Nro .
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Wiener Zeitung.
Mit k. k. allergnädigster Freyheit.
Sonnabend den 8. Julius 1786.
— Res, aetas, usus, semper aliquid apportat novis. Terentius.
Jnländische Nachrichten.
Wien.
Zu Folge höchsten Hofdekrets vom 3.
und präs. 6. des gegenwärtigen
Monats ist den Schmelztiegelfabrikanten
zu Engelbartszell, Johann Klobsky,
Dominik Seitz und Kompagnie, das von
Sr. Maj. ausgesetzte Prämium von 100
Dukaten, nebst einer ordentlichen
Fabrik=
befugniß, jedoch ohne ausschliessenden
Recht, ertheilet worden. Welches von
der K. K. Ni. De. Regierung zu
jeder=
manns Wissenschaft mit dem Beysatze
be=
kannt gemacht wird, daß zwar Niemand
mehr auf ein Prämium diesfalls
An=
spruch machen könne, jedoch jedermann
frey stehe, Schmelztiegel aus innländi=
scher Erde zu verfertigen, und zu ver
kaufen.
Die in der vorletzten Zeitung abgebro
chene K. K. gesetzliche Erbordnung laute
in der Fortsetzung also:
§. 8. Sind beyde Eltern des Erblasser⟨s⟩
gestorben, so wird die eine Hälfte de⟨r⟩
Erbschaft, so dem noch lebenden Vate⟨r⟩
zugefallen wäre, unter seine hinterlassen⟨e⟩
Kinder, und ihre Nachkömmlinge, di⟨e⟩
andere Hälfte, so der Mutter, wenn si⟨e⟩
lebte, gebühret hätte, zwischen ihre⟨n⟩
Kindern, und den Nachkömmlingen
die⟨=⟩
ser Kinder nach dem §. 4. 5. 6. getheilet
Sind keine anderen Kinder vorhanden
als welche von des Erblassers Vater un⟨d⟩
Mutter gemeinschaftlich gezeiget worden
oder nur die Nachkömmlingen dieser
ge=
meinschaftlichen Kinder, so theilen sie
sowohl die väterliche, als mütterliche
Hälfte unter sich gleich. Wenn aber nebst
ihren, noch Kinder vorhanden sind, die
von dem Vater, oder der Mutter, oder
von beyden Eltern in einer anderen Ehe
gezeugt worden, so haben die von Vater
und Mutter gemeinschaftlich erzeugten,
oder derselben Nachkömmlinge, sowohl
an der väterlichen, als an der
mütterli=
chen Hälfte ihren gebührenden mit den
einseitigen Geschwistern gleichen Antheil.
§. 9. Hätte eines der vorgestorbonen
Eltern des Erblassers weder Kinder,
noch sonst Nachkömmliuge hinterlassen,
denn fällt die ganze Erbschaft dem
an=
den Eltertheile, wenn er noch lebt, zu:
oder, wenn derselbe ebenfalls gestorben
ist, wird die ganze Erbschaft unter
sei=
nen Kindern und weiteren
Nachkömmlin=
gen nach den oben festgesetzten
Grundsä=
tzen getheilet.
§. 10. Wenn weder die Eltern des
Erblassers mehr am Leben sind, noch
von einem oder andern ein
Nachkömm=
ling vorhanden ist, dann wird die dritte
Linie zur Erbfolge berufen, nämlich des
Erblassers Großältern, und diejenigen,
so von diesen Großältern abstammen. Jn
diesen Falle wird die Erbschaft in zwey
gleiche Theile getheilet. Ein Theil
ge=
bühret den Eltern des Vaters, und ihren
Nachkömmlingen, der andere den Eltern
der Mutter, und ihren Nachkömmlingen.
§. 11. Jede dieser Hälfte wird unter
den Großältern der Seite, wenn sie
bey=
de noch leben, gleich getheilet: ist eines
oder sind beyde Großältern gestorben,
so wird die dieser Seite zufallende Hälfte
zwischen den Kindern, und weiteren
Nachkömmlingen dieser Großältern nach
⟨eben⟩ den Grundsätzen getheilet, nach
wel=
chen die ganze Erbschaft zwischen den
Kinder und Nachkömmlingen von des
Erblassers Eltern getheilet wird.
§. 12. Wären entweder von väterlicher,
oder mütterlicher Seite beyde Großältern
gestorben, auch weder von dem
Großva=
ter, noch der Großmutter
Nachkömm=
linge vorhanden, dann gebühret den von
der anderen Seite noch lebenden
Groß=
ältern, oder nach dem Tode derselben,
ihren hinterlassenen Kindern und weiterer
Nachkömmlingen die ganze Erbschaft.
§. 13. Wenn die dritte Linie gänzlich
erloschen ist, beruffen wir zur Erbfolge
die vierte Linie. Zu dieser Linie gehören
die Eltern des väterlichen Großvaters,
und ihre Nachkömmlingen, die Eltern
der väterlichen Großmutter, und ihre
Nachkömmlinge, die Eltern des
mütter=
lichen Großvaters, und ihre
Nachkömm=
linge, und die Eltern der mütterlichen
Großmutter samt ihren Nachkömmlingen.
§. 14. Sind von allen diesen Seiten
Anverwandte vorhanden, so wird die
Erbschaft zwischen den vier Stämmen in
vier gleiche Theile getheilet, und jeder
Theil abermal zwischen den zu diesem
Stamme gehörigen Personen nach eben
den Regeln untergetheilet, nach welchen
zwischen den Eltern des Erblassers und
ihren Nachkömmlingen die ganze
Erb=
schaft getheilet wird.
§. 15. Jst einer von den zu dieser Linie
gehörigen Stämmen erloschen; so fällt
dessen Antheil nicht allen übrigen
Stäm=
men zu, sondern, wenn der erloschene
Stamm von der väterlichen Seite ist,
so fällt dem anderen Stamme von der
väterlichen Seite die Hälfte ganz zu; und
wenn, der erloschene Stamm von der
mütterlichen Seite ist, so fällt dem
an=
dern Stamme von der mütterlichen Seite
die Hälfte ganz zu. Waren aber beyde
Stämme von väterlicher oder mütterlicher
Seite erloschen; so bekommen die beyden
Stämme von der anderen Seite, oder,
wenn auch noch von diesen einer erloschen
ist, der einzige von dieser Seite noch
übrige Stamm die ganze Erbschaft.
(Die Fortsetzung folgt.)
Die K. K. Akademie der bildenden
Künste macht hiemit sowohl hiesigen, als
auswärtigen Künstlern, die höchste Ent=
schliessung Sr. K. K. Apost. Majestät
bekannt, daß die Stelle des in den
Ru=
hestand gesetzten bisherigen Direktores
und Lehrers bey der Kommerzial=Zeich=
nungsschule, Hrn. Florian Zeiß, mit
dem derselben ausgemessenen jährlichen
Gehalte von 1000 fl. durch den
gewöhn=
lichen Weg des Konkurses dem
würdig=
sten zu Theil werden solle. Bey den
Mitwerbern versieht sich die Akademie
auf einen geläuterten Geschmack, und
auf Talente, die, nebst hinreichenden
Kenntnissen von Manufakturen=und
Fa=
brikwesen überhaupt, in Erfindung aller
Gattungen Desseins von Blumen, und
idealischen Verzierungen für Gold=Sil=
ber=und Seidenstoffe, Stickereyen, Zitze,
Kottone un. d. g. geübt sind. Diejenigen
also, die diese Eigenschaften zu besitzen
glauben, haben sich von zu Ende
gesetz=
tem Datum an, binnen 3 Monaten bey
der Akademie zu melden, worauf ihnen
der zur ordentlichen Prüfung bestimmte
Tag zu wissen gemacht werden wird. Wien
den 8. Julius 1786.
Aus Linz wird unter dem 3. d. M.
geschrieben: "Die Wuth des brausenden
Stromes hat sich zwar geleget; er ist
in sein voriges Bette zurückgekehret, und
wir werden durch keine Gefahr mehr
be=
unruhiget; aber nun erst tretten die
Ver=
tüstugen hervor, die das Wasser
ange=
richtet hat, und machen uns das erlittene
Unglück ganz fühlbar. Nur um Linz
herum allein darf man den Schaden zu
550, 000 Guld. berechnen, so sehr zu dessen
Hemmung und Verminderung eine
Men=
ge edler Menschenfreunde auf das
wirk=
samsten beygetragen hat. Am meisten
ver=
dienen das dankvolle Andenken der
hiesi=
gen Einwohner, Hr. Hofrath Freyherr
Poksteiner von Woffenbach, der Tag und
Nacht besorgte und thätige Hr. Bürger=
meister Segmüler, zwey Schifsleute
aus Wien, die mit Gefahr ihres
eige=
men Lebens den Auhüter sammt Weib und
Kindern aus der Au geholet und in
Si=
cherheit gesetzt haben, endlich aber der
wakere Hory, ein gemeiner Soldat von
dem K. K. Jnfanterieregiment Tillier,
der im Rändelhofe bis an den Hals in
das Wasser gieng, und neun Personen,
unter denen eine Kindbetterinn nebst
ih=
rem Kinde war, auf seinen Schultern,
aus der augenscheinlichen Todesgefahr
errettete, dann aber weiter aufwärts
ge=
gen das Lazaret gieng, und allda wieder
unermüdet war, den Einwohnern dreyer
Häuser zu ihrer Rettung beyzustehen. Der
Werth seiner edlen That wurde noch durch
die Großmuth erhöhet, womit er alle ihm
von der Dankbarkeit der Geretteten
dar=
gebotene Geschenke ausschlug. Einstim=
miges Lob und allgemeine Achtung
wur=
den dafür sein Lohn; mehrere seiner
Her=
ren Offiziere bewiesen es ihm dadurch,
daß sie ihn in ihre Gesellschaft und ⟨an⟩
ihre Tafel zogen; sein Hauptmann aber,
Herr v. Weissenfels, wies ihm aus dem
Seinigen eine verdiente Zulage an. "
"Von den Gegenden umher vernimmt
man, daß der Jnn=Strom zu Scharding
die ganze Jnn=Brücke, wie auch vier
Häu=
ser und einen neugebauten Holzstadel von
Neuhaus hinweggerissen habe. Dieser
Strom führte daselbst einige ganze
Häu=
ser und ungeheuren Bruchstücke mit sich.
Zu Braunau war die Fluth nicht
weni=
ger schrecklich. Sie nahm von der
Bay=
rischen Seite 4 Joch weg, und verheerte
den Holzgarten Hagenau, wo über 6000
Klafter Holz des Stromes Raub wurden.
Von Goldwerth aus dem Mühlviertl
vernimmt man, daß in dasiger Kirche
das eindringende Wasser die Kanzel aus
der Mauer gerissen habe, u. s. w. "
(Um den Bericht von dieser
Uiberschwem=
mung vollständiger zu machen, setzen wir
hieher auch die Nachrichten, die man
da=
von aus Salzburg unter dem 27. Ju⟨n⟩.
liest: "Seit dem 23. Junius, heißt et,
fielen ausserordentliche Regengüsse fast
unausgesetzt in unseren Gegenden, und
überluden alle Flüsse. Der
Haupt=
strom Salza breitete sich fürchterlich
auf beyden Gestaden über die Dämme
⟨und⟩Auen, und setzte die an den Ufern
legenen Stadtgegenden so sehr unter
Wasser, daß man an vielen Orten die
Gewölber räumen, die unteren
Stock=
werke verlassen, und auf Kähnen hin
und her fahren mußte. Das Wasser stand
〈…〉 verschiedenen dieser Gegenden mehr als
〈…〉
lb Mann hoch. Es war ein trauriger
⟨An⟩blick, nicht nur eine ungeheure Menge
〈…〉
s dahingerissenen Scheiter=Brücken=
Bauholzes, sondern auch ganze, mit
〈…〉
el Aufwand und Mühe aufgeführte
Ge=
⟨w⟩erke, Dachungen, Hütten und
Geräth=
⟨sc⟩haften von dem wilden Strome dahin
⟨w⟩älzen zu sehen. Unsere Stadt hat es
〈…〉
r der vorsichtigen Verwendung der in
⟨A⟩bwesenheit unsers gnädigsten Landes=
〈…〉
ersten aufgestellten hohen Regierungs=
〈…〉
mißion, und benanntlich der
uner=
⟨m⟩üdeten Sorgfalt ihres würdigsten Mit=
〈…〉
edes, des hiesigen Domherrn, des H.
〈…〉 R. Grafen von Wolfegg, auch den
〈…〉
eisen Anstalten des löbl. Stadtmagi=
⟨str⟩ats, und der hochfürstl. drey Bauäm=
〈…〉 zu verdanken, daß, so viel wir noch
〈…〉
issen, kein Mensch verunglückte, und
⟨di⟩e Brücke in den Hauptheilen glücklich
⟨ge⟩rettet wurde. Von dem Lande erwar=
〈…〉
a wir aber die traurigsten Berichte;
〈…〉
nn alle nahe gelegenen Seitenbäche
〈…〉
ben sich ausgegossen. Das ganze Non=
〈…〉
nthal, die Ritdenburg, das Dorf
〈…〉
axglon, das erst im vorigen Jahre
〈…〉 erbärmlich mitgenommene Dorf Lie=
〈…〉
ring, und jenseits fast die ganze weite
〈…〉
treke der Dörfer Gnigl und Aign ꝛc.
〈…〉
nden tief im Wasser: man hörte aus
⟨de⟩r ferne Vieh brüllen, und Menschen
⟨u⟩m Hilfe rufen. — Erst vorgestern früh
〈…〉
ch 8 Uhr ließen die starken Regengüsse
⟨na⟩ch, und das Gewölke theilte sich, auch
⟨fi⟩ng das Wasser an zu fallen, und hat
〈…〉
s nun unsere Gestade bereits gänzlich
〈…〉
rlassen. "
Unter dem 30. Junius lautet ein
zwey=
⟨te⟩s Schreiben aus Salzburg
folgender=
⟨ma⟩ssen: "Seit vorgestern haben abwech=
〈…〉
nde Regengüsse unsern Salza=Strom,
welcher schon stark gesunken war, wieder
angeschwellt, so daß man abermal hohes
Wasser besorgte. Jm Gries hat dasselselbe
bereits gestern Vormittags wirklich sich
wieder eingefunden, und die Keller sind
aufs neue damit angefüllt. "
"Nach und nach laufen nun auch die
traurigsten Berichte vom Lande und aus
den Nachbarschaften hier ein. Die
Brie=
fe aus Berchtoldsgaden und
Schellen=
berg sind sehr kläglich. Schon am 25.
früh um halb 4 Uhr wurde der
Holzre=
chen zu Schellenberg vom Holze, das
ei=
nen Rechen im Gebirge durchgebrochen
hatte, angefallen: durch unermüdetete
Arbeit wurde er aber für dießnal noch
gerettet. Allein ein heftiger Schwall,
der Nachmittags eindrang, rief ihn nebst
zwey vorne und hinter demselben
stehen=
den Brücken durch, und nahm auch die
un=
ferne befindliche Schießstätte mit sich fort.
Noch schaudervoller war der Anblick, als
man um 10 Uhr Mittags am nämlichen
Tage ein gerade dem Markte gegenüber
auf dem Berge stehendes Bauernhaus
mit Grunde und Boden sich von seiner
Stelle losmachen, bis 80 Schritte auf
eine breitere Fläche herabsinken, und sich
etwas verkehret hier wieder festsetzen sah.
Zwey wackere Arbeitsleute und Brüder,
Franz und Adam Krenn mit Namen,
nebst Franzens Sohne, und einem
Metz=
gerknechte, Johann Kollbacher, erklam=
merten mit Lebensgefahr die Anhöhe,
wühlten 4 im Hause um Hilfe rufende
Menschen aus dem hochaufgethümten
Schlamme heraus, und entrissen sie
glück=
lich dem Tode. Die zugleich
mitherab=
gefallene Schutt schwellte in einem
Au=
genblicke den ohnehin sehr hohen Strom
um einige Fuß höher an, setzte die
gegen=
über stehende Mühle und noch andere
Häuser unter Wasser, und schlug über
etlichen und 20 mit Wegräumen
beschäf=
tigten Arbeitern plötzlich zusammen, wovon
einige sogleich ein Raub der Flut wurden.
Nachrichten von abgerissenen Saatfeldern,
von zerrissenen Brücken und Dämmen,
von beschädigten Häusern und dergleichen
hat man auch aus diesen Gegenden in
gräulicher Menge. ")
Ungarn. Das in dem aufgehobenen
Kloster der Trinitariern zu Preßburg auf
Kosten des Staates errichtete Militair=
Krankenhaus, ist bereits seit ein paar
Wochen bezogen Uiber dem Eingange
liest man auf einer Marmortafel mit
übergoldeten Buchstaben die Jnschrift:
MVNVS
PATRIAE PROVIDENTIAE
IOSEPHI. AVG PATRIS PATRIAE
AEGRO MILITI SERVANDO
MDCCLXXXVI.
Am 3. d. M. wurde zu Preßburg das
Urtheil des berüchtigten Judenmörders
Sam. Zech vollzogen. Das Gericht des
Stadtmagistrates hatte ihn verurtheilt,
mit glühenden Zangen gezwickt, und
dann von oben hinab gerädert zu
wer=
den; aber Se. Majest. haben dieses
Ur=
theil zu mildern, und in eine scharfe
Züchtigung und lebenslängliche
Gefan=
genschaft abzuänderen geruhet. Diesem=
nach wurde der Verbrecher auf der
Richt=
stätte gebrandmarkt, durch 3 Tage
je=
desmal mit 50 Stockschlägen gezüchtiget,
und dann nach Szegedin zur
lebensläng=
lichen Gefangenschaft und Schanzarbeit
abgesandt.
Der Gesundbrunnen zu Füred hat in
diesem Jahre wieder einen sehr
zahlrei=
chen Zuspruch aus allen Gegenden des
Königreiches. Zur Bequemlichkeit und
Sicherheit der Badgäste hat das Kön.
Landesgubernium gewisse Taxen für
Woh=
nung und Bewirthung festsetzen, und in
allen Gespanschaften bekannt machen
las=
sen. Bey dem Sauerbrunnen, so wie
in den benachbarten Dorfschaften und
Weingärten sind 170 Zimmer, 51
Kü=
chen und Stallungen für 319 Pferde
ein=
gerichtet. Die Zimmer zahlen täglich,
nach Verhältniß ihrer Grösse und
Ver=
zierungen 15, 18, 24 oder 30
Kreu=
der. Die Traiteurstafeln sind zu 18 oder
30 Kr. für die Person festgesetzt. Der
Hr. Polizeykommissair Ladis. H⟨orvath⟩
trägt die Sorge, daß die Gäste mit
⟨Ha=⟩
ber und Heu für ihre Pferde nicht üb
〈…〉
setzt, und daß Ordnung, Zucht und 〈…〉
cherheit stets aufrecht erhalten werden.
Der Herr Statthauptmann von P
〈…〉
Hr. Franz Gotthardi, hat am 1. d. 〈…〉
aus den Händen der Königl. Statth⟨al⟩=
terey eine goldene Denkmünze mit B
〈…〉
erhalten, so ihm Se. Maj. zu erthei⟨len⟩
allergnädigst geruhet haben, um sow⟨ohl⟩
seine Thätigkeit und seinen rühmlich⟨en⟩
Diensteifer überhaupt, als insbesond
〈…〉
die Aufmerksamkeit, Sorgfalt und V
〈…〉
wendung zu belohnen, die er bey d
〈…〉
im Monat April durch den K. K. Ko⟨m=⟩
missair bey dem Ungarischen Aus
〈…〉
sungs=und Steuerregulirungsgeschäft,
Baron v. Kaschnitz, und der übrig
〈…〉
Königl. Ungarischen Kommissare zu P
〈…〉
gemachten Aufenthalte, zum Beßten d
〈…〉
allerhöchsten Dienstes bezeiget hat.
Oester. Niederlande. Der Erzherz⟨og⟩
Ferdinand, Generalgouverneur der
⟨Oe=⟩
sterreichischen Lambardey, und d⟨ie⟩
Erzherzoginn Maria Beatrix, sei⟨ne⟩
durchlauchtigste Gemahlinn, sind am 2
〈…〉
vor. Monats des Abends von Paris 〈…〉
Brüssel angekommen. Die
durchlauc⟨h=⟩
tigsten Statthalter waren Jhnen 〈…〉
Mariemont entgegen gegangen. Am 2
〈…〉
war Aufwartung und grosse Tafel be⟨i⟩
Hofe. Des Abends erschienen
sämmtl⟨i=⟩
che Königl. Hoheiten im Theater, w⟨o⟩
sie mit lautem Jubel bewillkommet
wu⟨r=⟩
den. Am 23. wurde das Mittagmah⟨l⟩
im Vauxhall eingenommen, und nac⟨h⟩
Tische wurde zu Tervüren gejaget. A⟨m⟩
folgenden Tage war zweyfaches
Schau⟨=⟩
spiel in der Orangerie des neuen
Schlos⟨=⟩
ses Schönberg unter dem prächtigen
chi⟨=⟩
nesischen Thurm, der so, wie das ganz⟨e⟩
Schloß, beleuchtet war. Jhre Königl.
Hoheiten kehrten zu Schiffe unter de⟨m⟩
Klage verschiedener musikalischer
Jnstru⟨=⟩
mente, nach Brüssel zurück. Am 25.
war nach Tische bey Hofe Aufwartung,
und Ball; im Vauxhal war nach dem
Schauspiele ebenfalls Ball, und der Park
wurde erleuchtet. An dem nämlichen
Tage, um Mittagszeit machte Hr. Blan=
⟨char⟩d seine zweyte Luftfahrt, wobey er
sich aus dem Garten der ehemaligen
An=
⟨nonciaden⟩nonnen erhob, über Eterbek,
ein nahe gelegenes Dorf sich hinschwang,
und im Walde von Saone, ungefähr
drey viertel geometrische Meilen weit von
dem obgedachten Garten wieder zu
Bo=
den kam. Er war immer in seiner
Gon=
del aufgerichtet, da er das zahlreiche
Publikum begrüßte. Von dem Orte,
vo er sich niederließ, erhob er sich
hier=
auf wieder auf eine gewisse Höhe, in der
er von vier Männern seinen Aerostat an
einem schwachen Seile um den Park
her=
um, und durch die Gässen bis an das
ehemalige Annonciadenkloster leiten ließ,
wo endlich im Garten, an dem
näm=
lichen Orte, von dem er sich erhoben
hatte, wieder eintraf.
Ausländische Begebenheiten.
Portugall.
Die Leiche des Königs ist am 26. May
einbalsamirt, und mit allen Jnsignien
und Ordenszeichen behangen, der
öffent=
lichen Schau ausgesetzet worden. Den
Beamten von dem Königl. Haus war
es erlaubt die Hand des Seligen zu
küssen. Am 27. wurde die Leiche auf ein
⟨Prae⟩bett gebracht, das nächst einem
Altar aufgestellt wurde. An diesem Tage
wurde die Geistlichkeit zugelassen, um
⟨
an de
⟩ Leiche des sel. Königs zu betten.
Des Abends, an der zum
Leichbegäng=
nisse festgesetzten Stunde fanden sich der
Prinz von Brasilien und der Jnfant
Don Juan in tiefester Trauer bey der
⟨Leiche⟩ ein, und begleiteten sie bis vor die
〈…〉
ör des Pallastes. Der Leichenzug,
welcher sehr zahlreich und majestätisch
war, gieng zur Kirche, wo endlich die
⟨Leiche⟩ viel Gepränge zu Grabe ge=
bracht wurde. Die aufgezogenen
Trup=
pen machten dabey eine Generalsalve,
die von den Kanonen der Festungen und
der Schiffe im Hafen erwiedert wurde.
Die Spanische Fregate Assunzio⟨n⟩
⟨ist⟩
am 25. May zum drittenmal nach
⟨Pemi=⟩
che gekommen und hat am 28. eine vierte
Million Piaster von dem S. Pedro nach
Kadix abgeführt. Die Fregate Barbara
sollte ihr unmittelbar mit einer fünften
Million folgen.
Spanien.
Jeder Menschenfreund, und
insbeson=
dere die gutgesinnten Spanier sehen mit
Entzücken die stete Wachsamkeit und
Thä=
tigkeit der Regierung zur Vermehrung
des allgemeinen Wohlstandes, und des
äussern Ansehen dieser Monarchie. Der
Eifer zur Grabung vielfältigen Kanäle,
Anlegung bequemer Landstrassen und
Ein=
richtung des Postwesens; die Errichtung
und Unterstützung zahlreicher
Oekonomi=
scher Gesellschaften, Schulen und
Aka=
demien, und eine Menge weiser
Verord=
nungen, die das Werk des aufgeklärten
Staatsministers Florida=Blanca sind;
die Erweckung und Verbreitung der
Jn=
dustrie, die Verbesserung der Finanzen,
und des Militairs, so man den
Einsich=
ten und der Entschlossenheit des
Finanz=
ministers D. Llerena zu verdanken hat;
endlich die zweckmässigen Maaßregeln,
so D. Murcia, einer der
aufgeklärte=
sten Geistlichen, zur Anlegung und
Ver=
mehrung der Volksschulen mit gutem
Fortgange nimmt, sind eine
angeneh=
me Morgenröthe, die einen hellen Tag
verkündigen. — Die neuesten Briefe aus
Madrit enthalten verschiedene neue
Zü=
ge dieses frohen Gemäldes.
Durch eine am 2. Jun. verkündigte
Kön. Verordnung haben Se. Maj. zur
Begünstigung des Fleisses der
Gewerb=
schaften, die Rechte und Freyheiten,
die Karl II. im J. 1683 den
Seidenfa=
brikanten verwilligt hat, auf alle
Kün=
ste, Gewerbe und Handthierungen aus=
⟨
gebahnet,
⟩ so, daß es verboten ist, ir=
gend einen solchen Gewerbsmann oder
seinen Gehilfen wegen Schulden und
Ci=
vilverbrechen einziehen zu lassen, oder
dessen Werkzeuge zu pfänden u. d. gl.
Eine andere Verordnung vom 10. May
regulirt die Truppeneinquartirung auf eine
〈…〉
stimmte Art dergestalt, daß jedes
Re=
giment alle 3 Jahre von einer Provinz
〈…〉
ie nächste rücket, und so immerfort,
⟨nach⟩und nach im ganzen Reiche
herum=
kömmt. Allenthalben sollen sie zum
Stras=
sen=und Kanalbau hilfreiche Hand
leisten.
Die milde Stiftung des Bisthums
Malaga hat im Laufe dieses Jahres zur
Beförderung der Jndusteie ansehnliche
Prämien vertheilt, und nicht weniger,
als 174. 408 Piaster an verschiedene
Ge=
werksleute unverzinsbar geliehen. Jn
einer am 1. Jun. gehaltenen
Generalver=
sammlung bey dieser Stiftung hat die
Direkzion den Ausweis hierüber ertheilt,
und neue Ermunterungspreise ausgesetzt.
Jtalien.
Eine Algierische Flotte, die aus 7
Schebecken, 1 Barke, und 3
Halbgalee=
ren besteht, ist im mittelländischen
Mee=
re erschienen, und hat sich schon zu
ver=
schiedenenmalen an der Küste von Genua
blicken lassen. Diese Republick läßt
da=
her zu ihrer Sicherheit, und zur
Verja=
gung der Corsaren alle ihre
Kriegsfahr=
zeuge ausrüsten.
Die Venetianische Schebecke Kupido,
die im Hafen von Livorno lag, ist am
23. v. M. mit Depeschen des Senats
an den Ritter Emo nach Malta
abge=
segelt.
Die Königl. Kommission der
Mis=
bräuche (
Giunta di Abusi
zu Neapel
hat am 19. Jun. nach öfteren
Berath=
schlagungen für gut befunden, daß die
Regularorden von dem Generale zu Rom
getrennt werden sollen, und an dessen
Statt ein in⟨b⟩ländischer Generakviar zu
ernennen wäre, der in der Abhängigkeit
der Bischöffe zu stehen hätte. 〈…〉
zweifelt nun nicht mehr, daß der König
diese Maßregel festsetzen werde.
Man vernimmt, daß der Fürst von
Dietrichstein fast gänzlich hergestellt ist,
und die Frau Fürstinn eine Besserung
ihrer Gesundheitsumstände fühlet. Die
Königinn hat ihnen zur Wohnung den
Pallast angeboten, den J. M. von dem
Principe di Francavilla erkauft haben.
Vereinigte Niederlande
Die Reise des Statthalters nach der
Provinz Seeland, die so lange
⟨verscho⟩=
ben worden war, hat endlich ⟨
doch statt
⟩
gehabt. Vorher noch sind Se. Durchl.
am 3. v. M. vom Schlosse ⟨
Diern aus
⟩
nach Clewe abgereiset und haben alda
der verwittweten Freyinn von S
〈…〉
,
gebohrnen Nassau, einen Besuch gemacht,
wobey sie von dem Magistrate und der
Bürgerschaft der Stadt mit allen
de⟨nk⟩=
lichen Ehrenbezeugungen sind emp⟨fangen⟩
worden. Sie kehrten noch am
⟨ämi=⟩
chen Tage zurück nach Loo, ver
〈…〉
aber dieses Schloß den 15. v. M. , rei=
sten über Herzogenbusch, Bred und
Bergen=op=Zoom, und traffen m
〈…〉
zu Middelburg, der Hauptstadt von
Seeland ein. Auf dieser Reise 〈…〉
der Hr. Statthalter wieder vie
〈…〉
Beweise von der Liebe des Volks für
ihn und sein Haus; überall wurde er
mit Jubel, und unter ⟨Freudefestn⟩
empfangen.
Die Reise des Prinzen die f
〈…〉 die
Aufnahme, die er allenthalben 〈…〉
de,
und sein Aufenthalt in der mächtig⟨en⟩
für ihn sehr gut gesinnten Provi⟨nz⟩
⟨See=⟩
land scheint der anders gestimmt⟨en⟩
⟨Par=⟩
they nicht wenig zu mißfallen; ⟨welche⟩
sich verschiedene Bewegungen ge⟨geben⟩,
diese Reise zu verhindern besonders b
〈…〉
gegenwärtigen Umständen, wo ger⟨ade⟩
Staaten von Holland mit der P⟨rovinz⟩
Seeland über viele wichtige Staats
〈…〉
te im Streit liegen, und man
b⟨efürch=⟩
ten muß, daß der Eifer für den P
〈…〉
⟨le⟩üther in Seeland noch mehr
ge=
⟨den⟩ ⟨die⟩Maasregeln von Holland
auf=
⟨rine⟩. Die Staaten dieser Provinz
⟨
haben am
⟩ 25. Jun. sich wieder
versam=
⟨melt⟩ ⟨Man⟩ schmeichelt sich aufs neue,
⟨
daß in
⟩ dieser Sitzung ein für den
Statt=
⟨halter⟩ ⟨gü⟩nstiger Entschluß wegen des
Haa=
⟨ger⟩ ⟨Besatz⟩ung=Commando werde
ge=
⟨faßt⟩ ⟨wer⟩den, um so mehr als die Stadt
⟨Amsterda⟩m über die nämliche Sache nun
⟨
schon zum
⟩ drittenmal mit der Mehrheit
der Stimmen beschlossen hat, dem
Statt=
⟨halter⟩ 〈…〉
es Commando zurückzustellen.
⟨Über⟩ diese Stadt, die erste, wel=
⟨che⟩ ⟨den⟩ republikanischen
Reformazions=
⟨geist⟩ ⟨bis⟩ zum Schwindel anfachte, und
⟨
net die
⟩ Maasregeln nahm und
unter=
⟨stützt⟩e, womit man gegen die
Statthal=
ter
〈…〉 zu Felde zog, scheint nun,
⟨
da man
⟩ hierinn so weit gegangen ist,
⟨den⟩ ⟨An⟩fang machen zu wollen, alles
⟨
auf den
⟩ vorigen Fuß zu setzen. Sie
⟨soll⟩ ⟨näm⟩lich den Entschluß genommen
⟨haben⟩
, alle Exerzierkorps abzuschaffen,
⟨
um die
⟩ Ausgelassenheit der öffentlichen
⟨Bitte⟩ zu beschränken; wirklich geht
⟨
auch der
⟩ Unfug, den die einen, so wie
⟨
die andern
⟩ anrichten, gar zu weit; alle
〈…〉
gen, Aufruhrern, und
Unordnun=
⟨gen⟩ ⟨wo⟩von die Republik voll ist, und
⟨die⟩ ⟨ihr⟩die verderblichsten Folgen drohen,
⟨scheinen⟩ nur allein daher zu rühren.
Deutschland.
⟨Der⟩ Kurfürst von Köln hat bey
sei=
⟨nem⟩ ⟨Mi⟩nisterium eine grosse Beförderung
⟨vorgen⟩ommen: Der geheime Staats=
⟨Kon⟩ferenzrath, Jos. Bar. v. Wal=
〈…〉 ist zum wirklichen Staats=und
⟨Konfer⟩enzminister, der Graf v. Wolf=
〈…〉
nich, bisheriger Finanz=Kam=
⟨merprä⟩sident ist zum Präsidenten des
〈…〉 Appellazionsgerichtes; der
Ba=
⟨ron⟩ ⟨Sp⟩iegel v. Diesenberg, Kanonikus
〈…〉
idelsheim und Münster, gehei=
⟨mer⟩ ⟨Rath⟩ und Drossard von
Westpha=
⟨len⟩ ⟨ist⟩ zum Präsidenten der
Finanzkam=
⟨mer⟩ ⟨er⟩klärt worden. Zugleich haben auch
⟨
se. ⟩ ⟨k⟩ön. Hoh. die Räthe und Beamten
des neuerrichteten Appellazionsgerichtetes,
so wie verschiedene geheime und
Hofrä=
the zu ernennen geruhet.
Der von dem Papste an die Stelle des
abgegangenen Nuntius zu Köln
abge=
sandte Erzbischof von Damiate, Mon=
signor Pacca, ist am 9. Junius allda
eingetroffen.
Der Landgraf von Hessen=Cassel hat
beschlossen, seinem Lande in
Friedenszei=
ten mehr Aerme zum Ackerbau zu
schen=
ken, und deshalb bey seiner Armee eine
Verminderung vorzunehmen, wodurch
die Offiziers nichts verliehren, das
Va=
terland aber ungefähr 3000 Ackerleute,
und mit denselben eine neue
hoffnungs=
volle Aussicht zu einem künftigen
grösse=
ren Wohlstande gewinnt. Von dem ⟨13⟩
Feldinfanterieregimentern des
Landgra=
fen, deren jedes 6 Kompagnien stark ist,
sollen von jeder Kompagnie 15 Mann
den Abschied erhalten. Von den dazu
gehörigen 2 Prinzen=Regimentern, die
stärker sind, werden von jeder
Kompag=
nie 30 Mann verabschiedet. Eben
die=
ses findet auch bey den 6
Garnisonregi=
mentern statt. Von den 4
Dragonerre=
gimentern, jedes zu 5 Eskadrons, wer=
den von jeder Eskadron 10 Mann
ver=
abschiedet. Bloß die schwere Kavallerie,
die Husaren, das Jägerkorps und
Kreis=
regiment behalten ihre völlige
Mann=
schaft, weil sie mit solcher eben nicht
übersetzt sind.
Der König von Spanien hat vor
Kurzem den Grafen v. Gersdorf, ehe=
maligen Chursächsischen Gesandten zu
Madrit, mit seinem reich mit Brillanten
besetzten Portrait beschenkt, welches mit
einem Schreiben des ersten
Staatssekre=
taires begleitet war, worinn dem
Gra=
fen die Zufriedenheit des Monarchen mit
⟨dessen⟩während seiner
Gesandt=
schaft zu 〈…〉
, zugesichert wurde.
Der Graf v. Redern, welcher an
sei=
ner Stelle zum Churfürstl. Gesandten in
Spanien ernannt ist, wird nächstens
dahin abreisen.
Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 54. 1786.
Wien.
Nachricht.
Es ist mittelsthöchsten Hofdekrets dd.
26. und präs. 27. Junius von
aller=
höchsten Orten herabgelanget: daß
nach=
dem die vorgekommene Angabe einer
all=
hier unternommenen Nachmachung der
Bankozeddeln bey der darauf gefolgten
Untersuchung vollständig wahr befunden
worden, den Angebern dieses Verbrechens
die Belohnung von 10, 000 Gulden baar
auf die Hand gezahlet worden sey. Wien
den 30. Junius 1786.
Theater Anzeigen.
Jm k. k. Nationalhoftheater sollen bis in
die Hälfte des Augustmonats abwechseld
ita=
lienische und deutsche Opern gegeben werden,
weil die Nationalhofschauspieler in dieser Zeit
ihre Ferien bekommen haben; dieselben
schloß=
sen ihre Vorstellungen mit: Wahrheit ist gut
Ding, von Schletter, und Cronegks Codrus,
wobey Herr Friederich Müller, ein
hofnungs=
voller Sohn des Mitglieds vom hiesigen
Hof=
theater, als Lügner und Medon seine
Ver=
suchrollen mit Beyfall spielte; er ist, so viel
wir wissen, aufgenommen worden.
Jn der nächsten Woche sollen zwey neue
Opern aufgeführet werden, die erste wird
seyn:
il Demogorgone, ovvero il Filosofo
confuso
; die Poesie ist vom Herrn
Ab. Lo-
renzo da Ponte
, Poet bey dem k. k. Hofthea=
ter, und die Musik vom Herrn
Vincenzo
Rig-
hini
. Die zweyte hat Herr Stephanie der
jüngere nach dem Französ. des Grafen von
N**
l'Apoticaire de Murcie
bearbeitet, un=
ter dem Titel: der ⟨Apotheker⟩ und der
Dok=
tor, Herr Ditters 〈…〉
ier v. Dittersdorf hat
erst hier die Musik dazu ganz nen verfertiget.
Oeffentliche Prüfungen bey den
Gyimnasialschulen.
Bey Herannahung des Schlusses des
zwey=
ten Semestralkursers der öffentlichen
humani=
stischen Schulen, haben diejenigen
Jünglin=
ge, die zu Hause studiren, aber doch ein
öf=
fentliches Zeugniß zu erhalten wünschen, fol=
gendes zu beobachten: 1) werden sie sich vor
Ende des Monats Julius bey dem k. k. Di=
rektor
Humaniorum
Herrn Hofrath ⟨
v. ⟩
⟨Bir. =
⟩
kenstock melden; zugleich auf einen h
〈…〉
Bogen ihren Tauf=und Familiennanen, ⟨Ge=⟩
burtsort, Alter, den Stand der Aeltern, der
wenn sie deren keine mehr haben, des⟨Vor=⟩
munds, oder der nächsten Anverwand⟨ten⟩,
⟨
, ihre
⟩
Wohnung, den Namen und Stand ihres
⟨Leh=⟩
rers, die Klasse woraus, und den End⟨zweck⟩
wozu sie geprüft zu werden verlangen; ⟨
— 2)
⟩
sich alsdann vor dem 4. August bey dem
⟨Prä=⟩
fekt des akademischen Gymnasiums⟨um⟩
Tag und die Stunde, wenn sie zur ⟨Prüfung⟩
zu erscheinen haben, erkundigen.
Nachricht wegen Margarethen=Markt.
Nachdem bey der dieser Tagen sich
einge=
stellten Ueberschwemmung unter ande⟨rn⟩
der zu Abhaltung des jährlichen Margret⟨hen=⟩
Markts bestimmte Platz in der Leopold⟨stadt⟩
⟨al=⟩
hier unter Wasser gesetzet worden ist, ⟨
und an
⟩
daher mit Aufrichtung der gesamten
⟨Markt=⟩
hütten bis den 13. dieses Monats, als ⟨an⟩
⟨wel=⟩
chem Tage der Margarethen=Markt
⟨gewöhn=⟩
lichermassen anzufangen hätte, ⟨
nicht völlig
⟩
fertig zu werden vermag; als wird ⟨
von dem
⟩
Magistrate der k. k. Haupt=und Res⟨idenzstadt⟩
Wien hiemit jedermann, und besond⟨ers⟩
den Markt besuchenden Handelsle⟨uten⟩
Partheyen hiemit zu wissen gemacht,
⟨ daß der
⟩
Margarethen=Markt, jedoch nur für d⟨iesmal⟩,
nicht den 1. sondern den 24. d. M. ⟨seinen⟩
Anfang nehmen, und durch die ⟨folgenden⟩
Tage bis inclusive den 5. August fü⟨rdauern⟩
wird. Wien den 1. Juli 1786.
Reichshofräthliche Protokolsa⟨uszüge⟩.
Montag den 3. Juli.
Zu Pfullendorf Burgermeister und R⟨ath⟩,
contra
die fürstl. Fürstenbergischen Re⟨gierung⟩
zu Donau=Eschingen,
rescr.
v. Harthausen,
contra
Forstmeister 〈…〉
hausen, die v. Rodensteinischen Activ⟨betr⟩.
Bamburg Fürstenthum,
contra
den⟨Grafen⟩
v. Brockdorf,
mdt.
Meckbachische Familieninteressenten
⟨contra⟩
den Magistrat zu Mühlhausen,
appel.
v. Bar
proprio & inquilini
Feldm
〈…〉
mine, contra
die fürstlich O⟨snabrückischen⟩
Beamten zu Wittlage,
appel.
Mecklenburg Herzogthum, pcto ⟨ Invest. ⟩
v. Schönborn Graf,
contra
O
〈…〉
Gemeingeschlecht ⟨
v. Eglosstein,
& cor 〈…〉
⟩
Lochnerin,
modo
deren Testamentserbin,
⟨c⟩ontra
die Gebrüder v. Kalb, uxori
⟨n⟩e, rescr.
Untersteiner, contra Claude Bovier, appell.
Mang,
contra
Nufart,
& conf. pcto protr.
⟨j⟩ustitiæ.
Limburg=Styrum Grafen Philipp Ferdinands
Adiministration u. Debitwesen betr.
ut a
〈…〉
tea.
Resmini, contra Fedrigotti & cons. appel.
Marzani de Steinhof, contra Festi &cons.
mandati.
Eckart,
contra
den Magistrat zu Frankfurt,
pcto incompetenter arrogaræ jurisdictionis
& arresti.
v. Jmhof,
contra
die fürstl. Augsburgische
Regierung zu Dillingen,
mdt.
die Arretirung
des Lauterbacher betr.
v. Jungken,
contra
v. Bubenhoven,
mdt.
& parit. nun execut.
Stubenrauch,
contra
Hirsch Säßlein,
pcto
deserv. & expens.
Doederlein,
contra
v. Gemmingen,
mdt.
& parit. pcto deb.
Schuler,
contra
die in Actis benannte
Gläu=
biger,
appel.
Groyen,
contra
Klein, und den
Schöffen=
stuhl zu Achen,
appel.
v. Eyd, contra v. Oetinger, pcto deb.
Loew Beer Jsaak, contra Lemle Loew
Bam=
berger,
appel.
v. Berlichingen,
contra
die v. Killingersche
Vormundschaft,
pcto extradit. legatorum
20000 fl.
v. Fernauische Erben,
contra
die
Erbshau=
serischen Testamentserben,
pcto des. & expens.
Bourne,
contra
Platz,
modo
dessen Erben,
appel. & restitut. deneg. nunc v. v. revis.
Daiber
contra
den Magistrat zu
Schwä=
bischgmund,
appel. pcto indemnis.
Riedlin,
contra
Walcher &
cons. appel.
pcto heæreditatis & annexorum.
Eadem, contra eundem, appel. pcto
wei=
ters eingebrachten Paraphernalguts.
Zu Corbach gesamte Judenschaft,
contra
die Metzgerzunft daselbst,
appel. deneg. modo
gedachte Mezgerzunft,
contra
den Herrn
Fürsten zu Waldeck,
rescr.
Mayer,
contra
Lütke=Wördemann,
& cons.
appellat.
Glaubrecht,
contra
Glaubrechtin,
& jud.
⟨
a 1mo
⟩
, appel. pcto illatorum & prioritatis.
Loder,
contra
die Rehemeyerischen
Geschwi=
ster und Schwäger, und den Reichsritterort
A⟨l⟩tmühl,
appel. pcto reciss.
eines
Tausch=
kontrakts dd. 7. Jäner 1785.
Marienstadt Kloster,
contra
den Grafen v.
Kirchberg,
pcto divers. gravam.
Jaymaert, contra d'Heur & Offcialem
Leodiensem, appel.
Raquet vidua, contra Fayhay, appell.
de Palude, contra de Palude, appel. de.
neg. nunc restitut.
de ⟨
Bra d'Isier
⟩
, contra Dominum Principem
Abbatem Stabulensem, rescr. pcto juris
ve-
nandi & piscandi.
Bechler,
pcto Privil. Cæs
über dessen
Pro-
ductum chemicum, contra Epilepsam, &
alios nervorum morbos.
Reichsritterschaft in Franken Orts
Otten=
wald, die an den v. Elrichshausen habende
Foderung und Eingriffe in die
conventions=
mässige Einweisungsrechte betr.
Holzapfel,
pcto Privil. impress
. über den
Reichsstadt Kollnischen Hauptkalender,
modo
Lunpscher,
pcto transscript.
Verstorbene zu Wien.
Den 1 Juli. Jn der Stadt.
-
Dem Karl Wesselly, bürgl. Schneiderm. s. W.
Walburga, alt 39 J. d. St. Ruprecht N. 473
Vor der Stadt.
-
Jos. Schopper, gew bürgl. Schneiderm. alt ⟨77⟩ J.
in s. H. in d. Josephst. N. 3. -
Markt. Schmithofer, Stokador. alt 31 J. im
Lerchenf. N 124. -
Dem Mich. Kreuzer, Zeugmach. s. K. Mich. alt
3 J. am ob. Neust. N. 177. -
Dem Sigmund Kollmann, Tischl. s. K. Franz,
alt 2 J. zu Gumpend. N. 75. -
Leonh Kaueder, kais. Hauskn. alt 34 J. in der
Leopoldst. N. 114. -
Dem Jos Stromayr, Stöckelschneid. s. K. Georg,
alt 1 J. am Hundsth. N 3. -
Regina Wimmerin, Reitkn. Wit. alt 84 J. am
Neustift N. 57. -
Dem Ant. Maurer, Maurer, s. K Math. alt 4 J.
an d. Wien N. 51. - Franz Fuchs, Kanon. alt 23 J.
- Heinr. Sprenger, Gmr. d. 27 J. bede im Militsp.
- Aloys Bochschuß, Mühlj. alt 23 J.
-
Mich. Nobel, verabschied. Soldat, alt 38 J. bede
im allg. Krankenh. - Ant. Scherkel, vaz. Kutsch. alt 62 J.
- Anna Heinischin, Wit. alt 87 J.
- Magdal. Meckoin, Wit. alt 79 J. alle 3 im Siechh.
- Summa 16. Personen, darunter 4. Kind.
Den 2 Juli. Jn der Stadt.
- Niemand.
Vor von Stadt.
-
Dem Joh. Frid. Pfnier, bürgl. Goldschlag. s. K.
Mich. alt 3 J am Neubau N. 89. -
Anna Stadlerin, Musik. Wit. alt 87 J. auf der
Wieden N. 314. -
Dem Alexander Karscher, Gradeltrag. s. K. Jak.
alt ⟨5⟩ J. am ob. Neustift N. 202 -
Andre S⟨im⟩perl, Strümpfwirkerlehrj. alt 12 J.
am Neubau N. 98. - Gregor Gallen, Gmr. alt 23 J. im Militärspit.
-
Dem Jos. Hinterberger, Maler, s. W. Elis. alt
31 J in d. Josephst. N. 119. -
Dem Karl Grill, Lotteriekollekt. s. K. Kath. alt
1 J. auf. d. Landstr. N. 115. - Karl Heinl, Schust. K. alt 6 J.
- Math Winkelbauer, Hauskn. K. alt 5 J.
- Anna Florianin, led alt 47 J.
- Magdal. Kaunin, Schmidgs. W. alt 38 J.
-
Ma⟨gda⟩l. Gaßnerin, led. alt 30 J. alle 5 im allg.
Krankenh. -
Daniel Landgrün, Arrest. v. Polizeyh. alt 34 J.
in d. Leopoldst. N. 203. - Barb. Hirschin, led alt 28 J. im Siechenh.
- Summa 14 Personen, darunter 5 Kind.
Den 3. Juli. Jn der Stadt.
- Niemand.
Vor der Stadt.
-
Hr. Marian Herzog, ⟨Ekart⟩häus. alt 62 J. auf
d. Landstr. N. 125. -
Dem Hrn Joach. Bened Perinet, gew. k k. Nie=
derlagsverwandt. s. Fr. Anna, alt 65 J. auf d.
Landstr. N. 301. -
Dem Hrn Jos. Ma⟨h⟩atescheck, herrs. Rechnungs=
revident. s. T. Josepha, alt 25 J. in d. Alsterg.
N. 29. -
Dem Jak. Marzlof, reis. Bauer. s. K. Kath. alt
3 J. am Schanzl. - Jos Nitsch, herrs. Tafeldeck. alt 64 J.
- Ant. Beta⟨ua⟩, alt 16 J.
-
Kath. Jägerin, Tischl. K. alt 6 J. alle 3 im allg
Krankenh. -
Dem Pet. Schmid, Karl s. K. Heinrich, alt 8 J.
so in d Donau ertrunk. zu. in d Todtenkamm.
zu Erdberg gerichtl beschaut worden. - Heinr. Hofstädter, Maurer, alt 47 J.
- Anna M Gemingerin, led alt 50 J.
-
Ant. Mörßner, vaz. Kutsch. alt 52 J so alle 3 an
Schlagfl. plötzlich gestorben; und -
Maurus Riescher Tischl. alt 31 J. welcher sich
unversehens verwundet, u. hierauf an Brand
verstorben; dann -
Adam Riegler, Tagl alt 48 J welcher sich v
m
em Gerüste erfallen; sind alle 5 im allgem.
Krankenh gerichtl. beschaut worden.
-
Magdal. Kußeckerin, Hausmeist. W. alt 51 ⟨
J.
⟩
im Siechenh. - Summa 14. Personen, darunter 3 Kind.
Den 4. Juli. Jn der Stadt
-
Hr. Karl Hein, k. k. Appel. u. Landrechtsregist
alt 74 J. am hoh. Markt N. 424.
Vor der Stadt.
-
Dem Jos. Dankmayr, Goldarb. s. K. Joh alt
〈…〉
J. am Spitlb N 83. -
Franz Schwarz, kais. Reitkn. alt 49 J. am
G⟨e=⟩
traidm. N. 33. -
Denm Mart. Rosensteiner, Viehmayr, s. K. T⟨h⟩ere⟨s.⟩
alt 2 J. auf Wieden N 347. -
Dem Georg Lenz, Schust. s K. Anton, alt 〈…〉
im Lerchenf. N. 4. -
Veronika Leitnerin, Zimmerm. Wit. alt 〈…〉
9 J
zu Nikolsd. N. 44. -
Der Magdal Grünin, Uhrmach. Wit. i.
〈…〉
alt 13 J zu Nikolsd. N. 5 - Elis Raucheckerin, led. alt 22 J. zu Nikolsd 〈…〉
-
Jos Regeil, Schuhmach. alt 64 J auf d. ⟨
Wied.
⟩
N. 75. - Elis Schneiderin, led. alt 49 J. am Neust. 〈…〉
-
Nikola Pröbsting, Schloss. alt 44 J. am A
〈…〉
N. 75 - Leop. Hack, vaz. Postkn. alt 64 J.
-
Joh. Kastner, vaz Landkutscherkn. alt 59 ⟨
J bed
⟩
b. Barmh. - Theres. Heumanin, gew Kammerd. W. alt, 〈…〉 7 J
-
Anna Praffin, Schuhmach. Wit. al 67 J. ⟨beed⟩
im Siechenh. - Mich. Hadinger, alt 36 J
- Szava Martinowich, alt 26 J.
- Joh. Piller, alt 24 J. alle 3 Gem. im Militsp
-
Margar Schleichin, Arrest. v. Polizeyh. alt 〈…〉
8 J.
in d. Leopoldst. N. 203. - Summa 19 Personen, darunter 3. Ki⟨n⟩d.
Reitkünste.
Herr Hyam macht hiedurch einem h⟨ohen⟩
Adel und geehrten Publikum bekannt, daß er
in Zukunft alle Sonntag, Montag und
⟨F⟩ey=
ertag mit seinen Reitkünsten und andern
Ui=
bungen durch seine Gesellschaft fortfahren ⟨
wird.
⟩
Besonders aber wird er Sonntags den 9. und
Montags den 10. dieses eine grosse und hier
noch nicht besser gegebene Vorstellung zeigen,
wozu er auch alle Reitkünstenliebhaber
einla=
det, und vollkommene Genugthuung verspricht.
Diese Vorstellungen werden gegeben in ⟨Hr⟩n.
Hyams Reitschule am Rennweg Nr. 37.
Schreiber wird gesucht.
Ein Schreiber in der Livree wird gesucht,
gegen Kost, Quartier, Holz, Licht und 〈…〉
00
Rthlr. jährliche Besoldung; hingegen muß er
nebst der Rechenkunst und schöner Schrift, im
⟨Concipire⟩n und Briefschreiben allerdings fähig
und bereits geübet seyn. Das nähere ist im
deutschen Zeitungskomtoir zu erfragen.
Bedienter wird gesucht.
Es wird ein lediger Mensch, welcher im
〈…〉
llspielen sehr wohl erfahren ist, auch
⟨frisir⟩en kann, und sein Wohlverhalten durch
hinlängliche Zeugnisse erprobten kann, bey
ei=
nem ledigen Herrn als Bedienter ohne Livree
in Diensten gesucht. Das mehrere ist beym
Hausmeister im Sutnerischen Haus am Hof
Nr 215 zu erfragen.
Anzeige.
Es ist von der Verlassenschaft des vor 2
Jahren alhier verstorbenen Freyherrn v. Jde=
⟨ler⟩ ⟨el⟩ ein 4 1 / 2 Schuh hoh, und eben auch
ohngefähr von solcher breite mit doppelten
⟨
Thürn,
⟩ schwarzbraun lakirtes Kastel, an
ein=
nen der Universalerbin unwissenden Ort
auf=
bewahrt, worinn gold=und silberne Medailen,
aus andere Pretiosa, nebst Obligationen von
seinen in Ungarn angelegten Kapitalien
be=
findlich sind. Wer hievon Wissenschaft hat,
wir ersucht, gegen Ueberkommung ⟨vo⟩n allen
dessen dritten Theils, sich am hohen Markt
Nr 488 im ersten Stock zu melden.
Wohlfeiles Gefrornes am Hof.
Franz Defraine, priv. Zuckerbäcker, hat die
Ehre anzuzeigen, daß er bey seinem Gezelte
am Hof den Sommer hindurch einem hohen
Adl und ein verehrungswürdiges Publikum
mit abwechselnden Sorten von Früchten und
andern ächten Gefrornen nach französischen
Go⟨u⟩t, wie auch mit Limonade, Mandelmilch,
und allen Gattungen abgegossener Wässer, nebst
E
〈…〉
zen und anderer seiner Bäckerey bestens
bedienen wird. Er schmeichelt sich um so
me⟨h⟩r eines zahlreichen Zuspruches da schon
einerseits der Platz selbst, auf welchen er seine
H
〈…〉
e errichtet hat, an Grösse, gesunder Luft
un⟨d⟩ allen übrigen Anbetracht mit keiner
an⟨d⟩ern Gegend Wiens in Vergleichung
gezo=
gen werden kann, andererseits aber die Preise
des Gefrornen wegen der heurigen guten 〈…〉
ah=
re
〈…〉
eit um ein gutes erniedriget worden sind,
so kostet der einfache Becher Gefrornes von
wo immer für einer Gattung 8 kr. und der
grosse, welcher um einen dritten Theil grösser
ist 12 kr. auch versichert der Unternehmer,
da die Becher um 8 kr. keineswegs kleiner,
wol aber so viel möglich höher aufgebau⟨te⟩
werden sollen, als jene, die man anderstwo
um 10 kr. bezahlen muß. Zu mehrerer
Be=
quemlichkeit des Publikums kann man auch
zu allen Stunden des Tages in seinem
Zu=
ckerbäckergewölbe nächst dem Kärutnerthore
im frhl. Loprestischen Hause Nr. 1053 über die
Gasse nicht nur becherweise, sondern auch
maß=
weis und zwar die beliebtesten Sorten, als
Babina, Vaniglia, Himbeer und Erdbeer die
Maaß zu 2. fl. bedienet werden. Auch ist
das Gefrorne, wenn es maaßweise
abgenom=
men wird, damit man es auf das Land
mit=
nehmen kann, so gut in eigenen dazu
verfer=
tigten Behältnissen mit präparirten Eis
ver=
wahret, daß der Unternehmer hier öffentlich
dafür stehet, daß sich daß Gefrorne durch 8
Stunden in guten genießbaren Stande erhält.
Weinschanks Nachricht.
Auf den 9. Juli wird in dem v. Well⟨asini=⟩
schen Haus Nr. 421 in der Wiplingerstrasse
der Keller wieder eröffnet, und ein guter alter
trinkbarer Wein die Maaß für 10 ⟨kr⟩
. aus=
geschenkt.
Bey Sebastian Hartl,
Buchbinder und Buchhändler in der
Sin=
gerstrasse am St. Stephansthor ist unter
andern zu haben:
Denkschrift für Ludwig Renat Eduard von
Rohan, der heil. röm. Kirche Kardinal,
Fürst Bischof von Straßburg, Landgraf
von Elsaß, fürstl. Stand des heil. röm.
Reichs, Großalmosenpfleger von Frankreich,
Kommandeur des heil. Geistordens, Pro=
viseur der Sorbonne ꝛc. als Angeklagten
gegen den Herrn Generalprokurator: in
Ge=
genwart der Dame de la Motte, des ⟨
Hrn.
⟩
de Villette, der Dlle. d Oliva, des
Gra=
fen Cagliostro als Mitangeklagten, ⟨samt⟩
einer kurzen Nachricht von dem Ausgang
dieses Prozesses, aus dem Französis. Wien
1786. 8. 18 Bögen stark 45 kr.
Sophoclis Tragoedieæ septem ad optimor⟨um⟩
Exemplarium fidem emendatæ cum
Ve⟨r-⟩
sione & Notis ex Editione Rich. Fran⟨c⟩.
Phil. Brunck, 2 Tom. Argentorati 1786.
8. maj. 6 fl.
Vollständiges Färber=und Bleichbuch zu
meh=
rerem Unterricht, Nutzen und Gebrauch für
Fabrikanten und Färber, 4 Bände, 8. ⟨Usm⟩
1779 - 86. 6 fl. 30 kr.
Nachrichten, historisch=kritische, von dem durch
die Briefe aus Wien und Berlin über die
österreichis. Reformation veranlaßten
Streit=
schriften, entworfen von österreichischen Pa=
trioten aus der Provinz, und mit
Anmer=
kungen herausgegeben von J. B. V. A. ,
8. Breslau und Leipz. 1786. 30 kr.
⟨Reinlolb⟩ (Christ. Rudolph ꝛc.) die Zeichen=
und Malerschule, oder systematische
Anlei=
tung zu den Zeichen=Maler=Kupferstecher=
Bildhauer=und andern verwandten
Kün=
sten, mit 45 Kupfertafeln, 8. Münster u.
Osnabrück 1786. 4 fl. 30 kr.
⟨Fl⟩öge Carl Friedr. Prof. der Philos.) Ge=
schichte der komischen Litteratur, 3 Bände,
mit Kupf gr. 8. Liegnitz zu. Leipz. 1786. 6. fl.
Hager (Karl Gottfried, Dokt. und Prof.
Mitgl. versch. Akad) Grundriß der
Expe=
rimentalchemie zum Gebrauch bey dem
Vor=
trag derselben, mit 4 Tabellen, gr. 8. Kö=
nigsb. un. Leipz. 1786. 2 fl.
— — Lehrbuch der Apothekerkunst, dritte
ver=
besserte Ausgabe, gr. 8. Königsb. u. Leip=
zig ⟨3⟩ fl.
Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:
Kinderarzt (der englische) nach den Grundsätzen
der Herren Moß und Underwood, für Eltern
sowohl, als auch für Aerzte, gr8. Leipzig
786. 1 fl.
Anweisung zu der bürgerlichen Baukunst, die=
selbe von sich selbst zu erlernen, allen
Mau=
rer=und Zimmergesellen, auch Lehrlingen
zum Besten herausgegeben von J. G. M.
2 Theile, gr8. Gotha 786. 1 fl. 30 kr.
⟨Süe⟩ des jüngern, Versuche einer Geschichte
der Geburtshilfe, oder Untersuchungen über
die Gebräuche, Sitten und Gewohnheiten
der ältern und neuern, bey den
Niederkunf=
ten ihrer Frauen, ingleichen über die
Ein=
richtung der Hebammen, der Geburtshelfer,
und der Ammen von beyden, 1ter Band,
gr8. Altenburg 786. 2 fl. 15 kr.
Apligny (de Pileur d')
Abhandlung von den
Farben und ihrem Gebrauche, in Absicht
auf die Künste und Handwerker, gr8. Leipz.
779. 40 kr.
Walds (S. G.) Zusätze und Verbesserungen
zu seiner Einleitung in die Geschichte der
Kenntnisse, Wissenschaften u. schönen
Kün=
sten, gr8. Halle 786. 30 kr.
Onomatologia curiosa, artificiosa & magica,
oder natürliches Zauberlexikon, in welchem
vieles Nützliche und Angenehme aus der
Na=
turgeschichte, Naturlehre, und natürlichen
Magie nach alphabetischer Ordnung vorge=
tragen worden, gr8. Nürnb. 784. 3 fl.
Löseke (J. L. L.)
Materia medica
, oder
A⟨b⟩=
handlung von den auserlesenen
Arzn⟨eimit⟩=
teln nach derselben Ursprung, Güte, B⟨e⟩=
standtheilen, Maaße und Art zu wirken,
nebst Vorschriften, wie dieselben a⟨us⟩
Apotheke zu verordnen sind, gr8. ⟨Berlin⟩
786. 1 fl. 30 kr.
Manning (H.) die neuen Entdeckungen in der
Ausübung der Apothekerkunst, 2 Theile,
gr8. Leipzig 786. 2 fl. 30 kr.
Mayer (J. C. A.) anatomische Kupfertafeln,
nebst den dazu gehörigen Erklärungen, 3⟨tes⟩
Heft, gr4. Berlin 786. 2 fl. 45 kr. ⟨Alle⟩
3 Hefte, 8 fl. 15 kr.
— Beschreibung des ganzen menschlichen
Körpers, mit den wichtigsten neuern
⟨anato=⟩
mischen Entdeckungen bereichert, neb⟨st⟩
⟨phy=⟩
siologischen Erläuterungen, 4ter Band, ⟨
gr8.
⟩
Berlin 786. 2 fl. 15 kr. Alle 4 Bände, 7. ⟨fl⟩ 〈…〉
Ankündigung.
Streifereyen, Unternehmungen und
Gefangenschaft des heldenm⟨üthigen⟩
Räuber Rinaldini, welcher seit
lan=
ger Zeit im päbstlichen Gebiete ⟨viele⟩
Gewaltthätigkeiten verübet, ge⟨gen⟩
Uibermacht sich erwehret, endlich be
〈…〉
doch sich selbst ergeben hat, 8. 1⟨7⟩86
Die Geschichte des Banditen Rinaldini
welche aus den Zeitungen nur stückweise un⟨d⟩
⟨un=⟩
vollständig bekannt, und schon in dieser G⟨estalt⟩
mit Antheilnehmung und Beyfal gelesen
⟨wor=⟩
den ist, darf sich sicher noch mehr Leser
ve⟨rspre=⟩
chen, da wir sie hier einzeln und in ⟨einem⟩
vollständigen Zusammenhange gedruckt ⟨dem⟩
Publikum vorlegen. Sie enthält ein ⟨Beispiel⟩
von Muth, Unerschrockenheit und Tapferkeit
dergleichen die Geschichte der Helden und
⟨Räu=⟩
ber nur wenige oder gar keines aufweiset —
einzelne Menschen, die es mit Hunderten
auf=
nehmen, und doch nicht mit Gewalt
⟨bezwun=⟩
gen werden können; — sie enthält auch ⟨noch⟩
viele andere merkwürdige Erscheinungen, wel=
che die Leser ohne unsern Fingerzeig
bemer=
ken werden.
Jst im deutschen Zeitungskomtoir, und bey
Hrn. Hartl, in der Singerstrasse, in
⟨Komis=⟩
sion zu haben, gebunden um 5 Kr.
Jn der Jos. Edlen v. Kurzbeckischen
Buchhandlung in der untern Breunerstrasse
im eigenen Hause Nr. 1152 ist zu habe,
The Triumph of benevolence; or, the
⟨h⟩i-
story of francis Wills by the ⟨author⟩ of
the Vicar of Wakefield, Vol. II. 8. Ber-
lin 786. 1 fl. 45 kr.
The Poetical library being a Collection of
the best modern english Poems chiefly
di-
dactic und descriptive, Vol. I. 8. Leip-
zig 786. 1 fl.
Fr. v. Benekendorf kleine ökonomische Reisen,
welche die wichtigsten Bemerkungen zur
Be=
förderung der Aufnahme der Landwirthschaft
und zur Tilgung der darin herschenden
Vor=
urtheile zur Kenntniß der Landesverfassungen
in Rucksicht auf den Landbau enthalten, 2
Theile, gr8. Züllichau 786. 4 fl. 15 kr.
Hofr. Zapfs Reisen in einige Klöster
Schwa=
bens durch den Schwarzwald u. die Schweiz,
im Jahr 1781 mit 13 Kupf. gr4. Erlan=
gen 786. 3 fl.
Reuss Dispensatorium universale ad
tempo-
ra nostra accomodatum, & ad formam
Lexici Chemico - Pharmaceutici redactum,
gr8. Argentorati 786. 2 fl.
Der Prediger im bunten Rocke, ein Roman
unserer Tage, 2 Theile, 8. Berlin 786. 1 fl.
⟨Servin⟩ über die peinliche Gesetzgebung, a. d.
Franz. von Gruner, gr8. Nürnb. 786. 2 fl.
Schmiedleins Einleitung in die nähere
Kennt=
niß der Jnsektenlehre nach dem lateinischen
System mit 2 Kupf. gr8. Leipz. 786. 2 fl. 15
⟨
J.
⟩ Fischers Lehrbegrif sämtlicher Kammeral=
und Polizeyrechte, sowohl von Deutschland,
als insbesondere von den Preußischen
Staa=
ten, 4 Theile, gr8. Frankfurt 786. 7 fl. 45
⟨
J.
⟩ Bernsteins praktisches Handbuch für
Wund=
ärzte nach alphabetischer Ordnung, 2 Thle,
gr8. Leipzig 786. 5 fl. 15 kr.
Richard Bodley, oder die unglückliche
Vor=
sicht, a. d. Franz. der Fr. v. Malarme, 2
Theile, 8. Berlin 786. 1 fl. 51 kr.
Bey Georg Philipp Wucherer,
. ⟨k⟩k. priv. Groß=und Buchhändler im
Seitzer=
⟨h⟩of unter den Tuchlauben, sind nebst vielen
andern, auch folgende neue Bücher und
Schriften zu haben:
⟨U⟩eber das neue Haus an der Schrane, K. 786. 12 kr.
⟨F⟩ranz Rud. v. Großing Ungarisches
allgemei=
nes Staats=und Regimentsrecht, a. d. Lat.
von einem Freunde dessen, was Recht ist.
Eintheilung: Erstes Kapitel. Von dem
Ur=
⟨s⟩prung des ungarischen Adels. 2tes Kap. Von
⟨d⟩er Art, wie man zum ungarischen Adel
ge=
⟨l⟩angen kann. 3tes Kap. Von den 4
hauptsäch=
⟨l⟩ichsten Vorrechten des ungarischen Adels. 4tes
Kap. Von den übrigen Freyheiten des
ungari=
⟨s⟩chen Adels. 5tes Kap. Ob ein König in
Un=
garn diese Freyheiten und Vorrechte des un=
garischen Adels, den Gesetzen unbeschadet
aufheben könnte; oder wenn es das Wohl des
Landes fodert, aufheben müsse. Kostet ungeb.
45 kr. — Das nämliche Buch in lateinischer
Sprache, 1 fl. 15 kr.
Villaume Methode jungen Leuten zu der
Fer=
tigkeit zu verhelfen, ihre Gedanken
schrift=
lich auszudrücken, 8. 786. 15 kr.
Predigten über die gewöhnlichen Evangelien
der Sonn=und Festtage des ganzen Jahrs,
von E. T. J. Brückner, 8. Leipz. 786. 2 fl.
Einleitung in das Eherecht zu akademischem u.
gemeinnützlichem Gebrauch, 8. Nürnb. 786. 2 fl.
Therese Westen, die Geschichte unglücklich=groß=
müthiger Treue, Berlin 786. 24 kr.
Ueber Aufklärung, und aufgeklärte Erziehung,
8. Leipzig 786. 45 kr.
Das graue Ungeheuer, 18tes Stück, 24 kr.
Beylage dazu, 24 kr.
Dieselbe unter dem Titel apart:
Meine Geschichte und Apologie, ein Beytrag
zur Jlluminatengeschichte, 8. 786. 24 kr.
Blumauers Aneide, 2 Thle, 2 fl.
— Freymaurergedichte, 1 fl. 8 kr.
— Dank an Stoll, 7 kr.
Glaubensbekenntniß eines nach Wahrheit
rin=
genden Mannes, 8. Hernhut 12 kr.
Postkarte vom Königreich Böhmen,
im Taschenformat vom Jahre 1786.
Den allgemeinen Beyfall, welchen mir die
Bequemlich=als Niedlichkeit, wie auch
Rich=
tig=als Genauigkeit des Stiches der bisher
herausgegebenen Postkarten bey einem
schätz=
baren Publikum erworben hat, eifert mich um
so mehr an, die Fortsetzung dieser Karten aller
k. k. Erblanden einem geehrten Publikum
an=
zuempfehlen, von denen aber wegen
Aufent=
halt der neuen Posteintheilung des Königreich
Gallizien, und Fürstenthums Siebenbürgen die
letzten seyn werden. Die Freundschaft einiger
geübten und geschickten Geographen war mir
hiezu behilflich, dem innern heissen Wunsch der
Reisenden durch diese kleine und bequeme
Kar=
ten steuern zu können, und ich schmeichle es
mir zum Verdienste nehmen zu dürfen, daß
ich mein Augenmerk auf eine Sache
genom=
men habe, die dem Einheimischen, und dem
Fremdlinge um geringe Kosten, Nutzen und
Vortheile verschaffet. Jedes einzelne dieser
k. k. Erblanden, als: Oesterreich mit dem
Jnnviertel vermehrt, Mähren mit dem
An=
theil des kais. Schlesiens, Steyermarkt, das
Königreich Böhmen sind bereits im
Taschen=
formate mit einem niedlichen Futerale zu
ha=
ben; jedes zu 15 kr. Kärnthen, Krain, Ty=
rol ꝛc. sind in der Arbeit, und werden
ehe=
stens erscheinen.
Christoph Torricella,
Kunst=Kupferstich=u. Musikalienhand=
ler u. Verleger am Kohlmarkt nächst
dem Millanischen Caffeehaus.
Anzeige.
Augustin Lachenbauer, burgerl. Handels=
mann zur Königin von Frankreich am
Gra=
ben, verkauft dermal sein ausländisches
Waa=
renlager, um los zu werden, in billigsten
Preisen, in dem ehemaligen Laurenzerkloster
über die Hauptstiege links in seinem Magazin
Nr. 50, welches täglich von früh morgens 9
bis 12 Uhr, nachmittags von 2 bis 7 Uhr
offen stehend, und hierin zu finden sind: extra
feine einfärbige melirte figurirte Halbtücher,
⟨Cassimirs⟩
, Drap de Vigogne, Calmucks
Se=
govie ꝛc. diverser Winter=und
Sommerman=
schester, schwarze Bombasin und Poplins, fa=
sonirte Atlas, geflamte Modetaffet, Zitz in
ganzen Stücken auf Frauenkleider, fasonirte
Seidenzeuge, weissen und gefärbten Nankins,
Wollsäcke auf Westen, französ. fasonirte und
broschirte Dinntücher, nebst Naturelblumen
und Guirlanden zu Frauenkleider garniren, dann
in Gallanterien diverses goldene Uhren, Tabat=
tieren, Fächer, silberne und steinene feine
Mo=
deknöpfe auf Kleider, extra feine Schminke,
nebst noch mehrere hier nicht angeführte
Ar=
tikel. Jedoch versteht es sich von selbst, Waa=
ren, welche zum ferneren Verkauf erkaufet
werden, unterliegen der ferneren k. k. Deposi=
torioamtsverwaltung.
Nachricht.
Ein Wasser für Sommer=Leber=und
Kin=
derflecke, von der Sonne oder Luft verdorbene
Gesichter, wird in einer sehr kurzen Zeit nicht
nur allein geholfen, auch das zarteste Fell
her=
vorgebracht, brauchende dörfen undesorgt seyn,
indem ich schon so viele hundert Proben damit
gemacht habe, das Fläschel 40 kr. — Ferner
folgende nützliche wirthschaftliche Artikel,
als eine weiche Wixe für jedes Leder, die in
ihrer Art alle Qualitäten hat, das Leder
im=
mer weich zu erhalten, oder das schon hart
ist, weich macht, den allerfeinsten Glanz und
Schwärze giebt und nicht schmutzet, und am
Ende wohlfeiler kommt, als die mindeste
Was=
serwixen, auch immer gut bleibt und man
we=
nig braucht, das Glas kostet 15 kr. Eine
wei=
che weisse Wixe die Kästen und Tische ꝛc. sehr
leicht zu putzen, daß sie viel schöner werden,
als von Wachs
a
15 kr. Eine Tinktur Nr. 1
aus allen Tüchern und Seidenzeigen jeden
Schmier=und Fettfleck herauszubringen; eine
Nr. 2 für verfressene Farben; und eine Nr. 3
Tinten=und Eisenflecke, und in rothen Tüchern
die blauen Flecke aufzubringen, das Fläschel
24 kr. Ein Pulver, damit man Schnallen
und alles Silber, Tombak und Spiegel ohne
Verletzung so rein wie nen putzen kann, die
Schachtel 10 kr. Nachtlichter, die mit wenig
Oel 16 Stund brennen, kosten auf ein Jahr
40, auf 1 / 2 Jahr 20, auf 1 / 4 Jahr 10 kr.
Das
Budre de Tatere de vinaigre
, das alle
Unreinigkeit von den Zähnen hinweg nimmt,
und das konservirende für die Zähne und des
Zahnfleisch ist. — Das gerechte
Gesundheits=
kimmelwasser, die Seitelbouteille 20 kr. —
Schminke, die in der Schönheit, Feine, und
Haltung, auch schadlos, den allerfeinsten
französis. vollkommen gleich sind. Hand=und
Gesichtspomade. Seifen zum Händ waschen
und barbiren. Weich und harte Pomade von
allen Gerüchen. Seifengeist. Melissen=und,
Hofmannsgeist. Alle Gattung Liqueurs. Rie=
chende Wässer. Essenzen. Riechende Puder,
und noch verschiedene andere Artikel sind zu
haben in der Seitzergasse rückwärts der
Kriegs=
kanzley im Gewolb zur Götinn Flora. — J⟨st⟩
auch Marktszeit in Pest in der Weitznergasse
vorm tiefen Keller zu haben.
Bandagenmacher.
Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um
Er=
laubniß, hier in dieser Haupt=und
Residenz=
stadt Wien Bruchbänder von verschiedener Art
wie solche von den Herren Doktoren und
Aerz=
ten nach Beschaffenheit der Umstände für
un=
schädlich befunden werden, für das hochgeehrt⟨e⟩
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesige⟨r⟩
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und
un=
schädlich befundenen Proben, auch die
gnädig=
ste Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen
Gat=
tungen von elastischer und mechanischer Art
für beyderley Geschlecht von jedem Alter
Bauch=
gurten, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wolten, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu
ver=
schaffen, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=
geehrten Publikum für ihn die beste
Empfeh=
lung bewirken werden. — Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärntnerstrasse Nr. 963 beym Esel in der
Wiegen im Posamentirgewölb.
Nachricht.
Herr Philipp Marikon Roman macht
hie=
mit dem hochgeehrten Publikum zu wissen:
Daß er in Zeit von 7 Monat seines Hierseyns
sattsame Proben seiner Lampen und Dochte
jedermänniglich zufrieden gestellet haben wird,
weilen er aber auf 22. dies von hier
abzurei=
sen gesinnet, wenn sich demnach noch jemand
⟨be⟩findet, seine Lampen und Dochte, welche er
hier in Wien pr. 1 fl. 30 kr. verkauft hat, an=
jetzo aber für 1 fl. zu geben, oder wenn sich
einige die Composition seiner Dochte zu
erler=
nen gesinnet, oder sonstig eine Foderung an
ihm zu machen haben, sich selbe in der
Jo=
hannesgasse im vierten Stock Nr. 996 zu
mel=
dan sich gefallen lassen wollen.
Erinnerung des Stifts zum Schotten.
Alle diejenigen, welche binnen Jahr und
Tag erweisen können, daß die seit dem 6.
März 1756. dem Stifte Schotten einige
Ab=
findungstaxe bezahlt haben, können dieselbe
⟨gegen⟩ Zurückstellung ihrer diesfälligen
Urkun=
⟨den⟩ ⟨wider⟩ ⟨zurü⟩ckerhalten. Wien den 27. Juni
⟨
1786.
⟩
Anzeige.
Da der Sternhof unweit des Judenplatzes
bebauet wird, so wird auch ein Gewölb für
einen Gewürzhändler, mit drey Zimmern zum
heitzen, eine Kuchel, und ein Keller, wo man
gleich vom Gewölb hinabgehen kann, welches
gegen den Judenplatz, wo itzt das Thor sich
befindet, zu stehen kömmt, zubereitet werden.
Wenn also jemand solches zu bestehen
geden=
ket, hat sich bald in der Zeit im nämlichen
Hauß bey der Hausmeisterin anzumelden, um
das, wenn noch etwas zur grösseren
Bequem=
lichkeit des Bestandnehmers dienlich wäre,
könnte verabredet werden.
Wohnungen.
Jn dem ehemaligen Siebenbücher=oder
Kar=
meliterhaus in der Stadt Nr. 467 sind die
Wohnungen im 1=2=u=3ten Stockwerk, wel=
che die schönste Aussicht auf die Pastey, und
die Donau, auch umliegenden Gegenden haben,
samt hiezu gehörigen Stallungen auf 4 Pferde,
dann nöthigen Wagenstellen, auf künftige Mi=
chaelizeit in verlassen. Wer solche bestehen ⟨
will,
⟩
hat sich in dem ehemaligen
Jakoberklosterge=
bäude Nr. 903 in dem k. k. Kammeraladmi=
nistrationsgrundbuchsamte im ersten Stock zu
melden, wobey zugleich die Erinnerung
ge=
schieht, daß entweder alle 3 Stockwerke
zu=
samm, oder aber der erste Stock allein, und
der 2=und 3te Stock, weil sie beede nur eine
Kuchel haben, auch allein hindangelassen werden.
Wohnung zu verlassen
Jn dem Hause Nr. 861 am
Stockameisen=
platze ist eine meublirte Wohnung im ersten
Stock, oder sogenannten Mezaninen, bestehend
aus drey Zimmern mit der Aussicht auf die
Gasse, und einem Zimmer für die
Domesti=
ken, täglich monatweis zu verlassen, und sich
des mehrern daselbst zu erkundigen.
Keller und Wohnungen.
Jn der Teinfaltstrasse Nr. 69 ist ein
be=
quemer Schankkeller, mit 2 Zimmer und
Zu=
gehör, dann eine Wohnung zu ebener Erde,
mit einer Kuchel, Zimmer, und zwey
Kam=
mer, alles trocken und licht, zu verlassen.
Nachricht.
Zu Waitzen in Ungarn ist eine
wohleinge=
richtete Kotton=und Leinwanddruckery, nebst
einem dazu an der Donau liegenden bequem
und gut gebauten Hause zu verkaufen. Die
Kauflustige können sich zu Wien in der
Roß=
au Nr. 111 im ersten Stock dey Friederich
Perger, oder in Waitzen bey Franz ⟨
Ambero,
⟩
k. k. priv. Buchdrucker, darum melden. Soll=
te sich aber ein Liebhaber finden, welcher die
Druckerey ohne Haus zu kaufen gedächte, so
wird solche auch beygegeben.
Haus zu verkaufen.
Alhier in der Stadt in einer sehr
gangba=
ren Hauptstrasse ist ein bey gutem Bau
ste=
hend, und mit einigen schönen Auslag=Ge=
wölbern versehenes Haus täglich zu verkaufen,
und hat man sich des mehrern im deutschen
Zeitungskomtoir anzufragen.
Haus, Schifmühle ꝛc. zu verkaufen.
Jn der landesfürstl. Stadt Tulln ist eine
Schifmühle, samt einer in der Stadt
liegen=
den Behausung, und der dabey befindlichen
Grießlereygerechtigkeit, nebst einen grossen
Hausgarten, und 1 1 / 2 Joch Neub⟨r⟩uch
täg=
lich zu verkaufen, und haben sich die
Kauflu=
stigen deshalb bey dem dortigen Eigenthümer
Nr. 145 zu erkundigen.
Haus zu verkaufen.
Jn einer der hiesigen volkreichsten Vorstädte
ist ein in 24 Zinsgelegenheiten und 13
Stal=
lungen bestehendes Haus, welches mit
Ein=
begrif des Gartens einen Umfang von 2000
Qua=
dratklafter, und noch so viel leeren Raum
hat, daß daran ein Fabrikgebäude aufgeführt
werden kann, täglich zu verkaufen. Wer
hie=
zu Belieben trägt, kann im deutschen
Zei=
tungskomtoir davon die nähere Nachricht
er=
halten.
Häuser samt Garten zu verkaufen.
Jn der Vorstadt Neuen Wien, rückwärts
Mariahilf, auf der Anhöhe, sind zwey neue
gut zuammgebaute Häuser Nr. 98 und 133,
in schönster Aussicht und gesunder Luft, ent=
weder einzeln oder beyde mitsammen, täglich
zu verkaufen. Das Haus Nr. 98 trägt 388
fl. Zins, und wird gehalten auf 6500 fl. und
jenes Nr. 133, so 372 fl. trägt, auf 5200 fl.
der beyde mitsammen nimmt, dem werden sie
etwas leichter gegeben. Kauflustige belieben
sich deshalb bey dem Eigenthümer alda
an=
zumelden.
Häuser samt Gründeverkauf ꝛc.
Jn der landesfürstl. Stadt Stein ist das
wohlgebaute Haus Nr. 16 altäglich zu
ver=
kaufen, dieses bestehet in einem ersten Stock,
worin 5 schöne Zimmer, 1 Kuchel, 1 Speis,
1 Vorhaus; zu ebener Erd 2 Zimmer, 1
Sa=
letel, 1 Holzgewölb, 1 Stall auf 2 Pferd,
1 Wesch=oder Brandweinkuchel, alles gewölbt,
1 Keller auf 300 Eimer Wein, alle Fenster
mit eisenen Gittern. Nebstdem ein besonderes
Kellerhaus, bezeichnet mit Nr. 145, nebst
ei=
mer grossen Preß, der Keller haltet 1700
Ei=
mer, über welchem ein Pflanzgartl, anbey
sind auch bis 800 Eimer Wein, als 1777=78=
81
81=83=84=und 85ger Gewächs vorräthig,
dann bis 2000 Eimer meistentheils 50=und
60eimerige Fässer, dann auch in einem
ande=
ren Bestandkeller 7 St. 50=, 2 St. 40=, u.
6 St. 30eimerige leere Fässer; dann 8 Viertel
zehendfreye Weingarten in der Wieden, 1 1 / 2
deto in Grillenpärz, 6 deto in Kögl, 3 deto
zu Mauttern in Prebern, und 6 deto in
⟨A⟩itz=
gern zu Krems, samt der heurigen Fechsung.
Liebhaber belieben von allen diesem den
Au=
genschein einzunehmen, und das mehrere bey
dasigem Eigenthümer einzuhollen.
Licit. Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey wider den Jakob Engel wegen
schuldigen 64 fl. 36 kr. bewilliget worden,
die gegentheils. auf 77 fl. geschätzte, in
⟨Ein⟩=
richtung bestehende Fahrnisse offentlich zu
ver=
steigern. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 4. Juli, für den
zweyten der 18. Juli, und für den dritten
der 4. August d. J. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn gedachte Effecten
bey den ersten 2 Terminen um die
Schä=
tzung, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden könnten, dieselbe bey dem dritten auch
unter der Schätzung hindangegeben werden
würden; so haben die Kauflustige an
⟨benann⟩=
ten Tägen zu den gewöhnlichen Stunden in
der Alstergasse Nr. 54 im ersten Stock zu
erscheinen.
Licit. Geräthschaften.
Den 10. Juli und folgende Tage zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf hohe Verordnung der k. k. ni. öst.
Landesregierung im Dorotheerkloster Nr. 143
rückwärts der Kapuzinermauer gegenüber im
ersten Stock verschiedene Geräthschaften, als
ein ganz neuer silberner Tafelservis auf 12
Personen, samt aller Zugehör, falscher
Ge=
schmuck und Ringe, Rosenkränze von
K⟨oral⟩=
len und Steinen, Gürtlerarbeit, gestickte und
⟨w⟩eiche Marienfrauenkleider, 1 Hofkleid von
broschirten Zeug, 1 derley Ornat
⟨unausge=⟩
macht, gold=und silberreiche, gestickte, auch
glatte Meßkleider, Fähne und Mäntel, et=
was Kirchenwäsch, verschiedene Statuen und
vergoldtes Schnitzwerk und Altäre, gemalte
Bilder, auch 1 Tafelservis von bunten
Por=
zelain, 1 deto von weissen und blauen, ⟨Lu⟩=
ster, Spalier, Soffen und Sessel, Kästen,
Tische, Zinn=Kupfer=und Eisengeschirr, und
mehr andere Effekten, licitando verkauft.
Licit. Grasfechsung
Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß den 10. Juli d. J.
die Grasfechsung der 34 Joch Ochsenweide
in Mauerbach durch Versteigerung den
Meist=
bietenden hindangegeben werden wird. Haben
daher all und jede, welche vorbemeldte
Fech=
sung der 34 Joch Ochsenweide in ganzen,
oder auch theilweis an sich zu bringen
ge=
denken, an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr
zu Mauerbach zu erscheinen, wo sodann mit
den Meistbietenden der Kauf abgeschlossen
wer=
den wird.
Licit. Effekten
Den 10. Juli und folgenden Tag
vormit=
tag von 9 bis 12, und nachmittag von 3
bis 6 Uhr werden in dem vormaligen
altkroa=
tischen Kollegienhaus Nr. 727 nächst der
schö=
nen Laterngasse im ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als goldene und
sil=
berne Sackuhren, silberne Vorleglöfel, 1 / 2
Dutzet silberne Messer, Gabel und Löfel, 2
silberne Leuchter, einen silbernen Degen und
anderes Silberwerk, Mannskleider, weissen
Zeug, Spiegel, harte Schublad=und andere
Kästen, Bilder, Denkmünzen und rare
Du=
katen, auch silberne Denkmünzen, licitando
verkauft.
Licit. Weine.
Den 23. dies werden zu Herrnals Nr. 67
vormittag von 9 bis 12 Uhr gute alte
Ge=
birgweine, samt Fässer in eisenen Banden;
dann nachmittag von 3 bis 6 Uhr auf dem
Neustift Nr. 56 bey dem goldenen Fässel
gu=
te Gebirgweine, als Brunner, Grinzinger
und Nußberger, von den Jahren 1772, 1773,
und 1775, samt Fässel in eisenen Banden
und mitterer Gattung, licitando verkauft.
Licit. Anonnisches Haus
Von dem Magistrat der k. k. Stadt Bruck
an der Leytha jedermann hiemit anzufügen:
es sey das hierorts Nr. 43 auf dem Platz
liegend, in die Anonnische Cridämassa
gehö=
rige, und auf 3000 fl. gerichtl. geschätzt burgl.
Haus, samt den auf 105 fl. 1 kr. angeschla=
guten Seidenfilatorium, samt verschiedenen
Mobilien und Effekten als harte Tische, 1
deto Schreibkasten, 1 deto Schubladkasten,
1 grosser Spiegel, 1 hart und eine weiche
Bettstatt, 1 Nachtzeug von harten Holz, 2
Stück neue floretseidene Tüchel, 2
Tafeltü=
cher und andere Leinwäsch, Gläser, ein
Ser=
vis von Hollitschergeschirr, den
Meistbieten=
den licitando zu veräussern. Da nun zu
so=
thanem Ende der 13. Juli
pro 1mo
, der
1. August
pro 2do
, und endlich der 7. Sep=
temb.
pro 3tio termino
mit dem Anhang
bestimmt worden, daß, im Fall bey der
er=
sten und zweyten Versteigerung gedachte
Be=
hausung samt den Filatorium nicht über, bey
der dritten aber auch nicht um den
Schä=
tzungswerth an Mann gebracht werden
könn=
te, solche sodann den mit einem Pfandrecht
versehenen Gläubiger um den Schätzungswerth
zum gemeinschaftlichen Eigenthume übergeben
werden würde.
Licit. Schwarzgruberische Fahrnisse.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Anlangen des Joseph
Schwarzgruberischen Massavertretters Hr.
Augustin Trenker,
J. U. D.
a. H. u. Gr.
Adv. die diesfällige meistentheils in
Zimmer=
einrichtung bestehende Fahrnisse öffentlich
aus=
zufeilen und den Meistbietenden hindanzugeben
gewilliget worden. Da nun hiezu der 13. Juli
d. J. bestimmt worden ist, so haben all jene,
die besagte Fahrnisse zu kaufen gedenken, an
dem festgesetzten Tag zu den gewöhnlichen
Stunden am Strotzischen Grunde in der
Neu=
schottengasse Nr. 66 zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Den 13. dies und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden am neuen Markt bey den sieben
Sau=
len Nr. 1110 im 2ten Stock verschiedene
Ver=
lassenschaftsfahrnisse, als Brillantringe, gol=
dene Dosen, derley silber=und dombackene
Uhren, Eßbestecke, Salzfässer, Schnallen und
andere Gallanterien, tüch=seiden=und
ande=
re zeugene bordirt=und glatte Mannskleider,
gestickt=und bordirte Westen, Manns=und
Hauswäsch, Stock=und Pendiluhren in
ver=
goldt=und andern Kästen, Soffen und
Ses=
sel, Hänglaternen, Kästen und Tische, Bett=
gewand, Pferdgeschirr, Reitsättel, und mehr
andere Geräthschaften, auch ⟨Schumelauer⟩ in
Bouteillen, licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 13. dies und folgende Täge werden
in der grossen Dorothegassen im
Brenneri=
schen Haus Nr. 1145 verschiedene
Verlassen=
schaftsfahrnisse, als brillant=und rautener
Geschmuck, gold=und silberne Sackuhren, de=
to Dosen, Silber, Galanterien, ein
goldrei=
cher Hofschlep, samt Rock, Bervien, sammet=
grosdetour=atlaß=taffet=bataf=broschirt=und
fein zitzene Frauenkleider, deto biket=barchet=
musselin=und fein leinene Hauskleider, gespitzte=
atlaß=und taffetene Mantel, Niederländer=
und Brüßlerganituren, gestickt=bordirt=und
glattüchene Mannskleider, besonders schön und
feine Leib=und Hauswäsch, Spiegel, dama=
stene Soffen und Sessel, Stöckeluhren, Por=
zelain, hartfournirte Kästen und Tische, ein
Klavier, dann ein Pierutsch mit grauen Tuch
ausgemacht, ein Reiskalleß, Zinn, Kupfer,
Bettgewand, samt Bettstätte, und mehrere
Geräthschaften, zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 14. Juli werden
werden
am hohen
Markt bey dem weissen Rössel Nr. 485 im
4ten Stock verschiedene Verlassenschaftseffek=
ten als gute Kranaten, silberne und in
Sil=
ber gefaßte Schuhschnallen, deto Sackuhren,
seidene und andere Frauenkleider, ein
atlasse=
ner Pelz, Sommer=und Wintermänterl, bor=
dirte und glatte Mannskleider, Frauenwäsch,
Bettgewand, Spiegel, hart und weiche
Kä=
sten, derley Tische, Tafel=und andere
Bett=
stätte, grün und weiß lakirte Rohr=und
an=
dere Sessel, ein Wärmschachtel, ein Optik
mit 25 Vorstellungen, auch andere
Geräth=
schaften, vormittag von 9 bis 12, und
nach=
mitag von 3 bis 6 Uhr licitando verkauft.
Licit. Bücher.
Den 14. Juli wird bey der goldenen Sonn
gegen dem rothen Thurm Nr. 680 eine
an=
sehnliche Sammlung verschiedener deutsch=la=
teinisch=und französischer Bücher, wobey viele
physikalische, anatomische, medizinische
chy=
mische und alchymistische, wie auch von der
Naturgeschichte, samt einem gut konservirten
Globus und einer Elektrisirmaschine, wie auch
ein Bruchband von der neuesten Gattung
vor=
kommen, den Meistbietenden gegen baare Be=
Bezahlung hindangegeben. Der gedruckte
Kata=
log davon ist beym Buchhändler Joh. Georg
Binz auf dem St. Stephansfreidhof nächst
dem Bischofsthor unentgeltlich zu bekommen.
Licit. Reitpferde.
Den 14. Juli werden vormittag um 9 Uhr
5 Reitpferde bey der königl. gallizischen adel.
Leibgarde am Rennweg Nr. 38 an den
Meist=
bietenden hindangegeben werden. Diejenigen,
so willens sind, solche an sich zu bringen,
haben an gedachten Tag zur gehörigen Stund
in benanntem Gardehof zu erscheinen.
Licit. Steiningerisches Haus.
Von der Oberkammer des Stifts zu
Klo=
sterneuburg wird hiemit zu wissen gemacht:
es sey auf schriftliches Anlangen der Frau
Katharina Steininger, Wittib, ihr im neuen
Lerchenfeld Nr. 107 zun 5 Lerchen
bezeichne=
tes Zinshaus, den 17. Juli d. J. vormittag
um 9 Uhr durch öffentliche Versteigerung
hin=
danzugeben. Diejenige, so solche Behausung
an sich zu bringen gedenken, haben sich
dem=
nach in nämlicher Behausung an
obbemeld=
ten Tag und Stund in besagtem neuen
Ler=
chenfeld einzufinden.
Licit. Kollerischen Haus
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Gallus
⟨K⟩ol=
ler, burgl. Steinmetzmeister, verwilliget wor=
den, das in der Josephstadt an der Kla
〈…〉
nächst der Kaiserstrasse liegend, um 8450 fl.
geschätzte Barbara Kollerische
Verlassenschafts=
haus Nr. 10 öffentlich auszufeilen, und den
Meistbietenden hindanzugeben; da nun hiezu
der 17. Juli d. J. bestimmt worden ist, so
haben die Kauflustige an den obbestimmten
Tag früh um 10 Uhr vor diesem Magistrat
zu erscheinen.
Licit. Kollerischen Haus
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Gallus
Kol=
ler, burgl. Steinmetzmeisters, verwilliget
wor=
den, das in der Leopoldstadt in der
Fuhr=
mannsgasse liegend, und von dem Wasser
je=
derzeit befreyte, um 7250 fl. geschätzte
Bar=
bara Kollerische Verlassenschaftshaus Nr. 357
öffentlich auszufeilen, und den
Meistbieten=
den hindanzugeben; da nun hiezu der 17.
Juli d. J. bestimmt worden ist; so haben
all jene, welche besagtes Haus zu kaufen
willens sind, an den obbestimmten Tag früh
um 10 Uhr vor diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Geräthschaften.
Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß den 18. Juli d. J.
früh um 9 Uhr zu Mauerbach in dem
Herr=
schaftsgebäude verschiedene Haus=und
Wirth=
schaftsgeräthschaften, als etwelche Sessel,
Tische, alte und neue Getreidsäcke, altes Rien=
und Holzwerk, Schubkären, eine eisene grosse
Schnelwag, blechene und kupferne Gießkannen,
mehrere beschlagene Wagenräder und Axen,
eisene Fenstergitter, nebst einem
halbgedeck=
ten 4sitzigen Pierutsch, einen Leiterwagen, ei=
nen kleinen Weinwagerl, einer
Schlitten=
kusse und einen Holzschlitten den
Meistbieten=
den gegen baare Bezahlung werden
hindan=
gegeben werden.
Licit. Schönnisches Haus.
Von der Oberkammer des Stifts zu
Klo=
sterneuburg wird hiemit kund gemacht: daß
wider Johann Schönn, wegen satzweis a⟨uf⟩
dem Schönnischen Haus und
Hofstattwein=
garten Nr. 6 zu Grinzing versicherten 327 fl.
20 kr. die Licitirung des auf 717 fl. gerichtl
geschätzten Schönnischen Hauses und
Hofstatt=
weingarten, so sich in der besten Lage
Grin=
zing befindet, verwilliget worden sey. D⟨a⟩
zwar im ersten Feiledikt 3 Termine bestimmt
worden, bey welchem ersten nur ein
Liebha=
ber erschienen, der bereits hievor 800 fl. mit=
hin schon über die Schätzung in Anboth ge=
macht, und derselbe freywillig die zweyte
Li=
⟨cit⟩ation auf den 18. Juli d. J. mit seinem
Anboth der 800 fl. abzuwarten eingegangen,
so haben sich die Kauflustige dieses
Schönni=
schen Hauses und Dareingehörung mit samt
dem Haushofstattweingarten auf den 18. Juli
vormittag um 9 Uhr zu Grinzing in gedacht
Schönnischen Haus bey der dortig
angestell=
ten Versteigerung alsogewiß einzufinden, wie
ansonst dieselbe gegen den bereits schon
da=
⟨für⟩ habenden Anboth pr. 800 fl. ohne
wei=
ters hindangegeben werden soll.
Licit. Lazarethhaus.
Von dem Magistrat der k. k. l. f. Stadt
WienerischNeustadt wird hiemit kund gemacht:
Es sey für nothwendig befunden worden, über
fürgeweste Versteigerungstagsatzung des
Laza=
rethhauses eine nochmalige anzuordnen; jene
also, die das vor dem Ungarthor liegend,
der Stadt Neustadt gehörig sogenannte
La=
zareth, so sich bey gutem Bau befindet, und
⟨wo⟩ der Dachstuhl nebst Dachung ganz neu
ist, mit dem dabey befindlichen Wiesgrund,
auch mit dem aldort nächst an befindlichen
Wohnhäusel in 1 Zimmer, Kammer, Küh=
stall, und kleinen Gärtl, zu erkaufen gedenken,
haben sich auf dem 18. Juli d. J. früh um
〈…〉
Uhr vor dem Magistrat einzufinden. Die
weiteren Bedingnisse sind inzwischen auch bey
hiesiger Stadtkanzley einzusehen.
Licit. Wildbahn in Bestand.
Von dem Magistrat der l. f. Stadt Laa
wird anmit bekannt gemacht: daß bis auf
höhere Ratifikation einer hochlöbl. Landesre=
gierung den 20. Juli d. J. der Wildbahn in
dasigem Burgfried bey einer öffentlichen
Lici=
tation
plus offerenti
mit Ausschluß des
Bur=
ger=und Bauerstandes vom 1. August 1786.
bis dahin 1787. das ist auf 1 Jahr in
Be=
stand ausgelassen werden wird. Zu welchem
Ende die Lusträger an diesen Tag früh um
〈…〉 Uhr auf das Rathhaus zu Laa vorgeladen
werden.
Licit. Zelter.
Den 20. Juli d. J. nachmittag von 3 bis
⟨6⟩ Uhr werden in der Alstergaßkasserne im
3ten Stock Nr. 719 bey dem Regiment Preis
mehrere leinene Zelten licitando verkauft.
Licit. Backhaus in Bestand.
Von dem Verwalteramt der Fürst
Lichten=
steinischen Herrschaft Lichtenthal wird hiemit
bekannt gemacht: daß das im alhiesigen
Bräu=
hausgebäude befindliche Backhaus, wobey
ein besonderer Hof, und im ersten Stock eine
geräumige Mehlkammer ist, den 20. dies
Mo=
nats versteigert, und den Meistbietenden auf
3 nacheinander folgende Jahre, und zwar
von Michaeli 1786. bis dahin 1789.
salva
ratificatione
in Bestand verlassen werden wird.
Es haben demnach jene, die dieses Backhaus
in Bestand zu nehmen willens sind, an
obbe=
meldten Tag früh um 9 Uhr in alhiesiger
Amtskanzley zu erscheinen, inzwischen aber
steht jedem frey dieses Backhaus in
Augen=
schein zu nehmen, und um das mehrere sich
in alhiesiger Amtskanzley zu erkundigen.
Licit. Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Ansuchen des Herrn
Ei=
genthümers des in der Josephstadt Nr. 119
befindlichen vormals gräfl. Kaprarischen Haus
in die gerichtl. Feilbietung desselben
gewilli=
get worden. Da nun hiezu der 2. Juli d.
J. bestimmt worden ist; so haben die
Kauf=
lustige an diesen Tag vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Schaafe.
Den 22. Juli werden zu Hagenbrnnn ⟨650⟩
herrschaftl. Schaafe, einige Kühe, und
et=
welche Wirthschaftsgeräthschaften den
Meist=
bietenden gegen baare Bezahlung
hindange=
geben. Wer ein so anderes zu kaufen
geden=
ket, hat sich am besagten Tag früh um 8
Uhr in dem herrschaftl. Schloß daselbst
ein=
zufinden.
Licit. Dowitsch Haus.
Von der Amtskanzley der gräflich Franz
Abensperg=und Traunischen Herrschaft
Pe=
tronell wird hiemit zu wissen gemacht: Daß,
da über die Fabian Dowitschische
Halblehen=
behausung Nr. 34 zu Wildungsmauer im V.
U. W. W. wozu 15 Joch Hausäcker, 1 Kraut=
und 1 Hanfgartel, dann etwas
Wirbschafts=
geräth befindlich, die angeordnet geweste
er=
ste Lizitationstagsatzung aus Mangel der
Käu=
der fruchtlos verstrichen ist, so wird diese auf
den hiezu bestimmten zweyten Termin, näm=
lich den 22. Juli d. J. in hiesig
herrschaftli=
cher Amtskanzley vormittag um 9 Uhr
vorge=
nommen werden; wozu die Kauflustigen an
obbestimmten Tag in besagter Amtskanzley
er=
scheinen können.
Licit. Schamözerische Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht: es sey auf Anlangen des Joh. Georg
Schmötzerischen Verlassenschaftskurator, Hrn.
Dr. Schmidlin, in die Feilbietung der zur
diesfälligen Verlassenschaft gehörigen, in
we=
nigen Silber, Kleidung, Lein=und
Bettge=
wand, Zimmer=und Schankeinrichtung, dann
vorfindigen Brandwein, Rosoglio und
dies=
fälligen Brennrequisiten bestehenden
Fahrnis=
se, gewilliget worden. Da nun hiezu der 28.
Jul d. J. bestimmt worden ist, so haben
die Kauflustige an erstbesagten Tag in der
Leopoldstadt Nr. 164 zu erscheinen.
Licit. Effekten, Vieh und Wein.
Den 31. Juli und folgende Täge werden
von Seiten der k. k. Herrschaft Ebersdorf an
der Donau in dem Pfarrhof zu Manswerd
zu den gewöhnlichen Stunden verschiedene
Fahrnisse, als silberne Kannen, Messer, Lö=
fel und Leuchter, Sack=und Stockuhren, ver=
schiedene Dosen, Better, Tische, Sessel, Kä=
sten, Bilder, Kleider, Leib=u. Tischwäsch, Por=
zelain, Zinn, Kupfer, ein Schwimmer, 1
Pierutsch und deto Schlitten, dann
verschie=
denen andern Wirthschaftsgeräthschaften, 2
Pferde und Kühe, auch bey 120 Eimer Wein
St. Veitergewächs, samt 300 Eimer Fässer
von 2 bis 25 Eimer licitando verkauft. Die
demnach von obgedachter Verlassenschaft
et=
was käuflich an sich bringen gedenken, ha=
ben an obbestimmten Tag in besagtem
Pfarr=
hof zu erscheinen.
Licit. Heydenburgisches Haus
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Anlangen des v. Heyden=
burgischen Vermögensverwalters, Hrn. Dr.
Magg, das auf der Wieden liegende, und auf
⟨11⟩250 fl. geschätzte Haus Nr. 277, samt
Gar=
ten, entweder ganz, oder theilweis, nach dem
bey gedachten am hohen Markt beym rothen
Krebsen im 2ten Stock wohnhaften
Vermö=
gensverwalter einzusehenden Plan und
Er=
trägniß, öffentlich auszufeilen, und den
Meist=
bietenden hindanzugeben verwilliget worden.
Da nun hiezu der 1. August d. J. bestimmt
worden ist, so haben alljene, so besagtes Haus
und Garten entweder ganz oder theilweis zu
kaufen gedenken, an dem festgesetzten Tag
früh um 10 Uhr vor diesem Magistrate zu
erscheinen.
Licit. Voglisches Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit zu
vernehmen gegeben: Ueber Ansuchen des ge=
richtlich verordnet Johann Fried. Voglischen
Massevertretters Hrn. Dr. Bihl in Ansehung,
der einen, und mit Einwilligung des ⟨
Hr.
⟩
Franz Mack, k. k. Hof=und Kammerjubelier,
als Elisabeth Voglischen Exekutionswerber,
in Ansehung der zweyten Hälfte des Voglischen
Hauses auf der Wieden Nr. 198 sey von de⟨m⟩
löbl. Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenz=
stadt Wien verwilliget worden, die
Feilbie=
tung sothaner ganzen, auf 2100 fl. gerichtl.
geschätzten Behausung vorzunehmen. ⟨Wenn⟩
nun hiezu 2 Termine, und zwar für den ersten
der 4. August, für den zweyten aber der 1⟨5⟩.
September d. J. mit dem Beysatz angeordnet
worden, daß, wenn gedachtes ganze Haus
weder bey dem ersten noch zweyten Termin
um den Schätzungsbetrag, oder darüber an
Mann gebracht würde, selbes bis nach
ver=
faßter Klassifikation und ausgetragenen
Vor=
recht aufbewahrt werden soll. Solchemnach
haben all jene, so gedachtes Haus zu kaufen
willens sind, an obbestimten Terminen früh
um 9 Uhr im Burgerspitalsgrundbuch zu
er=
scheinen.
Licit. Magazinstadel.
Von den Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Daß über eine erfolgte hohe
Verord=
nung der der löbl. kön. ungarische=adelichen
Leibgarde angehörig, zum Magistratischen
Grundbuch dienstbare Magazinstadel in der
Jo=
sephstadt. Nr. 50, samt dem dabey befindlichen
Wohngebäude, da solches bey der den 26.
May d. J. fürgewesenen Versteigerung an
Mangel hinlänglicher Kauflustigen um den
Schätzungswerth pr. 8500 fl. nicht an Mann
gebracht worden, mit Vorbehalt der höhern
Ratifikation den 4. August d. J. abermal im
Wege der Versteigerung verkaufet werden
wird. Die Kauflustigen haben daher an dem
bestimmten Tag früh um 9 Uhr in dem
ge=
dachten Magazinshause Nr. 50 in der
Joseph=
stadt zu erscheinen, wo immittels selbes
täg=
lich in Augenschein genommen werden kann.
Licit. Einöderisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Anlangen des Joseph
Hart=
mann, und dessen Ehewirthin Theresia, wi=
der Johann Einöder, und dessen Ehewirthin
Theresia, über Einverständniß beyder Theile,
bewilliget worden, das Einöderische, in der
Leopoldstadt in der neuen Gasse Nr. 453
lie=
gende, samt Kaffeesiedergerechtigkeit auf 〈…〉 fl.
gerichtlich geschätzte Haus öffentlich zu
verstei=
gern. Da nun hiezu für den 2ten Termin der 5.
August, und für den dritten der 6. Septemb.
d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden sind,
daß, wenn benanntes Haus bey dem zweyten
Termin nicht um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht werden könnte, dasselbe bey
dem dritten auch unter der Schätzung
hindan=
gegeben werden würde. So haben alle
Kauf=
lustige an besagten Tägen früh um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Geräthschaften.
Von Amtswegen der gräfl. Excellenz Karl
Palfischen Herrschaft Krumbach, wird hiemit
kund gemacht: Daß in dem Pfarrhof zu
Hoch=
neukirch den 7. und 8. August d. J. ver=
schiedenes, als Silber, Zinn, Körner, Wein,
Rind=Horn=und Schweinvieh, Kästen, Tisch,
Sessel, Bettstätte samt Bettgewand, Häng=
uhren, Leinwand, Leinwäsch, Stroh, Leibs=
gewand, dann andere Geräthschaften, an den
Meistbietenden verkauft werden würden. Wer
demnach Belieben trägt, ein oder das andere,
gegen alsogleich baare Bezahlung käuflich an
sich zu bringen, hat sich an obbestimmten
Tä=
gen in dem Pfarrhof zu Hochneukirch einzufinden.
Licit. Häuslerisches Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sich auf Anlangen der sämtl. Kath.
Häuslerischen Universalerben das auf der
Wie=
den Nr. 44 liegende, bey den 2 weissen
Schlüs=
seln genannte, und auf 4730 fl. geschätzte Haus
öffentlich auszufeilen, und den Meistbietenden
hindanzugeben verwilliget worden. Da nun
hiezu der 8. August d. J. festgesetzt worden
ist; so haben alle Kauflustige an
obbestimm=
ten Tag vormittag um 10 Uhr vor diesem
Magistrat zu erscheinen.
Licit. Weingärten.
Von der k. k. ni. öst. Domainenadministra=
tion werden an nachbenannten Tägen und
Or=
ten, jedesmal um 8 Uhr früh anzufangen,
folgende dem Stift Mondsee in Oberösterreich
gehörige, in Niederösterreich theils bey
Klo=
sterneuburg, theils bey Krems liegende
Wein=
gärten, samdt der heurigen Fechsung öffentlich
feilgeboten, und mit Vorbehalt der höchsten
Ratifikation an den Meistbietenden verkauft
werden. Vorläufig wird zur Nachricht
ange=
merket: 1) haben die Kauflustigen sowohl die
Fechsung als die Weingärten selbst, mit
Vor=
wissen und in Beyseyn des Weinzierls, oder
Drittlbauers in Augenschein zu nehmen, und
sohin an dem bestimmten Orte sich
anzumel=
den. 2) Jst die Bezahlung des Kaufschillings
von jenem, welcher noch eine weitere
Si=
cherheit auszuweisen im Stande ist, sogleich
mit einem Drittel, ohne weiterer Sicherheit
aber, sogleich mit der Helfte zu leisten, der
Uiberrest aber in 4jährigen Terminen, samt
4 pro Cento Jnteresse abzuführen, und durch
den ersten Satz sicher zu stellen. 3) hat der
Käufer von Zeit des erlegten Kaufschillings
und der Uibergabe des erkauften
Weingar=
ten den Dienst, Steuer, und alle übrige
dar=
auf haftende Abgaben zu bestreiten; auch 4)
die Ab=und Ausschreibung an die Gewöhr,
und alle des Kaufs wegen zu bestreitende
Un=
kösten allein auf sich zu nehmen. Uibrigens
werden auch alle betreffende Grundbücher um
den gegenwärtigen Licitationsakt mit
vorneh=
men zu können, der Ordnung nach vorgeladen.
— Den 13. Septemb. in dem Rathhaus zu
Langenlois: Nr. 12. 1 1 / 2 Viertel in der
Frey=
heit Heindorf, Ried Unterhasel, geschätzt ohne
Fechsung pr. 60 fl. , Nr. 13. 1 1 / 2 viertel
— zu Kammern — Hund pr. 70 fl. , Nr. 14.
1 1 / 2 viertel — zu Langenlos — Oberhasel
pr. 40 fl. , Nr. 15. 1 1 / 2 viertel — deto —
Fuxloch pr. 60 fl. , Nr. 16. 1 1 / 2 viertel —
deto — Frisenrock pr. 70 fl. , Nr. 17. 2
vier=
tel — deto — Stock pr. 80 fl. , Nr. 18. 1
viertel — deto — daselbst pr. 40 fl. , Nr. 19.
2 viertel — zu Gedersdorf — Altmantel pr.
160 fl. , Nr. 20. 1 viertel — deto — deto
pr. 70 fl. , Nr. 21. 1 viertel — deto — |
de=
to pr. 65 fl. , Nr. 22. 1 1 / 2 viertel — deto
— Moßburgerin pr. 45 fl. , Nr. 23. 1 1 / 2
viertel — deto — deto pr. 45 fl. , Nr. 24.
1 viertel — deto — deto pr. 40 fl. , Nr. 25.
1 viertel — deto — deto pr. 40 fl. , Nr. 26.
1 viertel — deto — deto pr. 30 fl. , Nr. 27.
2 viertel — deto — Tiefenthal pr. 100 fl.
Nr. 28. 1 viertel — deto — deto 40 fl. , Nr.
29. 1 viertel — deto — deto pr. 40 fl. , Nr.
30. 1 viertel — deto — deto pr. 30 fl. , Nr.
31. 1 viertel — deto — deto pr. 40 fl. , Nr.
32. 1 viertel — deto — deto pr. 40 fl. , Nr.
33. 1 viertel — deto — deto pr. 40 fl. , Nr.
34. 2 viertel — deto — deto pr. 60 fl. , Nr.
35. 1 viertel — zu Gedersdorf — Tiefen=
thal pr. 45 fl. , Nr. 36. 1 viertel — deto —
deto pr. 30 fl. , Nr. 37 2 viertel — deto
deto pr. 70 fl. , Nr. 38. 1 viertel — deto —
deto, oder Leitl pr. 64 fl. Den 14. Sept.
in dem Mondseerhof zu Krems, Nr. 39. 1 1 / 2
viertel — zu Krems — ⟨G⟩rächsen pr. 53 fl. ,
Nr. 40. 1 1 / 2 viertel — deto — deto pr. 55 fl. ,
Nr. 41. 2 viertel — deto — deto pr 60 fl. ,
Nr. 42. 2 viertel — dero — deto pr. 60 fl. ,
Nr. 43. 1 1 / 2 viertel — deto — deto pr. 50 fl.
Nr. 44. 1 1 / 2 viertel — deto — deto pr. 55 fl.
Nr. 45. 2 viertel — deto — Gern pr. 40 fl. ,
Nr. 46. 1 viertel — deto — deto pr. 25 fl.
Nr. 47. 2 viertel — deto — deto pr. 50 fl. ,
Nr. 48. 1 viertel — deto — deto pr. 25 fl. ,
Nr. 49. 2 viertel — deto — deto pr. 80 fl. ,
Nr. 50. 2 viertel — deto — Schreiber pr. 50
fl. , Nr. 51. 2 viertel — deto — deto pr. 70
fl. , Nr. 52. 2 viertel — zu Krems — Schrei=
ber pr. 60 fl. , Nr. 53. 1 viertel — deto —
deto pr. 20 fl. , Nr. 54. 1 viertel — deto —
dero pr. 20 fl. , Nr. 55. 1 viertel — deto —
deto 24 fl. , Nr. 56. 1 viertel — deto — de=
to pr. 24 fl. , Nr. 57. 2 viertel — deto —
deto pr. 64 fl. , Nr. 58. 2 viertel — deto —
deto pr. 70 fl. , Nr. 59. 1 1 / 2 viertel — de=
to — Steinegg pr. 25 fl. , Nr. 60. 1 1 / 2
viertel — deto — des St. Antoni Kapellerl
pr. 110 fl. , Nr. 61. 3 viertel — deto — deto
pr. 180 fl. , Nr. 62. 4 viertel — deto — de=
to pr. 240 fl. , Nr. 63. 1 1 / 2 viertel — deto
— deto pr. 120 fl. , Nr. 64. 1 1 / 2 — deto
— des Gartl pr. 110 fl. , Nr. 65. 2 viertel
— zu Stein — Kögl pr. 110 fl. , Nr. 66. 2
viertel — deto — deto pr. 130 fl. , Nr. 67.
2 viertel — zu Oberradendorf — niedernWolfs=
graben pr. 80 fl. Den 20. Septemb. in dem
Saumgartenbergerhof zu Klosterneuburg: Nr.
1. 3 viertel — Klosterneuburg — Harpfen
pr. 90 fl. , Nr. 2. 1 / 2 Rachel — deto — de=
to Neusatz pr. 5 fl. , Nr. 3. 1 Achtel — de=
to — Eichweg pr. 25 fl. , Nr. 4. 2 viertel
— deto — Hofstatt pr. 140 fl. , Nr. 5. 2 1 / 2
— deto — deto pr. 163 fl. , Nr. 6. 2 1 / 2
viertel — deto — deto pr. 187 fl. , Nr. 7.
1 viertel — deto — Gurgel pr. 75 fl. , Nr. 8.
1 viertel — deto — Urbar pr. 40 fl. , Nr.
9. 1 viertel — Klosterneuburg — Scharten
oder Bachweingart pr. 25 fl. , Nr. 10. 3
vier=
tel — deto — Tragauer pr. 45 fl. , Nr. 11.
2 viertel — Kritzendorf — ⟨
Döker,
⟩ geschätzt
ohne Fechsung pr. 55 fl.
Convoc. Mittermühlnerische Gläubiger.
Von der Herrschaft Gilgenberg in Ni. Oest.
des V. O. M. B. wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey der
ex fundo religionis
der
Pfarr Waldkirchen zugegeben gewesene
Coo=
perator, Herr Lambertus Mittermühlner, aus
dem Franziskanerorden, ohne Hinterlassung
eines Testaments verstorben; um nun sichere
Vermögensabhandlung pflegen zu können, wer=
den all diejenige, welche an desselben obhan=
denen Vermögen Schulden=Erbschafts=oder
andere Foderungen wegen einige Ansprüche
zu machen haben, dergestalt ausschließig
für=
geladen, daß der oder dieselben sich bis ⟨
1.
⟩
Juli um so sicherer anmelden, und behörig
legitimiren sollen, widrigenfalls desselben
Ver=
mögen von Amtswegen verhandelt, und den
etwaig ausbleibenden Schuldnern, oder
Erbs=
interessenten das ewige Stillschweigen
aufer=
legt werden würde.
Convoc. Wimmerische Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht. Es sey der Franz Wimmer, burgl. Hand=
schuhmacher u. Hausinhaber, mit Tod
abgegan=
gen, und daher, um mit dessen
Verlassenschafts=
abhandlung sicher fürgehen zu können, für
noth=
wendig befunden worden, all jene vorzuladen
und anzuhören, welche an diese
Verlassen=
schaft entweder um Erbrecht, oder
jure
cre-
diti, vel quocunque alio titulo
Foderungen
und Ansprüche machen könnten. Zu diesem
Ende haben jene, so hieran rechtmäßige
Sprü=
che zu machen gedenken, den 22. Juli d. J.
früh um 10 Uhr vor diesem Magistrat
ent=
weder persönlich, oder durch einen
hinläng=
lich Bevollmächtigten sogewiß zu erscheinen,
wie im widrigen diese Verlassenschaft
ex
of-
ficio
abgehandelt, und den sich legitimirten
Erben ohne weitern eingeantwortet werden
würde.
Convoc. Rädeskinische Gläubiger.
Von Amtswegen der gräflich Excellenz Karl
Palfischen Herrschaft Krumbach wird hiemit
kund gemacht: Wasmassen der
Hochneukürch=
ner Pfarrer, Herr Anton Rädeskini, seine
Pfarr verlassen hat: um also mit der
Ab=
handlung sicher fürkehren zu können, haben
all jene, so an bemeldten Herrn Pfarrers
Rä=
deskinischen Vermögen etwa einige
Foderun=
gen und Ansprüche zu machen vermeinen, den
31. Juli d. J. früh um 9 Uhr bey alhiesiger
Amtskanzley zu erscheinen, und ihre Foderung
alsogewiß rechtlich zu liquidiren, als im
wi=
drigen, was Rechtens ist, fürgekehret
wer=
den soll.
Convoc. Zeitlerische Gläubiger.
Von des k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Enns, dann in den
Vorlan=
den bestellten
J. D. M. M.
wegen wird
hie=
mit allen und jeden, so an des den 14. May
d. J. alhier
ab intestato
verstorbenen
pensio=
nirten Unterlieutenant, Johann von Zeitler,
Verlassenschaft, Sprüche und Anfoderungen
haben, oder zu haben vermeinen, kund gemacht:
Es sey auf Anlangen des k. k. Kriegsagenten,
Anton Nepomuck Dembscher, als gerichtl.
aufgestellten
Curatoris
der beyläufig in 19 fl.
bestehenden Unterlieutenant Seiterischen
Ver=
lassenschaft zur diesfälligen Abhandlung einer
Tagsatzung auf den 17. August d. J. früh
um 9 Uhr vor diesem k. k.
J. D. M. M.
angeordnet worden; daher haben all und jede,
so an mehrbesagte Unterlieutenant v. Zeitleri=
sche Verlassenschaft
sub quocunque titulo
eini=
ge Sprüche und Anfoderungen haben, oder
zu haben vermeinen, ihre allfällige Behelfe
dem aufgestellten
Curatori
noch vor der
Tag=
satzung zu kommuniziren, sohin aber
obbe=
sagten Tag, Stund und Ort entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam
Bevollmäch=
tigten alsogewiß zu erscheinen, ihre habende
Sprüche anzumelden, und mit Beybringung
der behörigen Dokumenten rechtens zu
liqui=
d⟨ir⟩en, als im widrigen ohne weitern
Zuwar=
ten mit der Verlassenschaft, und respekt. Cri=
däabhandlung in Ansehung der Anwesenden
fürgegangen, den Anwesenden aber das ewige
Stillschweigen auferleget werden solle. Wien
den 2. Juni 1786.
Konkurs des Christoph Krammer.
Von dem Magistrate beyder k. k. landes=
fürstl. Städte Krems und Stein wird anmit
bekannt gemacht: Es sey von dem Gerichte
in die Eröffnung eines Konkurses über das
gesamte im Lande Oesterreich befindlich
be=
weg=und unbewegliche Vermögen des
Chri=
stoph Krammer, burgl. Fleischhackermeisters
in der Stadt Stein, gewilliget worden. Da=
her wird jedermann, der an erstgedacht
Ver=
schuldeten eine Foderung zu stellen berechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 1. Au=
gust d. J. die Anmeldung seiner Foderung in
Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Ver=
tretter der Krammerischen Konkursmasse, Hrn.
Joseph Brunner, geschw. Gerichtsadv. auf
dem Lande, bey diesem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit der Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
ge=
setzt zu werden verlangte, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehört werden, und
diejenigen, die ihre Foderungen bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rucksicht des
ge=
sammten im Lande Ni. Oe. befindlichen
Ver=
mögens des eingangsbenannten Verschuldeten
ohne Ausnahm, auch dann abgewiesen seyn
sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensations=
recht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigen=
thümliches Gut von der Massa zu fodern
hät=
ten, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäe, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massa schuldig wären,
die Schuld ungehindert des Kompensatitions=
Eigenthums=oder Pfandrechts, dass ihnen
ansonst zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen verhalten werden würden.
Amort. Wechselbrief.
Von dem k k. in. öst. Merkantil und
Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: Die
Wi⟨ll⟩eshofen
& Comp.
alhier haben an die
ordre
des
Hagi Constantin Popp
unterm 16.
Dezemb. 1783 einen
prima,
und ⟨secunda⟩
Wechselbrief pr. 2000
Piaster,
51 Täge nach
Dato zahlbar ausgestellt, wovon der
secunda
von Franz Jakob
Boog,
an Herrn Joseph
Frhrn. v. Penkler durch
Giro
gediehen; der
prima
aber in Verstoß gekommen, und dies nun
zu ungehindert des genauen Nachsuchens nicht
vorzufinden gewesen ist. Obwohlen nun der
Girant Boog
in seinem Revers dd. 2. Juli
1784 dem Hrn. Joseph Frhrn. v. Penkler die
Schadloshaltung für jenen Fall versprochen
hat, wenn denselben etwa ein dritter Besitzer
des
prima
Wechselbriefes wegen des
Eigen=
thums der anerkauften Wechselfoderung
ange=
hen möchte, so ist ihm Hrn. Frhrn. von
Penk=
ler demnach daran gelegen, daß durch
Amor-
tisirung
des bemeldten
prima
Wechselbriefes
sowohl ein als der andere Theil gegen alle
Folgen gesichert werde, weswegen derselbe um
gerichtliche
Amortisirung
sothanen
Wechsel=
briefes gebetten habe. Daher werden
dieje=
nigen, welche besagten
prima
Wechselbrief in
Handen haben, oder hierauf einige Sprüche
und Foderungen zu stellen vermeinen, sich
bey diesem k. k. in öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht binnen den nächsten 6 Wochen und
3 Täg alsogewiß zu melden, und sich hiezu
behörig zu legitimiren haben, als im
widri=
gen nach Verlauf dieser bestimmten Zeit
dies=
falls niemand mehr gehöret, sondern der
Wech=
selbrief für amortisirt und kassirt gehalten seyn
soll, Wien den 2. Juni 1786.