Nro. 74.
Mit k. k. allergnä=digster Freiheit.
Wiener Zeitung.
Mittewoche den 16. September 1789.
Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Se. K. K. Majestät haben die
Ober=
sten: Dieskau, von Hohenlohe,
Rottigni, von G. H. Toskana
Drago=
ner, Einsiedel, von Schakmin, Dras=
koczy, von Nadasdy, Steinbacher,
Kommandanten zu Brood, Jeney, Kom=
mandanten zu Gradiska, Neu, vom
Generalquartiermeisterstab, Pretsch, vom
zweyten Artillerieregimente, Van der
Stappen, vom dritten
Artillerieregimen=
te, Czernel, vom Peterwardeiner, und
Peharnick vom Oguliner Regimente, zu
General Feldwachtmeistern allergnädigst
zu befördern geruhet.
Se. Maj. haben vermöge Hofdekrets
vom 5. d. M. zu entschliessen geruhet,
daß den meineidig, entwichenen Soldaten
der vom 1. May 1788 bis letzten April
1789 verliehene Generalpardon auf
wei=
tere 6 Monathe, nähmlich vom 1. die=
ses laufenden Monaths bis letzten Februar
1790 verlängert werden soll, welches durch
die K. K. N. Oe. Landesregierung hiermit
bekannt gemacht wird. Wien den 15.
September 1789.
Bey Gelegenheit des am 14. d. M.
eingefallenen Festes der Kreuzerhöhung
geruheten Jhre Königl. Hoheit die
durch=
lauchtigsten Erzherzoginn Großherzoginn
von Toskana, als höchste Schutzfrau des
hochadel. K. K. Sternkreuzordens, folgen=
de neue Ordensglieder aufzunehmen:
Jhre königl. Hoheit die durchlauchtigste
Fürstinn und Frau, Maria
Clemen=
tina, Erzherzoginn zu Oesterreich, groß=
herzoglich Toskanische Prinzesinn.
Luisa Busca, geborne Herzoginn
Serbel=
loni, großherzogl. Toskanische Hofdame.
Aloisia Gräfinn v. Althann, geb. Freyinn
v. Rechbach.
Karolina Gräfinn v. Rosenberg, geb.
Gräfinn v. Khevenhüller
Franziska Gräfinn v. Aspremont Lynden
und Reckheim, Stiftdame zu
Mün=
serbilfen.
Maria Anna Gräfinn v. Praschma, geb.
Gr. Zierotin.
Maria Magdalena Zonardi, Herzoginn
v. Camerino.
Anna Gräfin v. Mailath, geb. Gr. Sandor.
Charlotte Freyinn v. Summerau, geb.
Freyinn v. Duminique.
Maria Theresia Gräfinn v. Nesselrode
Hugenpoet, geb. Freyinn v. Sarny.
Maria Franziska Gräfinn v. Aichelburg,
geb. Gr. Portia.
Maria Anna Gräfinn Vetter von der
Li=
lien, geb. Gr. v. Sereni.
Antonia Alexandrina Freyfrau Ritz, geb.
Freyinn v. Plittersdorf.
Friederika Augusta Gräfinn Seissel d'aix,
geb. Freyinn v. Reitzenstein.
Claudine Veronique Vicomtesse Sagey,
geb. Chaffoy.
Maria Theresia Baretta, Marchesinn v.
Mesagne geb. Gaetani d'Arragona.
Florida Gräfinn Berioloi. geb. Massel.
Giulia Gori, geb. Azzoni, Patrizierinn
v. Siena.
Se. Maj. haben den N. Oest. Regie=
rungsrath Bankal=Tabaks=und
Sie=
gelgefälls=Direktor, Jsrael Hönig, in
Rücksicht der schon von seinem Vater,
insbesondere aber von ihm selbst seit mehr
als 30 Jahren dem Staate in
verschiede=
nen wichtigen Geschäften, mit rühmlichen
Diensteifer, zur allerhöchsten Zufriedenheit
geleisteten ersprieslichen Dienste, sammt
seinen eheligen Erben beyderley
Ge=
schlechts, in den erbländischen Adelstand
mit dem Ehrenworte: Edler v. Hönigs=
berg, zu erheben geruhet.
Den 3. d. M. hielt die Böhmische
Ge=
sellschaft der Wissenschaften zu Prag, ei=
ne öffentliche Versammlung, wobey der
zum Vorsteher ernannte Präsident der
Landrechte, Graf Prokop v. Lazansky,
feyerlich eingeführet wurde, und man
ihm die Gesetze und Siegel der
Gesell=
schaft überreichte. Der Prälat
Stein=
bach von Kranichfeld, als Direktor,
und Herr Gubernialrath v. Riegger,
als immerwährender Sekretar der
Ge=
sellschaft, hielten der Feyerlichkeit
an=
gemessene Reden an den neuen
Prä=
sidenten, der sie mit der ihm
eige=
nen Beredsamkeit beantwortete. Hier=
auf wurde eine ordentliche Sitzung
ge=
halten, und dabey von den Hrn. Astronom
Strnad eine Abhandlang über die
ver=
schiedenen Grade der Wärme, und von
Hrn. Pelzel ein Stück seiner Geschichte
der Deutschen in Böhmen, mit
einstim=
migen Beyfalle der sämmtlichen Zuhörer
abgelesen.
Von den bey der Eroberung von Novi
in unsere Gefangenschaft gerathenen
Tür=
kischen Aghen, sind 3 der vornehmeren,
sammt dem Begh von Novi, unter
ge=
höriger Bedeckung, aus dem Orte ihrer
Gefangenschaft, über Preßburg nach der
Kroatischen Gränze abgeführet worden,
wo sie gegen die zu Bredor in Türkischer
Gefangenschaft befindlichen K. K. Offi=
zier ausgewechselt werden sollen.
Nachdem der Feldmarschall, Baron v.
Laudon, aus Weiskirchen und Se. K.
H. der Erzherzog Franz aus Wien in
Semlin eingetroffen waren, so ist in dem
dortigen Lager am 5. Nachmittags, we=
gen der glücklich erfolgten Vertreibung
der Türken aus dem Banate, das Te
Deum mit vielen Feyerlichkeiten
abgesun=
gen worden. Sämmtliche bey Semlin
befindliche Truppen rückten aus und
stell=
ten sich in eine Linie. Zuerst feuerten die
Fregaten und Tschaicken, dann die
Kano=
nen der Werke, Schanzen und Batterien
um Semlin herum, die gegen die
feind=
liche Seite hin scharf geladen waren,
und hierauf brannten die Kavallerie und
Jnfanterieregimenter ein dreymahliges
Lauffeuer ab.
Das zur Belagerung bestimmte grobe
Geschütz ist vom 7. angefangen aus
Pe=
terwardein bey Semlin angekommen.
Seit der Vertreibung der Türken aus
dem Schuppaneker Thale, ist dem
Ver=
nehmen nach, der größte Theil
dersel=
ben bey Cladova über die Donau
ge=
gangen. Diesemnach ist der General
Graf v. Clerfait mit 7 Bataillonen und
4 Divisionen am 4. Sept. aus der
dor=
tigen Gegend nach Pancsova
aufgebro=
chen wo es heißt, daß er über die
Do=
nau gehen wird.
Aus Kroatien erhält man durch ein
Schreiben aus Voinich vom 1. Sept.
folgende Nachrichten:
Da verschiedene glaubwürdige
Berich=
te eingingen, daß sich eine beträchtliche
feindliche Macht bey Maidan sammle,
und daher ein Versuch auf Novi oder
Du=
bicza zu vermuthen war, so ist das
Haupt=
quartier des Kroatischen Korps d'Armee
am 26. und 27. Aug. von Szluin nach
Glina versetzt worden. Eben dahin
wur=
den die dritten Bataillone von Erzh. Fer=
dinand, Baden=Durlach und Lattermann,
nebst einer Division Gräven Hussaren
und einiger Mannschaft von Kinsky Ehev.
leg. beordert. Jnzwischen lief aus der
Lika die Nachricht ein, daß sich bey
Po=
draschniza gegen 10,000 Türken
gesam=
melt hätten und die Likaner Gränze
mit einem Einfälle bedrohten. Durch
die=
se Nachricht veranlaßt, traf der
komman=
dirende Feldmarschalllieutenant, Baron
v. Wallisch, die Veranstaltung, die
Grän=
zen durch ein allgemeines Vorrücken der
Gränztruppen zu verstärken, zu gleicher
Zeit ertheilte er den auf dem Marsche nach
Glina begriffenen Bataillonen von
Dur=
lach und Lattermann den Befehl zu
Voi=
nich Halt zu machen. Das Vorrücken
der Gränztruppen geschah so, daß die
Li=
kaner durch die Ottochaner, diese durch
die Oguliner, und die Oguliner durch ei=
und Theil der Szluiner, diese aber durch
Einrückung des Lattermannischen
Batail=
lons in den Vorposten des Obersten v.
Bajalics zu Kerestina, ersetzt wurden.
Das Durlachische Bataillon blieb indessen
als Reserve mit dem Auftrage in
Voi=
nich zurück, auf den ersten Wink des
Obersten v. Bajalics an den Vorposten
zu Kerestina gleich vorzurücken, welches
den 29. Aug. geschah, welchen Tag die
Feinde zu ihrer Absicht bestimmt hatten.
Schon um 12 Uhr Mittags, 5 Stunden
vor Ankunft des Lattermannischen
Batail=
los, brach ein Vortrab von beyläufig
200 meist berittenen Türken bey
Svini=
za, wo der Oberstlieutenant Baron v.
Knesevich mit den Sluiner
Landesdefen=
sionsdivisionen auf Vorposten stand, aus
dem nahen Walde mit äusserster Wuth
her=
vor. Der Angriff war so heftig, daß die
Vorposten kaum Zeit hatten sich zu der
Hauptarmee zurück zu ziehen. Jndessen
hatte der Oberstlieutenant v. Knesevich
allenöthigen Gegenanstalten getroffen, und
war auch der Hr. Oberste Baron v. Baja=
lics mit 600 Mann Jnfanterie und
Scharf=
schützen herbey gekommen. Kaum hatten
die Feinde diese Unterstützung anrücken
gesehen, so nahmen sie eilig die Flucht.
Die übrigen feindlichen Truppen, da sie
uns auch hier auf guter Hut fanden,
scheinen ihre Anschläge aufgegeben zu
ha=
ben, wenigstens hat man von ihnen
bis=
her nichts mehr vernommen und
erwar=
tet nun Nachrichten von der Likaner
Gränze.”
Andere Berichte aus Kroatien
mel=
den, die Türkischen Truppen in
Bos=
nien hätten Befehl erhalten nach
Ser=
vien zu ziehen.
Aus Siebenbürgen melden
Herman=
städten Briefe vom 3. Sept. die Pässe
seyn ganz ruhig: die Feinde hätten sich
weit zurück gezogen, und nur in
Kim=
polung und Kimpina und andern der
Gränze näher gelegenen Städten einige
Besatzung zurück gelassen.
Moldau. Jn einem Schreiben aus
Chorym vom 19. Aug. liest man
Folgen=
des: „Auch hier ist der bey Focksan
er=
fochtene Sieg durch ein Te Deum und
eine dreymahliges Salve rund um die Fe=
stung gefeyert worden, bey welcher
Gele=
genheit der Feldpater des ersten
Garni=
sonsregiments eine rührende Predigt hielt.
Der Zufall wollte, daß eben zu dieser Zeit
ein Geistlicher von der Augspurg. Kon=
fession aus Pohlen sich hier befand, wel=
cher die Erlaubniß erhielt, den
Solda=
ten seiner Konfession am 10. d. M. das
Abendmahl öffentlich auszutheilen. Seit
dem Chorym steht, ist diese Handlung
gewiß die erste, welche man daselbst
ge=
sehen hat. — Der Sieg bey Focksan hat
gleichsam das Siegel auf unsere
Sicher=
heit gedrückt. Die Festungswerke sind
nun auch ganz ausgebessert, und mit 6
Batterien vor den Aussenwerken
vermeh=
ret; ingleichen sind 2 Strassen mit
ziemlich niedlichen Häusern hergestellt,
die zum Theil von Wirthen und
verschie=
denen deutschen Professionisten bewohnt
werden; allein die Vorstädte sind noch
wüste und unbewohnt. Der zur Festung
gehörige Bezirk von 160 Dörfern, wo=
von aber sicher zwey Drittel abgebrannt
sind, fängt auch an, sich mit
Moldaui=
schen Bauern zu bevölkern. Uns⟨ere⟩
Be=
satzung besteht in ungefähr 1200 Mann,
und die Zahl der übrigen Einwohner
mag sich auf 3000 belaufen. Einige von
den Türkischen Juden, die mit der
Be=
satzung ausgezogen waren, sind mit ihren
Familien zurück gekommen, und treiben
Handelsgeschäfte.”
Das Russische Heer hat eine
ansehnli=
che Verstärkung erhalten. Seit dem ist
eine Abtheilung gegen Bender die
an=
dere, unter Anführung des Fürsten v.
Kepnin, an die Donau hin, gegen
Js=
mail gerücket.
Jn den Oester. Niederlanden ist
un=
ter dem 1. Sept. in Sr. Maj. Nahmen
eine Erklärung erschienen: Se. Majest.
hätten vernommen, daß die übel
gesinn=
ten Personen, welche seit mehr als zwey
Jahren die Unruhen unterhalten, im
Publikum theils mündlich durch
Emissa=
re theils durch Anschlagzettel und
an=
dere aufrührerischer Druckschriften, fal=
sche und widersinnige Gerüchte von
Ar=
meen verbreiten, die bereit wären, in
das Land einzufallen, um ihre
Anschlä=
ge zu begünstigten, und dergleichen Fabeln
mehr, die ihrer Ungereimtheit
ungeach=
tet, dennoch die friedfertigen Einwohner
des Landes beunruhigten, die Emsigkeit
und den Handel störten, und alle
Zwei=
ge der öffentlichen Wohlfahrt
entkräftet=
ten: viele Arbeitsleute und junge Leute
wären wirklich so sehr getäuschet worden,
daß sie Werkstätte und Familien
verlas=
sen hätten, um sich in die benachbarte
Länder zu begeben, wo der
Sammel=
platz der eingebildeten Armeen hätte seyn
sollen, dort aber entweder falschen
Wer=
bern in die Hände oder in größte Noth
gerathen wären, und zum Theile sich
ge=
nöthiget gesehen hätten, dem Raube sich
zu ergeben oder als Landstreicher
her=
umzuirren, und unter allerley
Vorspieg=
lungen das Landvolk zu belästigen: die=
sen mannigfaltigen Uebeln vorzubeugen
und abzuhelfen, erklären Se. Maj. alle
ausgestreuten Gerüchte für ganz grundlos,
ermahnen ihre guten Unterthanen
fried=
fertig bey ihren Gewerben zu bleiben,
und befehlen die strengste
Aufmerksam=
keit gegen alle diejenigen, welche die
öf=
fentliche Ruhe auf irgend eine Weise
be=
einträchtigen.
Ausländische Begebenheiten.
Barbarey.
Der Spanische Konsul, Hr. de las
Heras, ist gegen Ende Julius nach Algier
zurückgekommen, und hat kostbare
Ge=
schenke für den Dey und dessen Minister
mitgebracht. Es ist auch ein Dänisches
Schiff mit Pulver und Kugeln, zum
Ge=
schenkt für den Dey, eingetroffen.
Den 17. Julius gingen 5 grosse
Al=
gierische Kreuzer nach der Levante unter
Segel auch noch eine Schebecke von 34,
und 4 Backen von 30, 28, 26 und 20
Kanonen.
Der in Algier gewesene Gesandte des
Türkischen Kaisers hat die Rückreise nach
Konstantinopel angetreten, nachdem er
von dem Dey und seinen Ministern, wie
auch von den fremden Konsuln ansehnlich
beschenkt worden ist.
Zu Konstantina und Mascara hat sich
wieder die Pest gezeigt, und am erstern
Orte sterben davon schon täglich 20 bis
30 Personen.
Jtalien.
Eine neue und in der That sehr
auf=
fallende Erscheinung gewährt das von
dem itztregierenden König beyder
Sizil=
lien verfaßter Werk, betitelt: Origine
della Populazione di S. Leucio e suoi
pro-
gressi fino al giorno d'oggi; colle leggi
correspondenti al buon governo di essa.
Di Ferdinando IV. Re delle Sicilie, Na-
poli 1789. Nella stamperia reale, (in
Quarto 114 Seiten) wodurch man den
von Sr. Maj. angelegten
Manufaktur=
ort S. Leucio, und dessen Gesetze und
Einrichtungen kennen lernt. Nicht nur
ist es überraschend, den König als
Schrift=
steller auftreten zu sehen, da man bis
itzt eine solche Liebe und solche
Beschäf=
tigung mit den Wissenschaften an Jhm
nicht kannte; sondern bey weitem ist es
der Jnhalt des Buchs noch mehr, das
uns eine moralischpolitische Kolonie, oder
christliche=Platonische Republik, die ein
Monarch unter seinen eigenen Augen
ge=
gründet hat, darstellet.
Das Buch besteht aus folgenden vier
Theilen: 1) Nachricht von dem Anbau
zu St. Leucio. Hier ist der Anfang
des Buches: „Es war sicherlich keiner
meiner letzten Wünsche, einen anmuthigen
und von dem Hofgeräusche entfernten Ort
zu finden, um daselbst mit Nutzen die
wenigen müßigen Stunden zuzubringen,
die mir von Zeit zu Zeit die
ernsthaf=
tern Sorgen meines Staats gewähren.
Das reizende Kaserta, und das dortige
prächtige von meinem glorwürdigen
Va=
ter angefangene und von mir fortgesetzte
Schloß verschaften mir, bey ihrer
Ent=
fernung von der Stadt, doch nicht die
Stille und Einsamkeit, welche
Nachden=
ken und Geistesruhe erheischen; sondern
bildeten gleichsam mitten auf dem Lande
eine zweyte Stadt mit den nähmlichen
Bildern von Ueppigkeit und Pracht, wie
in der Hauptstadt. Jch beschloß
des=
halb, mir in der Villa selbst einen
ein=
samen Ort, eine Art von Einsiedeley,
zu suchen; und fand dazu die Lage von
S. Lcucio (das ehemalige Belvedere
bey Kaserta) am geschicktesten.“ Der
König erzählt nun weiter „wie Er 1773
das Gehölz, worin der Weinberg und
das Lusthaus (Belvedere) der
ehemahli=
gen Fürsten von Kaserta liegt, mit
ei=
ner Mauer einlassen, und sich auf einer
Anhöhe daselbst ein Jagdhaus bauen
ließ. Fünf oder sechs Menschen mußten
auf das Gehölz, die Weinberge und
Pflanzungen, und das neue Lusthaus
Acht haben, und bekamen selbst ihre
Woh=
nungen in diesem Bezirk. Jm J. 1776 war
die Zahl der Einwohner (durch
Ankömm=
linge) auf 17 Familien gestiegen; nun
wurden neue Häuser gebaut, der Saal
des alten Lusthauses zur Kirche
einge=
richtet, und diese zur dortigen
Pfarrkir=
che erhoben. Der König wohnte itzt
da=
selbst, und brachte sogar den Winter
dort zu. Allein, seitdem sein
erstgebor=
ner Prinz starb, wohnte er nicht mehr
so regelmäßig allda. Doch dauerten Jhn
die zur Zahl von 134 angewachsenen
Menschen, die in dieser milden Luft
voll häuslichen Friedens und fruchtbar
lebten, und Er beschloß sich ihrer
anzu=
nehmen. Erst errichtete Er aus seinem
Lusthause eine Schule für die Jugend;
und dann dachte Er darauf, diese sich
immer vermehrende Volkszahl auch
her=
nach dort zu halten, und nützlich durch
Manufakturen und Gewerbe zu
beschäf=
tigen. Die Menschenzahl beträgt itzt
214. Fast bey jeder Ehe läßt der König
ein neues Haus bauen.
(Die Fortsetzung folgt.)
Frankreich.
Am Nahmensfeste des Königs, den
25. Aug. sandte die
Nationalversamm=
lung eine Deputation von 48 Mitgliedern
an den König, um Sr. Maj. Glück zu
wünschen. Der Präsident hielt folgende
Anrede: „Der Monarch, dessen Nahmen
Sie führen, wünschte, so wie Sie die
Freyheit der Franzosen. Er schützte sie
durch Gesetze, die unsern Jahrbücher
Eh=
re machen, aber er konnte nicht ihr
Hersteller seyn. Dieser Eu. Maj. vor=
behalten Ruhm gibt ihnen ein
unver=
gängliches Recht auf die Dankbarkeit
und zärtliche Verehrung der Franzosen.
Diesemnach sollen die Nahmen dieser
bey=
den Könige, welche obschon durch
Jahr=
hunderte getrennt, sich einander durch die
auszeichnesten Handlungen der
Gerechtig=
keit und Liebe gegen ihr Volk gleichen,
auf immer vereinbaret seyn. Sire, die
Nationalversammlung hat ihre
Berath=
schlagungen unterbrochen, einer Pflicht
ge=
nug zu thun, die ihr heilige ist, und von
ihrer Bestimmung keineswegs entfernet:
zu dem Könige von der Liebe und Treue
der Franzosen sprechen, ist ein wesentlicher
Gegenstand der Nationalangelegenheiten,
und die Versammlung erfüllet dadurch
ei=
nen der dringendsten Wünsche der Nation,
die sie vertritt.“ Der König und die
Kö=
niginn, Monsieur, Madame, Madame
Elisabeth, und alle Ritter des
Ludwigs=
worden, wohnten hierauf dem
Gottesdien=
ste bey. Nach desselben Endigung wurde
eine Deputation der Parisergemeinde, an
deren Spitze sich der Maire der Stadt,
Hr. Bailly befand, zur Audienz
gefüh=
ret. Der Maire legte den Eid der Treue
in Sr. Maj. Hände ab, und huldigte
im Nahmen der Stadt; hierauf stellte er
Sr. Maj. den Generalstab der Pariser
Nationalwache vor, an deren Spitze sich
der Generalkommandant, Marquis de la
Fayette, befand. Die Deputation und
der Generalstab wurden hierauf auch bey
der Königinn, dem Dauphin, bey
Mon=
sieur und den Prinzessinen vorgestellt, so=
dann aber erstere auf Kosten des Königs
bey Hofe mit einem Mittagmahl
bewir=
thet, der andere sammt allen
National=
truppen, von einer Abtheilung der
Ver=
sailler Nationalwache empfangen und
ebenfalls bewirthet. Nach Tische
bega=
ben sich die Wachen in den königl. Hof,
wo sie durch ein wiederhohltes: Es
le=
be der König! ihre Verehrung für den
König an Tag legten. Ein zahlreiches
Volk gestellte sich zu ihnen und theilte
mit ihnen die allgemeine Freude. Der
König erschien am Erker und bezeigte
seine Rührung.
Den 26. Aug. nahm die Versammlung
die weiteren Punkte der Erklärung über
die Rechte des Bürgers und Menschen
vor, und wurden ohne viele Streitigkeiten
folgende Sätze angenommen
13) Zur Unterhaltung der öffentlichen
Gewalt und zu den Ausgaben der
Staatsverwaltung ist eine
gemeinschaft=
liche Beysteuer nothwendig, welche unter
alle Bürger, nach Verhältniß ihres
Ver=
mögens, gleich vertheilt seyn muß. 14)
Jeder Bürger hat das Recht, entweder
selbst oder durch seine Stellvertreter die
Nothwendigkeit und Verwendung der
öf=
fentlichen Steuern zu untersuchen, die
Grösse, Vertheilung, Erhebung und
Dauer derselben zu bestimmen. 15) Die
Gesellschaft hat das Recht, von jedem
öffentlichen Beamten Rechenschaft über
seine Verwaltung zu fordern. 16) Jede
Gesellschaft, in welcher die Garantie der
Rechte nicht gesichert, noch die
verschie=
dene Gewalt bestimmt ist, hat keine
Kon=
stitution. 17) Da das Eigenthum ein
unverletzliches und heiliges Recht ist, so
kann niemand dessen beraubt werden, aus=
ser wenn es die öffentliche und
gesetzmäs=
sig erwiesene Nothwendigkeit offenbar
er=
fordert, und unter der Bedingung einer
billigen Entschädigung.
An 27. erhielt die
Nazionalversamm=
lung ein Memoire des Hrn. Necker,
worin er den schlechten Fortgang des
von der Versammlung ausgeschriebenen
2367
Anlehens berichtet, und die Ursachen
da=
von umständlich entwickelt, endlich den
Vorschlag eines neuen Anlehns zu 80
Millionen vorlegte, und die
Nothwen=
digkeit desselben erweiset.
Die Versammlung nahm des Ministers
Vorschlag ohne Beschränkung an, und
faßte folgenden Schluß:
Die Nazionalversammlung, nach
Er=
wägung der von dem ersten
Finanzmi=
nister im Nahmen des Königs gemachten
Vorschlägen, erklärt das Anlehn von 30
Millionen für geschlossen, genehmi=
get das Anlehn von 80 Millionen, so
wie es von dem ersten Finanzminister
vorgeschlagen wird, und überläßt die
Einrichtung desselben der vollziehenden
Macht. Die Nationalversammlung
er=
neuert und bestätigt die Beschlüsse vom
17. Jun. und 13 Jul., nach welchen sie
die Staatsgläubiger unter dem Schutze
der Französischen Ehre und Treue
genom=
men hat; sie erklärt demnach, daß in
keinem Fall und unter keinerley Vorwande
bey irgend einem Theile der Staatsschuld
irgend ein Abzug noch irgend eine
Ver=
minderung gemacht werden könne.“ — Die=
ser Beschluß hatte die Wirkung, daß
so=
gleich alle Papiere um 5 Prozent stiegen;
die Banquier und Kapitalisten schon den
folgenden Tag bey dem neuen Anleben
für 20 Millionen unterzeichneten, und
am nähmlichen Tage die Papiere der
Dis=
kontekassa von 3800 auf 4030 Liv. stiegen.
Jn der Versammlung am 28. Aug.
wurden noch verschiedene Sätze in
Vor=
schlag gebracht, die obigen Punkten
bey=
gefüget werden sollten; aber man beschloß
keinen Satz mehr anzunehmen, und
so=
gleich zur Konstituzion zu schreiten, nach
deren gänzlicher Bearbeitung man sich
vor=
behielt, zu obiger Erklärung vielleicht noch
einige Zusätze zu machen, und die
abge=
faßten Sätze in den gehörigen
Zusammen=
hang zu stellen.
Man nahm nun den von der
aufge=
stellten Kommission abgefaßten Entwurf
der Staatsverfassung von. Der erste Ar=
tikel lautete also „Die Französische
Re=
gierung ist monarchisch; es gibt in
Frank=
reich keine Gewalt, die über das Gesetz
erhaben ist. Der König herrscht nur
durch dasselbe, und wenn er nicht im
Nahmen des Gesetzes befiehlt, kann er
nicht Gehorsam fordern.“ Schon dieser
erste Satz gab am 28. und 29. zu
leb=
haften Streitigkeiten Anlaß, weil viele
Mitglieder behaupteten, die Frage, wie
das Gesetz die verbindende Kraft
erhal=
te, müsse erst behandelt werden, wann
entschieden wäre, wie das Gesetz
gege=
ben würde. Endlich ward man einig
folgende 4 Punkte festzusetzen: 1) was
unter der königl. Bestätigung (Sanction)
verstanden werde; 2) ob dieselbe zu den
Handlungen der Gesetzgebung erforderlich
sey, 3) ob die Nazionalversammlung
be=
ständig oder periodisch seyn, und 4) ob
die=
selbe aus einer oder zwey Kammern
be=
stehen soll.
Jn der nächsten Sitzung am 31. Aug.
da die Zeit des Vorsitzes für den Grafen
Clermont=Tonnere geendiget war, schritt
man zu einer neuen Wahl, welche auf
den Bischof von Langres fiel.
Großbritannien.
Der König und die Königinn haben
sich durch 12 Tage in Plymouth
verwei=
let, und während dieser Zeit die
Zimmer=
werfte, die Magazine, die Citadelle,
und alle Festungswerke besehen, auch das
Linienschiff Jmpregnable besucht, und
den Uebungen der Flotte des
Commodo=
re Godall beygewohnet. Bevor JJ.
MM. die Stadt verliessen, wo sie auf
allen Seiten Beweise der Ergebenheit und
Treue ihrer Unterthanen erhielten, hat
der König unter den Seetruppen eine
zahlreiche Beförderung vorgenommen; an
die Arbeitsleute vom Seewesen 1500 Pf.
an die Armen 250 und an die
Mann=
schaft der Fahrzeuge, deren sich JJ. MM.
bedienten 200 Pf. Sterl. vertheilen
las=
sen. Von tausend Segenswünschen
be=
gleitet, reisten JJ. MM. am 27. Aug.
des Morgens ab, traffen Nachmittags
in Exeter ein wo Sie im Schlosse des
Sir Robert Pa⟨lk⟩ einige Erfrischungen zu
sich nahmen, und setzten dann die Reise
nach Weymouth fort. Hier kamen Sie
den 28. Nachmittags unter lauten Jubel
des Volkes an.
Finnland.
Von dem aus Russischen Berichten
(N. 72. S. 2303.) bekannten, am 8. Aug.
erfolgten Angriffe einer Schwedischen
Batterie jenseits des Kymene, durch
Russische Jäger und Kosacken, liest man
nun in Schwedischen Blättern den
aus=
führlichen Bericht des Generals Grafen v.
Mayerfelt, aus dem Lager bey Weräla.
Derselbe bestätiget, daß die Russen
An=
fangs einige Vortheile erreicht hatten; da
die Schwedischen Truppen aber bald von
allen Seiten zusammenrückten, wären
er=
stere nach einem dreystündigen
Widerstan=
de genöthiget worden, sich wieder zurück
zu ziehen. Schwedischer Seits sind 2
Mann geblieben, ein Fähnrich und 8
Ge=
meinen wurden verwundet, und 4 Mann
vermisset. Diese sind, nach dem
Peters=
burger Berichte, in Russische
Gefangen=
schaft gerathen.
Der König befand sich, nach
Berich=
ten aus Stockholm vom 25. Aug. ganz
ruhig noch in dem vorigen
Hauptquar=
tiere zu Kymenegard, und besah
täg=
lich die Batterien, die am Hauptpasse
bey Högfors angelegt werden, oder die
Galeerenflotte, die zwischen den
Russi=
schen Klippen, oder sogenannten
Sche=
ren lag, um die Zufuhre nach
Fried=
richshamn zu erschweren, welchen Ort
zu belagern noch immer der Antrag war.
Diese Flotte, unter der Befehlen des
Admirals Ehrenswärd bestand aus 1
Galeere, 2 Udema, 1 Pohynma und 16
Kanonenschaluppen das sie, wie eben
ge=
dachte Berichte melden, am 13. Aug. von
dem Könige Befehl erhielt, die bey K⟨yrit⟩
und Stora Svärtan liegende Russische
Scherenflotte anzugreifen. Diese, unter
dem Kommando des Prinzen von Nassau,
wer der Schwedischen Flotte weit über=
legen: sie zählte nähmlich, nach den
Stockholmer Berichten, 2 Fregatten,
4 Kutter, 9 Galeeren, 27 Halbgaleeren,
und 15 Kanonierschaluppen, und war
durch Landbatterien geschützt. Der
Ma=
jor Cremer, welcher mit einem
Deta=
schement Kanonenschaluppen Befehl
be=
kommen hatte, sich zwischen den Klippen
derselben zu nähern, um ihre Stärke
auszukundschaften, wurde zeitig entdeckt,
und gezwungen, sich zurückzuziehen. Die
ganze Russische Flotte lichtete hierauf
ih=
re Anker, und rückte gegen die
Schwe=
dische Linie an, da denn eine heftige
Kanonade entstand, welche, der grossen
Ueberlegenheit der Russen ungeachtet,
von Schwedischer Seite mit der größten
Tapferkeit unterhalten wurde. Nach
ei=
ner fünfstündigen Kanonade aber, da der
Admiral Ehrenswärd befürchtete, von
der Station, welche er bey Svensksund
ausserhalb Friedrichshamn vorher inne
hatte, und wo man ihn nicht angreifen
konnte, abgeschnitten zu werden, gab er
Befehl zum Zurückzuge, welcher in der
beßten Ordnung, und ohne daß der Feind
weiter verfolgte, geschah. „Unser
Ver=
lust, heißt es in den erwähnten
Stockholm=
mer Briefen, ist sehr geringe, und obgleich
die meisten von unsern Fahrzeugen von den
feindlichen Kugeln getroffen worden sind,
so haben wir doch nur 1 Todten und 3
Verwundete bekommen. Am Bord der
Pohyama Brynilda zersprang eine
Ka=
none, wodurch 7 Mann verwundet
wur=
den. Ob man gleich keine gewisse
Nach=
richt von dem feindlichen Verlust hat,
so muß er doch ansehnlich gewesen seyn.
Durch eine von unsern
Kanonenschalup=
pen, welche den 14. August auf
Kreu=
zen auslief, haben wir die Nachricht,
daß eine von den Russischen Fregaten
sich beständig ihrer Pumpen bedienen
muß, wie auch daß mehrere ihrer
Ga=
leeren die Masten verloren haben. Wäh=
rend des Treffens wurde eine Russische
Schiffsschaluppe mit vielen Offizieren
und Mannschaft in den Grund geschossen.“
Wien.
Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.
Vom 8. bis 15. September.
Barometerstand.
Täg. | 8 Uhr früh | 3 U. nachm. | 10 U. abend | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Den | Zoll | Lin. | Zoll | Lin. | Zoll | Lin. |
8 | 27 | 11½ | 27 | 11½ | 28 | 1 |
9 | 23 | 1¼ | 28 | 1 | 28 | 1 |
10 | 28 | 1 | 28 | 1 | 28 | ¼ |
11 | 27 | 11½ | 27 | 10½ | 27 | 10 |
12 | 10¾ | 27 | 11 | 28 | 1 | |
13 | 28 | 1 | 28 | 0 | 28 | 0 |
14 | 27 | 11⅓ | 27 | 9¾ | 27 | 9¾ |
Reaumur'scher Thermometerstand.
Grad | Grad | Grad | |
---|---|---|---|
8 | 14 ober 0 | 16 ober 0 | 13 ober 0 |
9 | 14 — — | 17⅓ — — | 13½ — — |
10 | 11 — — | 10 — — | 14 — — |
11 | 14 — — | 19 — — | 15 — — |
12 | 15 — — | 19 — — | 14½ — — |
13 | 12½ — — | 16 — — | 13 — — |
14 | 12½ — — | 18 — — | 13 — — |
Anzeige des Windes.
8 | West klein | N. mitelm. | West klein |
---|---|---|---|
9 | Windstill | Windstill | Windstill |
10 | — — | — — | — — |
11 | — — | Sud klein | — — |
12 | — — | Nord klein | West klein |
13 | Ost klein | Ost klein | Windstill |
14 | S. O. klein | S. O. klein | S. O. klein |
Getreidepreis von Wien.
Vom 7. bis 12. Septemb.
Land Metzen. | Groschen | |||
---|---|---|---|---|
Weitzen | von | 80 | bis | 96 |
Korn | von | 60 | bis | 70 |
Gersten | von | 46 | bis | 54 |
Haber | von | 44 | bis | 54 |
Wienerische
Pollen=und Rockenbrod=Satzung
vom 16. Septemb. 1789.
Pollen | Brod | um | 1 kr. | — | — | 7 | Loth. |
---|---|---|---|---|---|---|---|
— | — | um | 3 kr. | — | — | 23 | — |
— | — | um | 6 kr. | 1 | Pf. | 14 | — |
Rocken | Brod | um | 1 kr. | — | — | 11 | Loth. |
— | — | um | 3 kr. | 1 | Pf. | 3¾ | — |
— | — | um | 6 kr. | 2 | — | 7½ | — |
Verstorbene zu Wien.
Den 7. September. Jn der Stadt.
- Fr. Theresia Phillebois, pens. k. k. Hoftanzmeist.
Wit. alt 73 J. am Lichtensteg N. 627. - Dem Sebast. Asawiner, k. k. Diligencepacker,
s. W. Magdal. alt 52 J. a. d. hoh. Brücke N. 337.
Vor der Stadt.
- Hr. Karl Freyendorfer, Juris Licenciat. alt 33 J.
in der Leopoldst. N. 442. - Jf. Anna Laurentin, alt 45 J. in i. H. zu St.
Ulrich N. 36. - Leop. Aigner, Trager, alt 67 J. zu Gumpend.
N. 137. - Sebast. Schmid, Tischler, alt 48. zu Margaret.
N. 20. - Dem Dominik Pok, Barbierer, s. K. Rath. alt
2 J. in der Leopoldst. N. 338. - Dem Florian Gilles, Jnvalid, s. K. Joh. alt. 9 J.
zu Erdberg N. 316. - Dem Martin Bürgermayr, Tagl. s. K. Joh. alt
1 J. zu Gumpend. N. 66. - Dem Franz Böhm, Weber, s. K. Franz, alt 4 J.
im Lichtent. N. 15. - Dem Andrä Millner, Zimmerm. s. W. Anna
Maria, alt 49 J. zu Erdberg N. 119. - Dem Andre Schreiner, Weber, s. T. Elis. alt
14 J. im Lichtent. N. 116. - Dem Adam Plechinger, Tagl. s. K. Jakob, alt
1 J. im Lichtent. N. 174. - Susanna Altthaler, Maurerswit. alt 86 J. im
Lichtent. N. 111. - Franziska Stark, led. Weißnaderin, alt 56 J.
auf der Wieden N. 253. - Johanna Schmid, herrs. Kammerjfr. alt 36 J.
b. Elisabet. - Hr. Engelhard Sonntag, Jnval. Unter. alt 51
J. im Mil. Jnvalidenh. - Joh. Georg Ganßer, Papiermacher, alt 25 J.
- Mich. Gerfellner, Maurer, a. 72 J. bede b. Barmh.
- stephan Nieß, alt 29 J.
- Peter Horra, alt 49 J. beede Gem.
- Peter Laß, Rekrout, alt 26 J. alle 3 im Militärsp.
- Anton Richter, Schuhmacher, alt 38 J.
- Joh. Bader, Bandmacher, alt 56 J.
- Nikol Gili, Wais, alt 5.
- Klara Müllner, led. Dienstm. alt 24 J. alle 4 im
allg. Krankenh. - Theresia Zechbauer, led. Dienstm. alt 33 J.
- Eva Lek, Jnvalid. W. alt 70 J. bede im Siechenh.
- Summa 28. Personen, darunter 7 Kind.
Den 8. September. Jn der Stadt.
- Dem Hrn. Joh. Bapt. Worrel, k. k. Bankalhaupt=
buchhalter. Raitoffiz. s. Fr. Anna Mar. geb.
Edle v. Singersmühl, alt 54 J. in der Nie=
merstr. N. 909.
Vor der Stadt.
- Dem Jos. Pichler, berg. Bildhauer, s. W. Su=
sanna, alt 45 J. in s. H. am Spitalb. N. 105. - Dem Math. Strenge, bürg. Weinwirth, s. K.
Barb. alt 2 J. auf der Laimgrube N. 19. - Dem Georg Pöllert, herrs. Kutscher, s. K. Jo=
hanna, alt 3 J. am Neubau N. 70. - Dem Jakob Graf, Schifkn. s. T. Anna Maria,
alt 22 J. in der Währingerg. N. 88. - Dem Andrä Berg, Tagl. s. K. Andrä, alt 2 J.
zu Erdberg N. 126. - Karl Dietrich, Friseur, alt 22 J. auf der Wied.
N. 377 - Dem Philipp Gmelh, bürg. Tandler, s. K. The=
resia, alt 2 J. am Spitalberg N. 18. - Karl Mayer, gew. herrs. Stallmeister, alt 28 J.
in der Rossau N. 93. - Dem Jos. Widmann, schutzv. Galanterietischl.
s. W. Barb. alt 5 J. am Strozischengr. N. 55. - Joh. Wagner, gew. Wirth, alt 45 J. in der
Leo=
poldst. N. 232. - Philipp Wandura, alt 22 J.
- Andrä Peck, alt 20 bede Gem. im Militärspit.
- Aloys Mayer, Schuhmacher, alt 24 J.
- Theresia Oberfrank, Tagl. W. alt 34 J. beede
im allg. Krankenh. - Theresia Gurmann, led. Pfründl. alt 81 J.
- Rath. Schartner, Tagl. W. alt 45 J.
- Barb. Schönbeyer, Maurerswit. alt 58 J. alle
3 im Siechenh. - Summa 18 Personen, darunter 4. Kind.
Den 9. September. Jn der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
- Dem Jos. Eschler, bürg. Schuhmacher, s. K.
Anton, alt 6 J. zu Mariah. N. 11. - Dem Mathias Greger, kais. Reitknecht, s. W.
Kath. alt 42 J. zu St. Ulrich N. 38. - Joh. ⟨Simann⟩, Vergold. a. 37 J. zu Mariah. N. 16.
- Dem Mathias Taubenschmid, Tagl. s. K. Georg.
alt 1 J. im Lichtent. N. 118. - Der Theresia Schneider, Schneid. Wit. i. S.
Ferdin. alt 12 J. am Neustift N. 80. - Dem Anton Berger, Schifm. s. W. Gertraud,
alt 49 J. zu Erdberg N. 244. - Susanna Koberwein, Schuhmach. Wit. alt 79 J.
zu Mariah. N. 99. - Dem Peter Nowatzki, Silberarbeiter, s. W. An=
tonia. alt 63 J. zu St. Ulrich N. 116. - Dem Mathias Kühe, Fächermach. s. K. Math.
alt 1 J. am Strozischengr. N. 29. - Barb. Gschwandner, led. Handarbeiter. alt 35 J.
b. Elisabet. - Laurenz Rabel, Silberarbeit. alt 73. J. b. Barmh.
- Anna M. Dedeker, bürg. Schneidermeist. Wit.
alt 81 J. zu St. Marx. - Franz Hirschmann, alt 29 J.
- Georg Mattuka, alt 53 J. bede Gem. im Militärsp.
- Franz Manhart, Tagl. alt 57 J.
- Anton Höller, Weber, alt 48 J.
- Rosalia Leithner, led. Dienstm. alt 58 J.
- Maria A. Cottelin, Rauchfangkehrermeist. L.
alt 40 J. alle 4 im allg. Krankenh. - Elis. Schick, Reitkn. Wit. alt 35 J. im Siechenh.
- Summa 19. Personen, darunter 3 Kind.
Vorlesungen.
Vom 1. Oktober an bis Ende May
wer=
den die Vorlesungen über die juridisch
öko=
nomische Mathematik, am Montag, Mitt=
woch und Freytag von 12 bis 1 Uhr an der
hiesigen Universität im Hörsale der
Reichs=
geschichte gegeben. Die Schätzung und
Arron=
dirung der Landgüter, der landwirthschaftliche
Weg=und Wasserbau, das Gränzgeschäft, die
landwirthschaftliche Bauwissenschaft und
Ma=
schinenlehre, die Meliorationen, Deterioratio=
nen, Verpachtungen der Landgüter, die
Land=
wirthschaftsrechte von jedem dieser Lehrstücke
machen den Jnhalt dieser Vorlesungen aus,
davon der Lehrbegrif bey Herrn Buchhändler
Doll am Stephansplatz im deutschen Hause
zu haben ist. Der Liebhaber dieser Kenntnisse
hat sich auf der Stubenthorbastey Nr. 1209
zu melden.
Ebe, Professor.
Nachricht.
Da die Einhebung der landesfürstl. Steuer
schon mit Anfang des nächst eintrettenden
Militarjahrs durch eigene von dem Staate
besoldete Bezirksteuereinnehmer bewirket, zu
dieser Bedienstung aber vorzüglich geschickte,
und für das Geschäft gutgesinnte
Geschäfts=
leiter und Oberrichter, oder mit eben dieser
Fähigkeit zu dieser Bedienstung noch
taugli=
che Pensionisten und Quieszenten des
Staa=
tes gewählet werden sollen: so wird diese
allerhöchste Veranlassung anmit öffentlich
be=
kannt gemacht, damit sich jene Subjekte,
welche sich einer diesfälligen Prüfung zu
un=
terstehen, und eine dieser Anstellung
ange=
messenen Kauzion zu leisten fähig sind, also=
gleich entweder bey der k. k. ni. öst. Steuer=
reguirungs Oberkommission alhier in Wien,
oder bey den in den Vierteln bestehenden
Unterkommissionen behörig melden, und
aus=
weisen sollen; wozu ihnen vorläufig zur
Nach=
richt mitgegeben wird, daß die jährliche
Be=
soldung zu einer diesfälligen Anstellung von
fünf bis sechshundert Gulden allergnädigst
ausgemessen sey.
Von der k. k. ni. öst. Steuerregulirungs=
oberkommißion.
Wien den 15. September 1789.
Jahr=und Wochenmärkte.
Se. k. k. Majestät haben untern 15. Juny
l. J. dem Markt Renpölla in N. O. V. O.
M. B. aus landesfürstlichen Gnaden jährlich
zwey Jahrmärkten, an Margarätha, und
Ka=
tharinatag, und alle Donnerstag im Jahre,
einem Körner=und Viehmarkt abhalten zu
dörfen, allergnädigst erlaubet. Da nun den
1. Oktober damit der Anfang gemacht wird,
als wird solches jedermann zur beliebigen
Wissenschaft bekannt gemacht, und zugleich
erinnert, daß, wann an einen dieser Tägen
ein gebethener Feyertag einfallet, diese Jahr=
und Wochenmärkte, den folgenden Werktag
darauf das ganze Jahr hindurch werden
ab=
gehalten werden.
Nachricht.
Die sich algemeinen Beyfall erworbene,
durch einen aus London anher gekommenen
Künstler verfertigte Samlung auserlesen
schö=
ner nach der Natur bearbeiteter Figuren, wel=
che aus einer dem lebenden Fleisches so
über=
aus ähnlichen Massa bestehen, die an
Dauer=
haftigkeit und warmen Colorit alles bisher
in Wachs gesehene weit übertrift, ist
neuer=
dings mit 2 neuen Stücken vermehrt worden,
so 2 Schöne Wiens vorstellen, und sicher von
vielen werden erkannt werden. Die Sammlung
besteht dermal aus 17 Stücken, worunter der
berüchtigte Bassa von Scutari nebst seiner
Favoriten in Lebensgrösse, und eine auf dem
Soffa liegende angenehm träumende Brunete,
wovon das Original in Wien lebt, bis zur
Täuschung lebhaft gemacht sind. Eine sehr
schöne an einen Gelänter stehend die Haare
flechtende Griechen, ein zum baaden sich
aus=
kleidende Venus, und ein sehr schöner Cupido
erhielten vorzüglichen Beyfall. Kunstliebha=
ber und Schätzer, welche diese Sammlung
noch ganz beysammen sehen wollen, werden
ersucht, balde zuzusprechen, da verschiedene
Stücke versendet werden sollen. Auch macht
der Künstler bekannt, daß er sehr ähnliche
Portraits verfertiget, sowohl en Büste, als
in lebensgrösse, wobey er in Ansehung des
Preises jedermann nach möglichster Billigkeit
zu behandeln sucht. Seine Wohnung ist am
Graben im goldenen Engel im ersten Stock,
woselbst auch eine Kunstprodukten sowohl am
Tage als auch abends bey hinlänglicher
Be=
leuchtung zu sehen. Eine hohe Noblesse und
Standespersonen zahlen nach Belieben, di=
stinquirte Personen zahlen beym Eintritt 20,
andere 10 kr.
Verlohrne Uhr.
Sonntags den 6. September ist Abends
zwischen 8 und 10 Uhr entweder auf dem
Burgbasteyplatz bey der Limonadehüte, oder
auf dem Wege von da über die neue Brücke,
den Burgplatz, Michaelerplatz, Kohlmarkt,
Graben, dann über den Graben wieder zurück
bey dem Paulerthor vorbey unter die
Tuchlau=
ben bis zu dem Haus beym Aug Gottes eine
goldene gilochirt=kolerirte Frauenzimmeruhr
mit zwey Gläsern, sammt einer goldenen
Kette mit einem blau emaillirten Mittelstück,
und einem goldenen ordinären Schlüssel
ver=
lohren gegangen. Die Uhr hat in der Mitte
einen kolorirten kleinen Vogel, und auf dem
Uhrplatt stehet Paris, auf der blauen Emaille
der Uhrkette ist ein Blümel emailliret. Wer
diese Uhr sammt Ketten gefunden hat, wird
ersuchet, selbe unter die Tuchlauben in das
Haus beym Aug Gottes im 2. Stock gegen
gute Rekompens zu bringen.
Verlohrnes Lotterieloos.
Es ist von der grossen Classenlotterie das
Loos Nr. 24966 von der dritten Classe
ver=
lohren gegangen. Der Finder wird ersucht,
es dem Hausmeister in Nr. 289 in der
Wip=
plingerstrasse zurückzustellen, wofür man ihm
ein gutes Rekompens von 2 Dukaten zu
ge=
ben bereit ist.
Dienstsuchender.
Aus Mangel der Bekanntschaften schlägt
ein lediger Mensch, der zwar in Diensten
steht, die aber seinen Fähigkeiten nicht an=
gemessen sind, den Weg der öffentlichen
Kund=
machung ein, vermög welcher er suchet bey
ein oder anderer hohen Herrschaft als
Buch=
halter, Wirthschaftsbeamter, oder sonst auf
eine anständige Art in einer Kanzley
ange=
stellet zu werden. Er verspricht auch
demje=
nigen, welcher ihm einen bessern Dienst, als
er dermal hat, verschaffet, nach Proportion
eine ansehnlicher Belohnung. Uebrigens giebt
von seinem Aufenthalt das löbl. Zeitungs=
komptoir Auskunft.
Schneider sucht Dienste.
Jemand wünscht bey einer Herrschaft als
Frauenschneider zur Garderobe, oder auch
zum Zimmerdienst angestellt zu werden. Er
besitzt nebst der deutschen, auch die pohlnische
Sprache, und ist auch willens auf Reisen zu
gehen. Das mehrere ist zu erfragen auf der
hohen Brücke auf der Schneiderherberge.
Knaben in die Kost.
Ein sehr honnetes Haus ist gesonnen, ei=
nen, höchstens zween Knaben in die Kost zu
nehmen, welche nebst Kost und Wasch, auch
den Unterricht in der französischen Sprache,
und im Tanzen von besondern Lehrmeistern
erhalten können. Da nicht mehr Kostkinder
angenommen werden, so kann man die beste
Aufsicht und einen geschwindern Unterricht,
als wenn viele beysammen wären, verspre=
chen. Nähere Auskunft ist im
Zeitungskom=
toir in der Singerstrasse einzuhollen.
Nachricht.
Den 25ten Juny 1787 wurde von Seiten
der Herren Fries und Kompagnie in Wien ein
Plan öffentlich herausgegeben, um fl. 175000
Kapital in 350 Aktien, jede Aktie zu fl. 500,
zu Errichtung einer Zuckerraffinerie in
König=
saal zu erheben. Der Erfolg dieser
Unterneh=
mung schon im ersten Jahr, und der weite
Umfang des Gebäudes veranlaßte uns vermög
einem neuen, den 1ten August 1788 bekannt
gemachten Plan, diese Raffinerie mit andern
vier Kesseln, und folglich durch Erschaffung
von 450 neue Aktien mit einem Kapital von
fl. 225000 zu vergrößern, welches zusammen
ein Kapital von fl. 400000 in 800 Aktien
be=
stehend, ausmacht. Das besondere Verlangen
des Publikums nach solchen Aktien, ungeach=
tet das Kapital schon vollzählig war, nebst der
von Jhro Majestät dem Kaiser den
Landesraf=
finerien verliehenen neuen Begünstigung durch
Auslegung einer höhern Mauth von fl 2 per
Centner auf die Hamburger Zucker, haben
den Verschleis unserer rofinirten Zucker
der=
gestalt vermehret, daß diese für jenen kaum
hinlänglich sind. Wir müssen daher bedacht
seyn, immer mehren Vorrath von rohen
Zu=
ckern auf dem Wege und in unsern
Vorraths=
behältnissen zu haben, und finden deswegen
mit Einverständniß und Bewilligung der
Her=
ren Fries und Kompagnie für gut, unser
Ka=
pital noch mit fl 100000 durch Erschaffung
anderer 200 Aktien von Nr 801 bis 1000
zu vergrößern, vermittelst welcher das ganze
Kapital fl. 500000 seyn wird; alles zu den
nämlichen in oben angeführten Planen bekannt
gemachten Bedingungen. Diese 200 Aktien
sind bei Herren Fries und Kompagnie in Wien
niedergelegt, wo man deren so wie bei
Her=
ten Ballabene und Kompagnie allhier, oder
bei uns selbst, gegen Bezahlung der Hälfte
baar, und die andere Hälfte in drey Monat,
erlangen kann. Die Besitzer derselben
erhe=
ben 6 pr. Ct. jährliche Zinsen, mit jedem
halben Jahr, nämlich den 1. Jäner und 1.
July 1790 zahlbar, und erhalten zugleich den
Dividend, der bei dem Bilanz künftiges Jahr
heraus kommen wird. Diejenigen Liebhaber,
welche diese Eröffnung benützen wollen, wer=
den wohl thun, sich in Zeiten mit dergleichen
Aktien zu versehen, um der bekannten
Vor=
theile zu genießen, welche das Werk hoffen
läßt, und weil in Zukunft keine Aktien mehr
errichtet werden; auch die Anzahl jenen 200
bald angebracht seyn wird. Prag den 1ten
September 1789.
Die Direktoren der k. k. privilegirten
Raffinerie von Königsaal.
J. v. Sauvaigne. J. Schoffe.
Nachricht von Wein=und Liqueurproben.
Bey Mauritius Steiner, k. k. priv. Kunst=
uhrmacher, wohnhaft in der Josephstadt bey
den zwey grünen Bäumen nächst den
Piari=
sten Nr. 113 im 2ten Stock Nr. 22, sind sehr
kompendieuse Liqueurproben, die zu allen
flüs=
sigen Körpern zu gebrauchen sind, das Stück
für 3 Dukaten zu haben. Diese Probe
be=
steht in einer runden vergoldeten Kugel, mit
einem 1 1/2 Zoll langen Röhrlein; in oder
auf das Röhrl werden die Grangewichter
gesteckt, welches Grangewicht nach
Menschen=
brockischer Eintheilung ist abgeglichen
wor=
den. Diese Probe in ihrem Futeral ist sehr
bequem in der Tasche auf Reisen bey sich zu
tragen. Auch sind nach nämlicher
Muschen=
brockischer Eintheilung derley Proben von
Glas das Stück für 3 fl. zu haben. Jhr
Gebrauch ist hauptsächlich um die Güte des
Branntweins, eines und Weinmostes zu
be=
stimmen. Die Beschreibung nebst Tabelle,
von besonders eine den Grad der Güte des
vorjährigen Weinmostes einiger um Wien
liegenden Ortschaften enthält, geben den
wei=
tern Unterricht zum Gebrauch.
Nachricht.
Madame Müller aus London verkauft mit
gnädigster Bewilligung einer ni. öst. Landesre=
gierung folgende Artikel dem hohen Adel
so=
wohl, als schätzbaren Publikum in
nachstehen=
den Preise: 1) Das berühmte englische Zahn=
Pulver, welches allen Brand und Unreinigkeit
aus den Zähnen zieht, das Zahnfleisch
er=
frischt, und die Zähne sehr weiß und
glän=
zend macht, zu 15 und 30 kr. — 2) Zahn=
⟨l⟩ettwerke, welche die losen Zähne befestiget,
allen Weinstein abnimmt, das Zahnfleisch
er=
frischet und die Zähne weiß macht, 30 kr. —
3) Waschwasser, Eau de la Duch. die
Mon-
tecucoli, welches dem Gesicht eine
ungemei=
ne Weisse und Zärte gibt, und den
Sommer=
brand vertreibt, Halbseitel Glas 36 kr. — 4)
Eine englis. Pomade, die Haare zu konserviren
und für den ausfallen zu schützen, der Pon
zu 30 kr. und 1 fl. — 5) Einen Saifengeist,
welcher nicht allein vortreflich zum barbiren,
sondern in Verrenkung, oder wenn man sich
verbrennt sehr dienlich ist, 20 kr. — 6) Ein
Mittel, die Leichdorne, oder Hühneraugen ohne
den mindesten Schmerzen in kurzer Zeit zu
vertreiben, kostet 20 kr. — 7) Ein
heil=
sames Mittel wider die Frostbeulen, a 24 kr.
— 8) Die englischen Nachtlichter, welche
nicht allein blos bey Nacht zum Brennen,
sondern auch zum Lesen und Schreiben
kön=
nen gebrau⟨cht⟩ werden, sie machen keinen Dampf,
noch un⟨ange⟩nehmen Geruch, brennen sehr lange
und men〈…〉erlich, die Maasse von dem Licht
ist in einem Seitelglas, und kann niemals
einen Schaden verursachen, es ist nichts
wei=
ter dabey zu thun als anzuzünden, ist eine
harte Materie, und kann verschickt werden,
wohin man will, jedes dieser Lichter kostet
1 fl. 9) Die englischen Schleifkugeln, wel=
che die Barbier und Federmesser immer scharf
erhalten, ohne solche jemals mehr schleifen
zu lassen, man streicht sie auf den Riemen,
und ziehet das Messer darauf ab, jede dieser
Kugeln dauert viele Jahre, und erhält die
Messer stets in der Pollirung, kostet 36 kr.
Die präparirten englischen Streichriemen,
die Barbiermesser abzuziehen, das St. 20 kr.
auch doppelte auf Holz mit Futteral d. St. 1. fl.
Die englischen Fleckenkugeln, welche alles, es
sey Wagenschmiere oder Fett trocken
ausma=
chen, ohne die Farbe oder den Glanz zu
be=
schädigten a 24 kr. Ein Pulver, die
Juwe=
len, ächte Perlen, Gold=und silberne
Bor=
ten und Spitze neu, wie auch reiche Westen,=
wann sie völlig gelb und angelaufen sind,
trocken zu putzen mit einer Sammerbürste
so gut als neu, kostet 20 bis 30 kr. Die
englische Schwarze in Stangen für Schuhe,
Stiefeln und Reitzeug, welche nicht abfärbt,
und mit wenig Mühe einen ausserordentlichen
Glanz, macht, und es vor dem Springen
er=
hält, auch kann man das glänzende
Bockle=
der, wann es völlig roth und abgestanden ist,
eben so glänzend machen noch schöner als
vom neuen, kostet 24 kr. Englisch schwarz. Tafet,
wenn man sich schneidet, das St. 24 kr. Sie
em=
pfiehlt sich hohen Herrschaften, wie auch einem
geehrten Publikum gehorsamst, und erbittet sich
baldigen geneigten Zuspruch aus, indem nur im
Zimmer verkauft wird, sollten diese
angeführ=
ten Artikel auch auswärtig Beyfall finden,
so wird es den Augenblick expedirt, und
zu=
gleich ein Gebrauchszettel beygelegt werden.
Eine englische Barbierseife, welche sehr zart
für die Haut, sie ist in Töschen kostet, 30 kr.
Einen engl. Handteig oder Handwasch, macht
die Haut weiß und zart, das Töschen 30 kr.
Jhre Wohnung ist in der Kärntnerstrasse gleich
am Eingang in das Burgerspital Nr. 1072
eine Stiege hoch Nr. 2. Sie macht auch
ei=
nem schätzbaren Publikum zugleich bekannt,
daß die angezeigte Waaren nur bey ihr im
Burgerspital allhier ächt zu haben sind, und
in keine Niederlage, oder in Kommißion zum
Verkauf gegeben werden, auch niemand
hau=
sieren schickt.
Kundmachung.
Einem geehrten Publikum wird zu wissen
gemacht, daß die ächten Tochte zur englischen
Leuchtmaschine oder mechanischen Lampe,
nach den Londner und Pariser Kaliber, mit=
tern und kleinern Sorte, um billigen Preis
am Michaelerplatz neben dem k. k. National=
theater in dem Laden des burgerl. ⟨W⟩aberl=
machers, Johann Pratsch, zu bekommen sind.
Neu angekommene Mineralien
verschie=
dener Gattungen zu verkaufen.
Darunter befinden sich Bergstuffen von
seltener Schönheit und Arten. Liebhaber
können sich des mehreren am
Stockameisen=
platz Nr. 1093 bey dem Hauseigenthümer
im ersten Stock täglich von 9 Uhr früh
be=
liebig anmelden.
Ankündigung.
Bey Artaria Comp. Kunsthändlern am
Kohl=
markt, ist ganz neu zu haben:
Ein von Paris erhaltener Kupferstich,
Die Einnahme der Bastille,
durch die Bürger und französischen
Gar=
den den 14. Julius 1789. schwarz 15 kr.
illuminirt 24 kr.
Ein sehr wohlgetroffenes Portrait des
der=
maligen Ministers Mr. Necker, 24 kr.
Nachricht.
Jn der Joseph Ederischen Kunst=und
Ku=
pferstichhandlung im v. Trattnerischen
Ge=
bäude am Graben im 2 ten Hof ist ganz
neu zu haben:
Ein paar Worte über das Schauspiel
Phi=
lippine Wellserin, oder die schöne Herzogin
in Tirol. Aufgeführt im hochfürstl. Star=
hembergischen Freyhause auf der Wieden.
Die alicquid silentio mellius, aut tace.
8. 1789. 6 kr.
Auch sind daselbst verschiedene Bücher um
der billigsten Preise zu haben.
Anzeige.
Bey Christian Friedrich Trötscher in Graz
in der Herrengasse im gräfl. Stadtlischen
Hause ist ganz neu zu haben:
Neuestes deutsches Theater, 1ter Band, wel=
cher enthält: 1) den Lüderlichen, ein
tra=
glischen Gemälde in 5 Aufzügen, von dem
rühmlichst bekannten Herrn Brezner. 2)
Die Abentheuer einer Nacht, ein Lustspiel in
8 Aufz. von dem Verfasser der offenen
Feh=
de. 3) Liebe um Liebe, ein ländliches
Schau=
spiel vom Herrn Jffland zu Mannheim, 8.
Graz 1782. Die Herren Pränumeranten
be=
lieben den ersten Band mit gefälliger Einlage
von 20 kr. auf den zweyten abzuholen. An=
fangs Oktobers erscheint der zweyte, welcher
folgende Stücke enthält: 1) Neue versöhnt,
ein vortreFfliches Schauspiel vom Hrn. Jff=
land, es macht den dritten Theil vom
Ver=
brecher aus Eifersucht aus. 2) Die
Perü=
que zu Konstantinopel, eine Bourlesque in 3
Aufz. ein bisher noch ungedrucktes Stück
von dem allgemein beliebten Herrn Eberle
zu Wien. 3) Der gutherzige Alte, ein Lustsp.
in einem Aufzuge, nach dem Französischen
des Ritters Florian. Diejenigen, so noch
in die Pränumeration zu treten gedenken,
erhalten den bereits erschienenen ersten Band
noch um den Pränumerationspreis pr. 20 kr.
mit Vorbehalt auf den zweyten zu
pränume=
riren. Einzeln Bände kosten sonst 30 kr.
Nachricht.
Bey Jodok Weiß, burgerl. Buchbinder am
neuen Markt Nr. 1102 sind zu verkaufen.
In Octavo.
Nr. 986. Bayeri Museum Sinicum. Petropoll
1730. II. Tom. cum fig. 8. maj. 6 fl. 40
990. Busson Histoire naturelle generale &
particuliers, Lausanne 1785—86. XXII.
Vol. avec fig. gr.8 15 fl.
1004. I. Cobres Deliciæ, oder vollkommene
Sammlung zur Naturgeschichte, Augsburg
1782. ges. 5 fl.
1009. de Saint Evremond oeuvres melées,
item mélange curieux, Amsterd. 1706.
VII. avec fig. 4 fl. 30 kr.
1013. Stradæ Historia belli Belgici juxta
E-
xemplar Romanum, Lugd. 1643. II. Vol.
cum fig. 4 fl. 30 kr.
1070. Lenfant Geschichte des Hussitenkrieges,
und des Concilii zu Basel, 1783—85. 5
Bände m. Kupf. 4 fl. 30 kr.
1075. Relations de l'Abbaye de la Trappe,
Paris 1717. VI. Vol. 5 fl.
1097. Fleury Histoire ecclesiastique, Bru-
xelles 1713 —40. XXXVI. Vol. 27 fl.
1119. Lactantins de Mortibus
Persecuto-
rum cum notis variorum Traj. 1693. 8. maj.
cum fig. 4 fl. 30 kr.
1130. Præ Adamitæ cum Disquisitione & ani=-
madversionibus, Amstel. 1655. rariff. 6 fl. 40
1136. I. Lipsii opera omnia aucta, Vesaliæ
1675. IV. Vol. 8. maj. cum fig. 6 fl. 40
1147. Maracii Prodromas ad refutationem
Alcorani, Romæ 1691. IV. Partes V. Vol.
8. maj. rariff. 9 fl.
1155. Alcoran de Cordelier a〈…〉g par
Pi-
card, Amst. 1734. II Vol. 〈…〉 kr.
1168. Historia Persecutionum Eclecsiæ Bohe=
micæ 1648. 4 fl. 30 kr.
1171. de Mon⟨ale⟩ lettres Provinciales, avec
les notes de Wendrok, Cologne 1739. IV.
Tom 4 fl. 30 kr.
1181. Labbe Chronologie de l'histoire sacre
& profane, Paris 1666. V. Vol. 4 fl. 30
1187. Spinozismus, oder die von dem
heuti=
gen Judetuhm, und dessen geheimen
Ka=
bale vergötterte Welt, Amst. 1699. m. Kupf.
4 fl. 30 kr.
1213. Emmii ub. Vertus græcia illustrata, Lug.
Elzev. 1626. III. Tom. 8. maj. 4 fl. 30 kr.
1214. Biornstähl Briefe aus seinen
ausländi=
schen Reisen, Strahlsund 1777—82. 5
Bän=
de 4 fl. 30 kr.
1288. Giornale de letterati d'Italia XXXVIII.
Vol. item Supplementi IIl. Vol. Venet.
1710—27. 13 fl. 20 kr.
1303. Lebensgeschichte aller Kardinälen der
rö=
mischen Kirche, Regensb. 1768—73. 4 Thle,
gr.8 4 fl. 30 kr.
1331. Fuhrmann Beschreibung der
Residenz=
stadt Wien 1766—70. 4 Bände 4 fl. 30 kr.
1358. de Baleicourt de in Genealogie de la
Maison de Lorraine avec chart. Berlin 1711
vide vogt pag. 65. 10 fl.
1412. Tnuanus restitutus Amst. 1660. cum
re-
censione Titii, vice vogt. pag. 677. 4 fl. 30.
1444. Cerisier histoire generale des Provinces
unies, Utrecht 1777—80. 5 fl.
Bey Christoph Peter Rehm,
k. k. priv. Buchhändler, unter den Tuchlauben
beym Aug Gottes vom Seitzerhof gegenüber
ist zu haben:
Versuch eines gemeinnützigen
Unter=
richtes in der christlichen
Glaubens=
lehre, nach den Bedürfnissen unsers
Zeitalters entworfen, samt einem
schönen Titelkupfer, Deutschland
gr8. 1790, 1 fl.
Ein paar Worte über die letzthin erschienene
Jeremiade, und wider die
allzufreymüthi=
gen und höchst unrichtigen Gedanken des
Herrn Heßls, wegen der neuen
Steuer=
rektifikation, von Sigmund Michl, samt 2
schönen Tabellen, 8. 789. 20 kr.
Christ (J. L.) von Pflanzung und Wartung
der nützlichsten Obstbäume, ihrer Arten u.
Sorten für Landsleute, Oekonomen und
Lieb=
haber der Obstgärtnerey, samt 2
Kupfer=
tafeln, 8. 789. 1 fl. 40 fr.
Knigge (A. Fr. v.) über den Umgang mit
Menschen, 2 Theile, 2te verb. Aufl. 8.
789. 1 fl. 15 kr.
Erzählungen für Kinder von einem Kinder=
Freunde, 3 Thle, 8. 789. 1 fl. 30 kr.
Friedrich mit der gebissenen Wange, 4 Thle,
8. 789. 2 fl.
Villaume vom Ursprung und Absichten des
Uibels, 3 Theile, 8. 2 fl.
— Geschichte des Menschen, 8. 788. 40 kr.
— vom Vergnügen, 2 Theile, 8. 788. 36 kr.
Bey L. Hochenleitter und Komp.
Buch=und Kunsthändler am Kohlmarkt Nr.
1180 sind zu finden:
Unzers (J. A.) medizinisches Handbuch, ganz
neue Aufl. gr8. 4 fl
Friedrichs II. hinterlassene Werke, 15 Bände
mit einem Portrait von Chodowiecky (noch
4 Wochen lang) 5 fl. 30 kr.
Höst (G.) Nachrichten von Marokos u. Fes
im Lande selbst gesammelt, im. Kupf. gr.4
9 fl. 45 kr.
Rüdigers (Fr.) immerwährender Kalender,
nebst einer Ostertabelle von 1700 bis 2000
gr8. 1 fl. 15 kr.
Hellwigs (Ch.) hundertjähriger
Hauskalen=
der 8. 15 kr. mit Kupfern 1 fl. 45 kr.
Das neue königl. l'Hombre, nebst einer
An=
weisung alle gangbare Spiele nach jetziger
Art zu spielen, 12te verm. Aufl. 8. 40 kr.
Kochbücher von Berlin, Braunschweig, Leip=
zig, München und Ulm, von 45 kr. bis 2 fl.
Hübners (J.) Beyträge zur Geschichte der
Schmetterlinge, 3 Hefte mit illum. Kupf.
gr. 6 fl.
Lampe (J. H.) väterlicher Rath für meine
Tochter, der erwachsenen weiblichen Jugend
gewidmet, 8. auf Druckp. 1 fl. 30 kr. auf
Holländern. 2 fl.
Erzählungen für Kinder und Kinderfreunde
nach dem Franz. der Frau de la Fite, 8. 30 kr.
— kurze, zur Beförderung der Tugend und
eines guten Herzens, mit Kupf. 8. schwarz
30 kr. illum. 40 kr.
— moralische, zum Vergnügen der Jugend,
mit 96 Kupf. 4 Thle, gr8. 2 fl. 24 kr.
Fabeln von Hagedorn, Gleim und Lichtwe〈…〉
mit Kupf. v. Schallenberg, gr8. 3 fl.
— von Gellert, französisch und deutsch,
mit Kupf. gr8. 36 kr.
— nach dem Franz des le Fontaine, mit
Kupf. von Meil, gr. 4 fl.
— drey Bücher von Meineke, mit 91
Ku=
pfern, 8. 3 fl.
— aesopische, a. d. Griech. 8. 20 kr.
— und Erzählungen für Kinder, 8. 30 kr.
Bey Joh. Georg Mößle,
k. k. privil. Buchhändler auf dem Graben
in dem Hrn. Hofrath v. Kollerischen Hause
Nr. 1174 ist nebst sehr vielen andern
Büchern zu haben:
Fünfzehnter Band vom
Handbuch aller unter der
Regie=
rung des Kaisers Joseph II. für die
k. k. Erbländer ergangenen
Verord=
nungen und Gesetze, in einer
syste=
matischen Verbindung, enthält die
Verordnungen und Gesetze vom
Jah=
re 1788. gr8. Wien 789. 3 fl. 30 kr.
Verwunderlicher englischer Wahrsager
oder ausführlichen Prognosticon des
Jahrs 1790, worinn das Kriegsweh
zu Land und See nämlich aller
kriegsführenden Theile, Feld=u. See=
treffen, Stiege und Niederlagen,
Glück und Unglück, auch andere
ver=
muthliche Zufälle; samt der
aller=
neuesten Genealogie jetztlebender
al=
lerb. Standespersonen, verm. und
genau verb. der Welt vor Augen
ge=
legt werden, und zwar das
99ste=
mal, Augsburg. Gebunden 30 kr.
Gegründeter Beweis, das die
Einfüh=
rung der neuen Grundsteuer 1. den
Unterthanen sehr nachtheilig, 2. den
Grundobrigkeiten wenig, jedoch in
Mähren mehr als in andern
Län=
dern schädlich, 3. dem Staate aber
höchst schädlich ist, 8. Brünn 1789.
15 kr. gebunden 18 kr.
Vollständiges Anleitung zur
allgemei=
nen Landwirthschaft, nach allen
ih=
ren Theilen und Umfange, von
ei=
ner der Oekonomie beflissenen
Gesell=
schaft für das allgemeine Wohl des
Vaterlandes herausgegeben, 8. Brünn
1789. 5 Bände in 6 Theilen. — Handelt
von Pflanzen, vom Acker=und Wiesenbau,
von dem Bau der Futterkräuter und
Forst=
baue, vom Wein=und Gartenbaue, von der
Viehzucht, vom Federvieh, Fischen und
Bie=
nenzucht; hat 161 Bogen, und wird wegen
der Gemeinnützigkeit um 2 fl. gegeben.
Nachricht an das Publikum,
den Traßlerischen Nachdruck der
Encyklo=
pädie des Hrn D. Krünitz betreffend.
Als ich vor einigen Jahren in Erfahrung
brachte, daß der Buchdrucker Traßler in Brünn
mir des Herrn D. Krünitz ökonomisch=tech=
nologische Encyklopädie nachdrucken wollte,
so warne ich das Publicum vor solchen
Nach=
druck, weil zu befürchten wäre, daß ein, zu=
mahl beschleunigter und übereilter Nachdruck
vieler Bände wenig corect gerathen dürfte,
und daß dieses insonderheit die bey den
Re=
cepten wieder Menschen und Vieh=Krankhei=
ten vorkommenden medicinischen Gewicht=Zei=
den treffen könnte, welche letztere Fehler bey
der Verfertigung und dem Gebrauche der
Ar=
zeneyen von unausbleiblich schädlichen Folgen
sind. Leider ist diese meine Vermuthung und
Besorgniß nur zu sehr eingetroffen. Es ist der
sechste Band dieses Nachdruckes in meinen
Händen. Jch habe denselben durchsehen lassen,
und es sind bloß in der ersten Hälfte dieses
Bandes, folgende 48 Druck=Fehler
vorge=
funden worden; der fast unzähligen kleinern
Fehler, in verkehrten Buchstaben, unrechten
Unterscheidungs=Zeichen, falscher Ortographie
und österreichischen Provinzialismen, die sich
in dem Originale doch nicht befinden, nicht
zu gedenken.
Seite 2. erbämlich an statt erbärmlich. 5.
H. G. an statt H. C. — cholchici an statt
colchici. 8. anhält an statt aufhält. 14.
scharzen an statt schwarzen. 18. Unkösten an
statt Unkosten. 30. 3 Unzen an statt 4 Unzen.
51. nicht anders an statt nichts anders. 53.
dedeutet an statt bedeutet. 57. und 59. Jn=
terressen an statt Jnteressen. 59. Confication
an statt Confiscation. — Vereinungsfall an
statt Verneinungsfall. 75. lang sey an statt
lang seyn. 82. Bernstein in der alphabet.
Ordnung der Art. an statt Börnstein. 84.
Gerarde an statt Gerade. 102. druckten an
statt gedruckten. 10. Bohnen an statt
Boh=
len. 112. jede Same an statt jeder Same,
126. Schmikbohnen an statt Schminkbohnen,
133. heivon an statt hiervon. 134. Pauli an
Paulini. 138. wenn sie groß an statt wenn
sie so groß. 138. genommen worden an stat
genommen werden. 140. geschrotten an stat
geschroten. 143. Schramen an statt Schram
men. 149. bestängig an statt beständig. 150
Fig 207. an statt 297. 156. Marquis an stat
Marquis. 177. conards für canards. 185
Walbäume für Waldbäume. 187. Lrpen
für Arpent. 199. Bondie für Bondir. 202
Bætilio für Pætilio. 206. Guenne für Guien
ne. — Mannsmüntzen für Mannsmützen
226. Pares an statt Parcs. 250. Arques an
statt Argues. 258. Turtue an statt Tortue,
261. Rinde für Ringe. 266. Bouillier für
Bouillir. 298. Rogout für Ragout. —
Thierriegel für Thürriegel. 303. Terre en
duere für Terre en guéret. — und darauf
für um darauf. 336. Cepar. Ziij an statt
Zij. 338. Pappelglas und Bingelkraut an
statt Pappel=Glas=und Bingelkraut. 357.
ranchure an statt Branchure. Auf der 2ten
Kupfertafel steht bey Fig. 294. S. 103. an
statt 105.
Hierunter finden sich Beyspiele von falschen
Gewicht=Zeichen, Seite 30, in dem
Recep=
te für die Blutstaupe bey Pferden; und Sei=
te 336, in dem Recepte für die Bräune beym
Hornvieh. Einen vorzüglichen Werth
erthei=
len der Encyklopädie die darin vorkommenden
medicinischen Artikel. Herr D. Krünitz hat,
aus vierzigjähriger Erfahrung, die in
seiner=
medicinischen Praxis bewährt befundene Cur=
Methode der Krankheiten der Menschen, oh=
nen ein Geheimniß daraus zu machen, als
Patriot und Menschenfreund, insonderheit
zum Nutzen der Landleute, und anderer, die
einen geschickten Arzt zu consuliren, nicht
Gelegenheit haben, getreu bekannt gemacht;
und was die Vieh=Krankheiten betrifft, die=
jenigen Heilungs=Mittel, die er in allen über
die Vieharzneykunst geschriebenen Werken
an=
trifft und die er nach sorgfältiger Prüfung
und reifer Beurtheilung als die sichersten und
wirksamsten erkennt, angezeigt. Nicht nur der
Herr Verf., sondern auch ich, haben Briefe
in Händen, darin man den glücklichen und
erwünschten Gebrauch der nach seiner
Anwei=
sung und Vorschrift bey Menschen und Vieh
angewandten Mittel in verschiedenen wichtigen
Krankheiten und Zufällen bezeugt, und mit
den verdientesten Lobsprüchen belegt, welche
Briefe wir, wenn Verfasser und Verleger
ruhmtüchtig und eitel wären, dem Publicum
im Druck vorlegen würden. Durch
derglei=
chen Druck Fehler nun wird also der Haupt=
Nutzen solcher medicinischen Artikel vereitelt,
der Ruhm des Verfassers und seiner Arbeit
geschwächt, und, was das traurigste ist, Scha=
den bey Menschen und Vich angerichtet. Jch
überlasse es also einem Jeden, zu beurtheilen,
ob es vortheilhaft sey, um weniger Thaler
willen, die man etwa bey dem so mangel und
fehlerhaften Nachdruck ersparet, diesen dem
Originale gleich zu schätzen, oder gar
vorzu=
ziehen. Freylich kann der Nach Drucker seyn
Werk etwas wohlfeiler geben, den er hat
bey einem so gemeinnützigen und allgemein
ge=
schätzten Werke nichts zu risquiren, und darf
dem Verfasser kein Honorarium bezahlen.
Allein, ich habe, bey dem Verlage dieses
Wer=
kes, vom Anfange an bis jetzt, die größte
Uneigennützigkeit beobachtet, ob ich gleich bey
der, nach und nach dem Hrn Verfasser ⟨r.⟩
willig und nach Würden zuerkannten
Erhö=
hung seines Honorarium (wie der Hr. Verf.
in der Vorrede zur zweyten Auflage des ersten
Bandes der Encylopädie, S. XXXIX, selbst
bezeugt,) mehrere Kosten gehabt habe, und
verhältnißmäßig auch den Preis des Werkes
billig hätte erhöhen, und mich nach dem
je=
tzigen Preise anderer Verleger und Buchhänd=
ler richten können. Man bezahlt den Bogen
geringer und weitläufrig gedruckter Schriften,
die gestern gelesen sind, und heute wieder
ver=
gessen werden, den Bogen, ordinär Format,
meistentheils mit 1 Ggr. Von der in
Medi=
an=Format geruckten, ihren Werth und
Nu=
tzen auf viele Jahrzehende behaltenden
Ency=
klopädie, bekommen die Pränumeranten den
Text eines jeden, aus 50 und mehr Bogen
be=
stehenden Bandes, welcher, aus lauter Cicero
gesetzt und gedruckt, über 70 Bogen in
Me=
dian=Octav, betragen würde, an statt eines
dafür noch immer billigen Preises von
dritt=
halb Thalern, für 1 Rthlr. 4 Ggr., und
je=
des Octav=Kupfer für 8 Pfennige; wozu noch
kommt, daß ich, jenes ungerechten und
unnü=
tzen Nachducks wegen, mich erbiethe, allen
neu antretenden Liebhabern dieses Werk noch
um den Pränumerations=Preis zu erlassen.
Die bis jetzt heraus gekommenen 44 Bände
betragen nach ordinärem Preise, 128 Rthlr.
1 Ggr.; ich bin aber, dieselben noch um den
Pränumeration=Preis, welcher nur 83 Rthlr.
9. Ggr. beträgt, zu verlassen erböthig.
Joachim Pauli, Buchhändler.
Vorstehendes Werk ist sowohl alle 45
Bände komplet, als auch einzele Theile
hievon in der Joh. Dav. Hörlingischen
Buchhandlung in der Bognergasse Nr. 220
neben dem Todenkopf um den bestimmten
herabgesetzten Preis zu haben.
Pferde
Jn der Annagasse in dem Hause Nr. 1022
sind zwey braune Wallachen, Gestüttpferde,
täglich für billigen Preis zu verkaufen, und
ist das mehrere bey dem Hausinspektor zu
erfahren.
Pferde.
Beym schwarzen Adler in der Leopoldstadt
sind täglich zwey sehr schöne Wagenpferde
zu verkaufen.
Wohnung zu verlassen.
Auf der Landstrasse in der
Rauchfangkeh=
rergasse Nr. 255 ist der ganze erste Stock,
bestehend, in einem Saal, 6 Zimmer, jahr=
oder monatweis zusamm oder abgetheilt mit
oder ohne Meubeln täglich zu verlassen, und
sich daselbst zu ebener Erde anzumelden.
Wohnung zu verlassen.
Jn dem gräfl. Abensperg und Traunischen
Haus Nr. 133 am Kohlmarkt zu den 3
Lau=
sern genannt ist eine in 5 Zimmern auf die
Gasse, Kuchel, Holzgewölb und Boden beste=
hende Wohnung auf künftige Michaeli 1789
bestandweis auf ein oder mehrere Jahre zu
verlassen. Wer demnach Belieben trägt, diese
Wohnung bestandweise an sich zu bringen,
beliebe sich diesfalls Nr. 54 in der hintern
Schenkenstrasse in dem gräfl. Abensperg=und
Traunischen Haus im ersten Stock des
wei=
teren zu erkundigen.
Haus zu verkaufen.
Es ist in der Stadt in einer sehr
bequem=
men und gesunden Lage ein Freyhaus zu
ver=
kaufen, welches aus 3 Stöcken bestehet, und
gute grundfeste Keller und Holzgewölber hat.
Jn dem ersteren Stock sind 12 Zimmer, nebst
dazu zu ebener Erde gehörigen Portier=und
Laqueyzimmer, Kuchel und Speis. Der 2te
Stock hat 10 Zimmer, nebst dazu gehörigen
Kuchel, Kammer, wie auch eine
Offizierswoh=
nung im Hof. Der dritte Stock zählet 9
Zimmer, Gewölb und Kuchel. An
Stal=
lung ist für den ersten Stock auf 21 Pferde,
nebst 3 Schupfen, für den zweyten Stock
auf 9 Pferde, samt Wagenschupfen, Haber
und Heuboden. Wann sich hiezu ein
Lieb=
haber findet, so kann derselbe in dem v.
Ghelenschen Zeitungskomtoir deswegen
weite=
re Nachricht erhalten.
Haus zu verkaufen.
Jn der Stadt ist täglich ein Haus 4 Stock
hoh, welches erst von fünf Jahren neu
er=
bauet worden, zu verkaufen. Weitere
Aus=
kunft erhält man im deutschen
Zeitungs=
komtoir.
Häuser zu verkaufen.
Jn dem Markte Stockerau ist die durchaus
gut gebaute burgerl. Behausung Nr. 165,
worauf bis hieher das Lederergewerb
betrie=
ben worden, nicht minder das Kellerhaus
Nr. 45, samt hiebey befindlichen
Jnnleutzim=
mern, dann ein Antheil Holz in der Au, all=
täglich zu verkaufen. Die Kauflustige zu ein
so anderen können sich sowohl des
Kaufschil=
lings, als der Kaufbedingnisse halber bey
dem in Nr. 165 in Stockerau wohnenden
Eigenthümer erkundigen.
Handlung zu verkaufen.
Jm Marggrafthum Mähren in der königl.
Kreisstadt Ungarisch=Hradisch ist eine wohl
eingerichtete Schnittwaaren=Handlung beym
goldenen Kreuz, mit einem wohl sortirten
Waarenlager von gold und silbernen Borden,
Spitzen, allerhand k⟨urran⟩ten Seidenartikeln,
dann wollenen Zeugen, Tüchern, Molton,
Rattin, Cottons, Leinwand, Blond und
Zwirn=
spitzen, spanischen Röhren, Weinreben, und
lakirten Stöcken, allerhand Knöpfsorten, Hand=
schuhen, und andern zur gemischten
Hand=
lung geeigneten Erfordernissen, mit oder ohne
Grundstücken, als Wiesen, Weingärten, Kel=
lern, Preßhaus, gegen baare Bezahlung, oder
in festzustellenden Zahlungsfristen, gegen
Si=
cherstellung der Terminen oder annehmlicher
Caution zu verkaufen; die Kauflustigen haben
sich an das Comtoir des Jnhabers derselben
nach Ungarisch=Hradisch Nr. 177 unmittelbar
wegen der weitern Bedingnisse und
convena=
deln Einverständniß zu verwenden.
Erinnerung.
Daß die über das Vermögen, des
verstor=
benen bürgerl. Schifmeisters Paul
Tiefengra=
bers seel. vermög Verordnung der löbl. Stadt=
magistrats dd. 3. Juny 1789. wieder
aufge=
hoben, und dessen Gläubiger vollständig
be=
friediget worden sind.
Nachricht.
Von der Kanzley der Stiftherrschaft
Schot=
ten: Nachdem jener Grund, welcher auf den
Schottenfeld zwischen Martin Küwer, und
Kaspar Klinghofer lieget, bis auf diese Stund
zum grösten Nachtheil benannten seiner zwey
Nachbarn noch nicht eingeplanket, viel
weni=
ger ein Haus darauf erbauet worden, so wird
dem allfälligen Eigenthümer desselben die
Erin=
nerung gemacht, daß er diesen seinen Grund
von heut über 4 Wochen, das ist, bis 7. Oc=
tober d. J. mit einer aufrechten Planken
um=
geben haben müsse; wie im widrigen Fall
er=
wähnter Grund ohne weiteren an einen
ande=
ren Käufer veräußert werden soll.
Licit. Effekten.
Von Seiten der Ritterl. Maltheserordens=
Gesandtschaft werden den 17. September und
folgende Täge in der Weyhburggasse in dem
v. Sartorischen Hause Nro. 939. im ersten
Stock, zu den gewöhnlichen Vor=und
Nach=
mittagsstunden verschiedene
Verlassenschafts=
effekten, als an Prätiosen: 6
Maltheseror=
denskreuze, eine goldene Tabatiere mit
Bril=
lanten besetzt, 1 detto emaillirte, und andere
in Gold gefaßte Tabatieren, dann eine
gol=
dene Repetiruhr, und eine Wanduhr, auch
einige gestickte und bordirte Kleider, und
verschiedenes Silber, Spiegel, Kasten, So=
phen, und andere Einrichtungsstücke, auch
etwas Wäsche, dann ein paar Rapphengste
sammt Geschirr ein zweysitziger blanlakirter
Schwimmer auf vier Federn und vier Noth=
riemen mit 2 Reistruhen zum anschrauben,
und ein vierstitziges grünlakirtes Pirutsch den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung
hin=
dangegeben werden.
Licit. Weine.
Von der k. k. Herrschaft Wolkerstorf
wer=
den den 17. September früh um 8 Uhr die
nach Absterben Eleonora Guppenbergerin, ge=
westen Mühlermeisterin zu Pillichstorf, vor=
handene Weine und zwar 1783er
Bisamber=
ger 35. Eimer in 2 Gebinden, 1787er
Kö=
nigsbrunner 252 Eimer in 9 Gebünden, und
1788er Pillichstorfer 62 2/4 Eimer in 4
Ge=
bünden, endlich 1103 Eimer leere
Weinfäs=
ser in eisenen Banden, nebst einen Keller in
der Holzlunden, durch öffentliche
Versteige=
rung den Meistbietenden verkauft; Kauflusti=
ge dieser Weine, Fässern, oder Kellers
ha=
ben sich daher obigen Tag und Stund in
der Mühl zu Pillichstorf einzufinden, und
die Versteigerung abzuwarten.
Licit. Effekten und Wein.
Den 18. dies und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden mit hoher Regierungsbewilligung in
der obern Bäckerstrasse in dem v. Hüttneri=
schen Haus Nr. 782 im 2ten Stock
verschie=
dene Verlassenschaftsfahrnisse, als ein
Sma=
ragdring mit Brillanten, eine Rosennadel,
goldene Dosen, ein Kelch, Haus=und
Ta=
felsilber, broschirt=grosdetour=tafet=bataf=
und andere Frauenkleider, Brüßler=und
Nie=
derländerspitze, Waderl, Handschuh, Leib=
Haus=Tafelwäsche, ein Pendiluhr so ein
Jahr geht, Luster, Spiegel, Trumotische mit
Marmorplatten, ein kleiner Tafelservis, Kaf=
fee=und Thee deto, auch Figuren, samt
Va=
sen von seltenen Porzelain, indianische Spiel=
Zupftrüherl und Tatzen, Niederländerspalier,
ein Bett, auch Soffen und Sessel von
Da=
mest, ein Kruzifix von Donner, gemalte
Bil=
der, auch Kirchenparamenten, hart und
wei=
che Schrift Gardrob=Aufsatz=und
Schublad=
kästen, und Tische, Bettstätte, samt
Bett=
gewand, Meßing=Zinn=Kupfer=und
Eisen=
geschirr, etwelche Eimer Grinzinger in
klei=
nen Gattungen, Schnebergerwasser, und
der=
ley Flaschen in Einsatzküsten, und mehr
an=
dere Geräthschaften, licitando verkauft.
Licit. Materialien.
Von dem k. k. J. D. M. M. im
Erzher=
zogthum Oesterreich unter und ob der Ens;
dann in den Vorlanden, wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des gerichtl.
verordnet Desideria Paullerischen Vormund
Dr. Strahl verordnet worden, daß die auf
der Mölkerpastey vor den Häusen von Nr.
104 bis Nr. 109 befindliche, zu dem Haus
Nr. 101 gehörige Stallung, samt Schupfen
zur Hinwegbrechung und respektive
Veräus=
serung der diesfälligen Materialien käuflich
mittels Versteigerung hindangegeben werden
soll. Wer demnach zur Abbrechung dieser
obgedachten Stallung, samt Schupfe und
re=
spektive, zur Erkaufung der diesfälligen
Ma=
terialien Belieben traget, hat sich den 17.
dies früh um 9 Uhr in obgedachter auf der
Mölkerpastey Nr. 101 liegenden Behausung
zu ebener Erde einzufinden; wo sodann das
weitere salva ratificatione der betreffenden
Obergerhabschaft abgeschlossen werden wird.
Licit. Effekten.
Den 18. und 19. September werden auf
Verordnung. des allhiesig k. k. J. D. M. auf
dem alten Bauernmarkt bey dem silbernen
Hut der. 532 auf der Stiege rechterhand im
3ten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffek=
ten, als etwas Silber, 1 tombackene
Repe=
tiruhr, tüch=und seidene Mannskleider, de=
to Wäsch, Gewehr, Kästen, Tische, Sessel,
Soffen, Bilder, Bettgewund, roth und grün
brokatellene Spalier, 1 Passetel und. 1
Brat=
schen, 1 harter Bücherkasten, und
verschie=
dene Bücher, worunter sich das grosse
Uni=
versallexikon in 64 Bänden, das allgemeine
historische Lexikon in 4 Bänden, dann
Scheuch-
zeri Physica sacra in 4 Bänden befinden,
und wovon der censurirt geschriebene
Kata=
log allda einzusehen ist, den Meistbietenden
zu den gewöhnlichen Stunden verkäuflich
hin=
dangegeben.
Licit. Leere Weinfässer.
Bey der Stiftsherrschaft Seiffenstein V.
O. W. W. werden am 24. September d. J.
gegen 4000 Eimer verschiedener Gattungen,
und zwar von 10 bis 400 Eimer enthaltend,
mit Eisen beschlagene leere Fässer
versteige=
ungsweis gegen alsogleich baare Bezahlung
hindangegeben werden. Kauflustige haben
sich daher am obbestimmten Tage früh um 9
Uhr bey gedachter Stiftstherrschaft einzufinden.
Licit. Weinfechsung.
Den 21. d. M. September wird von Seite
der k. k. Herrschaft. um die diesjährige
an=
hoffendes Weinfechsung in den anher
gehöri=
gen Weingärten zu Nußdorf in Nußbergen,
dann zu Oberdöbling in Sommerleuten,
Hofjochen und ⟨Neusätzen⟩, so noch bereits vor=
genommener Schätzung in 170 Eimern
be=
steht, steigerungsweise am Stock gegen
Vor=
behalt der hohen Begnehmigung an den
Meistbietenden verkauft. Die Kauflustigen
haben sich dieserwegen an obbemeldten Tag
früh um 9 Uhr zu Oberdöbling in dasig in
der wienerischen Behausung befindlichen
Amtskanzley anzumelden.
Licit. Obligation.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekant gemacht: daß
in desselben Rathsstube in der Herrngasse Nr.
59 den 21. September, dann den 5. Okto=
ber früh um 10 Uhr eine von dem Anton
Pichler und Rosina dessen Ehewirthin an Franz
Langecker ausgestellte, auf der Pichlerischen
Eheleute Haus zu St. Ulrich am obern
Neu=
stift Nr. 192 grundbücherlich vorgemerkte
Obli=
gation dd. 5. September 1788 pr. 2000 fl.
öffentlich werde feilgeboten, und wenn
die=
selbe nicht bey dem zweyten Termin um das
vorgeschriebene Quantum der 2000 fl. an
Mann gebracht werden sollte, bey dem dritten
Termin auch unter diesem Betrage
hindange=
geben werden. Die diesfällige Urkunden
kön=
nen bey dem der Rechten Doktor, Wenzel
Grillparzer, in seiner Wohnung am
Bauern=
markt im Wagnerischen Hause im ersten Stock
eingesehen werden.
Licit. Weinhardtisches Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit
be=
kannt gemacht: Es sey auf Anlangen des
Herrn Dominik Denozeda Chevalier de
Blig=
ny, wider den Mathias Weinhardt, und
Magdalena dessen Ehewirthin, gewilliget
wor=
den, das den Geklagten gehörige, im
Ru=
stendörfl an der Penzingerstrasse (vulgo 3
Häu=
seln) liegende Haus Nr. 43, so samt dem
ruck=
wärts befindlichen ein halb Joch Acker pr.
1200 fl. gerichtlich geschätzt worden., öffent=
lich auszufeilen, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 21. September, für
den zweyten der 26. Oktober, und für den
dritten der 23. November d. J. mit dem
Beisatz angeordnet worden, daß, wenn
ge=
dachtes Haus weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht, bey dem
dritten auch unter der Schätzung
hindangelas=
sen würde; als haben die Kauflustige an
ob=
bestimmten Terminen jedesmal fruh um 10
Uhr in dem Burgerspitals Grundbuch in Wien
zu erscheinen, wo sodann mit dem
Meistbie=
tenden gegen gleich baare Bezahlung der Kauf
geschlossen werden wird.
Licit. Weinfechsung.
Auf Verordnung der aufgestellten
Admini=
stration des aufgehobenen Stifts Engelzell in
Oesterreich ob der Enns wird hiemit bekannt
gemacht: daß von den dem ermeldten Stift
Engelzell zugehörigen Weingärten zu
Oberkrit=
tzendorf, nämlich von 4 Vierteln im Haussatz,
6 Viertel im Altenhöfen, dann 4 Viertel zu
Klosterneuburg im Renninger, und 4 Viertel
im Weidlinger Gebirge, die heutige
Weinfech=
sung am Stocke, den Meistbietenden durch
ordentliche Versteigerung gegen baare
Bezah=
lung verkauft werden soll. Da nun zu diesem
Ende der 21. September d. J in dem Stift
Engelzellerhof zu Oberkritzendonf vormittag um
10 Uhr bestimmt worden ist, so haben sich die
Kauflustigen an dem ermeldten Tag um die
be=
stimmte Stunde aldort einzufinden; immittels=
aber ist sich wegen Einnehmung des Augenscheins
des heurigen Fechsungsüberschlages bey Herrn
Georg Wäscher, burgerl. Seifensiedermeister
zu Klosterneuburg, in seinen eigenen Haus
in der untern Stadt zu melden.
Licit. Effekten.
Den 21. September und folgende Täge
werden im grossen Federlhof Nr. 627 im
er=
sten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffek=
ten, als goldene und silberne grosse und
klei=
ne Denkmünzen, Silberwerk, Argent hache,
mathematischen und andern
Kunstinstrumen=
ten, Schießgewehr, Kleidungstücke, Reit=
Wägen=und Stallzeug, Mobilien, Porze=
lain, Glaswerk, Oedenburger=Mosler=und
Rheinwein, licitando verkauft.
Licit. Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals allhier wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn. Chri=
stian Heinrich Roith, k. k. Niederlagsver=
wandten, als Ceßionarius des Hrn. Johann
Georg Schuller und Comp. Banquiers allhier,
wider den Herrn Johann Georg Lenz, hiesig
burgl. Handelsmann, gewilliget worden, daß
demselben angehörige, an der Landstrasse
lie=
gende, auf 3580 fl. gerichtl. geschätzte Haus
Nr. 242 und Garten öffentlich auszufeilen,
und an den Meistbietenden zu verkaufen. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
er=
sten der 21. September, für den zweyten der
26. Oktober und für den dritten der 23.
November d. J. mit dem Beysatze angeord=
net worden, daß, wenn gedachtes, Haus,
samt Garten weder bey dem ersten noch
zwey=
ten Termin um den Schätzungsbetrag, oder
darüber an Mann gebracht würde, bey der
dritten auch unter der Schätzung
hindange=
lassen werden würde; so haben die
Kauflu=
stige an obbestimmten Terminen vormittag
um 10 Uhr in dem Burgerspitalsgrundbuch
in Wien zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Von dem Magistrat des landesfürstlichen
Markts Mödling wird hiemit kund gemacht:
es sey auf Anlangen des gerichtl. aufgestell=
ten Curatoris ad actum der minderjährig
Eva Prettnerischen Kinder, Hrn. Dokt. Kle=
mentschitz, bewilliget worden, verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als Bilder, Tische
Sessel, Better, Gläser, Billard, dann
Kel=
lereinrichtung, Gänter, leere Fässer in
eise=
nen und hölzenen Bänden, Gebirgsweine von
1760, 1770, 1778, und 1784er Jahren, in=
gleichen die allhier befindliche
Verlassenschafts=
behausung mit einem grossen und zweyen
klei=
nen auf 2000 Eimer versehene Keller, wie
auch zu ebener Erde mit 2 stockadorten
Zim=
mern, eine gewölbte Kuchel und deto
Kam=
mer, eine grosse gewölbte Holz=und
Wagen=
schupfen, ein gewölbter Pferdstall auf 6
Pfer=
de, und eine gewölbte Graskammer, im
er=
sten Stock mit 7 stockadorten Zimmern, 3
Kammern, 1 gewölbtes Zimmer, ein
gewölb=
ter Vorsaal, ein stockadortes Billardzimmer,
und 1 Kuchel den Meistbietenden
hindanzuge=
ben. Da nun zur Lizitirung der
Verlassen=
schaftseffekten der 21. und 22. September
je=
derzeit früh um 8 Uhr, und nachmittag um
2 Uhr, dann zur Licitirung der Behausung
der 1. Oktober d. J. früh um 9 Uhr
be=
stimmt worden; als haben all und jede, wel=
che einige Verlassenschaftseffekten käuflich an
sich zu bringen gedenken, an obbemeldten
Tag und Stund in der
Verlassenschaftsbehau=
sung Nr. 5, und jene so die Behausung an
sich zu bringen willens sind den 1. Okto=
der auf der k. k. Schranne zu erscheinen, wo
immittels die Schätzung in der Kanzley
ein=
zusehen jedermann bevorstehet.
Licit. Fahrnisse.
Von dem k. k. ni öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 22. d. M. September, dann 6. Oktober
früh um 9 Uhr auf dem Schlosse Velm nächst
Himberg, und darauf folgende Tage zu
Lan=
genhof und Gutenhof 8 St. grosse Bilder,
1 Billard, Leiter=und Baumwägen, Pflüge,
Egen, Windmühl, Schleifstein, Bodungen,
Sandgüter, Wirthschaftspferde, und deto
Geschirr, Habertruhen, Stallrequisiten, Kü=
che, Zuchtschwein, Eseln, samt kleine Wägen,
ungarische Zugochsen, Dienstbothen Bett und
Hopfen, versteigerungsweis werden
hindan=
gegeben werden, und falls dieses Vieh und
Fahrnisse bey dem zweyten Termin nicht an
Mann gebracht werden konnte, dasselbe bey
dem dritten Termin auch unter der
Schä=
tzung verkauft werden würde.
Licit. Madlenische Fahrnisse.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey in die Feilbietung der zur
Anton Madlenischen Konkursmasse gehörigen,
in Mannskleidung, Wäsche, Bettgewand,
Zimmer=und Kücheneinrichtung, einer grün
mit Gold gefaßten Orgel, dann mehreren
Bandstühlen, Seidenwindmaschine, Schweif=
ramen, Spullenrädern, und anderen
Bandfa=
briksrequisiten, dann einigen vorräthigen
Bän=
dern und Seide bestehende Fahrnisse
gewilli=
get, und hiezu der 23. September d. J. be=
stimmet worden. Es haben daher die
Kauf=
lustigen am erstbesagten Tag früh um 9 Uhr
in der Leopoldstadt der. 380 auf der
Holzge=
stätte unweit der böhmischen Kapelle zu
er=
scheinen.
Licit. Bücher.
Den 21. September und folgende Täge wird
eine Sammlung von Büchern mit einem
Anhang von Alchymischen und Theosophischen
auf der hiesigen Universitätsbibliothek
öffent=
lich versteigert werden, wovon das
Verzeich=
niß in der Hörlingischen Buchhandlung in der
Bognergasse, und in der Krausischen der k. k.
Reitschul gegenüber, unentgeldlich zu haben ist.
Licit. Haus.
Von der hochritterl. Maltheser Ordens
Verwalteramtskanzley der Commenda St. Jo=
hannes in Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey in die gerichtliche Feilbietung
der zu gedachten Ritterordensgrundbuch
dienst=
baren, in der Alleegasse Nr. 322 liegenden
Behausung, samt Garten, welche nach der
gerichtlichen Schätzung ohne Einrichtung auf
7200 fl. angeschlagen ist, gewilliget worden.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
ersten der 24. September für den zweyten
der 24. Oktober, und für den dritten der 24.
November d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden sind, daß, wenn diese Behausung,
samt Garten, weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht werden
könn=
te, es bey dem dritten Termin unter der
Schätzung verkauft werden würde; so haben
die Kauflustigen zu den obbestimmten
Termi=
nen bey der ritterlichen Amtskanzley in der
Kärntnerstrasse in dem kleinen Johanneshof
Nr. 1009 im 3ten Stock früh um 9 Uhr
sich behörig anzumelden.
Licit. Schloß zu Breitenfurt.
Durch die k. k. n. öst. Staatsgüter
Veräus=
serungskomission wird den 23. d. M. Septem=
ber Vormittag um 9 Uhr das Schloß zu
Breitenfurt (mit Ausnahme der mit
demsel=
ben verbundenen Kirche, des Pfarrhofs, denn
des Schulhauses, und der zu diesen
vorbe=
haltenen Gartengründe) um den
Schätzungs=
werth pr. 5825 fl. samt den dazu bestimmten
zu dem Grundbuchs des k. k. n. öst. Wald=
amts dienstbaren Gründen, als a) dem
un=
tern Garten pr. 4 Joch 75 □ Klafter zu 546 fl.
19 1/2 kr. b)dem obern Garten pr. 1 Joch 1024
□ Klafter zu 220 fl. 36 kr. c) der obern
Wiese, dann 3 Teucheln enthaltend 14 Joch
101 □ Klafter pr. 1687 fl. 34 1/2 kr. d) dem
Alleegrunde mit Ausnahme des darauf stehenden
Holtzes pr. 5 Joch 1499 □ Kl. zu 742 fl. 6 1/2 kr.
e) der an der Schloßmauer liegenden Gestätte
oder Gestripp, auch mit Ausnahme des darauf
stehenden Holtzes pr. 1282 □ Kl. zu 24 fl. 2 1/4 kr.
Zusammen um 9054 fl. 38 3/4 kr. in dem
Schloß zu Breitenfurt selbst öffentlich
feilge=
boten, und mit Vorbehalt der höchsten
Rati=
fikazion dergestalt an den Meistbietenden
ver=
kauft werden, daß der Käufer an dem zum
höchsten Anbott ausfallenden Kaufschilling bey
erfolgender höchsten Verkaufsbestättigung, wenn
er ausser diesen erkauften Realitäten noch eine
weitere Sicherheit ausweisen kann, sogleich
aus ein Drittel, ausser dem aber die Hälfte,
und den Ueberrest in dreyährigen Fristen, ge=
gen gehörige Sicherstell=und 4. pr. Cent
Ver=
zinsung des verbleibenden
Kaufschillingskapi=
tals baar abzuführen schuldig seyn solle; bis
dahin steht den Kauflustigen frey, zu allen
Stunden des Tages nicht nur die Schätzung
und den Abtheilungsplan in der k. k. Staats=
güter Aministrazionskanzley in dem
ehemali=
gen St. Jakobs Kostergebäude allhier
einzu=
stehen, und die etwa nöthige nähere Auskunft
einzuholen, sondern auch das Schloßgebäude
und die Gründe selbst in Augenschein zu
neh=
men. Uebrigens wird zu diesem Kauf
Jeder=
mann, ohne Rücksicht auf Religion und Stand,
die Judenschaft allein ausgenommen, zugelas=
sen. An dem obbemeldten und folgenden
Tä=
gen werden in dem nämlichen Schlosse zu
Breitenfurt zu den gewöhnlichen Stunden auch
zween silberne Vorleg=und 11. deto Eßlöffel,
dann 13. paar Messer in Rehen einge⟨n⟩ossen
mit silbernen Blatteln, unterschiedlichen
Ta=
felwäsche, 12. Wand spiegel, unterschiedliche
Damast=Basset=und Leinwanden, Spalier,
wie auch unterschiedliche Wände mit
Landschaf=
ten in Oel gemalte Spalier sammt
Suprapor=
ten und vergoldten Zierleisten, genäht=und
gemalene Bilder, Bettstätte mit Damast=und
tafetenen Vorhängen, auch ordinari
Bettstät=
te, Kästen, Tische, Sesseln, Kannapee und
Tabureten, eine eiserne Häng=und eine
Pen=
tiluhr in weiß=und blaulackirten Kasten, wel=
che Viertl und Stunden schlägt und repetiret,
einiges Feuergewöhr, Gläser und Karafinen,
allerhand Kuchelgerätschaften an Eisen, Zinn,
Kupfer, Messing, nebst einem kupfernen
Wäsch=
kessel, bei 200 Pf. Brunnröhrenbley, 5. Gr.
kupferne Brunnfeiger und Brunnröhrenbohrer,
auch andere Brunnrequisiten, unterschiedliche
Gartengeräthschaften, Baumaterialien, ver=
schiedene Feuerlöschrequisiten, mit einer
Trag=
spritzen, und mehr andere Fahrnissen gegen
gleich baare Bezahlung an den Meistbieter
öffentlich versteigert werden.
Licit. Effekten.
Den 21. dies werden mit Bewilligung
ei=
ner hohen Obrigkeit zu den gewöhnlichen vor=
und Nachmittagsstunden auf der k. k. Haupt=
maut im grossen Hof die Stiege links im
er=
sten Stock verschiedene Verlassenschaftssachen,
als goldene Uhren, Ringe mit Brillanten
und Rauten, silberne Degen, Hirschfänger,
nebst andern Silbergeschmeid, spanische Röhr,
tüch=zeug=gestickt=und bordirte
Mannsklei=
der, derley Pelz, Wäsch, harte Tische, Sof=
fen, Sessel, Spiegel Luster, Bilder, 2
ei=
sene Bettstätte, Feuergewehr, Kuchel und
andere Hausgeräthschaften licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 21. September vormittag von 9 bis
12 Uhr werden auf Verordnung eines hiesig
löbl. Magistrats in der Stadt in der untern
Bäckerstrasse Nr. 765 auf der Stiege
rück=
wärts im 2ten Stock verschiedene
Verlassen=
schaftssachen, als etwas Silber, Frauenklei=
der, derley Leib=Tisch=und Hauswäsch, Bett=
gewand, Kästen, Tische, Sessel Bilder,
Sackuhr, Zinn=Meßing=Kupfer=und Ei=
sengeschirr, nebst übrigen Fahrnissen, licitan=
do verkauft.
Licit. Effekten.
Den 22. September vormittag von 9 bis
12 Uhr werden auf Verordnung eines hiesig
löbl Magistrats in der Leopoldstadt im von
Ginnichischen Haus auf der Hauptstrasse
rück=
wärts des schwarzen Bärns Nr. 244 im
Hof im ersten Stock verschiedene
Verlassen=
schaftssachen, als silberne Sackuhren, silber=
ne Röck und Westeknöpfe, nebst andern
Sil=
bergeschmeid, Mannskleider, derley
Leib=
wäsch, Bettgewand, Kästen, Tische, Ses=
sel, Bilder, Zinn=Meßing=Kupfer=und
Ei=
sengeschirr, nebst übrigen Fahrnissen
licitan=
do verkauft.
Licit. Wägen.
Den 23. September werden mit gerichtl.
Bewilligung an der Wien neben den 3
Huf=
eisen Nr. 46 ein Reißkalleß mit gelben Tuch
gefüttert, ein neuer spänniger Leiterwagen,
ein neuer spänniger Leiterwagen, ein neues
2spänniges Kalleß, ein 2spänniges Kalleßgestell,
2 einspännige Kalleß, ein Schwimmer p⟨üet⟩farb
lakirt mit grauen Tuch gefüttert, ein offenes
Reiskalleß, 6 verschiedene vier=und 2sitzige
Wägen, alte Leiterwägen, 8 paar
verschiede=
ne Pferdgeschirr mit meßingenen Beschläg,
nachmittag von 3 bis 6 Uhr licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 23. September wird in dem hiesigen
Jnvalidenhaus auf der Landstrasse im 3ten
Stock auf dem Gange, ein Hausrath von
Verstorbenen, bestehend in Wäsche, Kleidung,
Bettzeug, harten Kästen und sonstiger
Ein=
richtung, dann in etwas gemeiner
Mädelklei=
dung, zu den gewöhnlichen
Vormittagsstun=
den an die Meistbietende verkauft werden,
als wobey alle Kauflustige erscheinen können.
Licit. Mayers Haus.
Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es habe
der Herr Franz v. Drescher, wider den
Leo=
pold Mayer, und Eleonora dessen
Ehewir=
thin, die wirkliche Feilbietung der
gegen=
theiligen, zu Klosterneuburg liegenden, und
diesseitigen Grundbuch dienstbare
Drittelbe=
hausung Nr. 418, samt Hausgründen
ver=
willigter erhalten; da nun hiezu für den
zweyten Termin der 24. September, und
für den dritten der 26. Oktober d. J. sol=
chergestalt bestimmt worden, daß, wenn
ge=
dachte Behausung, samt Hausgründen auch
bey dem zweyten Termin um den
Schätzungs=
werth, oder darüber an Mann gebracht
wer=
den könnte, solche bey dem dritten auch
un=
ter der Schätzung hindangegeben werde
wür=
de. Als haben die Kauflustige an
obbe=
stimmten Terminen früh um 10 Uhr vor
die=
sem Gerichte zu erscheinen.
Licit. Weine.
Den 24. September werden im tiefen
Gra=
ben nachmittag um 3 Uhr im Schmidischen
Haus beym goldenen Schlüssel Nr. 366 bey
220 Eimer alter ächter und bester
Gebirgs=
weine, samt Fässer und Ganter licitando
ver=
kauft, von 17 bis 36 eimerigen Gattungen,
als Brunner, Grinzinger, Nußberger und
Weidlinger von Jahren 1760 bis 1775, Käu=
fer belieben sich allda einzufinden.
Licit. Fahrnisse.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des gerichtlich
verordneten Thomas Schwaigerischen
Kon=
kursmassevertretters Hrn. Joseph Kißling J.
U. D. a. H. u. Gr. Adv. verwilliget worden,
die diesfällige meistentheils in der
Zimmer=
einrichtung, Kleidungsstücken, Wäsch und
Kuchelgeschirr bestehende Fahrnisse öffentlich
auszufeilen, und den Meistbietenden
hindan=
zugeben verwilliget worden. Da nun hiezu
2 Termine, und zwar für den ersten der 24.
September, und für den zweyten der 8. Ok=
tober d. J. mit dem Beysatze bestimmt
wor=
den ist, daß, wenn diese Kleidungstücke und
Effekten weder bey dem ersten noch bey dem
zweyten Termin um die Schätzung, oder
hö=
her an Mann gebracht werden würden, sel=
be nach der geschöpften Klaßifikation bey
ei=
nen sodann anzuordneten dritten Termin auch
allenfalls unter der Schätzung hindangegeben
werden würden. So haben die Kauflustige
in den bestimmten Terminen zu den
gewöhn=
lichen Stunden Nr. 266 auf der hohen
Brü=
cke zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Mit Bewilligung einer k. k. ni. öst. Lan=
desregierung werden auf den 25. dies
Mo=
nats September und die folgende Tage bey
den grünen Fassel auf dem Kohlmarkt Nr.
142 im 3ten Stock auf der Hauptstiege
ver=
schiedene Hauseinrichtungtsachen, als 51 Stück
auserlesene schöne Kupferstich, ein
Elektrisir=
maschin, samt allen Zugehörungen, Spiegel,
Luster, hart und weiche Schubladkästen, Ti=
sche, Soffen, Sessel, ein paar damascirte
Flinten, und verschiebene andere
Geräthschaf=
ten zu den gewöhnlichen Vor und
Nachmit=
tagstunden licitando verkauft.
Licit. Bauer⟨i⟩sches Haus.
Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es habe
der ⟨M⟩ichael Grittner wider die Theresia
Bauer, Hausinhaberin im Markt
Berthold=
storf Nr. 107, die wirkliche Feilbietung der
gegentheiligen im Markt Bertholdstorf
lie=
genden, diesseitigem Grundbuch dienstbaren,
auf 1613. fl, gerichtlich geschätzten Behausung
Nr. 107 verwilligter erhalten. Da nun
hie=
zu 3 Termine, und zwar für den ersten der
24. September für den zweyten der 26.
Oktober, und für den dritten der 26. No=
vember d. J. solchergestalt bestimmt worden,
daß wenn gedachte Behausung weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den
Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, solche bey dem
drit=
ten auch unter der Schätzung
hindangege=
ben werden würde; als haben die
Kauflu=
stige an obbestimmten Terminen früh um 10
Uhr vor diesem Gerichte. zu erscheinen.
Licit Haus
Von der k. k. Kammeralherrschaft
Ober=
storf an der Donau wird hiemit kund
ge=
macht: es habe Johann Haller, dermaliger
Brieftrager zu Stadt Enzerstorf prop. & ux.
nom. die Veräusserung seiner zu Eberstorf
Nr. 110 besitzenden, durchaus von guten
⟨M⟩a=
teriale erbauten, und samt den
dazugehöri=
gen in 158 [] Klafter bestehenden
Hausgar=
ten auf 600 fl. geschätzten Behausung
ange=
sucht und verwilligt erhalten, auch sey zur
diesfälligen Versteigerung der 26. Septemb.
d. J. bestimmt worden. Wer demnach
Be=
lieben hat dieseBehausung käuflich an sich
zu bringen, kann täglich solche in
Augen=
schein nehmen, und an obgedachten Tag früh
um 9 Uhr vor hiesiger Amtskanzley
erschei=
nen, wo mit den Meistbietenden der Kauf
abgeschlossen werden wird.
Convoc. Rohrerins. Gläubiger.
Von der frey〈…〉. Johann 〈…〉Baptist
⟨L⟩udwigs=
dorfischen Herrschaft Gundersdorf V. ⟨U⟩. M.
B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
über Absterben der Sophia Rohrerin, be=
hausten Unterthanin in Markte Gundersdorf,
um mit der diesfälligen
⟨V⟩erlassenschaftsab=
handlung sicher vorgehen zu können, für
nöthig befunden worden, all jene, welche
an=
sothaner Verlassenschaft einige Ansprüche zu
machen haben, der Ordnung nach
einzube=
rufen. Es haben daher all jene, die an
die=
ser Verlassenschaft als Gläubiger, oder aus
was immer für einem Grunde eine Foderung
zu ⟨stellen⟩ vermeinen, den 26 Herbstmonats
d. J. früh um 8 Uhr vor diesem
Herrschafts=
gerichte zu erscheinen, und ihre Foderung
ge=
hörig darzuthun, widrigens die Verlassenschaft
ohne weiteren abgehandelt, und den
diesfälli=
gen Erben eingeantwortet werden würde.
Erinnerung an Mathias Schippel.
Von dem Ortsgerichte der Herrschaft 〈…〉
reis=
bach im V. O. W. W. wird dem Mathias
Schippel, behaust gewesten Unterthan und
Kühhandler zu St. Veit, bekannt gemacht:
Es habe wider ihn bey diesem Gerichte
Phi=
lipp Rodeneder, behauster Unterthan an der
Priest, wegen einer Schuldfoderung pr. 68 fl.
für 2 Stück Kühe Klage angebracht, und
um die richterliche Hilfe gebetten. Das
Ge=
richt, dem der Ort seines Aufenthalts
un=
bekannt, und da er vielleicht aus den k. k.
Erblanden abwesend ist, hat zu seiner
Ver=
tretung, und auf dessen Gefahr und
Unkö=
sten den hierländigen Gerichtsadvokaten zu
St. Pölten, Hrn. Anton Jenik, als Curator
bestellt, mit welchem die angebrachte
Rechtssa=
che nach der für die k. k. Erbländer
beste=
henden Gerichtsordnung ausgeführet, und
ent=
schieden werden wird. Er Mathias Schippel
wird dessen durch diese öffentliche Ausschrift
zu dem Ende erinnert, damit er auf den 25.
September d. J. früh um 9 Uhr allenfalls
zu rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder
in=
zwischen dem bestimmten Vertretter seine
Rechtsbehelfe an Handen zu lassen, oder auch
sich selbst einen andern Sachwalter zu
be=
stellen, und diesem Gerichte namhaft zu
ma=
chen, und überhaupt in die richterlichen
ord=
nungsmäßigen Wege einzuschreiten wissen
möge, die er zu seiner Vertheidigung diensam
finden würde, widrigens er sich die aus
sei=
ner Verabsäumung entstehende Folgen selbst
beyzumessen haben wird.
Haus zu verkaufen.
Am Spitalberg in der Fuhrmannsgasse
ist das gutgebaute Haus Nr. 75 zur goldenen
Birn genannt, zu verkaufen; hat 4
Wohnun=
gen auf die Gasse und. 4 ruckwärts, einen
schönen Keller, und ist durchaus von aussen
und innen bis im dritten Stock mit eisenen
Gittern versehen. Die Hälfte vom Capital
läßt man darauf liegen. Jst sich anzufragen
bey dem Eigenthümer im ersten Stock.
Licit. Simeths Haus
Von dem Ortsgericht der Herrschaft Deutsch=
Altenburg und Prellenkirchen ist auf
Anlan=
gen des Herrn Joseph Feichtinger, beeder
Rechten Doktors, als Johann Michael
Jani=
schen Verlassenschaftskurator wider Georg
Simeth im Dorfe Prellenkirchen, in die
ge=
richtliche Feilbietung der gegentheilig zur
Herr=
schaft Prellenkir⟨chen⟩ dienstbaren, und mit
Ein=
schluß der 29 Joch Hausäcker auf 436 fl. ge=
schätzten 3/4 Lehenbehausung, dann 1/8 Joch
pr. 250 fl. geschätzten Uiberländweingarten,
wie auch des vorhandenen wenigen Viehes
und der Hausgeräthschaften, gewilliget, und
zur diesfälligen Versteigerung der 1. Okto=
ber, der 2. November und 1. Dezember=
d. J. dergestalt bestimmt worden, daß die
Stucke, welche weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an den Mann gebracht werden
könnten, bey dem dritten auch unter der
Schä=
tzung, jedoch nur gegen gleich leistender
baa=
re Bezahlung werden verkaufet, und die
dies=
fällig bestimmten Versteigerungen jedesmal
im Schlosse Prellenkirchen früh um 9 Uhr
abgehalten werden.
Licit. Religionsfondsgüter.
Von der k. k. böhmischen
Staatsgüterver=
äusserungskommißion wird hiemit kund
ge=
macht: daß den 14. und 21. Oktober d. J.
früh um 9 Uhr nachstehende
Religionsfonds=
güter unter den von einem hochlöbl. Landes=
gubernium unter 22. May l J. allgemein
bekannt gemachten Bedingungen, jedoch mit
Vorbehalt der höchsten Begnehmigun⟨g⟩, im
Ganzen, entweder veräussert oder in
Erb=
oder zeitlichen Pacht hindangegeben werden,
und zwar 1) den 14. Oktober das im
Leut=
meritzer Kreise gelegene Gut Tschischkowitz
in einem Schätzungswerth von 154,448 fl.
21 3/4 kr. wo sich folgende Wohn und Wirth
schaftsgebäude befinden, als a) im Orte
Tschischkowitz ein obrigkeitliches Schloß von
einem Stock, eine alte Amtswohnung, und
andere Wirthschaftsgebäude. b) Bräuhaus
mit aller Zugehör samt Bäuerswohnung
in welcher auf 26 Fässer 1 Eimer gebräuet
wird, dann eine Binderswohung c))Ein
Brandweinhaus, samt Brandweinbrenners
Wohnung. d) Drey Mayerhöfe, samt
Schütt=
böden, benanntlich zu Tschischkowitz, Schi=
rowitz, und Ko⟨st⟩ial, welche an ackerbaren
Feldbau in sich enthalten 177〈…〉
m Wiesen und Gärten ⟨155 M. 1/4 m. 〈…〉⟩
tungen 186 M. 12 1/2 m. Weingarten 125
M. 2 1/2 m. Waldungen 1445 M. 9 3/8 m.
e) Ein Schafstall bey Tschischtowitz. f) Drey
Weinerswohnungen, nämlich bey
Tachischko=
witz, Kostial, und Trze⟨bei⟩tz, nebst 3
Wein=
pressen bey Kostial, Trzebeitz und Leutmeritz.
g) Eine Ziegelhütte nächst Tschischkowitz. h)
Ein Judenhaus zu Gentschitz; bey diesem Gut
werden auch Granaten gefunden. 2) Den
21. Oktober die im Kaurzimer Kreise
gele=
gene zusammengehörige zwo
Religionsfonds=
güter 〈…〉ischkowis und Dektar in einen
Schä=
zungswerth von 53592 fl. 45 kr. Bey
die=
sen Gütern befinden sich folgende Wohnungen
und Wirthschaftsgebäude; a) in Mischkowitz
ein Wohnhaus für den Beamten, ober
wel=
chem sich der Getreidschüttboden befindet. b)
〈…〉schaftsgebäude, samt aller Zugehör.
c) Eine Schäflerey, samt Schäflerswohnung.
d) Jn Dektar ein kleines Bräuhaus und
ei=
ne kleine Brauerswohnung. Grundstücke sind
folgende bey diesen Gütern a) bey dem
Misch=
kowitzer Mayerhof an Feldbau 925 W. 5 m.
Wiesen und Gärten 39 M. 9 m. Hutweiden
21 M. 3 m. d))Bey Dektar an gänzlich
zertheilten Mayerschaftsgründen an Aeckern
726 M. Wiesen und Gärten 31 M. 6 m.
Hutweiden 4 M. 4 m. Die Versteigerung
dieser Güter wird in dem königl. Gubernial=
landhause auf der Kleinseite unter dem
Vor=
sitze des königl. Herrn Gubernialrathes v.
Hennet abgehalten werden, die verfaßte
Er=
trägnisse, wie auch die diesfällige
Güterbe=
schreibungen können bey der königl. Staats=
güteradministration eingesehen, und auch die
nähere Auskünfte daselbst eingeholet werden;
wozu also die Kauflustigen hiemit vorgeladen
werden, Prag den 28. August 1789.
Licit. Weingärten.
Von des Stifts Klosterneuburg
Amtskanz=
ley wird hiemit bekannt gemacht: es habe
das löbl. administrirte Dorotheerstift hierorts
angesucht, daß die dem selben angehörige theils
dem hiesigen Stifte, theils zum löbl. Grund=
buche des freyen Landgutes Würflhof zu
Nuß=
dorf dienstbare Weingärten, als 1/2 Joch
weniger 1/2 8tel auf dem Nußberg in der
obern Schoß, 1/2 Joch weniger, 1/2 8tel
deto daselbst, 1 doch allda der
Schönkirch=
ner genannt, 1/2 Joch deto der Olm, 1/ 3
und 1/6 deto in Purkstallen, 13/ deto allda,
1/2 Joch und 1/16 deto allda, 1 /2 Joch
de=
to in der untern Schoß, 8 1/2 Viertel deto
in 〈…〉uckenthal Nußdorf, 1/2 Joch in 〈…〉
n=
ckenthal der Schinaweis, und 1 Joch in
Steinbüchel, samt der heurigen Weinfech=
sung zur öffentlichen Versteigerung mit dem
Anhange ausgefeilet werden möchten, daß
ein Drittheil sogleich baar, die übrige zwey
Drittheile aber in zweyjährigen Fristen, ge=
gen gehöriger Sicherstellung, und laufenden
4 pro Cento Jnteressen bezahlet werden
sol=
den. Da nun zu dieser Versteigerung der 21.
d. M. September früh um 9 Uhr bestimmt
worden ist; so haben diejenige, welche um
gedachte Weingärten zu bieten gedenken, an
gesagtem Tage und Stunde auf der Paktur
zu Heiligenstadt zu erscheinen.
Licit. Stadel.
Den 21. September wird in Nußdorf der
grosse Stadel auf dem Platz, welcher ganz
gemauert, auch gewölbt ist, zwey grosse
Schüttböden, samt dazugehörigen Aufzügen
hat, und mit Ziegeln gedeckt ist, öffentlich
feilgeboten und den Meistbietenden hindan
gegeben. Man kann diesen Stadel täglich
in Augenschein nehmen, und sich deshalb in
dem Haus Nr. 1 bey dem Hausmeister anfragen.
Licit. Gründe.
Von dem hiesigen Metropolitandomkapitel
in Wien werden zufolge allerhöchster
Ent=
schliessung von dem nächst der Hernalserlinie
liegenden Augustiner Garten, nach dem
al=
lerhöchst begnehmigten Plan, die darin zu
Erbauung 11 Häuser ausgemessene Gründe
wie auch jener Grund, so als Garten oder
Wiesgrund derzeit ohne Vergwöhrung und
zwar lediglich bestandweise, und nur immer auf
ein Jahr verlassen wird, auf den 22. Sep=
tember d. J. öffentlich feilgeboten, und den
Meistbietenden mit Vorbehalt der
allerhöch=
sten Ratifikation verkauft, und verlassen
werden. Vorläufig wird hiemit erinnert, daß
zu diesen Kauf, ausser der Judenschaft, je=
dermann ohne Rücksicht auf Religion und
Stand zugelassen werde, und daß die
Be=
zahlung des Kaufschillings, nach erfolgt
aller=
höchster Ratifikation, zum
metropolitandomka=
pitlischen Hofmeisteramt zu erlegen ist. Die
Kauflustigen haben daher an obbemeldtem
Tage früh um 10 Uhr vor dem hiesigen
Me=
tropolitandomkapitel im Zwettelhof nächst St.
Stephan im Hofmeisteramt zu erscheinen,
immittels aber kann bey dem Hofmeisteramt
die Schätzung und der Plan eingesehen, dann
die auf Häuser von dem Augustiner Garten
abzugebende Gründe nächst der
Hernalserli=
nie täglich vor=und nachmittag in
Augen=
schein genommen werden, weßwegen sich bey
dem Gärtner allda zu melden ist.
Licit. Wiesen in Bestand.
Von dem k. k obersten Hof und
Landjä=
germeisteramte wird hiemit bekannt gemacht:
Da der mit den bürgerl. Fleischhauern alhier
Gramestetter und Compagnie auf 3 Jahr
geschlossene Wiesenbestandkontrakt im
soge=
nannten kleinen Pratter 〈…〉 des Wiener
Kanals in der Gegend 〈…〉 grünen
Lusthau=
ses mit Ausgange dieses Jahres sein Ende
erreichen wird, so haben Se. Exzellenz der
k. k. wirkl. geh. Rath, oberste Hof=und Land=
Jägermeister, Ritter des goldenen Vliesses,
Herr Graf zu Hardegg Glaz ꝛc. zu verordnen
geruhet, daß die 51 Tagwerke 600 Quadrat=
Klafter Wiesen im vorerwähnten kleinen
Prat=
ter auf weitere 3 Jahre in Bestand
verlas=
sen, dieser Bestand öffentlich feilgebothen,
und mit dem Meistbietenden ein ordentlicher
Kontrakt errichtet werden soll, dessen
Be=
dingnisse bey diesem k k. obersten Hof=und
Landjägermeisteramte von jedermann
vorhin=
ein einzusehen sind. Da nun zu dieser
Feil=
bietung der 2. Oktober d. J. festgesetzt
wor=
den, so werden all und jede, die den Bestand
dieser Wiesen auf 3 Jahre zu übernehmen
Willens sind, am ersterwähnten Tag früh
um 9 Uhr bey diesem k. k. obersten Hof=
und Landjägermeisteramte in dem vormaligen
Lorenzer Nonnenkloster entweder selbst
persön=
lich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
zu erscheinen haben.
Licit. Stadelbaurische Häuser.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht. Es sey wider die Maria Anna
Stadl=
baurin, Hausinhaberin, wegen schuldigen
Satz=
kapital pr. 5000 fl. in die Feilbietung der
der Geklagten angehörigen, in der
Leopold=
stadt in der grossen Schifgasse befindlichen 2.
Häuser Nr. 36 und 37. samt den dabey
be=
findlichen Garten gewilliget worden. Da nun
hiezu der 20. September zum ersten, der 23.
Oktob. zum zweyten, und der 24 Novemb. l.
J. zum dritten Termin mit dem Beysatz
be=
stimmet worden ist, daß, wenn sothanne
Rea=
litäten bey dem ersten, und zweyten Termin
um die Schätzung nicht angebracht würden,
selbe bey dem dritten auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würden, so haben die
Kauflustigen an erstbesagten Tagen früh um
10. Uhr vor diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Müllerisches Haus
Von dem Grundbuch der k. k. Kammeral=
Herrschaft Tuln, als Herrschaft Oberdöbling,
wird hiemit kund gemacht: Es sey auf An=
langen der Johann Jakob Müllerischen
Cura-
ratoris ad lites, Hrn. Dr. Weigl, in die
Licitirung der in die Johann Jakob
Mülleri=
sche Konkursmasse gehörigen in Oberdöbling
liegenden schönen, sehr gut und bequemlich
gebauten mit einen schönen Obst=Garten
ver=
sehenen auf 3200 fl. gerichtl. geschätzten
Be=
hausung Nr. 760 nebst den allda befindlichen
zu 〈…〉er Fabrik sehr anwendbar, und schon
geeigneten, sehr geräumig neu gebauten mit
Ziegl gedekten ebenfalls mit einen schönen
Gar=
ten versehenen und auf 3500 fl. gerichtl
ge=
schätzten Behausung gewilliget, und zu
der=
selben ⟨Vormehrung⟩ für den ersten Termin
der 28 September, für den zweyten der 21.
Oktober d. J. mit dem Beysatze bestimmet
wor=
den, falls obige Behausung und Fabrikgebäude
bey den ersten und zweyten Termin um die
Schätzung, oder darüber nicht an Mann
ge=
bracht werden konnten, selbe nach vorläufiger
Vernehmung der Müllerischen Gläubiger bey
der dritten Lizitation auch allenfalls unter der
Schätzung verkaufet werden würden. Die
Kauflustige haben demnach an obbestimmten
Tägen fruh um 9 Uhr sich in der Müllerischen
Behausung in Oberdöbling einzufinden.
Licit Freyhöfe.
Von der mährisch-schlesischen k. k. Staats=
güter Veräußerungskommission wird hiedurch
bekannt gemacht, daß den 7. Oktober d. J.
in dem Brünner Dikasterialhause um die
gewöhnliche Frühstunde unter dem Vorsitz
des Gubernialraths, Freyherrn v. Roden,
zur Versteigerung nachstehender zu dem
Ex=
pauliner Kloster in Kronau gehörig gewesten
Freyhöfe Dobrzinsko und Rakschiz mit
Vor=
behalt der höchsten Begnehmigung
feilgebo=
ten werden Das Pretium fisci entfällt
hie=
von nach dem Erträgnißentwurfe bey
Do=
brzinso 8586 fl. 13 kr. 3 pf. Rakschiz 2589 fl.
2 kr. 2 pf. Die Verkaufsmodalitäten von
die=
sen versteigernden Freyhöfen sind durchaus
diejenigen, welche durch höchste
Entschlies=
sung vom 24. März festgesetzt, und mittels
Kreisschreiben vom 29. April d. J. im
Lan=
de kund gemacht worden sind. Uebrigens
steht es jedem Kauflustigen frey, die
An=
schläge sowohl als die Beschreibung dieser
Freyhöfe bey der hierländigen
Staatsgüter=
oberdirektion einzusehen. Brünn den 27. Au=
gust 1789.
Licit. Gut Bochtiz und Mödlau.
Das in dem Znaymer Kreise liegende
Ex=
jesuiten Gut Bochtiz, ⟨vereinbarter⟩ mit dem
Gut Marschowiz, dann des Guts Mödlau
werden am 15. Oktober von der
mährisch=
schlesischen Staatsgüter
Veräußerungskom=
mission in dem Brünner Dikasterialhause mit
Vorbehalt der höchsten Begnehmigung
ver=
steigerungsweise feilgeboten werden. Das
Pretium Fisci von dem Gut Bochtiz, vereini=
barter mit dem Gut Marschowitz, bestehet
nach der verfaßten Erträgnis mit Einbegrif
des Schloßgebäudes auf 143,076 fl. 36 kr.
2 pf. und von dem Gut Mödlau auf 22008
fl. 10 kr. Die Verkaufsmodalitäten von
diesen veräußernden Staatsgütern sind
durch=
aus diejenigen, welche durch höchste
Ent=
schliessung vom 24. März festgesetzt, und
mittels Kreischreiben vom 29. April d. J.
im Lande kund gemacht worden sind. Uebri=
gens steht es jedem Kauflustigen frey, die
Anschläge sowohl, als die Beschreibung von
diesen Gütern bey der hierländigen
Staats=
gürteroberdirektion einzusehen. Brünn den
25. August 1789.
Licit. Herrschaft Großen=Rußbach und
Egenburg.
Von der k. k. ni. öst. Staatsgüter
Ver=
äußerungskommission wird hiemit kund
ge=
macht: daß den 14. Oktober die zum
Stu=
dienfond gehörigen zwey Herrschaften
Gro=
ßen
ßen=Rußbach und Egenburg mittels
öffentli=
cher Versteigerung an den Meistbietenden
ent=
weder verkauft, oder aber in Erb=und
wieder=
ruflichen Pacht mit Vorbehalt der höchsten
Be=
stätigung hindangegeben werden. Das Pretium
Fisci wird für die Herrschaft Großen=Rußbach
nämlich in Kapital mit 79397 fl. 40 kr. im
jährlichen Erbpacht oder aber Pachtzins auf
3969 fl. 52 kr. für die Herrschaft Egenburg
aber in Kapital mit 103493 fl. 40 kr. und
in Erbpacht oder Pachtzins auf 5174 fl. 41 kr.
angenommen. Die übrigen Bedingnisse, mit
welchen oberwehnte 2 Herrschaften
hindange=
lassen werden, sind durchaus diejenigen, wel=
che mittels Hofentschliessung vom 24. März
d. J. festgesetzet, und durch eine löbl. k. k.
ni. öst. Landesregierung mittels der
Wiener=
zeitung zur allgemeinen Wissenschaft bekannt
gemacht worden sind. Die Versteigerung der
obbemeldten Güter wird in dem Regierungs=
und Landhause unter dem Vorsitze des wirkl.
ni. öst. Regierungsraths, Freyhrn. v. Sala,
abgehalten werden, bis dahin aber können
die Beschreibungen dieser Herrschaften
einge=
sehen, und sonst die nöthigen Auskünfte in
der Kanzley der k. k. ni. öst. Staatsgüter=
administration im vormaligen Jakoberkloster
eingeholet werden.
Licit. Fürbaurisches Haus.
Von des Stifts Klosterneuburg
Amtskanz=
wirdkanz= hiemit bekannt gemachet: es habe der
Hr. Franz v. Drescher k, k. Hofagent, girat.
noe. wieder Anton Fürbauer, Burger zu
Klo=
sterneuburg, und Anna Maria dessen
Ehe=
würthin, wegen einen Schuldbetrage, die
Feilbiethung der gegentheiligen auf 180 fl.
gerichtlich geschätzten, hieher dienstbaren
Be=
hausung Nr. 72 bewirket gebetten. Da man
nun zu dieser Versteigerung für den 3ten
Ter=
min den 2. Oktober d. J. früh um 9 Uhr
mit dem Beysatze bestimmet hat, daß
gedach=
te Behausung bey diesen dritten Termin auch
unter der Schätzung verkaufet werden solle;
Als haben diejenigen, welche um gedachte
Behausung zu biethen gedenken, sich an
⟨a⟩b=
gesagten Termin in der hiesigen Amtskanzley
einzufinden.
Amort. Schuldverschreibung.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
be=
kannt gemacht, es habe die Frau Josepha
Freyin v. Sternbach, gebohrne Gräfin v.
Herberstein, um Amortisirung einer von Hrn.
Franz Paul v. Stegner an die Frau
Ma=
ria Anna Gräfin v. Caramelli ausgestellten,
durch Ceßion an die Frau Bittstellerin
gedie=
henen, und auf dem Gut Hundsthurn
intabu=
lirten Schuldverschreibung pr. 10000 fl. aus
dem Grunde gebetten, weil gedachte
Schuld=
verschreibung ihr in Verstoß gerathen sey.
Da nun in dieses Gesuch gewilliget werden
ist; als werden jene, welche auf gedachte
Ob=
ligation pr. 10000 fl. rechtliche Ansprüche zu
haben vermeinen, ihr Recht binnen 1 Jahr
und 6 Wochen alsogewiß anzubringen, und
auszuführen haben, widrigens dieselben nicht
mehr gehöret, sondern diese in Verlust
ge=
rathene Obligation ohne weitern amortisirt
werden würde. Wien den 18. Juli 1789.
Convoc. Ferkelische Gläubiger.
Von dem k. k. General der Kavallerie
Graf Wurmserischen Hussarenregiments
Ge=
richte wird hiemit bekannt gemacht: Daß
der bey diesem Regiment als Riemer
gestan=
dene Johann Georg Ferkel, aus dem
Eich=
städtischen im heil. röm. Reich Görlitz
ge=
bürtig, im Feldlager bey Bechania unterm
21. August 1788 im Wittwenstand ohne
Er=
ben intestatus verstorben, und ein Nachlaß
von 70 fl. ruckgelassen habe. Da nun dem
Regimentsgerichte dessen allfällige
Jntestat=
erben bis nun zu unbekannt verblieben, als
werden all und jede, die an dieser
Nachlas=
senschaft entweder titulo hæreditaria, crediti,
oder auf was immer für eine Art ein
ge=
gründetes Recht zu haben, und Ansprüche zu
machen gedenken, kraft gegenwärtigen Edikts
dergestalt peremptorisch vorgeladen, ⟨d⟩aß sie
binnen 1 Jahr und 6 Wochen vom Tage der
Kundmachung dieses Edikts, das ist den 20.
September 1790 vor diesem
Regimentsge=
richte ihre Gerechtsame nach Vorschrift der
Gesetzen um so gewisser erweislich zu
ma=
chen, verpflichtet sind, als im widrigen nach
fruchtlos verstrichenen ⟨Fall⟩frist dieselbe nicht
nur nicht gehöret, und mit ihren
Ansprü=
chen abgewiesen, sondern zugleich diese
Ver=
lassenschaft erblos erkläret, und als ein
ver=
fallenes erbloses Gut dem k. k. Jnvaliden=
instituts zuerkannt werden wird. Feldlager
bey Stanzinova den 8. Juli 1789.
Convoc. Kartnerische Erben u. Gläubiger.
Von der Herrschaft Schottwien im V. U.
W. W. wird hiemit zu wissen gemacht: es
sey Johann Kärtner, gewester Jnwohner im
Markt Schottwien, und Anna Maria
Kart=
nerin dessen Ehewirthin, beede kurz nach
ei=
nander mit Hinterlassung einiger Fahrnisse ab
intestato verstorben, mithin für nöthig
befun=
den worden, derselben nächste Erben, und
et=
waige Gläubiger einzuberuffen. Es werden
demnach all jene, welche an gedachte
Verlas=
senschaft was immer für gegründete
Ansprü=
che zu machen haben, solche bis den 20. Ok=
tober d. J. bey eingangserwehnter Herrschaft
Schottwien um so gewisser anzubringen, und
zu erweisen haben; als im widrigen mit der
Verlassenschaftsabhandlung ohne weiters
vor=
gegangen, und solche den sich legitimirenden
Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. Geyerische Gläubiger.
Von dem k. k. General F. M. Lieut. Graf
Thurnischen Jnfanterie Regimentsgerichte wird
hiemit bekannt gemacht: daß der diesseitige
Regimentshauptmann, Hr. Joseph v. Geyer,
den 12. August d. J. zu Surczin in
Sirmi=
en mit Testament verstorben sey, und da nun,
um mit der künftigen Abhandlung sicher
vor=
schreiten zu können, für nothwendig befunden
worden, all jene, welche an sothaner
Verlas=
senschaft jure crediti, aut alio quocunque
titulo Foderung oder Ansprüche zu haben
ver=
meinen, gerichtlich vorzuladen, zu dem Ende
dann auch von heute dato an eine zweymonat=
liche Zeitfrist und zwar bis 26. October d. J.
hiemit anberaumt wird, als haben dieselbe
während dieser Zeit ihre habende Forderung
entwedet selbsten, oder durch hiezu genugsam
instruirte Gewaltträger bey diesem
Regiments=
gerichte alsogewiß anzumelden, und
rechtsbe=
ständig zu erweisen, wie im widrigen nach
Verlauf dieser Zeitfriest niemand mehr
gehö=
ret, sondern was rechtens ist, vorgekehret
werden würde.
Convoc. Völckische Gläubiger.
Von der Amtskanzley der Stiftsherrschaft
Thierenstein wird hiemit bekannt gemacht: daß
Anton Völck, diesseitig unterthänigen
Jnwoh=
ner und Wittiber vom Dorf Förthhof V. O.
M. B. nächst der Stadt Stain, mit
Zurück=
lassung eines Testaments verstorben sey. Um
nun mit solcher Verlassenschaftsabhand⟨l⟩.⟨. s⟩
vorgehen zu können, haben all jene, die an
dieser Verlassenschaft eine Forderung zu
ma=
chen vermeinen, den 15. Oktober d. J. vor=
mittag um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley der
Stiftsherrschaft Thierenstein zu erscheinen,
ihre Forderungen anzugeben, und
ordnungs=
mäßig zu liquidiren, widrigens nach
vorgenome=
ner diesfälliger Verlassenschaftsabhandlung
nie=
mand mehr angehöret wird.
Convoc. Rotterischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt ⟨Wien⟩ wird bekannt gemacht:
Es sey die Maria Anna Rotterin, burgerl.
Wurstmacherin, mit Tod abgegangen, und
da=
her um mit der diesfälligen
Verlassenschafts=
abhandlung sicher vorgehen zu können, auf
Anlangen des Herrn Joseph Kißling, J. U.
D. a. H. u. Gr. Adv. als gerichtl. verord=
neten Curators ad actum, verwilliget worden,
alle jene vorzuladen und zu hören, welche an
diese Verlassenschaft entweder aus dem
Erb=
recht, oder als Glaubiger Ansprüche machen
können. Zu diesem Ende haben alle jene, so
hieran Forderung zu machen gedenken, den
3. Oktober d. J. früh um 10 Uhr entweder
persönlich, oder durch Bevollmächtigte vor
diesem Magistrate sogewiß zu erscheinen, wie
im widrigen diese Verlassenschaft ex officio
abgehandelt, und den sich gesetzmäßig
aus=
weisenden Erben ohne weiters eingeantwortet
werden würde.
Convoc. Bayerische Gläubiger.
Von dem k. k. im Großfürstenthum
Sie=
benbürgen aufgestellten Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey zu
Ausfin=
digmachung der etwa vorhandenen Schulden
des den 16. May 1789 zu Kronstadt in
Sie=
benbürgen verstorbenen k. k. Militar
Ver=
pflegsadjunkten, Franz Bayer, die
gewöhnli=
che Convocationsedikte auszufertigen befunden
worden. Daher wird jedermann, der an
ge=
dachter Verlassenschaft des verstorbenen
Mi=
litar Verpflegsadjunkten, Franz Bayer, Schul=
den halber Ansprüche und Foderung haben,
oder zu haben vermeinen, den 8. Oktober d.
J. in hiesiger Amtskanzley früh um 9 Uhr
alsogewiß zu erscheinen, und seine etwa
ha=
bende Foderung zu liquidiren haben, wie im
widrigen, was Rechtens ist, von Amtswegen
vorgekehret werden wird. Hermannstadt den
6. Juli 1789.
Convoc. Rainerischer Gläubiger.
Von des k k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Ens, dann in den
Vorlan=
den bestellten Jud. Del. Mil. M. wegen, wird
hiemit kund gemacht: Man habe nöthig
be=
funden, alle jene vorzuladen, und
einzuberu=
fen, die an die Verlassenschaft der im Julio
17⟨35⟩ zu Großwardein in Ungarn ab intestato
ledigen Standes verstorbenen k. k. Proviantver=
walters=Tochter, Maria Gredelina Rainerin,
einige Erbssprüche, oder andere Forderungen
haben, oder zu stellen vermeinen. Es haben
demnach alle und jede, welche an erstbesagte
Maria Gredelina Reinerische Verlassenschaft aus
was immer für einem Rechte einige Ansprüche
zu stellen vermeinen, sich von heute zu Ende
gesezten Dato binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tagen, bey dieser k. k. Militargerichtstelle,
entweder selbst persönlich, oder durch
genug=
sam instruirte Bevollmächtigte, anzumelden,
und ihre stellende Forderungen mit
Beybrin=
gung der behörigen Dokumenten um so gewißer
rechtens zu erweisen, als im widrigen ex
of=
ficio vorgenommen, und was Rechtens ist, an=
gekehret, auch den ausbleibenden das ewige
Stillschweigen auferlegt werden würde. Wien
den 19. August 1789.
Konkurs des Joseph Weissenberger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung
ei=
nes Konkurses über das gesammte im Lande
Ni. Oe. unter der Ens befindliche Vermögen
des Joseph Weissenberger, burgerl. Sattler=
meisters in der Leopoldstadt, gewilliget
wor=
den. Daher wird jedermann, der an
erstge=
dacht Verschuldeten eine Foderung zu stellen
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 9. November d. J. die Anmeldung seiner
Foderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Johann Bapt. v. Mo=
naldi, als Vertretter der Joseph
Weissenber=
gerischen Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen; als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehört
werden, und jene die ihre Foderung bis
dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesammten im Lande Ni. Oe. unter der
Enns befindlichen Vermögens des
eingangs=
benannten Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirk=
lich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
wer=
den würden.
Konkurs des Lorenz Kleiber.
Von der k. k. Avitikalherrschaft
Scharfen=
egg im V. U. W. W. wird andurch bekannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröffnung eines Konkurses über das
gesamm=
te im Lande Ni. Oest. unter der Ens befindliche
Vermögen des Lorenz Kleiber, Steinmetzmei=
sters und Hofstattlers in dem Markte
Som=
merein gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen sich berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis den 19.
Oktober d. J. die Anmeldung seiner
Fode=
rung in Gestalt einer förmlichen Klage wider
den Vertretter der Lorenz Kleiberischen
Kon=
kursmasse, Herrn Puffer, beeder Rechten Dr.
auch Hof und Gerichtsadvokaten, bey dieser
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in
dieser nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlangte, zu erweisen, als widrigens nach
Verfliessung des erstbestimmten Termins
niemand mehr angehöret werden, und
dieje=
nigen, die ihre Foderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Oesterreich unter der Enns
befind=
lichen Vermögens des eingangsbenannten
Verschuldeten ohne Ausnahm auch dann
ab=
gewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Massa
zu fodern hätten, oder wenn auch ihre
Fode=
rung auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley
Gläubi=
ger vielmehr, wenn sie etwa in die Massa
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert
des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfand=
rechts, das ihnen ansonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Karl Strauß.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Landes Ni. Oest. unter der Ens
befindli=
che Vermögen des Karl Strauß, Negozian=
ten von Nr. 151 auf der Wieden, gewilliget
worden. Daher wird jedermann, der an
erstgedacht Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erinnert, bis 3. November d. J. die
An=
meldung seiner Foderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage wider den Hrn. Dr. Purtscher,
als Vertreter der Karl Straußischen
Kon=
kursmasse bey dem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtig=
keit seiner Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese od⟨er⟩ Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene die ihre Foderungen bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rucksicht des gesamten
im Lande Ni. Oest. unter der Ens befindlichen
Vermögens ohne Ausnahm, auch dann
abge=
wiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Massa
zu fodern hätten, oder wenn ihre Foderung
auch auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß solche Gläubiger,
wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
soll=
ten, die Schuld ungehindert des
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs der Wagnerischen Konleute.
Von dem Ortsgerichte der gräfl. Joseph
Dietrichsteinischen Herrschaft Sonberg V. U.
M. B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
⟨in⟩ die Eröffnung eines Konkurses über das
gesammte im Lande Niederösterreich befindlich
beweg=und unbewegliche Vermögen der
ver=
storbenen Eheleute Johann Wagner, einstma=
lig behaust gewester Unterthan und
Schuster=
meister in Oberholla⟨b⟩runn, und Barbara
denen Ehewirthin, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht
Verschul=
dete eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis 2. Oktober
d J. die Anmeldung seiner Foderung in
Ge=
stalt einer förmlichen Klage wider Herrn
Jo=
hann Baptist Trunger, Marktschreiber zu
O=
berhollabrunn, als Vertretter der diesfälligen
Konkursmasse, bey hiesiger
Ortsgerichts=
kanzley alsogewiß einzureichen, und in dieser
nicht nur die Richtigkeit der Foderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese, oder
jene Klasse gesetzt zu werden verlanget,
zu erweisen, als im widrigen nach
Verflies=
sung des erstbestimmten Tags niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre
Fode=
rung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rucksicht des gesamten im Lande
Niederöster=
reich befindlichen Vermögens der
eingangs=
benannten Verschuldeten, ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ih=
nen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut der obgedacht Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massa schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des
Kompen=
sations=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Johann Medakovich.
Von dem k. k. Warasdiner Creutzer
Can=
tons Gerichte wird hiemit bekannt gemacht:
daß von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte in Croatien
befindliche beweg=und unbewegliche
Vermö=
gen des in Sz⟨re⟩dieze verstorbenen
Schnei=
dermeisters und Handelsmanns, Johann
Medakovich, gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 24. Oktober d.
J. die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt
einer förmlichen Klage wider den Hrn. Ni=
kolaus Kosztadimovich, burgerl. Handelsmann
und Rathsverwandten in Bellovar, als
Ver=
tretter der Johann Medakovichischen
Kon=
kursmasse, bey diesem Cantonsgerichte in
Bellovar alsogewiß einzureichen, und in dieser
nicht nur die Richtigkeit der Foderung, son=
dern auch das Recht, kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte,
zu erweisen, als in widrigen nach
Verflies=
sung des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre
Fode=
rung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten Vermögens des
ein=
gangsbenannten Verschuldeten ohne Ausnahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ih=
nen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut
von der Masse zu fodern hätten, oder wenn
auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut
des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts, das ihnen ansonst zu
stat=
ten gekommen wäre, abzutragen gehalten
werden würden. Staabsquartier Bellovar im
Warasdiner Generalat den 25. August 1789.
Erinnerung an die Plattnerischen Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht dem
Ma=
thias Komriser noe. der Pfarrkirchen zu
Erd=
berg, den Eleonora Semlerischen Erben, dem
Johann Türner, dem Joseph Kni⟨r⟩er, Pfar=
rer zu Kazelsdorf, dem Johann Jungbluth,
Pfarrer zu Prinzendorf, dem Leopold
Wal=
ter, Kapitel⟨bo⟩th, hiemit anzufügen: Es habe
der Jgnaz Dipolt, k k. Hofagent, als Johann
Michael Plattnerischer Bestellter, unter dem
19. dies angezeiget, daß sich bey der Johann
Michael Plattnerischen Convocation er
Ma=
thias Komriser noe. der Pfarrkirchen zu
Erd=
berg mit 560 fl. die Eleonora Semlerische
Erben wegen ungewissen
Verlassenschaftsbe=
trag, der Johann Türner wegen
vorgebli=
chen Schaden pr. 50 fl Josph Knirer, Pfar=
rer zu Kazelsdorf, wegen einen Rest pr. 10 fl.
34 kr. der Johann Jungbluth, Pfarrer zu
Prinzendorf, wegen 12 fl. dann der Leopold
Walter, Kapitelboth, wegen Bothenlohn pr.
35 fl. gemeldet, ohne daß sie diese ihre
an=
gebliche Foderungen rechtsbeständig erwiesen,
und der Ordnung nach liquidiret hätten,
wessentwegen sie auch bereits ihre
Erklärung=
gen allerseits dahin, daß sie an diese Massa
nichts zu fodern haben, abgegeben haben
sollen, welche aber seit langer Zeit her in
Verstoß gerathen wären, daher er
vorstehen=
de 6 Partheyen nach der bestehenden
gericht=
lichen Ordnung zu Darthuung ihrer
Fode=
rungen aufzufordern, und wegen derselben
unbekannten Aufenthaltsort, um
Ausferti=
gung des behörigen Kundmachungsedikts
an=
zulangen sich be⟨müs⟩set sehe. Denselben wird
daher dies zu dem Ende hiemit kund gemacht,
daß sie über obbemeldte Klage inner 60
Ta=
gen ihre Beantwortung überreichen, oder
aber zu Liquidirung ihrer angemeldten
Fode=
rungen ihr Recht mittels einer ordentlichen,
von einem bey diesem Gerichte
angenomme=
nen Rechtsfreund unterferti⟨g⟩ten Klage
wäh=
rend obiger Zeitfrist der 60 Tägen alsogewiß
hierorts einreichen sollen, als in Entstehung
eines oder des anderen denselben dieserwegen
das ewige Stillschweigen auferlegt werden
würde. Wien den 19. August 1789.
Citat. Mayers Erben.
Valentin Mayer, gewesener Leerhäusler,
und Kramer zu Frießheim, fürstl. bischöflich
Regensburgischen Pfleggerichts Donaustauf,
ist den 18. Septemb. 1788 gähen Todes
ge=
storben, und hat eine Wittwe mit
volljähri=
gen Kindern aus verschiedenen Ehen zurück
gelassen. Da nun die hier anwesend
Valen=
tin Mayerischen Relikten das dem gänzlichen
Einsturz unterworfene Häusel wieder in
bau=
lichem Stande herzustellen, und die darauf
liegenden Kirchen=so andern Schulden zu
übernehmen allerdings unvermögend sind, auch
inner den von oberkeitswegen gesetzten
Zeit=
raum eben so wenig einen annehmlichen
Hei=
rathsgegenstand vorstellen konnten; so bleibt
nichts anders übrig, um besagtes Häusel, wo=
bey eine Kramersgerechtigkeit, Rechtholtz und
Gemeinsnutzung sind, nicht längeres
unbemay=
ert zu belassen, als daß von Amtswegen zum
Verkauf des Valentin Mayerischen Anwesens
per pluris licitationem geschritten, die
hier=
auf haftenden Schulden in Abführung
ge=
bracht, und der allenfalls sich zeigende
Ueber=
rest unter die Erbsinteressenten rechtlicher
Ord=
nung nach vertheilet werde. Gleichwie aber
oftbesagter Valentin Mayer noch mehrere
Kinder aus verschiedenen Ehen zurückgelassen,
welche theils Land abwesend, theils ihr
Auf=
enthaltsort diesseitiger Gerichtsstelle unbekannt
ist: als will man diese sämtlich auswärtigen
Erbsinteressenten das gerichtl. Verkaufsvor=
haben hiemit öffentlich bekannt gemacht, und
wenn solche ihre Descendenten Willens, und
zugleich hinlänglich vermögend wären, das
Anwesen ihres seel. Vaters zu übernehmen,
und nicht in fremde Hände zu lassen, auf
Mittwoch den 30. September d. J dergestalt
peremptorie vorgeladen haben, daß, wenn
sie an obbesagten Tage nicht selbst in Person
oder mit hinlänglichen Gewalt versehenen
An=
wald bey hiesiger Gerichts⟨stelle⟩ erscheinen oder
aber ihre zuverläßigen Erklärungen durch ihre
löbl. Ortso⟨b⟩rigkeiten anher übermachen
wür=
den, man nach Verlauf obgesetzt
peremptori=
schen Zeitraums ohne weiters mit dem
Ver=
kaufe des Valentin Mayerischen Anwesens
vorschreiten und keine weitere Vorstellungen
in Absicht auf das Einstandsrecht annehmen
werde. Donaustauf den 17. Juli 1789.
Citat. Hubert Müller.
Von der Justizverwaltung der landgräfl.
Amort. Göschl
Fürsten ⟨ergischen⟩ Herrschaft Weitra in
Nie=
derösterreich V. O. M. B. wird dem
Chri=
stoph Hubert Müller, einem hiesigen
Forst=
meisterssohn, allenfalls dessen Erben hiemit
bekannt gemacht: es habe dessen Schwester
Katharina Hausmannin angezeigt, daß er
Christoph Hubert Müller schon seit 32 Jahren
abwesend, und dessen Aufenthalt unbekannt
sey, weswegen sie gebeten denselben oder
sei=
ne Erben wegen der für ihn hieher
deposi=
tirten väterlich=und mütterlichen Erbtheils
pr. 549 fl. 32 1/2 kr. einzuberufen. Daher
wird ihm Christoph Hubert Müller, oder
sei=
nen Erben hiemit aufgetragen, binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen, das ist bis
1. Septemb. 1790 entweder selbst, oder durch
einen hinlänglich Bevollmächtigten hierorts
sogewiß zu erscheinen, und sich zu besagtem
Vermögen zu legitimiren, als im widrigen
derselbe nach Verlauf dieses Termins für tod
gehalten, über obiges Vermögen die
Ab=
handlung der Ordnung nach gepflogen, und
selbes den sich legitimirenden nächsten Erben
ohne weiters eingeantwortet werden würde.
Amort. Göschlische Obligation u. Satzbrief.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: Es habe die Anna Maria Gruppner,
gebohrne Heidlin, um Ausfertigung der
ge=
wöhnlichen Amortisationsedikte, in Betref
einer in Verlust gerathenen, und mit aller
Mühe nicht ausfindig gemachten, an Johann
Michael Göschl, unterm 30. Dezember 1735
ausgestellten Obligation pr. 200 fl. und
Satz=
brief dd. 31. Dezember 1735 gebetten. Es
haben daher alljene, so an erstgedachter
Obligation und Satzbrief was immer für
Ansprüche zu haben vermeinen, sich binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 8 Tägen vor diesem
Magistrate sogewiß zu legitimiren; widrigens
nach Verlauf dieser Zeitfrist gedachte
Obli=
gation und Satzbrief für null und nichtig
er=
klärt werden wurde. Wien den 14. Aug. 1789.