Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Des Kaisers Majestät haben den K.
K. Rath, und vormahligen
Leh=
rer der Aesthetik an der Universität,
Direktor der Humanitäten, und Beysitzer
der Studien=Hofkommission, Johann
Adam Haßlinger, nebst dessen Bruder,
den fürstl. Schwarzenbergischen Hofrath,
in den Adelstand der gesammten K. K.
Erbländer zu erheben geruhet.
Aus Petersburg ist unter dem 27. Aug.
die Nachricht eingegangen: der von dem
Oberbefehlshaber der Russischkaiserlichen
Galereenflotte in den Finnischen
Gewäs=
sern, Prinzen v. Nassau, als Kurier an
die Kaiserinn abgefertigte Offizier von der
Leibwache, Graf v. Stackelberg, habe
den Bericht erstattet, daß es dem
Prin=
zen, in einem am 24. Aug. der
Schwe=
dischen Galeerenflotte gelieferten Treffen,
geglückt habe, dieselbe nach einem
hefti=
gen Gefechte, gänzlich zu besiegen und in
die Flucht zu schlagen. Das feindliche
Admiralsschiff, vier andere von der
grös=
seren Gattung und ein Kutter, nebst
vie=
len Stabs=und Oberoffizieren, wie auch
mehr als tausend Mann von den
Schwe=
dischen Truppen, sind den Ueberwindern
in die Hände gerathen. Die Feinde
ha=
ben jedoch tapfer gestritten, und
lan=
ge mit Muthe sich vertheidiget. Zwey
Russische Galeeren sind in die Luft
ge=
flogen, und unter andern auch der
Ge=
neralmajor Balle und der Kapitan
Win=
ter, Russischer Seits, verwundet worden.
Die aus dem Treffen gekommenen
Schwe=
dischen Fahrzeuge wurden bis in die
Mün=
dung des Kymene=Flusses getrieben.
Die Kaiserinn, um dem Prinzen v. Nas=
sau ein Merkmahl ihrer aus dieser Nach=
richt geschöpften Zufriedenheit zu geben,
hat ihm sogleich das Zeichen des
Andreas=
orden übersandt, den Grafen v. Stackel=
berg aber, als Ueberbringer dieser
er=
freulichen Nachricht, zum Oberstlieutenant
ernannt und mit einer kostbaren
Tabaks=
dose, nebst 1000 Dukaten, beschenkt.
Der Feldmarschall und Präsident des
Hofkriegsraths, Graf v. Haddick, ist zur
vollkommenen Herstellung seiner
Gesund=
heitsumstände, am 10. d. M. hieher
zurück gekommen.
Der an die Pforte bestimmte
Gesand=
te der Republik Pohlen, Graf v. Po=
tocki, ist auf seiner Reise nach Venedig,
am 4. d. M. in Jnnsbruck eingetroffen.
Am 5. setzte er seine Reise fort und an
eben dem Tage kam daselbst der Graf v.
Artois an, der aus der Schweitz nach
Turin reiset und sich in Jnnsbruck nur
wenige Stunden verweilte.
Böhmen. Fortsetzung des letzthin
ab=
gebrochenen Patentes über die Steuern
der Juden:
$. 12. Die Abgabe von Eßwaaren oder
Verzehrungsteuer wird folgendermassen
abgenommen: 1) Von einem Pfunde
Rind=Kalb=Lamm=Schöpsen=oder
Zie=
genfleisch in Prag 3 Kr.: auf dem Lande
2 Kr. 2) Von einem Hahne, oder einer
Henne, einem Kapaun, oder einer Ente,
sowohl in Prag als auf dem Lande 2 Kr.
3) Von einem Hahne, oder einer Taube,
sowohl in Prag als auf dem Lande 1 Kr.
4) Von einer Gans, sowohl in Prag
als auf dem Lande 5 Kr. 5) Von einem
indianischen Huhne, sowohl in Prag als
als auf dem Lande 10 Kr. 6) Von
je=
dem Pfunde frischer, gesalzener, oder
ge=
schmelzter Butter (Schmalz) oder Käse
in Prag sowohl als auf dem Lande 1 Kr.
7) Von jedem Pfunde Fisch, in Prag
3 Kr.: auf dem Lande 2 Kr. 8) Von
je=
dem Maße Koscherwein in Prag 4 Kr.:
auf dem Lande 2 Kr. 9) Von jedem
Maße Branntwein, in Prag allein 2 Kr.
10) Von jedem Maße Bier, in Prag
allein 1 Kr. 11) Von jedem Lothe rafi=
nirten und sogenannten Kandelzucker, Kaf=
fee, und Chokolat, in Prag sowohl als
auf dem Lande 1/4 Kr. Jedoch ist der
Zu=
cker, welcher in den jüdischen Apotheken
zur Arzeney gebraucht wird, von diesem
Verzehrungsaufschlag überhaupt befreyet.
§.13. Wenn in Böhmen ansäss⟨i⟩ge
Ju=
den in ein fremdes Land verreisen; so
hat jeder für sich täglich 2 Kreuzer als
Verzehrunsssteuer so lange zu entrichten,
bis er in Böhmen wieder zurückkehret.
Doch sind von dieser Abgabe diejenigen
Juden befreyet welche sich in einem
Erb=
lande aufhalten, wo bereits die
Verzeh=
rungsteuer besteht, oder die aus
Böh=
men auf in=oder ausländischen
Märk=
ten abwesend sind.
(Die Fortsetzung folgt.)
Ungarn. Se. Maj. haben dem
Poli=
zeydirektor zu Preßburg, Rittmeister v.
Deitenhof, so wie den beyden
Polizey=
direktoren zu Ofen und Pest, Major v.
Perczel und Hrn. v. Gotthardi, den Rang
der königl. Statthaltereyräthe ertheilet.
Der größte Theil der Zipser
Gespan=
schaft, besonders am Poper, wie auch
diesseits und jenseits der Magura und des
Karpathischen Gebirges, hat im
abgewi=
chenen Monathe durch
Ueberschwemmun=
gen die traurigsten Verheerungen erlitten.
Schon am 7. Aug. nach einem
vorher=
gegangenen heftigen Ungewitter, und
er=
folgten Wolkenbruche schwoll der Poper
so sehr an, daß sein Wasser die Höhe vom
J. 1774 um 2 Schuh überstieg, und
al=
le Gegenden weit umher überschwemmte.
Eben so traten auch alle minderen Flüsse
und Bäche dieser Gegend aus den Ufern,
und die Verheer⟨u⟩ngen, die dadurch an
Ackerfeldern sowohl als an bewohnten
Orten angerichtet wurden, sind
schau=
dernd. Einzelne Häuser und halbe
Dör=
fer, sammt derselben Bewohnern, sind
ein Raub der Fluthen geworden. Gär=
ten, Zäune, Mühlen, Stiege und
Brü=
cken, wurden abgetragen, die Ufer
zer=
rissen, und die überschwemmten
Gegen=
den ausgewühlet und mit Sandhaufen
überschüttet: kurz alles Unglück, das
je=
mahls durch Ueberschwemmungen
ange=
richtet ward, vereinigte sich hier, den
Un=
glücklichen die es traf, das traurigste
Loos zu bereiten.
Noch waren ihre Thränen nicht
ver=
siegt, noch hatten sie kaum den ganzen
Umfang ihres Elendes übersehen, als
neuerdings die Fluthen ausbrachen, Ver=
derben und Verheerung zu verbreiten.
Ein durch mehrere Tage anhaltendes
Re=
genwetter schwellte die im Gebirge
be=
findlichen Seen, besonders den Poper=
See, dermassen, daß die Wässer wieder
austraten, auch der Poper=Fluß, den
24. eine Höhe erreichte, die noch die
vo=
rige, selbst die Höhe vom J. 1726 bey
weitem übertraf. Der ganze Umfang
zwischen Georgenberg, Michelsdorf
und Poprad, schien ein See zu seyn.
Eine Menge Flachs, Holz von
zerrisse=
nen Gebäuden, die stärksten Bäume sammt
Wurzeln, Stege, Betten und anderes
Hausgeräthe, wie auch sehr viele Balken
von zerrissenen Wasserwehren, Brücken,
Mühlen ꝛc. sah man häufig auf den
un=
geheuern Ströhmen hinwegfließen. Ge=
gen Mittag sank zwar das Wasser, weil
aber der Regen anhielt, und Nachts noch
heftiger wurde, so erreichte die Fluth am
25. des Morgens eine erstaunliche und
noch weit grössere Höhe als am vorigen
Tage. Nun ward auch der sogenannte
hohe Steg, der die Gemeinschaft zwischen
Michelsdorf und Georgenberg erhält,
fortgerissen, und diesen Einwohnern, ein=
ander Beystand zu leisten, unmöglich
ge=
macht. — Jn den mittägigen Theilen der
Gespannschaft, ist der Fluß Hernath zu
eben dieser Zeit, ausgetreten, und hat in
den Gegenden von Jglo nicht weniger
Unheil angerichtet. Das Unglück
derje=
nigen die dadurch litten, ist nicht zu
übersehen und zu beschreiben.
Der Feldmarschall Baron v. London,
ist am 3. Sept., und des Erzherzogs
Franz K. H. den 4. in Semlin
einge=
troffen.
Nach Privatberichten aus Syrmien
wird die aus Weißkirchen vom 29. Aug.
bis 3. Sept. abgezogene Hauptarmee,
mit dem Feldmarschalle Baron v. Lau=
don, am 11. Sept. im Lager bey
Ba=
novcze erwartet; inzwischen soll die aus
Slavonien herbeygekommene Mannschaft
das Lager bey Polievcze an der Save
bezo=
gen haben. Am 13., heißt es, wird die
Hauptarmee dort ebenfalls eintreffen, und
das ganze Heer über die dortige Brücke in
Servien einrücken, um Belgrad
einzu=
schließen und zu belagern. Das hierzu
nöthige Geschütz wird aus Peterwardein
herbey gebracht.
Jm Banate ist ein zureichendes Korps
unter den Befehlen des Gen. Wartens=
leben zurück geblieben, und hat den
Berg Ailion besetzt.
Schreiben aus Rubin, vom 1. Sept.
"Am 26. Aug. wurde der Bruch des
bis=
herigen Waffenstillstandes mit Belgrad
publizirt, und noch an eben diesem
Ta=
ge schienen die Türken, vermuthlich um das
kurz vorher abgehaltene Te Deum wegen
des Siegs bey Focksan zu rächen, einen
nachdrücklichen Angriff auf Semlin
ma=
chen zu wollen. Wirklich kamen sie zu
Wasser im linken Arme der Donau mit
ihrer ganzen Donauflotte, und mit vollen
Rudern aufgefahren. Vorbereitet durch die
kluge Vorsicht des Kommandirenden
Für=
sten von Ligne, für jedes Unternehmen,
rückte der Major v. Redange mit seiner
Tschaikendivision sogleich aus, und
besetz=
te alle Posten die im vorigen Jahre die
Türken zu ihren Vortheile benützt hatten.
Diese Stellung kam unseren Tschaiken
sehr wohl zu Statten. Aus der Festung
wurde zwar stark gefeuert; aber alle
Schüsse flogen über dieselben hin, und
die feindlichen Schiffe konnten mit
Kar=
tätschen so gut verstrichen werden, daß sie
nach einem zweyststündigen Versuche
unver=
richteter Dinge zurück zu kehren sich
ge=
nöthiget sahen. Von ihren Tschaicken
wurden 3 ganz unthätig ⟨gemacht, woven⟩
eine die ganze Nacht unter Wasser war,
und den folgenden Tag mit Mühe an die
Festung gezogen wurde. Der Fürst de
Ligne, der diesen Vorgang von dem
Ob=
servatorio beobachtete, bezeigte dem
Ma=
jor v. Redange, und Hauptmann
Anto=
novich seine Zufriedenheit in den
verbind=
lichsten Ausdrücken nicht nur mündlich,
sondern des andern Tages auch schriftlich
durch einen Kommandobefehl an die
gan=
ze Truppe, der also lautet: "Der Herr
Generalfeldzeugmeister, Fürst v. Ligne,
danket dem Hrn. Oberstwachtmeister
Re=
dange für die bey dem gestrigen
feindli=
chen Vorfalle so schnell bewirkte
Vor=
rückung und den bezeigten Eifer, so wie
auch dieselben Jhm und dem gesammten
Tchaikistenkorps für das bey dieser
Ge=
legenheit bezeigte tapfere Benehmen, das
billige Zeugniß geben, daß solches alles
Lobes würdig sey."
"Am 31. Aug. wagten die Türken mit
12 Tschaiken und 2 Fregaten vor Tages
Anbruch, im Nebel, einen neuen Angriff,
der aber dieses Mahl auf Pancsova
gerich=
tet war. Sie wurden entdeckt, als sie
eben 4 Wasserpatrouillen, ein Landpiket
des Pallavicinischen Regiments von 1
Of=
fizier und 50 Mann, dann eine
schwim=
mende Batterie von 4 sechspfündigen
Ka=
nonen aufzuheben im Begriffe waren.
Ersteres rettete sich durch die Leichtigkeit
der Fahrzeuge, und nur ein Tschaikist
wurde durch eine Kanonenkugel am linken
Fuße gestreift. Die Batterie empfing den
Feind so nachdrücklich, daß er von seinem
Angriff abließ, und sich gegen die
vor=
rückende Tschaicken wendete, da dann das
Landpiket Zeit gewann, sich in die
Re=
doute auf der Vorkontumatz
zurückzuzie=
hen. Jndessen rückte das
Tschaikistenpi=
ket mit 4 Tschaiken, und 22 Kanonen mit
der bewundernswürdigsten Lebhaftigkeit,
und mit vereinter Kräften den feindlichen
Fahrzeugen entgegen. Der Hr. Tschaiki=
sten Oberlieut. v. Vidak nahm mit einer
Tschaike von 8 Kanonen den linken, und
Hr. Unterlieut. Schwind mit 6 Kanonen
den rechten Flügel. Kaum hatten sie in
ihrer Vorrückung die Distanz erreichet,
als sie durch ein gewaltiges Kreuzfeuer
die beyden Fregaten auf der Stelle sich
zurückzuziehen nöthigten; auch die
übri=
gen feindlichen Tschaiken wichen, bis auf
3, welche einer andern sehr beschädigten
beyzustehen hatten, und welche gewiß
würden weggenommen worden seyn, wenn
solche nicht durch Landkanonen nebst
Ka=
vallerie und Jnfanterie Türkischer Seits
mit Vorsicht gedeckt gewesen wären. Die
Veranstaltung des Hrn. Divisionskom=
mandanten Hauptmann Bar. v. Pemler
machte, daß derselbe in dem Augenblicke
mit seinen 5 Reservetschaiken zu Hülfe
eilte, und die vortheilhafteste Stellung
nahm, die Flanke des weichenden
Fein=
des zu beschießen, und seinen Rückzug
dergestalt zu beschleunigen, daß solcher wie
geflügelt mit gespannten Segeln davon
eil=
te. Der Generalfeldmarschallieutenant
Bar. v. Keisky kam nun selbst auf einem
kleinen Fahrzeuge nachgefahren, und
dankte dem Hrn. Hauptmann wie auch dem
ganzen Offizierskorps mit der lebhaftesten
Freude für ihr tapferes Benehmen."
"Sehr rührend ist der Muth der
ge=
sammten Truppe, da bey diesem Vorfalle
einige Gemeine des Kavanaghischen
Kui=
rassierregiments, 8 Offiziere des
Pallavi=
cinischen Jnfanterieregiments, der Hr.
Oberlieut. v. Neudek, der Hr. Oberlieut.
v. Vidak, und der Hr. Unterlieut. Poppo=
vics vom Tschaikistenkorps, ungeachtet
ih=
rer Krankheit und Schwäche, sich nicht
ab=
halten ließen gegen den Feind auszurücken."
Jn Briefen aus Karlstadt vom 4.
Sept. wird gemeldet, die Bosniaken
hät=
ten den Antrag gemacht, die in ihre
Ge=
fangenschaft gerathenen Offizier, den
Haupt=
mann Siegenfeld, Oberlieutenant
Phi=
lippowitsch, und Oberlieutenant
⟨T⟩ink=
heimer auszuliefern, wenn man dagegen
einige Türkische Aghen von Dubicza oder
Novi, die in unserer Gefangenschaft sind,
auswechseln wollte. Diese Auswechslung
soll nun mit Sr. Maj. Bewilligung,
nächstens erfolgen.
Sonst schreibt man, daß an den
Grän=
zen alles ruhig sey.
Mehrere zur See in Trieste
eingelau=
fene Briefe bestätigen die letzthin
mit=
getheilten Berichte von den durch das
Russische Geschwader des Majors
Caz=
zioni im Archipel erfochtenen Vortheilen.
Der Anführer der Türkischen Flotte ist
in dem Treffen am 6. Jul. so gefährlich
verwundet worden, daß er wenige Tage
nachher in Scio gestorben ist; sein sehr
übel zugerichtetes Schiff konnte nur mit
Mühe nach Milo gebracht werden, wo=
hin sich das ganze feindliche Geschwader
geflüchtet hat.
Ausländische Begebenheiten.
Jtalien.
Von der unter dem Kommando des
Ritters Condulmer stehenden Flotte,
welche die Bucht von Tunis blokiret,
und längst der Tunisischen Küste kreuzet,
erhielt man jüngsthin zu Venedig
folgen=
de Berichte: Der Kommandant
Condul=
mer näherte sich den 19 Julius, unweit
Galipia, der feindlichen Festung, wo
in einer Entfernung von einem
Kanonen=
schuß, eine sogenannte Marabute (Bat=
terie) mit 2 schweren Kanonen stand.
Eine Tunische Schebecke, welche ihre
Masten in Ordnung brachte, war nicht
weit von dieser Batterie geankert. Auf
selbige ließ der Ritter feuern, und
gleich mit dem ersten Schuße ward ein
Tunier erschossen; die übrige feindliche
Mannschaft flüchtete sich in ein Both,
welches mit einigen Kanonenschüssen in
Grund gebohret wurde, daher die Leute
nur mit grosser Mühe sich durch
Schwim=
men an das Land retteten. Der
Kom=
mandant ließ hierauf sein Both und 2
Tschaiken bewaffnen, und, ungeach=
tet der heftigen Kanonade von der
Bat=
terie, die feindliche Schebecke
wegneh=
men. Man fand an derselben Bord 12
neunpfündige, und 2 sechspfündige Ka=
nonen, 8 kleine Aufsteckkanonen, verschie=
denen Stech=und Haugewehre, und
ei=
ne Ladung Salz, welche nach Terni
be=
stimmt war.
Diese Schebecke ward auf Befehl des
Kommandanten mit 50 Soldaten und 30
Matrosen besetzt, und seiner Flotte
un=
tergeordnet.
Zwey Tage vorher hatte der
Oberst=
lieutenant Cleva mit 2 Galeoten, und
der Schebecke Neptun, welche zu obiger
Abtheilung gehören, unweit Cao=Bon
ein Tunisches Raubschiff in Brand
gesteckt, und mehrere andere Fahrzeuge,
welche einzuhohlen der Wind ihm nicht
gestattete, in die Flucht getrieben.
Der Vicelegat zu Avignon, hat
jüngst=
hin an das Staatssekretariat zu Rom
berichtet, das dortige Volk habe die
Na=
zionalkokarden ergriffen, und auch ihm zu
tragen angebothen; nachdem er solche
an=
genommen hatte, habe ihm das Volk 12
Artikel schriftlich überreicht, welche einige
Privilegien des Magistrats betreffen, so
dieser seit vielen Jahren genoß, und das
Volk abgestellet wissen will. Der
Vicele=
gat antwortete, er habe keine Macht,
Neuerungen einzuführen, und wenn er
sie auch einführen wollte, so würde es
denselben an dem gehörigen Ansehen
mangeln; er wolle aber das
Ansu=
chen nach Rom an Se. Heil. berichten.
Diesen Bericht hat der Vicestaatsseketar,
Monsignor Federici, Sr. Heiligkeit
über=
bracht, noch weiß man aber keinen
Ent=
schluß darüber. Jm Gebiethe von
Avig=
non ist übrigens eben so grosser
Getreide=
mangel als in ganz Frankreich, und die
Einwohner verlangen Hülfe aus Rom,
oder dem übrigen Kirchenstaat.
Der König von Neapel hat an die
Stelle des verstorbenen Marquis
Carac=
cioli, den Kriegsminister, Ritter Acton,
auch zum ersten Minister und Chef des
Departements der auswärtigen
Angele=
genheiten, und den zweyten
Staatsmini=
ster, Hrn. de Marco, zum Chef der
inländischen Angelegenheiten ernannt.
Die Geschenke, welche der
Tripolita=
nische Gesandte dem Könige von
Nea=
pel überbracht hat, bestehen, in einem
auf orientalische Art prächtig gesattelten
Pferde, 15 arabischen Pferden, 5
Straus=
sen, 4 Leoparden, 12 barbarischen
Scha=
fen nebst Widdern, 1 Dromedar, einigen
Gazellen, 2 Affen, 2 Papageyen und
ei=
nigen Tapeten. Dem Kronprinzen und
dem General Acton sind ebenfalls
eini=
ge Pferde und andere Thiere überreicht
worden.
Nun ist auch ein Kommissar der
Re=
gierung von Algier in Neapel
angekom=
men, welcher mit diesem Hofe einen
Frie=
den zu schliessen anträgt.
Der vor einiger Zeit aus Rom nach
Neapel gekommene Kardinal Spinelli
soll den Auftrag haben, die
unterbroche=
nen Unterhandlungen zwischen dem
Nea=
politanischen und Römischen Hofe zu
erneuern.
Frankreich.
Da es sich zeigt, daß zu dem
eröffne=
ten Anlehn von 30 Mil. Livres, wahr=
scheinlich wegen der nicht sehr
aufmun=
ternden Bedingungen, so die
Nazional=
versammlung den Darleihern anboth, we=
nig Gelder eingehen, und man keine
Hoffnung mehr hat, die Summe zur
ge=
hörigen Zeit zusammen zu bringen, so hat
Hr. Necker einen neuen Plan zu einem
Anlehn von 80 Millionen zu 5 v. H.
entworfen und denselben am 27. Aug.
durch den Generalkontrolleur, Hrn. Lam=
bert, der Versammlung vorlegen lassen,
weil seine mislichen Gesundheitsumstände
ihm nicht erlaubten, selbst in der
Ver=
sammlung zu erscheinen. Diese hat
er=
kannt, es komme ihr nicht zu, dem
Fi=
nanzminister einzugreifen, nachdem die
Minister überhaupt wegen ihrer
Unter=
nehmungen für verantwortlich erkläret
worden sind, und hat sogleich den Plan
des Hrn. Neckers, wie er war, genehmiget.
Nachdem die Versammlung die noch
übrigen Sitze der allgemeinen Rechte des
Menschen und Bürgers festgesetzt hatte
so nahm sie am 28. August die
Landes=
verfassung insbesondere vor, die nun in
allen Theilen, nach den vorausgesandten
Grundsätzen, berichtiget und bestimmet
wird.
Pohlen.
Die Stände beschäftigen sich noch
im=
mer mit Einrichtung des Militarwesens.
Jn der Sitzung am 20. Aug. wurde ein
Bericht abgelesen, daß ungefähr 60
Rus=
sische Kosaken ihre Flüchtlinge bis in das
Pohlnische Gebieth verfolget hätten, wo=
durch zwischen ihnen und den
Republi=
kanischen Truppen ein Streit entstanden
sey, und von beyden Seiten einige
Mann=
schaft geblieben wäre. Hierüber
erlies=
sen die Stände den schärfsten Befehl an
die Kriegskommißion, alles auf das
ge=
naueste untersuchen zu lassen.
Dieser Vorfall gab Anlaß, daß
wie=
der manches gegen die
Getreidelieferun=
gen an die Russen gesprochen wurde, und
einige Eiferer wiederhohlten bey dieser
Gelegenheit die Bemerkung, daß der
Ge=
neral F. Z. M. der Republik, Graf v.
Potocki, nebst so vielen andern Grossen
noch immer so sehr an Rußland hing,
und dieses Reich zu begünstigten suchten.
Die aus solchen Beschwerden
sichtba=
ren Mishelligkeiten haben unter den
Ständen noch mehr zugenommen, seit
dem über die neuerrichtete
Nationalka=
vallerie, und den Unfug, den sich solche
erlaubt, aus mehreren Provinzen
Be=
schwerden eingegangen sind.
Durch diese Umstände bewogen, hielt
der seit kurzem in die Versammlung
ge=
kommende Bischof von Kaminieck, Hr. v.
Krasinsky, am 28. Aug. folgende
An=
rede an die Stände: Jch bin, sagte er —
kein Russe, kein Oesterreicher, kein
Preus=
se; meiner Wünsche Gegenstand ist bloß
das Wohl des Vaterlandes, ob ich gleich
noch keine Aussicht zu diesem Glücke vor
mit habe, indem die Uneinigkeiten selbst
unter den Patrioten unsere bessere Hoffnung
untergraben und den Nahmen eines
Pohlen auf ewig vertilgen können. Jch
beschwöre Euch, durchlauchtigste
Stän=
de, Euch hauptsächlich die Befestigung
der Einigkeit angelegen seyn zu lassen, und
jeden Anlaß zur Zersplitterung der theuren
Zeit aus Eurer Versammlung zu
ver=
bannen. Es sind nun schon eilf
Mona=
the verflossen, und ich sehe fast kein
ein=
ziges heilsames Werk zu Stande gebracht.
Nirgends sehe ich noch eine Festigkeit in
den Gemüthern, die uns gegen unsere
gewöhnliche Unbeständigkeit sicher stellen
könnte. Diese ist unser größter Feind.
Die alte Regierungsform ist von ihrem
Throne herunter geworfen, und man
macht noch so wenig Anstalt, eine neue
einzuführen. Die Vermehrung der
Trup=
pen ist zwar auf dem Papiere
angeschrie=
ben; allein was sind das für
Kriegs=
leute, die wir nun beysammen haben?
Einige sind fast nackend und
unbewaff=
net; andere sind schön montiret, aber
ohne Kriegszucht, ohne einige Fertigkeit
in den militarischen Uebungen, und
mei=
stens den Ausschweifungen ergeben. Wir
verlieren die Zeit theils mit Harren und
Zaudern, theils mit Ausfällen auf den
einen oder den andern von unsern
gelieb=
ten Brüdern. Auf einmahl werden unsere
Nachbarn Frieden schliessen, um unsere
Uneinigkeit zu benutzen; und wer weiß,
was alsdann noch weiter mit unserm
Vaterlande geschehen kann, indem wir
ihnen die Gelegenheit und den Weg
da=
zu bahnen. Durchlauchtigste Stände!
rettet Euch, rettet Eure Freyheit, Eure
Brüder, Euer Vaterland, um Euch
nicht unter fremdes Joch beugen zu
müs=
sen. Jhr würdet nachher vergeblich nach
Rettungsmitteln seufzen."
Den 29. um 8 Uhr früh wurde der
vielmahls erwähnte Fürst Poninski,
Krongroßschatzmeister unter Bedeckung
von 100 Mann zu Pferd und zu Fuß,
in einer Kutsche, worin 3 Offiziere bey
ihm sassen, aus seinem Gefängnisse nach
dem Schlosse in die Reichstagsstube ge=
bracht, wo die ernannten Richter bereits
ihre öffentlichen Sitzungen zu halten
an=
gefangen haben. Seine Bedeckung hat
ihn der Kronmarschallsgarde überliefert,
welche denselben während der ganzen
Si=
tzung bewachte. Der Fürst hatte zwar
den Stern, aber kein Ordensband, und
keinen Degen. Er verlangte, daß zu
dem Gerichte Jedermann der Zutritt
of=
fen stehe, und dieses wurde
bewil=
liget. Der Kläger fing hierauf an, den
Lebenslauf des Gefangenen zu schildern.
Dieser las eine Vertheidigungsrede, und
bathe die Richter um Erlaubniß, jene
Per=
sonen zu seiner Rechtfertigung berufen zu
können, die zur Zeit des Reichstages
von 1773 und 75. seine Mitgehülfen
wa=
ren; welche ich (sagte er) sehr um
Ver=
gebung bitte, daß sie wegen meiner
Per=
son einige Beschwerlichkeiten haben sollen.
Der Fürst Calixt v. Poninski war
be=
ständig um seinen Bruder. Die Sitzung
dieses Gerichts wurde bis auf den 5.
September verschoben, und der Fürst
erst des Abends, unter derselben
Bede=
ckung, mit der er gekommen war, nach
sei=
nem Gefängnisse zurück gebracht, um
all=
len Auflauf zu verhüten.
Rußland.
Von dem bey Foksan durch die
ge=
meinschaftlichen Waffen des
Oesterrei=
chischen und Russischen Heeres
erfochte=
nen Siege, gibt die Petersburger
Zei=
tung vom 21. Aug. folgenden
vorläufi=
gen Bericht:
"Schon bey der Eröffnung des
Feld=
zuges gab der Generalfeldmarschall, Fürst
Potemkin Tawritscheskoy, dem über die
in der Moldau und in Bessarabien
ste=
henden Truppen, kommandirenden
Ge=
nerale, Fürsten Repnin, den Befehl, nie
zu dulden, daß der Feind sich vor ihm
sammle sondern wo er sich immer
zu=
sammenziehen wollte, ihn sogleich
anzu=
fallen. Diesem zufolge, beorderte der
General, Fürst Repnin, den General
Suworow, vereinigt mit dem Kaiserl.
Königl. Generalen der Kavallerie, dem
Prinzen von Sachsen=Koburg, auf das
Korps der Türkischen Truppen von
un=
gefähr 30,000 Mann, das sich in Foksan
zusammengezogen hatte, einen Versuch
zu wagen. Dieses Unternehmen ward
am 1. Aug. unter dem Beystande des
Allerhöchsten zur völligen Niederlage des
Feindes, mit nur geringem Verluste von
un⟨sr⟩er Seite ausgeführt. Acht Kanonen,
zwölf Fahnen, das feindliche Lager und
eine ansehnliche Beute ist den alliirten
Truppen der beyden Kaiserl. Majestäten
zu Theil geworden. Ein umständlicher
Bericht des Befehlshabers, von diesem
Vorfalle wird nächstens erwartet."
Eben gedachte Zeitung enthält von den
Bewegungen der Finnländischen Armee
Folgendes:
"Sobald der Oberbefehlshaber der
Ar=
mee von dem Generalmajor S⟨u⟩chtelen
die Nachricht erhalten hatte, daß der
Feind unserem Memelschen Posten
ge=
genüber, an seinem Ufer des Flußes
Kymene, eine Batterie errichte, mittels
welcher er unsere diesseits des Flußes
stehende Wache, welche die daselbst
ge=
schlagene Brücke deckte, vertreiben wolle,
so befahl er dem Generalmajor, sein
Augenmerk darauf zu richten, sich der
Brücke ganz zu bemeistern, und wenn es
ohne grossem Verluste anging, hinüber
zu dringen, die feindliche Batterie und
Kanonen zu erobern, oder wenigstens
zu demontiren. Diesem Auftrage gemäß
erlas der Generalmajor von den
Grena=
dieren einige Freywillige, welche die
Brücke mit einem Taue auf unsere Seite
zogen und befestigten; und in der Nacht
auf den 15. Aug. ging er mit dem zu
diesem Versuche bestimmten, aus
Gre=
nadieren und Jägern bestehenden
Deta=
schement über, und bestürmte die
feind=
liche Batterie. Unsere Grenadier, un=
geachtet der Feind zweymahl auf sie aus
⟨Kartät⟩schen Feuer gab, gingen mit
Bajo=
netten auf die Batterie los, und nachdem
sie die Besatzung derselben niedergemacht
hatten, bemächtigten sie sich dreyer
Kano=
nen von denen zwey auf unsere Seite
ge=
bracht, und die dritte, ihrer Schwere
wegen, in das Wasser versenkt wurde.
Von dem beyderseitigen Verluste ist noch
keine umständliche Nachricht
eingegan=
gen; doch aber bald zu erwarten."
Diese und die im vorigen Blatte
ge=
gebene Nachricht zeigt, daß die
Schwe=
den nun auch schon jenseits des Kymene
Flußes auf ihrem eigenen Gebiethe nicht
mehr sicher sind, und alle Anfangs von
dieser Seite erfochtenen Vortheile
wie=
der verloren haben.
Die grosse Russische Seeflotte, unter
den Befehlen des Admirals Tschitschakow
des Viceadmerals M⟨u⟩ssin Puschkin und
des Contreadmirals Spiridoff, besteht
aus 22 Linienschiffen, 9 Fregaten und
einer verhaltnißmässigen Anzahl kleinerer
Fahrzeuge. Nach dem Treffen vom 26.
Jul. vereinigte sich diese Flotte mit der
Abtheilung des Admirals Koslainoff,
die 11 Linienschiffen und 4 Fregaten zählt,
und also ist nun die Flotte im Baltischen
Meere 33 Linienschiffe und 13 Fregaten
stark.
Deutschland.
Die Landstände von Lüttich haben sich
den 31. Aug. versammelt, und man
schmei=
chelt sich, derselben Berathschlagungen
wer=
den ruhig und zur allgemeinen
Zufrieden=
heit ablauffen, nachdem der Adelstand,
welcher sich bey den Spaltungen stäts so
standhaft, rechtschaffen und vaterländisch
bezeigte, nun auch schon in einer
vorläu=
fig gehaltenen Versammlung beschlossen
hat, die Abstellung der lästigen Abgaben
vorzuschlagen, und die Friedensschlüsse
des Lütticher Landes, nähmlich den Schluß
von Ferhe und der XXI. als die
Grund=
feste der Lütticher Landesverfassung
wie=
der empor zu bringen, die Geistlichkeit
aber sich aus Vaterlandsliebe bereits am
26. Aug. erkläret hat, daß sie zu den
allgemeinen Lasten beytragen will, und
solches durch ihre Deputirte dem
Ma=
gistrate hat anzeigen lassen.
Wien.
Da zur Bequemlichkeit des Publikums
die Einhebung der Zoll=und
Dreyßigst=
gebühren an den Mährisch=Schlesischen
Gr⟨ä⟩nzen gegen Ungarn, künftig nur bey
einem Zollamte geschehen wird, und
da=
her einige Zollämter aufzuheben, für
nö=
thig befunden worden ist: so wird
sol=
ches, einem Hofdekret vom 29. Aug. zu
Folge, durch die K. K. Ni. Oest. Lan=
desregierung, mit dem Beysatze bekannt
gemacht, daß diese Vereinigung der
zoll=
ämtlichen Amtirung zwischen Mähren,
Schlesien und Ungarn mit 1. Novem=
ber dieses Jahr den Anfang nehmen,
und sowohl die Mährisch=Schlesischen
Bankal=als Ungarischen
Dreyßigstge=
bühren nur bey nachstehenden Aemtern
werden eingehoben werden. Kommer=
zialgränzämter sind: Jabl⟨un⟩ka, Lissa,
Brunow, Hrosinka, Strani, Wel⟨ch⟩a,
Gödring, und P〈…〉. Zollämter zum
täglichen Vekehr sind: Jstebna, Thur=
sowska; Wissocka, Karlowitz, Kutze=
lau, Sudomirzitz, und Neudorf. Ge=
geben Wien, den 2. September 1789.
Nachricht.
⟨Obschon in der Stolordnung klar bestim=⟩⟨met, und durch weitere Hofentschliessungen vom⟩
⟨5. und 24 April. 1784 freygestellet worden ist,⟩
die Leichen nach der bestehenden Gebühr
tra=
gen, oder führen zu lassen, so soll es doch
geschehen, daß, wenn die Leiche gefahren
wird, und die Träger den ausgemessenen
Be=
trag erhalten, die Gebühr für den
Todtenwa=
gen vom Hause bis zur Pfarre, und dann
insbesondere wieder von der Pfarre bis zum
Freythofe, mithin zweymahl verlangt
wer=
de, ferner ergebe sich auch der Fall 〈…〉 daß
⟨manchmahl für den Todtenwagen, welche 〈…〉⟩
⟨folge höchster Entschließung vom Liniengeld⟩
⟨befreyet ist, dennoch auch diesen Betrag von den⟩
⟨Todtenträgern gefordert werde. Da nun von⟩
⟨Seite der N. Oe. Landesregierung bereits un=⟩⟨ter dem 30. Oktober 1788 wegen Abstellung die=⟩⟨ses Unfugs an die Behörde die nöthige Ver=⟩
ordnung erlassen, und dadurch die ⟨Ausübung⟩
solcher Mißbräuche den Todtenträgern und
an=
deren, welche bey Leichen gebraucht werden,
unter Bedrohung der schweresten Ahndung,
und Entlassung vom Dienste untersagt, und
dieses Verboth nunmehr zu erneuern für
nöthig befunden worden ist, so wird
hier=
von jedermann zu dem Ende verständiget, um
sich gegen alle solche unerlaubte
Geldabforde=
rungen verwahren zu können. Wien den 30.
August 1789.
Neu aufgenommene Bürger.
Den 3. September.
- Herr Franz Birger, Bindermeister, auf der
Wieden Nr. 351. - — Georg Stigler, Schmalzver〈…〉erer, alda
Nr. 192. - — Mathias Appirich, Bäckenmeister, am
Neustift Nr. 69. - — Joseph Göschel, Strumpfstricker, zu
Ma=
riahilf in zwey weissen Saulen. - — Franz Pestler, Schnallenmacher, alda Nr. 12⟨4⟩.
- — Lorenz, Ort, Fellfärber und Nestler, zu
Mätzleisdorf Nr. 151. - — Lorenz Dietrich, Schlosser, auf der
Land=
strasse Nr. 227. - — Johann ⟨Zozek⟩, deto, zu St. Ulrich Nr. 23.
- — Wenzel Lang, Zinngießer.
- Schneidermeister:
- — Franz Jüngs, in der Stadt Nr. 798.
- — Franz Langackehr, alda Nr. 344.
- — Michael Dittmann, alda. Nr. 868.
- — Joseph Werle, alda Nr. 805.
- — Karl Joseph Ludwig, alda Nr. 1354.
- — Johann Joseph Dedecker, alda Nr. 557.
- — Ernest Kecher, alda Nr. 1343.
- — Andreas Schneider, alda Nr. 627.
- — Johann Hagen, alda Nr. 527.
- — Johann Schennel, am Spitalberg Nr. 16.
- — Martin Wertlschi⟨h⟩z, zu Mariahilf Nr. 16.
- — Mathias Kaye⟨x⟩ad, an Neubau N. 141.
- — Franz Beyer, am Schottenfeld Nr. 34.
- — Martin ⟨Kuka,⟩ in der Josephstadt Nr. 119.
- — Sebastian ⟨Hürberlein,⟩ in der Roßau N. 19
- — Joh. Georg Himmel, am Thury Nr. 70.
- — Adam Walch, im Lichtenthal Nr. 7
Jahr=und Wochenmärkte.
Se. k. kr Majestät haben untern 15. Juny
l. J. dem. Markt ⟨Neu〈…〉la⟩ in N. O. V. O.
M. B. aus landesfürstlichen Gnaden jährlich
2338
zwey Jahrmärkte, an Margarätha, und
Ka=
eharinatag, und alle Donnerstag im Jahre,
einem Körner=und Viehmarkt abhalten zu
dörfen, allergnädigst erlaubet. Da nun den
1. Oktober damit der Anfang gemacht wird,
als wird solches jedermann zur beliebigen
Wissenschaft bekannt gemacht, und zugleich
erinnert, daß, wann an einen dieser Tagen
ein gebothener Feyertag einfallet, diese Jahr=
und Wochenmärkte, den folgenden Werktag
darauf das ganze Jahr hindurch werden
ab=
gehalten werden.
Verstorbene zu Wien.
Den 3. September. Jn der Stadt.
- Niemand.
Vor der Stadt.
- Hr. Anton Leger, jubilirter Arcier, alt 90 J. in
der Leopoldst. N. 353. - Mathias Eichinger, Musikus, alt 60 J. am
Neustift N. 58. - Kath. Schmid, Tischl. Wit. alt 58 J. am
Spi=
talberg N. 100. - Dem Leop. Weißhapel, Kramer, s K. Franz, alt
1 J. im Lerchenf. N. 79. - Dem Georg Löfler, Krapfenbacker, s. K. Kath.
alt 1 J. im Lichtent. N. 36. - Barb. Rading, ⟨B⟩ierschreib. Wit. alt 70 J. am
Rennweg N. 21. - Dem Joh Grübl, ⟨hölz⟩. Uhrmacher, s. K. Franz,
alt 4 J. zu St. Ulrich N. 20. - Dem Joh. Prinster, Maurer, s. W. Franziska,
alt 42 J. zu Gumpend. N. 75. - Dem Mich. Stutzinger, Maurer, s. K. Kath. alt
8 J. zu Erdberg N. 217. - Dem Anton Semrath, Tischler, s. K. Andrä, alt
1 J. in der Alsterg. N. 94. - Maria A. Waldenreiter, led gew. Handarbeit.
alt 80 J. zu Erdberg N. 225. - Maria A Strobel, Wirthswit. alt 85 J. am
Neudeggergr. N. 92. - Jakob Schmid, Tagl. alt 69 J. zu St. Ulrich N.13.
- Joh. Kleber, Spengler, alt 26 J.
- Martin Memauer, Bäckerjung, alt 18 J.
- Barb. Ebner, led. Dienstm. alt 28 J.
- Agnes Vogl, led. Dienstm. alt 22 J.
- Hr. Joh. Schilling. herrs. Hofmeister, alt 34 J.
- Regina Schneberger, led. Dienstm. alt 60 J. alle
6 im allg. Krankenh. - Summa 19. Personen, darunter 5 Kind.
Den 4. September. Jn der Stadt
- Dem Karl Vandlingen, gew. Kammerdien. s. W.
Cath. alt 43 J. in der vord. Schenkenstr. N. 37. - ⟨Pe〈…〉 Zinzheimmer, Bindermeist., alt 64 J. hint.⟩
⟨Hohenmarkt K. 463.⟩
Vor der Stadt
- Dem Hrn. Franz Hübner, k. k. Verpflegsoffiz.
s Fr. Theresia, alt 34 J. auf d. neu Wied. N. 173 - Anna M. ⟨Uniheuen⟩, kais. pens. Reitkn. Wit. alt
83. J. in der Alsterg. N. 43. - Joh. Mautner, Maurer, alt 35 J. in s. H. zu
Erdberg N. 159. - Dem Jakob Heichler, bürg. Schlossermeist. s. W.
Elis. alt 37 J. zu Gumpend. N. 22. - Dem Karl Gatter, bürg. Schlossermeist. s. W.
Cath. alt 45 J. zu St. Ulrich N. 6. - Dem Niklas Thomas, bürg Fleischselch. s. K.
Theresia, alt 2 J. in der Josephst. N. 34 - Ant. Reisinger, k. k. Tabackgefällenamts
Kanz=
leydiener, alt 75 J zu Mariah. N. 63. - Dem Peter Spagat, herrs. Bedienter, s K. Joh.
alt 1 J. auf der neu Wien N. 109. - Barb. Winkler, Schneid. Wit. alt 43 J auf der
Windmühl N. 23. - Jos. Brand, Wollkämmer, alt 59 J. in der
Leo=
poldst 292. - Joh. Heidl, Wollwäscher, alt 58 J. im Lichtent.
N. 164. - Dem Georg Plank, Tagl. s. K. Anna, alt 3 J.
am Neustift N. 22. - Paul Buchdallner, Schneider, alt 69 J. im
Lich=
tent. N. 11. - Mathias Königshofer, Tagl. alt 50 J. im
Ler=
chenf. N. 118. - Laurenz Eckelmann, Tagl. alt 50 J. auf d. Landstr.
N. 241. - Dem Laurent Krauß, Tagl. s. K. Georg, alt 4 J.
zu Mätzleinsd. N. 3. - Dem August Heß, Polizeysold. s. K. Theresia,
alt 2 J. in der Alsterg. N. 142. - Simon Löhm, Hausknecht, alt 19 J.
- Jos Leber, Bäckerj. alt 20 J. beede b. Barmh.
- Jakob Prizia, Schlosser, alt 26 J.
- Kath. Finck, led. Dienstm. alt 20 J.
- Anna M. Hofbauer, led. Dienstm, alt 50 J. alle
3 im allg. Krankenh - Justina Keck, Tagl. Wit. alt 60 J.
- Kath. Fuchs, Tagl. Wit. alt 66 J.
- Kath. Dirnberger, Schuhmach. Wit. alt 60 J.
- Agnes Veigs, led. Dienstm. alt 31 J. alle 4 im
Siechenh. - Summa 28. Personen, darunter 5 Kind.
Den. 5. September. Jn der Stadt
- Dem Hrn Joh. ⟨Martschleger,⟩ k. k. Kameral=
hauptbuchhalter. ⟨Raitoffiz⟩ s. K. Elis. alt 7 J.
in der Römerstr. N. 909. - Hr. Joh. Schulz, reis. Handelsm. alt 56 J. am
Hof N. 238. - ⟨Dem Hrn Ant. Rieder, Hauptm. k. k. Schif=⟩
- Vor der Stadt.
- amt, s. K. Eleonora, alt 1 J. am Stozischengr.
N. 10. - Dem Jakob Heibl, Schauspieler, s. K. Antonia,
alt 1 J. auf der neu Wieden N. 260. - Dem Karl Habel, Kleinuhrmach. s. W. Susan=
na, alt 36 J. in s. H. im Lerchenf. N 206. - Dem Jos. Pilgram, bürg. Schuhmach. s. W.
Theresia, alt 36 J. in der Josephst. N. 107. - Dem Laurenz Steinbacher, gew. Wirth, s. W.
Mar. Anna, alt 24 J. zu St. Ulrich N. 38. - Maria A. Arbeshueberin. led. Pfründlein, alt
69 J. am Hungelgr N. 32. - Dem Georg Kerschbaum, Maurer, s. K. Elis. alt
2 J. im Lerchenf. N. 23. - Dem Joh. Schlipfinger, herrs. Kutscher, s. K.
Jos. alt 4 J. auf der Wieden N. 272. - Mich. Ritzengruber, Schuhmacher, alt 71 J. zu
Reinprechtsd. N. 16. - Der Kath. Fellner, Soldat. Wit. i. K. Joh. alt
2 J. in der Alsterg. N. 43. - Dem Mich. Rauch, Tagl. s. K. Barb. alt 1 J.
im Lichtent N. 176. - Dem Math. Manzenreider, Schifkn. s. K. Joh.
alt 7 J. in der Rossau N. 18. - Andrä Chmil, alt 26 J.
- Joh. Posch, alt 22 J. bede Gem. im Militärspit.
- Hr Alexius Purger, k. k. Oberlietn. ꝛc. alt 37 J.
- Magdal. Rogner, Webers⟨t⟩. alt 9 J.
- Paul Bauernfeind, Tagl. alt 57 J.
- Anna Leutner, led Handarbeit. alt 69 J.
- Theresia Hierhager, led. Dienstm. alt 25 J. alle
5 im allg. Krankenh. - Summa 21 Personen, darunter 9. Kind.
Den 6. September, Jn der Stadt.
- Hr. Phil. Jak. Bock, Philosoph. u. Mediz. Dr. ꝛc.
alt 66 J. auf der Sailerst N. 1374. - Den Hrn. Joh. Jos. Edler v. Pelser, wirkl. k. k.
Hofrath b. d. ob. Just⟨izst⟩. s. Hr. S. Jos. alt
23 J. in s. H. am Peter⟨spl⟩. N. 556. - Dem Hrn. Mich. v. ⟨Wlassies⟩, Hofrath b. d. kön.
ungar. u. siebenb. Hofkanzl. s. Fr. Gemahlin
Josepha, geb. Redl v. Rottenhausen, alt 32 J.
am Franziskanerpl. N. 949 - Joh Huglmann, bürg Schneidermeist. alt 58 J.
im tiefen Graben N. 361. - Dem Joh. ⟨R⟩ößner, Friseur, s. W. Kath. alt 46 J.
im Judeng. N. 500.
Vor der Stadt.
- Thomas Huber, gew. bürg. Schuhmacher, alt
74 J. in der Leopoldst. N. 247. - Dem Hrn. Anton Bonninger, bürg. Handelsm.
s. K Anna, alt 2 J. an der Laimgr. N. 17. - Dem Joh Lang, bürg. Schuhmacher, ⟨s K. ⟩
⟨The.=⟩
resia, alt 3 J. am Neubau N. 104. - Dem Philipp Redl, bürg. Schneidermeist. s. K.
- Anna, alt 2 J. auf der neu Wien N. 86.
- Dem Andrä Fortin, Vergoldter, s. K. Elis. alt
3. J. am Getraidm. N. 37. - Dem Joh. Artner, Schneider, s. K. Barb. alt
1 J. am Spitalberg N. 98. - Dem Laurenz Eisensperger, Zischmenmach. s. K.
Rosalia, alt 2 J. am Neubau N. 122. - Barb. Rauch, Bedient. Wit. alt 74 J. in der
Josephst. N. 26. - Jos. Czadeck, Gem. alt 21 J.
- Sebast. Froger, gem. Jnvalid, alt 67 J. beede im
Militärspit. - Mathias Gemeiner, Tagl. alt 60 J.
- Josepha Diettrich, Maurersw. alt 40 J.
- Theresia Todt, led. Dienstm. alt 23 J. alle 3 im
allg. Krankenh. - Joh. Seib, bürg. Schneidermeist. alt 79 J im
Siechenh. - Summa 19. Personen, darunter 6. Kind.
Verlohrne Bankozettel.
Es hat jemand auf dem Wege von dem
Gasthofe zur heil. Dreyfaltigkeit bis in die
Singerstrasse ein Bankozettel von 50 fl. ver=
lohren. Der redliche Finder wird ersucht,
gegen ein Rekompens von 2 Dukaten dasselbe
in das deutsche Zeitungskomptoir zu
über=
bringen.
Verlohrne Uhr.
Sonntags den 6. September ist Abends
zwischen 8 und 10 Uhr entweder auf dem=
Burgbasteyplatz bey der Limonadehüte, oder
auf dem Wege von da über die neue Brücke,
den Burgplatz, Michaelerplatz, Kohlmarkt,
Graben, dann über den Graben wieder zurück
bey dem Paulerthor vorbey unter die
Tuchlau=
ben bis zu dem Haus beym Aug Gottes eine
goldene g⟨tl⟩ochirt=kolerirte Frauenzimmeruhr
mit zwey Gläsern, sammt einer goldenen
Kette mit einem blau emaillirten Mittelstück,
und einem goldenen ordinären Schlüssel
ver=
lohren gegangen Die Uhr hat in der Mitte
einen kolorirten kleinen Vogel, und auf dem
Uhrplatt stehet Paris, auf der blauen Emaille
der Uhrkette ist ein Blümel emalliret. Wer
diese Uhr sammt Ketten gefunden hat, wird
ersuchet, selbe unter die Tuchlauben in das
Haus beym Aug Gottes im 2. Stock gegen
gute Rekompens zu bringen.
Dienstsuchender.
Aus Mangel der Bekanntschaften schlägt
ein lediger Mensch, der zwar in Diensten
steht, die aber seinen Fähigkeiten nicht
an=
gemessen sind, den Weg der öffentlichen Kund=
machung ein, vermög welcher er suchet bey
ein oder anderer hohen Herrschaft als
Buch=
halter, Wirthschaftsbeamter, oder sonst auf
eine anständige Art in einer Kanzley
ange=
stellet zu werden. Er verspricht auch
demje=
nigen, welcher ihm einen bessern Dienst, als
er dermal hat, verschaffet, nach Proportion
eine ansehnliche Belohnung. Uebrigens giebt
von seinem Aufenthalt das löbl. Zeitungs=
komptoir Auskunft.
Schneider sucht Dienste.
Jemand wünscht bey einer Herrschaft als
Frauenschneider zur Garderobe, oder auch
zum Zimmerdienst angestellt zu werden. Er
besitzt nebst der deutschen, auch die pohlnische
Sprache, und ist auch willens auf Reisen zu
gehen. Das mehrere ist zu erfragen auf der
hohen Brücke auf der Schneiderherberge.
Anzeige.
Da der königl. Preussische Gesandte Graf
v. Podevils in seinen eigenen
Angelegenheit=
ten einige Monathe auf Urlaub von hier nach
Berlin abgehet. So ersuchet er hierdurch
je=
dermänniglich mit ihren etwa habenden
For=
derungen, spätestens bis 13. dieses Monats
bey ihm in dem gräflich Gundacker=Stah=
rembergischen Haus unter den Tuchlauben zu
melden.
Knaben in die Kost.
Ein sehr honnetes Haus ist gesonnen, ei=
nen, höchstens zween Knaben in die Kost zu
nehmen, welche nebst Kost und Wasch, auch
den Unterricht in der französischen Sprache,
und im Tanzen von besondern Lehrmeistern
erhalten können. Da nicht mehr Kostkinder
angenommen werden, so kann man die beste
Aufsicht und einen geschwindern Unterricht,
als wenn viele beysammen wären, verspre=
chen. Nähere Auskunft ist im
Zeitungskom=
toir in der Singerstrasse einzuhollen.
Die Firma der Bürgsteiner Fabrike
betreffend.
Allen Herren Haupt=und andern
Verle=
gern, Kauf=und Handelsleuten, und dem
gesamten Publikum, wird hiemit bekannt
ge=
macht, daß die zu Bürgstein im Leutmeritzer=
und Stubenbach im Prachinerkreise unter der
Vereinigung bestandene Fabriken May, Rasch,
und Kompagnie, so seit langen Jahren her
nur ein angenommener Name gewesen, vom
30. September d. J. nunmehr aufgehoben,
und vom 1. Oktober den Namen des
Eigen=
thümers, Herrn Philip Grafen v. Kinsky, an=
nehmen und führen werden. Die Leit=und
Führung dieser Fabriken stehet unter einem
Oberdirektor und dreyen Beamten, nämlich
dem Buchhalter, Journalisten zugleich
Kon=
zipisten, und dem Kaßier. Jene Herren
Ver=
leger, Kauf=und Handelsleute, so sich um
Bestellung der ächten Spiegel, Leinwand, zum
Theil Kotton=und Tüchel=Druckereyen, Wax=
Leinwand, Bett=und geschürleten
Barchet=
waaren dahin zu verwenden belieben wollen,
haben ihre Briefe unter der Addresse: "Gräf=
"lich
"lich Philip Kinskische Fabriken
Oberdirek=
"zion
"zion zu Bürgstein" abzuschicken, und dabey
versichert zu leben, daß in Hinkunft eine
bes=
sere und schleinigere Bedienung, als bisher
geschehen, geleistet und vollzohen werden wird.
Nachricht.
Den 25 ten Juny 1787 wurde von Seiten
der Herren Fries und Kompagnie in Wien ein
Plan öffentlich herausgegeben, um fl. 175000
Kapital in 350 Aktien, jede Aktie zu fl. 500,
zu Errichtung einer Zuckerraffinerie in
König=
saal zu erheben. Der Erfolg dieser
Unterneh=
mung schon in ersten Jahr, und der weite
Umfang des Gebäudes veranlaßte uns vermög
einem neuen, den 1ten August 1788 bekannt
gemachten Plan, diese Raffinerie mit andern
vier Kesseln, und folglich durch Erschaffung
von 450 neue Aktien mit einem Kapital von
fl. 225000 zu vergrößern, welches zusammen
ein Kapital von fl. 400000 in 800 Aktien
be=
stehend, ausmacht. Das besondere Verlangen
des Publikums nach solchen Aktien, ungeach=
tet das Kapital schon vollzählig war, nebst der
von Jhro Majestät dem Kaiser den
Landesraf=
finerien verliehenen neuen Begünstigung durch
Auslegung einer höhern Mauth von fl. 2 per
Centner auf die Hamburger Zucker, haben,
den Verschleis unserer rafinirten Zucker
der=
gestalt vermehret, daß diese für jenen kaum
hinlänglich sind. Wir müssen daher bedacht
seyn, immer mehrern Vorrath von rohen
Zu=
ckern auf dem Wege und in unsern
Vorraths=
behältnissen zu haben, und finden deswegen
mit Einverständniß und Bewilligung der
Her=
ren Fries und Kompagnie für ⟨gut⟩, unser
Ka=
pital noch mit fl. 100000 durch Erschaffung
anderer 200 Aktien von Nr 801 bis 1000
zu vergrößern, vermittelst welcher das ganze
Kapital fl. 50000 seyn wird; alles zu den
nämlichen in oben angeführten Planen bekannt
gemachten Bedingungen. Diese 200 Aktien
sind bei Herren Fries und Kompagnie in Wien
niedergelegt, wo man deren so wie bei
Her=
ren ⟨Ballabeuel⟩ Kompagnie alhier, oder
bei uns selbst gegen Bezahlung der Hälfte
baar, und die andere Hälfte in drey Monat,
erlangen kann. Die Besitzer derselben
erhe=
ben 〈…〉 jährliche Zinsen, mit jedem
halben Jahr, nämlich, den 1. Jäner und 1.
July 1790 zahlbar, und erhalten zugleich den
Dividend, der bei dem Bilanz künftiges Jahr
heraus kommen wird. Diejenigen Liebhaber,
welche diese Eröffnung benützen wollen, wer=
den wohlthun, sich in Zeiten mit dergleichen
Aktien zu versehen, um der bekannten
Vor=
theile zu genießen, welche das Werk hoffen
läßt, und weil in Zukunft keine Aktien mehr
errichtet werden; auch die Anzahl jener 200
bald angebracht seyn wird. Prag den 1ten
Septem. der 1789.
Die Direktoren der k. k. privilegirten
Raffinerie von Königsaal.
⟨J. v. Sauvaigne. J. Schoffo.⟩
Neue Glasfabrike.
Mit allerhöchster Bewilligung ist auf dem
dem Herrn Anton Mauritz Böhm gehörigen
im Czaslauerkreise in Böhmen liegenden Gut
Koschetitz eine neue Glasfabrike errichtet
wor=
den, bey welcher, nebst allen gewöhnlichen
Glasgattungen, auch verschiedene zu
mecha=
nischen Künsten erforderliche Kunstgläser mit
den besten Eigenschaften erzeuget werden. Es
wird daher jedermann, dem daran gelegen,
mit der Versicherung kund gemacht, daß man
jede Bestellung, wozu man Muster und
Vor=
schrift unter nachstehender Addresse
einzusen=
den bittet, schleunigst in Erfüllung bringen,
und den Abnehmern alle mögliche
Zufrieden=
heit leisten wird.
Jakob Zieggrosser, Faktor
in der k k. priv. Glasfabrike,
⟨über⟩ Jglau
und Seeland
zu
Koschetitz
in Böhmen.
Nachricht von Wein=und Liqueurproben.
Bey Mauritius Steiner, k. k. priv. Kunst=
uhrmacher, wohnhaft in der Josephstadt bey
den zwey grünen Bäumen nächst den
Piari=
sten Nr. 113 im 2ten Stock Nr. 22., sind sehr
kompendieuse Liqueurproben, die zu allen
flüs=
sigen Körpern zu gebrauchen sind, das Stück
tur 3 Dukaten zu haben. Diese Probe
be=
steht in einer runden vergoldeten Kugel, mit
einem 1 1/2 Zoll langen Röhrlein; in oder
auf das Röhrl werden die Grangewichter
gesteckt, welches Grangewicht nach
Muschen=
brockischer Eintheilung ist abgeglichen
wor=
den. Diese Probe in ihrem Futeral ist sehr
bequem in der Tasche auf Reisen bey sich zu
tragen. Auch sind nach nämlicher
Muschen=
brockischer Eintheilung derley Proben von
Glas das Stück für 3 fl. zu haben. Jhr
Gebrauch ist hauptsächlich um die Güte des
Branntweins, Weines und Weinmostes zu
be=
stimmen. Die Beschreibung nebst Tabelle,
wo besonders eine den Grad der Güte des
vorjährigen Weinmostes einiger um Wien
liegenden Ortschaften enthält, geben den
wei=
tern Unterricht zum Gebrauch.
Naxhricht wegen Weinen.
Die fürstlich Lichtensteinische beträchtliche
Kellnerey zu Wilfersdorf, Poysdorf, Felds=
berg und Rabensburg sind durch wirksame
Anstalten nunmehr in einen solchen Stand
versetzet, daß durch die Veräußerung der
weniger haltbaren, und denen Käufern
mei=
stens anstössigen Zehendweine nur reine und
keiner Ausstellung unterliegende Weine der
Jahrs Gewächsen 1760, 61, 68, 71, 72, 74
75, 79, 81 bis 88 vorhanden sind. Dem
un=
geachtet sind auch die Preise, besonders der
älteren Weine merklich herabgesetzet worden,
und um den Kauflustigen Zeit und Mühe zu
ersparen ist der fürstl. Jnspection die
unbe=
schränkte Vollmacht eingeraumet worden, die
diesfällige Weinverkaufsverträge ohne weiterer
Anfrage abzuschliessen. Kauflustige belieben
sich demnach an besagte fürstlich Aloys
Lich=
tensteinsche Jnspection zu Wilfersdorf zu
ver=
wenden, und werden vorläufig die Bedingnisse
dahin bekannt gemacht, daß a) jedermann
frey stehe, die Weine selbst auszukosten, und
die ausgekostete in beliebiger Eimeranzahl zu
verlangen. b) Daß der Kaufer bey
Schlies=
sung des Vertrages blos eine
verhältnißmäßi=
ge Darangabe bey der Jnspection zu leisten,
die weitere Abzahlung aber nur für so viel
zu leisten habe, als er von dem erkauften
Wein jedesmal abführen wird. c) Daß die
sogestaltige gänzliche Abfuhr der erkauften
Weine auch auf 3 bis 4 Monate von dem
Käufer ausbedungen werden kann. Auf
nämliche Art ist auch ein vortreflicher Essig,
der Eimer für 4 fl. 30 kr. Eimer Faß und
auch 100 Eimerweis zu Wilfersdorf zu haben.
Billard zu verkaufen.
Jm Prater beym Josephberg sind ⟨z⟩wey
neue Billard von der schönsten Grösse zu
ver=
kaufen. Die Liebhaber hiezu können solche
zu allen Stunden sehen.
Forte piano.
⟨Es ist in der Kärntnerstrasse im Stürmi=⟩
schen Haus Nr. 933 im zweyten Stock bey
Herr ⟨B⟩ourgeois in grosses sowohl im Ton
als allen übrigen Eigenschaften wohl
ausge=
arbeitetes Forte Piano zu verkaufen, für
welches der Eigenthümer Jahr und Tag gut
zu stehen sich verbindlich macht.
Neu angekommene Mineralien
verschie=
dener Gattungen zu verkaufen.
Darunter ⟨befinden⟩ sich Bergstuffen von
seltener Schönheit und Arten. Liebhaber
können sich des mehreren am
Stockameisen=
platz Nr. 1093 des dem Hauseigenthümer
im ersten Stock täglich von 9 Uhr früh
be=
liebig anmelden.
Nachricht.
⟨Bey Jodok Weiß⟩, burgerl. Buchbinder am
⟨neuen Markt Nr 1102⟩ sind zu verkaufen.
In Folio.
Hugo Grotius jure belli & pacis, cum
com-
ment. & notis grenovii, Ultrajecti 1696.
Exemplar splendidum 4 fl. 30 kr.
Hübners genealogische Tabellen, Leipz. 1719-
3⟨3⟩
3⟨3⟩. 4 Theile 6 fl 40 kr.
⟨S⟩cotti cursus mathematicus, Francof. 1699.
cum fig. 3 fl.
Nr. 4 9. Weingarten Beschreibung der
Mo=
narchie Oesterreichs Prag 1673. 2 Theile
mit Kupfern 3 fl.
441. Mong⟨itori⟩ monumenta historica S
Do-
mus Mansionis SS Trinitatis militaris
Or-
dinis Teutonicorum, Panormi 1721. 3 fl.
453. Besleri gazophilacium rerum naturalium
e regno vegetabili, animali & minerali,
Lipsiæ 1716. cum fig 3 fl.
457. Jacobo mu〈…〉um regium rerum
natura=
lium & ⟨artifi⟩cialium Daniæ, Hafniæ 1699.
cum fig 4 fl. 30 kr.
460 Bizarii rerum persicarum historia, Franc.
1601. 3 fl.
461. Lowenklau türkische Geschichte, Frankf.
1595. 2 fl
462. J〈…〉astoni historia rerum Brittanicarum,
Amstel 1655 3 fl. 30 kr.
468. ⟨Dignitas reipublica genuensis, Genuæ⟩
1645 1 fl.
473. Cufpinia⟨nus⟩⟨ de cæsaribus & ⟩
⟨imp⟩-
bus ejusdem Austria, Francof. 1601 3 fl 30
⟨476. Kranzii Dania, Suebia, Norvegia, cum⟩
⟨〈…〉 belli historia. Frcf. 1575. 3 fl. 30⟩
⟨479. Ly〈…〉 memorabilia,⟩
⟨〈…〉 1555 2 fl. 30 kr.⟩
⟨480. Baumann volontarium imperii consor-⟩⟨tium inter Fridericum Austr. & Ludovicum⟩
〈…〉
481. Origo, Progressus & Memorabilia Ec-
clesiæ Cæsareæ S. Augustini, Viennæ 1 fl.
484. Origo, Progressus & Eversio
Monaste-
riorum ordinis Cisterciensis in Bohemia,
Vien. 1647. cum fig. 3 fl.
498. Pontana Bohemia pia, Frcf. 1608. 3 fl. 30
499. Hanselmanns Beweis, wie weit der
Rö=
mer Macht in die Ostfränkische Lande
einge=
drungen, Halle 1768. mit Kupf. 2 fl. 30 kr.
500. Protestationes regis Hispaniarum, con-
tra Potestatem domus Austriacæ, cum
re-
sponionibus 1741. 3 fl.
502. Balbini historia de ducibus ac regibus
Bohemiæ, Pragæ 1735. cum fig. 3 fl.
505. Erbhuldigung Caroli VI. Wien 1712
mit Kupfern 1 fl. 30 kr.
507. Erbhuldigung M. Theresiæ,. Wien 1740.
mit Kupfern 1 fl. 30 kr.
517. Bellii Hungariæ antiquæ & novæ
Pro-
dromus; Norimb. 1753. cum fig. 3 fl. 30
518. De Noris opera varia, Lugduni 1707.
item historia pelagina 2 fl.
Jn der Fr. Chr. Zierchischen Buchhandlung
in der Singerstrasse im deutschen Hause
Nr. 865 ist zu haben:
Födransperg (A. E. v.) alphabetisches
Regi=
ster über alle 4 Theile seiner praktischen
Beobachtungen der allgemeinen
Gerichts=
ordnung, gr8. Wien 789. 15 kr.
— — praktische Beobachtungen über die
all=
gemeine Gerichtsordnung, 〈…〉 Theile samt
Register, gr8. 788-89. 3 fl.
— — praktische Beobachtungen über die
all=
gemeine Konkursordnung, gr8. 786. 40 kr.
— — praktische Beobachtungen über das
Ver=
fahren bey Abhandlungen der
Verlassen=
schaften, gr8. Wien 788. 40 kr.
— — alphabetischer Auszug aus der
allge=
meinen Gerichts=Konkurs=und Taxordnung,
gr8. 786. 27 kr.
Den P. T. Herren Pränumeranten auf
die deutsche Encyklopedie wird hiemit bekannt
gemacht, daß der 14te Band zu haben, und
gegen Vorhineinbezahlung des
Pränumera=
tionspreises auf den 15ten Band zu haben
sey. Für diejenigen, die sich nicht melden,
und ihre vorhanden liegende Bände nicht
ab=
langen lassen, wird ihre weitere Continuation
abgeschrieben werden.
Schauspiele von W. A. Jffland, 2ter Band.
8. Köln 788. 1 fl.
Don Carlos, Jnfant von Spanien, von
Schiller, 8 daselbst 788 1 fl.
⟨Trauerspiele von F. Schiller, 1. Band, 8⟩
⟨daselbst 788, 1 fl. 30 kr.⟩
Kabale und Liebe, ein Bürgerl Trauersp. in
5 Aufz. von Schiller, 8. das. 788. 30 kr.
Das Bewußtseyn, ein Schausp. in 5 Aufz.
von W. A. Jffland, 8. das. 788. 24 kr.
Der Magnetismus, ein ⟨Machsp.⟩ in einem Aufz.
von ebendemselben, 8. das. 788. 10 kr.
Liebe und Liebe, ein ländl. Schausp. in einem
Aufz. von ebendiesem, 8. das. 788. 8 kr.
Salzmann (Eh. G.) über die heimlichen
Sün=
den der Jugend, 8. Frankf. 788. 36 kr.
Keralio (M. v.) Geschichte der Königin
Elisa=
beth von England, 1. B. 8. Berl. 789. 2 fl. 15
Uiber Wahrheit und Jrrthum, ein
nothwen=
diger Nachtrag zu der Schrift über
Auf=
klärung, 8. Hamburg 788. 24 kr.
Wilhelm Sorgenfrey, oder die Folgen des
Romanlesens, 8. Hamburg 789. 12 kr.
Lebenszenen vielleicht aus der wirklichen Welt,
1ter Abschnitt, 8. das. 788. 24 kr.
Jester (Th. E) praktische Abhandlungen zur
Civil Baukunst, gr8. Königsberg 785 2. fl. 15
Anekdoten und Karakterzüge zur Veredlung
des Herzens, 8. Altona 788. 12 kr
Bey Christoph Peter Rehm,
k. k. priv. Buchhändler, unter den Tuchlauben
beym Aug Gottes vom Seitzerhof gegenüber
ist zu haben:
Zollikofers (G. J) Predigten, nach seinem
Tode herausgegeben, samt dessen Portrait,
5 Theile, gr8. 789. 3 fl. 54 kr.
Campe interessante und durchgängig abgefaßte
Reisebeschreibungen für die Jugend, 6ter
Theil, 8. 789. 30 kr. Alle 6 Theile
zu=
sammen 3 fl.
— — väterlicher Rath für meine Töchter, 2
Theile, gr8. 789. 48 kr.
— — Kinderbibliothek, 5 Thle. 8. 789.
2 fl. 30 kr.
Leben und Schicksal des berichtigten Franz
Rudolph von Großing, eigentlich Franz
Mathäus Grossinger genannt, nebst der
Geschichte und Bekanntmachung der
Ge=
heimnisse des Rosenordens, 8. 789. 36 kr.
Stillings häusliches Leben; eine wahre
Ge=
schichte, 8. 789. 30 kr.
Gellerts sämmtliche Schriften, 10 Thle, 8. 4 fl.
Friedrich mit der gebissenen Wange, 8 Thle,
8. 789. 2 fl.
Friedrichs II hinterlassene Werke, 15 Thle,
8. 789. 7 fl. 30 kr.
Ueber den Umgang mit Menschen, von A.
Fr. v. Knigge, 2 Theile, 2te verb. Aufl.
8. 789. 1 fl. 15 kr.
NB. Dieses Buch wird keiner weitern
Empfehlung bedürfen, wenn man ohne
Jnteresse sagt, daß es von jedem Menschen
verdient gelesen zu werden.
Kleine Erzählungen für Kinder von einem
Kinderfreunde, 3 Theile. 8. 789. 1 fl. 30 kr.
Hermes Handbuch der Religion, 2 Thle, 8.
788. 2 fl.
Müllers Geschichte Carl v. Burgheim, 4 Thle,
8. 2 fl. 30 kr.
Werthers Leiden, 2 Thle, 8. 789. 30 kr.
Sanders (H.) Morgenstunden für gute
Chri=
sten, 8. 789. 20 kr.
— — über die Güte und Weisheit Gottes,
8. 788. 40 kr.
— — über Natur und Religion, 2 Thle, 8. 1 fl.
— — Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer
Gottseligkeit, 8. 788. 36 kr.
Richters chyrurgische Bibliothek, 3 Theile,
8. 789. 4 fl.
Bey Joh. Georg Mößle,
k. k. privil Buchhändler auf dem Graben
in dem Hrn. Hofrath v. Kollerischen Hause
Nr. 1174 ist nebst sehr vielen andern
Büchern zu haben:
Fünfzehnter Band vom
Handbuch aller unter der
Regie=
rung des Kaisers Joseph II. für die
k. k. Erbländer ergangenen
Verord=
nungen und Gesetze, in einer
syste=
matischen Verbindung, enthält die
Verordnungen und Gesetze vom
Jah=
re 1788. gr8. Wien 789. 3 fl. 30 kr.
Verwunderlicher englischer Wahrsager,
oder ausführliches Prognosticon des
Jahrs 1790, worinn das Kriegswe⟨h⟩
zu Land und See, nämlich aller
kriegsführenden Theile, Feld u
See=
treffen, Siege und Niederlagen,
Glück und Unglück, auch andere
ver=
muthliche Zufälle; samt der
aller=
neuesten Genealogie jetztlebender
al=
lerh. Standespersonen, ⟨verin⟩ und
genau ⟨verb⟩ der Welt vor Augen
ge=
legt werden, und zwar das
99ste=
mal, Augsburg. Gebunden 30 kr.
Gegründeter Beweis, daß die
Einfüh=
rung der neuen Grundsteuer 1. den=
Unterthanen sehr nachtheilig, 2. den
Grundobrigkeiten wenig, jedoch in
Mähren mehr als in andern
Län=
deren schädlich, 3. dem Staate aber
höchst schädlich ist, 8. Brünn 1789.
15 kr. gebunden 18 kr.
Vollständige Anleitung zur
allgemei=
nen Landwirthschaft, nach allen
ih=
ren Theilen und Umfange von
ei=
ner der Oekonomie beflissenen
Gesell=
schaft für das allgemeine Wohl des
Vaterlandes herausgeben, 8. Brünn
1789 5 Bände in 6 Theilen. — Handelt
von Pflanzen, vom Acker und Wiesenbau,
von dem Bau der Futterkräuter und
Forst=
baue, vom Wein und Gartenbaue, von der
Viehzucht, vom Federvieh, Fischen und
Bie=
nenzucht; hat 161 Bogen, und wird wegen
der Gemeinnützigkeit um 2 fl. gegeben.
Bey Gräffer dem Jüngern,
Buchhändler am Michaelerplatz Nr 133.
ist zu haben:
Zweyter Band des politischen Codex,
oder wesentliche Darstellung
sämmt=
licher die k. k. Staaten
betreffen=
den Gesetze und Anordnungen im
politischen Fache; praktisch
bearbei=
tet von Jgnaz de Luca, 8. Wien
1789. 1 fl 30 kr. Beyde Bände
3 fl. mit allerhöchster Genehmhaltung.
Kerndel (J. L.) praktischesche Abhandlung
über die einfachste und sicherste
Heil=
art des Trippers, 8. daselbst 1789.
Diese gut geschriebene und sehr
nütz=
liche Piece kostet 12 kr.
Plan von Belgrad, wie es von der k. k. Ar=
mee unter Kommando des Prinzen Eugen
im Jahr 1717 belagert wurde, 10 kr.
Leben und Thaten des Prinzen Eugen, im
Auszuge mit Kupfern, 8. Nürnberg 1739.
1 fl. 30 kr.
Karte vom Temeswarer=Bannat, vom Hrn.
le Maire, sehr schön gestochen und
illumi=
nirt 1 fl.
Lisuart de Grece,Roman de chevalerie,
ou 〈…〉 d'Amandis de Gaule par Mr. de
Mayer, 5 Tomes, 12. Paris 788. 5 fl.
Cleopatre Roman historique, fig. 3. Tom.
8. Paris 789. 3 fl.
de la Monarchie Prussienne, par Mr. le
C. de Mirabeau, 8 Vol. gr8. avec l'Atlas
in Fol. Londres 788,. 27 fl
Aurelia oú la vie du grand Monde, 2 vol.
8. Paris 789. 2 fl.
Pauline de 〈…〉, ou 〈…〉 Cor-
respondance familiere, 8. Geneve 788.
1 fl. 15 kr.
Coraly & Zamore, ou les illustres
Ameri=
cains, 2 parties, 8. Paris 789. 1. fl. 40 kr.
Jn der J. B. Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem
To=
denkopf sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:
Sichere, leichte und auf Erfahrung gegründete
Art, sich selbst ohne grosse Kosten und ohne
Hülfe eines Artes von den verschiedenen
Ar=
ten der Gonorrhoe oder Tripper zu heilen,
für das männliche und weibliche Geschlecht,
nebst den venerischen Recepten und des
neu=
erfundenen antivenerischen Mittels von G. le
Bar. Febure ꝛc. Zweite vermehrt und verbess.
Ausgabe, ⟨b. d. Franz. von G. v. E. — —r.⟩
8. 789. geheft 12 kr.
Herrn Abts Racine Kirchengeschichte. A. d.
Franz. nach der neuen, mit einigen
Anmer=
kungen und Zusätzen vermehrten Ausgabe.
X. Theil, welcher enthält das Ende des
vierzehnten, und den Anfang des
fünfzehn=
ten Jahrhundertes. gr. Wien 1789 1 fl.
30. kr. blausteif 1 fl. 37 kr. alle 10 Bände
Pränumerationspreis 10 fl.
⟨Die Herrn Pränumeranten belieben diesen⟩
⟨Band, der besonders wegen der Geschichte⟩
⟨der Koncilien zu Kostnitz und Basel merk=⟩⟨würdig ist abermals gegen ihre in Händen⟩
⟨habenden Scheine abholen, und sich auf den⟩
⟨11ten in meiner Handlung mit 1. fl. gefäl=⟩⟨ligst vormerken zu lassen.⟩
⟨Neues Militairisches Journal, 1sten Bandes⟩
⟨3tes, und 2ten Bandes 1tes Stück, mit⟩
⟨Kupfern, 8 Hanover 789. 1 fl. 48 kr.⟩
⟨Beyers (J. R. G) allgemeines Magazin für⟩
⟨Prediger, nach den Bedürfnissen unserer⟩
⟨Zeit, 1sten Bandes 3tes Stück, gr8. Leip=⟩⟨zig 789. 24 kr.⟩
⟨Wells. (J. J. v.) kurzverfaßter Gründe zur⟩
⟨Pflanzenlehre, als ein zur Naturgeschichte⟩
⟨unumgänglich nöthiger Theil, gr8. Wien⟩
⟨785. 39 kr.⟩
⟨— — methodische Einleitung mineralischen Kör=⟩⟨per, 〈…〉 Vorlesungen, mit⟩
⟨4 Kupfertafeln, gr8. Wien 786. 1 fl. 15. kr.⟩
⟨〈…〉 Erklärungen der sonn=⟩⟨täglichen Evangelien in Schulen, zum Gebrau=⟩⟨che 〈…〉, 3. Bände, gr8. 788.⟩
⟨4 fl. 30 kr.⟩
⟨Rache aus Liebe, ein original Trauerspiel,⟩
⟨〈…〉 8 Wien 789. geheft⟩
〈…〉
Pferde.
Jn der Annagasse in dem Hause Nr. 1022
sind zwey braune Wallachen, Gestüttpferde,
täglich für billigen Preis zu verkaufen, und
ist das mehrere bey dem Hausinspektor zu
erfahren.
Pferde.
Beym schwarzen Adler in der Leopoldstadt
sind täglich zwey sehr schöne Wagenpferde
zu verkaufen.
Caffeehaus in Bestand.
Jn einer nahe an der Stadt liegenden
Vorstadt ist ein Caffehaus mit zwey Billard
samt übriger dazugehörigen Einrichtung auf
künftige Michaelizeit zu verlassen, und sich
deshalb im deutschen Zeitungskomtoir zu
er=
kundigen.
Wohnungen zu verlassen.
Jn der Teinfaltstrasse Nr. 71 sind
folgen=
de Wohnungen, als der ganze 2te Stock mit
8 Zimmern, 1 Kuchel, dann Stallung auf
4 Pferde, und Heugewölb, weiters im 4ten
Stock eine Wohnung mit 4 Zimmern, ein
Kammerl und 1 Kuchel; im 5ten Stock 2
Kämmer, und endlich ein Hauptkeller täglich
zu verlassen, und ist sich diesfalls bey dem
Hausmeister alda anzumelden.
Haus zu verkaufen.
Jn der Stadt ist täglich ein Haus 4 Stock
hoh, welches erst von fünf Jahren neu
er=
bauet worden, zu verkaufen. Weitere
Aus=
kunft erhält man im deutschen
Zeitungs=
komtoir.
Häuser zu verkaufen.
Jn dem Markte Stockerau ist die durchaus
gut gebaute burgerl Behausung Nr. 165,
worauf bis hieher das Lederergewerb
betrie=
ben worden, nicht minder das Kellerhaus
Nr. 45, samt hiebey befindlichen
Jnnleutzim=
mern, dann ein Antheil Holz in der Au, all=
täglich zu verkaufen. Die Kauflustige zu ein
so anderen können sich sowohl des
Kaufschil=
lings, als der Kaufsbedingnisse halber bey
dem in Nr. 165 in Stockerau wohnenden
Eigenthümer erkundig⟨en⟩.
Landwirthschaft zu verkaufen.
Jn Jnzersdorf am Wienerberg ist der Hof
Nr. 25 mit allen dazugehörigen Aeckern und
Wiesen, und dabey befindlichen Wirthschafts=
Pferden, Wagen, Pflügen, Kühe, Schwein
und Gestlügelvieh ꝛc. gegen leidentliche
Ter=
mine täglich zu verkaufen, und sich deshalb
in Wien am Graben in dem
Kaufmannsge=
wölbe zu den drey Mohren zu erkundigen.
Handlung zu verkaufen.
Jm Marggrafthum Mähren in der königl.
Kreisstadt Ungarisch=Hradisch ist eine wohl
eingerichtete Schnittwaaren=Handlung beym
goldenen Kreuz, mit einem wohl sortirten
Waarenlager von gold und silbernen Borden,
Spitzen, allerhand kurrenten Seidenartikeln,
dann wollenen Zeugen, Tüchern, Molton,
Rattin, Cottons, Leinwand, Blond und
Zwirn=
spitzen, spanischen Röhren, Weinreben, und
lakirten Stöcken, allerhand Knöpfsorten, Hand=
schuhen, und andern zur gemischten
Hand=
lung geeigneten Erfordernissen, mit oder ohne
Grundstücken, als Wiesen, Weingärten, Kel=
lern, Preßhaus, gegen baare Bezahlung, oder
in festzustellenden Zahlungsfristen, gegen
Si=
cherstellung der Terminen oder annehmlicher
Caution zu verkaufen; die Kauflustigen haben
sich an das Comtoir des Jnhabers derselben
nach Ungarisch=Hradisch Nr. 177 unmittelbar
wegen der weitern Bedingnisse und
convena=
beln Einverständniß zu verwenden.
Erinnerung.
Daß die über das Vermögen, des
verstor=
benen bürgerl. Schifmeisters Paul
Tiefengra=
bers seel. vermög Verordnung des löbl. Stadt=
magistrats dd. 3. Juny 1789. wieder
au⟨f⟩ge=
hoben, und dessen Gläubiger vollständig
be=
friediget worden sind.
Nachricht.
Von der Kanzley der Stiftherrschaft
Schot=
ten: Nachdem jener Grund, welcher auf den
Schottenfeld zwischen Martin Küwer, und
Kaspar Klinghofer lieget, bis auf diese Stund
zum grösten Nachtheil benannten seiner zwey
Nachbarn noch nicht eingeplanket, viel
weni=
ger ein Haus darauf erbauet worden, so wird
dem allfälligen Eigenthümer desselben die Erin
nerung gemacht daß er diesen seinen Grund
von heut über 4 Wochen, das ist, bis 7. Oc=
tober d. J. mit einer aufrechten Planken
um=
geben haben müsse; wie im widrigen Fall
er=
wähnter Grund ohne weiteren an einen
ande=
ren Käufer veräußert werden soll.
Licit. Bücher.
Jm grossen Federlhof Nr. 627 im ersten
Stock werden am 14. September und
fol=
gende Täge, Bücher und Landkarten
ver=
schiedenen Jnhalts und mancherley Sprachen
öffentlich licitando verkauft werden. Die
Ka=
talogen sind an dem Orte des Verkaufs, und
in der Johann Paul Krausischen
Buchhand=
lung am Michaelsnlatz Nr. 1183 zu haben.
Licit..Effekten
Den 14. dies werden auf Verordnung der
löbl. k. k. ni. öst. Landrechten ein der
⟨Kru=⟩
gerstrasse im Hofwagnerischen Haus Nr. 1045
im 2ten Stock zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden verschiedene Fahrnisse,
als gold=und silberbordirt=und un⟨b⟩ordirte
Mannskleider, derley Leibwäsche, wie auch
Spiegel, Soffen, Sessel und Kästen, dann
Mineralien und Bergstuffen, licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Mit Verwilligung einer hochlöbl. ni. öst.
Landesregierung werden den 15. dies und
fol=
gende Täge in der Dorotheergasse im
Bren=
nerischen Hause Nr. 1145 gold. und
tomba=
cken Sackuhren, gute Pe⟨i⟩l, etwas Silber
und Galanterien, nicht minder gestickte und
bordirte, sammetene, tüchene, und zeugene
Mannskleider sondern auch broschirte, at=
lassene, grosdekourne, tafetene, batafene,
zitzene, musselinene und kottunene
Frauenklei=
der, derley Pelze, übertragene Niederländer=
und Blondspitze, Leib, Tafel und
Hauswä=
sche, etwas Porzelain, Spiegel, Soffen,
Sessel, hartfournirte Schublad und
Aufsatz=
kästen, derley Tische, ein halbgedecktes
Pie=
rutsch auf Federn, dann Bettgewand, Ku=
pfer, Zinn und andere Geräthschaften
lici=
tando verkauft.
Licit. Pferd und Wägen.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 15. und 29. September, dann 13. Ok=
tober früh um 9 Uhr auf dem Salzgries beym
weissen Wolfen in der Au Nr. 441 ein
2si=
tziger Reisewagen, ein sogenanntes
Bothen=
kalleß, ein 2sitziger Schwimmer, und 3 Stück
Pferde, versteigerungsweis werden
hindan=
gegeben werden, und falls 〈…〉 Wägen und
Pferde weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin um den Schätzungsbetrag, oder
dar=
über an Mann gebracht werden könnten, die=
selben bey dem dritten Termin auch unter
der Schätzung verkauft werden würden.
Licit. Eckerische Realitäten.
Von der freyhrl. Johann Baptist
Ludwigs=
dorfischen Herrschaft Gundersdorf im V. U.
M. B. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
bewilliget worden, die Verlassenschaft des
Johann Eckers, behaust gewesenen Unterthans
in Dorfe Wagelsdorf, bestehend in dem gut
gebauten Hause, samt Stallungen, Scheuren,
Keller auf 260 Eimer, und den zum Hause
gehörigen 21 Joch 52/64 Aecker, 4 Joch 2/64
Weingarten, 1 Joch 55/64 Wiesen und 4/64
Garten, 1 Joch Uiberländäcker, 106 Eimer
1787er Wein, 90 Eimer 1788er, 135 Stück
eisene Reife, 320 Eimer Fässer, dann der
heurigen ganzen schweren und geringen
Fech=
sung, endlich in Vieh und verschiedenen
Haus=
einrichtungsstücken und Geräthschaften
öffent=
lich feilzubieten, und gegen gleich baare
Be=
zahlung zu verkaufen. Da nun zur
diesfäl=
ligen Versteigerung der 15. September d. J.
bestimmt ist, so haben die Kauflustige an
die=
sem Tage früh um 6 Uhr in der Johann
Eggerischen Behausung zu Wagelsdorf sich
einzufinden; indessen kann die Schätzung
al=
täglich in der hiesigen Amtskanzley eingesehen
werden.
Licit. Böhmerisches Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey auf Anlangen der Anna
Ma=
ria ⟨Kerndtin⟩ verwilliget worden, die
dersel=
ben verpfändete, und auf 260 fl. gerichtlich
geschätzte Johann Böhmerische Behausung Nr.
39. zu Nußdorf, sammt Hausgarten, Preß=
haus und Preß öffentlich auszufeilen und an
den Meistbietenden hindanzulassen. Da nun
hiezu drey Termine, und zwar für den ersten
der 17. August, für den zweyten der 14. Sep=
tember und für den dritten der 12. October
d. J. mit dem Beysatz bestimt worden, daß
wenn dieses Haus, und Zugehör weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den
Schä=
tzung Betrag oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, solches bey dem dritten auch
unter der Schätzung verkauft werden würde;
als haben all jene, welche gedachtes Haus
und Zugehör zu kaufen willens sind, an den
bestimten Terminen fruhe um 10. Uhr in des
Dorfrichters zu Nußdorf Behausung zu
er=
erscheinen.
Licit. Effekten
Den 16. dies und folgenden Tag zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf Ver〈…〉 der k. k. ni. öst.
Landrechten in der Singerstrasse im freyherrl.
v. Moserischen, oder sogenannten
Hallewei=
lischen Haus Nr. 926 rechterhand über die
Schneckenstiege im ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftsfahrnisse, als Frauengeschmuck,
goldene ⟨Nip⟩en und Silber, broschirt=gros=
〈…〉 musselin=und andere
Frauenkleider, Niederländer=und
Brüßler=
spitze, Leib=und Hauswäsch, die ganze
Trop=
pauersammlung von Büchern, leinwandene
Spaliere, ein Bett mit rothen Damast, der=
ley Soffen, Kanapee und Sessel, Spiegel,
Uhren, Porzelain, hart und weiche Kästen
und Tische, Schokolade, Bettstätte, samt
Bettgewand, Meßing=Zinn=Kupfer=und
Eisengeschirr und mehr andere
Geräthschaf=
ten, licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Von Seiten der Ritterl. Maltheserordens=
Gesandtschaft werden den 17. September und
folgende Täge in der Weyhburggasse in dem
v. Sartorischen Hause Nro. 939. im ersten
Stock zu den gewöhnlichen Vor=und
Nach=
mittagstunden verschiedene
Verlassenschafts=
effekten, als an Prätiosen: 6
Maltheseror=
denskreuze, eine goldene Tabatiere mit
Bril=
lanten besetzt, 1 detto emaillirte, und andere
in Gold gefaßte Tabatieren, dann eine
gol=
dene Repetieruhr, und eine Wanduhr, auch
einige gestickte und. bordirte Kleider, und
verschiedenes Silber, Spiegel, Kasten, So=
phen, und andere Einrichtungsstücke, auch
etwas Wäsche, dann ein paar Rapphengste
sammt Geschirr, ein zweysitziger blaulakirter
Schwimmer auf vier Federn und vier
Noth=
riemen mit 2 Reistruhen zum anschrauben,
und ein viersitziger grünlakirtes Pirutsch den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung
hin=
dangegeben werden.
Licit. Weine.
Von der k k. Herrschaft Wolkerstorf
wer=
den den 17. September früh um 8 Uhr die
nach Absterben ⟨Eleon⟩ora Guppenbergerin, ge=
westen Mühler〈…〉 zu. Pillichstorf, vor
handene Weine und zwar 1783er
Bisamber=
ger 35 Eimer in 2 Gebünden, 1787er
Kö=
nigsbrnnner 252 Eimer in 9 Gebünden, und
17⟨8⟩8er Pillichstorfer 62 2/4 Eimer in 4
Ge=
bünden, endlich 1103 Eimer leere
Weinfäs=
ser in eisenen Banden, nebst einen Keller in
der Holzluden, durch öffentliche
Versteige=
rung den Meistbietenden verkauft; Kauflusti=
ge dieser Weine, Fässern, oder Kellers
ha=
ben sich daher obigen Tag. und Stund in
der Mühl zu Pillichstorf einzufinden, und
die Versteigerung abzuwarten.
Licit. Effekten und Wein.
Den 18. dies und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden mit hoher Regierungsbewilligung in
der obern Bäckerstraße in dem v. Hüttneri=
schen Haus Nr. 782 im 2ten Stock
verschie=
dene Verlassenschaftsfahrnisse, als ein
Sma=
ragdring mit Brillanten, eine Rosennadel,
goldene Dosen, ein Kelch, Haus=und
Ta=
felsilber, broschirt=grosdetour=tafet=bataf=
und andere Frauenkleider, Brüßler=und
Nie=
derländerspitze, Waderl, Handschuh, Leib=
Haus=Tafelwäsche ein Pendiluhr so ein
Jahr geht, Luster, Spiegel, Trumotische mit
Marmorplatten, ein kleiner Tafelservis, Kaf=
fee=und Thee deto, auch Figuren, samt
Va=
sen von seltenen Porzelain, indianische Spiel=
Zupftrüherl und Tatzen, Niederländerspalier,
ein Bett, auch Soffen und Sessel von
Da=
mast, ein Kruzifix von Donner, gemalte
Bil=
der, auch Kirchenparamenten, hart und
wei=
che Schrift=Garderob=Aufsatz=und
Schublad=
kästen, und Tische, Bettstätte, samt
Bett=
gewand, Meßing=Zinn=Kupfer=und
Eisen=
geschirr, etwelche Eimer Grinzinger in
klei=
nen Gattungen, Schnebergerwasser, und
der=
ley Flaschen in Einsatzküsten, und mehr
an=
dere Geräthschaften, licita⟨ndo⟩.
Licit. Effekten, Wägen, Räder und
Holzwerk.
Auf. Verordnung der Herrschaft
Hunds=
thurn werden den. 18. September in des sel.
Balthasar Fuchs Haus Nr. 59 am Freygut
Hundsthurn vormittag. von 9 bis 12, und
nachmittag von 3 bis 6 Uhr verschiedene
Klei=
dungstücke, dann Kumeter, Riemwerk, Kal=
lessen, Wägenkästen, Kalleßgestelle, beschla=
gen grössere, mitteren und kleinere Wagen=
und Kalleßräder, hinter und vordere Axen,
halb=Axen, unbeschlagene Räder und
ande=
res Holzwerk, den Meistbietenden gegen
baa=
rer Bezahlung verkauft; die Kauflustige
be=
lieben an obigem Tage und Stunden, und
wenn es erfoderlich am folgenden Tage in
dem. Hause Nr. 59 am Freygrund
Hunds=
thurn zu erscheinen.
Licit. Materialien.
Von dem k. k. J. D. M M. im
Erzher=
zogthum Oesterreich unter und ob der Ens,
dann in den Vorlanden, wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des gerichtl.
verordnet Desideria Paullerischen Vormund
Dr. Strahl verordnet worden, daß die auf
der Mölkerpastey vor den Häusern von Nr.
104 bis. Nr. 109 befindliche, zu dem Haus
Nr. 101. gehörige Stallung, samt Schupfen
zur Hinwegbrechung und respektive
Veräus=
sernung der diesfälligen Materialien käuflich
mittels Versteigerung hindangegeben werden
soll. Wer demnach zur Abbrechung dieser
obgedachten Stallung, samt Schupfe und
re=
spektive zur Erkaufung der diesfälligen
Ma=
terialien Belieben traget, hat sich den 17.
dies früh um 9 Uhr in obgedachter auf der
Mölkerpastey Nr. 101 liegenden Behausung
zu ebener Erde einzufinden; wo sodann das
weitere salva ratificatione der betreffenden
〈…〉habschaft abgeschlossen werden wird.
Licit. Fahrnisse.
Von dem Magistrate des freyen Markts
Stockerau wird hiemit bekannt gemacht: es
sey von dem hochlöbl. k. k. ni. öst. Landrecht
über Anlangen des Herrn Aloys Faika, als
Haupterbens seines verstorbenen Bruders
Herrn Johann Ernst v Faika, gewesten
Phi=
sikus zu Stockerau, in die öffentliche
Feil=
bietung der bereits gerichtl. inventirten v.
Faikaischen Verlassenschaftsfahrnissen, beste=
hend in 1 goldener, 1 tombackener Sackuhr,
etwas Silber, 2 grosdetournen mit Silber
gestickten, dann übrigen tüchenen und
zeuge=
nen Mannsk⟨leider⟩, Leinwäsch, Zinn, Ku=
pfer, Meßing 〈…〉sten, Spiegel, Tische,
Sessel, 2 Spinekeln, verschiedener
Zimmer=
einrichtung, dann der vorhandenen
meisten=
theils medizinischen Büchern gewilliget, und
wegen Vornehmung dieser Versteigerung das
Ersuchschreiben anher erlassen worden. Da
nun hiezu der 17. September d. J. vormit=
tag von 8 bis 12, und nachmittag von 2 bis
6 Uhr bestimmt worden ist, so haben sich
die Kauflustige an den bestimmten Tag und
Stund zu Stockerau in der Franz
Macheri=
schen Behausung Nr. 134 einzufinden.
Licit. Effekten.
Den 18. und 19. September werden auf
Verordnung des allhiesig k. k. J. D. M. auf
dem alten Bauernmarkt bey dem silbernen
Hut Nr. 532 auf der Stiege rechterhand im
3ten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffek=
ten, als etwas Silber, 1 tombackene
Repe=
tiruhr tüch=und seidene Mannskleider, de=
to Wäsch, Gewehr, Kästen, Tische, Sessel,
Soffen, Bilder, Bettgewand, roth und grün
brokatellene Spalier, 1 Passetel und 1
Brat=
schen, 1 harter Bücherkasten und
verschie=
dene Bücher worunter sich das grosse
Uni=
versallexikon in 64 Bänden, das allgemeine
historische Lexikon in 4 Bänden, dann
Scheuch-
zeri Physica sacra in 4 Bänden befinden,
und wovon der censurirt geschriebene
Kata=
log allda einzusehen ist, den Meistbietenden
zu den gewöhnlichen Stunden verkäuflich
hin=
dangegeben.
Licit..Weinfechsung.
Den 21. d. M. September wird von Seite
der k. k. Herrschaft Tulln die diesjahrig
an=
hoffende Weinfechsung in den anher
gehöri=
gen Weingärten zu Nußdorf in ⟨Nußbergen=⟩⟨daun⟩ zu Oberdöbling in Sommerleuten,
Hofjochen und ⟨Neusätzen⟩, so nach bereits
vor=
genommener Schätzung in 170 Eimern
be=
steht, steigerungsweise am Stock gegen
Vor=
behalt der hohen Begnehmigung an den
Meistbietenden verkauft. Die Kauflustigen
haben sich dieserwegen an obbemeldten Tag
früh um 9 Uhr zu Oberdöbling in dasig in
der Pittnerischen Behausung befindlichen
Amtskanzley anzumelden.
Licit. Obligation.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekant gemacht: daß
in desselben Rathsstube in der Herrngasse Nr.
59 den 21. September, dann den 5. Okto=
ber früh um 10 Uhr eine von dem Anton
Pichler und Rosina dessen Ehewirthin an Franz
Langecker ausgestellte, auf der Pichlerischen
Eheleute Haus zu St. Ulrich am obern
Neu=
stift Nr. 192 grundbücherlich vorgemerkte
Obli=
gation dd. 5. September 1788 pr. 2000 fl.
öffentlich werde feilgeboten, und wenn
die=
selbe nicht bey dem zweyten Termin um das
vorgeschriebene Quantum der 2000 fl. an
Mann gebracht werden sollte, bey dem dritten
Termin auch unter diesem Betrage
hindange=
geben werden. Die dießfällige Urkunden
kön=
nen bey dem der Rechten Doktor, Wenzel
Grillparzer, in seiner Wohnung am
Bauern=
markt im Wagnerischen Hause im ersten Stock
eingesehen werden.
Licit. Weinh〈…〉 Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit
be=
kannt gemacht: Es sey auf Anlangen des
Herrn Dominik Denozeda Chevalier de
Blig=
ny, wider den Mathias Weinhardt, und
Magdalena dessen Ehewirthin, gewilliget
wor=
den, das den Geklagten gehörige, im
Ru=
stendörfl an der Penzingerstrasse (vulgo 3
Häu=
seln) liegende Haus Nr. 43, so samt dem
ruck=
wärts befindlichen ein halb Joch Acker pr.
1200 fl. gerichtlich geschätzt worden, öffent=
lich auszufeilen, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 21. September, für
den zweyten der. 26. Oktober, und für den
dritten der 23. November d. J. mit dem
Beisatz angeordnet worden, daß, wenn ge=
dachtes Haus weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht, bey dem
dritten auch unter der Schätzung
hindangelas=
sen würde; als haben die Kauflustige an
ob=
bestimmten Terminen jedesmal fruh um 10
Uhr in dem Burgerspitals Grundbuch in Wien
zu erscheinen, wo sodann mit dem
Meistbie=
tenden gegen gleich baare Bezahlung der Kauf
geschlossen werden wird.
Licit. Weinfechsung.
Auf Verordnung der aufgestellten
Admini=
stration des aufgehobenen Stifts Engelzell in
Oesterreich ob der Enns wird hiemit bekannt
gemacht: daß von den dem ermeldten Stift
Engelzell zugehörigen Weingärten zu
Oberkrit=
zendorf nämlich von 4 Vierteln im Haussatz
6 Viertel im Altenhöfen, dann 4 Viertel zu
Klosterneuburg im Renninger, und 4 Viertel
im Weidlinger Gebirge, die heutige
Weinfech=
sung am Stocke, den Meistbietenden durch
ordentliche Versteigerung gegen baare
Bezah=
lung verkauft werden soll. Da nun zu diesem
Ende der 21. September d. J in dem Stift
Engelzellerhof zu Oberkritzendorf vormittag um
10 Uhr bestimmt worden ist, so haben sich die
Kauflustigen an dem ermeldten Tag um die
be=
stimmte Stunde aldort einzufinden; immittels
aber ist sich wegen Einnehmung des Augenscheins
des heurigen Fechsungsüberschlages bey Herrn
Georg Wischer, burgerl. Seifensiedermeister
zu Klosterneuburg, in seinen eigenen Haus
in der untern Stadt zu melden.
Licit. Effekten.
Den 21. September und folgende Täge
werden im grossen Federlhof Nr. 627 im
er=
sten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffek=
ten, als goldene und silberne grosse und
klei=
ne Denkmünzen, Silberwerk, Argent hache,
mathematischen und andern
Kunstinstrumen=
ten, Schießgewehr, Kleidungstücke, Reit=
Wägen=und Stallzeug, Mobilien, Porze=
lain, Glaswerk, Oedenburger=Mosler=und
Rheinwein, licitando verkauft.
Licit. Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals allhier wird anmit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn. Chri=
stian Heinrich Koith, k. k. Niederlagsver=
wandten, als Ceßionarius des Hrn. Johann
Georg Schuller und. Comp. Banquiers allhier,
wider den Herrn Johann Georg Lenz, hiesig
burgl. Handelsmann, gewilliget worden, daß
demselben angehörige, an der Landstrasse lie=
gende, auf 3580 fl. gerichtl. geschätzte Haus
Nr. 242 und Garten öffentlich auszufeilen,
und an den Meistbietenden zu verkaufen. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
er=
sten der 21. September, für den zweyten der
26. Oktober, und zur den dritten der 23.
November d. J. mit dem Beysatze
angeord=
net worden, daß, wenn gedachtes Haus,
samt Garten weder bey dem ersten noch
zwey=
ten Termin um den Schätzungsbetrag, oder
darüber an Mann gebracht würde, bey der
dritten auch unter der Schätzung
hindange=
lassen werden würde so haben die
⟨Kauflu=⟩
stige an obbestimmten Terminen vormittag
um 10 Uhr in dem Burgerspitalsgrundbuch
in Wien zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Von dem Magistrat des landesfürstlichen
Markts Mödling wird hiemit kund gemacht:
es sey auf Anlangen des gerichtl. aufgestell=
ten Curatoris ad actum der minderjährig
Eva Prettnerischen Kinder, Hrn. Dokt
Kle=
mentschitz, bewilliget worden, verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als Bilder, Tische,
Sessel, Better, Gläser, Billard, dann
Kel=
lereinrichtung, Gänter, leere Fässer in
eise=
nen und hölzenen Bänden, Gebirgsweine von
1760, 1770, 1778, und 1784er Jahren, in=
gleichen die allhier befindliche
Verlassenschafts=
behausung mit einem grossen und zweyen
klei=
nen auf 2000 Eimer versehene Keller, wie
auch zu ebener Erde mit 2 stockadorten
Zim=
mern eine gewölbte Kuchel und deto
Kam=
mer, eine grosse gewölbte Holz=und
Wagen=
schupfen, ein gewölbter Pferdstall auf 6
Pfer=
de, und eine gewölbtes Graskammer, im
er=
sten Stock mit 7 stockadorten Zimmern, 3
Kammern, 1 gewölbtes Zimmer, ein
gewölb=
ter Vorsaal, ein stockadortes Billardzimmer,
und 1 Kuchel den Meistbietenden
hindanzuge=
ben. Da nun zur Lizitirung der
Verlassen=
schaftseffekten der 21. und 22. September
je=
derzeit früh um 8 Uhr, und nachmittag um
2 Uhr, dann zur Licitirung der Behausung
der 1. Oktober d. J. früh um 9 Uhr
be=
stimmt worden; als haben all und jede, wel=
che einige Verlassenschaftseffekten käuflich an
sich zu bringen gedenken, an obbemeldten
Tag und Stund in der
Verlassenschaftsbehau=
sung Nr. 5, und jene so die Behausung an
sich zu bringen willens sind auf den 1. Okto=
ber auf der k. k. Schranne zu erscheinen, wo
immittels die Schätzung in der Kanzley
ein=
zusehen jedermann bevorstehet.
Licit. Fahrnisse.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: daß
den 23. d. M. September, dann. 6. Oktober
früh um 9 Uhr auf dem Schlosse Velm nächst
Himberg, und darauf folgende Tage zu
Lan=
genhof und Gutenhof 8 ⟨St⟩. grosser Bilder,
1 Billard, Leiter=und Baumwägen, Pflüge,
Egen, Windmühl, Schleiffstein, Bodungen,
Sandgüter, Wirthschaftspferde, und deto
Geschirr, Habertruhen, Stallrequisiten, Kü=
〈…〉schwein, Eseln, samt kleine Wägen,
ungarische Zugochsen, Dienstbothen Bett und
Hopfen, versteigerungsweis werden
hindan=
gegeben werden, und falls dieses Vieh und
Fahrnisse bey dem zweyten Termin nicht an
Mann gebracht werden konnte, dasselbe bey
dem dritten Termin auch unter der
Schä=
tzung verkauft werden würde.
Licit. Madlenische Fahrnisse.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es. sey in die Feilbietung der zur
Anton Madlenischen Konkursmasse gehörigen,
in Mannskleidung, Wäsche, Bettgewand,
Zimmer=und Kücheneinrichtung, einer grün
mit Gold gefaßten Orgel, dann mehreren
Bandstühlen, Seidenwindmaschine, Schweif=
ramen, Spullenrädern, und anderen
Bandfa=
briksrequisiten, dann einigen vorräthigen
Bän=
dern und Seide bestehende Fahrnisse
gewilli=
get, und hiezu der 23. September d. J. be=
timmet worden. Es haben daher die
Kauf=
lustigen am erstbesagten Tag früh um 9 Uhr
in der Leopoldstadt Nr. 380 auf der
Holzge=
stätte unweit der böhmischen. Kapelle zu
er=
scheinen.
Licit. Haus
Von der hochritterl. Maltheser Ordens
Verwalteramtskanzley der Commenda St. Jh=
hannes in Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey in die gerichtliche Feilbietung
der zu gedachten Ritterordensgrundbuch
dienst=
baren., in der Alleegasse Nr. 322 liegenden
Behausung, samt Garten welche nach der
gerichtlichen Schätzung ohne Einrichtung auf
7200 fl. angeschlagen ist, gewilliget worden.
Da nun hierzu 3 Termine, und zwar für den
ersten der 24. September, für den zweyten
der 24. Okto⟨b⟩er, und für den dritten der ⟨24.⟩
November d. J. mit dem Beysatze bestimmt
worden sind, daß, wenn diese Behausung,
samt Garten, weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht werden
könn=
te, es bey dem dritten Termin unter der
Schätzung verkauft werden würde; so haben
die Kauflustigen zu den obbestimmten
Termi=
nen bey der ritterlichen Amtskanzley in der
Kärntnerstrasse in dem kleinen Johanneshof
Nr. 1009 im 3ten Stock früh um 9 Uhr
sich behörig anzumelden.
Licit. Leere Weinfässer.
Bey der Stiftsherrschaft Weissenstein V.
O. W. W. werden am 24. September d. J.
gegen 4000 Eimer verschiedener Gattungen,
und zwar von 10 bis 400 Eimer enthaltend,
mit Eisen beschlagene leere Fässer
versteiger=
rungsweis gegen alsogleich baare Bezahlung
hindangegeben werden. Kauflustige haben
sich daher am obbestimmten Tage früh um 9
Uhr bey gedachter Stiftsherrschaft einzufinden.
Licit. Ezmannstorferische Realitäten.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Dr.
Schöffer, als Mathias Ezmannstorferischen
Massevertretters in die gerichtliche
Feilbie=
tung der, in der Mathias
Ezmannstorferi=
schen Konkursmasse befindlichen verschiedenen
Weinen, sehr vielen leeren Fässern, samt
Gantern, sogenannten Bratzen, und Weinbock,
dann der vorhandenen Zimmer=und
Bier=
hauseinrichtung, als Better, Bettstätte, Kä=
sten, Tische, Sessel, Bänke, Flaschen, ble=
chene Zimenter, einigen eisenen, kupfernen,
und erdenen Kuchelgeschirr, wie auch eine
hölzerne Uhr, samt Kasten, einen
Schreib=
kasten, und einige kleine Bilder, gewilliget,
und hiezu der 17. September d. J. bestimmt
worden. Daher die Kauflustige an besagtem
Tage um die gewöhnlichen Stunden sich in
dem Haus Nr. 6 in der Alstergasse
einzu=
finden haben.
Licit. Weingärten.
Von der freyherrl. v. Penklerischen
Herr=
schaft Burg Mödling Vesten ⟨L⟩iechtenstein
hie=
mit anzufügen: es habt das löbl
Admini=
strationsstiftgrundbuch St Dorothee
ange=
sucht: daß ihre zu den Grundbüchern
heili=
gen Kreuz, Thu⟨rn⟩hof, Herrschaft Rodaun,
und diesseitigen Herrschaft dienstbare, in
Brun=
ner und Berchtoldsdorfer Burgfrieds
Gezier=
ke liegende Weingärten, samt diesjähriger
Fechsung durch öffentliche Versteigerung
hin=
dangegeben werden möchten. Daher dann
all jene, so von oberwähnten Grundstücken
einige käuflich an sich zu bringen gesinnet
sind, den 17. September in Nr. 60 zu Brunn
am Gebirg früh um 9 Uhr sich einzufinden;
was übrigens den Kaufschilling dieser
Grund=
stücken betrift, so ist an solchen ein Drittheil
gleich zu erlegen, die übrigen 2 Drittheile
aber in zweyjährigen Fristen gegen gehöriger
Sicherstellung und laufenden 4 prozentigen
Jnteressen zu berichtigen.
Licit. Effekten und Bücher.
Auf Verordnung eines löbl. Magistrats
werden den 14. dies zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden beym
Tanen=
baum Nr. 7 in der Schauflergasse im 2ten
Stock einige Verlassenschaftssachen, als eine
spinspeckene vergoldte Sackuhr, silbernes
Mund=
besteck, sammet=seiden=zeug=und tüchene
Mannskleider, Mäntel und Talar, Leib=und
Hauswäsch, Bettgewand, harte Tische, Kä=
sten, Sessel, Bilder, Stöckeluhr, und mehr
andere Fahrnisse, nicht minder einige
Bü=
cher, als Opera van Espen. Breviaria in
octavo & quarto, Miscellania &c. wovon
das Verzeichniß bey der Licitation
einzuse=
hen ist, an den Meistbietenden
hindangege=
ben werden.
Licit. Mayerey in Bestand.
Von Seite der fürstl. Aloys
Lichtensteini=
schen Herrschaft Feldsperg wird auf den 29.
September die allhiesige auf 29 St. Melkkü=
hen bestehende Mayerey, nicht minder das
herrschaftl. Wirthshaus zu Unter⟨them⟩enau
auf 1 oder mehrere Jahre mittels
öffentli=
cher Versteigerung den Meistbietenden in
Be=
stand verlassen. Pachtlustige können daher
an obbemeldten Tag um die die Frühstunde
bey hierortige herrschaftl. Amtskanzley
behö=
rig erscheinen, die Bedingnisse über ein so
anderes Bestandkorpus vernehmen, und
so=
nach ihr Angeboth ad protocollum geben.
Licit. Striglisches Haus.
Von der Grundobrigkeit der Pfarr
Bösen=
dorf über Unterlanzendorf wird hiemit kund
gemacht: es sey auf Anlangen des Hrn. Fer=
dinand Oehlmayer, in die wirkliche
Feilbie=
tung des im Dorfe Unterlanzendorf Nr. 11
liegenden, auf 2550 fl. samt der radizirten
Schmiedgirechtigkeit, und dazugehörigen 8
3/4 Joch Hausgründen gerichtl. geschätzten
Joh. Striglischen Hauses im Wege der
Exe=
kution gewilliget worden. Da nun hiezu 3
Termine, und zwar für den ersten der 30.
September, für den zweyten der 30. Okto=
ber, und für den dritten der 30. November
d. J. solchergestalt bestimmt worden, daß,
wenn diese Behausung weder bey dem
er=
sten, noch bey dem zweyten Termin an Mann
gebracht werden könnte, dieselbe bey dem
dritten Feilbietungstermin auch unter der
Schä=
tzung verkauft werden würde; so haben all
diejenige, welche dieses Haus samt
Grund=
stücken und Schmiedgerechtigkeit gegen gleich
baare Bezahlung an sich zu bringen
geden=
ken, an den obgedachten Tägen vormittag
um 10 Uhr in der Johann Striglischen
Be=
hausung zu Unterlanzendorf zu erscheinen.
Licit. Hauckische Realitäten.
Von dem fürstl. erzbischöfl. Ortsgerichte
Neunkirchen am Steinfelde wird hiemit kund
gemacht: daß des verstorbenen Johann
Mi=
chael Hauck burgerl. Handschuhmachermei=
sters, Behausung alhier, mit der darauf
ver=
liehenen burgerl. Gewerbsgerechtigkeit, wie
auch Mobilien und Effekten, und übrig in
dem Jnventario vorkommenden Vermögen,
Schulden halber an den Meistbietenden
ver=
äussert werde. Da nun zu sothaner Lizitation
3 Termine, und zwar für den ersten der 26.
September, für den zweyten der 26. Okto=
ber, und für den dritten der 26. November
d. J. vormittag um 9 Uhr mit dem Anhang
bestimmt worden, daß, wenn sothane
Be=
hausung, Mobilien und Effekten weder bey
der ersten noch bey der zweyten Lizitation
zum den Schätzungswerth, oder darüber an
Mann gebracht werden könnten, solche bey
der dritten auch unter der Schätzung verkauft
werden würde; als haben all jene so diese
in Neunkirchen im Markt an der Poststrasse
liegende, mit der darauf verliehenen burgerl.
Gewerbsgerechtigkeit auf 738 fl. 10 kr. ge=
schätzte Johann Michael Hauckische
Behau=
sung Nr. 24, welche zu ebener Erde mit
ei=
nem Zimmer, einem Arbeitsgewölb, einer
Küche, einem Vorhaus, einem Keller, einem
Kämmerl, einem kleinen Pferdstall, und
ei=
nem mit verschiedenen Obstbäumen und
Wein=
hecken besetzten Hausgärtel, dann in oberen
Stock mit 2 Zimmern, einem Vorsaal, einer
Küche und Hausboden versehen ist, wie auch
verschiedene Mobilien und Effekten, Als
Bil=
der, Kästen, Tische, Sesseln, Zinn, und
übri=
ge verschiedene Geräthschaften zu kaufen Lust
tragen, sich an obbemeldten Tag und Stund
alhier zu Neunkirchen am Steinfelde in
be=
sagter Johann Michael Hauckischen
Behau=
sung Nr. 24 beliebig einzufinden.
Licit. Schaafvieh
Von dem gräfl. Rudolph Abensperg und
〈…〉nischen Wirthschaftsamte der Herrschaft
⟨Bockflüß⟩ V. U. M. M. wird andurch zu
wis=
sen gemacht: daß das pro 1789 auf den
Herr=
schaft Bockflüsser Schaafhöfen am ⟨Ney⟩hof
und am Althof auszumustern kommende
Schaafvieh, bestehend in Ka⟨pp⟩en, Mutter=
schaafen, oder sogenannten Blatzen, und
Läm=
mern, licitando gegen gleich zu erlegen
kom=
mender ⟨Darangad⟩, und bey Abtreibung
des=
selben erlegenden Geldbetrag hindangegeben
werden wird. Wer demnach auf diese Art
dieses Ausmustervieh an sich zu bringen
ge=
denket, kann solches alltäglich auf obbesagten
Höfen ansehen. Uibrigens hat man aber den
29. September als den Tag. der Licitation
bekannt machen, und alle Kauflustige
berich=
ten wollen daß vormittag um 9 Uhr die
Li=
citation besagten Viehes auf dem Althof, nach=
mittag aber um 3 Uhr selbe auf dem
Ney=
hof vorgenommen werden wird.
Licit. Rindvieh.
Bey der gräflich Prosper Sinzendorfischen
Herrschaft Stronnsdorf werden den 29. Sep=
tember vor=und nachmittag von den
Rind=
viehhöfen Streymhof und Pernhof 40 Stück
Kühe und 2 Stiere, dann den 30. Septemb.
zu Streitdorf, unweit Stockerau, 45 Stück
Kühe von Schweitzerart, nebst. 2 Stiere
li=
citando gegen baare Bezahlung verkauft
wer=
den. Die Kauflustige können an diesen
Or=
ten solches Vieh vorhin besichtigen, und an
ermeldten Tägen sich alda beliebig einfinden.
Licit. Bräuhaus in Bestand.
Von dem Magistrate beyder landesfürstl.
Städte Krems und Stein wird hiemit
be=
kannt gemacht: Nachdem die Pachtzeit des
vorhinigen alten Bräuhauses der landesfürstl.
Stadt Krems den 2. Oktober d. J. zu Ende
gehet und nunmehr ein neues Bräuhaus
Nr. 18 vor und nahe an der Stadt Krems
in einer sehr bequemen und vortheilhaften
Lage erbauet worden ist, welches mit einem
Bier, Abstoß, Märzenbier, Brandwein, Haus=
schenk, und noch einen andern Keller, zu
ebener Erde mit 2 Gastzimmern, 1
Extra=
zimmer, 2 Bräuknechtzimmer, 1
Bienstbothen=
zimmer, 1 Kuchel und Backofen, 1 Speis, 1
Brunn, der Heitz, dem gewölbten Bräuwerk,
dem Brandweinhause, dem Malzthenn, der
Binderey, der Essigkammer, der gewölbten
Stallung auf 4 Pferde und 4 Ochsen; im
ersten Stock mit 5 Zimmern zum Heitzen, 1
Sommerzimmer, 1. Kuchel, 1 Vorhaus, der
Einspre⟨ngdörr⟩, und Schwelken, mit einem
Haus Bräuhaus und Körnerboden, welche
sämmtlich mit Ziegeln gepflastert, und einem
Ziegeldache versehen sind, wozu auch noch
ein ⟨Pla⟩tz von 600 [] Klaftern zu einem
an=
zulegenden Obst und Kuchelgarten gewidmet
ist; als wird solches samt der
Bierschanks=
gerechtigkeit, und dem Platze zu dem 〈…〉
anzulegenden Garten, zu Folge hoher
Re=
gierungsverordnung, wider auf 6
nacheinan=
der folgende Jahre, als vom 2. Oktober 1789
bis 2. Oktober 1795 durch öffentliche
Ver=
steigerung zum zweytenmal, indem bey der
ersten Lizitation kein annehmlicher
Pachtschil=
ling angebothen wurde, in Bestand verlassen,
oder käuflich hindangegeben, für welch
erste=
ren Fall der bey der ersten Versteigerung
gemachte Anboth pr. 800 fl. zum Verkauf
aber der diesfällige Kapitalsanschlag zu 5
Prozent mithin 16000 fl. Pro prætio fisci
be=
stimmt wird. Es haben daher diejenigen,
welche obiges Bräuhaus, samt der
Bier=
schanksgerechtigkeit, und dem gemeldten zu
einem Obst=und Kuchelgarten zuzurichtenden
Platz in Pachtung zu nehmen, oder zu
kau=
fen willens sind, den 25. September d. J.
vormittag, um 9 Uhr auf dem Rathhause
der Stadt. Krems zu erscheinen wo sodann
mit dem Meistbietenden der Bestand=oder
Kaufkonkrakt angestossen, und zur
Begneh=
migung der hohen Landesstelle vorgeleget
werden wird.
Licit. Schaafvieh.
Von der fürstl. Liechtensteinischen
Wirth=
schaftsinspektion der Herrschaft Wilfersdorf
wird hiedurch bekannt gemacht: daß den 1.
Oktober dieses Jahrs Vormittag um 9 Uhr
einige 100 Stück Kappen, alte Mutterschaafe
und Lämmer an den Meistbiethenden zu
Wil=
fersdorf werden verkaufet werden. Die
Kauf=
lustigen haben daher an den bestimmten Tag
und Stunde zu Wilfersdorf zu erscheinen.
Wohnung zu verlassen
Auf der Landstrasse in der
Rauchfangkeh=
rergasse Nr. 255 ist der. ganze erste Stock,
bestehend, in einem Saal, 6 Zimmer, jahr=
oder monatweis zusamm oder abgetheilt mit
oder ohne Meubeln täglich zu verlassen, und
sich daselbst zu ebener Erde anzumelden.
Licit. Simeths Haus.
Von dem Ortsgericht der Herrschaft Deutsch=
Altenburg und Prellenkirchen ist auf
Anlan=
gen des Herrn Joseph Feichtinger, beeder
Rechten Doktors, als Johann Michael
Jani=
schen Verlassenschaftskurator, wider Georg
Simeth im Dorfe Prellenkirchen, in die
ge=
richtliche Feilbietung der gegentheilig zur
Herr=
schaft Prellenkirchen dienstbaren, und mit
Ein=
schluß der 29 Joch Hausäcker auf 436 fl. ge=
schätzten 33 Lehenbehausung, dann 1/8 Joch
pr. 250 fl. geschätzten Uiberländweingarten,
wie auch des vorhandenen wenigen Viehes,
und der Hausgeräthschaften, gewilliget, und
zur diesfälligen Versteigerung der 1. Okto=
ber, der 2. November und 1. Dezember
d. J. dergestalt bestimmt worden, daß die
Stücke, welche weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an den Mann gebracht werden
könnten, bey dem dritten auch unter der
Schä=
tzung, jedoch nur gegen gleich leistender
baa=
re Bezahlung werden verkaufet, und die
dies=
fällig bestimmten Versteigerungen jedesmal
im Schlosse Prellenkirchen früh um 9 Uhr
abgehalten werden.
Licit. Religionsfondsgüter.
Von der k. k. böhmischen
Staatsgüterver=
äusserungskommißion wird hiemit kund
ge=
macht: daß den 14. und 21. Oktober d. J.
früh um 9 Uhr nachstehende
Religionsfonds=
güter unter den von einem hochlöbl. Landes=
gubernium unterm 22. May l. J. allgemein
bekannt gemachten Bedingungen, jedoch mit
Vorbehalt. der höchsten Begnehmigung, im
Ganzen, entweder veräussert, oder in
Erb=
oder zeitlichen Pacht hindangegeben werden
und zwar 1) den 14. Oktober das im
Leut=
meritzer Kreise gelegene Gut Tschischkowitz,
in einem Schätzungswerth von, 154,448 fl.
21 3/4 kr. wo sich folgende Wohn und
Wirth=
schaftsgebäude befinden als a) im Orte
Tschischkowitz ein obrigkeitliches Schloß von
einem Stock, eine alte Amtswohnung, und
andere Wirthschaftsgebäude. b) Bräuhaus
mit aller Zugehör, samt Bräuerswohnung,
in welcher auf 26 Fässer 1 Eimer gebräuet
wird, dann eine Binderswohnung. c))Ein
Brandweinhaus, samt Brandweinbrenners
Wohnung. d) Drey Maverhöfe, samt
Schütt=
böden, benanntlich zu Tschischkowitz, Schi=
rowitz, und Ko⟨n⟩ial, welche an ackerbaren
Feldbau in sich enthalten 1775 ⟨n. o. M.⟩ 7 5/8
m. Wiesen und Gärten 155 M. 1/4 m. Hu=
tungen 186 M. 12 1/2 m. Weingarten 125
M. 2 1/2 m. Waldungen 1445 M. 9 3/8 m.
e) Ein Schafstall bey Tschischkowitz. f))Drey
Weinerswohnungen, nämlich bey
Tschischko=
witz, Kostial, und Trzebeitz, nebst 3
Wein=
pressen bey Kostial, Trzebeitz und Leutmeritz.
g) Eine Ziegelhütte nächst Tschi⟨schko⟩witz. h)
Ein Judenhaus zu Gentschitz, bey diesem Gut
werden auch Granaten gefunden. 2) Den
21. Oktober die im Kaurzimer Kreises
gele=
gene zusammengehörige zwo
Religionsfonds=
güter Mischkowitz und Dektar in einem
Schä=
zungswerth von 53592 fl. 45 kr. Bey
die=
sen Gütern befinden sich folgende Wohnungen
und Wirthschafts⟨gebäud⟩e; a))in Mischkowitz
ein Wohnhaus für 〈…〉 Beamten, ober
wel=
chem sich der Getreidschüttboden befindet. b)
Mayerschaftsgebäude, samt aller Zugehör.
c) Eine Schäflerey, samt Schäflerswohnung.
d) Jn Dektar ein kleines Bräuhaus und
ei=
ne kleine Brauerswohnung. Grundstücke sind
folgende bey diesen Gütern a) bey dem
Misch=
kowitzer Mayerhof an Feldbau 925 M. 5 m.
Wiesen und Gärten 39 M. 9 m. Hutweiden
21 M. 3 m. b))Bey Dektar an gänzlich
zertheilten Mayerschaftsgründen an Aeckern
726 M. Wiesen und Gärten 31 M. 6 m.
Hutweiden 4 M. 4 m. Die Versteigerung
dieser Güter wird in dem königl. Gubernial=
landhaufe auf der Kleinseite unter dem
Vor=
sitze des königl. Herrn Gubernialrathes v.
Hennet abgehalten werden, die verfaßte
Er=
trägnisse, wie auch die diesfällige
Güterbe=
schreibungen können bey der königl. Staats=
güteradministration eingesehen, und auch die
nähere Auskünfte daselbst eingeholet werden;
wozu also die Kauflustigen hiemit vorgeladen
werden. Prag den 28. August 1789.
Licit. das Gut Dame.
Von der k. k. böhmischen
Staatsgüterver=
äusserungskommission wird hiemit kund
ge=
macht: daß den 30. September 1789
vormit=
tag um 9 Uhr das im Beraunerkreise
lie=
gende Religionsfondsgut, Dawle, unter dem
von einem hochlöbl. k. k. Landesgubernium
unterm 22. May 1789 algemein bekannt
ge=
machten Bedingnissen versteigerungsweis
hin=
dangelassen werden wird. Dessen
Abschä=
tzungswerth bestehet in 64801 fl. 25 kr. bey
diesem Gut befinden sich folgende Gebäude,
als: a) ein Wohnhaus in ⟨Glaupno⟩ für den
Beamten, b) Bräuhaus im Markt Dawle,
c) 3 Mayerhöfe benannt in ⟨Slaue, Masche=⟩⟨tin und Domeck⟩, d) ein Juden ⟨H⟩aus, e) zwey
Flußhäuser. Grundstücke befinden sich bey
diesem Gut nachstehende, als: an Aeckern
748 M. 14 1/4 m. Gärten und Wiesen 65
M. 12 1/2 m. Hutweiden 341 M. 6 m. Wal=
dungen 3110 M. 11 m. und Teuchen 1 M. 2
m. Die Versteigerung obgesagten Guts wird
in dem k. k. Guderniallandhause auf der
Kleinsei⟨te⟩ dem Vorsitze des Mittelraths
von Hennet abgehalten werden. Die
Erträg=
niß samt der Beschreibung dieses Guts ist
bey der k. k. Staatsgüteradministration
ein=
zusehen wie auch die nähern Auskünfte
daselbst einzuholen, wozu also die
Kauflu=
stigen hiemit vorgeladen werden. Prag den
11. August 1789.
Licit. Gr⟨undb⟩üchel.
Von der k. k. ni. öst. Staatsgüterveräusse=
rungskomission wird das dem aufgehobenen
Stifte zu St Jakob gehörige, nun zum
Re=
ligionsfond eingezogene Grundbüchl über 19 1/2
Joch ausser der Mariahilferlinie liegende
Ae=
cker den 16. September d J. an den
Meist=
bietenden mittels öffentlicher Versteigerung
verkaufet werden; wofür 1) das Pretium
Fis-
ci nach der vorigen Ertragniß mit 195 fl. und
15 kr. angenommen worden ist; der Betrag
des zum höchsten ausfallenden Kaufschillings
wird sodann 2) nach erfolgter höchsten
Bestät=
tigung sogleich zu erlegen seyn. Ausserdem
wird aber 3) jedermann, mit Ausnahme der
Judenschaft, zu diesem Kaufe zugelassen. 4)
Die weiteren Verkaufsbedingnisse sind
übri=
gens durchaus diejenigen, welche durch die
löbl. k. k.. öst. Landesregierung mittels
öf=
fentlicher Wienerzeitung zur allgemeinen
Wis=
senschaft bekannt gemacht worden sind Die
Versteigerung des bemeldten Grundbüchels wird
in dem Regirungs=und Landhause unter dem
Vor=
sitze des wirkl. in. öst. Regierungsraths, Fer=
dinand Freyherrn v. Sala, abgehalten
wer=
den, bis dahin aber kann der Anschlag dieses
Grundbüchels eingesehen und sonst die
nö=
thigen Auskünfte in der Kanzley der k. k. ni.
öst. Staatsgüteradministration im vormaligen
Jakoberkloster eingeholet werden.
Licit. Haunoldische Häuser
Von dem Edlen von Zornischen
Grund=
buch des Freygrunds Jägerzeil wird anmit
bekannt gemacht: es sey über das von dem
Haunoldischen Massevertreter Herrn Doktor
Fütterer gestellte Ansuchen nunmehr in die
unabgetheilte Feilbietung der auf dem
Frey=
grund liegend, zur Haunoldischen
Konkurs=
massa gehörigen 3 Häuser und hiezu
gehö=
rigen Uiberländgründen, wovon das Haus
Nr. 8, samt den kleinen Gebäude linkerhand,
und Schupfen auf 3100 fl. das Haus Nr.
16, samt den hiezu gehörigen grossen
Zier=
garten, und den gegen das Haus Nr. 17
lie=
genden grossen Hof und Schupfen auf 3250 fl.
dann das Haus Nr. 17, samt den dabey
be=
findlichen sehr grossen mit Bäumen besetzten
Grasgarten, und Schupfen auf 4320 fl. ge=
schätzt worden ist, gewilliget worden: da
nun hiezu der 15. September d. J. nachmit=
tag um 3 Uhr bestimmt worden ist, als
ha=
ben all diejenige, welche ein, oder anderes
von gedachten Häusern an sich bringen
wol=
len, an obbestimmten Tag und Stund auf
dem Freygrund Jägerzeil in der Nr. 8. lie=
gend, zum grünen Kranz genannten
Augu=
stin Haunoldischen Behausung sich
einzufin=
den, und allda die weitere Behandlung
ab=
zuwarten.
Licit. Sibertisches Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey über eine beschehene Anzeige
des Grundbuchs befunden worden, das
ein=
gestürzte, und unbebaut verlassene Theresia
Si=
bertische Haus, und Kuchelgarten Nr. 22
zu Margarethen, versteigerungsweis gegen
dem öffentlich feilzubieten, daß die Käufer
dieses obbemeldt eingestürzten Hauses künftig
solches in guten Bau herzustellen gehalten
seyn sollen, weßwegen auch hiezu der 29.
dies Monats September hiemit bestimmt
wird. Als jene, welche dieses Haus käuflich
an sich zu bringen gedenken, haben daher
an besagtem Tage früh um 10 Uhr bey dem
Grundbuch allhier zu erscheinen, und jene,
welche in der Zwischenzeit hierwegen die
Schä=
tzung besagter Realitäten einsehen wollen, an
gedachtes Grundbuch allhier sich zu wenden.
Licit. Kapelle ac.
Auf Befehl des löbl. k. k. Kreisamts
des V. U. M. B. werden den 24. Septem=
ber d. J. die zu der gesperrten, zum
Reli=
gionsfond gehörigen Mariahilfskapelle zu
Obersulz gehörige Realitäten, als die Kapelle
selbst, ein neben selber von guten Zeug
ge=
bautes Beichthaus, ein gut gebautes mit
Wohnzimmern versehenes Preßhaus, sammt
gewölbten Keller, verschiedene Weine, Wein=
geschirr in eisenen Banden, dann allerhand
Kapelleneinrichtungen vormittag um 9 Uhr zu
Obersulz in dem Kapellen Preßhause an den
Meistbietenden verkauft werden. Die
Kauflu=
stigen können die nöthigen Auskünfte täglich
in der Wilfersdorfer Amtskanzley einholen.
Licit..Gerstners Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Franz
Schern=
berger cess. nom. wider den Johann
Gerst=
ner, und Elisabeth dessen Ehewirthin
we=
gen schuldigen 2000 fl. samt Jnteressen und
Gerichtskösten in die Feilbietung des den
Ge=
gentheilen angehörigen, am Thury liegenden,
auf 2650 fl. geschätzten Hauses Nr. 48, wor=
auf ein Brandwein und Biergerechtigkei⟨e⟩
ra=
dicirt ist, gewilliget worden. Da nun hiezu
3 Termine, und zwar für den ersten der 26.
September für den zweyten der 10., und
für den dritten der 24. Oktober mit dem
Bey=
satze bestimmt worden sind, daß, wenn
so=
thanes Haus weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungswerth,
oder höher an Mann gebracht werden
könn=
te, solches bey dem dritten Termin auch
un=
ter der Schätzung hindangegeben werden
wur=
de. Als haben all jene, so gedachtes Haus
an sich zu bringen gedenken, an den
obbe=
stimmten Terminen fruh um 10 Uhr vor dem
Magistrat zu erscheinen.
Licit. Woll.
Von dem königl. Kammeraladministratorat
des Raber Bezirks wird anmit kund gemacht:
daß die sämtliche in diesem Bezirke anheuer
erzeigte und auf das eine halbe Stund von
Raab liegende Prædium Kissmegyer
zusamm=
gebrachte spanisch paduanische, und ordinäri
deutsche sowohl Winter, als
Sommerschaaf=
wolle, welche insgesamt der Erwartung nach
aus mehr dann 172 Zenten bestehen wird,
den 8. Oktober d. J. früh um 10 Uhr in dem
königl. Kammeraladministrationshause zu Raab
der gewöhnlichen Versteigerung ausgesetzt
wer=
de; die Kauflustigen belieben sich daher an
dem bemeldten Tage in dem besagten Hause
einzufinden, und kann diese sämtliche Wolle
in dem oben erwähnten Prædio Kissmegyer
von den Kauflustigen vorläufig in Augenschein
genommen werden.
Licit. Weingärten.
Von des Stifts Klosterneuburg
Amtskanz=
ley wird hiemit bekannt gemacht: es habe
das löbl. admimistrirte Dorotheerstift hierorts
angesucht, daß die demselben angehörige theils
dem hiesigen Stifte, theils zum löbl
Grund=
buche des freyen Landgutes Würstlhof zu
Nuß=
dorf dienstbare Weingärten, als 1/2 Joch
weniger 1/2 8tel auf dem Nußberg in der
obern Schoß, 1/2 Joch weniger, 1/2 8tel
deto daselbst, 1 Joch allda der
Schönkirch=
ner genannt 2 Joch deto der Olm, 1/3
und 1/6 deto in Purkstallen, 1/3 deto allda,
1/2 Joch und 1/16 dero allda, 1/2 Joch
de=
to in der untern Schoß, 8 1/Viertel deto
in ⟨Muckenthal⟩ Nußdorf, 1/2 Joch in
Mu=
ckenthal der ⟨Schinawkis,⟩ und 1 Joch in
Steinbüchel, samt der heurigen
Weinfech=
sung zur öffentlichen Versteigerung mit dem
Anhange ausgefeilet werden möchten, daß
ein Drittheil sogleich baar, die übrige zwey
Drittheile aber in zweyjährigen Fristen, ge=
gen gehöriger Sicherstellung, und laufenden
4 pro Cento Jnteressen bezahlet werden
sol=
len. Da nun zu dieser Versteigerung der 21.
d. M. September früh um 9 Uhr bestimmt
worden ist; so haben diejenige, welche um
gedachte Weingärten zu bieten gedenken, an
gesagtem Tage und Stunde auf der Paktur
zu Heiligenstadt zu erscheinen.
Licit. Stadel.
Den 21. September wird in Nußdorf der
grosse Stadel auf dem Platz, welcher ganz
gemauert, auch gewölbt ist, zwey grosse
Schüttböden, samt dazugehörigen Aufzügen
hat, und mit Ziegeln gedeckt ist, öffentlich
feilgeboten und den Meistbietenden hindan
gegeben. Man kann diesen Stadel täglich
in Augenschein nehmen und sich deshalb in
dem Haus Nr. 1 bey dem Hausmeister anfragen.
Licit. Gründe.
Von dem hiesigen Metropolitandomkapitel
in Wien werden zufolge allerhöchster
Ent=
schliessung von dem nächst der Hernalserlinie
liegenden Augustiner Garten nach dem
al=
lerhöchst begnehmigten Plan, die darin zu
Erbauung 11 Häuser ausgemessene Gründe,
wie auch jener Grund so als Garten oder
Wies⟨g⟩rund derzeit ohne Vergwöhrung und
zwar lediglich bestandweise, und nur immer auf
ein Jahr verlassen wird, auf den 22. Sep=
tember d. J. öffentlich feilgeboten, und den
Meistbietenden, mit Vorbehalt der
allerhöch=
sten Ratifikation verkauft, und verlassen
werden. Vorläufig wird hiemit erinnert, daß
zu diesen Kauf, ausser der Judenschaft, je=
dermann ohne Rücksicht auf Religion und
Stand zugelassen werde, und daß die
Be=
zahlung des Kaufschillings, nach erfolgt
aller=
höchster Ratifikation, zum
metropolitandomka=
pitlischen Hofmeisteramt zu erlegen ist. Die
Kauflustigen haben daher an obbemeldtem
Tage früh um 10 Uhr vor dem hiesigen
Me=
tropolitandomkapitel im Zwettelhof nächst St.
Stephan im Hofmeisteramt zu erscheinen,
immittels aber kann bey dem Hofmeisteramt
die Schätzung und der Plan eingesehen, dann
die auf Häuser von dem Augustiner Garten
abzugebende Gründe nächst der
Herrnalserli=
nie täglich vor=und nachmittag in
Augen=
schein genommen werden, weßwegen sich bey
dem Gärtner allda zu melden ist.
Convoc. ⟨Josickas⟩ Gläubiger.
Jn Gemäßheit der durch ein k. k. ni. und v.
öst. Oppellationsgericht hierorts eingelangten,
bey der Klausenburger Bezirkstafel geschehenen
Veranlassung wird von dem k k. ni. öst. Land=
rechte hiemit all jenen, welche an die
Verlas=
senschaft des verstorbenen Hrn. Freyherrn
Da=
niel Josicka, einige Ansprüche machen zu
kön=
nen glauben, kund gemacht, daß dieselben am
2. Jäner 1790. bey eingangebenanter
Bezirks=
tafel zu Klausenburg ihre Foderungen sowohl
in Kapital, als Jnteressen behörig anmelden,
und ausweisen, widrigens gewärtigen sollen,
daß ihnen dieserwegen das ewige
Stillschwei=
gen auferleget werde. Wien den 14. August
1789.
Convoc. Pfenningbäurischer Gläubiger.
Von der gräflich Prosper v. Sinzendorfischen
Herrschaft Ernstbrunn wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey über Absterben der Anna
Ma=
ria Pfenningbäuerin, verwittweten
Rentmei=
sterin von Ernstbrunn, um mit der
diesfäl=
ligen Abhandlung sicher vorgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, alle
diejeni=
ge vorzuladen, die an sothaner Verlassenschaft
was immer für rechtliche Ansprüche haben. Da
hiezu der 22. September d. J. bestimmt
wor=
den ist, als haben jene, so an obgedachte
Ver=
lassenschaft einige Forderungen zu stellen
ver=
meinen, an dem bestimten Tag früh um 9
Uhr entweder selbst persöhnlich, oder durch
ei=
nen hinlänglichen Bevollmächtigten alsogewiß
bey dieser Herrschaft zu erscheinen, widrigens
nach Verlauf dieses Termins sie nicht mehr
gehört, sondern diese Verlassenschaft den
be=
treffenden Erben ohne weitern zuerkennet
wer=
den wird.
Convoc. Spuras Gläubiger
Von dem k. k. in den Croatischen und
Meergränzen aufgestellten Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey der
pensio=
nirte ehedem bey dem ersten Banalregimente
gestandene Oberlieutenant und
Rechnungsfüh=
rer, Franz Spura, von Petau aus
Untersteu=
ermarkt gebürtig, unterm 22. Dezember zu
Glina ohne bekannten Erben ab intestato ver=
storben. Daher all und jede, welche in
die=
ser Verlassenschaft was immer für
gegründe=
te Erbs oder andere Ansprüche machen zu
können glauben, sich hierwegen in 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen von heutigen Dato
an gerechnet, um so gewisser bey diesem k. k.
Jud. Del. Mil. zu melden haben, als im
wi=
drigen was Rechtens ist, vorgekehret werden
wird. Agram den 30. Juli 17189.
Convoc. v Stainische Gläubiger.
Von dem löbl. k. k. G F. Z. Graf
Stain=
nischen Jnfanterieregiments Gericht wird
hie=
mit kund gemacht: daß der diesseitige
Regi=
ments Grenadier Hauptmann, Herr Baron
v. Stain, zu ⟨Jllock⟩ in Sirmien den 15. Fe=
bruar d. J. verstorben sey. Und da nun mit
Abhandlung der Verlassenschaft sicher
vorge=
hen zu können, für nothwendig befunden
worden, all jene, welche an sothaner
Verlas=
senschaft entweder jure hæreditatis, oder
crediti, aut alio quocunque titulo Foderung
und Ansprüche zu haben vermeinen, gericht=
lich vorzuladen, zu dem Ende dann auch
von heut Dato an, und zwar bis 19. Okto=
ber d. J. hiemit anberaumet wird; als
ha=
ben dieselbe während dieser Zeitfrist ihre
ha=
bende Foderungen und Ansprüche entweder
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich
instruirten Gewaltstragere bey diesem
Regi=
mentsgerichte alsogewiß anzumelden, und
rechtsbeständig zu liquidiren, wie im
widri=
gen nach Verlauf sothanen Termins niemand
mehr gehöret, sondern in Ansehung dieser
Verlassenschaft vorgekehret werden wurde, was
Rechtens ist. Temeswar den 19. August 1789.
Convoc. Jenysche Erben.
Bey dem k. k. 3ten Feldartillerieregiment
ist der von Feldkirchen in Vorarlberg
gebür=
tige Kanonier Thomas Jeny verstorben, und
hat in dem ⟨hi⟩nterlassenen schriftlichen
Testa=
ment disponiret, daß von seinem
rücklassen=
den Vermögen sein Bruder Ulrich Jeny 100 fl.
erhalten soll, die übrige 300 fl. aber seiner
Freundschaft insgesamt mit der
Verbindlich=
keit 4 Messen lesen zu lassen, zukommen
sol=
len, und haben sich denn auch zu denen 300 fl.
bereits gedachten Testators Geschwisterte, näm=
lich der zweybändige Bruder Leonhart Jeny,
die zweybändige Schwester Katharina Jeny,
verehligte Frick, dann die einbändige
Schwe=
ster Barbara Jeny, verehligte Kackeisen, als
Erben erkläret; weil nun aber Kanonier
Tho=
mas Jeny, nebst diesen sich bereits
erbser=
klärt habenden Geschwistern, noch mehrer
Verwandte haben soll, welche auf gedachte
seine Verlassenschaft Anspruch machen
könn=
ten, doch aber solche diesseits ganz unbekannt
und; so wird sämtlichen diesen unbekannten
Verwandten hiemit erinnert, wie nach sie
sich ihres Miterbrechts wegen bey diesem k.
k. im Bannat bey dem Korps d'Armee Sr.
Exzellenz des Herrn Generalen
Feldzeugmei=
sters Grafen Clerfait stehenden 3ten
Feldar=
tillerie Regiment vom heutigen Dato binnen
4 Monaten somit bis inclusive 27. November
dieses 1789ten Jahrs schriftlich anzumelden,
und ihr Erbrecht nach Vorschrift der
Gese=
tzen darzuthun hätten, widrigenfalls die
Ver=
lassenschaft abgehandelt, und damit
dasjeni=
ge was Rechtens ist verfüget werden würde;
und weil nicht minder auch der Bruder
Ul=
rich Jeny dermal nicht ausfindig zu machen
ist; als wird derselbe desgleichen angewiesen,
sowohl in Ansehung deren ihm von seinem
Bruder besonders vermachten 100 fl. als auch
in Ansehung seines sonstigen auf die übrige
300 fl der Verlassenschaft mit der gesamten
Verwandtschaft habenden gleichen Rechts in
oben festgesetzten Termin schriftlich sich
anzu=
melden, indem ansonsten was in der Sache
Rechtens ist, veranlaßt werden würde. Feld=
lager bey Karansebes im Bannat den 27.
Juli 1789.
Convoc. Ferkelische Gläubiger.
Von dem k. k. General der Kavallerie
Graf Wurmserischen Hussarenregiments
Ge=
richte wird hiemit bekannt gemacht: Daß
der bey diesem Regiment als Riemer
gestan=
dene Johann Georg Ferkel, aus dem
Sich=
städtischen im heil. röm. Reich Görlitz
ge=
bürtig, im Feldlager bey Bechania unterm
21. August 1788 im Wittwenstand ohne
Er=
ben intestatus verstorden, und ein Nachlaß
von 70 fl. ruckgelassen habe. Da nun dem
Regimentsgerichte dessen allfällige
Jntestat=
erben bis nun zu unbekannt verblieben, als
werden all und jede, die an dieser
Nachlaß=
senschaft entweder titulo hæreditaria, crediti
oder auf was immer für eine Art ein
ge=
gründetes Recht zu haben, und Ansprüche zu
machen gedenken, kraft gegenwärtigen Edikts
dergestalt peremptorisch vorgeladen, daß sie
binnen 1 Jahr und 6 Wochen vom Tage der
Kundmachung dieses Edikts, das ist den 20.
September 1790 vor diesem
Regimentsge=
richte ihre Gerechtsame nach Vorschrift der
Gesetzen um so gewisser erweislich zu
ma=
chen, verpflichtet und, als im widrigen nach
fruchtlos verstrichenen Fallfrist dieselbe nicht
nur nicht gehöret, und mit ihren
Ansprü=
chen abgewiesen, sondern zugleich diese
Ver=
lassenschaft erblos erkläret, und als ein
ver=
fallenes erbloses Gut dem k. k. Jnvaliden=
institut zuerkannt werden wird. Feldlager
bey Stanzinova den 8. Juli 1789.
Convoc Kartnerische Erben u Gläubiger
Von der Herrschaft Schottwien im V. U.
W. W. wird hiemit zu wissen gemacht: es
sey Johann Karntner, gewester Jnwohner im
Markt Schottwien, und Anna Maria
Kart=
nerin dessen Ehewirthin, beede kurz nach
ei=
nander mit Hinterlassung einiger Fahrnisse ab
intestato verstorben, mithin für nöthig
befun=
den worden, derselben nächste Erben, und
et=
waigen Gläubiger einzuberuffen. Es werden
demnach all jene, welche an gedachte
Verlas=
senschaft was immer für gegründete
Ansprü=
che zu machen haben, solche bis den 20. Ok.
tober d. J. bey eingangserwehnter Herrschaft
Schottwien um so gewisser anzubringen, und
zu erweisen haben; als im widrigen mit der
Verlassenschaftsabhandlung ohne weiters
vor=
gegangen, und solche den sich legitimirenden
Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc Geyerische Gläubiger.
Von dem k. k. General F. M. Lieut. Graf
Thurnischen Jnfanterie Regimentsgerichte wird
hiemit bekannt gemacht: daß der diesseitige
Regimentshauptmann, Hr. Joseph v. Geyer,
den 12. August d J zu Surczin in
Sirmi=
en mit Testament verstorben sey, und da nun,
um mit der künftigen Abhandlung sicher
vor=
schreiten zu können, für nothwendig befunden
worden, all jene, welche an sothaner
Verlas=
senschaft jure crediti, aut alio quocunque
titulo Foderung oder Ansprüche zu haben
ver=
meinen, gerichtlich vorzuladen, zu dem Ende
dann auch von heute dato an eine
zweymonat=
liche Zeitfrist und zwar bis 26. October d J.
hiemit anberaumt wird, als haben dieselbe
während dieser Zeit ihre habende Forderung
entweder selbsten, oder durch hiezu genugsam
instruirte Gewaltträger bey diesem
Regiments=
gerichte alsogewiß anzumelden, und
rechtsbe=
ständig zu erweisen, wie im widrigen nach
Verlauf dieser Zeitfrist niemand mehr
gehö=
ret, sondern was rechtens ist, vorgekehret
werden würde.
Convoc..Völkische Gläubiger.
Von der Amtskanzley der Stiftsherrschaft
Thierenstein wird hiemit bekannt gemacht: daß
Anton Völck, diesseitig unterthänigen
Jnwoh=
ner und Wittiber vom Dorf ⟨Förthhof⟩ V. O.
M. B. nächst der Stadt Stain, mit
Zurück=
lassung eines Testaments verstorben sey. Um
nun mit solcher Verlassenschaftsabhandl. sicher
vorgehen zu können, haben all jene, die an
dieser Verlassenschaft eine Forderung zu
ma=
chen vermeinen, den 15. Oktober d. J. vor=
mittag um 9 Uhr in hiesiger Amtskanzley der
Stiftsherrschaft Thierenstein zu erscheinen,
ihre Forderungen anzugeben, und
ordnungs=
mäßig zu liquidiren, widrigens nach
vorgenome=
ner diesfälliger Verlassenschaftsabhandlung
nie=
mand mehr angehöret wird.
Convoc. Rotterischer Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey die Maria Anna Rotterin, burgerl.
Wurstmacherin, mit Tod abgegangen, und
da=
her um mit der diesfälligen
Verlassenschafts=
abhandlung sicher vorgeben zu können, auf
Anlangen des Herrn Joseph Kißling, J. U.
D. a. H. u Gr. Adv. als gerichtl. verord=
neten Kurators ad actum, verwilliget worden,
alle jene vorzuladen und zu hören, welche an
diese Verlassenschaft entweder aus dem
Erb=
recht, oder als Gläubiger Ansprüche machen
können. Zu diesem Ende haben alle jene, so
hieran Forderung zu machen gedenken, den
3. Oktober d. J. früh um 10 Uhr entweder
persönlich oder durch Bevollmächtigte vor
diesem Magistrate sogewiß zu erscheinen, wie
widrigen diese Verlassenschaft ex officio
abgehandelt, und den sich gesetzmäßig
aus=
weisenden Erben ohne weiters eingeantwortet
werden würde.
Convoc. Bayerische Gläubiger.
Von dem k. k. im Großfürstenthum
Sie=
benbürgen aufgestellten Jud. Del. Mil. wird
hiemit bekannt gemacht: Es sey zu
Ausfin=
digmachung der etwa vorhandenen Schulden
des den 16. May 1789 zu Kronstadt in
Sie=
benbürgen verstorbenen k. k. Militar
Ver=
pflegsadjunkten, Franz Bayer, die
gewöhnli=
che Convocationsedikte auszufertigen befunden
worden. Daher wird jedermann, der an
ge=
dachter Verlassenschaft des verstorbenen
Mi=
litar Verpflegsadjunkten, Franz Bayer, Schul=
den halber Ansprüche und Foderung haben,
oder zu haben vermeinen, den 8. Oktober d.
J in hiesiger Amtskanzley früh um 9 Uhr
alsogewiß zu erscheinen, und seine etwa
ha=
bende Foderung zu liquidiren haben, wie im
widrigen, was Rechtens ist, von Amtswegen
vorgekehret werden wird. Hermannstadt den
6. Juli 1789.
Konkurs des Joseph Weissenberger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung
ei=
nes Konkurses über das gesammte im Lande
Ni. Oe. unter der Ens befindliche Vermögen
des Joseph Weissenberger, burgerl. Satler=
meisters in der Leopoldstadt, gewilliget
wor=
den. Daher wird jedermann, der an
erstge=
dacht Verschuldeten eine Foderung zu stellen
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 7. November d. J. die Anmeldung seiner
Foderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Hrn. Dr. Johann Bapt. v. Mo=
naldi, als Vertretter der Joseph
Weissenber=
gerischen Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen; als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehört
werden, und jene, die ihre Foderung bis
dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesammten im Lande Ni. Oe. unter der
Enns befindlichen Vermögens des
eingangs=
benannten Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirk=
lich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
wer=
den würden.
Konkurs des Lorenz Kleiber.
Von der k. k. A⟨v⟩itikalherrschaft Scharfen
egg im V. U. W. W. wird andurch bekannt
gemacht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröffnung eines Konkurses über das
gesamm=
te im Lande Ni. Oest. unter der Ens befindliche
Vermögen des Lorenz Kleiber, Steinmetzmei=
sters und Hofstattlers in dem Markte
Som=
merein, gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen sich berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis den 19.
Oktober d. J. die Anmeldung seiner
Fode=
rung in Gestalt einer förmlichen Klage wider
den Vertretter der Lorenz Kleiberichen
Kon=
kursmasse, Herrn Puffer, beeder Rechten Dr.
auch Hof=und Gerichtsadvokaten, bey dieser
Herrschaft alsogewiß einzureichen, und in
dieser nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlangte, zu erweisen, als widrigens nach
Verfliessung des erstbestimmten Termins
niemand mehr angehöret werden, und
dieje=
nigen, die ihre Foderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Oesterreich unter der Enns
befind=
lichen Vermögens des eingangsbenannten
verschuldeten ohne Ausnahm auch dann
ab=
gewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut von der Massa
zu fodern hätten, oder wenn auch ihre
Fode=
rung auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley
Gläubi=
ger vielmehr, wenn sie etwa in die Massa
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert
des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfand=
rechte, das ihnen ansonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Citat Mayers Erben.
Valentin Mayer, gewesener Leerhäusler
und Kramer zu Frießheim, Fürstl. bischöflich
Regensburgischen Pfleggerichte Donaustauf,
ist den 18. Septemb. 1788 gähen Todes ge
storben, und hat eine Wittwe mit
volljähri=
gen Kindern aus verschiedenen Ehen zurück
gelassen. Da nun die hier anwesend
Valen=
tin Mayerischen Relikten das dem gänzlichen
Einsturz unterworfene Häusel wieder in
bau=
lichen Stande herzustellen, und die darauf
liegenden Kirchen=so andern Schulden zu
übernehmen allerdings unvermögend sind, auch
inne〈…〉 von oberkeitswegen gesetzten
Zeit=
raum eben so wenig einen annehmlichen
Hei=
rathsgegenstand vorstellen konnten; so bleibt
nichts anders übrig, um besagtes Häusel, wo=
bey eine Kramersgerechtigket, Rechtholz und
Gemeinsnutzung sind, nicht längeres ⟨unbemay=⟩⟨ert⟩ zu belassen, als daß von Amtswegen zum
Verkauf des Valentin Mayerischen Anwesens
per pluris licitationem geschritten, die
hier=
auf haftenden Schulden in Abführung
ge=
bracht, und der allenfalls sich zeigende
Ueber=
rest unter die Erbsinteressenten rechtlicher
Ord=
nung nach vertheilet werde. Gleichwie aber
oftbesagter Valentin Mayer noch mehrere
Kinder aus verschiedenen Ehen zurückgelassen,
welche theils Land abwesend, theils ihr
Auf=
enthaltsort diesseitiger Gerichtsstelle unbekannt
ist: als will man diese sämtlich auswärtigen
Erbsinteressenten das gerichtl. Verkaufsvor=
haben hiemit öffentlich bekannt gemacht, und
wenn solche ihre Descendenten Willens, und
zugleich hinlänglich vermögend wären, das
Anwesen ihres seel. Vaters zu übernehmen,
und nicht in fremde Hände ⟨zu⟩ lassen, auf
Mittwoch den 30 September d. J. dergestalt
peremptorie vorgeladen haben, daß, wenn
sie an obbesagten Tage nicht selbst ⟨in Person⟩
oder mit hinlänglichen Gewalt ⟨versehenen⟩
⟨An=⟩
wald bey hiesiger Gerichtsstelle erscheinen oder
aber ihre zuverläßigen Erklärungen durch ihre
löbl. Ortsobrigkeiten anher übermachen
wür=
den, man nach Verlauf obgesetzt
peremptori=
schen Zeitraums ohne weiters mit dem
Ver=
kaufen des Valentin Mayerischen Anwesens
vorschreiten und keine weitere Vorstellungen
in Absicht auf das Einstandsrecht annehmen
werde. Donaustauf den 17. Juli 1789.
Citat. Prokopius Pleiner.
Nach dem Prokopius Pleiner, des gewest
nunmehr verstorbenen hiesig=Hochfürstlichen
Hofbereiters, Joseph Anton Pleiners, eheleib=
licher Sohn, bereits vor 19 Jahren von hier
abgegangen, und während dieser Zeit von
sei=
nem Aufenthalt keine Nachricht hieher, oder
auch seinen in Liebau und Presburg
wohnen=
den Geschwiestrigten gegeben; eben diesen seinen
Geschwistrigten aber in Betreff des mütterlich=
und väterlichen Erbtheil daran lieget, von
seinem Leben, oder Tod sichere Wissenschaften
zu haben; Als wird auf der Jnteressenten
Ansuchen dieser Prokopius Pleiner, oder
des=
sel⟨b⟩en rechtmässige Erben, durch
gegenwärtig=
öffentlichen ⟨Verruff⟩ peremtorie vorgeladen und
ihme, oder ihnen aufgetragen sich innerhalb
Monathen a dato entweder persönlich, oder
durch genugsam Bevollmächtigte Anwälde bey
hiesig=Hochfürstlichen O⟨berstallmeister⟩amt zu
stellen; wo ansonst nach Verfluß dieser Zeitfrist,
und fernere Anruffen der Jnteressenten die
Sache vorgenommen, und er Prokopius
Plei=
ner für verschollen gehalten werden soll. Eich=
stadt den 22. August 1789.
Citat. Erben eines Neumannischen Legats.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es habe die Anna Theresia
Zimmer=
mann, vorhin Neumannin, als Johann Adam
Neumannischen Haupterben, vorgestellt, daß ihr
verstorbener erster Ehewirth, Johann Adam
Neumann, in seinem ruckgelassenen unterm
31. Jäner 1756 publizirten Testament seines
Bruders Kind, falls sich eines hervorthun,
oder legitimiren sollte, Titulo legati 50 fl.
die auch gerichtlich versichert worden sind,
vermachet, und da sich seit 33 Jahren
nie=
mand hervor gethan, noch legitimiret hat, um
die gewöhnliche Einberufung gebetten. Es wird
demnach das Johann Adam Neumannische
Bruders Kind binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tagen sich alsogewiß zu melden, und anbey
rechtsbeständig zu legitimiren haben, widri=
gens das depositirte Legat pr 50 fl. der
ge=
dachten Anna Theresia Zimmermann, vorhin
Neumannin, ohne weiters erfolget werden
würde. Wien den 22. July 1789.
Citat. Karl Joseph Mangold.
Joseph Karl Mangold, Hofbuchdruckers=
sohn von hier unten stehenden Orte, ist
be=
reits schon im 31sten Jahre von hier
abwe=
send, ohne daß binnen dieser Zeit von
des=
sen Aufenthalt, Leben oder Tod etwas hat
in Erfahrung gebracht werden können. Da
nun inzwischen dessen Mutter verstorben ist,
und dessen leibliche Geschwistrigte nunmehr
um Ausfolglassung des denselben betreffenden
bey hiesigem geistlichen Officio, als hierorts
in diesfälliger Verhandlung ordentlichen
Stel=
le ad Depositum genommenen mütterlichen
Erbtheils gebetten haben; als wird
erwähn=
ter Joseph Karl Mangold, sofern er noch
am Leben seyn sollte, oder dessen allenfalls
vorhandene rechtmäßige Leibeserben hiemit
ediktaliter und peremptorie für den ersten,
zweyten und dritten Termin solchergestalt
vorgeladen, daß sie binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Tägen von hier unten stehenden
Dato an sich bey erwähnter diesortigen
or=
dentlichen Stelle um so gewisser zu melden,
und respektive zu legitimiren haben; als
an=
sonst nach Verlauf des berührten hierorts
gesetzmäßig vorgeschriebenen Termins der
er=
wähnte Erbtheil den sich gemeldeten
Geschwi=
strigten ohne weitern und unbedingt
verab=
folget werden ⟨w⟩ird. Passau den 28. August 1789.
Amort. Satzbrief.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen der Maria
An=
na ⟨Gruppen,⟩ gebohrnen Heidlin, in Betref
eines in ⟨Verstoß⟩ gerathenen, auf der von ihr
⟨ererb⟩ten, auf der Windmühle Nr. 31
liegen=
den Behausung für die Kronerische Kinder
und Erben unterm 9. Dezember 1748
aus=
gefertigten und laut beygebrachter Quittung
bereits bezahlten Satzbriefs pr. 100 fl. in die
Ausfertigung des gewöhnlichen
Amortisati=
onsedikts gewilliget worden. Es haben
dem=
nach all jene, welche erstgedachten Satzbrief
in Handen haben, oder hierauf einigen
An=
spruch zu machen vermeinen, binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen vor diesem
Magi=
strate alsogewiß zu erscheinen, und ihre
An=
sprüche gehörig darzuthun, widrigens
sotha=
ner Satzbrief ohne weitern für amortisirt und
ungültig gehalten, auch auf weiters
Anlan=
gen bey dem betreffenden Grundbuch
abge=
than werden würde. Den 18. Juli 1789.
Amort. Hauptgewerkschaftliche Obligazion.
Von dem k. k Landsteyerischen
Berggericht=
te in Vordernberg wird anmit erinnert: Es
habe Herr Johann Kajetan Grünzenberger,
Hofrichter in Kremsmünster, allda
vorgestel=
let, daß das dem löbl. Stift Kremsmünster
inkorporirte Stift Klein Maria Zell bey der
Jnnerbergischen Hauptgewerkschaft der Stahl=
und Eisenhandlung in Oesterreich, und Land
Steyer laut produzirter Attestation eine
⟨Stad⟩=
meisterische Einlage pr. 360 fl. 3 kr. zu
for=
dern habe, die diesfällig ausgestellte
Jnner=
berger Hauptgewerkschaftliche
Originalobliga=
zion aber, ohnerachtet alles Nachsuchens nicht
ausfindig zu machen, somit in Verlust
gera=
then sey, daher derselbe gebetten, womit
so=
thane Hauptgewerkschaftliche Obligazion zu
Verhinderung eines etwa hievon entstehenden
widrigen Gebrauches amortisiret werden
möch=
te. Da nun in dieses Gesuch zu willigen kein
Anstand genommen worden, so haben sich jene,
welche gedachte Hauptgewerkschaftliche
Ein=
lagsobligazion in Handen haben, oder hierauf
einige Sprüche, oder Forderungen zu stellen
vermeinen, von unten gesetzten dato an
bin=
nen 1 Jahr 6 Wochen und 3 Tägen alhier
bey diesem k. k. Landsteyerischen Berggericht
über den Besitz dieser Einlags
Originalobli=
gazion mit rechtlichen Behelfen sich zu
legiti=
miren, widrigen Falls nach Verlauf dieser
be=
stimten Zeit niemand sehr gehöret, sondern
diese Original Schuldobligazion für
amorti=
siret, und gänzlich kassiret gehalten werden
solle. Vordernberg den 30. July 1789.