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Wiener Zeitung

Nr. 73, 12. September 1789

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[1]

Jnländische Begebenheiten.

Wien.

Des Kaisers Majestät haben den K.
K. Rath, und vormahligen Leh=
rer
der Aesthetik an der Universität,
Direktor der Humanitäten, und Beysitzer
der Studien=Hofkommission, Johann
Adam Haßlinger, nebst dessen Bruder,
den fürstl. Schwarzenbergischen Hofrath,
in den Adelstand der gesammten K. K.
Erbländer zu erheben geruhet.

Aus Petersburg ist unter dem 27. Aug.
die Nachricht eingegangen: der von dem
Oberbefehlshaber der Russischkaiserlichen
Galereenflotte in den Finnischen Gewäs=
sern
, Prinzen v. Nassau, als Kurier an
die Kaiserinn abgefertigte Offizier von der
Leibwache, Graf v. Stackelberg, habe
den Bericht erstattet, daß es dem Prin=
zen
, in einem am 24. Aug. der Schwe=
dischen
Galeerenflotte gelieferten Treffen,

geglückt habe, dieselbe nach einem hefti=
gen
Gefechte, gänzlich zu besiegen und in
die Flucht zu schlagen. Das feindliche
Admiralsschiff, vier andere von der grös=
seren
Gattung und ein Kutter, nebst vie=
len
Stabs=und Oberoffizieren, wie auch
mehr als tausend Mann von den Schwe=
dischen
Truppen, sind den Ueberwindern
in die Hände gerathen. Die Feinde ha=
ben
jedoch tapfer gestritten, und lan=
ge
mit Muthe sich vertheidiget. Zwey
Russische Galeeren sind in die Luft ge=
flogen
, und unter andern auch der Ge=
neralmajor
Balle und der Kapitan Win=
ter
, Russischer Seits, verwundet worden.
Die aus dem Treffen gekommenen Schwe=
dischen
Fahrzeuge wurden bis in die Mün=
dung
des Kymene=Flusses getrieben.
Die Kaiserinn, um dem Prinzen v. Nas=
sau
ein Merkmahl ihrer aus dieser Nach=

[2]

richt geschöpften Zufriedenheit zu geben,
hat ihm sogleich das Zeichen des Andreas=
orden
übersandt, den Grafen v. Stackel=
berg
aber, als Ueberbringer dieser er=
freulichen
Nachricht, zum Oberstlieutenant
ernannt und mit einer kostbaren Tabaks=
dose
, nebst 1000 Dukaten, beschenkt.

Der Feldmarschall und Präsident des
Hofkriegsraths, Graf v. Haddick, ist zur
vollkommenen Herstellung seiner Gesund=
heitsumstände
, am 10. d. M. hieher
zurück gekommen.

Der an die Pforte bestimmte Gesand=
te
der Republik Pohlen, Graf v. Po=
tocki
, ist auf seiner Reise nach Venedig,
am 4. d. M. in Jnnsbruck eingetroffen.
Am 5. setzte er seine Reise fort und an
eben dem Tage kam daselbst der Graf v.
Artois an, der aus der Schweitz nach
Turin reiset und sich in Jnnsbruck nur
wenige Stunden verweilte.

Böhmen. Fortsetzung des letzthin ab=
gebrochenen
Patentes über die Steuern
der Juden:

$. 12. Die Abgabe von Eßwaaren oder
Verzehrungsteuer wird folgendermassen
abgenommen: 1) Von einem Pfunde
Rind=Kalb=Lamm=Schöpsen=oder Zie=
genfleisch
in Prag 3 Kr.: auf dem Lande
2 Kr. 2) Von einem Hahne, oder einer
Henne, einem Kapaun, oder einer Ente,
sowohl in Prag als auf dem Lande 2 Kr.
3) Von einem Hahne, oder einer Taube,
sowohl in Prag als auf dem Lande 1 Kr.
4) Von einer Gans, sowohl in Prag
als auf dem Lande 5 Kr. 5) Von einem
indianischen Huhne, sowohl in Prag als
als auf dem Lande 10 Kr. 6) Von je=
dem
Pfunde frischer, gesalzener, oder ge=
schmelzter
Butter (Schmalz) oder Käse
in Prag sowohl als auf dem Lande 1 Kr.
7) Von jedem Pfunde Fisch, in Prag
3 Kr.: auf dem Lande 2 Kr. 8) Von je=
dem
Maße Koscherwein in Prag 4 Kr.:
auf dem Lande 2 Kr. 9) Von jedem
Maße Branntwein, in Prag allein 2 Kr.
10) Von jedem Maße Bier, in Prag
allein 1 Kr. 11) Von jedem Lothe rafi=

nirten und sogenannten Kandelzucker, Kaf=
fee
, und Chokolat, in Prag sowohl als
auf dem Lande 1/4 Kr. Jedoch ist der Zu=
cker
, welcher in den jüdischen Apotheken
zur Arzeney gebraucht wird, von diesem
Verzehrungsaufschlag überhaupt befreyet.

§.13. Wenn in Böhmen ansäss⟨i⟩ge Ju=
den
in ein fremdes Land verreisen; so
hat jeder für sich täglich 2 Kreuzer als
Verzehrunsssteuer so lange zu entrichten,
bis er in Böhmen wieder zurückkehret.
Doch sind von dieser Abgabe diejenigen
Juden befreyet welche sich in einem Erb=
lande
aufhalten, wo bereits die Verzeh=
rungsteuer
besteht, oder die aus Böh=
men
auf in=oder ausländischen Märk=
ten
abwesend sind.

(Die Fortsetzung folgt.)

Ungarn. Se. Maj. haben dem Poli=
zeydirektor
zu Preßburg, Rittmeister v.
Deitenhof, so wie den beyden Polizey=
direktoren
zu Ofen und Pest, Major v.
Perczel und Hrn. v. Gotthardi, den Rang
der königl. Statthaltereyräthe ertheilet.

Der größte Theil der Zipser Gespan=
schaft
, besonders am Poper, wie auch
diesseits und jenseits der Magura und des
Karpathischen Gebirges, hat im abgewi=
chenen
Monathe durch Ueberschwemmun=
gen
die traurigsten Verheerungen erlitten.
Schon am 7. Aug. nach einem vorher=
gegangenen
heftigen Ungewitter, und er=
folgten
Wolkenbruche schwoll der Poper
so sehr an, daß sein Wasser die Höhe vom
J. 1774 um 2 Schuh überstieg, und al=
le
Gegenden weit umher überschwemmte.
Eben so traten auch alle minderen Flüsse
und Bäche dieser Gegend aus den Ufern,
und die Verheer⟨u⟩ngen, die dadurch an
Ackerfeldern sowohl als an bewohnten
Orten angerichtet wurden, sind schau=
dernd
. Einzelne Häuser und halbe Dör=
fer
, sammt derselben Bewohnern, sind
ein Raub der Fluthen geworden. Gär=
ten
, Zäune, Mühlen, Stiege und Brü=
cken
, wurden abgetragen, die Ufer zer=
rissen
, und die überschwemmten Gegen=
den
ausgewühlet und mit Sandhaufen

[3]

überschüttet: kurz alles Unglück, das je=
mahls
durch Ueberschwemmungen ange=
richtet
ward, vereinigte sich hier, den Un=
glücklichen
die es traf, das traurigste
Loos zu bereiten.

Noch waren ihre Thränen nicht ver=
siegt
, noch hatten sie kaum den ganzen
Umfang ihres Elendes übersehen, als
neuerdings die Fluthen ausbrachen, Ver=
derben
und Verheerung zu verbreiten.
Ein durch mehrere Tage anhaltendes Re=
genwetter
schwellte die im Gebirge be=
findlichen
Seen, besonders den Poper=
See, dermassen, daß die Wässer wieder
austraten, auch der Poper=Fluß, den
24. eine Höhe erreichte, die noch die vo=
rige
, selbst die Höhe vom J. 1726 bey
weitem übertraf. Der ganze Umfang
zwischen Georgenberg, Michelsdorf
und Poprad, schien ein See zu seyn.
Eine Menge Flachs, Holz von zerrisse=
nen
Gebäuden, die stärksten Bäume sammt
Wurzeln, Stege, Betten und anderes
Hausgeräthe, wie auch sehr viele Balken
von zerrissenen Wasserwehren, Brücken,
Mühlen ꝛc. sah man häufig auf den un=
geheuern
Ströhmen hinwegfließen. Ge=
gen
Mittag sank zwar das Wasser, weil
aber der Regen anhielt, und Nachts noch
heftiger wurde, so erreichte die Fluth am
25. des Morgens eine erstaunliche und
noch weit grössere Höhe als am vorigen
Tage. Nun ward auch der sogenannte
hohe Steg, der die Gemeinschaft zwischen
Michelsdorf und Georgenberg erhält,
fortgerissen, und diesen Einwohnern, ein=
ander
Beystand zu leisten, unmöglich ge=
macht
. Jn den mittägigen Theilen der
Gespannschaft, ist der Fluß Hernath zu
eben dieser Zeit, ausgetreten, und hat in
den Gegenden von Jglo nicht weniger
Unheil angerichtet. Das Unglück derje=
nigen
die dadurch litten, ist nicht zu
übersehen und zu beschreiben.

Der Feldmarschall Baron v. London,
ist am 3. Sept., und des Erzherzogs
Franz K. H. den 4. in Semlin einge=
troffen
.

Nach Privatberichten aus Syrmien
wird die aus Weißkirchen vom 29. Aug.
bis 3. Sept. abgezogene Hauptarmee,
mit dem Feldmarschalle Baron v. Lau=
don
, am 11. Sept. im Lager bey Ba=
novcze
erwartet; inzwischen soll die aus
Slavonien herbeygekommene Mannschaft
das Lager bey Polievcze an der Save bezo=
gen
haben. Am 13., heißt es, wird die
Hauptarmee dort ebenfalls eintreffen, und
das ganze Heer über die dortige Brücke in
Servien einrücken, um Belgrad einzu=
schließen
und zu belagern. Das hierzu
nöthige Geschütz wird aus Peterwardein
herbey gebracht.

Jm Banate ist ein zureichendes Korps
unter den Befehlen des Gen. Wartens=
leben
zurück geblieben, und hat den
Berg Ailion besetzt.

Schreiben aus Rubin, vom 1. Sept.
"Am 26. Aug. wurde der Bruch des bis=
herigen
Waffenstillstandes mit Belgrad
publizirt, und noch an eben diesem Ta=
ge
schienen die Türken, vermuthlich um das
kurz vorher abgehaltene Te Deum wegen
des Siegs bey Focksan zu rächen, einen
nachdrücklichen Angriff auf Semlin ma=
chen
zu wollen. Wirklich kamen sie zu
Wasser im linken Arme der Donau mit
ihrer ganzen Donauflotte, und mit vollen
Rudern aufgefahren. Vorbereitet durch die
kluge Vorsicht des Kommandirenden Für=
sten
von Ligne, für jedes Unternehmen,
rückte der Major v. Redange mit seiner
Tschaikendivision sogleich aus, und besetz=
te
alle Posten die im vorigen Jahre die
Türken zu ihren Vortheile benützt hatten.
Diese Stellung kam unseren Tschaiken
sehr wohl zu Statten. Aus der Festung
wurde zwar stark gefeuert; aber alle
Schüsse flogen über dieselben hin, und
die feindlichen Schiffe konnten mit Kar=
tätschen
so gut verstrichen werden, daß sie
nach einem zweyststündigen Versuche unver=
richteter
Dinge zurück zu kehren sich ge=
nöthiget
sahen. Von ihren Tschaicken
wurden 3 ganz unthätiggemacht, woven
eine die ganze Nacht unter Wasser war,

[4]

und den folgenden Tag mit Mühe an die
Festung gezogen wurde. Der Fürst de
Ligne, der diesen Vorgang von dem Ob=
servatorio
beobachtete, bezeigte dem Ma=
jor
v. Redange, und Hauptmann Anto=
novich
seine Zufriedenheit in den verbind=
lichsten
Ausdrücken nicht nur mündlich,
sondern des andern Tages auch schriftlich
durch einen Kommandobefehl an die gan=
ze
Truppe, der also lautet: "Der Herr
Generalfeldzeugmeister, Fürst v. Ligne,
danket dem Hrn. Oberstwachtmeister Re=
dange
für die bey dem gestrigen feindli=
chen
Vorfalle so schnell bewirkte Vor=
rückung
und den bezeigten Eifer, so wie
auch dieselben Jhm und dem gesammten
Tchaikistenkorps für das bey dieser Ge=
legenheit
bezeigte tapfere Benehmen, das
billige Zeugniß geben, daß solches alles
Lobes würdig sey."

"Am 31. Aug. wagten die Türken mit
12 Tschaiken und 2 Fregaten vor Tages
Anbruch, im Nebel, einen neuen Angriff,
der aber dieses Mahl auf Pancsova gerich=
tet
war. Sie wurden entdeckt, als sie
eben 4 Wasserpatrouillen, ein Landpiket
des Pallavicinischen Regiments von 1 Of=
fizier
und 50 Mann, dann eine schwim=
mende
Batterie von 4 sechspfündigen Ka=
nonen
aufzuheben im Begriffe waren.
Ersteres rettete sich durch die Leichtigkeit
der Fahrzeuge, und nur ein Tschaikist
wurde durch eine Kanonenkugel am linken
Fuße gestreift. Die Batterie empfing den
Feind so nachdrücklich, daß er von seinem
Angriff abließ, und sich gegen die vor=
rückende
Tschaicken wendete, da dann das
Landpiket Zeit gewann, sich in die Re=
doute
auf der Vorkontumatz zurückzuzie=
hen
. Jndessen rückte das Tschaikistenpi=
ket
mit 4 Tschaiken, und 22 Kanonen mit
der bewundernswürdigsten Lebhaftigkeit,
und mit vereinter Kräften den feindlichen
Fahrzeugen entgegen. Der Hr. Tschaiki=
sten
Oberlieut. v. Vidak nahm mit einer
Tschaike von 8 Kanonen den linken, und
Hr. Unterlieut. Schwind mit 6 Kanonen
den rechten Flügel. Kaum hatten sie in

ihrer Vorrückung die Distanz erreichet,
als sie durch ein gewaltiges Kreuzfeuer
die beyden Fregaten auf der Stelle sich
zurückzuziehen nöthigten; auch die übri=
gen
feindlichen Tschaiken wichen, bis auf
3, welche einer andern sehr beschädigten
beyzustehen hatten, und welche gewiß
würden weggenommen worden seyn, wenn
solche nicht durch Landkanonen nebst Ka=
vallerie
und Jnfanterie Türkischer Seits
mit Vorsicht gedeckt gewesen wären. Die
Veranstaltung des Hrn. Divisionskom=
mandanten
Hauptmann Bar. v. Pemler
machte, daß derselbe in dem Augenblicke
mit seinen 5 Reservetschaiken zu Hülfe
eilte, und die vortheilhafteste Stellung
nahm, die Flanke des weichenden Fein=
des
zu beschießen, und seinen Rückzug
dergestalt zu beschleunigen, daß solcher wie
geflügelt mit gespannten Segeln davon eil=
te
. Der Generalfeldmarschallieutenant
Bar. v. Keisky kam nun selbst auf einem
kleinen Fahrzeuge nachgefahren, und
dankte dem Hrn. Hauptmann wie auch dem
ganzen Offizierskorps mit der lebhaftesten
Freude für ihr tapferes Benehmen."

"Sehr rührend ist der Muth der ge=
sammten
Truppe, da bey diesem Vorfalle
einige Gemeine des Kavanaghischen Kui=
rassierregiments
, 8 Offiziere des Pallavi=
cinischen
Jnfanterieregiments, der Hr.
Oberlieut. v. Neudek, der Hr. Oberlieut.
v. Vidak, und der Hr. Unterlieut. Poppo=
vics
vom Tschaikistenkorps, ungeachtet ih=
rer
Krankheit und Schwäche, sich nicht ab=
halten
ließen gegen den Feind auszurücken."

Jn Briefen aus Karlstadt vom 4.
Sept. wird gemeldet, die Bosniaken hät=
ten
den Antrag gemacht, die in ihre Ge=
fangenschaft
gerathenen Offizier, den Haupt=
mann
Siegenfeld, Oberlieutenant Phi=
lippowitsch
, und Oberlieutenant ⟨T⟩ink=
heimer
auszuliefern, wenn man dagegen
einige Türkische Aghen von Dubicza oder
Novi, die in unserer Gefangenschaft sind,
auswechseln wollte. Diese Auswechslung
soll nun mit Sr. Maj. Bewilligung,
nächstens erfolgen.

[5]

Sonst schreibt man, daß an den Grän=
zen
alles ruhig sey.

Mehrere zur See in Trieste eingelau=
fene
Briefe bestätigen die letzthin mit=
getheilten
Berichte von den durch das
Russische Geschwader des Majors Caz=
zioni
im Archipel erfochtenen Vortheilen.
Der Anführer der Türkischen Flotte ist
in dem Treffen am 6. Jul. so gefährlich
verwundet worden, daß er wenige Tage
nachher in Scio gestorben ist; sein sehr
übel zugerichtetes Schiff konnte nur mit
Mühe nach Milo gebracht werden, wo=
hin
sich das ganze feindliche Geschwader
geflüchtet hat.

Ausländische Begebenheiten.

Jtalien.

Von der unter dem Kommando des
Ritters Condulmer stehenden Flotte,
welche die Bucht von Tunis blokiret,
und längst der Tunisischen Küste kreuzet,
erhielt man jüngsthin zu Venedig folgen=
de
Berichte: Der Kommandant Condul=
mer
näherte sich den 19 Julius, unweit
Galipia, der feindlichen Festung, wo
in einer Entfernung von einem Kanonen=
schuß
, eine sogenannte Marabute (Bat=
terie
) mit 2 schweren Kanonen stand.
Eine Tunische Schebecke, welche ihre
Masten in Ordnung brachte, war nicht
weit von dieser Batterie geankert. Auf
selbige ließ der Ritter feuern, und
gleich mit dem ersten Schuße ward ein
Tunier erschossen; die übrige feindliche
Mannschaft flüchtete sich in ein Both,
welches mit einigen Kanonenschüssen in
Grund gebohret wurde, daher die Leute
nur mit grosser Mühe sich durch Schwim=
men
an das Land retteten. Der Kom=
mandant
ließ hierauf sein Both und 2
Tschaiken bewaffnen, und, ungeach=
tet
der heftigen Kanonade von der Bat=
terie
, die feindliche Schebecke wegneh=
men
. Man fand an derselben Bord 12
neunpfündige, und 2 sechspfündige Ka=

nonen, 8 kleine Aufsteckkanonen, verschie=
denen
Stech=und Haugewehre, und ei=
ne
Ladung Salz, welche nach Terni be=
stimmt
war.

Diese Schebecke ward auf Befehl des
Kommandanten mit 50 Soldaten und 30
Matrosen besetzt, und seiner Flotte un=
tergeordnet
.

Zwey Tage vorher hatte der Oberst=
lieutenant
Cleva mit 2 Galeoten, und
der Schebecke Neptun, welche zu obiger
Abtheilung gehören, unweit Cao=Bon
ein Tunisches Raubschiff in Brand
gesteckt, und mehrere andere Fahrzeuge,
welche einzuhohlen der Wind ihm nicht
gestattete, in die Flucht getrieben.

Der Vicelegat zu Avignon, hat jüngst=
hin
an das Staatssekretariat zu Rom
berichtet, das dortige Volk habe die Na=
zionalkokarden
ergriffen, und auch ihm zu
tragen angebothen; nachdem er solche an=
genommen
hatte, habe ihm das Volk 12
Artikel schriftlich überreicht, welche einige
Privilegien des Magistrats betreffen, so
dieser seit vielen Jahren genoß, und das
Volk abgestellet wissen will. Der Vicele=
gat
antwortete, er habe keine Macht,
Neuerungen einzuführen, und wenn er
sie auch einführen wollte, so würde es
denselben an dem gehörigen Ansehen
mangeln; er wolle aber das Ansu=
chen
nach Rom an Se. Heil. berichten.
Diesen Bericht hat der Vicestaatsseketar,
Monsignor Federici, Sr. Heiligkeit über=
bracht
, noch weiß man aber keinen Ent=
schluß
darüber. Jm Gebiethe von Avig=
non
ist übrigens eben so grosser Getreide=
mangel
als in ganz Frankreich, und die
Einwohner verlangen Hülfe aus Rom,
oder dem übrigen Kirchenstaat.

Der König von Neapel hat an die
Stelle des verstorbenen Marquis Carac=
cioli
, den Kriegsminister, Ritter Acton,
auch zum ersten Minister und Chef des
Departements der auswärtigen Angele=
genheiten
, und den zweyten Staatsmini=
ster
, Hrn. de Marco, zum Chef der
inländischen Angelegenheiten ernannt.

[6]

Die Geschenke, welche der Tripolita=
nische
Gesandte dem Könige von Nea=
pel
überbracht hat, bestehen, in einem
auf orientalische Art prächtig gesattelten
Pferde, 15 arabischen Pferden, 5 Straus=
sen
, 4 Leoparden, 12 barbarischen Scha=
fen
nebst Widdern, 1 Dromedar, einigen
Gazellen, 2 Affen, 2 Papageyen und ei=
nigen
Tapeten. Dem Kronprinzen und
dem General Acton sind ebenfalls eini=
ge
Pferde und andere Thiere überreicht
worden.

Nun ist auch ein Kommissar der Re=
gierung
von Algier in Neapel angekom=
men
, welcher mit diesem Hofe einen Frie=
den
zu schliessen anträgt.

Der vor einiger Zeit aus Rom nach
Neapel gekommene Kardinal Spinelli
soll den Auftrag haben, die unterbroche=
nen
Unterhandlungen zwischen dem Nea=
politanischen
und Römischen Hofe zu
erneuern.

Frankreich.

Da es sich zeigt, daß zu dem eröffne=
ten
Anlehn von 30 Mil. Livres, wahr=
scheinlich
wegen der nicht sehr aufmun=
ternden
Bedingungen, so die Nazional=
versammlung
den Darleihern anboth, we=
nig
Gelder eingehen, und man keine
Hoffnung mehr hat, die Summe zur ge=
hörigen
Zeit zusammen zu bringen, so hat
Hr. Necker einen neuen Plan zu einem
Anlehn von 80 Millionen zu 5 v. H.
entworfen und denselben am 27. Aug.
durch den Generalkontrolleur, Hrn. Lam=
bert
, der Versammlung vorlegen lassen,
weil seine mislichen Gesundheitsumstände
ihm nicht erlaubten, selbst in der Ver=
sammlung
zu erscheinen. Diese hat er=
kannt
, es komme ihr nicht zu, dem Fi=
nanzminister
einzugreifen, nachdem die
Minister überhaupt wegen ihrer Unter=
nehmungen
für verantwortlich erkläret
worden sind, und hat sogleich den Plan
des Hrn. Neckers, wie er war, genehmiget.

Nachdem die Versammlung die noch
übrigen Sitze der allgemeinen Rechte des

Menschen und Bürgers festgesetzt hatte
so nahm sie am 28. August die Landes=
verfassung
insbesondere vor, die nun in
allen Theilen, nach den vorausgesandten
Grundsätzen, berichtiget und bestimmet
wird.

Pohlen.

Die Stände beschäftigen sich noch im=
mer
mit Einrichtung des Militarwesens.
Jn der Sitzung am 20. Aug. wurde ein
Bericht abgelesen, daß ungefähr 60 Rus=
sische
Kosaken ihre Flüchtlinge bis in das
Pohlnische Gebieth verfolget hätten, wo=
durch
zwischen ihnen und den Republi=
kanischen
Truppen ein Streit entstanden
sey, und von beyden Seiten einige Mann=
schaft
geblieben wäre. Hierüber erlies=
sen
die Stände den schärfsten Befehl an
die Kriegskommißion, alles auf das ge=
naueste
untersuchen zu lassen.

Dieser Vorfall gab Anlaß, daß wie=
der
manches gegen die Getreidelieferun=
gen
an die Russen gesprochen wurde, und
einige Eiferer wiederhohlten bey dieser
Gelegenheit die Bemerkung, daß der Ge=
neral
F. Z. M. der Republik, Graf v.
Potocki, nebst so vielen andern Grossen
noch immer so sehr an Rußland hing,
und dieses Reich zu begünstigten suchten.

Die aus solchen Beschwerden sichtba=
ren
Mishelligkeiten haben unter den
Ständen noch mehr zugenommen, seit
dem über die neuerrichtete Nationalka=
vallerie
, und den Unfug, den sich solche
erlaubt, aus mehreren Provinzen Be=
schwerden
eingegangen sind.

Durch diese Umstände bewogen, hielt
der seit kurzem in die Versammlung ge=
kommende
Bischof von Kaminieck, Hr. v.
Krasinsky, am 28. Aug. folgende An=
rede
an die Stände: Jch bin, sagte er
kein Russe, kein Oesterreicher, kein Preus=
se
; meiner Wünsche Gegenstand ist bloß
das Wohl des Vaterlandes, ob ich gleich
noch keine Aussicht zu diesem Glücke vor
mit habe, indem die Uneinigkeiten selbst
unter den Patrioten unsere bessere Hoffnung

[7]

untergraben und den Nahmen eines
Pohlen auf ewig vertilgen können. Jch
beschwöre Euch, durchlauchtigste Stän=
de
, Euch hauptsächlich die Befestigung
der Einigkeit angelegen seyn zu lassen, und
jeden Anlaß zur Zersplitterung der theuren
Zeit aus Eurer Versammlung zu ver=
bannen
. Es sind nun schon eilf Mona=
the
verflossen, und ich sehe fast kein ein=
ziges
heilsames Werk zu Stande gebracht.
Nirgends sehe ich noch eine Festigkeit in
den Gemüthern, die uns gegen unsere
gewöhnliche Unbeständigkeit sicher stellen
könnte. Diese ist unser größter Feind.
Die alte Regierungsform ist von ihrem
Throne herunter geworfen, und man
macht noch so wenig Anstalt, eine neue
einzuführen. Die Vermehrung der Trup=
pen
ist zwar auf dem Papiere angeschrie=
ben
; allein was sind das für Kriegs=
leute
, die wir nun beysammen haben?
Einige sind fast nackend und unbewaff=
net
; andere sind schön montiret, aber
ohne Kriegszucht, ohne einige Fertigkeit
in den militarischen Uebungen, und mei=
stens
den Ausschweifungen ergeben. Wir
verlieren die Zeit theils mit Harren und
Zaudern, theils mit Ausfällen auf den
einen oder den andern von unsern gelieb=
ten
Brüdern. Auf einmahl werden unsere
Nachbarn Frieden schliessen, um unsere
Uneinigkeit zu benutzen; und wer weiß,
was alsdann noch weiter mit unserm
Vaterlande geschehen kann, indem wir
ihnen die Gelegenheit und den Weg da=
zu
bahnen. Durchlauchtigste Stände!
rettet Euch, rettet Eure Freyheit, Eure
Brüder, Euer Vaterland, um Euch
nicht unter fremdes Joch beugen zu müs=
sen
. Jhr würdet nachher vergeblich nach
Rettungsmitteln seufzen."

Den 29. um 8 Uhr früh wurde der
vielmahls erwähnte Fürst Poninski,
Krongroßschatzmeister unter Bedeckung
von 100 Mann zu Pferd und zu Fuß,
in einer Kutsche, worin 3 Offiziere bey
ihm sassen, aus seinem Gefängnisse nach
dem Schlosse in die Reichstagsstube ge=

bracht, wo die ernannten Richter bereits
ihre öffentlichen Sitzungen zu halten an=
gefangen
haben. Seine Bedeckung hat
ihn der Kronmarschallsgarde überliefert,
welche denselben während der ganzen Si=
tzung
bewachte. Der Fürst hatte zwar
den Stern, aber kein Ordensband, und
keinen Degen. Er verlangte, daß zu
dem Gerichte Jedermann der Zutritt of=
fen
stehe, und dieses wurde bewil=
liget
. Der Kläger fing hierauf an, den
Lebenslauf des Gefangenen zu schildern.
Dieser las eine Vertheidigungsrede, und
bathe die Richter um Erlaubniß, jene Per=
sonen
zu seiner Rechtfertigung berufen zu
können, die zur Zeit des Reichstages
von 1773 und 75. seine Mitgehülfen wa=
ren
; welche ich (sagte er) sehr um Ver=
gebung
bitte, daß sie wegen meiner Per=
son
einige Beschwerlichkeiten haben sollen.
Der Fürst Calixt v. Poninski war be=
ständig
um seinen Bruder. Die Sitzung
dieses Gerichts wurde bis auf den 5.
September verschoben, und der Fürst
erst des Abends, unter derselben Bede=
ckung
, mit der er gekommen war, nach sei=
nem
Gefängnisse zurück gebracht, um all=
len
Auflauf zu verhüten.

Rußland.

Von dem bey Foksan durch die ge=
meinschaftlichen
Waffen des Oesterrei=
chischen
und Russischen Heeres erfochte=
nen
Siege, gibt die Petersburger Zei=
tung
vom 21. Aug. folgenden vorläufi=
gen
Bericht:

"Schon bey der Eröffnung des Feld=
zuges
gab der Generalfeldmarschall, Fürst
Potemkin Tawritscheskoy, dem über die
in der Moldau und in Bessarabien ste=
henden
Truppen, kommandirenden Ge=
nerale
, Fürsten Repnin, den Befehl, nie
zu dulden, daß der Feind sich vor ihm
sammle sondern wo er sich immer zu=
sammenziehen
wollte, ihn sogleich anzu=
fallen
. Diesem zufolge, beorderte der
General, Fürst Repnin, den General
Suworow, vereinigt mit dem Kaiserl.

[8]

Königl. Generalen der Kavallerie, dem
Prinzen von Sachsen=Koburg, auf das
Korps der Türkischen Truppen von un=
gefähr
30,000 Mann, das sich in Foksan
zusammengezogen hatte, einen Versuch
zu wagen. Dieses Unternehmen ward
am 1. Aug. unter dem Beystande des
Allerhöchsten zur völligen Niederlage des
Feindes, mit nur geringem Verluste von
un⟨sr⟩er Seite ausgeführt. Acht Kanonen,
zwölf Fahnen, das feindliche Lager und
eine ansehnliche Beute ist den alliirten
Truppen der beyden Kaiserl. Majestäten
zu Theil geworden. Ein umständlicher
Bericht des Befehlshabers, von diesem
Vorfalle wird nächstens erwartet."

Eben gedachte Zeitung enthält von den
Bewegungen der Finnländischen Armee
Folgendes:

"Sobald der Oberbefehlshaber der Ar=
mee
von dem Generalmajor S⟨u⟩chtelen
die Nachricht erhalten hatte, daß der
Feind unserem Memelschen Posten ge=
genüber
, an seinem Ufer des Flußes
Kymene, eine Batterie errichte, mittels
welcher er unsere diesseits des Flußes
stehende Wache, welche die daselbst ge=
schlagene
Brücke deckte, vertreiben wolle,
so befahl er dem Generalmajor, sein
Augenmerk darauf zu richten, sich der
Brücke ganz zu bemeistern, und wenn es
ohne grossem Verluste anging, hinüber
zu dringen, die feindliche Batterie und
Kanonen zu erobern, oder wenigstens
zu demontiren. Diesem Auftrage gemäß
erlas der Generalmajor von den Grena=
dieren
einige Freywillige, welche die
Brücke mit einem Taue auf unsere Seite
zogen und befestigten; und in der Nacht
auf den 15. Aug. ging er mit dem zu
diesem Versuche bestimmten, aus Gre=
nadieren
und Jägern bestehenden Deta=
schement
über, und bestürmte die feind=
liche
Batterie. Unsere Grenadier, un=
geachtet
der Feind zweymahl auf sie aus
⟨Kartät⟩schen Feuer gab, gingen mit Bajo=
netten
auf die Batterie los, und nachdem
sie die Besatzung derselben niedergemacht

hatten, bemächtigten sie sich dreyer Kano=
nen
von denen zwey auf unsere Seite ge=
bracht
, und die dritte, ihrer Schwere
wegen, in das Wasser versenkt wurde.
Von dem beyderseitigen Verluste ist noch
keine umständliche Nachricht eingegan=
gen
; doch aber bald zu erwarten."

Diese und die im vorigen Blatte ge=
gebene
Nachricht zeigt, daß die Schwe=
den
nun auch schon jenseits des Kymene
Flußes auf ihrem eigenen Gebiethe nicht
mehr sicher sind, und alle Anfangs von
dieser Seite erfochtenen Vortheile wie=
der
verloren haben.

Die grosse Russische Seeflotte, unter
den Befehlen des Admirals Tschitschakow
des Viceadmerals M⟨u⟩ssin Puschkin und
des Contreadmirals Spiridoff, besteht
aus 22 Linienschiffen, 9 Fregaten und
einer verhaltnißmässigen Anzahl kleinerer
Fahrzeuge. Nach dem Treffen vom 26.
Jul. vereinigte sich diese Flotte mit der
Abtheilung des Admirals Koslainoff,
die 11 Linienschiffen und 4 Fregaten zählt,
und also ist nun die Flotte im Baltischen
Meere 33 Linienschiffe und 13 Fregaten
stark.

Deutschland.

Die Landstände von Lüttich haben sich
den 31. Aug. versammelt, und man schmei=
chelt
sich, derselben Berathschlagungen wer=
den
ruhig und zur allgemeinen Zufrieden=
heit
ablauffen, nachdem der Adelstand,
welcher sich bey den Spaltungen stäts so
standhaft, rechtschaffen und vaterländisch
bezeigte, nun auch schon in einer vorläu=
fig
gehaltenen Versammlung beschlossen
hat, die Abstellung der lästigen Abgaben
vorzuschlagen, und die Friedensschlüsse
des Lütticher Landes, nähmlich den Schluß
von Ferhe und der XXI. als die Grund=
feste
der Lütticher Landesverfassung wie=
der
empor zu bringen, die Geistlichkeit
aber sich aus Vaterlandsliebe bereits am
26. Aug. erkläret hat, daß sie zu den
allgemeinen Lasten beytragen will, und
solches durch ihre Deputirte dem Ma=
gistrate
hat anzeigen lassen.

[9]

Wien.

Da zur Bequemlichkeit des Publikums
die Einhebung der Zoll=und Dreyßigst=
gebühren
an den Mährisch=Schlesischen
Gr⟨ä⟩nzen gegen Ungarn, künftig nur bey
einem Zollamte geschehen wird, und da=
her
einige Zollämter aufzuheben, für =
thig
befunden worden ist: so wird sol=
ches
, einem Hofdekret vom 29. Aug. zu
Folge, durch die K. K. Ni. Oest. Lan=
desregierung
, mit dem Beysatze bekannt
gemacht, daß diese Vereinigung der zoll=
ämtlichen
Amtirung zwischen Mähren,
Schlesien und Ungarn mit 1. Novem=
ber
dieses Jahr den Anfang nehmen,
und sowohl die Mährisch=Schlesischen
Bankal=als Ungarischen Dreyßigstge=
bühren
nur bey nachstehenden Aemtern
werden eingehoben werden. Kommer=
zialgränzämter
sind: Jabl⟨un⟩ka, Lissa,
Brunow, Hrosinka, Strani, Wel⟨ch⟩a,
Gödring, und P〈…〉. Zollämter zum
täglichen Vekehr sind: Jstebna, Thur=
sowska
; Wissocka, Karlowitz, Kutze=
lau
, Sudomirzitz, und Neudorf. Ge=
geben
Wien, den 2. September 1789.

Nachricht.

Obschon in der Stolordnung klar bestim=⟩⟨met, und durch weitere Hofentschliessungen vom
5. und 24 April. 1784 freygestellet worden ist,
die Leichen nach der bestehenden Gebühr tra=
gen
, oder führen zu lassen, so soll es doch
geschehen, daß, wenn die Leiche gefahren
wird, und die Träger den ausgemessenen Be=
trag
erhalten, die Gebühr für den Todtenwa=
gen
vom Hause bis zur Pfarre, und dann
insbesondere wieder von der Pfarre bis zum
Freythofe, mithin zweymahl verlangt wer=
de
, ferner ergebe sich auch der Fall 〈…〉 daß
manchmahl für den Todtenwagen, welche 〈…〉⟩
folge höchster Entschließung vom Liniengeld
befreyet ist, dennoch auch diesen Betrag von den
Todtenträgern gefordert werde. Da nun von
Seite der N. Oe. Landesregierung bereits un=⟩⟨ter dem 30. Oktober 1788 wegen Abstellung die=⟩⟨ses Unfugs an die Behörde die nöthige Ver=

ordnung erlassen, und dadurch dieAusübung
solcher Mißbräuche den Todtenträgern und an=
deren
, welche bey Leichen gebraucht werden,
unter Bedrohung der schweresten Ahndung,
und Entlassung vom Dienste untersagt, und
dieses Verboth nunmehr zu erneuern für
nöthig befunden worden ist, so wird hier=
von
jedermann zu dem Ende verständiget, um
sich gegen alle solche unerlaubte Geldabforde=
rungen
verwahren zu können. Wien den 30.
August 1789.

Neu aufgenommene Bürger.

Den 3. September.

  • Herr Franz Birger, Bindermeister, auf der
    Wieden Nr. 351.
  • Georg Stigler, Schmalzver〈…〉erer, alda
    Nr. 192.
  • Mathias Appirich, Bäckenmeister, am
    Neustift Nr. 69.
  • Joseph Göschel, Strumpfstricker, zu Ma=
    riahilf
    in zwey weissen Saulen.
  • Franz Pestler, Schnallenmacher, alda Nr. 12⟨4⟩.
  • Lorenz, Ort, Fellfärber und Nestler, zu
    Mätzleisdorf Nr. 151.
  • Lorenz Dietrich, Schlosser, auf der Land=
    strasse
    Nr. 227.
  • JohannZozek, deto, zu St. Ulrich Nr. 23.
  • Wenzel Lang, Zinngießer.
  • Schneidermeister:
  • Franz Jüngs, in der Stadt Nr. 798.
  • Franz Langackehr, alda Nr. 344.
  • Michael Dittmann, alda. Nr. 868.
  • Joseph Werle, alda Nr. 805.
  • Karl Joseph Ludwig, alda Nr. 1354.
  • Johann Joseph Dedecker, alda Nr. 557.
  • Ernest Kecher, alda Nr. 1343.
  • Andreas Schneider, alda Nr. 627.
  • Johann Hagen, alda Nr. 527.
  • Johann Schennel, am Spitalberg Nr. 16.
  • Martin Wertlschi⟨h⟩z, zu Mariahilf Nr. 16.
  • Mathias Kaye⟨x⟩ad, an Neubau N. 141.
  • Franz Beyer, am Schottenfeld Nr. 34.
  • MartinKuka,in der Josephstadt Nr. 119.
  • SebastianHürberlein,in der Roßau N. 19
  • Joh. Georg Himmel, am Thury Nr. 70.
  • Adam Walch, im Lichtenthal Nr. 7

Jahr=und Wochenmärkte.

Se. k. kr Majestät haben untern 15. Juny
l. J. dem. MarktNeu〈…〉lain N. O. V. O.
M. B. aus landesfürstlichen Gnaden jährlich

[10]

2338

zwey Jahrmärkte, an Margarätha, und Ka=
eharinatag
, und alle Donnerstag im Jahre,
einem Körner=und Viehmarkt abhalten zu
dörfen, allergnädigst erlaubet. Da nun den
1. Oktober damit der Anfang gemacht wird,
als wird solches jedermann zur beliebigen
Wissenschaft bekannt gemacht, und zugleich
erinnert, daß, wann an einen dieser Tagen
ein gebothener Feyertag einfallet, diese Jahr=
und Wochenmärkte, den folgenden Werktag
darauf das ganze Jahr hindurch werden ab=
gehalten
werden.

Verstorbene zu Wien.

Den 3. September. Jn der Stadt.

  • Niemand.

Vor der Stadt.

  • Hr. Anton Leger, jubilirter Arcier, alt 90 J. in
    der Leopoldst. N. 353.
  • Mathias Eichinger, Musikus, alt 60 J. am
    Neustift N. 58.
  • Kath. Schmid, Tischl. Wit. alt 58 J. am Spi=
    talberg
    N. 100.
  • Dem Leop. Weißhapel, Kramer, s K. Franz, alt
    1 J. im Lerchenf. N. 79.
  • Dem Georg Löfler, Krapfenbacker, s. K. Kath.
    alt 1 J. im Lichtent. N. 36.
  • Barb. Rading, ⟨B⟩ierschreib. Wit. alt 70 J. am
    Rennweg N. 21.
  • Dem Joh Grübl,hölz. Uhrmacher, s. K. Franz,
    alt 4 J. zu St. Ulrich N. 20.
  • Dem Joh. Prinster, Maurer, s. W. Franziska,
    alt 42 J. zu Gumpend. N. 75.
  • Dem Mich. Stutzinger, Maurer, s. K. Kath. alt
    8 J. zu Erdberg N. 217.
  • Dem Anton Semrath, Tischler, s. K. Andrä, alt
    1 J. in der Alsterg. N. 94.
  • Maria A. Waldenreiter, led gew. Handarbeit.
    alt 80 J. zu Erdberg N. 225.
  • Maria A Strobel, Wirthswit. alt 85 J. am
    Neudeggergr. N. 92.
  • Jakob Schmid, Tagl. alt 69 J. zu St. Ulrich N.13.
  • Joh. Kleber, Spengler, alt 26 J.
  • Martin Memauer, Bäckerjung, alt 18 J.
  • Barb. Ebner, led. Dienstm. alt 28 J.
  • Agnes Vogl, led. Dienstm. alt 22 J.
  • Hr. Joh. Schilling. herrs. Hofmeister, alt 34 J.
  • Regina Schneberger, led. Dienstm. alt 60 J. alle
    6 im allg. Krankenh.
  • Summa 19. Personen, darunter 5 Kind.

Den 4. September. Jn der Stadt

  • Dem Karl Vandlingen, gew. Kammerdien. s. W.
    Cath. alt 43 J. in der vord. Schenkenstr. N. 37.
  • Pe〈…〉 Zinzheimmer, Bindermeist., alt 64 J. hint.
    Hohenmarkt K. 463.

Vor der Stadt

  • Dem Hrn. Franz Hübner, k. k. Verpflegsoffiz.
    s Fr. Theresia, alt 34 J. auf d. neu Wied. N. 173
  • Anna M.Uniheuen, kais. pens. Reitkn. Wit. alt
    83. J. in der Alsterg. N. 43.
  • Joh. Mautner, Maurer, alt 35 J. in s. H. zu
    Erdberg N. 159.
  • Dem Jakob Heichler, bürg. Schlossermeist. s. W.
    Elis. alt 37 J. zu Gumpend. N. 22.
  • Dem Karl Gatter, bürg. Schlossermeist. s. W.
    Cath. alt 45 J. zu St. Ulrich N. 6.
  • Dem Niklas Thomas, bürg Fleischselch. s. K.
    Theresia, alt 2 J. in der Josephst. N. 34
  • Ant. Reisinger, k. k. Tabackgefällenamts Kanz=
    leydiener
    , alt 75 J zu Mariah. N. 63.
  • Dem Peter Spagat, herrs. Bedienter, s K. Joh.
    alt 1 J. auf der neu Wien N. 109.
  • Barb. Winkler, Schneid. Wit. alt 43 J auf der
    Windmühl N. 23.
  • Jos. Brand, Wollkämmer, alt 59 J. in der Leo=
    poldst
    292.
  • Joh. Heidl, Wollwäscher, alt 58 J. im Lichtent.
    N. 164.
  • Dem Georg Plank, Tagl. s. K. Anna, alt 3 J.
    am Neustift N. 22.
  • Paul Buchdallner, Schneider, alt 69 J. im Lich=
    tent
    . N. 11.
  • Mathias Königshofer, Tagl. alt 50 J. im Ler=
    chenf
    . N. 118.
  • Laurenz Eckelmann, Tagl. alt 50 J. auf d. Landstr.
    N. 241.
  • Dem Laurent Krauß, Tagl. s. K. Georg, alt 4 J.
    zu Mätzleinsd. N. 3.
  • Dem August Heß, Polizeysold. s. K. Theresia,
    alt 2 J. in der Alsterg. N. 142.
  • Simon Löhm, Hausknecht, alt 19 J.
  • Jos Leber, Bäckerj. alt 20 J. beede b. Barmh.
  • Jakob Prizia, Schlosser, alt 26 J.
  • Kath. Finck, led. Dienstm. alt 20 J.
  • Anna M. Hofbauer, led. Dienstm, alt 50 J. alle
    3 im allg. Krankenh
  • Justina Keck, Tagl. Wit. alt 60 J.
  • Kath. Fuchs, Tagl. Wit. alt 66 J.
  • Kath. Dirnberger, Schuhmach. Wit. alt 60 J.
  • Agnes Veigs, led. Dienstm. alt 31 J. alle 4 im
    Siechenh.
  • Summa 28. Personen, darunter 5 Kind.

Den. 5. September. Jn der Stadt

  • Dem Hrn Joh.Martschleger,k. k. Kameral=
    hauptbuchhalter
    .Raitoffizs. K. Elis. alt 7 J.
    in der Römerstr. N. 909.
  • Hr. Joh. Schulz, reis. Handelsm. alt 56 J. am
    Hof N. 238.
  • Dem Hrn Ant. Rieder, Hauptm. k. k. Schif=
  • Vor der Stadt.
[11]
  • amt, s. K. Eleonora, alt 1 J. am Stozischengr.
    N. 10.
  • Dem Jakob Heibl, Schauspieler, s. K. Antonia,
    alt 1 J. auf der neu Wieden N. 260.
  • Dem Karl Habel, Kleinuhrmach. s. W. Susan=
    na
    , alt 36 J. in s. H. im Lerchenf. N 206.
  • Dem Jos. Pilgram, bürg. Schuhmach. s. W.
    Theresia, alt 36 J. in der Josephst. N. 107.
  • Dem Laurenz Steinbacher, gew. Wirth, s. W.
    Mar. Anna, alt 24 J. zu St. Ulrich N. 38.
  • Maria A. Arbeshueberin. led. Pfründlein, alt
    69 J. am Hungelgr N. 32.
  • Dem Georg Kerschbaum, Maurer, s. K. Elis. alt
    2 J. im Lerchenf. N. 23.
  • Dem Joh. Schlipfinger, herrs. Kutscher, s. K.
    Jos. alt 4 J. auf der Wieden N. 272.
  • Mich. Ritzengruber, Schuhmacher, alt 71 J. zu
    Reinprechtsd. N. 16.
  • Der Kath. Fellner, Soldat. Wit. i. K. Joh. alt
    2 J. in der Alsterg. N. 43.
  • Dem Mich. Rauch, Tagl. s. K. Barb. alt 1 J.
    im Lichtent N. 176.
  • Dem Math. Manzenreider, Schifkn. s. K. Joh.
    alt 7 J. in der Rossau N. 18.
  • Andrä Chmil, alt 26 J.
  • Joh. Posch, alt 22 J. bede Gem. im Militärspit.
  • Hr Alexius Purger, k. k. Oberlietn. ꝛc. alt 37 J.
  • Magdal. Rogner, Webers⟨t⟩. alt 9 J.
  • Paul Bauernfeind, Tagl. alt 57 J.
  • Anna Leutner, led Handarbeit. alt 69 J.
  • Theresia Hierhager, led. Dienstm. alt 25 J. alle
    5 im allg. Krankenh.
  • Summa 21 Personen, darunter 9. Kind.

Den 6. September, Jn der Stadt.

  • Hr. Phil. Jak. Bock, Philosoph. u. Mediz. Dr. ꝛc.
    alt 66 J. auf der Sailerst N. 1374.
  • Den Hrn. Joh. Jos. Edler v. Pelser, wirkl. k. k.
    Hofrath b. d. ob. Just⟨izst⟩. s. Hr. S. Jos. alt
    23 J. in s. H. am Peter⟨spl⟩. N. 556.
  • Dem Hrn. Mich. v.Wlassies, Hofrath b. d. kön.
    ungar. u. siebenb. Hofkanzl. s. Fr. Gemahlin
    Josepha, geb. Redl v. Rottenhausen, alt 32 J.
    am Franziskanerpl. N. 949
  • Joh Huglmann, bürg Schneidermeist. alt 58 J.
    im tiefen Graben N. 361.
  • Dem Joh. ⟨R⟩ößner, Friseur, s. W. Kath. alt 46 J.
    im Judeng. N. 500.

Vor der Stadt.

  • Thomas Huber, gew. bürg. Schuhmacher, alt
    74 J. in der Leopoldst. N. 247.
  • Dem Hrn. Anton Bonninger, bürg. Handelsm.
    s. K Anna, alt 2 J. an der Laimgr. N. 17.
  • Dem Joh Lang, bürg. Schuhmacher,s K.⟨The.=
    resia
    , alt 3 J. am Neubau N. 104.
  • Dem Philipp Redl, bürg. Schneidermeist. s. K.
  • Anna, alt 2 J. auf der neu Wien N. 86.
  • Dem Andrä Fortin, Vergoldter, s. K. Elis. alt
    3. J. am Getraidm. N. 37.
  • Dem Joh. Artner, Schneider, s. K. Barb. alt
    1 J. am Spitalberg N. 98.
  • Dem Laurenz Eisensperger, Zischmenmach. s. K.
    Rosalia, alt 2 J. am Neubau N. 122.
  • Barb. Rauch, Bedient. Wit. alt 74 J. in der
    Josephst. N. 26.
  • Jos. Czadeck, Gem. alt 21 J.
  • Sebast. Froger, gem. Jnvalid, alt 67 J. beede im
    Militärspit.
  • Mathias Gemeiner, Tagl. alt 60 J.
  • Josepha Diettrich, Maurersw. alt 40 J.
  • Theresia Todt, led. Dienstm. alt 23 J. alle 3 im
    allg. Krankenh.
  • Joh. Seib, bürg. Schneidermeist. alt 79 J im
    Siechenh.
  • Summa 19. Personen, darunter 6. Kind.

Verlohrne Bankozettel.

Es hat jemand auf dem Wege von dem
Gasthofe zur heil. Dreyfaltigkeit bis in die
Singerstrasse ein Bankozettel von 50 fl. ver=
lohren
. Der redliche Finder wird ersucht,
gegen ein Rekompens von 2 Dukaten dasselbe
in das deutsche Zeitungskomptoir zu über=
bringen
.

Verlohrne Uhr.

Sonntags den 6. September ist Abends
zwischen 8 und 10 Uhr entweder auf dem=
Burgbasteyplatz bey der Limonadehüte, oder
auf dem Wege von da über die neue Brücke,
den Burgplatz, Michaelerplatz, Kohlmarkt,
Graben, dann über den Graben wieder zurück
bey dem Paulerthor vorbey unter die Tuchlau=
ben
bis zu dem Haus beym Aug Gottes eine
goldene g⟨tl⟩ochirt=kolerirte Frauenzimmeruhr
mit zwey Gläsern, sammt einer goldenen
Kette mit einem blau emaillirten Mittelstück,
und einem goldenen ordinären Schlüssel ver=
lohren
gegangen Die Uhr hat in der Mitte
einen kolorirten kleinen Vogel, und auf dem
Uhrplatt stehet Paris, auf der blauen Emaille
der Uhrkette ist ein Blümel emalliret. Wer
diese Uhr sammt Ketten gefunden hat, wird
ersuchet, selbe unter die Tuchlauben in das
Haus beym Aug Gottes im 2. Stock gegen
gute Rekompens zu bringen.

Dienstsuchender.

Aus Mangel der Bekanntschaften schlägt
ein lediger Mensch, der zwar in Diensten
steht, die aber seinen Fähigkeiten nicht an=
gemessen
sind, den Weg der öffentlichen Kund=

[12]

machung ein, vermög welcher er suchet bey
ein oder anderer hohen Herrschaft als Buch=
halter
, Wirthschaftsbeamter, oder sonst auf
eine anständige Art in einer Kanzley ange=
stellet
zu werden. Er verspricht auch demje=
nigen
, welcher ihm einen bessern Dienst, als
er dermal hat, verschaffet, nach Proportion
eine ansehnliche Belohnung. Uebrigens giebt
von seinem Aufenthalt das löbl. Zeitungs=
komptoir
Auskunft.

Schneider sucht Dienste.

Jemand wünscht bey einer Herrschaft als
Frauenschneider zur Garderobe, oder auch
zum Zimmerdienst angestellt zu werden. Er
besitzt nebst der deutschen, auch die pohlnische
Sprache, und ist auch willens auf Reisen zu
gehen. Das mehrere ist zu erfragen auf der
hohen Brücke auf der Schneiderherberge.

Anzeige.

Da der königl. Preussische Gesandte Graf
v. Podevils in seinen eigenen Angelegenheit=
ten
einige Monathe auf Urlaub von hier nach
Berlin abgehet. So ersuchet er hierdurch je=
dermänniglich
mit ihren etwa habenden For=
derungen
, spätestens bis 13. dieses Monats
bey ihm in dem gräflich Gundacker=Stah=
rembergischen
Haus unter den Tuchlauben zu
melden.

Knaben in die Kost.

Ein sehr honnetes Haus ist gesonnen, ei=
nen
, höchstens zween Knaben in die Kost zu
nehmen, welche nebst Kost und Wasch, auch
den Unterricht in der französischen Sprache,
und im Tanzen von besondern Lehrmeistern
erhalten können. Da nicht mehr Kostkinder
angenommen werden, so kann man die beste
Aufsicht und einen geschwindern Unterricht,
als wenn viele beysammen wären, verspre=
chen
. Nähere Auskunft ist im Zeitungskom=
toir
in der Singerstrasse einzuhollen.

Die Firma der Bürgsteiner Fabrike
betreffend.

Allen Herren Haupt=und andern Verle=
gern
, Kauf=und Handelsleuten, und dem
gesamten Publikum, wird hiemit bekannt ge=
macht
, daß die zu Bürgstein im Leutmeritzer=
und Stubenbach im Prachinerkreise unter der
Vereinigung bestandene Fabriken May, Rasch,
und Kompagnie, so seit langen Jahren her
nur ein angenommener Name gewesen, vom
30. September d. J. nunmehr aufgehoben,
und vom 1. Oktober den Namen des Eigen=
thümers
, Herrn Philip Grafen v. Kinsky, an=

nehmen und führen werden. Die Leit=und
Führung dieser Fabriken stehet unter einem
Oberdirektor und dreyen Beamten, nämlich
dem Buchhalter, Journalisten zugleich Kon=
zipisten
, und dem Kaßier. Jene Herren Ver=
leger
, Kauf=und Handelsleute, so sich um
Bestellung der ächten Spiegel, Leinwand, zum
Theil Kotton=und Tüchel=Druckereyen, Wax=
Leinwand, Bett=und geschürleten Barchet=
waaren
dahin zu verwenden belieben wollen,
haben ihre Briefe unter der Addresse: "Gräf=
"lich

"lich Philip Kinskische Fabriken Oberdirek=
"zion

"zion zu Bürgstein" abzuschicken, und dabey
versichert zu leben, daß in Hinkunft eine bes=
sere
und schleinigere Bedienung, als bisher
geschehen, geleistet und vollzohen werden wird.

Nachricht.

Den 25 ten Juny 1787 wurde von Seiten
der Herren Fries und Kompagnie in Wien ein
Plan öffentlich herausgegeben, um fl. 175000
Kapital in 350 Aktien, jede Aktie zu fl. 500,
zu Errichtung einer Zuckerraffinerie in König=
saal
zu erheben. Der Erfolg dieser Unterneh=
mung
schon in ersten Jahr, und der weite
Umfang des Gebäudes veranlaßte uns vermög
einem neuen, den 1ten August 1788 bekannt
gemachten Plan, diese Raffinerie mit andern
vier Kesseln, und folglich durch Erschaffung
von 450 neue Aktien mit einem Kapital von
fl. 225000 zu vergrößern, welches zusammen
ein Kapital von fl. 400000 in 800 Aktien be=
stehend
, ausmacht. Das besondere Verlangen
des Publikums nach solchen Aktien, ungeach=
tet
das Kapital schon vollzählig war, nebst der
von Jhro Majestät dem Kaiser den Landesraf=
finerien
verliehenen neuen Begünstigung durch
Auslegung einer höhern Mauth von fl. 2 per
Centner auf die Hamburger Zucker, haben,
den Verschleis unserer rafinirten Zucker der=
gestalt
vermehret, daß diese für jenen kaum
hinlänglich sind. Wir müssen daher bedacht
seyn, immer mehrern Vorrath von rohen Zu=
ckern
auf dem Wege und in unsern Vorraths=
behältnissen
zu haben, und finden deswegen
mit Einverständniß und Bewilligung der Her=
ren
Fries und Kompagnie fürgut, unser Ka=
pital
noch mit fl. 100000 durch Erschaffung
anderer 200 Aktien von Nr 801 bis 1000
zu vergrößern, vermittelst welcher das ganze
Kapital fl. 50000 seyn wird; alles zu den
nämlichen in oben angeführten Planen bekannt
gemachten Bedingungen. Diese 200 Aktien
sind bei Herren Fries und Kompagnie in Wien
niedergelegt, wo man deren so wie bei Her=
ren
BallabeuelKompagnie alhier, oder

[13]

bei uns selbst gegen Bezahlung der Hälfte
baar, und die andere Hälfte in drey Monat,
erlangen kann. Die Besitzer derselben erhe=
ben
〈…〉 jährliche Zinsen, mit jedem
halben Jahr, nämlich, den 1. Jäner und 1.
July 1790 zahlbar, und erhalten zugleich den
Dividend, der bei dem Bilanz künftiges Jahr
heraus kommen wird. Diejenigen Liebhaber,
welche diese Eröffnung benützen wollen, wer=
den
wohlthun, sich in Zeiten mit dergleichen
Aktien zu versehen, um der bekannten Vor=
theile
zu genießen, welche das Werk hoffen
läßt, und weil in Zukunft keine Aktien mehr
errichtet werden; auch die Anzahl jener 200
bald angebracht seyn wird. Prag den 1ten
Septem. der 1789.
Die Direktoren der k. k. privilegirten
Raffinerie von Königsaal.
J. v. Sauvaigne. J. Schoffo.

Neue Glasfabrike.

Mit allerhöchster Bewilligung ist auf dem
dem Herrn Anton Mauritz Böhm gehörigen
im Czaslauerkreise in Böhmen liegenden Gut
Koschetitz eine neue Glasfabrike errichtet wor=
den
, bey welcher, nebst allen gewöhnlichen
Glasgattungen, auch verschiedene zu mecha=
nischen
Künsten erforderliche Kunstgläser mit
den besten Eigenschaften erzeuget werden. Es
wird daher jedermann, dem daran gelegen,
mit der Versicherung kund gemacht, daß man
jede Bestellung, wozu man Muster und Vor=
schrift
unter nachstehender Addresse einzusen=
den
bittet, schleunigst in Erfüllung bringen,
und den Abnehmern alle mögliche Zufrieden=
heit
leisten wird.
Jakob Zieggrosser, Faktor
in der k k. priv. Glasfabrike,
überJglau
und Seeland
zu
Koschetitz
in Böhmen.

Nachricht von Wein=und Liqueurproben.

Bey Mauritius Steiner, k. k. priv. Kunst=
uhrmacher
, wohnhaft in der Josephstadt bey
den zwey grünen Bäumen nächst den Piari=
sten
Nr. 113 im 2ten Stock Nr. 22., sind sehr
kompendieuse Liqueurproben, die zu allen flüs=
sigen
Körpern zu gebrauchen sind, das Stück
tur 3 Dukaten zu haben. Diese Probe be=
steht
in einer runden vergoldeten Kugel, mit
einem 1 1/2 Zoll langen Röhrlein; in oder
auf das Röhrl werden die Grangewichter
gesteckt, welches Grangewicht nach Muschen=
brockischer
Eintheilung ist abgeglichen wor=
den
. Diese Probe in ihrem Futeral ist sehr

bequem in der Tasche auf Reisen bey sich zu
tragen. Auch sind nach nämlicher Muschen=
brockischer
Eintheilung derley Proben von
Glas das Stück für 3 fl. zu haben. Jhr
Gebrauch ist hauptsächlich um die Güte des
Branntweins, Weines und Weinmostes zu be=
stimmen
. Die Beschreibung nebst Tabelle,
wo besonders eine den Grad der Güte des
vorjährigen Weinmostes einiger um Wien
liegenden Ortschaften enthält, geben den wei=
tern
Unterricht zum Gebrauch.

Naxhricht wegen Weinen.

Die fürstlich Lichtensteinische beträchtliche
Kellnerey zu Wilfersdorf, Poysdorf, Felds=
berg
und Rabensburg sind durch wirksame
Anstalten nunmehr in einen solchen Stand
versetzet, daß durch die Veräußerung der
weniger haltbaren, und denen Käufern mei=
stens
anstössigen Zehendweine nur reine und
keiner Ausstellung unterliegende Weine der
Jahrs Gewächsen 1760, 61, 68, 71, 72, 74
75, 79, 81 bis 88 vorhanden sind. Dem un=
geachtet
sind auch die Preise, besonders der
älteren Weine merklich herabgesetzet worden,
und um den Kauflustigen Zeit und Mühe zu
ersparen ist der fürstl. Jnspection die unbe=
schränkte
Vollmacht eingeraumet worden, die
diesfällige Weinverkaufsverträge ohne weiterer
Anfrage abzuschliessen. Kauflustige belieben
sich demnach an besagte fürstlich Aloys Lich=
tensteinsche
Jnspection zu Wilfersdorf zu ver=
wenden
, und werden vorläufig die Bedingnisse
dahin bekannt gemacht, daß a) jedermann
frey stehe, die Weine selbst auszukosten, und
die ausgekostete in beliebiger Eimeranzahl zu
verlangen. b) Daß der Kaufer bey Schlies=
sung
des Vertrages blos eine verhältnißmäßi=
ge
Darangabe bey der Jnspection zu leisten,
die weitere Abzahlung aber nur für so viel
zu leisten habe, als er von dem erkauften
Wein jedesmal abführen wird. c) Daß die
sogestaltige gänzliche Abfuhr der erkauften
Weine auch auf 3 bis 4 Monate von dem
Käufer ausbedungen werden kann. Auf
nämliche Art ist auch ein vortreflicher Essig,
der Eimer für 4 fl. 30 kr. Eimer Faß und
auch 100 Eimerweis zu Wilfersdorf zu haben.

Billard zu verkaufen.

Jm Prater beym Josephberg sind ⟨z⟩wey
neue Billard von der schönsten Grösse zu ver=
kaufen
. Die Liebhaber hiezu können solche
zu allen Stunden sehen.

Forte piano.

Es ist in der Kärntnerstrasse im Stürmi=

[14]

schen Haus Nr. 933 im zweyten Stock bey
Herr ⟨B⟩ourgeois in grosses sowohl im Ton
als allen übrigen Eigenschaften wohl ausge=
arbeitetes
Forte Piano zu verkaufen, für
welches der Eigenthümer Jahr und Tag gut
zu stehen sich verbindlich macht.

Neu angekommene Mineralien verschie=
dener
Gattungen zu verkaufen.

Darunterbefindensich Bergstuffen von
seltener Schönheit und Arten. Liebhaber
können sich des mehreren am Stockameisen=
platz
Nr. 1093 des dem Hauseigenthümer
im ersten Stock täglich von 9 Uhr früh be=
liebig
anmelden.

Nachricht.

Bey Jodok Weiß, burgerl. Buchbinder am
neuen Markt Nr 1102sind zu verkaufen.

In Folio.

Hugo Grotius jure belli & pacis, cum com-
ment
. & notis grenovii, Ultrajecti 1696.
Exemplar splendidum 4 fl. 30 kr.

Hübners genealogische Tabellen, Leipz. 1719-
3⟨3⟩

3⟨3⟩. 4 Theile 6 fl 40 kr.

⟨S⟩cotti cursus mathematicus, Francof. 1699.
cum fig. 3 fl.

Nr. 4 9. Weingarten Beschreibung der Mo=
narchie
Oesterreichs Prag 1673. 2 Theile
mit Kupfern 3 fl.

441. Mong⟨itori⟩ monumenta historica S Do-
mus
Mansionis SS Trinitatis militaris Or-
dinis
Teutonicorum, Panormi 1721. 3 fl.

453. Besleri gazophilacium rerum naturalium
e regno vegetabili, animali & minerali,
Lipsiæ 1716. cum fig 3 fl.

457. Jacobo mu〈…〉um regium rerum natura=
lium
& ⟨artifi⟩cialium Daniæ, Hafniæ 1699.
cum fig 4 fl. 30 kr.

460 Bizarii rerum persicarum historia, Franc.
1601. 3 fl.

461. Lowenklau türkische Geschichte, Frankf.
1595. 2 fl

462. J〈…〉astoni historia rerum Brittanicarum,
Amstel 1655 3 fl. 30 kr.

468.Dignitas reipublica genuensis, Genuæ
1645 1 fl.

473. Cufpinia⟨nus⟩de cæsaribus &⟨imp⟩-
bus
ejusdem Austria, Francof. 1601 3 fl 30

476. Kranzii Dania, Suebia, Norvegia, cum
⟨〈…〉 belli historia. Frcf. 1575. 3 fl. 30

479. Ly〈…〉 memorabilia,
⟨〈…〉 1555 2 fl. 30 kr.

480. Baumann volontarium imperii consor-⟩⟨tium inter Fridericum Austr. & Ludovicum
〈…〉

481. Origo, Progressus & Memorabilia Ec-
clesiæ
Cæsareæ S. Augustini, Viennæ 1 fl.

484. Origo, Progressus & Eversio Monaste-
riorum
ordinis Cisterciensis in Bohemia,
Vien. 1647. cum fig. 3 fl.

498. Pontana Bohemia pia, Frcf. 1608. 3 fl. 30

499. Hanselmanns Beweis, wie weit der =
mer
Macht in die Ostfränkische Lande einge=
drungen
, Halle 1768. mit Kupf. 2 fl. 30 kr.

500. Protestationes regis Hispaniarum, con-
tra
Potestatem domus Austriacæ, cum re-
sponionibus
1741. 3 fl.

502. Balbini historia de ducibus ac regibus
Bohemiæ, Pragæ 1735. cum fig. 3 fl.

505. Erbhuldigung Caroli VI. Wien 1712
mit Kupfern 1 fl. 30 kr.

507. Erbhuldigung M. Theresiæ,. Wien 1740.
mit Kupfern 1 fl. 30 kr.

517. Bellii Hungariæ antiquæ & novæ Pro-
dromus
; Norimb. 1753. cum fig. 3 fl. 30

518. De Noris opera varia, Lugduni 1707.
item historia pelagina 2 fl.

Jn der Fr. Chr. Zierchischen Buchhandlung
in der Singerstrasse im deutschen Hause
Nr. 865 ist zu haben:

Födransperg (A. E. v.) alphabetisches Regi=
ster
über alle 4 Theile seiner praktischen
Beobachtungen der allgemeinen Gerichts=
ordnung
, gr8. Wien 789. 15 kr.

praktische Beobachtungen über die all=
gemeine
Gerichtsordnung, 〈…〉 Theile samt
Register, gr8. 788-89. 3 fl.

praktische Beobachtungen über die all=
gemeine
Konkursordnung, gr8. 786. 40 kr.

praktische Beobachtungen über das Ver=
fahren
bey Abhandlungen der Verlassen=
schaften
, gr8. Wien 788. 40 kr.

alphabetischer Auszug aus der allge=
meinen
Gerichts=Konkurs=und Taxordnung,
gr8. 786. 27 kr.

Den P. T. Herren Pränumeranten auf
die deutsche Encyklopedie wird hiemit bekannt
gemacht, daß der 14te Band zu haben, und
gegen Vorhineinbezahlung des Pränumera=
tionspreises
auf den 15ten Band zu haben
sey. Für diejenigen, die sich nicht melden,
und ihre vorhanden liegende Bände nicht ab=
langen
lassen, wird ihre weitere Continuation
abgeschrieben werden.

Schauspiele von W. A. Jffland, 2ter Band.
8. Köln 788. 1 fl.

Don Carlos, Jnfant von Spanien, von
Schiller, 8 daselbst 788 1 fl.

Trauerspiele von F. Schiller, 1. Band, 8
daselbst 788, 1 fl. 30 kr.

[15]

Kabale und Liebe, ein Bürgerl Trauersp. in
5 Aufz. von Schiller, 8. das. 788. 30 kr.

Das Bewußtseyn, ein Schausp. in 5 Aufz.
von W. A. Jffland, 8. das. 788. 24 kr.

Der Magnetismus, einMachsp.in einem Aufz.
von ebendemselben, 8. das. 788. 10 kr.

Liebe und Liebe, ein ländl. Schausp. in einem
Aufz. von ebendiesem, 8. das. 788. 8 kr.

Salzmann (Eh. G.) über die heimlichen Sün=
den
der Jugend, 8. Frankf. 788. 36 kr.

Keralio (M. v.) Geschichte der Königin Elisa=
beth
von England, 1. B. 8. Berl. 789. 2 fl. 15

Uiber Wahrheit und Jrrthum, ein nothwen=
diger
Nachtrag zu der Schrift über Auf=
klärung
, 8. Hamburg 788. 24 kr.

Wilhelm Sorgenfrey, oder die Folgen des
Romanlesens, 8. Hamburg 789. 12 kr.

Lebenszenen vielleicht aus der wirklichen Welt,
1ter Abschnitt, 8. das. 788. 24 kr.

Jester (Th. E) praktische Abhandlungen zur
Civil Baukunst, gr8. Königsberg 785 2. fl. 15

Anekdoten und Karakterzüge zur Veredlung
des Herzens, 8. Altona 788. 12 kr

Bey Christoph Peter Rehm,
k. k. priv. Buchhändler, unter den Tuchlauben
beym Aug Gottes vom Seitzerhof gegenüber
ist zu haben:

Zollikofers (G. J) Predigten, nach seinem
Tode herausgegeben, samt dessen Portrait,
5 Theile, gr8. 789. 3 fl. 54 kr.

Campe interessante und durchgängig abgefaßte
Reisebeschreibungen für die Jugend, 6ter
Theil, 8. 789. 30 kr. Alle 6 Theile zu=
sammen
3 fl.

väterlicher Rath für meine Töchter, 2
Theile, gr8. 789. 48 kr.

Kinderbibliothek, 5 Thle. 8. 789.
2 fl. 30 kr.

Leben und Schicksal des berichtigten Franz
Rudolph von Großing, eigentlich Franz
Mathäus Grossinger genannt, nebst der
Geschichte und Bekanntmachung der Ge=
heimnisse
des Rosenordens, 8. 789. 36 kr.

Stillings häusliches Leben; eine wahre Ge=
schichte
, 8. 789. 30 kr.

Gellerts sämmtliche Schriften, 10 Thle, 8. 4 fl.

Friedrich mit der gebissenen Wange, 8 Thle,
8. 789. 2 fl.

Friedrichs II hinterlassene Werke, 15 Thle,
8. 789. 7 fl. 30 kr.

Ueber den Umgang mit Menschen, von A.
Fr. v. Knigge, 2 Theile, 2te verb. Aufl.
8. 789. 1 fl. 15 kr.

NB. Dieses Buch wird keiner weitern
Empfehlung bedürfen, wenn man ohne

Jnteresse sagt, daß es von jedem Menschen
verdient gelesen zu werden.

Kleine Erzählungen für Kinder von einem
Kinderfreunde, 3 Theile. 8. 789. 1 fl. 30 kr.

Hermes Handbuch der Religion, 2 Thle, 8.
788. 2 fl.

Müllers Geschichte Carl v. Burgheim, 4 Thle,
8. 2 fl. 30 kr.

Werthers Leiden, 2 Thle, 8. 789. 30 kr.

Sanders (H.) Morgenstunden für gute Chri=
sten
, 8. 789. 20 kr.

über die Güte und Weisheit Gottes,
8. 788. 40 kr.

über Natur und Religion, 2 Thle, 8. 1 fl.

Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer
Gottseligkeit, 8. 788. 36 kr.

Richters chyrurgische Bibliothek, 3 Theile,
8. 789. 4 fl.

Bey Joh. Georg Mößle,
k. k. privil Buchhändler auf dem Graben
in dem Hrn. Hofrath v. Kollerischen Hause
Nr. 1174 ist nebst sehr vielen andern
Büchern zu haben:

Fünfzehnter Band vom
Handbuch aller unter der Regie=
rung
des Kaisers Joseph II. für die
k. k. Erbländer ergangenen Verord=
nungen
und Gesetze, in einer syste=
matischen
Verbindung, enthält die
Verordnungen und Gesetze vom Jah=
re
1788. gr8. Wien 789. 3 fl. 30 kr.

Verwunderlicher englischer Wahrsager,
oder ausführliches Prognosticon des
Jahrs 1790, worinn das Kriegswe⟨h⟩
zu Land und See, nämlich aller
kriegsführenden Theile, Feld u See=
treffen
, Siege und Niederlagen,
Glück und Unglück, auch andere ver=
muthliche
Zufälle; samt der aller=
neuesten
Genealogie jetztlebender al=
lerh
. Standespersonen,verinund
genauverbder Welt vor Augen ge=
legt
werden, und zwar das 99ste=
mal
, Augsburg. Gebunden 30 kr.

Gegründeter Beweis, daß die Einfüh=
rung
der neuen Grundsteuer 1. den=
Unterthanen sehr nachtheilig, 2. den
Grundobrigkeiten wenig, jedoch in
Mähren mehr als in andern Län=
deren
schädlich, 3. dem Staate aber

[16]

höchst schädlich ist, 8. Brünn 1789.
15 kr. gebunden 18 kr.

Vollständige Anleitung zur allgemei=
nen
Landwirthschaft, nach allen ih=
ren
Theilen und Umfange von ei=
ner
der Oekonomie beflissenen Gesell=
schaft
für das allgemeine Wohl des
Vaterlandes herausgeben, 8. Brünn
1789 5 Bände in 6 Theilen. Handelt
von Pflanzen, vom Acker und Wiesenbau,
von dem Bau der Futterkräuter und Forst=
baue
, vom Wein und Gartenbaue, von der
Viehzucht, vom Federvieh, Fischen und Bie=
nenzucht
; hat 161 Bogen, und wird wegen
der Gemeinnützigkeit um 2 fl. gegeben.

Bey Gräffer dem Jüngern,
Buchhändler am Michaelerplatz Nr 133.
ist zu haben:

Zweyter Band des politischen Codex,
oder wesentliche Darstellung sämmt=
licher
die k. k. Staaten betreffen=
den
Gesetze und Anordnungen im
politischen Fache; praktisch bearbei=
tet
von Jgnaz de Luca, 8. Wien
1789. 1 fl 30 kr. Beyde Bände
3 fl. mit allerhöchster Genehmhaltung.

Kerndel (J. L.) praktischesche Abhandlung
über die einfachste und sicherste Heil=
art
des Trippers, 8. daselbst 1789.
Diese gut geschriebene und sehr nütz=
liche
Piece kostet 12 kr.

Plan von Belgrad, wie es von der k. k. Ar=
mee
unter Kommando des Prinzen Eugen
im Jahr 1717 belagert wurde, 10 kr.

Leben und Thaten des Prinzen Eugen, im
Auszuge mit Kupfern, 8. Nürnberg 1739.
1 fl. 30 kr.

Karte vom Temeswarer=Bannat, vom Hrn.
le Maire, sehr schön gestochen und illumi=
nirt
1 fl.

Lisuart de Grece,Roman de chevalerie,
ou 〈…〉 d'Amandis de Gaule par Mr. de
Mayer, 5 Tomes, 12. Paris 788. 5 fl.

Cleopatre Roman historique, fig. 3. Tom.
8. Paris 789. 3 fl.

de la Monarchie Prussienne, par Mr. le
C. de Mirabeau, 8 Vol. gr8. avec l'Atlas
in Fol. Londres 788,. 27 fl

Aurelia la vie du grand Monde, 2 vol.
8. Paris 789. 2 fl.

Pauline de 〈…〉, ou 〈…〉 Cor-

respondance familiere, 8. Geneve 788.
1 fl. 15 kr.

Coraly & Zamore, ou les illustres Ameri=
cains
, 2 parties, 8. Paris 789. 1. fl. 40 kr.

Jn der J. B. Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem To=
denkopf
sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:

Sichere, leichte und auf Erfahrung gegründete
Art, sich selbst ohne grosse Kosten und ohne
Hülfe eines Artes von den verschiedenen Ar=
ten
der Gonorrhoe oder Tripper zu heilen,
für das männliche und weibliche Geschlecht,
nebst den venerischen Recepten und des neu=
erfundenen
antivenerischen Mittels von G. le
Bar. Febure ꝛc. Zweite vermehrt und verbess.
Ausgabe,b. d. Franz. von G. v. E. r.
8. 789. geheft 12 kr.

Herrn Abts Racine Kirchengeschichte. A. d.
Franz. nach der neuen, mit einigen Anmer=
kungen
und Zusätzen vermehrten Ausgabe.
X. Theil, welcher enthält das Ende des
vierzehnten, und den Anfang des fünfzehn=
ten
Jahrhundertes. gr. Wien 1789 1 fl.
30. kr. blausteif 1 fl. 37 kr. alle 10 Bände
Pränumerationspreis 10 fl.

Die Herrn Pränumeranten belieben diesen
Band, der besonders wegen der Geschichte
der Koncilien zu Kostnitz und Basel merk=⟩⟨würdig ist abermals gegen ihre in Händen
habenden Scheine abholen, und sich auf den
11ten in meiner Handlung mit 1. fl. gefäl=⟩⟨ligst vormerken zu lassen.

Neues Militairisches Journal, 1sten Bandes
3tes, und 2ten Bandes 1tes Stück, mit
Kupfern, 8 Hanover 789. 1 fl. 48 kr.

Beyers (J. R. G) allgemeines Magazin für
Prediger, nach den Bedürfnissen unserer
Zeit, 1sten Bandes 3tes Stück, gr8. Leip=⟩⟨zig 789. 24 kr.

Wells. (J. J. v.) kurzverfaßter Gründe zur
Pflanzenlehre, als ein zur Naturgeschichte
unumgänglich nöthiger Theil, gr8. Wien
785. 39 kr.

methodische Einleitung mineralischen Kör=⟩⟨per, 〈…〉 Vorlesungen, mit
4 Kupfertafeln, gr8. Wien 786. 1 fl. 15. kr.

⟨〈…〉 Erklärungen der sonn=⟩⟨täglichen Evangelien in Schulen, zum Gebrau=⟩⟨che 〈…〉, 3. Bände, gr8. 788.
4 fl. 30 kr.

Rache aus Liebe, ein original Trauerspiel,
⟨〈…〉 8 Wien 789. geheft
〈…〉

[17]

Pferde.

Jn der Annagasse in dem Hause Nr. 1022
sind zwey braune Wallachen, Gestüttpferde,
täglich für billigen Preis zu verkaufen, und
ist das mehrere bey dem Hausinspektor zu
erfahren.

Pferde.

Beym schwarzen Adler in der Leopoldstadt
sind täglich zwey sehr schöne Wagenpferde
zu verkaufen.

Caffeehaus in Bestand.

Jn einer nahe an der Stadt liegenden
Vorstadt ist ein Caffehaus mit zwey Billard
samt übriger dazugehörigen Einrichtung auf
künftige Michaelizeit zu verlassen, und sich
deshalb im deutschen Zeitungskomtoir zu er=
kundigen
.

Wohnungen zu verlassen.

Jn der Teinfaltstrasse Nr. 71 sind folgen=
de
Wohnungen, als der ganze 2te Stock mit
8 Zimmern, 1 Kuchel, dann Stallung auf
4 Pferde, und Heugewölb, weiters im 4ten
Stock eine Wohnung mit 4 Zimmern, ein
Kammerl und 1 Kuchel; im 5ten Stock 2
Kämmer, und endlich ein Hauptkeller täglich
zu verlassen, und ist sich diesfalls bey dem
Hausmeister alda anzumelden.

Haus zu verkaufen.

Jn der Stadt ist täglich ein Haus 4 Stock
hoh, welches erst von fünf Jahren neu er=
bauet
worden, zu verkaufen. Weitere Aus=
kunft
erhält man im deutschen Zeitungs=
komtoir
.

Häuser zu verkaufen.

Jn dem Markte Stockerau ist die durchaus
gut gebaute burgerl Behausung Nr. 165,
worauf bis hieher das Lederergewerb betrie=
ben
worden, nicht minder das Kellerhaus
Nr. 45, samt hiebey befindlichen Jnnleutzim=
mern
, dann ein Antheil Holz in der Au, all=
täglich
zu verkaufen. Die Kauflustige zu ein
so anderen können sich sowohl des Kaufschil=
lings
, als der Kaufsbedingnisse halber bey
dem in Nr. 165 in Stockerau wohnenden
Eigenthümer erkundig⟨en⟩.

Landwirthschaft zu verkaufen.

Jn Jnzersdorf am Wienerberg ist der Hof
Nr. 25 mit allen dazugehörigen Aeckern und
Wiesen, und dabey befindlichen Wirthschafts=
Pferden, Wagen, Pflügen, Kühe, Schwein
und Gestlügelvieh ꝛc. gegen leidentliche Ter=
mine
täglich zu verkaufen, und sich deshalb

in Wien am Graben in dem Kaufmannsge=
wölbe
zu den drey Mohren zu erkundigen.

Handlung zu verkaufen.

Jm Marggrafthum Mähren in der königl.
Kreisstadt Ungarisch=Hradisch ist eine wohl
eingerichtete Schnittwaaren=Handlung beym
goldenen Kreuz, mit einem wohl sortirten
Waarenlager von gold und silbernen Borden,
Spitzen, allerhand kurrenten Seidenartikeln,
dann wollenen Zeugen, Tüchern, Molton,
Rattin, Cottons, Leinwand, Blond und Zwirn=
spitzen
, spanischen Röhren, Weinreben, und
lakirten Stöcken, allerhand Knöpfsorten, Hand=
schuhen
, und andern zur gemischten Hand=
lung
geeigneten Erfordernissen, mit oder ohne
Grundstücken, als Wiesen, Weingärten, Kel=
lern
, Preßhaus, gegen baare Bezahlung, oder
in festzustellenden Zahlungsfristen, gegen Si=
cherstellung
der Terminen oder annehmlicher
Caution zu verkaufen; die Kauflustigen haben
sich an das Comtoir des Jnhabers derselben
nach Ungarisch=Hradisch Nr. 177 unmittelbar
wegen der weitern Bedingnisse und convena=
beln
Einverständniß zu verwenden.

Erinnerung.

Daß die über das Vermögen, des verstor=
benen
bürgerl. Schifmeisters Paul Tiefengra=
bers
seel. vermög Verordnung des löbl. Stadt=
magistrats
dd. 3. Juny 1789. wieder au⟨f⟩ge=
hoben
, und dessen Gläubiger vollständig be=
friediget
worden sind.

Nachricht.

Von der Kanzley der Stiftherrschaft Schot=
ten
: Nachdem jener Grund, welcher auf den
Schottenfeld zwischen Martin Küwer, und
Kaspar Klinghofer lieget, bis auf diese Stund
zum grösten Nachtheil benannten seiner zwey
Nachbarn noch nicht eingeplanket, viel weni=
ger
ein Haus darauf erbauet worden, so wird
dem allfälligen Eigenthümer desselben die Erin
nerung gemacht daß er diesen seinen Grund
von heut über 4 Wochen, das ist, bis 7. Oc=
tober
d. J. mit einer aufrechten Planken um=
geben
haben müsse; wie im widrigen Fall er=
wähnter
Grund ohne weiteren an einen ande=
ren
Käufer veräußert werden soll.

Licit. Bücher.

Jm grossen Federlhof Nr. 627 im ersten
Stock werden am 14. September und fol=
gende
Täge, Bücher und Landkarten ver=
schiedenen
Jnhalts und mancherley Sprachen
öffentlich licitando verkauft werden. Die Ka=
talogen
sind an dem Orte des Verkaufs, und

[18]

in der Johann Paul Krausischen Buchhand=
lung
am Michaelsnlatz Nr. 1183 zu haben.

Licit..Effekten

Den 14. dies werden auf Verordnung der
löbl. k. k. ni. öst. Landrechten ein der ⟨Kru=
gerstrasse
im Hofwagnerischen Haus Nr. 1045
im 2ten Stock zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden verschiedene Fahrnisse,
als gold=und silberbordirt=und un⟨b⟩ordirte
Mannskleider, derley Leibwäsche, wie auch
Spiegel, Soffen, Sessel und Kästen, dann
Mineralien und Bergstuffen, licitando verkauft.

Licit. Effekten.

Mit Verwilligung einer hochlöbl. ni. öst.
Landesregierung werden den 15. dies und fol=
gende
Täge in der Dorotheergasse im Bren=
nerischen
Hause Nr. 1145 gold. und tomba=
cken
Sackuhren, gute Pe⟨i⟩l, etwas Silber
und Galanterien, nicht minder gestickte und
bordirte, sammetene, tüchene, und zeugene
Mannskleider sondern auch broschirte, at=
lassene
, grosdekourne, tafetene, batafene,
zitzene, musselinene und kottunene Frauenklei=
der
, derley Pelze, übertragene Niederländer=
und Blondspitze, Leib, Tafel und Hauswä=
sche
, etwas Porzelain, Spiegel, Soffen,
Sessel, hartfournirte Schublad und Aufsatz=
kästen
, derley Tische, ein halbgedecktes Pie=
rutsch
auf Federn, dann Bettgewand, Ku=
pfer
, Zinn und andere Geräthschaften lici=
tando
verkauft.

Licit. Pferd und Wägen.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 15. und 29. September, dann 13. Ok=
tober
früh um 9 Uhr auf dem Salzgries beym
weissen Wolfen in der Au Nr. 441 ein 2si=
tziger
Reisewagen, ein sogenanntes Bothen=
kalleß
, ein 2sitziger Schwimmer, und 3 Stück
Pferde, versteigerungsweis werden hindan=
gegeben
werden, und falls 〈…〉 Wägen und
Pferde weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin um den Schätzungsbetrag, oder dar=
über
an Mann gebracht werden könnten, die=
selben
bey dem dritten Termin auch unter
der Schätzung verkauft werden würden.

Licit. Eckerische Realitäten.

Von der freyhrl. Johann Baptist Ludwigs=
dorfischen
Herrschaft Gundersdorf im V. U.
M. B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
bewilliget worden, die Verlassenschaft des
Johann Eckers, behaust gewesenen Unterthans
in Dorfe Wagelsdorf, bestehend in dem gut

gebauten Hause, samt Stallungen, Scheuren,
Keller auf 260 Eimer, und den zum Hause
gehörigen 21 Joch 52/64 Aecker, 4 Joch 2/64
Weingarten, 1 Joch 55/64 Wiesen und 4/64
Garten, 1 Joch Uiberländäcker, 106 Eimer
1787er Wein, 90 Eimer 1788er, 135 Stück
eisene Reife, 320 Eimer Fässer, dann der
heurigen ganzen schweren und geringen Fech=
sung
, endlich in Vieh und verschiedenen Haus=
einrichtungsstücken
und Geräthschaften öffent=
lich
feilzubieten, und gegen gleich baare Be=
zahlung
zu verkaufen. Da nun zur diesfäl=
ligen
Versteigerung der 15. September d. J.
bestimmt ist, so haben die Kauflustige an die=
sem
Tage früh um 6 Uhr in der Johann
Eggerischen Behausung zu Wagelsdorf sich
einzufinden; indessen kann die Schätzung al=
täglich
in der hiesigen Amtskanzley eingesehen
werden.

Licit. Böhmerisches Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey auf Anlangen der Anna Ma=
ria
Kerndtinverwilliget worden, die dersel=
ben
verpfändete, und auf 260 fl. gerichtlich
geschätzte Johann Böhmerische Behausung Nr.
39. zu Nußdorf, sammt Hausgarten, Preß=
haus
und Preß öffentlich auszufeilen und an
den Meistbietenden hindanzulassen. Da nun
hiezu drey Termine, und zwar für den ersten
der 17. August, für den zweyten der 14. Sep=
tember
und für den dritten der 12. October
d. J. mit dem Beysatz bestimt worden, daß
wenn dieses Haus, und Zugehör weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den Schä=
tzung
Betrag oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, solches bey dem dritten auch
unter der Schätzung verkauft werden würde;
als haben all jene, welche gedachtes Haus
und Zugehör zu kaufen willens sind, an den
bestimten Terminen fruhe um 10. Uhr in des
Dorfrichters zu Nußdorf Behausung zu er=
erscheinen
.

Licit. Effekten

Den 16. dies und folgenden Tag zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf Ver〈…〉 der k. k. ni. öst.
Landrechten in der Singerstrasse im freyherrl.
v. Moserischen, oder sogenannten Hallewei=
lischen
Haus Nr. 926 rechterhand über die
Schneckenstiege im ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftsfahrnisse, als Frauengeschmuck,
goldene ⟨Nip⟩en und Silber, broschirt=gros=
〈…〉 musselin=und andere

[19]

Frauenkleider, Niederländer=und Brüßler=
spitze
, Leib=und Hauswäsch, die ganze Trop=
pauersammlung
von Büchern, leinwandene
Spaliere, ein Bett mit rothen Damast, der=
ley
Soffen, Kanapee und Sessel, Spiegel,
Uhren, Porzelain, hart und weiche Kästen
und Tische, Schokolade, Bettstätte, samt
Bettgewand, Meßing=Zinn=Kupfer=und
Eisengeschirr und mehr andere Geräthschaf=
ten
, licitando verkauft.

Licit. Effekten.

Von Seiten der Ritterl. Maltheserordens=
Gesandtschaft werden den 17. September und
folgende Täge in der Weyhburggasse in dem
v. Sartorischen Hause Nro. 939. im ersten
Stock zu den gewöhnlichen Vor=und Nach=
mittagstunden
verschiedene Verlassenschafts=
effekten
, als an Prätiosen: 6 Maltheseror=
denskreuze
, eine goldene Tabatiere mit Bril=
lanten
besetzt, 1 detto emaillirte, und andere
in Gold gefaßte Tabatieren, dann eine gol=
dene
Repetieruhr, und eine Wanduhr, auch
einige gestickte und. bordirte Kleider, und
verschiedenes Silber, Spiegel, Kasten, So=
phen
, und andere Einrichtungsstücke, auch
etwas Wäsche, dann ein paar Rapphengste
sammt Geschirr, ein zweysitziger blaulakirter
Schwimmer auf vier Federn und vier Noth=
riemen
mit 2 Reistruhen zum anschrauben,
und ein viersitziger grünlakirtes Pirutsch den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung hin=
dangegeben
werden.

Licit. Weine.

Von der k k. Herrschaft Wolkerstorf wer=
den
den 17. September früh um 8 Uhr die
nach Absterben ⟨Eleon⟩ora Guppenbergerin, ge=
westen
Mühler〈…〉 zu. Pillichstorf, vor
handene Weine und zwar 1783er Bisamber=
ger
35 Eimer in 2 Gebünden, 1787er =
nigsbrnnner
252 Eimer in 9 Gebünden, und
17⟨8⟩8er Pillichstorfer 62 2/4 Eimer in 4 Ge=
bünden
, endlich 1103 Eimer leere Weinfäs=
ser
in eisenen Banden, nebst einen Keller in
der Holzluden, durch öffentliche Versteige=
rung
den Meistbietenden verkauft; Kauflusti=
ge
dieser Weine, Fässern, oder Kellers ha=
ben
sich daher obigen Tag. und Stund in
der Mühl zu Pillichstorf einzufinden, und
die Versteigerung abzuwarten.

Licit. Effekten und Wein.

Den 18. dies und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden mit hoher Regierungsbewilligung in
der obern Bäckerstraße in dem v. Hüttneri=

schen Haus Nr. 782 im 2ten Stock verschie=
dene
Verlassenschaftsfahrnisse, als ein Sma=
ragdring
mit Brillanten, eine Rosennadel,
goldene Dosen, ein Kelch, Haus=und Ta=
felsilber
, broschirt=grosdetour=tafet=bataf=
und andere Frauenkleider, Brüßler=und Nie=
derländerspitze
, Waderl, Handschuh, Leib=
Haus=Tafelwäsche ein Pendiluhr so ein
Jahr geht, Luster, Spiegel, Trumotische mit
Marmorplatten, ein kleiner Tafelservis, Kaf=
fee
=und Thee deto, auch Figuren, samt Va=
sen
von seltenen Porzelain, indianische Spiel=
Zupftrüherl und Tatzen, Niederländerspalier,
ein Bett, auch Soffen und Sessel von Da=
mast
, ein Kruzifix von Donner, gemalte Bil=
der
, auch Kirchenparamenten, hart und wei=
che
Schrift=Garderob=Aufsatz=und Schublad=
kästen
, und Tische, Bettstätte, samt Bett=
gewand
, Meßing=Zinn=Kupfer=und Eisen=
geschirr
, etwelche Eimer Grinzinger in klei=
nen
Gattungen, Schnebergerwasser, und der=
ley
Flaschen in Einsatzküsten, und mehr an=
dere
Geräthschaften, licita⟨ndo⟩.

Licit. Effekten, Wägen, Räder und
Holzwerk.

Auf. Verordnung der Herrschaft Hunds=
thurn
werden den. 18. September in des sel.
Balthasar Fuchs Haus Nr. 59 am Freygut
Hundsthurn vormittag. von 9 bis 12, und
nachmittag von 3 bis 6 Uhr verschiedene Klei=
dungstücke
, dann Kumeter, Riemwerk, Kal=
lessen
, Wägenkästen, Kalleßgestelle, beschla=
gen
grössere, mitteren und kleinere Wagen=
und Kalleßräder, hinter und vordere Axen,
halb=Axen, unbeschlagene Räder und ande=
res
Holzwerk, den Meistbietenden gegen baa=
rer
Bezahlung verkauft; die Kauflustige be=
lieben
an obigem Tage und Stunden, und
wenn es erfoderlich am folgenden Tage in
dem. Hause Nr. 59 am Freygrund Hunds=
thurn
zu erscheinen.

Licit. Materialien.

Von dem k. k. J. D. M M. im Erzher=
zogthum
Oesterreich unter und ob der Ens,
dann in den Vorlanden, wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des gerichtl.
verordnet Desideria Paullerischen Vormund
Dr. Strahl verordnet worden, daß die auf
der Mölkerpastey vor den Häusern von Nr.
104 bis. Nr. 109 befindliche, zu dem Haus
Nr. 101. gehörige Stallung, samt Schupfen
zur Hinwegbrechung und respektive Veräus=
sernung
der diesfälligen Materialien käuflich
mittels Versteigerung hindangegeben werden

[20]

soll. Wer demnach zur Abbrechung dieser
obgedachten Stallung, samt Schupfe und re=
spektive
zur Erkaufung der diesfälligen Ma=
terialien
Belieben traget, hat sich den 17.
dies früh um 9 Uhr in obgedachter auf der
Mölkerpastey Nr. 101 liegenden Behausung
zu ebener Erde einzufinden; wo sodann das
weitere salva ratificatione der betreffenden
〈…〉habschaft abgeschlossen werden wird.

Licit. Fahrnisse.

Von dem Magistrate des freyen Markts
Stockerau wird hiemit bekannt gemacht: es
sey von dem hochlöbl. k. k. ni. öst. Landrecht
über Anlangen des Herrn Aloys Faika, als
Haupterbens seines verstorbenen Bruders
Herrn Johann Ernst v Faika, gewesten Phi=
sikus
zu Stockerau, in die öffentliche Feil=
bietung
der bereits gerichtl. inventirten v.
Faikaischen Verlassenschaftsfahrnissen, beste=
hend
in 1 goldener, 1 tombackener Sackuhr,
etwas Silber, 2 grosdetournen mit Silber
gestickten, dann übrigen tüchenen und zeuge=
nen
Mannsk⟨leider⟩, Leinwäsch, Zinn, Ku=
pfer
, Meßing 〈…〉sten, Spiegel, Tische,
Sessel, 2 Spinekeln, verschiedener Zimmer=
einrichtung
, dann der vorhandenen meisten=
theils
medizinischen Büchern gewilliget, und
wegen Vornehmung dieser Versteigerung das
Ersuchschreiben anher erlassen worden. Da
nun hiezu der 17. September d. J. vormit=
tag
von 8 bis 12, und nachmittag von 2 bis
6 Uhr bestimmt worden ist, so haben sich
die Kauflustige an den bestimmten Tag und
Stund zu Stockerau in der Franz Macheri=
schen
Behausung Nr. 134 einzufinden.

Licit. Effekten.

Den 18. und 19. September werden auf
Verordnung des allhiesig k. k. J. D. M. auf
dem alten Bauernmarkt bey dem silbernen
Hut Nr. 532 auf der Stiege rechterhand im
3ten Stock verschiedene Verlassenschaftseffek=
ten
, als etwas Silber, 1 tombackene Repe=
tiruhr
tüch=und seidene Mannskleider, de=
to
Wäsch, Gewehr, Kästen, Tische, Sessel,
Soffen, Bilder, Bettgewand, roth und grün
brokatellene Spalier, 1 Passetel und 1 Brat=
schen
, 1 harter Bücherkasten und verschie=
dene
Bücher worunter sich das grosse Uni=
versallexikon
in 64 Bänden, das allgemeine
historische Lexikon in 4 Bänden, dann Scheuch-
zeri
Physica sacra in 4 Bänden befinden,
und wovon der censurirt geschriebene Kata=
log
allda einzusehen ist, den Meistbietenden
zu den gewöhnlichen Stunden verkäuflich hin=
dangegeben
.

Licit..Weinfechsung.

Den 21. d. M. September wird von Seite
der k. k. Herrschaft Tulln die diesjahrig an=
hoffende
Weinfechsung in den anher gehöri=
gen
Weingärten zu Nußdorf inNußbergen=⟩⟨daunzu Oberdöbling in Sommerleuten,
Hofjochen undNeusätzen, so nach bereits vor=
genommener
Schätzung in 170 Eimern be=
steht
, steigerungsweise am Stock gegen Vor=
behalt
der hohen Begnehmigung an den
Meistbietenden verkauft. Die Kauflustigen
haben sich dieserwegen an obbemeldten Tag
früh um 9 Uhr zu Oberdöbling in dasig in
der Pittnerischen Behausung befindlichen
Amtskanzley anzumelden.

Licit. Obligation.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekant gemacht: daß
in desselben Rathsstube in der Herrngasse Nr.
59 den 21. September, dann den 5. Okto=
ber
früh um 10 Uhr eine von dem Anton
Pichler und Rosina dessen Ehewirthin an Franz
Langecker ausgestellte, auf der Pichlerischen
Eheleute Haus zu St. Ulrich am obern Neu=
stift
Nr. 192 grundbücherlich vorgemerkte Obli=
gation
dd. 5. September 1788 pr. 2000 fl.
öffentlich werde feilgeboten, und wenn die=
selbe
nicht bey dem zweyten Termin um das
vorgeschriebene Quantum der 2000 fl. an
Mann gebracht werden sollte, bey dem dritten
Termin auch unter diesem Betrage hindange=
geben
werden. Die dießfällige Urkunden kön=
nen
bey dem der Rechten Doktor, Wenzel
Grillparzer, in seiner Wohnung am Bauern=
markt
im Wagnerischen Hause im ersten Stock
eingesehen werden.

Licit. Weinh〈…〉 Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit be=
kannt
gemacht: Es sey auf Anlangen des
Herrn Dominik Denozeda Chevalier de Blig=
ny
, wider den Mathias Weinhardt, und
Magdalena dessen Ehewirthin, gewilliget wor=
den
, das den Geklagten gehörige, im Ru=
stendörfl
an der Penzingerstrasse (vulgo 3 Häu=
seln
) liegende Haus Nr. 43, so samt dem ruck=
wärts
befindlichen ein halb Joch Acker pr.
1200 fl. gerichtlich geschätzt worden, öffent=
lich
auszufeilen, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 21. September, für
den zweyten der. 26. Oktober, und für den
dritten der 23. November d. J. mit dem
Beisatz angeordnet worden, daß, wenn ge=

[21]

dachtes Haus weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht, bey dem
dritten auch unter der Schätzung hindangelas=
sen
würde; als haben die Kauflustige an ob=
bestimmten
Terminen jedesmal fruh um 10
Uhr in dem Burgerspitals Grundbuch in Wien
zu erscheinen, wo sodann mit dem Meistbie=
tenden
gegen gleich baare Bezahlung der Kauf
geschlossen werden wird.

Licit. Weinfechsung.

Auf Verordnung der aufgestellten Admini=
stration
des aufgehobenen Stifts Engelzell in
Oesterreich ob der Enns wird hiemit bekannt
gemacht: daß von den dem ermeldten Stift
Engelzell zugehörigen Weingärten zu Oberkrit=
zendorf
nämlich von 4 Vierteln im Haussatz
6 Viertel im Altenhöfen, dann 4 Viertel zu
Klosterneuburg im Renninger, und 4 Viertel
im Weidlinger Gebirge, die heutige Weinfech=
sung
am Stocke, den Meistbietenden durch
ordentliche Versteigerung gegen baare Bezah=
lung
verkauft werden soll. Da nun zu diesem
Ende der 21. September d. J in dem Stift
Engelzellerhof zu Oberkritzendorf vormittag um
10 Uhr bestimmt worden ist, so haben sich die
Kauflustigen an dem ermeldten Tag um die be=
stimmte
Stunde aldort einzufinden; immittels
aber ist sich wegen Einnehmung des Augenscheins
des heurigen Fechsungsüberschlages bey Herrn
Georg Wischer, burgerl. Seifensiedermeister
zu Klosterneuburg, in seinen eigenen Haus
in der untern Stadt zu melden.

Licit. Effekten.

Den 21. September und folgende Täge
werden im grossen Federlhof Nr. 627 im er=
sten
Stock verschiedene Verlassenschaftseffek=
ten
, als goldene und silberne grosse und klei=
ne
Denkmünzen, Silberwerk, Argent hache,
mathematischen und andern Kunstinstrumen=
ten
, Schießgewehr, Kleidungstücke, Reit=
Wägen=und Stallzeug, Mobilien, Porze=
lain
, Glaswerk, Oedenburger=Mosler=und
Rheinwein, licitando verkauft.

Licit. Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals allhier wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn. Chri=
stian
Heinrich Koith, k. k. Niederlagsver=
wandten
, als Ceßionarius des Hrn. Johann
Georg Schuller und. Comp. Banquiers allhier,
wider den Herrn Johann Georg Lenz, hiesig
burgl. Handelsmann, gewilliget worden, daß
demselben angehörige, an der Landstrasse lie=

gende, auf 3580 fl. gerichtl. geschätzte Haus
Nr. 242 und Garten öffentlich auszufeilen,
und an den Meistbietenden zu verkaufen. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den er=
sten
der 21. September, für den zweyten der
26. Oktober, und zur den dritten der 23.
November d. J. mit dem Beysatze angeord=
net
worden, daß, wenn gedachtes Haus,
samt Garten weder bey dem ersten noch zwey=
ten
Termin um den Schätzungsbetrag, oder
darüber an Mann gebracht würde, bey der
dritten auch unter der Schätzung hindange=
lassen
werden würde so haben die ⟨Kauflu=
stige
an obbestimmten Terminen vormittag
um 10 Uhr in dem Burgerspitalsgrundbuch
in Wien zu erscheinen.

Licit. Effekten.

Von dem Magistrat des landesfürstlichen
Markts Mödling wird hiemit kund gemacht:
es sey auf Anlangen des gerichtl. aufgestell=
ten
Curatoris ad actum der minderjährig
Eva Prettnerischen Kinder, Hrn. Dokt Kle=
mentschitz
, bewilliget worden, verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als Bilder, Tische,
Sessel, Better, Gläser, Billard, dann Kel=
lereinrichtung
, Gänter, leere Fässer in eise=
nen
und hölzenen Bänden, Gebirgsweine von
1760, 1770, 1778, und 1784er Jahren, in=
gleichen
die allhier befindliche Verlassenschafts=
behausung
mit einem grossen und zweyen klei=
nen
auf 2000 Eimer versehene Keller, wie
auch zu ebener Erde mit 2 stockadorten Zim=
mern
eine gewölbte Kuchel und deto Kam=
mer
, eine grosse gewölbte Holz=und Wagen=
schupfen
, ein gewölbter Pferdstall auf 6 Pfer=
de
, und eine gewölbtes Graskammer, im er=
sten
Stock mit 7 stockadorten Zimmern, 3
Kammern, 1 gewölbtes Zimmer, ein gewölb=
ter
Vorsaal, ein stockadortes Billardzimmer,
und 1 Kuchel den Meistbietenden hindanzuge=
ben
. Da nun zur Lizitirung der Verlassen=
schaftseffekten
der 21. und 22. September je=
derzeit
früh um 8 Uhr, und nachmittag um
2 Uhr, dann zur Licitirung der Behausung
der 1. Oktober d. J. früh um 9 Uhr be=
stimmt
worden; als haben all und jede, wel=
che
einige Verlassenschaftseffekten käuflich an
sich zu bringen gedenken, an obbemeldten
Tag und Stund in der Verlassenschaftsbehau=
sung
Nr. 5, und jene so die Behausung an
sich zu bringen willens sind auf den 1. Okto=
ber
auf der k. k. Schranne zu erscheinen, wo
immittels die Schätzung in der Kanzley ein=
zusehen
jedermann bevorstehet.

[22]

Licit. Fahrnisse.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 23. d. M. September, dann. 6. Oktober
früh um 9 Uhr auf dem Schlosse Velm nächst
Himberg, und darauf folgende Tage zu Lan=
genhof
und Gutenhof 8St. grosser Bilder,
1 Billard, Leiter=und Baumwägen, Pflüge,
Egen, Windmühl, Schleiffstein, Bodungen,
Sandgüter, Wirthschaftspferde, und deto
Geschirr, Habertruhen, Stallrequisiten, =
〈…〉schwein, Eseln, samt kleine Wägen,
ungarische Zugochsen, Dienstbothen Bett und
Hopfen, versteigerungsweis werden hindan=
gegeben
werden, und falls dieses Vieh und
Fahrnisse bey dem zweyten Termin nicht an
Mann gebracht werden konnte, dasselbe bey
dem dritten Termin auch unter der Schä=
tzung
verkauft werden würde.

Licit. Madlenische Fahrnisse.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es. sey in die Feilbietung der zur
Anton Madlenischen Konkursmasse gehörigen,
in Mannskleidung, Wäsche, Bettgewand,
Zimmer=und Kücheneinrichtung, einer grün
mit Gold gefaßten Orgel, dann mehreren
Bandstühlen, Seidenwindmaschine, Schweif=
ramen
, Spullenrädern, und anderen Bandfa=
briksrequisiten
, dann einigen vorräthigen Bän=
dern
und Seide bestehende Fahrnisse gewilli=
get
, und hiezu der 23. September d. J. be=
timmet
worden. Es haben daher die Kauf=
lustigen
am erstbesagten Tag früh um 9 Uhr
in der Leopoldstadt Nr. 380 auf der Holzge=
stätte
unweit der böhmischen. Kapelle zu er=
scheinen
.

Licit. Haus

Von der hochritterl. Maltheser Ordens
Verwalteramtskanzley der Commenda St. Jh=
hannes
in Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey in die gerichtliche Feilbietung
der zu gedachten Ritterordensgrundbuch dienst=
baren
., in der Alleegasse Nr. 322 liegenden
Behausung, samt Garten welche nach der
gerichtlichen Schätzung ohne Einrichtung auf
7200 fl. angeschlagen ist, gewilliget worden.
Da nun hierzu 3 Termine, und zwar für den
ersten der 24. September, für den zweyten
der 24. Okto⟨b⟩er, und für den dritten der24.
November d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden sind, daß, wenn diese Behausung,
samt Garten, weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,

oder darüber an Mann gebracht werden könn=
te
, es bey dem dritten Termin unter der
Schätzung verkauft werden würde; so haben
die Kauflustigen zu den obbestimmten Termi=
nen
bey der ritterlichen Amtskanzley in der
Kärntnerstrasse in dem kleinen Johanneshof
Nr. 1009 im 3ten Stock früh um 9 Uhr
sich behörig anzumelden.

Licit. Leere Weinfässer.

Bey der Stiftsherrschaft Weissenstein V.
O. W. W. werden am 24. September d. J.
gegen 4000 Eimer verschiedener Gattungen,
und zwar von 10 bis 400 Eimer enthaltend,
mit Eisen beschlagene leere Fässer versteiger=
rungsweis
gegen alsogleich baare Bezahlung
hindangegeben werden. Kauflustige haben
sich daher am obbestimmten Tage früh um 9
Uhr bey gedachter Stiftsherrschaft einzufinden.

Licit. Ezmannstorferische Realitäten.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Hrn. Dr.
Schöffer, als Mathias Ezmannstorferischen
Massevertretters in die gerichtliche Feilbie=
tung
der, in der Mathias Ezmannstorferi=
schen
Konkursmasse befindlichen verschiedenen
Weinen, sehr vielen leeren Fässern, samt
Gantern, sogenannten Bratzen, und Weinbock,
dann der vorhandenen Zimmer=und Bier=
hauseinrichtung
, als Better, Bettstätte, =
sten
, Tische, Sessel, Bänke, Flaschen, ble=
chene
Zimenter, einigen eisenen, kupfernen,
und erdenen Kuchelgeschirr, wie auch eine
hölzerne Uhr, samt Kasten, einen Schreib=
kasten
, und einige kleine Bilder, gewilliget,
und hiezu der 17. September d. J. bestimmt
worden. Daher die Kauflustige an besagtem
Tage um die gewöhnlichen Stunden sich in
dem Haus Nr. 6 in der Alstergasse einzu=
finden
haben.

Licit. Weingärten.

Von der freyherrl. v. Penklerischen Herr=
schaft
Burg Mödling Vesten ⟨L⟩iechtenstein hie=
mit
anzufügen: es habt das löbl Admini=
strationsstiftgrundbuch
St Dorothee ange=
sucht
: daß ihre zu den Grundbüchern heili=
gen
Kreuz, Thu⟨rn⟩hof, Herrschaft Rodaun,
und diesseitigen Herrschaft dienstbare, in Brun=
ner
und Berchtoldsdorfer Burgfrieds Gezier=
ke
liegende Weingärten, samt diesjähriger
Fechsung durch öffentliche Versteigerung hin=
dangegeben
werden möchten. Daher dann
all jene, so von oberwähnten Grundstücken
einige käuflich an sich zu bringen gesinnet

[23]

sind, den 17. September in Nr. 60 zu Brunn
am Gebirg früh um 9 Uhr sich einzufinden;
was übrigens den Kaufschilling dieser Grund=
stücken
betrift, so ist an solchen ein Drittheil
gleich zu erlegen, die übrigen 2 Drittheile
aber in zweyjährigen Fristen gegen gehöriger
Sicherstellung und laufenden 4 prozentigen
Jnteressen zu berichtigen.

Licit. Effekten und Bücher.

Auf Verordnung eines löbl. Magistrats
werden den 14. dies zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden beym Tanen=
baum
Nr. 7 in der Schauflergasse im 2ten
Stock einige Verlassenschaftssachen, als eine
spinspeckene vergoldte Sackuhr, silbernes Mund=
besteck
, sammet=seiden=zeug=und tüchene
Mannskleider, Mäntel und Talar, Leib=und
Hauswäsch, Bettgewand, harte Tische, =
sten
, Sessel, Bilder, Stöckeluhr, und mehr
andere Fahrnisse, nicht minder einige =
cher
, als Opera van Espen. Breviaria in
octavo & quarto, Miscellania &c. wovon
das Verzeichniß bey der Licitation einzuse=
hen
ist, an den Meistbietenden hindangege=
ben
werden.

Licit. Mayerey in Bestand.

Von Seite der fürstl. Aloys Lichtensteini=
schen
Herrschaft Feldsperg wird auf den 29.
September die allhiesige auf 29 St. Melkkü=
hen
bestehende Mayerey, nicht minder das
herrschaftl. Wirthshaus zu Unter⟨them⟩enau
auf 1 oder mehrere Jahre mittels öffentli=
cher
Versteigerung den Meistbietenden in Be=
stand
verlassen. Pachtlustige können daher
an obbemeldten Tag um die die Frühstunde
bey hierortige herrschaftl. Amtskanzley behö=
rig
erscheinen, die Bedingnisse über ein so
anderes Bestandkorpus vernehmen, und so=
nach
ihr Angeboth ad protocollum geben.

Licit. Striglisches Haus.

Von der Grundobrigkeit der Pfarr Bösen=
dorf
über Unterlanzendorf wird hiemit kund
gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn. Fer=
dinand
Oehlmayer, in die wirkliche Feilbie=
tung
des im Dorfe Unterlanzendorf Nr. 11
liegenden, auf 2550 fl. samt der radizirten
Schmiedgirechtigkeit, und dazugehörigen 8
3/4 Joch Hausgründen gerichtl. geschätzten
Joh. Striglischen Hauses im Wege der Exe=
kution
gewilliget worden. Da nun hiezu 3
Termine, und zwar für den ersten der 30.
September, für den zweyten der 30. Okto=
ber
, und für den dritten der 30. November
d. J. solchergestalt bestimmt worden, daß,

wenn diese Behausung weder bey dem er=
sten
, noch bey dem zweyten Termin an Mann
gebracht werden könnte, dieselbe bey dem
dritten Feilbietungstermin auch unter der Schä=
tzung
verkauft werden würde; so haben all
diejenige, welche dieses Haus samt Grund=
stücken
und Schmiedgerechtigkeit gegen gleich
baare Bezahlung an sich zu bringen geden=
ken
, an den obgedachten Tägen vormittag
um 10 Uhr in der Johann Striglischen Be=
hausung
zu Unterlanzendorf zu erscheinen.

Licit. Hauckische Realitäten.

Von dem fürstl. erzbischöfl. Ortsgerichte
Neunkirchen am Steinfelde wird hiemit kund
gemacht: daß des verstorbenen Johann Mi=
chael
Hauck burgerl. Handschuhmachermei=
sters
, Behausung alhier, mit der darauf ver=
liehenen
burgerl. Gewerbsgerechtigkeit, wie
auch Mobilien und Effekten, und übrig in
dem Jnventario vorkommenden Vermögen,
Schulden halber an den Meistbietenden ver=
äussert
werde. Da nun zu sothaner Lizitation
3 Termine, und zwar für den ersten der 26.
September, für den zweyten der 26. Okto=
ber
, und für den dritten der 26. November
d. J. vormittag um 9 Uhr mit dem Anhang
bestimmt worden, daß, wenn sothane Be=
hausung
, Mobilien und Effekten weder bey
der ersten noch bey der zweyten Lizitation
zum den Schätzungswerth, oder darüber an
Mann gebracht werden könnten, solche bey
der dritten auch unter der Schätzung verkauft
werden würde; als haben all jene so diese
in Neunkirchen im Markt an der Poststrasse
liegende, mit der darauf verliehenen burgerl.
Gewerbsgerechtigkeit auf 738 fl. 10 kr. ge=
schätzte
Johann Michael Hauckische Behau=
sung
Nr. 24, welche zu ebener Erde mit ei=
nem
Zimmer, einem Arbeitsgewölb, einer
Küche, einem Vorhaus, einem Keller, einem
Kämmerl, einem kleinen Pferdstall, und ei=
nem
mit verschiedenen Obstbäumen und Wein=
hecken
besetzten Hausgärtel, dann in oberen
Stock mit 2 Zimmern, einem Vorsaal, einer
Küche und Hausboden versehen ist, wie auch
verschiedene Mobilien und Effekten, Als Bil=
der
, Kästen, Tische, Sesseln, Zinn, und übri=
ge
verschiedene Geräthschaften zu kaufen Lust
tragen, sich an obbemeldten Tag und Stund
alhier zu Neunkirchen am Steinfelde in be=
sagter
Johann Michael Hauckischen Behau=
sung
Nr. 24 beliebig einzufinden.

Licit. Schaafvieh

Von dem gräfl. Rudolph Abensperg und

[24]

〈…〉nischen Wirthschaftsamte der Herrschaft
BockflüßV. U. M. M. wird andurch zu wis=
sen
gemacht: daß das pro 1789 auf den Herr=
schaft
Bockflüsser Schaafhöfen am ⟨Ney⟩hof
und am Althof auszumustern kommende
Schaafvieh, bestehend in Ka⟨pp⟩en, Mutter=
schaafen
, oder sogenannten Blatzen, und Läm=
mern
, licitando gegen gleich zu erlegen kom=
mender
Darangad, und bey Abtreibung des=
selben
erlegenden Geldbetrag hindangegeben
werden wird. Wer demnach auf diese Art
dieses Ausmustervieh an sich zu bringen ge=
denket
, kann solches alltäglich auf obbesagten
Höfen ansehen. Uibrigens hat man aber den
29. September als den Tag. der Licitation
bekannt machen, und alle Kauflustige berich=
ten
wollen daß vormittag um 9 Uhr die Li=
citation
besagten Viehes auf dem Althof, nach=
mittag
aber um 3 Uhr selbe auf dem Ney=
hof
vorgenommen werden wird.

Licit. Rindvieh.

Bey der gräflich Prosper Sinzendorfischen
Herrschaft Stronnsdorf werden den 29. Sep=
tember
vor=und nachmittag von den Rind=
viehhöfen
Streymhof und Pernhof 40 Stück
Kühe und 2 Stiere, dann den 30. Septemb.
zu Streitdorf, unweit Stockerau, 45 Stück
Kühe von Schweitzerart, nebst. 2 Stiere li=
citando
gegen baare Bezahlung verkauft wer=
den
. Die Kauflustige können an diesen Or=
ten
solches Vieh vorhin besichtigen, und an
ermeldten Tägen sich alda beliebig einfinden.

Licit. Bräuhaus in Bestand.

Von dem Magistrate beyder landesfürstl.
Städte Krems und Stein wird hiemit be=
kannt
gemacht: Nachdem die Pachtzeit des
vorhinigen alten Bräuhauses der landesfürstl.
Stadt Krems den 2. Oktober d. J. zu Ende
gehet und nunmehr ein neues Bräuhaus
Nr. 18 vor und nahe an der Stadt Krems
in einer sehr bequemen und vortheilhaften
Lage erbauet worden ist, welches mit einem
Bier, Abstoß, Märzenbier, Brandwein, Haus=
schenk
, und noch einen andern Keller, zu
ebener Erde mit 2 Gastzimmern, 1 Extra=
zimmer
, 2 Bräuknechtzimmer, 1 Bienstbothen=
zimmer
, 1 Kuchel und Backofen, 1 Speis, 1
Brunn, der Heitz, dem gewölbten Bräuwerk,
dem Brandweinhause, dem Malzthenn, der
Binderey, der Essigkammer, der gewölbten
Stallung auf 4 Pferde und 4 Ochsen; im
ersten Stock mit 5 Zimmern zum Heitzen, 1
Sommerzimmer, 1. Kuchel, 1 Vorhaus, der

Einspre⟨ngdörr⟩, und Schwelken, mit einem
Haus Bräuhaus und Körnerboden, welche
sämmtlich mit Ziegeln gepflastert, und einem
Ziegeldache versehen sind, wozu auch noch
ein ⟨Pla⟩tz von 600 [] Klaftern zu einem an=
zulegenden
Obst und Kuchelgarten gewidmet
ist; als wird solches samt der Bierschanks=
gerechtigkeit
, und dem Platze zu dem 〈…〉
anzulegenden Garten, zu Folge hoher Re=
gierungsverordnung
, wider auf 6 nacheinan=
der
folgende Jahre, als vom 2. Oktober 1789
bis 2. Oktober 1795 durch öffentliche Ver=
steigerung
zum zweytenmal, indem bey der
ersten Lizitation kein annehmlicher Pachtschil=
ling
angebothen wurde, in Bestand verlassen,
oder käuflich hindangegeben, für welch erste=
ren
Fall der bey der ersten Versteigerung
gemachte Anboth pr. 800 fl. zum Verkauf
aber der diesfällige Kapitalsanschlag zu 5
Prozent mithin 16000 fl. Pro prætio fisci be=
stimmt
wird. Es haben daher diejenigen,
welche obiges Bräuhaus, samt der Bier=
schanksgerechtigkeit
, und dem gemeldten zu
einem Obst=und Kuchelgarten zuzurichtenden
Platz in Pachtung zu nehmen, oder zu kau=
fen
willens sind, den 25. September d. J.
vormittag, um 9 Uhr auf dem Rathhause
der Stadt. Krems zu erscheinen wo sodann
mit dem Meistbietenden der Bestand=oder
Kaufkonkrakt angestossen, und zur Begneh=
migung
der hohen Landesstelle vorgeleget
werden wird.

Licit. Schaafvieh.

Von der fürstl. Liechtensteinischen Wirth=
schaftsinspektion
der Herrschaft Wilfersdorf
wird hiedurch bekannt gemacht: daß den 1.
Oktober dieses Jahrs Vormittag um 9 Uhr
einige 100 Stück Kappen, alte Mutterschaafe
und Lämmer an den Meistbiethenden zu Wil=
fersdorf
werden verkaufet werden. Die Kauf=
lustigen
haben daher an den bestimmten Tag
und Stunde zu Wilfersdorf zu erscheinen.

Wohnung zu verlassen

Auf der Landstrasse in der Rauchfangkeh=
rergasse
Nr. 255 ist der. ganze erste Stock,
bestehend, in einem Saal, 6 Zimmer, jahr=
oder
monatweis zusamm oder abgetheilt mit
oder ohne Meubeln täglich zu verlassen, und
sich daselbst zu ebener Erde anzumelden.

[25]

Licit. Simeths Haus.

Von dem Ortsgericht der Herrschaft Deutsch=
Altenburg und Prellenkirchen ist auf Anlan=
gen
des Herrn Joseph Feichtinger, beeder
Rechten Doktors, als Johann Michael Jani=
schen
Verlassenschaftskurator, wider Georg
Simeth im Dorfe Prellenkirchen, in die ge=
richtliche
Feilbietung der gegentheilig zur Herr=
schaft
Prellenkirchen dienstbaren, und mit Ein=
schluß
der 29 Joch Hausäcker auf 436 fl. ge=
schätzten
33 Lehenbehausung, dann 1/8 Joch
pr. 250 fl. geschätzten Uiberländweingarten,
wie auch des vorhandenen wenigen Viehes,
und der Hausgeräthschaften, gewilliget, und
zur diesfälligen Versteigerung der 1. Okto=
ber
, der 2. November und 1. Dezember
d. J. dergestalt bestimmt worden, daß die
Stücke, welche weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an den Mann gebracht werden
könnten, bey dem dritten auch unter der Schä=
tzung
, jedoch nur gegen gleich leistender baa=
re
Bezahlung werden verkaufet, und die dies=
fällig
bestimmten Versteigerungen jedesmal
im Schlosse Prellenkirchen früh um 9 Uhr
abgehalten werden.

Licit. Religionsfondsgüter.

Von der k. k. böhmischen Staatsgüterver=
äusserungskommißion
wird hiemit kund ge=
macht
: daß den 14. und 21. Oktober d. J.
früh um 9 Uhr nachstehende Religionsfonds=
güter
unter den von einem hochlöbl. Landes=
gubernium
unterm 22. May l. J. allgemein
bekannt gemachten Bedingungen, jedoch mit
Vorbehalt. der höchsten Begnehmigung, im
Ganzen, entweder veräussert, oder in Erb=
oder
zeitlichen Pacht hindangegeben werden
und zwar 1) den 14. Oktober das im Leut=
meritzer
Kreise gelegene Gut Tschischkowitz,
in einem Schätzungswerth von, 154,448 fl.
21 3/4 kr. wo sich folgende Wohn und Wirth=
schaftsgebäude
befinden als a) im Orte
Tschischkowitz ein obrigkeitliches Schloß von
einem Stock, eine alte Amtswohnung, und
andere Wirthschaftsgebäude. b) Bräuhaus
mit aller Zugehör, samt Bräuerswohnung,
in welcher auf 26 Fässer 1 Eimer gebräuet
wird, dann eine Binderswohnung. c))Ein
Brandweinhaus, samt Brandweinbrenners
Wohnung. d) Drey Maverhöfe, samt Schütt=
böden
, benanntlich zu Tschischkowitz, Schi=
rowitz
, und Ko⟨n⟩ial, welche an ackerbaren
Feldbau in sich enthalten 1775n. o. M.7 5/8
m. Wiesen und Gärten 155 M. 1/4 m. Hu=
tungen
186 M. 12 1/2 m. Weingarten 125

M. 2 1/2 m. Waldungen 1445 M. 9 3/8 m.
e) Ein Schafstall bey Tschischkowitz. f))Drey
Weinerswohnungen, nämlich bey Tschischko=
witz
, Kostial, und Trzebeitz, nebst 3 Wein=
pressen
bey Kostial, Trzebeitz und Leutmeritz.
g) Eine Ziegelhütte nächst Tschi⟨schko⟩witz. h)
Ein Judenhaus zu Gentschitz, bey diesem Gut
werden auch Granaten gefunden. 2) Den
21. Oktober die im Kaurzimer Kreises gele=
gene
zusammengehörige zwo Religionsfonds=
güter
Mischkowitz und Dektar in einem Schä=
zungswerth
von 53592 fl. 45 kr. Bey die=
sen
Gütern befinden sich folgende Wohnungen
und Wirthschafts⟨gebäud⟩e; a))in Mischkowitz
ein Wohnhaus für 〈…〉 Beamten, ober wel=
chem
sich der Getreidschüttboden befindet. b)
Mayerschaftsgebäude, samt aller Zugehör.
c) Eine Schäflerey, samt Schäflerswohnung.
d) Jn Dektar ein kleines Bräuhaus und ei=
ne
kleine Brauerswohnung. Grundstücke sind
folgende bey diesen Gütern a) bey dem Misch=
kowitzer
Mayerhof an Feldbau 925 M. 5 m.
Wiesen und Gärten 39 M. 9 m. Hutweiden
21 M. 3 m. b))Bey Dektar an gänzlich
zertheilten Mayerschaftsgründen an Aeckern
726 M. Wiesen und Gärten 31 M. 6 m.
Hutweiden 4 M. 4 m. Die Versteigerung
dieser Güter wird in dem königl. Gubernial=
landhaufe
auf der Kleinseite unter dem Vor=
sitze
des königl. Herrn Gubernialrathes v.
Hennet abgehalten werden, die verfaßte Er=
trägnisse
, wie auch die diesfällige Güterbe=
schreibungen
können bey der königl. Staats=
güteradministration
eingesehen, und auch die
nähere Auskünfte daselbst eingeholet werden;
wozu also die Kauflustigen hiemit vorgeladen
werden. Prag den 28. August 1789.

Licit. das Gut Dame.

Von der k. k. böhmischen Staatsgüterver=
äusserungskommission
wird hiemit kund ge=
macht
: daß den 30. September 1789 vormit=
tag
um 9 Uhr das im Beraunerkreise lie=
gende
Religionsfondsgut, Dawle, unter dem
von einem hochlöbl. k. k. Landesgubernium
unterm 22. May 1789 algemein bekannt ge=
machten
Bedingnissen versteigerungsweis hin=
dangelassen
werden wird. Dessen Abschä=
tzungswerth
bestehet in 64801 fl. 25 kr. bey
diesem Gut befinden sich folgende Gebäude,
als: a) ein Wohnhaus inGlaupnofür den
Beamten, b) Bräuhaus im Markt Dawle,
c) 3 Mayerhöfe benannt inSlaue, Masche=⟩⟨tin und Domeck, d) ein Juden ⟨H⟩aus, e) zwey
Flußhäuser. Grundstücke befinden sich bey
diesem Gut nachstehende, als: an Aeckern

[26]

748 M. 14 1/4 m. Gärten und Wiesen 65
M. 12 1/2 m. Hutweiden 341 M. 6 m. Wal=
dungen
3110 M. 11 m. und Teuchen 1 M. 2
m. Die Versteigerung obgesagten Guts wird
in dem k. k. Guderniallandhause auf der
Kleinsei⟨te⟩ dem Vorsitze des Mittelraths
von Hennet abgehalten werden. Die Erträg=
niß
samt der Beschreibung dieses Guts ist
bey der k. k. Staatsgüteradministration ein=
zusehen
wie auch die nähern Auskünfte
daselbst einzuholen, wozu also die Kauflu=
stigen
hiemit vorgeladen werden. Prag den
11. August 1789.

Licit. Gr⟨undb⟩üchel.

Von der k. k. ni. öst. Staatsgüterveräusse=
rungskomission
wird das dem aufgehobenen
Stifte zu St Jakob gehörige, nun zum Re=
ligionsfond
eingezogene Grundbüchl über 19 1/2
Joch ausser der Mariahilferlinie liegende Ae=
cker
den 16. September d J. an den Meist=
bietenden
mittels öffentlicher Versteigerung
verkaufet werden; wofür 1) das Pretium Fis-
ci
nach der vorigen Ertragniß mit 195 fl. und
15 kr. angenommen worden ist; der Betrag
des zum höchsten ausfallenden Kaufschillings
wird sodann 2) nach erfolgter höchsten Bestät=
tigung
sogleich zu erlegen seyn. Ausserdem
wird aber 3) jedermann, mit Ausnahme der
Judenschaft, zu diesem Kaufe zugelassen. 4)
Die weiteren Verkaufsbedingnisse sind übri=
gens
durchaus diejenigen, welche durch die
löbl. k. k.. öst. Landesregierung mittels öf=
fentlicher
Wienerzeitung zur allgemeinen Wis=
senschaft
bekannt gemacht worden sind Die
Versteigerung des bemeldten Grundbüchels wird
in dem Regirungs=und Landhause unter dem Vor=
sitze
des wirkl. in. öst. Regierungsraths, Fer=
dinand
Freyherrn v. Sala, abgehalten wer=
den
, bis dahin aber kann der Anschlag dieses
Grundbüchels eingesehen und sonst die =
thigen
Auskünfte in der Kanzley der k. k. ni.
öst. Staatsgüteradministration im vormaligen
Jakoberkloster eingeholet werden.

Licit. Haunoldische Häuser

Von dem Edlen von Zornischen Grund=
buch
des Freygrunds Jägerzeil wird anmit
bekannt gemacht: es sey über das von dem
Haunoldischen Massevertreter Herrn Doktor
Fütterer gestellte Ansuchen nunmehr in die
unabgetheilte Feilbietung der auf dem Frey=
grund
liegend, zur Haunoldischen Konkurs=
massa
gehörigen 3 Häuser und hiezu gehö=
rigen
Uiberländgründen, wovon das Haus
Nr. 8, samt den kleinen Gebäude linkerhand,

und Schupfen auf 3100 fl. das Haus Nr.
16, samt den hiezu gehörigen grossen Zier=
garten
, und den gegen das Haus Nr. 17 lie=
genden
grossen Hof und Schupfen auf 3250 fl.
dann das Haus Nr. 17, samt den dabey be=
findlichen
sehr grossen mit Bäumen besetzten
Grasgarten, und Schupfen auf 4320 fl. ge=
schätzt
worden ist, gewilliget worden: da
nun hiezu der 15. September d. J. nachmit=
tag
um 3 Uhr bestimmt worden ist, als ha=
ben
all diejenige, welche ein, oder anderes
von gedachten Häusern an sich bringen wol=
len
, an obbestimmten Tag und Stund auf
dem Freygrund Jägerzeil in der Nr. 8. lie=
gend
, zum grünen Kranz genannten Augu=
stin
Haunoldischen Behausung sich einzufin=
den
, und allda die weitere Behandlung ab=
zuwarten
.

Licit. Sibertisches Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey über eine beschehene Anzeige
des Grundbuchs befunden worden, das ein=
gestürzte
, und unbebaut verlassene Theresia Si=
bertische
Haus, und Kuchelgarten Nr. 22
zu Margarethen, versteigerungsweis gegen
dem öffentlich feilzubieten, daß die Käufer
dieses obbemeldt eingestürzten Hauses künftig
solches in guten Bau herzustellen gehalten
seyn sollen, weßwegen auch hiezu der 29.
dies Monats September hiemit bestimmt
wird. Als jene, welche dieses Haus käuflich
an sich zu bringen gedenken, haben daher
an besagtem Tage früh um 10 Uhr bey dem
Grundbuch allhier zu erscheinen, und jene,
welche in der Zwischenzeit hierwegen die Schä=
tzung
besagter Realitäten einsehen wollen, an
gedachtes Grundbuch allhier sich zu wenden.

Licit. Kapelle ac.

Auf Befehl des löbl. k. k. Kreisamts
des V. U. M. B. werden den 24. Septem=
ber
d. J. die zu der gesperrten, zum Reli=
gionsfond
gehörigen Mariahilfskapelle zu
Obersulz gehörige Realitäten, als die Kapelle
selbst, ein neben selber von guten Zeug ge=
bautes
Beichthaus, ein gut gebautes mit
Wohnzimmern versehenes Preßhaus, sammt
gewölbten Keller, verschiedene Weine, Wein=
geschirr
in eisenen Banden, dann allerhand
Kapelleneinrichtungen vormittag um 9 Uhr zu
Obersulz in dem Kapellen Preßhause an den
Meistbietenden verkauft werden. Die Kauflu=
stigen
können die nöthigen Auskünfte täglich
in der Wilfersdorfer Amtskanzley einholen.

[27]

Licit..Gerstners Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Franz Schern=
berger
cess. nom. wider den Johann Gerst=
ner
, und Elisabeth dessen Ehewirthin we=
gen
schuldigen 2000 fl. samt Jnteressen und
Gerichtskösten in die Feilbietung des den Ge=
gentheilen
angehörigen, am Thury liegenden,
auf 2650 fl. geschätzten Hauses Nr. 48, wor=
auf
ein Brandwein und Biergerechtigkei⟨e⟩ ra=
dicirt
ist, gewilliget worden. Da nun hiezu
3 Termine, und zwar für den ersten der 26.
September für den zweyten der 10., und
für den dritten der 24. Oktober mit dem Bey=
satze
bestimmt worden sind, daß, wenn so=
thanes
Haus weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungswerth,
oder höher an Mann gebracht werden könn=
te
, solches bey dem dritten Termin auch un=
ter
der Schätzung hindangegeben werden wur=
de
. Als haben all jene, so gedachtes Haus
an sich zu bringen gedenken, an den obbe=
stimmten
Terminen fruh um 10 Uhr vor dem
Magistrat zu erscheinen.

Licit. Woll.

Von dem königl. Kammeraladministratorat
des Raber Bezirks wird anmit kund gemacht:
daß die sämtliche in diesem Bezirke anheuer
erzeigte und auf das eine halbe Stund von
Raab liegende Prædium Kissmegyer zusamm=
gebrachte
spanisch paduanische, und ordinäri
deutsche sowohl Winter, als Sommerschaaf=
wolle
, welche insgesamt der Erwartung nach
aus mehr dann 172 Zenten bestehen wird,
den 8. Oktober d. J. früh um 10 Uhr in dem
königl. Kammeraladministrationshause zu Raab
der gewöhnlichen Versteigerung ausgesetzt wer=
de
; die Kauflustigen belieben sich daher an
dem bemeldten Tage in dem besagten Hause
einzufinden, und kann diese sämtliche Wolle
in dem oben erwähnten Prædio Kissmegyer
von den Kauflustigen vorläufig in Augenschein
genommen werden.

Licit. Weingärten.

Von des Stifts Klosterneuburg Amtskanz=
ley
wird hiemit bekannt gemacht: es habe
das löbl. admimistrirte Dorotheerstift hierorts
angesucht, daß die demselben angehörige theils
dem hiesigen Stifte, theils zum löbl Grund=
buche
des freyen Landgutes Würstlhof zu Nuß=
dorf
dienstbare Weingärten, als 1/2 Joch
weniger 1/2 8tel auf dem Nußberg in der
obern Schoß, 1/2 Joch weniger, 1/2 8tel

deto daselbst, 1 Joch allda der Schönkirch=
ner
genannt 2 Joch deto der Olm, 1/3
und 1/6 deto in Purkstallen, 1/3 deto allda,
1/2 Joch und 1/16 dero allda, 1/2 Joch de=
to
in der untern Schoß, 8 1/Viertel deto
inMuckenthalNußdorf, 1/2 Joch in Mu=
ckenthal
derSchinawkis,und 1 Joch in
Steinbüchel, samt der heurigen Weinfech=
sung
zur öffentlichen Versteigerung mit dem
Anhange ausgefeilet werden möchten, daß
ein Drittheil sogleich baar, die übrige zwey
Drittheile aber in zweyjährigen Fristen, ge=
gen
gehöriger Sicherstellung, und laufenden
4 pro Cento Jnteressen bezahlet werden sol=
len
. Da nun zu dieser Versteigerung der 21.
d. M. September früh um 9 Uhr bestimmt
worden ist; so haben diejenige, welche um
gedachte Weingärten zu bieten gedenken, an
gesagtem Tage und Stunde auf der Paktur
zu Heiligenstadt zu erscheinen.

Licit. Stadel.

Den 21. September wird in Nußdorf der
grosse Stadel auf dem Platz, welcher ganz
gemauert, auch gewölbt ist, zwey grosse
Schüttböden, samt dazugehörigen Aufzügen
hat, und mit Ziegeln gedeckt ist, öffentlich
feilgeboten und den Meistbietenden hindan
gegeben. Man kann diesen Stadel täglich
in Augenschein nehmen und sich deshalb in
dem Haus Nr. 1 bey dem Hausmeister anfragen.

Licit. Gründe.

Von dem hiesigen Metropolitandomkapitel
in Wien werden zufolge allerhöchster Ent=
schliessung
von dem nächst der Hernalserlinie
liegenden Augustiner Garten nach dem al=
lerhöchst
begnehmigten Plan, die darin zu
Erbauung 11 Häuser ausgemessene Gründe,
wie auch jener Grund so als Garten oder
Wies⟨g⟩rund derzeit ohne Vergwöhrung und
zwar lediglich bestandweise, und nur immer auf
ein Jahr verlassen wird, auf den 22. Sep=
tember
d. J. öffentlich feilgeboten, und den
Meistbietenden, mit Vorbehalt der allerhöch=
sten
Ratifikation verkauft, und verlassen
werden. Vorläufig wird hiemit erinnert, daß
zu diesen Kauf, ausser der Judenschaft, je=
dermann
ohne Rücksicht auf Religion und
Stand zugelassen werde, und daß die Be=
zahlung
des Kaufschillings, nach erfolgt aller=
höchster
Ratifikation, zum metropolitandomka=
pitlischen
Hofmeisteramt zu erlegen ist. Die
Kauflustigen haben daher an obbemeldtem
Tage früh um 10 Uhr vor dem hiesigen Me=
tropolitandomkapitel
im Zwettelhof nächst St.

[28]

Stephan im Hofmeisteramt zu erscheinen,
immittels aber kann bey dem Hofmeisteramt
die Schätzung und der Plan eingesehen, dann
die auf Häuser von dem Augustiner Garten
abzugebende Gründe nächst der Herrnalserli=
nie
täglich vor=und nachmittag in Augen=
schein
genommen werden, weßwegen sich bey
dem Gärtner allda zu melden ist.

Convoc.JosickasGläubiger.

Jn Gemäßheit der durch ein k. k. ni. und v.
öst. Oppellationsgericht hierorts eingelangten,
bey der Klausenburger Bezirkstafel geschehenen
Veranlassung wird von dem k k. ni. öst. Land=
rechte
hiemit all jenen, welche an die Verlas=
senschaft
des verstorbenen Hrn. Freyherrn Da=
niel
Josicka, einige Ansprüche machen zu kön=
nen
glauben, kund gemacht, daß dieselben am
2. Jäner 1790. bey eingangebenanter Bezirks=
tafel
zu Klausenburg ihre Foderungen sowohl
in Kapital, als Jnteressen behörig anmelden,
und ausweisen, widrigens gewärtigen sollen,
daß ihnen dieserwegen das ewige Stillschwei=
gen
auferleget werde. Wien den 14. August
1789.

Convoc. Pfenningbäurischer Gläubiger.

Von der gräflich Prosper v. Sinzendorfischen
Herrschaft Ernstbrunn wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey über Absterben der Anna Ma=
ria
Pfenningbäuerin, verwittweten Rentmei=
sterin
von Ernstbrunn, um mit der diesfäl=
ligen
Abhandlung sicher vorgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, alle diejeni=
ge
vorzuladen, die an sothaner Verlassenschaft
was immer für rechtliche Ansprüche haben. Da
hiezu der 22. September d. J. bestimmt wor=
den
ist, als haben jene, so an obgedachte Ver=
lassenschaft
einige Forderungen zu stellen ver=
meinen
, an dem bestimten Tag früh um 9
Uhr entweder selbst persöhnlich, oder durch ei=
nen
hinlänglichen Bevollmächtigten alsogewiß
bey dieser Herrschaft zu erscheinen, widrigens
nach Verlauf dieses Termins sie nicht mehr
gehört, sondern diese Verlassenschaft den be=
treffenden
Erben ohne weitern zuerkennet wer=
den
wird.

Convoc. Spuras Gläubiger

Von dem k. k. in den Croatischen und
Meergränzen aufgestellten Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey der pensio=
nirte
ehedem bey dem ersten Banalregimente
gestandene Oberlieutenant und Rechnungsfüh=
rer
, Franz Spura, von Petau aus Untersteu=
ermarkt
gebürtig, unterm 22. Dezember zu
Glina ohne bekannten Erben ab intestato ver=

storben. Daher all und jede, welche in die=
ser
Verlassenschaft was immer für gegründe=
te
Erbs oder andere Ansprüche machen zu
können glauben, sich hierwegen in 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen von heutigen Dato
an gerechnet, um so gewisser bey diesem k. k.
Jud. Del. Mil. zu melden haben, als im wi=
drigen
was Rechtens ist, vorgekehret werden
wird. Agram den 30. Juli 17189.

Convoc. v Stainische Gläubiger.

Von dem löbl. k. k. G F. Z. Graf Stain=
nischen
Jnfanterieregiments Gericht wird hie=
mit
kund gemacht: daß der diesseitige Regi=
ments
Grenadier Hauptmann, Herr Baron
v. Stain, zuJllockin Sirmien den 15. Fe=
bruar
d. J. verstorben sey. Und da nun mit
Abhandlung der Verlassenschaft sicher vorge=
hen
zu können, für nothwendig befunden
worden, all jene, welche an sothaner Verlas=
senschaft
entweder jure hæreditatis, oder
crediti, aut alio quocunque titulo Foderung
und Ansprüche zu haben vermeinen, gericht=
lich
vorzuladen, zu dem Ende dann auch
von heut Dato an, und zwar bis 19. Okto=
ber
d. J. hiemit anberaumet wird; als ha=
ben
dieselbe während dieser Zeitfrist ihre ha=
bende
Foderungen und Ansprüche entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich
instruirten Gewaltstragere bey diesem Regi=
mentsgerichte
alsogewiß anzumelden, und
rechtsbeständig zu liquidiren, wie im widri=
gen
nach Verlauf sothanen Termins niemand
mehr gehöret, sondern in Ansehung dieser
Verlassenschaft vorgekehret werden wurde, was
Rechtens ist. Temeswar den 19. August 1789.

Convoc. Jenysche Erben.

Bey dem k. k. 3ten Feldartillerieregiment
ist der von Feldkirchen in Vorarlberg gebür=
tige
Kanonier Thomas Jeny verstorben, und
hat in dem ⟨hi⟩nterlassenen schriftlichen Testa=
ment
disponiret, daß von seinem rücklassen=
den
Vermögen sein Bruder Ulrich Jeny 100 fl.
erhalten soll, die übrige 300 fl. aber seiner
Freundschaft insgesamt mit der Verbindlich=
keit
4 Messen lesen zu lassen, zukommen sol=
len
, und haben sich denn auch zu denen 300 fl.
bereits gedachten Testators Geschwisterte, näm=
lich
der zweybändige Bruder Leonhart Jeny,
die zweybändige Schwester Katharina Jeny,
verehligte Frick, dann die einbändige Schwe=
ster
Barbara Jeny, verehligte Kackeisen, als
Erben erkläret; weil nun aber Kanonier Tho=
mas
Jeny, nebst diesen sich bereits erbser=
klärt
habenden Geschwistern, noch mehrer

[29]

Verwandte haben soll, welche auf gedachte
seine Verlassenschaft Anspruch machen könn=
ten
, doch aber solche diesseits ganz unbekannt
und; so wird sämtlichen diesen unbekannten
Verwandten hiemit erinnert, wie nach sie
sich ihres Miterbrechts wegen bey diesem k.
k. im Bannat bey dem Korps d'Armee Sr.
Exzellenz des Herrn Generalen Feldzeugmei=
sters
Grafen Clerfait stehenden 3ten Feldar=
tillerie
Regiment vom heutigen Dato binnen
4 Monaten somit bis inclusive 27. November
dieses 1789ten Jahrs schriftlich anzumelden,
und ihr Erbrecht nach Vorschrift der Gese=
tzen
darzuthun hätten, widrigenfalls die Ver=
lassenschaft
abgehandelt, und damit dasjeni=
ge
was Rechtens ist verfüget werden würde;
und weil nicht minder auch der Bruder Ul=
rich
Jeny dermal nicht ausfindig zu machen
ist; als wird derselbe desgleichen angewiesen,
sowohl in Ansehung deren ihm von seinem
Bruder besonders vermachten 100 fl. als auch
in Ansehung seines sonstigen auf die übrige
300 fl der Verlassenschaft mit der gesamten
Verwandtschaft habenden gleichen Rechts in
oben festgesetzten Termin schriftlich sich anzu=
melden
, indem ansonsten was in der Sache
Rechtens ist, veranlaßt werden würde. Feld=
lager
bey Karansebes im Bannat den 27.
Juli 1789.

Convoc. Ferkelische Gläubiger.

Von dem k. k. General der Kavallerie
Graf Wurmserischen Hussarenregiments Ge=
richte
wird hiemit bekannt gemacht: Daß
der bey diesem Regiment als Riemer gestan=
dene
Johann Georg Ferkel, aus dem Sich=
städtischen
im heil. röm. Reich Görlitz ge=
bürtig
, im Feldlager bey Bechania unterm
21. August 1788 im Wittwenstand ohne Er=
ben
intestatus verstorden, und ein Nachlaß
von 70 fl. ruckgelassen habe. Da nun dem
Regimentsgerichte dessen allfällige Jntestat=
erben
bis nun zu unbekannt verblieben, als
werden all und jede, die an dieser Nachlaß=
senschaft
entweder titulo hæreditaria, crediti
oder auf was immer für eine Art ein ge=
gründetes
Recht zu haben, und Ansprüche zu
machen gedenken, kraft gegenwärtigen Edikts
dergestalt peremptorisch vorgeladen, daß sie
binnen 1 Jahr und 6 Wochen vom Tage der
Kundmachung dieses Edikts, das ist den 20.
September 1790 vor diesem Regimentsge=
richte
ihre Gerechtsame nach Vorschrift der
Gesetzen um so gewisser erweislich zu ma=
chen
, verpflichtet und, als im widrigen nach
fruchtlos verstrichenen Fallfrist dieselbe nicht

nur nicht gehöret, und mit ihren Ansprü=
chen
abgewiesen, sondern zugleich diese Ver=
lassenschaft
erblos erkläret, und als ein ver=
fallenes
erbloses Gut dem k. k. Jnvaliden=
institut
zuerkannt werden wird. Feldlager
bey Stanzinova den 8. Juli 1789.

Convoc Kartnerische Erben u Gläubiger

Von der Herrschaft Schottwien im V. U.
W. W. wird hiemit zu wissen gemacht: es
sey Johann Karntner, gewester Jnwohner im
Markt Schottwien, und Anna Maria Kart=
nerin
dessen Ehewirthin, beede kurz nach ei=
nander
mit Hinterlassung einiger Fahrnisse ab
intestato verstorben, mithin für nöthig befun=
den
worden, derselben nächste Erben, und et=
waigen
Gläubiger einzuberuffen. Es werden
demnach all jene, welche an gedachte Verlas=
senschaft
was immer für gegründete Ansprü=
che
zu machen haben, solche bis den 20. Ok.
tober d. J. bey eingangserwehnter Herrschaft
Schottwien um so gewisser anzubringen, und
zu erweisen haben; als im widrigen mit der
Verlassenschaftsabhandlung ohne weiters vor=
gegangen
, und solche den sich legitimirenden
Erben eingeantwortet werden würde.

Convoc Geyerische Gläubiger.

Von dem k. k. General F. M. Lieut. Graf
Thurnischen Jnfanterie Regimentsgerichte wird
hiemit bekannt gemacht: daß der diesseitige
Regimentshauptmann, Hr. Joseph v. Geyer,
den 12. August d J zu Surczin in Sirmi=
en
mit Testament verstorben sey, und da nun,
um mit der künftigen Abhandlung sicher vor=
schreiten
zu können, für nothwendig befunden
worden, all jene, welche an sothaner Verlas=
senschaft
jure crediti, aut alio quocunque
titulo Foderung oder Ansprüche zu haben ver=
meinen
, gerichtlich vorzuladen, zu dem Ende
dann auch von heute dato an eine zweymonat=
liche
Zeitfrist und zwar bis 26. October d J.
hiemit anberaumt wird, als haben dieselbe
während dieser Zeit ihre habende Forderung
entweder selbsten, oder durch hiezu genugsam
instruirte Gewaltträger bey diesem Regiments=
gerichte
alsogewiß anzumelden, und rechtsbe=
ständig
zu erweisen, wie im widrigen nach
Verlauf dieser Zeitfrist niemand mehr gehö=
ret
, sondern was rechtens ist, vorgekehret
werden würde.

Convoc..Völkische Gläubiger.

Von der Amtskanzley der Stiftsherrschaft
Thierenstein wird hiemit bekannt gemacht: daß
Anton Völck, diesseitig unterthänigen Jnwoh=
ner
und Wittiber vom DorfFörthhofV. O.

[30]

M. B. nächst der Stadt Stain, mit Zurück=
lassung
eines Testaments verstorben sey. Um
nun mit solcher Verlassenschaftsabhandl. sicher
vorgehen zu können, haben all jene, die an
dieser Verlassenschaft eine Forderung zu ma=
chen
vermeinen, den 15. Oktober d. J. vor=
mittag
um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley der
Stiftsherrschaft Thierenstein zu erscheinen,
ihre Forderungen anzugeben, und ordnungs=
mäßig
zu liquidiren, widrigens nach vorgenome=
ner
diesfälliger Verlassenschaftsabhandlung nie=
mand
mehr angehöret wird.

Convoc. Rotterischer Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey die Maria Anna Rotterin, burgerl.
Wurstmacherin, mit Tod abgegangen, und da=
her
um mit der diesfälligen Verlassenschafts=
abhandlung
sicher vorgeben zu können, auf
Anlangen des Herrn Joseph Kißling, J. U.
D. a. H. u Gr. Adv. als gerichtl. verord=
neten
Kurators ad actum, verwilliget worden,
alle jene vorzuladen und zu hören, welche an
diese Verlassenschaft entweder aus dem Erb=
recht
, oder als Gläubiger Ansprüche machen
können. Zu diesem Ende haben alle jene, so
hieran Forderung zu machen gedenken, den
3. Oktober d. J. früh um 10 Uhr entweder
persönlich oder durch Bevollmächtigte vor
diesem Magistrate sogewiß zu erscheinen, wie
widrigen diese Verlassenschaft ex officio
abgehandelt, und den sich gesetzmäßig aus=
weisenden
Erben ohne weiters eingeantwortet
werden würde.

Convoc. Bayerische Gläubiger.

Von dem k. k. im Großfürstenthum Sie=
benbürgen
aufgestellten Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey zu Ausfin=
digmachung
der etwa vorhandenen Schulden
des den 16. May 1789 zu Kronstadt in Sie=
benbürgen
verstorbenen k. k. Militar Ver=
pflegsadjunkten
, Franz Bayer, die gewöhnli=
che
Convocationsedikte auszufertigen befunden
worden. Daher wird jedermann, der an ge=
dachter
Verlassenschaft des verstorbenen Mi=
litar
Verpflegsadjunkten, Franz Bayer, Schul=
den
halber Ansprüche und Foderung haben,
oder zu haben vermeinen, den 8. Oktober d.
J in hiesiger Amtskanzley früh um 9 Uhr
alsogewiß zu erscheinen, und seine etwa ha=
bende
Foderung zu liquidiren haben, wie im
widrigen, was Rechtens ist, von Amtswegen
vorgekehret werden wird. Hermannstadt den
6. Juli 1789.

Konkurs des Joseph Weissenberger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung ei=
nes
Konkurses über das gesammte im Lande
Ni. Oe. unter der Ens befindliche Vermögen
des Joseph Weissenberger, burgerl. Satler=
meisters
in der Leopoldstadt, gewilliget wor=
den
. Daher wird jedermann, der an erstge=
dacht
Verschuldeten eine Foderung zu stellen
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 7. November d. J. die Anmeldung seiner
Foderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Johann Bapt. v. Mo=
naldi
, als Vertretter der Joseph Weissenber=
gerischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu erwei=
sen
; als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehört
werden, und jene, die ihre Foderung bis
dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesammten im Lande Ni. Oe. unter der
Enns befindlichen Vermögens des eingangs=
benannten
Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirk=
lich
ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten wer=
den
würden.

Konkurs des Lorenz Kleiber.

Von der k. k. A⟨v⟩itikalherrschaft Scharfen
egg im V. U. W. W. wird andurch bekannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröffnung eines Konkurses über das gesamm=
te
im Lande Ni. Oest. unter der Ens befindliche
Vermögen des Lorenz Kleiber, Steinmetzmei=
sters
und Hofstattlers in dem Markte Som=
merein
, gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen sich berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis den 19.
Oktober d. J. die Anmeldung seiner Fode=
rung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider
den Vertretter der Lorenz Kleiberichen Kon=
kursmasse
, Herrn Puffer, beeder Rechten Dr.

[31]

auch Hof=und Gerichtsadvokaten, bey dieser
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in
dieser nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlangte, zu erweisen, als widrigens nach
Verfliessung des erstbestimmten Termins
niemand mehr angehöret werden, und dieje=
nigen
, die ihre Foderung bis dahin nicht an=
gemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Oesterreich unter der Enns befind=
lichen
Vermögens des eingangsbenannten
verschuldeten ohne Ausnahm auch dann ab=
gewiesen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Massa
zu fodern hätten, oder wenn auch ihre Fode=
rung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläubi=
ger
vielmehr, wenn sie etwa in die Massa
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert
des Kompensations=Eigenthums=oder Pfand=
rechte
, das ihnen ansonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.

Citat Mayers Erben.

Valentin Mayer, gewesener Leerhäusler
und Kramer zu Frießheim, Fürstl. bischöflich
Regensburgischen Pfleggerichte Donaustauf,
ist den 18. Septemb. 1788 gähen Todes ge
storben, und hat eine Wittwe mit volljähri=
gen
Kindern aus verschiedenen Ehen zurück
gelassen. Da nun die hier anwesend Valen=
tin
Mayerischen Relikten das dem gänzlichen
Einsturz unterworfene Häusel wieder in bau=
lichen
Stande herzustellen, und die darauf
liegenden Kirchen=so andern Schulden zu
übernehmen allerdings unvermögend sind, auch
inne〈…〉 von oberkeitswegen gesetzten Zeit=
raum
eben so wenig einen annehmlichen Hei=
rathsgegenstand
vorstellen konnten; so bleibt
nichts anders übrig, um besagtes Häusel, wo=
bey
eine Kramersgerechtigket, Rechtholz und
Gemeinsnutzung sind, nicht längeresunbemay=⟩⟨ertzu belassen, als daß von Amtswegen zum
Verkauf des Valentin Mayerischen Anwesens
per pluris licitationem geschritten, die hier=
auf
haftenden Schulden in Abführung ge=
bracht
, und der allenfalls sich zeigende Ueber=
rest
unter die Erbsinteressenten rechtlicher Ord=
nung
nach vertheilet werde. Gleichwie aber
oftbesagter Valentin Mayer noch mehrere
Kinder aus verschiedenen Ehen zurückgelassen,
welche theils Land abwesend, theils ihr Auf=
enthaltsort
diesseitiger Gerichtsstelle unbekannt
ist: als will man diese sämtlich auswärtigen

Erbsinteressenten das gerichtl. Verkaufsvor=
haben
hiemit öffentlich bekannt gemacht, und
wenn solche ihre Descendenten Willens, und
zugleich hinlänglich vermögend wären, das
Anwesen ihres seel. Vaters zu übernehmen,
und nicht in fremde Händezulassen, auf
Mittwoch den 30 September d. J. dergestalt
peremptorie vorgeladen haben, daß, wenn
sie an obbesagten Tage nicht selbstin Person
oder mit hinlänglichen Gewaltversehenen⟨An=
wald
bey hiesiger Gerichtsstelle erscheinen oder
aber ihre zuverläßigen Erklärungen durch ihre
löbl. Ortsobrigkeiten anher übermachen wür=
den
, man nach Verlauf obgesetzt peremptori=
schen
Zeitraums ohne weiters mit dem Ver=
kaufen
des Valentin Mayerischen Anwesens
vorschreiten und keine weitere Vorstellungen
in Absicht auf das Einstandsrecht annehmen
werde. Donaustauf den 17. Juli 1789.

Citat. Prokopius Pleiner.

Nach dem Prokopius Pleiner, des gewest
nunmehr verstorbenen hiesig=Hochfürstlichen
Hofbereiters, Joseph Anton Pleiners, eheleib=
licher
Sohn, bereits vor 19 Jahren von hier
abgegangen, und während dieser Zeit von sei=
nem
Aufenthalt keine Nachricht hieher, oder
auch seinen in Liebau und Presburg wohnen=
den
Geschwiestrigten gegeben; eben diesen seinen
Geschwistrigten aber in Betreff des mütterlich=
und väterlichen Erbtheil daran lieget, von
seinem Leben, oder Tod sichere Wissenschaften
zu haben; Als wird auf der Jnteressenten
Ansuchen dieser Prokopius Pleiner, oder des=
sel⟨b⟩en
rechtmässige Erben, durch gegenwärtig=
öffentlichen
Verruffperemtorie vorgeladen und
ihme, oder ihnen aufgetragen sich innerhalb
Monathen a dato entweder persönlich, oder
durch genugsam Bevollmächtigte Anwälde bey
hiesig=Hochfürstlichen O⟨berstallmeister⟩amt zu
stellen; wo ansonst nach Verfluß dieser Zeitfrist,
und fernere Anruffen der Jnteressenten die
Sache vorgenommen, und er Prokopius Plei=
ner
für verschollen gehalten werden soll. Eich=
stadt
den 22. August 1789.

Citat. Erben eines Neumannischen Legats.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es habe die Anna Theresia Zimmer=
mann
, vorhin Neumannin, als Johann Adam
Neumannischen Haupterben, vorgestellt, daß ihr
verstorbener erster Ehewirth, Johann Adam
Neumann, in seinem ruckgelassenen unterm
31. Jäner 1756 publizirten Testament seines
Bruders Kind, falls sich eines hervorthun,

[32]

oder legitimiren sollte, Titulo legati 50 fl.
die auch gerichtlich versichert worden sind,
vermachet, und da sich seit 33 Jahren nie=
mand
hervor gethan, noch legitimiret hat, um
die gewöhnliche Einberufung gebetten. Es wird
demnach das Johann Adam Neumannische
Bruders Kind binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tagen sich alsogewiß zu melden, und anbey
rechtsbeständig zu legitimiren haben, widri=
gens
das depositirte Legat pr 50 fl. der ge=
dachten
Anna Theresia Zimmermann, vorhin
Neumannin, ohne weiters erfolget werden
würde. Wien den 22. July 1789.

Citat. Karl Joseph Mangold.

Joseph Karl Mangold, Hofbuchdruckers=
sohn
von hier unten stehenden Orte, ist be=
reits
schon im 31sten Jahre von hier abwe=
send
, ohne daß binnen dieser Zeit von des=
sen
Aufenthalt, Leben oder Tod etwas hat
in Erfahrung gebracht werden können. Da
nun inzwischen dessen Mutter verstorben ist,
und dessen leibliche Geschwistrigte nunmehr
um Ausfolglassung des denselben betreffenden
bey hiesigem geistlichen Officio, als hierorts
in diesfälliger Verhandlung ordentlichen Stel=
le
ad Depositum genommenen mütterlichen
Erbtheils gebetten haben; als wird erwähn=
ter
Joseph Karl Mangold, sofern er noch
am Leben seyn sollte, oder dessen allenfalls
vorhandene rechtmäßige Leibeserben hiemit
ediktaliter und peremptorie für den ersten,
zweyten und dritten Termin solchergestalt
vorgeladen, daß sie binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
und 3 Tägen von hier unten stehenden
Dato an sich bey erwähnter diesortigen or=
dentlichen
Stelle um so gewisser zu melden,
und respektive zu legitimiren haben; als an=
sonst
nach Verlauf des berührten hierorts
gesetzmäßig vorgeschriebenen Termins der er=
wähnte
Erbtheil den sich gemeldeten Geschwi=
strigten
ohne weitern und unbedingt verab=
folget
werden ⟨w⟩ird. Passau den 28. August 1789.

Amort. Satzbrief.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen der Maria An=
na
Gruppen,gebohrnen Heidlin, in Betref
eines inVerstoßgerathenen, auf der von ihr
⟨ererb⟩ten, auf der Windmühle Nr. 31 liegen=
den
Behausung für die Kronerische Kinder
und Erben unterm 9. Dezember 1748 aus=
gefertigten
und laut beygebrachter Quittung

bereits bezahlten Satzbriefs pr. 100 fl. in die
Ausfertigung des gewöhnlichen Amortisati=
onsedikts
gewilliget worden. Es haben dem=
nach
all jene, welche erstgedachten Satzbrief
in Handen haben, oder hierauf einigen An=
spruch
zu machen vermeinen, binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen vor diesem Magi=
strate
alsogewiß zu erscheinen, und ihre An=
sprüche
gehörig darzuthun, widrigens sotha=
ner
Satzbrief ohne weitern für amortisirt und
ungültig gehalten, auch auf weiters Anlan=
gen
bey dem betreffenden Grundbuch abge=
than
werden würde. Den 18. Juli 1789.

Amort. Hauptgewerkschaftliche Obligazion.

Von dem k. k Landsteyerischen Berggericht=
te
in Vordernberg wird anmit erinnert: Es
habe Herr Johann Kajetan Grünzenberger,
Hofrichter in Kremsmünster, allda vorgestel=
let
, daß das dem löbl. Stift Kremsmünster
inkorporirte Stift Klein Maria Zell bey der
Jnnerbergischen Hauptgewerkschaft der Stahl=
und Eisenhandlung in Oesterreich, und Land
Steyer laut produzirter Attestation eine ⟨Stad⟩=
meisterische
Einlage pr. 360 fl. 3 kr. zu for=
dern
habe, die diesfällig ausgestellte Jnner=
berger
Hauptgewerkschaftliche Originalobliga=
zion
aber, ohnerachtet alles Nachsuchens nicht
ausfindig zu machen, somit in Verlust gera=
then
sey, daher derselbe gebetten, womit so=
thane
Hauptgewerkschaftliche Obligazion zu
Verhinderung eines etwa hievon entstehenden
widrigen Gebrauches amortisiret werden möch=
te
. Da nun in dieses Gesuch zu willigen kein
Anstand genommen worden, so haben sich jene,
welche gedachte Hauptgewerkschaftliche Ein=
lagsobligazion
in Handen haben, oder hierauf
einige Sprüche, oder Forderungen zu stellen
vermeinen, von unten gesetzten dato an bin=
nen
1 Jahr 6 Wochen und 3 Tägen alhier
bey diesem k. k. Landsteyerischen Berggericht
über den Besitz dieser Einlags Originalobli=
gazion
mit rechtlichen Behelfen sich zu legiti=
miren
, widrigen Falls nach Verlauf dieser be=
stimten
Zeit niemand sehr gehöret, sondern
diese Original Schuldobligazion für amorti=
siret
, und gänzlich kassiret gehalten werden
solle. Vordernberg den 30. July 1789.

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