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Wiener Zeitung

Nr. 74, 16. September 1789

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[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Se. K. K. Majestät haben die Ober=
sten
: Dieskau, von Hohenlohe,
Rottigni, von G. H. Toskana Drago=
ner
, Einsiedel, von Schakmin, Dras=
koczy
, von Nadasdy, Steinbacher,
Kommandanten zu Brood, Jeney, Kom=
mandanten
zu Gradiska, Neu, vom
Generalquartiermeisterstab, Pretsch, vom
zweyten Artillerieregimente, Van der
Stappen, vom dritten Artillerieregimen=
te
, Czernel, vom Peterwardeiner, und
Peharnick vom Oguliner Regimente, zu
General Feldwachtmeistern allergnädigst
zu befördern geruhet.

Se. Maj. haben vermöge Hofdekrets
vom 5. d. M. zu entschliessen geruhet,
daß den meineidig, entwichenen Soldaten
der vom 1. May 1788 bis letzten April

1789 verliehene Generalpardon auf wei=
tere
6 Monathe, nähmlich vom 1. die=
ses
laufenden Monaths bis letzten Februar
1790 verlängert werden soll, welches durch
die K. K. N. Oe. Landesregierung hiermit
bekannt gemacht wird. Wien den 15.
September 1789.

Bey Gelegenheit des am 14. d. M.
eingefallenen Festes der Kreuzerhöhung
geruheten Jhre Königl. Hoheit die durch=
lauchtigsten
Erzherzoginn Großherzoginn
von Toskana, als höchste Schutzfrau des
hochadel. K. K. Sternkreuzordens, folgen=
de
neue Ordensglieder aufzunehmen:

Jhre königl. Hoheit die durchlauchtigste
Fürstinn und Frau, Maria Clemen=
tina
, Erzherzoginn zu Oesterreich, groß=
herzoglich
Toskanische Prinzesinn.

Luisa Busca, geborne Herzoginn Serbel=
loni
, großherzogl. Toskanische Hofdame.

[2]

Aloisia Gräfinn v. Althann, geb. Freyinn
v. Rechbach.

Karolina Gräfinn v. Rosenberg, geb.
Gräfinn v. Khevenhüller

Franziska Gräfinn v. Aspremont Lynden
und Reckheim, Stiftdame zu Mün=
serbilfen
.

Maria Anna Gräfinn v. Praschma, geb.
Gr. Zierotin.

Maria Magdalena Zonardi, Herzoginn
v. Camerino.

Anna Gräfin v. Mailath, geb. Gr. Sandor.

Charlotte Freyinn v. Summerau, geb.
Freyinn v. Duminique.

Maria Theresia Gräfinn v. Nesselrode
Hugenpoet, geb. Freyinn v. Sarny.

Maria Franziska Gräfinn v. Aichelburg,
geb. Gr. Portia.

Maria Anna Gräfinn Vetter von der Li=
lien
, geb. Gr. v. Sereni.

Antonia Alexandrina Freyfrau Ritz, geb.
Freyinn v. Plittersdorf.

Friederika Augusta Gräfinn Seissel d'aix,
geb. Freyinn v. Reitzenstein.

Claudine Veronique Vicomtesse Sagey,
geb. Chaffoy.

Maria Theresia Baretta, Marchesinn v.
Mesagne geb. Gaetani d'Arragona.

Florida Gräfinn Berioloi. geb. Massel.

Giulia Gori, geb. Azzoni, Patrizierinn
v. Siena.

Se. Maj. haben den N. Oest. Regie=
rungsrath
Bankal=Tabaks=und Sie=
gelgefälls
=Direktor, Jsrael Hönig, in
Rücksicht der schon von seinem Vater,
insbesondere aber von ihm selbst seit mehr
als 30 Jahren dem Staate in verschiede=
nen
wichtigen Geschäften, mit rühmlichen
Diensteifer, zur allerhöchsten Zufriedenheit
geleisteten ersprieslichen Dienste, sammt
seinen eheligen Erben beyderley Ge=
schlechts
, in den erbländischen Adelstand
mit dem Ehrenworte: Edler v. Hönigs=
berg
, zu erheben geruhet.

Den 3. d. M. hielt die Böhmische Ge=
sellschaft
der Wissenschaften zu Prag, ei=
ne
öffentliche Versammlung, wobey der
zum Vorsteher ernannte Präsident der

Landrechte, Graf Prokop v. Lazansky,
feyerlich eingeführet wurde, und man
ihm die Gesetze und Siegel der Gesell=
schaft
überreichte. Der Prälat Stein=
bach
von Kranichfeld, als Direktor,
und Herr Gubernialrath v. Riegger,
als immerwährender Sekretar der Ge=
sellschaft
, hielten der Feyerlichkeit an=
gemessene
Reden an den neuen Prä=
sidenten
, der sie mit der ihm eige=
nen
Beredsamkeit beantwortete. Hier=
auf
wurde eine ordentliche Sitzung ge=
halten
, und dabey von den Hrn. Astronom
Strnad eine Abhandlang über die ver=
schiedenen
Grade der Wärme, und von
Hrn. Pelzel ein Stück seiner Geschichte
der Deutschen in Böhmen, mit einstim=
migen
Beyfalle der sämmtlichen Zuhörer
abgelesen.

Von den bey der Eroberung von Novi
in unsere Gefangenschaft gerathenen Tür=
kischen
Aghen, sind 3 der vornehmeren,
sammt dem Begh von Novi, unter ge=
höriger
Bedeckung, aus dem Orte ihrer
Gefangenschaft, über Preßburg nach der
Kroatischen Gränze abgeführet worden,
wo sie gegen die zu Bredor in Türkischer
Gefangenschaft befindlichen K. K. Offi=
zier
ausgewechselt werden sollen.

Nachdem der Feldmarschall, Baron v.
Laudon, aus Weiskirchen und Se. K.
H. der Erzherzog Franz aus Wien in
Semlin eingetroffen waren, so ist in dem
dortigen Lager am 5. Nachmittags, we=
gen
der glücklich erfolgten Vertreibung
der Türken aus dem Banate, das Te
Deum mit vielen Feyerlichkeiten abgesun=
gen
worden. Sämmtliche bey Semlin
befindliche Truppen rückten aus und stell=
ten
sich in eine Linie. Zuerst feuerten die
Fregaten und Tschaicken, dann die Kano=
nen
der Werke, Schanzen und Batterien
um Semlin herum, die gegen die feind=
liche
Seite hin scharf geladen waren,
und hierauf brannten die Kavallerie und
Jnfanterieregimenter ein dreymahliges
Lauffeuer ab.

Das zur Belagerung bestimmte grobe


[3]

Geschütz ist vom 7. angefangen aus Pe=
terwardein
bey Semlin angekommen.

Seit der Vertreibung der Türken aus
dem Schuppaneker Thale, ist dem Ver=
nehmen
nach, der größte Theil dersel=
ben
bey Cladova über die Donau ge=
gangen
. Diesemnach ist der General
Graf v. Clerfait mit 7 Bataillonen und
4 Divisionen am 4. Sept. aus der dor=
tigen
Gegend nach Pancsova aufgebro=
chen
wo es heißt, daß er über die Do=
nau
gehen wird.

Aus Kroatien erhält man durch ein
Schreiben aus Voinich vom 1. Sept.
folgende Nachrichten:

Da verschiedene glaubwürdige Berich=
te
eingingen, daß sich eine beträchtliche
feindliche Macht bey Maidan sammle,
und daher ein Versuch auf Novi oder Du=
bicza
zu vermuthen war, so ist das Haupt=
quartier
des Kroatischen Korps d'Armee
am 26. und 27. Aug. von Szluin nach
Glina versetzt worden. Eben dahin wur=
den
die dritten Bataillone von Erzh. Fer=
dinand
, Baden=Durlach und Lattermann,
nebst einer Division Gräven Hussaren
und einiger Mannschaft von Kinsky Ehev.
leg. beordert. Jnzwischen lief aus der
Lika die Nachricht ein, daß sich bey Po=
draschniza
gegen 10,000 Türken gesam=
melt
hätten und die Likaner Gränze
mit einem Einfälle bedrohten. Durch die=
se
Nachricht veranlaßt, traf der komman=
dirende
Feldmarschalllieutenant, Baron
v. Wallisch, die Veranstaltung, die Grän=
zen
durch ein allgemeines Vorrücken der
Gränztruppen zu verstärken, zu gleicher
Zeit ertheilte er den auf dem Marsche nach
Glina begriffenen Bataillonen von Dur=
lach
und Lattermann den Befehl zu Voi=
nich
Halt zu machen. Das Vorrücken
der Gränztruppen geschah so, daß die Li=
kaner
durch die Ottochaner, diese durch
die Oguliner, und die Oguliner durch ei=
und Theil der Szluiner, diese aber durch
Einrückung des Lattermannischen Batail=
lons
in den Vorposten des Obersten v.
Bajalics zu Kerestina, ersetzt wurden.

Das Durlachische Bataillon blieb indessen
als Reserve mit dem Auftrage in Voi=
nich
zurück, auf den ersten Wink des
Obersten v. Bajalics an den Vorposten
zu Kerestina gleich vorzurücken, welches
den 29. Aug. geschah, welchen Tag die
Feinde zu ihrer Absicht bestimmt hatten.
Schon um 12 Uhr Mittags, 5 Stunden
vor Ankunft des Lattermannischen Batail=
los
, brach ein Vortrab von beyläufig
200 meist berittenen Türken bey Svini=
za
, wo der Oberstlieutenant Baron v.
Knesevich mit den Sluiner Landesdefen=
sionsdivisionen
auf Vorposten stand, aus
dem nahen Walde mit äusserster Wuth her=
vor
. Der Angriff war so heftig, daß die
Vorposten kaum Zeit hatten sich zu der
Hauptarmee zurück zu ziehen. Jndessen
hatte der Oberstlieutenant v. Knesevich
allenöthigen Gegenanstalten getroffen, und
war auch der Hr. Oberste Baron v. Baja=
lics
mit 600 Mann Jnfanterie und Scharf=
schützen
herbey gekommen. Kaum hatten
die Feinde diese Unterstützung anrücken
gesehen, so nahmen sie eilig die Flucht.
Die übrigen feindlichen Truppen, da sie
uns auch hier auf guter Hut fanden,
scheinen ihre Anschläge aufgegeben zu ha=
ben
, wenigstens hat man von ihnen bis=
her
nichts mehr vernommen und erwar=
tet
nun Nachrichten von der Likaner
Gränze.

Andere Berichte aus Kroatien mel=
den
, die Türkischen Truppen in Bos=
nien
hätten Befehl erhalten nach Ser=
vien
zu ziehen.

Aus Siebenbürgen melden Herman=
städten
Briefe vom 3. Sept. die Pässe
seyn ganz ruhig: die Feinde hätten sich
weit zurück gezogen, und nur in Kim=
polung
und Kimpina und andern der
Gränze näher gelegenen Städten einige
Besatzung zurück gelassen.

Moldau. Jn einem Schreiben aus
Chorym vom 19. Aug. liest man Folgen=
des
: Auch hier ist der bey Focksan er=
fochtene
Sieg durch ein Te Deum und
eine dreymahliges Salve rund um die Fe=


[4]

stung gefeyert worden, bey welcher Gele=
genheit
der Feldpater des ersten Garni=
sonsregiments
eine rührende Predigt hielt.
Der Zufall wollte, daß eben zu dieser Zeit
ein Geistlicher von der Augspurg. Kon=
fession
aus Pohlen sich hier befand, wel=
cher
die Erlaubniß erhielt, den Solda=
ten
seiner Konfession am 10. d. M. das
Abendmahl öffentlich auszutheilen. Seit
dem Chorym steht, ist diese Handlung
gewiß die erste, welche man daselbst ge=
sehen
hat. Der Sieg bey Focksan hat
gleichsam das Siegel auf unsere Sicher=
heit
gedrückt. Die Festungswerke sind
nun auch ganz ausgebessert, und mit 6
Batterien vor den Aussenwerken vermeh=
ret
; ingleichen sind 2 Strassen mit
ziemlich niedlichen Häusern hergestellt,
die zum Theil von Wirthen und verschie=
denen
deutschen Professionisten bewohnt
werden; allein die Vorstädte sind noch
wüste und unbewohnt. Der zur Festung
gehörige Bezirk von 160 Dörfern, wo=
von
aber sicher zwey Drittel abgebrannt
sind, fängt auch an, sich mit Moldaui=
schen
Bauern zu bevölkern. Uns⟨ere⟩ Be=
satzung
besteht in ungefähr 1200 Mann,
und die Zahl der übrigen Einwohner
mag sich auf 3000 belaufen. Einige von
den Türkischen Juden, die mit der Be=
satzung
ausgezogen waren, sind mit ihren
Familien zurück gekommen, und treiben
Handelsgeschäfte.

Das Russische Heer hat eine ansehnli=
che
Verstärkung erhalten. Seit dem ist
eine Abtheilung gegen Bender die an=
dere
, unter Anführung des Fürsten v.
Kepnin, an die Donau hin, gegen Js=
mail
gerücket.

Jn den Oester. Niederlanden ist un=
ter
dem 1. Sept. in Sr. Maj. Nahmen
eine Erklärung erschienen: Se. Majest.
hätten vernommen, daß die übel gesinn=
ten
Personen, welche seit mehr als zwey
Jahren die Unruhen unterhalten, im
Publikum theils mündlich durch Emissa=
re
theils durch Anschlagzettel und an=
dere
aufrührerischer Druckschriften, fal=

sche und widersinnige Gerüchte von Ar=
meen
verbreiten, die bereit wären, in
das Land einzufallen, um ihre Anschlä=
ge
zu begünstigten, und dergleichen Fabeln
mehr, die ihrer Ungereimtheit ungeach=
tet
, dennoch die friedfertigen Einwohner
des Landes beunruhigten, die Emsigkeit
und den Handel störten, und alle Zwei=
ge
der öffentlichen Wohlfahrt entkräftet=
ten
: viele Arbeitsleute und junge Leute
wären wirklich so sehr getäuschet worden,
daß sie Werkstätte und Familien verlas=
sen
hätten, um sich in die benachbarte
Länder zu begeben, wo der Sammel=
platz
der eingebildeten Armeen hätte seyn
sollen, dort aber entweder falschen Wer=
bern
in die Hände oder in größte Noth
gerathen wären, und zum Theile sich ge=
nöthiget
gesehen hätten, dem Raube sich
zu ergeben oder als Landstreicher her=
umzuirren
, und unter allerley Vorspieg=
lungen
das Landvolk zu belästigen: die=
sen
mannigfaltigen Uebeln vorzubeugen
und abzuhelfen, erklären Se. Maj. alle
ausgestreuten Gerüchte für ganz grundlos,
ermahnen ihre guten Unterthanen fried=
fertig
bey ihren Gewerben zu bleiben,
und befehlen die strengste Aufmerksam=
keit
gegen alle diejenigen, welche die öf=
fentliche
Ruhe auf irgend eine Weise be=
einträchtigen
.

Ausländische Begebenheiten.

Barbarey.

Der Spanische Konsul, Hr. de las
Heras, ist gegen Ende Julius nach Algier
zurückgekommen, und hat kostbare Ge=
schenke
für den Dey und dessen Minister
mitgebracht. Es ist auch ein Dänisches
Schiff mit Pulver und Kugeln, zum Ge=
schenkt
für den Dey, eingetroffen.
Den 17. Julius gingen 5 grosse Al=
gierische
Kreuzer nach der Levante unter
Segel auch noch eine Schebecke von 34,
und 4 Backen von 30, 28, 26 und 20
Kanonen.



[5]

Der in Algier gewesene Gesandte des
Türkischen Kaisers hat die Rückreise nach
Konstantinopel angetreten, nachdem er
von dem Dey und seinen Ministern, wie
auch von den fremden Konsuln ansehnlich
beschenkt worden ist.

Zu Konstantina und Mascara hat sich
wieder die Pest gezeigt, und am erstern
Orte sterben davon schon täglich 20 bis
30 Personen.

Jtalien.

Eine neue und in der That sehr auf=
fallende
Erscheinung gewährt das von
dem itztregierenden König beyder Sizil=
lien
verfaßter Werk, betitelt: Origine
della Populazione di S. Leucio e suoi pro-
gressi
fino al giorno d'oggi; colle leggi
correspondenti al buon governo di essa.
Di Ferdinando IV. Re delle Sicilie, Na-
poli
1789. Nella stamperia reale, (in
Quarto 114 Seiten) wodurch man den
von Sr. Maj. angelegten Manufaktur=
ort
S. Leucio, und dessen Gesetze und
Einrichtungen kennen lernt. Nicht nur
ist es überraschend, den König als Schrift=
steller
auftreten zu sehen, da man bis
itzt eine solche Liebe und solche Beschäf=
tigung
mit den Wissenschaften an Jhm
nicht kannte; sondern bey weitem ist es
der Jnhalt des Buchs noch mehr, das
uns eine moralischpolitische Kolonie, oder
christliche=Platonische Republik, die ein
Monarch unter seinen eigenen Augen ge=
gründet
hat, darstellet.

Das Buch besteht aus folgenden vier
Theilen: 1) Nachricht von dem Anbau
zu St. Leucio. Hier ist der Anfang
des Buches: Es war sicherlich keiner
meiner letzten Wünsche, einen anmuthigen
und von dem Hofgeräusche entfernten Ort
zu finden, um daselbst mit Nutzen die
wenigen müßigen Stunden zuzubringen,
die mir von Zeit zu Zeit die ernsthaf=
tern
Sorgen meines Staats gewähren.
Das reizende Kaserta, und das dortige
prächtige von meinem glorwürdigen Va=
ter
angefangene und von mir fortgesetzte

Schloß verschaften mir, bey ihrer Ent=
fernung
von der Stadt, doch nicht die
Stille und Einsamkeit, welche Nachden=
ken
und Geistesruhe erheischen; sondern
bildeten gleichsam mitten auf dem Lande
eine zweyte Stadt mit den nähmlichen
Bildern von Ueppigkeit und Pracht, wie
in der Hauptstadt. Jch beschloß des=
halb
, mir in der Villa selbst einen ein=
samen
Ort, eine Art von Einsiedeley,
zu suchen; und fand dazu die Lage von
S. Lcucio (das ehemalige Belvedere
bey Kaserta) am geschicktesten. Der
König erzählt nun weiter wie Er 1773
das Gehölz, worin der Weinberg und
das Lusthaus (Belvedere) der ehemahli=
gen
Fürsten von Kaserta liegt, mit ei=
ner
Mauer einlassen, und sich auf einer
Anhöhe daselbst ein Jagdhaus bauen
ließ. Fünf oder sechs Menschen mußten
auf das Gehölz, die Weinberge und
Pflanzungen, und das neue Lusthaus
Acht haben, und bekamen selbst ihre Woh=
nungen
in diesem Bezirk. Jm J. 1776 war
die Zahl der Einwohner (durch Ankömm=
linge
) auf 17 Familien gestiegen; nun
wurden neue Häuser gebaut, der Saal
des alten Lusthauses zur Kirche einge=
richtet
, und diese zur dortigen Pfarrkir=
che
erhoben. Der König wohnte itzt da=
selbst
, und brachte sogar den Winter
dort zu. Allein, seitdem sein erstgebor=
ner
Prinz starb, wohnte er nicht mehr
so regelmäßig allda. Doch dauerten Jhn
die zur Zahl von 134 angewachsenen
Menschen, die in dieser milden Luft
voll häuslichen Friedens und fruchtbar
lebten, und Er beschloß sich ihrer anzu=
nehmen
. Erst errichtete Er aus seinem
Lusthause eine Schule für die Jugend;
und dann dachte Er darauf, diese sich
immer vermehrende Volkszahl auch her=
nach
dort zu halten, und nützlich durch
Manufakturen und Gewerbe zu beschäf=
tigen
. Die Menschenzahl beträgt itzt
214. Fast bey jeder Ehe läßt der König
ein neues Haus bauen.

(Die Fortsetzung folgt.)


[6]

Frankreich.

Am Nahmensfeste des Königs, den
25. Aug. sandte die Nationalversamm=
lung
eine Deputation von 48 Mitgliedern
an den König, um Sr. Maj. Glück zu
wünschen. Der Präsident hielt folgende
Anrede: Der Monarch, dessen Nahmen
Sie führen, wünschte, so wie Sie die
Freyheit der Franzosen. Er schützte sie
durch Gesetze, die unsern Jahrbücher Eh=
re
machen, aber er konnte nicht ihr
Hersteller seyn. Dieser Eu. Maj. vor=
behalten
Ruhm gibt ihnen ein unver=
gängliches
Recht auf die Dankbarkeit
und zärtliche Verehrung der Franzosen.
Diesemnach sollen die Nahmen dieser bey=
den
Könige, welche obschon durch Jahr=
hunderte
getrennt, sich einander durch die
auszeichnesten Handlungen der Gerechtig=
keit
und Liebe gegen ihr Volk gleichen,
auf immer vereinbaret seyn. Sire, die
Nationalversammlung hat ihre Berath=
schlagungen
unterbrochen, einer Pflicht ge=
nug
zu thun, die ihr heilige ist, und von
ihrer Bestimmung keineswegs entfernet:
zu dem Könige von der Liebe und Treue
der Franzosen sprechen, ist ein wesentlicher
Gegenstand der Nationalangelegenheiten,
und die Versammlung erfüllet dadurch ei=
nen
der dringendsten Wünsche der Nation,
die sie vertritt. Der König und die =
niginn
, Monsieur, Madame, Madame
Elisabeth, und alle Ritter des Ludwigs=
worden
, wohnten hierauf dem Gottesdien=
ste
bey. Nach desselben Endigung wurde
eine Deputation der Parisergemeinde, an
deren Spitze sich der Maire der Stadt,
Hr. Bailly befand, zur Audienz gefüh=
ret
. Der Maire legte den Eid der Treue
in Sr. Maj. Hände ab, und huldigte
im Nahmen der Stadt; hierauf stellte er
Sr. Maj. den Generalstab der Pariser
Nationalwache vor, an deren Spitze sich
der Generalkommandant, Marquis de la
Fayette, befand. Die Deputation und
der Generalstab wurden hierauf auch bey
der Königinn, dem Dauphin, bey Mon=
sieur
und den Prinzessinen vorgestellt, so=

dann aber erstere auf Kosten des Königs
bey Hofe mit einem Mittagmahl bewir=
thet
, der andere sammt allen National=
truppen
, von einer Abtheilung der Ver=
sailler
Nationalwache empfangen und
ebenfalls bewirthet. Nach Tische bega=
ben
sich die Wachen in den königl. Hof,
wo sie durch ein wiederhohltes: Es le=
be
der König! ihre Verehrung für den
König an Tag legten. Ein zahlreiches
Volk gestellte sich zu ihnen und theilte
mit ihnen die allgemeine Freude. Der
König erschien am Erker und bezeigte
seine Rührung.

Den 26. Aug. nahm die Versammlung
die weiteren Punkte der Erklärung über
die Rechte des Bürgers und Menschen
vor, und wurden ohne viele Streitigkeiten
folgende Sätze angenommen

13) Zur Unterhaltung der öffentlichen
Gewalt und zu den Ausgaben der
Staatsverwaltung ist eine gemeinschaft=
liche
Beysteuer nothwendig, welche unter
alle Bürger, nach Verhältniß ihres Ver=
mögens
, gleich vertheilt seyn muß. 14)
Jeder Bürger hat das Recht, entweder
selbst oder durch seine Stellvertreter die
Nothwendigkeit und Verwendung der öf=
fentlichen
Steuern zu untersuchen, die
Grösse, Vertheilung, Erhebung und
Dauer derselben zu bestimmen. 15) Die
Gesellschaft hat das Recht, von jedem
öffentlichen Beamten Rechenschaft über
seine Verwaltung zu fordern. 16) Jede
Gesellschaft, in welcher die Garantie der
Rechte nicht gesichert, noch die verschie=
dene
Gewalt bestimmt ist, hat keine Kon=
stitution
. 17) Da das Eigenthum ein
unverletzliches und heiliges Recht ist, so
kann niemand dessen beraubt werden, aus=
ser
wenn es die öffentliche und gesetzmäs=
sig
erwiesene Nothwendigkeit offenbar er=
fordert
, und unter der Bedingung einer
billigen Entschädigung.

An 27. erhielt die Nazionalversamm=
lung
ein Memoire des Hrn. Necker,
worin er den schlechten Fortgang des
von der Versammlung ausgeschriebenen


[7]

2367

Anlehens berichtet, und die Ursachen da=
von
umständlich entwickelt, endlich den
Vorschlag eines neuen Anlehns zu 80
Millionen vorlegte, und die Nothwen=
digkeit
desselben erweiset.

Die Versammlung nahm des Ministers
Vorschlag ohne Beschränkung an, und
faßte folgenden Schluß:

Die Nazionalversammlung, nach Er=
wägung
der von dem ersten Finanzmi=
nister
im Nahmen des Königs gemachten
Vorschlägen, erklärt das Anlehn von 30
Millionen für geschlossen, genehmi=
get
das Anlehn von 80 Millionen, so
wie es von dem ersten Finanzminister
vorgeschlagen wird, und überläßt die
Einrichtung desselben der vollziehenden
Macht. Die Nationalversammlung er=
neuert
und bestätigt die Beschlüsse vom
17. Jun. und 13 Jul., nach welchen sie
die Staatsgläubiger unter dem Schutze
der Französischen Ehre und Treue genom=
men
hat; sie erklärt demnach, daß in
keinem Fall und unter keinerley Vorwande
bey irgend einem Theile der Staatsschuld
irgend ein Abzug noch irgend eine Ver=
minderung
gemacht werden könne. Die=
ser
Beschluß hatte die Wirkung, daß so=
gleich
alle Papiere um 5 Prozent stiegen;
die Banquier und Kapitalisten schon den
folgenden Tag bey dem neuen Anleben
für 20 Millionen unterzeichneten, und
am nähmlichen Tage die Papiere der Dis=
kontekassa
von 3800 auf 4030 Liv. stiegen.

Jn der Versammlung am 28. Aug.
wurden noch verschiedene Sätze in Vor=
schlag
gebracht, die obigen Punkten bey=
gefüget
werden sollten; aber man beschloß
keinen Satz mehr anzunehmen, und so=
gleich
zur Konstituzion zu schreiten, nach
deren gänzlicher Bearbeitung man sich vor=
behielt
, zu obiger Erklärung vielleicht noch
einige Zusätze zu machen, und die abge=
faßten
Sätze in den gehörigen Zusammen=
hang
zu stellen.

Man nahm nun den von der aufge=
stellten
Kommission abgefaßten Entwurf
der Staatsverfassung von. Der erste Ar=

tikel lautete also Die Französische Re=
gierung
ist monarchisch; es gibt in Frank=
reich
keine Gewalt, die über das Gesetz
erhaben ist. Der König herrscht nur
durch dasselbe, und wenn er nicht im
Nahmen des Gesetzes befiehlt, kann er
nicht Gehorsam fordern. Schon dieser
erste Satz gab am 28. und 29. zu leb=
haften
Streitigkeiten Anlaß, weil viele
Mitglieder behaupteten, die Frage, wie
das Gesetz die verbindende Kraft erhal=
te
, müsse erst behandelt werden, wann
entschieden wäre, wie das Gesetz gege=
ben
würde. Endlich ward man einig
folgende 4 Punkte festzusetzen: 1) was
unter der königl. Bestätigung (Sanction)
verstanden werde; 2) ob dieselbe zu den
Handlungen der Gesetzgebung erforderlich
sey, 3) ob die Nazionalversammlung be=
ständig
oder periodisch seyn, und 4) ob die=
selbe
aus einer oder zwey Kammern be=
stehen
soll.

Jn der nächsten Sitzung am 31. Aug.
da die Zeit des Vorsitzes für den Grafen
Clermont=Tonnere geendiget war, schritt
man zu einer neuen Wahl, welche auf
den Bischof von Langres fiel.

Großbritannien.

Der König und die Königinn haben
sich durch 12 Tage in Plymouth verwei=
let
, und während dieser Zeit die Zimmer=
werfte
, die Magazine, die Citadelle,
und alle Festungswerke besehen, auch das
Linienschiff Jmpregnable besucht, und
den Uebungen der Flotte des Commodo=
re
Godall beygewohnet. Bevor JJ.
MM. die Stadt verliessen, wo sie auf
allen Seiten Beweise der Ergebenheit und
Treue ihrer Unterthanen erhielten, hat
der König unter den Seetruppen eine
zahlreiche Beförderung vorgenommen; an
die Arbeitsleute vom Seewesen 1500 Pf.
an die Armen 250 und an die Mann=
schaft
der Fahrzeuge, deren sich JJ. MM.
bedienten 200 Pf. Sterl. vertheilen las=
sen
. Von tausend Segenswünschen be=
gleitet
, reisten JJ. MM. am 27. Aug.
des Morgens ab, traffen Nachmittags


[8]

in Exeter ein wo Sie im Schlosse des
Sir Robert Pa⟨lk⟩ einige Erfrischungen zu
sich nahmen, und setzten dann die Reise
nach Weymouth fort. Hier kamen Sie
den 28. Nachmittags unter lauten Jubel
des Volkes an.

Finnland.

Von dem aus Russischen Berichten
(N. 72. S. 2303.) bekannten, am 8. Aug.
erfolgten Angriffe einer Schwedischen
Batterie jenseits des Kymene, durch
Russische Jäger und Kosacken, liest man
nun in Schwedischen Blättern den aus=
führlichen
Bericht des Generals Grafen v.
Mayerfelt, aus dem Lager bey Weräla.
Derselbe bestätiget, daß die Russen An=
fangs
einige Vortheile erreicht hatten; da
die Schwedischen Truppen aber bald von
allen Seiten zusammenrückten, wären er=
stere
nach einem dreystündigen Widerstan=
de
genöthiget worden, sich wieder zurück
zu ziehen. Schwedischer Seits sind 2
Mann geblieben, ein Fähnrich und 8 Ge=
meinen
wurden verwundet, und 4 Mann
vermisset. Diese sind, nach dem Peters=
burger
Berichte, in Russische Gefangen=
schaft
gerathen.

Der König befand sich, nach Berich=
ten
aus Stockholm vom 25. Aug. ganz
ruhig noch in dem vorigen Hauptquar=
tiere
zu Kymenegard, und besah täg=
lich
die Batterien, die am Hauptpasse
bey Högfors angelegt werden, oder die
Galeerenflotte, die zwischen den Russi=
schen
Klippen, oder sogenannten Sche=
ren
lag, um die Zufuhre nach Fried=
richshamn
zu erschweren, welchen Ort
zu belagern noch immer der Antrag war.

Diese Flotte, unter der Befehlen des
Admirals Ehrenswärd bestand aus 1
Galeere, 2 Udema, 1 Pohynma und 16
Kanonenschaluppen das sie, wie eben ge=
dachte
Berichte melden, am 13. Aug. von
dem Könige Befehl erhielt, die bey K⟨yrit⟩
und Stora Svärtan liegende Russische
Scherenflotte anzugreifen. Diese, unter
dem Kommando des Prinzen von Nassau,
wer der Schwedischen Flotte weit über=

legen: sie zählte nähmlich, nach den
Stockholmer Berichten, 2 Fregatten,
4 Kutter, 9 Galeeren, 27 Halbgaleeren,
und 15 Kanonierschaluppen, und war
durch Landbatterien geschützt. Der Ma=
jor
Cremer, welcher mit einem Deta=
schement
Kanonenschaluppen Befehl be=
kommen
hatte, sich zwischen den Klippen
derselben zu nähern, um ihre Stärke
auszukundschaften, wurde zeitig entdeckt,
und gezwungen, sich zurückzuziehen. Die
ganze Russische Flotte lichtete hierauf ih=
re
Anker, und rückte gegen die Schwe=
dische
Linie an, da denn eine heftige
Kanonade entstand, welche, der grossen
Ueberlegenheit der Russen ungeachtet,
von Schwedischer Seite mit der größten
Tapferkeit unterhalten wurde. Nach ei=
ner
fünfstündigen Kanonade aber, da der
Admiral Ehrenswärd befürchtete, von
der Station, welche er bey Svensksund
ausserhalb Friedrichshamn vorher inne
hatte, und wo man ihn nicht angreifen
konnte, abgeschnitten zu werden, gab er
Befehl zum Zurückzuge, welcher in der
beßten Ordnung, und ohne daß der Feind
weiter verfolgte, geschah. Unser Ver=
lust
, heißt es in den erwähnten Stockholm=
mer
Briefen, ist sehr geringe, und obgleich
die meisten von unsern Fahrzeugen von den
feindlichen Kugeln getroffen worden sind,
so haben wir doch nur 1 Todten und 3
Verwundete bekommen. Am Bord der
Pohyama Brynilda zersprang eine Ka=
none
, wodurch 7 Mann verwundet wur=
den
. Ob man gleich keine gewisse Nach=
richt
von dem feindlichen Verlust hat,
so muß er doch ansehnlich gewesen seyn.
Durch eine von unsern Kanonenschalup=
pen
, welche den 14. August auf Kreu=
zen
auslief, haben wir die Nachricht,
daß eine von den Russischen Fregaten
sich beständig ihrer Pumpen bedienen
muß, wie auch daß mehrere ihrer Ga=
leeren
die Masten verloren haben. Wäh=
rend
des Treffens wurde eine Russische
Schiffsschaluppe mit vielen Offizieren
und Mannschaft in den Grund geschossen.


[9]

Wien.

Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.

Vom 8. bis 15. September.

Barometerstand.

Täg. 8 Uhr früh 3 U. nachm. 10 U. abend
Den Zoll Lin. Zoll Lin. Zoll Lin.
8 27 11½ 27 11½ 28 1
9 23 28 1 28 1
10 28 1 28 1 28 ¼
11 27 11½ 27 10½ 27 10
12 10¾ 27 11 28 1
13 28 1 28 0 28 0
14 27 11⅓ 27 27

Reaumur'scher Thermometerstand.

Grad Grad Grad
8 14 ober 0 16 ober 0 13 ober 0
9 14 17⅓ 13½
10 11 10 14
11 14 19 15
12 15 19 14½
13 12½ 16 13
14 12½ 18 13

Anzeige des Windes.

8 West klein N. mitelm. West klein
9 Windstill Windstill Windstill
10
11 Sud klein
12 Nord klein West klein
13 Ost klein Ost klein Windstill
14 S. O. klein S. O. klein S. O. klein

Getreidepreis von Wien.

Vom 7. bis 12. Septemb.

Land Metzen. Groschen
Weitzen von 80 bis 96
Korn von 60 bis 70
Gersten von 46 bis 54
Haber von 44 bis 54

Wienerische
Pollen=und Rockenbrod=Satzung
vom 16. Septemb. 1789.

Pollen Brod um 1 kr. 7 Loth.
um 3 kr. 23
um 6 kr. 1 Pf. 14
Rocken Brod um 1 kr. 11 Loth.
um 3 kr. 1 Pf.
um 6 kr. 2

Verstorbene zu Wien.

Den 7. September. Jn der Stadt.

  • Fr. Theresia Phillebois, pens. k. k. Hoftanzmeist.
    Wit. alt 73 J. am Lichtensteg N. 627.
  • Dem Sebast. Asawiner, k. k. Diligencepacker,
    s. W. Magdal. alt 52 J. a. d. hoh. Brücke N. 337.

Vor der Stadt.

  • Hr. Karl Freyendorfer, Juris Licenciat. alt 33 J.
    in der Leopoldst. N. 442.
  • Jf. Anna Laurentin, alt 45 J. in i. H. zu St.
    Ulrich N. 36.
  • Leop. Aigner, Trager, alt 67 J. zu Gumpend.
    N. 137.
  • Sebast. Schmid, Tischler, alt 48. zu Margaret.
    N. 20.
  • Dem Dominik Pok, Barbierer, s. K. Rath. alt
    2 J. in der Leopoldst. N. 338.
  • Dem Florian Gilles, Jnvalid, s. K. Joh. alt. 9 J.
    zu Erdberg N. 316.
  • Dem Martin Bürgermayr, Tagl. s. K. Joh. alt
    1 J. zu Gumpend. N. 66.
  • Dem Franz Böhm, Weber, s. K. Franz, alt 4 J.
    im Lichtent. N. 15.
  • Dem Andrä Millner, Zimmerm. s. W. Anna
    Maria, alt 49 J. zu Erdberg N. 119.
  • Dem Andre Schreiner, Weber, s. T. Elis. alt
    14 J. im Lichtent. N. 116.
  • Dem Adam Plechinger, Tagl. s. K. Jakob, alt
    1 J. im Lichtent. N. 174.
  • Susanna Altthaler, Maurerswit. alt 86 J. im
    Lichtent. N. 111.
  • Franziska Stark, led. Weißnaderin, alt 56 J.
    auf der Wieden N. 253.
  • Johanna Schmid, herrs. Kammerjfr. alt 36 J.
    b. Elisabet.
  • Hr. Engelhard Sonntag, Jnval. Unter. alt 51
    J. im Mil. Jnvalidenh.
  • Joh. Georg Ganßer, Papiermacher, alt 25 J.
  • Mich. Gerfellner, Maurer, a. 72 J. bede b. Barmh.
  • stephan Nieß, alt 29 J.





[10]
  • Peter Horra, alt 49 J. beede Gem.
  • Peter Laß, Rekrout, alt 26 J. alle 3 im Militärsp.
  • Anton Richter, Schuhmacher, alt 38 J.
  • Joh. Bader, Bandmacher, alt 56 J.
  • Nikol Gili, Wais, alt 5.
  • Klara Müllner, led. Dienstm. alt 24 J. alle 4 im
    allg. Krankenh.
  • Theresia Zechbauer, led. Dienstm. alt 33 J.
  • Eva Lek, Jnvalid. W. alt 70 J. bede im Siechenh.
  • Summa 28. Personen, darunter 7 Kind.

Den 8. September. Jn der Stadt.

  • Dem Hrn. Joh. Bapt. Worrel, k. k. Bankalhaupt=
    buchhalter
    . Raitoffiz. s. Fr. Anna Mar. geb.
    Edle v. Singersmühl, alt 54 J. in der Nie=
    merstr
    . N. 909.

Vor der Stadt.

  • Dem Jos. Pichler, berg. Bildhauer, s. W. Su=
    sanna
    , alt 45 J. in s. H. am Spitalb. N. 105.
  • Dem Math. Strenge, bürg. Weinwirth, s. K.
    Barb. alt 2 J. auf der Laimgrube N. 19.
  • Dem Georg Pöllert, herrs. Kutscher, s. K. Jo=
    hanna
    , alt 3 J. am Neubau N. 70.
  • Dem Jakob Graf, Schifkn. s. T. Anna Maria,
    alt 22 J. in der Währingerg. N. 88.
  • Dem Andrä Berg, Tagl. s. K. Andrä, alt 2 J.
    zu Erdberg N. 126.
  • Karl Dietrich, Friseur, alt 22 J. auf der Wied.
    N. 377
  • Dem Philipp Gmelh, bürg. Tandler, s. K. The=
    resia
    , alt 2 J. am Spitalberg N. 18.
  • Karl Mayer, gew. herrs. Stallmeister, alt 28 J.
    in der Rossau N. 93.
  • Dem Jos. Widmann, schutzv. Galanterietischl.
    s. W. Barb. alt 5 J. am Strozischengr. N. 55.
  • Joh. Wagner, gew. Wirth, alt 45 J. in der Leo=
    poldst
    . N. 232.
  • Philipp Wandura, alt 22 J.
  • Andrä Peck, alt 20 bede Gem. im Militärspit.
  • Aloys Mayer, Schuhmacher, alt 24 J.
  • Theresia Oberfrank, Tagl. W. alt 34 J. beede
    im allg. Krankenh.
  • Theresia Gurmann, led. Pfründl. alt 81 J.
  • Rath. Schartner, Tagl. W. alt 45 J.
  • Barb. Schönbeyer, Maurerswit. alt 58 J. alle
    3 im Siechenh.
  • Summa 18 Personen, darunter 4. Kind.

Den 9. September. Jn der Stadt.
Niemand.

Vor der Stadt.

  • Dem Jos. Eschler, bürg. Schuhmacher, s. K.
    Anton, alt 6 J. zu Mariah. N. 11.
  • Dem Mathias Greger, kais. Reitknecht, s. W.
    Kath. alt 42 J. zu St. Ulrich N. 38.
  • Joh.Simann, Vergold. a. 37 J. zu Mariah. N. 16.
  • Dem Mathias Taubenschmid, Tagl. s. K. Georg.
    alt 1 J. im Lichtent. N. 118.
  • Der Theresia Schneider, Schneid. Wit. i. S.
    Ferdin. alt 12 J. am Neustift N. 80.
  • Dem Anton Berger, Schifm. s. W. Gertraud,
    alt 49 J. zu Erdberg N. 244.
  • Susanna Koberwein, Schuhmach. Wit. alt 79 J.
    zu Mariah. N. 99.
  • Dem Peter Nowatzki, Silberarbeiter, s. W. An=
    tonia
    . alt 63 J. zu St. Ulrich N. 116.
  • Dem Mathias Kühe, Fächermach. s. K. Math.
    alt 1 J. am Strozischengr. N. 29.
  • Barb. Gschwandner, led. Handarbeiter. alt 35 J.
    b. Elisabet.
  • Laurenz Rabel, Silberarbeit. alt 73. J. b. Barmh.
  • Anna M. Dedeker, bürg. Schneidermeist. Wit.
    alt 81 J. zu St. Marx.
  • Franz Hirschmann, alt 29 J.
  • Georg Mattuka, alt 53 J. bede Gem. im Militärsp.
  • Franz Manhart, Tagl. alt 57 J.
  • Anton Höller, Weber, alt 48 J.
  • Rosalia Leithner, led. Dienstm. alt 58 J.
  • Maria A. Cottelin, Rauchfangkehrermeist. L.
    alt 40 J. alle 4 im allg. Krankenh.
  • Elis. Schick, Reitkn. Wit. alt 35 J. im Siechenh.
  • Summa 19. Personen, darunter 3 Kind.

Vorlesungen.

Vom 1. Oktober an bis Ende May wer=
den
die Vorlesungen über die juridisch öko=
nomische
Mathematik, am Montag, Mitt=
woch
und Freytag von 12 bis 1 Uhr an der
hiesigen Universität im Hörsale der Reichs=
geschichte
gegeben. Die Schätzung und Arron=
dirung
der Landgüter, der landwirthschaftliche
Weg=und Wasserbau, das Gränzgeschäft, die
landwirthschaftliche Bauwissenschaft und Ma=
schinenlehre
, die Meliorationen, Deterioratio=
nen
, Verpachtungen der Landgüter, die Land=
wirthschaftsrechte
von jedem dieser Lehrstücke
machen den Jnhalt dieser Vorlesungen aus,
davon der Lehrbegrif bey Herrn Buchhändler
Doll am Stephansplatz im deutschen Hause
zu haben ist. Der Liebhaber dieser Kenntnisse
hat sich auf der Stubenthorbastey Nr. 1209
zu melden.
Ebe, Professor.

Nachricht.

Da die Einhebung der landesfürstl. Steuer
schon mit Anfang des nächst eintrettenden
Militarjahrs durch eigene von dem Staate
besoldete Bezirksteuereinnehmer bewirket, zu
dieser Bedienstung aber vorzüglich geschickte,
und für das Geschäft gutgesinnte Geschäfts=
leiter
und Oberrichter, oder mit eben dieser






[11]

Fähigkeit zu dieser Bedienstung noch taugli=
che
Pensionisten und Quieszenten des Staa=
tes
gewählet werden sollen: so wird diese
allerhöchste Veranlassung anmit öffentlich be=
kannt
gemacht, damit sich jene Subjekte,
welche sich einer diesfälligen Prüfung zu un=
terstehen
, und eine dieser Anstellung ange=
messenen
Kauzion zu leisten fähig sind, also=
gleich
entweder bey der k. k. ni. öst. Steuer=
reguirungs
Oberkommission alhier in Wien,
oder bey den in den Vierteln bestehenden
Unterkommissionen behörig melden, und aus=
weisen
sollen; wozu ihnen vorläufig zur Nach=
richt
mitgegeben wird, daß die jährliche Be=
soldung
zu einer diesfälligen Anstellung von
fünf bis sechshundert Gulden allergnädigst
ausgemessen sey.
Von der k. k. ni. öst. Steuerregulirungs=
oberkommißion
.

Wien den 15. September 1789.

Jahr=und Wochenmärkte.

Se. k. k. Majestät haben untern 15. Juny
l. J. dem Markt Renpölla in N. O. V. O.
M. B. aus landesfürstlichen Gnaden jährlich
zwey Jahrmärkten, an Margarätha, und Ka=
tharinatag
, und alle Donnerstag im Jahre,
einem Körner=und Viehmarkt abhalten zu
dörfen, allergnädigst erlaubet. Da nun den
1. Oktober damit der Anfang gemacht wird,
als wird solches jedermann zur beliebigen
Wissenschaft bekannt gemacht, und zugleich
erinnert, daß, wann an einen dieser Tägen
ein gebethener Feyertag einfallet, diese Jahr=
und Wochenmärkte, den folgenden Werktag
darauf das ganze Jahr hindurch werden ab=
gehalten
werden.

Nachricht.

Die sich algemeinen Beyfall erworbene,
durch einen aus London anher gekommenen
Künstler verfertigte Samlung auserlesen schö=
ner
nach der Natur bearbeiteter Figuren, wel=
che
aus einer dem lebenden Fleisches so über=
aus
ähnlichen Massa bestehen, die an Dauer=
haftigkeit
und warmen Colorit alles bisher
in Wachs gesehene weit übertrift, ist neuer=
dings
mit 2 neuen Stücken vermehrt worden,
so 2 Schöne Wiens vorstellen, und sicher von
vielen werden erkannt werden. Die Sammlung
besteht dermal aus 17 Stücken, worunter der
berüchtigte Bassa von Scutari nebst seiner
Favoriten in Lebensgrösse, und eine auf dem
Soffa liegende angenehm träumende Brunete,
wovon das Original in Wien lebt, bis zur
Täuschung lebhaft gemacht sind. Eine sehr

schöne an einen Gelänter stehend die Haare
flechtende Griechen, ein zum baaden sich aus=
kleidende
Venus, und ein sehr schöner Cupido
erhielten vorzüglichen Beyfall. Kunstliebha=
ber
und Schätzer, welche diese Sammlung
noch ganz beysammen sehen wollen, werden
ersucht, balde zuzusprechen, da verschiedene
Stücke versendet werden sollen. Auch macht
der Künstler bekannt, daß er sehr ähnliche
Portraits verfertiget, sowohl en Büste, als
in lebensgrösse, wobey er in Ansehung des
Preises jedermann nach möglichster Billigkeit
zu behandeln sucht. Seine Wohnung ist am
Graben im goldenen Engel im ersten Stock,
woselbst auch eine Kunstprodukten sowohl am
Tage als auch abends bey hinlänglicher Be=
leuchtung
zu sehen. Eine hohe Noblesse und
Standespersonen zahlen nach Belieben, di=
stinquirte
Personen zahlen beym Eintritt 20,
andere 10 kr.

Verlohrne Uhr.

Sonntags den 6. September ist Abends
zwischen 8 und 10 Uhr entweder auf dem
Burgbasteyplatz bey der Limonadehüte, oder
auf dem Wege von da über die neue Brücke,
den Burgplatz, Michaelerplatz, Kohlmarkt,
Graben, dann über den Graben wieder zurück
bey dem Paulerthor vorbey unter die Tuchlau=
ben
bis zu dem Haus beym Aug Gottes eine
goldene gilochirt=kolerirte Frauenzimmeruhr
mit zwey Gläsern, sammt einer goldenen
Kette mit einem blau emaillirten Mittelstück,
und einem goldenen ordinären Schlüssel ver=
lohren
gegangen. Die Uhr hat in der Mitte
einen kolorirten kleinen Vogel, und auf dem
Uhrplatt stehet Paris, auf der blauen Emaille
der Uhrkette ist ein Blümel emailliret. Wer
diese Uhr sammt Ketten gefunden hat, wird
ersuchet, selbe unter die Tuchlauben in das
Haus beym Aug Gottes im 2. Stock gegen
gute Rekompens zu bringen.

Verlohrnes Lotterieloos.

Es ist von der grossen Classenlotterie das
Loos Nr. 24966 von der dritten Classe ver=
lohren
gegangen. Der Finder wird ersucht,
es dem Hausmeister in Nr. 289 in der Wip=
plingerstrasse
zurückzustellen, wofür man ihm
ein gutes Rekompens von 2 Dukaten zu ge=
ben
bereit ist.

Dienstsuchender.

Aus Mangel der Bekanntschaften schlägt
ein lediger Mensch, der zwar in Diensten
steht, die aber seinen Fähigkeiten nicht an=







[12]

gemessen sind, den Weg der öffentlichen Kund=
machung
ein, vermög welcher er suchet bey
ein oder anderer hohen Herrschaft als Buch=
halter
, Wirthschaftsbeamter, oder sonst auf
eine anständige Art in einer Kanzley ange=
stellet
zu werden. Er verspricht auch demje=
nigen
, welcher ihm einen bessern Dienst, als
er dermal hat, verschaffet, nach Proportion
eine ansehnlicher Belohnung. Uebrigens giebt
von seinem Aufenthalt das löbl. Zeitungs=
komptoir
Auskunft.

Schneider sucht Dienste.

Jemand wünscht bey einer Herrschaft als
Frauenschneider zur Garderobe, oder auch
zum Zimmerdienst angestellt zu werden. Er
besitzt nebst der deutschen, auch die pohlnische
Sprache, und ist auch willens auf Reisen zu
gehen. Das mehrere ist zu erfragen auf der
hohen Brücke auf der Schneiderherberge.

Knaben in die Kost.

Ein sehr honnetes Haus ist gesonnen, ei=
nen
, höchstens zween Knaben in die Kost zu
nehmen, welche nebst Kost und Wasch, auch
den Unterricht in der französischen Sprache,
und im Tanzen von besondern Lehrmeistern
erhalten können. Da nicht mehr Kostkinder
angenommen werden, so kann man die beste
Aufsicht und einen geschwindern Unterricht,
als wenn viele beysammen wären, verspre=
chen
. Nähere Auskunft ist im Zeitungskom=
toir
in der Singerstrasse einzuhollen.

Nachricht.

Den 25ten Juny 1787 wurde von Seiten
der Herren Fries und Kompagnie in Wien ein
Plan öffentlich herausgegeben, um fl. 175000
Kapital in 350 Aktien, jede Aktie zu fl. 500,
zu Errichtung einer Zuckerraffinerie in König=
saal
zu erheben. Der Erfolg dieser Unterneh=
mung
schon im ersten Jahr, und der weite
Umfang des Gebäudes veranlaßte uns vermög
einem neuen, den 1ten August 1788 bekannt
gemachten Plan, diese Raffinerie mit andern
vier Kesseln, und folglich durch Erschaffung
von 450 neue Aktien mit einem Kapital von
fl. 225000 zu vergrößern, welches zusammen
ein Kapital von fl. 400000 in 800 Aktien be=
stehend
, ausmacht. Das besondere Verlangen
des Publikums nach solchen Aktien, ungeach=
tet
das Kapital schon vollzählig war, nebst der
von Jhro Majestät dem Kaiser den Landesraf=
finerien
verliehenen neuen Begünstigung durch
Auslegung einer höhern Mauth von fl 2 per
Centner auf die Hamburger Zucker, haben

den Verschleis unserer rofinirten Zucker der=
gestalt
vermehret, daß diese für jenen kaum
hinlänglich sind. Wir müssen daher bedacht
seyn, immer mehren Vorrath von rohen Zu=
ckern
auf dem Wege und in unsern Vorraths=
behältnissen
zu haben, und finden deswegen
mit Einverständniß und Bewilligung der Her=
ren
Fries und Kompagnie für gut, unser Ka=
pital
noch mit fl 100000 durch Erschaffung
anderer 200 Aktien von Nr 801 bis 1000
zu vergrößern, vermittelst welcher das ganze
Kapital fl. 500000 seyn wird; alles zu den
nämlichen in oben angeführten Planen bekannt
gemachten Bedingungen. Diese 200 Aktien
sind bei Herren Fries und Kompagnie in Wien
niedergelegt, wo man deren so wie bei Her=
ten
Ballabene und Kompagnie allhier, oder
bei uns selbst, gegen Bezahlung der Hälfte
baar, und die andere Hälfte in drey Monat,
erlangen kann. Die Besitzer derselben erhe=
ben
6 pr. Ct. jährliche Zinsen, mit jedem
halben Jahr, nämlich den 1. Jäner und 1.
July 1790 zahlbar, und erhalten zugleich den
Dividend, der bei dem Bilanz künftiges Jahr
heraus kommen wird. Diejenigen Liebhaber,
welche diese Eröffnung benützen wollen, wer=
den
wohl thun, sich in Zeiten mit dergleichen
Aktien zu versehen, um der bekannten Vor=
theile
zu genießen, welche das Werk hoffen
läßt, und weil in Zukunft keine Aktien mehr
errichtet werden; auch die Anzahl jenen 200
bald angebracht seyn wird. Prag den 1ten
September 1789.
Die Direktoren der k. k. privilegirten
Raffinerie von Königsaal.
J. v. Sauvaigne. J. Schoffe.

Nachricht von Wein=und Liqueurproben.

Bey Mauritius Steiner, k. k. priv. Kunst=
uhrmacher
, wohnhaft in der Josephstadt bey
den zwey grünen Bäumen nächst den Piari=
sten
Nr. 113 im 2ten Stock Nr. 22, sind sehr
kompendieuse Liqueurproben, die zu allen flüs=
sigen
Körpern zu gebrauchen sind, das Stück
für 3 Dukaten zu haben. Diese Probe be=
steht
in einer runden vergoldeten Kugel, mit
einem 1 1/2 Zoll langen Röhrlein; in oder
auf das Röhrl werden die Grangewichter
gesteckt, welches Grangewicht nach Menschen=
brockischer
Eintheilung ist abgeglichen wor=
den
. Diese Probe in ihrem Futeral ist sehr
bequem in der Tasche auf Reisen bey sich zu
tragen. Auch sind nach nämlicher Muschen=
brockischer
Eintheilung derley Proben von
Glas das Stück für 3 fl. zu haben. Jhr






[13]

Gebrauch ist hauptsächlich um die Güte des
Branntweins, eines und Weinmostes zu be=
stimmen
. Die Beschreibung nebst Tabelle,
von besonders eine den Grad der Güte des
vorjährigen Weinmostes einiger um Wien
liegenden Ortschaften enthält, geben den wei=
tern
Unterricht zum Gebrauch.

Nachricht.

Madame Müller aus London verkauft mit
gnädigster Bewilligung einer ni. öst. Landesre=
gierung
folgende Artikel dem hohen Adel so=
wohl
, als schätzbaren Publikum in nachstehen=
den
Preise: 1) Das berühmte englische Zahn=
Pulver, welches allen Brand und Unreinigkeit
aus den Zähnen zieht, das Zahnfleisch er=
frischt
, und die Zähne sehr weiß und glän=
zend
macht, zu 15 und 30 kr. 2) Zahn=
⟨l⟩ettwerke
, welche die losen Zähne befestiget,
allen Weinstein abnimmt, das Zahnfleisch er=
frischet
und die Zähne weiß macht, 30 kr.
3) Waschwasser, Eau de la Duch. die Mon-
tecucoli
, welches dem Gesicht eine ungemei=
ne
Weisse und Zärte gibt, und den Sommer=
brand
vertreibt, Halbseitel Glas 36 kr. 4)
Eine englis. Pomade, die Haare zu konserviren
und für den ausfallen zu schützen, der Pon
zu 30 kr. und 1 fl. 5) Einen Saifengeist,
welcher nicht allein vortreflich zum barbiren,
sondern in Verrenkung, oder wenn man sich
verbrennt sehr dienlich ist, 20 kr. 6) Ein
Mittel, die Leichdorne, oder Hühneraugen ohne
den mindesten Schmerzen in kurzer Zeit zu
vertreiben, kostet 20 kr. 7) Ein heil=
sames
Mittel wider die Frostbeulen, a 24 kr.
8) Die englischen Nachtlichter, welche
nicht allein blos bey Nacht zum Brennen,
sondern auch zum Lesen und Schreiben kön=
nen
gebrau⟨cht⟩ werden, sie machen keinen Dampf,
noch un⟨ange⟩nehmen Geruch, brennen sehr lange
und men〈…〉erlich, die Maasse von dem Licht
ist in einem Seitelglas, und kann niemals
einen Schaden verursachen, es ist nichts wei=
ter
dabey zu thun als anzuzünden, ist eine
harte Materie, und kann verschickt werden,
wohin man will, jedes dieser Lichter kostet
1 fl. 9) Die englischen Schleifkugeln, wel=
che
die Barbier und Federmesser immer scharf
erhalten, ohne solche jemals mehr schleifen
zu lassen, man streicht sie auf den Riemen,
und ziehet das Messer darauf ab, jede dieser
Kugeln dauert viele Jahre, und erhält die
Messer stets in der Pollirung, kostet 36 kr.
Die präparirten englischen Streichriemen,
die Barbiermesser abzuziehen, das St. 20 kr.
auch doppelte auf Holz mit Futteral d. St. 1. fl.

Die englischen Fleckenkugeln, welche alles, es
sey Wagenschmiere oder Fett trocken ausma=
chen
, ohne die Farbe oder den Glanz zu be=
schädigten
a 24 kr. Ein Pulver, die Juwe=
len
, ächte Perlen, Gold=und silberne Bor=
ten
und Spitze neu, wie auch reiche Westen,=
wann sie völlig gelb und angelaufen sind,
trocken zu putzen mit einer Sammerbürste
so gut als neu, kostet 20 bis 30 kr. Die
englische Schwarze in Stangen für Schuhe,
Stiefeln und Reitzeug, welche nicht abfärbt,
und mit wenig Mühe einen ausserordentlichen
Glanz, macht, und es vor dem Springen er=
hält
, auch kann man das glänzende Bockle=
der
, wann es völlig roth und abgestanden ist,
eben so glänzend machen noch schöner als
vom neuen, kostet 24 kr. Englisch schwarz. Tafet,
wenn man sich schneidet, das St. 24 kr. Sie em=
pfiehlt
sich hohen Herrschaften, wie auch einem
geehrten Publikum gehorsamst, und erbittet sich
baldigen geneigten Zuspruch aus, indem nur im
Zimmer verkauft wird, sollten diese angeführ=
ten
Artikel auch auswärtig Beyfall finden,
so wird es den Augenblick expedirt, und zu=
gleich
ein Gebrauchszettel beygelegt werden.
Eine englische Barbierseife, welche sehr zart
für die Haut, sie ist in Töschen kostet, 30 kr.
Einen engl. Handteig oder Handwasch, macht
die Haut weiß und zart, das Töschen 30 kr.
Jhre Wohnung ist in der Kärntnerstrasse gleich
am Eingang in das Burgerspital Nr. 1072
eine Stiege hoch Nr. 2. Sie macht auch ei=
nem
schätzbaren Publikum zugleich bekannt,
daß die angezeigte Waaren nur bey ihr im
Burgerspital allhier ächt zu haben sind, und
in keine Niederlage, oder in Kommißion zum
Verkauf gegeben werden, auch niemand hau=
sieren
schickt.

Kundmachung.

Einem geehrten Publikum wird zu wissen
gemacht, daß die ächten Tochte zur englischen
Leuchtmaschine oder mechanischen Lampe,
nach den Londner und Pariser Kaliber, mit=
tern
und kleinern Sorte, um billigen Preis
am Michaelerplatz neben dem k. k. National=
theater
in dem Laden des burgerl. ⟨W⟩aberl=
machers
, Johann Pratsch, zu bekommen sind.

Neu angekommene Mineralien verschie=
dener
Gattungen zu verkaufen.

Darunter befinden sich Bergstuffen von
seltener Schönheit und Arten. Liebhaber
können sich des mehreren am Stockameisen=
platz
Nr. 1093 bey dem Hauseigenthümer





[14]

im ersten Stock täglich von 9 Uhr früh be=
liebig
anmelden.

Ankündigung.

Bey Artaria Comp. Kunsthändlern am Kohl=
markt
, ist ganz neu zu haben:

Ein von Paris erhaltener Kupferstich,

Die Einnahme der Bastille,
durch die Bürger und französischen Gar=
den
den 14. Julius 1789. schwarz 15 kr.
illuminirt 24 kr.

Ein sehr wohlgetroffenes Portrait des der=
maligen
Ministers Mr. Necker, 24 kr.

Nachricht.

Jn der Joseph Ederischen Kunst=und Ku=
pferstichhandlung
im v. Trattnerischen Ge=
bäude
am Graben im 2 ten Hof ist ganz
neu zu haben:

Ein paar Worte über das Schauspiel Phi=
lippine
Wellserin, oder die schöne Herzogin
in Tirol. Aufgeführt im hochfürstl. Star=
hembergischen
Freyhause auf der Wieden.

Die alicquid silentio mellius, aut tace.
8. 1789. 6 kr.

Auch sind daselbst verschiedene Bücher um
der billigsten Preise zu haben.

Anzeige.

Bey Christian Friedrich Trötscher in Graz
in der Herrengasse im gräfl. Stadtlischen
Hause ist ganz neu zu haben:

Neuestes deutsches Theater, 1ter Band, wel=
cher
enthält: 1) den Lüderlichen, ein tra=
glischen
Gemälde in 5 Aufzügen, von dem
rühmlichst bekannten Herrn Brezner. 2)
Die Abentheuer einer Nacht, ein Lustspiel in
8 Aufz. von dem Verfasser der offenen Feh=
de
. 3) Liebe um Liebe, ein ländliches Schau=
spiel
vom Herrn Jffland zu Mannheim, 8.
Graz 1782. Die Herren Pränumeranten be=
lieben
den ersten Band mit gefälliger Einlage
von 20 kr. auf den zweyten abzuholen. An=
fangs
Oktobers erscheint der zweyte, welcher
folgende Stücke enthält: 1) Neue versöhnt,
ein vortreFfliches Schauspiel vom Hrn. Jff=
land
, es macht den dritten Theil vom Ver=
brecher
aus Eifersucht aus. 2) Die Perü=
que
zu Konstantinopel, eine Bourlesque in 3
Aufz. ein bisher noch ungedrucktes Stück
von dem allgemein beliebten Herrn Eberle
zu Wien. 3) Der gutherzige Alte, ein Lustsp.
in einem Aufzuge, nach dem Französischen
des Ritters Florian. Diejenigen, so noch
in die Pränumeration zu treten gedenken,
erhalten den bereits erschienenen ersten Band
noch um den Pränumerationspreis pr. 20 kr.

mit Vorbehalt auf den zweyten zu pränume=
riren
. Einzeln Bände kosten sonst 30 kr.

Nachricht.

Bey Jodok Weiß, burgerl. Buchbinder am
neuen Markt Nr. 1102 sind zu verkaufen.

In Octavo.

Nr. 986. Bayeri Museum Sinicum. Petropoll
1730. II. Tom. cum fig. 8. maj. 6 fl. 40

990. Busson Histoire naturelle generale &
particuliers, Lausanne 178586. XXII.
Vol. avec fig. gr.8 15 fl.

1004. I. Cobres Deliciæ, oder vollkommene
Sammlung zur Naturgeschichte, Augsburg
1782. ges. 5 fl.

1009. de Saint Evremond oeuvres melées,
item mélange curieux, Amsterd. 1706.
VII. avec fig. 4 fl. 30 kr.

1013. Stradæ Historia belli Belgici juxta E-
xemplar
Romanum, Lugd. 1643. II. Vol.
cum fig. 4 fl. 30 kr.

1070. Lenfant Geschichte des Hussitenkrieges,
und des Concilii zu Basel, 178385. 5
Bände m. Kupf. 4 fl. 30 kr.

1075. Relations de l'Abbaye de la Trappe,
Paris 1717. VI. Vol. 5 fl.

1097. Fleury Histoire ecclesiastique, Bru-
xelles
1713 40. XXXVI. Vol. 27 fl.

1119. Lactantins de Mortibus Persecuto-
rum
cum notis variorum Traj. 1693. 8. maj.
cum fig. 4 fl. 30 kr.

1130. Præ Adamitæ cum Disquisitione & ani=-
madversionibus, Amstel. 1655. rariff. 6 fl. 40

1136. I. Lipsii opera omnia aucta, Vesaliæ
1675. IV. Vol. 8. maj. cum fig. 6 fl. 40

1147. Maracii Prodromas ad refutationem
Alcorani, Romæ 1691. IV. Partes V. Vol.
8. maj. rariff. 9 fl.

1155. Alcoran de Cordelier a〈…〉g par Pi-
card
, Amst. 1734. II Vol. 〈…〉 kr.

1168. Historia Persecutionum Eclecsiæ Bohe=
micæ
1648. 4 fl. 30 kr.

1171. de Mon⟨ale⟩ lettres Provinciales, avec
les notes de Wendrok, Cologne 1739. IV.
Tom 4 fl. 30 kr.

1181. Labbe Chronologie de l'histoire sacre
& profane, Paris 1666. V. Vol. 4 fl. 30

1187. Spinozismus, oder die von dem heuti=
gen
Judetuhm, und dessen geheimen Ka=
bale
vergötterte Welt, Amst. 1699. m. Kupf.
4 fl. 30 kr.

1213. Emmii ub. Vertus græcia illustrata, Lug.
Elzev. 1626. III. Tom. 8. maj. 4 fl. 30 kr.

1214. Biornstähl Briefe aus seinen ausländi=
schen
Reisen, Strahlsund 177782. 5 Bän=
de
4 fl. 30 kr.





[15]

1288. Giornale de letterati d'Italia XXXVIII.
Vol. item Supplementi IIl. Vol. Venet.
171027. 13 fl. 20 kr.

1303. Lebensgeschichte aller Kardinälen der =
mischen
Kirche, Regensb. 176873. 4 Thle,
gr.8 4 fl. 30 kr.

1331. Fuhrmann Beschreibung der Residenz=
stadt
Wien 176670. 4 Bände 4 fl. 30 kr.

1358. de Baleicourt de in Genealogie de la
Maison de Lorraine avec chart. Berlin 1711
vide vogt pag. 65. 10 fl.

1412. Tnuanus restitutus Amst. 1660. cum re-
censione
Titii, vice vogt. pag. 677. 4 fl. 30.

1444. Cerisier histoire generale des Provinces
unies, Utrecht 177780. 5 fl.

Bey Christoph Peter Rehm,
k. k. priv. Buchhändler, unter den Tuchlauben
beym Aug Gottes vom Seitzerhof gegenüber
ist zu haben:

Versuch eines gemeinnützigen Unter=
richtes
in der christlichen Glaubens=
lehre
, nach den Bedürfnissen unsers
Zeitalters entworfen, samt einem
schönen Titelkupfer, Deutschland
gr8. 1790, 1 fl.

Ein paar Worte über die letzthin erschienene
Jeremiade, und wider die allzufreymüthi=
gen
und höchst unrichtigen Gedanken des
Herrn Heßls, wegen der neuen Steuer=
rektifikation
, von Sigmund Michl, samt 2
schönen Tabellen, 8. 789. 20 kr.

Christ (J. L.) von Pflanzung und Wartung
der nützlichsten Obstbäume, ihrer Arten u.
Sorten für Landsleute, Oekonomen und Lieb=
haber
der Obstgärtnerey, samt 2 Kupfer=
tafeln
, 8. 789. 1 fl. 40 fr.

Knigge (A. Fr. v.) über den Umgang mit
Menschen, 2 Theile, 2te verb. Aufl. 8.
789. 1 fl. 15 kr.

Erzählungen für Kinder von einem Kinder=
Freunde, 3 Thle, 8. 789. 1 fl. 30 kr.

Friedrich mit der gebissenen Wange, 4 Thle,
8. 789. 2 fl.

Villaume vom Ursprung und Absichten des
Uibels, 3 Theile, 8. 2 fl.

Geschichte des Menschen, 8. 788. 40 kr.

vom Vergnügen, 2 Theile, 8. 788. 36 kr.

Bey L. Hochenleitter und Komp.
Buch=und Kunsthändler am Kohlmarkt Nr.
1180 sind zu finden:

Unzers (J. A.) medizinisches Handbuch, ganz
neue Aufl. gr8. 4 fl

Friedrichs II. hinterlassene Werke, 15 Bände

mit einem Portrait von Chodowiecky (noch
4 Wochen lang) 5 fl. 30 kr.

Höst (G.) Nachrichten von Marokos u. Fes
im Lande selbst gesammelt, im. Kupf. gr.4
9 fl. 45 kr.

Rüdigers (Fr.) immerwährender Kalender,
nebst einer Ostertabelle von 1700 bis 2000
gr8. 1 fl. 15 kr.

Hellwigs (Ch.) hundertjähriger Hauskalen=
der
8. 15 kr. mit Kupfern 1 fl. 45 kr.

Das neue königl. l'Hombre, nebst einer An=
weisung
alle gangbare Spiele nach jetziger
Art zu spielen, 12te verm. Aufl. 8. 40 kr.

Kochbücher von Berlin, Braunschweig, Leip=
zig
, München und Ulm, von 45 kr. bis 2 fl.

Hübners (J.) Beyträge zur Geschichte der
Schmetterlinge, 3 Hefte mit illum. Kupf.
gr. 6 fl.

Lampe (J. H.) väterlicher Rath für meine
Tochter, der erwachsenen weiblichen Jugend
gewidmet, 8. auf Druckp. 1 fl. 30 kr. auf
Holländern. 2 fl.

Erzählungen für Kinder und Kinderfreunde
nach dem Franz. der Frau de la Fite, 8. 30 kr.

kurze, zur Beförderung der Tugend und
eines guten Herzens, mit Kupf. 8. schwarz
30 kr. illum. 40 kr.

moralische, zum Vergnügen der Jugend,
mit 96 Kupf. 4 Thle, gr8. 2 fl. 24 kr.

Fabeln von Hagedorn, Gleim und Lichtwe〈…〉
mit Kupf. v. Schallenberg, gr8. 3 fl.

von Gellert, französisch und deutsch,
mit Kupf. gr8. 36 kr.

nach dem Franz des le Fontaine, mit
Kupf. von Meil, gr. 4 fl.

drey Bücher von Meineke, mit 91 Ku=
pfern
, 8. 3 fl.

aesopische, a. d. Griech. 8. 20 kr.

und Erzählungen für Kinder, 8. 30 kr.

Bey Joh. Georg Mößle,

k. k. privil. Buchhändler auf dem Graben
in dem Hrn. Hofrath v. Kollerischen Hause
Nr. 1174 ist nebst sehr vielen andern
Büchern zu haben:

Fünfzehnter Band vom

Handbuch aller unter der Regie=
rung
des Kaisers Joseph II. für die
k. k. Erbländer ergangenen Verord=
nungen
und Gesetze, in einer syste=
matischen
Verbindung, enthält die
Verordnungen und Gesetze vom Jah=
re
1788. gr8. Wien 789. 3 fl. 30 kr.

Verwunderlicher englischer Wahrsager





[16]

oder ausführlichen Prognosticon des
Jahrs 1790, worinn das Kriegsweh
zu Land und See nämlich aller
kriegsführenden Theile, Feld=u. See=
treffen
, Stiege und Niederlagen,
Glück und Unglück, auch andere ver=
muthliche
Zufälle; samt der aller=
neuesten
Genealogie jetztlebender al=
lerb
. Standespersonen, verm. und
genau verb. der Welt vor Augen ge=
legt
werden, und zwar das 99ste=
mal
, Augsburg. Gebunden 30 kr.

Gegründeter Beweis, das die Einfüh=
rung
der neuen Grundsteuer 1. den
Unterthanen sehr nachtheilig, 2. den
Grundobrigkeiten wenig, jedoch in
Mähren mehr als in andern Län=
dern
schädlich, 3. dem Staate aber
höchst schädlich ist, 8. Brünn 1789.
15 kr. gebunden 18 kr.

Vollständiges Anleitung zur allgemei=
nen
Landwirthschaft, nach allen ih=
ren
Theilen und Umfange, von ei=
ner
der Oekonomie beflissenen Gesell=
schaft
für das allgemeine Wohl des
Vaterlandes herausgegeben, 8. Brünn
1789. 5 Bände in 6 Theilen. Handelt
von Pflanzen, vom Acker=und Wiesenbau,
von dem Bau der Futterkräuter und Forst=
baue
, vom Wein=und Gartenbaue, von der
Viehzucht, vom Federvieh, Fischen und Bie=
nenzucht
; hat 161 Bogen, und wird wegen
der Gemeinnützigkeit um 2 fl. gegeben.

Nachricht an das Publikum,

den Traßlerischen Nachdruck der Encyklo=
pädie
des Hrn D. Krünitz betreffend.
Als ich vor einigen Jahren in Erfahrung
brachte, daß der Buchdrucker Traßler in Brünn
mir des Herrn D. Krünitz ökonomisch=tech=
nologische
Encyklopädie nachdrucken wollte,
so warne ich das Publicum vor solchen Nach=
druck
, weil zu befürchten wäre, daß ein, zu=
mahl
beschleunigter und übereilter Nachdruck
vieler Bände wenig corect gerathen dürfte,
und daß dieses insonderheit die bey den Re=
cepten
wieder Menschen und Vieh=Krankhei=
ten
vorkommenden medicinischen Gewicht=Zei=
den
treffen könnte, welche letztere Fehler bey
der Verfertigung und dem Gebrauche der Ar=
zeneyen
von unausbleiblich schädlichen Folgen
sind. Leider ist diese meine Vermuthung und

Besorgniß nur zu sehr eingetroffen. Es ist der
sechste Band dieses Nachdruckes in meinen
Händen. Jch habe denselben durchsehen lassen,
und es sind bloß in der ersten Hälfte dieses
Bandes, folgende 48 Druck=Fehler vorge=
funden
worden; der fast unzähligen kleinern
Fehler, in verkehrten Buchstaben, unrechten
Unterscheidungs=Zeichen, falscher Ortographie
und österreichischen Provinzialismen, die sich
in dem Originale doch nicht befinden, nicht
zu gedenken.

Seite 2. erbämlich an statt erbärmlich. 5.
H. G. an statt H. C. cholchici an statt
colchici. 8. anhält an statt aufhält. 14.
scharzen an statt schwarzen. 18. Unkösten an
statt Unkosten. 30. 3 Unzen an statt 4 Unzen.
51. nicht anders an statt nichts anders. 53.
dedeutet an statt bedeutet. 57. und 59. Jn=
terressen
an statt Jnteressen. 59. Confication
an statt Confiscation. Vereinungsfall an
statt Verneinungsfall. 75. lang sey an statt
lang seyn. 82. Bernstein in der alphabet.
Ordnung der Art. an statt Börnstein. 84.
Gerarde an statt Gerade. 102. druckten an
statt gedruckten. 10. Bohnen an statt Boh=
len
. 112. jede Same an statt jeder Same,
126. Schmikbohnen an statt Schminkbohnen,
133. heivon an statt hiervon. 134. Pauli an
Paulini. 138. wenn sie groß an statt wenn
sie so groß. 138. genommen worden an stat
genommen werden. 140. geschrotten an stat
geschroten. 143. Schramen an statt Schram
men. 149. bestängig an statt beständig. 150
Fig 207. an statt 297. 156. Marquis an stat
Marquis. 177. conards für canards. 185
Walbäume für Waldbäume. 187. Lrpen
für Arpent. 199. Bondie für Bondir. 202
Bætilio für Pætilio. 206. Guenne für Guien
ne. Mannsmüntzen für Mannsmützen
226. Pares an statt Parcs. 250. Arques an
statt Argues. 258. Turtue an statt Tortue,
261. Rinde für Ringe. 266. Bouillier für
Bouillir. 298. Rogout für Ragout.
Thierriegel für Thürriegel. 303. Terre en
duere für Terre en guéret. und darauf
für um darauf. 336. Cepar. Ziij an statt
Zij. 338. Pappelglas und Bingelkraut an
statt Pappel=Glas=und Bingelkraut. 357.
ranchure an statt Branchure. Auf der 2ten
Kupfertafel steht bey Fig. 294. S. 103. an
statt 105.

Hierunter finden sich Beyspiele von falschen
Gewicht=Zeichen, Seite 30, in dem Recep=
te
für die Blutstaupe bey Pferden; und Sei=



[17]

Pferde

Jn der Annagasse in dem Hause Nr. 1022
sind zwey braune Wallachen, Gestüttpferde,
täglich für billigen Preis zu verkaufen, und
ist das mehrere bey dem Hausinspektor zu
erfahren.

Pferde.

Beym schwarzen Adler in der Leopoldstadt
sind täglich zwey sehr schöne Wagenpferde
zu verkaufen.

Wohnung zu verlassen.

Auf der Landstrasse in der Rauchfangkeh=
rergasse
Nr. 255 ist der ganze erste Stock,
bestehend, in einem Saal, 6 Zimmer, jahr=
oder
monatweis zusamm oder abgetheilt mit
oder ohne Meubeln täglich zu verlassen, und
sich daselbst zu ebener Erde anzumelden.

Wohnung zu verlassen.

Jn dem gräfl. Abensperg und Traunischen
Haus Nr. 133 am Kohlmarkt zu den 3 Lau=
sern
genannt ist eine in 5 Zimmern auf die
Gasse, Kuchel, Holzgewölb und Boden beste=






[18]

hende Wohnung auf künftige Michaeli 1789
bestandweis auf ein oder mehrere Jahre zu
verlassen. Wer demnach Belieben trägt, diese
Wohnung bestandweise an sich zu bringen,
beliebe sich diesfalls Nr. 54 in der hintern
Schenkenstrasse in dem gräfl. Abensperg=und
Traunischen Haus im ersten Stock des wei=
teren
zu erkundigen.

Haus zu verkaufen.

Es ist in der Stadt in einer sehr bequem=
men
und gesunden Lage ein Freyhaus zu ver=
kaufen
, welches aus 3 Stöcken bestehet, und
gute grundfeste Keller und Holzgewölber hat.
Jn dem ersteren Stock sind 12 Zimmer, nebst
dazu zu ebener Erde gehörigen Portier=und
Laqueyzimmer, Kuchel und Speis. Der 2te
Stock hat 10 Zimmer, nebst dazu gehörigen
Kuchel, Kammer, wie auch eine Offizierswoh=
nung
im Hof. Der dritte Stock zählet 9
Zimmer, Gewölb und Kuchel. An Stal=
lung
ist für den ersten Stock auf 21 Pferde,
nebst 3 Schupfen, für den zweyten Stock
auf 9 Pferde, samt Wagenschupfen, Haber
und Heuboden. Wann sich hiezu ein Lieb=
haber
findet, so kann derselbe in dem v.
Ghelenschen Zeitungskomtoir deswegen weite=
re
Nachricht erhalten.

Haus zu verkaufen.

Jn der Stadt ist täglich ein Haus 4 Stock
hoh, welches erst von fünf Jahren neu er=
bauet
worden, zu verkaufen. Weitere Aus=
kunft
erhält man im deutschen Zeitungs=
komtoir
.

Häuser zu verkaufen.

Jn dem Markte Stockerau ist die durchaus
gut gebaute burgerl. Behausung Nr. 165,
worauf bis hieher das Lederergewerb betrie=
ben
worden, nicht minder das Kellerhaus
Nr. 45, samt hiebey befindlichen Jnnleutzim=
mern
, dann ein Antheil Holz in der Au, all=
täglich
zu verkaufen. Die Kauflustige zu ein
so anderen können sich sowohl des Kaufschil=
lings
, als der Kaufbedingnisse halber bey
dem in Nr. 165 in Stockerau wohnenden
Eigenthümer erkundigen.

Handlung zu verkaufen.

Jm Marggrafthum Mähren in der königl.
Kreisstadt Ungarisch=Hradisch ist eine wohl
eingerichtete Schnittwaaren=Handlung beym
goldenen Kreuz, mit einem wohl sortirten
Waarenlager von gold und silbernen Borden,
Spitzen, allerhand k⟨urran⟩ten Seidenartikeln,
dann wollenen Zeugen, Tüchern, Molton,

Rattin, Cottons, Leinwand, Blond und Zwirn=
spitzen
, spanischen Röhren, Weinreben, und
lakirten Stöcken, allerhand Knöpfsorten, Hand=
schuhen
, und andern zur gemischten Hand=
lung
geeigneten Erfordernissen, mit oder ohne
Grundstücken, als Wiesen, Weingärten, Kel=
lern
, Preßhaus, gegen baare Bezahlung, oder
in festzustellenden Zahlungsfristen, gegen Si=
cherstellung
der Terminen oder annehmlicher
Caution zu verkaufen; die Kauflustigen haben
sich an das Comtoir des Jnhabers derselben
nach Ungarisch=Hradisch Nr. 177 unmittelbar
wegen der weitern Bedingnisse und convena=
deln
Einverständniß zu verwenden.

Erinnerung.

Daß die über das Vermögen, des verstor=
benen
bürgerl. Schifmeisters Paul Tiefengra=
bers
seel. vermög Verordnung der löbl. Stadt=
magistrats
dd. 3. Juny 1789. wieder aufge=
hoben
, und dessen Gläubiger vollständig be=
friediget
worden sind.

Nachricht.

Von der Kanzley der Stiftherrschaft Schot=
ten
: Nachdem jener Grund, welcher auf den
Schottenfeld zwischen Martin Küwer, und
Kaspar Klinghofer lieget, bis auf diese Stund
zum grösten Nachtheil benannten seiner zwey
Nachbarn noch nicht eingeplanket, viel weni=
ger
ein Haus darauf erbauet worden, so wird
dem allfälligen Eigenthümer desselben die Erin=
nerung
gemacht, daß er diesen seinen Grund
von heut über 4 Wochen, das ist, bis 7. Oc=
tober
d. J. mit einer aufrechten Planken um=
geben
haben müsse; wie im widrigen Fall er=
wähnter
Grund ohne weiteren an einen ande=
ren
Käufer veräußert werden soll.

Licit. Effekten.

Von Seiten der Ritterl. Maltheserordens=
Gesandtschaft werden den 17. September und
folgende Täge in der Weyhburggasse in dem
v. Sartorischen Hause Nro. 939. im ersten
Stock, zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagsstunden
verschiedene Verlassenschafts=
effekten
, als an Prätiosen: 6 Maltheseror=
denskreuze
, eine goldene Tabatiere mit Bril=
lanten
besetzt, 1 detto emaillirte, und andere
in Gold gefaßte Tabatieren, dann eine gol=
dene
Repetiruhr, und eine Wanduhr, auch
einige gestickte und bordirte Kleider, und
verschiedenes Silber, Spiegel, Kasten, So=
phen
, und andere Einrichtungsstücke, auch
etwas Wäsche, dann ein paar Rapphengste
sammt Geschirr ein zweysitziger blanlakirter
Schwimmer auf vier Federn und vier Noth=









[19]

riemen mit 2 Reistruhen zum anschrauben,
und ein vierstitziges grünlakirtes Pirutsch den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung hin=
dangegeben
werden.

Licit. Weine.

Von der k. k. Herrschaft Wolkerstorf wer=
den
den 17. September früh um 8 Uhr die
nach Absterben Eleonora Guppenbergerin, ge=
westen
Mühlermeisterin zu Pillichstorf, vor=
handene
Weine und zwar 1783er Bisamber=
ger
35. Eimer in 2 Gebinden, 1787er =
nigsbrunner
252 Eimer in 9 Gebünden, und
1788er Pillichstorfer 62 2/4 Eimer in 4 Ge=
bünden
, endlich 1103 Eimer leere Weinfäs=
ser
in eisenen Banden, nebst einen Keller in
der Holzlunden, durch öffentliche Versteige=
rung
den Meistbietenden verkauft; Kauflusti=
ge
dieser Weine, Fässern, oder Kellers ha=
ben
sich daher obigen Tag und Stund in
der Mühl zu Pillichstorf einzufinden, und
die Versteigerung abzuwarten.

Licit. Effekten und Wein.

Den 18. dies und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden mit hoher Regierungsbewilligung in
der obern Bäckerstrasse in dem v. Hüttneri=
schen
Haus Nr. 782 im 2ten Stock verschie=
dene
Verlassenschaftsfahrnisse, als ein Sma=
ragdring
mit Brillanten, eine Rosennadel,
goldene Dosen, ein Kelch, Haus=und Ta=
felsilber
, broschirt=grosdetour=tafet=bataf=
und andere Frauenkleider, Brüßler=und Nie=
derländerspitze
, Waderl, Handschuh, Leib=
Haus=Tafelwäsche, ein Pendiluhr so ein
Jahr geht, Luster, Spiegel, Trumotische mit
Marmorplatten, ein kleiner Tafelservis, Kaf=
fee
=und Thee deto, auch Figuren, samt Va=
sen
von seltenen Porzelain, indianische Spiel=
Zupftrüherl und Tatzen, Niederländerspalier,
ein Bett, auch Soffen und Sessel von Da=
mest
, ein Kruzifix von Donner, gemalte Bil=
der
, auch Kirchenparamenten, hart und wei=
che
Schrift Gardrob=Aufsatz=und Schublad=
kästen
, und Tische, Bettstätte, samt Bett=
gewand
, Meßing=Zinn=Kupfer=und Eisen=
geschirr
, etwelche Eimer Grinzinger in klei=
nen
Gattungen, Schnebergerwasser, und der=
ley
Flaschen in Einsatzküsten, und mehr an=
dere
Geräthschaften, licitando verkauft.

Licit. Materialien.

Von dem k. k. J. D. M. M. im Erzher=
zogthum
Oesterreich unter und ob der Ens;
dann in den Vorlanden, wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des gerichtl.

verordnet Desideria Paullerischen Vormund
Dr. Strahl verordnet worden, daß die auf
der Mölkerpastey vor den Häusen von Nr.
104 bis Nr. 109 befindliche, zu dem Haus
Nr. 101 gehörige Stallung, samt Schupfen
zur Hinwegbrechung und respektive Veräus=
serung
der diesfälligen Materialien käuflich
mittels Versteigerung hindangegeben werden
soll. Wer demnach zur Abbrechung dieser
obgedachten Stallung, samt Schupfe und re=
spektive
, zur Erkaufung der diesfälligen Ma=
terialien
Belieben traget, hat sich den 17.
dies früh um 9 Uhr in obgedachter auf der
Mölkerpastey Nr. 101 liegenden Behausung
zu ebener Erde einzufinden; wo sodann das
weitere salva ratificatione der betreffenden
Obergerhabschaft abgeschlossen werden wird.

Licit. Effekten.

Den 18. und 19. September werden auf
Verordnung. des allhiesig k. k. J. D. M. auf
dem alten Bauernmarkt bey dem silbernen
Hut der. 532 auf der Stiege rechterhand im
3ten Stock verschiedene Verlassenschaftseffek=
ten
, als etwas Silber, 1 tombackene Repe=
tiruhr
, tüch=und seidene Mannskleider, de=
to
Wäsch, Gewehr, Kästen, Tische, Sessel,
Soffen, Bilder, Bettgewund, roth und grün
brokatellene Spalier, 1 Passetel und. 1 Brat=
schen
, 1 harter Bücherkasten, und verschie=
dene
Bücher, worunter sich das grosse Uni=
versallexikon
in 64 Bänden, das allgemeine
historische Lexikon in 4 Bänden, dann Scheuch-
zeri
Physica sacra in 4 Bänden befinden,
und wovon der censurirt geschriebene Kata=
log
allda einzusehen ist, den Meistbietenden
zu den gewöhnlichen Stunden verkäuflich hin=
dangegeben
.

Licit. Leere Weinfässer.

Bey der Stiftsherrschaft Seiffenstein V.
O. W. W. werden am 24. September d. J.
gegen 4000 Eimer verschiedener Gattungen,
und zwar von 10 bis 400 Eimer enthaltend,
mit Eisen beschlagene leere Fässer versteige=
ungsweis
gegen alsogleich baare Bezahlung
hindangegeben werden. Kauflustige haben
sich daher am obbestimmten Tage früh um 9
Uhr bey gedachter Stiftstherrschaft einzufinden.

Licit. Weinfechsung.

Den 21. d. M. September wird von Seite
der k. k. Herrschaft. um die diesjährige an=
hoffendes
Weinfechsung in den anher gehöri=
gen
Weingärten zu Nußdorf in Nußbergen,
dann zu Oberdöbling in Sommerleuten,
Hofjochen undNeusätzen, so noch bereits vor=








[20]

genommener Schätzung in 170 Eimern be=
steht
, steigerungsweise am Stock gegen Vor=
behalt
der hohen Begnehmigung an den
Meistbietenden verkauft. Die Kauflustigen
haben sich dieserwegen an obbemeldten Tag
früh um 9 Uhr zu Oberdöbling in dasig in
der wienerischen Behausung befindlichen
Amtskanzley anzumelden.

Licit. Obligation.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekant gemacht: daß
in desselben Rathsstube in der Herrngasse Nr.
59 den 21. September, dann den 5. Okto=
ber
früh um 10 Uhr eine von dem Anton
Pichler und Rosina dessen Ehewirthin an Franz
Langecker ausgestellte, auf der Pichlerischen
Eheleute Haus zu St. Ulrich am obern Neu=
stift
Nr. 192 grundbücherlich vorgemerkte Obli=
gation
dd. 5. September 1788 pr. 2000 fl.
öffentlich werde feilgeboten, und wenn die=
selbe
nicht bey dem zweyten Termin um das
vorgeschriebene Quantum der 2000 fl. an
Mann gebracht werden sollte, bey dem dritten
Termin auch unter diesem Betrage hindange=
geben
werden. Die diesfällige Urkunden kön=
nen
bey dem der Rechten Doktor, Wenzel
Grillparzer, in seiner Wohnung am Bauern=
markt
im Wagnerischen Hause im ersten Stock
eingesehen werden.

Licit. Weinhardtisches Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit be=
kannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des
Herrn Dominik Denozeda Chevalier de Blig=
ny
, wider den Mathias Weinhardt, und
Magdalena dessen Ehewirthin, gewilliget wor=
den
, das den Geklagten gehörige, im Ru=
stendörfl
an der Penzingerstrasse (vulgo 3 Häu=
seln
) liegende Haus Nr. 43, so samt dem ruck=
wärts
befindlichen ein halb Joch Acker pr.
1200 fl. gerichtlich geschätzt worden., öffent=
lich
auszufeilen, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 21. September, für
den zweyten der 26. Oktober, und für den
dritten der 23. November d. J. mit dem
Beisatz angeordnet worden, daß, wenn ge=
dachtes
Haus weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht, bey dem
dritten auch unter der Schätzung hindangelas=
sen
würde; als haben die Kauflustige an ob=
bestimmten
Terminen jedesmal fruh um 10
Uhr in dem Burgerspitals Grundbuch in Wien

zu erscheinen, wo sodann mit dem Meistbie=
tenden
gegen gleich baare Bezahlung der Kauf
geschlossen werden wird.

Licit. Weinfechsung.

Auf Verordnung der aufgestellten Admini=
stration
des aufgehobenen Stifts Engelzell in
Oesterreich ob der Enns wird hiemit bekannt
gemacht: daß von den dem ermeldten Stift
Engelzell zugehörigen Weingärten zu Oberkrit=
tzendorf
, nämlich von 4 Vierteln im Haussatz,
6 Viertel im Altenhöfen, dann 4 Viertel zu
Klosterneuburg im Renninger, und 4 Viertel
im Weidlinger Gebirge, die heutige Weinfech=
sung
am Stocke, den Meistbietenden durch
ordentliche Versteigerung gegen baare Bezah=
lung
verkauft werden soll. Da nun zu diesem
Ende der 21. September d. J in dem Stift
Engelzellerhof zu Oberkritzendonf vormittag um
10 Uhr bestimmt worden ist, so haben sich die
Kauflustigen an dem ermeldten Tag um die be=
stimmte
Stunde aldort einzufinden; immittels=
aber
ist sich wegen Einnehmung des Augenscheins
des heurigen Fechsungsüberschlages bey Herrn
Georg Wäscher, burgerl. Seifensiedermeister
zu Klosterneuburg, in seinen eigenen Haus
in der untern Stadt zu melden.

Licit. Effekten.

Den 21. September und folgende Täge
werden im grossen Federlhof Nr. 627 im er=
sten
Stock verschiedene Verlassenschaftseffek=
ten
, als goldene und silberne grosse und klei=
ne
Denkmünzen, Silberwerk, Argent hache,
mathematischen und andern Kunstinstrumen=
ten
, Schießgewehr, Kleidungstücke, Reit=
Wägen=und Stallzeug, Mobilien, Porze=
lain
, Glaswerk, Oedenburger=Mosler=und
Rheinwein, licitando verkauft.

Licit. Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals allhier wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn. Chri=
stian
Heinrich Roith, k. k. Niederlagsver=
wandten
, als Ceßionarius des Hrn. Johann
Georg Schuller und Comp. Banquiers allhier,
wider den Herrn Johann Georg Lenz, hiesig
burgl. Handelsmann, gewilliget worden, daß
demselben angehörige, an der Landstrasse lie=
gende
, auf 3580 fl. gerichtl. geschätzte Haus
Nr. 242 und Garten öffentlich auszufeilen,
und an den Meistbietenden zu verkaufen. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den er=
sten
der 21. September, für den zweyten der
26. Oktober und für den dritten der 23.
November d. J. mit dem Beysatze angeord=







[21]

net worden, daß, wenn gedachtes, Haus,
samt Garten weder bey dem ersten noch zwey=
ten
Termin um den Schätzungsbetrag, oder
darüber an Mann gebracht würde, bey der
dritten auch unter der Schätzung hindange=
lassen
werden würde; so haben die Kauflu=
stige
an obbestimmten Terminen vormittag
um 10 Uhr in dem Burgerspitalsgrundbuch
in Wien zu erscheinen.

Licit. Effekten.

Von dem Magistrat des landesfürstlichen
Markts Mödling wird hiemit kund gemacht:
es sey auf Anlangen des gerichtl. aufgestell=
ten
Curatoris ad actum der minderjährig
Eva Prettnerischen Kinder, Hrn. Dokt. Kle=
mentschitz
, bewilliget worden, verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als Bilder, Tische
Sessel, Better, Gläser, Billard, dann Kel=
lereinrichtung
, Gänter, leere Fässer in eise=
nen
und hölzenen Bänden, Gebirgsweine von
1760, 1770, 1778, und 1784er Jahren, in=
gleichen
die allhier befindliche Verlassenschafts=
behausung
mit einem grossen und zweyen klei=
nen
auf 2000 Eimer versehene Keller, wie
auch zu ebener Erde mit 2 stockadorten Zim=
mern
, eine gewölbte Kuchel und deto Kam=
mer
, eine grosse gewölbte Holz=und Wagen=
schupfen
, ein gewölbter Pferdstall auf 6 Pfer=
de
, und eine gewölbte Graskammer, im er=
sten
Stock mit 7 stockadorten Zimmern, 3
Kammern, 1 gewölbtes Zimmer, ein gewölb=
ter
Vorsaal, ein stockadortes Billardzimmer,
und 1 Kuchel den Meistbietenden hindanzuge=
ben
. Da nun zur Lizitirung der Verlassen=
schaftseffekten
der 21. und 22. September je=
derzeit
früh um 8 Uhr, und nachmittag um
2 Uhr, dann zur Licitirung der Behausung
der 1. Oktober d. J. früh um 9 Uhr be=
stimmt
worden; als haben all und jede, wel=
che
einige Verlassenschaftseffekten käuflich an
sich zu bringen gedenken, an obbemeldten
Tag und Stund in der Verlassenschaftsbehau=
sung
Nr. 5, und jene so die Behausung an
sich zu bringen willens sind den 1. Okto=
der
auf der k. k. Schranne zu erscheinen, wo
immittels die Schätzung in der Kanzley ein=
zusehen
jedermann bevorstehet.

Licit. Fahrnisse.

Von dem k. k. ni öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 22. d. M. September, dann 6. Oktober
früh um 9 Uhr auf dem Schlosse Velm nächst
Himberg, und darauf folgende Tage zu Lan=
genhof
und Gutenhof 8 St. grosse Bilder,

1 Billard, Leiter=und Baumwägen, Pflüge,
Egen, Windmühl, Schleifstein, Bodungen,
Sandgüter, Wirthschaftspferde, und deto
Geschirr, Habertruhen, Stallrequisiten, =
che
, Zuchtschwein, Eseln, samt kleine Wägen,
ungarische Zugochsen, Dienstbothen Bett und
Hopfen, versteigerungsweis werden hindan=
gegeben
werden, und falls dieses Vieh und
Fahrnisse bey dem zweyten Termin nicht an
Mann gebracht werden konnte, dasselbe bey
dem dritten Termin auch unter der Schä=
tzung
verkauft werden würde.

Licit. Madlenische Fahrnisse.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey in die Feilbietung der zur
Anton Madlenischen Konkursmasse gehörigen,
in Mannskleidung, Wäsche, Bettgewand,
Zimmer=und Kücheneinrichtung, einer grün
mit Gold gefaßten Orgel, dann mehreren
Bandstühlen, Seidenwindmaschine, Schweif=
ramen
, Spullenrädern, und anderen Bandfa=
briksrequisiten
, dann einigen vorräthigen Bän=
dern
und Seide bestehende Fahrnisse gewilli=
get
, und hiezu der 23. September d. J. be=
stimmet
worden. Es haben daher die Kauf=
lustigen
am erstbesagten Tag früh um 9 Uhr
in der Leopoldstadt der. 380 auf der Holzge=
stätte
unweit der böhmischen Kapelle zu er=
scheinen
.

Licit. Bücher.

Den 21. September und folgende Täge wird
eine Sammlung von Büchern mit einem
Anhang von Alchymischen und Theosophischen
auf der hiesigen Universitätsbibliothek öffent=
lich
versteigert werden, wovon das Verzeich=
niß
in der Hörlingischen Buchhandlung in der
Bognergasse, und in der Krausischen der k. k.
Reitschul gegenüber, unentgeldlich zu haben ist.

Licit. Haus.

Von der hochritterl. Maltheser Ordens
Verwalteramtskanzley der Commenda St. Jo=
hannes
in Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey in die gerichtliche Feilbietung
der zu gedachten Ritterordensgrundbuch dienst=
baren
, in der Alleegasse Nr. 322 liegenden
Behausung, samt Garten, welche nach der
gerichtlichen Schätzung ohne Einrichtung auf
7200 fl. angeschlagen ist, gewilliget worden.
Da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
ersten der 24. September für den zweyten
der 24. Oktober, und für den dritten der 24.
November d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden sind, daß, wenn diese Behausung,







[22]

samt Garten, weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht werden könn=
te
, es bey dem dritten Termin unter der
Schätzung verkauft werden würde; so haben
die Kauflustigen zu den obbestimmten Termi=
nen
bey der ritterlichen Amtskanzley in der
Kärntnerstrasse in dem kleinen Johanneshof
Nr. 1009 im 3ten Stock früh um 9 Uhr
sich behörig anzumelden.

Licit. Schloß zu Breitenfurt.

Durch die k. k. n. öst. Staatsgüter Veräus=
serungskomission
wird den 23. d. M. Septem=
ber
Vormittag um 9 Uhr das Schloß zu
Breitenfurt (mit Ausnahme der mit demsel=
ben
verbundenen Kirche, des Pfarrhofs, denn
des Schulhauses, und der zu diesen vorbe=
haltenen
Gartengründe) um den Schätzungs=
werth
pr. 5825 fl. samt den dazu bestimmten
zu dem Grundbuchs des k. k. n. öst. Wald=
amts
dienstbaren Gründen, als a) dem un=
tern
Garten pr. 4 Joch 75 Klafter zu 546 fl.
19 1/2 kr. b)dem obern Garten pr. 1 Joch 1024
Klafter zu 220 fl. 36 kr. c) der obern
Wiese, dann 3 Teucheln enthaltend 14 Joch
101 Klafter pr. 1687 fl. 34 1/2 kr. d) dem
Alleegrunde mit Ausnahme des darauf stehenden
Holtzes pr. 5 Joch 1499 Kl. zu 742 fl. 6 1/2 kr.
e) der an der Schloßmauer liegenden Gestätte
oder Gestripp, auch mit Ausnahme des darauf
stehenden Holtzes pr. 1282 Kl. zu 24 fl. 2 1/4 kr.
Zusammen um 9054 fl. 38 3/4 kr. in dem
Schloß zu Breitenfurt selbst öffentlich feilge=
boten
, und mit Vorbehalt der höchsten Rati=
fikazion
dergestalt an den Meistbietenden ver=
kauft
werden, daß der Käufer an dem zum
höchsten Anbott ausfallenden Kaufschilling bey
erfolgender höchsten Verkaufsbestättigung, wenn
er ausser diesen erkauften Realitäten noch eine
weitere Sicherheit ausweisen kann, sogleich
aus ein Drittel, ausser dem aber die Hälfte,
und den Ueberrest in dreyährigen Fristen, ge=
gen
gehörige Sicherstell=und 4. pr. Cent Ver=
zinsung
des verbleibenden Kaufschillingskapi=
tals
baar abzuführen schuldig seyn solle; bis
dahin steht den Kauflustigen frey, zu allen
Stunden des Tages nicht nur die Schätzung
und den Abtheilungsplan in der k. k. Staats=
güter
Aministrazionskanzley in dem ehemali=
gen
St. Jakobs Kostergebäude allhier einzu=
stehen
, und die etwa nöthige nähere Auskunft
einzuholen, sondern auch das Schloßgebäude
und die Gründe selbst in Augenschein zu neh=
men
. Uebrigens wird zu diesem Kauf Jeder=
mann
, ohne Rücksicht auf Religion und Stand,

die Judenschaft allein ausgenommen, zugelas=
sen
. An dem obbemeldten und folgenden =
gen
werden in dem nämlichen Schlosse zu
Breitenfurt zu den gewöhnlichen Stunden auch
zween silberne Vorleg=und 11. deto Eßlöffel,
dann 13. paar Messer in Rehen einge⟨n⟩ossen
mit silbernen Blatteln, unterschiedlichen Ta=
felwäsche
, 12. Wand spiegel, unterschiedliche
Damast=Basset=und Leinwanden, Spalier,
wie auch unterschiedliche Wände mit Landschaf=
ten
in Oel gemalte Spalier sammt Suprapor=
ten
und vergoldten Zierleisten, genäht=und
gemalene Bilder, Bettstätte mit Damast=und
tafetenen Vorhängen, auch ordinari Bettstät=
te
, Kästen, Tische, Sesseln, Kannapee und
Tabureten, eine eiserne Häng=und eine Pen=
tiluhr
in weiß=und blaulackirten Kasten, wel=
che
Viertl und Stunden schlägt und repetiret,
einiges Feuergewöhr, Gläser und Karafinen,
allerhand Kuchelgerätschaften an Eisen, Zinn,
Kupfer, Messing, nebst einem kupfernen Wäsch=
kessel
, bei 200 Pf. Brunnröhrenbley, 5. Gr.
kupferne Brunnfeiger und Brunnröhrenbohrer,
auch andere Brunnrequisiten, unterschiedliche
Gartengeräthschaften, Baumaterialien, ver=
schiedene
Feuerlöschrequisiten, mit einer Trag=
spritzen
, und mehr andere Fahrnissen gegen
gleich baare Bezahlung an den Meistbieter
öffentlich versteigert werden.

Licit. Effekten.

Den 21. dies werden mit Bewilligung ei=
ner
hohen Obrigkeit zu den gewöhnlichen vor=
und Nachmittagsstunden auf der k. k. Haupt=
maut
im grossen Hof die Stiege links im er=
sten
Stock verschiedene Verlassenschaftssachen,
als goldene Uhren, Ringe mit Brillanten
und Rauten, silberne Degen, Hirschfänger,
nebst andern Silbergeschmeid, spanische Röhr,
tüch=zeug=gestickt=und bordirte Mannsklei=
der
, derley Pelz, Wäsch, harte Tische, Sof=
fen
, Sessel, Spiegel Luster, Bilder, 2 ei=
sene
Bettstätte, Feuergewehr, Kuchel und
andere Hausgeräthschaften licitando verkauft.

Licit. Effekten.

Den 21. September vormittag von 9 bis
12 Uhr werden auf Verordnung eines hiesig
löbl. Magistrats in der Stadt in der untern
Bäckerstrasse Nr. 765 auf der Stiege rück=
wärts
im 2ten Stock verschiedene Verlassen=
schaftssachen
, als etwas Silber, Frauenklei=
der
, derley Leib=Tisch=und Hauswäsch, Bett=
gewand
, Kästen, Tische, Sessel Bilder,
Sackuhr, Zinn=Meßing=Kupfer=und Ei=





[23]

sengeschirr, nebst übrigen Fahrnissen, licitan=
do
verkauft.

Licit. Effekten.

Den 22. September vormittag von 9 bis
12 Uhr werden auf Verordnung eines hiesig
löbl Magistrats in der Leopoldstadt im von
Ginnichischen Haus auf der Hauptstrasse rück=
wärts
des schwarzen Bärns Nr. 244 im
Hof im ersten Stock verschiedene Verlassen=
schaftssachen
, als silberne Sackuhren, silber=
ne
Röck und Westeknöpfe, nebst andern Sil=
bergeschmeid
, Mannskleider, derley Leib=
wäsch
, Bettgewand, Kästen, Tische, Ses=
sel
, Bilder, Zinn=Meßing=Kupfer=und Ei=
sengeschirr
, nebst übrigen Fahrnissen licitan=
do
verkauft.

Licit. Wägen.

Den 23. September werden mit gerichtl.
Bewilligung an der Wien neben den 3 Huf=
eisen
Nr. 46 ein Reißkalleß mit gelben Tuch
gefüttert, ein neuer spänniger Leiterwagen,
ein neuer spänniger Leiterwagen, ein neues
2spänniges Kalleß, ein 2spänniges Kalleßgestell,
2 einspännige Kalleß, ein Schwimmer p⟨üet⟩farb
lakirt mit grauen Tuch gefüttert, ein offenes
Reiskalleß, 6 verschiedene vier=und 2sitzige
Wägen, alte Leiterwägen, 8 paar verschiede=
ne
Pferdgeschirr mit meßingenen Beschläg,
nachmittag von 3 bis 6 Uhr licitando verkauft.

Licit. Effekten.

Den 23. September wird in dem hiesigen
Jnvalidenhaus auf der Landstrasse im 3ten
Stock auf dem Gange, ein Hausrath von
Verstorbenen, bestehend in Wäsche, Kleidung,
Bettzeug, harten Kästen und sonstiger Ein=
richtung
, dann in etwas gemeiner Mädelklei=
dung
, zu den gewöhnlichen Vormittagsstun=
den
an die Meistbietende verkauft werden,
als wobey alle Kauflustige erscheinen können.

Licit. Mayers Haus.

Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es habe
der Herr Franz v. Drescher, wider den Leo=
pold
Mayer, und Eleonora dessen Ehewir=
thin
, die wirkliche Feilbietung der gegen=
theiligen
, zu Klosterneuburg liegenden, und
diesseitigen Grundbuch dienstbare Drittelbe=
hausung
Nr. 418, samt Hausgründen ver=
willigter
erhalten; da nun hiezu für den
zweyten Termin der 24. September, und
für den dritten der 26. Oktober d. J. sol=
chergestalt
bestimmt worden, daß, wenn ge=
dachte
Behausung, samt Hausgründen auch

bey dem zweyten Termin um den Schätzungs=
werth
, oder darüber an Mann gebracht wer=
den
könnte, solche bey dem dritten auch un=
ter
der Schätzung hindangegeben werde wür=
de
. Als haben die Kauflustige an obbe=
stimmten
Terminen früh um 10 Uhr vor die=
sem
Gerichte zu erscheinen.

Licit. Weine.

Den 24. September werden im tiefen Gra=
ben
nachmittag um 3 Uhr im Schmidischen
Haus beym goldenen Schlüssel Nr. 366 bey
220 Eimer alter ächter und bester Gebirgs=
weine
, samt Fässer und Ganter licitando ver=
kauft
, von 17 bis 36 eimerigen Gattungen,
als Brunner, Grinzinger, Nußberger und
Weidlinger von Jahren 1760 bis 1775, Käu=
fer
belieben sich allda einzufinden.

Licit. Fahrnisse.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des gerichtlich
verordneten Thomas Schwaigerischen Kon=
kursmassevertretters
Hrn. Joseph Kißling J.
U. D. a. H. u. Gr. Adv. verwilliget worden,
die diesfällige meistentheils in der Zimmer=
einrichtung
, Kleidungsstücken, Wäsch und
Kuchelgeschirr bestehende Fahrnisse öffentlich
auszufeilen, und den Meistbietenden hindan=
zugeben
verwilliget worden. Da nun hiezu
2 Termine, und zwar für den ersten der 24.
September, und für den zweyten der 8. Ok=
tober
d. J. mit dem Beysatze bestimmt wor=
den
ist, daß, wenn diese Kleidungstücke und
Effekten weder bey dem ersten noch bey dem
zweyten Termin um die Schätzung, oder =
her
an Mann gebracht werden würden, sel=
be
nach der geschöpften Klaßifikation bey ei=
nen
sodann anzuordneten dritten Termin auch
allenfalls unter der Schätzung hindangegeben
werden würden. So haben die Kauflustige
in den bestimmten Terminen zu den gewöhn=
lichen
Stunden Nr. 266 auf der hohen Brü=
cke
zu erscheinen.

Licit. Effekten.

Mit Bewilligung einer k. k. ni. öst. Lan=
desregierung
werden auf den 25. dies Mo=
nats
September und die folgende Tage bey
den grünen Fassel auf dem Kohlmarkt Nr.
142 im 3ten Stock auf der Hauptstiege ver=
schiedene
Hauseinrichtungtsachen, als 51 Stück
auserlesene schöne Kupferstich, ein Elektrisir=
maschin
, samt allen Zugehörungen, Spiegel,
Luster, hart und weiche Schubladkästen, Ti=
sche
, Soffen, Sessel, ein paar damascirte









[24]

Flinten, und verschiebene andere Geräthschaf=
ten
zu den gewöhnlichen Vor und Nachmit=
tagstunden
licitando verkauft.

Licit. Bauer⟨i⟩sches Haus.

Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es habe
der ⟨M⟩ichael Grittner wider die Theresia
Bauer, Hausinhaberin im Markt Berthold=
storf
Nr. 107, die wirkliche Feilbietung der
gegentheiligen im Markt Bertholdstorf lie=
genden
, diesseitigem Grundbuch dienstbaren,
auf 1613. fl, gerichtlich geschätzten Behausung
Nr. 107 verwilligter erhalten. Da nun hie=
zu
3 Termine, und zwar für den ersten der
24. September für den zweyten der 26.
Oktober, und für den dritten der 26. No=
vember
d. J. solchergestalt bestimmt worden,
daß wenn gedachte Behausung weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den
Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, solche bey dem drit=
ten
auch unter der Schätzung hindangege=
ben
werden würde; als haben die Kauflu=
stige
an obbestimmten Terminen früh um 10
Uhr vor diesem Gerichte. zu erscheinen.

Licit Haus

Von der k. k. Kammeralherrschaft Ober=
storf
an der Donau wird hiemit kund ge=
macht
: es habe Johann Haller, dermaliger
Brieftrager zu Stadt Enzerstorf prop. & ux.
nom. die Veräusserung seiner zu Eberstorf
Nr. 110 besitzenden, durchaus von guten ⟨M⟩a=
teriale
erbauten, und samt den dazugehöri=
gen
in 158 [] Klafter bestehenden Hausgar=
ten
auf 600 fl. geschätzten Behausung ange=
sucht
und verwilligt erhalten, auch sey zur
diesfälligen Versteigerung der 26. Septemb.
d. J. bestimmt worden. Wer demnach Be=
lieben
hat dieseBehausung käuflich an sich
zu bringen, kann täglich solche in Augen=
schein
nehmen, und an obgedachten Tag früh
um 9 Uhr vor hiesiger Amtskanzley erschei=
nen
, wo mit den Meistbietenden der Kauf
abgeschlossen werden wird.

Convoc. Rohrerins. Gläubiger.

Von der frey〈…〉. Johann 〈…〉Baptist ⟨L⟩udwigs=
dorfischen
Herrschaft Gundersdorf V.U. M.
B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
über Absterben der Sophia Rohrerin, be=
hausten
Unterthanin in Markte Gundersdorf,
um mit der diesfälligen ⟨V⟩erlassenschaftsab=
handlung
sicher vorgehen zu können, für
nöthig befunden worden, all jene, welche an=
sothaner
Verlassenschaft einige Ansprüche zu

machen haben, der Ordnung nach einzube=
rufen
. Es haben daher all jene, die an die=
ser
Verlassenschaft als Gläubiger, oder aus
was immer für einem Grunde eine Foderung
zustellenvermeinen, den 26 Herbstmonats
d. J. früh um 8 Uhr vor diesem Herrschafts=
gerichte
zu erscheinen, und ihre Foderung ge=
hörig
darzuthun, widrigens die Verlassenschaft
ohne weiteren abgehandelt, und den diesfälli=
gen
Erben eingeantwortet werden würde.

Erinnerung an Mathias Schippel.

Von dem Ortsgerichte der Herrschaft 〈…〉 reis=
bach
im V. O. W. W. wird dem Mathias
Schippel, behaust gewesten Unterthan und
Kühhandler zu St. Veit, bekannt gemacht:
Es habe wider ihn bey diesem Gerichte Phi=
lipp
Rodeneder, behauster Unterthan an der
Priest, wegen einer Schuldfoderung pr. 68 fl.
für 2 Stück Kühe Klage angebracht, und
um die richterliche Hilfe gebetten. Das Ge=
richt
, dem der Ort seines Aufenthalts un=
bekannt
, und da er vielleicht aus den k. k.
Erblanden abwesend ist, hat zu seiner Ver=
tretung
, und auf dessen Gefahr und Unkö=
sten
den hierländigen Gerichtsadvokaten zu
St. Pölten, Hrn. Anton Jenik, als Curator
bestellt, mit welchem die angebrachte Rechtssa=
che
nach der für die k. k. Erbländer beste=
henden
Gerichtsordnung ausgeführet, und ent=
schieden
werden wird. Er Mathias Schippel
wird dessen durch diese öffentliche Ausschrift
zu dem Ende erinnert, damit er auf den 25.
September d. J. früh um 9 Uhr allenfalls
zu rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder in=
zwischen
dem bestimmten Vertretter seine
Rechtsbehelfe an Handen zu lassen, oder auch
sich selbst einen andern Sachwalter zu be=
stellen
, und diesem Gerichte namhaft zu ma=
chen
, und überhaupt in die richterlichen ord=
nungsmäßigen
Wege einzuschreiten wissen
möge, die er zu seiner Vertheidigung diensam
finden würde, widrigens er sich die aus sei=
ner
Verabsäumung entstehende Folgen selbst
beyzumessen haben wird.

Haus zu verkaufen.

Am Spitalberg in der Fuhrmannsgasse
ist das gutgebaute Haus Nr. 75 zur goldenen
Birn genannt, zu verkaufen; hat 4 Wohnun=
gen
auf die Gasse und. 4 ruckwärts, einen
schönen Keller, und ist durchaus von aussen
und innen bis im dritten Stock mit eisenen
Gittern versehen. Die Hälfte vom Capital
läßt man darauf liegen. Jst sich anzufragen
bey dem Eigenthümer im ersten Stock.

[25]

Licit. Simeths Haus

Von dem Ortsgericht der Herrschaft Deutsch=
Altenburg und Prellenkirchen ist auf Anlan=
gen
des Herrn Joseph Feichtinger, beeder
Rechten Doktors, als Johann Michael Jani=
schen
Verlassenschaftskurator wider Georg
Simeth im Dorfe Prellenkirchen, in die ge=
richtliche
Feilbietung der gegentheilig zur Herr=
schaft
Prellenkir⟨chen⟩ dienstbaren, und mit Ein=
schluß
der 29 Joch Hausäcker auf 436 fl. ge=
schätzten
3/4 Lehenbehausung, dann 1/8 Joch
pr. 250 fl. geschätzten Uiberländweingarten,
wie auch des vorhandenen wenigen Viehes
und der Hausgeräthschaften, gewilliget, und
zur diesfälligen Versteigerung der 1. Okto=
ber
, der 2. November und 1. Dezember=
d
. J. dergestalt bestimmt worden, daß die
Stucke, welche weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an den Mann gebracht werden
könnten, bey dem dritten auch unter der Schä=
tzung
, jedoch nur gegen gleich leistender baa=
re
Bezahlung werden verkaufet, und die dies=
fällig
bestimmten Versteigerungen jedesmal
im Schlosse Prellenkirchen früh um 9 Uhr
abgehalten werden.

Licit. Religionsfondsgüter.

Von der k. k. böhmischen Staatsgüterver=
äusserungskommißion
wird hiemit kund ge=
macht
: daß den 14. und 21. Oktober d. J.
früh um 9 Uhr nachstehende Religionsfonds=
güter
unter den von einem hochlöbl. Landes=
gubernium
unter 22. May l J. allgemein
bekannt gemachten Bedingungen, jedoch mit
Vorbehalt der höchsten Begnehmigun⟨g⟩, im
Ganzen, entweder veräussert oder in Erb=
oder
zeitlichen Pacht hindangegeben werden,
und zwar 1) den 14. Oktober das im Leut=
meritzer
Kreise gelegene Gut Tschischkowitz
in einem Schätzungswerth von 154,448 fl.
21 3/4 kr. wo sich folgende Wohn und Wirth
schaftsgebäude befinden, als a) im Orte
Tschischkowitz ein obrigkeitliches Schloß von
einem Stock, eine alte Amtswohnung, und
andere Wirthschaftsgebäude. b) Bräuhaus
mit aller Zugehör samt Bäuerswohnung
in welcher auf 26 Fässer 1 Eimer gebräuet
wird, dann eine Binderswohung c))Ein
Brandweinhaus, samt Brandweinbrenners
Wohnung. d) Drey Mayerhöfe, samt Schütt=
böden
, benanntlich zu Tschischkowitz, Schi=
rowitz
, und Ko⟨st⟩ial, welche an ackerbaren
Feldbau in sich enthalten 177〈…〉
m Wiesen und Gärten155 M. 1/4 m. 〈…〉⟩
tungen 186 M. 12 1/2 m. Weingarten 125

M. 2 1/2 m. Waldungen 1445 M. 9 3/8 m.
e) Ein Schafstall bey Tschischtowitz. f) Drey
Weinerswohnungen, nämlich bey Tachischko=
witz
, Kostial, und Trze⟨bei⟩tz, nebst 3 Wein=
pressen
bey Kostial, Trzebeitz und Leutmeritz.
g) Eine Ziegelhütte nächst Tschischkowitz. h)
Ein Judenhaus zu Gentschitz; bey diesem Gut
werden auch Granaten gefunden. 2) Den
21. Oktober die im Kaurzimer Kreise gele=
gene
zusammengehörige zwo Religionsfonds=
güter
〈…〉ischkowis und Dektar in einen Schä=
zungswerth
von 53592 fl. 45 kr. Bey die=
sen
Gütern befinden sich folgende Wohnungen
und Wirthschaftsgebäude; a) in Mischkowitz
ein Wohnhaus für den Beamten, ober wel=
chem
sich der Getreidschüttboden befindet. b)
〈…〉schaftsgebäude, samt aller Zugehör.
c) Eine Schäflerey, samt Schäflerswohnung.
d) Jn Dektar ein kleines Bräuhaus und ei=
ne
kleine Brauerswohnung. Grundstücke sind
folgende bey diesen Gütern a) bey dem Misch=
kowitzer
Mayerhof an Feldbau 925 W. 5 m.
Wiesen und Gärten 39 M. 9 m. Hutweiden
21 M. 3 m. d))Bey Dektar an gänzlich
zertheilten Mayerschaftsgründen an Aeckern
726 M. Wiesen und Gärten 31 M. 6 m.
Hutweiden 4 M. 4 m. Die Versteigerung
dieser Güter wird in dem königl. Gubernial=
landhause
auf der Kleinseite unter dem Vor=
sitze
des königl. Herrn Gubernialrathes v.
Hennet abgehalten werden, die verfaßte Er=
trägnisse
, wie auch die diesfällige Güterbe=
schreibungen
können bey der königl. Staats=
güteradministration
eingesehen, und auch die
nähere Auskünfte daselbst eingeholet werden;
wozu also die Kauflustigen hiemit vorgeladen
werden, Prag den 28. August 1789.

Licit. Weingärten.

Von des Stifts Klosterneuburg Amtskanz=
ley
wird hiemit bekannt gemacht: es habe
das löbl. administrirte Dorotheerstift hierorts
angesucht, daß die dem selben angehörige theils
dem hiesigen Stifte, theils zum löbl. Grund=
buche
des freyen Landgutes Würflhof zu Nuß=
dorf
dienstbare Weingärten, als 1/2 Joch
weniger 1/2 8tel auf dem Nußberg in der
obern Schoß, 1/2 Joch weniger, 1/2 8tel
deto daselbst, 1 doch allda der Schönkirch=
ner
genannt, 1/2 Joch deto der Olm, 1/ 3
und 1/6 deto in Purkstallen, 13/ deto allda,
1/2 Joch und 1/16 deto allda, 1 /2 Joch de=
to
in der untern Schoß, 8 1/2 Viertel deto
in 〈…〉uckenthal Nußdorf, 1/2 Joch in 〈…〉 n=
ckenthal
der Schinaweis, und 1 Joch in
Steinbüchel, samt der heurigen Weinfech=

[26]

sung zur öffentlichen Versteigerung mit dem
Anhange ausgefeilet werden möchten, daß
ein Drittheil sogleich baar, die übrige zwey
Drittheile aber in zweyjährigen Fristen, ge=
gen
gehöriger Sicherstellung, und laufenden
4 pro Cento Jnteressen bezahlet werden sol=
den
. Da nun zu dieser Versteigerung der 21.
d. M. September früh um 9 Uhr bestimmt
worden ist; so haben diejenige, welche um
gedachte Weingärten zu bieten gedenken, an
gesagtem Tage und Stunde auf der Paktur
zu Heiligenstadt zu erscheinen.

Licit. Stadel.

Den 21. September wird in Nußdorf der
grosse Stadel auf dem Platz, welcher ganz
gemauert, auch gewölbt ist, zwey grosse
Schüttböden, samt dazugehörigen Aufzügen
hat, und mit Ziegeln gedeckt ist, öffentlich
feilgeboten und den Meistbietenden hindan
gegeben. Man kann diesen Stadel täglich
in Augenschein nehmen, und sich deshalb in
dem Haus Nr. 1 bey dem Hausmeister anfragen.

Licit. Gründe.

Von dem hiesigen Metropolitandomkapitel
in Wien werden zufolge allerhöchster Ent=
schliessung
von dem nächst der Hernalserlinie
liegenden Augustiner Garten, nach dem al=
lerhöchst
begnehmigten Plan, die darin zu
Erbauung 11 Häuser ausgemessene Gründe
wie auch jener Grund, so als Garten oder
Wiesgrund derzeit ohne Vergwöhrung und
zwar lediglich bestandweise, und nur immer auf
ein Jahr verlassen wird, auf den 22. Sep=
tember
d. J. öffentlich feilgeboten, und den
Meistbietenden mit Vorbehalt der allerhöch=
sten
Ratifikation verkauft, und verlassen
werden. Vorläufig wird hiemit erinnert, daß
zu diesen Kauf, ausser der Judenschaft, je=
dermann
ohne Rücksicht auf Religion und
Stand zugelassen werde, und daß die Be=
zahlung
des Kaufschillings, nach erfolgt aller=
höchster
Ratifikation, zum metropolitandomka=
pitlischen
Hofmeisteramt zu erlegen ist. Die
Kauflustigen haben daher an obbemeldtem
Tage früh um 10 Uhr vor dem hiesigen Me=
tropolitandomkapitel
im Zwettelhof nächst St.
Stephan im Hofmeisteramt zu erscheinen,
immittels aber kann bey dem Hofmeisteramt
die Schätzung und der Plan eingesehen, dann
die auf Häuser von dem Augustiner Garten
abzugebende Gründe nächst der Hernalserli=
nie
täglich vor=und nachmittag in Augen=
schein
genommen werden, weßwegen sich bey
dem Gärtner allda zu melden ist.

Licit. Wiesen in Bestand.

Von dem k. k obersten Hof und Landjä=
germeisteramte
wird hiemit bekannt gemacht:
Da der mit den bürgerl. Fleischhauern alhier
Gramestetter und Compagnie auf 3 Jahr
geschlossene Wiesenbestandkontrakt im soge=
nannten
kleinen Pratter 〈…〉 des Wiener
Kanals in der Gegend 〈…〉 grünen Lusthau=
ses
mit Ausgange dieses Jahres sein Ende
erreichen wird, so haben Se. Exzellenz der
k. k. wirkl. geh. Rath, oberste Hof=und Land=
Jägermeister, Ritter des goldenen Vliesses,
Herr Graf zu Hardegg Glaz ꝛc. zu verordnen
geruhet, daß die 51 Tagwerke 600 Quadrat=
Klafter Wiesen im vorerwähnten kleinen Prat=
ter
auf weitere 3 Jahre in Bestand verlas=
sen
, dieser Bestand öffentlich feilgebothen,
und mit dem Meistbietenden ein ordentlicher
Kontrakt errichtet werden soll, dessen Be=
dingnisse
bey diesem k k. obersten Hof=und
Landjägermeisteramte von jedermann vorhin=
ein
einzusehen sind. Da nun zu dieser Feil=
bietung
der 2. Oktober d. J. festgesetzt wor=
den
, so werden all und jede, die den Bestand
dieser Wiesen auf 3 Jahre zu übernehmen
Willens sind, am ersterwähnten Tag früh
um 9 Uhr bey diesem k. k. obersten Hof=
und Landjägermeisteramte in dem vormaligen
Lorenzer Nonnenkloster entweder selbst persön=
lich
, oder durch genugsam Bevollmächtigte
zu erscheinen haben.

Licit. Stadelbaurische Häuser.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
. Es sey wider die Maria Anna Stadl=
baurin
, Hausinhaberin, wegen schuldigen Satz=
kapital
pr. 5000 fl. in die Feilbietung der
der Geklagten angehörigen, in der Leopold=
stadt
in der grossen Schifgasse befindlichen 2.
Häuser Nr. 36 und 37. samt den dabey be=
findlichen
Garten gewilliget worden. Da nun
hiezu der 20. September zum ersten, der 23.
Oktob. zum zweyten, und der 24 Novemb. l.
J. zum dritten Termin mit dem Beysatz be=
stimmet
worden ist, daß, wenn sothanne Rea=
litäten
bey dem ersten, und zweyten Termin
um die Schätzung nicht angebracht würden,
selbe bey dem dritten auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würden, so haben die
Kauflustigen an erstbesagten Tagen früh um
10. Uhr vor diesem Magistrat zu erscheinen.

Licit. Müllerisches Haus

Von dem Grundbuch der k. k. Kammeral=
Herrschaft Tuln, als Herrschaft Oberdöbling,
wird hiemit kund gemacht: Es sey auf An=

[27]

langen der Johann Jakob Müllerischen Cura-
ratoris
ad lites, Hrn. Dr. Weigl, in die
Licitirung der in die Johann Jakob Mülleri=
sche
Konkursmasse gehörigen in Oberdöbling
liegenden schönen, sehr gut und bequemlich
gebauten mit einen schönen Obst=Garten ver=
sehenen
auf 3200 fl. gerichtl. geschätzten Be=
hausung
Nr. 760 nebst den allda befindlichen
zu 〈…〉er Fabrik sehr anwendbar, und schon
geeigneten, sehr geräumig neu gebauten mit
Ziegl gedekten ebenfalls mit einen schönen Gar=
ten
versehenen und auf 3500 fl. gerichtl ge=
schätzten
Behausung gewilliget, und zu der=
selben
Vormehrungfür den ersten Termin
der 28 September, für den zweyten der 21.
Oktober d. J. mit dem Beysatze bestimmet wor=
den
, falls obige Behausung und Fabrikgebäude
bey den ersten und zweyten Termin um die
Schätzung, oder darüber nicht an Mann ge=
bracht
werden konnten, selbe nach vorläufiger
Vernehmung der Müllerischen Gläubiger bey
der dritten Lizitation auch allenfalls unter der
Schätzung verkaufet werden würden. Die
Kauflustige haben demnach an obbestimmten
Tägen fruh um 9 Uhr sich in der Müllerischen
Behausung in Oberdöbling einzufinden.

Licit Freyhöfe.

Von der mährisch-schlesischen k. k. Staats=
güter
Veräußerungskommission wird hiedurch
bekannt gemacht, daß den 7. Oktober d. J.
in dem Brünner Dikasterialhause um die
gewöhnliche Frühstunde unter dem Vorsitz
des Gubernialraths, Freyherrn v. Roden,
zur Versteigerung nachstehender zu dem Ex=
pauliner
Kloster in Kronau gehörig gewesten
Freyhöfe Dobrzinsko und Rakschiz mit Vor=
behalt
der höchsten Begnehmigung feilgebo=
ten
werden Das Pretium fisci entfällt hie=
von
nach dem Erträgnißentwurfe bey Do=
brzinso
8586 fl. 13 kr. 3 pf. Rakschiz 2589 fl.
2 kr. 2 pf. Die Verkaufsmodalitäten von die=
sen
versteigernden Freyhöfen sind durchaus
diejenigen, welche durch höchste Entschlies=
sung
vom 24. März festgesetzt, und mittels
Kreisschreiben vom 29. April d. J. im Lan=
de
kund gemacht worden sind. Uebrigens
steht es jedem Kauflustigen frey, die An=
schläge
sowohl als die Beschreibung dieser
Freyhöfe bey der hierländigen Staatsgüter=
oberdirektion
einzusehen. Brünn den 27. Au=
gust
1789.

Licit. Gut Bochtiz und Mödlau.

Das in dem Znaymer Kreise liegende Ex=
jesuiten
Gut Bochtiz,vereinbartermit dem

Gut Marschowiz, dann des Guts Mödlau
werden am 15. Oktober von der mährisch=
schlesischen
Staatsgüter Veräußerungskom=
mission
in dem Brünner Dikasterialhause mit
Vorbehalt der höchsten Begnehmigung ver=
steigerungsweise
feilgeboten werden. Das
Pretium Fisci von dem Gut Bochtiz, vereini=
barter
mit dem Gut Marschowitz, bestehet
nach der verfaßten Erträgnis mit Einbegrif
des Schloßgebäudes auf 143,076 fl. 36 kr.
2 pf. und von dem Gut Mödlau auf 22008
fl. 10 kr. Die Verkaufsmodalitäten von
diesen veräußernden Staatsgütern sind durch=
aus
diejenigen, welche durch höchste Ent=
schliessung
vom 24. März festgesetzt, und
mittels Kreischreiben vom 29. April d. J.
im Lande kund gemacht worden sind. Uebri=
gens
steht es jedem Kauflustigen frey, die
Anschläge sowohl, als die Beschreibung von
diesen Gütern bey der hierländigen Staats=
gürteroberdirektion
einzusehen. Brünn den
25. August 1789.

Licit. Herrschaft Großen=Rußbach und
Egenburg.

Von der k. k. ni. öst. Staatsgüter Ver=
äußerungskommission
wird hiemit kund ge=
macht
: daß den 14. Oktober die zum Stu=
dienfond
gehörigen zwey Herrschaften Gro=
ßen

ßen=Rußbach und Egenburg mittels öffentli=
cher
Versteigerung an den Meistbietenden ent=
weder
verkauft, oder aber in Erb=und wieder=
ruflichen
Pacht mit Vorbehalt der höchsten Be=
stätigung
hindangegeben werden. Das Pretium
Fisci wird für die Herrschaft Großen=Rußbach
nämlich in Kapital mit 79397 fl. 40 kr. im
jährlichen Erbpacht oder aber Pachtzins auf
3969 fl. 52 kr. für die Herrschaft Egenburg
aber in Kapital mit 103493 fl. 40 kr. und
in Erbpacht oder Pachtzins auf 5174 fl. 41 kr.
angenommen. Die übrigen Bedingnisse, mit
welchen oberwehnte 2 Herrschaften hindange=
lassen
werden, sind durchaus diejenigen, wel=
che
mittels Hofentschliessung vom 24. März
d. J. festgesetzet, und durch eine löbl. k. k.
ni. öst. Landesregierung mittels der Wiener=
zeitung
zur allgemeinen Wissenschaft bekannt
gemacht worden sind. Die Versteigerung der
obbemeldten Güter wird in dem Regierungs=
und Landhause unter dem Vorsitze des wirkl.
ni. öst. Regierungsraths, Freyhrn. v. Sala,
abgehalten werden, bis dahin aber können
die Beschreibungen dieser Herrschaften einge=
sehen
, und sonst die nöthigen Auskünfte in
der Kanzley der k. k. ni. öst. Staatsgüter=

[28]

administration im vormaligen Jakoberkloster
eingeholet werden.

Licit. Fürbaurisches Haus.

Von des Stifts Klosterneuburg Amtskanz=
wird
kanz= hiemit bekannt gemachet: es habe der
Hr. Franz v. Drescher k, k. Hofagent, girat.
noe. wieder Anton Fürbauer, Burger zu Klo=
sterneuburg
, und Anna Maria dessen Ehe=
würthin
, wegen einen Schuldbetrage, die
Feilbiethung der gegentheiligen auf 180 fl.
gerichtlich geschätzten, hieher dienstbaren Be=
hausung
Nr. 72 bewirket gebetten. Da man
nun zu dieser Versteigerung für den 3ten Ter=
min
den 2. Oktober d. J. früh um 9 Uhr
mit dem Beysatze bestimmet hat, daß gedach=
te
Behausung bey diesen dritten Termin auch
unter der Schätzung verkaufet werden solle;
Als haben diejenigen, welche um gedachte
Behausung zu biethen gedenken, sich an ⟨a⟩b=
gesagten
Termin in der hiesigen Amtskanzley
einzufinden.

Amort. Schuldverschreibung.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird be=
kannt
gemacht, es habe die Frau Josepha
Freyin v. Sternbach, gebohrne Gräfin v.
Herberstein, um Amortisirung einer von Hrn.
Franz Paul v. Stegner an die Frau Ma=
ria
Anna Gräfin v. Caramelli ausgestellten,
durch Ceßion an die Frau Bittstellerin gedie=
henen
, und auf dem Gut Hundsthurn intabu=
lirten
Schuldverschreibung pr. 10000 fl. aus
dem Grunde gebetten, weil gedachte Schuld=
verschreibung
ihr in Verstoß gerathen sey.
Da nun in dieses Gesuch gewilliget werden
ist; als werden jene, welche auf gedachte Ob=
ligation
pr. 10000 fl. rechtliche Ansprüche zu
haben vermeinen, ihr Recht binnen 1 Jahr
und 6 Wochen alsogewiß anzubringen, und
auszuführen haben, widrigens dieselben nicht
mehr gehöret, sondern diese in Verlust ge=
rathene
Obligation ohne weitern amortisirt
werden würde. Wien den 18. Juli 1789.

Convoc. Ferkelische Gläubiger.

Von dem k. k. General der Kavallerie
Graf Wurmserischen Hussarenregiments Ge=
richte
wird hiemit bekannt gemacht: Daß
der bey diesem Regiment als Riemer gestan=
dene
Johann Georg Ferkel, aus dem Eich=
städtischen
im heil. röm. Reich Görlitz ge=
bürtig
, im Feldlager bey Bechania unterm
21. August 1788 im Wittwenstand ohne Er=
ben
intestatus verstorben, und ein Nachlaß
von 70 fl. ruckgelassen habe. Da nun dem

Regimentsgerichte dessen allfällige Jntestat=
erben
bis nun zu unbekannt verblieben, als
werden all und jede, die an dieser Nachlas=
senschaft
entweder titulo hæreditaria, crediti,
oder auf was immer für eine Art ein ge=
gründetes
Recht zu haben, und Ansprüche zu
machen gedenken, kraft gegenwärtigen Edikts
dergestalt peremptorisch vorgeladen, ⟨d⟩aß sie
binnen 1 Jahr und 6 Wochen vom Tage der
Kundmachung dieses Edikts, das ist den 20.
September 1790 vor diesem Regimentsge=
richte
ihre Gerechtsame nach Vorschrift der
Gesetzen um so gewisser erweislich zu ma=
chen
, verpflichtet sind, als im widrigen nach
fruchtlos verstrichenen ⟨Fall⟩frist dieselbe nicht
nur nicht gehöret, und mit ihren Ansprü=
chen
abgewiesen, sondern zugleich diese Ver=
lassenschaft
erblos erkläret, und als ein ver=
fallenes
erbloses Gut dem k. k. Jnvaliden=
instituts
zuerkannt werden wird. Feldlager
bey Stanzinova den 8. Juli 1789.

Convoc. Kartnerische Erben u. Gläubiger.

Von der Herrschaft Schottwien im V. U.
W. W. wird hiemit zu wissen gemacht: es
sey Johann Kärtner, gewester Jnwohner im
Markt Schottwien, und Anna Maria Kart=
nerin
dessen Ehewirthin, beede kurz nach ei=
nander
mit Hinterlassung einiger Fahrnisse ab
intestato verstorben, mithin für nöthig befun=
den
worden, derselben nächste Erben, und et=
waige
Gläubiger einzuberuffen. Es werden
demnach all jene, welche an gedachte Verlas=
senschaft
was immer für gegründete Ansprü=
che
zu machen haben, solche bis den 20. Ok=
tober
d. J. bey eingangserwehnter Herrschaft
Schottwien um so gewisser anzubringen, und
zu erweisen haben; als im widrigen mit der
Verlassenschaftsabhandlung ohne weiters vor=
gegangen
, und solche den sich legitimirenden
Erben eingeantwortet werden würde.

Convoc. Geyerische Gläubiger.

Von dem k. k. General F. M. Lieut. Graf
Thurnischen Jnfanterie Regimentsgerichte wird
hiemit bekannt gemacht: daß der diesseitige
Regimentshauptmann, Hr. Joseph v. Geyer,
den 12. August d. J. zu Surczin in Sirmi=
en
mit Testament verstorben sey, und da nun,
um mit der künftigen Abhandlung sicher vor=
schreiten
zu können, für nothwendig befunden
worden, all jene, welche an sothaner Verlas=
senschaft
jure crediti, aut alio quocunque
titulo Foderung oder Ansprüche zu haben ver=
meinen
, gerichtlich vorzuladen, zu dem Ende
dann auch von heute dato an eine zweymonat=

[29]

liche Zeitfrist und zwar bis 26. October d. J.
hiemit anberaumt wird, als haben dieselbe
während dieser Zeit ihre habende Forderung
entwedet selbsten, oder durch hiezu genugsam
instruirte Gewaltträger bey diesem Regiments=
gerichte
alsogewiß anzumelden, und rechtsbe=
ständig
zu erweisen, wie im widrigen nach
Verlauf dieser Zeitfriest niemand mehr gehö=
ret
, sondern was rechtens ist, vorgekehret
werden würde.

Convoc. Völckische Gläubiger.

Von der Amtskanzley der Stiftsherrschaft
Thierenstein wird hiemit bekannt gemacht: daß
Anton Völck, diesseitig unterthänigen Jnwoh=
ner
und Wittiber vom Dorf Förthhof V. O.
M. B. nächst der Stadt Stain, mit Zurück=
lassung
eines Testaments verstorben sey. Um
nun mit solcher Verlassenschaftsabhand⟨l⟩.. s
vorgehen zu können, haben all jene, die an
dieser Verlassenschaft eine Forderung zu ma=
chen
vermeinen, den 15. Oktober d. J. vor=
mittag
um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley der
Stiftsherrschaft Thierenstein zu erscheinen,
ihre Forderungen anzugeben, und ordnungs=
mäßig
zu liquidiren, widrigens nach vorgenome=
ner
diesfälliger Verlassenschaftsabhandlung nie=
mand
mehr angehöret wird.

Convoc. Rotterischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
ResidenzstadtWienwird bekannt gemacht:
Es sey die Maria Anna Rotterin, burgerl.
Wurstmacherin, mit Tod abgegangen, und da=
her
um mit der diesfälligen Verlassenschafts=
abhandlung
sicher vorgehen zu können, auf
Anlangen des Herrn Joseph Kißling, J. U.
D. a. H. u. Gr. Adv. als gerichtl. verord=
neten
Curators ad actum, verwilliget worden,
alle jene vorzuladen und zu hören, welche an
diese Verlassenschaft entweder aus dem Erb=
recht
, oder als Glaubiger Ansprüche machen
können. Zu diesem Ende haben alle jene, so
hieran Forderung zu machen gedenken, den
3. Oktober d. J. früh um 10 Uhr entweder
persönlich, oder durch Bevollmächtigte vor
diesem Magistrate sogewiß zu erscheinen, wie
im widrigen diese Verlassenschaft ex officio
abgehandelt, und den sich gesetzmäßig aus=
weisenden
Erben ohne weiters eingeantwortet
werden würde.

Convoc. Bayerische Gläubiger.

Von dem k. k. im Großfürstenthum Sie=
benbürgen
aufgestellten Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey zu Ausfin=
digmachung
der etwa vorhandenen Schulden

des den 16. May 1789 zu Kronstadt in Sie=
benbürgen
verstorbenen k. k. Militar Ver=
pflegsadjunkten
, Franz Bayer, die gewöhnli=
che
Convocationsedikte auszufertigen befunden
worden. Daher wird jedermann, der an ge=
dachter
Verlassenschaft des verstorbenen Mi=
litar
Verpflegsadjunkten, Franz Bayer, Schul=
den
halber Ansprüche und Foderung haben,
oder zu haben vermeinen, den 8. Oktober d.
J. in hiesiger Amtskanzley früh um 9 Uhr
alsogewiß zu erscheinen, und seine etwa ha=
bende
Foderung zu liquidiren haben, wie im
widrigen, was Rechtens ist, von Amtswegen
vorgekehret werden wird. Hermannstadt den
6. Juli 1789.

Convoc. Rainerischer Gläubiger.

Von des k k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Ens, dann in den Vorlan=
den
bestellten Jud. Del. Mil. M. wegen, wird
hiemit kund gemacht: Man habe nöthig be=
funden
, alle jene vorzuladen, und einzuberu=
fen
, die an die Verlassenschaft der im Julio
17⟨35⟩ zu Großwardein in Ungarn ab intestato
ledigen Standes verstorbenen k. k. Proviantver=
walters
=Tochter, Maria Gredelina Rainerin,
einige Erbssprüche, oder andere Forderungen
haben, oder zu stellen vermeinen. Es haben
demnach alle und jede, welche an erstbesagte
Maria Gredelina Reinerische Verlassenschaft aus
was immer für einem Rechte einige Ansprüche
zu stellen vermeinen, sich von heute zu Ende
gesezten Dato binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tagen, bey dieser k. k. Militargerichtstelle,
entweder selbst persönlich, oder durch genug=
sam
instruirte Bevollmächtigte, anzumelden,
und ihre stellende Forderungen mit Beybrin=
gung
der behörigen Dokumenten um so gewißer
rechtens zu erweisen, als im widrigen ex of=
ficio
vorgenommen, und was Rechtens ist, an=
gekehret
, auch den ausbleibenden das ewige
Stillschweigen auferlegt werden würde. Wien
den 19. August 1789.

Konkurs des Joseph Weissenberger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung ei=
nes
Konkurses über das gesammte im Lande
Ni. Oe. unter der Ens befindliche Vermögen
des Joseph Weissenberger, burgerl. Sattler=
meisters
in der Leopoldstadt, gewilliget wor=
den
. Daher wird jedermann, der an erstge=
dacht
Verschuldeten eine Foderung zu stellen
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 9. November d. J. die Anmeldung seiner

[30]

Foderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Johann Bapt. v. Mo=
naldi
, als Vertretter der Joseph Weissenber=
gerischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu erwei=
sen
; als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehört
werden, und jene die ihre Foderung bis
dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesammten im Lande Ni. Oe. unter der
Enns befindlichen Vermögens des eingangs=
benannten
Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirk=
lich
ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten wer=
den
würden.

Konkurs des Lorenz Kleiber.

Von der k. k. Avitikalherrschaft Scharfen=
egg
im V. U. W. W. wird andurch bekannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröffnung eines Konkurses über das gesamm=
te
im Lande Ni. Oest. unter der Ens befindliche
Vermögen des Lorenz Kleiber, Steinmetzmei=
sters
und Hofstattlers in dem Markte Som=
merein
gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen sich berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis den 19.
Oktober d. J. die Anmeldung seiner Fode=
rung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider
den Vertretter der Lorenz Kleiberischen Kon=
kursmasse
, Herrn Puffer, beeder Rechten Dr.
auch Hof und Gerichtsadvokaten, bey dieser
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in
dieser nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlangte, zu erweisen, als widrigens nach
Verfliessung des erstbestimmten Termins
niemand mehr angehöret werden, und dieje=
nigen
, die ihre Foderung bis dahin nicht an=
gemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Oesterreich unter der Enns befind=
lichen
Vermögens des eingangsbenannten

Verschuldeten ohne Ausnahm auch dann ab=
gewiesen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Massa
zu fodern hätten, oder wenn auch ihre Fode=
rung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläubi=
ger
vielmehr, wenn sie etwa in die Massa
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert
des Kompensations=Eigenthums=oder Pfand=
rechts
, das ihnen ansonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.

Konkurs des Karl Strauß.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesammte
im Landes Ni. Oest. unter der Ens befindli=
che
Vermögen des Karl Strauß, Negozian=
ten
von Nr. 151 auf der Wieden, gewilliget
worden. Daher wird jedermann, der an
erstgedacht Verschuldeten eine Forderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erinnert, bis 3. November d. J. die An=
meldung
seiner Foderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage wider den Hrn. Dr. Purtscher,
als Vertreter der Karl Straußischen Kon=
kursmasse
bey dem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Richtig=
keit
seiner Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese od⟨er⟩ Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im wi=
drigen
nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene die ihre Foderungen bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rucksicht des gesamten
im Lande Ni. Oest. unter der Ens befindlichen
Vermögens ohne Ausnahm, auch dann abge=
wiesen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Massa
zu fodern hätten, oder wenn ihre Foderung
auch auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß solche Gläubiger,
wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn soll=
ten
, die Schuld ungehindert des Kompensa=
tions
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.

Konkurs der Wagnerischen Konleute.

Von dem Ortsgerichte der gräfl. Joseph
Dietrichsteinischen Herrschaft Sonberg V. U.
M. B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
indie Eröffnung eines Konkurses über das

[31]

gesammte im Lande Niederösterreich befindlich
beweg=und unbewegliche Vermögen der ver=
storbenen
Eheleute Johann Wagner, einstma=
lig
behaust gewester Unterthan und Schuster=
meister
in Oberholla⟨b⟩runn, und Barbara
denen Ehewirthin, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht Verschul=
dete
eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis 2. Oktober
d J. die Anmeldung seiner Foderung in Ge=
stalt
einer förmlichen Klage wider Herrn Jo=
hann
Baptist Trunger, Marktschreiber zu O=
berhollabrunn
, als Vertretter der diesfälligen
Konkursmasse, bey hiesiger Ortsgerichts=
kanzley
alsogewiß einzureichen, und in dieser
nicht nur die Richtigkeit der Foderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese, oder
jene Klasse gesetzt zu werden verlanget,
zu erweisen, als im widrigen nach Verflies=
sung
des erstbestimmten Tags niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre Fode=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rucksicht des gesamten im Lande Niederöster=
reich
befindlichen Vermögens der eingangs=
benannten
Verschuldeten, ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen
wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut der obgedacht Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massa schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des Kompen=
sations
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.

Konkurs des Johann Medakovich.

Von dem k. k. Warasdiner Creutzer Can=
tons
Gerichte wird hiemit bekannt gemacht:
daß von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesammte in Croatien
befindliche beweg=und unbewegliche Vermö=
gen
des in Sz⟨re⟩dieze verstorbenen Schnei=
dermeisters
und Handelsmanns, Johann
Medakovich, gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 24. Oktober d.
J. die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt
einer förmlichen Klage wider den Hrn. Ni=
kolaus
Kosztadimovich, burgerl. Handelsmann
und Rathsverwandten in Bellovar, als Ver=
tretter
der Johann Medakovichischen Kon=
kursmasse
, bey diesem Cantonsgerichte in

Bellovar alsogewiß einzureichen, und in dieser
nicht nur die Richtigkeit der Foderung, son=
dern
auch das Recht, kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte,
zu erweisen, als in widrigen nach Verflies=
sung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre Fode=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rücksicht des gesammten Vermögens des ein=
gangsbenannten
Verschuldeten ohne Ausnahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut
von der Masse zu fodern hätten, oder wenn
auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut
des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts, das ihnen ansonst zu stat=
ten
gekommen wäre, abzutragen gehalten
werden würden. Staabsquartier Bellovar im
Warasdiner Generalat den 25. August 1789.

Erinnerung an die Plattnerischen Gläubiger.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht dem Ma=
thias
Komriser noe. der Pfarrkirchen zu Erd=
berg
, den Eleonora Semlerischen Erben, dem
Johann Türner, dem Joseph Kni⟨r⟩er, Pfar=
rer
zu Kazelsdorf, dem Johann Jungbluth,
Pfarrer zu Prinzendorf, dem Leopold Wal=
ter
, Kapitel⟨bo⟩th, hiemit anzufügen: Es habe
der Jgnaz Dipolt, k k. Hofagent, als Johann
Michael Plattnerischer Bestellter, unter dem
19. dies angezeiget, daß sich bey der Johann
Michael Plattnerischen Convocation er Ma=
thias
Komriser noe. der Pfarrkirchen zu Erd=
berg
mit 560 fl. die Eleonora Semlerische
Erben wegen ungewissen Verlassenschaftsbe=
trag
, der Johann Türner wegen vorgebli=
chen
Schaden pr. 50 fl Josph Knirer, Pfar=
rer
zu Kazelsdorf, wegen einen Rest pr. 10 fl.
34 kr. der Johann Jungbluth, Pfarrer zu
Prinzendorf, wegen 12 fl. dann der Leopold
Walter, Kapitelboth, wegen Bothenlohn pr.
35 fl. gemeldet, ohne daß sie diese ihre an=
gebliche
Foderungen rechtsbeständig erwiesen,
und der Ordnung nach liquidiret hätten,
wessentwegen sie auch bereits ihre Erklärung=
gen
allerseits dahin, daß sie an diese Massa
nichts zu fodern haben, abgegeben haben
sollen, welche aber seit langer Zeit her in
Verstoß gerathen wären, daher er vorstehen=
de
6 Partheyen nach der bestehenden gericht=
lichen
Ordnung zu Darthuung ihrer Fode=
rungen
aufzufordern, und wegen derselben

[32]

unbekannten Aufenthaltsort, um Ausferti=
gung
des behörigen Kundmachungsedikts an=
zulangen
sich be⟨müs⟩set sehe. Denselben wird
daher dies zu dem Ende hiemit kund gemacht,
daß sie über obbemeldte Klage inner 60 Ta=
gen
ihre Beantwortung überreichen, oder
aber zu Liquidirung ihrer angemeldten Fode=
rungen
ihr Recht mittels einer ordentlichen,
von einem bey diesem Gerichte angenomme=
nen
Rechtsfreund unterferti⟨g⟩ten Klage wäh=
rend
obiger Zeitfrist der 60 Tägen alsogewiß
hierorts einreichen sollen, als in Entstehung
eines oder des anderen denselben dieserwegen
das ewige Stillschweigen auferlegt werden
würde. Wien den 19. August 1789.

Citat. Mayers Erben.

Valentin Mayer, gewesener Leerhäusler,
und Kramer zu Frießheim, fürstl. bischöflich
Regensburgischen Pfleggerichts Donaustauf,
ist den 18. Septemb. 1788 gähen Todes ge=
storben
, und hat eine Wittwe mit volljähri=
gen
Kindern aus verschiedenen Ehen zurück
gelassen. Da nun die hier anwesend Valen=
tin
Mayerischen Relikten das dem gänzlichen
Einsturz unterworfene Häusel wieder in bau=
lichem
Stande herzustellen, und die darauf
liegenden Kirchen=so andern Schulden zu
übernehmen allerdings unvermögend sind, auch
inner den von oberkeitswegen gesetzten Zeit=
raum
eben so wenig einen annehmlichen Hei=
rathsgegenstand
vorstellen konnten; so bleibt
nichts anders übrig, um besagtes Häusel, wo=
bey
eine Kramersgerechtigkeit, Rechtholtz und
Gemeinsnutzung sind, nicht längeres unbemay=
ert
zu belassen, als daß von Amtswegen zum
Verkauf des Valentin Mayerischen Anwesens
per pluris licitationem geschritten, die hier=
auf
haftenden Schulden in Abführung ge=
bracht
, und der allenfalls sich zeigende Ueber=
rest
unter die Erbsinteressenten rechtlicher Ord=
nung
nach vertheilet werde. Gleichwie aber
oftbesagter Valentin Mayer noch mehrere
Kinder aus verschiedenen Ehen zurückgelassen,
welche theils Land abwesend, theils ihr Auf=
enthaltsort
diesseitiger Gerichtsstelle unbekannt
ist: als will man diese sämtlich auswärtigen
Erbsinteressenten das gerichtl. Verkaufsvor=
haben
hiemit öffentlich bekannt gemacht, und
wenn solche ihre Descendenten Willens, und
zugleich hinlänglich vermögend wären, das
Anwesen ihres seel. Vaters zu übernehmen,
und nicht in fremde Hände zu lassen, auf
Mittwoch den 30. September d. J dergestalt
peremptorie vorgeladen haben, daß, wenn
sie an obbesagten Tage nicht selbst in Person

oder mit hinlänglichen Gewalt versehenen An=
wald
bey hiesiger Gerichts⟨stelle⟩ erscheinen oder
aber ihre zuverläßigen Erklärungen durch ihre
löbl. Ortso⟨b⟩rigkeiten anher übermachen wür=
den
, man nach Verlauf obgesetzt peremptori=
schen
Zeitraums ohne weiters mit dem Ver=
kaufe
des Valentin Mayerischen Anwesens
vorschreiten und keine weitere Vorstellungen
in Absicht auf das Einstandsrecht annehmen
werde. Donaustauf den 17. Juli 1789.

Citat. Hubert Müller.

Von der Justizverwaltung der landgräfl.
Amort. Göschl
FürstenergischenHerrschaft Weitra in Nie=
derösterreich
V. O. M. B. wird dem Chri=
stoph
Hubert Müller, einem hiesigen Forst=
meisterssohn
, allenfalls dessen Erben hiemit
bekannt gemacht: es habe dessen Schwester
Katharina Hausmannin angezeigt, daß er
Christoph Hubert Müller schon seit 32 Jahren
abwesend, und dessen Aufenthalt unbekannt
sey, weswegen sie gebeten denselben oder sei=
ne
Erben wegen der für ihn hieher deposi=
tirten
väterlich=und mütterlichen Erbtheils
pr. 549 fl. 32 1/2 kr. einzuberufen. Daher
wird ihm Christoph Hubert Müller, oder sei=
nen
Erben hiemit aufgetragen, binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen, das ist bis
1. Septemb. 1790 entweder selbst, oder durch
einen hinlänglich Bevollmächtigten hierorts
sogewiß zu erscheinen, und sich zu besagtem
Vermögen zu legitimiren, als im widrigen
derselbe nach Verlauf dieses Termins für tod
gehalten, über obiges Vermögen die Ab=
handlung
der Ordnung nach gepflogen, und
selbes den sich legitimirenden nächsten Erben
ohne weiters eingeantwortet werden würde.

Amort. Göschlische Obligation u. Satzbrief.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: Es habe die Anna Maria Gruppner,
gebohrne Heidlin, um Ausfertigung der ge=
wöhnlichen
Amortisationsedikte, in Betref
einer in Verlust gerathenen, und mit aller
Mühe nicht ausfindig gemachten, an Johann
Michael Göschl, unterm 30. Dezember 1735
ausgestellten Obligation pr. 200 fl. und Satz=
brief
dd. 31. Dezember 1735 gebetten. Es
haben daher alljene, so an erstgedachter
Obligation und Satzbrief was immer für
Ansprüche zu haben vermeinen, sich binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 8 Tägen vor diesem
Magistrate sogewiß zu legitimiren; widrigens
nach Verlauf dieser Zeitfrist gedachte Obli=
gation
und Satzbrief für null und nichtig er=
klärt
werden wurde. Wien den 14. Aug. 1789.

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