N ro .
99.
Wiener Zeitung.
Sonnabend den 10. December 1791.
Mit k. k. allergnä=
digster Freiheit
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Donnerstags den 7. d. M. Vormit=
tags um 10 Uhr, haben Se. Kais.
Maj. dem Herrn Ludwig Grafen v. Ko=
benzl, Domprobsten zu Eichstett, auch
hochfürstl. Eichstettisch und Kemptischen
geheimen Rathe, als ersten, und dem
Herrn Jakob Negelin v. Blumenfeld
des heil. rom. Reichs=Ritter, hochfürstl.
Salzburgischen wirkl. Hof=und
Regie=
rungsrath, auch Kaiserl. Reichsagenten,
als zweyten bevollmächtigten
Lehensge=
sandten des Bischofs und Reichsfürsten
zu Eichstett, von dem Kaiserl. Throne
die Belehnung über des fürstl
Hoch=
stifts Regalien und Weltlichkeiten
aller=
gnädigst zu ertheilen geruhet. Bey
die=
ser Feyerlichkeit wurden von den beyden
mit mehrern Staatswagen und unter
Vortretung einer zahlreichen Dienerschaft
in ansehnlicher Begleitung zur Kaiserl.
Burg aufgefahrnen fürstlichen Gesandten
und Bevollmächtigten, und zwar von
er=
stern die gewöhnliche Ansuchungs=von
letzterm die Dankrede gehalten.
Hierauf wohnten JJ. KK. MM. mit
Allerhöchstdero Familie und dem
Hof=
staate, dem öffentlichen Gottesdienste in
der Hofkirche bey.
Nach dem Gottesdienste, um 12 Uhr,
haben Se. Kaiserl. Maj. ebenfalls dem
obengenannten Herrn Ludwig Grafen v.
Kobenzl, wie auch gedachtem Hrn Jakob
Negelin v. Blumenfeld, als
bevollmäch=
tigten Lebensgesandten des Fürsten und
Abten zu Kempten, der röm. Kaiserinn
Maj. beständigen Erbmarschalls, die
Kai=
serl. Reichsthronbelehnung über die
Re=
galien und Weltlichkeiten des fürstlichen
Stiftes Kempten allerhuldreichest zu
er=
theilen geruhet. Die fürstl. Herren
Ge=
sandten und Bevollmächten fuhren, wie
das erstere Mahl, unter ansehnlicher
Be=
gleitung, zur Kaiserl. Burg auf, und
haben bey der feyerlichen Handlung
er=
steren die Ansuchungs=, letzterer die
Dankrede gehalten.
Se. K. K. Maj. haben anstatt des
jüngst abgestorbene Freyherrn v. Hagen,
den Kaiserl. wirkl. geheimen Rath und
zeit=
herzigen Reichshofraths Vicepräsidenten,
des h. röm. Reichs Grafen v. Uiberacker,
in gnädigster Rücksicht auf dessen bey
ge=
dachtem Kollegium geleisteten
ersprießli=
chen Dienste, zu Jhren wirkl. Kaiserl.
Reichshofrathspräsidenten allergnädigst
zu ernennen geruhet. Diesemnach wurde
der Hr. Präsident gestern Vormittags,
nachdem vorher in die Hände Sr. Kaiserl.
Maj. abgelegten Amtseide, durch den K.
K. ersten obersten Hofmeister Fürsten v.
Starhemberg, förmlich eingeführt und
in das Amt auf die gewöhnliche Art
eingesetzt.
Gleichermassen ist heute der
Feldmar=
schall, Michael Graf v. Wallis, welchem
Se. Maj. vermöge des in dessen Person
gesetzten vollkommenen Vertrauens, die
bisher ledig gewesene Stelle eines
Hof=
kriegsrathspräsidenten, und zugleich die
Würde eines Kais. auch Kais. Königl.
wirklichen geheimen Raths zu verleihen
geruhet haben, nachdem derselbe die bey
Erlangung dieser Würden gewöhnliche
Ei=
de in Gegenwart Sr. Maj. , bey Hofe
abgelegt hatte, von dem K. K. ersten
ober=
sten Hofmeister, Fürsten v. Starhem=
berg, in desselben eigenem sechsspännigen
Galawagen, unter Vortretung der
Be=
dienten und Hausoffiziere, in das
Ge=
bäude des Hofkriegsrathes und den zu
dieser Feyerlichkeit eigens zubereiteten
Rathssal begleitet, und im Nahmen Sr.
Maj. dem versammelten Rathe, durch
ei=
ne Anrede vorgestellet worden, welche
von dem Hofkriegsrathspräsidenten so=
wohl, als auch von dem Generale der
Kavallerie und Hofkriegsraths, Grafen v.
Tige, als bisherigen Stellvertreter des
Präsidiums, beantwortet wurde.
Nachdem Se. K. K. Maj. mit der
oberen Leitung des Studienwesens eine
an=
dere Einrichtung zu treffen, und solche
mit der Böhmisch=Oesterreichischen
Hof=
kanzley unmittelbar zu vereinigen
beschlos=
sen haben, hierdurch aber die bisher
be=
standene besondere Studienhofkommißion
aufhört, so haben Se. Maj. aus dieser
Rücksicht, den K. K. Hofbibliotheks=
Vorsteher, Freyherrn v. Swieten, von
dem bisher geführten Präsidium
gedach=
ter Studienhofkommission in Gnaden
ent=
hoben. Zugleich haben ihm Se. Maj.
durch ein gnädigstes Handschreiben vom
5. d. M. bekannt zu machen geruhet, daß
Allerhöchstdieselben, da Sie dessen auch
in diesem Fache dem Staate geleisteten
⟨Die⟩nste vollkommen erkennen, ihm zum
⟨Merk⟩mahle Jhrer Zufriedenheit, die
wirk=
liche geheime Rathswürde, mit Nachsicht
der Taxen, verliehen hätten.
Se. K. K. Maj. haben das durch den
Tod des Grafen v. Stürgkh erledigte
Gu=
bernium von Steyermark, an den
Prä=
sidenten und Landeshauptmann von
Kärn=
ten, Grafen v. Wellsperg, übertragen,
und an dessen Statt den K. K. wirkl. Käm=
merer, Hofrath und Referenten von
Ga=
lizien bey der Böhmisch=Oesterreichischen
Hofkanzley, Grafen v. Odonell, zum
Prä=
sidenten und Landeshauptmann in
Kärn=
ten ernannt, des letzteren Stelle aber bey
der Böhmisch=Oesterreichischen
Hofkanz=
ley, dem bisherigen
Kammeraladmini=
strator von Galizien, Hofrathe v. Kranz=
berg, verliehen.
Zugleich haben Se. K. K. Maj. den
neubestimmten Präsidenten und
Landes=
hauptmann in Kärnten, Grafen v. Odo=
nell, zu Allerhöchstdero wirklichen
gehei=
men Rath zu ernennen geruhet.
Se. Maj. haben den kommandirenden
General in der Karlstädter=Warasdi=
ner Militargränze, Generalfeldzeugmei=
ster Baron de Vins, zum Militargränitz=
Jnspector zu ernennen geruhet.
Se. Maj. haben dem
Hofkriegsräthli=
chen Registranten, Johann Paul
Schul=
ler, in Rücksicht auf seine vieljährigen
treu geleisteten Dienste, durch Dero K.
K. geheimes Kammerzahlamt einen
gol=
denen Gnadenpfenning zustellen zu lassen
allergnädigst geruhet.
Der neuerwählte Magistrat der hiesigen
Universität, und der Magistrat der Stadt
Wien, haben an dem Donnerstags den
8. d. M. eingefallenen Festtage Mariä
Empfängniß, in der Metropolitankirche
dem feyerlichen Hochamte beygewohnet.
Durch die vorige Woche vor sich
ge=
gangene Wahl des Magistrats der
Uni=
versität, ist Hr. Joseph Edler v. Tobenz,
der K. K. Erblande Ritter, und N. Oest.
Appellationsrathe, zum Rektor
Magnifi=
kus erwählet worden. Die Dekanen
sind: Von der Theologie, der ehrw.
Nikolaus Prandtner, aus dem Orden
der Minoriten, der Theologie Doktor;
von der jurüdischen Fakultät: Herr
An=
ton Panstingl, beyder Rechte Doktor und
Hof=und Gerichtsadvokat; von der
me=
dizinischen Fakultät: Herr Johann
Mi=
chael Schofulan, der Philosophie und
Arzney Doktor; von der Philosophie:
Herr Anton Ambschel, der freyen
Kün=
ste und Philosophie Doktor, Domherr zu
Petina, der Ackerbaugesellschaft in Krain
Mitglied, und Professor der
Experimen=
tal=Naturlehre und Mechanik.
Ausländische Begebenheiten.
Spanien.
Das Carlsfest ist am 4. Nov. am
Ho=
fe zu Madrid mit den üblichen
Feyer=
lichkeiten, aber ohne die sonst
gewöhnli=
chen Beförderungen, gehalten worden.
An diesem Tage gab der Minister der
auswärtigen Angelegenheiten, wie es
allzeit üblich ist, ein grosses
Gast=
mahl, wozu alle auswärtigen
Bothschaf=
ter Gesandte und Minister geladen
wur=
den. Der Französische Geschäftsträger,
Hr. Urtübise, den man seit der
Gefan=
gennehmung des Königs von Frankreich
nicht mehr anerkannte, ward diesesmahl
wie die anderen fremden Minister, gelan=
den woraus man den Schluß zieht, daß
der Spanische Hof die bisher in
Anse=
hung Frankreichs geäusserten
Gesinnung=
gen zu ändern anfange.
Der Hof hat beschlossen den neuen von
dem Sultan von Maroko nach Spanien
gesandten Bevollmächtigten, Hrn. Chiap=
pe, anzunehmen und die Unterhandlungen
wieder in Gang zu setzen.
Die neuen wegen Räumung von Oran
entstandenen Streitigkeiten scheinen
abge=
than zu seyn. Dem zu Folge ist aus
Ali=
cante eine königl. Fregate abgesegelt,
welche dem Dej von Algier ein Geschenk
von 44, 000 Piastern in Silber
über=
bringt.
Zur Wiederherstellung des
abgebrannt=
ten Pallastes der sogenannten Hofkerker
werden alle Vorkehrungen gemacht; da=
mit aber deswegen der öffentliche Schatz
nicht noch mehr geschwächt werde, ist die
Erhöhung der Stämpelgebühren im
An=
trage.
Frankreich.
Der König hat den Minister vom
Jn=
neren, Hrn. Delessart, welcher seit Hrn.
Montmorins Entfernung das
Departe=
ment der auswärtigen Angelegenheiten, zur
grossen Zufriedenheit der Nat. Vers. ver=
sehen hat, zum Minister dieses
Departe=
ments, und an dessen Stelle, wie
ver=
lautet, Hrn. Cahier de Gerville ernannt,
der in eben dem Augenblicke einen Beweis
des öffentlichen Zutrauens dadurch
er=
hielt, daß er zum Procureur=Syndic der
Gemeinde von Paris die Stimmen der
Stadt erhalten hatte.
Jn der Sitzung der Nat. Vers. am 21.
Novemb. überreichte Hr. Lavoisier, im
Nahmen des Finanzauschusses, das
Ver=
zeichniß von den Einnahmen des
National=
schatzes vom Monath October, deren
Be=
trag sich wieder nur auf 18, 276, 572 Liv.
belief.
Ein Mitglied des
Gesetzgebungsaus=
schusses schlug vor, in Beaucaire ein
aus 5 Richtern bestehendes Tribunal zu
errichten, welches über die in Avignon
begangenen Verbrechen urtheilen soll. Die
Erörterung darüber wurde bis zur
Si=
tzung am 23. verschoben.
Auf den Vorschlag eben dieses
Aus=
schlusses ward folgendes Dekret gefaßt:
Die Nationalversammlung hat, in der
Absicht, sogleich das hohe Nationalgericht in
Thätigkeit zu setzen, um die Herren Varnier,
Tardy und Noirot zu richten, gegen welche
sie den 12. d. M. ein Anklagedecret hat
erge=
hen lassen, verordnet, was folgt:
1. Sobald die Protocolle von den Wahlen
der Geschwornen, die noch nicht überschickt
sind, an die Nat. Vers. gekommen, wird sie
die Liste der von den Departementen
erwählt=
ten Obergeschwornen verfertigen; diese Liste
soll alsbald der ausübenden Gewalt überschickt
werden, um sie drucken und in allen
Depar=
tementen des Reichs bekannt machen zu lassen.
2. Jn der morgigen Sitzung werden sich die
Mitglieder der Versammlung in die Bureaux
begeben, um durch einzelne Stimmzettel und
durch die absolute Mehrheit der Stimmen zwey
Groß=Procuratoren der Nation aus dem
Mit=
tel der Nationalvers. zu wählen, welche bey
dem hohen Nationalgerichte, nach dem 10. Ar=
tikel des Konstitutions=Gesetzes, die Anklage
zu betreiben haben.
3. Jn der morgigen Sitzung wird man durch
das Loos unter den Mitgliedern des
Cassations=
gerichts die vier Oberrichter wählen, welche die
Jnstruction vornehmen sollen. Man wird den
König bitten, zwey Kommissare abzuschicken,
um diesem Geschäfte beyzuwohnen.
4. Das hohe Nationalgericht soll sich in der
Stadt Orleans versammlen; die vier
Oberrich=
ter und die zwey Groß=Procuratoren der
Na=
tion sollen sich sogleich dahin begeben; Hr.
Varnier soll auch dahin abgeführt werden,
desgleichen die Herren Tardy und Noirot,
sobald sie werden ergriffen seyn.
Hr. Genson⟨t⟩e gab Nachricht von den
neuen Unruhen, welche in Departemente
der Vendee auszubrechen im Begriffe
sind. An mehreren Orten, sagte er, ha=
ben sich die Bauern zusammengerottet,
um die Urversammlungen zu hindern; sie
haben Nationalgarden entwaffnet und
Li=
nientruppen beschimpft. Beeidete
Geist=
liche sind verjagt worden ꝛc. Man nahm
von daher Anlaß wieder zur Erörterung
des Dekretes wegen der Geistlichen zu
schreiten.
Der zehnte, elfte und zwölfte Artikel
wurden fast ohne Streitigkeiten
angenom=
men. Sie lauten also:
X
. Das Directorium jedes Departements
soll zwey Listen verfertigen lassen; die eine soll
die Nahmen und Wohnorte der beeidigten
Die=
ner der katholischen Religion enthalten, wobey
diejenigen besonders anzuzeigen sind, welche kein
Amt haben, und sich nützlich machen wollen;
die andere soll die Nahmen und Wohnorte
derjenigen enthalten, die sich geweigert haben,
den Bürgereid zu leisten, nebst den Klagen
und Protokollen, die gegen sie verfaßt
wor=
den sind. “
XI
. Nach diesen Listen sollen die
Generalpro=
curatoren dem Departemente von den
Verfü=
gungen Rechenschaft ablegen, welche in ihrem
Bezirke sind getroffen worden, um die Decrete
der konstituirenden Nationalversammlung vom
12. und 24. Julius und vom 27. Novemb. 1790
in Ansehung des von der Nation besoldeten
ka=
tholischen Gottesdienstes auszuführen. Der
Bericht soll zugleich die Hindernisse anzeigen,
welche der Ausführung dieser Gesetze im We⟨ge⟩
gestanden sind, nebst den Nahmen derjenigen,
die seit der Amnestie neue Hindernisse haben
entstehen machen, oder dergleichen aus Bosheit
oder Nachlässigkeit begünstigt haben. “
XII
. Die Rathsversammlung jedes
Depar=
temens, oder, wenn sie schon auseinander
ge=
gangen ist, das Directorium, sollen über
die=
sen Gegenstand einen mit Gründen belegten
Schluß fassen, der, sammt einer Uebersicht
der Listen, welche die beeidigten und
unbeeidig=
ten Priester enthalten, und mit den
Anmerkun=
gen des Departements über die persönliche
Auf=
führung der letztern, oder über ihre
aufrühre=
rische Verbindung unter einander oder mit den
flüchtigen ausgetretenen Franzosen, sogleich an
die Nationalvers. soll abgeschickt werden. “
Man kam nun an den dreyzehnten
Ar=
tikel, welcher vorschrieb, daß die Natio=
nalversammlung sich in einen
General=
ausschuß verwandeln soll, (wobey die
Zuhörer den Sal verlassen müssen) um
die verschiedenen von den Departementen
eingeschickten Protokolle, Listen und
Schlüsse zu untersuchen. Hr. Brissot
eiferte dagegen. „ Jch glaube, sagte er,
daß Sie sich nur äußerst selten in einen
Generalausschuß bilden müssen. Man
ist viel gerechter, wenn man unter den
Augen des Volks berathschlägt. Wa=
rum sollen Sie über diesen Gegenstand
die Oeffentlichkeit scheuen? Besorgen Sie
dem Volke die Nahmen der
widerspänsti=
gen Priester bekannt zu machen? Diese
Schonnung wäre sträflich. Fürchten sie,
dem Volke die Köpfe zu bezeichnen, wel=
che die Rache der Gesetze auffordern?
Das Volk ehret das Gesetz, wenn es
beob=
achtet wird. Jch lasse also den
Gesin=
nungen des Volkes Gerechtigkeit
wieder=
fahren, indem ich die vorläufige
Umfra=
ge begehre. “
So sprach auch Hr. Garron=Coulon
und der Artikel ward verworfen.
Der Artikel, welcher im Projecte der
vierzehnte ist, ward nun
folgendermas=
sen decretirt:
XIII
. Wenn einzelne Personen oder
Gesell=
schaften, den öffentliche Amtsverrichtungen
aufgetragen sind, sich weigern, die Mittel zu
gebrauchen, welche das Gesetz ihnen in die
Hän=
de gibt, um einem Aufruhre zuvorzukommen
oder ihn zu stillen, so sollen sie dafür
persön=
lich verantworlich seyn, vor Gericht gezogen,
verurtheilt, und nach dem Gesetze vom 3. August
1791. gestraft werden. “
Der fünfzehnte Artikel verordnete, daß
anstatt des von den Priestern verlangten
besonderen Eides, bloß der Bürgereid
sollte geleistet werden; daß die sogenannte
bürgerliche Verfassung der Geistlichkeit
den Titel: Gesetze über die bürgerlichen
Verhältnisse und äußern Regeln des
ka=
tholischen Gottesdienstes in Frankreich,
führen, und daß der Geistliche nicht mehr
öffentlicher Beamte heißen und seyn sollte.
Der Bischoff von Lyon, Hr. Lamou=
rette, sprach gegen diesen Artikel. „ Der
Titel: öffentliche Beamte, sagte er, hat
uns die Liebe und das Zutrauen der
wah=
ren Freunde der Konstitution verschafft.
Mit diesem Character war es uns
mög=
lich, von der Unterwerfung unter die
Ge=
setze, als von einer Pflicht zu reden, wel=
che das Evangelium, dessen Diener wir
sind, vorschreibt: dieses Buch, das
Frey=
heit und Gleichheit lauter predigt als
alle Konstitutionen; dieses Buch, dessen
Grundsätze für die Despoten immer
beun=
ruhigend, und die eigentliche Ursache der
Verfolgungen waren, die man gegen
dieje=
nigen erhob, welche die Lehren desselben
ausbreiteten, ehe ihre Ansprüche und
Reichthümer sie furchtbar machten. Wür=
den Sie übrigens nicht dadurch, daß Sie
uns diesen ehrenvollen Titel nehmen, den
Triumph derjenigen bereiten, deren
unru=
hige Bewegungen Sie in Schranken
hal=
ten wollen, und hingegen diejenigen
be=
straffen, welche sich beeifern, Jhren neuen
Gesetzen sich zu unterwerfen, und als ihre
Pflicht ansehen, zu Festsetzung derselben
mitzuwirken? “
Hr. Boyer vertheidigte den Artikel des
Ausschusses, in so ferne er den Priestern
die Benennung öffentliche Beamten, ab=
sprach. Die Priester, sagte er, üben ein
blos geistliches Amt, und nur über
dieje=
nigen aus, welche ihr Gewissen oder ihre
Religionsmeynungen ihnen freywillig
un=
terwerfen. Der Character des öffentlichen
Beamten ist ganz verschieden. Alle
Bür=
ger müssen in ihm den Mann des
Gese=
tes erkennen. Er bekennt sich zu
Grund=
sätzen, welche allgemein angenommen,
allgemein in dem Staate befolgt
wer=
den.
Der Artikel ward dennoch auf eine
unbestimmte Zeit ausgesetzt, das heißt,
so gut als ganz verworfen, und die
Si=
tzung aufgehoben.
Am 22. meldete Hr. Amelot, daß man
diese Woche wieder für 6 Millionen
As=
signate verbrennen, und daß sich dann
die Summe der verbrannten Assignate auf
336 Millionen belaufen werde.
Der General=Procurator des
Depar=
tements von Cote d'or zeugte an, daß
Hr. Noirot, an welchen Hrn. Varniers
Brief gerichtet war, in Verhaft
genom=
gen sey.
Nachdem die beyden Kommissare, wel=
che der König ernannt hat, um der
Wahl der Richter des hohen
National=
gerichts beyzuwohnen, die Herren
Du=
veyrier und Bertolio, ihre Vollmachten
überreicht hatten, zog man die Nahmen
dieser vier Richter. Das Loos fiel auf
die HHrn. Marquis, Creuze=Latou=
che, Albavet, Caluat. Die
National=
versammlung begab sich hierauf in die
Bureaux, um die beyden
Großprocura=
ten der Nation zu wählen.
Als sie sich wieder versammelt hatte,
erstattete der ehemalige Lehrer des
deut=
schen Staatsrechts und der Geschichte,
an der Universität zu Straßburg, der
durch mehrere Schriften rühmlich
bekann=
te Hr. Koch, welcher als Deputirter des
Niederrheinischen Departements in der N.
V. sitzet, im Nahmen des diplomatischen
Ausschusses einen Bericht über die
Kriegs=
rüstungen, welche auf deutschen Grund
und Boden gegen Frankreich gemacht
werden. Er kündigte zugleich einen
an=
dern Bericht an, welchen der Ausschuß
sich vorgenommen habe, der
National=
versammlung in Ansegung der
Beleidi=
gungen vorzulegen, denen französische
Staatsbürger, besonders aber
Straß=
burger, die ihrer Geschäfte wegen über
den Rhein gehen, täglich in den von
von dem Bisthume Strßßburg
abhängi=
gen, und in Schwaben gelegenen
Am=
teyen ausgesetzt sind. Der Berichtleger
stellte zwey Fragen auf: 1. Sind die
Kriegsrüstungen, welche in den Staaten
einiger deutschen Fürsten, offenbar gegen
Frankreich, gemacht werden, nicht
ge=
gen die Gesetze des deutschen Reichs?
Wer sind denn, sagte er, die Mächte,
die uns mit diesen Vorspiegelungen von
Kriege bedrohen, und uns so viele
Unru=
he machen? Sind es Fürsten, welche im
Besitze einer unabhängigen
Souveräni=
tät, keine anderen Gesetze kennen, als
die Staatskunst, von der die
Gouverne=
ments so lange einen sträflichen
Mis=
brauch gemacht haben? Nein, meine
Herren! Es sind drey Prälaten, drey
Stände, drey Vasallen des deutschen
Reichs, die Erzbischöffe von Maynz und
Trier, und der ehemahlige Bischoff von
Straßburg, alle drey erklärte Feinde
der neuen Constitution, die, um ihre
Schritte zu rechtfertigen, keinen andern
Vorwand haben, als den Verlust einiger
geistlichen und Feudalrechte. Aber
kön=
nen diese Fürsten, gegen das Völkerrecht
Rebellen verstatten, in ihren Staaten
sich zu sammeln? Nein! Die
Reichsver=
fassung spricht ihnen dieses traurige
Vor=
recht ab. Diese Gesetze haben dem
Rechte des Krieges und Friedens, dessen
die Mitglieder der deutschen
Reichsver=
bindung geniessen, genaue Schranken
ge=
setzt. Jeder Traktat, jedes Bündniß, wo=
durch das Reich in einen auswärtigen Krieg
verwickelt werden könnte, sind ihnen
aus=
drücklich untersagt; und nur souveränen
Fürsten dürfen sie erlauben, auf ihrem
Gebiethe zu werben. Ja! durch die
Wahlcapitulation des jetzigen Kaisers,
so wie durch die vorhergehenden
Capitu=
lationen, können sie diese Erlaubniß nur
solchen Fürsten ertheilen, welche innerhalb
des deutschen Reichs große, unmittelbare
Besitzungen haben. Dessen ungeachtet
werden die flüchtigen Franzosen, ohne
von einer gesetzmässigen Gewalt
aner=
kannt zu seyn, ganz öffentlich und mit
einer unerhörten Frechheit, für die
soge=
nannte Armee der Prinzen, in
Offen=
burg und Gengenbach, so wie in dem
Bisthume Strasburg: von da
verbrei=
ten sie sich in das Speyerische, und in
einige benachbarte Fürstenthümer, wo
man ihnen für die Anwerbungen zu
ih=
rer sogenannten Armee auf eine Art
be=
hülflich ist, welche Frankreich selbst nicht
berechtigt wäre zu verlangen. Es ist
ausser allem Zweifel, daß diese Unord=
nungen den deutschen Reichsgesetzen ganz
zuwider sind, und, was die
Ausschwei=
fungen betrifft, welche einige dieser
Für=
sten in ihren Ländern gegen
patrioti=
sche Franzosen begehen lassen, so sind
dieselben offenbar gegen den Landfrieden,
welcher eines der Fundamentalgesetze der
deutschen Reichsverfassung ist. — 2) Wel=
che Mittel muß man ergreifen, um
die=
se Zusammenrottungen und
Kriegsrüstun=
gen zu zerstreuen, und den
Gewaltthä=
tigkeiten ein Ende zu machen, die man
sich gegen französische Bürger erlaubt?
Ziemte es nicht der Würde unsers
Gou=
vernement, durch den Minister der
aus=
wärtigen Angelegenheiten bey diesen
Für=
sten ernstliche Maßregeln zu ergreifen?
Sollte es so schwer seyn, ihnen
begreif=
lich zu machen, daß ihr Bestes und ihre
Ehre es fordern, diese Ausschweifungen
nicht länger zu dulden, und
Verbin=
dungen, die ihnen zuletzt nachtheilig
wer=
den müssen, nicht der Achtung
vorzu=
ziehen, die sie einer grossen Nation
schuldig sind, noch den Pflichten, wel=
che ihnen die Gesetze des Reichs, dessen
Mitglieder sie sind, vorschreiben? Nach
diesem ersten Schritte müßte der
Mini=
ster an die Stände der beyden Rheinischen
und des Schwäbischen Kreises eine
förm=
liche Aufforderungs ergehen lassen, um
durch die Oberaufsicht der Kreise, und
zufolge der Reichsgrundgesetze den
Zu=
sammenrottungen und Anwerbungen ein
Ende machen zu lassen, die sonst leicht
eine Verletzung des Gebieths zur Folge
haben könnten. Zu gleicher Zeit müßte
man am Reichstage zu Regensburg
förmliche Erklärungen eingeben, und in
denselben die Beschwerden auseinander
setzen, die wir gegen einige Fürsten zu
führen haben, die aus Rachsucht
Unord=
nungen dulden, welche die gute
Nach=
barschaft stören, und einen Krieg
anzün=
den könnten, der dem Besten des
deut=
schen Reichs sehr zuwider wäre. Man
wird uns bey dem Reichstage
wahrschein=
lich einwenden, daß wir zuerst in Ansehung
der deutschen Fürsten, die sich in ihren
Rechten, welche sie im ehemahligen
El=
saße genossen, gekränkt glauben, die
Ver=
träge verletzt haben; allein hat nicht die
Nation, in dem Augenblicke, da sie die
unverjährbaren Rechte ihrer
Oberherr=
schaft ausführte, ihre Ehrfurcht für diese
Verträge bezeugt, da sie den Fürsten
Schadloshaltung anboth? Hätten nicht
diese Fürsten, anstatt die Fackel eines
ungerechten Krieges anzuzünden, dieses
großmüthige Anerbiethen annehmen
sol=
len? Und ist nicht endlich das feyerliche
Versprechen, welche wir in dem Angesichte
von ganz Europa gemacht haben, daß wir
mit allen unsern Nachbarn Friede halten,
und auf alle Eroberungen Verzicht thun
wollen, schon ein hinlänglicher Ersatz für
den Verlust von Feudalrechten, die man
nun so hoch anrechnet? So mögen denen
unsere Nachbarn sich daran gewöhnen, un=
sere Unabhängkeit anzuerkennen, wie
un=
sere Absicht ist, die ihrige zu ehren! so
mögen denn Vasallen des Reichs
aufhör=
ren, die Gesetze ihres Vaterlandes zu
ver=
letzten, um gegen die unsrigen zu
arbei=
ten! mögen sie dem unsinnigen Wunsche,
unsere Konstitution zu stürzen, die
Freund=
schaft einer großmüthigen Nation
vorzie=
hen, die immer die Beschützerinn ihrer
Freyheit und die Gewährleisterinn ihres
Glückes gewesen ist! “
Zufolge dieses Berichts legte Hr. Koch
der Nationalversammlung das Projekt
ei=
nes Dekrets vor, welches die
ausüben=
de Gewalt einladet, gegen die fremden
Mächte die schleunigste und wirksamsten
Maßregeln zu ergreifen, um die Ruhe
an den Gränzen herzustellen, und für die
Beleidigungen, welche Französische
Bür=
ger haben erfahren müssen, hinlängliche
Schadloshaltung zu verlangen. — Die
Nationalversammlung verordnete den
Druck des Vorschlags und verschob die
Erörterung.
Hr. Bruat, Deputirter vom Oberrheine,
berichtete, daß dem Generale Wimpfen,
welcher, unter dem General, Luckner,
das Kommando am Oberrhein hat, eine
Summe Geldes angebothen worden sey,
um die Festung Neubreysach den
Fein=
den auszuliefern. Die
Nationalversamm=
lung dekretirte, daß Hr. Wimpfen
ein=
geladen werden soll, eine umständliche
Er=
klärung über diesen Vorfall bey dem
Ober=
rheinischen Departementsdirektorium zu
machen, damit darüber ein Protokoll
auf=
gesetzt, und eine Abschrift davon in die
Nationalversammlung geschickt werde,
und daß der Kriegsminister schriftlich
be=
richten soll, was ihm von dieser Sache
bekannt ist.
Großbritannien.
Das neuangekommene königl. Paar,
der Herzog und die Herzoginn von York,
hat den 22. Novemb. einen Abendbesuch
von dem Könige, der Königinn und den
königl. Prinzeßinnen erhalten.
Vermöge der Parlamentsakten in
Be=
ziehung auf die Ehen der Personen aus
der königl. Familie, müssen die
Trauun=
gen in England geschehen, und hier in
die Trauungsbücher ordentlich
eingetra=
gen werden. Diesemnach ist die zweyte
feyerliche Trauung des Herzogs und der
Herzoginn von York, am 24. Novemb.
vollzogen worden.
Das königl. Paar, begleitet von dem
Prinzen von Wallis und dem Herzoge
von Clarence, begab sich zu dem Ende
des Abends in den Pallast der Königinn,
und ward in den auf das prächtigste
be=
leuchteten Saal geführt, wo die königl.
Familie versammelt war, und Abends
um 9 Uhr der Erzbischof von Cantorbery,
in Gegenwart des Bischofs von London
und des Lord Kanzlers die Trauung
vor=
nahm.
Tags darauf fuhr die Herzoginn von
York, zum ersten Mahle im öffentlichen,
feyerlichen Staate bey Hofe auf, und
ward dem Könige, der Königinn und den
Prinzessinnen öffentlich vorgestellt. Hier=
auf hielten J. k. H. die Glückwünsche
des gesammten Hofes.
Die Ungewißheit, in der man sich in
An=
sehung der Ostindischen Angelegenheiten
befindet, unterhält die lebhaftesten
Be=
sorgnisse. Täglich und fast stündlich
ent=
stehen neue Gerüchte, welche
verschie=
dentlich auf die öffentlichen Fonds
wir=
ken. Man steht daher mit Sehnsucht
den Nachrichten entgegen, die aus
Ma=
dras stündlich erwartet werden.
Die Westindischen Pflanzer und
Han=
delsleute sind mit den Maßregeln nicht
zufrieden, welche auf ihr dringendes
An=
suchen, der Hof endlich zu nehmen
be=
schlossen hat, scheinen aber vor der Hand
keine weiteren Schritte thun zu wollen,
weil man Ursache hat zu hoffen, die in
St. Domingo ausgebrochenen Unruhen
werden bald gestillet seyn und nicht
wel=
ter sich verbreiten.
Schweden.
Aus Stockholm wird unter den 18.
Nov. geschrieben: „ Das Gerücht wird
immer wahrscheinlicher, daß der König
willens ist, die Stände zusammen zu
be=
rufen. Unsere Finanzen, die Bezahlung
der während des Krieges gemachten
Schulden, und der öffentliche Credit
er=
fodern es, daß die Stände selbst
Kennt=
niß davon erhalten und darüber
urthei=
len, und der König kann in diesen
Ange=
legenheiten von Niemand besser, als von
seinem eigenen Volke unterstützt werden.
Auch merkt man, daß verschiedene
Per=
sonen, selbst aus denen Provinzen, die
dem herrschenden Systeme völlig ergeben
sind, Zusammenkünfte halten, um die
Gemüter vorzubereiten. Uebrigens scheint
es nunmehr zuverläßig zu seyn, daß der
König zukünftiges Frühjahr einige
Un=
ternehmungen versuchen wird, zum
Beß=
ten des Französischen Prinzen, welches
auch daraus zu erhellen scheint, daß
klei=
dem Militare Urlaub gegeben wird.
Wien.
Vermöge Hofdekrets vom 28. Oktober,
haben Se. K. K. Maj, beschlossen, daß
sowohl die gegenwärtig bey
Privatperso=
nen schon anliegenden Kirchen=und
Stif=
tungskapitalien, als auch jene, welche
noch künftig anzulegen seyn werden, ge=
gen die landesüblichen Zinsen, bey
Pri=
vaten anliegen können, wenn sie mit
Pragmatikal Hipothek, das ist: wie bey
Pupillargeldern, gesichert sind. Wien
den 6. Dezember 1791.
Se. K. K. Maj. haben vermöge Hofdekrets
vom 25. November in Ansehung der wieder
gestatteten Einfuhre der fremden Weine
nach=
träglich zu beschliessen geruhet: daß der in dem
Tariffe vom Jahre 1775 unter der Rubrike:
Jnsulaner Wein, begriffene Spanische
Cana=
riensekt, gleich dem Jnsulaner Weine mit 5
Guld. vom Eimer, die Florentiner Weine mit
2 Guld. 30 Kr. vom Eimer, endlich der
Kap=
wein mit 36 Krn. für jede Bouteille, und
zwar so, wie alle übrigen ausländischen
Wei=
ne nicht nur bey den Hauptzollämtern, son=
dern auch bey allen Legstätten in die
Verzol=
lung genommen werden sollen. Wien den 3.
Dezember 1791.
Verstorbene zu Wien.
Den 3. December. Jn der Stadt
-
Dem Hrn. Jos. Ant Wittigauer, k k. Hofkon=
trolor, s. Stieft. Mar. Ther. Stekhofen, alt
16 J. im Burgerspit. -
Jos. Lechner, bürg. Soldarbeit. alt 68 J. im
Fischhof N. 508.
Vor der Stadt.
-
Hr. Wenzl Paller k. k. Oberstwachtmeist. u. Ober=
feuerwerksmeist. alt 51 J. auf d. Laimgr. N. 12. -
Mich. Buchleitner bürg. Webermeist. alt 72 J.
zu Erdberg N. 288. -
Hr. Wilhelm Steinmetz, k. k. Unterlieut. alt 40
J. auf d. Wieden N. 23. -
Sebast. Regius, bürg. Schuhmach. alt 65 J. zu
Mariah. N. 71. -
Joh. Mich Günter, Lehenbedient. alt 50 J. auf
d. Laimgr. N. 171. -
Dem Thomas Tomschütz, Tapezierer, s. K. Da=
vid, alt 2 J. zu St. Ulrich N. 1.
-
Dem Jos. Zimmermann, Schuhmach. s. K. The=
resia, alt 1 J. auf d. Wieden N. 341. - Jos. Bernhard, alt 26 J.
- Wilhelm Riewe, alt 37 J.
- Andre Wartaz, alt 42 J.
- Joh. Schubert, alt 23 J. alle 4 Gem. i. Militärsp.
- Leop. Huber, Gartner, alt 55 J.
- Barb. Posecker, Bedient. Wit. alt 58 J.
- Jos. Rotler, Schuhmach alt 60 J.
- Theresia Karasek, Heuduk. Wit. alt 72 J.
-
Anna M. Simerschitz, Polizeysoldat W. alt 57 J.
alle 5 im allg. Krankenh. - Summa 18 Personen, darunter 2. Kind.
Den 4 December. Jn der Stadt.
-
Cath Oth, pens k k. Salzübergeh. Wit. alt 56
J. in d. Wollzeil N. 829.
Vor der Stadt.
-
Fr. Cath Steineck, pens. k. k. Kammerdien. Wit.
alt 82 J. auf d Laimgr. N. 8. -
Magd. Mayr, Gypsniederlagsfakt. Wit. alt 66 J.
auf d Wieden N. 94. - Friedr. Högel, Kellner, alt 25 J. am Neust N. 58.
-
Dem Carl Günther, Vergoldt. s. W. Theresia,
alt 46 J. in d. Leopoldst. N. 398. -
Johanna Beydinger, led. alt 22 J. in d. Josephst.
N. 20. -
Dem Mich. Sellner, Friseur, s. S. Franz, alt 17
J. zu Mariah. N. 122. -
Dem Franz Rein, Fragner, s. K. Josepha, alt 1
J. am Neustift N. 32. -
Dem Georg Rener, Weber, s. K. Jos. alt 1 J.
im Lichtent. N. 126. -
Dem Philipp Piringer, Weber, s. W. Theresia,
alt 65 J. auf d. Landstr. N. 212. -
Joh. Hanecker, Waisen K. alt 2 J. auf der neu
Wieden N. 264. -
Dem Jos. Donnath, schutzv. Wurstmach. s. W.
Barb. alt 58 J. in d. Alstervorst N. 146. -
Dem Ferd. Schiller, Galleriedien. im Belved. alt
53 J. am Rennweg N. 2. -
Athanasius Sudatovitz, Maler, alt 25 J. in d.
Leopoldst. N. 222. -
Dem Joh. Kögel, Tagl. s. W. Maria A. alt 38
J. auf d. neu Wieden N. 174. - David Kaiser, Kanonier, alt 36 J.
- Franz Senker, alt 22 J.
- Jandeck, Putscheck, alt 20 J. bede Gem.
- Jgnaz Klätzer, Hauskn. a. 48 J. alle 4 i Militärsp.
- Josepha Rankl, Schuhmachermeist. W. alt 23 J.
- Maria A. Wagner, Schneidermeist. W. alt 46 J.
-
Theresia Bergmüller, Tagl. W. alt 54 J. alle 3
im allg. Krankenh. - Summa 22 Personen, darunter 3 Kind.
Den 5. December. Jn der Stadt.
-
Hr. Wolfg. Amadeus Mozart, k. k. Kapelmeist.
u. Kammerkomposit. alt 36 J. in d. Rauhen=
steing. N. 970. -
Hr. Nikol Mosel. k. k. Hofkapellan, alt 62 J.
in d. k. k. Burg. -
Frl. Anna Edle v. Bree, k. k. Prizipalkommiß.
zu Regensb. Offizial. K. alt 9 J. in d. Singerstr.
N. 923. -
Carl Stutter, gew. Handlungsdien. alt 70 J. auf
d. Fischerst N. 452 -
Cath. Ulrich, Bedient. Wit. alt 92 J. am
Salz=
grieß N. 440. -
Dem Barthol. Maskoz, Florfabrik. s. W. Mo=
nika, alt 48 J. in d. vord. Schenkenstr. N. 28. -
Franziska Pereyra, herrs. Stallmeist. Wit. alt
50 J. an Hafnersteig N. 686.
Vor der Stadt.
-
Fr. Theresia Schmid, k. k. Hauptm. Wit. alt
84 J. in d. Josephst. N. 45. -
Susanna Heyberger, k. k. Leiblaq. Wit. alt 41 J.
zu Mariah. N. 118. -
Dem Franz Müller, Tagl. s. W. Theresia, alt 45
J. auf d. Landstr. N. 163. -
Dem Mich. Mexner, Bedient. s. K. Josepha, alt
6 J. am Himmelpfortgr. N. 53. -
Dem Franz Schweinsteiger, Schuhmach. s. W.
Cath. alt 45 J. am Strotzischengr. N. 53. -
Dem Math. Freund, Eyerhändl. s. T. Maria A.
alt 22 J. auf d. Landstr. N. 161. -
Eine unbek. Mannspers. alt b. 50 J. wurde im
Prater in einem Fischergeschir ertrunk. gefund. -
Jos. Weiß Hausmeist. alt 50 J. hat sich
unglück=
licher Weise erfallen. - Timko Boßowa. alt 25 J.
- Joh. Gakowitz, alt 20 J.
- Christian Algeyer, alt 26 J.
- Jos. Grenzner, alt 28 J. alle 4 Gem. i. Militärsp.
- Math. Polsterer, Tagl. alt 78 J.
- Barb. Hink, Steinschneid. Wit. alt 60 J.
- Heinrich Hirsch, Anstreich. alt 49 J.
- Jgnaz Lukofetz, Schneider, alt 25 J.
-
Fr. Apolonia v. Perego, k k. Oberlieut. Wit.
alt 81 J. alle 5 im allg. Krankenh. - Summa 24. Personen, darunter 1 Kind.
Die den 2. dies verstorbene Fr. Nothburga
Lind=
huber war eine geb. v. Aschauer, v. und zu
Achenrain und Liechtenthurn.
Nachricht.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit kund gemacht:
es seyen zwey Steinische Stiftungsstipendien
jedes von jährlichen 150 fl. wozu die Söhne
der hiesigen Herren Magistratsräthe
vorzüg=
lich, dann die Söhne verdienter hiesiger
Ma=
gistratsbeamten, oder auch hiesige
Burgers=
kinder laut Stiftbrief berufen sind, zur
Ver=
leihung erlediget. Diejenigen, welche sich
hiezu geeignet glauben, und selbes zu
erlan=
gen gedenken, haben daher längstens bis 16.
Dezember d. J. mittels einer mit allen
Stu=
dienzeugnissen ordentlich belegten Bittschrift
bey dem Magistrate gehörig darum anzulangen.
Erinnerung.
Jn der Absicht der Verbreitung einer
dies=
falls entstandenen Jrrung zuvorzukommen,
wird hiemit öffentlich bezeuget, daß die
De=
korationen der letzthin aufgeführten Opera
feria,
Tasso a Stige
, von der Erfindung und
Ausführung des k. k. Theatral Dekorateurs,
Herrn Plazer, sind.
Nachricht,
von Phylidors Physikalischen Kabinet.
Hr. Phylidor schon seit langer Zeit
beschäf=
tigt den Kunstliebenden Bewohnern Wiens,
welche seine bereits seit 2 Jahren allhier
be=
wirkten sogenannten Geistererscheinungen mit
einem ausnehmenden gütigen Zuspruch und
un=
getheilten Beyfall beehrt haben, auch etwas
belustigendes und vielmehr unterhaltendes in
diesem Fach vorzustellen, hat zu diesem
End=
zweck keine Kösten und Mühe gesparet, um
ganz besondere Optische Jllusionen in der
voll=
kommensten Ausübung darzustellen. Zur
Voll=
ziehung dieses suchte er die Optik und
Mecha=
nik, die ohnedieß schon sehr interessante beyde
Theile auf das Möglichste zu verbinden, von
einem berühmten Tonkünstler, eine zu diesem
Fache passende vortrefliche Musik bearbeiten
lassen, und die mannigfaltige in diesen
Vor=
stellungen vorkommende sehr täuschende
Gegen=
stände damit zu verherrlichen. Da seine
Haupt=
absichten sich lediglich darauf gründen, diese
neue Art Unterhaltung ganz nach dem
allge=
meinen Geschmack des hochschätzbarsten
Wie=
ner=Publikums zu richten, so hat er auch die
ganze Einrichtung darauf angetragen, um nicht
nur allein die bereits angekündigten
sogenann=
ten Geister in Elisäischen Feldern erscheinend
zu machen, sondern auch alle die von Zeiten der
Feen allgemein angenohmenen Begriffe der
so=
genannten guten und bösen Geister, Hexen=
fahrten, den Tanz der Hexen auf den
Bloks=
berg, die vorgebliche magischte Kraft und
Ver=
wandlung derselben auf das Natürlichste vor=
stellen zu können. Die täuschende Vorstellung
der bemeldten Handlungen werden denen
un=
schätzbaresten Zuschauern gewiß eine ungemein
angenehme Unterhaltung verschaffen, besonders
da er mit diesem neu errichteten Fach nicht nur
allein das Bemeldte, sondern auch alle immer
mögliche in der Natur existirende Phönomen
auf das Natürlichste vorstellen kann, als
Luft=
erscheinungen, die nachahmende Wirkung
der Planeten die natürlichste Bewegung
und Vorstellung der im Wasser und auf Erde
befindlichen Thiere die Vorstellung des
Mee=
res von seiner Stille an bis zu dem
schau=
dervollen Sturm mit allen sich dahin
bezie=
henden Luftveränderungen u. dgl. Eine
aus=
führliche Beschreibung hievon wird durch die
Anschlagzettel kund gemacht werden.
Mechanisches Theater, welches alle Abends
im Bürgerspital zu sehen ist.
Ungeachtet es schwer ist, etwas ganz neues
zur angenehmen Unterhaltung zu erfinden,
so habe ich um diesen Zweck zu erreichen, we=
der Fleiß, Mühe, noch Kosten gesparret ein
mechanisch musikalisches Theater zu
verferti=
gen, worin die Musik, die Maler=und
Bild=
hauerkunst mit der Mechanik verbunden, die
Hauptgegenstände ausmachen, die in Gestalt
lebendscheinender Automate, oder künstlich
be=
weglicher Figuren erscheinen, und zusammen
bereit, durch ihre Geschicklichkeit und
künst=
liche Einrichtung jeden resp. Zuschauer
über=
raschen und auf das angenehmste unterhalten
werden. Jch habe also die Ehre eine hohe
Noblesse und das verehrungswürdige
Publi=
kum zu dieser neuen Kunstarbeit einzuladen,
ich schmeichle mir zum voraus, daß jeder
resp. Zuschauer das ganze über seine
Erwar=
tung finden wird. Damit aber alle Klassen
von Zuschauern an dieser Unterhaltung Theil
nehmen können, so habe ich nach Maaßgab
meiner grossen Unkosten die Preise so niedrig
als möglich eingerichtet, und zwar auf dem
ersten Platz 20 kr. auf dem zweyten 10 kr.
die vordern Reihen gesperrter Sitze 40 kr.
Kinder bezahlen die Hälfte. Der Schauplatz
ist im Burgerspital in der Kärntnerstrasse.
Die erste Vorstellung ist um 5 Uhr, und die
zweyte um 7 Uhr.
Carl Enslen, Mechanikus.
Verlohrner Opal
Den 20. November abends zwischen 10 und
11 Uhr wurde von der Schwanne bis zu dem
Loprestischen Haus in der Kärntnerstrasse ein
grosser runder mit Brillanten besetzter Opal
verlohren. Der redliche Finder wird, gegen
ein ansehnliches Geschenk, höflichst ersucht,
sich bey dem Hausmeister des Loprestischen
Hauses zu melden, welcher die weitere
Aus=
kunft geben wird.
Nachricht.
Es sind bey Urselbrunn vor der Linie von
einem Feldhütter einige Kleidungsstücke
ge=
funden worden; wer solche verlohren hat,
und sich hierüber als Eigenthümer
auszuwei=
sen vermag, hat sich bey k. k. Polizeybezirks=
direktion auf der Wieden zu melden.
Nachricht.
Es ist den 1. Dezemb. d. J. ausserhalb dem
Markt Schwechat auf der dasigen Poststrasse
ein ledernen Bethsack mit darin vorfindig
ver=
schiedenen ungarischen Kleidungen, und
Kauf=
mannswaaren gefunden worden. Der
Eigen=
thümer hat sich in der Amtskanzley der k. k.
Herrschaft Eberstorf an der Donau zu melden,
und gehörig zu legitimiren.
Geld auszuleihen.
Es sind 24000 fl. baar vorhanden, wer
sol=
che gegen hinreichender Sicherheit zu leihen
verlangt, hat sich dieserwegen an den Herrn
Hofagenten Dietmann am Bergel nächst dem
rothen Thurm hinter den Schabdenrüssel Nr.
658 im ersten Stock zu verwenden.
Geld wird ausgeliehen
auf Haussätze, Obligationen, sichere
Hypothe=
ken und Pfänder, auch Besoldungs=und
Pen=
sions=Monats=und Quartalsbögen, auf der
Windmühle im blechenen Thurm neben der
Schmiede Nr. 4 im zweyten Stock.
Nachricht.
Von Seiten des Herrn Adam Fürsten v.
Czartorizky Durchl. wird hiemit den Besitzern
der von gedacht hochdieselben ausgestellten
Ob=
ligationes, jede von 1000 fl. W. C. bekannt
gemacht, daß die hierauf mit 1. Jänner 1792
verfallende halbjährige Jnteressen gegen die
diesfällige Jnteressen Coupons bey den
hiesi=
gen Banquiers Herrn Johann Georg Schuller
u. Comp. zu erheben seyen.
Nachfrage.
Ein gewisser Paul Harmada, herrschaftl.
Koch, gebürtig aus dem Dorfe Balemby in
preußisch Schlesien, nahe an der sogenannten
Stadt Byron, ist seit vielen Jahren von
Hau=
se abwesend: da sich derselbe bereits seit
ge=
raumer Zeit in Diensten eines Schlesischen
Grafens als Koch in den k. k. Staaten, hof=
fentlich in oder ausser Wien befinden soll, so
wird jedermann, der von ihm Wissenschaft hat,
auf Ansuchen eines seiner sich hier befindenden
Verwandten, der Familienangelegenheiten
we=
gen mit demselben sobald möglich zu sprechen
wünscht, hiemit ergebenst gebeten, die
Nach=
richt entweder von seiner Person oder dessen
Aufenthaltsort an den Portier des kön. pohl=
nischen Gesandten, wohnhaft in der
Teinfalt=
strasse im Baron Wetzlarischen Hause oder
so=
genannten Klepperstall gütigst zu hinterbringen.
Nachfrage.
Nachdem Hr. Dokt. Medicine, Baylaruzy,
welcher sich öfters hier aufgehalten, dermal
aber nicht in erfragen ist, so wird
jedermän=
niglich ersucht, von seinem gegenwärtigen
Auf=
enthalt, wegen einer für ihn wichtigen
Sa=
che hier im Krebsgässel Nr. 459 im 4ten
Stock Nachricht zu geben.
Reiskompagnon wird gesucht.
Den 16. dies gehet jemand mit Extrapost
von hier nach München, und wünschet einen
Reisekompagnon zu finden. Der weitern
Aus=
kunft wegen ist sich in der Wollzeile Nr. 808
im zweyten Stock zu melden.
Hofmeisterstelle Suchender.
Karl v. Pasigni, ein Jtaliener, welcher
so=
wohl in der italienischen Sprache, als auch
in der Violin ungemeine Geschicklichkeit
be=
sitzt, suchet eine Hofmeisterstelle. Sein Logie
ist hintern hohen Markt in der heil. Drey=
faltigkeit im zweyten Stock Nr. 21.
Dienstsuchender.
Ein junger Mensch, welcher Deutsch und
Französisch spricht, von Profeßion ein
Tape=
zirer, wünschet in einem herrschaftl. Hause
als Kammerdiener Tapezierer unterzukommen.
Da er lange in Frankreich und sonderlich in
Paris gearbeitet, so getrauet er sich einen
sol=
chen Dienst aufs beste vorzustehen. Er logirt
hinter der Staatskanzley an der Bastey Nr.
40 zu ebener Erde.
Dienstsuchender.
Ein Mensch von ansehnlichen Eltern, und
mit guten Empfehlungen versehen, der sowohl
Fresiren als Barbiren kann, etwas von der
Musik versteht, auch durch vieles Reisen gut
und nützlich packen gelernet hat, Herrschaften
sowohl in Servirung bey Tafeln als andern
Gelegenheit durch seine Kenntnisse gewiß nach
Standesgebühr zu bedienen weiß, auch sich mit
der Feder gebrauchen läßt, sucht eine
Kammer=
diener oder sonstige Offiziantenstelle. Hoch=
gnädige Herrschaften können seinen Aufenthalt
im Starhembergischen Haus in der
Wipplin=
gerstrasse Nr. 411 im 2ten Stock erfragen.
Aechtes Botzner Kletzenbrod.
Jst wieder, wie seit mehreren Jahren, zu
haben beym goldenen Kreuz Nr. 676 auf der
Hauptstiege im 3ten Stock nächst dem rothen
Thurn das Pfund pr. 30 kr. Sollte jemand
Laibe von grössern Gewicht oder von besserer
oder minderer Gattung, oder im Sommer, um
es länger aufbehalten zu können, verlangen,
so muß vorher die Bestellung gemacht werden.
Ausser meiner Wohnung wird kein solches
Brod verkauft.
Anna Hoferin.
Nachricht.
Theresia Mayer, privil. Seidenpuzerin in
Wien, bietet dem hochgeehrtesten Publikum
ihre neu erprobten Versuche im
Maalausbrin=
gen ergebenst an. Sie putzt alle Arten Tücher,
Halbtücher, Baumwollne und Kasemire, sie
seyen gestickt, bordirt, unzertrennt, und
ver=
macht die in Tüchern oft befindlichen
Schaben=
löcher unkennbar fest und dauerhaft. Ja auf
Sammet und Manschester erhebt sie den
Spie=
gel, und giebt die verschossene Farbe wieder.
Alle Arten Sommermanschester putzt sie
tro=
cken, und bürgte für die vorige Farbe und Glanz.
Alle Seidenzeuge ohne Unterschied der Farbe
gestickt mit Gold, Silber und Seide putzt sie
trocken, und bekommen nebst dem neuen Glanze
auch ihre Steife wieder. Broschirte und
un=
broschirte Attlasse werden wie neu vom
Schnit=
te. So auch alle Arten Spaliere, Sophen
und Sesseln, erstere putzt sie auch an den
Wän=
den. Buntgestickte Museline, Batiste, türki=
sche Damenkleider und Tücher putzt sie trocken,
und giebt ihnen auch die Steife und den Glanz
der Neuheit wieder. Weisse und buntseidene
Frauenröcke putzt sie theils trocken, theils feucht,
so auch alle Sorten Bänder, und erhalten
im=
mer die gehörige Reinheit und Glanz. Gold,
Silberporten und Meßgewand, Kirchenschmuk
ohne etwas zu zertrennen, Vorhänge, Tisch=
und Fußteppich reiniget sie ohne etwas zu
ken=
nen. Westen und Beinkleider jeder Art Farbe
Zeuge und Stickerey putzt sie auf eben diese
Art. Auch putzt sie jedes Düntuch, welches
Atlasstreife in sich hat. Jhre bereits so
man=
nigfaltig abgelegten Proben, und der darüber
so allgemein erhaltene Beyfall der höchsten
Herr=
schaften Wiens, und sogar des allerhöchsten k.
k. auch k. Neapolitanischen Hofes bürgt für die
Wahrheit dessen, wovon sie hier in Kürze
ei=
ne Anzeige macht. Sie wohnt am Ecke der
Singerstrasse im Müllerischen Hause Nr. 863
im 4ten Stock. Es belieben daher die hohen
Herrschaften und jede andere respektive
Per=
sonen auch von entfernteren Gegenden sich
un=
ter dieser Addresse an sie zu wenden, wo sie
sodann gewiß keine Mühe sparen wird, die
Er=
wartung zu befriedigen, um sich des
genosse=
nen Beyfalls noch würdiger zu machen. — —
Uebrigens ist ihre Bedienung prompt, und die
Preise sind sehr billig.
Bandagenmacher.
Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um
Er=
laubniß, hier in dieser Haupt=und
Residenz=
stadt Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herrn Doktoren und
Aerz=
ten nach Beschaffenheit der Umstände für
un=
schädlich befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und
un=
schädlich befundenen Proben, auch die
gnädig=
ste Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen
Gat=
tungen von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter
Bauch=
gurten, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden; alle Zufriedenheit zu
ver=
schaffen, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem
hoch=
geehrten Publikum für ihn die beste
Empfeh=
lung bewirken werden. — Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgaffe im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärtnerstrasse beym Daniel in der
Löwen=
grube Nr. 1078 im Glaserergewölb.
Vollständiges electrischen Kabinet, und
Ge=
mäldesammlung.
Auf der hohen Brücke im stadtanwaldischen
Hause Nr. 396 ist auf der ersten Stiege im
ersten Stocke links ein sehr vollständiges
elek=
trische Kabinet um sehr billigen Preis täglich
zu verkaufen. Die Elektrisirmaschine selbst ist
ganz nach dem Muster, und in der Grösse der
als vorzüglich stark bekannten Maschine des
(Titl) Herrn Appellazionsrathes Baron v.
Kienmayer verfertiget, und im besten Stande,
so wie die beyden grossen Batterien, deren
je=
de aus 16 Flaschen in eignem Kasten bestehet:
eines der Donnerhäuser verdient als ein
Mei=
sterstück gerühmt zu werden, unter den
Blitz=
scheiben ist eine, welche über 8 Quadratfuß
belegte Oberfläche hat, und in einem schönen
Rahmen gefaßt ist, verschiedene prächtige
Be=
leuchtungsstücke, 6 Kästen mit den
sogenann=
ten mechanischen oder Zauberversuchen, 2
elek=
trische Lampen, elektrische Pistolen, und
Ka=
nonen, auch in Bildern, die Jagden, Festun=
gen ꝛc. vorstellen, 2 Luftpumpen mit dem dazu
gehörigen Apparate, ein Sonnenmikroskop,
eine Kamera obscura, eine schöne Boussole
sind die vornehmsten Artikeln des aus mehr
als 100 Rubriken bestehenden Jnventariums,
das jedem Kauflustigen zur Einsicht vorgelegt
wird. Ferners sind verschiedene Gemälde in
neuen schön vergoldeten Rahmen von den
be=
rühmten Meistern: Janeck Orient, Hans
Graff, Georg Lelli, Kastillion, Steinswick,
Hölzel, Hamilton, Legran, und Martin
Schmid zum Verkauf ausgesetzet, und können
nebst obbenannten elektrischen Kabinete täglich
von 10 bis 12 Uhr früh, und von 2 bis 4 Uhr
nachmittags angesehen werden.
Nachricht.
Am neuen Markt neben der Kapuzinerpforte
im Porzelainhandlerischen Haus Nr. 1370 ist
im Gewölbe, und im ersten Stock Nr. 2 nebst
verschiedenen Wienerporzelain auch vieles
ja=
ponisches zu bekommen: als grosse Schlüssel,
die im Durchschnitt zwey Schuh messen, mit
dergleichen grossen Töpfen, 2 Töpfe ohne
De=
ckel, die gegen 60 Maß halten, dann kleinere
Schlüssel, Suppen=und Kaffeschalen, Confekt=
teller, verschiedene Kräuter=Pot=pourri=und
Punschtöpfe, auch Vasen, dann japonisch
chi=
nesisch=speckstein=bärnstein=und elferbeinene
Figuren, grosse Vasen, und verschiedene
Scha=
len von Terra Sigillata, ein schön verziertes
Krippel, wobey sämtliche Figuren von rothen
Corallen sind, Büsten vom schwarzen englischen
Porzellain von den berühmtesten Meistern,
samt vielen indianischen Lack als Kästen, Tru=
hen, Tische, Zupfttatzen, Zupftrüherl, Kaffee=
schalen in Silber gefaßt, und verschiedene
an=
dere Kleinigkeiten; ein heil. Grab von
Jeru=
salem samt den Tempel Salomonis, nebst der
ganzen Beschreibung, welches von innen und
aussen mit Perlmutter häufig verzieret und
eingelegt ist, dann ein grosses
Schneckenkabi=
net und viele Bronzfiguren, auch viele petri=
ficirte und andere geschliffene Steine, nebst
einer Menge anderer Seltenheiten, die
sämt=
lich zu beschreiben hier zu weitläufig fiel.
Anzeige.
Bey Johann Podlessay, Saamenhandler,
Lust=und Ziergärtner, am neuen Markt zur
sogenannten englischen Gärtnerin Nr 1370
ne=
ben der Kapuzinerpforte, sind nebst allen
Gat=
tungen Küchengewächs=und Blumenwerks=Saa=
men und Pflanzen, annoch 41 Gattungen
Blu=
menkiele von den besten Sorten, so erst aus
Holland angekommen, um die billigsten Preise
zu haben.
Nachricht.
Einem geehrten Publikum wird hiemit
be=
kannt gemacht: daß in der Kärntnerstrasse
ne=
ben dem wilden Mann Nr. 962 in dem
Ge=
wölbe rechter Hand im Hof, eine Parthie
fei=
ner Schlesischer Leinwanden von bester Gattung
Schockweis hindangegeben wird. Diese
Par=
thie ist von 18 — 36 fl. das Schock zu 44
Wr. Ellen.
Piano Forte.
Ein grosses
Forte piano
von einem guten
Meister ist in der obern Bäckenstraß Nr. 790
im 3ten Stock um billigen Preis täglich zu
verkaufen.
Forte Piano.
Es ist ein gut gearbeitetes grosses
Forte piano
um billigen Preis zu verkaufen.
Das mehrere ist unter den Tuchlauben im
Nürn=
bergergewölbe, zur Stadt Wien, zu erfragen.
Ländlerische Tänze.
Leopold Metz, ein 21 jährigen berühmter
ober=
österreichischen Landgeiger, bedanket sich für
den Beyfall, mit welchen ein hochgeehrtes
Publikum seinen ersten Theil der Ländlerischen
Tänze beehret hat. Seinem Versprechen
ge=
mäß kündigte er hiemit den zweyten Theil der
ländlerischen Tänze an: dieser bestehet
eben=
falls aus 6 Tönen, jeder Ton zu 12 Tänze
a
2 Violino e Basso
. Allein, da er bey dem
ersten Theil durch die Ankündigung des
No=
tenschreibers Lausch Schaden gelitten hat, so
ist er gezwungen einen Preis herunter zu setzen,
und jeden Ton um 40 kr. folglich das ganze
um 4 fl zu geben. Diese Tänze sind zu
ha=
ben in Wien am Kohlmarkt beym goldenen
Brunn Nr. 144 im Posamentirergewölbe.
Sollte jemand wünschen, sie von ihm
vor=
getragen zu hören, so erbietet er sich, wenn
es verlangt wird, sie selbst zu geigen, und die
Art zu zeigen, wie sie gespielt werden müssen,
wo er sich Ehre zu verschaffen hoffet.
Musikalienankündigung.
Wer die Harmoniemusik in 8 Stimmen,
oder die Quartetten samt Arien auf das
Kla=
vier aus der beliebten Maschinkomödie unter
dem Titel der Fagotist verlangt, beliebe
die=
selbe zu bestellen. — Auch ist zu haben aus
dem Sonnenfest der Braminen die Harmonie
in 8 Stimmen samt Violinquartetten oder Arien
auf das Klavier, wie auch Duetten in 2
Flau=
ten gesetzt. Man hat sich deswegen in der obern
Bäckenstrasse beym schmeckenden Wurm im
Durchhaus im Haarbeutelgewölbchen, und bey
mir in der Leopoldstadt beym kleinen Ring
Nr. 456 in der Schmelzgasse im Laden zu
melden.
Joseph Haydenreich, Uebersetzer.
Neue Musikalien.
Es sind 12 neue Original=Menueten, und
24 Deutsche samt einer Coda, welche
Ferdi=
nand Kauer, Compositor und Verfasser der
bekannten Clavierschule, für das Jahr 1792
componirt hat, in seiner Wohnung in der
Leopoldstadt in der Praterallee im Bar. Gu=
demischen Haus um 3 fl. zu haben. — Ferner
findet man alda eine neuverfaßte
General⟨ba⟩ß=
schule um 1 fl. 30 kr. Den Nutzen dieses
be=
sondern Werkes versieht man aus folgenden
Jnhalt: 1) von den Klängen, 2) von den
Jntervallen, 3) von den Bewegungen, 4) von
den Arcorden, 5) von der Harmonie, 6) von
dem Dreyklang, 7) von dem Unisonus, 8)
von der Sekund, 9) von der Terz, 10) von der
Quart, 11) von der Quint, 12) von der Sept,
13) von der Sepima, 14) von der Oktav,
15) von der Non, 16) von Begleitung
unbe=
zifferter Grundnoten, 17) dreyßig Uibungen
in allen Tonarten, 18) von den
Präambuli=
ren, und der Verwandschaft der Tonarten, 19)
von der Composition.
Neue Musikalien.
Bey Artaria und Comp. Kunsthändlern am
Kohlmarkt sind folgende Arien aus der neuen
Opera die Zauberflöte von Mozart, fürs
Clavier übersetzt zu haben, als:
Aria, Der Vogelsänger bin ich ja, 8 kr.
Terzetto, Du feines Täubchen nur herein, 15 kr.
Terzetto der 3 Knaben, Zum Ziele führt dich
diese Bahn, 10 kr.
Glockenspiel und Coro, dann Duetto, zwischen
Plamina und Papagero, 10 kr.
Duetto, Bey Männern welche Liebe fühlen.
— — Bewahret euch für Weiber Tücke, 6 kr.
Aria, Alles fühlt der Liebe Freuden, 10 kr.
— — Jn diesen heil'gen Hallen
— — Ach ich fühle es ist verschwunden, 10 kr.
Terzetto, Soll ich dich Theurer nicht mehr
sehen, 24 kr.
Aria, Ein Mädchen, oder Weibchen, 10 kr.
Terzetto der 3 Knaben, Seid uns zum
zwey=
tenmal willkommen, 10 kr.
Zweytes Verzeichniß von Tanzmusikalien.
Bey F. A. Hoffmeister, Musik=Kunst=und
Buchhändler in der Wollzeile Nr. 803 neben
dem Schwebbogen, sind zu haben:
6 Ungarische Tänze für das Klavier 24 kr.
12 Deutsche, vollstimmig, aus der Opera der
dumme Gärtner von Ossowsky, 1 fl. 30 kr.
—— im Klavierauszug 40 kr.
12 Deutsche vollstimmig, nach landlerischem
Geschmack, von deto, 1 fl. 30 kr.
6 Kosaky Deutsche deto, 40 kr.
6 Contratänze deto 1 fl. 20 kr.
12 neue englische Tänze, mit vollstimmiger
Musik, gestochen mit Touren, 2 fl.
12 Deutsche a la Mongolfie, vollstimmig, von
deto, 1 fl. 30 kr.
12 —— Loudons Belagerung von Novi, voll=
stimmig, von deto, 1 fl. 30 kr.
12 —— aus der Opera Talismano, 1 fl. 30 kr.
12 Menuetten aus deto von deto, 1 fl. 30 kr.
12 —— aus l'Arbora di Diana, 1 fl. 30 kr.
6 Deutsche von Mozart, vollstimmig 1 fl. 40 kr.
12 Redoutdeusche v. d. im Klavierauszug, 48 kr.
24 Deutsche vollstimmig v. Heidenreich, 2 fl. 30
12 Menuet und Trio von Kauer, vollstimmig,
1 fl. 40 kr.
24 Deutsche, vollstimmig, die heuer im
Re=
doutensal aufgeführt worden, 2 fl. 30 kr.
7 Redoutdeutsche von Mirbach, 1 fl. 15 kr.
Landkarten nach der Erdbeschreibung
zum Gebrauche der lateinischen Schulen in
den k. k. Staaten.
Es ist bekannt, wie sehr es bisher an
Land=
karten mangelte, die mit den 5 Theilen der
Erdbeschreibung (zum Gebrauche der
lateini=
schen Schulen) übereingestimmt hätten, und
also für die studirende Jugend brauchbar
ge=
wesen wären. Die veranlaßte den
Unterzeich=
neten, einen eigenen Atlas zu diesem Endzwecke
zu entwerfen, und nunmehr auf seine Gefahr
jedoch mit römisch kaiserl. allergnädigsten
Pri=
vilegium herauszugeben, und zwar um dem
ausländischen Nachdrücke vorzubeugen, da dem
inländischen ohnehin ein allerhöchsten Verboth
entgegen stehet. Er wagt es, den Plan dieses
Werkchens hiemit bekannt zu machen, und es
allen mit dem Unterrichte Beschäftigten zu
em=
pfehlen. Es besteht der Atlas aus 36
Land=
karten, worin die 5 Theile der obbenannten
Erdbeschreibung erschöpft sind, weil auf
den=
selben alle geographischen Gegenstände
darge=
stellt sind, die in jenen 5 Theilen vorkommen.
Da sie alle nach dem Grundsatze entworfen
wur=
den, sie dem Buche auf das genaueste
anzu=
passen, so erwächst daraus für die Lehrenden
und Lernenden die Bequemlichkeit, daß sie alle
Gegenstände als: Oerter, Flüsse u. s. s. die
im Buche vorkommen, auch zuverläßig auf den
Karten finden, und umgekehrt, daß sie nichts
auf den Karten antreffen, was nicht auch im
Buche beschrieben stünde, oder wenigstens
be=
rührt würde. Es steht also gar nichts umsonst
da. Unter dem Titel jedes Blattes ist das
Wap=
den des Landes zu sehen, das auf der Karte
abgezeichnet ist. Die Sprache ist durchaus
deutsch, doch sind den Oertern und Flüssen auch
ihre lateinischen Namen dort beygesetzet, wo sie
im Buche gleichfalls zu finden sind. Endlich
stimmt auch die Ortographie auf den Blättern
des Buches und den Blättern dieses Attlasses
bis auf die unbeträchtlichste Kleinigkeit
zusam=
men. — Das Format ist Quersolio, welches für
die Jugend am bequemsten ist, weil es leicht
zu übersehen, leicht fortzubringen, und also
auch besser zu erhalten ist, als Formate von
grösserem Umfange. Stich und Druck sind rein
und lesbare. Das Papier ist gut und dauerhaft
und die Jllumination einfach. Der Preis für
jedes Blatt ist 7 kr. Schon jetzt sind alle 36
Blätter dieses Atlasses entworfen, zum
wirk=
lichen Verkaufe aber liegen gegenwärtig erst
einige der erstern Blätter fertig, denen aber
längstens in 6 oder 8 Wochen alle übrigen
fol=
gen werden. Sie sind von jetzt an täglich bey
Karl Krill, . k. k. Lottokollekteur, in der
Singer=
strasse dem deutschen Zeitungskomptoir genüber
zu haben. Jn den übrigen k. k. Erbstaa=
ten besorgt den Verkauf dieser Karten: Für
Niederöstreich ausser Wien Hr. Buchh. Anton
Möstel in Krems. — Für Oberöstreich Hr.
Handelsmann Joseph Roth in Linz. — Für
Steyermark Hr. Buchh. Franz Ferstl in Grätz.
— Für Kärnten und Krain Hr. Buchh. Wilh.
Heinrich Korn in Laybach. — Für Tirol Hr.
Buchh. Franz Paul Merx in Jnnsbruck. —
Für Vorderöstreich Hr. Buchh Wagner in
Freyburg. — Für Mähren und Schlesien Hr.
Buchh. Joh. Georg Gastl in Brünn. — Für
Böhmen Hr. Buchh. Kaspar Widtmann in
Prag. — Für Galizien Hr. Buchh. Karl
Gott=
lob Pfaff in Lemberg. — Für Siebenbürgen
Hr Buchh. Martin Hochmeister in
Herrmann=
stadt. — Für Oberungarn Hr. Buchh. Jg.
Anton v. Strohmayer in Pest. — Für
Nieder=
ungarn Hr. Lek⟨tü⟩rkabinetsinhaber Gottfried v.
Weissenthal in Preßburg — Für Kroatien
und Slavonien Hr. Buchh. Jakob Körner in
Agram — Und nun ist nur noch nöthig hier
anzumerken, daß dieser kleine aus 36 Karten
bestehende Atlas mit dem für Erwachsene
be=
stimmten grössern Atlas des Unterzeichneten,
welcher nach und zu Büschings grosser
Erdbe=
schreibung noch immerfort herauskommt und
dem geehrten Publikum bereits bekannt ist, in
gar keinem Zusammenhang stehe. Wien den
26. Oktober 1791.
Franz Joh. Jos. v. Reitly.
Jn der Aloys Dollischen Buchhandlung
am Stephansfreidhof im deutschen Hause
ist neu zu haben:
Neues Hand=und Hausbuch für junge
Frau=
enzimmer. 2 Bde. 8. Wien 792. 1 fl. blau=
steif 1 fl. kr.
Dies Werk bedarf eben keiner Empfehlung,
sein Jnhalt ist schon so gemeinnützig, daß kein
Frauenzimmer ohne gründlicher Kenntniß der
darin abgehandelten Gegenstände eine
Haus=
haltung würdig führen kann. Es lehret
Nä=
hen, Stricken, Sticken, Bordiren, Marlet,
Filet, Schnüre und Franzen machen, Zeich=
nen und Mahlen. Es giebt Anweisung
wel=
sche Blumen von Leinwand, gewickelte
Seiden=
blumen, Galanterieblumen zu verfertigen; wie
man die sogenannte Kastor und Streuarbeit
machen, wie man geschmelzte Blumen von Drat,
gegossene Blumen aus Pergamentspänen, wie
Wachsblumen, Wasser=und Oelblumen zu
ma=
chen. Es lehret Kupferstiche auf Glas
abzu=
ziehen, Holz, Bein, Horn und Stroh auf
allerley Art zu färben, und künstlich zu
ver=
arbeiten. Es handelt von allerley
Färberey=
künsten, von Seidenfarben, von
Scharlach=
farben. Wie schwarz zu färben, wie wollenes
Tuch, wollenes und leinenes Garn, Felle und
Pelzwerk zu färben, wie Leinwand von
aller=
ley Farben zu waschen. Es zeiget wie
aller=
hand Flecke aus der Wäsche zu bringen; wie
gelbe Wäsche, Spitze, seidene Flöre, seidene
Strümpfe ꝛc. zu waschen und zu putzen; wie
aus Sammet, seidenen Zeugen, Tüchern, die
Fette, Wagenschmier, Oel, Wein, Dinten,
und andere Flecke herauszubringen; wie
Klei=
der vor Motten und Schaben zu bewahren;
wie Perlen, Edelgesteine, Korallen, Gold=und
Silberschmuck, Kupfer, Zinn, und
Silberge=
schirr, Spiegel, auszuputzen und schön zu ma=
chen. Es lehret Vieh und Geflügel auf dem
Stall zu mästen und fett zu machen, Fische
und Krebse lebend zu erhalten, daß die Hüner
viele Eyer legen, und selbe lang, frisch und
gut aufzubehalten. Es giebt Unterricht von
Käs, Butter Schmalz und Oel. Wie Fleisch
und Stockfische zu peitzen, zu räuchern, und
wie Früchte einzumachen. Von Verfertigung
der Wachs=und Unschlittlichter, wie auch von
der Seite, von Zubereitung des Leinen und
Flachses, und Spinnung sowohl der
Baum=
als gemeinen Wolle, vom Garnsieden und
Blei=
chen, von Störken und Piegeln, und von den
Betten.
Jn der J. D. Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem
To=
denkopf und nebst vielen andern Büchern auch
nachstehende um die billigsten Preise zu
haben:
Thaten und Feinheiten renomirter Kraft und
Knifgenies. 2. Bd. enthaltend Carl Prices,
und der bayerische Hiezel, 8. Berlin 791. 1
fl. 30 kr.
Die graue Mappe, aus Ewalds Rinks
Ver=
lassenschaft. 3. Bd. 8. das. 791. 1 fl. 30 kr.
Margaretha von Oesterreich, Gemahlin des
un=
glücklichen Königs von Hohenstaufen, aus
dem
XIII
. Jahrhundert. 2 Thle. 8. Leipzig
792. 2 fl. 15 kr.
Graf Heinrich von Nassau und Amalia von
Met=
ternich, eine deutsche Familiengeschichte. 8.
das. 791. 2 fl. 45 kr.
Alexander Freyherr v. Sind, und Viktoria
Gräfin v. Putbus, eine Begebenheit neuerer
Zeit, bey Veranlassung eines
Sommerauf=
enthalts zu Spaa, 8. das. 792. 1 fl.
Liebschaften und Galanterien der Regenten und
Aristokraten Frankreichs, älterer und
neu=
erer Zeiten, aus merkwürdigen Quellen. 8.
das. 791. 1 fl.
Reisen der jüngern Anacharsis durch
Griechen=
land, vierthalbhundert Jahre vor der
gewöhn=
lichen Zeitrechung; a. d. Franz. des Hrn.
Abris Barthelemy nach der letzten Ausgabe des
Originals übersetzt von Hrn. Bibliothekar
Binester. 5ter Band m. Kupf. gr8. Berlin
791. 2 fl. 30 kr
Hunte (David) über die menschliche Natur,
a. d. Engl. nebst. kritischen Versuchen zur
Beurtheilung dieses Werks, von Hrn. Pro=
fessor L. H. Jakob. 2ter Bd. über die
Leiden=
schaften. gr8. Halle 791. 1 fl. 15 kr.
Jstlaubs (A. W.) die Kokarden; ein
Trauer=
spiel in 5 Aufzügen. 8. Frankf. 791. 30 kr.
Dictionnaire de la langues françoise & alle-
mande composé sur de Dictionnaire de
l'A-
cademie françoises & sur celui de Mr. Ade-
lung enrichi des Termes propres des
Sci=
ences & des Arts, par Mr Chr. Fréde-
ric Schwan. Tome troisieme, qui
conti=
nent les Lettres I — P. gr4. a Mannheim
791. 5 fl. 30kr. tous les 5 Tomes 33 fl.
30 kr.
Bey Christoph Peter Rehm, Buchhänd=
ler unter den Tuchlauben im Auge Gottes,
dem Seitzerhof gegenüber, ist ganz neu
zu haben:
Allgemeiner Haus=und Wirthschafts=Ka=
lender für das Schaltjahr nach der
Ge=
burt Jesu Christi 1792, worinn nebst sehr
vielen Hausmitteln und Kunststücken, auch
die neueste Geneologie, Planetenlauf, Zeit=
und Festrechungen, Sonn=und
Mondes=
finsternisse, Zins=und Liedlohnstabellen,
Münzberechnungen, auch alle
Jahrmärk=
te, wie auch das Verzeichniß aller
ankom=
menden und abgehenden Posten und
Post=
wägen enthalten ist. Von dem Verfasser
der ökonomischen Zeitung.
Da dieser Kallender im vorigen Jahre mit
so vielem Beyfalle aufgenommen worden, daß
er sich in Zeit von 4 Monaten ganz ergriff,
so erscheint auch der zweyte Jahrgang (und
ist auf allgemeines Verlangen bearbeitet wor, ) zu dessen Empfehlung darf ich weiter
kurz sagen, daß für unser Vaterland dieser
Kalender an Reichhaltigkeit und Auswahl der
Materien, die für jedermann nützlich sind, am
zweckmäßigsten seyn wird, welches der
nachste=
hende Jnnhalt dieses ganz so gemeinnützigen
Volkskalenders erklären wird; zudem ist der
Verfasser davon (durch die allgemeine Wr. öko=
nomische Zeitung, die zu seinem Ruhme durch
7 Jahre schon allgemein bekannt ist) Bürge
und Hoffnung genug, daß er unserm
Vater=
lande ein angenehmes und nützliches Geschenk
gemacht hat, da er selben noch alle Jahre
mehr Jnteresse und Vollkommenheit geben wird,
wodurch dann dieser Kalender vor allen andern
das gewinnt, daß selber in ein paar Jahren
ein allgemeines Kunst=und ökonomisches
Hand=
buch zum Gebrauche für Jedermann, seyn wird;
man kauft also nicht nur den durch ein Jahr
zum Gebrauche dienenden Kalender, sondern
er wird in der Folge obiges Handbuch seyn,
und zum immerwährenden täglich vorfallenden
Gebrauche jedermann dienen. Zum Beweise
wie sehr unser gelehrter Verfasser um in
bey=
den Fällen nützlich zu seyn, alle Aufmerksam=
keit verwendet hat, soll der folgende Jnnhalt
dem Werke das Wort reden. — Innhalt des
Kalenders: Zeit=und Festrechnung=Beweg=
liche Feste. Erklärung der vorkommenden
Zei=
chen. Planetenlauf. Sonn=und
Mondesfin=
sterniße. Die Quatemberfeste ꝛc. — Tabellen:
zur Einnahm und Ausgabe. Zins=und
Lied=
lohns=Tabellen. Münzberechnungen. — Jahr=
märkte: Alle Jahrmärkte. — Benealogie
der je⟨tz⟩t lebenden hohen Häuser, im Jahr 1792.
— Post und Postwagen: ein richtiges
Ver=
zeichniß derselben, so wie sie ankommen und
abgehen, sammt Expedizion. — Weisheit=
sprüche, witziger Einfälle, Sinngedichte und
Räthsel. Bewährte Mittel aus der Haus=
und Landwirthschaft: — Mittel wider
Hals=
schmerzen. Korn=und Baumwürme auf eine
gewisse und sehr leichte Art zu vertreiben.
Bestättigung dieses Mittels. Merkwürdiger
Beytrag zur Wetterkunde für das Stadt=und
Landvolk. Eine neue Erfindung für
Lohgär=
ber. Die Gefahr der hervorbrechenden Zähne
der Kinder aus wiederholten Erfahrungen
ab=
zuwenden. Etwas für Kupferstecher und
Buch=
drucker. Verbesserung der Strohsäcke. Guter
Ofenkütt. Ein wohlfeiler und dauerhafter
Anstreich der Häuser. Benutzung des
abgetra=
genen seidenen Flores. Anmerkung. Kunst=
stück, eine Kütte zu verfertigen, Glas, Por=
zelän und Achat auf eine subtile Art zu leimen.
Das englische Pflaster zu machen. Ein Mittel,
daß die Fliegen im Sommer die Pferde nicht
so stechen. Vom Bienenstich und den Mitteln
dagegen. Von den wilden Kastanien. Eine
Sulze wider den Husten zu machen. Mittel
den Frost aus verschiedenen Eßwaaren zu
brin=
gen. Ein Mittel wundgestossene Schienbeine
bald zu heilen. Mittel das Blut geschwind zu
stillen. Von dem Kennzeichen einer guten
Obst=
baumschule. Gesundheitsschockolade zu machen.
Gebrauch der zu Makulatur gewordenen
Druck=
sachen. Von den Mitteln unterirdisches Quellen
zu entdecken. Mittel wider die Gefröre. Dem
Kaffe noch einmal so viel Stärke und Geschmack
zu geben, als er sonst hätte, wobey man nur
die Hälfte braucht. Mittel für geschwollene
Backen oder Mandeln. Aus dem Sammet die
Flecken zu bringen. Neuer Vorrath bey
Feu=
erspritzen. Mittel wider den Frosch unter der
Zunge bey Kindern. Von den
Spargelerb=
sen. Dem blauen Kohl zu bewahren. Leichtes
und bewährtes Mittel, die Sattfrüchte vor
den Mäusen, Kornwürmern und andern
Un=
geziefer zu bewahren, und denenselben zugleich
einen recht schnellen Trieb zu verschaffen. Von
Zubereitung des Haufs. Wider den Gestank
heimlicher Gemächer. Futter für
Seidenwür=
mer. Mittel gegen den Fingerwurm. Mittel
für das Zahnfleisch. Pfropfen der
Weinstö=
cke. Vorschrift zu einem Brode. Vom
Wai=
zenmahlen und Erdäpfeln. Vom Butter
ma=
chen. Den sogenannten Samariter=Balsam
als ein vortrefflichen Mittel gegen die
Lungen=
sucht zu verfertigen. Ein leichtes und sicheres
Mittel, das springende Hornvieh, auch die
Pferde zu züchtigen. Verschiedene Arten den
Wein zu probiren. Mittel durch welche man
verhüten kann, das die Tauben ihre Häuser
nicht verlassen. Einige wenige der
untrüglich=
sten Wetterregeln, dem Landwirthe gewidmet,
in Absicht auf Beförderung des Feldbaues.
Beyträge zur Erbauungslehre und
Naturge=
schichte. Das Vertrauen auf die Vorsehung,
eine ländliche Scene. Das Stück ungebunden
18 kr. , gebunden mit Papier, zum
Einschrei=
ben 22 kr. , im steifen Deckel eben ohne
Pa=
pier 24 und 27 kr. Die Kalender werden an
die Buchbinder ungebunden abgegeben, und
für jene die 12 Exemplarien nehmen, vom
Gulden 6 kr. nachgelassen.
Ferner sind auch die bewährten Mittel aus der
Haus=und Landwirthschaft von obigem
Ka=
lender 1791 besonders abgedruckt für 10 kr.
zu haben.
Oekonomische Hauspostille, oder Sammlung
der bewährtesten Mittel und Vortheile, eben=
falls vom Verfasser der ökonomischen
Zei=
tung. 8. 1791 1 fl. 20 kr. gebunden. 1 fl.
30 kr.
Bey Jgnaz Alberti, k. k. privil. Buch=
drucker, in seinem Verlagsgewölbe in der
Do=
rotheengasse Nr. 1136 ist ganz neu zu haben:
Erzählungen für Liebende von C. L. B.
Enthalten: die Seeligkeit der Liebe, und
wahre Liebe trennen Berge und Meere nicht.
Mit einem eine Scene aus der ersten
Erzäh=
lung vorstellenden Kupfer, und dem
Clavier=
auszuge von Höltys Seligkeit der Liebenden,
von der Composition Hrn Pohls.
Der Verfasser war zu gewissenhaft, um
selbst in der Vorrede etwas zu der
Empfeh=
lung dieser Erzählungen sagen zu wollen, und
vielleicht für sein Werk zu zuversichtlich, als
daß er für nöthig gefunden hätte, einen
Man=
tel umzunehmen, um dem Regen der Kritik
auszuweichen: er erwähnt nur, daß sie Scenen
enthalten, von denen er selbst theilweise
Zu=
seher zu seyn Gelegenheit hatte. — Was kann
nun der Verleger, welcher eben so ungern
Ge=
pränge macht, thun, als daß er den Verfasser
nachahmt, und die Entscheidung über den Werth
dieser Erzählungen dem Publikum überläßt? —
Doch kann er sich nicht enthalten, zu sagen,
daß er so viel Vorliebe für diesen
Verlagsar=
tikel hatte, ihn mit sauberm Drucke auf
Pa=
pier Velin zu veranstalten. — Wenn manche
Schöne, die mit in sich geehrten Herzen der
Erfüllung ihrer Wünsche entgegen seufzt; wenn
mancher Jünglings, der noch fern von seinem
Ziele, dahin schmachtet, Trost aus diesem
ih=
nen gewidmeten Buche schöpfen — wenn sie,
während das Gefühl des Mitleids sie für die
Märterer der Liebe, deren Geschichte sie lesen,
auf einige Augenblicke dahin reißt, ihres
ei=
genen Drangs vergessen — so haben Verfasser
und Verleger ihren Wunsch erreicht. Kostet
brochirt 1 fl. 15 kr.
Journée du Chretien sanctifice par la Priére
& la Meditation.
Die öftere Nachfrage nach einem guten,
kleinen, sauber gedruckten französischen
Gebeth=
buche bewog mich, die Herausgabe von
Ge=
genwärtigen zu veranstalten. Es ist ein
Aus=
zug eines in 2 Bänden unter gleichem Titel in
Paris heraus gekommenen, dessen Vortreflichkeit
dadurch sichtbar ist, daß das Seibtische Lehr=
und Gebethbuch fast größten Theils daraus
ge=
zogen, und das Uebrige eine Nachahmung
des=
selben ist. Es besteht nicht bloß in Gebethen,
sondern enthält zugleich Betrachtungen, wel=
che dem Leser Gelegenheit geben, den Lehren
der Religion weiter nachzudenken. Was den
Druck selbst anbelangt, so ist zu den Gebethen
eine ziemlich grosse Schrift, zu den
Betrach=
tungen aber eine etwas kleinere angewendet
wor=
den, wodurch man den Augen der Leser zu
Stat=
ten zu kommen hofft; übrigens ist er in
Duo=
dez auf schönen Schreibpapier, und mit
mög=
lichster Genauigkeit veranstaltet. Die Preise
sind in Papier gebunden 36 kr. , in englischen
Band mit Goldschnitt und Schuber 54 kr.
Nützlicher Haus=und Taschenkalender auf
das Jahr 1792.
Jch liefere hiermit einen auf schönem
Schreibpapier niedlich gedruckten Kalender, der,
ob er gleich alles enthält, was die
gewöhnli=
chen Kalender ausfüllt, doch wegen seinem
For=
mate und der kleinen Schrift, mit welcher er
gedruckt ist, bequem genug für einen
Taschen=
kalender ist. Da mir es darum zu thun war,
denselben um einen geringen Preis geben zu
können, wollte ich keine anderweitigen
Mate=
rien hinzufügen: über dieß würde er auch
da=
durch seine Bestimmung verloren haben. Hier
folgt der Jnhalt desselben: 1) Zeit=und Fest=
rechnung. 2) Bewegliche Feste. 3) Quatember.
4) Jahrszeiten. 5) Finsternisse. 6) Erklärung
der Kalenderzeichen. 7) Die 12 Monate mit
Angabe des Mondwechsels und des Sonnenauf=
und Untergangs bey jedem Tage. 8) Die
voll=
ständige Genealogie des hohen Erzhauses von
Oesterreich. 9) Abgang und Ankunft der
rei=
tenden und fahrenden Posten zu Wien. 10)
Verzeichniß der vorzüglichsten in=und
auslän=
dischen Messen und Jahrmärkte. 12) Münzta=
belle über die Souveränd'ors. 12) Münztabelle
über die halben Souveränd'ors. 13) Münzta=
belle über die kaiserl. Dukaten. 14) Münzta=
belle über die Holländer Dukaten. 15) Münz=
tabelle über die Niederländer Kronen=und
fran=
zösischen Thaler. 16) Münztabelle über die
spa=
nische Matten, Mailänder ganzen und halben
Thaler. 17) Münstabelle über die gangbaren
Niederländer Silbermünzen. 18) Wurftabelle
über die Sieb⟨z⟩ehner und Siebner nach dem
gewöhnlichen Wurfe. 19) Dienstbothen=Lied=
lohns=Bestand=Zins=und Wirthschaftstabelle.
20) Jteressetafel zu 3 1 / 2 Procent. 21) Jn=
teressetafel zu 4 Procent. 22) Juteressetafel zu
5 Procent. 23) Jnteressetafel zu 6 Procent. Ko=
stet gebunden mit Schuber 12 kr. , mit
vergol=
detem Schnitte 15 kr. Auch ist derselbe in
Le=
der und Seide auf verschiedene Arten
gebun=
den um die billigsten Preise zu haben.
Pferd zu verkaufen.
Jm von Stürmischen Haus Nr. 933 am
Eck der Singerstrasse im Stall rechterhand
ist ein besonders schön gewachsener
Hollstei=
ner Rapp, über 16 Faust hoh, der auf das
Frühjahr 5 Jahr alt wird, täglich zu
ver=
kaufen, mit der Bedingniß, daß er ganz
feh=
lerfrey und zum Reiten und Einspannen zu
gebrauchen ist.
Haus zu verkaufen
Das Haus Nr. 185 in der Leopoldstadt in
der Herrngasse ist täglich zu verkaufen. Es hat
2 Höfe, 1 Hausgarten, mit Saletel, und 3
grosse Gewölber, die zu einer grossen Profeßion
gebraucht werden können. Liebhaber dessen
ha=
ben sich daselbst im ersten Stock beym
Haus=
inhaber anzumelden.
Haus zu verkaufen.
Es ist das Haus Nr. 21 am Rennweg, be=
stehend in 10 Wohnungen, 2 Stallungen, ei=
ner Schupfe, und einen sehr grossen Stadel,
nebst einen Hausgärtel, einen grossen Hof und
einen Brunn, täglich zu verkaufen. Liebha=
ber haben sich im v. Trattnerischen Hof am
Graben auf der dritten Stiege im zweyten
Stock Nr. 7 bey H. Auchner zu melden.
Haus samt Garten zu verkaufen.
Es ist in der Gegend ausser der Linie ein
neugebautes Haus, samt einen 1650 □
Klaf=
ter grossen Hausgarten, mit 6 oder 12 Joch
guten Aeckern, täglich um billigen Preiß zu
verkaufen, und wäre besonders für einen
Le=
derer oder Gärtner vortheilhaft. Das
Meh=
rere ist in der untern Bäckenstrasse bey dem
Bierwirth zu erfahren.
Bekanntmachung.
Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit
er=
innert, daß von den in dem Monat August
1790 versetzt, unberichtigt gelassene, und im
Monat November d. J. in der Ordnung an
die Meistbietenden verkauften Pfändern der
durch die Versteigerung ausgefallene, und durch
den Kundschaftsbogen heut dato angezeigte
Ueberschuß gegen die betreffende
Originalpfand=
zetel mitlerzeit der patentmäßig bestimmten
Zeit=
frist alda täglich zu erhohlen ist.
Licit. Bandfabrikgeräthschaften.
Den 12. De⟨z⟩ember werden mit gerichtlicher
Bewilligung auf der Wieden im der
Plenkler=
gasse Nr. 311 beym goldenen Sieb
verschie=
dene Fahrnisse, als Schweizerbandmühlstühe
von 8, 14, 16, 18, 20, 26 Läufe, nebst all
möglicher Zugehör von Schweifrahmen, Spull=
räder, Abfahrer, Seidensteckel, Seidenwind=
maschinen zum Wasserband, Pressen, Spull=
räder, Bandelhasperl, Zwirnhasperl, Stück=
maschin zu Zwilchbändern, Zettel, Rollen
einige hundert, Seidenspullen über 2000, ei=
sene ⟨Oeretz⟩
, eine neue eisene Kassatruhe, ku=
pferne Waagen, samt Gewichter, 2 mit
Ei=
sen beschlagene Marktkisten, harte und
wei=
che Gewölbbudeln, verschiedene Gewölbkasten
theils mit, theils ohne Gläser, und mehr
andere Geräthschaften, zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden licitando
ver=
kauft.
Licit. Effekten
Aus Verordnung des k. k. ni. öst. Land=
rechts werden den 12. Dezemb. d. J. zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
in der Herrngasse im Niederländischen
Kanz=
lerhaus Nr. 22 verschiedene
Verlassenschafts=
effekten, als 1 grosser Brillant=und 2
An=
tikringe, 1 goldene Tabatiere, 1 deto Uhr,
verschiedene goldene und silberne Medailen,
dann Münzen, silberne und vergoldte Tafel=
und Konfektbestecke, 4 Tafelleuchter, verschie=
dene Stuffenmaterialien und Steine, mit Gold,
Silber und Seiden gestickte, tüchene, sammen=
tene und grosdetournen Mannskleider, Leib=
Haus=und Tafelwäsch, 1 blau und weisser
Tafelservis, verschiedene Bilder von guten
Mei=
stern, Feuergewehr, und verschiedene
Geräth=
schaften den Meistbietenden gegen alsogleich
baare Bezahlung versteigerungsweis
hindan=
gegeben werden.
Licit. Effekten.
Den 12. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden mit hoher
Re=
gierungsbewilligung auf der Mehlgrube Nr.
1074 verschiedene Verlassenschaftsfahrnisse, als
etwas Silber, Sackuhren, tüch=und zeugene
Mannskleider, Leib=und Hauswäsch, Spie=
gel, Bilder, Porzelain, Gläser, Soffen und
Sessel, hart und weiche Schreib=Häng=und
Schänkkästen, Tische, Bettstätte, samt
Bett=
gewand, Meßing=Zinn=Kupfer=und
Eisen=
geschirr, dann mehr andere Geräthschaften
li=
citando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 13. Dezember werden auf Verordnung
eines löbl. Magistrats im Burgerspital vom
Augustinerplatzhauptthor hinein im zweyten
Schwebbogen links im 4ten Hof die 7te
Stie=
ge im zweyten Stock Nr. 32 verschiedene
Ver=
lassenschaftsfahrnisse, als gute Perln, Ringe
und Ohrgehänge mit Rauten, goldene
Do=
sen, Granaten, etwas Silber, grosdetour=
tafet=und musselinene Frauenkleider, Frauen=
pelze, tafetene Mäntel, Wäsch, Spitz, Bett=
gewand, und mehr andere Einrichtungssachen
licitando verkauft.
Licit. Tokayerweine.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht werden den 13. Dezember d. J. dann
10. und 24. Jäner 1792 früh um 9 Uhr in
der Stadt am hohen Markt Nr. 525. 9 Stück
volle Doppelanheile, 28 Stück einfache
An=
theile, 13 Stück leere Doppelantheile, 3 Stück
leere einfache Antheile, und 383 Stück volle
Bouteillen von Tokayerweinen, versteigerungs=
weis hindangegeben, und falls sich bey dem
ersten, oder zweyten Termin um den
Schä=
tzungs=oder einen höheren Betrag kein
Käu=
ter fände, bey dem dritten Termin auch
un=
ter der Schätzung an den Meistbietenden
ver=
kauft werden.
Licit. Satzkapital.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht: es sey auf Anlangen des Jos. Kern,
unter Vertrettung Hrn. Dr. Winter, wider
die unwissend abwesende Elisabeth
Widman=
nin, als eheleibliche Tochter und Erbin der
Elisabeth Widmannin sel. wegen schuldigen
62 fl. 27 kr. mit Einwilligung des der
Ge=
klagten aufgestellten
Curatoris,
Hrn Dokt.
Schlager, in die Feilbietung des von
gedach=
ter Elisabeth Widmannin, ihm Joseph Kern
cedirten, auf des Paul Schnitzer Behausung
ausser der Hundsthurnerlinie vorgemerkten
zwey=
ten Satzkapitals pr. 450 fl. annoch haftend
pr. 100 fl. nebst Jnteresse gewilliget worden.
Da nun hiezu für den zweyten Termin der
12, und für den Dritten der 22. Dezember
d. J. mit dem Beysatze festgesetzt worden sind,
daß, wenn dieses Satzkapital pr. 100 fl.
samt Jnteressen bey der zweyten Feilbietung
nicht um den eigentlichen Werth an Mann
gebracht werden würde, solches bey der
drit=
ten auch um einen geringen Anbot verkauft
werden soll: so haben die Kauflustige an den
obbestimmten Tägen vormittag um 9 Uhr vor
diesem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Den 15. Dezember werden auf löbl. Magi=
stratsverordnung in der Stadt bey dem
schwar=
zen Bock Nr. 798 zu ebener Erde ⟨
gegen den
⟩
Stubenthor verschiedene Effekten als 1
go=
dener Ring mit Karniol und 2 Räuteln, sil=
berne Knöpfe und Schnallen, Sackuhren, Scho=
koladetatzerl, und andere Silberstücke, 104
Ellen Wallis, verschiedene Manns=und
Frauen=
kleider, Leinwäsch, harte und weiche Kästen,
Tische, Soffen, Sessel, Bettgewand
Bil=
der, und andere Einrichtungsstücke früh von
9 bis 12, und nachmittag von 2 bis 5 Uhr
licitando verkauft.
Licit. Hartingerisches Haus.
Von der k k. Kammeralherrschaft Tulln als
Herrschaft Oberdöbling wird hiemit kund
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Leopold
Hof=
mann, mit Einwilligung der übrigen
Har=
tingerischen Satzgläubiger, wider die Maria
Anna Hartingerin, behauste diesseitige
Unter=
thanin zu Oberdöbling, wegen Abführung
ei=
nes schuldigen Satzkapitals über die aus
Mangel der Käufer ebenfalls fruchtlos
ver=
strichene dritte Versteigerung, in eine
allend=
liche Licitirung der der Beklagten
angehöri=
gen, zu Oberdöbling liegenden, auf 1150 fl.
gerichtlich geschätzten Behausung Nr. 5, samt
dabey befindlichen Garten, gewilliget, und
hiezu der 15. Dezember d. J. mit dem wei=
tern Beysatz bestimmt worden, falls obige
Be=
hausung bey dieser Versteigerung um die
Schä=
tzung, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden könnte, selbe den bey der dritten
Ver=
steigerung allein sich gemeldten Käufer um
sei=
nen gemachten Anbot pr. 1100 fl. ohne
wei=
teren überlassen werden würde. Die
Kauflu=
stige haben demnach an obbestimmten Tag
früh, um 9 Uhr in der Dorfrichters
Behau=
sung zu Oberdöbling zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht werden den 16. Dezemb. d. J. dann
den 13. und 27. Jäner 1792 früh um 9 Uhr
in der Singerstrasse Nr. 895 im 3ten Stock
verschiedene Kästen, Tische, Spiegel, Kana=
pee, Sessel, Bilder, 2 tüchenes Mannskleider,
ein seidenes Parapluie, und einige Stück Wäsch,
versteigerungsweis hindangegeben, und falls
sich bey dem ersten, oder zweyten Termin für
den Schätzungsbetrag, oder darüber kein
Kauf=
lustiger finden sollte, bey dem dritten
Ter=
min auch unter der Schätzung an den
Meist=
bietenden verkauft werden.
Licit. Taffet und Zeug.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht werden den 17. Dezember d. J. dann
7 und 21. Jäner 1792 auf dem Peter Nr.
549 im 3ten Stock auf der vordern Stiege
75 Ellen Taffet, dann 13 1 / 4 Ellen
Pariser=
zeug, versteigerungsweis hindangegeben, und
falls sich weder bey dem ersten noch bey dem
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber ein Käufer fände bey dem
drit=
ten Termin auch unter der Schätzung an den
Meistbietenden verkauft werden.
Licit. Seefriedisches Haus
Von der reichsfreyherrl. v. Haggenmülleri=
schen Herrschaft Altlerchenfeld wird hiemit
kund gemacht: es sey auf Anlangen des
An=
ton Seefried, und Maria Anna dessen
Ehe=
wirthin, wider die Maria Anna Seefriedin,
in die Feilbietung der Geklagten angehörigen,
im Altlerchenfeld befindlichen, und auf 3560
fl. gerichtl. geschätzten Behausung Nr. 119,
gewilliget worden. Da nun hiezu für den
zweyten Termin der 17. Dezember d. J. und
für den dritten der 17. Jäner 1792 mit dem
Anhange bestimmt sind, daß obgedachtes Haus,
wenn solches bey dem zweyten Termin um den
Schätzungsbetrag, oder darüber an Mann
ge=
bracht werden könnte, bey dem dritten auch
unter der Schätzung hindangegeben werden
würde; als haben die Kauflustige an obbe=
stimmten Tägen früh um 9 Uhr in dasiger
in der Stadt nächst dem rothen Thurm Nr.
675 im ersten Stock befindlichen
Herrschafts=
kanzley zu erscheinen.
Licit. Fahrnisse.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht werden den 20. Dezember d. J. dann
11. und 25. Jäner 1792 früh um 9 Uhr im
Magdalenahof ausser den Taborbrücken bey
Langenzerstorf 44 Stück Kühe, 10 Stück
Käl=
ber, 12 Pferde, 3 Wägen, 6 Besteck
Mes=
ser, Gabel und Löffel, 2 grosse und eine
klei=
die Kaffeekanne, 2 Salzfassel, und ein
Vor=
leglöffel von Silber, 4 grosse Spiegel, 3
Stockuhren, 3 harte Kästen, 4 harte Tischeln,
1 Luster, 1 Divan. 10 Sessel, und eine Soffe,
versteigerungsweis hindangegeben, und falls
sich weder bey dem ersten noch zweyten
Ter=
min um den Schätzungsbetrag, oder darüber
ein Käufer fände, bey dem dritten Termin
auch unter der Schätzung verkauft werden.
Licit. Effekten.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgerichte werden den 21. Dezember d. J.
dann 13. und 27. Jäner 1792 ausser den
Ta=
borbrücken im Magdaenahof bey
Langenzer=
storf verschiedene Effekten, Wägen, Pferde
und anderes Vieh, dann 26 Gedecke von
Sil=
ber, samt Vorleglöffel, Salzfassel und
Kaffee=
kannen, wie auch 30 volle Fässer Wein, nebst
Kellereinrichtung, und ein beträchtlicher
Kör=
nervorrath versteigerungsweis feilgeboten,
und falls sich bey den ersten zwey Terminen
um den Schätzungsbetrag, oder darüber kein
Kauflustiger finden sollte, bey dem dritten
Termin auch unter der Schätzung an den
Meist=
bietenden verkauft werden.
Licit. Effekten.
Von dem k k. ni öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht werden den 21. Deember d. J. dann
den 13. und 27. Jäner 1792 ausser den
Ta=
borbrücken im Magdalenahof bey
Langenzer=
storf verschiedene Effekten, Wägen, Pferde
und anderes Vieh, dann 36 Gedecke von
Sil=
ber, samt Vorleglöffel, Salzfassel und
Kaf=
feekannen, wie auch 30 volle Fasser Wein,
nebst Kellereinrichtung, und ein beträchtlicher
Körnervorrath, versteigerungsweis
feilgebo=
then, und falls sich bey den ersten zwey
Ter=
minen um den Schätzungsbetrag, oder
dar=
über kein Kauflustigen finden sollte, bey dem
dritten Termin auch unter der Schätzung an
den Meistbietenden verkauft werden.
Licit. Effekten.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht werden den 19. Dezemb. d. J. dann
9. und 23. Jäner 1792 nachmittag um 3 Uhr
in der Singerstrasse im Eisenhutterischen Haus
im 4ten Stock 1 harter Schreibkasten, 1
klei=
ne Stockuhr, 1 Spiegel in eichener Rahm,
2 weiche Bücherkästen, 1 langer welcher
Ka=
sten, 2 harte Tischel, und 6 Rohrsessel, ver=
steigerungsweise feilgeboten, und falls sich
we=
der beym ersten noch zweyten Termin um den
Schätzungsbetrag, oder darüber Kauflustige
finden sollten, bey dem dritten Termin auch
unter der Schätzung an den Meistbietenden
verkauft werden.
Licit. Effekten.
Den 13. Dezemb. werden auf Verordnung
eines löbl. hiesigen Magistrats auf der
Wie=
den beym goldenen Adler Nr. 85
verschiede=
ne Verlassenschaftssachen, als etwas
Silber=
sachen, grosdetour=tafet=zitz=und kottunene
Frauenkleider, wie auch einige Mannskleider
derley Leib=und Hauswäsch, Bettgewand,
Tische, Kästen, Sessel, Spiegel, Bilder,
Zinn=und Kuchelgeschirr, nebst andern
Haus=
geräthschaften licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 14. dies werden mit Bewilligung
ei=
ner hohen Obrigkeit zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden in der Stadt in der
vordern Schenkenstrasse im fürstl. Batthyani=
schen Haus Nr. 48 im 2ten Stock
verschiede=
ne Verlassenschaftssachen, als Sack=Stock=
und andere Uhren, verschiedene lange seidene
Frauenkleider, Niederländerspitz, Leib=Haus=
und Bettwäsch, Bettgewand, harte Kästen,
Tische und Sessel, Bilder von sehr guten
Mei=
stern, Porzelain, Zinn=Meßing=Kupfer=und
Kuchelgeschirr, nebst mehreren
Hausgeräth=
schaften licitando verkauft.
Licit. Prätiosen.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen der Maria
An=
na v. Retterischen Erben, und resp. Gerha=
ben, wider Joseph Klein, Jnwohner Nr 91
in der Josephstadt, wegen von letztern
schul=
digen 3000 fl. in die Feilbietung des vom
Ge=
gentheil verpfändeten auf 2627 fl. 30 kr. ge=
schätzten, und in 2 mit Brillanten
karmoisir=
ten Handbrasseleten, nebst 571 Stück guten
Perln bestehenden Schmuck, gewilliget
wor=
den. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für
den ersten der 19. Dezember d. J. für den
zweyten der 9. , und für den dritten der 23.
Jäner 1792 mit dem Beysatz bestimmt
wor=
den sind, daß, wenn gedachter Schmuck
we=
der bey dem ersten, noch bey dem zweyten
Termin um die Schätzung, oder darüber an
Mann gebracht werden würde, selber bey dem
dritten auch unter dem Schätzungswerth
hin=
dangegeben werden soll. Als haben all jene,
welche gedachte Prätiosen an sich zu bringen
gedenken, an obbesagten Tägen früh um 9
Uhr in der Stadt im Wintergässel im
Geweyi=
schen Haus Nr. 567 im 2ten Stock sich
ein=
zufinden.
Licit. Haushelfte
Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit berkannt
ge=
macht: es sey als Anlangen des Joseph
F⟨uh⟩r=
lingerischen Massevertretters, in die
Feilbie=
tung der in die diesfällige Konkursmasse
ge=
hörigen, auf dem Grund Neudegg liegenden
auf 2850 fl. geschätzten Haushelfte Nr. 56
ge=
williget, und zu dem Ende der 20. Dezem=
ber d. J. und der 20. Jäner 1792 mit dem
Anhang bestimmt worden, daß, falls
gedach=
te Haushelfte weder bey dem ersten, noch
zwey=
ten Termin um den Schätzungswerth, oder
darüber an Mann gebracht werden könnte,
solche bis nach geschehener Klaßifikation und
ausgetragenen Vorrechten beybehalten, und
sohin nach Vorschrift der Konkursordnung
da=
mit vorgegangen werden würde. Als haben
die Kauflustige an obbestimmten Terminen früh
um 10 Uhr vor diesem Grundgericht zu
er=
scheinen.
Licit. Realitäten.
Von der Herrschaft Oberwaltersdorf V. U.
W. W. wird hiemit bekannt gemacht: es
ha=
be der burgl. Nadlermeister zu Wien, Ferdi=
nand Zipp, unter Vertrettung Hrn. Dr. Pe=
droßi, wider Joseph Mohr,
pprio & ux. nom.
wider Mathias Straßhofer
pprio & ux. nom.
und wider Mathias Marx
pprio & ux. nom.
sämtlich behauste Unterthanen in
Oberwal=
tersdorf, wegen schuldigen 300 fl. Kapital,
samt 4 prozentigen Jnteressen und
Gerichts=
kösten, die gerichtliche Feilbietung der
gegen=
theiligen, zu Oberwalterstorf Nr. 16, Nr.
13 und Nr. 12 liegenden Halblehenhäuser, wo=
zu als zum Joseph Mohrischen 16. Joch
Haus=
äcker, 12 Joch Holzluß, 12 Pf. Weingär=
ten, 2 Kraut=und 2 Hausgärten, zum
Ma=
thias Straßhoferischen 18 1 / 4 Joch
Hausä=
cker, 12 Joch Holzluß, 12 Pf. Weingärten,
2 Hausgärten, und zum Mathias Marxischen
Halblehenhaus 18 2 / 4 Joch Hausäcker, 1
Joch Holzluß, 12 Pf. Weingärten, 2
Kraut=
gärten mit einem Wiesfleckel, samt 2
Haus=
gärten gehörig sind, bewilligter erhalten, und
seyen hiezu 3 Termine, als für den ersten
der 24. Dezember 1791, für den zweyten der
21. Jäner, und für den dritten der 18. Fe=
bruar 1792 mit dem Beysatz festgesetzt
wor=
den, daß, wenn sothane Realitäten weder
beym ersten, noch zweyten Termin um die
Schätzung, oder darüber an Mann gebracht
werden könnten, dieselben beym dritten
Ter=
min auch unter der Schätzung, jedoch
jedes=
mal gegen gleich baare Bezahlung
hindange=
geben werden würden. Die Kauflustige
be=
lieben daher an obbestimmten Tägen früh um
9 Uhr auf der hiesigen Amtstube zu erscheinen.
Licit. Freyhof und Grundstücke.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
der Antonia Wachtlin, gebohrne von
Kro=
tenberg, als Joseph Bartoloti freyherrl. v.
Bartenfeldischen Haupterbin, in die
Feilbie=
tung des dem verstorbenen Hrn. Joseph
Bar=
toloti Freyhrn. v. Bartenfeld anhörig
gewe=
senen Freyhofs zu Unternalb Nr. 81, samt
den dazugehörigen Grundstücken, nebst 25
Un=
terthanen, zusamm auf 8560 fl. geschätzt, ge=
williget, und zu Versteigerung desselben der
24. Dezember d. J. früh um 10 Uhr bestimmt
worden. Die Kauflustige haben sich daher
an obbemeldtem Tag und Stund vor dem k.
k. n. öst. Landrechte einzufinden, und können
vorläufig die gerichtl. Schätzung obbesagten
Freyhofs samt Zugehör bey diesortiger
Re=
gistratur einsehen.
Licit. Althannisches Haus und Garten.
Demnach die in
causa
des
Handlungshau=
ses Fries und Comp. wider Hrn. Joseph
Gra=
fen v. Althann, wegen zu fordern habenden
20000 fl.
cum sua causa
auf den 31. Okto=
ber und 1. Dezember d. J. angeordnet
gewe=
ste erste und zweyte Feilbietungen des auf der
Wieden liegenden, auf 67000 fl. geschätzten
gräfl. Althannischen Hauses, samt Garten,
aus Mangel nicht erschienener Kauflustigen
fruchtlos verstrichen sind. Als bleibet hiemit
für den dritten Feilbietungstermin der 9. Jä=
ner 1792 mit dem Beysatz festgesetzt, daß,
wenn sothanes Haus, samt Garten bey
die=
ser Feilbietung um die Schätzung, oder
dar=
über nicht an Mann gebracht werden würde,
solche auch unter der Schätzung verkauft
wer=
den sollen; so haben die Kauflustige den ob=
erwähnten Tage früh um 9 Uhr vor dem
Ma=
gistrat der k. k. Haupt=und Residenzstadt Wien
zu erscheinen.
Licit. Heinrich Sibingers Realitäten.
Von dem Grundbuch der reichsgräflich
Pro=
kop v. Gatterburgischen Herrschaft Zwölfaxing
in Ni. Oest. V. U. W. W. wird hiemit kund
gemacht: es sey von dem dasigen Ortsgerichte
auf Ansuchen des Hrn. Dr. Schlager, H. u Gr.
Adv. in Vertretung des Joh. Michael Fischers,
wegen schuldigen 913 fl. 14 1 / 2 kr. in die
öf=
fentliche Feilbietung des dem Heinrich
Sibin=
ger, Herrschaft Zwölfaxingerischen Unterthan
von Pellendorf, gehörigen Halblehenhauses
Nr. 19, so in einem Zimmer, einer
Kam=
mer, Pferd=und Kühestall, Wagenschupfen,
Stadel, Milchkeller, Schüttboden und einer
Graskammer, samt 18 1 / 8 Joch Aecker, dann
4 1 / 8 8tel, und wider 3 / 8 Wiesen
Hausgrün=
de bestehet, gewilliget, und hiezu für den
drit=
ten Termin der 17. Dezember d. J. mit dem
Beysatz bestimmt worden, daß diese
Halble=
henbehausung samt Grundstücken bey dieser
letz=
ten Licitationstagsatzung auch unter der
Schä=
tzung hindangegeben werden wird. Wer
al=
so bemeldtes Haus gegen gleich baare
Bezah=
lung an sich zu bringen gedenket, hat sich an
obbestimmten Tag früh um 9 Uhr in der
Herr=
schaftskanzley einzufinden, allwo auch den
Kauf=
lustigen frey stehet, am Mittwoch die
Schä=
tzung sowohl, als die auf dem Haus
haften=
de Bedingnisse einzusehen.
Konkurs des Andre Weishapl.
Von dem Grundgerichte des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Lande Ni. Oest, befindliche beweg=und
un=
bewegliche Vermögen des verstorbenen Andre
Weishapl, gewesten Wirth und Hausinhaber
Nr. 51 am Neustift, gewilliget worden. Da=
her wird jedermann, der an erstgedachten
Verschuldeten eine Fkorderung zu stellen
berechti=
get zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis den 20.
Dezember d. J. die Anmeldung seiner
For=
derung in Gestalt einer förmlichen Klage
wi=
der den Hrn. Dr. Grillparzer, als
Vertret=
ter dieser Konkursmasse, bey diesem
Grund=
gerichte alsogewiß einzureichen, und in dieser
nicht nur die Richtigkeit der Forderung, son=
dern auch das Recht, Kraft dessen er in
die=
se oder jene Klasse gesetzet zu werden
ver=
langte, zu erweisen, als widrigens nach
Ver=
fliessung des erstbestimmten Tages niemand
mehr angehöret werden, und diejenigen, die
ihre Forderung bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rücksicht des gesammten im Lande
Ni. Oe. befindlichen Vermögens des
ein=
gangsbenannten Verschuldeten ohne Ausnahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenes Gut von der Masse
zu fordern hätten, oder wenn auch ihre
For=
derung auf ein liegendes Gut des
Verschul=
deten vorgemerkt wäre, daß also solche
Gläu=
biger, wenn sie etwa in die Masse schuldig
seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kom=
pensazions=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Erinnerung an Christian Rogge.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird durch gegenwärtiges
Edikt dem Christian Roge anmit bekannt
gemacht: es habe demselben sein gewester
be=
stellter Rechtsfreund, Hr. Dr. Partisch, über
die auf sein Verlangen, beschehene
Aufforde=
rung des Johann Keimer, burgl. Schneider=
meisters und die hierauf von demselben
we=
gen Abführung 400 fl. eingereichte Klage,
welche ihr Christian Rogge unterm 16. May
d. J. um seine binnen 30 Tagen zu
erstat=
tende Einrede zugestellt worden ist, wegen
des=
sen unbekannten Aufenthaltsort, und wegen
der in dieser Rücksicht aus Mangel der
er=
forderlichen Behelfe nicht erstatten könnenden
Einrede über die vielfältig angesuchten
Ter=
mine des
Patrocinium
aufgekündet, und um
Ausfertigung des diesfälligen Edikts gebeten,
da nun hieran gegen Bedachtnehmung auf
den 419 § der allgemeinen Gerichtsordnung
kein Anstand genommen worden. So wird
solches ihm Christian Rogge zu dem Ende
an=
mit bekannt gemacht, damit sich derselbe
ei=
nen anderen Rechtsfreund zu bestellen, und
diesem Gericht nahmhaft zu machen, und
überhaupt die ordnungsmäßige Wege, die er
zu=
seiner Vertheidigung diensam finden würde,
einzuschreiten wissen möge, massen, falls er
Christian Rogge zu rechter Zeit weder
per=
sönlich, noch durch einen allenfalls von ihm
selbst gewählten Sachwalter erscheinen sollte,
nach Vorschrift der bestehend höchsten
Anord=
nungen von Amtswegen vorgegangen werden
würde. Den. 8. November 1791.
Erinnerung an Markus Herschl.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien dem Markus Herschl mit=
tels gegenwärtigen Edikts anmit zu erinnern:
es habe wider ihn bey diesem Gerichte die Fr.
Theresia Huberin, als Barbara Frankische
Universalerbin, wegen Liquidirungsauflage
sei=
ner bey der Barbara Fränkischen
Verlassen=
schaft auf eine Carte Bianca von 20. März
1781, und eine deto von 20. März 1791
an=
gemeldeten Forderung pr. 400 fl. Klage
an=
gebracht, und um die der Gerechtigkeit
an=
gemessene richterliche Hilfe gebeten, worüber
der Bescheid dahin ergangen ist, daß
dersel=
be erstbesagte Forderungen binnen 90 Tägen
mittels Einrichtung einer ordentlichen Klage
liquidiren, oder gewärtigen soll, daß ihm
diesfalls das ewige Stillschweigen
aufgetra=
gen, und er von dieser Verlassenschaft
aus=
geschlossen werden soll. Da nun das Gericht
wegen dessen nicht bekannten Aufenthaltsort,
allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erblan=
den, ihm Markus Herschl, den hierortigen
Hof=und Gerichtsadvokaten, Herrn Doktor
Pedroßi, zu Vertretung auf dessen Gefahr
und Unkösten als Kurator bestellet hat, mit
welchem die angebrachte Rechtssache nach Maß
der für die kais. kön. Erblanden gesetzmäßig
bestimmten allgemeinen Gerichtsordnung
aus=
geführet, sonach entschieden werden wird. Als
werde dieselbe dessen anmit, zu dem Ende
erinnert, damit er allenfalls in rechter Zeit
selbst zu erscheinen, oder dem bestimmten
Ver=
tretter seine Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit
an Handen zu lassen, oder einen anderen
Sach=
walter zu bestellen, und diesem Gerichte
nahm=
haft zu machen, und überhaupt in jene recht ordnungsmässige Wege einzuschreiten
wis=
sen mögen, die er zu seiner Vertheidigung
diensam findet. Wien den 19. Septemb. 1791.
Citat. Anton Unterlechner.
Von der reichsgräfl. Friesischen
Justizver=
waltung der Herrschaft Vößlau wird hiemit
bekannt gemacht: es haben die Lorenz
Unter=
lechnerische Kinder von St. Veit an der
Trie=
sting, um Einberufung ihres bereits durch 40
Jahre abwesenden Bruders, Anton
Unterlech=
ner, in. Soldatenleben, gebetten. Daher wird
mit Anton Unterlechner, oder desselben
näch=
sten Erben, wenn er nicht mehr im Leben
seyn sollte, hiemit aufgetragen, daß sie sich
bey dieser Herrschaft binnen 1 Jahr und 6
Wochen, das ist bis 13. Oktober 1792
soge=
wiß melden, wie im widrigen er für Tod
er=
kläret, sein Vermögen der Ordnung nach
ab=
gehandelt, und den sich bereits legitimirten
nächsten Erben eingeantwortet werden soll.
Schloß Vöslau den 1. September 1791.
Licit. Wenkowitschisches Haus.
Von dem Magistrat der ni. öst. landesfürstl.
Stadt Hainburg wird hiemit bekannt gemacht:
es sey in die öffentliche Feilbietung des in die
Sebastian Wenkowitschische Konkursmasse
ge=
hörigen, in der Stadt Hainburg auf dem Platz
stehende Behausung Nr. 187, dann des
ur=
alt verkäuflichen Fleischhackergewerbe allda,
und Uiberländgrundstücken, als ein
Krautgar=
ten, 2 Heidwiesen, ein Garten in der Spitlau,
und 18 Joch Acker in der Ried Mitterfeld,
alle in der Stadt Hainburgerischen
Jurisdik=
tion liegend, eizeln, oder zusammen, gewil=
liget worden. Da nun hiezu Termine, und
zwar der erste auf den 19. Dezember d. J.
der zweyte auf den 18. Jäner, und der
drit=
te auf den 18. Februar 1792 mit dem
Bey=
satz bestimmt wird, daß, wenn die
Behau=
sung, Fleischhackergewerb, und
Uiberländ=
grundstücke weder bey dem ersten, noch bey
dem zweyten Termin um die Schätzung, oder
darüber an Mann gebracht werden könnten,
sie bey dem dritten auch unter der Schätzung
verkauft werden würden, so haben die
Kauf=
lustige an diesen Tägen vormittag um 9 Uhr
vor dem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Führlingerische Haushelfte.
Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es habe der Alexander Mayrhofer,
wider die Maria Anna Fürlingerin, Hausin=
haberin Nr. 56 am Grund Neudegg, die
wirk=
liche Feilbietung der gegentheiligen, auf 2850
fl. gerichtlich geschätzten Haushelfte verwilligt
erhalten. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
für den ersten der 20. Dezember d. J. für den
zweyten der 20. Jäner, und für den dritten
der 21. Hornung 1792 solchergestalt bestimmet
worden, daß, wenn gedachte Haushelfte
we=
der bey dem ersten noch zweyten Termin um
den Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, solche bey dem
drit=
ten Termin auch unter der Schätzung
hindan=
gegeben werden würde. Als haben die
Kauf=
lustige an obbestimmten Terminen früh um
10 Uhr vor diesem Grundgericht zu erscheinen.
Licit.
Eisnerisches Haus, und
Leinweber=
gewerb.
Von dem Magistrate der landesfürstl Stadt
Rez wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf
Anlangen des Spitalinspektors Hrn. Franz
Köller, wider die Elisabeth Eisnerin, wegen
schuldigen 350 fl. samt Jnteressen und
Gerichts=
unkösten, in die Feilbietung des in der Stadt
Rez liegenden, und auf 540 fl. gerichtl. geschätz=
ten Elisabeth Eisnerischen Hauses Nr. 83, und
Leimwebergewerbs, gewilliget worden. Da nun
hiezu für den ersten Termin der 21. Dezemb.
d. J. , für den zweyten der 20. Jänner, und
für den dritten der 17. Febr. 1792 mit dem
Beysatze bestimmt worden ist, daß, wenn
die=
ses Haus und Gewerb bey dem zweyten
Ter=
min um die Schätzung nicht angebracht
wür=
de, selbes bey dem dritten auch unter der
Schä=
tzung hindangegeben würde; so haben die
Kauf=
lustigen an obbestimmten Tägen vormittag um
9 Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen.
Licit.
Herrschaft Brunn, Lichtenau und
Allentgeschwend.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: es sey auf Anlangen des
gräfl. Joseph Herbersteinischen
Konkursver=
mögensverwalters, Anton Meidl, gewilliget
worden, die in V. D. M. B. liegende
Herr=
schaft Brunn, Lichtenau, und Allentgeschwend
öffentlich feilzubieten. Da nun zu diesfälliger
Versteigerung der 22. Hornung, und 24. März
1792 dergestalt bestimmt wurde, daß im Fall
gedachte Herrschaft weder bey der ersten, noch
zweyten Feilbietung um den in der gerichtl.
Schätzung auf 121109 fl. 40 kr. bestimmten
Werth an den Mann gebracht werden
könn=
te, selbe bis nach der verfaßten Klaßifikation,
und ausgetragenen diesfälligen
Vorrechtsstrei=
ten in der Konkursmasse verbleiben soll; als
haben jene, die solche zu kaufen gedenken, an
erwähnten Tägen früh um 10 Uhr vor
die=
sem k. k. ni. öst. Landrecht zu erscheinen, im=
mittels ober die gedachte Schätzung entweder
bey dem Massevertretter Dr. Edlen v. Re=
miz, in seiner im eigenen Haus Nr. 1081 in
der Kärntnerstrasse habenden Wohnung, oder
bey der hierortigen Registratur einzusehen.
Licit.
Herrschaft Ortenschlag und
Grafen=
schlag.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: es sey auf Anlangen des
gräfl. Joseph Herbersteinischen
Konkursvermö=
gensverwalters, Anton Meidl, gewilliget
wor=
den, die in V. O. M. B liegende Herrschaft
Ottenschlag und Grafenschlag öffentlich
feilzu=
bieten. Da nun zu diesfälliger Versteigerung
der 25. Hornung und 28. März 1792
derge=
stalt bestimmt wurde, daß im Fall gedachte
Herrschaft weder bey der ersten, noch zweyten
Feilbietung um den in der gerichtlichen
Schä=
tzung auf 160321 fl. 42 3 / 4 kr. bestimmten
Werth an den Mann gebracht werden könn=
te, selbe bis nach der verfasten Klaßifikation,
und ausgetragenen diesfälligen
Vorrechtsstrei=
ten in der Konkursmassa verbleiben soll; als
haben jene, die solche zu kaufen gedenken, an
erwähnten Tägen früh um 12 Uhr vor
die=
sem k. k. ni öst. Landrecht zu erscheinen, im=
mittels aber die gedachte Schätzung entweder
bey dem Massevertretter, Dr. Edlen v. Re=
miz, in seiner im eigenen Haus Nr. 1081 in
der Kärntnerstrasse habenden Wohnung, oder
bey der hierortigen Registratur einzusehen.
Licit. Gut Nendegg.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: es sey auf Anlangen des
gräfl. Joseph Herbersteinischen
Konkursvermö=
gensverwalters, Anton Meidl, gewilliget
wor=
den, das in V. U. M. B. nächst Kirchberg
am Wagram liegende Gut Nendegg öffentlich
feilzubieten. Da nun zu diesfälliger
Verstei=
gerung der 11. Hornung, und der 14. März
1792 dergestalt bestimmt wurde, daß im Fall
gedachtes Gut weder bey der ersten, noch
zwey=
ten Feilbietung um den in der gerichtlichen
Schätzung 12501 fl. 56 kr. bestimmten Werth
an den Mann gebracht werden könnte, selbes
bis nach der verfasten Klaßifikation, und
aus=
getragenen diesfälligen Vorrechtsstreiten in der
Konkursmasse verbleiben soll. Als haben
je=
ne, die solches zu kaufen gedenken, an
er=
wähnten Tägen früh um 10 Uhr vor diesem
k. k. ni. öst. Landrecht zu erscheinen, immit=
tels aber die gedachte Schätzung entweder bey
dem Massevertreter, Dr. Edlen v. Remiz, in
seiner im eigenen Haus Nr. 1081 in der
Kärntnerstrasse habenden Wohnung, oder bey
der hierortigen Registratur einzusehen.
Licit. Herrschaft Dobersberg.
Von dem k. k. ni. öst Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: es sey auf Anlangen des
gräfl. Joseph Herbersteinischen
Konkursvermö=
gensverwalter, Anton Meidl, gewilliget
wor=
den, die bey Waidhofen an der Theya in
V. O. M. B. liegende Herrschaft
Dobers=
berg öffentlich feilzubieten; da nun zu
dies=
fälliger Versteigerung der 15. Hornung, und
17. März 1792 dergestalt bestimmt wurde,
daß im Fall gedachte Herrschaft weder bey der
ersten, noch zweyten Feilbietung um den in
der gerichtlichen Schätzung 86983 fl. 31 1 / 2
Fr. bestimmten Werth an den Mann gebracht
werden könnte, selbe bis nach der verfasten
Klaßifikation, und ausgetragenen diesfälligen
Vorrerchtstreiten in der Konkursmasse
verblei=
ben soll. Als haben jene, die solche zu kau=
fen gedenken, an ersterwähnten Tägen früh
um 10 Uhr vor diesem k k. ni. öst. Landrech=
te zu erscheinen, immittels aber die gedachte
Schätzung entweder bey dem Massevertreter,
Dr. Edlen v. Remiz, in seiner im eigenen
Haus Nr. 1081 in der Kärntnerstrasse
haben=
den Wohnung, oder bey der hierortigen
Re=
gistratur einzusehen.
Licit. Herrschaft Jllmau.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: es sey auf Anlangen des
gräfl Joseph Herbersteinischen
Konkursvermö=
gensverwalters, Anton Meidl, gewilliget
wor=
den, die in V. O. M. B. nächst
Waidho=
fen an der Theya liegende Herrschaft Jllmau
öffentlich feilzubieten. Da nun zu
diesfälli=
ger Versteigerung der 18. Hornung, und 21.
März 1792 dergestalt bestimmt wurde, daß
im Fall gedachte Herrschaft weder bey der
er=
sten, noch zweyten Feilbietung um den in der
gerichtlichen Schätzung auf 88300 fl. 17 1 / 4
kr. bestimmten Werth an den Mann gebracht
werden könnte, selbe bis nach der verfaßten
Klaßifikation, und ausgetragenen diesfälligen
Vorrechtsstreiten in der Konkursmassa
ver=
bleiben soll; als haben jene, die solche zu
kaufen gedenken, an erwähnten Tägen früh
um 10 Uhr vor diesem k. k ni öst. Land=
recht zu erscheinen, immittels aber die
gedach=
te Schätzung entweder bey dem
Massevertret=
ter, Dr. Edlen v. Remiz, in seiner im
eige=
nen Hause Nr. 1081 in der Kärntnerstrasse
habenden Wohnung, oder bey der hierortigen
Registratur einzusehen.
Convoc.
Schiechlische Erben, und
Licit.
Fahrnisse.
Von dem Bezirksmagistrate der
landesfürstli=
chen Stadt Klosterneuburg wird anmit bekannt
gemacht: es sey den 12. dies Herr Gottlieb
Schiechl, Konsistorialrath, dann resignirter
Dechant, und Pfarrer um Markte Brunn am
Weingebirg, mit Hinterlassung eines
förmli=
chen Testaments, mit Tod abgegangen. Um
jedoch mit Pflegung der diesfälligen
Verlas=
senschaftsabhandlung mit Sicherheit vorgehen
zu können, werden all jene, welche hierauf
aus dem Erb=oder Glaubigungs=oder aus
was immer für einen andern Rechte
Forde=
rungen, und Ansprüche stellen zu können
ver=
meinen, dieselben bis 29. Dezember d. J. um
so gewisser hierorts zur Anmeldung zu
brin=
gen haben, widrigens die Abhandlung ohne
weiteren vorgenommen, und die Verlassenschaft
den eingesetzten Universalerben eingeantwortet
werden würde; zur Versteigerung der
Verlas=
senschaftseffekten hingegen, als Kästen, Ti=
sche, Sessel, Better, Uhren, silberne Löffel,
einer in Gold gefaßten kristalenen
Tabacksdo=
se, und goldenen Hemdknöpfeln, Lein=und
Leibskleidung, Bilder, etwas Zinn=Kupfer=
und Kuchelgeschirr, dann anderer Sachen,
wird der 13. allenfalls auch der 14. Dezem=
ber d. J. früh von 9 bis 12, und nachmittag
von 2 bis 3 Uhr in dem vormaligen
Wohn=
hause des Hrn. Erblassers zu Brunn bestimmt.
Convoc. Koppischer Gläubiger.
Von dem Verwalteramte der Fürst Aloys
Lichtensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit bekannt gemacht: es sey auf
Anlan=
gen des Hrn. Doktor Jordan, als gerichtlich
aufgestellten Curator der aus der gesetzlichen
Erbfolge eintrettend, aber unwissenden Erben
nach den verstorbenen Johann Kopp, gewest
herrschaftlichen Hausknecht, und Jnwohner
zum schwarzen Hund Nr. 14 allhier, in die
Ausfertigung der Convocationsedikten
gewil=
liget worden. Diesemnach werden all jene,
welche an die gedachte Johann Koppische
Ver=
lassenschaft unter was immer für einem
Na=
men, oder Rechtstitel einige Ansprüche und
Forderungen machen zu können gedenken, hie=
mit dergestalt vorgeladen, daß sie am 9. Hor=
nung 1792 nachmittag um 3 Uhr in
allhie=
siger Amtskanzley entweder selbst persönlich,
oder durch. hinlänglich Bevollmächtigte
soge=
wiß erscheinen, und ihre Ansprüche
rechtsbe=
ständig erweisen, als im widrigen diese
Ver=
lassenschaft abgehandelt, und der ausfallende
Betrag für die sich in Zukunft ausweisenden
Erben bey Gericht aufbewähret werden würde.
Convoc. Wißböckischer Gläubiger.
Von dem Justizverwalteramte der gräfl. Ca=
⟨vrian⟩ischen Herrschaft Seybersdorf wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey für nothwendig
befunden worden, die Leopold Wißböckische
Ehe=
leute, behauste Unterthanen zu ⟨R⟩eisenberg,
wegen den bewusten und zum Theil schon
li=
quidirten beträchtlichen Schulden, die
beyna=
he ihr Vermögen erschöpfen, nach Vorschrift
der Gesetze von ihrem besitzenden anher
un=
terthänigen Halblehenhaus von Amtswegen
ab=
zustatten. Da es nun seyn könnte, daß auch
noch unbekannte auswärtige Gläubigere an
diesen Eheleuten etwas zu fordern hätten: so
wird hiemit all und jeden, die an den
vor=
gedachten Wißböckischen Eheleuten auf was
immer für eine Art einige Forderung zu
ma=
chen berechtiget finde, aufgetragen, diese ihre
Forderung bis zum 30. Dezember d. J. bey
der hiesigen Amtskanzley alsogewiß
anzumel=
den, und behörig zu liquidiren, wie im
wi=
drigen nach Verlauf dieses Termins, der
dies=
fällige Vermögens=und Paßivstand
abgeschlos=
sen, und hiernach ohne weiterer Anhörung
der sich später meldenden die gesetzmäßige
Amts=
handlung gepflogen werden würde.
Convoc. Worgikofskyscher Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: es sey auf Anlangen des
Johann Christoph Wolf,
J. U. D.
auch Hof=
und Gerichtsadvokaten, als gerichtlich
aufge=
stellten Curator über die rückgelassene
hæredi-
tatem jacentem
des
ab intestato
verstorbe=
nen Herrn Johann Worgikofsky v. Kundra=
titz, gewest pensionirten Salzamtskontrolors,
gewilliget worden, die etwa vorhandene
dies=
fällige Gläubiger auf den 11. Jäner 1792 früh
um 10 Uhr gerichtlich vorzuladen. Es
wer=
den daher all und jede, welche an gedachte
Jo=
hann Worgikofsky v. Kundratitzische
Verlas=
senschaft
sub quocunque demum titulo
eini=
ge Sprüche oder Forderungen zu haben
ver=
meinen, auf obbesagten Tag und Stund vor
dem k. k. ni. öst. Landrecht alsogewiß zu
er=
scheinen, ihre habende Forderungen
anzumel=
den und rechtens zu liquidiren haben, wie im
widrigen ihm Dr. Wolf,
Curatorio noe
. die
diesfällige Verlassenschaft
præstitis præstandis
eingeantwortet werden würde.
Konkurs des Johann Ochs.
Von dem Magistrate der kön. privil. Berg=
Stadt Schmölnitz in Oberungarn wird hiemit
bekannt gemacht. Es sey von Seite dieses
Stadtgerichtes in die Eröffnung eines
Konkur=
ses über das sämtliche allhier befindliche
be=
weg=und unbewegliche Vermögen des hiesigen
bürgl Apothekers, Johann Ochs, veranlaßt
worden; daher wird jedermann, der an
erst=
gedachten Verschuldeten eine Forderung zu
stel=
len berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 16. Febr. 1792 die Anmeldung seiner
For=
derung in Gestalt einer förmlichen Klage bey
diesem Stadtgerichte alsogewiß einzureichen,
und in dieser nicht nur die Richtigkeit seiner
Forderung, und das allfällige Vorrecht zu
er=
weisen, als im widrigen nach Verfluß
oban=
gesetzten Termins niemand mehr gehöret
wer=
den würde.
Konkurs des Simon Kneisl.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Land Niederösterreich unter der Ens befindl.
Vermögen des von hier entwichenen Simon
Kneisl, Hausinhabers Nr. 11 zu Nikolsdorf,
gewilliget worden. Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
er=
innert, bis 16. Jänner 1792 die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Dr. Unger, als
Ver=
tretter gedacht Simon Kneislischer
Konkurs=
masse, bey dem Magistrate alsogewiß
einzurei=
chen, und in dieser nicht nur die Richtigkeit der
Forderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
diejenigen, die ihre Forderung bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Ni. Oe. befindlichen Vermögens des
obgedacht Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirk=
lich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fordern hätten, oder wenn ihre
Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschul=
deten vorgemerkt wäre, also, daß derley
Gläu=
biger vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert
des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfand=
rechts, das ihnen sonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Benedikt Mandl.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Niederösterreich unter der Ens
befind=
liche bewegliche Vermögen des verstorbenen k.
k. Hofagenten, Herrn Benedikt Mandl, ge=
williget worden, Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldeten eine Forderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
er=
innert, bis 31. Jäner 1792 die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Doktor Johann
Bap=
tist v. Monaldi, als Vertretter der
obge=
dachten Konkursmasse, bey diesem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Forderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese,
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget,
zu erweisen, als im widrigen nach
Verflies=
sung des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre
Forde=
rung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rucksicht des gesammten im Lande
Nieder=
österreich unter der Enns befindlichen
Ver=
mögen des eingangserwähnten Verschuldeten
ohne Ausnahme auch dann abgewiesen
wer=
den sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompen=
sationsrecht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigenthümliches Gut von der Masse zu
for=
dern hätten, oder wenn auch ihre Forderung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vor=
gemerkte wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schul=
dig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des David Ferdinand.
Von dem Magistrate der kais. kön. Haupt=
und Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Nie. Oest. unter der Ens befindl. bewegl.
Vermögen des unsichtbar gewordenen David
Fer=
dinand, eines hiesigen Handelsjuden, gewilliget
worden. Daher wird jedermann, der an
erstge=
dacht Verschuldeten eine Forderung zu stellen
be=
rechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 16. Jäner 1792 die Anmeldung seiner
Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Doktor Winter, als
Vertret=
ter dieser Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit der Forderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese oder
jene Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
er=
weisen, als im widrigen nach Verfliessung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
an=
gehöret werden, und jene, die ihre Forderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in
Ruck=
sicht des gesammten im Lande Ni. Oe. unter
der Enns befindlichen Vermögens des
ein=
gangsbenannten Verschuldeten ohne Ausnahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fordern hätten, oder wenn auch
ihre Forderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
der=
ley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Massa schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts, das ihnen ansonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
wer=
den würden.
Erinnerung an Elias Aufmesser.
Von dem Magistrate der Stadt Horn wird
dem Elias Aufmesser, gewest burgerl. Uhrma=
cher allhier, durch gegenwärtiges Edikt
erin=
nert: Es habe wider ihn Joseph Pöhr mit
andern Gläubigern wegen Geldschulden bey
die=
sem Gerichee Klage angebracht, und um die
Zahlung die richterliche Hilfe gebeten, worüber
eine Tagsatzung auf den 3. Februar 1792
an=
beraumet worden. Das Gericht, dem der Ort
seines Aufenthaltes unbekannt, und da selber
vielleicht aus den k. k. Erblanden abwesend ist, hat
zu seiner Vertrettung, und auf dessen Gefahr und
Unkösten den Hrn. Joseph Gallauner als
Ver=
tretter bestellet, mit welchem die angebrachte
Schuldklage nach der für die k. k. Erblanden
bestimmten Gerichtsordnung ausgeführt, und
entschieden werden wird. Er Elias Aufmesser
wird dessen zu dem Ende erinnert, damit er
allenfalls zu rechter Zeit selbst erscheinen, oder
dem bestimmten Vertretter seine Rechtsbehelfe
an die Hand geben, oder sich einen andern
Sach=
walter bestellen, und diesem Gerichte namhaft
machen, überhaupt aber in die rechtlichen
ord=
nungsmäßigen Wege einschreiten solle, die er
zu seiner Vertheidigung diensam finden
wür=
de; widrigens die Gläubiger aus dem
Kauf=
schillinge seiner hinterlassenen Uhren
befriedi=
get, und er sich die aus seiner Verabsäumung
entstehenden Folgen selbst beyzumessen haben
wird.
Erinnerung an die Frau Freyin v. Au.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht der Frau Freyin v. Au mittels
ge=
genwärtigen Edikts zu erinnern: Es habe
Pe=
ter Zorzi, bürgerl. Handelsmann allhier, als
Gregor Saratroischer Universalerb, wider
die=
selbe zwey Wechselbriefe dd. 22. July und 13.
August 1790 pr. 1200 fl. und 220 fl.
c. f. c
. auf
die Abführung eingeklagt, und um die richterliche
Hilfe gebeten. Das Gericht hat hierüber wegen,
derselben unbekannten Aufenthaltsorte, und
al=
lenfälliger Abwesenheit aus den k. k. Erbslan=
den eine Tagsatzung auf den 20. Februar 1792
früh um 9 Uhr angeordnet, wobey sie
Geklag=
te sogewiß zu erscheinen hat, widrigens
die=
selbe auf Ausbleiben der Schuld geständig
ge=
halten werden würde; anbey wurde zu ihrer
Vertretung auf ihre Gefahr und Unkösten
Dr. Schöffer als Kurator bestellet, mit
wel=
chem die angebrachte Rechtssache nach der für
die k. k. Erblande bestehenden Gerichtsordnung
ausgeführet, sonach entschieden werden wird.
Sie Frau Freyin v. Au wird dessen zu dem
Ende erinnert, damit sie allenfalls in rechter Zeit
selbst zu erscheinen, oder dem bestimmten
Ver=
treter inzwischen ihre Rechtsbehelfe an Handen
zu lassen, oder auch sich selbst einen andern
Sachwalter zu bestellen, und solchen diesem
Ge=
richte namhaft zu machen, und überhaupt in
jene rechtliche ordnungsmäßige Wege
einzu=
schreiten wissen möge, die sie zu ihrer
Ver=
theidigung diensam finden würde, massen sie
sich die aus ihrer Verabsäumung entstehenden
Folgen selbst beyzumessen hätte.
Citat. Joseph Demmayer.
Von dem Magistrat der kön. Freystadt
Oe=
denburg in Ungarn wird hiemit kund gemacht:
es sey nach Absterben einer sicheren Elisabeth
Demmayerin einiges Vermögen ruckgeblieben,
und da derselben Ehemann Joseph Demmayer,
welcher als ein verabschiedeter Soldat seit
meh=
reren Jahren von hier abwesend ist, allen=
falls auf sothanes Vermögen Anspruch
ma=
chen dörfte, so habe sich besagter Joseph
Dem=
mayer in Verlauf eines Jahrs und Tags,
mithin bis 17. September 1792 um so
ge=
wisser bey obigen Magistrat zu melden, und
seine Gerechtsame auszuweisen, als im
widri=
gen Fall derselbe nicht mehr angehöret, wohl
aber ohne weiters zur obigen
Verlassenschafts=
abhandlung geschritten wurde. Oedenburg
den 16. Septemb. 1791.
Citat. Albertus, und Bonifacius Lorenz.
Von dem k. k. im Königreich Ungarn
auf=
gestellten
Jud. Del. Mil.
wird hiemit den
Al=
bertus, und Bonifacius Lorenz, die sich vor
einigen Jahren zu Arrad in Ungarn
befun=
den haben, dermal aber von da abwesend, und
ihres Aufenthalts wegen unwissend sind, die
Erinnerung gemacht, daß sie sich, nachdem
ihre Großmutter, Anna Maria Lorentzin
ge=
weste Kanonierswittib, vor mehreren Jahren
in der Festung Komorn mit Tod abgegangen
ist, und unter anderen auch ein Vermögen
von 367 fl. 14 kr. hinterlassen hat, binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen bey
diesseiti=
gem
Jud. Del. Mil
. entweder persönlich, oder
durch hiezu Bevollmächtigte stellen, und
legi=
timiren sollen, wie im widrigen obiges
Erb=
gut für
Caduc
erkläret, und damit, was
Rech=
tens ist, vorgekehret werden wird. Ofen den
24. September 1791.
Citat. Johann Michael Roßner.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: es habe Hr. Franz Roßner, der k. k.
böhmischen Hofkanzley Kanzelist, hierorts
an=
gezeigt, daß dessen Bruder, Johann Michael
Roßner, ein gelernter Silberarbeiter, schon
über 36 Jahre abwesend, und unwissend sey,
und sohin um die Einberufung desselben
ge=
betten. Daher wird ihm Johann Michael
Roßner, oder dessen allfälligen Erben hiemit
aufgetragen, sich bey diesem Magistrat binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen sogewiß zu
melden, als im widrigen er für Tod
erklä=
ret, dessen
in Deposito
befindliches
Vermö=
gen der Ordnung nach abgehandelt, und
de=
nen sich legitimirenden Erben eingeantwortet
werden würde. Wien den 12. Sept. 1791.
Citat. Thomas Rößler.
Von der fürstl. Aloys Lichtensteinischen
Herrschaft Wilfersdorf in Ni. Oest. V. U.
M. B. wird hiemit Thomas Rößler, gebür=
tig in dem Dorfs Loydesthal, auch Luderstall
genannt, welcher bereits über 34 Jahr
ab=
wesend ist, und seit dieser Zeit keine
Nach=
richt von seinem Aufenthalt und Leben
gege=
ben hat, dergestalt vorgeladen, daß er, oder
seine allenfällige Erben sich von heutigem Tag.
an, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tä=
gen bey hiesiger Justitzamtskanzley um so
ge=
wisser anmelden sollen, als im widrigen er
Thomas Rößler für Tod gehalten, dessen
vä=
ter=und mütterliches in 334 fl. 37 kr. 2 pf.
bestehendes Erbgut der Ordnung nach
abge=
handelt, und den sich bereits hierum
ange=
meldeten nächsten Anverwandten
eingeantwor=
ter werden würde. Schloß Wilfersdorf den
12 Oktober. 1791.
Citat. nachstehender Pupillen.
Von den fürstl. Starhembergischen
Herr=
schaften Karlsbach und Freydegg in V. O.
W. W. werden nachbenannte bereits über 32
Jahre abwesende Amtspupillen: 1) Andreas
Peham, auf dem sogenannten Damingergut
Nr. 2 Ruth Grueb in Amt Neustadel
gebür=
tig; 2) Michael Fuchs, von Trukenstetten in
Hofamt Pfarr Ferschniz gebürtig; 3) Leopold
Aigner, aus dem Amt Eyratsfelden Pfarr
daselbst gebürtig; 4) Elisabeth Stöcklin, von
Eyratsfelden Pfarr daselbst gebürtig; und 5)
Joseph Panholzer, von der Wiuppini Pfarr
Ferschniz gebürtig; dann all jene, welche an
derselben bey hiesigem Waisenamt anliegenden
Pupillarvermögen einige Sprüche und
rechts=
gültige Anforderungen zu haben vermeinen,
peremtorie vorgefordert, und haben diese
bin=
nen 1 Jahr, 6 Wochen, 3 Tage, von
an=
ten gesetzten Dato an, entweder selbst, oder
durch hinlänglich Bevollmächtigte alsogewiß
bey der hiesigen Gerichtskanzley zu erscheinen,
und ihre Forderungen zu liquidiren, als
an=
sonst dieselben nach Verlauf dieser
peremto=
rischen Zeitfrist
ex officio
abgewiesen, und
derselben Vermögen den sich hinlänglich
legi=
timirenden Erben nach der gesetzlichen
Erbfol=
ge hinausgegeben werden wird. Pflegamt der
Fürst Starhembergischen Herrschaft Auhof am
Jbsfelde V. O. W. W. den. 18. Weinmo=
nat 1791.
Citat. nachstehender Unterthanen.
Von der k. k. Avititalherrschaft Scharseneck
und Mannersdorf wird anmit bekannt gemacht:
daß Mathias Eisenköbl, von Mannersdorf in
der dies herrschaftl. Waisenkasse 25 fl. 2 kr.
Johann Schützers 5 Kinder, als Franz, Ma=
ria, Agnes, Rosina, und Joseph zusammen
29 fl. 38 kr. und. Magdalena Jankowitschin
von Sommerein gebürtig 88 fl. 46 kr. lie=
gen haben, und über 30 Jahr unwissend seyen.
Da nun derselben Anverwandte um die
Ein=
berufung gebetten haben, so werden selbe von
heut binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tä=
gen, peremtorie aber bis den 6. Dezember
1792 dergestalt zur dies Herrschaftskanzley
vor=
gefordert, als im Ausbleibungsfalle dieselben
für Tod gehalten, und das in der
Waisen=
kasse vorfindige Vermögen den sich
legitimi=
renden nächsten Jntestaterben gesetzmässig
ver=
theilet werden würde. Mannersdorf den 22.
Oktober 1791.
Citat. Thomas Prucker.
Von der Amtsverwaltung. der reichsgräfl.
v. Frießischen Herrschaft Vößlau wird
Tho=
mas Prucker, von. Vößlau gebürtig, nachdem
er bereits bey 40 Jahre als Soldat
unwis=
send ist, dergestalt einberufen, daß er, dessen
Erben, oder Ceßionarien binnen 1 Jahr, 6
Wochen, 3 Täge, mithin bis letzten
Dezem=
ber 1792 sich bey hierortiger Waisenkassa zu
dem anliegend väter=und mütterlichen
Erb=
gut melden, und behörig legitimiren solle,
widrigens diese Erbsantheile an die nächsten
Verwandte, die hierum angesucht haben, ver=
theilet werden würden. Schloß Vößlau den
12. November 1791.
Citat. Jakob Furtner.
Vor der freyherrl. v. Waidstätten=Grecht=
lerischen Herrschaft Fridau in Ni. Oe. B. O.
W. W. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
zwar vermög Edikt vom 6. December 1786
der seit 47 Jahren abwesend und unwissende
Jakob Furtner, von dem einschichtig
liegen=
den Hause am Spilleg gebürtig, oder falls
der=
selbe nicht mehr am Leben wäre, seine allen=
fällige Leibeserben, und alle diejenigen, wel=
che an das Jakob Furtnerische bey dieser
Herr=
schaftswaisenkassa liegende Vermögen aus was
immer für einem Rechte Ansprüche haben, ein=
berufen, und zur Erscheinung ein Termin von
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tagen gegeben
wor=
den. Ungeachtet dieser Termin schon lange
ver=
flossen, so hat sich doch niemand als die
hier=
orts befindliche Anverwandten gemeldet. Da
jedoch ausser diesen bekannten Erben noch
meh=
rere existiren, ihr Aufenthaltsort aber so wie
ihre Namen dieser Abhandlungsinstanz nicht
bekannt sind, als wird denselben und allen
je=
nen, welche auf das Vermögen des erwähnten
Jakob Furtner ein Recht zu haben vermeinen,
bedeutet, daß sie bis 8. Februar 1792
vormit=
mittag um 9 Uhr als der allendlichen Frist
bey hiesiger Herrschaftskanzley alsogewiß
er=
scheinen, und ihre Beweisurkunden
mitbrin=
gen, wie im widrigen vorgekehret werden wird,
was Rechtens ist. Fridau den 4. Nov. 1791.
Citat Andreas Jech.
Nachdem Andreas Jech, Stift
Herzogen=
burgischen Unterthanssohn von Pözting in
Nie=
derösterreich V. O. W. W. gebürtig, bereits
über 32 Jahre abwesend und unwissend ist,
dieser aber einiges Erbsvermögen bey
allhie=
siger Waisenkasse anliegend hat; als wird
derselbe, oder allenfalls dessen Erben, hiemit
einberufen, daß sie sich von heut dato den
30. September 1791 an, binnen 1 Jahr, 6
Wochen und 3 Tägen in der Stiftskanzley
zu Herzogenburg alsogewiß einfinden, und
recht=
lich legitimiren sollen, wie im widrigen
er=
sagter Andreas Jech für Tod erkennt, und
dessen Vermögen den sich allhier angemeldten
nächsten Befreundten ausgefolgt werden
wur=
de. Stift Herzogenburg den 30. September
1791.
Citat Jakob Dachselbauer.
Von der Abhandlungsinstanz der Stift
Li=
lienfelder Herrschaft Kreisbach wird hiemit
bekannt gemacht: es haben die
Anverwand=
ten des über 36 Jahre unwissenden hiesigen
Unterthan, Jakob Dachselbauer, von Amt
Kaunberg, um Ausfolglassung seines bey
die=
sem Waisen=und Depositenamt erliegenden
in 236fl. 45 kr. bestehenden väter=und
müt=
terlichen Erbes gebetten. Da nun hierorts
dessen Leben, oder Tod unbekannt ist, als
wird er Jakob Dachselbauer, oder dessen
De=
scendenten hiemit dergestalt peremtorie
vorge=
rufen, daß sie binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Tägen, das ist den 7. Dezemb. 1792
um so gewisser bey dieser Abhandlungsinstanz
erscheinen, widrigens derselbe
pro mortuo
erkläret, und dessen Vermögen ohne weiteren
den sich hiezu legitimirenden nächsten
Anver=
wandten eingeantwortet werden würde.
Citat. Magdalena Kornhäuslin.
Die Herrschaft Drosendorf in Ni. Oest. V.
O. M. B. citiret hiemit die über 32 Jahr
abwesend und unwissende Magdalena
Korn=
häuslin, von Weickertschlag, weil. Ferdinand
Kornhäusels, gewest behausten Unterthans
da=
selbst, und Anna Maria dessen Ehewirthin,
beeder sel. Tochter, oder derer etwa
hinter=
lassene Leibeserben, daß sie, oder dieselbe von
unten gesetzten Dato an, binnen 1 Jahr, 6
Wochen und 3 Tägen sich bey dieser
Herr=
schaft entweder persönlich, oder durch
genug=
sam instruirte Bevollmächtigte melden, und
zu dem unter der Kuratel des Waisenamts
ste=
henden Vermögen pr. 36 fl. 11 kr. legitimi=
ren sollen, mit dem Beysatze, daß dieses auf
ein wie anderer ausbleibenden Bekannten der
Magdalena Kornhäuslin sich zunächst
legiti=
mirenden Verwandten verabfolget werden
wür=
de. Drosendorf den 15. Oktober 1791.
Schirmungsedikt die Herrschaft
Raming=
dorf betreffend.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
hie=
mit allen denen, welche bey der im V. O. W.
W. befindlichen Herrschaft Ramingdorf aus
was immer für einem Rechtstitel intereßiret
sind, dazu Sprüche und Anforderungen haben,
zu vernehmen gegeben: Es habe bey diesem k.
k. ni. öst. Landrechte Franz Maurer Kronegg,
k. k. Hofagent, angebracht, daß er bey der
wider Hrn. Ferdinand Mechtel v. Engelberg,
als dermaligen Jnhaber des bemeldten Guts
Ramingdorf, den 17. Septemb. d. J. vorge=
westen gerichtl. Feilbietung Meistbietender
ge=
blieben sey, und damit er gegen alle
Ansprü=
che, die in der Folge von wem immer auf das
von ihm erkaufte Gut Ramingdorf gemacht
werden könnten, gesichert seyn möge, die
Aus=
fertigung des gewöhnlichen Schirmungsediktes
angesuchet. Daher diejenigen, so an besagte
Herrschaft Sprüche und Anforderungen haben
sollten, dieselbe binnen der gesetzmäßigen
be=
stimmten Frist von 3 Jahren, 18 Wochen bey
diesem k. k. ni. öst. Landrechte alsogewiß der
Ordnung nach anbringen sollen, wie im
wi=
drigen nach Verlauf dieses Termins niemand
mehr gehöret werden, sondern all und jeden
das ewige Stillschweigen hiemit auferlegt seyn
solle. Wien den 7. Oktober 1791.
Amort. Schuldverschreibung.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
hie=
mit bekannt gemacht: es habe die k. k. ni. öst.
Hofkammerprokuratur um Amortisirung einer
der Pfarrkirche zu Szezedrzeszni in Gallizien
in Verlust gerathenen k. k. Hofkammerschuld=
verschreibung Nr. 10187 dd. 30 August 1786
pr. 250 fl. gebetten. Da in dieses Gesuch
ge=
williget worden ist. Als werden jene
wel=
che auf gedachte Schuldverschreibung
Ansprü=
che zu haben vermeinen, ihre hierauf
haben=
den allenfälligen Rechte binnen 1 Jahr, 6
Wochen und 3 Tägen bey diesem k. k. ni öst.
Landrechte alsogewiß anzubringen haben, wi=
drigens dieselben damit nicht mehr gehört,
sondern, gedachte Schuldverschreibung ohne
weitern für amortisirt und getödtet erklärt
werden würde. Wien den 11. Novemb. 1791.
Amort. Hausgewöhr.
Von dem Verwalteramte der Fürst
Liechten=
steinischen Herrschaft Lichtenthal wird hiemit
bekannt gemacht: es habe Jakob Siber
an=
gezeigt, daß die auf sein Haus zur
Mutter=
gottes von guten Rath Nr. 205 allhier
aus=
gefertigte Gewöhr dd. 8. März 1786 in
Ver=
stoß gerathen sey, und um die Amortisirung
derselben gebetten. Daher werden all jene,
welche auf gedachte in Verstoß gerathene
Haus=
gewöhr aus was immer für einem
Rechts=
grunde Ansprüche machen zu können
vermei=
nen, dieses ihr vermeintliches Recht binnen 1
Jahr 6 Wochen und 3 Tagen von
untste=
henden Datum an bey hiesigem
Verwalter=
amte alsogewiß anzubringen haben, wie im
widrigen diese Hausgewöhr nach Verlauf
die=
ser Zeit ohne weiteren amortisiret und
ver=
nichtet werden würde. Lichtenthal den 26.
Oktober 1791.
Amort. Hausgwöhr
Von dem Magistrate der k k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird andurch bekannt
ge=
macht: es sey über Anlangen der Anna
Ma=
ria Lehmannin, unter Vertrettung Hrn. Dr.
Schmidlin, als Universalerbin ihres
verstor=
benen Ehewirths, Gabriel Lehmann, Rich=
ters, und Hausinhabers am Magdalenagrund
allhier sel. und als Käuferin des dem
Ma=
thias Münder, und Maria Anna dessen
Ehe=
wirthin angehörig gewesten, am
Magdalena=
grund liegenden, auf 3800 fl. geschätzten
Hau=
ses Nr. 17 in die Ausfertigung der
gewöhn=
lichen Amortisationsedikten, in Betreff der in
Verlust gerathen seyn sollenden Mathias, und
Maria Anna Münderischen Hausgwöhr, aus
dem Grunde gewilliget worden, weil
gedach=
te Eheleute zur Extradirung derselben bereits
durch Arrest betrieben worden, und dieselbe
entweders aus Halsstärigkeit, oder einen
ein=
gebildeten Eigensthumsrecht, oder anderer
Ur=
sachen halber diese Hausgwöhr nicht
herge=
ben wollen, oder nicht können. Daher an
jene, welche an dieser Münderischen
Haus=
gewöhr, was immer für Ansprüche zu haben
vermeinen, sich binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Tägen vor diesem Magistrate sogewiß
auszuweisen haben, wie im widrigen nach
Ver=
lauf dieser Frist gedachte Hausgwöhr für null
und nichtig erkläret werden würde. Wien den
18. Juli 1791.
Citat. Anton Kamelreiter
Von dem Magistrate der Stadt Horn wird
erinnert: es habe der über 32 Jahr
unwis=
send abwesende Anton Kamelreiter, ein
hie=
sig burgerl. Glaserssohn, oder seine etwaige
Leibeserben, von untengesetzten Tage an, bin=
nen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen, die
müt=
terliche Erbschaft mit 15 fl. 29 kr. 1 pf. bey
hiesigem Magistrate zu erheben, wie im
wi=
drigen solche nach Verlauf dieser Zeit den
nächsten Anverwandten eingeantwortet
wer=
den würde. Stadt Horn den 2. Novemb. 1791.
Citat. Anna Maria Hendlin.
Von der gräfl. Prosper Sinzendorfischen
Amtskanzley der Herrschaft Ernstbrunn wird
hiemit kund gemacht: es sey die Anna
Ma=
ria Hendlin, gebohrne Schulmeisterstochter
im Markte Ernstbrunn, nachher verwittibte
Hausmannin, bereits seit etwelchen 30
Jah=
ren unwissend. Da nur dieselbe bey hiesigen
Waisenamte einiges Vermögen besitzet, und
derselben Anverwandte um dessen
Ausfolglas=
sung gebeten; da sie vermuthen, daß sie nicht
mehr am Leben sey, so wird dieselbe, oder
ihre allenfällige Descendenten hiemit also und
dergestalt vorgerufen, daß sie sich binnen
ei=
nem Jahre, 6. Wochen und 3 Tägen, das ist
den 5 Dezember 1792 auf hiesiger
Amtskanz=
ley um so sicherer einzufinden, und zu stellen
hätten, wie im widrigen über ihre
Hinter=
lassenschaft die Abhandlung gepflogen, und
selbe den sich hiezu legitimirenden
Jntestater=
ben eingeantwortet werden wird. Ernstbrunn
den 21. Oktober 1791.