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Wiener Zeitung

Nr. 68, 26. August 1786

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[1]

Jnländische Nachrichten.

Wien.

Des Kaisers Majestät sind gestern
Nachmittags im beßten Wohlseyn
zu Laxemburg eingetroffen.

Des Erzherzogs Franz K. H. sind
Tages vorher in hiesiger Hofburg ange=
kommen
, und haben sich gestern eben=
falls
nach Laxenburg begeben.

Se. Kais. Majestät haben den Prin=
zen
zu Sachsen=Coburg zum Generalen
der Kavallerie, und zum kommandiren=
den
Generalen in Galizien; den Hrn.
F. M. L. Wilhelm Frhrn. v. Schröder,
gewesten kommandirenden Generalen in
Galizien, zum Kommandanten der Fe=
stung
Ollmütz; und den Hrn. F. M.

L. Grafen Joseph Colloredo zum Feld=
zeugmeister
zu ernennen geruhet. Der
Herr Generalmajor Alvinzi hat das va=
kante
Riesische Jnfanterieregiment er=
halten
.

Se. Maj. der Kaiser haben allergnä=
digst
geruhet den Hrn. Johann Georg
Statzer, Salzvers⟨i⟩lberer zu Wienerisch=
Neustadt, in Rücksicht auf dessen durch
50 Jahre treu geleisteten Dienste, unter
Bezeugung der allerhöchsten Zufrieden=
heit
, mit einer goldenen Denkmünze zu
beehren.

Der Kaiserl. Rußische Staatsrath,
Herr v. Poletika, welcher auf aller=
gnädigst
ihm von seiner Monarchinn er=
theilten
Erlaubniß von dem hiesig Kais.

[2]

Rußischen Bothschaftsposten seit dem 6.
Juni abwesend war, ist Montags den
21. dieses aus Karlsbad bey demselben
wieder eingetroffen.

Die Donauwässer sind seit dem 23.
d. M. nicht mehr gestiegen, sondern ha=
ben
vielmehr stark abgenommen; und sind
gegenwärtig fast allenthalben in ihre Ufer
zurückgetretten. Der reissende Strom hat
von der Brücke zu Stein bey Krems vier
Joch hinweggenommen, und die äussere
Brücke bey Wien aufs neue hart beschä=
diget
; indessen hat man auf das thä=
tigste
dafür gesorgt, die Gemeinschaft
der Wege wieder herzustellen, und die=
selbe
fahrbar zu machen.

Aus Linz vernimmt man, daß seit
dem 18. dieses Monats das Wasser der
Donau schnell angewachsen, und schon
am 20. bey verschiedenen Thören in die
Stadt gedrungen ist. Es hat die an der
Brücke neugeschlagene Joche, und die in
der Au zurückgelassenen Hütten mit sich
fortgerissen, alle Gebäude wie am 27.
Jun. unter Wasser gesetzt und aufs neue
Jammer und Elend angerichtet. Es wäre
noch weit kläglicher, wenn nicht der Lan=
desregierungspräsident
Graf v. Thürheim
und die ihm untergeordneten Räthe von
dem menschenfreundlichsten Eifer beseelet,
mit aller möglichen Thätigkeit und Klug=
heit
für die Bedrängten bedacht gewesen
wären, und ihnen die nöthige Hilfe geleistet
hätten. Von den Einwohnern im soge=
nannten
Urfahr hatte man gar keine Nach=
richt
, weil seit zwey Tagen alle Gemein=
schaft
mit dem jenseitigen Ufer abgeschnit=
ten
war; man sah aber daß wieder alles
wie in der vorerwähnten Uberschwem=
mung
von dem ungestümmen Ströme
überdecket und verheert wurde.

Jn der gegenwärtig vollzohenen Zie=
hung
der sechsten und letzten Klasse der K.
K. privilegiret=garantirten Klassenlotterie
zu Brüssel hat der in den K. K. Diensten
stehende ebendaselbst befindliche Herr
Oberstlieutenant Bar. v. Legisfeld, das
Glück gehabt, den beträchtlichen Ge=

winnst von 100, 000 Gulden zu erhal=
ten
.


Ausländische Begebenheiten.

Jtalien.

Der an den Senat von Venedig be=
stimmte
Gesandte der Kaiserinn von Ruß=
land
, Hr. v. Mordwinoff, hat in den
ersten Tagen d. M. seine Beglau⟨b⟩igungs=
schreiben
übergeben.

Der Senat hat an die Stelle des jüngst=
hin
verstorbenen Erzbischofs von Udine
den Abate Nicolo Sagredo ernannt.

Aus Genua vernimmt man, daß die=
se
Republik mit dem Herzog von Parma
zur wechselseitigen Auslieferung der Mis=
sethäter
einen Vertrag auf 7 Jahre ge=
schlossen
hat.

Die Erderschütterung, welche am 31.
v. M. zu Rom verspürt worden ist, hat
in der Stadt Aquila den größten Scha=
den
angerichtet. Es sind daselbst mehrere
Häuser eingestürzt, und alle Einwohner
auf das offene Feld verscheucht worden.

Jn Viterbo hat gleich nach dem jüngst=
hin
angeführten Auftritte mit einem Thea=
tinermönch
ein anderer ähnlicher Vorfall
sich ereignet. Ein Geistlicher erhielt Befehl,
das Haus einer gewissen Dame nicht mehr
zu besuchen, und er gehorchte. Er be=
fand
sich bald darauf in einer andern
Gesellschaft, wohin die nämliche Dame
auch kam. Die Spionen, welche ihn und
sie beobachteten, hinterbrachten dieses
alsogleich dem Konsistorium des Kardi=
nal
=Bischofs, das auf der Stelle den
Häschern den Befehl ertheilte, den Geist=
lichen
zu überfallen, und zu ergreifen.
Es wäre geschehen, und er wäre viel=
leicht
nicht minder hart als der vorige
behandelt worden, wenn er nicht frühzei=
tig
genug von der Gefahr benachrichtiget,
die Gesellschaft verlassen, und in eine
Kirche sich verborgen hätte. E⟨r⟩ mußte
jedoch Tages darauf ausgeliefert wer=
den
, und nach den Konsistorialgefäng=
nissen
wandern.

[3]

Die Königinn von Neapel war von
der gehabten Krankheit am 1. d. M.
schon wieder so weit hergestellt, daß
J. Maj. einige Hofpersonen vor sich
kommen liessen. Der König hat am
5. Aug. nach Kastell=a=mare sich be=
geben
, und das neugebaute Kriegsschif
Partenope besehen, das ehestens vom
Stapel gelassen werden soll. Am fol=
genden
Tage nahmen Se. Maj am Bord
der Fregate Cerere das Mittagmahl
ein, und liessen dann der im Hafen se=
gelfertigen
Flotte verschiedene Uibungen
vornehmen. Sie ist bestimmt, den an
den Französischen Hof ernannten Both=
schafter
Marchese di Circello nach Mar=
seille
zu bringen, und dann zur Sicher=
heit
des Neapolitanischen Handels in der
See zu kreuzen.

Es soll nun in dem Neapolitanischen
Reiche die Aufhebung der Mönchsorden
wirklich sehr nahe seyn; der Römische
Hof, um dieselbe zu hindern, hat den
ehemaligen Auditor der Nuntiatur zu
Wien, den Conte Caleppi nach Nea=
pel
gesandt; aber bisher sollen seine
Bemühungen alle fruchtlos gewesen, und
der Befehl zur Aufhebung von 150 Klö=
stern
soll schon ausgefertiget seyn.

Frankreich.

Da die Gesundheit der Königinn wieder
vollkommen hergestellt ist, haben J. Maj.
am4. Aug. sich in die Schloßkapelle be=
geben
, wo J. Maj. die feyerliche Ein=
segnung
erhielten, und seit dem 6. d. M.
haben alle Herren und Damen von Hofe
den Zutritt.

Als die Erzherzoginn Christina am 31.
v. M. nach Versailles fuhr, stieß ihr
Wagen einen Bauernkarren um, von
dem eine Bäurinn fiel, und den Schen=
kel
brach. Die Erzherzoginn von dem
tiefsten Schmerze gerührt, ließ stille hal=
ten
, die Verwundete nach Passy brin=
gen
, folgte selbst nach, schaffte alle =
thige
Hilfe herbey, und blieb so lange,
bis der Bruch eingerichtet und verbun=
den
war; Sie gab auch der Unglückli=

chen und ihrer Familie eine ansehnliche
Geldmenge, und unterläßt seit dem nie=
mals
, wenn Sie nach Versailles geht,
oder daher kömmt, zu Passy halten zu
lassen, und der Kranken nachzusehen.

Die Rede, die der König bey der zwo=
ten
Audienz an die Parlamentsglieder von
Bordeaux hielt, wird in öffentlichen
Blättern folgendermassen angegeben:

"Jch habe Mir über die Register, und
anderen Stücke, welche Jch vor Mich zu
bringen befohlen hatte, den Bericht ab=
statten
lassen, und habe nicht ohne Ver=
wunderung
und Misvergnügen sehen kön=
nen
, daß Mein Parlament von Bor=
deaux
in Sachen sich gemischet hat, wel=
che
für dasselbe nicht gehören, und sich
herausgenommen hat, Untersagungsar=
rets
gegen dasjenige zu geben, was Jch
befohlen, und worüber Jch ihm Meine
Gesinnungen auf die feyerlichste Weise zu
erkennen gegeben habe. Jch werde aus
euren Registern alles das ausstreichen
lassen, was der Mir gebührenden Ehr=
furcht
zuwider ist, und Mein Parlament
sich nicht hätte erlauben sollen. Auch
werde Jch euch Meinen Willen über die
Sachen, weswegen Jch euch habe beruf=
fen
lassen, zu erkennen geben. " Hier=
auf
gab der König Befehl, alle Jhm
misfälligen Arrets aus den Registern aus=
zustreichen
, ließ die neuen Lettres paten=
tes
vorlesen und eintragen, und, nach=
dem
es geschehen war, fuhren Se. Maj.
also fort: "Jhr habet so eben Meinen
Willen vernommen. Jch rechne darauf,
daß Mein Parlamente mit der Mir schul=
digen
Treue und mit Gehorsam allem dem=
jenigen
nachleben wird, was Jch Jhm vor=
geschrieben
habe. Das Domaine ist ein
Erbtheil der Krone, welches dieser fest an=
klebet
. Jch muß aufmerksam über die Er=
haltung
ihrer Rechte wachen; aber ich
werde niemals zugeben, daß man die An=
sprüche
zum Nachtheil des Eigenthums
rechtmäßiger Besitzer ausdehne. Mein
Parlament kennt die Liebe, welche Jch
für Meine Unterthanen hege, und das

[4]

Verlangen, welches Jch habe, ihnen
Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen. "

"Jch habe Meinen Gerichtshöfen er=
laubt
, Mir Vorste⟨ll⟩ungen über das zu
machen, was das Wohl Meiner Unter=
thanen
angeht; niemals aber werde Jch
leiden, daß sie sich anmassen, das zu
verbieten, was Jch befohlen hatte. Es
kömmt euch nicht zu, Meine und Mei=
ner
Unterthanen Rechte abzuwägen. "

"Jch bin allein der höchste Schützer
von dem Beßten meines Volkes, wel=
ches
von Meinem eigenen nicht getrennt
werden kann. Eure Arrets und Schlüs=
se
können auch niemals die Gewalt ge=
ben
, meinem Ansehn zu widerstehn. Von
ihm nur habet ihr eure ehrenvollen Aem=
ter
; ihr könnet sie nicht verkennen, oh=
ne
den Antheil zu verringern, welchen
Jch euch davon anvertrauet habe. "

"Kehrer zu euren Aemtern zurück,
und lasset nicht aus den Augen, daß
es eure erste Pflicht ist, Meinen Un=
terthanen
Gerechtigkeit zu leisten. Jch
weiß, daß eine grosse Menge von Ge=
schäften
im Rückstände ist; Jch befehle
euch, solche Maaßregeln zu nehmen,
daß die Abfertigung derselben beschleuni=
get
werde. Euer Eifer für meinen Dienst
möge endlich unter euch die Zwistigkeiten
endigen, die der guten Ordnung, die
Jch erhalten will, zuwider sind. Dieses
ist Meine Meinung; Jch hoffe, ihr wer=
det
euch darnach betragen, und so wer=
det
ihr Mein Zutrauen und Meinen Schutz
verdienen. "

"Jch befehle euch, daß ihr mit dem
21. des künftigen Monats sämmtlich in
Bordeaux euch befindet. "

Großbritannien.

Der König ist am 4. August von Wind=
sor
im Pallaste von St. James einge=
troffen
, und hatte das Vergnügen an den
Thoren eine unzahlbare Volksmenge,
und in den Sälen eine ungewöhnliche
Menge von Herrschaften zu finden, die
alle über den Anblick des Königs ihr
Entzücken und ihre Freude bezeigten. Seit

Sr. Maj. Thronbesteigung waren die
Zimmer von St. James noch nie mehr
⟨an⟩gefüllt; der Partheygeist war gänzlich
verschwunden, und die Freude über die
Erhaltung des Königs war die einzige
und allgemeine Stimmung der Gemüther.
Auch der Prinz von Wallis hat bey die=
sem
Anlasse gezeigt, daß die bestehende
Jrrung wegen seinen häuslichen Angele=
genheiten
der Zärtlichkeit seiner kindlichen
Liebe keinen Abbruch gethan habe. Er
befand sich zu Brighthelmstone auf dem
Spaziergänge, als ein Kurier ihm die
Nachricht von den gegen den König ge=
wagten
Anfälle hinterbrachte; kaum hat=
te
er dieselbe vernommen, so stürzt er
in seinen Wagen, ohne irgend eine Er=
frischung
zu sich zu nehmen, und ließ sich
in gestreckten Laufe nach Windsor brin=
gen
, wo er um 8 Uhr Abends eintraf,
nachdem er beynahe 50 Engl. Meilen in
Zeit von 3 Stunden 10 Minuten zurück=
geleget
hatte: eine Eilfertigkeit, die als
ein Beweis kindlicher Ergebenheit den
König ungemein gerührt hat.

Nach der Aufwartung am Hofe hielten
die Minister im Amte des Staatssekre=
tairs
der innländischen Angelegenheiten
eine abermalige Berathschlagung über
die Sache des gegen den König verübten
Angrif⟨e⟩s. Der Arzt Hr. Munro und
sein Sohn, die den Auftrag hatten die
Margareth Nicholson zu untersuchen,
gaben ihren Bericht und erklärten ihre
Meinung dahin, daß die Thäter⟨inn⟩ ganz
von Sinnen sey; hierauf wurde dem
Staatsbothen Hrn. Coates, der sie in
Verwahrung hat, und vor die Minister hät=
te
bringen sollen, ein Gegenbefehl zuge=
sandt
, mit der Anweisung dieselbe nur
noch ferner genau zu bewachen, so lange
die Untersuchungen über ihren Wahnsinn
fortgesetzt werden. Man berief indessen
den Hrn. Coates und seine Frau, und
beyde bezeigten, daß die Gefangene in
ihrem ganzen Betragen sinnlos scheine.
Auch vernahm man zwey Fre⟨undi⟩nnen
dieser Person, davon die eine aussagte,

[5]

daß die Margareth das Messer, womit
sie ihr Unternehmen wagte, Tags vor=
her
vor ihren Augen geschliffen habe.

Gewiß ist es, daß die Unglückliche,
ungeachtet ihres Wahnsinnes, ihre That
mit viel Uiberlegung vorbereitet hat;
aber dieses wäre nicht das erstemal, daß
man in den unsinnigen Unternehmungen
solcher Personen Verstand und Feinheit
entdeckt hätte. Diese Margareth war
lange Zeit schon in der Gewalt der unseli=
gen
Entschliessung, die sie auszuführen so
nahe war. Jhre zum öftern überreichte
Bittschriften, die man aufgesucht und
gefunden hat, kündigten mit deutlichen
Worten ihr Vorhaben an, wenn man ihr
nicht die Gerechtigkeit leisten wolle, die
sie zu haben vermeinte. Wenn man die=
sen
Drohungen die gehörige Aufmerksam=
keit
gewidmet hätte, so wäre die Urhebe=
rinn
derselben schon lange nach Bedlam
(das Narrenhospital) geschickt wor=
den
. Man versichert, es heisse in einer
der gedachten Bittschriften ausdrücklich:
"Wenn E. Maj. einem Königsmord vor=
beugen
wollen, so werden Sie mir un=
verzüglich
Recht verschaffen und für mei=
nen
Unterhalt sorgen. " Jn dem Au=
genblicke
ihrer Verhaftnehmung, da sie
der Ritter Drake um den Gegenstand ih=
rer
Forderungen fragte, gab sie zur Ant=
wort
, sie könnte sich schriftlich weit bes=
ser
als mündlich erklären; als man ihr
daher Papier gab, schrieb sie eine Bitt=
schrift
, die in der Wesenheit ihren vori=
gen
vollkommen gleichlautend war. Wenn
man sie befragt, so verwirren sich ihre
Begriffe, und sie antwortet ohne alle
Ordnung; aber in andern Augenblicken
ist sie sehr ruhig, und scheint von ihrer
Lage gar kein Gefühl zu haben; sie hat
sogar die Frau ihres Wächters gebethen,
mir ihr Whist zu spielen, und unterhielt
sich dabey mit dem Anscheine der ruhig=
sten
Empfindungen.

Jhre Narrheit ist offenbar. Der Staats=
rath
wollte am 9. August zum letztenmale
seine Untersuchung darüber halten, und

endlich entscheiden, was weiter vorzu=
nehmen
sey. Allem Anscheine und der all=
gemeinen
Vermuthung nach, wird sie in
ein Narrenhaus gebracht und bis zur
Wiederöfnung des Parlaments aufbe=
wahret
werden. Dieses wird erst eine
besondere Bill abfassen, um sie auf ewig
einsperren zu lassen. Sollten aber die
angestellten Untersuchungen auch nur dem
geringsten Zweifel über ihren Wahnsinn
Platz lassen, so würde sie in den Thurm
(Tower) gebracht, und wie eine Belei=
digerinn
der Maj. im ersten Grade ver=
urtheilt
werden; aber auch in diesem
Falle hieng der Anspruch von den Ge=
schwornen
ab, die sie für schuldig erklä=
ren
, oder als eine Thörinn abweisen
könnten.

Schon zweymal vor dem gegenwärti=
gen
Vorfalle, ist der König ähnlichen
Angriffen von Wahnsinnigen ausgesetzt
gewesen. Am erstenmale wurde der =
nig
durch ein Weib angegriffen, die sich
unter die Wachen im Park von St. Ja=
mes
stürzte, und ein Glas in der Senfte
des Königs zerschlug, indem sie mit aller
Gewalt eindrang, und den König sprechen
wollte. Ein andermal war es ein Offizier,
der über das zu Gibraltar gegen ihn ge=
haltene
Kriegsrecht, das ihn entsetzte,
den Verstand verlohren hatte; dieser Un=
glückliche
sprang wüthend herbey und for=
derte
von dem König Gerechtichkeit,
indem er die Zügel seines Pferdes er=
grief
; niemals aber war der König in
grösserer Gefahr als das letztemal.

Der König hat am 8. August eine zahl=
reiche
Beförderung von Englischen Pairs
vorgenommen. Der Schottländische Her=
zog
von Athol ist Englischer Baron und
Graf; der Graf von Abercorn Viscounte,
die Herzoge von Montagu, und von
Queensbery, die Grafen Tyrone, und
von Shanon, wie auch der Baron Dela=
val
, sind Baronen von England gewor=
den
. Gleichen Rang erhielten Si⟨r⟩ Char=
les
Jenkinson, Ritter Harbord und Sir
Guy Carleton.

[6]

Vereinigte Niederlande.

Der Erzherzog Ferdinand, General=
guverneur
der Oest. Lombardey ist mit
der Durchl. Erzherzoginn seiner Gemah=
inn
am 12. d. M. im Haag angekommen.

Die Generalstaaten haben unter dem
20. Jul. eine Verordnung erlassen, durch
welche sie das alte Verbot erneuern, daß
kein Bürger und Einwohner der vereinig=
ten
Niederlande in den Dienst irgend ei=
ner
fremden Handelskompagnie sich be=
gebe
, um nach Ost=oder Westindien zu
schiffen, auch sonst auf keine Weise, we=
der
mittelbar noch unmittelbar, an sol=
chen
Kompagnien Antheil nehme ꝛc. Die
angegebenen Beweggründe dieser Befehls=
erneuerung
sind "die seit einiger Zeit
im Auslande gemachten Unternehmungen
für den Handel beyder Jndien, und ins=
besondere
die Errichtung einer Kompag=
nie
zu Kadix, die über das Vorgebirge
der guten Hofnung nach den Philippi=
nen
schiffen will ꝛc. "

Die Provinz und Stadt Utrecht be=
schäftigen
durch die allda vorgehenden
unruhigen Auftritte noch immer am mei=
sten
die allgemeine Aufmerksamkeit. Der=
jenige
Theil der aus 8 Kompagnien be=
stehenden
Utrechter=Bürgerschaft, (denn
es ist bey weitem nicht die ganze Bür=
gerschaft
) welcher sich seit anderthalb
Jahren von Zeit zu Zeit die bekannten
Thatsachen gegen seinen Magistrat und
die rechtmäßige Obrigkeit erlaubt hat, ist
darin seit kurzem noch viel weiter gegan=
gen
, und hat aus jeder der 8 Kompag=
nien
2 Gewindsmänner, oder eigentlich
Volkstribunen, gewählt, welche die Sa=
che
der Bürgerschaft gegen jedes Unter=
nehmen
des Magistrats verfechten, und
dabey stets auf die Unterstützung der be=
wafneten
Committenten rechnen sollen.
Der dasige Bürger=Oberst Gordon, von
Schottländischer Abkunft, giebt dabey
den Ton. Der erste Schritt, den die
Bürger nach dieser Tribunenwahl thaten,
bestand darin, daß sie den Ziegelbrenner
Pronk⟨e⟩rt, und den Tobackshändler Wl=

dink zu den Bürgermeistern schickten, und
eine ausserordentliche Versammlung des
Magistrats zur Beeidigung dieser 16.
Committirten verlangten. Die Bürger=
meister
weigerten sich beyde standhaft,
mußten aber darüber die größten Belei=
digungen
von diesen Deputirten hören.
Am 31. Junius sind hierauf sämmt=
liche
8 Bürgerkompagnien, jedoch nur
jede 100 Köpfe stark, auf 8 verschiedenen
Plätzen versammelt gewesen, und haben
beschlossen, dem Magistrat deshalb noch
4 Wochen Bedenkzeit zu geben, bey nach=
heriger
Weigerung aber für keine wei=
teren
Folgen einzustehen. Mit diesem Ent=
schlusse
haben sie sogar Deputirte an den
Französischen Bothschafter im Haag ab=
geschickt
; man weiß aber nicht, was
der Minister ihnen in Betref dieser gänz=
lich
inneren Staatsangelegenheit für ei=
ne
Antwort gegeben haben mag. Da
unterdessen die Bedenkzeit des Magi=
strats
verstrichen, und derselbe noch nicht
gefälliger worden war, so beschlossen die
unruhigen Bürger am 2. d. M. in voller
Rüstung auf den gewöhnlichen Sammel=
platz
zu erscheinen, und ihre Repräsen=
tanten
selbst in Eid zu nehmen, wenn
der Magistrat es nochmals verweigern
sollte. Es wurde daher dem Rathskolle=
gium
durch ein Circulare bekannt gemacht,
den 2. d. M. in Gegenwart der ganzen
Bürgerschaft auf der ⟨R⟩eude (den Sam=
melplatz
) zu erscheinen, und auf ihr An=
suchen
die Repräsentanten zu beeidigen,
indem bey fortdauernder Weigerung und
Nichterscheinung die Bürger diese Hand=
lung
selbst vornehmen würden Dem
zufolge zog den 2. d. M. die bewafnete
Bürgerschaft mit Trommelschlagund flie=
genden
Fahnen nebst ihren Repräsentan=
ten
auf die Neude; von den 3⟨7⟩ Magi=
stratspersonen
erschienen aber nur fünf,
welche wegen ihrer geringen Anzahl die
Bürgerschaft baten, die Repräsentanten
selbst in Eid zu nehmen. Dieser Vor=
schlag
wurde genehmigt, und in Erfül=
lung
gebracht; die nicht erschienenen

[7]

Bürgermeister und Räthe hingegen, als
Verächter der bürgerlichen Rechte und
Freyheiten, wurden ihrer Stellen für
verlustig erklärt, und demnach wurde
sogleich zu Ernennung neuer Magistrats=
personen
geschritten. Obgedachter Hr.
Gordon wurde zum Gouverneur der
Stadt ernannt, und verordnet, daß die
Thorschlüssel, die sonst zu dem regieren=
den
Bürgermeister getragen wurden sind,
unter seiner Verwahrung seyn sollen.

Zu Wyk, einer kleinen Stadt der näm=
lichen
Provinz, sieht man noch ausfal=
lendere
Vorgänge.

Rußland.

Die im Hafen zu Kronstadt ausge=
rüstete
Flotte von 5 Linienschiffen und
5 Fregaten hat am 5. v. M. auf die
Rhede ausgelegt, und Tages darauf
wurde sie von den Kommissarien der
Admiralität ausgerüstet. Die Kaiserinn
selbst begab sich an diesem Tage nach
Orangeboom, einem kleinen Lusthause
im Angesicht der Rhede, um diese Flot=
te
zu übersehen. Nun hieß es, daß die=
selbe
mit ersten günstigen Winde in See
gehen würde. Ausser dieser Flotte sind
noch insbesondere drey Fregaten ausge=
rüstet
worden, welche zur Uibung der
Kadeten und Seeleute nach der Ostsee
beordert sind. Noch zwey andere Fre=
gaten
sind bereits nach Reval gesandt
worden. Diesemnach besteht die ganze
Flotte aus 5 Linienschiffen (davon eines
80, die übrigen 64 Kan. führen) und
aus 10 Fregaten. Jhre Bestimmung ist
bisher noch unbekannt.

Die Kaiserinn soll beschlossen haben,
die Direktion des Seewesens von dem
schwarzen Meere, auf eben dem Fusse,
wie sie Hr. v. Mackenzie gehabt hat,
dem Holländischen Contreadmiral von
Kingsbergen zu übertragen, welcher in
dem letzten Kriege der Russen mit den
Türken auf der Russischen Flotte, im
gedachten Meere, sich rühmlich ausge=
zeichnet
hat.

Die Kaiserinn hat dem Hannöverischen

Hofrath und Leibarzt, Herrn Zimmer=
mann
, zum Ritter des Wladimir=Ordens
von der dritten Klasse ernannt, und ihm
Kreuz und Band, nebst dem Diplom
und den Statuten dieses Ordens, durch
ihren wirklichen Staatsminister, den
Fürsten von Wiasemskoy überschicket.

Deutschland.


Von dem Hinscheiden des Königs von
Preussen, und dem, was darauf erfolgt
ist, giebt die Berlinerzeitung vom 19.
d. M. folgenden Bericht: Am 17. d.
M. lief hier von Potsdam die höchstbe=
trübte
Nachricht ein, daß an ebendem=
selben
Tage, Morgens um 3 Uhr, der
Herr über Leben und Tod unsern erhab=
nen
Beherrscher, Se. Maj. König Fried=
rich
den Zweyten, zu den Belohnungen
der Ewigkeit abgeruffen habe. Dieser
Monarch von so seltener Grösse, der mit
den Vollkommenheiten des Menschen alle
Tugenden des Regenten verband, und
daher während seines ganzen unvergeß=
lichen
Lebens, welches Er auf 74 Jahre,
6 Monate und 13 Tage gebracht hat,
noch mehr aber während Seiner durch
Weisheit, Wohlthun und Ruhm für
Volk und Nachwelt ausgezeichneten Re=
gierung
, worunter Seine Staaten sich
46 Jahre, 2 Monate und 17 Tage glück=
lich
priesen, die Liebe und der Stolz Sei=
nes
treuen Volks, und die Bewunderung
Seines Zeitalters war, endete an einer
langwierigen Brustwassersucht und an
Entkräftung Sein glorreiches Leben, un=
ter
den gerechten Thränen und Segnun=
gen
Seiner Unterthanen, und starb mit
dem Gleichmuth und der Gelassenheit ei=
nes
Weisen. "

"Ohne Grenzen würde der Schmerz
dieses Landes seyn, wenn unser nunmeh=
riger
Beherrscher, Se. Maj. König Fried=
rich
Wilhelm II. , Bruderssohn des
höchstsel. Königs Maj. , in dessen Händen
sich nun das Scepter Seiner glorwürdi=
gen
Anherren des Königl. Preußischen
und Churfürstl. Brandenburgischen Hau=
ses
befindet, nicht schon längst in den

[8]

Herzen aller Seiner jetzigen Jhn lieben=
den
Unterthanen Sich einen Thron er=
richtet
, und durch die liebenswürdigsten
und erhabensten Eigenschaften mit der
gegründeten Hofnung uns erfüllet hätte,
daß auch Er es Sein Lieblingsgeschäft
werde seyn lassen, Seine Völker zu be=
glücken
. Der Beherrscher der Welt segne
den König, Seine Regierung und sein
Volk! "

"Gestern früh um 9 Uhr kamen Se.
jetztregierende Königl. Maj. unter dem
freudigsten Zuruf und lautem Jubel des
Volks allhier an, und tratten auf dem
Königl. Schloß ab. Bald nach Höchst=
deroselben
Ankunft verstatteten auch Se.
Königl. Maj. der hiesigen Generalität,
den Staatsministern und den Chefs der
hiesigen verschiedenen Departements den
gnädigsten Zutritt, welche darauf die
Gnade hatten, mit noch andern Stan=
despersonen
bey S. Königl. Maj. zu
Mittage zu speisen. "

"Da es die Vorsehung gewollt hat=
te
, daß der wirkliche geheime Staats=
Kriegs=und Cabinetsminister, Freyherr
v. Herzberg, welcher sich über 5 Wochen
lang in Sans Souci bey dem in Gott
ruhenden Könige aufgehalten hatte, auch
bey Dessen Absterben gegenwärtig seyn
sollte; so ergriffen Se. jetztregierende
Königl. Maj. gleich nach Dero Regie=
rungsantritte
diese Gelegenheit, diesem
würdigen Minister durch eigenhändige
⟨Ui⟩berreichung der Zeichen des grossen
schwarzen Adlerordens das erste Merkmal
höchstderoselben Gnade zu geben. "

"Vorgestern, Vormittag, legten die
hier in Garnison liegenden Regimenter
Sr. Maj. dem jetztregierenden Könige
den Eid der Treue ab, und beschlossen
diese Feyerlichkeit durch ein dreymaliges:

"Es lebe der König Friedrich Wil=
helm
der Zweyte! "

Nordamerikanische Staaten.

Briefe von New=York melden, daß
⟨e⟩in Krieg zwischen den Miamos und den

Unterthanen der Staaten unfehlbar in
Kurzem ausbrechen werde, und daß die
Wilden bereits verschiedene Gewaltthä=
tigkeiten
an den Gränzen ausgeübet ha=
ben
. Auf der andern Seite sollen die
Cherokesen, eine andere Jndianische Na=
zion
, ein freundschaftliches Bündniß mit
den 13 Provinzen geschlossen haben.

Von New=York wird ferner unter
dem 9. May folgendes gemeldet: "Da
die Engländer unter den Jndianischen
Nazionen, mit welchen die Kommissarien
des Congresses neulich einen Traktat ge=
schlossen
haben, das Gerücht verbreitet
hatten, daß der König von Großbritan=
nien
die im Süden der grossen Seen lie=
genden
Länder nicht abgetretten hat, und
dieses auch dadurch bestättigt zu seyn
schien, daß die Englischen Truppen die
dortigen Posten noch immer behaupten;
so haben die Wilden 6 Chefs hieher ge=
sandt
, um gewisse Nachricht einzuziehen.
Die Deputazion hat am 5. dieses eine
Audienz bey dem Congreß gehabt, wel=
cher
ihr die Versicherung gegeben hat, daß
gedachte Länder durch den letzten Frie=
densschluß
wirklich abgetretten worden
sind. Er hat zugleich die Jndianer ver=
sichert
, daß die vereinigten Staaten ihre
mit ihnen eingegangene Verbindungen
aufs pünktlichste erfüllen, und die Ame=
rikanischen
Unterthanen verhindern wür=
den
, sie in ihren Gränzen zu beunruhi=
gen
. Zugleich hat er sie zum Frieden
und Einigkeit ermahnt. Auch hat der
Congreß den Deputirten Geschenke gege=
ben
, sowohl für sie selbst, als für ihre
Nazionen, womit sie sehr zufrieden ge=
wesen
sind. "

"Aus Annapolis wird gemeldet, daß
die dortige Generalversammlung, nach
dem Wunsche des Congresses gewisse Ab=
gaben
während 25 Jahren auf einzufüh=
rende
Waaren, und einige Taxe auf Ei=
genthum
legen wolle, um 1 Million
500, 000 Dollar, als die jährliche Con=
tribuzion
des Staats, bezahlen zu kön=
nen
. "

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 68. 1786.

Wien.

Nachricht.

Durch ein Hofdekeret vom 10. d. M.
ist der Ni. Oest. Landesregierung bedeutet
worden, daß durch die jüngsthin den aus
den andern Kaiserl. Königl. Erbländern
nach Ungarn gehenden Waaren zugestan=
dene
Begünstigung die Schuldigkeit nicht
aufgehoben worden sey, diese Waaren
bey den Zollämtern anzumelden, und der
Amtshandlung zu unterziehen. Welches
durch die K. K. Ni. Oest. Landesregierung
zu jedermans Wissenschaft hiemit bekannt
gemacht wird. Wien den 18 August 1786.


Nachricht.

Von der K. K. Ni. Oe. Landesregie=
rung
. Unter dem 14. d. M. August ist
die höchste Verordnung ergangen, daß
in Versatzämtern auf jene Waaren, wel=
che
ausser Handel gesetzt, ganz neu,
und noch nicht gebraucht worden sind,
künftighin kein Geld mehr geliehen, die
bereits in ihrer Verwahrung befind=
lichen
derley Effekten aber den sich zur
Einlösung meldenden Eigenthümern nicht
mehr zurückgestellt, sondern in die für
die ausser Handel gesetzten Waaren be=
stimmten
Magazine eingeliefert, und die
Eigenthümer zur vorschriftmässigen Be=
handlung
dahin angewiesen; hingegen
jene derley Waaren, zu deren Einlösung
die Zeit bereits verfallen ist, auf Kosten
der Versatzämter ausser Landes geschafft,
und aldaselbst auf die beßtmöglichste Wei=
se
veräussert werden sollen. Wien den 23.
August 1786.


Nachricht

von der kais. kön. ni. öst. Landesregierung.

Se. k. k. Majestät haben nun auch für die
Stadt Groß=Pöchlarn, vereinigt mit dem
Markte Klein=Pöchlarn, einen eigenen Magi=
strat
zu bestellen und dergestalt zu reguliren
anbefohlen, daß solcher unter anderen mit

einem geprüften besoldeten Syndico und Raths=
manne
besetzt, und dessen jährliche Besoldung
in all und jedem auf 300 fl. bestimmt seyn
soll. Es haben darum jene, welche zu dieser,
oder einer andern solchen Syndikatsstelle ge=
wählt
werden zu können wünschen, längstens
bis Ende des künftigen Monats September,
sowohl bey der k. k. ni. öst. Regierung, als
auch bey dem k. k. ni. öst. Appellationsge=
richte
um die Prüfung anzulangen, und um
die Erhaltung der Wahlfähigkeit sich zu be=
werben
. Wien den 22. August 1786.


Nachricht.

Laut höchsten Hofdekrets vom 31. Juli d.
J. sey der hiesigen Stadt Wien einst ein
Recht verliehen, dieses aber nach der Zeit
von ihr der k. k. Hofkammer wieder abgetre=
ten
worden, vermög dessen alle rauhe und ge=
schliffene
Plattensteine, die auf der Donau
hieher kommen, wenn nicht unmittelbar die
Händler selbst dieselben verkauften, nirgends
dürften niedergelegt, sondern der Stadt Wien,
und hernach dem k. k. Mautamte um bestimm=
te
Preise in die Ablösung mußten gegeben
werden. Diesen Zwang nun haben Se. k. k.
Majestät allergnädigst aufzuheben, und den
freyen Handel mit den Plattensteinen zu er=
lauben
geruht, gegen dem jedoch, daß für
jedes Hundert solcher Steine bey der Ein=
fuhr
an den hiesigen Linien sechs Kreutzer,
unter den für die übrigen hiesigen Anschlä=
ge
in dem allerhöchsten Patent vom 27. April
1784 bestimmten Beobachtungen und Straf=
fen
, von nun an entrichtet werden sollen.
Welches von der k. k. Bankal=Gefällendi=
rection
zu jedermanns Wissenschaft hiemit
bekannt gemacht wird. Wien den 10. Au=
gust
1786.


Pferd Markt.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Daß zur höchst anbefohlener Abhal=
tung
der jährlichen zwey Pferdemärkten für
den zweyten im gegenwärtigen Jahr der 5. 6.
u. 7. September bestimmt, und hiezu der Platz
zwischen dem Kärntner=und Stubenthor jen=
seits
des Wienflusses, dann zwischen der
Chaussée nächst dem Heumarkt angewiesen
worden sey. Wien den 12. August 1786.

[10]

Ertrunkene Mannsperson.

Es ist den 18. Juli 1786. alhier bey dem
Stadt Hainburger Urfahrt eine unbekannte
tod ersäufe Mannsperson gefunden worden,
welche bey 22 Jahr alt, grosser untersetzter
Statur, rund braunen Haaren, mit ein braun
seidenen Halstüchel, tüchenen braunen Leibel,
mit weissen Gürtlerknöpfen, ein gelb bockfeh=
lenes
Beinkleid, seinen Hemd versehen gewe=
sen
ist; wo und wem demnach diese Manns=
person
in Abgang gekommen, auch wer von
ihm in Ansehung seines Aufenthalts einige
Wissenschaft haben mag, derjenige hat sich
zur Gebung einer nöthigen Auskunft bey dem
Magistrat der ni. öst. landesfürstl. Stadt Hain=
burg
zu melden.


Reichshofräthliche Protokolsauszüge.

Freytag den 18. August

Bödecker, contra Stölting, appel.

Bücherwesen im Reich, in specie fiscalis
imperialis Aulicus, contra Deiner, citat.

v. Adelsheim Freyherrn, modo der in ih=
ren
Debitwesen aufgestellte Contradictor ad
Lites, contra contradie Freyin v. Stein zum Al=
tenstein
, appel.

Soden Gericht und Gemeinde, contra die
Gemeinde Sulzbach ꝛc. ut heri.

Malaspina de Villa franca Marchio Joan-
nes
, contra Marchionem Thomam Malaspi-
na
condominum, mdt. nunc rescr. pcto turb.
jurium condominalium.

Novelli, contra Marzari appel.

Noel, contra Warly, appel. nunc resti-
tut
. in integr.

Gazoldi feudi Imperialis subditi & Vasalli
&c. ut antea.

Samstag den 19. August.

⟨E⟩ristkirch Gemeinde, contra die dasige Geist=
lichkeit
, & jud. a quo, appel.

Mang, contra Muffart & cons. pcto pro-
tractæ
justitiæ.

Winkler v. Mohrenfels, contra v. Schla=
mersdorf
, appel.

Marienstätt Kloster, contra den Grafen v.
Kirchberg, modo die gräflich Kirchbergerische
Vormundschaft, rescr. pcto divers. gravam.

Soden Gericht und Gemeinde, contra die
Gemeinde Sulzbach ꝛc. ut antea.

Noel, contra Warly &c. ut heri.

Gazoldi feudi Imperialis subditi & Vasalli
&c. ut antea.

Montag den 21. August.

Loew Seligmann Schnattacher, contra den
Freyherrn v. Guttenberg, pcto deb.

Doederlein, contra v. Gemmingen, mdt.
& parit. pcto deb.

v. Gemmingen auf Hornberg, contra v.
Stetten, als Vormund der minderjährigen
v. Eybischen Söhne, zwo hypothekarische
Schuldfoderungen betr.

v. Gemmingen, contra v. Elrichshausen,
mdt. & parit. pcto deb. ad 6000 fl. nunc
executionis.

Zu Speyer Herr Bischof und Fürst, cont.
das Domkapitel daselbst, die anfechten wol=
lende
landesherrliche und bischöfliche Gerecht=
same
betr.

Zu Maynz Generalvicariat, contra den Ma=
gistrat
zu Frankfurt, die Haustaufen und
Hauskopulationen bey Katholischen betr.

Leodii Abbas & monasterium St. Lau-
rentii
, contra de Theux & cons. ordinarium
Leodii, appel.

de Borchgrave de Boverlingen, contra
Vanstratten & Officialem Leodiensem, appel.

Gazoldi feudi Imperialis subditi & Vasalli
&c. ut antea.

Kerpen & Lomersum Comitatus Imperii,
Investituram concernens.

v. Droste=Dellwig, contra v. Ripperta zu
Varel, appel.

de Bassompiere, contra den Magistrat zu
Frankfurt, pcto der Weinsteuer von eigenem
Gewächs.

Vogt v. Hunoltsteinisches Debitwesen beir.
in specie v. Hunoltstein, contra den Herrn
Fürsten zu Salm=Kyrburg, rescr. pcto ju-
ris
retractus.

Donat mandatario nomine der v. Bran=
dauischen
Erben, contra die verwittibte v.
Klerf, modo deren Erben, pcto deb.

v. Lehrbach Freyherr, contra den Freyherrn
v. Dallberg, citat. die Verwahrung der zur
Ullnerischen Verlassenschaft gehörigen Brief=
schaften
betr.

Reichsritterschaft in Franken Orts Orten=
wald
, contra das gräfl. Haus Erbach=Erbach,
pcto des v. Lehrbachischen Güterverkaufs,
und dessen Wiedereinlösung betr.

Dienstag den 22. August.

Molitor, contra die fürstl. Bambergische
Regierung, appel. die Räumung der einge=
stürzten
Kreutzermühle betr.

Bruckner, contra König, appel.

Wolfin, contra die Thomasische Erben,
modo Brandenburg=Onolz und Kulmbach,
appel. nunc Commiss.

Zu Eichstädt Herr Bischof und Fürst, con-
tra
Brandenburg=Onolzbach & cons. mdt.

[11]

6 parit. die Miltacher=und Neumühl in
Oberamt Schwalbach betr.

Marienstädt Kloster, contra den Grafen v.
Kirchberg, pcto divers. gravam.

Reichsritterschaft in Franken Orts Rhön=
werra
, contra die fürstl. Würzburgische Re=
gierung
, rescr. die über den v. Boineburgi=
schen
Mobiliarnachlaß, und sonst angemaste
incompetente Verfügungen betr.

v. Furtenbach, proprio & agnatorum no-
mine
, pcto Investit a über den Cronhof
und Reichenschwand, und 10 Tagwerk Wies=
mathen
betr.


Verstorbene zu Wien.

Den 19. August. Jn der Stadt.

  • Niemand.

Vor der Stadt.

  • Jos. Hamermüller, pens. k. k. Sänftenmeist. alt
    85 J. am Neustift N. 4.
  • Dem Oßwald Gollop, Tischl. s. K. Jos. alt 6 J.
    am Neubau N. 144.
  • Franz Haschinger, Schneid. alt 63 J am Neub.
    N. 100.
  • Anna M. Plankenbergerin, led. alt 35 J. auf d.
    neu Wien N. 90.
  • Dem Franz Herzog, herrs. Reitkn. s. K. Anna,
    alt 2. auf d. Windmühl N. 38.
  • Dem Peter Köchler, vaz. Bedient. s. T. Antonia,
    alt 20 J. auf d. neu Wien N 138.
  • Mart. Kärpfinger, Tagl. S. alt 12 J.
  • Franz Landgraf, Schuhmach alt 21 J.
  • Jos. Scheneck, Schuhmach. alt 61 J.
  • Anna Schwablin, Tagl. Wit. alt 73 J. alle 4 im
    allg Krankenh
  • Albert Medin⟨z⟩ky, Gmr. alt 24 J. im Militärspit.
  • Summa 11. Personen, darunter 2. Kind

Den 20. August. Jn der Stadt.

  • Niemand

Vor der Stadt.

  • Dem Thaddä Kinzel, Goldarb. s. K. Anna, alt
    4 J am Neubau N 134
  • Der CäziliaHielin,Schloss. Wit. i. S. Math.
    alt 12 J. im Lerchenf N 52.
  • Dem Anselm Vollmann, Stockl kier. s. K. Fer=
    dinand
    alt 2 J am Neubau N. 92
  • Dem Joh. Scheiber, Kuchelgärtn. s. K. Joh. alt
    2 J unt Weißgärb. N. 23.
  • Jos. Grim, bürgl Zinnhandl. alt 56 J. welcher
    an Blutstur⟨z⟩ plötzl verstorben; und
  • FlorianRäbler, Tagl alt 23 J. so an Schlagfl.
    gäh verstorben; dann
  • Anna M.Egerin,Zimmerm Wit alt b. 70 J. so
    an Schlagfl plötzlich gestorben, sind alle 3 im
    allg. Krankenh. und
  • Eine unbekant ertrunk. Mannsperson, alt b. 48
    J. so im Gottesack. auß. d. Marxerlinie über=
    bracht
    wurde, und alle 4 gerichtl beschaut word.
  • Franz Schmid, Strumpfwürker, alt 67 J. auf d.
    Landstr. N. 222.
  • Dem Ant. Beicker, Gradltrag. s. K. Anton, alt
    3 J. am Magdalenagr. N. 93.
  • Franz Haid, Bräukn. alt 22 J.
  • Dominik Hofmann, Hauslehr. alt 42 J. beede b.
    Barmherz.
  • Christ. Weißenberger, Bäckenj. alt 55 J.
  • Hr Rupert Hermann, Steueramtsaccess. a. 36 J.
    Jakob Feser, Bäckenj. alt 49 J.
  • Joh. Jberl, Tischl. alt 39 J.
  • Elis Emerin, Tagl. W. alt 73 J. alle 5 im allg.
    Krankenh.
  • Summa 17 Personen, darunter 4 Kind.

Den 21. August. Jn der Stadt.

  • Titl. Fr. Aloysia verwit. Gräfin v. Chotek, geb.
    Gräfin v. Kinsky, d. hochadl Sternkreuzord.
    Dame, alt 79 J. in d. Teinfaltstr. N. 75.
  • Dem Hrn. Barthol. Girardoni, k. k. Maschinist,
    s. K. Franz, alt 2 J. im tief. Graben N. 355.
  • Dem Ant Müller, Himmeltrag s. W. Franziska,
    alt 54 J am Steph. Kirchh. N 856.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Kasp. Sambach, Direkt. d. k. k. Aka=
    demie
    d. bildend Künste, s. Fr. Kath. alt 68 J.
    am Spitlb. N. 83.
  • Dem Jak. Beer, bürgl. Schuhmach. s. K. Jgnaz,
    alt 4 J. im Lerchenf N. 120.
  • Der Eva Weberin, Schneid. Wit. i. T. Regina,
    alt 21 J. am Neustift N. 3.
  • Theres. Ern⟨ß⟩thallerin, led. alt 54 J. b. Elisabeth.
  • Dem Jos. Birzle, Eisentandl. s. K. Kath. alt 4 J.
    zu St. Ulrich N. 16.
  • Phil. Weber, kais Reitkn. a 87 J. am Thury N 5.
  • Phil. Kitzberger, Tagl. a. 87 J. im Lerchenf. N. 20.
  • Barb. Haberreiterin, Maurerpoll. W. alt 52 J.
    im allg Krankenh.
  • Elis Schmidin, Schneid. W. alt 31 J. im Siechh.
  • Summa 12 Personen, darunter 3 Kind.

Den 22. August. Jn der Stadt.

  • Dem Hrn. Paul Char⟨achonf⟩, herrs. Haushofm.
    s. K. Franz, alt 4 J. in d. Himmelpfortg. N 970.
  • Dem Joh. Mich. Huibinger, Himmeltr s. W.
    Magdl. alt 53 J. in d. Riemerstr. N 898.

Vor der Stadt.

  • Dem Sebast. Kammerer, Wirth, s. K. Barb. alt
    alt 1 J. in d. Josephst. N. 57.
  • Dem Jak. Keller, Tischl. s. K. Elis alt 1 J. am
    Getraidm N 55.
  • Dem Steph. Schuldner, Hühnerkr. s. W. Elis.
    alt 50 J. zu Mariah. N. 35.
[12]

  • Dem Jos. Graß, Löhnkutsch s. W. Elis. alt 34
    J. am ob. Neustift N. 260.
  • Dem Ant. Schmidt, Kutsch s. W. Gertraud, alt
    39 J. auf d. Wied. N. 167.
  • Magdal. Thomayrin, herrs. Kassadien. Wit. alt
    68 J. in d. Leopoldst N. 327.
  • Dem Franz Reiber, Bedient. s. K. Theres. alt 1
    J. am Getraidm. N 28.
  • Dem Ferdin. Ruthmayer, vaz Kutsch. s. K. Joh.
    alt 3 J. zu Mariah N. 82.
  • Dem Georg Drubneck, Schneid. s. K. Kath alt
    2 J am Spitlb. N. 26.
  • Dem Ant. Kely, Tagl s. K. Susanna, alt 2 J.
    in d. Leopoldst. N. 159.
  • Dem Rudolph Neumayr, Tagl. s. K. Sophia,
    alt 1 J auf d. Windmühle N. 25.
  • Dem Georg Hanemann, Tagl s W. Magdal. alt
    54 J. im Lichtenth N. 25.
  • Anna M. Schlickin, Zimmerm. Wit. alt 40 J.
    im allg Krankenh.
  • Eva Rauscherin, led. alt 22 J.
  • Joh. Sorg, Bedient. alt 42 J.
  • Elis. Scharerin, led. a 58 J. alle 3 im Siechenh.
  • Jos. Martner, Gmr. alt 21 J. im Militärspit.
  • Summa 19. Personen, darunter 8 Kind.

Verlohrne goldene Minutenuhr.

Mittwoch den 23. August von 10 bis 11 Uhr
vormittag zwischen der Meidlingerlinie und
Hietzing ist eine von dem Wiener=Uhrmacher
Hohenadel verfertigte glatte goldene Minuten=
uhr
mit einem gravirten R⟨anf⟩tl, in einem
grün zapfenen Geheiß, mit einem ganz ordi=
nairen
blau seidenen Uhrbandl, woran ein
stahlenes Herzel mit einem Hackerl, dann ein
stahlener Uhrschlüssel, nebst einem grün seide=
nen
Schnürl, woran ein ordinärer messinge=
ner
Uhrschlüssel gebunden, verlohren worden.
Wer diese Uhr gefunden hat, wird ersuchet,
sie in das Zeitungskomtoir gegen gute Rekom=
pens
zu bringen.


Kammerjungfer sucht Dienst.

Ein Frauenzimmer, 25 jährigen Alters, wel=
che
verschiedene Sprachen spricht, und schon
vorhin als Kammerjungfer in herrschaftlichen
Diensten gestanden, suchet als solche, auch
von hier weg, mit reisenden Herrschaften auf=
genommen
zu werden. Das mehrere hievon
ist zu erfragen auf dem Graben im Kaufmanns=
gewölb
zun 3 Mohren.


Dienstsuchender.

Ein studirter junger Mensch, so bereits im
Schreib=und Rechnungsfach erfahren ist,
wünscht bey einem Kavalier als Haussekre=

tair anzukommen, oder auch auf Reisen zu
gehen. Das umständlichere beliebe man in
der Salvatorgasse Nr. 456 im sogenannten
Karmeliterhaus bey dem Hausmeister zu er=
fragen
.


Nachricht.

Eine Frau, welche sich schon seit vielen
Jahren dem Geschäfte wiedmete, Kinder ohne
Unterschied des Standes in die Kost zu neh=
men
, und ihnen nebst dem Unterricht der fran=
zösischen
Sprache, und den gewöhnlichen Frau=
enzimmerarbeiten
, auch eine Standes ange=
messene
Erziehung zu geben, bietet ihre Dienste
noch ferner an. Jhre Wohnung ist im deut=
schen
Zeitungskomtoir zu erfragen.


Nachricht

Eltern, oder Vormünder, welche gesonnen
und, junge Frauenspersonen in Erzeigung der
französischen Blumen unterrichten zu lassen,
haben sich bey der Madame Riozet in der k.
k. privilegirten Parsierblumenfabrik in der Un=
gergasse
Nr. 57 zu melden. Es sind folgen=
de
Bedingnisse vorauszusetzen 1) daß es Kin=
der
von ehreliebenden, rechtschaffenen, den
Erblanden unterthänigen Eltern seyen, 2)
daß diese Kinder eine gute Erziehung erhalten
haben, und folglich in der christlichen Reli=
gion
, im Lesen, Schreiben, Rechnen, Zeich=
nen
, und in der französischen Sprache gut
unterrichtet worden seyen; 3) daß ihr zu er=
weisendes
Alter nicht wohl unter 11, aber
auch nicht viel über 13 Jahre seyn därfe; 4)
haben die Eltern, oder Vormünder ihre Na=
men
, Charakter und Wohnung aufgeschrie=
bener
mitzubringen, und sich dessentwegen
alle Werktäge früh von 9 bis 12 Uhr, und
nachmittag von 3 bis 6 Uhr in oben gedach=
ter
Fabrik anzumelden, wo ihnen sodann die
nähere Auskunft mitgetheilt wird.


Bey Christoph Torricella,
Kunst=und Musikalienverleger am Kohlmarkt
sind neu ganz für 36 zu haben:

Topographische Fächer
für die Schönen.

Wien mit den Vorstädten, sämtlichen Haupt=
gärten
, auch mit seinen herumliegenden Gegen=
den
, von einigen Meilen betreffend, mag un=
sern
holen Schönen das angenehmste, beleh=
rendste
Geschenk seyn, wodurch sie sich auf man=
che
schöne Gegend, und des darinn genossenen
Vergnügens freudig rückerinnern, wobey so
manchen Blicken in die Vergangenheit ihr
schmachtendes Auge den Ort gierig aufsuchte,

[13]

und sie so einen Fächer liebgewinnen, der ihre
lebhaften Jdeen erneuert. Möchten diese =
cher
so glücklich seyn, nicht nur die lästige
Sommerhitze abzukühlen, als vielmehr die
Flammen der Liebe gegen ihm Anbeter lodernd
zu entflammen, damit der Herausgeber das
schätzbare Vergnügen genosse, mit einer Sache
zwo Gegenstände zufrieden gestellt zu haben.

Ferners:

Die Aussicht des berühmten neu vergrösserten
Augarten, nebst dem kaiserl. Gebäude, als
auch des Saales ꝛc. jedes 12 kr.

Eine Broschüre über den Portiunkulaablasses,
nebstden Titel, Wenn werden doch einmal
manche Wiener gescheide? ?? NB . 7 kr.


Anzeige.

Bey Grund am St. Stephanshauptthore, bey
Gass⟨l⟩er am hohen Markt, und bey Hohenleit=
ter
am Kohlmarkt ist zu bekommen:

Erläuterung des Naturrechtes nach den
Lehrsätzen den Freyhrn. v. Martini,
verfaßt von einer Gesellschaft Dok=
toren
der Rechte, monatweis zu 4
Bögen auf ihre Kosten herausgege=
ben
. Wien 1786.
1tes, 2tes, 3tes, 4tes, 5tes, 6tes, 7tes Heft,
das Heft zu 12 kr. auf Druck=zu 16 kr. auf
Schreibpapier.

Erster Band

von 28 Bögen zu 1 fl. 24 kr. auf Druck=zu
1 fl. 52 kr. auf Schreibpapier.

Die Herren Abnehmer belieben ihre abgän=
gigen
Hefte abholen zu lassen. Damit die
Gesellschaft die Hefte auf das pünktlichste lie=
fern
könne, so wird sie in Zukunft einen hin=
länglichten
Vorrath von Bögen jederzeit im vor=
aus
drucken und binden lassen. Die so lange
Fortdauer des Werks ist Empfehlung genug.
Die auswärtigen Buchführer haben sich an die
Gesellschaft selbst zu wenden, einen hiesigen
Buchhändler, mit welchen sie in Verbindung
stehen, namhaft zu machen und den Brief so
zu addressiren: Den Verfassern der Erläute=
rung
des Naturrechtes, zu Wien; abzugeben in
der Weihburggasse Nr. 941 im 4ten Stock.


Wiener Ephemeriden.
Herausgegeben von Otto v. Gemmingen.
1786.

Des ersten Bandes 3tes Stück vom 15. August.

Jnnhalt.

I . Vermischte Aufsätze. 1. Der politische
Kannengiesser von Blumauer. 2. Die Wahl
des Herkules. 3. Gewerdsamkeit und Gewinn=

sucht. 4. Briefe an einen Landbewohner, 1=
u
2ter Brief, werden fortgesetzt. 5. Einige
Lehren alter Weisen. II . Geschichte des
menschlichen Verstandes. 1. Jnnländische Lit=
teratur
. Hoffmanns Geschichte der Päbste.
Mumelters Reichsgeschichte in Kleinem, 1ter
Band. Riglers raisonirendes Verzeichniß von
der Gemäldegallerie. Aergernisse, 1=u. 2tes
Heft. 2. Ausländische Litteratur. Weishaupt
über Materialismus und Jdealismus. Wie=
lands
Satyren des Horaz. Adelungs Wör=
terbuch
, 5ter Theil. Meinungen. Gemein=
schaftliche
Grundsätze der Theosophen, Al=
chymisten
und Mystiker. III . Staatsge=
schichte
. Jnnländische. IV . Ackerbau, Ge=
werbsamkeit
, Handel des Jnnlandes. V.
Kurze Nachrichten.

Man pränumerirt für jeden Band von 6
Heften: in Wien bey der k. k. kleinen Post=
amtsexpedition
mit 2 fl. 30 kr. in den k. k.
Erblanden auf allen Postämtern mit 3 fl.
auswärts auf allen kaiserl. Reichspostämtern.

Den 15. und letzten jedes Monats erscheint
ein Heft.


Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Haus
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:

Beyträge zur Geschichte der Menschheit, aus
wahren menschlichen und unmenschlichen
Handlungen verschiedener Nationen und Völ=
ker
gesammelt in Briefen, 8. Leipzig 786.
1 fl. 8 kr.

Geschichte des Fräuleins Julie von Rosenbaum,
2 Theile, 8. Berlin 786. 1 fl. 30 kr.

Reisebemerkungen (neue) in und über Deutsch=
land
, von verschiedenen Verfasserin, 1ter
Band, 8. Halle 786. 1 fl. 8 kr.

Geschichte der Miß Fanny Wilkes so gut als
aus dem Englischen übersetzt, 2 Theile, 8.
Leipzig 781. 2 fl.

Geschichte der Philosophie für Liebhaber, 1ter
Band, 8. Leipzig 786. 1 fl. 45 kr.

Hißmann (M.) neue Welt und Menschenge=
schichte
, alte Geschichte, 8 Bände, 8.
Münster 781. 86. 16 fl. 45 kr. neuere
Geschichte, 2 Theile, 5 fl.

Franz Löwenthal, oder Familiennarrheiten,
in 2 Theilen, 8. Altenburg 786. 1. fl.

Maria v. Bismark, oder Liebe um Liebe,
ein Gemälde nach dem Leben, 1te Suite,
8. Leipzig 786 30 kr.

Geschichte der Meinungen älterer und neuerer
Völker im S⟨t⟩ande der Roheit und Cul=

[14]

tur, von Gott, Religion und Priestertum,

von J. G. Lindemann, 3ter Theil, 8.
Stendal 786. 45 kr.

Aemilie Wertheim ein Buch für Mütter und
Töchter, 1ter Band 2 Abtheilungen, 8.
Leipzig 786. 2 fl. 15 kr.

Gesenius (W.) Versuch einer lepidopterologi=
schen
Encyklopedie, oder Handbuch für an=
gehende
Schmetterlingssammler, 8. Erfurt
786. 30 kr.

Coeze (J. A. E.) nützliches Allerley aus der
Natur und dem gemeinen Leben für aller=
ley
Leser 2ter Band, 8. Lpz. 786. 1 fl. 8 kr.

Biedermann (J. G.) die Anfangsgründe der
hebräischen Sprache mit Regeln und Exem=
peln
erläutert, 8. Leipzig 785. 24 kr.

Herder (J. G) zerstreute Blätter 2te Samm=
lung
, 8. Gotha 786. 1 fl. 30 kr.


Jn der Jos. Stahelischen Buchhandlung
in der Wollzeile der Briefpost über Nr. 813
ist zu haben:

Uiber die kirchliche Unfelbarkeit, von Karl
zum M. Verfasser der Schrift über die
Priesterehe, 8. Würzburg 1786. 45 kr.

Unumstößliche Gültigkeit der heimlichen Prie=
sterehe
bis zur Aufhebung des Cölibats,
2 Bände, gr. 8. 1785 86. 2 fl. 15 kr.

Livii (T. P.) Historiarum ab urbe condita
libri, zu supersunt omnes, cum notis
var. Cura Am. Drackenborch, accedunt
Supplementa a Joanne Freinshemio con-
⟨c⟩inuata
, 7 Vol. 4. maj. Lugd Bat. 1783.
45 kr. Schön gebunden, und ganz neu.

Anleitung (kurze) für die Wundärzte auf dem
platten Lande, wie solche bey der Kur der
innerlichen Krankheiten verfahren sollen,
auf Befehl des Oberkollegii Medizi heraus=
gegeben
, 8. Berlin 1785. 30 kr.

Horazens Satyren, a. d. Lateinisch. übersetzt
von Wieland, 2 Theile, gr. 8. Leipz. 1786.
2 fl. 15 kr. auf Postpapier 3 fl.

Florians (des Ritters) Novellen, übersetzt von
N. G. Meisner, 8. Leipz. 1786. 1 fl. 8 kr.

Lanrette, eine Szent aus der sterbenden Klo=
sterwelt
, 8. Danzig 1784. 1 fl. 45 kr.

Lebens=und Regierungsgeschichte Friedrichs
des andern, Königs in Preussen, mit al=
len
den wichtigen Kriegen und Schlachten,
welche während seiner Regierung sind ge=
liefert
worden, 2 Theile, 8. Leipzig 1784
86. 8 fl. 30 kr.

Geschichte des Fräuleins Julie von Rosenbaum,
2 Theile, 8. Berlin 1786. 1 fl. 30 kr.

Atlas nouveau, contenant dans une Suite
de 138 Cartes, la Geographie physi -

que, ancienne & moderne de chacque
état du monde connu, par Mons. Men-
telle
Geographe de Mngr. le Comte d'Ar-
tois
, gr. fol. Paris 1286. 90 fl.

Von diesem Atlas sind bereits 72 prächtig
illuminirte Karten erschienen, der ganze übri=
ge
Rest wird nachgeliefert.

Plans des principales Villes de l'Europe,
rapportés a une meme Echelle par Mr.
de Mentelle, 1e & 2de Livraison, qui
contiennent les Villes de Paris, Londres,
Rome, Madrid, Vienne, Constantinople,
Lisbonne & Varsovie, gr. fol. Paris 1786.
40 fl.


Jn der J. D. Hörlingschen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem To=
denkopf
sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:

Ehlers (M.) Winke für gute Fürstenerzieher
und Volksfreunde, 1ter Theil, gr8. Kiel
786. 2 fl.

Bambergers (J. P.) biographische und litera=
rische
Anekdoten von den berühmtesten Groß=
brittannischen
Gelehrten des 18ten Jahr=
hunderts
, a. d. Engl. ausgearbeitet, und
mit Zusätzen vermehrt, 1ter Band, gr8.
Berlin 786. 1 fl. 30 kr.

Bremers (J. Ch.) lateinisches Wörterbuch für
Anfänger, gr8. Leipz. 786. 1 fl. 30 kr.

Häberlins (Fr. D.) neueste deutsche Reichsge=
schichte
vom Anfange des Schmalkaldischen
Krieges bis auf unsere Zeiten, als eine Fort=
setzung
seiner bisher herausgegebenen deut=
schen
Reichsgeschichte in den 12 ersten Bän=
den
des Auszuges aus der neuen allgemei=
nen
Welthistorie, 19ter Band, gr8. Halle
786. 2 fl. 15 kr.

Linne (des Ritters Karl v.) vollständiges Pflan=
zensystem
, nach der 14ten lateinischen Aus=
gabe
, und nach Anleitung des holländischen
houttuynischen Werkes übersetzt, und mit ei=
ner
ausführlichen Erklärung ausgefertiget,
13ter Theil, erster Band von den erytoga=
nischen
Gewächsen, nebst einem vollständigen
Register, und 9 Kupfertafeln, gr8. Nürn=
berg
786. 3 fl.

Mayer (J. C. A.) Beschreibung des ganzen
menschlichen Körpers, mit den nichtigsten
neuern anatomischen Entdeckungen bereichert,
nebst physiologischen Erläuterungen, 4ter Th.
gr. Berlin 786. 2 fl. 15 kr.

Handlexikon (neues historisches) oder kurzge=
faßte
biographische und historische Nachrich=
ten
von berühmten Patriarchen, Kaisern, =
nigen
, Fürsten, Feldherren, Staatsmänner,

[15]

Päbste, Erz=u. Bischöfe, Kardinäle, Gelehrte,
aller Wissenschaften, Mahler, Bildhauer, Künst=
ler
, und andern merkwürdigen Personen bey=
derley
Geschlechts, besonders neuerer Zeiten,
bis auf das Jahr 1786. 2ter Theil, gr8.
Ulm, 786. 2 fl. 30 kr. Alle 2 Theile 5 fl.


Jn der Weingandischen Buchhandlung
am Graben Nr. 1174. sind nebst andern
Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch nachstehende zu haben:

Mangold (M.) Reflexiones in R. P. Alexan-
dri
A. S. Joanne de Cruce, Carmelitæ
Excalceoti Continuationem Historiæ Ec-
clesiasticæ
Claudii Fleury: cum Responso
ad Vindicias sic dictæ Historiæ fleurianæ,
Tomus IIItius, gr8. Pappenheim 786. 2 fl.
Ommes tres Tomi 4 fl.

Kerns (N.) Predigten auf alle Sonn=und
Festtage des Jahrs, des dritten Jahrgangs
1=2=3=und 4ter Theil, gr8. Augsburg
786. 4 fl. 30 kr.

Wedel (J. G.) Sammlung auserlesener Kan=
zelreden
auf alle Sonn=und Festtage des
Jahrs, 16ter Theil, gr8. Bamberg 786.
1 fl. 30 kr. Alle 16 Theile 24 fl.

Holland (J. G.) Predigten auf die üblichen
Feste des Jahrs, aus verschiedenen franzö=
sischen
Predigern gezogen, und für das Land=
volk
brauchbar gemacht, 2 Thle, 8. daselbst
786. 1 fl. 30 kr.

Sonntagspredigten für das Landvolk, 2
Theile, ibid. 1 fl. 30 kr.

Wahre Nächstenliebe, eine Rede über Joh.
d. 3. V. 18. für wahre Christen und Men=
schenfreunde
, 4. Wien 786. geb. 7 kr.

Mayers (J.) das Evangelium, zergliedert nach
dem historischen Zusammenhang der 4 Evan=
gelisten
, samt erbaulichen Anmerkungen,
4 Bände, gr8. Wien 783. gebund. 5 fl.

Alberti (Fr.) Dictionaire françois - italien &
italien - françois, nouvellement corigé
amelioré & augmenté Edition, 4. Venise
785. 3 fl. 36 kr.

Homeri (Ilias) latinis versibus expressa a Ray-
mundo
Cunichio Ragusino, 2 Tomi, 8.
784. 2 fl. 45 kr.

Odyssea a Bernardo Za-
magna
Ragusino, 8. 783. 1 fl. 24 kr.


Jn der Jos. Edlen v. Kurzbeckischen
Buchhandlung in der untern Breunerstrasse
im eigenen Hause Nr. 1152 ist zu haben:

Ode sur le pouvoir Hierarchique, relati-
vement
aux reformes de Joseph II. 8
En Suisse 786. 6 kr.

Versuch einer vollständigen geographisch hi=
storischen
Beschreibung der kurfürstl. Pfalz
am Rheine, von J. G. Widder, 1ter Theil,
gr. Frankf. u. Leipz. 786. 1 fl. 36 kr.

Reisen einiger Missionarien der Gesellschaft
Jesu in Amerika, aus ihren eigenen Auf=
sätzen
herausgegeben von G. v. Murr, mit
einer Landkarte und Kupf. gr8. Nürnberg
786. 3 fl.

Der Mensch, übersetzt aus dem A. der R.
gr8. Berlin 786. 1 fl.

J. G. Herders zerstreute Blätter, 2 Theile,
8. Gotha 786. 3 fl.

Jdeen zur Philosophie der Geschichte der
Menschheit, 2 Theile, 8. Riga 786. 2 fl. 15

L. Mosheim vollständige Kirchengeschichte des
neuen Testaments, aus dessen gesamten
grössern Werken, und andern bewahrten
Schriften mit Zusätzen vermehrt, und bis
auf die neuern Zeiten fortgesetzt, 5 Theile,
2te Auflage, gr8. Heilbron 786. 15 fl.

Lessing Anelekten für die Litteratur, 2 Bände,
gr8. Bern 786. 4 fl. 45 kr.

Gemälde aus dem aufgeklärten achtzehnten
Jahrhundert, 2 Theile, gr8. Bern und
Leipzig 786. 2 fl. 30 kr.

Auszug aus des Dokt. Krünitz ökonomisch
technologischer Encyklopedie, oder des all=
gemeinen
Systems der Staats=Stadt=Haus=
und Landwirthschaft, und der Kunstgeschich=
te
von Dr. Schütz, 1ter Band, welcher
die 5 ersten Theile der Encyklopedie enthält,
nebst 34 Bogen Kupfer, gr. Berlin 786.
3 fl. 15 kr.

Versuch über das Volk von C*** G***r. zum
Besten der Armen, gr. 1 fl.


Baumwollgespunst zu verkaufen.

Auf dem neuen Schottenfeld Nr. 371, beym
Parhammer genannt, ist alltäglich gute brauch=
bare
Baumwollgespunst zu 4, 5, 6, 7, 8
und 9 Schneller auf das Pfund, sowohl im
Kleinen als im Grossen, um sehr billigen
Preis zu verkaufen, und ist sich desfalls beym
Hausinhaber alda anzumelden.


Weißgebleichte gezwirnte Baumwolle.

Es wird hiemit dem Publiko zu wissen ge=
macht
, daß die nämliche weißgebleichte Baum=
wolle
, die gegen das Ende des verflossenen
Jahrs in der Pragerzeitung angerühmt wor=
den
, vor jetzt in der Singerstrasse Nr. 930
im Eisenhutterischen Haus auf der hintern Stie=
ge
im 4ten Stock bey der verwittibten Kochin,
Frau Strieglerin, zu allen Stunden von ver=
schiedener
Gattung strenweis für 20 kr. zu

[16]

bekommen sey, davon jeder Stren aus 26
Gebinden, und jedes Gebind aus 20 Faden
besteht. Sie empfehlt sich durch ihre Weiße,
indem sie der sächsischen Baumwolle gleich
kömmt, an Dauerhaftigkeit solche aber bey=
weiten
übertrift.


Nachricht.

Ein Wasser für Sommer=Leber=und Kin=
derflecke
, von der Sonne oder Luft verdorbene
Gesichter, wird in einer sehr kurzen Zeit nicht
nur allein geholfen, auch das zarteste Fell her=
vorgebracht
, brauchende dörfen unbesorgt seyn,
indem ich schon so viele hundert Proben damit
gemacht habe, das Fläschel 40 kr. Ferner
folgende nützliche wirthschaftliche Artikel,
als eine weiche Wixe für jedes Leder, die in
ihrer Art alle Qualitäten hat, das Leder im=
mer
weich zu erhalten, oder das schon hart
ist, weich macht, den allerfeinsten Glanz und
Schwarze giebt und nicht schmutzet, und am
Ende wohlfeiler kommt, als die mindeste Was=
serwixen
, auch immer gut bleibt und man we=
nig
braucht, das Glas kostet 15 kr. Eine wei=
che
weisse Wixe die Kästen und Tische ꝛc. sehr
leicht zu putzen, daß sie viel schöner werden,
als von Wachs a 15 kr. Eine Tinktur Nr. 1
aus allen Tüchern und Seidenzeigen jeden
Schmier=und Fettfleck herauszubringen; eine
Nr. 2 für verfressene Farben; und eine Nr. 3
Tinten=und Eisenflecke, und in rothen Tüchern
die blauen Flecke auszubringen, das Fläschel
24 kr. Ein Pulver, damit man Schnallen
und alles Silber, Tombak und Spiegel ohne
Verletzung so rein wie neu putzen kann, die
Schachtel 10 kr. Nachtlichter, die mit wenig
Oel 16 Stund brennen, kosten auf ein Jahr
40, auf 1 / 2 Jahr 20, auf 1 / 4 Jahr 10 kr.
Das Budre de Tatere de vinaigre , das alle
Unreinigkeit von den Zähnen hinweg nimmt,
und das konservirende für die Zähne und das
Zahnfleisch ist. Das gerechte Gesundheits=
wasser
, die Seitelbouteille 20 kr.

Schminke, die in der Schönheit, Feine, und
Haltung, auch schadlos, den allerfeinsten
französis. vollkommen gleich sind. Hand=und
Gesichtspomade. Seifen zum Händ waschen
und barbiren. Weich und harte Pomade von
allen Gerüchen. Seifengeist. Melissen=und
Hofmannsgeist. Alle Gattung Ligueurs. Rie=
chende
Wässer. Essenzen. Riechende Puder,
und noch verschiedene andere Artikel sind zu
haben in der Seitzergasse rückwärts der Kriegs=
kanzley
im Gewölb zur Götinn Flora. Jst
auch Marktszeit in Pest in der Weitznergasse
vorm tiefen Keller zu haben.

Wanzenvertreiber.

Mit gnädigster Bewilligung einer hochlöbl.
k. k. ni. öst. Landesregierung macht Johann
Huschauer einer gnädigen Noblesse, und hoch=
geehrten
Publikum bekannt, daß er ein Mittel
erfunden hat, die Wanzen zu vertreiben, bietet
also seine gehorsamste Dienste an: 1) vertreibt
er derley Ungeziefer aus den Mäuern mit Ver=
mischung
der hiezu erfoderlichen Spezies unter
den Kalk damit zu weißigen, wodurch dieses
Ungeziefer vertilget wird. 2) vertreibet er
selbe aus Bettstätten und andern Sachen auf
einmaligen Gebrauch, ohne etwas zu beflecken
oder zu bemackeln, wodurch der fernere Wachs=
thum
vollkommen gehemmt wird. 3) Zeigen
das Wahre hievon die bey einer hochlöbl. k. k.
ni. öst. Landesregierung von einer Probzeit über
14 Monate vorgewiesene glaubwürdige Atte=
state
, worüber auch noch die lebende Zeugen
dargebracht werden können. 4) Sind diese
Spezies von einer alhiesig löbl. medizinischen
Fakultät untersucht und unschädlich befunden
worden, man kann sich daher gleich nach ver=
richteter
Säuberung unbesorglich dieser Bett=
stätte
bedienen. 5) Verlangte er über Jahr
und Tag keine Säuberung wegen dieses Un=
geziefers
, indem mehrere Proben hievon Ver=
sicherung
geden Darum erpfiehlt obbenanter
Joh. Huschauer seine Spezies nicht zwar zu
verkaufen, sondern solche selbst in den von die=
sem
Ungeziefer angesteckten Sachen zu gebrau=
chen
, daher ist der Preis der Bezahlung unbe=
stimmt
, er bittet sich nur gnädiges Zutrauen
aus, um in der That zeigen zu können, daß
er mehr im Stande sey zu halten, als er ver=
spricht
. Wer also von diesem Ungeziefer be=
freyet
zu werden verlanget, beliebe seine Ad=
dresse
mit Anzeige der Gasse und Haus=Nr.
in der Stadt in der Naglergasse bey Hrn. Karl
Stärzer, k. k. Hof=und Kammerwald⟨hirn⟩ma=
cher
in seinem Gewölbe; oder am Kohlmarkt
im Tabackgewölb bey die zwey goldenen La⟨u=
beln
oder auch in seiner Logie in der Leo=
poldstadt
in der neuen Gasse Nr. 432 im er=
sten
Stock abzugeben, und anzuzeigen, wo
er sich zu melden hat.


Kost und Quartier wird gesucht.

Ein ledige Mannsperson sucht auf en gan=
zes
, oder Vierteljahr bey honetten Leuten Kost
und meublirtes Quartier, mit einem beson=
dern
Eingang, und einigen Prospekt. Kost=
gebere
haben sich demnach mit Andeutung der
Gasse und des Haus Nr. in das Jakobergäs=
sel
Nr. 905 im 2ten Stock zu verwenden.

[17]

Bandagenmacher.

Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um Er=
laubniß
, hier in dieser Haupt=und Residenz=
stadt
Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herren Doktoren und Aerz=
ten
nach Beschaffenheit der Umstände für un=
schädlich
befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesige
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und un=
schädlich
befundenen Proben, auch die gnädig=
ste
Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbander, Bruchbeitel, von allen Gat=
tungen
von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter Bauch=
gurten
, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen
für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu ver=
schaffen
, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=
geehrten
Publikum für ihn die beste Empfeh=
lung
bewirken werden. Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärntnerstrasse Nr. 963 beym Esel in der
Wiegen im Posamentirgewölb.


Freyhof.

Nahe bey Wien in der angenehmsten Lage
ist ein Freyhof zu verkaufen, welcher nebst be=
sonderen
Herrlichkeiten, in drey Häusern näm=
lich
einem grossen von 30 Zimmern, 2 Sälen,
3 Küchen und einem Oratorio in die Pfarrkir=
che
, nebst einem Garten, und einen kleinen
Hause von7Zimmern, einem Saale und
Garten, einem sehr grossen Weinkeller, samt
Eisgrube, und in einem geräumigen Mayrhofe
besteht, wozu Aecker, Wiesen, Vieh, und Wirth=
schaftsgeräthe
gegeben werden. Nähere Aus=
kunft
erhält man Nr. 744 am alten Fleisch=
markt
auf der Hauptstiege im 3ten Stock.


Anzeige.

Ein noch ganz neuer goldlakirter mit Sam=
met
gefütterter Wagen, nebst Geschirr, und
ein Pierutsch, wie auch eine aus 14 eichenen
Kästen bestehende Kollektion von verschiedenen
Meergewächsen, versteinertem Holze, Berg=
stuffen
, beweglichen Bergwerksmaschine, eini=

gen künstlichen Bildern ꝛc. sind täglich um bil=
ligen
Preis zu verkaufen, und von 11 bis 3
nachmittag zu sehen. Kauflustige haben sich
deshalb in der Ungergasse beym Karpfen Nr.
86 im ersten Stock Nr. 3 anzufragen.


Wagen.

Es ist ein halbgedeckter 4sitziger überführter
Reisewagen von Niederländerarbeit am hohen
Markt in dem Haus zum breiten Stein N. 625
zu verkaufen, und sich des Kaufes wegen beym
Hausmeister alda anzumelden.


Wohnung zu verlassen.

Am Graben Nr. 1151 in dem von Schall=
heimischen
, oder sogenannten Pfeifferischen
Haus sind täglich im ersten Stock auf dem
Graben hinaus 3 ganz neu meublirte Woh=
nungen
, oder auch der ganze erste Stock mo=
natlich
zu verlassen, und ist sich deshalb im
ersten Stock daselbst, oder im Gewölb zun
3 Mohren anzumelden.


Wohnung.

Es ist eine meublirte Wohnung im ersten
Stock mit 7 Zimmern auf die Hauptgasse auf
Michaeli monatlich für fremde Herrschaften
zu verlassen; wer solche zu bestehen gedenket,
hat sich am Lichtensteg im tiefen Methkeller
beym Hausmeister anzumelden.


Wirthshaus in Bestand.

Wer das herrschaftl. Wirthshaus zu Rada⟨un⟩
mit, oder ohne den Kornstadl, 13 1 / 2 Tag=
werk
Wiesen und 20 Joch Aecker in Bestand
zu nehmen willens ist, hat sich alltäglich bey
dem Verwalter zu Radaun in der Herrschafts=
kanzley
zu melden.


Gründe zu verkaufen.

An der Poststrasse zu Penzing dem Wind=
mühlwirthshaus
gegen über sind Gründe zum
Häuser bauen zu verkaufen, die Quadratklaf=
ter
pr. 15 kr. Kauflustige belieben sich des
mehreren bey dem Gerichtschreiber in Penzing
Nr. 22 zu erkundigen.

Haus zu verkaufen.

Alhier in der Stadt am alten Roßmarkt
nächst St. Stephan ist das Eckhaus Nr. 859
täglich um sehr billigen Preis zu verkaufen.
Die Kauflustigen haben sich deshalb am alten
Fleischmarkt Nr. 736 im 3ten Stock bey dem
Hausinhaber anzufragen.


Haus samt Garten zu verkaufen.

Zu St. Ulrich am obern Neustift ist das
Haus Nr. 307, bestehend in 12 Wohnungen,

[18]

nebst einem Hausgärtel, und wohl bey Bau,
welches noch 13 steuerfreye Jahre zu genies=
sen
hat, alltäglich um einen billigen Preis
zu verkaufen. Kauflustige haben sich in der
Spiegelgasse Nr. 1135 in dritten Stock bey
Herrn Doktor Gariupp zu melden, und da=
selbst
die weitere Nachricht einzuholen.


Haus zu verkaufen.

Jn der Vorstadt Nikolstorf ausser den Pia=
risten
auf der Wieden ist das Haus Nr. 42,
welches durch seinen 27 Klafter langen und
3 Klafter breiten Hof zu einer Spekulation
sich besonders auszeichnetr, und in 12 Zimmern,
Kucheln, 2 Kämmern, 1 Schmiedwerkstatt,
1 Keller und 2 Ställen auf 30 Stück Pferde
besteht, täglich zu verkaufen. Nähere Aus=
kunft
giebt der daselbst befindliche Hauseigen=
thümer
.


Haus zu verkaufen

Jn einer angenehmen Gegend undweit Wien
ausser den Brücken ist ein Haus, samt dem
chyrurgischen Gewerb, um einen billigen Preis
zu verkaufen. Das Mehrere ist zu Mariahilf
bey dem grossen Blumenstock in der Apotheke
zu erfahren.


Lust=und Wirthschaftshof zu verkaufen.

Zu Jnzerstorf am Wienerberg ist das unweit
der Laxenburgerstrasse liegende Haus Nr 8⟨2⟩,
bestehend in 6 Zimmern, und 2 Kucheln zu
ebener Erde, dann in 9 Zimmern, und ei=
nem
Saal im ersten Stockwerk, die Zimmer
sind spalliert, und eines mit in der Mauer
befestigten guten Gemälde versehen, nebst dem
dabey befindlichen Ziergarten, so zur Beleuch=
tung
mit 10 Laternen samt Zugehörte versehen
ist, Wirthschaftsgebäude, 2 Stallungen, samt
einem Frucht=und Kuchelgarten, anbey auch
ein Schildkrotenteucht, und Garten mit Mauer
umfangen, und gutes Obst besitzet, dann ei=
ner
gegen der Baadnerstrasse liegende dazuge=
hörige
Wiesen täglich zu verkaufen. Nähere
Nachricht ist am alten Bauernmarkt Nr. 535
im Margarethenhof rechter Hand im ersten
Stock einzuhollen.


Haus samt Garten zu verkaufen.

Zu Jnzerstorf am Wienerberg ist das ge=
rade
an der Laxenburgerallee liegende Haus
Nr. 92, welches sich durch seine Niedlichkeit
und angenehmste Lage besonders auszeichnet,
samt dem dabey befindlichen grossen Garten,
Wirthschaftsgebäude, herrlichen Stall, Ackern,
und allen Zugehörungen täglich zu verkaufen.

Nähere Nachricht giebt der Hauseigenthümer
im Wien in der Weihburggasse Nr. 957 im
zweyten Stock.


Erinnerung.

Von der kön. Ungarischen Septemviralhof=
gerichtstafel
ist an das k. k. ni. öst. Appella=
tionsgericht
unterm 1. und präs. 10. dies die
Nachricht eingelangt, daß der geweste Vice=
gespann
der Krassoviergespannschaft, Jgnaz
v. Madaroß, mit Zurücklassung vieler Schul=
den
verstorben, und daher der Konkurs be=
reits
eröffnet, das sammentliche Vermögen in
Sicherheit gebracht, und der Einberufungs
termin auf den 2. Oktober d. J. anberau=
met
worden sey. Welches hiemit zu jeder=
manns
Wissenschaft bekannt gemacht wird.
Wien den 14. August 1786.


Erinnerung.

Von dem k. k. Gubernio des Großfürsten=
thums
Siebenbürgen ist unterm 17. Juli letzt=
hin
, und präs. 10. dies an das k. k. ni. öst.
Appellationsgericht die Erinnerung anher ge=
schehen
, wie daß von Seite des k. k. Berg=
gerichts
zu Zalathna für nöthig befunden wor=
den
sey, nach Absterben des Rudolph Lieb=
hart
, gewesten Münzschneiders zu Karlspurg,
über desselben Verlassenschaft die etwa vorhan=
denen
Gläubiger einzuberufen, und hiezu den
12. Oktober d. J. früh zum 8 Uhr zu bestim=
men
. Welches hiemit jedermann bekannt ge=
macht
wird. Wien den 14. August 1786.


Erinnerung.

Hiemit wird kund gemacht: Daß der bey
dem über die Verlassenschaft des zu Lepo-
glava
in Croatien verstorbenen Herrn Franz
Freyherrn v. Wiesenhütten eröffneten Kon=
kurs
auf den 29. Juni d. J. zu Warasdin be=
stimmt
gewesene, und durch die Wienerzei=
tung
angekündete Termin zur Anmeldung
deren Foderungen, so jemand darauf zu ha=
ben
vermeinet, nunmehr zufolge allerhöchster
Verordnung auf den 23. Oktober d. J. mit
all vorigem Anhang erstreckt worden sey.


Erinnerung an Anton v. Pruskay.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
dem Anton v. Pruskay, kön. Un=
garischen
Hofagenten, mittels gegenwärtigen
Edikts anmit zu erinnern: Es habt wider ihn
bey diesem Gerichte der Michael Dängler,
wegen Abführung der auf einen Wechselbrief
dd. 12. April 1781 noch restirenden 4500 fl.
Klage angebracht, und um die der Gerech=
tigkeit
angemessene richterliche Hilfe gebetten;

[19]

worüber eine Tagsatzung auf den 6. November
d. J. früh um 8 Uhr alsogewiß zu erscheinen
bestimmt worden, widrigens er Geklagter auf
Ausbleiben der Schuld geständig gehalten wer=
den
soll. Da nun das Gericht wegen seinen nicht
bekannten Aufenthaltsort, allenfalls Abwesen=
heit
von den k. k. Erblanden, ihm Anton v.
Pruskay, den hierortigen Hof=und Ge=
richtsadvokaten
, Doktor Wikissali, zur Ver=
trettung
auf dessen Gefahr und Unkosten als
Curator bestellet hat, mit welchem die ange=
brachte
Rechtssache nach Maaß der für die k.
k. Erbländer gesetzmäßig bestimmten allgemei=
nen
Gerichtsordnung ausgeführet, sonach ent=
schieden
werden wird. Als wird derselbe des=
sen
anmit zu dem Ende erinnert, damit er al=
lenfalls
zu rechter Zeit selbst zu erscheinen,
oder den bestimmten Vertretter seine Rechts=
behelfe
im gehöriger Zeit an Handen zu las=
sen
, oder einen andern Sachwalter zu bestel=
len
, und diesem Gerichte namhaft zu ma=
chen
, und überhaupt in jene rechtliche ord=
nungsmässige
Wege einzuschreiten wissen möge,
die er zu seiner Vertheidigung diensam finden
würde, massen er sich die aus seiner Verab=
säumung
entstehende Folgen selbst beyzumessen
haben würde.


Licit. Effekten.

Den 28. dies werden auf Verordnung ei=
nes
löbl. hiesigen Magistrats im Salvator=
gässel
im Schlag⟨itweit⟩ischen Haus Nr. 456
im 3ten Stock auf der hintern Stiege im Hof
rechts vormittag von 9 bis 12, und nachmit=
tag
von 3 bis 6 Uhr verschiedene Verlassen=
schaftseffekten
, als eine goldene Sackuhr, sil=
berne
Schnallen und Löfel, tüchene Manns=
kleider
, seidene Westen, Wäsch, Bettgewand,
Tische, Soffa, Sessel, Kästen, Stockuhr,
Bilder, Kupfer, Zinn und Kuchelgeschirr,
licitando verkauft.


Licit. Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Joh. Georg
Roß und dessen Ehewirthin Maria Anna,
wider die Maria Anna Pohlnfürstin, wegen
schuldigen 29 fl. cum sua causa bewilliget
worden, die der letzteren angehörige, in Zim=
mereinrichtung
und Kleidungsstücken bestehen=
de
Fahrnisse öffentlich auszufeilen, und den
Meistbietenden hindanzugeben. Da nun hie=
⟨z⟩u
3 Termine, und zwar für den ersten der
⟨2⟩8. August, für den zweyten der 11. , und
⟨f⟩ür den dritten der 28. Septemb. d. J. mit

dem Beysatz bestimmt worden sind, daß, wenn
gedachte Fahrnisse, weder bey der ersten,
noch zweyten Versteigerung um die Schätzung,
oder darüber an Mann gebracht werden könn=
ten
, dieselben bey der dritten, auch unter
der Schätzung hindangegeben werden würden.
Als haben all jene, so gedachte Fahrnisse zu
kaufen gedenken, an den obbestimmten Ter=
minen
früh um 9 Uhr Nr. 66 zu Margare=
then
zu erscheinen.


Licit. Effekten.

Den 28. dies und folgende Täge werden
auf Verordnung eines löbl. hiesigen Magi=
strats
vormittag von 9 bis 12, und nach=
mittag
von 3 bis 6 Uhr in der Josephstadt
nächst dem Graf Chotekischen Garten bey der
grünen Weintraube Nr. 9 verschiedene Prä=
tiosa
, als rautene Ringel, rautene Ohrge=
häng
, brillantene Ringel, Zahl=und andere
gute Perl, Ga⟨g⟩ohrgehäng mit Rauten, gold=
und silberne Sackuhren, elfenbeinenes Cruci=
fix
, deto ein elfenbeinener Altar, kristallene
Luster, Niederländerspaliere, eine indianische
spanische Wand, metallene Figuren von Don=
ner
, ein Bruststück von Allabaster, verschie=
ne
Tische mit marmornen Platten, eine schö=
ne
Antikuhr mit Silber montirt, Häng=und
Spieluhren, Schlittengeschirr mit Sammet
und silbernen Borden, silberne Reitzeuge, Feuer=
gewöhr
mit Silber, Kästen, Sessel, Sof=
fen
, Bilder, Zinn und Kupfer, licitando
verkauft.


Licit. Weine.

Den 29. August werden vormittag um 9
Uhr anzufangen, in dem herrschaftl. Keller
zu Mauerbach die alda vorfindigen 729 1 / 2
Eimer 1785er Weine, Gumpoldskirchner,
St. Veiter und Azgersdorfer Gewächse, theil=
weis
ohne Faß gegen gleich baare Bezah=
lung
an den Meistbietenden verkauft werden.
Die Kauflustigen haben sich an obbestimmten
Tag und Stund in gemeldtem Herrschafts=
keller
einzufinden. Die Gattungen der Wei=
ne
sind eigentlich folgende: Nr. 1 Guunpolds=
kirchner
22 1 / 2 Eimer, Nr. 2 deto 37, Nr.
3 deto 59, Nr. 4 deto 43, Nr. 5 dero 40,
Nr. 6 deto 36 1 / 2, Nr. 7 deto 36, Nr. 8
deto 39, Nr. 9 deto 31, Nr. 10 deto 28 1 / 2
Nr. 11 deto 20 1 / 2, Nr. 12 deto 22, Nr.
13 deto 41, Nr. 14 Azgersdorfer 23 3 / 4,
Nr. 15 St. Veiter 26 3 / 4, Nr. 16 deto 30,
Nr. 17 deto 50 1 / 2, Nr. 18 Füllwein Si=
fringer
und Krizendorfer 14 1 / 2, Nr. 36
Gumpoldskirchner 128 Eimer.

[20]

Licit. im Versatzamt.

Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit kund
gemacht, daß die im Monat May 1785 al=
da
versetzt, und bis 28. dies Monats August
1786 nicht in gehörige Richtigkeit gebrachte
Pfänder als verlassen angesehen, und in den
folgenden Tägen als den 29. und 30. dies,
(vermög des in dem Kundschaftsbogen hievon
einkommenden inhaltlichen Verzeichniß) ge=
wöhnlich
ausgefeilet, und dem Meistbietenden
käuflich werden überlassen werden.


Licit Fritschische Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Joh. Peter
Leth, burgl. Tuchlaubensverwandten, wider
die Anna Maria Fritschin, verwittibt gewe=
sene
Greyerin, burgl. Schneidermeisterin, we=
gen
im Reste schuldigen 186 fl. 11 kr. cum
sua causa in die Feilbietung der der Beklag=
ten
angehörigen, in harten Kästen, Bilder,
Spiegel, Better, Zinn und Kuchelgeschirr
bestehende Fahrnisse gewilliget worden. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
ersten der 30. August, für den zweyten der
13. , und für den dritten der 28. September
d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden ist,
daß, wenn sothane Fahrnisse bey dem ersten
und zweyten Termin um die Schätzung nicht
angebracht würden, selbe bey dem dritten
auch unter der Schätzung hindangegeben wer=
den
sollen, so haben die Kauflustigen an erst=
besagten
Tägen früh um 9 Uhr am hohen
Markt Nr. 512 zu erscheinen.


Licit. Wein.

Den 31. August werden ausser der Maria=
hilferlinie
in Penzing Nr. 54 bey 1300 Eimer
weisse, auch rothe Gebirg=und Landweine
von den Jahren 1772 bis 1784, als Grin=
zinger
, Nußberger, Kaltenberger, Heiligen=
stätter
, Gumpoldskirchner, Brunner, Mau=
ter
, Berchtoldsdorfer, Ottakringer, Breiten=
seer
, Goßinger und Zizersdorfer, theils mit,
theils ohne Gebünd versteigerungsweis gegen
gleich baare Bezahlung hindangegeben werden.


Licit. Vieh und Effekten.

Den 31. d. M. August, und wann es =
thig
ist, die folgende Täge werden auf Ver=
ordnung
einer k. k. ni. öst. Domainenadmi=
nistration
auf der k. k. Herrschaft Farafeld
früh um 8 Uhr angefangen gegen alsogleich
baare Bezahlung mittels öffentlicher Verstei=
gerung
nachfolgende Stücke verkauft werden:
als 4 Stück Steurer Zugochsen; 50 Stück

Kühe, Schweizerart; 16 Stück 2jährig und
1jährige Kälber; 2 Springstier; und 1 4jäh=
riger
deto. Nebst dem werden zugleich ver=
schiedene
Hauseinrichtungen, als Niederlän=
der
=und andere halbatlassene Spaliere, Zinn,
Kupfer, Meßing und Eisengeschirr, Bilder,
Bettgewand, Bett=und Leinwäsch, Bettstätte
Kästen, Tische und Sessel, dann verschiede=
ne
Wirthschaftseinrichtungen, als Kalleß,
Fuhrwägen, Pflüge, Eggen, Wagen und
Barn, Ketten, nebst andern kleinen Wirthschafts=
gezeuge
verkauft. Die Kauflustige belieben sich
an obbestimmten Tag und Stund zu besagten
Farafeld in dortigem herrschaftlichen Schloß
einzufinden.


Licit. Effekten.

Den 31. August werden am Franziskaner=
platz
von der kleinen Kirchenthür gegenüber
Nr. 949 auf der hintern Stiege im dritten
Stock etwas Silber, Geschmuck, gute Perl,
Manns=und Frauenkleider, Komotpelz, Lein=
wäsch
, Sessel, Soffa, ein gut gestellter, mit
3 Thüren und guten Schlössern versehener
Garderobkasten, Tisch, Zinn, Kupfer, und
anderes Hausgeräth, zu den gewöhnlichen
Stunden licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 31. dies und folgende Täge werden
in der grossen Dorothegasse im Brennerischen
Haus Nr. 1145 verschiedene Fahrnisse, als
Schmuck, gold=und silberne Uhren Silber,
Galanterien, atlaß=grosdetour=broschirt=und
taffetene Frauenkleider und Schlufpelz, gestickt=
bordirt
=und glattüchene Mannskleider, Leib=
Tafel=und Hauswäsch, Spiegel, Soffen,
Porzelain, eine Pendiluhr in vergoldtem Ka=
sten
, hartfournirte Kästen und Tische, ein
Klavier, Malereyen von guten Meistern, Zinn,
Bettgewand, und mehrere Geräthschaften, zu
den gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstun=
den
licitando verkauft.


Licit. Taferne zu Bestand.

Von der Amtskanzley der k. k. Kammeral=
berschaft
Agspach im V. O. W. W. wird
hiemit kund gemacht: Daß die zu dieser Herr=
schaft
Agspach gehörige zwey Taferne, die ei=
ne
bey der Dona⟨u⟩ zu Agspach, die andere
am Mitterbach Fahrwege auf den 31. dies
Monats durch öffentliche Versteigerung auf 3
nacheinander folgende Jahre an den Meistbie= .
tenden in Bestand verlassen werden. Wer
demnach dazu Belieben trägt, hat sich an ob=
bestimmten
Tag früh auf 9 Uhr in der Amts=
kanzley
zu Agspach einzufinden.

[21]

Licit. Bräuhaus in Bestand.

Zufolge allerhöchster Verordnung wird das
im Burgerspital in der Stadt liegende Brän=
haus
, samt Zugehörungen auf nächstkünftige
Michaeliszeit inlebend 1786ten Jahrs zu be=
ziehen
auf weitere 3 Jahre versteigerungsweis
zu Bestand hindangelassen werden. Wer dem=
nach
besagtes Bräuhaus in Bestand zu neh=
men
willens ist; beliebe sich den 1. Septemb.
d. J. früh um 9 Uhr in der Burgerspitals=
grundstube
anzumelden.


Licit. Regeleische Pfaidlerwaaren.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt gemacht:
Es sey auf Anlangen des Eva Regeleischen
Hrn. Massavertretters bewilliget worden, die
in diese Konkursmasse gehörige Pfaidlerwaaren,
und sonstige in Zimmereinrichtung, und Klei=
dungsstücken
, wie auch Wäsch bestehende Fahr=
nissen
öffentlich auszufeilen, und dem Meistbie=
tenden
hindanzulassen. Da nun hiezu der 5.
September d. J. bestimmt worden ist, als
haben all jene, so gedachte Pfaidlerwaaren und
Fahrnissen zu kaufen gedenken, an obbestimm=
ten
Tag zu den gewöhnlichen Licitationsstunden
in der Stadt im Doktor Lazenhof im ersten
Stock zu erscheinen.


Licit. Garten.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit be=
kannt
gemacht: es habe Herr Anton Kick,
Pfarrer in Penzing, hierorts das Ansuchen
gemacht, womit in gemäß der hohen Regie=
rungsverordnung
der zur dasigen Pfarr ge=
hörige
, zwischen der Bandfabrik und dem
Bartholomä Widmann liegenden Garten ver=
steigerungsweis
hindangelassen werden möch=
te
. Wenn nun hiezu der 5. k. M. Septemb.
früh um 9 Uhr in dem Pfarrhof zu Penzing
zu erscheinen angeordnet worden. Solchem=
nach
haben all jene, welche gedachten in der
Länge 15 4 / 6, und in der Breite 9 4 / 6, mit=
zu
151 1 / 2 Quadratklafter enthaltend, auf
130 fl. gerichtlich geschätzten Garten zu er=
kaufen
gesonnen sind, an obbestimmten Tag,
Stund und Ort zu erscheinen.


Licit. Effekten.

Von der Amtsverwaltung der k. k. Herr=
schaft
Wolkersdorf wird hiemit kund gemacht:
daß den 5. und 6. Septemb. d. J. in dem
landesfürstl. Pfarrhof zu Wolkersdorf V. U.
M. B. vormittag von 8 bis 12, und nach=
mittag
von 2 bis 6 Uhr verschiedene Verlas=
senschaftseffekten
, als etwas Silber, Bücher,

Zinn, hartfournirte und weiche Kästen, de=
to
Tische, einige Mannskleider, Leinwäsch,
Better und andere Hauseinrichtungen, dann
ein 2spännig halbgedecktes Kalleß, nebst 2
andern Fuhrwägen und Zugehörungen; den
7. ditto um obige Stunde 514 Eimer Weine
von verschiedenen Jahrsgewächsen, worunter
100 Eimer Bisamberger befindlich, wie auch
ein Keller auf 600 Eimer steigerungsweis den
Meistbietenden gegen gleich baare Bezahlung
verkauft werden wird; Kauflustige belieben
demnach an obbestimmten Tag und Stund in
dem Pfarrhof alhier zu erscheinen.


Licit. Fischbehälter ꝛc. in Bestand.

Es sind ob hiesig fürstl. Aloys Joseph
Lichtensteinischen Herrschaft Wilfersdorf bey
der sogenannten Rabenmühle nächst Bulndorf
4 Fischbehälter, samt einem Behälterhüter=
häusel
, nebst einem Pferdstall in Bestand zu
verlassen. Daher derjenige, so diese 4 Fisch=
behälter
, samt dem Hüterhäusel und Stallung
in Bestand zu übernehmen gedenket, hat sich
den 7. September d. J. früh um 9 Uhr in
hiesiger Amtskanzley anzumelden, und kann
die weiteren Kontraktspunkten vernehmen.


Licit. Bittlerische Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Christoph
Frischling, burgl. Handelsmann, wider den
Stephan Kittler, burgl. ungarischen Schnei=
dermeister
, verwilliget worden, die gegen=
theil
. auf 162 fl. 45 kr. geschätzte Einrichtungs=
fahrnisse
öffentlich zu verkaufen, und den Meist=
bietenden
hindanzugeben; da nun hiezu 3 Ter=
mine
, und zwar für den ersten der 24. Au=
gust
, für den zweyten der 7. , und für den
dritten der 21. Septemb. d. J. mit dem Bey=
satz
bestimmt worden sind, daß, wenn diese
Fahrnissen bey der ersten und zweyten Feil=
bietung
um die Schätzung nicht wurden an
den Mann gebracht werden, dieselbe bey der
dritten auch unter der Schätzung hindange=
geben
werden würden; als haben all jene,
welche besagte Fahrnisse zu kaufen willens
sind, an den bestimmten Tägen früh um 9
Uhr in der Stadt im Winterischen Bierhaus
zu erscheinen.


Licit. Brennholz ꝛc.

Von dem k. k. Domainenadministrations=
grundbuchsamte
werden den 7. k. M. Septemb.
früh von 9 bis 12, und nachmittag von 3 bis
6 Uhr in der k. k. ni. öst. Waldamtskazley
zu Burkersdorf nachstehende in den Hofspi=

[22]

tals=dann Kloster St. Jakober=und St. Lo=
renzerwaldungen
vorräthig geschlagene Brenn=
Bau=und Bindholzgattungen, und zwar aus
den Hofspitalswaldungen 5 Klafter buchene
Prigl und Stöck, 4 3 / 4 Klafter eichene Brenn=
scheiter
110 3 / 4 Klafter deto Prigl und Stöck,
37 Klafter deto Brennholz modrig, 32 2 / 4
Klafter deto Pirtl, 7 Bau Eichen, 1 deto
Buchen, 5 Bind Eichen in verschiedener Län=
ge
und Dicke. Aus den Jakoberwaldungen
2 3 / 4 Klafter buchene Scheiter, aus 48 3 / 4 Klaf=
ter
deto Prigl und Stöck, 4 Klafter eichene
Scheiter, 38 2 / 4 Klafter deto Prigl und Stöck,
26 Klafter deto Brennholz, 33 2 / 4 Klafter
buchene Pirtl, 7 2 / 4 Klafter eichene deto, 4
St. eichenes Bauholz verschiedener Länge und
Dicke. Aus den Lorenzerwaldungen 20 1 / 4
Klafter buchene Scheiter, 5 Klafter deto Misch=
ling
, 8 2 / 4 Klafter tennene Scheiter, 3 / 4
Klafter deto Ausschuß, 6 Klafter Pirtl, und
zwar die Brennhölzer zainweis, die Bau=und
Bindhölzer hingegen stückweis versteigerungs=
weis
den Meistbietenden gegen alsogleich baa=
re
Bezahlung käuflich hindangelassen werden.


Licit. Mühl in Bestand.

Von dem Verwalteramt der k. k. Herrschaft
Wolkersdorf wird die herrschaftl. Mühl mit
zwey Mahlgängen in dem herinnern Markt
Wolkersdorf den 9. September d. J. früh um
9 Uhr nochmal feilgeboten, und den Meist=
Bietenden durch öffentliche Versteigerung auf
2 Jahre, vom 1. Jäner 1787. anfangend, mit
Vorbehalt der Begnehmigung einer löbl. k. k.
Domainenadministration in Bestand gegeben
werden; Bestandlustige belieben sich demnach
obigen Tag und Stund zur diesfälligen Ver=
steigerung
allhier einzufinden.


Licit. Humls Realitäten.

Von der Amtskanzley der gräfl Daunischen
Herrschaft Ober Walterdorf wird hiemit be=
kannt
gemacht: Es sey für nöthig befunden
worden, die zur Johann Friederich und Anna
Catharina Humlischen Konkursmasse gehörige
ausser Traiskirchen an der Steyrischen Post=
und Kommer⟨z⟩ialstrasse im Dorf Deynhausen
liegende zwey Ganzlehen, mit den hiezu gehö=
rigen
theils in Hausgärten, theils in Wiesen,
meistentheils aber in Aeckern bestehende 62 3
8tel Joch derzeit zehendfreyen Hausgründen,
nebst dem auf einem dieser Ganzlehen bereits
hergestellten Gebäude, so aus 3 gemauerten
Zimmern, 3 Kammern, 3 Kucheln, ein Holz=
gewölb
, und einer Stallung bestehet, mit der
Erinnerung, daß auf dem zweiten Ganzlehen

von dem Käufer ein Wirtschaftsgebäude her=
gestellt
werden müsse, nochmal, weil der sich
hervorgethanene Käufer mit Berichtigung des
Kaufschillings die von ihm selbst benannten
Zahlungsfristen nicht zugehalten hat, gerichtlich
auszufeilen, und den Mist bietenden jedoch ge=
gen
gleich baare Bezahlung, entweder beede
mitsammen oder einzelnweis, hindanzugeben.
Da nun zu diesem Ende der 9. Septemb. d. J.
bestimmet ist, als belieben die Kauflustige an
diesem Tag früh um 9 Uhr in der alhiesigen
Amtskanzley zu erscheinen.


Licit. Weine.

Den 11. Septemb. d. J. werden auf der
Mauer in den Häusern Nr. 110 und 111 in
zwey Kellern über 2=bis 3000 Eimer pure
ächte Maurer=Gebirgweine, von den Jahren
1746 bis 85, in verschiedenen Gattungen,
meistens aber von 20 bis 30eimerigen, dann
einigen 60=bis 70eimerigen Fässern licitando
verkauft. Kauflustige belieben demnach an
diesen Tag vormittag von 9 bis 12, und
nachmittag von 3 bis 6 Uhr daselbst zu er=
scheinen
.


Licit. Kolps Haus.

Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt
Baaden wird hiemit bekannt gemacht: es sey
auf Anlangen gesamter Gläubiger wider den
Franz Kolp, Landkutscher alda, in die öffentliche
Versteigerung des ihm Franz Kolp eigenthümli=
chen
Hauses, dann Landkutschergerechtigkeit
gewilliget, und hiezu drey Termine, und zwar
für den ersten der 13. Septemb. für den 2ten
der 14. Oktob. und für den 3ten der 11. No=
vemb
. d. J. bestimmet worden. Daher haben
jene, so gedachtes Haus und Landkutschierung
käuflich an sich zu bringen gedenken, in obbe=
stimmten
Tägen vor hiesigen Stadtmagistrat
früh um 9 Uhr zu erscheinen.


Licit. Bauplätze.

Von dem Grundbuch des Augu⟨si⟩nerklo=
sters
zu Wien an der Landstrasse ⟨wi⟩rd hie=
mit
zu wissen gemacht: es sey Jnh⟨a⟩lt einer
von der k. k. Hof=und ni. öst. Ka⟨m⟩merpro=
kuraur
anher erlassenen Nota von a⟨ll⟩erhöch=
sten
Orten anbefohlen worden, daß ⟨ü⟩ber die
vermög zugefertigten Abtheilungspla⟨n⟩ ange=
zeigte
, nächst dem vorhin gewesten grossen
Batthyanischen Hauptgebäude vor den Schot=
tenthor
in der Währingergasse liegend 4 Bau=
plätze
in die Versteigerung nach vorh⟨e⟩rgegan=
gener
Publikation zu veranlassen se⟨y⟩. Nun
sey der in solchen Abtheilungsplan, welcher

[23]

in dem Fiscalamt alltäglich einzusehen, ange=
zeigte
Platz A. an das Hauptgebäude, und
den dahin vorbehaltenen Trakt anstossend,
samt dem Stückel alten Gebäude und Hof=
mauer
gegen den Garten, dann den dabey
befindlichen Brunn, zusammen geschätzt um
2590 fl, der Platz B. welcher rückwärts eine
Hofmauer enthalt, um 1365 fl. , der Platz D.
mit einer Mauer vorwärts gegen der Wäh=
ringergasse
, ohne den neu zu eröffnenden Gäß=
lein
, um 864 fl. , dann der letzte Platz E.
ruckwärts in dem neu zu eröffnenden Gäß=
lein
, in 296 fl. geschätzt, wenn nun besag=
te
Hof=und ni. ost. Kammerprokuratur an
dieses Grundbuch das Ansuchen gemacht, die
diesfälligen Licitationsedikten auszufertigen,
als ist zu solchem Ende der 14. Septemb. d.
J. früh um 9 Uhr bestimmt worden. Es
werde daher all und jede, welche einen von
diese⟨n⟩ Bauplätzen käuflich an sich zu bringen
gede⟨nk⟩en, an obgedachten Tag und Stund in
der 〈…〉 itte solch zu verkaufenden Plätzen lie=
genden
Behausung Nr. 179 des Hrn. Joseph
Maillard sich einzufinden haben, wo sodann
mit den Meistbietenden das weitere, jedoch
mit Vorbehalt der allerhöchsten Ratifikation,
wird verhandelt werden.


Licit. Wohlschackisches Haus.

Von der Amtskanzley der gräfl. Joseph
Dietrichsteinischen Herrschaft Sitzendorf wird
hiemit bekannt gemacht: es sey auf ferneres
Anlangen Herrn Dr. v. Fegerl, als aufge=
stellt
Ferdinand Wohlschackischen Konkurs=
massevertretters
, verwilliget worden, die Fer=
dinand
Wohlschackische Nr. 77 im Markt Si=
tzendorf
auf dem Hauptplatz liegend, hiesiger
Herrschaft Sitzendorf dienstbar, mit einem
obern Stockwerk versehen, gut gebaut, und
auf 1200 fl. geschätzte Currenthandlungsbe=
hausung
öffentlich auszufeilen, und den Meist=
bietenden
gegen gleich baare Bezahlung käuf=
lich
hindanzugeben; da nun hiezu, und zwar
zum dritten Termin der 18. Septemb. d. J.
bestimmt worden, als haben all jene, welche
gedachtes Handlungshaus zu kaufen geden=
ken
, an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr
bey alhiesiger Amtskanzley zu erscheinen.


Licit. Pißingerisches Haus.

Von der freyherrl. v. Moserischen Herr=
schaft
Achau und Gundramsdorf wird hiemit
kund gemacht: es wird auf wiederholtes An=
langen
über die fürgeweste, aus Mangel an=
ständiger
Käufer aber fruchtlos abgelofene Li=
citationstagsatzung
, das Joseph Pißingerische,

im Markt Gundramsdorf Nr. 31 liegende,
mit einem Stockwerk, dann darin sowohl,
als zu ebener Erde befindlichen mehreren Zim=
mern
, 2 Kucheln, einer grossen Stallung,
gewölbten Weinkellers und Preßhaus verse=
hene
Haus, samt Nebenhäusel, nebst den hie=
zu
gehörig, und 498 Quadratklafter messen=
den
Grasgarten, so von aller Robat, Mili=
täreinquartierung
, und derley Vorspan befreyet,
auch mit keinen höheren Abgaben sowohl in
Ansehung der landesfürstl. als grundobrig=
keitl
. und herrschaftl. Foderungen, als in al=
len
und jeden zusammen mit jährl. 31 fl. 30 kr.
oneriret, und welches zusamm pr. 493 fl. 30 kr.
gerichtl. geschätzt ist, an den Meistbietenden
durch gerichtl. Versteigerung verkauft werden.
Da nun hieseits zu sothaner 2ten Licitation
des gedachten Joseph Pißingerischen Hauses,
samt Nebenhäusel der 20. September d. J⟨=
vormittag
um 9 Uhr in der Herrschaftskanz
ley zu Gundramsdorf anberaumt worden; als
belieben sich die Kauflustige an obbestimmten
Tag, Stund und Ort ad licitandum, &
tractandum einzufinden.


Licit . freye Rohrhof zu Pittermannsdorf.

Von der k. k. ni. öst. Domainenadmini=
stration
wird anmit bekannt gemacht: daß
den 26. Septemb. d. J. vormittag um 9 Uhr
in der dermal in dem ehemaligen Kloster bey
St. Jakob im ersten Stock bestehenden Ad=
ministrationskanzley
, das zu dem aufgehobe=
nen
Kohrfrauenstift bey St. Jakob allhier ge=
hörige
Landgut der sogenannte freye Rohr=
hof
zu Pittermannsdorf zum Verkauf werde
ausgerufen, und mittels öffentlicher Verstei=
gerung
an den Meistbietenden, jedoch mit
Vorbehalt der allerhöchsten Bestättigung wer=
de
verkauft werden. Dieses Landgut ist im
V. U. W. W. nächst dem k. k. Lustschloß La=
xenburg
sehr nahe an der dahin führenden
Strasse zu Pittermannsdorf liegend. Das da=
zugehörige
Wohn=und beträchtliche Wirth=
schaftsgebäude
bestehet unter dem Namen der
freye Rohrhof in dem Ort Pittermannsdorf
Nr. 52. Hierzu gehören 16 behauste Unter=
thanen
, 8 Uiberländgrundholden, ein 2 / 3 Ze=
hend
auf den sehr weitschichtigen Feldern zu
Pittermannsdorf, 184 1 / 4 Joch Aecker nach
der bisherigen Benennung, 1 3 / 4 Joch Kraut=
acker
auch also, 100 Tagwerk Wiesen auch
also, 1 1 / 2 Tagwerk Wiesen und Baumgar=
ten
auch also. Hierüber dient zur weiteren
vorläufigen Nachricht, daß 1) das Prætium
fisci zu 38000 fl. ausgerufen werde. 2) Kann
der diesfällige specifische Anschlag in der An=

[24]

f⟨an⟩gs besagten Kammeraldomainenadministra=
⟨tions⟩kanzley
bey St. Jakob alltäglich früh von
8 b⟨i⟩s 12, und nachmittag von 3 bis 8 Uhr
angesehen, nach Belieben kopiret, auch alle
vorige Auskunft eingeholet werden. 3) Kann
⟨d⟩as Gebäude zu Pittermannsdorf, und die
be 〈…〉 besagte Grundstücke alltäglich in Augen=
⟨sc⟩hein
genommen werden, und ist sich deshalb
⟨b⟩ey dem dortigen Wirthschaftsmayr Nr. 52
⟨a⟩nzumelden. 4) Wird zu diesem Kauf, wie
⟨g⟩ewöhnlich jedermann ohne Rücksicht auf Re=
⟨li⟩gion
und Stand, die Judenschaft allein aus=
genommen
, zugelassen; auch wird 5) in je=
den
Falle, wenn ein Posseßionsunfähiger als
Meistbieter entstehen sollte, demselben die Er=
theilung
der Posseßionsfähigkeit mit der ein=
sa
〈…〉 en Gült zugesichert, und geben Se. k. k.
Majestät weder dem Einstandrecht der ständi=
schen
Mitglieder noch einem andern Platz. 6)
Wird die Bezahlung des Kaufschillings für
jene, welche noch eine weitere Sicherheit aus=
weisen
können, nach erfolgter höchsten Rati=
fikation
sogleich mit einem Drittel, ohne wei=
terer
Sicherheit aber sogleich mit der Hälfte,
und des Uiberrests in annehmbaren Terminen
bestimmt werden.


Licit. Spitzerisches Haus.

Von der gräfl. Franz Joseph Auerspergi=
schen
Herrschaft Ehrnegg in V. O. W. W.
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es sey
auf Ansuchen des Leonhard Spitzer, burgl.
⟨B⟩aders, seine besitzend dahin unterthänige
Behausung Nr. 32 im Markt Steinakirchen,
samt darauf radicirten Badersgerechtigkeit,
auch dazugehörigen Obst=und Kuchelgarten,
und allen vorfindigen Medikamenten öffentlich
feilzubieten, und an der Meistbietenden zu
verkaufen gewilliget worden. Da nun zu die=
ser
öffentlichen Licitirung der 30. September
d. J. festgesetzt worden ist, so haben all jene,
die diese Behausung, samt hierauf radicirten
Gewerb, und übrigen zu kaufen willens sind,
an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr in der
eingangsermeldten Behausung zu Steinakir=
chen
zu erscheinen, auch unter dieser Zeit
das Haus in Augenschein zu nehmen, und
⟨d⟩er Anboth zu erfragen.


Citat. Elisabeth und Leopold Stoiber.

Von dem Magistrate der ni. öst. landesfürstl.
Stadt Hainburg wird hiemit zu wissen ge=
macht
: Es ist nach Absterben der Theresia
Merblin, gewesten Jnwohnerin in der Stadt
Hainburg, derselben verstorbenen Tochter,
Theresia Stoiberin, ruckgelassenen zwey Kin=

dern, benanntlich Elisabeth Stoiberin und
Leopold Stoiber, das vorfindige Vermögen
zugetheilet, und besorget worden; da nun
die bemeldte Elisabeth und Leopold Stoiber
32 Jahr abwesend und unwissend sind, so hat
die Barbara Poltin, als eine Erbin sich ge=
meldet
, und um die Ausfolglassung des in
115 fl. 52 kr. bestehenden Vermögen gebetten.
Solchemnach wird der Elisabeth, und dem
Leopold Stoiber, oder dessen hinterlassenen
Kindern, oder andern Erben, welche zu ob=
besagten
Vermögen sich rechtlich legitimiren
können, hiemit aufgetragen, daß selbe von
unten gesetzten Dato an binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
und 3 Täg sich bey hiesigem Stadtma=
gistrate
alsogewiß melden, und hiezu rechts=
erfoderlich
legitimiren sollen, wie im widrigen
die rechtmässigen Eigenthümer für tod gehal=
ten
, und über die in Depositis befindliche
Erbschaft die Abhandlung gepflogen, auch
den angemeldeten und legitimirten Erden ob=
gedachtes
Vermögen zugetheilet und ausge=
folget
werden würde. Hainburg den 16.
August 1786.


Convoc. Amerische Gläubiger

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey über Absterben der Maria
Anna Amerin, gebohrnen Englin, um mit
der diesfälligen Abhandlung sicher fürgehen
zu können, für nöthig befunden worden, die=
jenigen
vorzuladen und anzuhören, welche an
diese Verlassenschaft Ansprüche zu haben glau=
ben
; vorzuglich aber den Ehegatten der Ver=
storbenen
, Namens Joseph Amer, wegen sei=
ner
Abwesenheit von hier, und unbekannten
Aufenthaltsort, öffentlich einzuberufen. Ha=
ben
daher all jene, welche an gedachter Ver=
lassenschaft
was immer für ein Recht zu ha=
ben
vermeinen, und insbesondere gedachter
Joseph Amer, falls er an die Verlassenschaft
seiner verstorbenen Ehewirthin, Maria Anna
Amerin, gebohrnen Englin, Ansprüche zu
machen hätte, den 4. Oktober d. J. entwe=
der
selbst persönlich, oder durch hinlänglich
Bevollmächtigte früh um 10 Uhr vor diesem
Magistrate alsogewiß zu erscheinen, und seine
Foderung anzumelden, widrigens diese Ver=
lassenschaft
ohne weitern abgehandelt, und den
sich legitimirenden Erben eingeantwortet wer=
den
würde.

[25]

Convoc. Muitinische Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey die Bernardina Muitin, eine
Exchorfrau im Kloster bey St. Lorenz alhier,
mit Tod abgegangen, und daher, um mit der
diesfälligen Verlassenschaftsabhandlung sicher
fürgehen zu können, für nöthig befunden wor=
den
, all jene vorzuladen und anzuhören, wel=
che
an diese Verlassenschaft entweder um Erb=
recht
, oder jure crediti, vel quocunque alio
titulo Foderungen und Ansprüche machen könn=
ten
. Zu diesem Ende haben all jene, welche
hieran rechtmässige Ansprüche zu machen ge=
denken
, den 6. September d. J. fruh um 10
Uhr vor diesem Magistrate entweder selbst per=
sönlich
, oder durch einen hinlänglich Bevoll=
mächtigten
alsogewiß zu erscheinen, wie im
widrigen diese Verlassenschaft ex officio ab=
gehandelt
, und den sich legitimirenden Erben
ohne weitern eingeantwortet werden würde.


Convoc. Wolfische Gläubiger.

Von der k. k. Amtskanzley der Herrschaft
Laxenburg wird hiemit kund gemacht: es sey
nach Absterben des Jgnaz Wolf, gewest k. k.
Fuhrwesensaufseher zu Laxenburg, dann des=
sen
nachhin in der Minderjährigkeit verstor=
benen
einzigen leiblichen Tochter und Jnte=
staterbin
Maria Anna Wolfin, auf Anlangen
der letztern Großmutter und Jntestaterbin Re=
gina
Artnerin, Wittib, vorhin vereheligt ge=
westen
Kammerin, um mit der Wolfischen
Abhandlung sicher fürgehen zu können, in Aus=
fertigung
der Einberufungsedikten gewilliget,
auch der 14. Septemb. d. J. hiezu bestimmt
worden; solchemnach haben all jene, welche
an gedachter Wolfischen Verlassenschaft eini=
ge
Sprüche, oder Foderungen zu machen ge=
denken
, an obbemeldten Tag früh um 9 Uhr
in der k. k. Herrschaftskanzley zu Laxenburg
entweder selbst persönlich, oder durch hinläng=
lich
Bevollmächtigte sogewiß zu erscheinen,
und ihre Foderung darzuthun, wie im widri=
gen
dieselbe nicht mehr gehört, und mit der
Abhandlung der Ordnung nach fürgegangen
werden würde.


Convoc. Fröligische Gläubiger.

Von der Amtskanzley der freyherrl. Lud=
wigsdorfischen
Herrschaft Gundersdorf in V.
U. M. B. wird hiemit bekannt gemacht: es
sey die Anna Maria Fröligin, Wittib und
Fleischhackermeisterin zu Großharras, ohne
Hinterlassung eines letztwilligen Geschäfts ver=
storben
, und daher, um mit deren Verlassen=

schaftsabhandlung sicher fürgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, all jene
vorzuladen und anzuhören, welche entweder
durch Erbrecht, oder in andere Wege recht=
liche
Foderungen und Ansprüche machen könn=
ten
. Zu diesem Ende haben all diejenigen,
welche an diese Verlassenschaft rechtsbeständi=
ge
Ansprüche zu machen gedenken, den 2⟨3⟩.
Septemb. d. J. früh um 9 Uhr auf alhiesi=
ger
Amtskanzley entweder persönlich, oder
durch einen hinlänglich Bevollmächtigten also=
gewiß
zu erscheinen, und ihre Ansprüche rechts=
beständig
darzuthun, als im widrigen diese
Verlassenschaft ohne weiteren Zuwarten ab=
gehandelt
, und den sich legitimirenden Erben
eingeantwortet werden wird.


Convoc. Baron v. Eckelische Gläubiger.

Von des k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Enns, dann in den Vor=
landen
bestellten J. D. M. M. wegen wird
hiemit kund gemacht: Es sey auf Anlangen
des k. k. Kriegsagenten, Karl Augustin Ed⟨l⟩en
v. Dorffner, als gerichtlich verordneten ⟨B⟩a=
ro⟨nn⟩e
v. Eckelischen Verlassenschaftscurators,
gewilliget worden, daß alle diejenige, welche
an der den 11. Juli d. J. zu Wienerisch=Neu=
stadt
verstorbenen k. k. Generalfeldwachtmei=
ster
Wittwe, Frauen Josepha Freyin v. Ecke,
ruckgebliebenen Verlassenschaft titulo hæredi-
tatis
, crediti, aut alio quocunque Sprüche
und Anfoderungen haben, oder zu machen
vermeinen, durch Ausfertigung gewöhnlicher
Valvaledicten einberufen werden sollen. Da
nun zu diesem Ende der 27. September d. J.
fruh im 9 Uhr in der in dem hofkriegsrät⟨h⟩=
lichen
Gebäude am Hof im dritten Stock be=
findlichen
Kanzley dieses k k. J. U. M. M.
zu erscheinen, zur erst=zweyte=dritten und al=
endlichen
Frist bestimmet worden ist. Sol=
chemnach
haben all und jede etwa vorhanden
Freyin Josepha v. Eckelische Gläubiger an
obbestimmten Tag und Stund entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam instruirte B⟨e=
vollmächtigte
alsogewiß zu erscheinen, und ihr⟨e⟩
an sothane Verlassenschaft habende Sprüch⟨e⟩
oder Foderungen anzumelden, und rechts bestän=
dig
zu liquidiren, als im widrigen der mehr=
gehörten
Josepha Freyin v. Eckelischen Verlas=
senschaft
mit den erwähnten Jnteressenten vor=
genommen
, und nach Umständen und Befund
der Sache entweder den Creditoren die Ver=
lassenschaftsmasse
gerichtlich addiziret, oder
denen instituirten Frauen Universalerbinnen mit
Vortheil und Last eingeantwortet, im ersteren
Fall auch den Ausbleibenden das ewige Still=

[26]

Convoc. Krigischische Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. landesfürstl.
Stadt Klosterneuburg wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey der Joseph Krigisch, gewester
Rathsmann alhier, cum Testamento mit Tod
abgegangen, und daher, um mit der dies=
fälligen
Verlassenschaftsabhandlung sicher für=
gehen
zu können, für nothwendig befunden
worden, diejenigen vorzuladen und anzuhören,
welche an diese Verlassenschaft entweder um
Erbrecht oder jure credici, vel quocunque
alio titulo Sprüche und Anfoderungen machen
können. Zu diesem Ende haben all diejenige,
welche hieran rechtmässige Ansprüche zu ma=
chen
gedenken, den 5. Oktober d. J. früh um
9 Uhr vor diesem Magistrate entweder selbst
persönlich, oder durch einen hinlänglich ver=
sehenen
Gewalttrager alsogewiß zu erscheinen,
und ihre Ansprüche und Rechte darzuthun,
als im widrigen diese Verlassenschaft ex of-
ficio
abgehandelt, und der hinterlassenen Uni=
versalerbin
ohne weitern eingeantwortet wer=
den
wurde.


Convoc. Pedrossysche Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey über Absterben der Frau Bar=
bara
Pedrossy, k. k. Regierungssekretärswitt=
we
, um mit der diesfälligen Verlassenschafts=
abhandlung
sicher vorgehen zu können, für
nothwendig befunden worden, diejenigen vor=
zuladen
und anzuhören, welche an diese Ver=
lassenschaft
entweder um Erbrecht, oder jure
crediti, vel quocunque alio titulo Sprüche
und Anfoderungen machen könnten. Solchem=
nach
haben all jene, welche hieran rechtmäs=
sige
Ansprüche zu machen gedenken, den 6.
Oktober d. J. früh um 10 Uhr vor diesem Ma=
gistrate
entweder selbst persönlich, oder durch
einen hinlänglich versehenen Gewalttrager al=
sogewiß
zu erscheinen, ihre habende Sprüche
und Foderungen anzumelden, und behörig zu
liquidiren, wie im widrigen diese Verlassen=
schaft
ex officio abgehandelt, und den sich
legitimirenden Erben ohne weitern eingeant=
wortet
werden würde.


Convoc. Heinische Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird andurch bekannt ge=
macht
: Es sey der Karl Hein, gewesener
kaiserl. königl. niederöst. Appelationsgerichts=
und Landrechten Registrant, mit Tod abgegan=

gen, und daher, um mit der diesfälligen Verlas=
senschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu kön=
nen
, für nöthig befunden befunden worden,
alle diejenige vorzuladen, und anzuhören,
welche an dieser Verlassenschaft entweder um
Erbrecht, oder jure crediti, vel quocun-
que
alio Titulo Foderungen und Ansprüche
machen könnten. Zu diesem Ende haben all jene,
welche rechtmässige Ansprüche an dieser Verlas=
enschaft
zu machen vermeinen, den 7. Oktober
d. . früh um 10 Uhr selbst persönlich, oder durch
einen hinlänglich Bevollmächtigten bey diesem
Magistrat alsogewiß zu erscheinen, wie im
widrigen diese Verlassenschaft ohne weitern ab=
gehandelt
, und den sich legitimirenden Erben
eingeantwortet werden würde.


Convoc. Donabauerische Gläubiger.

Von dem Magistrate der kön. Hauptstadt
und Granitzfestung Olmütz im Marggrafthum
Mähren, wird hiemit bekannt gemacht: Daß,
we⟨i⟩len sich zu dem nach dem den 7. Hornung
1785 ohne letztwilliger Anordnung und ohne
Kinder verstorbenen Jakob Donabauer, gewe=
sten
Koch bey dem Olmützer Canonico Titl.
Herrn Grafen von Wallis, hinterbliebenen,
und in 102 fl. 53 kr. 3 pf. bestehenden Ver=
lassenschaft
sich ausser dessen hinterlassenen Wit=
tib
Barbara, in Hinsicht des e⟨hemam⟩lichen
Drittels, niemand zur Erbfolge bis anhero an=
gemeldet
habe; so würden alle und jede,
die entweder an diese Verlassenschaft aus was
immer für einen Titel einen rechtl. Anspruch
zu machen glauben, und zwar die Jnländer
binnen 6 Wochen, die Au⟨f⟩wärtigen aber bin=
nen
3 Monaten durch dieses Edikt dergestalt
peremptorie vorgeladen: daß selbe in diese⟨r⟩
Zeit ihre allenfällige Ansprüche hierorts um so
gewisser erweißlich anzubringen hätten, als sie
sodann nicht mehr gehöret, sondern veranlas=
set
werden würde, was Rechtens seyn wird.
Olmütz den 14. August 1780.


Convoc. Pisselys Gläubiger.

Von dem Slavonischen Broode⟨r⟩ Gränitz=
infanterieregiments
Gericht wird hiemit kund
gemacht: daß all diejenige, welche an dem
bey diesem Regiment ab intestato verstorbe=
nen
Hauptmann, Theobaldus Pisely, aus
was immer für einer Ver d indlichkeit Foderung
haben, oder solche zu haben vermeinen, zu
Anmeldung und Liquidirung der 20. November
d. J. vormittag um 9 Uhr bey ⟨des⟩endigem
Regimentsgericht in dem Orte Vikoveze um
so gewisser erscheinen sollen, als sie im wi=
drigen
, und nach Verfliessung diess Termins

[27]

nicht mehr gehört, sondern zum ewigen Still=
schweigen
verwiesen werden würden. Pr. k.
k. Brooder Regimentsgericht.


Convoc. Thuellische Erben.

Von N. Richter und Rath des Markt Pul=
kau
wird hiemit bekannt gemacht: Daß auf
Absterben des hiesig schutzverwandt gewesten
Goldschmiedgesellen, Franz Thuelli, led. St.
über verschiedentlich schon auf vorgekommene
Andeitungen veranlaßte Nachforschungen mit=
tels
einen neuerlichen Ruckschreiben von Salz=
burg
die Nachricht eingelaufen, daß mehrere
leibliche Geschwisterte verschiedentlich zerstreuet
obhanden seyn därften. Da nun dergestalt
die Nothwendigkeit erfodert, zu dessen unter=
lassenen
wenigen Vermögen desselben nächste
Erben ausfindig zu machen, als werden all
jene, so sich hiezu am nächsten berechtiget zu
seyn vermeinen, um willen der etwa unterwal=
ten
dörfenden Entlegenheit von heutigen Dato
an binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg hie=
mit
dergestalt ediktaliter einberufen, daß sie
alda als nächste Erben entweder selbst, oder
durch hinläglich instruirte Gewaltträgere sich
rechtsbeständig ausweisen und legitimiren, wie
im widrigen nach Verlauf dieser Zeitfrist nach
dem bestehenden Landesgesetze fürgegangen wer=
den
soll. Markt Pulkau den 20. Juli 1786.


Erinnerung an Michael Pleschberger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird dem Michael Plesch=
berger
hiemit bekannt gemacht: Es habe wider
ihn bey diesem Gerichte der Paul Perwein,
burgerl. Wirth zu Schladning, wegen Erfolg=
lassung
208 fl. mit Vorbehalt der Genugthu=
ung
wegen Schimpf und Schaden Klage an=
gebracht
, und um die der Gerechtigkeit ange=
messene
richterliche Hilfe gebetten, worauf der
Bescheid erfolget ist, beede Theile haben die=
serwegen
den 7. November d. J. früh um 10
Uhr vor diesem Magistrate zu erscheinen, wi=
drigens
nach Vorschrift der allgemeinen Ge=
richtsordnung
verfahren werden würde. Da
nun das Gericht wegen dessen nicht bekann=
ten
Aufenthaltsort, allenfalls Abwesenheit
von den k. k. Erblanden, ihm Michael Plesch=
berger
, den hierortigen Hof=und Gerichts=
advokaten
, Hrn. Dr. Polz, zu Vertrettung
auf dessen Gefahr und Unkösten als Curator
bestellet hat, mit welchem die angebrachte
Rechtssache nach Maaß der für die k. k. Erb=
landen
gesetzmässig bestimmten allgemeinen
Gerichtsordnung ausgeführet, sonach entschie=
den
werden wird. Als wird derselbe dessen

anmit zu dem Ende erinnert, damit er allen=
falls
in rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder
dem bestimmten Vertretter seine Rechtsbe=
helfe
in gehöriger Zeit an Handen zu lassen,
oder einen anderen Sachwalter zu bestellen,
und diesem Gerichte namhaft zu machen, und
überhaupt in jene rechtliche ordnungsmässige
Wege einzuschreiten wissen möge, die er zu
seiner Vertheidigung diensam finden würde,
massen er sich die aus seiner Verabsäumung
entstehende Folgen selbst beyzumessen haben
würde.


Konkurs des Anton Richter.

Von eines hochwürd. Metropolitandomka=
pitels
bey St. Stephan in Wien wird anmit
bekannt gemacht: Es sey auf Anlangen des
Anton Richter, Jnnwohners bey dem weis=
sen
Drachen zu Maria Hilf in die Eröff=
nung
eines Konkurses über das gesamte im
Lande Ni. Oe. befindlich bewegliche Vermögen
gewilliget worden. Daher wird jedermann
der an erstgedacht Verschuldeten eine Foderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erinnert, bis 25. Septemb. d. J. die Anmeldung
seiner Foderung in Gestalt einer förmlichen
Klage wider den Hrn. Johann Gottfried Röß=
ler
, J. U. Dr. auch Hof=u. Gr. Adv. als Ver=
tretter
der A. Richterischen Konkursmassa, bey
diesem hochwürdigen Metropolitandomkapitel
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit der Foderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte,
zu erweisen, als im widrigen nach Ver=
fliessung
des erstbestimmten Tages niemand
mehr angehört werden, und jene, die ih=
re
Foderungen bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten im Lan=
de
Niderösterreich befindlichen Vermögens der
eingangsbenannten Verschuldeten ohne alle⟨r⟩
Ausnahm, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebührete, oder wenn sie ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn ihre Foderung auch auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie et=
wa
in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums
, oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Mathias Hugel.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=

[28]

macht: Es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesammt
im Lande Ni. Oe. befindlich bewegliche Vermö=
gen
des Mathias Hugel, eines Oehlererladen=
sitzers
, gewilliget worden. Daher wird jeder=
mann
, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn glau=
bet
, anmit erinnert, bis 14. Oktober d. J. die
Anmeldung seiner Foderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Hrn. Dr. Neu=
bauer
, als Vertretter der Math. Hugelischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate alsoge=
wiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit der Foderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu erwei=
sen
haben, als im widrigen nach Verflies=
sung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre Fode=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande Niederö=
sterreich
befindlichen Vermögens des eingangs=
benannten
Verschuldeten, ohne Ausnahme,
und zwar auch alsdann abgewiesen seyn sol=
len
, wenn ihnen wirklich ein Kompensations=
recht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigen=
thümliches
Gut von der Massä zu fodern hät=
ten
, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn soll=
ten
, die Schuld ungehindert des Kompensa=
tions
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden


Citat. Magdalena Wiserin.

Von der Oberkammer des Kanonikatstifts
zu Klosterneuburg wird der Magdalena Wi=
serin
, des Konrad Wiser mit Barbara seiner
Ehewirthin, gebohrner Reisingerin im neuen
Lerchenfeld ehelich erzeugter Tochter, allen=
falls
ihren rechtmäßigen Leibeserben, oder
derselben Erbeserben, oder Ceßionarien hie=
mit
bekannt gemacht: es haben der Magda=
lena
Wiserin Mutter Bruder, Paul Reisin=
ger
, und deren übrigen 3 abgeleibten Schwe=
stern
Kinder hierorts vorgestellt, daß für ihre
Base obbemeldte Magdalena Wiserin, das
väter=und mütterliche Erbvermögen pr. 55 fl.
bey des besagten Stifts Waisenkassa anliegend
wäre; da nun gesagte Magdalena Wiserin
schon über 32 Jahre abwesend, in Ungarn
verreiset, ihr Aufenthaltsort aber nicht aus=
findig
zu machen ist, folglich die erfoderliche
Präscriptionszeit verflossen wäre; als haben

dessen obangeführte Anverwandte, um ein in
diesen Fällen gewöhnliches Valvaledikt aus=
fertigen
zu lassen, gebeten. Da nun in die=
ses
Gesuch zu willigen, kein Anstand genom
men worden; als hat die Magdalena Wiserin,
allenfalls deren Erben, und Erbeserben, oder
Ceßionarien binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen, von dem heutigen Tag an zu rech=
nen
vor der allhiesigen Stiftsoberkammer al=
sogewiß
zu erscheinen, und sich behörig zu le=
gitimiren
, wie in widrigen obbemeldter Erb=
schaftsbetrag
den sich angemeldten nächsten
Anverwandten ohne weitern erfolgt werden
würde. Klosterneuburg den 26. August 1786.


Citat. Unterthanen nach St. Andrä.

Die Herrschaft St. Andrä an der Traisen
in Ni. Oest. im V. O. W. W. ruft die über
32 Jahre abwesenden und unwissenden Kirch=
wegerischen
Kinder, Anna, Eva Maria, und
Johann, von Unterwölbling gebürtig, dann
die Augustin Wagnerischen Kinder, Leopold
und Georg Wagner, von Jnzersdorf, so Sol=
daten
seyn sollen, oder ihre Leibserben bin=
nen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täge, peremp=
torie
aber auf den 4. Oktob. 1787. zum hie=
sigen
Waisenamte, um allda ihre anliegende
Erbschaften, für erstere mit 20 fl. 20 kr. ,
und für letztere mit 12 fl. , zu erheben, so=
gewiß
, als sie sonst nach Verlauf dieses Ter=
mins
für tod erklärt, dann über ihre Erb=
schaften
abgehandelt, und solche ihren sich
bereits darum angemeldten hierortigen Be=
freundten
ohne weitern verabfolgt werden
würden. St. Andrä an der Traisen den 17.
August 1786.


Citat. Karolina Hawli⟨n⟩.

Von dem Magistrate der königl. Hauptstadt
und Gränitzfestung Olmütz im Marggrafthum
Mähren, wird der über 3 Jahre von hier ab=
wesenden
Karolina Hawlin, welche zu Mün=
chen
in Kurbayern an einen Advocaten, Na=
mens
Mysal, vereheliget ist, hiemit bekannt
gemacht: Daß, falls selbe binnen einen Jahr
nämlich bis 14 August 1787 in d⟨ie⟩ k. k. Erb=
lande
nicht zurückkehren sollte, das ihrseitig
vor der Auswanderung eigenthümlich zugefal=
lene
, mit Ende Juni d. J. 1 〈…〉 2 fl. 54 kr.
1 pf. betragende, und unter der Curatel be=
stehende
Erbvermögen nach Aus 〈…〉 des er=
flossenen
allerhöchsten Auswander⟨u⟩ngs=Patents
vom 10. Aug. 1784. §. 27 als k 〈…〉 dem k. k.
Fiskalamte angezeuget werden w⟨erde⟩.

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