Jnländische Begebenheiten.
Wien.
Des Kaisers Majestät genießen zu
Laxenburg einer erwünschten
Ge=
sundheit. Gestern haben JJ. KK. HH.
dort Sr. Maj. einen Besuch abgestattet.
Se. Majestät haben vermöge
Hofde=
krets vom 12. des gegenwärtigen
Mo=
naths zu bewilligen geruhet, daß
denjeni=
gen, die ein Staatsgut in Erbnutzung
übernehmen, gestattet seyn soll, den
jähr=
lichen Zins nach und nach mit einem
5per=
zentigen Kapital zu reluiren. Welches
daher dem Publikum als ein Nachtrag
zu der in Ansehung des Güterverkaufes
unter dem 24. März dieses Jahrs
ge=
schehenen Bekanntmachung, hiermit
be=
kannt gemacht wird. Wien den 22.
May 1789.
Der größte Theil der den Winter über
hier gelegenen Truppen hat Befehl zur
Armee in Ungarn abzugehen.
Den 17. d. M. sind 546 Türken, unter
Begleitung eines Militarkommando von
Lascy, das aus 128 Mann bestand, zu
Preßburg eingetroffen. Es sind
diejeni=
gen, welche im vorigen Jahre als
Kriegs=
gefangene nach Raab gebracht wurden,
und sich seit dieser Zeit dort befanden;
nun aber nach Leopoldstadt, einer
vor=
mahligen Festung an der Waag, ver=
legt werden, um dort bis zu der
Aus=
wechslung zu verbleiben. Dabey waren
der Begh von Novi, 41 Offiziere 220
Novianer, 150 Janitscharen, und 134
Dubizianer. Die Offiziere waren alle
geschlossen, weil sie sich für 30 Türken
verbürgen hatten, welche nach der
Erobe=
rung von Novi mit dem Versprechen,
binnen einer Monathfrist zurückzukommen,
um Erlaubniß bathen, mit den Weibern
und Kindern abzugehen, aber noch bis
diese Stunde nicht zurückgekommen sind.
Nach öffentlich erschienenen Briefen
aus Peterwardein vom 14. d. M. sind
den 11. die Pontonsbrücken nach
Szur=
to⟨ck⟩ abgeführt worden, um selbige
so=
gleich herzustellen, damit die Armee
hin=
über setzen und jenseits Posto fassen
kön=
ne. Am 14. sollte alles den Marsch
an=
treten, und am 20. in Oppova
versam=
melt seyn. Herr Feldmarschall Haddik
wollte ebenfalls am 16. von Futtak
auf=
brechen. Am 13. in der Nacht kamen
125 Mann Matrosen aus dem
Küstenlan=
de für die K. K. Donauflottille an. Der
Herr Feldmarschall begab sich den
nähm=
lichen Abend mit der übrigen
Generali=
tät auf die grosse Fregatte. Das
Schiff=
volk machte die bey dergleichen hohen
Besuchen üblichen Manöuvres, und
wur=
de von dem Herrn Feldmarschall
ansehn=
lich beschenkt.
Nach einem andern Schreiben bleiben
die Generale Strasoldo und Neugebauer
mit 4 Regimentern, nähmlich Samuel
Gyulai, Thurn, Ferdinand Toskana
und Caprara bey Semlin. Das
Leib=
bat. von Gyulai kommt nach Semlin,
das Oberstbat. besetzt die Beschanier
Redouten. Die Herstellung des
Bescha=
nier Dammes ist bereits angefangen
worden.
Der Feldmarschall Landon ist am 12.
in Karlstadt gewesen, und bereiset die
ganze Gränzgegend, indessen die
Trup=
pen in dieselben von allen Seiten
vor=
rücken.
Feindlicher Seits ist ebenfalls alles in
Bewegung, die Gränzplätze zu besetzen,
und gegen Einfälle sich zu sichern. Seit
dem Einbruche bey Sirovacz am 24.
April haben die Feinde zwar einige
Mah=
le Mine gemacht, ein Gleiches zu
versu=
chen sind aber allemahl durch die
Ge=
genanstalten abgehalten worden, und
ru=
hig geblieben.
Die Armee des Prinzen von Sachsen=
Coburg ist den 4. d. M. von Roman
aufgebrochen, und den 5. bis Far⟨a⟩oni
vorgerückt; von hier aus geht der Marsch
weiter nach Adschud. Die Avantgarde,
unter dem F. M. L. Baron Spleny, und
dem Obersten Karaiczay geht gerade
auf Fokschan los. Sie besteht aus 5
Bataillonen Jnfanterie, 6 Divisionen
Hus=
saren, 55 Kanonen und allen Arnauten.
Das übrige Korps des Prinzen enthält
mit den Szeklern 5 Bataillone
Jnfante=
rie, und wenn die fünfte Division von
Kaiser Hussaren anlangte, 9 Division
Kavallerie.
Aus Brüssel den 10 May. "Marga=
retha Fensie, von Charleroi gebürtig,
welche mit einem Steinmetzen, der
ge=
genwärtig zu Larkon arbeitet, seit 22
Monathen verheyrathet ist, und in
die=
ser Zeit die Leibesfrucht einmahl vor der
Zeit verlohren hatte, wurde den 6. d.
M. von 4 Töchtern entbunden. Die
er=
ste kam natürlich zur Welt; bey den drey
übrigen war die Hülfe der Kunst nöthig.
Das zuletzt erschienene Kind, obschon gut
gestaltet war schon todt. Die übrigen
leben noch, und sehen sich so ähnlich,
daß es unmöglich ist, der Gestalt nach,
sie von einander zu unterscheiden."
Ausländische Begebenheiten.
Portugall.
Auf Befehl der Königinn sind das
Kriegsschiff Concecion von 80 Kanonen,
die Fregaten Minerva von 40, Grazien
von 32, zwey Brigantinen von 24 Kan.
und ein Kutter von 20. Kan. ausgerü=
stet worden, um unter dem Kommando
des Flottenführers D. Giuseppe de
Mel=
lo, an der Meerenge von Gibraltar
ge=
gen die Algierische Freybeuter zu kreuzen.
Die Königinn, von dem Prinzen von
Brasilien begleitet, hat am 14. April
sich an Bord des Kommandoschiffes
be=
geben um das ganze Geschwader in
Au=
genschein zu nehmen, und zwey Tage
nachher ist dasselbe unter Segel gegangen.
Der am K. K. Hofe beglaubigte
Ge=
sandte Graf v. Oeynhausen, welcher
sich mit Urlaub zu Lissabon befindet hat
Jr. Maj. einen Plan zur besseren
Ein=
richtung des Portugiesischen
Militarwe=
sens überreicht, welcher vollkommen
ge=
nehmiget worden ist, und zur Grundlage
verschiedener neuer Einrichtungen in
die=
sem Fache dienen soll.
Die Gemahlinn des Hrn. Gesandten,
nicht weniger von dem Wunsche belebt,
dem Vaterlande mit ihren Talenten
nütz=
liche Dienste zu erweisen, hat einen
vor=
treflichen Plan zu zweckmäßigen
Armen=
anstalten bey Hofe übergeben.
Spanien.
Die Rüstungen in den Häfen dieses
Reichs werden eifrig fortgesetzt. Der
Anführer der Flotte, Don Juan
Mu=
reno hat seine Flagge zu Karthagena,
am Bord des S. Lorenzo von 70
Ka=
nonen, aufgepflanzt, welches Schiff, be=
gleitet von zwey andern Linienschiffen von
70 Kan., 2 Fregaten, 1 Brigantine und
1 Louger sogleich auslaufen soll. Jn=
zwischen wird noch ein Linienschiff
aus=
gerüstet. Der Kommandant erhielt
sei=
ne Befehle versiegelt, mit dem Auftrage,
dieselben nicht eher als 7 Meilen vom
Hafen entfernet zu eröffnen.
Jm Hafen von Kadix wird eine
zwey=
te Flotte ausgerüstet, die den Nahmen
einer Observazionsflotte führet, und aus
6 Linienschiffen, und der
verhältnißmäs=
sigen Anzahl Fregaten und minderen
Schif=
fe besteht.
Nach einer, mit Genehmigung der
Re=
gierung erschienenen glaubwürdigen Liste,
besteht die Spanische Landmacht in 80,000
Mann zu Fuß, 19,000 zu Pferde, 10,000
Leibwachen, 33 Bataillonen Milizen und
62 Kompagnien Jnvaliden, nebst vielen
Miccheletti. Die Seemacht zählt 9
Li=
nienschiffe von 80 und mehr Kanonen;
42 von 70, 7 von 68 und 2 von 64, zu=
sammen 60 Linienschiffe, ferner 46 Fre=
gaten und Schebecken, ohne diejenigen
zu zählen, die ziemlich zahlreich im Baue
begriffen sind.
Frankreich.
Die erste Sitzung des Reichstags
dauerte von 12 Uhr Mittags bis 5 Uhr
Abends. Der König hielt zuerst eine
nach=
drückliche Anrede an die Stände, in
wel=
cher, obgleich sie kaum 10 Minuten
dau=
erte, doch majestätischer Ernst, überzeu=
gende Wahrheit und Empfindungen
väter=
licher Güte um die Wette stritten. Nach
Sr. Maj. sprach der Siegelbewahrer,
Herr Barantin, und nach diesem Herr
Ne⟨ck⟩er. Des letzten Rede dauerte volle
3 Stunden, und hatte hauptsächlich die
Ermahnung zur Einigkeit in den
kernhaf=
testen Ausdrücken zum Jnhalte. Zum
Schlusse sagte er der Versammlung, es sey
der einzige Wunsch Sr. Majestät, sein
Volk, wo möglich, auf die höchste Stufe
der Glückseligkeit zu führen. Als die
Kö=
niginn in dem Saale erschien, so ertönte
alles von freudigen Zurufen und
Hän=
deklatschen.
Dänemark.
Die Ausrüstung der Dänischen Flotte
wird mit allem Eifer betrieben. Bis
zum 5. d. M. sollten 11 Linienschiffe und
3 Fregatten auf der Rhede bey
Kopen=
hagen ganz in fertigem Stande liegen,
die mit den Rußischen vereint, eine
Flot=
te von 21 Linienschiffen, 6 Fregatten
und 2 Cuttern ausmachen. Darunter
sind 3 Schiffe von 100, 1 von 80, 7 von
74, 1 von 70, 5 von 66, und 4 von
64 Kanonen, 3 Fregaten zu 38, und 3
von 36 Kanonen. Die Russen sind
be=
reits am Bord ihrer aus⟨g⟩elegten Schiffe.
Ein Kourier aus Rußland hat, dem
Vernehmen nach, von der Kaiserinn die
Erklärung überbracht, daß sie die
Dä=
nische Beyhülfe in diesem Feldzuge nur
zur See verlangte. Zugleich haben J.
Maj. durch Jhren Minister in
Koppen=
hagen, dem dortigen Polizeymeister,
Generalauditor Flindt, zum Beweise
Jhrer Zufriedenheit über dessen
Thätig=
keit bey Entdeckung und Festsetzung der
in der Mordbrennergeschichte verwickelten
Personen ein Geschenk von 500
Spe=
ziesdukaten machen lassen, und der
Ehe=
frau des bekannten Teff, welcher die
Sache angab, eine Pension von 300
Rthlr. jährlich zugesichert.
Schweden.
Wie fest der Adel und die Ritterschaft
noch am 21. April entschlossen waren, die
Geldbewilligungen auf eine bestimmte
Zeit zu beschränken, ersieht man aus dem
Protokolle dieser Sitzung. Die meisten
Stimmen erklärten: "Da die Stände
das Recht hätten, sich selbst
Schatzun=
gen aufzulegen, so hätten sie auch das
Recht, die Dauer derselben zu bestimmen,
weil man wohl 50 Thaler Schatzung 2
Jahre lang bezahlen könne, aber nicht
während seiner ganzen Lebenszeit. Die=
ses Recht hätten die Stände sogar zur
Zeit der Souverainität ausgeübt, so wie
sie es auch seit 1772 gethan, indem sie
1779 die Gevattergabe für 6 Jahre,
und 1786 die ganze Bewilligung auf 4
Jahre festgesetzt hätten. Wenn die
Stän=
de zuvor und unter der Regierungsform
von 1720 die Bewilligungen von
Reichs=
tag zu Reichstag zugestanden hätten, so
sey dieses darum geschehen, weil damahls
der Zeitpunkt des künftigen Reichstages
von ihnen selbst festgesetzt wurde, welches
aber jetzt der König thäte." Der größte
Theil des Adels wollte daher die
Kon=
tributionen nur auf 2 Jahre zugestehn,
und nur 3 Glieder waren für eine Zeit
von 3 bis 4 Jahren. Graf Löwenhaupt
schilderte die Beeinträchtigungen und
Lei=
den des Adels, welche durch diese
last=
volle Bewilligung zur höchsten Stufe
stie=
gen, mit den stärksten Farben. Die
We=
nigen, welche auf eine unbestimmte Zeit,
nähmlich bis nächsten Reichstag
stimm⟨=⟩
ten, behaupteten, der König könne diese
Kontribution sobald nicht vermindern oder
nachlassen, weil alle die 82 Tonnen
Gol=
des kaum hinreichend wären, die
Jnte=
ressen der von den Ständen garantirten
Schuld von 21 Millionen Thaler zu
be=
zahlen u. s. w. Man kam in dieser
Si=
tzung noch mit nichts zu Stande, auch die
königl. Erklärung vom 23. fruchtete
nichts, und erst am 27. hielt der König
durch eine persönliche Erscheinung auf
dem Ritterhause, die Beystimmung des
Adels, daß die Kontribution bis auf den
nächsten Reichstag dauern soll.
Von dieser königl. Sitzung vernimmt
man, Se. Maj. hätten sehr liebreich und
nachdrücklich mit dem Adel gesprochen,
mit der vorläufigen Versicherung, daß
Sie nicht als Souverain, nicht als
Präsident, sondern als Mitstand in
diese Versammlung treten; Se. Maj.
bothen dann alle Beredsamkeit auf, den
Adel und die Ritterschaft von der
Nothwendigkeit zu überzeugen, daß sie die
Bewilligung nicht beschränken sollten, in=
dem dieses das einzige Mittel wäre, das
Reich zu retten, einen vortheilhaften
Frie=
den zu erhalten u. d. gl. Dieses hatte
die glückliche Wirkung, daß der Stand
sich in Unterhandlungen einließ, durch
welche über verschiedene Punkte der
Ent=
schluß gefaßt, und unter andern von
Sr. Majestät bewilliget wurde, daß
die von dem Adel verworfene
Si=
cherheitsakte, der Bestätigung der drey
übrigen Stände ungeachtet, ohne
Wir=
kung seyn, und derselben in dem
Reichs=
tagsschlusse keine Erwähnung geschehen
soll, auch der Adel sich ausbedung, daß
er nur in Rücksicht der gegenwärtigen
Lage des Reichs für dieses Mahl
sei=
nes Rechts, die Dauer der
Bewilligun=
gen zu bestimmen, sich begebe, aber in
Zukunft dasselbe wieder ungekränkt
aus=
zuüben befugt seyn müsse.
Als auf solche Art durch gegenseitiges
Nachgeben alle Anstände gehoben
wa=
ren, begab sich der König hinweg, und
nahm gleich den folgenden Tag die
Schlichtung des Reichstages vor.
Seit dem werden die Zurüstungen zum
Kriege gegen Rußland auf das eifrigste
fortgesetzt, und machen sich der König
sowohl als der Herzog von
Südermann=
land zur baldigen Abreise gefaßt.
Die meisten Edelleute, welche in
Ver=
haft gesetzt worden sind, haben ihre
Freyheit wieder erhalten.
Pohlen.
Die Reichstagssitzungen währen noch
immer fort, beschäftigen sich mit den
schon bekannten Gegenständen ohne grosse
Thätigkeit und ohne wichtigen Erfolg, und
biethen daher der Aufmerksamkeit
frem=
der Beobachter wenig Erhebliches an.
Das schon erwähnte, wegen der
nicht=
unirten Griechen, zur Vorbeugung eines
Aufstandes, erlassene Universale lautet
also:
"Die Marschälle der Konföderation,
Stanislaus Nalenz Malachowski, und
Fürst Casimir Nestor Sapieha, ma=
chen allen, denen daran gelegen ist,
kund: Da die innere Ruhe der erste
Zweck einer jeden Regierung ist, so hat
die landesväterliche Sorgfalt Sr. Maj.
des Königs, und der erlauchten
konfö=
derirten Stände nicht erlaubt, die
Kla=
gen gleichgültig aufzunehmen, welche über
die auswärtigen nicht unirten Priester,
Czerzen genannt, eingegangen sind: wie
auch über die in den Staaten der
Re=
publik nicht seßhaften herumziehenden
Marketender, über die fremden
zwoszt=
zyks und Filiponen, welche unter
ver=
schiedenen Vorwande über die Gränze
der Pohlischen Staaten schleichen, und
sich erkühnen, das hiesige Landvolk zu
bethören, zu verblenden, und zu
Frech=
heiten zu verleiten, worüber die
Beam=
ten schon mehrere Berichte eingesandt
haben."
"Deswegen, und um die für die
Ein=
wohner dieser Staaten zu besorgende
Ge=
fahr abzuwenden und ihr Leben und
Ver=
mögen zu sichern, haben Se. Majestät
zugleich mit den Ständen den Ausspruch
Jhres Willens in Kraft eines Gesetzes
angezeigt. Um die allgemeine Kenntniß
davon desto mehr zu befördern, machen
wir Marschalle von beyden Nationen
diesen Willen durch gegenwärtiges
Uni=
versal öffentlich bekannt, und rücken in
dasselbe das in folgenden Ausdrücken
verfaßte Gesetz ein: Sicherstellung der
öffentlichen Ruhe."
"Da wir die öffentliche Ruhe im
Lan=
de für den vorzüglichsten Zweck unserer
Berathschlagungen halten, so befehlen
wir König, mit allgemeiner
Einwilli=
nung der konföderirten Stände, daß die
Rußischen Kaufleute (sogenannte
Marke=
tender von den Schatzkommißionen
bey=
der Nationen, oder von der nächsten
Obrigkeit über ihren wirklich ehrlichen
Handel ein Zeugniß nehmen, andere aber
unter dem Namen Marketender in dem
Lande nicht seßhafte, herumziehende
frem=
de Swos⟨ztzyks⟩ und Filiponen, wie auch
alle auswärtige nicht unirte Priester,
Czerzen genannt, welche in den
einge=
laufenden Berichten wegen Aufhetzung des
Volks angeklagt werden, binnen zwey
Wochen von der Bekanntmachung dieser
Verordnung an, unsere Staaten zu räumen
haben, wenn sie der für die Uebertretung
bestimmten scharfen Strafe entgehen
wol=
len."
"Da ferner bey der nicht unirten Kirche
bisher die Gewohnheit war, daß die
Priester derselben unsern Staaten den
Eid der Treue zu schwören, unterliessen,
und zugleich in ihren Gebethen solcher
Monarchen und Fürsten die in Absicht
auf unsere Staaten fremde sind, Er=
wähnung thaten, welches der
Unabhän=
gigkeit und der Authorität unserer
Re=
publik nachtheilig ist, weil es bey dem
in unsern Staaten wohnenden gemeinen
Volke dieser Kirche die Neigung zu
un=
serm Könige schwächen könnte; so
ver=
ordnen wir, daß die sämmtliche nicht
unirte Geistlichkeit, die in unserm
Lan=
de wohnhaft ist, zu allererst Uns König
und der Republik Pohlen vor dem Land=
gericht der Woywodschaft, worin ihre
Pfründen befindlich sind, den Eid der
Treue schwören, und folglich auch in den
Gebethen keiner auswärtigen Monarchen
und Fürsten, als allein Unser, des
Kö=
nigs Stanislaus Augustus, und der
Wohlfahrt der Republik Pohlen, er=
wähnen soll."
"Würde aber ein Priester von der nicht
unirten Geistlichkeit sich erkühnen, dieser
Verordnung entgegen zu handeln, so
wol=
len wir, daß ein solcher, sobald man ihn
dieses Vergehens überzeugt hat, mit dem
Verluste seiner Pfründe und mit
Landes=
verweisung bestraft werden soll. Wir
tragen die Sorge für die Vollziehung
den Gerichten bey Ahndung auf, und
befehlen ihnen, dieses Universal in allen
Städten und Städtchen, und besonders
in den Gegenden, wo dergleichen Leute
sich öfters sehen lassen, bekannt machen,
und in allen Kirchen öffentlich
verkün=
digen zu lassen, damit sich Niemand mit
Unwissenheit entschuldigen möge, u. s. w.
Warschau, den 18. April 1789."
Der Auftrag der Stände an die
Mar=
schälle der beyden Nazionen, in Beziehung
auf die 500 Mann Hülfstruppen, wel=
che die Republik von dem Herzoge von
Kurland verlangt, lautet also: "Da sich
in der Republik dringende Umstände
äu=
ßern
ßern, so tragen Wir König, mit
ein=
müthiger Beystimmung der konföderirten
Stände, zufolge des Gesetzes von 1764,
und des schon vorher nähmlich im J.
1737 zu Danzig geschlossenen Vertrages,
vermöge des vierten ausdrücklichen
Ar=
tikels, den Herren Marschällen der
bey=
den konföderirten Nationen hiermit auf,
an den Herzog von Kurland ein
förm=
liches Ansuchen ergehen zu lassen, daß
gedachter Herzog 500 Mann Jnfanterie,
zum Dienste der Republik bey diesen mit
betrübten Folgen drohenden Umständen,
unverzüglich und längstens bis zum
Aus=
gange des Maymonaths, nach der Stadt
Ros⟨i⟩enie stellen möchte."
Am 6. d. M. kam ein Kourier aus
Berlin von dem dortigen Gesandten in
Warschau an, und überbrachte die
Aeus=
sernung des Preußischen Hofes über die
letzte Note des Rußischen Bothschafters,
wegen des Durchmarsches der Rußischen
Truppen durch das Polnische Gebieth.
Türkey.
Der Thronfolger des am 7. April
verstorbenen Großherrn, Sultan Selim
II., soll, wie Privatbriefe aus
Kon=
stantinopel vom 10. und 12. April
be=
richten, gleich nach seinem Regierungs,
antritte haben kund machen lassen, er
würde das politische System seines
O=
heims und Vorgängers unverändert
bey=
behalten, wünsche mit allen Mächten in
den bisherigen Verhältnissen zu leben,
und wolle den Krieg gegen die beyden
Kai=
serhöfe mit allem Nachdrucke fortsetzen.
Obschon er auf gleiche Art auch alle
Hof=und Staatsbeamte seines
Vorgän=
gers bestätiget hat, so sind doch
dieje=
nigen, welche die wahren Verhältnisse am
Hofe kennen, überzeugt, jene
Bestäti=
gung sey nur vorläufig, und nach der
auf dem 20. April angesetzten Ceremonie
der Thronbesteigung, werde einige
Ver=
änderung vorgehen. Als eine
Vorbe=
deutung davon sieht man auch an, daß
die bereits aus dem Hafen von
Konstan=
tinopel ausgelaufene Flottenab⟨t⟩heilung
nicht von dem Kaputan Pascha, sondern
dem Bruder des Großveziers angeführet
wird.
Ersterer, welcher den Auftrag hatte,
nach der Krim zu segeln, und diese
Halb=
insel, als den Gegenstand des Krieges,
zu erobern, verlangte hierzu 80,000
Mann und war bisher unermüdet die
nöthigen Schiffe erbauen oder herstellen
zu lassen, um den Russen eine
ansehnli=
che Seemacht entgegen zu stellen, indes=
sen der Großvezier, welcher zu Ruschnt
an der Donau den Winter zubrachte, so
viel möglich, Truppen, Lebensmittel und
andere Bedürfnisse an sich zu ziehen such=
te, um seinem Auftrage gemäß, die an
den Ungarischen Gränzen stehenden Korps
und Besatzungen zu verstärken, und selbst
mit einer zahlreichen Macht in die
Mol=
dau zu dringen, Bender zu entsetzen,
und Oczakow zu erobern.
Es kamen wirklich die Astiatischen
Trup=
pen sehr frühzeitig und häufig in
Kon=
stantinopel an; aber diese grosse Menge
von Gästen, und die Bedürfnisse der
Ar=
mee und Gränzplätze haben eine solche
Theurung der Lebensmittel hervorgebracht,
daß man davon bisher beynahe kein
Bey=
spiel hatte, und nicht nur das Volk der
Hauptstadt seit langer Zeit äusserst
unwil=
lig ist, und ein Aufstand unter dem
sel=
ben nur mit Mühe gehindert wird, son=
dern auch viele der angekommenen
Trup=
⟨st⟩en, besonders die für die Flotte im
Archipelagus angeworbenen Matrosen
wieder häufig ausrissen, und nach Hause
kehrten, endlich die Armee des
Großve=
ziers selbst bisher noch nicht ihre
Maga=
zine genugsam hat anfüllen können.
Dieser ausserordentliche Mangel rühret
daher, weil die Bedürfnisse um so vieles
vermehrt, und die Zufuhren von allen
Seiten erschweret sind. Nichts kommt
mehr aus der Krimm, sehr wenig aus
Egypten, nichts mehr aus der Moldau,
was die Wallachey und die anderen
Gränzprovinzen haben, zehrt die Armee
auf, und in Griechenland und Morea
soll die Ernte schlecht ausgefallen seyn.
Was über das schwarze Meer kam, ha=
ben die dort kreuzenden Russischen
Schif=
fe größtentheils aufgefangen.
Obschon daher die Flotte noch nicht
in segelfertigen Stande ist, so hat doch
ein Theil davon die Rede von
Konstan=
zinopel verlassen müssen, um die
Ver=
zehrung dort zu vermindern. Sie ging,
wie verlautet, nach Varna. Dieser nicht
sehr geräumige Hafen, und der Hafen von
Akiermann, den aber die Russischen
Kriegsschiffe von allen Seiten umgeben,
sind die einzigen der Pforte noch übrigen
Seehäfen im schwarzen Meere.
Deutschland.
Das in der vorigen Zeutung
abgebro=
chene Memoire des Preussischen Hofes
in Beziehung auf die deutschen
Nunzia=
tursstreitigkeiten, lautet in der
Fortse=
tzung also:
"Se. Maj. würden es gern sehen,
wenn, indessen daß die Stände des Reichs
sich zu der Berathschlagung auf dem
Reichs=
tage vorbereiten, die Herren Erzbischöfe
ihre dem Papste zu machenden
Vergleichs=
vorschläge beschleunigen wollten, damit
derselbe sich nicht dur〈…〉e
Berathschla=
gungen übereilt halte, 〈…〉 damit er Zeit
habe, sich zu bedenken, und einen
Ent=
schluß zu fassen, wie auch in
Unterhand=
lung zu treten und damit Se. Maj.
auch in Absicht des Römischen Hofes
so=
wohl ihre Verwendung, die von beyden
Seiten angenommen worden, als auch
die Garantie des Status quo, die dem
Papste versprochen worden, bethätigen
können. Der König strebt keinesweges
darnach, sich in die Mediazion einer so
verwickelten, und mit so vielen
Schwie=
rigkeiten verknüpften Sache zu mischen.
Er wird diese Medlazion nur in so ferne
ins Werk setzen, als die Parteyen es
wollen, und auf solche Art und Weise,
die Sr. Kurfürstl. Gnaden zu Maynz
gefällig seyn wird. Se. Maj. verlangen
keine öffentliche Verwendung, und
wer=
den auch gänzlich davon abstehen, wenn
man es will. Sie haben sie bloß in der
Absicht angebothen, um, wenn es
mög=
lich wäre, die zwey bey diesem Streite
interessirten Parteyen einander näher zu
bringen. Sie hören nicht auf, den Papst,
durch ihren Agenten Ciofani, zu Rom,
und durch den Grafen von Brühl zu
München, zu ermahnen, daß er einen
Legaten nach Regensburg senden möge,
und ihm vorstellen zu lassen, daß es nicht
möglich seyn wird, die Jurisdikzionen
der Nunziaturen in Deutschland zu
be=
haupten. Aber der Römische Hof
be=
steht beständig, ohne sich über die
erwähn=
te Legazion bestimmt zu erklären, auf die
Erhaltung der Garantie des vorgeblichen
Status quo, und darauf, daß die
Erzbi=
schöfe ihm Vorschläge thun sollen. Es
scheine also dem Könige, daß Se. Kur=
fürstl Gnaden zu Maynz am beßten thun
würden, wenn sie dem Papste klar und
bestimmt schrieben, was die Erzbischöfe
in Hinsicht eines Vergleichs thun
kön=
nen, und wollen, und dabey verlangten,
ohn⟨e⟩ Verzug einen Legaten nach
Deutsch=
land zu schicken, um darüber zu
unter=
handeln, und noch erklärten, daß im
Ge=
gentheile die Bischöfe nicht umhin
könn=
ten, ihre Beschwerden bey dem
Reichs=
tage anzubringen, dessen Entscheidung,
nach den Konkordaten und der deutschen
Konstitution, und selbst nach den
Gesin=
nungen, wenn nicht der Einstimmigkeit,
doch der Mehrheit der Reichsstände, si=
cherlich dem Römischen Stuhle widrig
und ungünstig für ihn seyn würde.
Wenn Se. Kurfürstl. Gnaden dieses
Schreiben dem Könige wollen
kommuni=
zieren lassen, so werden Se. Maj. das=
selbe durch die stärksten, und dienlichsten
Vorstellungen bey dem Hofe zu Rom
unterstützen lassen, um ihn zu einen
bil=
ligen Vergleich geneigt zu machen."
"Der König schmeichelt sich, daß Se.
Kurfürstl. Gnaden zu Maynz diese
Er=
klärung genugthuend, und der wahren
Lage der Sache und einer zum
Verglei=
che geneigten Gesinnung, welche bey
die=
ser Streitigkeit interessirte Parteyen
be=
seelen muß, so wie auch der Freundschaft
und dem besondern guten Vernehmen
ge=
mäß finden werden, welches Se. May.
und Se. Kurfürstl. Gnaden miteinander
verbindet. Berlin, den 4. Nov, 1788.
Finkenstein, Herzberg.
Die aus Zweybrücken eingehenden
Nachrichten vom 7. d. M. geben an, daß
alle bedenkliche Umstände in der
Krank=
heit des Hrn. Herzogs damahls
ver=
schwunden waren, das Fieber Sr. Durchl.
seit dem 5. verlassen hatte, doch aber
noch ein sehr heftiger Husten anhielte.
Kaum hatten die Umstände des Herrn
Herzogs diese günstige Wendung
genom=
men, als auch der regierenden Frau
Her=
zoginn, die nähmliche Krankheit zustieß,
wovon die bey Hofe ausgetheilten
Nach=
richten also lauteten: Den 4. May.:
"Der Puls war in heftiger Bewegung;
Morgens bemerkte man im Angesichte
einen Ausbruch der Flecken; gegen die
Nacht nahmen die Kopfschmerzen
derge=
stalt zu, daß sie den Schlaf brachen."
Den 5. May. "Die Simptomen und
Kopfschmerzen vermindern sich, und der
Fleckenausbruch nimmt zu; das Fieber
ist sehr mässig." Den 6. May: "Der
Fleckenausbruch geht glücklich von statten
und nach Proporzion vermindern sich die
Simptomen. Der Husten, welcher zwar
nicht stark ist, beunruhiget Je. Herzogl.
Durchl. sehr; indessen ist das Fieber
in=
mer gering, und Dank dem Himmel, bis
hieher nicht die geringste Gefahr."
Vereinigte Staaten von Amerika.
Der Plan zu einer neuen Regierungs=
Form der vereinigten Staaten von
Nord=
amerika, welcher durch die
aufgeklärte=
sten Staatsmänner und Philosophen,
einen Washington, Franklin und
an=
dere, die als Abgeordnete der Staaten
zu Philadelphia im J. 1787
versam=
melt waren, nach den weisesten
Grund=
sätzen der Gerechtigkeit und
Staatsklug=
heit, entworfen worden ist, um den Grund
zu dem dauerhaften Glücke dieser
Repub=
lik zu legen, war am 4. März d. J. von
11 Staaten einstimmig angenommen, und
man hoffte, daß sich die zwey übrigen
Staaten auch dazu verstehen würden,
da sich die nach dem neuen Plane
er=
nannten Abgeordneten zu Newyork
ver=
sammelten, die bisherige
Staatsverfas=
sung förmlich aufhoben, und unter
Läu=
tung aller Glocken und Abfeurung der
Kanonen die neue einfüheten, welche die
dreyzehn Provinzen gleichsam zu einen
einzigen Körper verbindet, General
Was=
hington wurde einstimmig zum
Präsiden=
ten ernannt.
Wien.
Verstorbene zu Wien
Den 15. May. Jn der Stadt.
- Dem Hrn. Joh. Anton Reiner, k. k. Versatzamts
Hauptkaßier, s. Fr. Maria Theresia, alt 44. J.
nächst dem Schottenthor N. 97.
Vor der Stadt.
- Jos. Franck, Exjesuitenfrater, alt 69 J. in der
Neudeckerg. N. 90. - Hr. Jgnaz Pohaz, Polizeykommissär, alt 47 J.
in der neu Schotteng. N. 67. - Dem Joh. Georg Solterer, k. k. Milit. Fuhrwes.
Schaffer, s. W. Maria Anna, alt 25 J. am
Hungelgr. N. 2. - Dem Karl Pillet, Dragoner, f. K. Joh. alt 1 J.
im Lerchenf. N. 4. - Michael Rosner, Lederer, alt 24 J.
- Franz Haas, Barbier, alt 29 J.
- Jos. Anschel, Bräukn. alt 26 J. alle 3 b. Barmh.
- Anton Strambach, Gefreyer, alt 28 J.
- Joseph Rorach, Gem. alt 20 J.
- Jos. Feil, Schmied v. Milit. Fuhrwes. alt 46 J.
alle 3 im Militärspit. - Michael Hink, Schuhmacher, alt 47 J.
- Joseph Konrad, Löhnkutscher, alt 49 J.
- Cath. Kerknigerin, Anstreichermeist. W. alt 13 J.
alle 3 im allg. Krankenh. - Joh. Held, Schweinhandl. alt 82 J. im Siechnh.
- Summa 15. Personen, darunter 1. Kind.
Den 16. May. Jn der Stadt.
- Hr. Franz de Paula Steinbeis, Exjesuit, alt 40 J.
in der untern Breunerstr. N. 1153. - Hr. Joh. Ernest Klapproth, Großhändler, u. k. k.
priv. Fabrikant, alt 70 J. am Haarm. N. 756. - Cath. Frankin, Bäckerj. Wit alt 43 J. im
Ju=
derg. N. 499. - Dem Joh. Roßner, k. k. Hofbauamts Tagschreib.
s. K. Franziska, alt 2 J. in der k. k. Burg. - Eva Maria Habersbrunnerin, Hausmeist. Wit.
alt 58 J. in der Weyhburgg. N. 948. - Dem Leop Firholzer Zimmerm. s. K. Joh. alt
1 J. in der hint. Schenkenstr. N. 53.
Vor der Stadt.
- Hr. Franz d. Bourgeois, Auditor b. d. adelich
deutschen Noblegarde, alt 49 J auf der Wie=
den N. 90. - Joh. Ram, bürg Schneidermeister, alt 56 J. in
der Josephst. N. 4. - Dem Math. Hain⟨klandre⟩, bürg Schneidermeist.
s. K. Beatrix, alt 9. J. in der Rossau N. 54.
- Dem Jos. Tilmann, Laternanzünder, s. K. Anna,
alt 4 J. im Lerchenf. N. 69. - Jos. Fischer, schutzv. Buchbinder, alt 51. J. in
der Josephst N. 41. - Dem Joh. Kick, herrs. Postillion, s. K. Cath. alt
1 J. am Getraitmarkt N. 33. - Mich. Honig, Wais, alt 6 J. zu Gumpend. N. 13.
- Ursula Feyertagin, led. Dienstm. alt 48 J. am
Neustift N. 35. - Jakob Hagel, Gem. alt 71 J.
- Jakob Hofmann, Feldwebel, alt 37 J. beede im
Jnvalidenh. - Math. Dworezack, Gem. alt 19 J. im Militärspit.
- Andreas Hochstätter, Zimmerm. alt 48 J.
- Konstantin Schupan, Handlungsdien. alt 21 J.
- Rosina Lautenbacherin, Soldat. Wit. alt 66 J.
- Joseph. Ponson, Hausknecht, alt 49 J.
- Maria Anna Gellerin, Tagl. W. alt 38 J.
- Magdal. Manhartin, led. Handarbeit. alt 15 J.
alle 6 im allg. Krankenh. - Mathias Wallner, Tagl. alt 75 J.
- Anton Katzenhofer, Schlosser, alt 53 J.
- Maria Anna Stöcklin, Tagl W. alt 38 J.
- Cath. Brandlin, Pfründl. alt 42 J. alle 4 im
Siechenh. - Summa 27. Personen, darunter 6 Kind.
Den 17. May. Jn der Stadt.
- Dem Jgnaz Polzer, bürg. Schneidermeist. s. K.
Antonia, alt 1 J. in der Singerstr. N. 930.
Vor der Stadt.
- Fr. Cath. Siragusa, k k. pens. Hauptm. Wit. alt
66 J. in der Leopoldst, N. 391. - Hr. Anton Faber, gew. bürg. Handelsm. alt
73 J. in der Leopoldst. N. 391. - Dem Caspar Graf, bürg. Schwerdfegermeister,
s. W. Klara, alt 38 J. am Spitalberg N. 130. - Jos. Traun⟨fel⟩ner, Hauslehrer, alt 76 J. in der
Josephst. N. 105. - Dem Martin Schwingerschlegl, Maurerp⟨a⟩llier,
s. W. Christina, alt 42 J. im Lichtent. N. 9. - Dem Caspar Schmidt, Bierabtrager, s. K. Jo=
sepha, alt 1 J. in der Leopoldst. N. 99. - Jos. Leopolder, Arrest. v. k. k. Stadtger. alt 41 J.
in der Leopoldst. N. 209. - Jakob Ezuki, alt 36 J.
- Wenzl Leeger, alt 27 J. beede Gem.
- Thaddä Daniel, Korporal, alt 36 J.
- Franz Tepicht, chyrurgis. Praktik. alt 21 J. alle
4 im Militärspit. - Franz Würländer, Weber, alt 28 J.
- Joh. Heim, Kramer, alt 41 J.
- Cath. Sinin, Schneid Wit. alt 32 J.
- Anna Maria Schenkin, Holzhack. Wit. alt 70 J.
alle 4 im allg. Krankenh. - Summa 16 Personen, darunter 2. Kind.
Den 18. May. Jn der Stadt.
- Hr. Franz Ferd. Geißenhof,. k. k. Obersthofpost=
amtsverwalt. Adjunkt, alt 55 J. im Postamt
N. 818.
Vor der Stadt.
- Hr. Jgnaz Schiffenhuber, Magistratssekret. alt
32 J. in s. H. zu Mätzleinsd. N. 32. - Dem Steph. Wißmüller, bürg. Perückenmach. s.
W. Theresia, alt 28 J. auf der Wieden N 23. - Wilh. Roßner, gew. bürg. Goldarbeiter, alt 72 J.
am Getraide. N. 37. - Dem Georg Grünen, Schneider, s. T. Cath. alt
19 J. am Neubau N. 106. - Dem Jos. Prechta, Tagl. s. W. Theresia, alt
47 J. auf der neu Wien N. 117. - Elis Malzattin, led. Handarbeit. alt 32 J. in
der Leopoldst. N. 348. - Theresia Mauritzin, Kutsch. Wit. alt 79 J. im
Lerchenf. N. 49. - Dem Joh. Georg Sartory, bgl. Galanteriestahl=
arbeit. s. K. Josepha, alt 6 J. in d. Josephst. 71 - Dem Franz Holl, Uhrmacher, s. K. Joh. alt. 4 J.
am Neubau N. 147. - Dem Anton Narziß, Tischler, s. K. Leop. alt. 4 J.
im Lerchenf. N. 121. - Dem Christian Raffald, Bedienter, s. K. Amand,
alt 2 J. zu Erdberg N. 42. - Adam Gruber, Roßknecht, alt 53 J.
- Karl Fichtner, herrs. Bedienter, alt 32 J.
- Zacharias Falck, hers. Kutsch. alt 42 J. alle 3 b.
Barmh. - Georg Simpl, alt 23 J.
- Franz Bennesch, alt 26 J.
- Joh. Laxoma, alt 19 J. alle 3 Gem.
- Martin Reisner, Rekrout, alt 20 J. alle 4 im
Militärspit. - Joh. Wanbacher, Handlungsdiener, alt 26 J.
- Joh. Pichler, Rosolihandler, alt 55 J.
- Gotthard Fleischinger, Blattiergs. alt 24 J.
- Joh. Stübner, Zeugmachermeister, alt 42 J.
- Rosina Fellnhoferin, Tagl. W. alt 70 J.
- Alex Eckenberger, Schneider, alt 23 J.
- Georg Ecker, Maurer, alt 23 J.
- Franziska Kleinin, led. Handarbeit. alt 34 J. alle
8 im allg. Krankenh. - Joh. Fruhstuk, Bauernkn. alt 65 J.
- Theresia Steigenteschin, Soldat Wit. alt 88 J.
- Joh. Partlmä, Schneider, alt 42 J.
- Jos. Marle, Weber, alt 48 J. alle 4 im Siechnh.
- Summa 31. Personen, darunter 4. Kind.
Feuerwerk
Herr Stuwer versieht sich zu der billigen
und gnädigen Denkungsart des Publikums,
dasselbe werde es nicht übel nehmen, daß
auch gestern das für diesen Tag angekündigte
Feuerwerk nicht hat abgebrannt werden
kön=
nen. An einem zweifelhaften Tage, an
wel=
chen diese Liebhaber aus Besorgniß, die
Wit=
terung möchte schlimmer werden, von dem
Besuche abgehalten werden, ein so kostbares
Feuerwerk abbrennen, ist dem Unternehmer
eben so nachtheilig, als den
zurückgebliebe=
nen Liebhabern unangenehm. Also den ersten
schönen Tag, Montag, Dienstag oder
Don=
nerstag, wenn eine stäte Witterung ihn
be=
günstiget, wird er ein verehrungswürdigstes
Publikum mit den versprochenen prächtigen
Feuerwerk, unter dem zweyfachen Titel:
Der innigste Wunsch aller k. k. Staaten,
und
Die durch Sturm von dem Kaiserlich=
Russischen Heere eroberte Festung
Skzakow,
zu unterhalten die Ehre haben.
Nachricht
Von der k. k. ni. öst. Landesregierung wird
zufolge Hofdekrets vom 11. und Empfang
15. May d. J. hiemit bekannt gemacht, daß
an der Theresianisch=Savoyischen Akademie
alhier die Correpetitorsstelle, welcher das
Le=
henrecht, das deutsche Staatsrecht, und die
deutsche Reichsgeschichte zugetheilet sind, er=
öffnet, und zu Besetzung derselben der Concurs
auf den 13. k. M. Junius bey der
Univer=
sität bestimmt sey. Wien den 17. May 1787.
Nachricht.
Wir N. Rektor und Consistorium der
ur=
alt und weit berühmten Universität alhier
geben hiemit all und jeden an der hohen
Schule alhier die öffentliche Vorlesungen
be=
suchenden Studiosis anmit zu vernehmen:
Wie daß bey alhiesiger hohen Schule aus
nachbenannten Stiftungen einige Stipendien
ledig seyen, als: Aus der Andre Crönnischen
Stiftung für einen aus Krain, von Laybach,
Krainburg oder Oberburg gebürtigen
Stu=
denten, welcher aber die vorläufige
Präsenta=
tion von dem Magistrate der Stadt Laybach
zu bewirken hat. Aus der Thomas
Crön=
⟨ni⟩schen Stiftung für einen aus Krain von
Laybach oder Oberburg gebürtigen
Studen=
ten, welcher aber die vorläufige Präsentation
von dem ⟨Herrn Fürsten⟩ und Erzbischofen von
Laybach zu bewirken hat. Aus der
Gerdeßi=
schen Stiftung für einen von des Herrn
Stifters Freundschaft abstammend, in dessen
Ermanglung aber für einen aus Westphalen
gebürtigen Studenten. Aus der Kilber
Vil=
lunischen Stiftung für 2 aus Untersteyermarkt
gebürtige Studenten, deren einer die
vorläu=
fige Präsentation von dem Magistrate der
Stadt Gräz, der zweyte aber die Präsentation
von dem Markt Leibnitz zu bewirken hat.
Aus den Magzen=und ⟨Ohlaysc⟩hen
Stiftun=
gen für zwey und respektive sechs Stiftlinge,
welche für die aus Ungarn, Siebenbürgen,
dann auch Dalmatien, Kroation und
Slavo=
nien gebürtige Studenten gewiedmet sind.
Aus der Sulzerischen Stiftung für einen von
Waydhofen an der Ybbs in Ni. Oest. gebür=
tigen Studenten, welcher aber die vorläufige
Präsentation von dem Magistrate zu
Wayd=
hofen an der Ybbs zu bewirken hat. Daher
haben jene Studenten, welche um Verleihung
der vorbemeldten Stipendien anlangen
wol=
len, ihre Bittschriften pro secundo semestri
1789 von heut an bis 15. Juni 1789
einzu=
reichen, in solchen aber das behörige von
der Ortsobrigkeit ausgefertigte, und von dem
Herrn Pfarrer bestättigte Armuthszeugniß
beyzulegen, dann bey jenen Stiftungen, wo
eine Präsentation erfoderlich ist, sich
unver=
weilt um diese Präsentation zu bewerben, und
solche beyzubringen; widrigenfalls die später
einreichende, und nicht belegte Bittschriften
nicht mehr angenommen werden würden.
Ex Cons. Univ. Wien den 12. May 1789.
Anzeige.
Den 12. d. M. May ist zu Mannswört
an der Donau der Körper einer ertrungenen
unbekannten Mannsperson angeronnen. Diese
Person war von mitterer Grösse, dem
Anse=
hen nach bey 50 Jahr alt, hatte graue Haare,
die am Kopfe vorne geschorren, und hinten
in einem Zopf gebunden waren; am Leibe,
nebst dem Hemde, einen silberfarb tüchenen
Rock, gleiche Weste und Beinkleider, mit
gleich=
färbig kamelhaarenen Knöpfen, in dem
Bein=
kleid aber gelbe Schnallen, und grau gewirkte
baumwollene Strümpfe. Wer dieses
Ertrun=
kenen wegen etwa nähere Auskunft verlangt,
kann deshalb bey dem Landgericht der k. k.
Kameralherrschar Ebersdorf an der Donau
sich melden. Wien den 18. May 1789.
Nachricht.
Die sehr schönen hier noch nie gesehenen
Figuren, welche seit 14 Tagen mit ungetheil=
ten Beyfall am Kohlmarkt im goldenen Brunn
dem Eckhause der Wallnerstrasse dem
Millani=
schen Caffeehause gegenüber gezeiget werden,
sind durch ein neues interessantes Stück
ver=
mehret worden: nämlich durch den Bassa von
⟨Seutari⟩ in Lebensgrösse, welcher nach einer
aus Venedig überkommenen Originalzeichnung
verfertiget worden. — Der Künstler glaubt
durch nichts mehr seine Erkäntlichkeit für die
gütige Aufnahme seiner Kunstprodukten einer
hohen Noblesse sowohl als einem
verehrungs=
werthen Publiko bezeigen zu können, als wenn
er sich bestreben wird, von Zeit zu Zeit durch
neue Stücke sein Cabinet zu vermehren. Bis=
her hat jederman, der diese Kunststücke mit
seinem Besuch beehret, eingestanden, nichts
hier gesehen zu haben, welches der Natur so
nahe kame, als diese dauerhaft dem Fleische
so ähnliche Massa, woraus auch der Künstler
überaus ähnliche Portraits en ⟨Bü⟩ste und
Le=
bensgrösse verfertiget.
Nachricht
eines Donau und Gestundheitsbaades.
Einem hohen Adel und schätzbaren
Publi=
kum gebe hiemit zur Nachricht, daß in den
erst vor einigen Jahren ganz neu erbauten
Baadhaus unter der Weißgärber
Donaubrü=
cke auf der Prater Seite jederman mit dem
gemeinen Donaubaad, dann verschiedenen
Heilbädern in abgesönderten sehr reinlichen
Kabineten bey mir, oder auch in eigener
Wohnung auf das pünktlichste und reinlichste
bedienet werden kann; nicht minder ist auch
zum Fuß baaden auf dem vorbey fliessenden
Donauarm ein gedeckter für alle Gefahr
ge=
sicherter Floß in Bereitschaft. Die
Heilbä=
der bestehen aus erweichenden, auslösenden
oder stärkenden mit dem Donauwasser
gekoch=
ten Kräutern, und aus einem dem
Baadner=
baad ähnlichen Schwefelbaad. Diese Bäder
werden von einigen hiezu besonders
gewähl=
ten hiesigen Herren Mediznern verordnet,
und kann ein jeder, der sich von der
Nutzbar=
keit und Heilkraft derselben unterrichten will,
die Zusammensetzung der Kräuter und
Mine=
ralien, mit welchen sie gekochet und
ver=
mischet werden, zu allen Zeiten selbst
einse=
hen. Den unbemittelten Kranken, welchen
diese Heilbäder verordnet werden, will ich
solche nach den äußerst geminderten Preis,
was sie mich selbst kosten, verabreichen. Aus=
serdem werden auch meine Herren Baadgäste
in den gleich anstossenden sehr schattigen mit
abgefonderten Lusthäusern und Kegelbahnen
versehenen Garten mit allen Gattungen der
Frühstücken, zu Mittag und Abends mit
war=
men gut zugerichteten Speisen, ächten
Oster=
reicher Gebirgweinen, verschiedenen Bier und
Erfrischungen auf das beste bedienet. Wenn
ganze etwas zahlreiche Gesellschaften bey mir
zu speisen beliebeten, so bitte mir einen Tag
vorher hievon Nachricht zu geben. Jch
wer=
de mich überhaupt bemühen meinen
sämmtli=
chen Herren Gästen alle mögliche
Zufrieden=
heit durch gute und reinliche Bedienung zu
verschaffen. — Die Preise des Baades sind:
für das Donaubaad 17 kr. für das
Schwe=
felbaad 24 kr. — für das Kräuterbaad 36 kr.
Der Unternehmer des Donau=
und Gesundheitsbaades unter
der Weißgärber Donaubrücke.
Ankündigung.
Joseph Leichnamschneider, burgerl. Caffee=
sieder, macht hiemit dem geehrten Publikum
bekannt, daß er den ersten Stock seines
Caf=
ferhauses nächst der Schlagbrücke in der
Leo=
poldstadt Nr. 1 ganz neu eingerichtet, und
hiebey zugleich diese Fürkehrung getroffen
habe, daß sowohl in dem Billardzimmer, und
dem daran linkerhand stossenden Kabinet, als
auch auf dem Balkon gegen die Hauptstrasse
kein Tabak geschmauchet werde, als wozu
ein besonders Zimmer ebenfals im ersten Stock,
welches seinen eigenen Eingang hat, und in
welchem sich auch ein Balkon, mit der
schön=
sten Aussicht gegen die Stadt und die
Don=
au sich befindet, bestimmet ist. Er
schmei=
chelt sich daher um so mehr, auch für die
Zukunft eines geneigten Zuspruchs, als er
solchen bis itzt genossen habe, wofür er auch
den schuldigsten Dank abstattet. Wien den
20. May 1789.
Anzeige.
Jedermann wird bekannt seyn, daß am 14.
Juli 1787. der Gasthof zum goldenen Schiff
in der Ofner Wasserstadt durch einen
unglück=
lichen Zufall in Brand gerieth, und dadurch
Unterzeichneter nicht nur ausser Stand gesetzt
ward, die sonst bey ihm einkehrenden hohen
und verehrungswerthen Gäste nach ihrem
Wil=
len und nach seinem Wunsch zu bedienen,
sondern auch; daß derselbe einen namhaften
Schaden dadurch erlitt, da beynahe seine
ganze Einrichtung ein Raub der Flamme,
und endlich durch die nachher erfolgte
Wie=
deraufbauung des Gebäudes sein Gewerbe
auf eine Zeit gespert wurde. Von
Dankbar=
keit noch durchdrungen, für den damaligen
so gütigen Zuspruch hoher Passagiere, ließ
er es sich indessen angelegen seyn, das
Wirths=
haus und dessen innere Einrichtung bald
wie=
der und besser herzustellen. Dieses öffentlich
anzuzeigen, hält er nun für seine Pflicht; denn
er hat keine Kosten gepart, den Gasthof nach
dem Wunsch eines jeden so einzurichten, daß
er hoffen kann, sowohl hohe als niedrige
Passagiere werden mit aller derjenigen
Be=
quemlichkeit bedient werden, die sie nur
ver=
langen können. Jn dieser Rücksicht hat er
den ganzen vordern Trakt bis an die
Haupt=
stiege an sich zu bringen gesucht, damit durch
andere Jnleute der fremde hier Einkehrende
nicht durch Unreinigkeit belästigt, oder sonst
auf eine Art beunruhiget werde. Für alle
Bequemlichkeit der Reisenden ist gesorgt
worden, und ein Passagier, besonders eine
hohe Herrschaft, kann nach Verlangen 1,
2, 3, 4, und 6 Zimmer in einer Reihe auf
die Hauptgasse haben. So können auch
je=
ne Personen, welche eine lange Zeit sich
auf=
zuhalten gedenken, Zimmer monat=und
Quar=
talweise haben, mit der Aussicht auf die
Gasse, oder auf die Donau. Jn jedem
Zim=
mer findet man, nebst guter Einrichtung, auch
Tafeln an der Wand mit Namen und
Woh=
nung des gesammten Personals der hiesigen
hohen Stellen. Uiberhaupt ist dieser
nun=
mehr ganz neu hergestellte Gasthof, auch mit
schönen Stallungen und Wagenschupfen
ver=
sehen, und man kann da täglich
Gelegenhei=
ten nach Raab, Preßburg und Wien haben.
Ausser der hier gewöhnlichen Kosttafel für
distinquirte Personen, kann man auch nach
Wienerart, sich einzelne Speisen, oder
Por=
tionen nach Belieben wählen, und
Unterzeich=
neter wird sich hiebey bemühen, den
geneigt=
ten Zuspruch nach Möglichkeit zu verdienen.
Vom 1. May fängt die Speisetafel an.
Stockmann,
Gastwirth zum goldenen Schiff in Ofen.
Erinnerung.
Alle jene, die an dem in eigenen
Geschäf=
ten von hier nach Jtalien abgereisten Herrn
Joh. Camille von Lellis eine Foderung zu
machen haben, belieben sich binnen 20
Ta=
gen und nicht später bey seinem Hrn. Bruder
Ritter Karl Alexander v. Lellis am
Mino=
ritenplatz im Okilvischen Haus im 3ten Stock
zu melden.
Gefundene Uhr.
Den 22. April d. J. ist eine Sackuhr von
Spinspeck in der Wahringergassen Vorstadt
in der kleinen Gasse, wo man zum Militair=
spital geht, gefunden worden; der solche
ver=
lohren, kann sich bey den
Militairhauptspi=
tals Commandanten, Herrn Hauptmann v.
⟨Dux⟩, melden.
Nachricht.
Es ist ein Versatzzetel, worauf eine
golde=
ne Uhr geschrieben, gefunden worden. Der
Eigenthümer hat sich auf der Wieden in dem
Gasthause zur rothen Enten links im ersten
Stock bey Hrn. Tauber zu melden.
Hofmeister sucht Dienste.
Ein Mann von mittleren Alter, der als
Hofmeister junger Cavaliere in aller Rucksicht
Genüge zu leisten im Stande ist, wünschet
in dieser Eigenschaft aufgenommen zu
wer=
den. Er besitzt unter andern auch
mathema=
tische Kenntnisse, wie auch die deutsche, latei=
nische und französische Sprache, und hat
überhaupt im Erziehungsfache viele
Erfah=
rungen. Er hat auch vorzüglich gute Atteste
aufzuweisen, so wie es ihm an Empfehlungen
nicht mangelt. Das übrige ist zu erfahren
im Zeitungskomtoir in der Singerstrasse.
Nachricht.
Von der königl. Kammeraladministration
des Pesterbezirks wird hiemit kund gemacht,
daß Se. Maj. allergnädigst zu entschliessen
geruhet haben, womit in Pest auf dem
gros=
sen und geräumigen leeren Platz, zwischen dem
Waiznerthor, und dem grossen neu erbauten
kön. Hause eine neue Stadt zur
Bequemlich=
keit des Publikums, und Begünstigung
beson=
ders des Handelstandes erbauet werde, in
welcher auf dem neu anzulegenden
Hauptpla=
tze fürohin unfehlbar die Jahrmärkte
gehal=
ten, hingegen aus der innern Stadt ganz
hinaus gezogen werden sollen. Um nun
die=
sem Verkaufe der Hausstellen einen grösseren
Vorschub zu geben, und zugleich diese
Ab=
sicht in voller Maaß zu erreichen, sind
höch=
sten Ortes folgende Bedingnisse festgesetzt
wor=
den: 1) Allen bürgerl. Handwerkern, Kauf=
und Handelsleuten, wie auch Fabrikanten
ohne Unterschied der Religion (mit Ausnahm
jedoch der Juden, und derley Jnsassen, so
ihre Nahrung durch den Ackerbau suchen)
solle gestattet seyn, eine oder mehrere
Haus=
stellen zu erkaufen, damit auf solchen
läng=
stens binnen 3 oder 4 Jahren die Häuser er
bauet werden. 2) Diesen Käufern; soll eine
10jährige, jenen, aber, so ihre Häuser mit 2
Stockwerke herstellen eine 15jährige, Frey=
heit von gemeinen Mitleiden und Stadtab=
gaben, welche von diesen neu erbauten
Häu=
sern zu entrichten wären bewilliget, und nebst
diesen das Bürgerrecht unentgeldlich ertheilet
werden. Dagegen muß 3) von jedem
Käu=
für ein Drittel des Kaufschillings gleich bey
dem Kauf erlegt werden, für den Ueberrest
aber soll eine 10jährige Frist gegen dem
ge=
stattet seyn, daß das von dem rückständigen
Kaufschilling verrechnende 5 prozentige
Jn=
teresse in halbjährigen Fristen zur Stadtkassa
abgeführet werde, das rückständige Kapital
aber bis zu dieser gänzlichen Abzahlung auf
dem erkauften Grund und neu erbauten
Hause, als der erste Satz radiziret werden
soll. 4) Die neu erbauten Häuser müssen
durchaus von guten Baumaterialien
aufge=
geführet werden, und obschon jedem
Eigen=
thümer freystehen wird, die innere
Einthei=
lung des Hauses nach eigener Nothdurft und
Konvenienz einzurichten, so soll doch ein
je=
der schuldig seyn über die unternehmende
Bauführung vorläufig die Plans in duplo
der städtischen Baukommission zur Einsicht,
und zu dem Ende zu übergeben, damit
je=
nes, so dem Publikum, dem Nachbarn, oder
dem Eigenthümer selbst schädlich, oder
nach=
theilig wäre, bey Zeiten vermieden, und
rek=
tifizirt werden könne. Wobey jedoch der
be=
sagten städtischen Baukommission aufgetragen
seyn wird, die von den Partheyen
einzurei=
chende Plans, nach der darüber ohne
Vor=
zug vorzunehmenden Amtshandlung und
er=
folgten Rektifizrung demselben unentgeldlich
ausfolgen zu lassen. Zu diesen mittels
Ver=
steigerung vorzunehmenden Verkauf
berühr=
ter Haustelle wird der 2. Juni d. J. und
nachfolgende Täge von 9 Uhr früh bis 12
Mittags in dem Rathhause des Pester
Ma=
gistrats bestimmet. Wozu dann alle
Kauflu=
stige geladen werden. Bis dahin wird die
ganz neu anzulegende Stadt mit allen
Haus=
stellen ausgstecket seyn, damit jedweder solche
sich aussehen, und allenfalls voraus eine
Wahl nach seinem Wunsch treffen könne.
Pest, den 6. April. 1789.
Verschiedene 〈…〉
Mit Erlaubniß einer k k ni. öst. Regie=
rung macht Frau v. Senftleben aus Berlin
allen hohen und niedern Standespersonen ihre
Kunst und Wissenschaft bekannt: 1) Versteht
sie die Kunst bey jungen und alten Personen,
denen die Haare ausgehen, daß sie ihnen nicht
weiter ausfallen, sondern merklich zuwachsen,
und wo gar kein Haar da ist, bringt sie in Zeit
von 8 Wochen wieder welche zum Vorschein;
Personen, die sich selbst bedienen, bezahlen das
Fläschchen von ihrem Arkanum für 2 fl. — 2)
Besitzt sie ein englischer Pflaster, womit sie
de=
nen, die mit Hühneraugen behaftet sind, ohne
Schmerzen in 2mal 24 Stunden hilft; für
Standespersonen sagt sie keinen Preis, andere
bezahlen für jedes grosses schmerzhaftes
Hüh=
neraug 1 fl. und für 1 Stück Salbe 15 kr.
Auch hilft sie denen, so mit Frostballen
be=
haftet sind. — 3) Sommersprossen, Leberfle=
cke und Hitzpöcke vertreibt sie mit einem sehr
berühmten englischen Waschwasser, davon das
Flaschel 30 kr. kostet. — 4) Besitzt sie einen
berühmten Balsam und ein trefliches Pulver
für schmerz=und schadhafte Zähne, das den
Scharbock und Weinstein im Munde löset, und
ihre Schönheit wieder giebt, der Balsam
ko=
stet 30, das Pulver 15 kr. — Auch
wer=
den bey ihr schwarze Mäntel, Vortücher,
Tüchel, Capuchon, und Spitze, wenn sie von
Haarbuder, Pomade u. d. gl. noch so stark
beschmutzt sind, so schön geputzt, daß sie
wie=
der so schwarz werden und ihren Glanz
be=
kommen, als wenn sie neu wären. — Obige
Medikamente samt den Gebrauchszetel sind
zu bekommen in ihrer Wohnung am
Peters=
platz Nr. 555 im 4ten Stock.
Zahnarzt.
Der schon bekannte von hiesiger löbl. Fa=
kultät examinirte und von der k. k. ni. öst.
Regierung tollerirte Zahnarzt, Noe Ascher,
bietet einer hohen Noblesse, und einem
vereh=
rungswürdigen Publikum, welche seine
Dien=
ste bedürfen, seine unterthänigste Aufwartung
an. 1) Nimmt derselbe die Zähne auf die
leichteste und geschwindeste Art und mit aller
Vorsicht aus; 2) Hat er Mittel, und weiß
Kuren bey Zahnschmerzen zu machen, so daß
man nicht nöthig hat, die Zähne ausnehmen
zu lassen; 3) Kann er die Zähne mit gröster
Geschicklichkeit blombiren, so daß der zuvor
unbrauchhare Zahn wieder zum ⟨krauen⟩ dienen
kann; 4) Reiniget er die Zähne mit
besonde=
ter Subtilität und ohne Schmerzen, wodurch
der daran sitzende sogenannte Weinstein
abge=
löset wird, und das Zahnfleisch sich hernach
wieder fest anschliessen kann; 5) Zähne, wel=
che nicht in gehöriger Ordnung gewachsen sind,
kann er wieder in die schönste Richtung
brin=
gen; 6) Wackelnde Zähne weiß er zu
befesti=
gen; 7) Setzt er neue Zähne auf die
geschick=
teste Art ein, wie man sie verlangt, und zwar
auch solche, die wie die natürlichen dienen
können. Er bietet seine Dienste sowohl denen
Armen unentgeltlich, als andern für
Bezah=
lung an, auf Verlangen geht er zu jedermann
ins Haus, auch kann man zu ihm kommen;
er nimmt auch jährliche Besoldungen an, und
verspricht einem jeden genaue Bedienung und
vollkommene Befriedigung, und schmeichelt
sich das Zutrauen des gnädigsten Publikums
erworben zu haben, durch seine viele
geschick=
te und glückliche abgelegte Proben. Er logirt
am hohen Markt im Fischerischen Haus Nr.
48 im 2ten Stock.
Nachricht.
Bey Johann Bapt. Babitsch, burgerl. Ma=
terialhandelsmann in Wien im Krautgässel
zur Fama, sind abermal wie anderer Jahre
nachstehende frisch angekommene ökonomische
Saamen, um sehr billige Preise zu haben:
1 Pfund veritabler Lucernerkleesaamen 30 kr.
— spanischer Kleesaam 30 kr
— steurischer Kleesaam 12 kr.
— Espacet oder türkischer Klee 15 kr.
— sein Reigrassaam zu Grasbänken 34 kr.
— ordin. desgleichen 20 kr.
— Moskowit. Hanf der höchsten Sorte 45 kr.
— Genista Spinosa, oder Dornheckensaamen
3 fl. 15 kr.
— Burgunderrüben Saamen 48 kr.
— Griechischer Grassaamen 12 kr.
— Creutzberger Dunksalz den Wachsthum zu
befördern, 12 kr.
1 Loth Lerchenbaumsaamen 10 kr.
— Dannen 6 kr. — Fichten 6 kr.
— Fähren 6 kr. — Birken 6 kr.
— Akazien 16 kr. — Ulma 6 kr.
Die Berichte von allen diesen Saamen
wer=
den gratis abgegeben.
Auch sind frische Lignum Sanctum
Kern=
kugeln um die billigsten Preise alda zu haben.
Blumenkiele und Saamen.
Bey Joh. Angelo Montano, burgl. Han=
delsmann in seinem Gewürzgewölbe zum
gol=
denen Stern in der Wolzeil nächst dem
Stu=
benthor sind wieder angekommen, und zu haben
die frischen Blumenzwiebel, wie folgt:
Gedoppelte Arunkulen. Arunkulen von
dreysigerley Farben. Arunkulen la bella des
Brusseles. Gelbe Arunkulen. Arunkulen die
schöne von Orleans. Gesprengte Arunkulen
von verschiedenen Farben. Arunkulen der Prinz
von Oranien. Pur rothe extra schöne
Arun=
kulen. Allerhand färbige Anemoni. Aller
hand 〈…〉rige Anemoni. Anemoni la bella
des Brusseles. Anemoni der grosse Turband.
Anemoni in Regenbogen. Anemoni der Prinz
von Oranien. Anemoni alta Ballena Anemoni
die schöne von Normandie. Die Blumenkiele
sind durch und durch das hundert für 4
fl. das Stück ⟨3⟩ kr. Jnes Svetica das Stück
10 kr. Tuberosen das Stück 6 kr. — A=
runkulen Turband d'Or das Stück 6 kr. —
— Extra schöne Anemoni das Stück 6 kr.
— Bittere Mande in Schallen zum st⟨u⟩pfen,
das 100 20 kr Saamen von Kauliflor von den
schönsten Sorten das Loth 18 kr. Saamen von
Broccoli Romani extra schön das Loth 15 kr.
Saamen von spanis. Zwiebeln das Loth 15 kr. Saa=
men von romanischen Fenchel das Loth 15 kr.
Saamen von Lombardischen Kehl, Melaunkern
und Cardi, wie auch Artischokenkern das Loth
15 kr. Frühkraut das Loth 12 kr. Kauli=
Arabi das Loth 8 kr. Kapucinerköhl das Loth
8 kr. Nägelsaamen das Loth 1 fl. Veigel=
saamen, das Loth 30 kr. Lucerner=oder
Schwei=
zerklee das Pfund 30 kr. Steyrischer Klee
das Pfund 12 kr.
Nachricht.
Jn meiner Hüte auf dem Hof, in der ersten
Seitenggsse die zweyte, findet man alle
Ar=
ten von Fächern aus meiner eigenen
Fächerfabrik,
die ich nunmehr in einen solchen Zustand
ge=
setzt habe, daß man bey mir alle Gattungen
sowohl von der feinsten als auch der
gemein=
sten Sorte zu hohen und niedern Preisen
so=
wohl duzend als einzelnweise erhalten kann,
und es nur auf den Liebhaber ankömmt, ob
er Rauschfächer, oder Fächer, welche die
merk=
würdigsten Vorfälle des dermaligen Krieges,
oder die eroberten Festungen, oder eine ganze
Uibersicht des jetzigen Kriegstheaters
vorstel=
len, oder andere verlangt, die in
geschmack=
vollen Allegorien, Stoff theils zum
Nachden=
ken, theils zur Belustigung geben, oder
sol=
che, die ihm die Portraits der interessantesten
Personen unserer Zeit darbieten.
Auch sind bey mir allerhand Arten von
Knöpfen,
sowohl mit indianischen japonischen und
chi=
nesischen Figuren zu haben, als auch mit nach
der Natur aufgelegte Vögel, so wie auch
Köpfe en bas Relief, lakirte und mit
ver=
schiedenen Figuren gezierte.
Auch können diejenigen, welche sich einen
vollkommenen und ächten Begriff von allen
Vorfällen des dermaligen Krieges machen
wollen, hiezu die Gelegenheit in der
Kriegsgeschichte in Bildern
erhalten, in welcher sie nicht nur die
Vor=
stellung, die Aktion selbst, sondern auch den
Plan, welches vorzüglich einen Offizier
inte=
reßirt, und die Portraits der Helden, die ich
vorzüglich hervorgethan haben, finden.
Löschenkohl.
Nachricht.
Von der mit so vielem Beyfall
aufgenom=
menen, und bey J. J. Thurneisen in Basel
in gr8. so schön gedruckten Suite englischer
Schriftsteller sind von der Ettingerschen
Buch=
handlung in Gotha folgende Werke bereits
ausgegeben worden:
Gibbon's Edw. history of the decline and
fall of the Roman Empire, Vol. 1-6.
Bolingbroke's letters on the study and use
of history.
Robertson's Will. history of the reign of
the Emperor Charles V. 4 vol.
Blair's lectures on rhetoric und belles
let=
ters 3 vol.
Kippis And. life of captain James 〈…〉ook
2 vol.
Unter der Presse ist der 7 — 12. Theil
von Gibbon's history of the Roman Empire
wovon nächstens einige Bände erscheinen
werden. Diesem Werke wird auf Verlangen
vieler Freunde der englischen Litteratur folgen:
Ferguson's history of the Roman Republic.
Die Jtaliener, sagt Hume, sind die
einzi=
gen, die nach den Alten Geschichte zu
schrei=
den verstanden. Sie besitzen eine Menge
Mei=
sterstücke in diesem Fache, die von jeher dem
allgemeinen Beyfall der Staatskundigen und
aller Leute von feinem und sichern Geschmack
erhalten haben. Allein es hält außer
Jta=
lien schwer, sich auch nur die vorzüglichsten
davon zu verschaffen: man darf sich also mit
Recht schmeicheln durch Ankündigung einer
Sammlung der vornehmsten Jtalienischen
Ge=
schichtschreiber dem Publikum eine angenehme
Nachricht zu geben. Sie wird aus drey
Ab=
heilungen bestehen, deren erste die Werke
des Machiavell, im zweyten des ⟨Guireiardim⟩,
im dritten des Davila, im vierten und des
Bentiovoglio in 3 Bänden, auf schönes
weiß=
ses Papier mit neuen Lettern, kurz mit nicht
geringerer tyographischer Schönheit, als
un=
sere Ausgabe der Oeuvres de Voltaire, und
die Sammlung englischer Schriftsteller, ge=
druckt, enthalten wird. Für die zweyte
Ab=
theilung sind die Geschichtschreiber der
Rebu=
blik Venedig, und für die dritte die neuesten
besten Historiker der Jtaliener, die Werke
ei=
nes Denina, Galluzi u. s. w. bestimmt. Die
beyden ersten Bände, die den Machiavell
ent=
halten, erscheinen zu Ende des Julius 1789
und so fort jeden Monat ein Band von
unge=
fähr 400 S. gr8. Beym Empfang jedes
Theils zahlt man nach sächs. Gelde 21 Ggr.
Man kann nach Gefallen auf die ganze
Samm=
lung, oder auch nur auf die erste Abtheilung
unterzeichnen. Den Druck läßt Hr. Thurn=
eisen in Basel durch italienische Setzer und
Correctoren besorgen. Sollte dieses
Unter=
nehmen den Beyfall und die Unterstützung des
Publikums erhalten, so würden wir dadurch
ermuntert werden, mit der Zeit auch die
üb=
rigen besten Prosaisten und Dichter derselben
Nation, und so gleichsam eine auserlesene,
elegante und uniforme Bibliothek der
italie=
nischen Litteratur zu liefern. Für jetzt
ma=
chen wir aber mit den besten
Geschichtschrei=
bern den Anfang. Die Bestellungen für ganz
Deutschlnand übernimmt die Ettingersche
Buch=
handlung in Gotha.
Herrschaftsgebäude.
Eine kleine halbe Stunde ausser der
Ma=
riahilferlinie, zu Hütteldorf, ist das in
ei=
ner sehr angenehmen Lage, mitten in dem
Orte, nahe bey der Pfarrkirche, bey bestem
Baue, befindliche grosse herrschaftliche Haus
Nr. 34 mit vielen sowohl im ersten Stock,
als auch zu ebener Erde versehenen grossen
und kleinen Zimmern, worunter einige ganz
neu mit Spalier, Sofa, Sessel, Spiegel
und Kästen sind, nebst Kuchel, und übrigen
Zugehör, dabey ein grosser schattiger, mit
Alleen zum Spatzieren gehen, und kostbaren
Obstbäumen versehener Garten, dann in
die=
sem ein kleines Gebäude, mit einem Billard,
wie auch Stall und Wagenstellung, alltäg=
sich zu verlassen, oder auch zu verkaufen;
Liebhaber hievon können sich des weitern bey
dem Gärtner allda anfragen.
Haus zu verkaufen.
Auf der Landstrasse ist das an der
Haupt=
strasse liegende gut und wohlgebaute Haus
Nr. 294, samt einen schönen Garten, täglich
zu verkaufen, und haben sich die Kauflustige
bey dem Eigenthümer daselbst zu ebener Erde
zu melden.
Haus zu verkaufen.
Zu Erdberg ist das Haus Nr. 158, mit
3 Zimmer und 2 Kucheln, dann einem
Haus=
gärtel um billigen Preis zu verkaufen, und
sich deshalb bey dem Richter zu Erdberg zu
melden.
Haus zu verkaufen.
Es ist sehr nahe bey der Stadt in der
schönsten Lage ein kleines Haus mit einem
Stock um 2000 fl. alltäglich zu verkaufen.
Die Liebhaber können die Hälfte von dem
Kaufschilling auf einen Satz liegen lassen,
oder terminweis bezahlen, wie beliebig ist.
Das weitere ist zu erfragen am Spitalberg
Nr. 38 beym Hausinhaber.
Haus zu verkaufen.
Es ist das zu Hernals in der angenehmsten
Gegend liegende Haus Nr. 10, samt Zier=
Kuchel=und Weingarten, bestehend im ersten
Stock aus 8 Zimmern, 1 Salletl, alle
spal=
lirt, mit Trumeau, Lustern und barkirten
Bö=
den, zu ebener Erde aus 5 Zimmern, schö=
nen Kuchel, Speis, Küh=und Pferdstall,
Wagenschupfen und Gärtnerwohnung, dann
zwey Kellern, nebst einem schönen grossen
mit Kastanienallee besetzten Zier=Kuchel=und
Weingarten täglich zu verkaufen; deßwegen
sich die Kauflustigen in obbenannten Haus
anzumelden haben.
Der Talisman oder die Zauberkraft,
Opera des Hrn. Salieri; k. k. Hofkapellmei=
ster beym Klavier zu singen. Zu haben in
Wien in der Lauschischen
Musikalienhand=
lung in der Kärntnerstrasse Nr. 1085
den 3 weissen Rosen über.
Erster Aufzug.
L'Overtura 20 kr.
Nr. 1) Heute hier und morgen da l'Intr. 32 kr.
2) Wenn billig man unsre prophetische
Tha=
ten, Ar. T..2 kr.
3) Wenn gleich der Armuth Schwere, Cav.
Sopr. 8 kr.
4) Jahr sieben Getreuen laß keiner sichs reyen,
Coro 20 kr.
5) Jn so treflichem schönem Geleite, A. T. 16 kr.
6) Es zieht den verschnizten Geliebten, d. T. 16 kr
7) Wer giebt mir Stärke, d. S. 16 kr.
8) Jch werde gehn doch sie verzeihen d. S. 16 kr.
9) Welch geheimnißvolle Pfade, D. S. eT. 16 kr.
10) Vater bin ich und Vormünder, Ar B. 20 kr.
11) Auch erwege, ob ich dich liebe, d. S. 16 kr.
12) Aus diesen Lineamenten, Cavadina S.
e Basso (Das Wahrsagen) 12 kr.
13) Daß Perillo seine Rechte, Fin. 28 kr.
14) Jch erwarte den Befehl des illustrissimi
und sapientissmi Governator, 16 kr.
15) Auch mein Geliebter! (ha ha ha) 2 fl 8 kr.
Zweyter Aufzug.
1) Carolina lebe! lebe! Coro 28 kr.
2) Wenn ein Zigeuner durch teuflische Künste,
Ar. S. 16 kr.
Nro. 41.
4) Dich zu sehen werd ich kommen, d. T. 20kr.
4) Uiber diese grausen Pflan⟨ze⟩n, d. S. 24 kr.
5) Euch die mein Herz so offen, d. T. 12 kr.
6) Die Muskete und Helle⟨p⟩arten, Terzetto
(Trapatta, fi, fi, fi) 36 kr.
7) Ach wer hat mit mir Erbarmen, Rd S. 20 kr.
8) wenn gleich der Reize Blüthe verlöscht,
Ar S. (die Alte) 20 kr.
9) Dem gelehrten Cincinato. d. B. 20 kr.
10) Jch ehre die würdigen Mienen, Duetto
S. e T. 28 kr.
11) Dem allerweisesten und hochvereintesten,
Fin. (Hazi! Hazi!) 2 fl. 24 kr.
Dritter Aufzug.
1) Achtl welch nie gefühlten Schmerze,
Quin=
tetto 52 kr.
2) Willst du mir nicht glauben, Fin. 24 kr.
Die ganze Opera in der Spart samt dem
Büchel 26 fl.
Jm Klavierauszug gebunden 14 fl. 30 kr.
Jn Quartetten a 2 Violini, Viola e
Vio-
loncello 5 fl. 30 kr.
Jn der Aloys Dollischen Buchhandlung
am Stephansfreidhof im deuschen Hause; und
in derselben Buchhandlung zu Preßburg sind
folgende neue Bücher zu haben
Sammlung neuer moralischer Begebenheiten
in italienischer Sprache verfaßt, mit
deut=
schen Anmerkungen, zum Nutzen der
Ju=
gend, die sich in dieser Sprache üben will,
8. Augsb. 787. 30 kr.
— — die neuesten auserlesenen Kaufmanns=
und andere Briefe, in deutsch, französisch und
italienischer Sprache, 8. das. 787. 45 kr.
— — (alphabetische) gefährlicher und
tödli=
cher Zeichen in unterschiedlichen
Krankhei=
ten des Menschen, zum Gebrauch der
Her=
ren Seelsorger in Ausspendung der
Sa=
kramente, 8. Constanz 788. 1 fl. 15 kr.
Vochs Anweisung zur Verfertigung der
Bau=
risse, wie solche ohne mündlichen Unterricht
von selbsten zu erlernen, mit 8 Kupfertafeln,
8. Augsb 788. 45 kr.
— — Abhandlung vom Strassenbau, mit
Kupfern, 8. das. 788. 45 kr.
— — die Feldbefestigungs oder
Verschan=
zungskunst, m. Kupf. 8. das. 788. 25 kr.
Anweisung die Nelken zu ziehen, für
Blu=
menfreunde, 8. Hannover 7 kr.
Auszug aus Krünitz Enzyklopedie über die
Anwendung des gemeinen
Hollunderbau=
mes in der Oekonomie, Haushaltung und
Arzneykunde, 8. Graz. 789. 21 kr.
Lottchen und Eloise, oder die zwo
Hochzeite=
rinen,. 8. Ausb. 788. 20 kr.
So muß man die Männer fangen, ein Lustsp.
8. Prag 789. 24 kr.
Rath an junge Leute, die nach Weisheit
fra=
gen, und gerne glücklich wären, 8. Leipz.
719. 40 kr.
Campens Robinson der jüngere, zur
angeneh=
men und nützlichen Unterhaltung für
Kin=
der, neue Auflage, 8. Wien 789. 36 kr.
Hobbes Elementa philosophica de cive, E-
ditio nova. 12. Lausanæ 782. 1 fl 30 kr.
P⟨n⟩ay Historia Controversiarum de ⟨Ritibus⟩
⟨finicis⟩; 8. maj. Pestini 789. 51 kr.
Nachricht.
Bey Jodok Weiß, burgerl. Buchbinder am
neuen Markt Nr. 1102 sind zu verkaufen.
In Folio
Nr. 47. Cosmæ Pragensis Chronicon
Bohe=
morum. Hanoviæ 1607. 3 fl.
48. Stoeffleri Calendarium Magnum, cum
Abaco Regionum. Oppenhemii 1518. c.
fig. 2 fl. 30 kr.
53. Berger synchronistische Universalhistorie,
2 fl. 30 kr.
54. Aventini Bayrische Chronik 1566. mit
Kupfern, 4 fl.
55. Conradi 2 Liechtenau utspergenis
chro-
nicon, cum Annalibus, Argent. 1609. 3 fl.
57. Lazii=Chronik der Hauptstadt Wien 1619.
3 fl. 30 kr.
58 Idem Liber Francof. 1692. 2 fl.
61. Schraderi Tabula chronologicæ, Bruns-
wigæ 1730. 45 kr.
63 Peccenstein sächsische Chronik, Leipzig 1608,
mit Kupfern 3 fl.
65 Schramb Chronicon, seu Annales
Mo-
nasterii Mellicensis, Viennæ 1702. c. fig.
3 fl. 45 kr.
66. Mercatoris Chronologia, Coloniæ 1569.
1 fl 30 kr.
70. Blanchini de Kalendario & Cyclo Cæ-
saris de Paschali Canone, item de
Num-
mo & Gnomone Glemenetno, Romæ 1703.
cum fig 2 fl. 30 kr.
71. Riccioli Chronologia reformata, Bono-
niæ 1669. 3 fl. 30 kr.
72. Calvisii opus Chronologicum, Francof.
1655. 3 fl. 30 kr.
73. Wangenberg sächsisch Chronik, Frankf.
1585 2 fl.
74. Pauli Constantini Chronicon, Basileæ
1534 3 fl.
75. Chronik des fürstl. Hauses zu Anhalt
und Zerbst, Leipz. 1556. mit Wappen 3 fl.
76. Türkische Chronik, Straßburg 1516. mit
Fig. 2 fl. 30 kr.
2
77. Mascampii Tabula Chronlog. Amstelod.
1717. 45 kr.
85. v. Hager Naßauische Chronik, Wetzlar
1712. item Bruxellæ Descriptio 2 fl. 30 kr.
89. Tabula Chronologicæ in octodecim Sæ-
cula. Placentiæ 1778. 1 fl. 30 kr.
90. Dittmars Chronik item Geschichten des
Grafen zu Groisch und Dorringen. item
Marßeburgische Chronik, Leipzig 1606. mit
Kupfern 3 fl.
31. Naucleri Chronicon Tubingæ 1615.
3 fl. 30 kr.
93. Guagnini Sarmatiæ Europe, Descrip-
tio Spiræ 1581. cum fig. 3 fl. 45 kr.
93 1/2. Sammlung der meisten Chroniken,
47 Werke, 127 Bände, 350 fl.
Nachricht.
Den 4. nächstkünftigen Monats Juli
an=
zufangen wird ein gerucktes Verzeichniß alter
seltnerer guter Bücher aus allen Sachen der
Wissenschaften, nebst Kupferstichen, Landkar=
ten und Bildern, mit ihren Verkaufspreisen,
in Druck ausgegeben, und jeden Samstag
hiemit kontinuiret werden. Man wird sich
befleissen, die vorkommenden Werke in ihre
Klassen nach Möglichkeit einzutheilen. Diese
Verzeichnisse werden auf Schreibpapier
abge=
druckt, und alle Samstags bey Joseph Funk
in dessen Bücherhütte in der Seitzergasse nächst
der Sakristei der Kirche des Kriegsgebäudes,
oder auch in dessen Wohnung auf dem
Schul=
hof in dem Löwenauischen Haus Nr. 242 im
vierten Stock der Bogen für 3 kr. abzulan=
gen seyn. Um die Auflage hievon nach den
Abnahm einzurichten, werden die Liebhaber
ersucht, ihre diesfällige Bestellungen bey
Jo=
seph Frank eben alda frühzeitig zu avisiren.
Nicht minder ist bey selbem der von dem
berühmten Astronomo v. Marinoni durch
viele Jahre gesammlete Büchervorrath
mei=
stentheils mathematischen, und militärischen
Jnhalts zum Verkauf einzusehen.
Tokajerwein.
Unter den Tuchlauben im Baron
Jungwir=
thischen Haus Nr. 261 ist beym Hausmeister
guter alter Tokajer zu bekommen, die
Bou=
teille, welche 5/4 Seitel hält, um 2 fl. Aus
der Ursach, weil der Eigenthümer nächstens
zur Armee abreiset, gibt er diesen alten so
sehr guten Wein um so ein geringer Geld.
Weine.
Jn der Alstergasse im sogenannten
Laudo=
nischen Haus Nr. 23 sind von dem Gebirg
Enzersdorf an der Fischa 24 Eimer Wein
von 1784, weil der Jnhaber dessen von hier
abreiset, der Eimer ⟨klar⟩ pr. 6 fl. samt Faß
aber pr. 6 fl. 45 kr. zu verkaufen, und ist
sich deshalb bey dem dasiger Hausmeister zu
melden.
Pferde.
Jn der Johannsgasse Nr. 996 zur Rosen
genannt, stehen zwey schwarzbraune 7jährige
Wallachen, gegen 16 Faust hoh, täglich zu
verkaufen. Kauflustige können sich des
Prei=
ses wegen in der Weihburggasse Nr. 956 im
ersten Stock alle Frühmorgen erkundigen.
Pferde zu verkaufen.
Am Kohlmarkt im klein Baron v. Pran=
dauischen Hause Nr. 1179 sind zwey
Staat=
pferde, Braun, 6 und 7jährig, über 16 Faust
hoh, aus einem ungarischen Gestüte, täglich
zu verkaufen.
Reitpferde
Am Kienmarkt bey der Landskron stehen
drey schöne Reitpferde täglich zu verkaufen,
deren eines ein schwarzbrauner 4jähriger 15
und ein halbe Faust hoher Hengst, und von
einem Araberbescheller ist; das zweyte ist ein
kastanienbrauner 4jähriger 15 Faust hoher
Hengst, von einem türkischen Bescheller; und
das dritte eine etwas liechtere kastanienbraune
5jährige 15 Faust hohe Stutte. Kauflustige
können sich wegen den Preis bey H. Haberl,
Mautheinnehmer am Schottenthor, rechter=
hand gegen der Wachstube über zu ebener
Erde anmelden.
Wohnung zu verlassen.
Jn dem fürstl. Passauerhof bey
Mariastie=
gen Nr. 428 ist eine Wohnung mit 6
Zim=
mer, 6 Kammerl, und einem Gärtel, entwe=
der alles zusammen, oder zimmerweis, jähr=
halbjähr=oder auch nur monatlich, oder aber
mit dem Gärtel nur über diese Sommerszeit
hindurch täglich zu verlassen. Man kann sich
da beym Hausmeister anmelden.
Wohnung zu verlassen.
Jn der Stadt in der Wiplingerstrasse im
Haus Nr. 420 ist im ten Stock eine
Woh=
nung, bestehend in 3 Zimmern, 1 Kabinet,
1 Vorhaus, 1 Speis und Kuchel, samt
Kel=
ler und Boden täglich entweder jahrweis oder
allenfalls auch monatlich zu verlassen, und
sich dieserwegen bey dem Hausmeister alda
zu melden.
Wohnung zu verlassen.
Jn der Leopoldstadt in der Herrngasse in
dem vorhin gewesten böhmischen Haus Nr.
189 ist im zweyten Stock eine Wohnung,
bestehend in 4 Zimmern, wovon 2 schön nach
guten Geschmack spalliert sind, samt Kuchel,
Holzgewölb und Boden, täglich zu verlassen,
und sich deßhalb alda im ersten Stock beym
Hausinhaber anzumelden.
Wohnung und Garten.
Jn der Nähe und Höhe des Belvedeurs,
folglich in der schönsten und gesündesten
Ge=
gend ist zu Ende der ⟨Heu⟩gasse rechter Hand
Nr. 347 eine grosse in 17 Zimmer, 2
Ku=
cheln, dann Stallung und Schupfen
bestehen=
de Wohnung, sammt ein grosser mit
Bogen=
gängen versehener Garten aus welchem die
Stadt und die meisten Vorstädte übersehen
werden können, täglich zu verlassen, und sich
diesfalls daselbst beyn Hausmeister in unterm
Hofe zu melden.
Wohnung samt Garten.
⟨Jn Jnzerdorf, halber Weg der Laxenbur=⟩⟨gerallee in der schönsten und gesundesten La=⟩⟨ge ist zu verlassen oder auch käuflich zu ha=⟩⟨ben eine 〈…〉 Stand=erhaltene grosse⟩
⟨〈…〉 Wohnung samt Garten. Die⟩
⟨Wohnung besteht aus einer beträchtlichen An=⟩⟨zahl meistens meublirten Zimmern, einer⟩
grossen Kuchel, Stallung auf 12 Pferde,
Schupfen auf 6 Wägen einer Eisgrube; der
Garten ist sehr geräumig und wohl
ange=
legt. Die Käufer können diese Wohnung und
den Garten, auch das dabey liegende
abge=
sönderte Wirthschaftsgebäu, und bey 25 Joch
der besten Aecker entweder zusammen oder
vertheilter übernehmen. Das weitere ist in
dem gräflich Atte⟨nisch⟩en Haus Nr. 1141
in der Dorothegasse zu erfragen.
Haus samt Garten
Es ist ein Haus auf dem Schottenfeld
liegend in der Kirchgasse Nr. 145 zu
verkau=
fen, samt einem schönen Garten, hat 600
Klafter im Quadrat, mit 2 Fabriken auf 40
Stühl. 5 Zimmern, 3 Kammern, Kucheln,
1 Stall für 2 Pferd, samt 1 Schupfen, mit
Freyheit auf 17 Jahr, wird verkauft mit
Bedingniß gleich bey dem Verkauf ein
Vier=
tel des Kaufschillings, ein Jahr darnach das
zweyte Viertel die andere Hälfte aber in
Zeit 3 Jahren zu bezahlen. Die Herren
Liebhaber belieben sich bey dem Eigenthümer
in der Spiegelgasse au chapeau à la Figaro
Nr. 1369 diesfalls zu erkundigen; dann hat
dieser Eigenthümer noch 2 Plätz zum Bauen
zu verkaufen, solche sind gelegen auf der
Leimgruben in dem Karmelitengarten in der
Kothgassen, Nr. 6 stosset auf 2 Gassen, Nr.
8 aber auf 3 Gassen. Die Hälfte des
Kauf=
schillings stehet gleich beym Verkauf, die
an=
dere Hälfte aber in Zeit 10 Jahren zu
be=
zahlen, beyde Plätze haben die Freyheit auf
20 Jahr.
Bäckengewerb mit einer Bauernwirthschaft
zu verkaufen.
Von der Herrschaft Edergaßing im V. U.
W. W. wird auf Ansuchen des dahin
unter=
thänigen Bäckenmeisters, Johann Walz, zu
wissen gemacht: es sey zu Wienerherberg 1
1/2 Stunde unter Schwechat das dem
besag=
ten Johann Walz eingenthümlich angehörige
Haus Nr. 70, mit darauf radizirter
Backge=
rechtigkeit, samt 1 Garten, 2 Stadeln, 1
Pferd=und 1 Kühstall, dann 16 Joch
Ae=
cker, 2 Tagwerk Wiesen, 2 Achtel
Wein=
garten, nebst 1 guten und geräumigen
Kel=
ler und 2 Einsätzen, täglich zu verkaufen.
Kauflustige haben sich diesfalls an die
Amts=
kanzley zu Ebergaßing, oder an den
Hausein=
genthümer zu Wienerherberg selbst zu
wen=
den, wo sie alles täglich in Augenschein
neh=
men können.
Schönfärbereyhans zu verkaufen, oder
zu verlassen.
Es ist das in der Leopoldstadt an der
Don=
au liegende, noch durch 8 Jahre steyerfreye
Haus Nr. 72, welches zu einer Schönfärberey
zugerichtet ist, samt den zu dieser
Schönfär=
berey gehörigen Geräthschaften täglich zu
ver=
kaufen, oder in Bestand zu verlassen. Wer
hiezu Belieben trägt, kann sich diesfalls in
in der obern Bäckenstrasse Nr. 783 im Dr. See=
gerischen Hause im dritten Stock linkerhand
bey dem Hof=und Gerichtsadvokaten Edlen
v. Knapitsch anmelden.
Stadel zu verlassen u. Gründe zu verkaufen.
Es ist auf der Landstrasse, oder vielmehr
am Rennwege in der Marokanergasse Nr. 374
ein Stadel 13 Klafter lang, 3 1/2 Klafter
breit, mit Ziegeln gedeckt, alwo frey
zuzu=
kommen ist, alltäglich zu verlassen, allenfalls
in das Haus selbst bestehend in 7 Wohnungen,
samt Gartel, Salletel, Zimmer und Kuchel
zu verkaufen, nicht minder sind in dem
vor=
hin Excellenz gräfl. Harschischen Garten an
in der Wien annoch 4 Gründe zu Erbauung neuer
Häuser zu verkaufen, und ist sich wegen
Be=
standverlaß. oder Erkaufung ein, oder des
andern an der Wien Nr. 38 in dem
vorhi=
nig gräfl. Harschischen Haus, bey dem der=
maligen Hausinhaber im 1ten Stock
anzu=
fragen.
Licit..in Versatzamt.
Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit kund
gemacht: daß die im Monat Februar 1788
alda versetzte, und bis den 25. dies Monats
May 1789 unberichtigt gelassene Pfänder,
nach Jnhalt der in dem Kundschaftsbogen
hievon einkommenden Verzeichniß, den
folgen=
den Tag als den 26. dies in dem dermaligen
Versatzamtsgebäude in der Dorotheergasse Nr.
1〈…〉3 zu den gewöhnlichen Stunden, durch
öf=
fentliche Versteigerung an den Meistbietenden
käuflich werden überlassen werden.
Licit. Holz.
Von der k. k. Herrschaft Tulln wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß in dasig
umliegen=
der Gegend mehrere Gattungen Brennhölzer,
und zwar in dem sogenannten Frauenwald
nächst dem Dorfe Matzelstorf 50 Klafter
bu=
chene, und 14 Klafter birkene Scheiter, wie
auch 16 1/2 Klafter buchenes, und 10 1/2
deto birkenes Bürtelholz. Jn der
Maurba=
cher Au jenseits des Dorfes Langenlebarn 35
3/4 Klafter erlene Scheiter und 14 Pfund 6
1/2 Schilling deto Bürteln. Dann in der
Kronauer Au oberhalb Tulln 19 Klafter
ru=
stene und bierbaumene, wie auch 48 1/2
Klaf=
ter ordinaire weiche Scheiter
streigerungs=
weis mit Vorbehalt der höchsten
Begnehmi=
nung hindangegeben werden. Die hiezu
be=
stimmten Versteigerungstäge sind der 22. 23.
und 25. dieses Monats May, und ist
näm=
lich zu Hindanlassung des im Frauenwald
be=
findlichen der 22., des zu Langenlebarn der
23., und jenes in der Kronau stehenden der
25. bestimmt; an welchen Tägen die Herren
Kauflustige um 9 Uhr früh in den
angezeigt=
ten Holzschlägen sich einzufinden haben.
Licit..Weine.
Den 25. May werden in dem ausser der
Taborbrücke eine Stund weit von hier
entle=
genen Dorf Stamersdorf in dem Haus Nr.
9 bey 200, und Nr. 93 über 300 Eimer
klare Weine, als Bisamberger und
Langen=
enzersdorfer von dem Jahr 1783, samt den
Fässern wovon jene in dem ersten Keller 11
bis 16 Eimer jene in dem zweyten Keller
22 bis 25 Eimer halten, früh von 8 bis 12,
und nachmittag von 3 bis 6 Uhr gegen gleich
baare Bezahlung licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Mit Bewilligung einer hochlöbl. k. k. ni.
öst. Regierung werden den 25. May und
fol=
gende Täge zu Meidling Nr. 17 nächst dem
Landhause im ersten Stock verschiedene
Ef=
fekten, als grosse, mittere, und kleinere
Spie=
gel und deto Wandleuchter mit vergoldten,
lakirten und Spiegelrahmen mit derley
Tru=
morischein, nebst andern harten Schreib=
Spiel=und Zusammlegtischen, hartfourni〈…〉
Aufsatz=Schublad=Schreib=Pult=Eck=und
Bett=dann weiche Schriften und andere
Kä=
sten, verschiedene Soffen und Canapee, samt
Arm=und Lehnsesseln mit verschiedenen
ge=
blümt genähten und gratlenen Uiberzügen,
auch Tafelsessel mit schwarzledernen Pölstern,
dann gelb lakirte und andere Rohrsessel, ei=
chene Bögen und andere Bettstätte, Bettge=
wand mit grün damastenen und andern
Ko=
pertdecken kotunenen Vorhängen, Rastbet=
ter mit gratlenen Uiberzügen, gemalene, pa=
pierene und gefaßte Bilder, Figuren, ver=
goldte Blumenstöcke, ein vergoldter
Baro=
merer, Porzelain, und ein weiß und blauer
Hollitschertafelservis, 1 4sitziger Wagen mit
grauen Plüsch und ord. Pferdgeschirr, Mes=
sing=Kupfer=Eisen=Blech=und erdenes
Ku=
chelgeschirr, zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden licitando verkauft.
Licit. Weine.
Den 25. May nachmittag um 3 Uhr
wer=
den am Spitelberg beym grünen Kranz Nr.
72 bey 160 Eimer Gebirgsweine in kleinen
Fässern von 13 bis 18 eimerigen Gattungen,
samt Fässer und Ganter, von den Jahren
1778 bis 1783, licitando verkauft werden;
Kauflustige belieben sich am bestimmten Orte
einzufinden.
Licit. Weine
Den 26. May nachmittag um 2 Uhr
wer=
den auf Verordnung eines löbl. hiesigen
Ma=
gistrats im tiefen Graben Nr. 359 bey 214
Eimer Weidlinger, Klosterneuburger, und
Kallenberger Gebirgsweine von den Jahren
1775 bis 1784 in mitteren Gattungen von
21 bis 50 eimerigen Fässern samt Ganter
und Sättel, dann 80 Eimer leere Fässer, li=
citando verkauft.
Licit. Hornungisches Haus.
Von des löbl. Stifts zum Schotten in Wien
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es sey
für nöthig befunden worden, die in die
Gott=
lieb und Clara H⟨e⟩rnungische Konkursmasse
gehörige, am Neubau liegende diesseitigem
Grundbuch dienstbare, und auf 9000 fl. ge=
richtlich geschätzte Behausung Nr. 93, durch
öffentliche Versteigerung hindanzugeben. Da
nun hiezu der 25. May zum zweyten
Ter=
min mit dem Beysatze bestimmt worden, daß,
wenn gedachte Behausung bey dieser zweyten
Versteigerung nicht um den Schätzungswerth,
oder darüber an Mann gebracht werden
könn=
te, solche nach der verfaßten Klaßifikation
auch unter der Schätzung hindangegeben
wer=
den würde. Als haben die Kauflustige an
obbestimmten Termin früh um 10 Uhr vor
diesem Gerichte zu erscheinen.
Licit. Bierschanksgerechtigkeit in Bestand.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Anlangen des Franz und
Klara Wollerischen Kinder Kurators, Doktor
Wrezl, bewilliget worden, die in die
Wolleri=
sche Verlassenschaft gehörige
Bierschanksge=
gerechtigkeit, samt Zugehörte, Wohnung und
Garten in der Leopoldstadt Nr. 274 beym
Widder durch öffentliche Versteigerung dem
Meistbietenden in Bestand zu verlassen. Da
nun hiezu der 27. d. M. May bestimmt
worden ist, so haben die Bestandlustigen an
erstbesagten Tag früh um 10 Uhr vor
die=
sem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Den 27. May werden auf Verordnung
ei=
nes löbl. hiesigen Magistrats im
Altlerchen=
feld Nr. 141 beym Ritter St. Georg
ver=
schiedene Verlassenschaftseffekten als 11
Schnürl gute Perln, goldene Ohrgehänge,
deto Ringel, silberne Dosen und
verschiede=
nes anderes Silber, Frauenkleider, Wäsch,
Kästen, Tische, Sessel, Bettgewand, Zinn,
dann verschiedene Kramerwaaren, als gold=
und silberreiche Haubenfleck, sammetene und
broschirte deto, seidene Tüchel, ⟨pike⟩tene
Hau=
ben, goldene und schwarze Spitz, und
ver=
schiedene andere Kramerwaaren, auch 1 paar
Pferd und Leiterwagen, zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden, licitando
ver=
kauft werden.
Licit. Effekten.
Den 27. May werden um die gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden auf
Verord=
nung eines löbl. hiesigen Magistrats in der
Wollzeil im Hillebrandischen Haus Nr. 805
im ersten Stock verschiedene
Verlassenschafts=
sachen, als 1 silberne Sackuhr, tüch=seiden=
und zeugene Mannskleider, derley Leib=und
Hauswäsch, Bettgewand, Tische, Kästen,
Sessel, Spiegel, Bilder, Feuergewehr, als
gute Schrotstutzen, Doppel=und andere Flin=
ten, dann Pistollen, nebst anderen
Hausge=
räthschaften, licitando verkauft.
Licit. Papeische Weine.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Dr.
Joseph Neubauer, als gerichtlich verordnet
Christian Heinrich Papeischen
Massevertret=
ters, in die gerichtl. Feilbietung der in die
Christian Heinrich Papeische Konkursmasse
gehörigen Weine, als Oesterreicher in
Fäs=
sern, dann weissen und rothen ungarischen,
und Tokajer in Bouteillen, auch ungarischen
Wermuth, und der vorhandenen Ganter und
Heber gewilliget worden. Da nun hiezu der
28. May d. J. bestimmt worden ist, als
ha=
ben die Kauflustigen an obbemeldtem Tage
nachmittag um 3 Uhr im Baumeister
Gerli=
schen Haus Nr. 976 in der Rauchensteingasse
sich einzufinden.
Licit. Realitäten.
Von des Barnabiten Kollegiums zum
hei=
ligen Michael in Wien Herrschaft Währing
wird hiemit bekannt gemacht: daß auf
Ansu=
chen des Melchior Häfele, Hausinhabers zu
Währing, gewilliget worden sey, die
demsel=
ben eigenthümlich angehörige Realitäten, als
eine in dem Dorfe Währing neben dem
Kirch=
weg und der Strasse befindliche, aus 10
klei=
nen und 2 grossen Wohnungen bestehende
Be=
hausung Nr. 51, samt Keller, Graskammer,
Pferd=und Kühstall, wie auch
dazugehöri=
gen 87 [] Klafter haltenden Hausgarten,
dann eine daselbst am Bach liegende
Behau=
sung Nr. 50 so aus 2 Wohnungen bestehet,
weiters einen allda im Dorf zwischen dem
Bach und der Strasse liegenden
Uiberländ=
gras=und Baumgarten, samt der darauf
ste=
henden Körnerscheuer, ingleichen einen
der=
ley eben daselbst befindlichen Garten mit der
darauf gebauten Preßhütte, samt Weinpreß,
ferners einen an gleichersagtem Garten
stos=
senden Uiberländweingarten, auf welch
ange=
führten Uiberländgründen ganz füglich
Häu=
ser erbauet werden können, nicht minder
ei=
nen ausserhalb des Dorfs im Währinger Feld
gegen Währing an dem neu errichten
Freud=
hofe und gegen Döbling an der
Sifringer=
strasse liegenden Uiberländacker pr. 5 Joch
1471 [] Klafter nebst der darauf stehenden
Sommer=und Minterfechsung, endlich auch
ein Viertel Weingarten in Oberhochenwart,
und wider ein Viertel Weingarten daselbst,
durch öffentliche Steigerung den Meistbieten=
den gegen gleich baare Bezahlung
hindanzu=
geben. Da nun zu dieser Versteigerung der
28. d. M. May früh um 9 Uhr bestimmt
ist. Als haben die Kauflustige sich an
ersag=
tem Tag und Stund in dem Herrschaftshaus
Nr. 4 zu Währing einzufinden.
Licit. Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen der Theresia
Peruzzi, gebohrnen Schramin, Karl und
Ma=
thias Schram, als Joseph Schramischen
Uni=
versalerben, in die Feilbietung des in der
diesfälligen Verlassenschaft vorfindigen, in
der Rossau liegenden aus Nr. 59
gewilli=
get worden Da nun hiezu der 30. May d.
J. bestimmt worden ist, so haben die
Kauf=
lustigen am erstbesagten Tage früh um 10
Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen.
Licit. Hirniklisches Haus.
Von dem Verwalteramte der fürstl. Aloys
Lichtensteinischen Herrschaft Lichtenthal wird
hiemit kund gemacht: es sey über das von
dem löbl. Stadt Wiener Magistrat auf
An=
langen des Herrn Doktor Pedrossy, als
Ku=
rator des Georg Hirniklischen Testaterben,
erlassene Ersuchschreiben, womit die
Hirnik=
lische zu Maria Taferl genannte Behausung
Nr. 197 allhier öffentlich feilgeboten, und
den Meistbietenden salva rarificatione
hindan=
gegeben werden möchte, zur diesfälligen
Ver=
steigerung der 3. Juni d. J. bestimmt
wor=
den. Die Kauflustige, welche immiteels das
Haus beaugenscheinigen, und die diesfällige
Schätzung in alhiesiger Amtskanzley ein sehen
können, haben demnach an obbestimmten Tag
früh um 9 Uhr in der alhiesigen
Amtskanz=
ley zu erscheinen.
Licit. Haus.
Von dem Magistrat der l. f. Stadt Laa
wird anmit kund gemacht es sey in Folge
hoher Regierungsverordnung von 10. April
1789 das ehemali⟨g⟩e Dienerhaus der Stadt
Laa, welches aus 2 geräumigen Zimmern,
2 Kammern, und einen Keller bestehet, un=
ter öffentlicher Versteigerung an den
Meist=
bietenden zu verkaufen, und hiezu der 2. Ju=
ni d. J. früh um 9 Uhr bestimmt worden,
an welchem Tage die Lusttragere früh um 9
Uhr vor dem Magistrate zu erscheinen haben.
Licit. Jagdbarkeit in Bestand.
Nachdem die Bestandjahre der in
Pach=
tung verlassen, und dem landesfürstl. Markt
Langenloys zugehörigen Jagdbarkeit zu Ende
gegangen, und vermög Jägerpatent vom 28.
Hornung 1786 der Burger=und Bauernstand
von Pachtnehmung des Wildpanns und
R⟨eys⟩=
geja⟨yds⟩ ausgeschlossen ist, folglich erwähnte
Jagdbarkeit weiters einen besitzfähigen
Päch=
ter verlassen werde, also ist zu dem Ende
ei=
ne Licitationstagsatzung auf den 3. Juni d. J.
anberaumet worden: jene demnach, so die
Jagdbarkeit in dasigem Langenloyser
Burg=
fried in Bestand zu nehmen gedenken, haben
an besagten Tag früh um 9 Uhr auf
aldasi=
gem Rathhaus zu erscheinen.
Licit. Körnerzehend.
Von der k. k. Bankalgefällenadministration
in dem Erzherzogthum Oesterreich unter und
ob der Ens wird der dem Banko angehörige
gantze Körnerzehend zu Schwechat für das
gegenwärtige 1789te Jahr den
Meistbieten=
den überlassen werden. Die Bestandlustigen
haben sich daher am 8. k. M. Juni früh um
9 Uhr in dem grossen Mautamtsgedäude
da=
hier einzufinden und bey der k. k
Bankal=
gefällenadministration gehörig melden zu
las=
sen, bis dahin die weitere Auskünfte
des=
wegen eben allda eingeholt werden können.
Licit. 3 Bancal Amtshäuser.
Vom k. k. Bank⟨al⟩gefällen=Jnspektorate
Krems des V. O. M. B. wird hiemit
be=
kannt gemacht: daß den 2. Juni d. J. in
dem Mauthause zu Dobersberg nachstehende
Bankal=Amtshäuser licitando, mit Vorbehalt
hoher Begnehmigung, den Meistbietenden
werden hindangegeben werden, und zwar 1)
das k. k. Gränzmauthhaus in Laxen
wel=
ches enthaltet 3 Zimmer, 1 Kammer, 1 Speis,
1 Keller, Hofplatz, Brunn, Holzschupfen, und
1 Gartl mit einem Ladenzaun umfangen. Der
Schätzungswerth betraget 60 fl. 2) Das
k. k. Gränzmauthhaus zu Dobersberg, beste=
hend in 3 Zimmer, einem Vorhaus bey der
Küche, dabey eine Kammer, Küche mit der
Speis, Keller, Hofplatz mit der Holzschupfen,
Brunn, und einem Gärtl mit einem
Laden=
zaun. Der Werth dieses Hauses nach der
Schätzung betraget 700 fl. 3) Das k. k.
Mauthhaus zu Weikartschlag, dessen Theile
sind 3 Wohnzimmer, 1 Kammer, Küche und
Speis samt einem guten Keller, 1 Vorgärtel
2 Klafter lang und 4 Klafter 5 Schuh breit,
dann Holzschupfen und Garten 10 Klafter
lang und 3 Klafter der unter der
Schu=
pfen ein Pumpbrunn. Der Schätzungswerth
dieses Hauses ist 600 fl. Wer nun von die=
sen k. k. Aerarial=Amtsgebäuden nähere
Auskunft zu haben verlanget, kann sich
ent=
weder in Wien bey der k. k. Bankalgefällenad=
ministration selbst, oder aber bey dem k. k.
Bankalgefälleninspektorate zu Krems des
wei=
tern wegen anfragen.
Licit. Schwarzmannische Realitäten.
Von dem k. k. Staatsgüteradministrations=
grundbuchsamte wird den 2. Juni d. J. früh
um 9 Uhr das in die Verlassenschaft weil.
Johann Schwarzmann, und Gertraud dessen
Ehewirthin gehörige, auf 850 fl. geschätzte
Haus zu Nußdorf Nr. 6, dann 1/3
Wein=
garten in Rothen pr. 200 fl. 1/2 Joch deto
in der Weisleyten pr. 60 fl. 1/4 deto in
Mu=
ckenthal pr. 50 fl. 1/4 deto in Nußbachl pr.
50 fl. und 1/8 deto in leeren Peitl pr. 6 fl.
wie auch sämmtliche Zimmer=und
Hausein=
richtung, dann vorhandene Kleidungstücke,
versteigerungsweis den Meistbietenden käuflich
hindangelassen werden. Die Kauflustige
ha=
ben an obbestimmten Tag und Stund in dem
Schwarzmannischen Hause Nr. 6 zu Nußdorf
zu erscheinen.
Licit. Haunoldisches Haus.
Vor dem Edlen v. Zornischen Grundbuch
des Freygrunds Jägerzeil wird anmit bekannt
gemacht: es sey über das von dem
Haunol=
dischen Massevertretters Hrn. Dr. Fütterer
gestellte Ansuchen in die nochmalige
Feilbie=
tung der auf dem Freygrund Jägerzeil
lie=
gend, zur Augustin Haunoldischen
Konkurs=
massa gehörigen Haus und Gründe
gewilli=
get worden, samt den hiezugehörigen grossen
Kuchel=und Ziergarten auf 6000 fl. geschätzt
Nr. 16 liegende Behausung wird
unabge=
theil, die übrigen Nr. 8 und 17 liegende
Häuser und Uiberländgründe aber theilweis
auf 20 neu zu erbauende Häuser käuflich
hin=
dangegeben. Da nun zu dieser Feilbietung
der 2. Juni d. J. nachmittag um 3 Uhr
be=
stimmt worden ist, als haben all diejenige,
welche eines von obgedachten Häusern an sich
zu bringen gedenken, an obbemeldten Tag
in der Haunoldischen Behausung, Nr. 8 in
der Jägerzeil sich einzufinden; die
Kaufsbe=
dingnissen aber können auch vorher bey der
Zornischen Grundbuchsverwaltung in der obern
Bäckenstrasse Nr 783 im 3ten Stock
eingese=
hen werden.
Licit. 〈…〉 Haus
Von dem Magistrate der k. k Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey über Anlangen des Michael
Zwickel, wider die Anna Maria Rabin
we=
gen einer Foderung pr. 700 fl. cum sua causa
in die öffentliche Feilbietung des der letztern
gehörigen, zu Erdberg Nr. 114 liegenden,
und auf 1700 fl. gerichtlich geschätzten
Hau=
ses gewilliget, und hiezu 3 Termine, näm=
lich für den ersten der 3. Juni, für den
zwey=
ten der 3. Juli, und für den dritten der 4.
August d. J. mit dem Anhange bestimmt
worden, daß, wenn dieses Haus weder bey
dem ersten, noch bey dem zweyten Termin
wenigstens um den Schätzungswerth an Mann
gebracht werden sollte, dasselbe bey der
drit=
ten Feilbietung auch unter der Schätzung
verkauft werden würde, weswegen die
Kauf=
lustigen an den bestimmten Tägen vormittag
um 10 Uhr vor diesem Magistrate zu
erschei=
nen haben.
Licit. Lintners Haus.
Von der freyherrl. Plankensternischen
Herr=
schaft Neuenlengbach in V. O. W. W. wird
anmit bekannt gemacht: es haben Johann
Lintner und Rosina dessen Ehewirthin bey
hie=
siger Amtskanzley gebeten kund zu machen,
daß sie gesonnen sind, ihr am Rueßhof
lie=
gende Behausung Nr. 3 freywillig zu
verkau=
fen. Daher haben sich all jene, welche
die=
ses Haus versteigerungsweis gegen gleich
baa=
re Bezahlung kauflich an sich zu bringen
ge=
denken, den 4. Juni d. J. früh um 9 Uhr
bey hiesig herrschaftl. Amtskanzley
einzufin=
den. Auf diesem Haus ist die
Schankgerech=
tigkeit, und befinden sich an
Hausgrundstü=
cken dabey 8. Joch Aecker ober dem Haus
4 Tagwerk Wiesen bey der schwarzen Lacken,
1 Tagwerk Garten bey dem Haus, 1
Tag=
werk deto bey dem Bach, 7 Joch Waldung
in Raim am Rittsteig, 4 Joch Halt, oder
Weid auch allda.
Licit. Bücher.
Den 4. Juni und folgende Täge wird auf
dem hohen Markt im Berghof Nr. 484 eine
schöne Büchersammlung stückweis den
Meist=
bietenden verkauft werden, wovon das
Ver=
zeichniß für die Bücherliebhaber in dem v.
Trattnerischen Freyhof auf dem Graben in
der alldortigen Ederischen Kunst=und
Kupfer=
handlung unentgeltlich täglich zu bekommen ist.
Licit. Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Ferdinand
Hirsch. und dessen Ehewirthin, wider Hrn.
Franz ⟨Zenegg⟩ v. Scharfenstein und dessen ⟨Ge⟩=
mahlin, nach dem Exekuzionszug in die
Feil=
bietung des den Geklagten angehörigen
sech=
sten Theils des auf 2300 fl. geschätzten
Hau=
ses in der Singerstrasse Nr. 920 gewilliget,
und hiezu der 6. Juni zum ersten, der 7.
Juli zum zweyten und der 8. August d. J.
zum dritten Termin mit dem Beysatze
be=
stimmt worden, daß wenn gedachtes
Haus=
sechtel bey den ersten zwo Versteigerungen
nicht wenigstens um die Schätzung an Mann
gienge dasselbe bey der dritten Feilbietung
auch unter der Schätzung hindangegeben
wer=
den würde. Die Kauflustige haben an
be=
sagten Tägen früh um 10 Uhr vor dem
Ma=
gistrate zu erscheinen.
Licit..Haus
Von dem k. k. Staatsgüteradministrations=
grundbuchsamte wird hiemit bekannt gemacht:
es sey das in der Verlassenschaft weil. Franz
Rottenburger behaust gewesenen Unterthans
zu Niederrußbach befindlich⟨e⟩ auf 1000 fl. ge=
schätzte Haus zu besagtem Niederrusbach mit
der dabey befindlichen überschlachtigen
Müh=
le, und dem Hausgarten auf Ansuchen der
Rottenburgerischen Wittib, als
Miteigenthü=
merin käuflich hindanzulassen bewilliget
wor=
den. Da man nun zu Vornehmung dieser
Licitation den 6. Juni d. J. vormittag um
9 Uhr bestimmt hat; als haben in
diejeni=
ge, welche das obgedacht Rottenburgerische
Haus, Mühlwerk, und Garten käuflich
ge=
gen alsogleich baare Bezahlung an sich zu
bringen gedenken, auf den obbestimmten Tag
vor diesseitigem Amte in dem ehemaligen
Jakoberklostergebäude Nr. 903 im 1ten Stock
zu erscheinen.
Licit. Weine
Das hochlöbl. k. k. ni öst. Landrecht hat
auf das gemachte Ansinnen des Herrn Dr.
Edlen v. ⟨Sen⟩fel und Herrn Dr. Edlen. v.
Remnitz, als gräfl. ⟨Montecuccoll⟩ischen
Cre=
ditorenausschüsse bewilliget, die bey der gräfl.
Montecuccollischen Herrschaft Mitterau nächst
St. Pölten vorfindige ⟨8. 3⟩ Eimer Weine,
⟨bestehend in 252. 〈…〉77er, 81er und 83er⟩
Grinzinger, Klosterneuburger und
Gumpolts=
kirchner Gewächs dann 141 Eimer 17⟨51⟩er,
⟨283 Eimer 177〈…〉⟩ ⟨er⟩und 137 Eimer 1781er
Landweine, insgesamt von besten Gewächsen,
doch ohne Fässer, durch öffentliche
Versteige=
run⟨g⟩ gegen gleich baare Bezahlung an den
gerichtlich aufgestellt gräfl. Montecuccollischen
Sequester hindanzugeben. Da nun zu dieser
⟨Versteigerung der 〈…〉 k. M. Juni früh um 8⟩
Uhr hiemit bestimmt wird; so haben sich die
Käufer an diesen bestimmten Tag und Stund
entweder im Schloß Mitterau, oder in dem
unweit davon befindlichen herrschaftl. Keller
zu Hafnerdach einzufinden.
Licit. Wörers Wirthshaus
Von dem Magistrate der k. k. und
landes=
fürstl. Stadt Korneuburg wird hiemit kund
gemacht: Es sey auf Anlangen des Mathias
Wörer, burgerl. Wirth und Gastgeb zum
weissen Wolfen alhier, und Magdalena dessen
Ehewirthin, in die gebetene öffentliche
Feil=
bietung ihres alhier in der Stadt liegenden
Wirthshauses Nro. 73 gewilliget und
hie=
zu der 24. Juni d. J. vormittag um 9
Uhr bestimmet worden. Der Schätzungswerth
ist auf 6500 fl. angeschlagen, das
Wirths=
haus liegt an der Poststrassen, hat seine
be=
queme Ein=und Durchfahrt, und bestehet zu
ebener Erde in einem Gastzimmer, 2
Wohn=
zimmern, einer Speiskammer, und einem
Som=
merabsteigquartier, dann in Stallungen auf
50 Pferd, einer Wagenschupfe auf 4 Wägen,
einem Garten mit 2 Kegelstätten, und einem
Kraut=und 4 Weinkellern auf 70 Eimer;
im ersten Stock befindet sich ein Tanzsaal,
und 3 Nebenzimmern, nebst einem
gemauer=
ten Gang, gegenüber, worauf Heu, Haber=
und Strohkammern ganz feuerfest angebracht
sind; 〈…〉 sind noch besonders einige
lee=
re Fässer, von 14 bis 16 Eimer haltend, in
eisenen Banden zu verkaufen. Kauflustige
werden daher an obbemeldten Tag und Stund
in dem obgedachten zum Verkauf stehenden
Hause Nr. 7 zu erscheinen hiemit
vorge=
laden.
Chyrurgisches Gewerb zu verkaufen.
⟨Das in der Währingergasse auf dem Haus⟩
⟨Nr. 105. nun exerzirende chyrurgische Ge=⟩⟨werb, welches vorhin in der Stadt am Ju=⟩⟨denplatz exerciret worden ist, und wieder wann⟩
⟨immer alda errichtet werden kann, ist täglich⟩
⟨zu verkaufen, und haben sich die Kauflustigen⟩
⟨dieserwegen bey Hrn. Emanuel Gresler, Haus=⟩⟨inhaber im Lichtenthal beym 7 Kurfürsten⟩
⟨anzumelden.⟩
Haus zu verkaufen.
⟨Jn der Leopoldstadt in der Sperlgasse ist⟩
⟨das Haus Nr. 215, bestehend in einem Stock=⟩⟨werk mit 5 Wohnungen, täglich zu verkau=⟩⟨fen. Liebhaber können sich daselbst zu ebener⟩
⟨Erde beym Eigenthümer melden.⟩
Licit. Haus.
Von dem Metropolitandomkapitel wird
hie=
mit bekannt gemacht: es sey auf Anlangen
des Peter ⟨Riswa⟩rischen
Vermögensverwal=
ters Herrn Dr. Feichtinger, in die
Feilbie=
lung des diesfälligen, zu Herrnals liegenden,
und anher dienstbaren Massehauses
gewilli=
get worden. Zu Feilbietung dieses Hauses
wird für den ersten Termin der 30. May,
für den zweyten der 30. Juni, und für den
dritten der 28. Juli d. J. früh um 9 Uhr
bestimmt. Die Kauflustige haben daher an
besagten Terminen in dem Hofmeisteramt des
Metropolitandomkapitels im Zwettelhof nächst
St. Stephan zu erscheinen.
Licit. Heißisches Haus.
Von dem Ortsgericht der Stiftsherrschaft
Melk V. O. W. W. wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey in die Feilbietung des in die
Johann Heißische ⟨Gant⟩masse gehörigen, in
dem Vormarkt Melk Nr. 5 liegenden, dem
diesseitigen Grundbuch dienstbaren, auf 1000
fl. geschätzten Hauses, samt dem hierauf
ra=
dicirten, und samt Zugehör auf 100 fl. ge=
schätzten Hafnergewerbs gewilliget worden;
da nun die am 30. April als den ersten
Ter=
min angeordnete Versteigerungs=Tagsatzung
fruchtlos verstrichen, und daher für den
zwey=
ten Termin der 30. May d. J. bestimmt
wor=
den; so haben all jene, welche obbesagte
Be=
hausung, samt Hafnergewerd gegen gleich
baare Bezahlung an sich zu bringen gedenken,
früh um 10 Uhr auf hiesiger Amtskanzley
zu erscheinen.
Convoc. Novaks Gläubiger.
Von dem k. k. ersten Wallachisch Sieben=
Bürger Gränz Jnfanterieregiments Gericht
wird hiemit bekannt gemacht: daß der
Leo=
pold Nowak, gewest diesseitigen Regiments
Unterchyrurgus, in dem Spital zu Moriora
verstorben sey, und da, um mit der künftigen
Abhandlung der Verlassenschaft sicher
vor=
schreiten zu können, für nothwendig befunden
worden, all jene vorzuladen, welche an
die=
ser Verlassenschaft entweder jure hæreditario,
oder crediti, aut quocunque alio titulo
Fo=
derungen und Ansprüche machen könnten.
Zu diesem Ende auch von heut Dato an
ei=
ne 3 monatliche Zeitfrist, und zwar bis 12.
August d. J. anberaumet wurde; als haben
dieselbe während dieser Zeit bey dem
diessei=
tigen Regimentsgericht ihre habende
Foderun=
gen und Ansprüche entweder selbst oder
durch einen Bevollmächtigten alsogewiß an=
zumelden, und rechtsbeständig zu erweisen,
wie im widrigen nach Verlauf dieser Zeitfrist
niemand mehr gehöret sondern dasjenige,
was Rechtens ist, in dieser
Verlassenschaftsan=
angelegenheit vorgekehret werden wird. Can=
tonirungs=quartier von Hunyad im
Großfür=
stenthum Siebenbürgen den 12. May 1789.
Convoc. Faigls Gläubiger.
Von dem k. k. ersten Wallachisch
Sieben=
bürger Gränz Jnfanterieregiments Gericht
wird hiemit bekannt gemacht, daß der Herr
Paul Faigl, dieses Regiments
Oberlieute=
nant, vor dem Feind geblieben, folglich ab
intestato verstorben sey, und da, um mit
der künftigen Abhandlung der Verlassenschaft
sicher vorschreiten zu können, für nothwendig
befunden worden, all jene vorzuladen, welche
an dieser Verlassenschaft entweder jure hæ-
reditario, oder crediti, aut alio quocunque
titulo Foderungen und Ansprüche machen
könnten. Zu diesem Ende auch von heut
Dato an eine 3 monatliche Zeitfrist, und
zwar bis 12. August d. J. anberaumt
wur=
de: als haben dieselbe während dieser Zeit
beym diesseitigen Regimentsgerichte ihre
ha=
bende Foderungen und Ansprüche entweder
selbst, oder durch einen hinlänglich
Bevoll=
mächtigten alsogewiß anzumelden, und
rechts=
beständig zu erweisen, wie im widrigen nach
Verlauf dieser Zeitfrist niemand mehr
gehö=
ret, sondern dasjenige was Rechtens ist, in
dieser Verlassenschaftsangelegenheit
vorgekeh=
ret werden wird. Cantorirungsquartier von
Hunyad im Großfürstenthum Siebenbürgen
den 12. May 1789.
Convoc. Diesbach. u Handelmanns Gläub.
Von dem alhier zu Peterwardein
aufge=
stellt k. k. Slavonische Banatischen J. D. M.
wird hiemit zu vernehmen gegeben: Es sey
über das erfolgte Absterben des alhier
an=
gestellt gewesten Herrn Staabsauditors, Wen=
zel Diesbach, dann des bey dem Feldspital
angestellt gewesenen Unterchyrurgi, Karl
Han=
delmann, zur nöthig befunden worden, um in
den diesfälligen Verlassenschaftsabhandlungen
sicher vorgehen zu können, die allenfallsige
Erben und Gläubiger einzuberufen; daher
haben all jene, welche eine Erbs oder
an=
dere Ansprüche an gedachte Verlassenschaften
zu machen gedenken auf den 11. August
d. J. früh um 9 Uhr vor diesem Gerichte
alsogewiß zu erscheinen und ihr Erbrecht
oder Foderungen rechtsbehörig zu erweisen,
wie im widrigen nach Verlauf dieser Zeit
niemand mehr gehöret, sondern sothane
Ver=
lassenshaften ohne weiteren abgehandelt, und
den sich legitimirenden Erben
eingeantwor=
tet werden würde. Peterwardein den 12.
May 17⟨89⟩.
Convoc. Graf Ferrarischer Gläubiger.
Von dem Auditoriat des k. k. ersten
Feld=
artillerieregiments von Penzen⟨ticin⟩ wird
hie=
mit bekannt gemacht: Es sey über Absterben
des aus Verreili in Piemont gebürtig
ge=
westen Herrn Hauptmanns, Joseph Grafen v.
Ferraris, für nöthig befunden worden, um
mit der diesfälligen Verlassenschaft sicher
vor=
gehen zu können, alle diejenigen vorzuladen
und anzuhören, die an sothaner
Verlassen=
schaft was immer für rechtliche Ansprüche
haben. Da nun hiezu der 20. Juli d. J. be=
stimmt worden ist, als haben jene, welche
an obgedachte Verlassenschaft aus dem
Erb=
rechte oder als Gläubiger, oder aus was
immer für einem Grunde Foderungen zu
stellen vermeinen, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr entweder persönlich, oder durch
hinlänglich Bevollmächtigte um so gewisser
vor eingangsbenannten Regimentsgericht in
Prag zu erscheinen, und ihre Ansprüche
dar=
zuthun, als im widrigen nach Verlauf dieses
Termins niemand mehr gehört, sondern die
Verlassenschaft den sich legitimirenden Erben
und Gläubigern ohne weiters ausgefolgt
werden wird. Prag den 8. May 1789.
Convoc. Mayerische Gläubiger.
Von dem löbl. k. k. Lattermannischen
Jn=
fanterieregiments Gerichte wird hiemit kund
gemacht: Es sey der bey diesem Regimente
als Adjutant gestandene Friedrich Mayer mit
Tod abgegangen. Daher werden all jene,
welche an gedachten Friedrich Mayer was
immer für eine rechtliche Foderung zu
ha=
ben glauben, sich bis 15. Juni d. J. bey
gedachten Regimentsgerichte gehörig zu
mel=
den haben, widrigens sie nicht mehr
angehö=
ret werden würden. Deutsch=Bogschan den
26. April 1789.
Convoc. Frhr. v. Gabelkovesche Gläubig.
Von dem löbl. k. k. Lattermannschen
Jn=
fanterieregiments Gerichte wird hiemit kund
gemacht: Es sey der bey diesem Regimente
als Grenadierhauptmann gestandene Freyherr
Karl v. Gabelkove zu Kaunitz bey
Peter=
wardein im Spitale gestorben. Daher
wer=
den all jene, welche an gedachten Freyherrn
was immer für eine rechtliche Foderung zu
haben glauben, sich bis 15. Juni d. J. bey
gedachtem Regimentsgerichte gehörig zu
mel=
den haben, widrigens sie nicht mehr
ange=
höret werden würden. Deutsch=Bogschan
den 14. April 1789.
Convoc. v. Blaufus Gläubiger.
Den 15. Juni haben all und jede, welche
an die Verlassenschaft des mit Hinterlassung
einer letztwilligen Disposition verstorbenen
Fürst Hohenlohischen Jnfanterieregiments,
Herrn Hauptmann Karl v. Blaufus, einige
Sprüche oder Foderungen zu haben
vermei=
nen, vormittag um 9 Uhr bey dem k. k.
Fürst Hohenloheschen Jnfanterieregiments
Ge=
richte im Staabsquartier zu Leitmeritz
persön=
lich, oder durch einen hiezu genugsam
Bevoll=
mächtigten um so gewisser zu erscheinen, und
ihre Foderungen zu liquidiren, als im
widri=
gen diese Verlassenschaft ohne weiters
abge=
handelt, und den legitimirenden Erben
ein=
geantwortet werden würde.
Convoc..Riederische Erben und Gläubiger.
Von dem Verwalteramte der Herrschaft
Sitzendorf und Groß wird hiemit kund
ge=
macht: Es sey Leopold Rieder, Kleinhäus=
ler im Dorf Wartberg V. U. M. B. und
Katharina seine Ehewirthin, gebohrne
Gugl=
spergerin, ohne Rücklassung eines eheleiblichen
Erben mit Tod abgegangen, und haben in
ihren ruckgelassenen letzten Willen ihre
näch=
sten Anverwandten ⟨zu⟩ Erben des
hinterlasse=
nen Vermögens gegen Hinausbezahlung
eini=
ger Legaten eingesetzet, da aber dem hiesigen
Ortsgerichte die diesfällige Erben unbekannt
sind, als werden all jene, welche an der
Leo=
pold und Katharina Riederischen
Verlassen=
schaft unter was immer für einen Titel
Fo=
derung zu machen gedenken, hiemit
einberu=
fen, daß selbe ihre zu machen vermeintliche
Foderung bis den 22. Juni d. J. alsogewiß
bey dem Verwalteramte der Herrschaft
Si=
tzendorf anbringen sollen, wie im widrigen
dieselben nicht mehr gehöret, sondern die
Verlassenschaft den sich bis dahin
ausweisen=
den nächsten Befreundten eingeantwortet
werden würde.
Convoc. Winklers u. Be⟨rt⟩auerins Gläubig.
Von Seiten des ersten Szekler Cantons
Gericht wird zu wissen gemacht, daß, wenn
jemand an des bey dem ersten Szekler
Can=
ton verstorbenen Herrn Oberlieutenant, Ka=
rolus Winkler, welcher vorhin bey dem löbl.
Daunischen Jnfanterieregiment als
Unterlieu=
tenant zu Plesch und Graz als Plazlieutenant,
sodann in Ungarn im Hauptspital Nr. 1 und
alhier gedient hat, seiner Verlassenschaft
ei=
ne billige Foderung zu haben sich
berechtmäs=
siget zu seyn glaubet, oder aber sich als
Erbe erklären kann, sich bey erstgedachten
Cantonsgericht bis Ende und d. J. entwe=
der selbst anzumelden, oder aber durch einen
Bevollmächtigten seine Foderung anbringen
zu lassen haben soll, ansonsten ihnen nach
Verlauf dieses Zeitpunktes das ewige
Still=
schweigen auferleget, und das was Rechtens
ist mit des Verstorbenen seiner Verlassenschaft
vorgekehret werden wird. Desgleichen wird
unter einem von erwähnten Cantonsgericht
kund gegeben, daß die verwittibte Frau
Haupt=
mannin Bettauer, gebohrne v. Wasserthal,
eben in den hiesigen Cantonsdistrikt mit Tod
den 12. März d. J. abgegangen sey; daher,
wenn jemand an selber ihren hinterlassenen
Vermögen eine Foderung zu haben glaubet,
sich bis Ende Juni d. J. hierorts zu
mel=
den habe, ansonsten nicht mehr angehöret
werden wird.
Convoc Kollerischen Gläubiger.
Von dem Ortsgericht der Herrschaft
Zwer=
bach und Grabeneck wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey Herr Johann Joseph Koller,
Verwalter auf obigen Herrschaften, ohne
Te=
stament mit Tod abgegangen. Um nun mit
dessen Verlassenschaftsabhandlung sich
vorge=
hen zu können, so wird all jenen, welche auf
die Verlassenschaft des Herrn Johann Joseph
Koller, unter was immer für einem Rechte
einen Anspruch zu machen gedenken, hiemit
aufgetragen, den 13. Juni d. J. vormittag
um 9 Uhr in der Kanzley zu Zwerbach
ent=
weder persönlich oder durch einen
Bevoll=
mächtigten sogewiß ihre Ansprüche
anzumel=
den, widrigens diese Verlassenschaft
abgehan=
delt, und der au⟨sfallen⟩de Betrag den sich
le=
gitimirten Erben eingeantwortet werden soll.
Convoc. Umschalkischer Gläubiger
Von der Stift heil. Kreuzischen Herrschaft
Trumau wird kund gemacht: Es sey über
Absterben der Barbara Umschalkin, gewesten
Fisch und Fleischbeschauers Wittwe zu Wien,
um mit derselben Verlassenschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können, all jene, welche an
die Barbara Umschalkische Verlassenschaft auf
was immer für eine Art eine Forderung
ma=
chen können, vorzuladen für nothwendig
be=
funden worden. Es haben daher dieselben
den 10 Juni d. J. früh um 9 Uhr in der
Amtskanzley in Trumau entweder persönlich
zu erscheinen, oder aber durch einen hiezu
genugsam Bevollmächtigten ihre Forderungen
anmelden zu lassen, widrigens nach Verfluß
dieser Zeit niemand mehr angehöret werden
würde.
Convoc. Laifferischer Gläubiger.
Von der Stift heil. Kreuzischen Herrschaft
Trumau wird kund gemacht: Es sey über
Absterben des Johann Laiffer, behaust
gewe=
sten Hauer zu Pfaffstätten, um mit desselben
Verlassenschafts Abhandlung sicher vorgehen
zu können, all jene welche an der Johann
Laifferischen Verlassenschaft auf was immer
für eine Art eine Forderung machen, vorzu=
laden für nothwendig befunden worden. Es
haben daher dieselbe den 9. Juni d. J. früh
zum 9 Uhr in der Amtskanzley in Trumau
entweder persönlich zu erscheinen, oder aber
durch einen hiezu genugsam Bevollmächtigten
ihre Forderungen anmelden zu lassen, widri=
gens nach Verfluß dieser Zeit niemand mehr
gehöret werden würde.
Convoc. Felners Gläubiger.
Von dem Ortsgericht der freyherrlich v.
Plankhensternischen Herrschaft Neuenlengbach
des V. O. W. W. wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey über Absterben des Peter
Fel=
ners, gewest hiesig behausten Unterthans am
Schwaighof im Amt Altenlengbach Nr. 2,
für nöthig befunden, all jene einzuberufen,
welche an dessen Verlassenschaft aus einem
Erb=oder sonstigen Recht Forderungen zu
haben erachten. Es haben daher all jene,
welche an gedachter Verlassenschaft aus was
immer für einem Rechtsgrund Ansprüche
ma=
chen zu können glauben, den 4. Juni d. J.
früh um 9 Uhr vor diesem Ortsgerichte
ent=
weder persönlich, oder durch hinlänglich
Be=
vollmächtigte alsogewiß erscheinen, und diese
ihre Ansprüche darzuthun, wie im widrigen
zur Abhandlung dieser Verlassenschaft ohne
weitern geschritten, und was Rechtens ist,
vorgekehret werden würde.
Convoc. Nischerischer Gläubiger.
Von der gräfl. Franz Gundacker v. Star=
hembergischen Herrschaft Pottendorf V. U. W.
W. wird hiemit bekannt gemacht: Es sey die
Elisabeth Nischerin, Tischlermeisterin, in dem
Dorf Weigelsdorf, vorhin vereheligt
gewe=
ste Rablin, verstorben, und um mit der
dies=
fälligen Verlassenschafts Abhandlung sicher
vorgehen zu können, nöthig befunden worden,
all jene einzuberufen, welche an dieser
Ver=
lassenschaftsmasse Jure crediti einige
Ansprü=
che zu machen haben. Diese haben demnach
ihre Forderungen bis 3. Juni d. J. bey der
Herrschaft Pottendorfer Amtskanzley sub pœ-
na præclusi zu erweisen.
Convoc Zebethubers Gläubiger.
Von dem Justitz=und Wirthschaftsamte der
fürstl. Aloys Liechtensteinischen Herrschaft
Ju=
denau im V. O. W. W. werden hiemit all
diejenigen Partheyen, welche auf die
Verlas=
senschaft des ohne Testamente verstorbenen
dies herrschaftl. Unterthans und Schiffmeisters,
Leopold Zebethuber, zu Langenschönbüchel,
Darlehens oder sonstige was immer für
Foderungen stellen zu können vermeinen, zu
Liquidir=und Erweisung ihrer sogestaltigen
Fo=
derungen bis den 19. k. M. Juni dies Orts zu
erscheinen dergestalt einberufen, daß nach
Ver=
fliessung dieses Termins die Abhandlung der
Verlassenschaft ohne weiterer Rücksicht der
Ordnung nach gepflogen, und was Rechtens
ist, veranlaßt werden wird.
Convoc. Frankische Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Kaspar Frank,
fürstl. Schwarzenbergischen Chyrurgus, als
von seiner Gemahlin Theresia, gebohrnen v.
Liebenhausen, eingesetzten Universalerben, um
mit der diesfälligen Verlassenschaft sicher
vor=
gehen zu können, in die Ausfertigung der
gewöhnlichen Einberufungsedikte gewilliget
worden. Es haben demnach all jene, welche
an die Verlassenschaft der verstorbenen
The=
resia Franklin, gebohrnen v. Liebenhausen,
als Gläubiger, oder aus was immer für
ei=
nem Grunde einige Foderungen zu stellen
ha=
ben den 2. Juni d. J. früh um 10 Uhr
zu erscheinen und ihre Foderungen gehörig
darthun, widrigens die Verlassenschaft ohne
weitern abgehandelt, und vorgekehret
wer=
den würde, was Rechtens ist.
Convoc. Finks Gläubiger.
Von dem Metropolitandomkapitel in Wien
wird hiemit bekannt gemacht: es sey über
Absterben des Martin Fink gewest kaiserl.
Verwalter, und Jnhaber einer Behausung zu
Möllerstorf, um mit der diesfälligen
Verlas=
senschaftsabhandlung sicher vorgehen zu
kön=
nen, für nöthig befunden worden, all jene
vorzuladen, und anzuhören, welche an
sotha=
ner Verlassenschaft einige Ansprüche und
recht=
liche Foderungen zu machen gedenken. Es
haben daher all diejenigen, so an dieser
Ver=
lassenschaft aus dem Erbrechte, als
Gläubi=
ger, oder was immer für einem Grunde Fo=
derungen, oder Sprüche zu stellen vermeinen,
den 25. Juni d. J. früh um 10 Uhr vor dem
Metropolitandomkapitel sogewiß zu erscheinen,
widrigens die Verlassenschaft abgehandelt, und
den Erben erfolget werden wird.
Convoc. Schmidische Gläubiger.
Von dem Ma⟨g⟩istrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien werden durch
gegenwär=
tiges Edikt all jene, welche an die
Verlas=
senschaft des den 24. April d. J. allhier
ver=
storbenen Hrn. Franz Schmid, J. U. D. auch
Hof=und Gerichtsadvokaten, als Erben, oder
Gläubiger einige Ansprache zu haben
vermei=
nen, vorgeladen, den 23. Juni d. J. zu
er=
scheinen, und diese Ansprüche geltend zu
ma=
chen, widrigens die Verlassenschaft ohne
wei=
teren abgehandelt, und den sich
legitimiren=
den Erben eingeantwortet werden würde.
Convoc. Schmidische Gläubiger.
Von der Stifts heil. Kreuzischen Herrschaft
Niederleiß im V. U. M. B. wird hiemit zu
vernehmen gegeben: Es sey der Herr Franz
Schmid, gewester landesfürstl. Pfarrer zu
Niederleiß, mit Tod abgegangen, und daher,
um mit der Verlassenschaftsabhandlung sicher
vorgehen zu können für nothwendig
befun=
den worden, diejenigen vorzuladen, welche
auf was immer für eine Art an diese
Verlas=
senschaft einige Foderungen und Ansprüche
ma=
chen können. Da nun hiezu der 24. Juni
d. J. bestimmt worden ist, als haben all jene,
welche an obige Verlassenschaft einige
Forde=
rungen zu stellen gedenken, an obbestimmten
Tag fruh um 9 Uhr in der Kanzley dieser
Herrschaft Niederleiß entweder persönlich, oder
durch einen hinlänglich Bevollmächten
alsoge=
wiß zu erscheinen, wie im widrigen nach
ver=
flossener Zeit niemand angehöret sondern die
Verlassenschaft von Amtswegen abgehandelt,
und weiters, was Rechtens ist, vorgekehret
werden wurde.
Convoc..Marzyscher Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey über Absterben des Johann
Marzy, burgerl. Weinwirth, um mit der
dießfälligen Abhandlung sicher vorgehen zu
können, für nöthig befunden worden, alle
die=
jenige vorzuladen und anzuhören, die an
so=
thaner Verlassenschaft, was immer für
recht=
liche Ansprüche haben. Da hiezu der 20. Juni
d. J. bestimmet worden ist, als haben jene, so
an obgedachte Verlassenschaft was immer für
Foderungen zu stellen vermeinen, an obbe=
stimmten Tag früh um 10 Uhr entweder selbst
persönlich, oder durch einen hinlänglich
Be=
vollmächtigten alsogewiß vor dem Magistrat
zu erscheinen, widrigens nach Verlauf dieses
Termins sie nicht mehr gehöret, sondern
die=
se Verlassenschaft den sich legitimirten Erben
und Gläubigern ohne weitern eingeantwortet
werden wird.
Convoc. Sautnerischer Erben und Gläub.
Von der gräfl. Franz Gundacker von
Star=
hembergischen Herrschaft Pottendorf V. U.
W. W. wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey der Joseph Sautner, herrschaftl. Bestand=
Käsmacher zu Pottendorff, samt seiner
Ehe=
wirthin, Anna Maria, gebohrne
Schieg=
lin, verstorben und um nun mit den
dies=
fälligen Verlassenschaftsabhandlungen sicher
vorgehen zu können, für nöthig befunden
wor=
den, all jene einzuberufen, welche an dieser
Verlassenschaftsmasse einige Foderungen zu
machen hätten. Es werden demnach all jene,
welche an den Verlassenschaften der
obgenann=
ten Sautnerischen Konleute entweder um
Erbrecht oder Schuldenwillen einige
Fode=
rungen und Ansprüche zu machen haben, hie=
mit vorgeladen, daß sie ihre Ansprüche bis
8. J. bey der Herrschaft Pottendorferischen
Amtskanzley alsogewiß erweisen sollen, als
im widrigen das Verlassenschaftsvermögen
den sich gemeldeten Erben und Gläubigern
ausgefolgt, und niemand mehr gehöret, son=
dern für allzeit abgewiesen werden würde.
Convoc. Hildebrandischer Creditoren.
Von der k. k. privil. Nadelburger
Fabriks=
verwaltung wird hiemit kund gemacht: Es
sey die Katharina Hildebrandin, k. k. Zollge=
fälls Einnehmerswittwe mit Tod
abgegan=
gen, um nun mit ihrer Verlassenschaft sicher
vorgehen zu können, sey nöthig, all jene
vorzuladen, welche an gedachter
Verlassen=
schaft einige Ansprüche und Foderungen zu
machen gedenken. Es haben also alle
der=
gleichen den 15. Juni d. J. entweder selbst,
oder durch einen hinlänglich
Bevollmächtig=
ten in der obangeführten
Verwaltungskanz=
ley zu erscheinen, widrigens nach Verlauf
dieser Zeit niemand mehr gehöret, und was
Rechtens ist vorgekehret werden wird.
Convoc. de la Vignaischer Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird all
und jeden, so an weil. Adam de la Vigna
sel. Verlassenschaft schuldenhalber einige
Sprü=
che und Anforderungen haben, oder zu
ha=
ben vermeinen, kund und zu wissen gemacht:
es sey auf Anlangen des Heinrich v. Pettenegg,
k. k. Sekretär, als Adam de la Vignaischen
Testamentsexekutoris, zu Anmeld=und
Liqui=
dirung der etwa vorhandenen Adam de la
Vignaischen Creditoren Foderung auf den 9.
Juni d. J. früh um 9 Uhr vor dem k. k.
ni. öst. Landrecht zu erscheinen verordnet
wor=
den. Solchemnach werden all und jede, so
an weil. Adam de la Pigna Verlassenschaft
schuldenhalber einige Sprüche und
Anfode=
rungen haben, auf den 9. Juni d. J. früh
um 9 ihr vor dem k. k. ni. öst. Landrecht
zu erscheinen haben.
Convoc. Scho⟨it⟩ers Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey der Johann Scho⟨ir⟩er, kai=
serl. königl. Oberst=Hofpostamts=Offizier,
mit Tod abgegangen, und daher, um mit
der diesfälligen Verlassenschafts=Abhand=
lung sicher vorgehen zu können, für nöthig
befunden worden, die allenfällige
Gläubi=
ger, oder Erben desselben ediktaliter
vor=
zuladen. Daher haben all jene, welche
aus einem Erb=oder sonstigen Rechte einige
Foderungen und Ansprüche an diese
Ver=
lassenschaft zu haben vermeinen, den 9.
Juni d. J. früh um 10 Uhr vor diesem
Magistrate zu erscheinen, und ihre Ansprüche
darzuthun, widrigens die Abhandlung ohne
weiters gepflogen, und der Nachlaß den sich
legitimirenden Erben eingeantwortet werden
würde.
Convoc..Braydische Gläubiger.
Von dem k. k. im Erzherzogthum
Oester=
reich unter und ob der Enns, dann in den
Vorlanden bestellten Jud. Del. Mil. Mixt.
wird hiemit zu wissen gemacht: Es sey über
das erfolgte Absterben des in dem alhiesigen
Militärspital angestellt gewesten
Oberlieute=
nant, Niklas Brayd für nöthig befunden
worden, all jene, welche an diese
Verlassen=
schaft einige Sprüche und Anfoderungen zu
stellen haben, einzuberufen und vorzuladen.
Es haben demnach all und jede
Oberlieute=
nant Niklas Braydische Gläubiger den. 16.
Juni d. J. früh um 9 Uhr in der in dem
hofkriegsräthlichen Gebäude am Hof im 3ten
Stock befindlichen Kanzley dieses k. k. Jud.
Del. Mil. Mixt. zu erscheinen, und ihre
Fo=
derungen gehörig zu liquidiren, widrigens die
Verlassenschaft von Amtswegen abgehandelt,
und weiters vorgekehret werden wurde, was
Rechtens ist.
Convoc. d'Avaranges Gläubiger.
Von dem in der k. k. Lombardie
aufge=
stellten Jud. Del Mil. wird hiemit kund
gemacht: Es sey der Jngenieurs Oberst,
Herr Jean Baptist d'Avarange, zu Mantua
den 7. April 1789 ohne Testament mit Tod
abgegangen, um aber zur Abhandlung dieser
Verlassenschaft behörig vorschreiten zu können,
wird für nothwendig befunden, alle hieran
Theilnehmende hiemit zur Anmeld=Legati=
mir=und Liquidirung ihre ex quacunque
causa & titulo habende Ansprüche und
Fo=
derungen gerichtlich vorzuladen und
einzube=
rufen, zu welchem Ende dann denselben von
heut Dato an 3 Monate zur endlichen Frist
einberaumet worden. Solchemnach werden
all und jede, welche bey gedachter
Verlassen=
schaft einige Sprüche zu haben vermeinen,
an obbestimmter Zeit bey diesem Jud. Del.
Mil. in Mayland entweder selbst persönlich,
oder durch hiezu genugsam Bevollmächtigte
alsogewiß ihre Ansprüche rechtserfoderlich
darzuthun haben, als im widrigen nach
Verstreichung dieser bestimmten Frist die
Ab=
handlung gleichwohl vorgenommen, und ex
officio vorgekehret werden soll, was
Rech=
tens ist. Mailand den 5. May 1789.
Convoc. Willarthische Gläubiger.
Von dem k. k. zweyten Banal
Cantonsge=
richt wird hiemit kund gemacht: es sey der
Hauptmann, Joh. Willarth, des löbl. 2ten
Ba=
nal Cantons, den 9. April d. J. zu Petrinia
verstorben, und um mit der Abhandlung sicher
vorgehen zu können, für nothwendig befunden
worden, all diejenigen, welche Schulden oder
anderer Ursachen halber an diese
Verlassen=
schaft Ansprüche machen zu können glauben,
innerhalb 6 Wochen von heutigen Dato, das
ist bis zum 22. Juni 1789 früh um 9 Uhr
entweder in Person, oder durch genugsam
Bevollmächtigten vor dieses zweyte Banal
Cantonsgericht zu Petrinia solchergestalt
vor=
zuladen, daß nach Verlauf dieses Termins
was Rechtens ist vorgekehret werden wird.
Petrinia den 11. May 1789.
Erinnerung.
⟨Auf⟩ Ansinnen der königl. ungar. Septem=
〈…〉hofgerichtstafel wird hiemit kund
ge=
⟨m⟩acht: daß von dem Eisenburger
Komitats=
⟨un⟩tergericht in der Verlassenschaft des Georg
Sall⟨mon⟩, Unterthans der Herrschaft Ober=
⟨Lim⟩bach, der Konkurs eröfnet, und zur Vor=
⟨La⟩dung dessen Gläubiger der Termin bis auf
⟨den⟩ 30. May d. J. festgesetzet worden sey.
⟨Wie⟩n 3. May 1789.
Erinnerung.
Auf Ansinnen der kön. ungar. Septembi=
ral Hofgerichtstafel wird hiemit kund
ge=
macht. Daß von dem Magistrate der kön.
Freystadt Debreczin über das sämmtliche
Vermögen des verstorbenen dortigen
Bür=
gers und Schlossermeisters Johann Fülep,
sonst auch Danziger genannt, der Konkurs
eröffnet, und der diesfällige
Liquidazionster=
min auf den 8. Juni d. J. festgesetzt worden
sey. Wien den 14. May 1789.
Erinnerung an Konst. Freyhrn. v. Bertram.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht dem Herrn
Konstantin Freyherrn v. Bertram mittels
ge=
genwärtigen Edikts anmit zu erinnern: Es
habe wider denselben der Herr Dr. Winter
bey diesem Gerichte wegen zu fodern
haben=
den Expensen pr. 91 fl. 45 kr. nebst weiters
auflaufenden Gerichtkösten die neuerliche
An=
ordnung der auf den 14. März anberaumt
gewesten Erfoderung auf den 23. Junius d.
J. bewirket, Klage angebracht, und um die
gerechte richterliche Hilfe gebetten. Das
Ge=
richt, dem der Ort seines Aufenthalts
unbe=
kannt, und da er vielleicht aus den k. k. Erb=
landen abwesend ist, hat zu Vertrettung, und
auf dessen Gefahr und Unkösten den hierort.
Hof=u. Gerichtsadvokaten. Dr. Erhard, als
Curator bestellet, mit welchem die
ange=
brachte Rechtssache nach der für die k. k. Erb=
länder bestimmten Gerichtsordnung
aufgefüh=
ret, und entschieden werden wird. Er Frhr.
v. Bertrami wird dessen durch diese
öffent=
liche Ausschrift zu dem Ende erinnert, damit
er allenfalls zu rechter Zeit selbst zu
erschei=
nen, oder inzwischen den bestimmten
Vertret=
ter seine Rechtsbehelfe an Handen zu
las=
sen, oder einen andern Sachwalter zu
bestel=
len, und diesem Gerichte namhaft zu
ma=
chen, und überhaupt in jene rechtliche
ord=
nungsmässige Wege einzuschreiten wissen möge,
die er zu seiner Vertheidigung diensam finden
würde, massen er sich die aus seiner
Verab=
säunmmng entstehende Folgen selbst beyzumessen
haben würde.
Erinnerung an die Reinfelsischen Eheleute.
Von dem Metropolitandomkapitel wird
hie=
mit bekannt gemacht: es habe die Josepha
Wittmanin unter Vertrettung Hrn. Dr. Pra=
ti, wider Ferdinand R⟨ein⟩fels und dessen
Ehe=
wirthin um Abführungsauflag schuldigen
Satzkapitals pr. 3200 fl. cum sca causa
hier=
orts angelanget; nachdem nun aber der
Auf=
enthaltsort der Geklagten nicht wissend ist,
als hat selber gebetten, daß ein Herr Cura=
tor aufgestellt, auch die erfoderliche Edikten
ausgefertiget werden möchten. Auf dieses
Gesuch ist eine Tagsatzung auf den 28. dies
früh um 9 Uhr angeordnet, und Hr Dr.
Turteltaube als Vertretter der Geklagten
auf=
gestellt. Welches den Reinfelsischen
Conleu=
ten hiemit zu dem Ende kund gemacht wird,
damit sie allenfalls persönlich erscheinen, oder
einen andern Sachwalter bestellen können.
Konkurs des Ferdinand Reinfels.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung
ei=
nes Konkurses über das gesammte im Lande
Ni. Oe. unter der Ens befindliche Vermögen
des Ferdinand Reinfels, jubil. k. k. Maut=
beamtens, gewilliget, und wegen
Güterabtret=
tung eine Tagsatzung auf den 29. April um
10 Uhr angeordnet worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis letzten May dies
Jahrs die Anmeldung seiner Foderung in
Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Hrn. Dr. Voith, als Vertretter der diesfälligen
Konkursmasse, bey diesem Magistrate
alsoge=
wiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen; als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehört
werden, und jene, die ihre Foderung bis
dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesammten im Lande Ni. Oe. unter der
Enns befindlichen Vermögens des
eingangs=
benannten Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirk=
lich ein Kompensationsrecht gebührte oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts das ihnen sonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
wer=
den würden.
Konkurs der Sara Pschatze.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=u. Resi=
denzst. Wien wird bekannt gemacht: es sey von
dem Gerichte in die Eröffnung eines Konkurses
über das gesammte im Lande Ni. Oe. unter
der Ens befindliche Vermögen der Sara
Pscha=
tze, einer Jüdin, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht
Verschul=
dete eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis 20. Juni
d. J. die Anmeldung seiner Foderung in
Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Hrn. Dr. Pedrossy, als Vertretter der Sara
Pschatzeischen Konkursmasse, bey dem
Magistra=
te alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit der Foderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
er=
weisen haben, als im widrigen nach
Ver=
fliessung des erstbestimmten Tages niemand
mehr angehöret werden, und jene, die ihre
Foderung bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande
Nieder=
österreich unter der Enns befindlichen
Ver=
mögens der eingangsbenannten Verschuldeten,
ohne Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn
sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensations=
recht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigen=
thumliches Gut von der Massä zu fodern
hät=
ten, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut der Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn
soll=
ten, die Schuld ungehindert des
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Joseph Lindebner.
Von der gräfl. Johann Leopold
Hoyosi=
schen Herrschaft Persenbeug wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey von dem Gerichte in
die Eröffnung eines Konkurses über das
ge=
samte im Lande Ni. Oe. befindlich beweg=
und unbewegliche Vermögen des Joseph
Lin=
debner, Schiffmeister im Markt Persenbeug,
gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine Foderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erinnert, bis 8. Juni d. J. die Anmeldung
seiner Foderung in Gestalt einer förmlichen
Klage bey dieser Herrschaft alsogewiß
ein=
zureichen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit seiner Foderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen, als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehöret,
und jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
Vermögens ohne Ausnahm, auch dann ab=
gewiesen werden würden, wenn ihnen
wirk=
lich ein Kompensationsrecht gebührte oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Ver=
schuldeten vorgemerkt ware, also, daß derley
Gläubiger vielmehr wenn sie etwa in die
Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
unge=
hindert des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfandrechts, das ihnen ansonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
wer=
den würde.
Konkurs des Franz Doringer.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Lande Ni. Oe. befindliche Vermögen des
auf der Landstraß Nr. 176 verstorbenen Franz
Doringer, ⟨hangräfl⟩. Schweinbeschauer, ge=
williget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine
Fode=
rung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 7. Juli d. J. die
Anmel=
dung seiner Foderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Dr. Ernst Schwaiger,
als Vertretter der diesfälligen Konkursmasse,
bey dem Magistrate alsogewiß einzureichen,
und in dieser nicht nur die Richtigkeit der
Foderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlanget, zu erweisen als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahm, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebührte, oder wenn sie auch ein
eigenthüm=
liches Gut von der Masse zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein
lie=
gendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr
wenn sie etwa in die Masse schuldig seyn
sollten, die Schuld ungehindert des
Kompen=
sations=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Convoc..Grünwaldische Gläubiger.
Von dem Grundbuchsamte der k. k. Herr=
schaft Laxenburg wird hiemit bekannt gemacht:
es sey nach Absterben Rosalia Grünwaldin,
einer hiesigen Schustermeisterstochter im Markt
Laxenburg, da ihre Erben ganz unbekannt sind,
für nöthig befunden worden, alle jene
einzu=
berufen, welche an ⟨ihr⟩e Verlassenschaft
un=
ter was immer für einem Titel Ansprüche
machen, und Foderung zu machen haben
dörf=
ten. Es haben demnach jene, welche an
ob=
bemeldter Rosalia Grünwaldischen
Verlassen=
schaft einige Ansprüche zu haben vermeinen,
den 9. Juni d. J. vor der k. k. Grundbuchs=
kanzley in Laxenburg alsogewiß zu erscheinen,
und ihre Rechte darzuthun, als nach
Verflies=
sung dieses Termins der Ordnung nach
ab=
gehandelt, und die Verlassenschaft den sich
legitimirenden Erben eingeantwortet werden
wurde.
Konkurs des Freyherrn v. Boull.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit bekannt gemacht: Es sey von dem
Ge=
richte in die Eröfnung eines Konkurses über
das gesamte im Lande Ni. Oest. unter der Ens
befindliche beweg=und unbewegliche Vermögen
des Hrn. Johann Paul Freyherrn v. ⟨Boull⟩,
gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine Foderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erinnert, bis 14. August d. J. die Anmeldung
seiner Foderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Dr. v. Baumgarten, als
Vertretter der freyhrl. v. Boullischen
Konkurs=
masse, bey diesem k. k. ni. öst. Landrechte
alsogewiß einzureichen und in dieser nicht nur
die Richtigkeit seiner Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu erweisen,
als im widrigen nach Verfliessung des
erst=
bestimmten Tages niemand mehr angehöret
werden, und diejenigen, die ihre Foderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesamten im Lande Niederösterreich unter
der Enns befindlichen Vermögens des
ein=
gangsbenannten Verschuldeten ohne Ausnahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen
wirklich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr wenn sie etwan
in die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts, das ihnen ansonst zu statten
gekommen wäre, abzutragen verhalten werden
würden.