Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Se. K. K. Maj. und JJ. KK. HH.
die Erzherzoge Alexander Leopold
und Ferdinand, Gouverneur von
Mei=
land, wie auch dessen königl. Gemahlinn,
haben am Frohnleichnamstage zu
Mei=
land dem Kirchengange öffentlich
beyge=
wohnet.
Se. K. K. Maj. haben für das
Kö=
nigreich Böhmen folgendes Patent
er=
lassen:
Wir Leopold der Zweyte ꝛc. ꝛc.
Um die Erbfolge in die Bauerngüter
auch in Unserem Erbkönigreiche Böhmen
auf eine der Gerechtigkeit und der
Beför=
derung des dem allgemeinen Wohl so
wich=
tigen Feldbaues angemessene Art zu
ord=
nen, haben Wie für zuträglich
befun=
den, sowohl das unter dem 3. April des
Jahrs 1787. erlassene Patent, als die
darauf sich beziehenden Anordnungen vom
5. November 1787, 16. May, 22. Sep=
tember und 30. Oktober 1788, vom 25.
Junius 1789, und 18. Febr. 1790, hier=
mit aufzuheben, dagegen aber folgende
Vorschrift zu ertheilen:
§. 1. Jn Ansehung des gesetzlichen
Erb=
rechts hat auch bey dem Bauernstande
die allgemeine unter dem 11. May des
Jahrs 1786 festgesetzte Erbfolgordnung
einzutreten.
§. 2. Jngleichen hat es in Ansehung
der Vormundschaften über minderjährige
Bauernkinder, bey dem, was in dem
allge=
meinen bürgerlichen Gesetzbuche (im
fünf=
ten Hauptstücke des ersten Theils) vorge=
schrieben ist, dermassen zu verbleiben,
daß nur die dort angeführten Hindernisse
und kein anderes, von der Vormundschaft
ausschliessen, und auf die Verwaltung
oder Veräusserung des Pupillarguts
wir=
ken können.
§. 3. Niemand soll in Zukunft zugleich
zwey gestiftete Bauerngüter besitzen. Der=
jenige jedoch, welcher sich gegenwärtig
schon in dem Besitze von zwey oder
meh=
reren Bauerngütern befände, kann
die=
selben zwar noch fernerhin beybehalten,
nach dessen Tode aber sollen dieselben
un=
ter die Erben vertheilet werden. Daher
ist der gegenwärtige Besitzer keineswegs
befugt, die zu einem Bauerngute
gehöri=
gen Grundstücke dem andern zuzutheilen,
und liegt ihm ob, die vorfindigen
Wirth=
schaftsgebäude in gutem Stande zu
er=
halten.
§. 4. Jedes einzelne Bauerngut soll
mit allen Gründen, wie der letzte Besitzer
es verlassen hat, an den Erben gelangen.
Diesen steht aber dann frey, das
allen=
falls zu grosse Gut zu vertheilen, oder
die zu weit entlegenen Gründe nach der
gesetzmässigen Vorschrift in so fern zu
veräussern, daß jedoch bey einem
Bauern=
gute auf dem flachen Lande wenigstens
der Grund von 40 Metzen Aussaat
ver=
bleibe. Wo das Bauerngut weniger
hat, ist die Veräusserung weit entlegener
Grundstücke nur mit der Bedingung
ge=
stattet, daß der Besitzer eben so viel an
Grundstücken, als er veräussert, durch
Kauf, Tausch oder auf andere Art
wie=
der an sich bringe.
§. 5. Jn dem Falle der gesetzlichen
Erbfolge, und wenn nicht schon der
Va=
ter das Bauerngut einem Kinde
nahment=
lich zugedacht hätte, soll bey der
Thei=
lung zwischen mehreren Kindern das
Bau=
erngut allezeit dem ältesten Sohne, wenn
die Grundobrigkeit gegen denselben keine
gegründete Einwendung hat, sonst aber
dem nächsten an ihm, und im Abgange
eines Sohnes, der ältern Tochter
zuge=
theilet werden.
§. 6. Wenn aber der überlebende
Ehe=
gatte, Mann oder Weib, schon in dem
Miteigenthume des Bauer⟨n⟩guts stehet,
ist einem wie dem andern gestattet, auch
den erledigten Theil, mithin das ganze
Bauerngut, an sich zu lösen. Nur wenn
das Bauerngut für 80 Metzen Aussaat
oder noch mehr Grundstücke hat, kann
dasselbe zwischen dem überlebenden
Ehe=
gatten und dem Grunderben, wofern
die=
ser schon großjährig ist, getheilet werden.
§. 7. Wer das Bauerngut auf die in
beiden vorstehenden Absätzen bemerkte Art
an sich bringt, ist schuldig, die Erben
oder Miterben nach dem wahren Werthe
des Guts, wie solcher entweder durch
gütliches Einverständniß, oder durch
or=
dentliche Schätzung bestimmet wird, zu
befriedigen.
§. 8. Jst der Besitzer eines
Bauern=
guts ohne Kinder verstorben, so bleibt der
Willkühr der Erben, unter Beystimmung
der Grundobrigkeit überlassen, wem aus
ihnen sie das Gut zutheilen, oder ob sie
es veräussern wollen. Gegeben Wien,
den 26. May 1791.
Vermöge höchsten Hofdekrets vom 1.
des gegenwärtigen Monaths, sind
nun=
mehr, nach hergestellter Ruhe in den
Nie=
derlanden, den dortländigen
Erzeugnis=
sen, die zu deren Einfuhr in die
erblän=
dischen Provinzen in der Zollordnung vom
Jahre 1788 bewilligten
Zollbegünstigun=
gen wieder auf eben dieselbe Art, wie
solche vor den entstandenen Unruhen
üb=
lich waren, gegen die in erwähnter
Zoll=
ordnung vorgeschriebenen Legitimations=
Vorschriften zugestanden, a⟨u⟩ch hiernach
sowohl die Niederländischen Mauthämter,
als die in den Erbländern befindlichen
Zollbehörden angewiesen worden. Wien
den 8. Julius 1791.
Se. K. K. Maj. haben Allerhöchstdero
Böhmisch=Oesterr. Hofagenten Ernst von
Bresßlern und Sternau, der gesammten
Kais. Königl. Erblanden Ritter, in
huld=
vollester Erwägung seiner besonders
ange=
rühmten Eigenschaften und Verdienste, das
Jnkolat in Böhmen, Mähren, und
Schlesien zu verleihen, und ihn dadurch
zum Landmann dieser Provinzen, im
Rit=
terstande, allergnädigst zu ernennen
ge=
ruhet.
An abgewichener Mittewoche machte
Hr. Blanchard allhier seine acht und
dreyßigste Luftfahrt. Er erhob sich mit
einem Luftballon, im Prater, gegen 12
Uhr Mittags, in Gegenwart JJ. KK.
HH. des Erzherzogs Franz und der
jün=
geren Erzherzoge wie auch zahlreicher
Zuschauer, blieb durch 14 Minuten
sicht=
bar, und verschwand dann in den
Wol=
ken, die ihn durch 30 Minuten
verbar=
gen. Bevor er in die Wolken gerieth,
schrieb er einen Brief an Se. Maj. den
Kaiser, umwand ihn mit Bändern und
ließ ihn fallen. Derselbe ward gestern
wirklich gefunden, und Sr. K. H. dem
Erzherzoge Franz überbracht. Endlich
sah man den Luf⟨t⟩segler in der Ferne
wie=
der aus den Wolken treten und zu
Bo=
den steigen. Er erreichte die Erde um
1 Uhr in der Nähe der Stadt Groß=
Enzerstorf an der Donau, 4 Stunden
von hier, wo er von den Einwohnern an
dem Stadtthore mit Musik empfangen,
und mit vielen Ehrenbezeugungen in den
Ort geführet, auch zum Bürger
ange=
nommen, und seine Fahne, die er der
Stadt zum Denkmahl anboth, in der
Kirche aufgestellt wurde. Der Pfarrer
und der Richter von diesem Orte führten
Hrn. Blanchard Abends hierher nach
der Stadt zurück, wo er allenthalben
Beweise der allgemeinen Zufriedenheit
erhielt.
(Hr. Blanchard ist gesonnen, selbst
eine ausführliche Beschreibung von
die=
ser Luftreise und allen Umständen
dersel=
ben, in deutscher und französischer
Spra=
che, bey Hr. Besson, am Ecke der
Sin=
gerstrasse Nr. 863.) herauszugeben.)
Der Ballon, dessen sich Herr
Blan=
chard bey deeser Luftreise bediente, ist
nun wieder im Prater zur Schau
aus=
gestellt.
Aus allen sowohl Deutschen als
Unga=
rischen Erbländern gehen die erfreulich=
sten Nachrichten von einer in diesem
Jah=
re ungemein gesegneten Erndte ein.
Monsieur, des Königs von Frankreich
ältester Bruder, und dessen Gemahlinn
sind den 26. Jun. und Tags darauf ist
der Graf v. Artois, des Königs jüngerer
Bruder, in Brüssel eingetroffen.
Ausländische Begebenheiten.
Jtalien.
Die Nachricht von dem am 11. Jun.
in Turin ausgebrochenen
Studentenauf=
stande, wovon die Französischen Blätter
Anfangs als von einer Staatsrevolution
sprachen, ist auch noch in der hierauf
er=
haltenen augemesseneren Gestalt, wie sie
jüngsthin mitgetheilt wurde, in vielen
Punkten fehlerhaft. Zuverlässige Briefe
aus Turin melden, daß es nicht das
Oberhaupt der Polizey, der sogenannte
Vikar, (welcher eine Standesperson von
anerkannten Verdiensten ist, ) sondern ein
Polizeykommissar war, welcher auf die
fälschliche Angabe eines Häschers, den
Universitätszögling hat in Verhaft
neh=
men lassen. Es ist ungegründet, daß die
Truppen sich zur Gewalt nicht hätten
wollen brauchen lassen; denn man hat
gar nicht nöthig gefunden, sie dazu
auf=
zufordern. Eben so unrichtig ist, daß der
König selbst bey dem Auflaufe erschienen
sey. Es war demnach auch nicht der
Vi=
kar, sondern der obenerwähnte
Kommis=
sar, welcher sowohl wegen verliehener
unbedachtsamer Erlaubniß zur
Verhaft=
nehmung, als wegen der schimpftichen
Ausdrücke wider die Matrikel, zur
Ge=
nugthuung, auf Befehl des Königs, vor
der ganzen Versammlung der Universität,
und öffentlich eine Abbitte thun mußte.
Der Häscher wurde mit 10 (nicht 100)
Stockstreichen bestraft. Dieser neue
Be=
weis von des Königs Gerechtigkeitsliebe
hat alle Herzen mit Dank und ENtzücken
erfüllt.
Aus Rom schreibt man, der Bischof
von Mariana in Corsica, Monsig. Ver=
clos, habe zwar in Pisa durch die
De=
putirten aus Bastia die Einladung
erhal=
ten, nach der dort erfolgten
Kontrerevolu=
tion, das Bisthum anzutreten, aber doch
sich nicht getrauet, hierin einen Schritt
zu thun, ohne sich vorher bey dem
Pap=
ste anzufragen, und sey deßwegen nach
Rom gekommen.
Bey den vielen Kränkungen, welche
der Papst wegen des Zustandes der
ka=
tholischen Kirche erleidet, haben Se.
Heil. mit vieler Theilnehmung
vernom=
men mit welcher Wärme einige
Men=
schenfreunde im Parlamente von
Eng=
land, sich der Sache der Englischen
Katholiken angenommen haben, und wie
endlich die merkwürdige Parlamentsakte
erfolgt ist, welche der katholischen
Kir=
che in England so viele günstige
Aus=
sichten eröffnet.
Auch mit dem Hofe von Neapel, heißt
es, seyn alle bisherigen Streitigkeiten
abgethan, und eine für den Papst
an=
genehme Folge davon war, da⟨ß⟩e. Siz.
Maj. jüngsthin dem Papste eine Liste
von neuernannten Bischöfe, zu Sr. Heil.
Bestätigung, übersandt haben.
Frankreich.
Der König, die Königinn, der
Dau=
phin, Madame Royale und Madame
Elisabeth, sind am 25. Jun. des Abends
gegen 7 Uhr, wohlbehalten in den
Tuil=
lerien zu Paris eingetroffen. Mit JJ.
MM. fuhren die von der Nat. Vers. Jh=
nen entgegen geschickten bevollmächtigten
Kommissare, die Hrn. Pethian, Barna=
ve und Latour=Manbourg. Vor den
Königl. Reisewägen gingen die 6000
Na=
tionalwachen aus den verschiedenen
Ge=
genden, durch welche JJ. MM. gefah=
nen waren. Die Nat. Vers. sowohl als
das Directorium und die Municipalität
von Paris hatten alle möglichen
Vorkeh=
rungen getroffen, um das Volk, allent=
halben in den Schranken der
pflichtmäs=
sigen Verehrung gegen die geheiligten
Per=
sonen Jhrer MM. zu erhalten, und wie
man vernimmt, ist die ganze Reise, so wie
die Ankunft in Paris ruhig und ohne
wi=
drige Zufälle gewesen.
Aus den verschiedenen Berichten, wel=
che in der Nat. Vers. vorgelesen worden
sind, erhellen von des Königs Reise
fol=
gende Umstände:
Der Postmeister von St. Menehould,
Hr. Drouet, welcher selbst nach Paris
gekommen ist, erzählte in der Nat. Vers.
es sey am 21. um 7 Uhr Abends ein
Wa=
gen durch St. Menehould gefahren, der
ihm verdächtig ward, weil alle Personen,
die darin sassen, schüchtern schienen und
sich zu verbergen suchten; da er den
Kö=
nig nie gesehen hätte und folglich nicht
kannte, habe er ein Assignat aus dem
Sacke gezogen, und es habe ihm
geschie=
nen, das darauf gestochene Bild gleiche
dem Herren, welcher im Wagen saß.
Seiner Sache jedoch nicht ganz gewiß,
habe er keinen Lärm machen wollen, sey
aber auf die Hauptwache gegangen, und
habe dem Befehlshaber gerathen, die
Ab=
theilung von Dragonern zurückzuhalten,
welche dem Wagen von ferne folgte.
Er selbst sey mit Hrn. Guillaume durch
Umwege nach Varenne geeilet, um dort
die Municipalität und die Bürger von
seiner Vermuthung zu benachrichtigen.
Die Municipalität von Varenne
mel=
dete, die Bewegungen einer Abtheilung
von Dragonern, unter den Befehlen des
Hrn. Damas, und verschiedene Wägen,
die auf Rebenwegen durch die Stadt
ge=
gangen wären, hätten sie aufmerksam
gemacht. Der Maire habe sich daher zu
Hr. Damas begeben, und habe ihn um
die Ursache seines Hierseyns befragt, ⟨un⟩d
da er geantwortet hätte, er sey hier auf
Befehl des Hrn. Bouille, habe der Maire
die Vorzeigung dieses Befehles verlangt.
Darüber sey Hr. Damas in Verlegenheit
gerathen, sey aus dem Zimmer gegangen
und habe seine Dragoner zu sich gerufen.
Hierdurch sey Lärm entstanden, und wäre
gleich die Nationalwache herbey
gekom=
men, die Dragoner aber hätten ihre
Pfer=
de verlassen. Als dieses Hr. Damas sah,
sey er entflohen. Grade um diese Zeit
kam Hr. Drouet mit seinen Nachrichten
Unmittelbar darauf folgte der angezeigte
Wagen mit den Königl. Personen. Es
war 11 Uhr Nachts. Man machte an
die Reisenden einige Fragen, und bath
sie in Varenne zu bleiben. Nun gab
sich der König zu erkennen. Der
Presi=
dent des Distriktes von Clermont ⟨n⟩ahte
sich Sr. Maj. und stellte ehrfurchts⟨vo⟩ll
vor, wie sehr die Entfernung JJ. MM.
alle Bürger mit Bestürzung erfülle. Der
König antwortete, er sey nie gesonnen
gewesen aus dem Reiche zu gehen.
Jnzwischen machte eine in die Stadt
gekommene Abtheilung von Hussaren
Mie=
ne, den König mit Gewalt zu befreyen,
entfloh aber, als die weit zahlreichere
Nationalwache sich widersetzte. Letztere
war inzwischen bis auf 6000 Mann aus
verschiedenen Gegenden her, angewachsen.
Am folgenden Tage, den 22. traf Hr.
Romeuf, einer von den Adjutanten des
Hrn. la Fayette zu Varrenne ein, der
dem Könige das Dekret vorlegte, wel=
ches die N. V. über Sr. Maj. Entfer=
nung unter dem 21. abgefaßt hatte. Der
König versicherte ihn, er habe sich nicht
aus dem Reiche entfernen wollen, und
sey bereit, dem Schlusse der N. V. zu
Folge, nach Paris zurückzukehren.
Jn der Nacht vom 22. zum 23. tra=
ten JJ. MM. die Rückreise an. Die
Kommissare der N. V. kamen den hohen
Reisenden bey Epernay entgegen, und
hatten von hier aus die Ehre JJ. MM.
zu begleiten. Am 24. wurde zu Meaux
übernachtet. Den 25. nahmen JJ. MM.
zu Bondy das Mittagmahl ein.
Die Herren Damas und Choiseul,
wie auch einige andere Offiziere, sind
zu Verdun angehalten und in Verhaft
gesetzt worden. Sie haben an die ⟨
N.
⟩
V. geschrieben, und in Freyheit gesetzt
zu werden verlangt, da sie nichts gethan
hätten, als was ihnen von Hrn. Bouil=
le, ihrem Kommandanten, war
vorge=
schrieben worden. Letzterer ist jenseits
des Rheins entflohen.
Die Nat. Vers. , welche vom 21. Mor=
gens bis zum 26. Mittags, durch 〈…〉
Stunden, ununterbrochen Sitzung hielt,
und die kühnsten Entschliessungen gefaßt
hat, um sich in ihrem Systeme zu
be=
festigen, hat an dem Tage, an
wel=
chem die königliche Famille nach Paris
zurückkam, den Schluß gefaßt: 1) dem
Könige soll vorläufig eine Wache
gege=
ben werden, welche unter den Befehlen
des Kommandanten der Pariser
Natio=
nalwache (des Hrn. la Fayette) für die
Sicherheit Sr. Maj. Sorge tragen, und
für Sr. Maj. Person verantwortlich seyn
soll; 2) eben so soll dem Dauphin
vorläu=
fig eine besondere Wache zugegeben, und
ihm von der N. V. ein Hofmeister
er=
nannt werden; 3) alle, welche die
Kö=
nigl. Familie begleitet haben, sollen in
Verhaft genommen und verhöret, der
König und die Königinn aber um ihre
Aeusserung gebethen werden, wornach die
Nationalversamml. die weiters nöthigen
Entschliessungen fassen wird; 4) auch der
Königinn wird vorläufig eine besondere
Wache gegeben werden; 5) bis auf
wei=
tere Befehle soll der Justizminister nach
Vorschrift des am 21. d. M. abgefaßten
Dekretes fortfahren, das Staatssiegel
auf die Dekrete der N. V. zu setzen, oh=
ne daß dazu des Königs besondere
Be=
stätigung nöthig wäre; ingleichen werden
die Minister und Königl. Kommissare
be=
vollmächtiget, ihre Amtsverrichtungen
fortzusetzen.
Tags vorher, am 24. Jun. hat die
Nat. Vers. dem öffentlichen Schatze
ver=
bothen keine Gehaltszahlungen an die,
ohne Anstellung, ausser dem Reiche
be=
findlichen Personen zu leisten.
Auch hat sie alle Wahlen zur
künfti=
gen Legislatur eingestellt, und vorläufig
beschlossen, nicht eher als nach Vollen=
dung der Konstitution auseinander zu
gehen.
Es ist nun zu erwarten, wie die
Pro=
vinzen alle diese Unternehmungen und
Schlüsse aufnehmen, und welche Folgen
endlich diese unseligen Ereignungen, und
die nun erfolgte gänzliche Auslösung
al=
ler Begriffe von Recht und Ordnung, her=
vorbringen werden.
Die letzthin erwähnte Königl. Prokla=
mation ist sehr weitläufig geschrieben,
und was davon angeführt wurde, ist
bloß ein Auszug. Jn der Fortsetzung
stellt dieselbe alle Mishandlungen
zusam=
men, denen Se. Maj. und die Königl.
Familie seit dem Ausbruche der
Revo=
lution, durch die obsiegende Partey
aus=
gesetzt waren.
"Die für den Triumph des Hrn. Ne=
cker besoldeten Leute, heißt es, haben
affektiret, dabey den Nahmen des
Kö=
nigs nicht auszusprechen; um diese Zeit
ward ein Königl. Kurier angehalten,
ausgesucht, wurden ihm die
Briefschaf=
ten abgenommen und entsiegelt; die N.
V. selbst schien den König zu verhöhnen;
er hatte beschlossen, nach Paris die
Wor=
te des Friedens zu bringen; während
seines Zuges hat man beschlossen, keinen
Ruf: Es lebe der König! hören zu
las=
sen; es geschah sogar der Vorschlag den
König zu entführen, und die Königinn
in ein Kloster zu bringen, und dieser
Vorschlag ward beklatschet. Jn der Nacht
vom 4. zum 5. Oktob. als man der N.
V. vorgeschlagen hatte, sich zu dem
Kö=
nige zu begeben, und dort ihre Sitzung zu
halten, hat sie geantwortet, es wäre ihrer
Würde nicht angemessen. Seit dem haben
die Schreckenscenen sich erneuert. Bey
des Königs Ankunft zu Paris, ward ein
Unschuldiger, unter Sr. Maj. Augen,
im Garten der Tuillerien ermordet; alle,
welche gegen Religion und Thron
spra=
chen, haben die Ehren des Triumphes
erhalten. Bey dem Bundesfeste am 14.
Jul. hat die N. V. erkläret, der König
wäre das Oberhaupt deselben, welches
zu erkennen gab, daß sie glaube, sie
könn=
te auch einen andern dazu ernennen; die
Königl. Familie ward an einen von dem
Könige abgesonderten Ort gestellet, und
dennoch waren dieses noch die
glücklich=
sten Augenblicke, welche der König
wäh=
rend seines Aufenthaltes zu Paris
ge=
noß. Seitdem haben Mesdames aus
Religionsgründen sich nach Rom
bege=
ben wollen, aber ungeachtet der Erklärung
der Menschenrechte, hat man sich entgegen
gesetzet; man hat sich nach Bellevüe
be=
geben, und von da nach Arnay=le=Duc,
wo die Befehle der N. V. nöthig waren,
weil die Befehle des Königs
verschmä=
het worden sind; bey Gelegenheit des
Aufstandes, den die Empörer zu
Vin=
cennes erreget haben, wurden die
Per=
sonen, welche sich um den König aus
Liebe für Se Maj. versammelt hatten,
mißhandelt, und man trieb die
Vermes=
senheit so weit, daß man ihre Waffen
in Gegenwart des Königs zerbrach. Als
der König von einer Krankheit genesen
war, machte er sich gefaßt nach St. Cloud
zu gehen: um ihn auf⟨z⟩uhalten, bediente
man sich der Verehrung, die man bey ihm
für die Religion seiner Väter kannte; der
Klub des Kordeliers klagte Se. Maj.
öffentlich als einen Uebertreter der
Gese=
tze an; umsonst both Hr. la Fayette
al=
le Kräfte auf, um die Abreise des
Kö=
nigs zu schützen. Man entfernte mit
Ge=
walt die getreuen Diener, die ihn
um=
gaben, und der König mußte in seine
Ge=
fangenschaft zurückkehren. Hierauf
wa=
ren Se. Maj. genöthiget, ihre Kapelle
zu entlassen, das Schreiben an die
frem=
den Höfe gutzuheissen, und in die Messe
des neuen Pfarrers von St. Germain
l'Anxerrois zu gehen. Aus allen diesen
Beweggründen, und bey der
Unmöglich=
lichkeit, in der sich der König befand,
das Uebel zu hindern, ist es natürlich,
daß er gesucht habe sich in Sicherheit zu
setzen. "
"Franzosen! und ihr, die der König
ehedem die Einwohner der guten Stadt
Paris nannte, trauet nicht den
Einge=
bungen der Verschwornen; kehrt zu
eu=
rem Könige zurück, er wird allzeit euer
Freund seyn, wann eure heilige Religion
in Ehren, wann die Regierung auf einem
sichern Fuße und die Freyheit auf
uner=
schütterlichen Gründen festgesetzt seyn
wird. "
Paris, den 20. Junius 1791.
(Unterzeichnet) Louis.
Beygefügt war folgende Nachschrift:
"Der König untersagt seinen
Mini=
stern irgend einen Befehl in Sr. Maj.
Nahmen zu unterzeichnen, bis sie weitere
Aufträge erhalten und Se. Maj. tragen
dem Siegelbewahrer auf, ihm die
Sie=
gel zu senden, sobald er darum von Seite
Sr. Maj. angegangen wird. "
Großbritannien.
Der Kurier des an den Petersburger
Hof abgesandten ausserordentlichen
Mini=
sters, Hrn. Fawkener, war am 24. Jun.
in London noch nicht angekommen, wur=
de aber jeden Augenblick mit der
lebhaf=
testen Ungeduld erwartet. Seine
Depe=
schen sollen die schon so lange
zweifel=
hafte Frage zwischen Krieg und Frieden
entscheiden, und wenn sie nicht günstig
sind, wird die Flotte sogleich nach dem
Baltischen Meere absegeln. Alles, heißt
es, ist dazu bereitet, und Lord Hood hat
deswegen von der Admiralität am 20.
Jun. neue gemessene Befehle erhalten.
An diesem Tage wurde von 40 in der
Themse eingelaufenen Handelsschiffen,
welche aus Westindien, Oporto, Lissa=
bon ꝛc. gekommen waren, alles
Schiffs=
volk in der Nacht mit Gewalt
genom=
men, und zur Ergänzung der
Mann=
schaft auf der Flotte, nach Spithead
ge=
sendet. Jn Deptford wird durch eine
be=
trächtliche Anzahl von Arbeitsleuten
un=
ablässig an Munition für die Schiffe
ge=
arbeitet.
Die Flotte mag übrigens eine
kriege=
rische Stimmung erhalten oder nicht, so
scheint es entschieden, daß der König über
dieselbe die Musterung vernehmen, und
zu dem Ende in Gesellschaft der Königinn,
nach der Jnsel Wight die Reise machen
wird, welche schon seit mehreren Jahren
im Antrage war, aber bisher jedesmahl
unterblieben ist.
Rußland.
Aus Petersburg schreibt man unter
dem 3. Jun. der ausserordentliche
Ge=
sandte und bevollmächtigte Minister des
Großbritannischen Hofes, Hr. Hawke=
ner, habe am 1. Jun. bey der Kaiserinn
zu Czarsko=Zelo seine erste Audienz
er=
halten. "Dieser Umstand, heist es, zeigt
wenigstens, daß dessen Sendung
ange=
nommen worden, und der Bruch, wel=
cher seit so langer Zeit Europens
Auf=
merksamkeit auf sich heftet, noch nicht
entschieden ist. Auch zeigt die
fortdau=
ernde Versendung und Ankunft von
Ku=
rieren hinlänglich, daß die
Unterhand=
lungen noch immer im Gange seyn. "
Die Revalsche Flotte ist auf der Rhede
von Kronstadt angekommen, und die nun
vereinigte Flotte zählt 35 Linienschiffe
und steht unter dem gemeinschaftlichen
Kommando der Admirale Tschitschagof
und Kruse. Sie macht alle
Vorkehrun=
gen, um bald auslaufen zu können, und
ein Gleiches thut der Prinz von Nassau
mit der Galeerenflotte. Er selbst geht an
Bord einer Jacht, womit ihn die
Kai=
serinn beschenkt hat, und welche bloß zum
Gebrauch der Monarchinn bestimmt war.
Auf der Scheerenflotte befinden sich viele
Französische Offiziere, die in Russische
Dienste getreten sind, und von welchen
Hr. Traversal zum Kontreadmiral
er=
nannt worden ist. Er wird eine Division
der Flottille kommandiren, und seine
Flag=
ge von der Fregate wehen lassen, welche
Hr. Pellisier, ein Holländischer Offizier,
kommandirt.
Nachricht.
Es ist bereits durch das allerhöchste
Patent vom 15. September des J. 1752
aller unbefugte Verkauf des Arsenik, des
gelben und weissen Hüttenrauchs, und
anderer was immer für Nahmen
haben=
der Giftgattungen, unter schwerer
Ver=
antwortung verbothen, auch ist die
Vor=
sicht, unter welcher dergleichen
Giftgat=
tungen in Fällen, wo sie unentbehrlich
sind, zur Arzeney des Hornviehes, von
den hierzu besagten Materialisten, in den
bestimmten Städten und Marktflecken,
abgegeben werden dürfen, umständlich
be=
schrieben, vorzüglich aber auf die
Hausi=
rer und sogenannten Kracksenträger, die
meistens sich mit dem Giftverkaufe
ab=
geben, ein obachtsames Aug zu halten,
und im Betrettungsfalle selbige nach
ab=
genommenen Gifte, und nach Beschreibung
ihrer Waaren, landgerichtlich
anzuhal=
ten, angeordnet worden.
Jn Folge dieses höchsten Patents
wur=
de der unbefugte Giftwaarenverkauf in
dem allgemeinen Gesetzbuche vom Jahre
1787, unter die politischen Verbrechen
ge=
zählt, und auf solchen bey unmittelbar
zugefügten Schaden, anhaltendes
har=
tes Gefängniß, oder öffentliche Arbeit,
bey entfernter Gelegenheit zu
Beschädi=
gung aber, zeitliches strengeres
Ge=
fängniß bestimmt.
Nachdem jedoch vielfältige
Erfahrung=
gen gezeigt haben, daß ungeachtet dieser
gesetzlichen Verordnungen sich doch immer
einige fremde Hausierer hier und da
einge=
schlichen, und zur vorgeblichen
Aus⟨rot⟩=
tung der Fliegen, Mäuse und Ratten,
allerley ⟨Gif⟩tgattungen, und besonders
Ar=
senik an das Landvolk verkauft haben,
wodurch mehrere Unglücksfällen
entstan=
den sind, deren Urheber als unbekannt,
nur sehr selten oder gar niemahls
ent=
deckt, und zu der verdienten
Bestra=
fung gezogen werden konnten; so haben
Se. Maj. vermittels Hofentschliessung
von 27. May dieses Jahrs allergnädigst
zu befehlen geruhet, daß künftighin zur
wirksamen Verhütung alles Unfugs
die=
ser Art und zu desto sicherer Vorbeugung
der hieraus entstehenden Unglücksfälle,
nicht nur derjenige, der ohne dazu, ver=
möge des obangeführten Patents vom 15.
September 1752, befugt zu seyn, ein
Gift, von was immer für einer
Gat=
tung, verkauft, sondern auch derjenige
der von solchen unbefugten Häudlern
sel=
biges in was immer für einem Betrage
einkauft, mit der obgedachten in dem
Kri=
minalgesetzbuche §. 21. festgesetzten
Be=
strafung, unnachsichtlich belegt werden
soll.
Jn Folge dieser allerhöchsten
Entschlies=
sung wird sich demnach Jedermann, bey
sonst unausbleiblicher Bestrafung, zu
hü=
ten wissen, von keinem Krämer, Hausierer,
Kracksenträger, oder was immer für
ei=
nem nicht unter die durch das
oftange=
führte Patent gehörigen, eigends zum
Giftverkauf berechtigten Händler, irgend
eine Giftgattung zu erkaufen. Wien den
17. Junius 1791.
Jm k. k. Nationalhoftheater
ist letztvergangene Mittwoch den 6. dieses zum
erstenmal aufgeführt worden: Ariadne und
Bachus. Ein neues Melodrama in einem
Aufzuge, vom Fräulein v. Paradies in
Mu=
sik gesetzt. Nach langanhaltenden
Beyfallzu=
rufen, erschien das Fräulein, geleitet von
Ariadnen, (Mlle. Müller) und wurde mit
fro=
hem Zujauchzen bewillkommet: ihre
Danksa=
gung war für Geber und Empfängerinn
zu=
gleich ehrenvoll, indem sie gerührt
betheuer=
te, daß niemals ein Beyfall sie so sehr
ent=
zückt habe, wie dieser Beyfall ihrer
Vater=
stadt; ihn völlig zu verdienen, wolle sie sich
zur liebsten Pflicht machen. Ein algemeines
schmeichelhaftes Nachrufen begleitete noch
ih=
ren Abgang.
Entflohener Kanarienvogel.
Den 30. Juni ist aus dem alten
Vizedom=
amt Nr. 578 gegen die Tuchlauben zu, ein,
auf dem Werkel abgerichteter sehr zahmer
Ka=
narienvogel aus dem Fenster entkommen. Der=
jenige, welchem er etwan zugeflogen, wird
recht angelegenst gebethen, solchen gegen 2
Du=
katen Erkenntlichkeit dem Eigenthühmer im 3ten
Stock rechter Hand zu überbringen.
Verstorbene zu Wien.
Den 3. Juli. Jn der Stadt.
-
Dem Ludwig Elfenich, schutzv. Traiteur, s. K.
Josepha, alt 1 J. am Stockameisenpl. N. 611.
Vor der Stadt.
-
Dem Jos. Laufer, bürg. Webermeist. s K. Barb.
alt 1 J. zu Margaret. N. 137. -
Dem Jakob Kugler, bg. Schuhmach. s. W. The=
resia, alt 78 J. am Neustift N. 52. -
Dem Jos. Thurner, bürg. Dechslermeist. s. K.
Anton, alt 5 J. zu Mariah. N. 11. -
Dem Anton Elmer, Schuhmach. s. W. Theresia,
alt 33 J. im Lerchenf. N. 116. - Mich Ertl, Tagl, alt 68 J. zu Gumpend. N 75.
-
Dem Paul Klippel, herrs. Kutsch. s. W. Magd.
alt 7 J. auf der Wieden N. 20. -
Dem Joh. Haff, Hausmeist. s. K. Leop. alt 1 J.
in Lerchenf. N. 64. -
Dem Joh. Steiner, Schuhmach. s. K. Rosalia,
alt 1 J. am Strotzischengr. N. 30. -
Dem Georg Diwald, herrs. Postillion, s. K. Ge=
org, alt 3. J. zu Erdberg N. 3. -
Dem Paul Tapsch, Tischler, s. W. Josepha, alt
24 J. am Rennweg N. 28. - Jakob Harnap, alt 22 J.
- Nikola Herbst, alt 22 J. beede Gem.
-
Eva Blachmann, Soldat. W alt 25 J. alle 3 im
Militärsp. - Friedr. Sigl, Schreiber, alt 58 J.
- Philipp, Trieb, Schuhmach alt 30 J.
- Jos. Klein, gew. Kellersitzer, alt 40 J.
-
Joh. Klaußner, Tischl. alt 58 J. alle 4 im allg.
Krankenh. - Summa 18. Personen, darunter 6 Kind.
Den 4. Juli. Jn der Stadt.
-
Dem Hrn. Carl Ferd. Rieß, k. k. Hofrath, s. Fr.
Gem. Maria A. geb. v. Jenisch. alt 59 J. in
der unt. Bäckerstr. N. 766. -
Math Königshofer, bürg. Bierwirth, alt 56 J.
am Hof N. 310.
Der der Stadt.
-
Eleon Gaheiß, Wäscherin, alt 54 J. auf der
Windmühle Nr 62. -
Dem Kilian Borst, bürg Bäckermeist s. K. The=
resia alt 5 J. an Himmelpfortgr. N. 45. -
Joh F⟨urling⟩er. gew bürg Schneidermeist. alt
66 J in s. H. in der Leopoldt. N. 124. -
Jfr Elis Heim, k. k. Wassermautoffiziant. T.
alt 59 J. in d. Leopoldst. N. 19.
-
Dem Joh. Maschitz, Strumpfstrick. s. W. Jose=
pha, alt 55 J. zu Mariah. N. 85. -
Dem Andre Huber, gew. Handlungsdien. s. K.
Magdal. alt 2 J. im Lerchenf. N. 120. -
Dionisius Tepitz, Bichsenmach. alt 71 J. in der
Währingerg. N. 172. -
Magd. Kobeck, Hausmeist. T. alt 48 J. zu St.
Ulrich N. 11. -
Joh. Schleicher, Obsthandler, alt 49 J. auf der
Landstr. N. 217. -
Der Magdal. Baldauf, Schuhmach. Wit. i. K.
Franz, alt 3 J. am Neustift N. 20. - Heinrich Mohr, Gartner, alt 42 J.
- Mich. Hemet, Lehnbedient. alt 73 J.
- Mich. Leberned, Seidenzeugmach. alt 20 J.
- Joh. Mayer, Jäger, alt 25 J. alle 4 b. Barmh.
- Georg Huber, Tischler, alt 35 J.
- Anna Fruhewirth, Tagl. W. alt 32 J.
- Carolina Spindler, Dienstm. alt 60 J.
- Math. Lux, Tagl. alt 76 J.
- Cath. Decher, Tagl. W. alt 46 J.
-
Adam Steiger, Schreiber, alt 50 J. alle 6 im
allg. Krankenh. - Elis. Welser, Tagl. W. alt 61 J. im Siechenh.
- Summa 23 Personen, darunter 3 Kinder.
Den 5. Juli. Jn der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
-
Dem Joh. Fellinger, Bandmach. s. K. Joh. alt
1 J. auf der neu Wieden N. 373. -
Dem Jos Glöckel, Dintuchmach s. K. Jos. alt 1
J. am ob. Neustift N. 13. -
Franz Kunert, Uhrmach. alt 29 J. auf der neuen
Wien N 145. - Jos Eisen, bg. Kuchelgartn. als 69 J. im Augart.
-
Der Johanna Kampmüllner, Schneidermeist.
Wit. i. K. Joh. alt 1 J. amSpitalb. N. 38. -
Christian Gans, Goldarbeit. alt 54 J. am
Neu=
bau N. 104. -
Math Goller, Schneider, alt 68 J. auf d. Wen=
delst. N. 89. -
Dem Mich. Hofer, Schuhmach. s. K. Maria A.
alt 1 J. am Neustift N. 34. -
Dem Georg Nikolau, bürg. Schuhmach. s. K.
Joh. alt 1 J. zu St. Ulrich N. 30. - Jos. Po⟨ttu⟩scheh, Artill. Fusil. alt 27 J. i. Militsp.
- Elis Müllner, Dienstm. ⟨a⟩ . 26 J. im allg. Krankh.
- Joh. Wiesinger, Polizeysoldat, alt 47 J.
- Leonh. Mayer, Tagl. alt 34 J.
- Bar⟨b⟩. Masser, Bandmach. alt 21 J.
- Anna Gerstler, Papiermach. Wit. alt 89 J.
- Anna Mazador, Dienstm. a 70 J. alle 5 i. Siechh.
- Summa 16 Personen, darunter 5. Kind
Nachricht
an ein verehrungswürdiges Publikum.
Die Gesellschaft italienischer Seiltänzer und
Tänzerinen unter der Direktion des Hrn. Ciari=
ny, und Landini wird künftigen Sonntag den
10. Juli im k. k Kärntnerthortheater die
Ehre haben zum erstenmal ihre Geschicklichkeit
im Seiltanzen und auf dem Drath zu zeigen.
Pantomimen, die hier in dieser Kaiserstadt noch
nie gesehen worden, werden abwechseln. Die
Gesellschaft hoft von einer hohen Noblesse
so=
wohl, als einem einsichtsvollen Publikum (das
keine Künstler, welche sich derselben
großmüthi=
gen Unterstützung würdig zu machen suchen,
unbelohnt läßt) daß selbes ihren Eifer zum
ab=
wechslenden Vergnügen der edlen Bewohner
Wiens etwas beyzutragen, unterstützen wird.
Erinnerung.
Da in einigen Zeitungen von dem Verkauf
der dem Fürsten v. Sulkowsky gehörigen und
an der Schlesischen Gränze liegenden Gütern
Meldung geschehen, so macht der Fürst Franz
v. Sulkowsky, Herzog v. Bielitz, k. k. Käm=
merer und Generalfeldmarschalllieutenant, hie=
mit bekannt, daß dieses nicht von ihm oder
seinen im k. k. Antheil von Schlesien
haben=
den Gütern zu verstehen sey: sondern sein
jün=
gerer fürstl. Herr Bruder Anton v. Sulkows=
ky, Woywode von Kalisch, hat die Erlaubniß
von dem jetzigen Reichstage in Warschau
er=
halten, daß er von seinen in der Republik
Pohlen besitzenden Majorat so viele Güter
verkaufen kann, als zu Bezahlung seiner
Schulden nöthig seyn wird.
Geld anzulegen wird gesucht.
Da die k. k. bestättigte Societät des
Be=
amtenwittwenpensionfondes alle halbe Jahre
bey 4=5=und nach Umständen auch mehrere
tausend Gulden mit Sicherheit auf Häuser,
oder Landgüter anzulegen hat, so wollen
die=
jenige, welche ein derley, ohne wichtiger
Ur=
sache nicht so leicht aufkündbares, Capital,
gegen billige und gesetzmäßige Perzenten, auf=
zunehmen gedenken, für heuer den 15. Juli,
in Hinkunft aber jedesmal mit Anfang des
Monats Jäner und Juli bey den
Hauptkas=
sier Herrn Mayer, wohnhaft bey St. Anna
in der Josephstadt Nr. 91 im zweyten Stock
sich anzumelden belieben.
Arbeitsleute werden gesucht.
Die k. k. priv. Leonische Drat=und
Bor=
denfabrik zu Mannersdorf am Leitaberg sucht
60 junge starke Bursche, so zu starker
Hand=
arbeit fähig sind, und verspricht jeden, nebst
freyer Wohnung, täglich 20 kr. Mehrere
Auskunft hievon ist in ihrer Niederlage am
Hof Nr. 300 bey H. Anton Schwarzleithner
& Comp. einzuhollen, wo jeden, so dahin zu
gehen Lust hat, die benöthigte Anweisung,
nebst Wegzöhrung verabfolget werden wird.
Sämtliche Herren Grundrichter und
Ortso=
brigkeiten werden ersucht, dergleichen Leute
an obbenannte Niederlage oder an die
Fabri=
ke selbst anzuweisen.
Nachricht von der französischen Sprache.
Mit Bewilligung der hochlöbl. ni. öst. Lan=
desregierung lehret der Unterzeichnete schon
durch mehrere Jahre die französische Sprache
sowohl Kindern als erwachsenen Personen. Für
Kinder wird täglich der Unterricht Vormittags
von 10 bis 12 Uhr, für die Erwachsenen aber
Abends von 6 bis 7 Uhr gegeben, und
monat=
lich 1 fl. voraus bezahlet. Er wünschet auch
noch ein paar Knaben oder Mädchen zu sich
in die Kost zu nehmen, als wozu seine
Woh=
nung sehr bequem ist, und seine Kostkinder
zugleich den Vortheil genießen, daß sie nebst
der französischen Sprache auch in allen
vorge=
schriebenen deutschen Lehrgegenständen, weil
der Unterzeichnete auch Lehrer der deutschen
Schule ist, unterwiesen werden. Knaben, wel=
che studiren wollen, wird auch Unterricht in der
lateinischen Sprache gegeben. Seine Wohnung
ist nächst dem Neubau in der Schwabengasse
Nr. 87 im schwarzen Adler im ersten Stocke,
wo Aeltern oder Vormünder, welche ihre
Kin=
der seiner Leitung anvertrauen wollen, wegen
eines billigen Preises mit ihm übereinkommen
können. Wien den 6. Juli 1791.
Gotthard Zwilling, öffentlicher
Leh=
rer der französischen Sprache
und einer deutschen Schule.
Friedrich Gürtler,
burgerl. Miederschneider, empfiehlt seine
Ge=
schicklichkeit in allen Gattungen Mieder allen
Damen in und außer Wiens, wie auch allen
Frauenzimmern, indem sein verstorbener
Va=
ter die Gnade hatte bey Maria Theresia
Zei=
ten in die 30 Jahre alle kaiserl. Mieder mit
aller Zufriedenheit zu verfertigen, und er auch
itzt noch wegen seiner guten Arbeit alles Lob
erhält; absonderlich wird ihm nicht einer bey
schief gewachsenen Leibern seine Geschicklich=
keit streitig machen. Dermal logiert er noch
am hohen Markt im Nothhelferischen Haus
Nr. 424 im letzten Stock, 14 Tag nach
Mi=
chaeli aber auf der Fischerstiege Nr. 430
ne=
ben dem grossen Christoph im ersten Stock
links über das Gangel.
Bandagenmacher.
Anton Gayard, Bandagenmacher hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um
Er=
laubniß, hier in dieser Haupt=und
Residenz=
stadt Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herrn Doktoren und
Aerz=
ten nach Beschaffenheit der Umstände für
un=
schädlich befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesig
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und
un=
schädlich befundenen Proben, auch die
gnädig=
ste Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen
Gat=
tungen von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter
Bauch=
gurten, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu
ver=
schaffen, und hoffet daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem
hoch=
geehrten Publikum für ihn die beste
Empfeh=
lung bewirken werden. — Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärtnerstrasse beym Daniel in der
Löwen=
grube Nr. 1078 in Glaserergewölb.
Nachricht.
Die Eigenthümerin eines burgerl. Stadt=
brandweinkammerhandels ist gesonnen
densel=
ben gegen annehmliche Bedingnisse ⟨z⟩u
verkau=
fen. Die Kauflustigen haben sich dieserwegen
am Graben im Edl v. Mackischen Hause Nr.
11
〈…〉
0 in 2ten Stock beym Hrn. Dr. Erhard
zu erkundigen, und die weiteren
Kaufbeding=
nisse zu vernehmen.
Anzeige.
Jch Endesgesetzter mache neben einen
en
Detail
Handel in Ellen=und
Specereywaa=
ren, auch Verkehr in Brigitiner
Rosenkrän=
zen von Holz und Bein, wie auch in Vogel=
örgeln. Jn diesen beyden Artikeln erbiete
ich allen Herren Kaufleuten die beste
Bedie=
nung sowohl in Betracht der Güte der Waare,
als auch in Ansehung der Leichtigkeit der
Preise. Jch empfehle auch meine Dienste in
Speditions Commißions und allen damit
ver=
bundenen Geschäften.
Johann Bapt. Prunner,
Handelsmann in München.
Nachricht.
Die Mechanik wird von vielen um
Vergnü=
gen, von vielen sowohl zum Nutzen und
ein=
zelnen Vortheilen als auch zum gemeinen
Be=
sten angewandt, dazu Unterzeichneter sehr viel
beyzutragen im Stande wäre. Er befindet sich
zwar noch nicht in der Lage seine Sachen zur
Presse (wegen den Mangel des Anfwandes) zu
befördern, und ausführliche Beschreibungen zu
liefern, aber es scheint ihm jedennoch die Pflicht
zu erfüllen übrig zu seyn, von seinem hart
er=
worbenen mechanischen Eigenthume soviel es
möglich eine Nachricht zu geben, daß, im
Falle wenn jemand Vortheile davon hoffen
dürfte, man wisse, wo wenigstens geringe
Auf=
schlüsse zu finden sind. Liebhaber können sich
also wegen folgenden, wie auch mehr andern
Gegenständen mit dem Unterzeichneten
unter=
reden: Er hat 1) eine schöne Küchenholzsäge.
2) Lohbreche. 3) Schon in Druck
herausge=
gebene Weintraubenmühle. 4) Trettmühle ohne
senkrechten oder schiefen Rande. 5) Glas⟨i⟩er=
mühle. 6) Tabackmühle mit 3 Rädern. 7)
Tabackstaubmaschine, Tabackspinnmaschine, Ta=
backschneidmaschine 8) Verschiedene Arten die
senkrechten sowohl als wegrechten Stöcke
un=
term Wasser sicher abzuschneiden, etwas
beson=
ders. Die französische Art ist ihm bekannt.
9) Dreschmaschine sehr einfach, gut für
Un=
garn statt der Pferde. 10) Eine ganz niedrige
Schiffmühle. 11) Eine besondere Einrichtung
einer Schiffmühle zum Bretterschneiden. 12)
Deichelbohrmühle. Des Belidors ist ihm
be=
kannt. 13) Neue Blaßbälge. 14) Maschine
zum Buttern, auf dem Wasser. 15) Ausstock=
maschine. 16) Eine schöne Art den Riemen,
oder Schnur bey Filatorien zu spannen. 17)
Verschiedene Gedanken über die Verbesserung
der Filatorien. 18) Eine Anwendung dem
Hol=
länder die angebrachte Kraft recht im
Mittel=
punkte mitzutheilen. 19) Verschiedene
Ammal=
gamirmühlen. 20) Automen hat er schon im
Jahre 1770, eine Uhr mit 36 Zeigern, Glo=
cken und Pfeifenspiele, und Automen im Jahre
1774, eine Uhr zum schlagen und repetiren mit
3 innern Rädern gemacht, es ist ihm auch eine
Uhr mit 1 1 / 2 R⟨od⟩e bekannt. 21) Schöne
sprin=
gende Wasserkunst mit aufsteigenden Figuren.
22) Art, die grösten (wenn auch 6 Schuh oder
mehr) wohlfeilesten, doch dauerhaften
parabo=
lischen Spiegel zu machen. 23) Helfenbein=
schneidmaschine für Kammmacher. 24) Maschin
zum Mehleintretten doch ohne Schrauben,
fürs Verpfegsamt. 25) Verbesserung der
Gang=
spiele in Rücksicht der Kraft und Zeit. 26)
Knollmehlmühle, fürs Verpflegsamt. 27) Ma=
schine volle Mehlfässer hinab⟨zu⟩lassen. 28) Neue
Figur der Schiffe, im Eise dienlich. 29) Ab=
handlung alle Gattungen der Brücken vom Eise
zu schützen. 30) Abhandlung von Eintheilung
der Kämme in die Räder der Maschinen. 31)
Abhandlung über verschiedene Schifbrücken.
32) Abhandlung vom Widerstande der
einfa=
chen und zusammengesetzten Balken. 33) Eine
besondere Schnellmaschine. ⟨34⟩ Pferde
vortheil=
haft in die Maschinen zu spannen. 35) Be=
sondere Anwendung bey einer Tuch=Strümpf=
Walch. 36) Etwas schönes bey einem neuen
Wasserdruckwerke. 37) Neuer Versuch zu wissen,
um wie viel die Wände der Bleyröhre stärker
seyn müssen bey in Bewegung gesetzten, als
in der Ruhe befindenden Wasser. 38) Eine
wunderliche Wasserhebmaschine auf 1 bis 2
Schuh Höhe. 39) Ein Tuchweberstuhl mit
ei=
nem Manne. 40) Schaafwollwaschmaschine.
41) Den Wolf auf das Wasser zurichten. 42)
Unterzeichneter war der erste in k. k. Staaten,
der auf die Verbesserung der Schaafwolle durch
Maschinen dachte, seine schon vor vielen
Jah=
ren ausgearbeitete Krampelmaschine ist sehr
voll=
kommen, hat nur kleine 7 1 / 2 zöllige Räder
mit 48 Zähnen, ohne Schnur mit artigem
Abstreifer. Er hat eine im März 1791 auf
das Wasser zu Laibach laut dem unten
folgen=
den Attestate eingerichtet. 43) Er war der
erste, der auf Schaafwollspinnmaschinen ohne
Vorgrspunst seine Gedanken heftete. Verstellte
Freundschaft raubte ihm verschiedene Vortheile
von beyden Maschinen. 44) Eine
Gradirma=
schine zu geringen Sohlen, oder
Salpeterlau=
gen. 45) Ein artiges Hebwerk dazu, ohne
Röhren und Kolben, und Schöpfrad. 46) Aus=
dünste oder Abrauchanwendung mit Feuer,
wenn besondere Salzarten sollen gewonnen
wer=
den. 47) Art, gleichförmige grosse
Pressen=
spindel zu machen. 48) Für
Störkmacherwal=
zen etwas. 49) Haarpudersiebanwendung. 50)
Einfache Pferdmühle. 51) Kälber=und
Ochsen=
harnblasen durch die brennbare Luft steigen
zu machen. 52) Neue Erfindung schöner
un=
garischer Schuhe (Topanken) . 53) Dem Un=
terzeichneten sind Berg=und noch mehr andere
Maschinen bekannt, hier hat er nur einen Theil
derjenigen hersetzen wollen, welche er erfunden,
und in welchen neue Anwendungen, Gedanken,
Verbesserungen vorkommen. Wahrheit und
Rechtschaffenheit sind Bestandtheile des
Joseph Nemetz,
der s. s. K. K. und Weltweisheit Dokt.
Wird im k. k. Zeughaus auf der hohen
Brücke erfraget.
Wien den 27. Juni 1791.
Copie
des Arrestats wegen der
Schaafwoll=
krempelmaschine
Jn Kraft gegenwärtiger Urkunde wird dem
Hrn. Joseph v. Nemetz, der s. s. K. K. und
Weltweisheit Doktor das untrüglich
wahr=
hafte Zeugniß ertheilet, daß er in k. k. Lay=
bacher Tuchfabrike eine von ihm selbst
künst=
lich erfundene, in der zum Gebrauch
gehöri=
gen Größe verfertigte ihren Endzwecke
aller=
dings entsprechende
Schaafwollkardetschmaschi=
ne errichtet, ferner eben diese Maschine durch
eigene Kunst, persönliche Mühe, und Leitung
mit einem sehr vortheilhaften Wasserwerke
ver=
sehen, endlich zu dem Grad der
Vollkommen=
heit gebracht habe, daß auf gedachter
Maschi=
ne binnen 12 Stunden 40 bis 50 Pfund
Schaaf=
wolle nach Verschiedenheit der Gattungen rein
gekämmet, und zum allerbesten Gespinste
voll=
kommen vorbereitet werden können, so wie dieß
die durch viele Tage wiederholte Versuche
be=
reits klar bewiesen haben. Demnach ⟨wäre⟩ ihm
Hrn. Dr. v. Nemetz das zweyfache Verdienst,
nemlich jenes der Maschinerfindung, und des
der Einrichtung des dazu gehörigen
Wasser=
werkes unwidersprechlich zuzuerkenen. Zur
Be=
stättigung dessen unterzeichnen sich die
Gebrüder Joseph und Johann Edle v.
De
〈…〉
brunner, der k. k. privil.
Laybacher Tuchfabrik Jnhaber.
Laybach den 30. März 1791.
Berline zu verkaufen.
Es ist eine wenig gebrauchte, auf 2 und
4 Personen einzurichtende mit weissen Tuche
gefütterte und mit grün und weismelirten
Borten gebrämte Berline, welche mit
gebun=
denen Federn, auch Rothriemen, einem
schwarz=
ledernen Soufflet über den ganzen Wagen, ei=
ner Sitzdecken eben vom weissen Tuche, und
einem Bock zur Reise für die Bedienten, ver=
sehen, täglich zu verkaufen, und ist solche zu
Margarethen in der Griesgassen bey den zwey
lustigen Bauern Nr. 5 zu sehen, und der Preis
hievon in dem deutschen Zeitungskomtoir zu
erfahren.
Wagen zu verkaufen.
Es ist ein viersitziger Gallawagen, mit
Cra=
moisinsammet ausgeschlagen, mit
Spiegelglä=
sern, das Gestell roth und vergoldet, zu
ver=
kaufen. Wer dazu Belieben trägt, kann auf
der Augustinerbastey im Hause Nr. 1185 bey
dem Portier das weitere erfahren.
Wägen zu verkaufen.
Jn der UNgargasse im Stabl
〈…〉
chen Haus
Nr. 85 ist ein 4sitziger ganz neuer Wagen pr.
500 fl. und ein 4sitziger englischer Wagen pr.
450 fl. welche beide auf Reisen und in der
Stadt zu gebrauchen, zu haben. Kauflustige
belieben sich alda bey dem Hausmeister
an=
zumelden.
Forte piano.
Ein grosses
Forte piano
von einem guten
Meister ist in der obern Bäckenstraß Nr. 790
im 3ten Stock um billigen Preis täglich zu
verkaufen.
Flügel zu verkaufen.
Es ist ein sehr guter Flügel, von einem
gu=
ten Meister auf dem Strotzischen Grund, in
der neuen Schottengasse beym goldenen
Peli=
kan, im 1. Stock auf der Stiege im Hof,
linker Hand, alltäglich zu verkaufen.
Kaspar der Fagotist oder die Zauberzither.
Eine Maschinenkomedie, mit Arien und
Chö=
ren, die Musik ist von Hrn. Kapellmeister
Mül=
ler; aus welcher folgende Stücke beym Clavier
zu singen, in der Lauschischen
Musikalienhand=
lung, in der Weihburggasse Nr. 959 dem
Gei=
genmacher gegenüber zu haben sind, als:
L'Overtura 32 kr.
Der Lenz belebt die Natur,
Duetto Tenor e
Basso 〈…〉 kr.
Die Mädeln, die Lieb, und der Wein,
Aria
B. (o Pizzichi! o Pizzichi!
blos an statt
meiner Fagott.) 16 kr.
Jhr guten lieben Leutchen hört,
Romanze, T.
mit der Zither. 20 kr.
Ein Walzer erhitzet den Kopf, und das Blut,
Aria B.
der Tanz. 20 kr.
Lieber Kaspar lehr mich's doch,
Duetto T. e
B.
die Lection auf dem Fagott. 20 kr.
Halt das Maul verdammte Zither,
Terzetto,
am Baum. 〈…〉 kr.
Prinz die Seiten wohl gespannt,
Cavatina
Soprano
(schlagt die Zither, und blast
Fa=
got.) 8 kr.
Das Heidelpupeidel, beym Einschlafen an der
Tafel. 〈…〉 kr.
Musikalienankündigung.
Da schon verschiedene Arien aus der
belieb=
ten Maschinenkomödie, Der Fagot⟨i⟩st, von
Hrn. Kapellmeister Wenzl Müller, unter das
Publikum ausgegeben werden, welche, indem
sie unrechtmässiger Weise an den Besitzer
ge=
kommen, nothwendig falsch und inkorrekt seyn
müssen, so hat man es für nöthig befunden
selbe in Quartetten auf Pränumeration
aus=
zugeben, welche auch bis zu Ende des Monats
July offen bleibt, und gegen Zurückstellung
der Scheine für 5 fl. bis 16. Augusti
abgege=
ben werden. Wer die Arien auf das Clavier
verlangt, beliebe dieselben zu bestellen. Auch
sind Duetten aus dem Sonnenfest der
Bra=
minen auf 2 Flauten gesetzt, für 1 fl. 30 kr.
so auch die Harmoniemusik in 8 Stimmen zu
haben. Man hat sich deswegen in der obern
Bäckenstrasse im Durchhaus zum schmeckenden
Wurm im Haarbeutelgewölbe, und bey mir
in der Leopoldstadt in weissen Lamm Nr. 143
in ersten Stock zu erkundigen.
Joseph Heydenreich, Uibersetzer.
Ankündigung.
Mein eigenes geprüftes Kochbuch dritter
und letzter Theil, enthaltend eine
beson=
dere ganz neue Sammlung der
ausgesuch=
testen, niedlichsten und besten Speisen von
verschiedenen Gattungen Suppen, Fleisch=
speisen, Zuspeisen an Fleisch=und
Fastta=
gen, Pastetten, Eyerspeisen, Mehl und
Fastenspeisen, Fischen, Köchen, Wandeln,
Torten, Teigen, Backereyen, Krapfen,
Sulzen, Eingesottenen, Säften, Krem
und Kandirten. Eingerichtet für alle
Gat=
tungen der Stände durchgehends neu,
selbst verfaßt und zum erstenmal im
Dru=
cke herausgegeben von Maria Anna
Ru=
disch. 8. Wien 791.
Der beträchtliche Absatz der zween
erste=
ren Theile meines eigenen geprüften
Koch=
buches, und die vollkommenste Zufriedenheit,
welche jeder Käufer hierüber äußerte, sind
Be=
lohnung für meine Arbeit, und bürgen mir,
daß auch dieser letzte Theil eben so gütig wird
aufgenommen werden. Jch habe wieder solche
Speisen gewählet, die ganz neu, geschmack=
voll, jedem Stande brauchbar sind und
wo=
von sich keine in den ersteren Theilen befindet
vielmehr schmeichle ich mit, daß dieser letzte
Theil die ersteren übertreffen werde. Um der
ärmeren Klasse den Ankauf zu erleichtern, und
dieser doch ein vollkommenes Werk in die
Hän=
de zu liefern, so habe ich diesen Theil so
ein=
gerichtet, daß er als ein förmliches Kochbuch
angesehen werden kann, und man nicht nöthig
habe, die ersteren Theile sich beyzuschaffen:
zugleich habe ich den möglichst niedern Preis
dergestalt festgesetzet, daß dieser dritte Theil
ungebunden 1 fl. gebunden 1 fl 6 kr. kostet,
und zu haben ist: in der Zierchischen
Buch=
handlung in der Singerstrasse im deutschen
Hau=
se, bey Dobola, Buchbinder in der
Schuler=
strasse Nr 841, dann in der Hutstulpergasse
im Tabakgewölbe, und im Jakobergässel Nr.
1362 bey mir
der Herausgeberinn.
Nachricht.
Bey dem burgerl. Buchbinder Jgnaz
Lien=
hart in seinem Gewölbe am Pallerthor ist
um 24 fl. zu haben ein schönes vollständiges
Exemplar von dem für jeden Oekonom so
nüzlichen vortreflichen Werke des Freyherrn
v. Bene
〈…〉
endorf,
Oeconemia forensis
, oder
Jnbegrif landwirthschaftl⟨i⟩cher W⟨a⟩hrheiten
ꝛc. 8 Theile in 4. der Käufer gewinnet nicht
nur das Drittel des Ladenpreises, welcher sich
für die 8 Theile
à
24 fl. 30 kr. für jeden, auf
36 fl. beläuft, sondern auch den schönen
fran=
zösischen Band. Eben daselbst ist auch um
einen sehr geringen Preis zu haben die
voll=
ständige gut gebundene Sammlung der
Wie=
ner=Provinzialnachrichten.
Ankündigung.
Praktische Anleitung zum Katechisiren, so=
wohl in Schulen, als in der Kirche.
Wenn es gewiß ist, daß der
Religionsun=
terricht sowohl in Schulen, als in Kirchen der
wichtigste Gegenstand des ganzen
Seelsorger=
amts ist, indem von selbem die Bildung des
Verstandes und Herzens abhängt, woran dem
Staate nicht weniger, als der Kirche alles
ge=
legen seyn muß, so darf ich nicht zweifeln, daß
dieses Werk für alle Seelsorger ein angenehmes
Geschenk seyn wird, welches die vollständigste
Anweisung zu diesem wichtigen Zweige ihres
Amtsberufs enthält, nicht nur allein alle
theo=
retischen Grundsätze aus der heil. Schrift, der
Lehre der Kirchenväter, und der reinen
Philo=
sophie abgezogen, sondern zugleich auch die
richtigste Art selbe praktisch anzuwenden. Nebst=
bey findet man in selbem ein kritisches
Verzeich=
niß aller der jenigen Bücher welche dem
Ka=
techeten in was immer für einer Rücksicht
dien=
lich seyn können Das Werk fängt von dem
Unterrichte der kleinsten Kinder an, und gehet
stuffenweise bis zum Unterricht der
Erwachse=
nen. Mehr glaubt der Herausgeber zur
Em=
pfehlung desselben nicht sagen zu müssen; nur
die öffentliche Erklärung setzt er noch hinzu,
daß diese Anleitung nicht ein Werk seiner
Er=
findung, sondern die gesammelte Frucht
öffent=
licher Vorlesungen sey, daher bietet er alles
Gu=
te desselben nicht ihm, sondern den öffentlichen
Lehrern zuzuschreiben; ihn aber wenn
unge=
achtet seiner Bemühung doch hie und da ein
kleiner Fehler eingeschlichen seyn solle, mit der
guten A⟨bsicht⟩ zu entschuldigen, welche keine
an=
dere war, daß diejenigen, welche keine
Ge=
legenheit hatten, die öffentlichen Vorlesungen
zu hören, diese vortreflichen Grundsätze der
Ka=
techisirkunst nicht ganz entbehren müssen; jene
aber, welche sie schon einmal gehört haben,
sich selbe um so leichter und öfter wiederhollen
können. Der Herausgeber.
Dieses Werk ist zu haben: in Wien bey
Grund, Buchdrucker und Buchbinder im
Ge=
wölbe am St. Stephanshauptthore, wie auch
in den meisten Buchhandlungen der k. k. Staa=
ten; dann in Leipzig bey Voss und Leo, in
München bey Strobl, in Kempten bey Joseph
Kösel, und in Salzburg in der Mayerischen
Buchhandlung für 1 fl. 45 kr. W. W
J. M. Laitre, k. k. priv. Buch=
händler in St. Pölten.
Nachricht.
Da sowohl aus den Provinzen als
Auslan=
de mehrere Anfragen in Betreff meiner
Bi=
belauflage geschehen, so finde ich nöthig
mei=
ne erste Anzeige zu wiederhohlen. Bey dieser
neuen Ausgabe der deutschen katholischen
Bi=
bel hat man nicht nur sich bestrebet, den
wah=
ren Geist des Originals in den faßlichsten
Aus=
drücken und Verbindungen der Jdeen, und mit
aller in dieser Rücksicht nur möglichen Kürze
getreu darzustellen, sondern auch mehrere
so=
wohl deutsche, als in andern Sprachen verfaßte
Uebersetzungen, und gute Commentarn nebst dem
Grundtexte selbst, wo es noch nöthig schien,
zu Rathe gezogen. Uebrigens sind dieser
Aus=
gabe die nöthigen Parale stellen, wie auch die
Anzeige der gewöhnlichen sonn=und
festtägli=
chen Episteln und Evangelien beygefügt
wor=
den. Jn Rücksicht der Reinigkeit und
Rich=
tigkeit der Sprache, hat man Adelungs
Sprach=
lehre zum Grunde gelegt. Von dem Drucke
darf ich mit aller Gewißheit versichern, daß
er an typographischer Arbeit, so wie an Güte
und Weisse des Papier, alle jene
Vollkommen=
heit bey der ganzen Auflage erreichen werde,
durch welche ich mir bisher die Zufriedenheit
und das Zutrauen des hochachtbaren
Publi=
kums zu erwerben das Glück hatte. Sie wird
in kleinem Oktay gedruckt, und jeder Band
mit 3 Kupferstichen geziert, und broschirt
ge=
liefert werden. Jeder Band wird nach der
An=
zahl der Bögen berechnet, und für jeden
Bo=
gen nicht mehr als 11 / 2 Kreuzer angesetzt. Da
nun das ganze Werk nach der Bequemlichkeit
einer Handbibel in 12 Bände zerfallen muß,
und jedes, wie gesagt, mit 3 Kupfern geziert
wird, so wird das Ganze 36 vortreffliche
Ku=
pferstiche enthalten, für welche durchaus nichts
angeschlagen wird. Von dieser Ausgabe
ha=
ben bereits 3 Theile, das ganze neue Testament
enthaltend, und 1 Theil vom alten Testamente
die Presse verlassen. Diese 4 Bände enthalten
zusammen 85 Bogen und 12 Kupferstiche, und
kosten 2 fl. 7 1 / 2 kr. Die erschienenen Bände
werden bey der Abnahme bar bezahlt und auf
den nächsten mit 30 kr. pränumerirt.
Jgnaz Alberti, k. k. priv. Buchdr.
Diese Auflage ist zu haben in Wien in
mei=
nem Verlagsgewölbe in der Dorotheengasse Nr.
1136; im Auslande und den k. k. Provinzen
aber bey folgenden Hrn. Verlegern: Agram,
Hörner. Augspurg, Stahe. Breßlau, Korn
d. ältere. Brünn, Gastl. Dreßden, König.
Gmunden, Hörner. Herrmannstadt, Hochmei=
ster. Jglau, v. Kolonins. Klagenfurt, Klein=
mayer. Klosterneuburg, Frange. Krems, Mestl.
Kremsir, Stubina. Laybach, Korn. Leipzig,
Voß und Leo. Lemberg, Piller. Linz, Mün=
zer. München, Lindauer. Mistelbach, Feu=
zinger. Neustadt, Adam
& Comp
. Oeden=
burg, Pfundner. Ofen, Flor. Diepold. Oll=
mütz, Riegele. Pest, Lindauer. St. Pölten,
Laitre. Prag, Calve. Preßburg, Schauffische
Kunst=und Buchhandlung. Regenspurg, Mon=
tag. Steyer, Rodath. Troppau, Biela. Ulm,
Stettin. Wischau, Kristek. Znaym, Mayer.
Jn der v. Kurzbeckischen Buchhandlung
in der untern Breunerstrasse Nr. 1152
ist ganz neu zu haben:
Vera Felicitas sive fundamentum omnis
re-
ligionis græce & latine, authore
Atha-
nasio Petride Psalida Joanninensi ex Epiro.
Tomus L. 8maj. 791. 2 fl.
Sr. k. k. Maj. Leopold des Zweyten politische
Gesetze und Verordnungen für die deutschen,
böhmischen und galizischen Erbländer auf
allerhöchsten Befehl und unter unmittelbarer
Aufsicht der politischen Hofstelle
herausge=
geben. 1. Band, mit dem wohlgetroffenen
Portraite Sr. Maj. des Kaisers. 46 kr.
Nachricht von einigen Schul=und
Studienan=
stalten in den österreichischen Erblanden. 4.
791. 8 kr.
Fichtel (J. E. v.) mineralogische Bemerkungen
von den Karpathen, 2 Thl. mit einer Charte.
gr8. 791. 3 fl. 30 kr
Die Ehre des Bürgerstandes nach den
Reichs=
rechten. 8. 791. 15 kr.
Entnersfeld (Fr. edlen v.) Lehrbuch der
land=
wirthschaftlichen Oekonomie, zum Gebrauch
derjenigen, welche sich dieser Wissenschaft
entweder theoretisch, oder praktisch widmen
wollen. 2 Thl. 8 791. 3 fl.
Babor (Joh.) der Ursprung, Fortgang, und
Schicksale der Exkommunikation und des
Jnterdikts unter den Christen. 8. 791. 45 kr.
David (Fr.
a S. Cajet
neues Rädergebäude,
im. Kupf. gr8. 791. 45 kr.
Germonii (R.) disceptationes diplomaticæ,
quibus præmittitur earumdem historia. 4.
891. 3 fl. 30 kr.
⟨Sc⟩hillings (Fr) Betrachtungen über die
Re=
volution, und das neue sogenannte
demokra=
tische System in Frankreich. 8. 791. 30 kr.
Schraud (Fr.) Abhandlung von der Verbindung
der Lustseuche mit dem Scharbocke, und
des=
selben Heilungsart. 8. 791. 20 kr.
Ueber die dephlogistisire Salzsäure und ihre
Anwendung zum bleichen der Leinwanden
und Garne, zu Wiederherstellung
beschmuz=
ter Kupferstiche und Bücher zu
Herausbrin=
gung der Dintenflecke, zu Vernichtung aller
Farben ꝛc. gr8. 791. 24 kr.
Bey Joh. Georg Mößle,
Buchhändler am Graben im v. Kollerischen
Hause Nr 1174 ist ganz neu zu haben:
Praktische Anweisung gute Weingärten
an=
zulegen, zu unterhalten und schlechte zu
verbessern von P. N. Herausgegeben von
Bernhard Sebastian Rau, kurfürstl. Hof=
gerichtsrathe und Professor der
Kameralwis=
senschaft zu Mainz, als eine Fortsetzung zum
vollkommenen Weinwirth und
Weinkeller=
meister 8. Graz 791. ungeb. 15 kr. broch. 17 kr.
Jnhalt: 1) Hauptstücke Wie das Feld zum
Anrotten vorbereitet werden müsse. 2) Wie
das Rotten geschehen müsse. 3) Von dem
Setz=
holz. 4) Vom Setzen der Rottflder. 5) Was
bey Anpflanzung junger Weingärten am
vor=
theilhaftesten sey, Reislinge oder Blindholz zu
setzen. 6) Von der Bearbeitung der jungen
Weingärten bis in das fünfte Jahr. 7) Was
für Sorten von Trauben anzupflanzen seyen.
8) Vom Weingartenbau, dem Graben und
Rüh=
ren. 9) Von der gewöhnlichen Arbeit im
Wein=
garten, als Schneiden, Sticken, Biegen, Hef=
ten, Ausbrechen, Gipfeln. 10) Von dem
Dün=
gen eines Weingartens. 11) Wie ein alter
vernachläßigter Weingarten in guten Stand
zu setzen sey. 12) Vom Einlegen der
Wein=
stöcke. 13) Wie durch Schleifreben und
Reis=
linge eine Verbesserung geschehen könne. 14)
Von dem Pfropfen der Weinstöcke.
Der angenehme Gesellschafter, eine
Samm=
lung meistens ganz neuer Uuterhaltungs=
Scherz=Pfänder=Karten=Würfel=und
an=
derer Spiele, Karten=Rechen=und
verschie=
dener mechanischer und anderer
Taschenspie=
lerkünste; Anekdoten, Gesundheiten, Sprüch=
wörter; dann Trink=und anderer Lieder zur
Aufmunterung für Gesellschaften beyderley
Geschlechts.
Zweyte von beträchtlichen Druckfehlern
ge=
reinigte, verbesserte und mit 177 neuen
Räth=
seln, Namenswünschen, Devisen zu Stamm=
Büchern, 41 Billardregeln, 24
a la guerre
Re=
geln, 19 Regeln des Kegelscheibens, und d
〈…〉
einschlagenden Kunststücken, dann einigen f
〈…〉
Nelkenfreunde approbirten Kunststücken
ver=
mehrte Auflage. Ungebunden 45 kr. broschürt
48 kr. blausteif geb. 51 kr.
Eberhard Heinrich Fischer, königl. preuß. För=
sters in der Grafschaft Mansfeld, Brandenb.
Antheils.
Albertus Magnus II
. das ist: 206
Geheimnisse der Natur und Kunst für alle
Stände, als für Künstler, Jäger, Oeko=
nomen, Profeßionisten, Handwerker u. dgl.
zu ihren besten, aus eigenen Erfahrungen
aufgesetzt, und mit nöthigen Registern
her=
ausgegeben. 2 Thl. 8. Altona und Leipzig
791. 1 fl. geb. 1 fl. 8 kr.
Jn der Aloys Dollischen Buchhandlung
am Stephansfreidhof im deutschen Hause
ist zu haben:
Geschichte der Kirche, 21. bis 24. Thl. an d.
Franz. des Hrn. Abts de
Berault - Bercastel.
8. Augsburg 791. 3 fl. 24 kr.
Auch kann man noch die ersten 20 Bände
a
51 kr. haben.
Schilchers (Pol.) homiletische Frühpredigten,
oder sittliche Erklärungen der Sonn und
Festtäglichen Evangelien, nach den
Bedürf=
nissen des Landvolkes. 2 Bde. 8. das. 1 fl. 30 kr.
Harscher (J. B.) der Katechet, zum
Schulbe=
suche in den k. 〈…〉
. Staaten gr8. das. 2 fl.
Ein vorzüglich faßlich und zweckmäßig
ge=
schriebenes Werk.
M⟨utsche⟩
⟨ ⟩
(Sebast.) Handbuch der Sonntägl.
Evangelien für kathol. Christen, die sie recht
verstehen, und sich daraus erbauen wollen.
1. Thl. gr8. München 791. 1 fl.
— — Unterredungen einen Vaters mit seinen
Söhnen über die ersten Grundwahrheiten der
christlichen Religion. 8. das. 36 kr.
Döderleins (J. Christ.) christlicher
Religions=
unterricht nach den Bedürfnifsen unserer Zeit.
5. Thl. 8. Nürnberg 791. 40 kr.
Erklärung der Sonn und Festtäglichen
Evan=
gelien in Bildern zum Gebrauche für
Seel=
sorger, Katecheten und Hauslehrer. 1. Thl.
m. Kupf. 8. Prag 791. 1 fl. 15 kr.
Erdmann Hülfreichs Handbüchlein für
Bauers=
leute, worinn enthalten ein gründlicher
Un=
terricht über den Acker=Wiesen=und
Garten=
bau, über die Vieh=und Bienenzucht, über
den Weinbau, welches viele nützliche
Vor=
theile in der Hauswirthschaft lehret, vor=
trefliche Regeln zur Erhaltung der
Gesund=
heit anzeiget und vor den schädlichen
Fol=
gen des Aberglaubens warnet. 2te verbesserte
Auflage. 8. Wien 791. brochirt 24 kr. blau=
steif 30 kr.
Jn der J. D. Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem
To=
denkopf sind nebst vielen andern Büchern auch
nachstehende um die billigsten Preise zu
haben:
Espers (Herrn) Pfanzenthiere, 7te Lieferung,
mit 8 Bogen Text und 30 illuminirten
Kupfer=
tafeln, gr4. Nürnberg 1791. 6 fl.
Villaume (Herrn) Anfangsgründe zur
Erkennt=
niß der Erde, des Menschen und der Natur,
5ter Band, nebst vollständigen Register, 8.
Berlin 1791. 2 fl. 15 kr.
Gerhard, Truchseß von Waldburg, Churfürst
von Köln, oder die astrologischen Fürsten.
8. Leipzig 1791. 2 fl. 30 kr.
Edwy und Elgiva, oder die Wunder des
hei=
ligen Dunstan, eine altenglische Geschichte.
8. Leipzig 1791 45 kr.
Beyer (J. R. G.) allgemeines Magazin für
Prediger nach den Bedürfnissen unserer Zeit,
4ter Band 5tes Stück, gr8. Leipzig 1791.
24 kr.
— — über die theologische Gravität, drey
Be=
antwortungen einer Preisfrage als ein
An=
hang zu den ersten vier Bänden des
allgemei=
nen Magazins für Prediger, gr8. Leipzig 1791
24 kr.
Raffs (G. S.) Geographie für Kinder 〈…〉
Theil, welcher Amerika und Australien
ent=
hält. Nach des Verfassers Tode fortgesetzt
von Chr. Karl Andre, gr8. Göttingen 1791.
1 fl. 45 kr.
Jakob (Ludw. Heinr.) Grundriß der
allgemei=
nen Logik, und kritische Anfangsgründe der
allgemeinen Metaphysik, 2te gänzlich
umge=
arbeitete Auflage, 8. Halle 1791. 2 fl.
Erxleben (J. E. P.) Anfangsgründe der
Na=
turlehre, 5te Auflage, mit Zusätzen von G.
G. Lichtenberg, 8. Göttingen 1791. 2 fl. 15 kr.
Erxleben (J. E P.) Anfangsgründe der
Na=
turgschichte, zum viertenmale herausgegeben
von J. F. Gmelin, mit Kupfern, 8. Göt=
tingen 1791. 2 fl. 15 kr.
Briefsteller (Berlinischer) für das gemeine
Le=
ben, zum Gebrauch für deutsche Schulen, und
für jeden, der in der Briefstellerey
Unter=
richt verlangt und bedarf, 5te Auflage, 8.
Berlin 1791. 1 fl. 8 kr.
Murray (J. A.) Arzneyvorrath, oder
Anlei=
tung zur praktischen Kenntniß der
zubereite=
ten und gemischten Heilmittel, 5ter Band,
aus dem Lateinischen übersetzt von L. E. Se=
ger, 8. Braunschweig 1791. 1 fl. 45 kr.
Jn der G⟨erol⟩dischen Buchhandlung
am Dominikanerplatz Nr. 724 ist ganz neu
zu haben:
Wienerischer Kommerzialschema, oder
Geschäfts=
almanach, welcher enthält: die sämmtlichen
in Wien befindlichen Handelsherrn, griechi
sche Kaufleute, Künstler, Handwerker und
die in Oesterreich beträchtlichsten
Fabrikan=
ten mit ihren Addressen, nebst andern
noth=
wendig zu wissenden Nachrichten, und zu
Akkomodirung und Bewirthung dienenden
Sachen für Einheimische und Fremde, wie
auch eine sichere Münzberechnung alles
kur=
sirenden Gold=und Silbergeldes von 1 bis
1000 ꝛc. ganz nen umgearbeitete Auflage. 8.
791. gebund 45 kr.
Taktischer Versuch über die Bildung einer
gu=
ten Armee, von Baron ⟨OEahill⟩
, kön. Sar=
dinischen Obrist. mit 12 Kupferplatten und
dem in schwartzer Kunst gestochenen Portrait
des Herrn Erbstatthalters von Holland, nach
dem deutschen Originalmanuskript
abge=
druckt. 8. 791. 3 fl.
Anselmo's glückliche Abende im Sch⟨eos⟩e
sei=
ner kleinen Familie Nach Campe. 8. 790.
ungeb. 48 kr. blausteif 56 kr.
Magna Charta
von Galizien oder Untersuchung
der Beschwerden des Galizischen Adels
pohl=
nischer Nation über die österreichische
Re=
gierung gr8. Jassy 790 ungeb. 1 fl. blau
steif 1 fl. 8 kr.
Onomatologia Chymica practica
, oder
voll=
ständiges Handbuch der Chem⟨i⟩e. Jn
alpha=
betischer Ordnung zum Nutzen und Ge⟨brauch⟩
für Aerzte, Apotheker, Fabrikanten, Künst=
ler und andere Personen Von H. W. ⟨
Keis,
⟩
unter der Aufsicht und mit einer Vorrede von
J. F. Gmelin, Hofrath und Professor zu
Göttingen. gr8. 791. ungeb. 2 fl. 15 kr. blau=
steif 2 fl. 24 kr.
Rührende und lehrreiche Begebenheiten und
Romane, für zärtliche Herren und Damen
zur Beförderung sanfter Empfindungen des
Herzens. 8. 791. ungeb 36 kr. blausteif 42 kr.
Neues Bethbuch eines katholischen Christen.
4te verbesserte Auflage. 12. 790. ungeb. auf
Druckpap. 30 kr. im ordinären Band mit
Schuber 40 kr. auf Schreibp. ungeb. 36 kr.
im Franzb. 56 kr. im Kortobon oder
Ma=
rokain mit Goldschnitt und Futteral 1 fl. 24 kr.
Nachricht.
Die Göbhardtsche Buchhandlung zu Bamberg
hat auf Veranlassung berühmter Gelehrten
ei=
ne Uibersetzung von des Herrn v. Real
D⟨roit⟩
Ecclesiastique
, unter dem Titel: Das
allge=
meine katholische geistliche Staatsrecht und
das besondere der vornehmsten europäischen
Staaten, als Deutschlands; Pohlens, der
Niederlande, Spaniens, Portugals, Sizi=
liens, Neapels, Savoyens, Piemonts, Ve=
nedigs und vorzüglich F⟨r⟩ankreichs, aus dem
F⟨r⟩anzösischen des Hrn. v. Real, Grand=Se=
neschall von Forcalquier, in gr8. veranstal=
tet, welche so eben die Presse verlassen hat.
Den Gelehrten ein Produkte der Feder und des
Geistes eines unsterblichen Reals mit Mehrern
bekannt machen, oder wohl gar anpreisen
wol=
len wäre ein Vermessen, dessen sich die
Ver=
lagshandlung nicht schuldig machen will; nur
das Einzige findet sie für nothwendig vom
obi=
gen Buche zu sagen, daß, da in demselben
nicht nur das allgemeine katholische geistliche
Staatsrecht nach ächten und gelauterten
Grund=
sätzen vorgetragen, sondern auch das beso⟨n⟩dere
geistliche Staatsrecht der vornehmsten
europäi=
schen katholischen Staaten, wie diese auf dem
Titel schon angezeigt sind, abgehandelt wird,
man also darinn eine ganze Uibersicht von den
Gerechtsamen und Freyheiten der katholischen
Kirchen dieser besondern Staaten beysammen
finde, was man sonst nur mit vieler Mühe in
andern größern kostspieligern und zum Theil
seltenen Werken aufsuchen muste, weshalb es
für einem jeden Staatemann sowohl als für
das gelehrte Publikum, sonderlich für jene,
welche sich der geistlichen Rechtswissenschaf⟨t⟩
widmen, gewißlich ein sehr interessantes Werk
ist Es macht zwar dieses Buch eigentlich den
〈…〉
en Theil des mit ausgezeichneten 〈…〉
hm
bekannten großen Systems der achten
Staats=
kunst, la Science du G⟨o⟩uverne⟨ment⟩ dieses
großen Schriftstellers aus, worden die nemliche
Handlung die ersten sechs Theile bereits vor
mehrern Jahren in einer mit Beyfall
aufge=
nommener deutschen Uibersetzung geliefert hat;
jedoch kann aber auch dieser Theil ohne jenem
erstern nützlich gebraucht und als ein für sich
allein bestehendes Werk, ohne allen Anstand
angesehen werden. Es ist deshalb zur
Bequem=
lichkeit derjenigen, welche das große Werk nicht
besitzen noch kaufen wollen, dieser Theil auch
mit einem besondern Titel versehen worden und
wird einzeln für 3 fl. 30 kr. verkauft. — Um
zugleich das große System der Staatskunst des
Hrn. v. Real gemeinnütziger zu machen, hat
eben dieselbe Buchhandlung den Preis von
die=
sem sowohl, als einigen andern ihrer
Verlags=
bücher dergestalt herabgesetzt, daß sie solche von
jetzt an, bis Ende dieses Jahres um folgende
Preise erläßt, als: Die sechs ersten Bände
von Reals Staatskunst, an Staat des
bishe=
rigen Preises von 18 fl. für 9 fl. — Pfeffels
vortreflichen, von allen deutschen
Staatsmän=
nern mit ausgezeichneten Beyfall
aufgenommen=
nen Auszug der Geschichte und des
Staats=
rechts von Deutschland, Statt 4 fl. für 2 fl.
— Geschichte der alten Staatsverfassung in
Frankreich, Deutschland und Jtalien, worin=
nen die ersten Gründe des Staats=Kirchen=und
Lehenrechts, auch Prozesses aus ächten
Urkun=
den und Denkmalen vorgetragen werden, 4
Thle. Statt 3 fl. 30 kr. für 1 fl. 45 kr. —
Hainaults, chronologischer Auszug der
Ge=
schichte von Frankreich, welche nicht nur
die=
selbe vom Ursprung der Monarchie an, son=
dern auch das merkwürdige von andern
Völ=
kerschaften enthält. Nebst einem Nachtrag,
Zusätzen und Verbesserungen. Statt 3 fl. 30 kr.
für 1 fl. 45 kr. Bamberg im Juni 1791.
PROSPECTUS.
Histoire generale & particuliere des
Reli-
gions & du Culte de tous les peuples du
Monde, tant anciens que modernes, par
Mr. Delanlnaye.
Ouvrage proposé par Souscription, & orné
de plus de 300 Figures gravées sur les
dessins de Mr. Moreau le jeune, & sous
sa direcion, par les meilleurs Artistes de
Paris, 12 Volumes in 4te. grand papier.
Paris, de l'imprimerie de Didot le jeune.
L'Ouvrage que nous proposons en ce
moment au public, n'aura absolument de
commun avec ceux qui ont paru dans ce
genre, que le sujet. Il est d'ailleurs
com-
posté sur un tout autre plan; il sera traité
d'une maniere totalement differente. L'hom-
me de lettres qui a bien voulu se charger
de cet Ouvrage (Mr Delaulnaye) ne
negli-
gera rien pour lui donner toute l'etendue,
tous les developpemens dont il ets
suscep=
tible. Les Auteurs des Ceremonies Religieuses
n'avoient embrassé dans leurs travaux que les
religions des peuples modernes. Nous nous
ferons un devoir de reparer cette etonnante
omission, & nous traiterons avec le plus
grand soin de la theographie & du culte des
Egyptiens, des Grecs, des Perses, des
Ro-
mains, & de tous les Peuples anciens. Quant
aux nations modernes, nous mettrons à
con-
tribution tous les Voyageurs, qui par leurs
precieuses decouvertes, ont en quelque sorte
agrandi la surface du globe, Anson, Bou-
goinville, Byron, Carteret, Pallas, Wallis,
Cook, & Mr la Perouse. Plusiers morceaux
de ceux que nous avons deja recueillis n'ont
jamais eté publiés. Pour se donner une Idée,
tant de la perfection des gravures, que de
l'execution typographique, l'on peut en
en-
trevoir chex le soussigné Libraire, la
pre-
miere Livraison qui vient de paroitre, con-
tenant le Frontispice & son explication, avec le
Discours preliminairé de l'Ouvrage. La 2de
Livraison sera composée de 15 feuilles ou
120 pages environ, avec 6 Figures au moins,
fort interessantes. Ily aura au
commence-
ment deux planispheres nouveau déposés à
l'Academie des Sciences, qui servirent avec
l'explication pour Traité du Culte du Soleil;
ensuite ily aura la belle Procession d'Isis dont
ou ne connoit pas de tableau, cette planche
sera double attachée à un ongle; après on
trouvera encore plusieurs Isis, & Idoles des
Egyptiens &c. Cette 2de Livraison paroitra
dans 4 mois, & les suivantes tous les 2 ou
3 mois au moins. Les douze Volumes seront
accompagnés d'environ 300 planches du
mê-
me format; chaque Volume sera divisé en
4 Livraisons d'environ 15 feuilles chacune.
Le prix de souscription de chaque Livraison
est de 15 liv. ou 6 fl. port & provision 24 kr.
De cette manieré aisée, on pourra se
pro-
curer peu à peu un Ouvrage, qui, acheté
tout d'une fois, reviendra (sans compter le
port, ) à 720 liv. ou 288 florins. Un second
avantage pour Messieurs les Amateurs nait
delà, qu'ila recevront les premieres Epreuves
des Gravures qui surpasseront en beauté
tou-
tes celles qui ont paru d'autre part dans ce
genre. Messieurs les Souscripteurs sont priés
de donner incessamment leurs nom & qua-
lités, afin que l'on puisse en imprimer la
liste dans de cours de ce superbe Ouvrage.
On souscrit a Vienne chez Græffer le jeune,
Libraire, vis - a - vis de l'Eglise St. Michel.
Gewölb zu verlassen.
Nächstkommende Michaeliszeit 1791 ist in
dem in der Waldzeil nächst dem Stubenthor
befindlichen Haus, zum blauen Bock genannt
Nr. 798, das dermal existirende Kaffeegewölb,
samt aller dazu befindlichen Gelegenheit, zu
verlassen, welches zur Wohnung sowohl, als
zur Traffik bestens zugerichtet. Die
Liebha=
ber dessen haben sich des mehreren in
nämli=
cher Behausung bey dem Hausmeister im 4ten
Stock zu erkundigen.
Färberey samt der dazu gehörigen
Woh=
nung zu verlassen
Färberey samt der dazu gehörigen
Woh=
nung zu verlassen
Jn der Leopoldstadt ohnweit der Donau,
nämlich in der kleinen Schiffgasse zum
golde=
nen Schif Nr. 42 ist eine auf 5 Kesseln bequem
zubereitete Färberey, samt einer sehr
schicksa=
men Wohnung, Küche, Keller, Holzlagen,
Boden, und allenfalls einer Stallung für 4
Pferde zu verlassen. Wer solche zu bes⟨t⟩ehen
gedenkt, beliebe sich diesfalls beym dasigen
Hausinhaber im ersten Stock anzufragen.
Wohnungen in Prag zu vermiethen.
Zur bevorstehenden Krönung in Böhmen,
ist zu Prag auf der Altstadt, in der
Jesuiter=
gasse Nr. 380 (als eine deren Hauptstrassen,
wo der Einzug durch paßiret) der erste
Stock=
werk bestehend in 13 schön ausgemalt und
ta=
pezirten Zimmern, Kuchel, Stallung auf 8 und
mehrere Pferde, Wagenremisen, dann der zweyte
Stockwerk bestehend in 9 Zimmern, Kuchel,
Stallung auf 6 Pferde und Wagenremisen zu
vermiethen, und werden beyde Etagen mit oder
ohne Möblen vermiethet Liebhabere belieben
sich dieserhalb an den Hausinhaber von Nr.
380 den Kaufmann Karl Calvi in Prag zu
verwenden.
Freyhaus samt Garten zu verkaufen, oder
zu verlassen.
Zu Nußdorf nächst Wien ist das
sogenann=
te General Kettlerische Freyhaus samt
Gar=
ten Nr. 89 täglich zu verkaufen, oder zu
ver=
lassen. Es bestehet mit der Aussicht auf die
Donau in zwey Stockwerk worinn 10
Zim=
mer, ein groß mit Marmor gepflasterter
Speis=
saal im ersten, und ein grosser Paradesaal im
zweyten Stock, einer grossen und einer
klei=
nen Kuchel, samt Pumpenbrunn, einigen
ge=
wölbten Speisbehältnissen, einer Stallung und
gewölbten Ho⟨l⟩zlagen, 3 grosse Keller auf
ei=
nige tausend Eimer, dann besondere Schütt=
und Heuböden, ein schöner Ziergarten mit
Bogengängen, worinn ein besonders zierliches
Lusthaus, ein ausgewölbt rußisches Baad mit
ausgehenden Gebirgwasser, eine grosse und
eine mittere Wasserbaßin mit einigen
Klaf=
tern hoch springenden 3 Kunstwässern, dann
ein ober dem Hause an der Höhe des Bergs
befindlich gewölbte Brunnstube mit überhäuft
aufgehänder Wasserquelle, ingleichen allda ein
besonders gut gewölbtes bey 30000 Eimer
haltendes Wasserreservat, wovon der Abfall
auf die sprüngenden Kunstwässer, desgleichen
befinden sich im Garten in der grossen
Was=
serpaßin eine in Mannsgrösse den Herkules
und einen Löwen vorstellende von Metall
ge=
gossene Statue, dann bis 40 Stück theils
Fi=
guren von Mannsgrösse, theils Kindeln und
Vasen alle besonders schön aus Stein
ausge=
machte Originalien von dem weltberühmten
Künstler Donner. Dieses Haus samt Garten,
Wasserkünsten und Figuren sowohl wegen
gu=
ter Bauart, als auch wegen der prächtigen
Aussicht und besondern Lage, da das
Gebäu=
de ganz ausser der Wasserluft und mit der
reinsten Gebirgluft begabet, ist um ganz Wien
vorzüglich berühmt. Kauflustige, oder
Be=
standliebhaber haben sich sowohl wegen
Be=
sichtigung als des weitern nöthigen bey dem
dermaligen Eigenthümer Nr. 7 auf der
Wie=
den, oder bey dem burgl Bierwirth, Georg
Seitel, in kleinen Krautgässel in der Stadt
anzumelden.
Haus samt Garten zu verlassen, oder
zu verkaufen.
Unweit Nußdorf ist ein gut und wohl
ge=
bautes Haus zu verkaufen, oder auch in
Be=
stand zu verlassen. Es bestehet in 4 Zimmern,
2 Kucheln, Stallung, Keller, Weinpreß, ei=
nem Hausgarten; dann bey dem Haus ein
Wein=
garten, wie auch ein ganz neuer Gallawagen.
Wer hiezu Belieben trägt, hat sich im alten
Lerchenfeld in der Alleegasse Nr. 217 im
er=
sten Stock anzufragen.
Haus zu verkaufen.
Es ist das gut gebaute Haus von mitterer
Gattung, sammt dazugehörigen grossen
Garten=
grund auf der Landstrasse in der neuen Gasse
Nr. 385 täglich zu verkaufen. Wer dieses Haus
sammt Garten zu kaufen Willens wäre, hat sich
dieserwegen bey dem daselbst wohnenden
Haus=
inhaber zu melden, um alles in Augenschein
nehmen zu können.
Haus zu verkaufen.
Auf dem Lande unweit Wien in der besten
Lage mitten im Ort ist ein Haus, welches für
einen Landkramer und Greißler sehr gelegen
wäre, zu verkaufen. Jn diesem Hause ist
zu=
gleich ein grosses schönes und gelegenes
Preß=
haus mit einer grossen Presse, nebst Keller
täg=
lich um einen sehr billigen Preiß, und unter
annehmlichen Bedingnissen, zu verkaufen. Kauf=
lustige belieben sich diesfalls auf der hohen
Brücke bey den 7 Schwerden Nr. 389 im 2ten
Stock bey Hr. Doktor Ramhart, Hof und
Gerichtsadvokaten, zu melden, wo auch die
nähere Nachricht eingeholet werden kann.
Haus zu verkaufen.
Das auf dem Hauptplatz in der neuen
Pe=
ster Stadt liegende Ruppische Haus, zum
Ma=
rocaner genannt, ist täglich zu verkaufen, und
sich diesfalls bey dem von der Frau Wittib
hierzu bevollmächtigten Herrn Jgnaz Anton
v. Strohmayer in der Schlangen Gassen, in
dessen Buchhandlung des Weiteren zu
erkundi=
gen. Dieses Haus mit drey Fronten, dem
be=
sten Bau, und dem bey den noch wenigen
Aus=
bauen sicheren Erträgniß von 10 bis 12 pro
Cent, hat noch bey dem Ankauf die
vortheil=
hafte Bedingniß, daß nur die Hälfte des Werths
erlegt, und die andere Hälfte auf viele Jahre
anliegen bleiben könne.
Hof und Garten auf dem Lande zu
ver=
kaufen.
Dieser Hof ist eine halbe Stund ausser der
Favoritenlinie an der Laxenburgerallee zu
Jn=
zerstorf Nr. 79, und bestehet im ersten Stock
in 4 spaliert und eingerichteten Zimmern, wo=
von 2 mit Parquetböden und einem schön
aus=
gemalten Saal mit einer Altona, dann zu
ebe=
ner Erde mit 4 ausspallierten Zimmern, 1
Ka=
binetl und Salletl, 1 Kuchel mit einem
Brun=
nen, dann einen grossen Ziergarten mit Alleen
und Bogengängen, einem Glorietl, einem
Lust=
haus und Kögelbahn, dann einem Obst=und
Kuchelgarten mit 4 Brünnen, einem Glashaus,
Keller, 2 gewölbte Pferd=und 1 Kühstallung,
1 Milchkellerl, 1 Heu=und Haberboden, 2
Wagenschupfen, einer Eisgruben, 2
gemauer=
ten Stadeln, Schwein=und Hühnerställen,
dann extra einem eingelangten Hühnerhöfel und
einem Taubenkobel, nicht minder befindet sich
eine Wohnung für einen Mayer und Gärtner.
Dieser Hof ist nebst den übrigen
Wirthschafts=
gebäude und Gärten ganz mit guter Mauer
umgeben, ist demnach für eine Herrschaft oder
Privaten zur Veränderung der Luft, oder
an=
dern Sommerrekreationen und Unterhaltungen,
wie auch zur Anlegung einer kleinen Landwirth=
schaft gewiß sehr bequem. Die Kauflustigen
belieben sich des mehreren bey dem dortigen
Jnhaber des Hauses zu erkundigen. — Dazu
gehören noch 20 Joch Aecker vom guten Grund.
Licit . Effekten.
Den 11. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden auf Verordnung
der k. k. ni. öst. Landrechten in der untern
Breunerstrasse in dem Haus sogenannten
Küh=
stall Nr. 1155 im ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als eine goldene
Sack=
uhr, silberne Besteck, dann anderes
verschie=
denes Silber, Gold und Silber gestickte,
manschesterne, ganz und halbtüchene und
ka=
melotene Mannskleider, Leib=Tafel=und
Haus=
wäsch, grün=prokatel=und leinwandene
Spa=
liere, Soffen und Sessel, 2 grosse
Trumo=
spiegel, samt marmorsteinernen Trumotischen,
grosse und kleine Spiegel, Luster, verschiede=
nes Porzelain, 1 Hollitscherservis, verschiede=
ne Kästen, deto Tische, und andere
Einrich=
tungstücke, 4 Wagenpferde, 2
Stadtschwim=
mer, 1 Wirthschaftskalleß, verschiedenes
Pferd=
geschirr, Zinn, Kupfer, und Eisen, licitan=
do verkauft.
Licit. Schiegls Effekten.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: es sey in der Klagsache der Maria
Anna Scheinizin, wider den Franz Schiegl,
k. k. Theaterschneider, wegen schuldigen 133
fl. nebst Jnteressen und Expensen, in die
Feil=
bietung der dem Geklagten angehörigen
Ef=
fekten, als Zimmereinrichtung, Mannsklei=
der, Tische, Kästen, Zinn ꝛc. gewilliget, und
hiezu der 12. Juli zum ersten, der 28. deto
zum zweyten, und der 12. August d. J. zum
dritten Termin mit dem Beysatz bestimmt
wor=
den, daß all jenes, was bey beeden ersten
Versteigerungen um die Schätzung nicht an
Mann gienge, bey der dritten auch darunter
hindangegeben werden würde. Die
Kauflusti=
ge haben an besagten Tägen um die
bekann=
ten Stunden in des Beklagten Wohnung Nr.
87 im ersten Stock auf der Wendelstadt zu
erscheinen.
Licit. Effekten.
Von dem k. k. m. öst. Merkantil=und
Wech=
selgerichte wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 14. und 28. Juli, dann 11. August d.
J. nachmittag um 3 Uhr auf dem obern
Neu=
stift Nr. 7 verschiedene Effekten, als Kästen,
Tische, Spiegel, Bilder Sessel, 1 eisener
Ofen, ⟨2⟩ Betschammel, eine Stockuhr, ver=
schiedene Kleider, 215 Stück
Welserbanklä=
den, und andere Kleinigkeiten
versteigerungs=
weis werden hindangegeben, und falls sich
weder bey dem ersten noch zweyten Termin
um den Schätzungsbetrag, oder darüber kein
Käufer fände, bey dem dritten Termin auch
unter der Schätzung verkauft werden würde.
Licit. Führingisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Joseph
Hempel, wider den Karl Führing, in die
nochmalige Feilbietung des dem Geklagten
an=
gehörigen, zu Margarethen Nr. 135
befindli=
chen, und auf 3300 fl. gerichtlich geschätzten
Hauses über die bereits fruchtlos
verstriche=
nen mehreren Feilbietungsterminen gewilliget
worden. Da nun hiezu der 14. Juli d. J.
mit dem Beysatz bestimmt worden ist, daß,
wenn sothanes Haus um die Schätzung nicht
angebracht würde, selbes auch unter der
Schä=
tzung hindangegeben werden soll. So haben
die Kauflustigen an erstbesagten Tage früh
in 9 Uhr vor diesen Magistrate zu erscheinen.
Licit. Realitäten.
Von der fürstl. Kolloredo=Mannsfeldischen
Herrschaft Staatz V. U. M. B. wird hiemit
bekannt gemacht: daß das zu dieser Herrschaft
gehörige in dem Ort Kautendorf liegende
Strassenwirthshaus, so aus einer Kuchel, 3
Zimmern, 2 Kammern, einen Keller, gerau=
miger Pferdstallung, und einer Schupfen
be=
stehet, dazu auch 2 1 / 2 Tagwerk Wiesen,
nebst einen kleinen Gärtel gehörig, den 18.
Juli d. J. früh unt 9 Uhr in der herrschaftl.
Amtskanzley zu Staatz auf ein, oder
mehre=
re Jahre licitando in Bestand verlassen
wer=
den wird; Pachtlustige haben daher an
ob=
gedachten Tag und Stund in der
Amtskanz=
ley dieser Herrschaft zu erscheinen.
Licit. Gründe.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Franz
Ra=
thischen Massevertretters Hrn. Dokt. Kle=
mentschütz, in die Versteigerung der in diese
Konkursmasse gehörigen, zu Mätzleinstorf
zwi=
schen der zu eröfnenden neuen Gasse, und dem
Augustin Florian derzeit öd liegenden 435
Quadratklafter messender Gründe, wovon
er=
sterer auf 65 fl. letzterer auf 144 fl. geschätzt
sind, gewilliget, und hiezu 2 Termine, und
zwar für den ersten der 14. Juli, für den
zweyten der 18. August d. J. mit dem Bey=
satz bestimmt worden, daß, wenn gedachte
Gründe hiebey nicht um die Schätzung, oder
darüber an Mann gebracht werden könnten,
selbe bis nach verfaßter Klaßifikation, und
ausgetragenem Vorrechte aufbehalten, und
sodann den Gläubigern eingeantwortet
wer=
den würden. Die Käufer haben daher, an
gesagten Tägen früh um 9 Uhr zu erscheinen,
wo übrigens erinnert wird, daß bey den
an=
gezeigten Gründen wenigstens ein Theil
ver=
bauet werden müsse.
Licit. Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen der Christina
Himmelbauerischen Erben, das bey Maria
Stiege Nr. 400 liegende, und auf 9700 fl.
geschätzte Verlassenschaftshaus käuflich
hindan=
zugeben gewilliget, und hiezu der 29. Juli
d. J. bestimmt worden. Die Käufer haben
daher an gesagten Tag früh um 9 Uhr vor
dem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Höllegardisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen der Susanna
Höllegard, als Erbin des sel. Balthasar
Höl=
legard, verwilliget worden, das am Thury
lie=
gend, und gerichtl. auf 1600 fl. geschätzte
Ver=
lassenschaftshaus öffentlich zu verkaufen, und
den Meistbietenden hindanzugeben. Da nun
hiezu der 29. Juli d. J. bestimmt worden ist;
als haben all jene, welche gedachtes Haus zu
kaufen willens sind, an obbestimmten Tag
früh um 10 Uhr vor diesem Magistrate zu
erscheinen.
Licit. Böhms Haus.
Von der Stifts Klosterneuburger
Amtskanz=
ley wird hiemit bekannt gemacht: es habe
Herr Joseph Sulzenbacher
cess. nom.
wider
Bernard Böhm, Tischlermeister zu
Florids=
dorf, wegen einen Schuldbetrag die
Feilbie=
tung der gegentheiligen, auf 300 fl. geschätz=
ten Behausung, samt dazugehörigen
Haus=
grund, bewirket. Da man nun zur Versteigerung
3 Termine, und zwar für den ersten den 21.
Juli, für den zweyten den 20. August, und
für den dritten den 20. September d. J
je=
desmal um 9 Uhr mit dem Beysatz bestimmt
hat, daß, wenn gedachte Behausung weder
bey dem ersten, noch zweyten Termin u⟨m⟩
Schätzung, und darüber könnte an Mann
ge=
bracht werden, solche bey dem dritten auch
unter der Schätzung verkauft werden soll, als
haben diejenigen, welche um gedachte
Behau=
sung zu bieten gedenken, sich an obgesagten
Terminen in der Bernard Böhmischen
Be=
hausung zu Floridsdorf einzufinden.
Licit Schlaberisches Haus.
Von dem Verwalteramte der fürstl. Liech=
tensteinischen Herrschaft Liechtenthal wird
hie=
mit bekannt gemacht: da die auf Anlangen
der Eva Grögnerin, unter Vertrettung Hrn.
Dr. Voglhueber, wider den Leopold
Schla=
ber, wegen schuldigen 1416 fl. angeordnet
ge=
weste erste Licitationstagsatzung der
gegenthei=
ligen Behausung zum goldenen Mondschein
Nr. 99 allhier, aus Mangel der Kauflustigen
fruchtlos verstrichen, so sey zu dessen weiterer
Versteigerung für den zweyten Termin der
23. Juli, und für den dritten der 23. Au=
gust d. J. mit dem Anhange bestimmt
wor=
den, daß, falls sothane Behausung bey
die=
sen zweyten Termin um den
Schätzungs=
⟨wer⟩the, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden sollte, auch bey dem dritten unter der
Schätzung hindangegeben werden würde. Es
haben demnach all jene, welche erdeute
Be=
hausung käuflich an sich zu bringen gedenken,
an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr in
all=
hiesiger Amtskanzley zu erscheinen.
Licit . Käsmacherhof in Bestand.
Die gräfl. v. Fünfkirchische Herrschaft
Stei=
nebrunn an der Mährergränze macht hiemit
bekannt: daß den 30. Juli d. J. vormittag
um 9 Uhr der Käsmacherhof zu Steinebrunn
auf 3 Jahre, und zwar von 1. Oktober 1791
bis dahin 1794, im Wege der Versteigerung
verpachtet wird. Jene, welche diesen in Pacht
zu nehmen gedenken, haben gesagten Tag und
Stund vor dem herrschaftlichen Oberamte im
Schlosse Fünfkirchen nächst Steinebrun zu
erscheinen.
Licit . Lindhamerisches Haus
Von der Herrschaft Grauenegg wird hiemit
bekannt gemacht: Es sey auf Ansuchen des
Jo=
hann Paul Labres, bürgerl. Eisenhandlers in
Langenloys in die Feilbietung des im Markt
We⟨iker⟩storf liegenden auf 2625 fl. gerichtlich
geschätzten Joseph und Franziska
Lindhameri=
schen Haus, sammt den dazu gehörigen Haus=
und Hausüberländgründen und der darauf
ra=
dicirten Eisenhandiungs Gerechtigkeit, gewilli=
get worden. Da nun hierzu drey Termine,
und zwar für den ersten der 8. August, für
den zweyten der 12. September, und für den
dritten der 12 Oktober mit dem Beysatze
be=
stimmet werden, das, wenn dieses Haus weder
bey dem ersten, noch zweyten Termine um die
Schätzung, oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, es bey dem dritten auch unter
der Schätzung verkaufet werden würde; so
ha=
ben alle diejenigen, welche dieses Haus gegen
gleich baare Bezahlung an sich zu bringen
ge=
denken, an den gedachten Tägen vormittag um
10 Uhr auf dem Rathhause zu Weikerstorf zu
erscheinen.
Licit. Tücher.
Den 11. Juli und folgende Täge werden
mit gerichtlichen Bewilligung in der Wollzeil
nächst dem Stubenthor im Wachterischen
Bier=
haus Nr. 799 zu ebener Erde etliche hundert
Ellen feine 2 Ellen breite und 7 / 4 breite
Tü=
cher, bestehend in Stück und Resten von
ver=
schiedenen Farben, zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden licitando verkauft.
Licit. .Effeten.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: die Theresia Häuslerin hat wider den
Thomas Kleinhaus, gewesten
Tabaktrafikan=
ten zu Gumpendorf, wegen schuldigen 30 fl.
samt Jnteressen und Gerichtskösten die
Feil=
bietung der den Geklagten angehörig in
Zim=
mereinrichtung bestehenden Effekten bewirket.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
ersten der 11. Juli, für den zweyten der 25.
Juli, und für den dritten der 8. August d.
J. mit dem Beysatz bestimmt worden sind,
daß, wenn solche Effekten weder bey dem
er=
sten, noch zweyten Termin um den
Schä=
tzungswerih, oder höher an Mann gebracht
werden könnten, solche bey dem dritten
Ter=
min auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden. Als haben all jene, so
die=
se Effekten an sich zu bringen gedenken, an
den obbestimmten Terminen zu den
gewöhn=
lichen Vor=und Nachmittagsstunden zu
Gum=
pendorf im Trompeterhaus unweit der Kirche
zu erscheinen.
Licit . Effekten.
Den 13. Juli werden mit gerichtl. Bewil=
ligung zu Mariahilf in der Kirchengasse Nr.
59 im Hof im zweyten Stock verschiedene
Ef=
fekten, als gute Perl, Manns und
Frauen=
kleider, schwarze Domino, harte Häng=und
Komodkästen, schwarzlederne und Rohrsessel,
Leinwand und Bettzeug, harte und weiche
Ti=
sche, derley Bettstätte, eisenen Federbrater und
anderes Eisen, Zinn, Kupfer, dann andere
Geräthschaften, zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagstunden licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 15. dies zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagstunden werden mit hoher
Re=
gierungsbewilligung am Bauernmarkt Nr. 521
im ersten Stock verschiedene Fahrnisse, als
et=
was wenige Galanterien und Granaten, Manns=
und Frauenkleider, Porzelain, Stockuhren,
Spiegel, Soffen, Sessel, Luster, hart und
weiche Schublad=und Toiletkästen, Tische,
ein sehr wohlkonditionirtes Flüg
Forte piano
mit französischen Manuale, Bilder, Bettstät=
te, samt Bettgewand, und mehr andere
Ge=
räthschaften licitando verkauft.
Licit . Effekten.
Auf Verordnung des k. k. ni. öst. Land=
rechts werden den 18. Juli d. J. in der Stadt
in der Schulerstrasse bey der goldenen Ente
Nr. 838 im 2ten Stock folgende Gattungen
Verlassenschaftsfahrnisse, als Silber, Porze=
lain, Mannskleider und Leibwäsch, dann
ver=
schiedene Effekten, Stockuhren, Spiegel, Kä=
sten, Tische, Sessel, Kupfer, Zinn, auch ein
Paar Pferdgeschirr, den Meistbietenden
mit=
tels öffentlich gerichtlichen Versteigerung, in
den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstun=
den, gegen alsogleich baare Bezahlung
hin=
dangegeben werden.
Licit . Prätiosen.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
des Johann Christian v. Lichtenberg, wider
Joseph v. Weissenberg, wegen schuldigen 2519
fl. in die Feilbietung der dem Geklagten
ge=
hörigen, auf 720 fl. geschätzten Prätiosen,
gewilliget, und hiezu der 20. Juli zum
er=
sten, der 3. August zum zweyten, und der
17. August zum dritten Termin mit dem
Bey=
satze bestimmt worden, daß, wenn selbe bey
dem ersten und zweyten Termin nicht um den
Schätzungsbetrag verkauft werden sollten, sie
bey dem dritten Termin auch unter der
Schä=
tzung hindangegeben werden würden. Es
ha=
ben demnach die Kauflustigen an erstbesagten
Tägen früh um 10 Uhr vor dem k. k. ni. öst.
Landrechte zu erscheinen, und stehet selbem
be=
vor immittels die Schätzung entweder bey
dem Hof=und Gerichtsadvokaten, Dr. Jaus,
oder in der Landrechtsregistratur einzusehen.
Licit . Realitäten.
Von dem Grundbuch der fürstl. Starhem=
bergischen Herrschaft Auhof in Ni. Oest. und
V. O. W. W. wird hiemit kund gemacht:
es haben die Erben des Franz Michael
Reis=
ner sel. das Ansuchen gemacht: ihre erblich
zugefallen, am Wasen unweit der
landesfürst=
lichen Stadt Ybs liegende unterschlächtige mit
3 Gängen versehene Mahlmühle, wobey eine
Eisenhammerschmiede, samt dasiger Wohnung,
dann in der Mühl im ersten Stock 3
Zim=
mer und eine Kuchel, Schüttkästen, und
ei=
ne Speis, dann zu ebener Erde ein Zimmer,
eine Backkuchel, ein Brunn, ein Wein und
Krautkeller, ein Einsatzgewölb, ein Pferd=ein
Küh=und 10 Schweinstallungen, ein
Körner=
stadel und 2 Wagenschupfen sich befinden, mit
all nöthigen Mühl=und
Hammereinrichtun=
gen dann an Uiberländgrundstücken, als 1 / 2
Joch Acker auf der Haidenschaft 3 / 4 Joch
Acker bey dem Urtelkreuz, 2 Joch Acker in
Mitterburgerhochfeld, 2 Joch Acker am
gros=
sen Letten, 1 / 2 Joch Acker in klein Letten,
3 / 4 Joch Acker am Hamer, 3 / 4 Joch Acker
in Kreuzfeld, 1 / 2 Joch Acker in obern
Wa=
senfeld, 1 Joch allda, 2 Joch Acker in
Klein=
feldl, samt Wiesen, 1 Joch Acker am
klei=
nen Neufang, samt Auwiesen, 3 Joch Acker
am grossen Neufang, samt Auwiesen, 1 / 2
Joch Kuchelgarten, 1 / 2 Joch Baumgarten am
Hamer, 1 1 / 2 Joch Wiesen am Schleiferreit,
2 Joch Wiesen in der Höbwart, und 6 Joch
Auwiesen, entweder zusamm, oder einzelnweis
mittels Versteigerung zu verkaufen. Da nun
hierinfalls gewilliget, und hiezu der 28. Ju=
li d. J. früh um 9 Uhr in der Wasenmühl
mit dem Anhang bestimmt ist, daß mit den
Meistbietenden,
respectu
der Zahlungen
ent=
weder leidentliche Termin eingegangen, oder
etwelche hundert Gulden gegen ersten Satz
lie=
gen bleiben können, als haben die
Kauflusti=
ge an besagten Tag, Stund und Ort zu
er=
scheinen.
Licit . Eisnerische Realitäten.
Von dem Justizamte der Fürst
Khevenhül=
ler Metschischen Herrschaft Ladendorf wird
an=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
des Mathias Ruef, wider den Franz Elsner,
wegen schuldigen 142 fl. Kapital, in die
or=
dentliche Feilbietung seiner im Orte Ladendorf
V. U. M. B. liegenden, auf 400 fl. gericht=
lich geschätzten Bauernbehausung, samt
dazu=
gehörigen 22 1 / 4 Joch Aecker, 2 Tagwerk
Wiesen, Keller und Preß, gewilliget worden.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar der 30.
Juli, 20. August und 7. September d. J.
mit dem Beysatze bestimmt sind, daß, wenn
gedachte Behausung weder bey dem ersten,
noch zweyten Termin um den
Schätzungs=
werth und darüber an Mann gebracht
wer=
den könnte, solche bey dem dritten Termin
auch unter der Schätzung ve⟨r⟩kauft werden
würde, so haben demnach Kauflustige an
ob=
bestimmten Tägen in diesseitiger
Gerichtskanz=
ley früh um 9 Uhr zu erscheinen, und kann
alda auch vorläufig die Schätzung
eingese=
hen werden.
Licit . Kaiserle⟨chn⟩erisches Haus.
Von dem Grundgericht des löbl. Stifts zun
Schotten in Wien wird hiemit zu vernehmen
gegeben; es habe die Frau Antonia Gräfin
v. Auersperg,
cess. nom.
die gerichtliche
Feil=
bietung der Mathias und Elisabeth
Kaiser=
lechnerischen, auf 2700 fl. gerichtl. geschätz=
ten Behausung zur goldenen En
〈…〉 am
obern Neustift verwilliget erhalten. Da nun
hiezu der 5. August d. J. bestimmt worden;
als haben die Kauflustige an obbestimmten
Tag früh um 10 Uhr vor diesem Gericht zu
erscheinen.
Licit. Rindviehnutzung in Bestand.
Auf der Fürst Aloys Joseph
Lichtensteini=
schen Herrschaft Wilfersdorf wird die
Rind=
vieh
〈…〉
nutzung des obrigkeitlichen Meyerhofes
im dem Markte Wilfersdorf vom 1. Oktober
1791 〈…〉
, auf ein oder mehrere Jahre den
Meist=
bietenden in Bestand verlassen werden. Wer
nun diesen Bestand zu übernehmen gedenket,
hat den 12. August d. J. als den festgesetzten
Licitationstag vormittag um 9 Uhr in der
Wilfersdorfer Jnspektionskanzley zu erscheinen.
Es bleibet auch jedem Bestandeslustigen
un=
benommien, sowohl das Rindvieh, als die zur
Sta
〈…〉
ung gewidmete Kleefelder alltäglich
zu besichtigen, und sich um die
Kontraktsbe=
dingnisse in der Jnspektionskanzley allda zu
erkundigen.
Convoc Finkische Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien werden hiemit all jene,
welche an der Verlassenschaft des verstorbenen
Joseph Fink, gewesten Sollizitators, als
Gläu=
biger, oder aus was immer für einem
Rechts=
grunde einige Forderung zu stellen haben, der=
gestalt vorgeladen, daß selbe den 15. Juli d.
J. früh um 10 Uhr vor diesem Magist⟨rat⟩e
al=
so wiß erscheinen, und ihre Ansprüche
ge=
hörig darthun sollen, widrigens das
vorhan=
dene Verlassenschaftsvermögen den sich
mel=
denden Gläubigern ohne weiteren
eingeant=
wortet werden soll.
Convoc . Mumbische Erben und Gläubiger.
⟨
Von der k
⟩
. k. Graf Hohen
〈…〉
raßierregiments Gericht
〈…〉
macht: es sey der bey gedachtem Regiment
angestellt gewesene Oberlieutenant, Johann
Mumb, am 29. May l. J. in der Station
H⟨ru⟩schowaa, Saatzer Kreises in Böhmen, oh=
ne letztwilligen Anordnung verstorben. Da=
her all und jede, welche an dessen
Verlassen=
schaft einige Ansprüche zu machen gedenken,
den 16. August d. J. in dem
Staabsquar=
tier zu Saatz bey eingangserde⟨ut⟩em
Regiments=
gerichte sich persönlich, oder durch
Bevoll=
m⟨ä⟩chtigte einzufinden, allda ihre Ansprüche
rechtsgeltend zu machen haben, als im
widri=
gen nach Verstreichung dieser
Liquidationstag=
satzung keiner mehr diesfalls angehört werden
wird. Saatz den 1. Juni 1791.
Convoc. Valencianotscher Gläubiger.
Von den k. k. in. öst. Landrecht wird auf
Ersuchen der königl. Udienza der Stadt
Va=
len⟨z⟩a in Spanien durch gegenwärtiges Edikt
bekannt gemacht: Es sey von der kön. Udienza
der Stadt Valenza, über eine von dem
Sal=
vator Pallares, im Namen des D. Nicolai
Valencian⟨s⟩, Weltpriester und Beneficiaten der
Domkirche zu Valenza,
prop. & mand. noe.
des D. Filipo Valenciano, Hauptmann bey dem
Savoyischen Regiment, gemachte Anzeige, daß
die mit dem General Kapitän von Sardinien,
Don Giuseppe v. Poser, vermählt gewesene
Teresa Carolina Valenciano, den 30. Decemb.
1761 zu Wien in Oesterreich verstorben, und
bisher unbekannt seyn soll, ob sie ein
Testa=
ment und Kinder verlassen habe, in
Ausfer=
tigung der Convocationsedikten unterm 4. De=
cemb. 1790 mit dem Beysatz. verwilliget
wor=
den, daß alle jene, so ein Recht zu der
Ver=
lassenschaft der O. Teresa Carolina Valenciano,
vereheligt gewesenen v. Poser, zu haben
glau=
ben, sich binnen 3 Monaten von Kundmachung
dieses Edikts vor obgedachter königl. Udienza
der Stadt Valenza in Spanien anmelden, und
alldort durch einen bekannten und mit der
er=
forderlichen Vollmacht versehenen
Gewalträ=
ger ihr 〈…〉 darthun sollen, wie in
widri=
gen nach Verlauf obiger Zeitfrist in
Con⟨t⟩u-
ma⟨c⟩iam
gesprochen, und keine Citation mehr
statt haben, sondern nach den eingebrachten
Akten das nöthige vorgekehret; das Urtheil
gefallet, die allfälligen Unkösten taxiret
wer=
den, und alles zum Nachtheil der
C⟨ontum⟩a=
⟨cirt⟩en gereichen solle; weswegen deren alle
Theil=
⟨n⟩ehmende sich nach diesem Edikt der königl.
Udienza der Stadt Valenza zu benehmen wissen
werden. Wien den 1. July 1791.
Licit. Weine.
Den 14. Juli werden auf löbl. Magistrats=
Verordnung auf der Landstrasse in der
Rauch=
fangkehrergasse Nr. 270 gute Gebirgweine,
als Grinzinger, Brunner, Weidlinger und
Rußberger von besten Gewächsen und Jahren,
in Fässern von ⟨1⟩2 bis 36 Eimer, nachmit=
tag von 3; bis 6 Uhr licitando verkauft.
Licit. Weinzehende in Bestand.
Von der gräfl. Philipp Kinskischen
Herr=
schaft Matzen und Anger wird hiemit bekannt
gemacht: es werden den 18. Juli d. J. die
zur Herrschaft Matzen gehörigen Weinzehende
zu Matzen, Großprottes, Götzendorf und
Spann=
berg, samt dem Bergrechte zu Matzen, Prot=
tes, Vellm und Spannberg, dann den 19. be=
sagten Monats die Weinzehende der Herrschaft
Anger zu Duerstorf und Mannerstorf, nicht
minder das Bergrecht zu Duerstorf mittels
öf=
fentlicher Versteigerung für das
gegenwärti=
ge 1791te Jahr mit Vorbehalt der
obrigkeit=
lichen Ratifikazion in Bestand verlassen
wer=
den. Wer demnach von obbenannten
Zehen=
den einen, entweder in Ganzen, oder
theil=
weise nach den Rieden in Bestand zu nehmen
gedenket, hat an den bestimmten Tägen früh
um 8 Uhr in der Amtskanzley zu Matzen zu
erscheinen.
Licit. Haus samt Garten.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: der Hr. Jnhaber des Anfangs in der
Jägerzeil in der Leopoldstadt liegenden, an=
her dienstbaren, auf 20000 fl. geschätzten
Hau=
ses Nr. 359, habe das Ansuchen gemacht,
dieses Haus samt den darin befindlich auf
2000 fl. geschätzten Meubeln, mittels einer
eigentlichen Verweigerung käuflich
hindange=
ben zu d⟨ö⟩rfen. Da nun in dieses Gesuch
ge=
gen dem gewilliget worden ist, daß der
ein=
gehende Kaufschilling in baarem zu
Grund=
buchshanden erleget werden soll, als wird zu
diesem Versteigerungsakt der 22. Juli d. J.
hiemit festgesetzt; all jene, welche dieses Haus
käuflich an sich zu bringen gedenken, haben
daher an besagten Tag früh um 9 Uhr vor
dem Magistrate zu erscheinen, jene aber, wel=
che in der Zwischenzeit hierwegen nähere
Er=
kundigung einzuholen verlangen, haben bey
Hrn. Dr. Böhm, wohnhaft in dem v. Pas=
qualatischen Haus auf der Mölkerpastey im
zweyten Stock sich zu melden.
Licit ⟨Göllerisch⟩es Haus.
Von dem Verwalteramte der fürstl. Liech=
tensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
der Ursula Kreiterin, nun vereheligten
Stadl=
mayerin, unter Vertretung Hrn. Dokt. All=
mayer, wider den Joseph Göller, und
Ka=
tharina dessen Ehewirthin, wegen schuldigen
400 fl. in die Feilbietung der gegentheiligen,
auf 23
〈…〉
0 fl. gerichtlich geschätzten Behausung
zun 3 Lilien Nr. 53 allhier gewilliget, und
zu dessen Versteigerung 3 Termine, und zwar
für den ersten der 29. Juli, für den zweyten
der 29. August, und für den dritten der 30.
September d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden, daß, falls diese Behausung weder
bey dem ersten, noch zweyten Termin um den
Schätzungswerthe, oder darüber an Mann
gebracht werden sollte, solche bey dem
drit=
ten Termin auch unter der Schätzung verkauft
werden würde. Sonach haben jene, welche
besagte Behausung theils gegen baare
Bezah=
lung, und theils gegen Uebernehmung der
darauf haftenden Satzposten, wenn die
Gläu=
biger vor der allenfalls vorgesehenen
Aufkün=
dung ihr Geld nicht annehmen wollten, zu
kaufen gedenken, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr in allhiesiger Amtskanzley zu
er=
scheinen.
Licit. Schaafvieh.
Von der gräfl. Leopold H⟨oyo⟩sischen
Herr=
schaft Persenbeug in Ni. Oest. V. O. M. B.
nächst der landesfürstlichen Stadt Ybs wird
hiemit bekannt gemacht: daß den 29. d. M.
Juli in dem Hofe Rotenhof theils
Padua=
ner=theils spanische Widder von verschiedenen
Jahren, mehrere derley geartete
Mutterschaa=
fe und Lämmer, in allem 241. Stuck, verstei=
gerungsweis gegen baare Bezahlung verkauft
werden. Kauflustige belieben sich daher an
gesagtem Tage vormittag um 9 Uhr in
er=
w⟨ä⟩hntem Hofe einzufinden, auch allenfalls sich
wegen Besichtigung und des
Schätzungswer=
thes in der Amtskanzley Persenbeug
vorlau=
fig anzufragen.
Licit. Schaaferey, u. Grundstücke in Bestand.
Von der gräfl. Philipp Kinskischen
Herr=
schaft Matzen und Anger in Ni. Oest. V. U.
M. B. wird hiemit bekannt gemacht: daß
der zur Herrschaft Matzen gehörige, und im
Markte Spannberg liegende Schaaflerhof, auf
welchen 300 Stück Schaafe können gehalten
werden, und wozu in 3 Feldern 143 Joch
Ae=
cker, 14 Joch Wiesen, und 3 Joch Garten,
auch im ganzen Bezirk Spannberg
Blumen=
sachrecht gehöret, dann mit einem grossen
Stadel, Stallungen, und geraumen Wohnung
für einen Schaafmeister versehen ist, auf 9
nacheinander folgende Jahre, nämlich von
Michaeli 1791 bis dahin 1800 in Bestand
verlassen wird. Da nun zur diesfälligen
Ver=
steigerung der 1. August d. J. anberaumt ist;
als haben diejenigen, welche gedachten
Schaaf=
lerhof mit, oder ohne den Schaafvieh in
Be=
stand zu nehmen des Sinnes sind, an
obbe=
stimmten Tag vormittag um 10 Uhr in der
Herrschaft Matzner Amtskanzley zu erscheinen,
auch stehet jedermann frey die Licitations=und
andere Bedingnisse hierorts täglich einzusehen,
auch den Hof und die Gründe, dann das Vieh
in Augenschein zu nehmen.
Licit. Hefeleisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen Hrn. Dr. Kiß=
ling, als Paul Hefeleischen Massevertretters
in die Feilbietung des in diese Masse
gehö=
rigen, am Magdalenagrund liegenden, und
auf 3050 fl. geschätzten Haus Nr. 31, sammt
Garten gewilliget, und hiezu 2 Termine, als
für den ersten der 14. Juli, für den zweyten
der 18. August d. J. mit dem. Beysatz
be=
stimmt worden, daß, wenn gedachtes Haus
bey diesen Terminen nicht um die Schätzung,
oder darüber an Mann gebracht werden
könn=
te, selbes bis nach verfaßter Klaßifikation,
und ausgetragenem Vorrechte aufbehalten, und
den Gläubigern sonach addiciret werden
wür=
de. Kauflustige haben demnach an
bestimm=
ten Tägen vor diesem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Wiesen.
Von dem reichsfreyherrl. Grundbuch über
Breitensee wird hiemit bekannt gemacht: es
sey auf Ansuchen des Hrn. Doktor
Schmid=
lin, als Johann Georg Mayerischen
Verlas=
senschaftskurator, die in sothane
Verlassen=
schaft gehörige ein, und ein halb Achtel auf
110 fl. im Werth angeschlagene anher
dienst=
bare Wiesen zu Breitensee in Leylachen, durch
öffentliche Versteigerung hindanzugeben
be=
williget worden. Da nun zu Vornehmung
sothaner Licitation der 20. Juli d. J. vor=
mittag um 10 Uhr bestimmt worden, so
ha=
ben diejenige, welche gedachte Wiesen zu
kau=
fen willens sind, an dem bestimmten Tag und
Stund in dasiger in der Stadt nächst dem
rothen Thurm Nr. 675 im ersten Stock
be=
findlichen Herrschaftskanzley zu erscheinen.
Licit. Kreimels Haus.
Von der Amtskanzley der reichsfreyherrl.
von Haggenmmüllerischen Herrschaft Erdberg
wird hiemit kund gemacht: es habe Hrn. Jo=
hann Rieder und Eva dessen Ehewirthin, durch
Hrn. Dokt. Schlager, wider den Michael
Krei=
mel, und Katharina dessen Ehewirthin, we=
gen eingeklagt schuldigen Satzkapital pr. 400
fl. die Feilbietung der den letztern
angehöri=
gen zu Erdberg liegenden Behausung Nr. 66
bewirkt. Da nun zu Vornehmung sothaner
Licitation 3 Termine, und zwar für den
zwey=
ten der 26. Juli, und für den dritten der 10.
August d. J. mit dem Anhange bestimmt
worden, daß, wenn gedachtes Haus bey dem
zweyten Termin um den Schätzungswerth,
oder darüber nicht verkauft werden könnte,
solches bey dem dritten Termin auch unter
der Schätzung hindangegeben werden wurde.
So haben diejenigen, welche gedachtes Haus
zu erkaufen willens sind, an obbestimmten
Ter=
minen früh um 10 Uhr in dasiger nächst dem
rothen Thurm Nr. 675 im ersten Stock
be=
findlichen Herrschaftskanzley zu erscheinen.
Convoc . Kainzischer Erben.
Von der Abhandlungsinstanz der reichsgräfl.
Mauriz v. Friesischen Herrschaft Vößlau wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey die
minder=
jährige Pupillin Theresia Kainzin, des Mathias
Kainz, behaust gewesten Unterthans zu Vößlau
seel. eheliche Tochter mit Tod abgegangen. Da
nun in Ermanglung einiger Geschwisterte die
nächsten Erben zu derselben Verlassenschaft nicht
alle bekannt sind, so wird für nöthig
befun=
den, dieselben vorzuladen. Daher wird all
je=
nen, welche aus dem Erbrechte einen Anspruch
auf die Verlassenschaft der Theresia Kainzin
zu machen gedenken, hiemit aufgetragen, von
heute binnen 60 Tägen, das ist den 27. Au=
gust d. J. früh um 9 Uhr in der Kanzley
die=
ser Herrschaft entweder persönlich, oder durch
einen Bevollmächtigten sogewiß ihre Ansprüche
anzumelden, widrigens diese Verlassenschaft
ab=
gehandelt, und unter die sich bereits
angemel=
deten Erben ordnungsmäßig vertheilet werden
würde. Vößlau den 27. Juni 1791.
Convoc. Kohlischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey über Absterben des H. Andre
Kohl, Rath des Magistrats der k. k. Haupt=
und Residenzstadt Wien, dann seiner
Ehege=
mahlin, Maria Anna, für nöthig befunden
worden, um mit derselben
Verlassenschafts=
abhandlung sicher vorgehen zu können, alle
diejenigen vorzuladen, und anzuhören, welche
an sothane Verlassenschaft was immer für
rechtliche Ansprüche zu haben vermeinen. Da
nun hiezu der 14. Juli d. J. bestimmt worden
ist, als haben all jene, so an gedachte
Ver=
lassenschaft einige rechtliche Foderungen zu
stellen glauben, an oberwähnten Tag früh
um 9 Uhr entweder selbst persönlich, oder
durch einen hinlänglich Bevollmächtigten
al=
sogewiß vor dem Magistrat zu erscheinen,
widrigens diese Verlassenschaft von
Amtswe=
gen abgehandelt, und den sich legitimirenden
Erben und Gläubigern ohne weiteren
eingeant=
wortet werden würde.
Convoc. Hannischer Gläubiger.
Von dem Magistrate des Markts
Herrubaum=
garten wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
auf Anlangen des Hrn. Johann Balth. Kier=
stein, Justiziair zu Markt Poystorf, als gerichtl.
aufgestellt Joseph Hannischen
Curat. ad actum
gewilliget worden, all jene, welche an die
Ver=
lassenschaft des seel. Joseph Hann, gewesten
Fuhrmann allhier, l. St. aus dem Königreich
Preussen gebürtig, aus dem Erbrechte, als
Gläu=
biger, oder aus was immer für einem
Rechts=
grunde einige Foderung zu machen haben, ein=
zuberufen. Diese haben demnach den 19. Juli
d. J. früh um 9 Uhr und zwar
sub pœna
præclusi
vor diesem Magistrat zu erscheinen,
und ihre Ansprüche gehörig darzuthun, widri=
gens diese Verlassenschaft ohne weiterem
gehö=
rig abgehandelt, und was rechtens ist, vor=
gekehret werden würde.
Convoc. Willingerischer Gläubiger
Von des k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Ens, dann in den
Vorlan=
den aufgestellten
Jud Del. Mil. Mixt.
wegen
wird hiemit allen und jeden, so an die
Ver=
lassenschaft der am 12. De⟨c⟩emb. 1790 allhier
testato
verstorbenen k. k. Feldkriegskommissa=
rii Waise, Antonia Willinger, ruckgebliebe=
nen Verlassenschaft einige Ansprüche und
For=
derungen haben, kund und zu wissen gemacht:
es sey auf Anlangen des gerichtl. aufgestellten
Ant. Willingerischen
Curat. ad actum
, Karl
Joseph Erdard, b. R. Or. a. hofkriegsräthl.
Adv, um in dieser Abha⟨nd⟩lungsache sicher
vorschreiten zu mögen, eine ordentliche
Ein=
berufungstagsatzung veranlaßt, und hiezu der
4. August d. J. bestimmt worden. Es
ha=
ben daher all und jede, so an der
obgedach=
ten Antonia Willingerischen Verlassenschaft
ei=
nige Sprüche und Forderungen haben, an
erst=
besagtem Tag früh um 9 Uhr vor dieser k.
k. Militargerichtstelle entweder selbst persön=
lich, oder durch genugsam instruirte
Bevoll=
mächtigte zu erscheinen, wie im widrigen mit
der Verlassenschaftsabhandlung ohne weiteren
vorgegangen, auch sonsten, was Rechtens ist,
von Amtswegen vorgekehrt werden würde.
Wien den 14. Juni 1791.
Convoc. Glissenbauers Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey über Absterben des Florian
Glissen=
bauer, Extrinitarier Frater, für nöthig
befun=
den worden, um mit derselben Verlassenschaft
sicher vorgehen zu können, alle diejenige
vor=
zuladen und anzuhören, welche an sothaner
Verlassenschaft was immer für rechtliche
An=
sprüche entweder
jure hæreditaria
, oder
jure
crediti
zu haben vermeinen. Da nun hiezu
der 28. Juli d. J. bestimmet worden ist, als
haben all jene, welche an diese Verlassenschaft
gegründete Forderungen stellen zu können
glau=
ben, an den obbestimmten Tag früh um 9 Uhr
entweder selbst persönlich, oder durch einen
hinlänglichen Bevollmächtigten alsogewiß vor
dem Magistrate zu erscheinen, widrigens nach
Verlauf dieses Termins ohne weitern
abgehan=
delt, und diese Verlassenschaft den sich
legiti=
mirenden Erben und Gläubigern
eingeantwor=
tet werden würde.
Convoc. Zellnerinscher Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird durch gegenwärtiges
Edikt hiemit bekannt gemacht: Es sey die
Ka=
tharina Zellnerin, mit Tod abgegangen, und
daher um mit der diesfälligen
Verlassenschafts=
abhandlung sicher vorgehen zu können, für
nothwendig befunden worden, diejenige
vor=
zuladen, welche an dieser Verlassenschaft
entweder durch Erbrecht oder
jure
cre=
diti, vel alio quocunque titulo
Foderungen,
und Ansprüche machen könnten. Zu diesem
Ende haben alle jene, welche an dieser
Ver=
lassenschaft rechtmäßige Ansprüche zu machen
vermeinen, den 4. August d. J. entweder
selbst persönlich, ober durch einen hinlänglich
Bevollmächtigten früh um 9 Uhr vor diesem
Magistrat so gewiß zu erscheinen, wie im
wi=
drigen diese Verlassenschaft ohne weitern
ab=
gehandelt, und den sich legitimirenden Erben
eingeantwortet werden würde.
Convoc . Pei⟨t⟩lischer Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: Es sey auf Anlangen der
nach Absterben Hrn. Franz Joseph Edlen v.
Peitl, k. k. Raths, und jubilirten ni. öst. Land=
rechtssekretät, ruckgelassenen Erben biwilliget
worden, all jene vorzuladen, welche an der
Verlassenschaft des bemeldten Hrn. Erblassers
einen Anspruch zu haben vermeinen. Es
wer=
den daher jene, welche an besagte Verlassen
schaft Sprüche und Anfoderungen zu stellen
ver=
meinen, den 3. August d. J. früh um 10 Uhr
vor diesem k. k. ni. öst. Landrecht entweder
per=
sönlich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
sogewiß zu erscheinen, und ihre Ansprüche
be=
hörig anzubringen haben, wie im widrigen mit
Abhandlung, und Vertheilung der
Verlassen=
schaft ohne weitern der Ordnung nach
vorge=
schritten werden würde.
Convoc. Pürkhlhuberischer Gläubiger.
Von der freyherrl. v. Penklerischen Herrschaft
Schönau V. U. W. W. wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey nöthig befunden worden den
Vermögenstand des mit Hinterlassung seines
Weibes und 3 Kinder entwichenen Jgnaz
Pürkhl=
huber, anher gehörigen Unterthans und
Krä=
mers in dem Markte Sallenau genau zu
unter=
suchen; daher wird jedermann, der an
erstge=
dachten Jgnaz Pürkhlhuber eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
er=
innert den 4. August d. J. früh um 9 Uhr
bey allhiesiger Amtskanzley alsogewiß zu
er=
scheinen, seine Forderung anzumelden und
rechts=
beständig zu erweisen, widrigens die
anwesen=
den Gläubiger allein vernommen und nach
Um=
ständen das nöthige der Ordnung nach
vor=
gekehret werden wird.
Konkurs des Joh. Georg Haberl.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Niederösterreich unter der Enns befindl.
Vermögen des Joh. Georg Haberl, Hausinha=
ber in der Alstervorstadt Nr. 153, gewilliget
worden. Daher wird jedermann, der an
erstge=
dacht Verschuldeten eine Forderung zu stellen
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis den 1. August d. J. die Anmeldung seiner
Forderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Herrn Dr. Ramhart, als Vertretter
der Joh. Georg Haberlschen Konkursmasse, bey
dem Magistrate alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigkeit der
For=
derung, sondern auch das Recht, Kraft
des=
sen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlanget, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Forderung bis dahin nicht
ange=
meldet haben, in Rücksicht des gesamten im
Lande Ni. Oe. befindlichen Vermögens des
eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fordern hätten, oder
wenn auch ihre Forderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
et=
wann in die Massa schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ein=
genthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.
Erinnerung an Johann Michael Göschl.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien dem Joh. Michael Göschl,
mittels gegenwärtigen Edikts zu erinnern: Es
habe wider ihn bey diesem Gerichte ⟨die⟩ Frau
Maria Anna Grupnerin, daß selber wegen der
auf den Haus auf der Windmühl haftenden
Satzpost pr. 200 fl. sein allenfälliges Recht
er=
weise, widrigens ihm das ewige
Stillschwei=
gen auferlegt werden würde, Klage angebracht,
und um die der Gerechtigkeit angemessene
rich=
terliche Hilfe gebetten, und hiezu den Bescheid
bewirket, daß derselbe binnen 30 Tägen
ent=
weder seine Beantwortung, oder ordentliche
Klage sogewiß einreichen solle, widrigens ihm
das ewigeStilschweigen auferlegt werden würde.
Da nun das Gericht wegen dessen nicht
bekann=
ten Aufenthaltsorte, allenfalls Abwesenheit von
den k. k. Erblanden ihm Johann Michael Göschl
den hierortigen H. u. Gr. Av. Hrn. Dr. Ramor,
zu Vertretung auf desselben Gefahr und
Un=
kösten als Kurator bestellet hat, mit welchem
die angebrachte Rechtssache nach Maß der für
die k. k. Erblanden gesetzmäßig bestimmten
all=
gemeinen Gerichtsordnung ausgeführet, sonach
entschieden werden wird. Als wird derselbe
dessen anmit zu dem Ende erinnert, damit er
allenfalls in rechter Zeit selbst zu erscheinen,
oder inzwischen dem bestimmten Vertretter seine
Rechtsbehelfe an ⟨H⟩anden zu lassen, oder einen
anderen Sachwalter zu bestellen, und diesem
Gerichte namhaft zu machen, und überhaupt
in die rechtlichen ordnungsmässigen Wege
ein=
zuschreiten wissen möge, die er zu seiner
Ver=
theidigung diensam finden würde, massen er
sich die aus seiner Verabsäumung entstehenden
Folgen selbst beyzumessen haben würde. Wien
dem 17. Juni 1791.
Erinnerung an Franz Frumwald.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht dem Franz Frumwald, Jnhaber der
Weisgärber Tuch=und Kottunwalk zu
Ebreich=
storf, mittelst gegenwärtigen Edikts zu
erin=
nern: Es habe wider ihn Joseph Sommer,
Bräumeister zu Lanzendorf, durch Hrn. Dr.
Freyherrn v. Heinke, auf einen Wechsel dd.
23. Juni 1789 pr. 400 fl. die
Absführungskla=
ge eingereicht, und um die richterliche Hilfe
gebetten. Das Gericht hat hierüber eine
Tag=
satzung auf den 15. August d. J. früh um 9
Uhr mit dem Anhange angeordnet, daß er
Geklagter hiebey um so gewisser erscheinen
solle, widrigens derselbe auf Ausbleiben der
Schuld geständig gehalten werden würde. An=
bey wurde auch, da sein des Geklagten
Auf=
enthaltsort unbekannt, und derselbe vielleicht
aus den k. k. Erblanden abwesend ist, zu
sei=
ner Vertretung auf seine Gefahr und
Unkö=
sten Hr. Dr. Kofler als Kurator bestellet, mit
welchem die angebrachte Rechtssache nach
der für die kaiserl. königl. Erblanden
beste=
henden Gerichtsordnung ausgeführet, sonach
entschieden werden wird. Er Franz
Frum=
wald wird dessen zu dem Ende erinnert, da=
mit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
er=
scheinen, oder den bestimmten Vertreter
sei=
ne Rechtsbehelfe inzwischen in Handen zu
lassen, oder auch sich selbst einen andern
Sach=
walter zu bestellen, und solchen diesem
Ge=
richte namhaft zu machen, und überhaupt in
jene rechtliche ordnungsmäßige Wege
einzu=
schreiten wissen möge, die er zu seiner
Ver=
theidigung diensam finden würde, massen er
die aus seiner Verabsäumung entstehenden
Fol=
gen sich selbst beyzumessen hätte.
Erinnerung an Abraham Villeneuve.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird durch
gegenwärtiges Edikt erinnert: Es habe die
der reformirten Religion zugethanene Judith
Villeneuve, gebohrne Martin, privil. Uhrzei=
gerfabrikantin, wider ihren ebenfalls der
re=
formirten Religion zugethanenen von hier
ab=
wesenden Ehemann, Abraham Villeneuve, Uhr=
gehäusmacher, Klage angebracht, denselben
durch öffentliche den Zeitungsblättern
einzu=
schaltende Edikte einzuberufen, sohin zu Folge
höchster Verordnung vom 22. Hornung 1791
die Sache zu untersuchen, und ihre Ehe für
aufgelöst zu erklären gebetten. Das Gericht
hat über dieses Gesuch eine Tagsatzung auf den
14. Sept. d. J. vormittag um 10 Uhr
ange=
ordnet, und zugleich zu Vertrettung des
Abra=
ham Villeneuve wasmassen unbekannten Auf=
enthaltsort, auf dessen Gefahr und Unkösten
dem hierortigen Hof=und Gerichtsadvokaten
Dr. Strahl, als Kurator bestellet. Der
Ab=
raham Villeneuve wird daher dessen durch diese
öffentliche Ausschrift zu dem Ende verständiget,
damit er an obbesagten Tag und Stund vor
diesem k. k. ni. öst. Landrechten entweder selbst
persönlich zu erscheinen, oder mittlerweile dem
bestellten Vertretter Dr. Strahl seine Behelfe
mitzutheilen, oder auch sich selbst einen andern
Sachwalter zu bestellen, und diesem Gerichte
namhaft zu machen, und überhaupt die
ord=
nungmäßigen Wege, die er zu seiner
Verthei=
digung diensam finden würde, einzuschreiten
wissen möge, massen, falls er Villeneuve zu
rechter Zeit weder persönlich noch durch einen
allenfalls von ihm selbst gewählten
Sachwal=
ter erscheinen sollte, in dieser Sache nach
Vor=
schrift des höchsten Patents vom 22. Hornung
1791 von Amtswegen vorgegangen werden
würde.
Erinnerung an Karl Grafen v. Kheven=
hüller Metsch.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird dem Hrn Karl Grafen v. Khe=
venhüller Metsch, k. k. Kämmerer hiemit
er=
innert: daß wider ihn Franz Mrasset, Sol=
lizitator
gir. nom.
des Hermann Wertheimer,
unter Vertrettung Hrn. Doktors Freyhrn. v.
Heinke, auf einen Wechsel dd. 14. Juni 1790.
1000 fl.
cum sua causa
eingeklagt habe, und
hierüber eine Tagsatzung auf den 12. Septemb.
d. J. angeordnet worden sey, wobey der Hr.
Geklagte alsogewiß zu erscheinen habe, wi=
drigens derselbe auf Ausbleiben der Schuld
geständig gehalten werden würde. Da aber
des Hrn. Geklagten Aufenthalt unbekannt
und derselbe allenfalls aus den k. k. Erblan=
den abwesend ist, so wurde unter einem zu
dessen Vertrettung auf seine Gefahr und
Un=
kösten, Dr. Grillparzer, als Curator von
Amts=
wegen aufgestellt, mit welchen die
angebrach=
te Rechtssache nach der für die k. k. Erblan=
de bestehenden Gerichtsordnung ausgeführet,
sonach entschieden werden wird. Dem Hrn.
Grafen Karl v. Khevenhüller Metsch wird
da=
her solches zu dem Ende bekannt gemacht, da=
mit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
er=
scheinen, oder dem bestimmten Vertretter
sei=
ne Behelfe an Handen zu lassen, oder auch
sich selbst einen anderen Sachwalter zu
be=
stellen, und solchen diesem Gerichte namhaft
zu machen, und überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmäßige Wege einzuschreiten wissen
möge, die der Hr. Graf zu seiner Vertheidi=
gung diensam finden würde, indem er die aus
seiner Verabsäumung entstehenden Folgen sich
selbst beyzumessen hätte.
Konkurs der Elisabeth Albrechtin.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröff=
nung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Nied. Oest. befindliche Vermögen, der
Elisabeth Albrechtin, Wittib und
Hausinhabe=
rin Nr. 1192 auf der Kärutnerthorpastey, ge=
williget worden. Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldete eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
er=
innert, bis 28. Juli d. J. die Anmeldung
seiner Forderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Dr. Deinhartstein, als
Vertretter der Elisab. Albrechtischen
Konkurs=
masse, bey dem Magistrate alsogewiß
einzurei=
chen und in dieser nicht nur die Richtigkeit der
Forderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlanget, zu erweisen, als im
widri=
gen nach Verfliessung des erstbestimmten
Ta=
ges niemand mehr angehöret werden, und
je=
ne, die ihre Forderung bis dahin nicht
ange=
meldet haben, in Rucksicht des gesammten im
Lande Ni. Oe. befindlichen Vermögens der
eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fordern hätten, oder
wenn auch ihre Forderung auf ein liegendes
Gut der Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
et=
wann in die Massa schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.
Citat. Johann Modschidl.
Von der gräfl. Johann Anton
Hardeggi=
schen Herrschaft Kadolz wird Johann
Mod=
schidl, von Jezelstorf in Ni. Oest. V. U. M.
B. gebürtig, welcher schon durch 35 Jahr von
Haus abwesend, und seit diesem sein
Aufent=
halt gänzlich unbekannt ist, durch
gegenwärti=
ges Edikt dergestalt einberufen und
vorgela=
den, daß er oder dessen Erben sich von
heu=
tigem Tag an, binnen 1 Jahr, 6 Wochen,
3 Täge bey hiesiger Herrschaftskanzley um so
gewisser melden, als im widrigen, das bey
hiesigem Waisenamte, anliegende, demselben
zugehörige Erbgut unter seine allhier
vorfin=
dige nächste Verwandte, die sich vor diesem
Falle bereits als Erben angemeldet haben,
vertheilet werden wurde. Kadolz den 6. Fe=
bruar 1791.
Citat. Mathias Fallmann.
Von dem Verwalteramte der k. k. Kamer=
alherschaft Gaming in V. O. W. W. wird
hiemit bekannt gemacht: es sey von des
Ma=
thias Fallmann nächsten Anverwandten um
die Einberufungsedikte des bereits vor 32
Jah=
ren als landständischen Rekruten zum
Mili=
tär assentirten, und von dieser Zeit
abwesen=
den Mathias Fallmann, von dem Hause
Dipl=
leithen in der Polzberg Roth gebürtig, ge=
betten, und von diesem Verwalteramte in
Aus=
fertigung derselben gewilliget worden. Da=
her will man ihn Mathias Fallmann mittels
gegenwärtigen Edikt einberufen, und
demsel=
ben aufgetragen haben, daß er sich von heut
dato an in der gesetzmäßigen Frist von 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Täg um so gewisser
allhier melden soll, wie im widrigen derselbe
nach Verlauf dieser Frist für tod gehalten,
und desselben auf dem Hause Diplleithen
lie=
gend väter=und mütterliche Erbschaften den
sich legitimirenden nächsten Erben ohne
wei=
tern eingeantwortet werden würden. Schloß
Gaming den 11. Juni 1791.
Citat. Franz Schön.
Von der Amtsverwaltung der k. k. Herr=
schaft Jmbach wird hiemit bekannt gemacht:
es haben die Geschwisterkinder des Franz Schön,
von Mannshalm, nachdem dieser schon über
50 Jahr unwissend ist, und beyläufig im Jahr
1735 unter das Militär gestellet worden, um
dessen Einberufung hierorts gebetten. Gedach=
ter abwesende Franz Schön wird daher
der=
gestalt einberufen, daß er, oder seine
allen=
fällige Leibserben sich binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tägen, das ist bis 25. Juli 1792
in allhiesiger Amtskanzley um so gewisser
mel=
den sollen, widrigens derselbe für Tod
gehal=
ten und desselben bey dem Lorenz Schön zu
Mannshalm erliegen habende Erbsforderung
pr. 82 fl. 30 kr. den sich hierum
legitimiren=
den Erben ohne weitern eingeantwortet
wer=
den würde. Jmbach den 10. Juni 1791.
Citat. Sebastian Rieder.
Von der Abhandlungstelle der Herrschaft
Schrattenthal wird anmit kund gemacht: es
hätten die Anverwandten des unter der
Herr=
schaft Schrattenthal im V. U. M. B. ge=
bürtigen, und dahin unterthänigen Sebastian
Rieder, dessen Aufenthaltsort bereits seit 32
Jahren gänzlich unbekannt ist, um die
öffent=
liche Einberufung desselben, und falls er nicht
erscheinen sollte, um die Ausfolglassung
sei=
nes Vermögens gebetten. Da dann von
Sei=
te gedachter Herrschaft in dieses Begehren
ge=
williget worden ist; so wird er Sebastian
Rieder, oder seine Erben und Nachkommen
entweder selbst persönlich, oder durch jemand
genugsam Bevollmächtigten von heut über 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Täge, das ist bis 18.
Juli 1792 sogewiß bey der Amtskanzley zu
Schrattenthal erscheinen, und sich zu
besag=
ten nunmehr in 54 fl. bestehenden Vermögen
legitimiren, wie im widrigen nach Verlauf
dieses Termins derselbe für Tod gehalten, über
das Vermögen die Abhandlung der Ordnung
nach gepflogen, und den sich hiezu
legitimi=
renden Jntestaterben ohne weitern ausgefolgt
werden würde. ⟨S⟩chrattenthal den 1. Juni
1791.
Citat. Stephan Bauer.
Von der gräflich Prosper v. Sinzendorfi=
schen Herrschaft Ernstbrunn wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey der hieher gehörige
Untertha⟨n⟩ssohn, Stephan Bauer, von
Nieder=
leyß in Ni. Oe. gebürtig, schon bereits über
30 Jahre abwesend, seine nächsten
Anverwand=
ten vermuthen, daß er nicht mehr am Leben
sey, und haben derowegen um Ausfolglassung
seines bey der Waisenkassa anliegenden
Erb=
schaftskapitals pr. 100 fl. samt verfallenen
Jn=
teresse gebeten; es wird demnach der Stephan
Bauer, oder desselben allfällige Leibeserben
dergestalt vorgerufen, daß er oder gedacht
sei=
ne Erben von heut dato an binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tagen, das ist bis 29. May
1792 um so gewisser zu Behebung sothanen
Erbschaftskapitals und Jnteressen bey der
Herr=
schaft Ernstbrunner Amtskanzley sich zu
mel=
den haben, widrigens besagtes
Erbschaftsver=
mögen den nächsten Befreundten wird
verab=
folget werden.
Citat. Michael Wimmer.
Von der gräfl. Karl Joseph
Dietrichsteini=
schen Herrschaft Sitzendorf wird hiemit kund
gemacht: Es haben die nächsten Befreundte
des Michael Wimmer, von Frauendorf aus
Ni. Oest. V. U. M. B. gebürtig, bey
hiesi=
ger Amtskanzley angezeigt, daß er schon bis
30 Jahre abwesend und unwissend ist, und
daher um Ausfolglassung seines bey hiesiger
herrschaftl. Waisenkasse anliegenden
Vermö=
gens gebeten. Solchemnach wird er Michael
Wimmer, seine Erben, der auch andere, so
an dessen Vermögen eine Foderung haben,
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen bey
hiesiger Amtskanzley zu erscheinen vorgeladen,
und sich dieses Erbguts oder der hierauf
ma=
chenden Forderung halber zu legitimiren
auf=
getragen, widrigens niemand mehr gehöret,
sondern er Wimmer für tod gehalten, über
dessen Verlassenschaft die ordentliche
Abhand=
lung gepflogen, und sohin das weni⟨g⟩e
Ver=
mögen dessen supplicirenden Befreundten
aus=
gefolget werden soll. Sitzendorf den 16. Ju=
ni 1791.
Citat. Franz Garb.
Von dem löbl. Magistrat der kais. freyen
Reichsstadt Schwäbisch Gemünd wird hiemit
der schon vor langen Jahren von da auf
Wan=
derschaft gegangene dasige Burgerssohn und
Tischler, Franz Barb, oder dessen
rechtmäs=
sig hinterlassene Erben dergestalt einberufen,
daß er, oder sie, Erben, in Zeit von 6
Mo=
naten
a dato
bey dasigem Magistrate um so
gewisser persönlich, oder durch einen
hinläng=
lich Bevollmächtigten erscheinen, und den ihm
von seinem Vater sel. zugefallenen, auf
siche=
re Verzinsung ausstehenden Erbsantheil
behe=
ben sollen, als im widrigen nach Verfluß
die=
ses Termins dieselbe für Tod geachtet, und
besagter Erbsantheil den sich schon zum öftern
angemeldeten nächsten Anverwandten
verab=
folget werden soll. Schwäbisch=Gemünd den
25. Juni 1791.
Citat
. Michael Koch, und Leopold
Wä=
zinger.
Von der Amtskanzley der gräfl. v. Fuchsi=
schen Herrschaft Wald werden nachbenannte
bereits über 32 Jahr abwesend=und
unwissen=
de Unterthanskinder, wegen ihren bey der
herrschaftlichen Waisenkassa an Kapital und
Jnteressen anliegenden Erbschaften, benannt=
lich der Michael Koch, im Dorf Windpaßing
unter der Pfarr Pyhra wegen 10 fl. 46 kr.
der Leopold Wäzinger, im Amte und Pfarr
Michlbach an den Paschenhof gebürtig, we=
gen 94 fl. 5 kr. durch gegenwärtiges Edikt
dergestalt einberufen, daß sie ihre Erben,
oder Ceßionarien von heute Dato an binnen
1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Täg entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam
Bevollmäch=
tigte bey der Amtskanzley der Herrschaft Wald
erscheinen, und sich behörig legitimiren
sol=
len, als ansonst nach Verlauf dieses Termins
sie für Tod gehalten, folglich über ihre
ob=
bemeldte Erbschaften die ordentliche Abhand=
1820
lung gepflogen, und den bereits sich
ange=
meld⟨ete⟩n nächsten Befreundten hinaus gegeben
wurde. Schloß Wald den 28. Juni 1791.
Citat. Thomas Lauscher.
Die Herrschaft Drosendorf im N. Oest. V.
O. M. B. zitiret hiemit den über 32 Jahr
abwesend und unwissenden Thomas Lauscher,
von Schönfeld, Soldat, unwissend unter
wel=
chem Regiment, Georg Lauschers zu
Schön=
feld und Katharina dessen Ehewirthin beeder
seel. Sohn, oder dessen etwa hinterlassene
Lei=
beserben, daß er, oder dieselbe von unten
ge=
setzten dato an binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen sich bey dieser Herrschaft entweder
persönlich, oder durch genugsam instruirte
Be=
vollmächtigte melden, und zu den unter der
Curatel des Weisenamtes stehenden Vermögen
pr. 39 fl. 44 kr. gehörig legitimiren sollen, mit
dem Beysatze, daß dieses auf sein oder ihr
Aus=
bleiben den Bekannten des Thomas Lauscher
sich zunächst legitimirenden Verwandten
ver=
abfolget werden würde. Drosendorf den 20.
Juny 1791.
Am⟨o⟩rt. Gewöhr.
Von dem Magistrate der landesfürstlichen
Stadt Wienerisch Neustadt wird hiemit
be=
kannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Bern=
hard Kargruber, Fleischhackermeister in
Neun=
kirchen, in die Amortisirung einer in
Ver=
stoß gerathenen, auf ihn lautenden Gewöhr dd.
6. September 1790. über eine neben der
Herr=
schaft Frostorf, dann Bernhard
Schwenden=
wein, liegend, und in 2 Tagwerk bestehende
Uiberländwiesen, gewilliget worden. Es
ha=
ben daher jene, welche auf obige Gewöhr aus
was immer für einen Titel ein Recht zu
ha=
ben glauben, selbes binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tägen sogewiß auszuführen, wie
im widrigen obige Gewöhr ohne weiteren
kas=
sirt werden würde. Wienerisch=Neustadt den
13. April 1791.
Amort. Satzbrief.
Von dem Magistrate der landesfürstlichen
Stadt Wienerisch=Neustadt wird hiemit
be=
kannt gemacht: es sey auf Anlangen der
Ka=
tharina Pichlerin, nun vereheligten Seiserin,
dann des Johann Nepomuk Seiser, ihres
Ehe=
konsortens, in die Amortisirung eines, über
den von Franz Pichler, an die Frau Gräfin
von Herberstein, gebohrne Gräfin v. Z⟨i⟩eno=
tin, ausgestellten Wechselbrief dd. 22. Okto=
ber 1702 pr. 500 fl. ausgefertigten
Grund=
buchssatzes dd. 16. May 1783 gewilliget
wor=
den. Es haben demnach jene, welche auf ge=
dachten Satzbrief aus was immer für einem
Grunde ein Recht haben, oder zu haben
ver=
meinen, selbes binnen 1 Jahr 6 Wochen
und 3 Tägen sogewiß auszuführen, wie im
widrigen gedachter Satzbrief nach Verlauf
die=
ser Zeitfrist, ohne weiteren kaßirt werden
wün=
de. Wienerisch=Neustadt den 23. May 1791.
Amort. Obligation
Von dem Magistrate der landesfürstlichen
Stadt Wienerisch=Neustadt wird hiemit
be=
kannt gemacht: es sey auf Anlangen des
Lo=
renz Schönbauer, hiesigen Bürgers, in die
Amortisirung einer von Bernhardt Oe⟨ti⟩l, und
Barbara dessen Ehewirthin, an Georg
Roma=
ri, und Theresia seine Ehewirthin
ausgestel=
ten Obligation dd. 9. May 1766 pr. 100 fl.
dann des dieserwegen auf das Oetilische, nun=
mehr Schönbauerische Haus ausgefertigten
Satzes dd. 2. Juni 176⟨6⟩ gewilliget worden.
Es haben demnach jene, welche auf
obgedach=
te Obligation und Satz aus was immer für
einem Grunde einen Anspruch zu machen
ha=
ben, ihr Recht binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Tagen alsogewiß auszuführen, wie im
widrigen obige Obligation, und Satz ohne
weitern, als null und nichtig erklärt werden
soll. Wienerisch=Neustadt den 16. März 1791.
Amort. Satzbrief.
Von dem Grundbuch der k. k. Herrschaft
Wolkersdorf wird hiemit bekannt gemacht:
Es habe Philipp Pfanhauser, Wirth von
Wol=
kersdorf, hierorts vorgestellt, daß auf dem ihm
eigenthumlichen, vormals dem Joseph Frey,
und Katharina seiner Ehewirthin angehörig
gewesten Wirthshause, fur Joseph
Ehrenre⟨u⟩=
ter, burgerl. Donaufischer in Wien, eine
Schuld=
post pr. 1000 fl. zufolge Satzbrief vom 22.
September 1756 vorgemerkt sich befinde. Nach=
dem aber die Katharina Freyin diese
Schuld=
post bereits getilget hätte, der hierüber
aus=
gefertigte und derselben zurückgestellte Satzbrief
jedoch in Verstoß gerathen sey, weswegen
die=
se Schuldpost bey den Grundbuch nicht
kassi=
ret werden konnte, so hat er um Ausfertigung
der gewöhnlichen Amortisationsedikte gebeten;
Daher haben all jene, welche diesen Satzbrief
in Handen, und hierauf einiges Recht und
An=
sprüche zu machen haben, binnen 1 Jahr, 6
Wochen, und 3 Tägen vor diesen Grundbuch
alsogewiß zu erscheinen, und ihr Recht
gehö=
rig zu erweisen, wi⟨drig⟩enfalls dieser Sa⟨tz⟩brief
fur amortisiret und ungiltig erkläret werden
würde. Wolkersdorf den 25. May 1791.