pour Clav, ou
P F. avec l'accompagnement d'un Flute
ou Violon & Violoncelle. Op. 34. a 3 fl.
—— Una Sonat. pour Clav. ou P. F. avec
Violon & Violoncelle. Op. 36
. — Für die
Anfänger.
a 40 kr.
Partie IX. Trois Sonat. pour Clav. ou
P. F. Op. 30. a 2 fl.
—— Partie XI. Trois deto. Op. 35. a 2 fl.
—— Una Sonat. pour Clav, ou P. F. a 4 mains.
Op. 29. a 1 fl. 20 kr.
—— Concerto pour Clav. ou P. F. avec
l'accompagnement de 2 Violons, Viola &
Basse, 2 Hautbois, 2 Cors de Chasse Nr.
V. a 2 fl. 30 kr.
—— Volume I. Trois Simphonies à Grand'
Orchestre. a 5 fl.
—— Volume II. deto deto. a 5 fl.
Pleyel, Simphonie periodique à 2 Violons,
2 Hautbois, 2 Cors, Alto & Basso Nr. 8.
a 2 fl.
Pfeiffer, Six Polonoises pour Violon & Basse,
a 24 kr.
Kauer, XII. Variazioni del Duetto: Nel vor
piu non mi sento: per il Clav, ou P. F.
a 45 kr.
Mozart, Air avec des Variations pour Clav.
ou P. F. a 45 kr.
Mestrino, Concerto A Violon Principale Nr.
8. a 1 fl. 40 kr.
Auch sind aus der beliebten Oper, die
Zauberflöte, von Hrn. Mozart die schönsten
Arien, Duetten
und
Terzetten
13 Stück
zu=
sammen für 2 fl. 10 kr. , oder auch einzeln zu
haben.
Jn der Aloys Dollischen Buchhandlung
am Stephansfreidhof im deutschen Hause
ist neu zu haben:
Walsasi, Kabi von Balsora, Prolog in
ei=
nem Aufzug mit Chören, auf die Ankunft
Sr. hochgräfl. Excellenz des Hrn. Grafen
v. Welsperg Reitenau, als Gouverneur
in Steyermark, Aufgeführt auf dem
Na=
tionaltheater in Grätz den 19. Februar
1792. Kostet broschirt 9 kr.
Jn der J. D. Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem
To=
denkopf sind nebst vielen andern Büchern auch
nachstehende um die billigsten Preise zu
haben:
Neuester Hilfs=und Kunstlexikon für alle
Stän=
de der Menschen, oder Sammlung vieler
nütz=
lich und nothwendiger Dinge. 8. Brünn
791. 20 kr.
Dieses Buch enthält einen Auszug der
neuesten in die Hauswirthschaft einschlagenden
Kunststücke und Hausmittel.
Gedichte von K. C. T. Heinze, Verfasser
des Ardingsello, oder die glücklichen
In-
seln, auf Schreibpapier, 8. Leipzig 792. fl.
Kunst=und Wunderbuch, oder verborgene
Ge=
heimniße welche ein sterbender Vater seinen
Kindern übergeben, darin bewährte
ökono=
mische, medizinische, sympathetische
Geheim=
nisse enthalten sind. 2te Auflage. 8. Nürn=
berg 789. 1 fl. 30 kr.
Espers Pflanzenthiere in Abbildungen nach der
Natur mit Farben erleuchtet, nebst
Beschrei=
bungen. 8 Lieferungen 788 — 91. 41 fl.
Gewächse (300 auserlesene amerikanische) nach
Linneischer Ordnung, 6 Bände, mit
illumi=
nirten Kupfern. 4 Nürnberg 789. 36 fl.
Einleitung in die klaßischen Schriftsteller der
Römer und Griechen. 2ter Thl. gr8. Nürn=
berg 791. 1 fl. 54 kr.
Linne (des Ritters Karl v.) vollständiges
Pflan=
zensystem, nach der 13. lateinischen
Ausga=
be, und nach Anleitung des holländischen
Houttuynischen Werkes übersetzt, und mit
ei=
ner ausführlichen Erklärung ausgefertigt.
14 Bde. gr 8. Nürnberg 783. 45 fl.
—— (—) vollständiges Natursystem des Mi=
neralreichs, nach der 12ten lateinischen
Aus=
gabe, in einer freyen Uebersetzung von Joh.
Fried. Gmelin. 4 Thle. m. Kupf. gr8. Nürn=
berg 777. 12 fl.
Onomatologia, medica completa, seu ono-
matologiæ historiæ naturalis completa,
oder vollständiges Lexikon, das alle
Benen=
nungen der Kunstwörter der Naturgeschichte
nach ihrem ganzen Umfang erklärt. 7 Bde.
gr. Ulm und Leipzig 758 — 777. 17 fl. 30 kr.
Anzeige.
Jn der Jacobäerischen Buchhandlung zu
Leip=
zig sind folgende neuere Schriften des Herrn
Probst Hermes zu Breslau wegen erlittenen
Nachdruck auf nachstehende wohlfeilere Preise
herabgesetzt worden, als:
Für Töchter edler Herkunft, eine Geschichte
in 3 Bänden, 8. 1 Rthl. 18 Gr.
Für Eltern und Ehlustige, eine Geschichte in
5 Bänden, 8. 3 Rthlr. 12 Gr.
Ferner sind folgende interessante Bücher
in dieser Handlung herausgekommen, und
in den hiesigen Buchhandlungen zu haben:
Für junge Frauenzimmer, sich und ihre
künf=
tigen Männer glücklich zu machen, nach dem
Engl. der Gräfinn von Carlisle, nebst einem
Versuch der Uebersetzerin über weibliche
De=
licatesse, 8. 9 Gr.
Medea in Korinth, und Medea in Kaukasos,
2 Trauersp. von Fried. Max Klinger.
1 Rthl.
Trauergeschichten von Friedrich Schulz, 3 Thle,
8. 2 Rthl. 4 Gr.
Libussa, Herzoginn von Böhmen, 8. 20 Gr.
Frau Sigbritte u. ihre schöne Tochter. 8 1 R. 12
Jda von Schwaben, 2 Theile, 8. 1 Rthl. 8 Gr.
Das Leben eines Lüderlichen, nach Chodowiecki
und Hogarth, mit saubern Kupfern, in drey
Theilen, 8. neue Auflage 3 Rthl. 8 Gr.
Der Heirathscontrast, ein Buch für Verlobte,
8. 21 Gr.
Littegarde von Schlottheim, 2 Theile, neue
Auflage, 8. 2 Rthl.
Statistische Schilderung von Rußland, in
Rück=
sicht auf Bevölkerung, Landesbeschaffenheit,
Naturprodukte, Landwirthschaft, Bergbau,
Manufakturen und Handel, von B. Fr. J.
Hermann, rußisch kais. Hofrath. gr8. 2 Rthl.
Canzlers F. G. neues Magazin für die neue
Ge=
schichte. Erd=u. Völkerkunde, als eine
Fortse=
tzung des Büschingischen Magazins, 4. 2 Rthl.
Posselts Geschichte der Deutschen für alle
Stän=
de, 2 Theile, gr8. 2 Rthl.
Merkwürdige in dem Archive der Bastille
wirk=
lich gefundene Jnquisitionsakten, und andere
wichtige Papiere, 8. 1 Rthl.
Merciers neuester Gemälde von Paris in 2
Bän=
den, 8. 2 Rthl.
Ueber Seelengröße und Standhaftigkeit im
Un=
glück, 8. 1 Rthl. 4 Gr.
Aufklärung über wichtige Gegenstände in der
Freymaurerey, besonders über die Entstehung
derselben ohne alle Schwärmerey. 16 Gr.
Notuma
über das Ganze der Maurerey, 3 Theile.
mit einer allegorischen illum. Vignette, 8. 2 R.
Mann und Weib im Ehestande, physikalisch
be=
trachtet, nebst einem Anhang, enthaltend: die
Ursachen der Liebe und deren Heilmittel, inso=
fern es Krankheit ist, 8. neue Aufl. 21. Gr.
Aspasia, ein interessanter Roman, a. d. Engl,
übersetzt, 3 Theile, 8. 2 Rthlr.
Moralische Aufsätze für junge Weiber, a. d. Engl.
der Frau Griffith, 8. 8 Gr.
Salvadori (Math.) über die Schwindsucht, a. d.
Jtal. gr8. 1 Rthl.
Felix und Hanuchen, ein Lustsp. in 4 Aufz. von
C. F. Bretzner, 8. 12 Gr.
Der Geisterbeschwörer, ein Trauersp. in 3 Akten
von C. F. Bretzner, 8 8 Gr.
Bella und Fernando, oder die Satire, eine
Ope=
rette in einem Aufzug, in Musik gesetzt von
Friedr. Preu, Querfolio. 1 Rthl.
Phäton zu verkaufen.
Es ist ein fast neuer nach der neuesten Art
mit seinem Tuch ausgefütteter schön lakirter
englischer Phäton zu verkaufen. Nähere
Nach=
richt bekömmt man in der untern Bäckenstrasse
bey der weissen Rose Nr. 762 im 2ten Stock
rechterhand.
Pierutsch zu verkaufen.
Jn der obern Bäckenstrasse Nr. 792 steht ein
4sitziges Pierutsch täglich zu verkaufen; dasselbe
ist grün angestrichen, ganz neu mit weissen Tuch
fournirt, hat eisene Axen, 2 Schwannenhälse
und 4 gute Brüßler Schneckenfedern, kann auch
durch Aushebung des vordern Sitzes 2sitzig
ge=
richtet werden. Wer es an sich zu bringen
ge=
denket, beliebe sich im obbemeldten Haus im
3ten Stock des weitern zu erkundigen.
Pferd und Wagen zu verkaufen.
An Bauernmarkt im Fuchsischen Bierhaus
Nr. 562 sind zwey pohlnische Pferde, licht=
braune Stuzschweif, 8 bis 9 Jahr alt, 14
Faust hoh, samt einem Reiskalleß, mit
Ge=
schirr und Halftern, welches auf Reisen gut
zu gebrauchen, um einen billegen Preis zu
verkaufen.
Wohnungen und Garten zu verlassen.
Jn der Leopoldstadt in der Schifgasse, beym
goldenen Schif Nr. 42, ist eine Wohnung von
4 Zimmern mit der schönsten Aussicht über die
Donau gegen der Stadt, dann 2 eigends für
den Sommer zubereitete Zimmer, deren eines
mit einem grossen Billard versehen, und
wo=
von man den freyen Prospekt gegen die Glacis
und Kaltenbergergegend hat, dann ein sowohl
für Blumenwerk als Küchenwaare sehr
schick=
sam mit einem Pumpenbrunn versehener Garten,
eine gewölbten Stallung auf 4 Pferde, nebst
ei=
nem zur einen verheiratheten Kutscher oder
Be=
dienten anwendbaren Zimmer und Küche, ein
gewölbtes Magazin für Heu, Stroh, oder
Ha=
ber eine Wagenschupfe, Keller, Holzgewölb,
und Boden zu verlassen. Wer solche zu
be=
stehen gedenket, beliebe sich diesfalls beym
Hausinhaber allda im ersten Stock anzufragen.
Wohnung samt Garten zu verlassen.
Kommenden Georgi ist in der Alstergasse Nr.
25 der ganze erste Stock samt Garten, wie
auch Wagenschupfen und Stallung zu
verlas=
sen. Das mehrere ist beym Hausmeister allda
zu erfragen.
Haus zu verkaufen.
Ein Haus in der Kärntnerstrasse, 3 Stock
hoch, mit 2 Stiegen, guten Kellern, und
über=
haupt gut bey Bau, wird mit sehr billigen
Bedingnissen verkauft. Wer hievon nähere
Wissenschaft verlangt, hat sich in der Kanzley
des Hrn. Dr. Edlen v. Rösler in der
Anna=
gasse im Kremsmünsterhof. Nr. 1023
anzu=
melden.
Haus zu verkaufen.
Das sogenannte Hoftischlerische 3 Stock hohe
festgebaue burgerl. Haus am alten Kienmarkt
Nr. 474, wobey sich eine geraumige uralte
Tischlerwerkstatt befindet, ist gegen billigen
Preis und Bedingnisse täglich zu verkaufen.
Kauflustige belieben sich bey Hrn. Wechselge=
richtsadvokatens und kaiserl. Notars, Anton
Riedl, im Gundlhof im 3ten Stock zu melden.
Haus samt Garten zu verkaufen.
Auf den Vorstadtsgrund Margarethen
auf=
ser, der neuen Wieden ist das Haus Nr. 85
in der Schloßgasse, der vormalige sogenannte
Maulbeergarten, täglich zu verkaufen. Es
bestehet in 6 Wohnungen, worunter zwey
La=
den auf die Gassen sind hat, einen grossen
Hof, wo noch gebaut werden kann, einen
Pum=
penbrunn mit genugsamen Wasser, ein
Kel=
ler, 6 Holzlagen und einen Hauskanal, der
in den Hauptkanal geht, dann einen grossen
Obstgarten mit den beßten okulirten Bäumen,
gemauerten Lusthaus, Kügelstadt und
Glas=
haus, worin Pfirsichbäume von bester Gattung,
und 2 Oefen, nebst übriger Garteneinrichtung;
ist noch 8 Jahre Steuer frey, und können 1000
fl. darauf liegen verbleiben. Das mehrere der
billigsten Bedingnisse wegen ist auf der neuen
Wieden beym schwarzen Bock Nr. 122 beym
Kässtecher einzuhollen.
Haus zu verkaufen.
An der Hernalserlinie in der Alstervorstadt
der Bründlmühl gegenüber ist das Haus Nr.
142, welches sowohl wegen den aneinander
stossenden Zimmern, die sehr licht, als wegen
den Wasser und freyen Platz besonders
vortheil=
haft für eine Fabrik wäre, um billigen Preis
täglich zu verkaufen; auch kann das meiste
Geld auf 2 oder 3 Jahre auf den ersten Satz
gegen die landesüblichen pr. Ct. liegen bleiben.
Anbey ist zu ebener Erde eine grosse Wohnung
die ebenfalls zu obigen Gebrauch wäre, auf
Georgi zu verlassen. Liebhaber in beyden
Fäl=
len können sich bey Hrn. Franz Derssel in der
Josephstadt an der Glacis Nr. 7 wo die
Schmie=
de ist im ersten Stock Nr. 3 melden.
Haus zu verkaufen.
Jn Nußdorf nächst Wien ist das Freyhaus
Nr. 89 in der schönsten Lage und Aussicht samt
einen Ziergarten mit Wasserkünsten täglich zu
verkaufen, und sich dieserwegen in der Stadt
im Krautgässel. Nr. 1119 bey dem
Eigenthü=
mer, Johann Georg Seidl, zu melden.
Baugründe zu verkaufen.
Auf dem burgl. Grund Wieden in der
gros=
sen Neugasse sind von dem vormals Fürst
Eßter=
hazischen Garten mehrere Gründe zum
Häuser=
bau zu verkaufen. Die Gründe sind ganz eben,
und sandreich. Die Kauflustigen haben sich
so=
wohl wegen Einsicht des diesfälligen Plans,
als wegen dem Verkaufspreis bey Simon Woitsch,
Gastgeb und Hausinhaber zu Margarethen in
der Schloßgasse Nr. 109, zu melden.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Eine halbe Stunde ausser Wien auf der
Baadnerstrasse ist eine Wirthschaft zu
verkau=
sen, bestehend in 26 Joch Aeckern und einem
Mayerhof, nebst Küh=und Pferdstallungen,
Stadel und Schupfen, wie auch ein
Herrschafts=
gebäude, bestehend in 2 grossen Sälen, und
11 Nebenzimmern, wovon einige mit
beson=
ders schöner Spalier, und Heizöfen nach dem
neuesten Geschmack versehen sind, dann auch
ein grosser Obst und englischer Garten, im
Obstgarten befinden sich 2 Teuche, ein chine=
sisches Lusthaus auf einer Anhöhe, unter
wel=
chen die Keller sind; auch sind 8 bis 9
Zins=
partheyen daselbst, und extra Stallung. Wer
Verlangen trage solche Realitäten an sich zu
kaufen, hat nähere Erkundigung entweder im
Burgerspital, gegen die Kärntnerstrasse im 2ten
Stock bey Hrn. Dr. Edlen v. Senser, oder in
der untern Bäckenstrasse bey der weissen Rose
Nr. 762 im 2ten Stock rechterhand einzuhollen.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Eine halbe Stunde von Wienerisch=Neu=
stadt an der Kaiserstrasse angenehm gelegen,
ist eine von Robat und Zehend befreyte
Land=
wirthschaft, bestehend in einem schönen
länd=
lichen Wohngebäude von 5 Zimmern, einem
Vorsal, Küche, Speis und Keller, Stallung,
Scheunen und Böden, dann schönen
Obst=
wasserbaren Gras=Küchen=und 7 Tagwerk
Weingarten, auch 2 zu bewässerender Wiesen
und 28 Joch ackerbaren Feldern, täglich aus
freyer Hand zu verkaufen. Mit diesem Kauf
und auch zugleich das nöthige
Wirthschafts=
zeug, Vieh und die Körner zum künftigen
Som=
meranbau verstanden. Der Preis von allen
diesen ist 4000 fl. und es könnte bey der
baa=
ren Bezahlung zweyer Drittheile, der dritte
Theil auf Termine belassen werden. Schlüß=
lich ist noch anzumerken, daß diese
Landwirth=
schaft auch den freyen Holzgenuß aus dem
Herrschaftswalde besitzt. Kauflustige haben
sich dieserwegen an die Dollische
Buchhand=
lung am Stephansfreudhofe in Wien um
nä=
here Auskunft zu verwenden.
Haus und Lederergerechtigkeit zu verkaufen.
Jn der Stadt St. Pölten ist das Haus Nr.
16, samt der darauf haftenden
Lederergerech=
tigkeit und allen dabey befindlichen
Geräth=
schaften, täglich zu verkaufen. Kauflustige
ha=
ben sich deswegen in St. Pölten bey Adam
He=
benstreit, burgl. Wirth am Neuenmarkt, oder
in Wien bey Johann Georg Wedt, Lederhand=
ler am Hohenmarkt Nr. 525, anzumelden.
Bekanntmachung.
Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit
er=
innern, daß von den in dem Monat Novemb.
1790 versetzt, unberichtigt gelassene, und im
Monat Februar 1792 in der Ordnung an
die Meistbietenden verkauften Pfändern der
durch die Versteigerung ausgefallenen, und durch
den Kundschaftsbogen heut dato angezeigte
Ueberschuß gegen die betreffende
Originalpfand=
zetel mitlerzeit der patentmäßig bestimmten
Zeit=
frist alda täglich zu erhohlen ist.
Licit. Effekten.
Den 12. März vormittag von. 9 bis 12,
und nachmittag von 3 bis. 6 Uhr werden in
Nußdorf Nr. 81 im Wirselhof verschiedene
Effekten, als Bilder, Sessel und Soffe, har=
te und weiche Kästen, neue Mehlsäcke, Waa=
gen und Gewichter, 1 neuer Leiterwagen, ei=
sene Oefen, Backtröge von ganzen Holz, dann
verschiedene ganz neue Spaliere, und
mehre=
rer Hausfahrnisse licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 12. März werden auf Verordnung
ei=
nes hiesig löbl. Magistrats in der
Leopold=
stadt im Bratelbrater Haus neben dem
Wid=
der Nr. 275 auf der Hauptstrasse im 1ten Stock
verschiedene Verlassenschaftssachen, als Manns=
und Frauenkleider, derley Leib=Tisch=und
Hauswäsch, Bettgewand, weiche Häng=und
Schubladkästen, Tische, Sessel, Bilder, Ku=
chelgeschirr, nebst übrigen Fahrnissen, zu den
gewöhnlichen Vormittagsstunden licitando
ver=
kauft werden.
Licit. Effekten.
Den 12. März zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden werden auf hohe
Ver=
ordnung der königl. ni. öst. Landrechten in
der Himmelpfortgasse im gräfl klein
Palfi=
schen Haus Nr. 979 zu ebener Erde
verschie=
dene Verlassenschaftsfahrnisse, als etwas
Sil=
ber derley Uhren, tüch=und zeugene
Manns=
kleider, Leib=und Hauswäsch, Uhren, hart
und weiche Kästen und Tische, Soffen und
Sessel, Spiegel, Bilder, Bettstätte, samt
Bettgewand, Zinn und andere
Geräthschaf=
ten licitando gegen alsogleich baare
Bezah=
lung hindangegeben.
Licit. Effekten.
Den 12. März werden mit hochlöbl. Re=
gierungsbewilligung in der Stadt in der
Spie=
gelgasse im klein Brennerischen Haus Nr. 1133
im 4ten Stock verschiedene
Verlassenschafts=
effekten, als silberne Eßbestecke und Kandeln,
2 silberne Degen, tüch=und zeugene
Manns=
kleider, ein fein rothtüchener Mantel, bor=
dirte Westen, Leinwäsch, verschiedenes
Kaf=
feeporzelain, 2 türkische Reitzeuge mit Silber
mundirt, hartfournirte Komod=und
Aufsatz=
kästen, derley Tische, Soffa, Sessel, Spie=
gel, Bilder, Stockuhren, 1 Forte piano, ein
Armlehnsessel mit Räder zum fahren, Bett=
stätte, samt Bettgewand, Zinn=Kupfer=und
Meßinggeschirr, dann mehr andere
Geräth=
schaften, zu den gewöhnlichen Vor=und
Nach=
mittagstunden licitando verkauft.
Licit. Effekten und Weine.
Den 14. März werden auf löbl. Magistrats=
berordnung in der Singerstrasse Nr. 930 im
ersten Stock verschiedene Effekten, als
Sil=
ber, Mannskleider, 3 keine rothtüchene
Män=
tel, Leinwäsch, harte Kästen, und Tische,
Spiegel, Trumo, Stöckeluhren, und andere
Einrichtungstücke, dann Oesterreicher Weine
von besten Gattungen, wie auch welche in
Flaschen und Fässern, zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden licitando
ver=
kauft.
Licit. Effekten.
Mit Bewilligung einer hochlöbl. ni. öst. Re=
gierung werden den 14. dies und folgende
Tä=
ge in der Dorotheergasse in Brennerischen
Haus Nr. 1145 verschiedene Effekten, als
et=
was Geschmuck, Silber und
Gallanteriewaa=
ten, auch gold=und silberne Sackuhren, dann
gestickt=bordirt=sammet=tüch=und zeugene
Mannskleider, wie auch broschirt=atlaß=gros=
detour=tafet=bataf=und kottunene
Frauen=
kleider, derley Pelz und Mantel, übertragene
Niederländerspitze, verschiedene Leib=Tafel=
und Hauswäsch, etwas Porzelain, Spiegel,
Soffen, Sessel, hartfournirte Schublad=und
Aufsatzkästen, derley Tische, Bettgewand, samt
Bettstätten, etwas Kupfer, Zinn, und
ande=
re Geräthschaften licitando verkauft.
Licit. Effekten und Reitzeug.
Auf Verordnung eines löbl. Magistrats
wer=
den den 14. dies und folgenden Tag zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
in dem Dorotheerhof im Hof wo der Bäck
ist auf der Stiege links im Eck im 2ten Stock
einige Verlassenschaftssachen, als ein
brillan=
tener Ring, andere goldene Ringe, 1 deto
Sackuhr, Tafel=und anderes Silber, gestickt=
bordirt=tüch=und zeugene Mannskleider, Leib=
und Hauswäsch, Bettgewand, Feuergewehr,
Porzelain, Tische, Sessel, Soffen, Kästen,
Spiegel, Stöckel=, und Hänguhr, Bilder von
guten Meistern, 1 eisene Kassatruhe, 15 St.
verschiedenen Reitzeug, Zinn=Meßing=und
Kupfergeschirr, dann mehr andere Geräth
schaften licitando verkauft.
Licit. Haus und Grundstücke.
Von des Stiftes Klosterneuburg
Amtskanz=
ley wird hiemit bekannt gemacht: es habe
der Herr Curator und Bevollmächtigte der
Franz Glückischen Jntestaterben das Ansuchen
gemacht, daß nachdem bey der ersten
Ver=
steigerung um das zu Meidling befindliche Haus
Nr. 1 kein annehmlicher Käufer erschienen,
das Haus sowohl, als die in die
Verlassen=
schaft gehörige Uiberländgrundstücke nochmal
feilgebothen werden möchten. Da nun zur
weitern Versteigerung der 15. März d. J. vor=
mittag um 9 Uhr bestimmt worden ist; als
haben diejenige, welche um gedachte
Behau=
sung und Uiberländgrundstücke zu bieten
ge=
denken, am erstgesagten Tag und Stund in
der Franz Glückischen Behausung Nr. 1 zu
erscheinen.
Licit. Weine.
Den 15. März nachmittag um 3 Uhr
wer=
den mit obrigkeitlicher Bewilligung zu
Meid=
ling in einem Bestandkeller Nr. 25. gegen 800
Eimer 1788er Oesterreicher Weine von besten
Gebirgen, samt Fässer von 23 bis 40
eime=
rigen Gattungen, licitando verkauft.
Licit. Wagen.
Von der k. k. Herrschaft Burkersdorf wird
hiemit kund gemacht: es sey auf Anlangen
des Hrn. Dr. Schmidlin, als gerichtlich
ver=
ordnet Heinrich Korpsisten Massevertretters,
in die Feilbietung des zu Hütteldorf
stehen=
den, und in die Heinrich Korpsische Masse
gehörigen Bastardwagens, gewilliget worden.
Da nun hiezu 2 Termine, und zwar für den
ersten der 15. März, und für den zweyten
der 29. März d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden, daß, falls gedachter Bastardwagen
weder bey dem ersten, noch zweyten
Feilbie=
tungstermin um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht, solcher bis nach
geschöpf=
ten Klaßifikationsurtheil, und allenfalls
aus=
getragenen Vorrecht zurückbehalten werden
würde; Kauflustige haben sich demnach an
obbestimmten Tägen früh um 9 Uhr in
Hüt=
teldorf beym Richter einzufinden.
Licit. Taborer Fuhrwesen.
Da der Pachtkontrakt des Taborer
Fuhr=
wesens mit letzten März 1792 mit dem
der=
maligen Pachter seine Endschaft erreicht, so
haben jene, welche dieses Fuhrwesen in
Pach=
tung zu nehmen gedenken, den 16. dieses um
10 Uhr früh bey dem Brücken=und
Wasser=
bauamt in der Leopoldstadt zu erscheinen.
Licit. Fremelische Tandlerwaaren.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Dr.
Rizy, als Jakob Fremelischen
Vermögens=
verwalters, in die Feilbietung der in die
Ja=
kob Fremelische Konkursmasse gehörigen
Tand=
lerwaaren, gewilliget worden. Da nun hie=
zu 2 Termine, und zwar für den ersten der
16. März, und für den zweyten der 30. März
d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden sind,
daß, wenn sothane Tandlerwaaren weder bey
dem ersten noch zweyten Termin an Mann
gebracht werden könnten, mit selben bis nach
verfaster Klaßifikation, und ausgetragenen
Vor=
recht zurückgehalten werden wurde; als
ha=
ben jene, so diese Tandlerwaaren an sich zu
bringen gedenken, an den obbestimmten
Ter=
minen zu den gewöhnlichen Vor und
Nach=
mittagsstunden in der Leopoldstadt Nr. 4. sich
einzufinden.
Licit. Schröckenthalerisches Haus.
Von dem Grundbuch der gräfl. Anton
Me=
ravigliaischen Herrschaft Gumpendorf wird
hiemit kund gemacht: es habe Hr. Anton
Pa=
ninger burgl. Handelsmann, unter
Vertret=
tung Hrn. Dr. Lubi, wider Joseph
Schrö=
ckenthaler, und Theresia dessen Ehewirthin,
wegen schuldigen 400 fl. Kapital, samt
Jnteres=
sen, den Schröckenthalerischen Konleuten
ei=
genthümlich angehörige, zu Gumpendorf in
der grossen Steingasse liegende, und auf 1300
fl. gerichtlich geschätzte Haus Nr. 136, die
öffentliche Feilbietung bewirket. Da nun zu
diesem Ende über den bereits fruchtlos
verstri=
chenen ersten und zweyten Licitationstermin,
für den dritten der 16. März d. J. mit dem
Beysatze bestimmt worden, daß, weil
gedach=
tes Haus weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin nicht einmal um den Schätzungswerth
an Mann gebracht werden konnte, solches nun
bey dem dritten auch unter der Schätzung
hin=
dangegeben werden würde; so haben jene, so
dieses Haus käuflich an sich zu bringen willens
sind, an obbestimmten Tag vormittag um 10
Uhr in der Grundbuchsamtskanzley zu
Gum=
pendorf im Schlosse Nr. 1 zu erscheinen.
Licit. Dietzische Fahrnisse.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Andre
Jungwirth, als Wößischen
Vermögensverwal=
ters, wider den Johann Georg Dietz, Wirth
auf der Wieden Nr. 52, wegen schuldigen
Haus=
zins von 167 fl. 43 kr. dann 8 fl. 45 kr. Ge=
richtskösten, in die Feilbietung der dem
Ge=
gentheil angehörigen, in verschiedenen
Zim=
mereinrichtungen, Leibskleidung, Bettgewand,
Kuchelgeschirr, Weingeschirr, dann Wein und
leeren Fässern bestehenden Fahrnissen
gewilli=
get worden. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 16. März, für den
zweyten der 20. März, und für den dritten
der 13. April d. J. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn sothane Effekten
we=
der bey dem ersten, noch zweyten Termin um
den Schätzungswerth, oder höher an Mann
gebracht werden könnten, solche bey dem
drit=
ten Termin auch unter der Schätzung
hindan=
gegeben werden wurden; als haben all jene,
so diese Fahrnisse an sich zu bringen
geden=
ken, an den obbestimmten Terminen zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
auf der Wieden Nr. 52 zu erscheinen.
Licit. Schuldobligazionen.
Den 12. März d. J. werden von den ni. öst.
Merkantil=und Wechselgerichte vormittag um
9 Uhr in der Herrngasse Nr. 59 im 2ten Stock,
eine von dem Franz, und Maria
Pollenfürsti=
schen Eheleuten, an Johann Mayer
ausge=
stellt, und auf ihrem Hause Nr. 194 im
Lich=
tenthal
3tio loco
satzweise versicherte
Schuld=
obligation pr. 1000 fl. , samt Ceßion, dann
ei=
ne von dem Joseph, und Barbara Langischen
Konleuten, an Anton Estler ausgestellte auf
ihren Hause Nr. 444 in der Leopoldstadt
2do
loco
satzweis versicherte Schuldobligaion pr.
500 fl. , samt Ceßion, versteigerungsweise
hin=
dangegeben, und falls diese Obligazionen um
den ganzen verschriebenen Betrag oder darüber
nicht an Mann gebracht werden könnten, so
werden dieselben bey dem diesfälligen 3ten
Ter=
min auch unter der Schätzung verkauft werden.
Licit. Fahrnisse.
Mit Bewilligung einer hochlöbl. ni. öst. Lan=
desregierung werden den 15. März auf der
Land=
strasse ober den PP. Augustinern rechts beym
rothen Apfel Nr. 129 im ersten Stock
verschie=
dene Fahrnisse, als seidene und atlassene
Frau=
enkleider, Leib=Haus=und Leinwäsch, dama=
stener und ordinärer Tischzeug, hart und
wei=
che Schubladkästen samt derley Tische, dame=
stere und gradlene Soffen samt derley Sesseln,
Spiegel, eine Bettstatt mit grün tafetenen
Vor=
hang, dann mehreres Bettgewand, eine
eise=
ne Kassatruhe, nebst verschiedenen Kupfer, Ei=
sen, Blech=und erdenen Kuchelgeschirr zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden den
Meistbietenden gegen alsogleich baare
Bezah=
lung hindangegeben werden.
Licit. Riedlische Ueberländwiese.
Von der k. k. Herrschaft Burkersdorf wird
anmit kund gemacht: Es sey auf Anlangen des
Paul Schilling, Joseph Pacher, Franz Riedl,
und Johann Vogel, wider die Juliana
Ried=
lin, wegen schuldigen 155 fl. nebst Jnteressen.
und Gerichtskösten, in die gerichtl. Feilbietung
der der Juliana Riedlin angehörigen am
Hoch=
buch liegenden, und auf 937 fl. 30 kr. geschätz=
ten 6 1 / 4 Tagwerk Ueberländwiese gewilliget
worden. Da nun zu dem Ende der 15. März
für den 2ten, und der 14. April d. J. für den
3ten Termin mit dem Beysatze bestimmet
wur=
den, daß falls gedachte Ueberländwiese auch bey
der zweyten Feilbietungstagsatzung um die
Schä=
tzung oder darüber an Mann gebracht werden
könnte, solche bey der dritten unter der
Schä=
tzung hindangegeben werden würde; so haben
all jene, welche obbenannte Ueberländwiese an
sich zu bringen gedenken, an obbestimmten
Tä=
gen früh um 9. Uhr in dem Grundbuchsamte
zu erscheinen, allenfalls die Schätzung in der
Kanzley des Hrn. Dr. Schlager vorläufig
ein=
zusehen.
Licit. Wiesen in Bestand.
Der Magistrat der Haupt=und Residenzstadt
Wien macht anmit bekannt, daß die
demsel=
ben eigenthümliche 16 Tagwerk Wiesen in dem
Krautgarten zu Simmering neben der
Gemein=
dewiesen allda auf 3 allenfalls 6 Jahre durch
den Weg der Versteigerung in Bestand verlassen
werden. Diejenigen also, welche sothane
Wie=
sen in Bestand zu nehmen Willens sind, ha=
ben den 19. März früh um 9 Uhr vor dem
Magistrat auf dem Rathhause in Wien zu
er=
scheinen, und sich allda anmelden zu lassen.
Licit. Holz.
Von dem Verwalteramte der k. Herrschaft
Eberstorf an der Donau wird hiemit bekannt
gemacht: daß auf Verordnung einer löbl. k.
ni. öst. Staatsgüteradministrazion den 19. März
d. J. die in dem Zainetauer Holzschlage
ge=
fällten, und zum Verkauf bereit stehenden
Höl=
zer, und zwar: harte Scheiter 11 3 / 4
Klaf=
ter, weiche deto 80 2 / 4 deto, harte Brügel 2
3 / 4 deto, weiche deto 14 2 / 4 deto, Rustene
Stamme 16 Stück, deto Kläge 15 deto, Holz=
hackerhütten 1 deto, an die Meistbietenden mit
Vorbehalt hoher
Administrazionsbegnehmi=
gung, und nach derselben Erfolg alsogleich
baa=
rer Bezahlung werden hindangegeben werden.
Kauflustige haben sich daher an oberwähntem
Tag früh um 9 Uhr in der Zainetau im
da=
sigen Holzschlage einzufinden.
Licit. Effekten.
Den 20. März früh um 9 Uhr werden auf
Anordnung des Auditoriatsgerichts der königl.
Arcierenleibgarde am Rennweg im vormalig k.
Gallizischen adelichen Gardehof Nr. 38
verschie=
der Verlassenschaftseffekten, als Leibskleider,
Leibes=und Leinwäsche, Kanapee und Sesseln,
harte und weiche Schublad=Schreib=und
Bü=
cherkästen, Tische, nebst andern Fahrnissen und
Zimmereinrichtungen gegen gleich baare
Bezah=
lung an den Meistbietenden hindangegeben
werden.
Licit. Ziegelofen ꝛc. in Bestand.
Von Superintendenten und Spitalmeister des
Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey verordnet worden, daß der
dem Burgerspital angehörige inner der
Ma=
riahilferlinie zu Gumpendorf liegende
Ziegel=
ofen, samt den dazugehörigen Aeckern, auf
6 Jahre
salva ratificatione
in Bestand
ver=
lassen werden soll. Da nun der 23. März früh
um 9 Uhr zur Feilbietung bestimmt worden:
als haben diejenigen, so diesen Ziegelofen samt
den dazu gehörigen Aeckern auf obige Zeit in
Bestand zu nehmen gedenken, an
vorbestimm=
ten Tag und Stund in dem
Burgerspitalsgrund=
buch zu erscheinen, und die weitern Bedingnisse
allda zu vernehmen.
Bücherauktionsinstitut Nr. VI
Den 26. März, und folgende Täge wird
in der Dorotheergasse im Dorotheerhof 2ten
Stock die sechste große Auktion dieses
Jnsti=
tuts gehalten werden. Der 18 Bogen starke
Catalog enthält abermahl ausser den
interes=
santern Leipziger Meß=Neuigkeiten eine große
Anzahl wichtiger und kostbarer Werke, als z B.
Critici sacri Tcm. I. — VII. cum Suppl. Franc.
696 — 700. IX. Vol. Fol. lig. Du Halde
De-
scription geographique de la Chine, avec
fig. Paris 1735. IV. Vol. Fol. Herrgott
Ge-
nelogia diplomatica & monomenta domus
Austr. cum Cod. Epist. Rudolphi I. Opus
completum. XI. Vol. Foi Mermann
thesau=
rus juris; Hagæ Com. VII Tomi Fol. Rum-
phii Herbarum Amdoinense studio Burmanni
Amst. 1741. VI. Tomi Fol. Savary
Dictio-
naire universel de Commerce a Geneve 1750.
VI. Vol. Fol. Galerie de Düsseldorf par C.
Mechel á Basle 1778. II. Vol. Fol Galerie
du Palais de Luxenbourg par Rubens a
Pa-
ris 1710. Fol. Bossuet (J. B) Oeuvres, Paris
1772 — 78. XII. Vol. in 4to. Lamberti
Me-
moire 1735 — 40. XIV. Vol. compl. in 4to.
Lucretius, Catullus, Tibullus, Propertius,
Teretius, Sallustius & Florus, Typis
Bas-
kerville in 4to. Machines & inventions
ap-
prouvées par l'Academie des Sciences, avec
fig, dessinées par Gallon, Paris 1735 — 77. VII.
Vol. in 4to. Prevost Histoire generale des
Voyages, avec fig. a Paris & a Amst. 1746
— 68. XVIII. Vol. in 4to.
Dann verschiedene
bey Thurneisen in Basel gedruckte englische
Klaßiker, wie auch eine große Anzahl
Ku=
pferstiche und Landkarten. Die Bücher selbst
werden wie bisher abermahl entweder um 2
Drittel, oder um die Hälfte; der größte Theil
aber um ein Viertel, oder ein Sechstel des
gewöhnlichen Ladenpreises ausgerufen, und
sodann der Kokurrenz der Käufer überlassen.
Wer für hundert oder mehr Gulden in dieser
Auktion ersteht, genießt noch außerdem eines
Rabbats von 10 Prozent im baaren Gelde.
Komißionen auf diese Auktion übernimmt
die J. V. Degensche, vormahls J. P. Kraußi=
sche Buchhandlung am Michaelerplatz
unent=
geldlich.
Licit. Hofmarcherische Haus.
Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmülleri=
schen Herrschaft Erdberg wird hiemit kund
ge=
macht: Es habe der Magistrat der Stadt Wien
über Anlangen des Hrn. Karl v. Herlein, k.
Hofagenten, als Bevollmächtigten und
Kura=
tors der Johann Georg, und Anna Maria
Hofmarcherischen Jntestaterben, das Ansuchen
gestellet, womit das in Erdberg liegende, und
nebst dem dabey befindlichen Grund und
Wasser=
theil auf 608 fl. geschätzte Johann Georg
Hof=
marcherische Verlassenschaftshaus Nr. 185
mit=
tels öffentlicher Feilbietung veräussert werden
soll. Da nun zur Versteigerung sothanen
Hau=
ses samt Zugehörde der 31. März mit dem
Bey=
satze bestimmt ist, daß über den geschehenen
Lizitationsabschluß die Begnehmigung des
ob=
gedachten Magistrats eingeholet werden müsse;
als haben die Kauflustigen an obbestimmten
Tag früh um 9 Uhr in dasiger in der Stadt
nächst dem rothen Thurm Nr. 675 im ersten
Stock befindlichen Herrschaftskanzley zu
er=
scheinen
Licit Gerichtsbarkeit.
Die k. ni. öst. Staatsgüteradministrazion
macht hiemit bekannt: daß am 16. April d.
J. in dem ehemaligen Klostergebäude zu St.
Jakob Nr. 903 im ersten Stock früh um 10
Uhr ein Theil der grundherrl Gerichtsbarkeit
des Guts Pötzleinstorf, welcher ganz zwischen
dem Gebiete der Herrschaft Neuwaldegg liegt,
mit Vorbehalt der höchsten Ratifikation
öffent=
lich an den Meistbietenden werde verkauft
wer=
den. Zum Ausruf wird der Betrag von 981
fl. angenommen werden. Die Bedingnisse, so
wie den Verkaufsanschlag können die Kauflu
stigen bey der Registraturs der k. ni. öst. Staats=
güteradministrazion einsehen, wo man
densel=
ben auch sonst alle nöthige Auskunft geben
wird.
Licit. Haus.
Von dem Magistrate der k k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey über Ansuchen der hiesig k. k.
Landrechte in die Feilbietung des zur Franz
Anton und Amalia Pachner v. Eggenstorfi=
schen Verlassenschaftsmasse gehörig, in der
Stadt in der Riemerstrasse lie⟨g⟩end, auf 20500
fl. gerichtlich geschätzten Hauses Nr. 836, ge=
gen vorläufiger obervormundschaftl. Begneh=
migung des Kaufes, gewilliget, und hiezu
der 23. März d. J. bestimmt worden. Daher
haben die Kauflustige an oberwähnten Tag
vormittag um 9 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen.
Licit. Zehend in Bestand.
Von dem Verwalteramte der k. k. Kam=
meralherrschaft Lengenfeld wird hiemit bekannt
gemacht: daß auf Anordnung der. k. k. ni.
öst. Staatsgüteradministrazion die zur eben k.
k. Kammeralherrschaft Weidling gehörige
Kör=
ner=und Weinzehende in dem Distrikt
Nie=
derrohrndorf und Dirndorf auf 3 Jahre, das
ist für 1792, 1793 und 1794, den 26. März
früh um 9 Uhr in dem Weidlinghofe
verstei=
gerungsweis
salva ratificatione
werden in
Be=
stand verlassen werden. Die Pachtlustige
ha=
ben daher an obbesagten Tag, Stund und
Ort sich einzufinden.
Licit. Weiskopfisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey über Anlangen des Hrn. Dr.
Johann Anton Allmayr, als gerichtlich
auf=
gestellten Curatoris des m. Joseph
Weiskopf=
in die öffentliche Feilbietung des Joseph
Weis=
kopfischen, auf 3150 fl. geschätzten
Verlassen=
schaftshauses Nr. 233 in der Leopoldstadt in
der Hafnergasse, samt der dabey befindlichen
Lederergewerbseinrichtung, und den sämmtl.
Werkzeug, gewilliget worden. Da nun
hie=
zu der 30. März d. J. festgesetzt worden ist;
als haben jene, so gedachtes Haus, nebst den
dabey befindlichen Erfordernissen, käuflich an
sich zu bringen gedenken, an obbestimmten
Tag früh um 9 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen.
Licit.
Herrschaft Brunn, Lichtenau, und
Allentgeschwend.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: es sey auf Anlangen des
gräfl. Joseph Herbersteinischen
Konkursvermö=
gensverwalters, Anton Meidel, gewilliget
wor=
den, die in V. O. M. B. liegende Herrschaft
Brunn, Lichtenau, und Allentgeschwend, öf=
fentlich feilzubieten, da nun zu diesfälliger
Versteigerung, über den fruchtlos
abgelaufe=
nen ersten Feilbietungstermin, der 24. März
d. J. dergestalt bestimmt wurde, daß, in
Fall gedachte Herrschaft bey dieser zweyten
Feil=
bietung um den in der gerichtlichen Schätzung
auf 121109 fl. 40 kr. bestimmten Werth nicht
an den Mann gebracht werden könnte, selbe
bis nach der verfaßten Klaßifikation, und
aus=
getragenen diesfälligen Vorrechtsstreiten in der
Konkursmasse verbleiben soll. Als haben
je=
ne, die solche zu kaufen gedenken, an
erwähn=
ten Tag früh um 10 Uhr vor diesem k. k.
ni. öst. Landrechte zu erscheinen, immittels
aber die gedachte Schätzung entweder bey dem
Massevertreter, Dr. Edlen v. Remiz, in
sei=
ner Wohnung im eigenen Hause Nr. 1081 in
der Kärntnerstrasse, oder bey der hierortigen
Registratur, die diesfällige Kaufbedingnisse
aber, bey bemeldten Dokt. Edlen v. Remiz
einzusehen.
Licit.
Herrschaft Ottenschlag und
Gra=
fenschlag.
Von dem k. k. ni. öst Landrecht wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
des gräfl. Joseph Herbersteinischen
Konkurs=
vermögensverwalter, Anton Meidl, hiemit
gewilliget worden, die im V. O. M. B. lie=
gende Herrschaft Ottenschlag und Grafenschlag
öffentlich feilzubieten; da nun zu dieser
Ver=
steigerung, über den fruchtlos abgelaufenen
ersten Feilbierungstermin, der 28. März d.
J. dergestalt bestimmt wurde, daß, im Fall
gedachte Herrschaft bey dieser zweyten
Feil=
bietung um den in der gerichtl. Schätzung auf
160321 fl. 42 3 / 4 kr. bestimmten Werth nicht
an den Mann gebracht werden sollte, selbe bis
nach der verfasten Klaßifikation, und
ausge=
tragenen diesfälligen Vorrechtsstreiten in der
Konkursmasse verbleiben soll. Als haben
je=
ne, die solche zu kaufen gedenken, an
erwähn=
tem Tag früh um 10 Uhr vor dem k. k. ni.
öst. Landrechte zu erscheinen, immittels aber
gedachte Schätzung entweder bey dem
Masse=
vertretten, Dr. Edlen v. Remiz, in seiner in
eigenem Hause in der Kärntnerstrasse Nr. 1081
habenden Wohnung, oder bey der hierortigen
Registratur, die diesfälligen Kaufbedingnisse
aber bey bemeldtem Dr. Edlen v. Remiz
ein=
zusehen.
Licit. Kallnböckische Haushelfte.
Von dem Verwalteramte der Fürst Aloys
Lichtensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit bekannt gemacht: es habe der Joseph
Vetter,
cess. nom.
unter Vertrettung Hrn Dr.
Edlen v. Rösler, wider den Franz Kallnböck,
wegen im Rest schuldigen 375 fl. Kapital,
samt Gerichtskösten pr. 37 fl. 30 kr. die
Feil=
bietung der gegentheiligen Haushelfte zu St.
Wolfgang Nr. 154 allhier, so im ganzen auf
2250 fl. gerichtl. geschätzt wurde, bewirket.
Da man zu dessen Versteigerung 3 Termine,
und zwar für den ersten der 26. März, für
den zweyten der 26. April, und für den
drit=
ten der 26. May d. J. mit dem Beysatze
be=
stimmt worden sind, daß, falls diese
Haus=
helfte weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin um den Schätzungswerth, oder
dar=
über an Mann gebracht werden könnte, sol=
che bey dem dritten auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würde. Als haben
je=
sie, welche sothane Haushelfte theils gegen
baare Bezahlung, und theils gegen
Uiberneh=
mung der darauf haftenden Satzposten, wenn
die Gläubiger vor der allenfalls vorgesehenen
Aufkündung ihr Geld nicht annehmen
woll=
ten, zu erkaufen gedenken, an obbestimmten
Tag früh um 9 Uhr in allhiesiger
Amtskanz=
ley zu erscheinen.
Licit. Kallenböckische Haushelfte.
Von dem Verwalteramte der Fürst Aloys
Liechtensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit bekannt gemacht: daß über ein auf
Anlangen des Hrn. Doktor Jordan, als
ge=
richtlich aufgestellt Magdalena Kallenböckischen
Cridemassevertrettern, von dem löbl. Magistrat
der k. k Haupt=und Residenzstadt Wien
an=
her erlassenes Schreiben, in die Feilbietung
der verganteten Magdalena Kallenböckischen
Haushelfte zu St. Wolfgang Nr. 154 allhier,
so im ganzen auf 2250 fl. zur Helfte aber
auf 1125 fl. gerichtlich geschätzt wurde, gewil=
liget, und zu dessen Versteigerung 2
Termi=
ne, und zwar für den ersten der 26. März
und für den zweyten der 26. April d. J. mit
dem Beysatze bestimmt worden seyen, daß,
falls diese Haushelfte weder bey dem ersten
noch zweyten Termin um den Schätzungswerth,
oder darüber, mit der Gläubiger
Genehm=
haltung, an Mann gebracht werden könnte,
solche bis nach erfolgter Klaßifikation und
ausgetragenen Vorrechten aufbehalten werden
würde. Es haben demnach all und jene, wel=
che sothane Haushelfte zu erkaufen gedenken,
an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr in
all=
hiesiger Amtskanzley zu erscheinen.
Licit Fischwässer samt Teuch in Bestand.
Von dem Wirthschaftsamte der gräfl. Ca=
brianischen Herrschaft Seybersdorf V. U. W.
W. wird anmit bekannt gemacht: es sey das
zur Herrschaft Unterwalterstorf gehörige
Fisch=
wasser, nachdem die erste fürgeweste Licitation
fruchtlos abgelofen ist, in dem Fischa=Pie=
staing=Kaltengang=und Reisenbachfluß, so=
weit sie nämlich die herrschaftliche
Jurisdik=
tion über erstbemeldte Flüsse erstrecket, nebst
einem in Unterwalterstorf befindlichen kleinen
Teuche, dann einem gut gebauten in vier
Ab=
theilungen bestehenden und versperrenden
Fisch=
behälter entweder von 1. April d. J. oder
gleich vom Tage der Licitation auf ein
drey=
allenfalls auch mehrere Jahre
salva
ratifica-
tione
durch öffentliche Versteigerung in
Be=
stand zu verlassen; wobey zu bemerken ist,
daß vorbemeldte Flüsse nebst anderen Fischen
auch Forellen, Asche, und Hechten, dann
schö=
ne Karpfen mit sich führen und enthalten. Da
man zur diesfälligen Bestandverlassung der 19.
März d. J. anberaumt ist; so haben alle, wel=
che dieses Fischwasser samt dem Teuche und
Fischbehalter in Bestand zu nehmen gedenken,
an dem erstbestimmten Tage früh um 9 Uhr
bey der Amtskanzley zu Seibersdorf, allwo
sich auch der Licitationsbedingnisse halber
in=
zwischen näher erkundiget werden kann, zu
erscheinen.
Convoc. Hansischer Gläubiger.
Von der Stift Melkerischen
Amtsverwal=
tung in Wien als Herrschaft Weikendorf V.
U. M. B. wird hiemit kund gemacht: Leo=
pold Hansi, Stift Melkerischen Unterthan,
und Wittwer zu Weikendorf, hat bey der
Stift Melkerischen Amtsverwaltung wegen
Be=
handlung seiner Gläubiger das Ansuchen
ge=
macht. Da nun der Aufenthalt ein und
an=
derer Gläubiger unbekannt ist, so hat man
dieselbe zur ordentlichen Liquidirung ihrer
Fo=
derung vorzufodern, für gut befunden, zudem
Ende aber den 17. März d. J. Vormittag um
9 Uhr in der herrschaftl. Amtskanzley zu
Wei=
kendorf zu erscheinen, dergestalt bestimmet, daß
selbe entweder selbst, oder durch hinlänglich
Bevollmächtigte mit ihren allenfällige in
Han=
den habenden Behelfen zur ordentlichen
Liqui=
dirung ihrer Foderungen an den bestimmten
Tag richtig erscheinen, und sodann die
wei=
tere Behandlung hierüber abwarten sollen.
Convoc. Bauerischer Gläubiger.
Von der Stift Melkerischen
Amtsverwal=
tung in Wien als Herrschaft Weikendorf V.
U. M. V. wird hiemit kund gemacht: Mar=
tin Bauer, Stift Melkerischer Unterthan zu
Weikendorf, und Elisabeth dessen Ehewirthin
haben bey der Stift Melkerischen
Amtsver=
waltung wegen Behandlung ihrer Gläubiger
das Ansuchen gemacht. Da nun der
Aufent=
halt ein und anderer Gläubiger unbekannt ist,
so hat man dieselbe zur ordentlichen
Liquidi=
rung ihrer Forderung vorzufordern, für gut
befunden; zu dem Ende aber den 16. März
d. J. vormittag um 9 Uhr in der
herrschaft=
lichen Amtskanzley zu Weikendorf zu
erschei=
nen dergestalt bestimmt, daß selbe entweder
selbst, oder durch hinlänglich
Bevollmächtig=
te mit ihren allenfällig in Handen habenden
Behelfen zur ordentlichen Liquidirung ihrer
Forderungen an den bestimmten Tag richtig
erscheinen, und sodann die weitere
Behand=
handlung hierüber abwarten sollen.
Convoc. Mozartischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey über Absterben des Hrn. Wolf=
gang Andre Mozart, kaiserl. königl. Kapell=
meisters und Kammerkompositeurs, um mit
der diesfälligen Verlassenschafts Abhandlung
sicher vorgehen zu können, für nothwendig
befun=
den worden, all jene vorzuladen und anzuhören,
welche an dieser Verlassenschaft entweder aus
dem Erbrecht, oder
jure crediti
, oder auf was
immer für eine Art Ansprüche machen
kön=
nen. Zu diesem Ende haben all jene, welche
hieran Forderungen zu stellen glauben, den
19. März d. J. vormittag um 9. Uhr
ent=
weder selbst persönlich, oder durch einen hin=,
länglich Bevollmächtigten vor diesem
Magi=
strate alsogewiß zu erscheinen, als nach
Ver=
lauf dieses Termins ohne weitern die
Abhand=
lung gepflogen, und der Frau Wittwe
einge=
antwortet werden würde.
Convoc. Tauscherischer Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien werden hiemit alle jene,
welche an die Verlassenschaft des Franz
Tau=
scher gewest burgerl. Wirths und
Hausin=
habers in der Schullerstrassen bey der Ente,
als Gläubiger, oder aus was immer für
ei=
nem Rechtsgrunde einige Forderung oder
An=
sprüche zu machen haben, dergestalt einberu=
fen, und vorgeladen, daß selbe den 30.
März d. J. früh um 9 Uhr vor diesem
Ma=
gistrate zu erscheinen, und ihre Forderungen
gehörig darzuthun haben, widrigens die
Ver=
lassenschaft ohne weitern abgehandelt, und
was Rechtens ist, vorgekehret werden würde.
Convoc. Döglmannischer Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien werden hiemit auf
An=
langen des Wittwers und Universalerbens, Franz,
Döglmann, all jene, welche an die Verlassenschaft
der Elisabeth Döglmannin, gewesten
Mühler=
meisterin, als Gläubiger, oder aus was immer für
einem Rechtsgrunde einige Forderung, oder
An=
sprüche zu machen haben, dergestalt
einberu=
fen und vorgeladen, daß selbe den 30. März
d. J. früh um 9 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen, und ihre Forderungen gehörig
darzuthun haben, widrigens die Verlassenschaft
ohne weitern abgehandelt, und was Rechtens
ist, vorgekehret werden würde.
Convoc. Chenotischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey die Frau Katharina Schenot,
eigentlich Chenot, k. k. pensionirte
Hofmedi=
zi, und Sanitätsraths=Wittwe allhier, mit
Tod abgegangen, und daher um mit der
dies=
fälligen Verlassenschaftsabhandlung sicher
vor=
gehen zukönnen, für nöthig befunden worden,
all jene vorzuladen und anzuhören, welche an
gedachte Verlassenschaft entweder als Erben,
oder Gläubiger Ansprüche, oder Forderungen
zu machen vermeinen. Zu diesem Ende haben
all jene, so hieran Forderungen zu machen
ge=
denken, den 30. März d. J. fruh um 9 Uhr
vor diesem Magistrate entweder selbst, oder
durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
so=
gewiß zu erscheinen, wie im widrigen diese
Ver=
lassenschaft abgehandelt, und den sich
gesetz=
mäßig auszuweisenden Erben ohne weiters
ein=
geantwortet werden würde.
Convoc. Rotterischer Gläubiger.
Von der Herrschaft Grossenrußbach V. U.
M. B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
der Laurentin Rotter, behaust gewester burgl.
Handelsmann in Grossenrußbach,
ab intestato
verstorben. Um nun mit der allenfälligen
Ab=
handlung sicher vorgehen zu können, haben
all jene, welche an denselben aus was immer
für einem Rechte einige Ansprüche und
For=
derungen machen zu können glauben, bis um
30 März d. J. in hiesiger Amtskanzley
ent=
weder selbst persönlich, oder durch hinlänglich
Bevollmächtigte sogewiß zu erscheinen, ihre
Forderungen anzubringen, und rechtsbeständig
zu erweisen, wie im widrigen was Rechtens
ist veranlasset werden wird.
Convoc. Wengerischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Residenzstadt Wien werden hiemit all jene,
welche an die Verlassenschaft des Joseph
Wen=
ger behaust burgl. Pergamentmachers allhier,
als Gläubiger oder aus was immer für
ei=
nem Rechtsgrund einige Forderungen, oder
Ansprüche zu machen vermeinen, dergestalt
einberufen, und vorgeladen, daß selbe den 30.
März d. J. früh um 9 Uhr vor diesem
Ma=
gistrate zu erscheinen, und ihr Recht gehörig
darzuthun haben werden, widrigens die
Ver=
lassenschaft ohne weiters abgehandelt, und was
Rechtens ist, vorgekehret werden würde.
Convoc. Pistrichscher Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey über den allhier
erfolgten Todfall des Johann Nepomuck Edlen
v. Pistrich, um mit Abhandlung dessen
Ver=
lassenschaft sicher vorgehen zu können, in die
Ausfertigung der gewöhnlichen
Einberufungs=
edikte zu gewilligen befunden worden. All und
jene demnach, welche an gedachte
Verlassen=
schaft einige Ansprüche, oder Forderungen
ha=
ben, oder zu haben vermeinen, werden den 31.
März früh um 10 Uhrvor dem k. k. ni. öst.
Landrechte entweder persönlich, oder durch
ei=
nen genugsamen Bevollmächtigten zu
erschei=
nen, ihre Ansprüche und Forderungen
anzu=
melden, auch rechtsbeständig zu erweisen, im
Ausbleibungsfalle aber zu gewärtigen haben,
daß mit der Abhandlung dieser Verlassenschaft
ohne weitern vorgegangen, und überhaupt was
Rechtens ist vorgekehrt werden würde.
Convoc.
Simon Schneider, und Johann
Jägerhuberscher Gläubiger.
Von der k. k. Avitikalherrschaft
Scharfen=
egg wird anmit bekannt gemacht: daß
Sie=
mon Schneider, in dem anher gehörigen Markte
Sommerein gewester Jnwohner, den 16. Jä=
ner 1792, dann Johann Jägerhuber in
Mar=
nersdorf behaust gewester Handschuhmacher,
den 23. Jäner 1792, beede ohne Leibeserben,
jedoch mit Zurücklassung einer letztwilligen
Di=
sposition verstorben, und ersterer die
Pfarr=
kirche ⟨z⟩u Sommerein zum Universalerb
be=
nennet habe. Der für die Pfarrkirche zu
Som=
merein aufgestellte Curator und Kirchenvater,
Paul Gleichentheil, hat um die Einberufung
der allenfalls unbekannten Gläubiger des Si=
mon Schneider gebetten. Es haben demnach
jene, welche an obbesagten Simon
Schnei=
der, und Johann Jägerhuber eine
Erbschafts=
oder Schuldforderung zu machen haben, den
31. März d. J. früh um 9 Uhr entweder selbst.
oder durch die mit gehöriger Vollmacht
ver=
sehene Abgeordnete bey der
Verlassenschafts=
verhandlung in der hiesigen
Herrschaftskanz=
ley sogewiß zu erscheinen, als widrigens
sel=
be nicht mehr gehöret, und die
Verlassen=
schaft ohne weiters den Testaterben übergeben
werden würde.
Convoc.
Erben und Gläubiger
nachbenann=
ter Jndividuen.
Von dem in den Königreichen Gallizien und
Lodomerien aufgestellten k. k.
Jud. Dei. Mil.
Mix.
wird anmit bekannt gemacht: Es seyen
nachfolgende Jndividuen, als Georg Heil, gem.
Verpflegsbäck von Eisenheim aus Franken
ge=
bürtig, den 28. Oktober 1789 mit einer
Ver=
lassenschaft von 4 fl. 51 kr. , Georg Grabinski,
gem. Verpflegsbäck von Wojakuoka in Galizien
gebürtig, den 9. Oktober 1790 mit 1 fl. 37
2 / 8 kr. , Georg Lorenz, patental Jnvalid von
Straubingen aus Bayern gebürtig, den 5. Au=
gust 1791 mit 31 fl. 10 kr. ; Johann Karls,
gem. Verpflegsbäck im März 1790 mit 1 fl. 52
kr. in verschiedenen Spitälern led. St. ohne
Testament verstorben. Um nun mit diesen
Ver=
lassenschaften der Vorschrift nach vorzugehen,
werden jene, welche hieran einige Ansprüche
haben, oder zu haben vermeinen, hiemit
auf=
gefodert, ihre Ansprüche binnen 1 Jahr, das
ist bis 21. Okt. 1792 bey diesem
Jud. Del.
Mil. Mix
. zu Lemberg entweder selbst
persön=
lich oder mittelst Bevollmächtigten um so
ge=
wisser anzumelden, und geltend zu machen, als
widrigens das
Verlassenschaftsabhandlungsge=
schäft zwischen den Erscheinenden der Ordnung
nach ausgemacht, und jenen aus den sich
An=
meldenden eingeantwortet werden würde, de=
nen es nach dem Gesetze gebühret. Lemberg
den 21. Oktober 1791.
Convoc.
Erben und Gläubiger
nachfolgen=
der Jndividuen.
Von dem k. k. im Großfürstenthum
Sie=
benbürgen aufgestellten
Jud. Del. Mil.
wird
hiemit bekannt gemacht: Es seyen
nachfolgen=
de Jndividuen, als der Unter Böros
Alexan=
der Bajoschi, die Militärverpflegsbäcken, Jo=
hann Mayer, Andreas Mayer, Johann
Kla=
veck, Jakob Christ, Johann Schmied, Georg
Jstvan, Johann Werlein, Georg Gräger,
Georg Hossu, Joseph Zwittelmayer, und Chri=
stian Boßler mit Tod abgegangen. Um nun
mit deren Verlassenschaftsabhandlungen sicher
vorgehen zu können, hat man zu
Ausfindig=
machung der etwa vorhandenen Schulden, oder
Erbsinteressenten der vorbenannten
verstorbe=
nen Jndividuen die gewöhnliche
Convocations=
edikte auszufertigen befunden; daher wird
je=
dermann, der an vorbemeldter Jndividuen
Ver=
lassenschaften, Schulden=oder
Erbschaftshal=
ber Ansprüche und Forderungen hat, oder zu
haben vermeint, binnen 1 Jahr, 6 Wochen,
3 Tägen, mithin bis zum 26. Hornung 1793
in der
Jud. Del
. Kanzley alsogewiß zu
erschei=
nen, und ihre etwa habende Sprüche und
For=
derungen behörig zu liquidiren haben, wie im
widrigen, was Rechtens ist, vorgekehret, und
vorbemeldte Verlassenschaften, wenn hiezu bis
auf die bestimmte Zeit sich niemand
legitimi=
ret, als erblos dem Jnvalideninstitut werden
überantwortet werden. Auch befindet sich
an=
noch aus der Major Rozanischen Crida für
des=
selben Dienstmagd, Luca Floria, ein
Liedlohns=
betrag von 4 fl. 48 kr. , und aus der
Verpflegs=
bäckenmeister Redlischen Verlassenschaft für den
bürgerl. Bäckenmeister Zinck ein Legat von 25 fl.
allhier depositirt, weswegen auch diese, da ihr
Aufenthalt hier gänzlich unbekannt ist, anmit
vorgeladen werden, damit sie sich solcher
ih=
nen zuständigen Beträgen halber hier melden,
hierzu legitimiren, und selbe sonach an sich
em=
pfangen. Herrmannstadt den 9. Jäner 1792.
Convoc
Erben und Gläubiger
nachbenann=
ter Jndividuen.
Von Seite des k. k. Slavonisch=Syrmi=
schen
Jud. Del. in Mil
. wird andurch bekannt
gemacht: Es seyen einige bey der reducirten
Kriegsflotte gestandene Jndividuen, und zwar:
der unobligate Fourier, Leopold Vital, von
Wien aus Niederösterreich gebürtig, den 31.
Dezemb. 1789; der Matrosenkoch, Joseph
Re=
liaz, von Fiume aus Jtalien gebürtig, den
2. April 1790; der Matrosen, Christian Bulk,
von Osnabrück aus dem Westphälischen
gebür=
tig, den 27. Dezemb. 1789; der
Zimmermei=
ster, Mathias Pauletich, von Fiume
gebür=
tig, den 11. März 1790; der Matros, Jakob
Marcoliny, von Woloßka unweit Fiume
ge=
bürtig, den 27. August 1790; der Matros,
Anton Menacich, von Porto Ree gebürtig,
den 12. August 1790 der Matros, Georg
Hyacinto, von Fiume gebürtig, den 19. Febr.
1790; der Fortifikationsrechnungsadutant, Jo=
seph Zuckerhuth, von Linz in Oesterreich ob der
Ens gebürtig, im Jahr 1784, und der
gemei=
ne Verpflegsbäck, Mathias Kulhavi, von Qu=
disevo als Böhmen gebürtig, den 25. Novemb.
des jüngst verflossenen Jahrs ohne Testament
verstorben, wovon 1) 19 fl. 19 kr. 2) 25 fl.
40 kr. 3) 38 fl. 52 kr. 4) 28 fl. 2 kr. 5) 23 fl.
44 kr. 6) 61 fl. 3 1 / 2 kr. 7) 25 fl. 4 kr. 8) 7
fl. 48 3 / 4 kr. 9) 5 fl. 31 1 / 3 kr. hinterlassen.
Da nun zur Ausfindigmachung der
Jntestat=
erben, oder der allenfälligen Gläubiger das
ge=
genwärtige Convocationsedikt auszufertigen
be=
funden worden; als wird jedermann, der an
diese Verlassenschaftsmassen Erbschafts=oder
Schuldenhalber Ansprüche zu stellen
vermei=
net, bis 15. Jäner 1793 bey diesem
Jud. Del.
Mil.
entweder persönlich, oder durch
Gewalt=
träger zur Anmeldung, Docir=und Liquidirung
seines Anspruches und Forderung alsogewiß zu
erscheinen haben, wie im widrigen nach
Ver=
lauf vorbestimmten Zeitfrist diese
Verlassen=
schaftsmassen nach gepflogener Abhandlung den
fundo Invalidorum
übergeben werden würden.
Peterwardein den 16. Jäner 1792.
Citat. David Beermann.
Von dem Magistrate der freyen
Handels=
stadt Brody in Gallizien wird der nach
Hin=
terlassung einer beträchtlichen Schuldenlast den
15. Dezemb.
a. c.
von Brody flüchtig
gewor=
dene Handelsjude, David Beermann, hiemit
ediktaliter auf 90 Täge, nemlich bis zum 18.
März 1792 dergestalt vorgerufen, daß wenn
selber in diesem Termin in Person nicht
erschei=
nen, oder sein Ausbleiben nicht gehörig
recht=
fertigen wird, wider ihn der peinliche Prozeß
angestrenget werden soll. Brody den 17. De=
zember 1791.
Citat. Johann Augustin Riedel.
Johann Augustin Riedel, ein Sohn des
ver=
storbenen hiesigen Burgers und
Bierbrauer=
meisters, Johann Leonhard Riedel, ist bey dem
k. k. Fürst Anton Esterhazischen wohll. Jn=
fanterieregiment unter der ersten
Majorskom=
pagnie als Gemeiner gestanden, und am 25.
Hornung 1789 in das Feldspital zu Belegesh
in Sirmien abgeschickt worden, seit welcher
Zeit keine sichere Nachricht von dessen
Aufent=
halt, Leben oder Tod zu erlangen gewesen ist.
Nachdem nun auf erfolgtes Absterben dessen
Muter, Maria Catharina Riedlin, demselben
eine Erbschaft von 3037 fl. Fränk. angefallen
ist, als wird ihm Johann Augustin Riedel,
oder dessen allenfalls ehel. Leibeserben, solches
hierdurch bekannt gemacht, damit er oder
die=
selbe, und zwar letztere unter Beybringung
ge=
nuglicher Legitimation sich in Person, oder
durch gerichtl. beurkundete Bevollmächtigte die
Erbschaft in Empfang nehmen können, bis zu
welchem Erfolg solche, der mütterl. Verordnung
gemäß an die Ehemänner des abwesenden
bee=
den Schwestern dahier inzwischen zur
Verwal=
tung übergeben worden ist.
Sign.
Windsheim
im Fränkischen Kreis den 1. Dezemb. 1791.
Citat.
deren Rainprecht=und Johann
Ze=
hentnerischen Erben.
Vom k k. Oberbergamt im Herzogthum
Steyer zu Vordernberg wird auf Anrufen der
k k. J. Oest. Hofkammerprokuratur über
vor=
hin untern als 26. Novemb. 1790 ausgefertigt und
kund gemachtes Aufforderungsedikt, da sich bis
jetzt niemand zu den Georg Rainprecheischeu bey
der Jnnerberger Haupteisengewerkschaft
anlie=
genden erblosen Einlagskapital pr. 503 fl. 7 1 / 2
kr. mit einem Erbrechte oder rechtshaltigen
An=
sprüche binnen den anberaumten Termin von
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen gemeldet. Zu
den Johann Zehentnerischen gleichmäßigen
Ein=
lagskapital pr. 9723 fl. 11 1 / 2 kr. aber einige
vorgebliche Erben sich zwar hervorgethan, diese
hingegen ihre Beweise mittelst einer ordentlichen
Klage entgegen die k. k. J. Oest. Hofkammer=
prokuratur nicht beygebracht. Als wird zu
ad=
judicirung der Georg Rainprecht und Johann
Zehentnerischen hauptgewerkschaftl. Einlagska=
pitalien
cum sua causa
auf den 31. März d.
J. früh um 9 Uhr bey diesem k. k. Oberberg=
amte in Vordernberg eine Tagsatzung
bestimmt=
zu welcher alle jene, welche eine
rechtsbestän=
dige Forderung zu haben glauben, hiemit
ein=
berufen, den Johann Zehentnerischen
vorgeb=
lichen Erben aber, die sich zwar angemeldet
aber nicht ordentlich legitimiret haben, über
ehehin ertheilten Bescheid hiermit nochmal
auf=
getragen, daß sie ihre Beweise bis letzten März
d. J. mittelst ordentlich instruirter Klage bey
diesem k. k. Oberbergamte um so gewisser
bey=
zubringen haben, als im Ausbleibungsfalle das
Johann Zehentnerische Einlagskapital samt
Er=
trägniß und Zugehörungen mit 9723 fl. 11 1 / 2
kr. mit obigen auf Anrufen der k. k. Hofkam=
merprokuratur
merprokuratur pro ærario montano adjudici-
ret
pro ærario montano
adjudici-
ret werden wird.
Citat. Magdalena Welßin.
Von dem Magistrat des landesfürstl. Markts
Gumpoldskirchen wird hiemit kund gemacht:
Da die Magdalena Welßin schon 32 Jahr
von hier abwesend ist, und Paul Schleinzer
und Maria Anna Schleinzerin, vereheligte
Grillin, um die Erfolglassung der für sie
Wel=
sin gerichtlich depositirten Erbschaft pr. 42 fl.
48 kr. 2 pf. angesucht haben, als wird sie
Magdalena Welßin, oder deren Erben und
Erbenserben dergestalt vorgeforderet, daß sie
sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen
um diese obgedachte für sie depositirte
Erb=
schaft bey hiesigem Magistrate alsogewiß
mel=
den sollen, als im widrigen sothane Erbschaft
den obgesagten sich gemeldeten Partheyen
oh=
ne weitern erfolget werden würde. Gum=
polddskirchen den 16. Februar 1792.
Citat. Wandlischer Erben u. Gläubiger.
Von der gräfl. Herbersteinischen Herrschaft
Brunn am Wald wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey der Mathias Wandl, dahin
gehöriger Unterthanssohn von Altengföhl, be=
reits über 32 Jahre abwesend und unwissend.
Seine Befreundte, die vermuthen, daß er
nicht mehr am Leben sey, sind daher um
Ein=
antwortung seines bey Johann Hagman zu
Geföhl anliebenden Erbtheils, welches
gegen=
wärtig an Kapital und Jnteressen in 501 fl.
2 kr. 2 pf. bestehet, angelanget; es wird
dem=
nach der Mathias Wandl, oder seine
allen=
falls ehelichen Erben, und Gläubiger binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen bey der
Herrschaft Brunn zu erscheinen hiemit
vorge=
laden, mit der Erinnerung, daß, wenn
bin=
nen dieser Frist niemand erscheinet, das
Ma=
thias Wandlische Vermögen seinen
Anverwand=
ten nach der rechtlichen Erbfolge
eingeantwor=
tet werden würde. Brunn am Wald den 25.
November 1791.
Convoc
Erben und Gläubiger
nachbenann=
ter Militarverpflegsbäcken.
Von Seiten des Slavonisch=Syrmischen
Jud Del Mil
. wird hiemit kund gemacht: Es
sehen nachbenannte, gemeine Verpflegsbäcken,
als: Bernhard Dietrich, von Wagstadt aus
Schlesien; Franz Trojan, von Pardubitz aus
Böhmen; Christian Eichhorn, von
Nordhau=
sen aus dem röm. Reich; Gottfried Schimph,
von Gresenhausen aus dem Würtenbergischen;
Markus Kostum, von Zittersdorf aus
Kärn=
then, Leopold Resch, von Blindenmark aus
Niederösterreich; Christian Hollardt, von
Hal=
berstadt aus dem Halberstädtischen; Andreas
Reutter, von Bichembach aus dem
Bamber=
gischen; Heinrich Postersen, von Hamburg aus
Riedersachsen; Christian Mühlschlögel, von
Bieberach aus Schwaben; Joseph Breska,
von Kreise aus Böhmen; und Joseph
Sieg=
ler, von Eßlaun aus dem Pfäl⟨z⟩ischen
gebür=
tig, in den hiergegendlichen Armeespitälern
ohne Testament verstorben. Man hat demnach
zu Ausfindigmachung der Jntestaterben, oder
allenfälligen Gläubiger gegenwärtiges
Einbe=
rufungfredikt auszufertigen befunden, und wird
vermittelst dessen all jenen, welche auf
sotha=
ne Verlassenschaftsmassen entweder
Erbschafts=
oder Schuldenhalber Ansprüche zu machen
ver=
meinen, eine Zeitfrist bis 20. Novemb. 1792
einberaumet, binnen welcher sie ihre
Forderun=
gen bey dieser Abhandlungsstelle alsogewiß
an=
zumelden, und zu liquidiren haben, wie im
widrigen diese Verlassenschaftmassen dem
Jn=
validenamt übergeben werden würden. Peter=
wardein den 10. Novemb. 1791.
Citat. Leopold Weinkirn.
Von der Amtsverwaltung der reichsfreyherrl.
Salaischen Herrschaft Jeutendorf wird dem
Leopold Weinkirn, auf dem Kirchstinghof bey
Kasten gebürtig, anmit erinnert: es habe
dessen Schwester Elisabeth Holzerin, gebohr=
ne Weinkirn, angezeigt, daß gedacht ihr
Bru=
der schon seit 34 Jahren abwesend, und nach
Ungarn abgereiset sey, und da sie vermuthet,
daß er vielleicht nicht mehr am Leben seyn
dürfte, gebetten, ihr die bey hierortigen
Wai=
senamte anliegend väter=und mütterliche
Erb=
theile nach der vorhergegangen obrigkeitlichen
Einberufung ausfolgen zu lassen. Diesem
Ge=
suche zu willfahren wird er Leopold Weinkirn,
wie auch all jene, welche an dieses Vermögen
Ansprüche zu haben glauben, aufgefordert,
in Zeit eines Jahrs, 6 Wochen, 3 Tägen
bey dieser Herrschaftskanzley zu erscheinen,
und sich hinlänglich auszuweisen, als ansonst
nach den bestehenden Gesetzen vorgegangen,
und ihr Elisabeth Holzerin das Erbgut, als
einzig hier wissentlichen Erbin, ausgehändigt
werden würde. Jeutendorf den 30. Novem=
ber 1791.
Citat. Johann Prieler.
Von der gräfl. Vinzenz Ursin und
Rosen=
bergischen Herrschaft Gleiß V. O. W. W.
wird hiemit dem bereits vor 32 Jahren in
Soldatenstand getrettenen, am Prämelreith
im Amte Lunz gebohrnen Unterthanssohn,
Johann Prieler, dessen Erben, und
Ceßio=
narien zu wissen gemacht: es habe derselbe
ein ihm väter=mütter=und brüderlich=zuge=
fallenes Erbgut pr. 64 fl. 35 kr. bey
diessei=
tiger Waisenkassa zu erheben; da nun
dersel=
be während seiner 32jährigen Abwesenheit von
sich, und seinem Aufenthaltsort bisher nichts
hat wissen, oder hören lassen, dermal aber
eine nächsten Anverwandten auf die
Verthei=
lung dieses Erbguts dringen, als wird
Jo=
hann Prieler, allenfalls dessen rechtmäßige Er=
ben und Ceßionarien binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tägen sich in hiesiger
Amtskanz=
ley so gewiß zu melden, und zur gedachten
Verlassenschaft zu legitimiren haben, wie im
widrigen nach Verlauf dieses Termins über
besagtes Erbgut die Verhandlung gepflogen,
und solches den sich meldenden nächsten
Be=
freundten ausgefolget werden soll. Schloß
Gleiß den 5. Novemb. 1791.
Amort. Hausgewöhr.
Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt.
Wienerisch Neustadt wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Anlangen der Maria
An=
na Fröhlichin, Bürgerin und Wittib alhier,
in die Amortisirung der auf Franz Fröhlich,
Burger allhier, und Maria Anna seine
Ehe=
wirthin lautenden Gewöhr dd. 7. Juni 1762
über ein Haus in Minoris Viertel in der
Brü=
dergasse zwischen Mathä Kar, und Jakob
Meister Häusern, da solche in Verstoß
getra=
then, gewilliget worden. Es haben demnach
jene, welche obige Hausgewöhr, in Handen
haben, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tä=
gen ihr darauf habendes Recht alsogewiß
dar=
zuthun, widrigens nach Verlauf dieser
Zeit=
frist obige Gewöhr ohne weitern kaßirt
wer=
den würde. Wienerisch=Neustadt den 28. No=
vember 1791.
Amort. Akzien.
Von den k. k. ni. öst. Landrecht wird, hie=
mit bekannt gemacht: Joseph Karl v. Si=
mitsch habe um Amortisirung dreyer auf
sei=
nen Namen lautenden Priester Janoschazer
Comp. Akzien Nr. 137. 138. und 152
sub
dato
Agram den 1. August 1766 jede pr.
500 fl. gebetten. Da in dieses Gesuch
gewilli=
get worden ist; als werden jene, welche auf
gedachte Akzien Ansprüche zu haben
vermei=
nen, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tä=
gen ihre vermeintlichen Rechte bey diesem k.
k. ni. öst. Landrecht alsogewiß anzubringen
haben, widrigens dieselben damit. nicht mehr
gehöret, sondern gedachte Akzien ohne
wei=
tern für amortisirt, und getödtet erkläret, auch
die ausfallenden Dividenten dem Bittsteller
ge=
gen seine Quittung erfolget werden würden.
Wien den 5. November 1791.
Amort. Wechselbrief.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
be=
kannt gemacht: Es habe Christina v. Geor=
tenthal, gebohrne v. Quarin, unter dem 12.
May d. J. um Extabulirung des von ihr an
die Dorothea Petterin ausgestellten, dermal in
ihren Handen befindlichen Wechsels dd. 31. Okt.
1789 pr. 400 fl. gebetten. Da hiezu
erforder=
lich gewesen wäre, daß selbe gezeigt hätte,
daß, die verstorbene Dorothea Georgenthal,
eine gebohrne Petterin sey, sie aber dieses nicht
erweisen konnte, als bat sie um Ausfertigung
des gewöhnlichen Amortisationsedikts. Daher
werden jene, welche an obgedachten Wechsel
pr. 400 fl. einigen Anspruch zu haben
vermei=
nen, selben binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tagen alsogewiß gerichtlich anzubringen, wie
in widrigen derselbe kaßirt und extabuliret
wer=
den würde. Wien den 20. Septemb. 1791.
Amort. Schuldverschreibung und Satzbrief.
Von dem k. k ni. öst. Landrecht wird bekannt
gemacht: Es habe die k. k. Hof und ni. öst.
Kammerprokuratur um Amortisirung einer
von Hrn. Philipp Jakob v. Unkrechtsberg an
die Kreutz Christi Bruderschaft der Pat. Mi=
noriten in Wien unter dem 31. Oktober 1725
ausgestellten Schuldverschreibung pr. 1000 fl.
und des diesfälligen Satzbriefes
dd
. 22. März
1728 gebeten. Jene demnach, welche auf
ge=
dachte Schuldverschreibung und Satzbrief
An=
sprüche haben, werden ihre allenfällige Rechte
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tage bey
diesem k. k. ni. öst. Landrecht alsogewiß
an=
zubringen haben, widrigens dieselben damit
nicht mehr gehöret, sondern gedachte
Schuld=
verschreibung und Satzbrief ohne weitern für
amortisirt und getödtet erkläret werden würden.
Wien den 14. Hornung 1792.
Amort. Wechselbrief.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: Es
habe Maximilian Obernik angezeigt, daß ihm
der von dem Hrn. Jakob Friedrich v. Stock=
mayer sel. , und dessen Gemahlin Frau M. Xa=
veria an Georg Schwalzried
in solidum
aus=
gestellte, zertiorirte, an ihn Obernik girirte,
auf den freyen Herrmannshof zu Kierling
prä=
notirte, sohin intabulirten Wechselbrief pr. 12000
fl. in Verstoß gerathen sey, und demnach
ge=
beten zur Abwendung eines grössern Nachtheils
gedachten Wechsel zu amortisiren. Es wird
daher hiemit den Jnhaber oder Besitzer dieses
Wechsels und allen denen, welche hierauf
ei=
nen Anspruch oder Forderung zu stellen
vermei=
nen, aufgetragen, daß sie sich bey dem
ein=
gangserwähnten Gerichte binnen den nächsten
6 Wochen und 3 Tagen alsogewiß melden, und
ihre Forderungen und Anspruche anbringen
sol=
len, widrigens dieselben diesfalls nicht mehr
gehöret, sondern sothaner Wechsel ohne
w⟨ei=⟩
tern für amortisirt und ungültig erklärt
wer=
den soll. Wien den 13. Hornung 1792.
Bey Joh. Georg Edlen v. Mößle, des d. r. R. Ritter,
k. k. privil. Buchhändler, am Graben im Hofrath v. Kollerischen Hause
Nr. 1174 ist ganz neu zu haben:
Geschichte Josephs
II.
Röm. Kaisers, Königs von Ungarn und Böhmen ꝛc.
Von Franz Xaver Huber, Verfasser des Schlendrian.
Zwey Theile. 8. Wien 1792. 1 fl. 30 kr. gebunden 1 fl. 37 kr.
Vorrede.
Schon als Mitherrscher der großen Theresia beschäftigte Joseph
II
. Europens Aufmerksamkeit, und bey seiner Thronbesteigung war er
der Einzige, den alle Welt anstaunte, und den Thaten, die er
be=
ginnen und ausführen würde, begierig entgegen harrte. Jm ersten
Jahre seiner Alleinherrschung versprach Joseph
II
. den großen
Monar=
chen, den man in ihm schon lange vorher erwartet hatte. Er unternahm
Dinge, welche nicht nur in seiner Zeit, sondern noch in die späte
Nach=
welt einwirken sollten. Er schlug eine Bahn ein, welche zu wandeln
kei=
ner seiner Vorfahren weder Muth noch Kraft genug besaß. Verdiente
je ein Fürst, daß der Geschichtschreiber ihn schon bey seinen Lebzeiten
mit der Feder in der Hand Schritt vor Schritt verfolge, und jede seiner
Thaten in die Jahrbücher aufzeichne, so ist es Joseph
II
., dessen
Ge=
schichte, reich an Thatsachen, für Gleichzeit und Zukunft belehrend
seyn muß. Lange war es mein Vorsatz, die Thaten dieses Monarchen
aufzuzeichnen. Jch beobachtete seine Handlungen, sammelte
authenti=
sche Berichte, sonderte mühsam Wahrheit vom Gerüchte ab, und
sparte keinen Fleiß, alles aufzufinden, was die Geschichte eines
Für=
sten, der der Gegenstand des aufmerksamen Europens ist, vollkommen
machen kann. Da die Pflicht des Geschichtschreibers ist, fleissig zu sammeln,
das Gesammelte genau und streng zu prüfen, die Wahrheit vom
Ge=
rüchte abzusondern, und dann getreu zu erzählen, so muß Er selbst
nie über Thatsachen richten; denn dieses Recht kömmt allein dem
Le=
ser zu. Was allgemein über die Handlungen des Fürsten, dessen
Ge=
schichte er schreibt, geurtheilet wurde, das zeichnet er auf; aber ferne
sey es von ihm, über die Richtigkeit und Unrichtigkeit dieser
Urthei=
le zu entscheiden: dieß hieß dem Leser vorgreiffen, was dem
Geschicht=
schreiber nicht geziemt. Jch bin dieser Pflicht getreu gefolget. Jch
er=
zähle nur, aber urtheile nie. Der Verfasser.