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Wiener Zeitung

Nr. 54, 8. Juli 1786

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[1]

Jnländische Nachrichten.

Wien.

Zu Folge höchsten Hofdekrets vom 3.
und präs. 6. des gegenwärtigen
Monats ist den Schmelztiegelfabrikanten
zu Engelbartszell, Johann Klobsky,
Dominik Seitz und Kompagnie, das von
Sr. Maj. ausgesetzte Prämium von 100
Dukaten, nebst einer ordentlichen Fabrik=
befugniß
, jedoch ohne ausschliessenden
Recht, ertheilet worden. Welches von
der K. K. Ni. De. Regierung zu jeder=
manns
Wissenschaft mit dem Beysatze be=
kannt
gemacht wird, daß zwar Niemand
mehr auf ein Prämium diesfalls An=
spruch
machen könne, jedoch jedermann
frey stehe, Schmelztiegel aus innländi=

scher Erde zu verfertigen, und zu ver
kaufen.

Die in der vorletzten Zeitung abgebro
chene K. K. gesetzliche Erbordnung laute
in der Fortsetzung also:

§. 8. Sind beyde Eltern des Erblasser⟨s⟩
gestorben, so wird die eine Hälfte de⟨r⟩
Erbschaft, so dem noch lebenden Vate⟨r⟩
zugefallen wäre, unter seine hinterlassen⟨e⟩
Kinder, und ihre Nachkömmlinge, di⟨e⟩
andere Hälfte, so der Mutter, wenn si⟨e⟩
lebte, gebühret hätte, zwischen ihre⟨n⟩
Kindern, und den Nachkömmlingen die⟨=
ser
Kinder nach dem §. 4. 5. 6. getheilet
Sind keine anderen Kinder vorhanden
als welche von des Erblassers Vater un⟨d⟩
Mutter gemeinschaftlich gezeiget worden

[2]

oder nur die Nachkömmlingen dieser ge=
meinschaftlichen
Kinder, so theilen sie
sowohl die väterliche, als mütterliche
Hälfte unter sich gleich. Wenn aber nebst
ihren, noch Kinder vorhanden sind, die
von dem Vater, oder der Mutter, oder
von beyden Eltern in einer anderen Ehe
gezeugt worden, so haben die von Vater
und Mutter gemeinschaftlich erzeugten,
oder derselben Nachkömmlinge, sowohl
an der väterlichen, als an der mütterli=
chen
Hälfte ihren gebührenden mit den
einseitigen Geschwistern gleichen Antheil.

§. 9. Hätte eines der vorgestorbonen
Eltern des Erblassers weder Kinder,
noch sonst Nachkömmliuge hinterlassen,
denn fällt die ganze Erbschaft dem an=
den
Eltertheile, wenn er noch lebt, zu:
oder, wenn derselbe ebenfalls gestorben
ist, wird die ganze Erbschaft unter sei=
nen
Kindern und weiteren Nachkömmlin=
gen
nach den oben festgesetzten Grundsä=
tzen
getheilet.

§. 10. Wenn weder die Eltern des
Erblassers mehr am Leben sind, noch
von einem oder andern ein Nachkömm=
ling
vorhanden ist, dann wird die dritte
Linie zur Erbfolge berufen, nämlich des
Erblassers Großältern, und diejenigen,
so von diesen Großältern abstammen. Jn
diesen Falle wird die Erbschaft in zwey
gleiche Theile getheilet. Ein Theil ge=
bühret
den Eltern des Vaters, und ihren
Nachkömmlingen, der andere den Eltern
der Mutter, und ihren Nachkömmlingen.

§. 11. Jede dieser Hälfte wird unter
den Großältern der Seite, wenn sie bey=
de
noch leben, gleich getheilet: ist eines
oder sind beyde Großältern gestorben,
so wird die dieser Seite zufallende Hälfte
zwischen den Kindern, und weiteren
Nachkömmlingen dieser Großältern nach
ebenden Grundsätzen getheilet, nach wel=
chen
die ganze Erbschaft zwischen den
Kinder und Nachkömmlingen von des
Erblassers Eltern getheilet wird.

§. 12. Wären entweder von väterlicher,
oder mütterlicher Seite beyde Großältern

gestorben, auch weder von dem Großva=
ter
, noch der Großmutter Nachkömm=
linge
vorhanden, dann gebühret den von
der anderen Seite noch lebenden Groß=
ältern
, oder nach dem Tode derselben,
ihren hinterlassenen Kindern und weiterer
Nachkömmlingen die ganze Erbschaft.

§. 13. Wenn die dritte Linie gänzlich
erloschen ist, beruffen wir zur Erbfolge
die vierte Linie. Zu dieser Linie gehören
die Eltern des väterlichen Großvaters,
und ihre Nachkömmlingen, die Eltern
der väterlichen Großmutter, und ihre
Nachkömmlinge, die Eltern des mütter=
lichen
Großvaters, und ihre Nachkömm=
linge
, und die Eltern der mütterlichen
Großmutter samt ihren Nachkömmlingen.

§. 14. Sind von allen diesen Seiten
Anverwandte vorhanden, so wird die
Erbschaft zwischen den vier Stämmen in
vier gleiche Theile getheilet, und jeder
Theil abermal zwischen den zu diesem
Stamme gehörigen Personen nach eben
den Regeln untergetheilet, nach welchen
zwischen den Eltern des Erblassers und
ihren Nachkömmlingen die ganze Erb=
schaft
getheilet wird.

§. 15. Jst einer von den zu dieser Linie
gehörigen Stämmen erloschen; so fällt
dessen Antheil nicht allen übrigen Stäm=
men
zu, sondern, wenn der erloschene
Stamm von der väterlichen Seite ist,
so fällt dem anderen Stamme von der
väterlichen Seite die Hälfte ganz zu; und
wenn, der erloschene Stamm von der
mütterlichen Seite ist, so fällt dem an=
dern
Stamme von der mütterlichen Seite
die Hälfte ganz zu. Waren aber beyde
Stämme von väterlicher oder mütterlicher
Seite erloschen; so bekommen die beyden
Stämme von der anderen Seite, oder,
wenn auch noch von diesen einer erloschen
ist, der einzige von dieser Seite noch
übrige Stamm die ganze Erbschaft.

(Die Fortsetzung folgt.)

Die K. K. Akademie der bildenden
Künste macht hiemit sowohl hiesigen, als
auswärtigen Künstlern, die höchste Ent=

[3]

schliessung Sr. K. K. Apost. Majestät
bekannt, daß die Stelle des in den Ru=
hestand
gesetzten bisherigen Direktores
und Lehrers bey der Kommerzial=Zeich=
nungsschule
, Hrn. Florian Zeiß, mit
dem derselben ausgemessenen jährlichen
Gehalte von 1000 fl. durch den gewöhn=
lichen
Weg des Konkurses dem würdig=
sten
zu Theil werden solle. Bey den
Mitwerbern versieht sich die Akademie
auf einen geläuterten Geschmack, und
auf Talente, die, nebst hinreichenden
Kenntnissen von Manufakturen=und Fa=
brikwesen
überhaupt, in Erfindung aller
Gattungen Desseins von Blumen, und
idealischen Verzierungen für Gold=Sil=
ber
=und Seidenstoffe, Stickereyen, Zitze,
Kottone un. d. g. geübt sind. Diejenigen
also, die diese Eigenschaften zu besitzen
glauben, haben sich von zu Ende gesetz=
tem
Datum an, binnen 3 Monaten bey
der Akademie zu melden, worauf ihnen
der zur ordentlichen Prüfung bestimmte
Tag zu wissen gemacht werden wird. Wien
den 8. Julius 1786.

Aus Linz wird unter dem 3. d. M.
geschrieben: "Die Wuth des brausenden
Stromes hat sich zwar geleget; er ist
in sein voriges Bette zurückgekehret, und
wir werden durch keine Gefahr mehr be=
unruhiget
; aber nun erst tretten die Ver=
tüstugen
hervor, die das Wasser ange=
richtet
hat, und machen uns das erlittene
Unglück ganz fühlbar. Nur um Linz
herum allein darf man den Schaden zu
550, 000 Guld. berechnen, so sehr zu dessen
Hemmung und Verminderung eine Men=
ge
edler Menschenfreunde auf das wirk=
samsten
beygetragen hat. Am meisten ver=
dienen
das dankvolle Andenken der hiesi=
gen
Einwohner, Hr. Hofrath Freyherr
Poksteiner von Woffenbach, der Tag und
Nacht besorgte und thätige Hr. Bürger=
meister
Segmüler, zwey Schifsleute
aus Wien, die mit Gefahr ihres eige=
men
Lebens den Auhüter sammt Weib und
Kindern aus der Au geholet und in Si=
cherheit
gesetzt haben, endlich aber der

wakere Hory, ein gemeiner Soldat von
dem K. K. Jnfanterieregiment Tillier,
der im Rändelhofe bis an den Hals in
das Wasser gieng, und neun Personen,
unter denen eine Kindbetterinn nebst ih=
rem
Kinde war, auf seinen Schultern,
aus der augenscheinlichen Todesgefahr
errettete, dann aber weiter aufwärts ge=
gen
das Lazaret gieng, und allda wieder
unermüdet war, den Einwohnern dreyer
Häuser zu ihrer Rettung beyzustehen. Der
Werth seiner edlen That wurde noch durch
die Großmuth erhöhet, womit er alle ihm
von der Dankbarkeit der Geretteten dar=
gebotene
Geschenke ausschlug. Einstim=
miges
Lob und allgemeine Achtung wur=
den
dafür sein Lohn; mehrere seiner Her=
ren
Offiziere bewiesen es ihm dadurch,
daß sie ihn in ihre Gesellschaft undan
ihre Tafel zogen; sein Hauptmann aber,
Herr v. Weissenfels, wies ihm aus dem
Seinigen eine verdiente Zulage an. "

"Von den Gegenden umher vernimmt
man, daß der Jnn=Strom zu Scharding
die ganze Jnn=Brücke, wie auch vier Häu=
ser
und einen neugebauten Holzstadel von
Neuhaus hinweggerissen habe. Dieser
Strom führte daselbst einige ganze Häu=
ser
und ungeheuren Bruchstücke mit sich.
Zu Braunau war die Fluth nicht weni=
ger
schrecklich. Sie nahm von der Bay=
rischen
Seite 4 Joch weg, und verheerte
den Holzgarten Hagenau, wo über 6000
Klafter Holz des Stromes Raub wurden.
Von Goldwerth aus dem Mühlviertl
vernimmt man, daß in dasiger Kirche
das eindringende Wasser die Kanzel aus
der Mauer gerissen habe, u. s. w. "

(Um den Bericht von dieser Uiberschwem=
mung
vollständiger zu machen, setzen wir
hieher auch die Nachrichten, die man da=
von
aus Salzburg unter dem 27. Ju⟨n⟩.
liest: "Seit dem 23. Junius, heißt et,
fielen ausserordentliche Regengüsse fast
unausgesetzt in unseren Gegenden, und
überluden alle Flüsse. Der Haupt=
strom
Salza breitete sich fürchterlich
auf beyden Gestaden über die Dämme

[4]

⟨und⟩Auen, und setzte die an den Ufern
legenen Stadtgegenden so sehr unter
Wasser, daß man an vielen Orten die
Gewölber räumen, die unteren Stock=
werke
verlassen, und auf Kähnen hin
und her fahren mußte. Das Wasser stand
〈…〉 verschiedenen dieser Gegenden mehr als
〈…〉 lb Mann hoch. Es war ein trauriger
⟨An⟩blick, nicht nur eine ungeheure Menge
〈…〉 s dahingerissenen Scheiter=Brücken=
Bauholzes, sondern auch ganze, mit
〈…〉 el Aufwand und Mühe aufgeführte Ge=
⟨w⟩erke
, Dachungen, Hütten und Geräth=
⟨sc⟩haften
von dem wilden Strome dahin
⟨w⟩älzen zu sehen. Unsere Stadt hat es
〈…〉 r der vorsichtigen Verwendung der in
⟨A⟩bwesenheit unsers gnädigsten Landes=
〈…〉 ersten aufgestellten hohen Regierungs=
〈…〉 mißion, und benanntlich der uner=
⟨m⟩üdeten
Sorgfalt ihres würdigsten Mit=
〈…〉 edes, des hiesigen Domherrn, des H.
〈…〉 R. Grafen von Wolfegg, auch den
〈…〉 eisen Anstalten des löbl. Stadtmagi=
⟨str⟩ats
, und der hochfürstl. drey Bauäm=
〈…〉 zu verdanken, daß, so viel wir noch
〈…〉 issen, kein Mensch verunglückte, und
⟨di⟩e Brücke in den Hauptheilen glücklich
⟨ge⟩rettet wurde. Von dem Lande erwar=
〈…〉 a wir aber die traurigsten Berichte;
〈…〉 nn alle nahe gelegenen Seitenbäche
〈…〉 ben sich ausgegossen. Das ganze Non=
〈…〉 nthal, die Ritdenburg, das Dorf
〈…〉 axglon, das erst im vorigen Jahre
〈…〉 erbärmlich mitgenommene Dorf Lie=
〈…〉 ring, und jenseits fast die ganze weite
〈…〉 treke der Dörfer Gnigl und Aign ꝛc.
〈…〉 nden tief im Wasser: man hörte aus
⟨de⟩r ferne Vieh brüllen, und Menschen
⟨u⟩m Hilfe rufen. Erst vorgestern früh
〈…〉 ch 8 Uhr ließen die starken Regengüsse
⟨na⟩ch, und das Gewölke theilte sich, auch
⟨fi⟩ng das Wasser an zu fallen, und hat
〈…〉 s nun unsere Gestade bereits gänzlich
〈…〉 rlassen. "

Unter dem 30. Junius lautet ein zwey=
⟨te⟩s
Schreiben aus Salzburg folgender=
⟨ma⟩ssen
: "Seit vorgestern haben abwech=
〈…〉 nde Regengüsse unsern Salza=Strom,

welcher schon stark gesunken war, wieder
angeschwellt, so daß man abermal hohes
Wasser besorgte. Jm Gries hat dasselselbe
bereits gestern Vormittags wirklich sich
wieder eingefunden, und die Keller sind
aufs neue damit angefüllt. "

"Nach und nach laufen nun auch die
traurigsten Berichte vom Lande und aus
den Nachbarschaften hier ein. Die Brie=
fe
aus Berchtoldsgaden und Schellen=
berg
sind sehr kläglich. Schon am 25.
früh um halb 4 Uhr wurde der Holzre=
chen
zu Schellenberg vom Holze, das ei=
nen
Rechen im Gebirge durchgebrochen
hatte, angefallen: durch unermüdetete
Arbeit wurde er aber für dießnal noch
gerettet. Allein ein heftiger Schwall,
der Nachmittags eindrang, rief ihn nebst
zwey vorne und hinter demselben stehen=
den
Brücken durch, und nahm auch die un=
ferne
befindliche Schießstätte mit sich fort.
Noch schaudervoller war der Anblick, als
man um 10 Uhr Mittags am nämlichen
Tage ein gerade dem Markte gegenüber
auf dem Berge stehendes Bauernhaus
mit Grunde und Boden sich von seiner
Stelle losmachen, bis 80 Schritte auf
eine breitere Fläche herabsinken, und sich
etwas verkehret hier wieder festsetzen sah.
Zwey wackere Arbeitsleute und Brüder,
Franz und Adam Krenn mit Namen,
nebst Franzens Sohne, und einem Metz=
gerknechte
, Johann Kollbacher, erklam=
merten
mit Lebensgefahr die Anhöhe,
wühlten 4 im Hause um Hilfe rufende
Menschen aus dem hochaufgethümten
Schlamme heraus, und entrissen sie glück=
lich
dem Tode. Die zugleich mitherab=
gefallene
Schutt schwellte in einem Au=
genblicke
den ohnehin sehr hohen Strom
um einige Fuß höher an, setzte die gegen=
über
stehende Mühle und noch andere
Häuser unter Wasser, und schlug über
etlichen und 20 mit Wegräumen beschäf=
tigten
Arbeitern plötzlich zusammen, wovon
einige sogleich ein Raub der Flut wurden.
Nachrichten von abgerissenen Saatfeldern,
von zerrissenen Brücken und Dämmen,

[5]

von beschädigten Häusern und dergleichen
hat man auch aus diesen Gegenden in
gräulicher Menge. ")

Ungarn. Das in dem aufgehobenen
Kloster der Trinitariern zu Preßburg auf
Kosten des Staates errichtete Militair=
Krankenhaus, ist bereits seit ein paar
Wochen bezogen Uiber dem Eingange
liest man auf einer Marmortafel mit
übergoldeten Buchstaben die Jnschrift:

MVNVS
PATRIAE PROVIDENTIAE
IOSEPHI. AVG PATRIS PATRIAE
AEGRO MILITI SERVANDO
MDCCLXXXVI.

Am 3. d. M. wurde zu Preßburg das
Urtheil des berüchtigten Judenmörders
Sam. Zech vollzogen. Das Gericht des
Stadtmagistrates hatte ihn verurtheilt,
mit glühenden Zangen gezwickt, und
dann von oben hinab gerädert zu wer=
den
; aber Se. Majest. haben dieses Ur=
theil
zu mildern, und in eine scharfe
Züchtigung und lebenslängliche Gefan=
genschaft
abzuänderen geruhet. Diesem=
nach
wurde der Verbrecher auf der Richt=
stätte
gebrandmarkt, durch 3 Tage je=
desmal
mit 50 Stockschlägen gezüchtiget,
und dann nach Szegedin zur lebensläng=
lichen
Gefangenschaft und Schanzarbeit
abgesandt.

Der Gesundbrunnen zu Füred hat in
diesem Jahre wieder einen sehr zahlrei=
chen
Zuspruch aus allen Gegenden des
Königreiches. Zur Bequemlichkeit und
Sicherheit der Badgäste hat das Kön.
Landesgubernium gewisse Taxen für Woh=
nung
und Bewirthung festsetzen, und in
allen Gespanschaften bekannt machen las=
sen
. Bey dem Sauerbrunnen, so wie
in den benachbarten Dorfschaften und
Weingärten sind 170 Zimmer, 51 =
chen
und Stallungen für 319 Pferde ein=
gerichtet
. Die Zimmer zahlen täglich,
nach Verhältniß ihrer Grösse und Ver=
zierungen
15, 18, 24 oder 30 Kreu=
der
. Die Traiteurstafeln sind zu 18 oder
30 Kr. für die Person festgesetzt. Der

Hr. Polizeykommissair Ladis. H⟨orvath⟩
trägt die Sorge, daß die Gäste mit ⟨Ha=
ber
und Heu für ihre Pferde nicht üb 〈…〉
setzt, und daß Ordnung, Zucht und 〈…〉
cherheit stets aufrecht erhalten werden.

Der Herr Statthauptmann von P 〈…〉
Hr. Franz Gotthardi, hat am 1. d. 〈…〉
aus den Händen der Königl. Statth⟨al⟩=
terey
eine goldene Denkmünze mit B 〈…〉
erhalten, so ihm Se. Maj. zu erthei⟨len⟩
allergnädigst geruhet haben, um sow⟨ohl⟩
seine Thätigkeit und seinen rühmlich⟨en⟩
Diensteifer überhaupt, als insbesond 〈…〉
die Aufmerksamkeit, Sorgfalt und V 〈…〉
wendung zu belohnen, die er bey d 〈…〉
im Monat April durch den K. K. Ko⟨m=
missair
bey dem Ungarischen Aus 〈…〉
sungs=und Steuerregulirungsgeschäft,
Baron v. Kaschnitz, und der übrig 〈…〉
Königl. Ungarischen Kommissare zu P 〈…〉
gemachten Aufenthalte, zum Beßten d 〈…〉
allerhöchsten Dienstes bezeiget hat.

Oester. Niederlande. Der Erzherz⟨og⟩
Ferdinand, Generalgouverneur der ⟨Oe=
sterreichischen
Lambardey, und d⟨ie⟩
Erzherzoginn Maria Beatrix, sei⟨ne⟩
durchlauchtigste Gemahlinn, sind am 2 〈…〉
vor. Monats des Abends von Paris 〈…〉
Brüssel angekommen. Die durchlauc⟨h=
tigsten
Statthalter waren Jhnen 〈…〉
Mariemont entgegen gegangen. Am 2 〈…〉
war Aufwartung und grosse Tafel be⟨i⟩
Hofe. Des Abends erschienen sämmtl⟨i=
che
Königl. Hoheiten im Theater, w⟨o⟩
sie mit lautem Jubel bewillkommet wu⟨r=
den
. Am 23. wurde das Mittagmah⟨l⟩
im Vauxhall eingenommen, und nac⟨h⟩
Tische wurde zu Tervüren gejaget. A⟨m⟩
folgenden Tage war zweyfaches Schau⟨=
spiel
in der Orangerie des neuen Schlos⟨=
ses
Schönberg unter dem prächtigen chi⟨=
nesischen
Thurm, der so, wie das ganz⟨e⟩
Schloß, beleuchtet war. Jhre Königl.
Hoheiten kehrten zu Schiffe unter de⟨m⟩
Klage verschiedener musikalischer Jnstru⟨=
mente
, nach Brüssel zurück. Am 25.
war nach Tische bey Hofe Aufwartung,
und Ball; im Vauxhal war nach dem

[6]

Schauspiele ebenfalls Ball, und der Park
wurde erleuchtet. An dem nämlichen
Tage, um Mittagszeit machte Hr. Blan=
⟨char⟩d
seine zweyte Luftfahrt, wobey er
sich aus dem Garten der ehemaligen An=
⟨nonciaden⟩nonnen
erhob, über Eterbek,
ein nahe gelegenes Dorf sich hinschwang,
und im Walde von Saone, ungefähr
drey viertel geometrische Meilen weit von
dem obgedachten Garten wieder zu Bo=
den
kam. Er war immer in seiner Gon=
del
aufgerichtet, da er das zahlreiche
Publikum begrüßte. Von dem Orte,
vo er sich niederließ, erhob er sich hier=
auf
wieder auf eine gewisse Höhe, in der
er von vier Männern seinen Aerostat an
einem schwachen Seile um den Park her=
um
, und durch die Gässen bis an das
ehemalige Annonciadenkloster leiten ließ,
wo endlich im Garten, an dem näm=
lichen
Orte, von dem er sich erhoben
hatte, wieder eintraf.


Ausländische Begebenheiten.

Portugall.

Die Leiche des Königs ist am 26. May
einbalsamirt, und mit allen Jnsignien
und Ordenszeichen behangen, der öffent=
lichen
Schau ausgesetzet worden. Den
Beamten von dem Königl. Haus war
es erlaubt die Hand des Seligen zu
küssen. Am 27. wurde die Leiche auf ein
⟨Prae⟩bett gebracht, das nächst einem
Altar aufgestellt wurde. An diesem Tage
wurde die Geistlichkeit zugelassen, um
an deLeiche des sel. Königs zu betten.
Des Abends, an der zum Leichbegäng=
nisse
festgesetzten Stunde fanden sich der
Prinz von Brasilien und der Jnfant
Don Juan in tiefester Trauer bey der
Leicheein, und begleiteten sie bis vor die
〈…〉 ör des Pallastes. Der Leichenzug,
welcher sehr zahlreich und majestätisch
war, gieng zur Kirche, wo endlich die
Leicheviel Gepränge zu Grabe ge=

bracht wurde. Die aufgezogenen Trup=
pen
machten dabey eine Generalsalve,
die von den Kanonen der Festungen und
der Schiffe im Hafen erwiedert wurde.

Die Spanische Fregate Assunzio⟨n⟩ist
am 25. May zum drittenmal nach ⟨Pemi=
che
gekommen und hat am 28. eine vierte
Million Piaster von dem S. Pedro nach
Kadix abgeführt. Die Fregate Barbara
sollte ihr unmittelbar mit einer fünften
Million folgen.

Spanien.

Jeder Menschenfreund, und insbeson=
dere
die gutgesinnten Spanier sehen mit
Entzücken die stete Wachsamkeit und Thä=
tigkeit
der Regierung zur Vermehrung
des allgemeinen Wohlstandes, und des
äussern Ansehen dieser Monarchie. Der
Eifer zur Grabung vielfältigen Kanäle,
Anlegung bequemer Landstrassen und Ein=
richtung
des Postwesens; die Errichtung
und Unterstützung zahlreicher Oekonomi=
scher
Gesellschaften, Schulen und Aka=
demien
, und eine Menge weiser Verord=
nungen
, die das Werk des aufgeklärten
Staatsministers Florida=Blanca sind;
die Erweckung und Verbreitung der Jn=
dustrie
, die Verbesserung der Finanzen,
und des Militairs, so man den Einsich=
ten
und der Entschlossenheit des Finanz=
ministers
D. Llerena zu verdanken hat;
endlich die zweckmässigen Maaßregeln,
so D. Murcia, einer der aufgeklärte=
sten
Geistlichen, zur Anlegung und Ver=
mehrung
der Volksschulen mit gutem
Fortgange nimmt, sind eine angeneh=
me
Morgenröthe, die einen hellen Tag
verkündigen. Die neuesten Briefe aus
Madrit enthalten verschiedene neue =
ge
dieses frohen Gemäldes.

Durch eine am 2. Jun. verkündigte
Kön. Verordnung haben Se. Maj. zur
Begünstigung des Fleisses der Gewerb=
schaften
, die Rechte und Freyheiten,
die Karl II. im J. 1683 den Seidenfa=
brikanten
verwilligt hat, auf alle Kün=
ste
, Gewerbe und Handthierungen aus=

[7]

gebahnet,so, daß es verboten ist, ir=
gend
einen solchen Gewerbsmann oder
seinen Gehilfen wegen Schulden und Ci=
vilverbrechen
einziehen zu lassen, oder
dessen Werkzeuge zu pfänden u. d. gl.

Eine andere Verordnung vom 10. May
regulirt die Truppeneinquartirung auf eine
〈…〉 stimmte Art dergestalt, daß jedes Re=
giment
alle 3 Jahre von einer Provinz
〈…〉 ie nächste rücket, und so immerfort,
⟨nach⟩und nach im ganzen Reiche herum=
kömmt
. Allenthalben sollen sie zum Stras=
sen
=und Kanalbau hilfreiche Hand
leisten.

Die milde Stiftung des Bisthums
Malaga hat im Laufe dieses Jahres zur
Beförderung der Jndusteie ansehnliche
Prämien vertheilt, und nicht weniger,
als 174. 408 Piaster an verschiedene Ge=
werksleute
unverzinsbar geliehen. Jn
einer am 1. Jun. gehaltenen Generalver=
sammlung
bey dieser Stiftung hat die
Direkzion den Ausweis hierüber ertheilt,
und neue Ermunterungspreise ausgesetzt.

Jtalien.

Eine Algierische Flotte, die aus 7
Schebecken, 1 Barke, und 3 Halbgalee=
ren
besteht, ist im mittelländischen Mee=
re
erschienen, und hat sich schon zu ver=
schiedenenmalen
an der Küste von Genua
blicken lassen. Diese Republick läßt da=
her
zu ihrer Sicherheit, und zur Verja=
gung
der Corsaren alle ihre Kriegsfahr=
zeuge
ausrüsten.

Die Venetianische Schebecke Kupido,
die im Hafen von Livorno lag, ist am
23. v. M. mit Depeschen des Senats
an den Ritter Emo nach Malta abge=
segelt
.

Die Königl. Kommission der Mis=
bräuche
( Giunta di Abusi zu Neapel
hat am 19. Jun. nach öfteren Berath=
schlagungen
für gut befunden, daß die
Regularorden von dem Generale zu Rom
getrennt werden sollen, und an dessen
Statt ein in⟨b⟩ländischer Generakviar zu
ernennen wäre, der in der Abhängigkeit

der Bischöffe zu stehen hätte. 〈…〉
zweifelt nun nicht mehr, daß der König
diese Maßregel festsetzen werde.

Man vernimmt, daß der Fürst von
Dietrichstein fast gänzlich hergestellt ist,
und die Frau Fürstinn eine Besserung
ihrer Gesundheitsumstände fühlet. Die
Königinn hat ihnen zur Wohnung den
Pallast angeboten, den J. M. von dem
Principe di Francavilla erkauft haben.

Vereinigte Niederlande

Die Reise des Statthalters nach der
Provinz Seeland, die so lange ⟨verscho⟩=
ben
worden war, hat endlichdoch statt
gehabt. Vorher noch sind Se. Durchl.
am 3. v. M. vom SchlosseDiern aus
nach Clewe abgereiset und haben alda
der verwittweten Freyinn von S 〈…〉 ,
gebohrnen Nassau, einen Besuch gemacht,
wobey sie von dem Magistrate und der
Bürgerschaft der Stadt mit allen de⟨nk⟩=
lichen
Ehrenbezeugungen sind emp⟨fangen⟩
worden. Sie kehrten noch am ⟨ämi=
chen
Tage zurück nach Loo, ver 〈…〉
aber dieses Schloß den 15. v. M. , rei=
sten
über Herzogenbusch, Bred und
Bergen=op=Zoom, und traffen m 〈…〉
zu Middelburg, der Hauptstadt von
Seeland ein. Auf dieser Reise 〈…〉
der Hr. Statthalter wieder vie 〈…〉
Beweise von der Liebe des Volks für
ihn und sein Haus; überall wurde er
mit Jubel, und unterFreudefestn
empfangen.

Die Reise des Prinzen die f 〈…〉 die
Aufnahme, die er allenthalben 〈…〉 de,
und sein Aufenthalt in der mächtig⟨en⟩
für ihn sehr gut gesinnten Provi⟨nz⟩ ⟨See=
land
scheint der anders gestimmt⟨en⟩ ⟨Par=
they
nicht wenig zu mißfallen;welche
sich verschiedene Bewegungen ge⟨geben⟩,
diese Reise zu verhindern besonders b 〈…〉
gegenwärtigen Umständen, wo ger⟨ade⟩
Staaten von Holland mit der P⟨rovinz⟩
Seeland über viele wichtige Staats 〈…〉
te im Streit liegen, und man b⟨efürch=
ten
muß, daß der Eifer für den P 〈…〉

[8]

⟨le⟩üther in Seeland noch mehr ge=
⟨den⟩
⟨die⟩Maasregeln von Holland auf=
⟨rine⟩
. Die Staaten dieser Provinz
haben am25. Jun. sich wieder versam=
⟨melt⟩
Manschmeichelt sich aufs neue,
daß indieser Sitzung ein für den Statt=
⟨halter⟩
⟨gü⟩nstiger Entschluß wegen des Haa=
⟨ger⟩
⟨Besatz⟩ung=Commando werde ge=
⟨faßt⟩
⟨wer⟩den, um so mehr als die Stadt
⟨Amsterda⟩m über die nämliche Sache nun
schon zumdrittenmal mit der Mehrheit
der Stimmen beschlossen hat, dem Statt=
⟨halter⟩
〈…〉 es Commando zurückzustellen.

Überdiese Stadt, die erste, wel=
⟨che⟩
denrepublikanischen Reformazions=
⟨geist⟩
biszum Schwindel anfachte, und
net dieMaasregeln nahm und unter=
⟨stützt⟩e
, womit man gegen die Statthal=
ter
〈…〉 zu Felde zog, scheint nun,
da manhierinn so weit gegangen ist,
den⟨An⟩fang machen zu wollen, alles
auf denvorigen Fuß zu setzen. Sie
soll⟨näm⟩lich den Entschluß genommen
haben, alle Exerzierkorps abzuschaffen,
um dieAusgelassenheit der öffentlichen
Bittezu beschränken; wirklich geht
auch derUnfug, den die einen, so wie
die andernanrichten, gar zu weit; alle
〈…〉 gen, Aufruhrern, und Unordnun=
⟨gen⟩
⟨wo⟩von die Republik voll ist, und
die⟨ihr⟩die verderblichsten Folgen drohen,
scheinennur allein daher zu rühren.

Deutschland.

DerKurfürst von Köln hat bey sei=
⟨nem⟩
⟨Mi⟩nisterium eine grosse Beförderung
⟨vorgen⟩ommen: Der geheime Staats=
⟨Kon⟩ferenzrath, Jos. Bar. v. Wal=
〈…〉 ist zum wirklichen Staats=und
⟨Konfer⟩enzminister, der Graf v. Wolf=
〈…〉 nich, bisheriger Finanz=Kam=
⟨merprä⟩sident
ist zum Präsidenten des
〈…〉 Appellazionsgerichtes; der Ba=
⟨ron⟩
⟨Sp⟩iegel v. Diesenberg, Kanonikus
〈…〉 idelsheim und Münster, gehei=
⟨mer⟩
Rathund Drossard von Westpha=
⟨len⟩
istzum Präsidenten der Finanzkam=
⟨mer⟩
⟨er⟩klärt worden. Zugleich haben auch
se.⟨k⟩ön. Hoh. die Räthe und Beamten

des neuerrichteten Appellazionsgerichtetes,
so wie verschiedene geheime und Hofrä=
the
zu ernennen geruhet.

Der von dem Papste an die Stelle des
abgegangenen Nuntius zu Köln abge=
sandte
Erzbischof von Damiate, Mon=
signor
Pacca, ist am 9. Junius allda
eingetroffen.

Der Landgraf von Hessen=Cassel hat
beschlossen, seinem Lande in Friedenszei=
ten
mehr Aerme zum Ackerbau zu schen=
ken
, und deshalb bey seiner Armee eine
Verminderung vorzunehmen, wodurch
die Offiziers nichts verliehren, das Va=
terland
aber ungefähr 3000 Ackerleute,
und mit denselben eine neue hoffnungs=
volle
Aussicht zu einem künftigen grösse=
ren
Wohlstande gewinnt. Von dem13
Feldinfanterieregimentern des Landgra=
fen
, deren jedes 6 Kompagnien stark ist,
sollen von jeder Kompagnie 15 Mann
den Abschied erhalten. Von den dazu
gehörigen 2 Prinzen=Regimentern, die
stärker sind, werden von jeder Kompag=
nie
30 Mann verabschiedet. Eben die=
ses
findet auch bey den 6 Garnisonregi=
mentern
statt. Von den 4 Dragonerre=
gimentern
, jedes zu 5 Eskadrons, wer=
den
von jeder Eskadron 10 Mann ver=
abschiedet
. Bloß die schwere Kavallerie,
die Husaren, das Jägerkorps und Kreis=
regiment
behalten ihre völlige Mann=
schaft
, weil sie mit solcher eben nicht
übersetzt sind.

Der König von Spanien hat vor
Kurzem den Grafen v. Gersdorf, ehe=
maligen
Chursächsischen Gesandten zu
Madrit, mit seinem reich mit Brillanten
besetzten Portrait beschenkt, welches mit
einem Schreiben des ersten Staatssekre=
taires
begleitet war, worinn dem Gra=
fen
die Zufriedenheit des Monarchen mit
⟨dessen⟩während seiner Gesandt=
schaft
zu 〈…〉 , zugesichert wurde.
Der Graf v. Redern, welcher an sei=
ner
Stelle zum Churfürstl. Gesandten in
Spanien ernannt ist, wird nächstens
dahin abreisen.

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 54. 1786.

Wien.

Nachricht.

Es ist mittelsthöchsten Hofdekrets dd.
26. und präs. 27. Junius von aller=
höchsten
Orten herabgelanget: daß nach=
dem
die vorgekommene Angabe einer all=
hier
unternommenen Nachmachung der
Bankozeddeln bey der darauf gefolgten
Untersuchung vollständig wahr befunden
worden, den Angebern dieses Verbrechens
die Belohnung von 10, 000 Gulden baar
auf die Hand gezahlet worden sey. Wien
den 30. Junius 1786.


Theater Anzeigen.

Jm k. k. Nationalhoftheater sollen bis in
die Hälfte des Augustmonats abwechseld ita=
lienische
und deutsche Opern gegeben werden,
weil die Nationalhofschauspieler in dieser Zeit
ihre Ferien bekommen haben; dieselben schloß=
sen
ihre Vorstellungen mit: Wahrheit ist gut
Ding, von Schletter, und Cronegks Codrus,
wobey Herr Friederich Müller, ein hofnungs=
voller
Sohn des Mitglieds vom hiesigen Hof=
theater
, als Lügner und Medon seine Ver=
suchrollen
mit Beyfall spielte; er ist, so viel
wir wissen, aufgenommen worden.

Jn der nächsten Woche sollen zwey neue
Opern aufgeführet werden, die erste wird
seyn: il Demogorgone, ovvero il Filosofo
confuso ; die Poesie ist vom Herrn Ab. Lo-
renzo
da Ponte , Poet bey dem k. k. Hofthea=
ter
, und die Musik vom Herrn Vincenzo Rig-
hini
. Die zweyte hat Herr Stephanie der
jüngere nach dem Französ. des Grafen von
N** l'Apoticaire de Murcie bearbeitet, un=
ter
dem Titel: derApothekerund der Dok=
tor
, Herr Ditters 〈…〉 ier v. Dittersdorf hat
erst hier die Musik dazu ganz nen verfertiget.


Oeffentliche Prüfungen bey den
Gyimnasialschulen.

Bey Herannahung des Schlusses des zwey=
ten
Semestralkursers der öffentlichen humani=
stischen
Schulen, haben diejenigen Jünglin=
ge
, die zu Hause studiren, aber doch ein öf=
fentliches
Zeugniß zu erhalten wünschen, fol=
gendes
zu beobachten: 1) werden sie sich vor
Ende des Monats Julius bey dem k. k. Di=

rektor Humaniorum Herrn Hofrathv.⟨Bir. =
kenstock
melden; zugleich auf einen h 〈…〉
Bogen ihren Tauf=und Familiennanen, ⟨Ge=
burtsort
, Alter, den Stand der Aeltern, der
wenn sie deren keine mehr haben, des⟨Vor=
munds
, oder der nächsten Anverwand⟨ten⟩,, ihre
Wohnung, den Namen und Stand ihres ⟨Leh=
rers
, die Klasse woraus, und den End⟨zweck⟩
wozu sie geprüft zu werden verlangen; 2)
sich alsdann vor dem 4. August bey dem ⟨Prä=
fekt
des akademischen Gymnasiums⟨um⟩
Tag und die Stunde, wenn sie zurPrüfung
zu erscheinen haben, erkundigen.


Nachricht wegen Margarethen=Markt.

Nachdem bey der dieser Tagen sich einge=
stellten
Ueberschwemmung unter ande⟨rn⟩
der zu Abhaltung des jährlichen Margret⟨hen=
Markts bestimmte Platz in der Leopold⟨stadt⟩ ⟨al=
hier
unter Wasser gesetzet worden ist,und an
daher mit Aufrichtung der gesamten ⟨Markt=
hütten
bis den 13. dieses Monats, alsan⟨wel=
chem
Tage der Margarethen=Markt ⟨gewöhn=
lichermassen
anzufangen hätte,nicht völlig
fertig zu werden vermag; als wirdvon dem
Magistrate der k. k. Haupt=und Res⟨idenzstadt⟩
Wien hiemit jedermann, und besond⟨ers⟩
den Markt besuchenden Handelsle⟨uten⟩
Partheyen hiemit zu wissen gemacht,daß der
Margarethen=Markt, jedoch nur für d⟨iesmal⟩,
nicht den 1. sondern den 24. d. M.seinen
Anfang nehmen, und durch diefolgenden
Tage bis inclusive den 5. August fü⟨rdauern⟩
wird. Wien den 1. Juli 1786.


Reichshofräthliche Protokolsa⟨uszüge⟩.

Montag den 3. Juli.

Zu Pfullendorf Burgermeister und R⟨ath⟩,
contra die fürstl. Fürstenbergischen Re⟨gierung⟩
zu Donau=Eschingen, rescr.

v. Harthausen, contra Forstmeister 〈…〉
hausen, die v. Rodensteinischen Activ⟨betr⟩.

Bamburg Fürstenthum, contra den⟨Grafen⟩
v. Brockdorf, mdt.

Meckbachische Familieninteressentencontra
den Magistrat zu Mühlhausen, appel.

v. Bar proprio & inquilini Feldm 〈…〉
mine, contra die fürstlich O⟨snabrückischen⟩
Beamten zu Wittlage, appel.

Mecklenburg Herzogthum, pctoInvest.

v. Schönborn Graf, contra O 〈…〉
Gemeingeschlechtv. Eglosstein, & cor 〈…〉 ⟩

[10]

Lochnerin, modo deren Testamentserbin,
⟨c⟩ontra die Gebrüder v. Kalb, uxori ⟨n⟩e, rescr.

Untersteiner, contra Claude Bovier, appell.

Mang, contra Nufart, & conf. pcto protr.
⟨j⟩ustitiæ.

Limburg=Styrum Grafen Philipp Ferdinands
Adiministration u. Debitwesen betr. ut a 〈…〉 tea.

Resmini, contra Fedrigotti & cons. appel.

Marzani de Steinhof, contra Festi &cons.
mandati.

Eckart, contra den Magistrat zu Frankfurt,
pcto incompetenter arrogaræ jurisdictionis
& arresti.

v. Jmhof, contra die fürstl. Augsburgische
Regierung zu Dillingen, mdt. die Arretirung
des Lauterbacher betr.

v. Jungken, contra v. Bubenhoven, mdt.
& parit. nun execut.

Stubenrauch, contra Hirsch Säßlein, pcto
deserv. & expens.

Doederlein, contra v. Gemmingen, mdt.
& parit. pcto deb.

Schuler, contra die in Actis benannte Gläu=
biger
, appel.

Groyen, contra Klein, und den Schöffen=
stuhl
zu Achen, appel.

v. Eyd, contra v. Oetinger, pcto deb.

Loew Beer Jsaak, contra Lemle Loew Bam=
berger
, appel.

v. Berlichingen, contra die v. Killingersche
Vormundschaft, pcto extradit. legatorum
20000 fl.

v. Fernauische Erben, contra die Erbshau=
serischen
Testamentserben, pcto des. & expens.

Bourne, contra Platz, modo dessen Erben,
appel. & restitut. deneg. nunc v. v. revis.

Daiber contra den Magistrat zu Schwä=
bischgmund
, appel. pcto indemnis.

Riedlin, contra Walcher & cons. appel.
pcto heæreditatis & annexorum.

Eadem, contra eundem, appel. pcto wei=
ters
eingebrachten Paraphernalguts.

Zu Corbach gesamte Judenschaft, contra
die Metzgerzunft daselbst, appel. deneg. modo
gedachte Mezgerzunft, contra den Herrn
Fürsten zu Waldeck, rescr.

Mayer, contra Lütke=Wördemann, & cons.
appellat.

Glaubrecht, contra Glaubrechtin, & jud.
a 1mo, appel. pcto illatorum & prioritatis.

Loder, contra die Rehemeyerischen Geschwi=
ster
und Schwäger, und den Reichsritterort
A⟨l⟩tmühl, appel. pcto reciss. eines Tausch=
kontrakts
dd. 7. Jäner 1785.

Marienstadt Kloster, contra den Grafen v.
Kirchberg, pcto divers. gravam.

Jaymaert, contra d'Heur & Offcialem
Leodiensem, appel.

Raquet vidua, contra Fayhay, appell.

de Palude, contra de Palude, appel. de.
neg. nunc restitut.

deBra d'Isier, contra Dominum Principem
Abbatem Stabulensem, rescr. pcto juris ve-
nandi
& piscandi.

Bechler, pcto Privil. Cæs über dessen Pro-
ductum
chemicum, contra Epilepsam, &
alios nervorum morbos.

Reichsritterschaft in Franken Orts Otten=
wald
, die an den v. Elrichshausen habende
Foderung und Eingriffe in die conventions=
mässige
Einweisungsrechte betr.

Holzapfel, pcto Privil. impress . über den
Reichsstadt Kollnischen Hauptkalender, modo
Lunpscher, pcto transscript.


Verstorbene zu Wien.

Den 1 Juli. Jn der Stadt.

  • Dem Karl Wesselly, bürgl. Schneiderm. s. W.
    Walburga, alt 39 J. d. St. Ruprecht N. 473

Vor der Stadt.

  • Jos. Schopper, gew bürgl. Schneiderm. alt77J.
    in s. H. in d. Josephst. N. 3.
  • Markt. Schmithofer, Stokador. alt 31 J. im
    Lerchenf. N 124.
  • Dem Mich. Kreuzer, Zeugmach. s. K. Mich. alt
    3 J. am ob. Neust. N. 177.
  • Dem Sigmund Kollmann, Tischl. s. K. Franz,
    alt 2 J. zu Gumpend. N. 75.
  • Leonh Kaueder, kais. Hauskn. alt 34 J. in der
    Leopoldst. N. 114.
  • Dem Jos Stromayr, Stöckelschneid. s. K. Georg,
    alt 1 J. am Hundsth. N 3.
  • Regina Wimmerin, Reitkn. Wit. alt 84 J. am
    Neustift N. 57.
  • Dem Ant. Maurer, Maurer, s. K Math. alt 4 J.
    an d. Wien N. 51.
  • Franz Fuchs, Kanon. alt 23 J.
  • Heinr. Sprenger, Gmr. d. 27 J. bede im Militsp.
  • Aloys Bochschuß, Mühlj. alt 23 J.
  • Mich. Nobel, verabschied. Soldat, alt 38 J. bede
    im allg. Krankenh.
  • Ant. Scherkel, vaz. Kutsch. alt 62 J.
  • Anna Heinischin, Wit. alt 87 J.
  • Magdal. Meckoin, Wit. alt 79 J. alle 3 im Siechh.
  • Summa 16. Personen, darunter 4. Kind.

Den 2 Juli. Jn der Stadt.

  • Niemand.
[11]

Vor von Stadt.

  • Dem Joh. Frid. Pfnier, bürgl. Goldschlag. s. K.
    Mich. alt 3 J am Neubau N. 89.
  • Anna Stadlerin, Musik. Wit. alt 87 J. auf der
    Wieden N. 314.
  • Dem Alexander Karscher, Gradeltrag. s. K. Jak.
    alt5J. am ob. Neustift N. 202
  • Andre S⟨im⟩perl, Strümpfwirkerlehrj. alt 12 J.
    am Neubau N. 98.
  • Gregor Gallen, Gmr. alt 23 J. im Militärspit.
  • Dem Jos. Hinterberger, Maler, s. W. Elis. alt
    31 J in d. Josephst. N. 119.
  • Dem Karl Grill, Lotteriekollekt. s. K. Kath. alt
    1 J. auf. d. Landstr. N. 115.
  • Karl Heinl, Schust. K. alt 6 J.
  • Math Winkelbauer, Hauskn. K. alt 5 J.
  • Anna Florianin, led alt 47 J.
  • Magdal. Kaunin, Schmidgs. W. alt 38 J.
  • Ma⟨gda⟩l. Gaßnerin, led. alt 30 J. alle 5 im allg.
    Krankenh.
  • Daniel Landgrün, Arrest. v. Polizeyh. alt 34 J.
    in d. Leopoldst. N. 203.
  • Barb. Hirschin, led alt 28 J. im Siechenh.
  • Summa 14 Personen, darunter 5 Kind.

Den 3. Juli. Jn der Stadt.

  • Niemand.

Vor der Stadt.

  • Hr. Marian Herzog, ⟨Ekart⟩häus. alt 62 J. auf
    d. Landstr. N. 125.
  • Dem Hrn Joach. Bened Perinet, gew. k k. Nie=
    derlagsverwandt
    . s. Fr. Anna, alt 65 J. auf d.
    Landstr. N. 301.
  • Dem Hrn Jos. Ma⟨h⟩atescheck, herrs. Rechnungs=
    revident
    . s. T. Josepha, alt 25 J. in d. Alsterg.
    N. 29.
  • Dem Jak. Marzlof, reis. Bauer. s. K. Kath. alt
    3 J. am Schanzl.
  • Jos Nitsch, herrs. Tafeldeck. alt 64 J.
  • Ant. Beta⟨ua⟩, alt 16 J.
  • Kath. Jägerin, Tischl. K. alt 6 J. alle 3 im allg
    Krankenh.
  • Dem Pet. Schmid, Karl s. K. Heinrich, alt 8 J.
    so in d Donau ertrunk. zu. in d Todtenkamm.
    zu Erdberg gerichtl beschaut worden.
  • Heinr. Hofstädter, Maurer, alt 47 J.
  • Anna M Gemingerin, led alt 50 J.
  • Ant. Mörßner, vaz. Kutsch. alt 52 J so alle 3 an
    Schlagfl. plötzlich gestorben; und
  • Maurus Riescher Tischl. alt 31 J. welcher sich
    unversehens verwundet, u. hierauf an Brand
    verstorben; dann
  • Adam Riegler, Tagl alt 48 J welcher sich v m em Gerüste erfallen; sind alle 5 im allgem.
    Krankenh gerichtl. beschaut worden.
  • Magdal. Kußeckerin, Hausmeist. W. alt 51J.
    im Siechenh.
  • Summa 14. Personen, darunter 3 Kind.

Den 4. Juli. Jn der Stadt

  • Hr. Karl Hein, k. k. Appel. u. Landrechtsregist
    alt 74 J. am hoh. Markt N. 424.

Vor der Stadt.

  • Dem Jos. Dankmayr, Goldarb. s. K. Joh alt 〈…〉
    J. am Spitlb N 83.
  • Franz Schwarz, kais. Reitkn. alt 49 J. am G⟨e=
    traidm
    . N. 33.
  • Denm Mart. Rosensteiner, Viehmayr, s. K. T⟨h⟩ere⟨s.⟩
    alt 2 J. auf Wieden N 347.
  • Dem Georg Lenz, Schust. s K. Anton, alt 〈…〉
    im Lerchenf. N. 4.
  • Veronika Leitnerin, Zimmerm. Wit. alt 〈…〉 9 J
    zu Nikolsd. N. 44.
  • Der Magdal Grünin, Uhrmach. Wit. i. 〈…〉
    alt 13 J zu Nikolsd. N. 5
  • Elis Raucheckerin, led. alt 22 J. zu Nikolsd 〈…〉
  • Jos Regeil, Schuhmach. alt 64 J auf d.Wied.
    N. 75.
  • Elis Schneiderin, led. alt 49 J. am Neust. 〈…〉
  • Nikola Pröbsting, Schloss. alt 44 J. am A 〈…〉
    N. 75
  • Leop. Hack, vaz. Postkn. alt 64 J.
  • Joh. Kastner, vaz Landkutscherkn. alt 59J bed
    b. Barmh.
  • Theres. Heumanin, gew Kammerd. W. alt, 〈…〉 7 J
  • Anna Praffin, Schuhmach. Wit. al 67 J.beed
    im Siechenh.
  • Mich. Hadinger, alt 36 J
  • Szava Martinowich, alt 26 J.
  • Joh. Piller, alt 24 J. alle 3 Gem. im Militsp
  • Margar Schleichin, Arrest. v. Polizeyh. alt 〈…〉 8 J.
    in d. Leopoldst. N. 203.
  • Summa 19 Personen, darunter 3. Ki⟨n⟩d.

Reitkünste.

Herr Hyam macht hiedurch einem h⟨ohen⟩
Adel und geehrten Publikum bekannt, daß er
in Zukunft alle Sonntag, Montag und ⟨F⟩ey=
ertag
mit seinen Reitkünsten und andern Ui=
bungen
durch seine Gesellschaft fortfahrenwird.
Besonders aber wird er Sonntags den 9. und
Montags den 10. dieses eine grosse und hier
noch nicht besser gegebene Vorstellung zeigen,
wozu er auch alle Reitkünstenliebhaber einla=
det
, und vollkommene Genugthuung verspricht.
Diese Vorstellungen werden gegeben in ⟨Hr⟩n.
Hyams Reitschule am Rennweg Nr. 37.


Schreiber wird gesucht.

Ein Schreiber in der Livree wird gesucht,
gegen Kost, Quartier, Holz, Licht und 〈…〉 00

[12]

Rthlr. jährliche Besoldung; hingegen muß er
nebst der Rechenkunst und schöner Schrift, im
⟨Concipire⟩n und Briefschreiben allerdings fähig
und bereits geübet seyn. Das nähere ist im
deutschen Zeitungskomtoir zu erfragen.


Bedienter wird gesucht.

Es wird ein lediger Mensch, welcher im
〈…〉 llspielen sehr wohl erfahren ist, auch
⟨frisir⟩en kann, und sein Wohlverhalten durch
hinlängliche Zeugnisse erprobten kann, bey ei=
nem
ledigen Herrn als Bedienter ohne Livree
in Diensten gesucht. Das mehrere ist beym
Hausmeister im Sutnerischen Haus am Hof
Nr 215 zu erfragen.


Anzeige.

Es ist von der Verlassenschaft des vor 2
Jahren alhier verstorbenen Freyherrn v. Jde=
⟨ler⟩
elein 4 1 / 2 Schuh hoh, und eben auch
ohngefähr von solcher breite mit doppelten
Thürn,schwarzbraun lakirtes Kastel, an ein=
nen
der Universalerbin unwissenden Ort auf=
bewahrt
, worinn gold=und silberne Medailen,
aus andere Pretiosa, nebst Obligationen von
seinen in Ungarn angelegten Kapitalien be=
findlich
sind. Wer hievon Wissenschaft hat,
wir ersucht, gegen Ueberkommung ⟨vo⟩n allen
dessen dritten Theils, sich am hohen Markt
Nr 488 im ersten Stock zu melden.


Wohlfeiles Gefrornes am Hof.

Franz Defraine, priv. Zuckerbäcker, hat die
Ehre anzuzeigen, daß er bey seinem Gezelte
am Hof den Sommer hindurch einem hohen
Adl und ein verehrungswürdiges Publikum
mit abwechselnden Sorten von Früchten und
andern ächten Gefrornen nach französischen
Go⟨u⟩t, wie auch mit Limonade, Mandelmilch,
und allen Gattungen abgegossener Wässer, nebst
E 〈…〉 zen und anderer seiner Bäckerey bestens
bedienen wird. Er schmeichelt sich um so
me⟨h⟩r eines zahlreichen Zuspruches da schon
einerseits der Platz selbst, auf welchen er seine
H 〈…〉 e errichtet hat, an Grösse, gesunder Luft
un⟨d⟩ allen übrigen Anbetracht mit keiner
an⟨d⟩ern Gegend Wiens in Vergleichung gezo=
gen
werden kann, andererseits aber die Preise
des Gefrornen wegen der heurigen guten 〈…〉 ah=
re
〈…〉 eit um ein gutes erniedriget worden sind,
so kostet der einfache Becher Gefrornes von
wo immer für einer Gattung 8 kr. und der
grosse, welcher um einen dritten Theil grösser
ist 12 kr. auch versichert der Unternehmer,
da die Becher um 8 kr. keineswegs kleiner,
wol aber so viel möglich höher aufgebau⟨te⟩

werden sollen, als jene, die man anderstwo
um 10 kr. bezahlen muß. Zu mehrerer Be=
quemlichkeit
des Publikums kann man auch
zu allen Stunden des Tages in seinem Zu=
ckerbäckergewölbe
nächst dem Kärutnerthore
im frhl. Loprestischen Hause Nr. 1053 über die
Gasse nicht nur becherweise, sondern auch maß=
weis
und zwar die beliebtesten Sorten, als
Babina, Vaniglia, Himbeer und Erdbeer die
Maaß zu 2. fl. bedienet werden. Auch ist
das Gefrorne, wenn es maaßweise abgenom=
men
wird, damit man es auf das Land mit=
nehmen
kann, so gut in eigenen dazu verfer=
tigten
Behältnissen mit präparirten Eis ver=
wahret
, daß der Unternehmer hier öffentlich
dafür stehet, daß sich daß Gefrorne durch 8
Stunden in guten genießbaren Stande erhält.


Weinschanks Nachricht.

Auf den 9. Juli wird in dem v. Well⟨asini=
schen
Haus Nr. 421 in der Wiplingerstrasse
der Keller wieder eröffnet, und ein guter alter
trinkbarer Wein die Maaß für 10kr. aus=
geschenkt
.


Bey Sebastian Hartl,

Buchbinder und Buchhändler in der Sin=
gerstrasse
am St. Stephansthor ist unter
andern zu haben:

Denkschrift für Ludwig Renat Eduard von
Rohan, der heil. röm. Kirche Kardinal,
Fürst Bischof von Straßburg, Landgraf
von Elsaß, fürstl. Stand des heil. röm.
Reichs, Großalmosenpfleger von Frankreich,
Kommandeur des heil. Geistordens, Pro=
viseur
der Sorbonne ꝛc. als Angeklagten
gegen den Herrn Generalprokurator: in Ge=
genwart
der Dame de la Motte, desHrn.
de Villette, der Dlle. d Oliva, des Gra=
fen
Cagliostro als Mitangeklagten,samt
einer kurzen Nachricht von dem Ausgang
dieses Prozesses, aus dem Französis. Wien
1786. 8. 18 Bögen stark 45 kr.

Sophoclis Tragoedieæ septem ad optimor⟨um⟩
Exemplarium fidem emendatæ cum Ve⟨r-
sione
& Notis ex Editione Rich. Fran⟨c⟩.
Phil. Brunck, 2 Tom. Argentorati 1786.
8. maj. 6 fl.

Vollständiges Färber=und Bleichbuch zu meh=
rerem
Unterricht, Nutzen und Gebrauch für
Fabrikanten und Färber, 4 Bände, 8.Usm
1779 - 86. 6 fl. 30 kr.

Nachrichten, historisch=kritische, von dem durch
die Briefe aus Wien und Berlin über die
österreichis. Reformation veranlaßten Streit=
schriften
, entworfen von österreichischen Pa=

[13]

trioten aus der Provinz, und mit Anmer=
kungen
herausgegeben von J. B. V. A. ,
8. Breslau und Leipz. 1786. 30 kr.

Reinlolb(Christ. Rudolph ꝛc.) die Zeichen=
und Malerschule, oder systematische Anlei=
tung
zu den Zeichen=Maler=Kupferstecher=
Bildhauer=und andern verwandten Kün=
sten
, mit 45 Kupfertafeln, 8. Münster u.
Osnabrück 1786. 4 fl. 30 kr.

⟨Fl⟩öge Carl Friedr. Prof. der Philos.) Ge=
schichte
der komischen Litteratur, 3 Bände,
mit Kupf gr. 8. Liegnitz zu. Leipz. 1786. 6. fl.

Hager (Karl Gottfried, Dokt. und Prof.
Mitgl. versch. Akad) Grundriß der Expe=
rimentalchemie
zum Gebrauch bey dem Vor=
trag
derselben, mit 4 Tabellen, gr. 8. =
nigsb
. un. Leipz. 1786. 2 fl.

Lehrbuch der Apothekerkunst, dritte ver=
besserte
Ausgabe, gr. 8. Königsb. u. Leip=
zig
3fl.


Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:

Kinderarzt (der englische) nach den Grundsätzen
der Herren Moß und Underwood, für Eltern
sowohl, als auch für Aerzte, gr8. Leipzig
786. 1 fl.

Anweisung zu der bürgerlichen Baukunst, die=
selbe
von sich selbst zu erlernen, allen Mau=
rer
=und Zimmergesellen, auch Lehrlingen
zum Besten herausgegeben von J. G. M.
2 Theile, gr8. Gotha 786. 1 fl. 30 kr.

Süedes jüngern, Versuche einer Geschichte
der Geburtshilfe, oder Untersuchungen über
die Gebräuche, Sitten und Gewohnheiten
der ältern und neuern, bey den Niederkunf=
ten
ihrer Frauen, ingleichen über die Ein=
richtung
der Hebammen, der Geburtshelfer,
und der Ammen von beyden, 1ter Band,
gr8. Altenburg 786. 2 fl. 15 kr.

Apligny (de Pileur d') Abhandlung von den
Farben und ihrem Gebrauche, in Absicht
auf die Künste und Handwerker, gr8. Leipz.
779. 40 kr.

Walds (S. G.) Zusätze und Verbesserungen
zu seiner Einleitung in die Geschichte der
Kenntnisse, Wissenschaften u. schönen Kün=
sten
, gr8. Halle 786. 30 kr.

Onomatologia curiosa, artificiosa & magica,
oder natürliches Zauberlexikon, in welchem
vieles Nützliche und Angenehme aus der Na=
turgeschichte
, Naturlehre, und natürlichen
Magie nach alphabetischer Ordnung vorge=

tragen worden, gr8. Nürnb. 784. 3 fl.

Löseke (J. L. L.) Materia medica , oder A⟨b⟩=
handlung
von den auserlesenen Arzn⟨eimit⟩=
teln
nach derselben Ursprung, Güte, B⟨e⟩=
standtheilen
, Maaße und Art zu wirken,
nebst Vorschriften, wie dieselben a⟨us⟩
Apotheke zu verordnen sind, gr8.Berlin
786. 1 fl. 30 kr.

Manning (H.) die neuen Entdeckungen in der
Ausübung der Apothekerkunst, 2 Theile,
gr8. Leipzig 786. 2 fl. 30 kr.

Mayer (J. C. A.) anatomische Kupfertafeln,
nebst den dazu gehörigen Erklärungen, 3⟨tes⟩
Heft, gr4. Berlin 786. 2 fl. 45 kr.Alle
3 Hefte, 8 fl. 15 kr.

Beschreibung des ganzen menschlichen
Körpers, mit den wichtigsten neuern ⟨anato=
mischen
Entdeckungen bereichert, neb⟨st⟩ ⟨phy=
siologischen
Erläuterungen, 4ter Band,gr8.
Berlin 786. 2 fl. 15 kr. Alle 4 Bände, 7.fl⟩ 〈…〉


Ankündigung.

Streifereyen, Unternehmungen und
Gefangenschaft des heldenm⟨üthigen⟩
Räuber Rinaldini, welcher seit lan=
ger
Zeit im päbstlichen Gebieteviele
Gewaltthätigkeiten verübet, ge⟨gen⟩
Uibermacht sich erwehret, endlich be 〈…〉
doch sich selbst ergeben hat, 8. 1⟨7⟩86

Die Geschichte des Banditen Rinaldini
welche aus den Zeitungen nur stückweise un⟨d⟩ ⟨un=
vollständig
bekannt, und schon in dieser G⟨estalt⟩
mit Antheilnehmung und Beyfal gelesen ⟨wor=
den
ist, darf sich sicher noch mehr Leser ve⟨rspre=
chen
, da wir sie hier einzeln und ineinem
vollständigen Zusammenhange gedrucktdem
Publikum vorlegen. Sie enthält einBeispiel
von Muth, Unerschrockenheit und Tapferkeit
dergleichen die Geschichte der Helden und ⟨Räu=
ber
nur wenige oder gar keines aufweiset
einzelne Menschen, die es mit Hunderten auf=
nehmen
, und doch nicht mit Gewalt ⟨bezwun=
gen
werden können; sie enthält auchnoch
viele andere merkwürdige Erscheinungen, wel=
che
die Leser ohne unsern Fingerzeig bemer=
ken
werden.

Jst im deutschen Zeitungskomtoir, und bey
Hrn. Hartl, in der Singerstrasse, in ⟨Komis=
sion
zu haben, gebunden um 5 Kr.


Jn der Jos. Edlen v. Kurzbeckischen
Buchhandlung in der untern Breunerstrasse
im eigenen Hause Nr. 1152 ist zu habe,

The Triumph of benevolence; or, the ⟨h⟩i-
story
of francis Wills by theauthorof

[14]

the Vicar of Wakefield, Vol. II. 8. Ber-
lin
786. 1 fl. 45 kr.

The Poetical library being a Collection of
the best modern english Poems chiefly di-
dactic
und descriptive, Vol. I. 8. Leip-
zig
786. 1 fl.

Fr. v. Benekendorf kleine ökonomische Reisen,
welche die wichtigsten Bemerkungen zur Be=
förderung
der Aufnahme der Landwirthschaft
und zur Tilgung der darin herschenden Vor=
urtheile
zur Kenntniß der Landesverfassungen
in Rucksicht auf den Landbau enthalten, 2
Theile, gr8. Züllichau 786. 4 fl. 15 kr.

Hofr. Zapfs Reisen in einige Klöster Schwa=
bens
durch den Schwarzwald u. die Schweiz,
im Jahr 1781 mit 13 Kupf. gr4. Erlan=
gen
786. 3 fl.

Reuss Dispensatorium universale ad tempo-
ra
nostra accomodatum, & ad formam
Lexici Chemico - Pharmaceutici redactum,
gr8. Argentorati 786. 2 fl.

Der Prediger im bunten Rocke, ein Roman
unserer Tage, 2 Theile, 8. Berlin 786. 1 fl.

Servinüber die peinliche Gesetzgebung, a. d.
Franz. von Gruner, gr8. Nürnb. 786. 2 fl.

Schmiedleins Einleitung in die nähere Kennt=
niß
der Jnsektenlehre nach dem lateinischen
System mit 2 Kupf. gr8. Leipz. 786. 2 fl. 15

J.Fischers Lehrbegrif sämtlicher Kammeral=
und Polizeyrechte, sowohl von Deutschland,
als insbesondere von den Preußischen Staa=
ten
, 4 Theile, gr8. Frankfurt 786. 7 fl. 45

J.Bernsteins praktisches Handbuch für Wund=
ärzte
nach alphabetischer Ordnung, 2 Thle,
gr8. Leipzig 786. 5 fl. 15 kr.

Richard Bodley, oder die unglückliche Vor=
sicht
, a. d. Franz. der Fr. v. Malarme, 2
Theile, 8. Berlin 786. 1 fl. 51 kr.


Bey Georg Philipp Wucherer,
. ⟨k⟩k. priv. Groß=und Buchhändler im Seitzer=
⟨h⟩of
unter den Tuchlauben, sind nebst vielen
andern, auch folgende neue Bücher und
Schriften zu haben:

⟨U⟩eber das neue Haus an der Schrane, K. 786. 12 kr.

⟨F⟩ranz Rud. v. Großing Ungarisches allgemei=
nes
Staats=und Regimentsrecht, a. d. Lat.
von einem Freunde dessen, was Recht ist.

Eintheilung: Erstes Kapitel. Von dem Ur=
⟨s⟩prung
des ungarischen Adels. 2tes Kap. Von
⟨d⟩er Art, wie man zum ungarischen Adel ge=
⟨l⟩angen
kann. 3tes Kap. Von den 4 hauptsäch=
⟨l⟩ichsten
Vorrechten des ungarischen Adels. 4tes
Kap. Von den übrigen Freyheiten des ungari=
⟨s⟩chen
Adels. 5tes Kap. Ob ein König in Un=
garn
diese Freyheiten und Vorrechte des un=

garischen Adels, den Gesetzen unbeschadet
aufheben könnte; oder wenn es das Wohl des
Landes fodert, aufheben müsse. Kostet ungeb.
45 kr. Das nämliche Buch in lateinischer
Sprache, 1 fl. 15 kr.

Villaume Methode jungen Leuten zu der Fer=
tigkeit
zu verhelfen, ihre Gedanken schrift=
lich
auszudrücken, 8. 786. 15 kr.

Predigten über die gewöhnlichen Evangelien
der Sonn=und Festtage des ganzen Jahrs,
von E. T. J. Brückner, 8. Leipz. 786. 2 fl.

Einleitung in das Eherecht zu akademischem u.
gemeinnützlichem Gebrauch, 8. Nürnb. 786. 2 fl.

Therese Westen, die Geschichte unglücklich=groß=
müthiger
Treue, Berlin 786. 24 kr.

Ueber Aufklärung, und aufgeklärte Erziehung,
8. Leipzig 786. 45 kr.

Das graue Ungeheuer, 18tes Stück, 24 kr.

Beylage dazu, 24 kr.

Dieselbe unter dem Titel apart:

Meine Geschichte und Apologie, ein Beytrag
zur Jlluminatengeschichte, 8. 786. 24 kr.

Blumauers Aneide, 2 Thle, 2 fl.

Freymaurergedichte, 1 fl. 8 kr.

Dank an Stoll, 7 kr.

Glaubensbekenntniß eines nach Wahrheit rin=
genden
Mannes, 8. Hernhut 12 kr.


Postkarte vom Königreich Böhmen,
im Taschenformat vom Jahre 1786.

Den allgemeinen Beyfall, welchen mir die
Bequemlich=als Niedlichkeit, wie auch Rich=
tig
=als Genauigkeit des Stiches der bisher
herausgegebenen Postkarten bey einem schätz=
baren
Publikum erworben hat, eifert mich um
so mehr an, die Fortsetzung dieser Karten aller
k. k. Erblanden einem geehrten Publikum an=
zuempfehlen
, von denen aber wegen Aufent=
halt
der neuen Posteintheilung des Königreich
Gallizien, und Fürstenthums Siebenbürgen die
letzten seyn werden. Die Freundschaft einiger
geübten und geschickten Geographen war mir
hiezu behilflich, dem innern heissen Wunsch der
Reisenden durch diese kleine und bequeme Kar=
ten
steuern zu können, und ich schmeichle es
mir zum Verdienste nehmen zu dürfen, daß
ich mein Augenmerk auf eine Sache genom=
men
habe, die dem Einheimischen, und dem
Fremdlinge um geringe Kosten, Nutzen und
Vortheile verschaffet. Jedes einzelne dieser
k. k. Erblanden, als: Oesterreich mit dem
Jnnviertel vermehrt, Mähren mit dem An=
theil
des kais. Schlesiens, Steyermarkt, das
Königreich Böhmen sind bereits im Taschen=
formate
mit einem niedlichen Futerale zu ha=
ben
; jedes zu 15 kr. Kärnthen, Krain, Ty=

[15]

rol ꝛc. sind in der Arbeit, und werden ehe=
stens
erscheinen.

Christoph Torricella,
Kunst=Kupferstich=u. Musikalienhand=
ler
u. Verleger am Kohlmarkt nächst
dem Millanischen Caffeehaus.


Anzeige.

Augustin Lachenbauer, burgerl. Handels=
mann
zur Königin von Frankreich am Gra=
ben
, verkauft dermal sein ausländisches Waa=
renlager
, um los zu werden, in billigsten
Preisen, in dem ehemaligen Laurenzerkloster
über die Hauptstiege links in seinem Magazin
Nr. 50, welches täglich von früh morgens 9
bis 12 Uhr, nachmittags von 2 bis 7 Uhr
offen stehend, und hierin zu finden sind: extra
feine einfärbige melirte figurirte Halbtücher,
Cassimirs, Drap de Vigogne, Calmucks Se=
govie
ꝛc. diverser Winter=und Sommerman=
schester
, schwarze Bombasin und Poplins, fa=
sonirte
Atlas, geflamte Modetaffet, Zitz in
ganzen Stücken auf Frauenkleider, fasonirte
Seidenzeuge, weissen und gefärbten Nankins,
Wollsäcke auf Westen, französ. fasonirte und
broschirte Dinntücher, nebst Naturelblumen
und Guirlanden zu Frauenkleider garniren, dann
in Gallanterien diverses goldene Uhren, Tabat=
tieren
, Fächer, silberne und steinene feine Mo=
deknöpfe
auf Kleider, extra feine Schminke,
nebst noch mehrere hier nicht angeführte Ar=
tikel
. Jedoch versteht es sich von selbst, Waa=
ren
, welche zum ferneren Verkauf erkaufet
werden, unterliegen der ferneren k. k. Deposi=
torioamtsverwaltung
.


Nachricht.

Ein Wasser für Sommer=Leber=und Kin=
derflecke
, von der Sonne oder Luft verdorbene
Gesichter, wird in einer sehr kurzen Zeit nicht
nur allein geholfen, auch das zarteste Fell her=
vorgebracht
, brauchende dörfen undesorgt seyn,
indem ich schon so viele hundert Proben damit
gemacht habe, das Fläschel 40 kr. Ferner
folgende nützliche wirthschaftliche Artikel,
als eine weiche Wixe für jedes Leder, die in
ihrer Art alle Qualitäten hat, das Leder im=
mer
weich zu erhalten, oder das schon hart
ist, weich macht, den allerfeinsten Glanz und
Schwärze giebt und nicht schmutzet, und am
Ende wohlfeiler kommt, als die mindeste Was=
serwixen
, auch immer gut bleibt und man we=
nig
braucht, das Glas kostet 15 kr. Eine wei=
che
weisse Wixe die Kästen und Tische ꝛc. sehr
leicht zu putzen, daß sie viel schöner werden,
als von Wachs a 15 kr. Eine Tinktur Nr. 1

aus allen Tüchern und Seidenzeigen jeden
Schmier=und Fettfleck herauszubringen; eine
Nr. 2 für verfressene Farben; und eine Nr. 3
Tinten=und Eisenflecke, und in rothen Tüchern
die blauen Flecke aufzubringen, das Fläschel
24 kr. Ein Pulver, damit man Schnallen
und alles Silber, Tombak und Spiegel ohne
Verletzung so rein wie nen putzen kann, die
Schachtel 10 kr. Nachtlichter, die mit wenig
Oel 16 Stund brennen, kosten auf ein Jahr
40, auf 1 / 2 Jahr 20, auf 1 / 4 Jahr 10 kr.
Das Budre de Tatere de vinaigre , das alle
Unreinigkeit von den Zähnen hinweg nimmt,
und das konservirende für die Zähne und des
Zahnfleisch ist. Das gerechte Gesundheits=
kimmelwasser
, die Seitelbouteille 20 kr.
Schminke, die in der Schönheit, Feine, und
Haltung, auch schadlos, den allerfeinsten
französis. vollkommen gleich sind. Hand=und
Gesichtspomade. Seifen zum Händ waschen
und barbiren. Weich und harte Pomade von
allen Gerüchen. Seifengeist. Melissen=und,
Hofmannsgeist. Alle Gattung Liqueurs. Rie=
chende
Wässer. Essenzen. Riechende Puder,
und noch verschiedene andere Artikel sind zu
haben in der Seitzergasse rückwärts der Kriegs=
kanzley
im Gewolb zur Götinn Flora. J⟨st⟩
auch Marktszeit in Pest in der Weitznergasse
vorm tiefen Keller zu haben.


Bandagenmacher.

Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um Er=
laubniß
, hier in dieser Haupt=und Residenz=
stadt
Wien Bruchbänder von verschiedener Art
wie solche von den Herren Doktoren und Aerz=
ten
nach Beschaffenheit der Umstände für un=
schädlich
befunden werden, für das hochgeehrt⟨e⟩
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nach bey hiesige⟨r⟩
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und un=
schädlich
befundenen Proben, auch die gnädig=
ste
Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder
Nabelbruchbänder, Bruchbeitel, von allen Gat=
tungen
von elastischer und mechanischer Art
für beyderley Geschlecht von jedem Alter Bauch=
gurten
, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen
für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wolten, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu ver=
schaffen
, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=

[16]

geehrten Publikum für ihn die beste Empfeh=
lung
bewirken werden. Er wohnet auf der
neuen Wieden in der Preßgasse im schwarzen
Adler im Barbierischen Haus Nr. 368 im
ersten Stock. Er ist auch zu bestellen in der
Kärntnerstrasse Nr. 963 beym Esel in der
Wiegen im Posamentirgewölb.


Nachricht.

Herr Philipp Marikon Roman macht hie=
mit
dem hochgeehrten Publikum zu wissen:
Daß er in Zeit von 7 Monat seines Hierseyns
sattsame Proben seiner Lampen und Dochte
jedermänniglich zufrieden gestellet haben wird,
weilen er aber auf 22. dies von hier abzurei=
sen
gesinnet, wenn sich demnach noch jemand
⟨be⟩findet, seine Lampen und Dochte, welche er
hier in Wien pr. 1 fl. 30 kr. verkauft hat, an=
jetzo
aber für 1 fl. zu geben, oder wenn sich
einige die Composition seiner Dochte zu erler=
nen
gesinnet, oder sonstig eine Foderung an
ihm zu machen haben, sich selbe in der Jo=
hannesgasse
im vierten Stock Nr. 996 zu mel=
dan
sich gefallen lassen wollen.


Erinnerung des Stifts zum Schotten.

Alle diejenigen, welche binnen Jahr und
Tag erweisen können, daß die seit dem 6.
März 1756. dem Stifte Schotten einige Ab=
findungstaxe
bezahlt haben, können dieselbe
gegenZurückstellung ihrer diesfälligen Urkun=
⟨den⟩
wider⟨zurü⟩ckerhalten. Wien den 27. Juni
1786.


Anzeige.

Da der Sternhof unweit des Judenplatzes
bebauet wird, so wird auch ein Gewölb für
einen Gewürzhändler, mit drey Zimmern zum
heitzen, eine Kuchel, und ein Keller, wo man
gleich vom Gewölb hinabgehen kann, welches
gegen den Judenplatz, wo itzt das Thor sich
befindet, zu stehen kömmt, zubereitet werden.
Wenn also jemand solches zu bestehen geden=
ket
, hat sich bald in der Zeit im nämlichen
Hauß bey der Hausmeisterin anzumelden, um
das, wenn noch etwas zur grösseren Bequem=
lichkeit
des Bestandnehmers dienlich wäre,
könnte verabredet werden.


Wohnungen.

Jn dem ehemaligen Siebenbücher=oder Kar=
meliterhaus
in der Stadt Nr. 467 sind die
Wohnungen im 1=2=u=3ten Stockwerk, wel=
che
die schönste Aussicht auf die Pastey, und
die Donau, auch umliegenden Gegenden haben,
samt hiezu gehörigen Stallungen auf 4 Pferde,
dann nöthigen Wagenstellen, auf künftige Mi=

chaelizeit in verlassen. Wer solche bestehenwill,
hat sich in dem ehemaligen Jakoberklosterge=
bäude
Nr. 903 in dem k. k. Kammeraladmi=
nistrationsgrundbuchsamte
im ersten Stock zu
melden, wobey zugleich die Erinnerung ge=
schieht
, daß entweder alle 3 Stockwerke zu=
samm
, oder aber der erste Stock allein, und
der 2=und 3te Stock, weil sie beede nur eine
Kuchel haben, auch allein hindangelassen werden.


Wohnung zu verlassen

Jn dem Hause Nr. 861 am Stockameisen=
platze
ist eine meublirte Wohnung im ersten
Stock, oder sogenannten Mezaninen, bestehend
aus drey Zimmern mit der Aussicht auf die
Gasse, und einem Zimmer für die Domesti=
ken
, täglich monatweis zu verlassen, und sich
des mehrern daselbst zu erkundigen.


Keller und Wohnungen.

Jn der Teinfaltstrasse Nr. 69 ist ein be=
quemer
Schankkeller, mit 2 Zimmer und Zu=
gehör
, dann eine Wohnung zu ebener Erde,
mit einer Kuchel, Zimmer, und zwey Kam=
mer
, alles trocken und licht, zu verlassen.


Nachricht.

Zu Waitzen in Ungarn ist eine wohleinge=
richtete
Kotton=und Leinwanddruckery, nebst
einem dazu an der Donau liegenden bequem
und gut gebauten Hause zu verkaufen. Die
Kauflustige können sich zu Wien in der Roß=
au
Nr. 111 im ersten Stock dey Friederich
Perger, oder in Waitzen bey FranzAmbero,
k. k. priv. Buchdrucker, darum melden. Soll=
te
sich aber ein Liebhaber finden, welcher die
Druckerey ohne Haus zu kaufen gedächte, so
wird solche auch beygegeben.


Haus zu verkaufen.

Alhier in der Stadt in einer sehr gangba=
ren
Hauptstrasse ist ein bey gutem Bau ste=
hend
, und mit einigen schönen Auslag=Ge=
wölbern
versehenes Haus täglich zu verkaufen,
und hat man sich des mehrern im deutschen
Zeitungskomtoir anzufragen.


Haus, Schifmühle ꝛc. zu verkaufen.

Jn der landesfürstl. Stadt Tulln ist eine
Schifmühle, samt einer in der Stadt liegen=
den
Behausung, und der dabey befindlichen
Grießlereygerechtigkeit, nebst einen grossen
Hausgarten, und 1 1 / 2 Joch Neub⟨r⟩uch täg=
lich
zu verkaufen, und haben sich die Kauflu=
stigen
deshalb bey dem dortigen Eigenthümer
Nr. 145 zu erkundigen.

[17]

Haus zu verkaufen.

Jn einer der hiesigen volkreichsten Vorstädte
ist ein in 24 Zinsgelegenheiten und 13 Stal=
lungen
bestehendes Haus, welches mit Ein=
begrif
des Gartens einen Umfang von 2000 Qua=
dratklafter
, und noch so viel leeren Raum
hat, daß daran ein Fabrikgebäude aufgeführt
werden kann, täglich zu verkaufen. Wer hie=
zu
Belieben trägt, kann im deutschen Zei=
tungskomtoir
davon die nähere Nachricht er=
halten
.


Häuser samt Garten zu verkaufen.

Jn der Vorstadt Neuen Wien, rückwärts
Mariahilf, auf der Anhöhe, sind zwey neue
gut zuammgebaute Häuser Nr. 98 und 133,
in schönster Aussicht und gesunder Luft, ent=
weder
einzeln oder beyde mitsammen, täglich
zu verkaufen. Das Haus Nr. 98 trägt 388
fl. Zins, und wird gehalten auf 6500 fl. und
jenes Nr. 133, so 372 fl. trägt, auf 5200 fl.
der beyde mitsammen nimmt, dem werden sie
etwas leichter gegeben. Kauflustige belieben
sich deshalb bey dem Eigenthümer alda an=
zumelden
.


Häuser samt Gründeverkauf ꝛc.

Jn der landesfürstl. Stadt Stein ist das
wohlgebaute Haus Nr. 16 altäglich zu ver=
kaufen
, dieses bestehet in einem ersten Stock,
worin 5 schöne Zimmer, 1 Kuchel, 1 Speis,
1 Vorhaus; zu ebener Erd 2 Zimmer, 1 Sa=
letel
, 1 Holzgewölb, 1 Stall auf 2 Pferd,
1 Wesch=oder Brandweinkuchel, alles gewölbt,
1 Keller auf 300 Eimer Wein, alle Fenster
mit eisenen Gittern. Nebstdem ein besonderes
Kellerhaus, bezeichnet mit Nr. 145, nebst ei=
mer
grossen Preß, der Keller haltet 1700 Ei=
mer
, über welchem ein Pflanzgartl, anbey
sind auch bis 800 Eimer Wein, als 1777=78=
81

81=83=84=und 85ger Gewächs vorräthig,
dann bis 2000 Eimer meistentheils 50=und
60eimerige Fässer, dann auch in einem ande=
ren
Bestandkeller 7 St. 50=, 2 St. 40=, u.
6 St. 30eimerige leere Fässer; dann 8 Viertel
zehendfreye Weingarten in der Wieden, 1 1 / 2
deto in Grillenpärz, 6 deto in Kögl, 3 deto
zu Mauttern in Prebern, und 6 deto in ⟨A⟩itz=
gern
zu Krems, samt der heurigen Fechsung.
Liebhaber belieben von allen diesem den Au=
genschein
einzunehmen, und das mehrere bey
dasigem Eigenthümer einzuhollen.


Licit. Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey wider den Jakob Engel wegen

schuldigen 64 fl. 36 kr. bewilliget worden,
die gegentheils. auf 77 fl. geschätzte, in ⟨Ein⟩=
richtung
bestehende Fahrnisse offentlich zu ver=
steigern
. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 4. Juli, für den
zweyten der 18. Juli, und für den dritten
der 4. August d. J. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn gedachte Effecten
bey den ersten 2 Terminen um die Schä=
tzung
, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden könnten, dieselbe bey dem dritten auch
unter der Schätzung hindangegeben werden
würden; so haben die Kauflustige an ⟨benann⟩=
ten
Tägen zu den gewöhnlichen Stunden in
der Alstergasse Nr. 54 im ersten Stock zu
erscheinen.


Licit. Geräthschaften.

Den 10. Juli und folgende Tage zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf hohe Verordnung der k. k. ni. öst.
Landesregierung im Dorotheerkloster Nr. 143
rückwärts der Kapuzinermauer gegenüber im
ersten Stock verschiedene Geräthschaften, als
ein ganz neuer silberner Tafelservis auf 12
Personen, samt aller Zugehör, falscher Ge=
schmuck
und Ringe, Rosenkränze von K⟨oral⟩=
len
und Steinen, Gürtlerarbeit, gestickte und
⟨w⟩eiche Marienfrauenkleider, 1 Hofkleid von
broschirten Zeug, 1 derley Ornat ⟨unausge=
macht
, gold=und silberreiche, gestickte, auch
glatte Meßkleider, Fähne und Mäntel, et=
was
Kirchenwäsch, verschiedene Statuen und
vergoldtes Schnitzwerk und Altäre, gemalte
Bilder, auch 1 Tafelservis von bunten Por=
zelain
, 1 deto von weissen und blauen, ⟨Lu⟩=
ster
, Spalier, Soffen und Sessel, Kästen,
Tische, Zinn=Kupfer=und Eisengeschirr, und
mehr andere Effekten, licitando verkauft.


Licit. Grasfechsung

Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird hie=
mit
bekannt gemacht: daß den 10. Juli d. J.
die Grasfechsung der 34 Joch Ochsenweide
in Mauerbach durch Versteigerung den Meist=
bietenden
hindangegeben werden wird. Haben
daher all und jede, welche vorbemeldte Fech=
sung
der 34 Joch Ochsenweide in ganzen,
oder auch theilweis an sich zu bringen ge=
denken
, an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr
zu Mauerbach zu erscheinen, wo sodann mit
den Meistbietenden der Kauf abgeschlossen wer=
den
wird.


Licit. Effekten

Den 10. Juli und folgenden Tag vormit=
tag
von 9 bis 12, und nachmittag von 3

[18]

bis 6 Uhr werden in dem vormaligen altkroa=
tischen
Kollegienhaus Nr. 727 nächst der schö=
nen
Laterngasse im ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als goldene und sil=
berne
Sackuhren, silberne Vorleglöfel, 1 / 2
Dutzet silberne Messer, Gabel und Löfel, 2
silberne Leuchter, einen silbernen Degen und
anderes Silberwerk, Mannskleider, weissen
Zeug, Spiegel, harte Schublad=und andere
Kästen, Bilder, Denkmünzen und rare Du=
katen
, auch silberne Denkmünzen, licitando
verkauft.


Licit. Weine.

Den 23. dies werden zu Herrnals Nr. 67
vormittag von 9 bis 12 Uhr gute alte Ge=
birgweine
, samt Fässer in eisenen Banden;
dann nachmittag von 3 bis 6 Uhr auf dem
Neustift Nr. 56 bey dem goldenen Fässel gu=
te
Gebirgweine, als Brunner, Grinzinger
und Nußberger, von den Jahren 1772, 1773,
und 1775, samt Fässel in eisenen Banden
und mitterer Gattung, licitando verkauft.


Licit. Anonnisches Haus

Von dem Magistrat der k. k. Stadt Bruck
an der Leytha jedermann hiemit anzufügen:
es sey das hierorts Nr. 43 auf dem Platz
liegend, in die Anonnische Cridämassa gehö=
rige
, und auf 3000 fl. gerichtl. geschätzt burgl.
Haus, samt den auf 105 fl. 1 kr. angeschla=
guten
Seidenfilatorium, samt verschiedenen
Mobilien und Effekten als harte Tische, 1
deto Schreibkasten, 1 deto Schubladkasten,
1 grosser Spiegel, 1 hart und eine weiche
Bettstatt, 1 Nachtzeug von harten Holz, 2
Stück neue floretseidene Tüchel, 2 Tafeltü=
cher
und andere Leinwäsch, Gläser, ein Ser=
vis
von Hollitschergeschirr, den Meistbieten=
den
licitando zu veräussern. Da nun zu so=
thanem
Ende der 13. Juli pro 1mo , der
1. August pro 2do , und endlich der 7. Sep=
temb
. pro 3tio termino mit dem Anhang
bestimmt worden, daß, im Fall bey der er=
sten
und zweyten Versteigerung gedachte Be=
hausung
samt den Filatorium nicht über, bey
der dritten aber auch nicht um den Schä=
tzungswerth
an Mann gebracht werden könn=
te
, solche sodann den mit einem Pfandrecht
versehenen Gläubiger um den Schätzungswerth
zum gemeinschaftlichen Eigenthume übergeben
werden würde.


Licit. Schwarzgruberische Fahrnisse.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf Anlangen des Joseph

Schwarzgruberischen Massavertretters Hr.
Augustin Trenker, J. U. D. a. H. u. Gr.
Adv. die diesfällige meistentheils in Zimmer=
einrichtung
bestehende Fahrnisse öffentlich aus=
zufeilen
und den Meistbietenden hindanzugeben
gewilliget worden. Da nun hiezu der 13. Juli
d. J. bestimmt worden ist, so haben all jene,
die besagte Fahrnisse zu kaufen gedenken, an
dem festgesetzten Tag zu den gewöhnlichen
Stunden am Strotzischen Grunde in der Neu=
schottengasse
Nr. 66 zu erscheinen.


Licit. Effekten.

Den 13. dies und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden am neuen Markt bey den sieben Sau=
len
Nr. 1110 im 2ten Stock verschiedene Ver=
lassenschaftsfahrnisse
, als Brillantringe, gol=
dene
Dosen, derley silber=und dombackene
Uhren, Eßbestecke, Salzfässer, Schnallen und
andere Gallanterien, tüch=seiden=und ande=
re
zeugene bordirt=und glatte Mannskleider,
gestickt=und bordirte Westen, Manns=und
Hauswäsch, Stock=und Pendiluhren in ver=
goldt
=und andern Kästen, Soffen und Ses=
sel
, Hänglaternen, Kästen und Tische, Bett=
gewand
, Pferdgeschirr, Reitsättel, und mehr
andere Geräthschaften, auchSchumelauerin
Bouteillen, licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 13. dies und folgende Täge werden
in der grossen Dorothegassen im Brenneri=
schen
Haus Nr. 1145 verschiedene Verlassen=
schaftsfahrnisse
, als brillant=und rautener
Geschmuck, gold=und silberne Sackuhren, de=
to
Dosen, Silber, Galanterien, ein goldrei=
cher
Hofschlep, samt Rock, Bervien, sammet=
grosdetour
=atlaß=taffet=bataf=broschirt=und
fein zitzene Frauenkleider, deto biket=barchet=
musselin
=und fein leinene Hauskleider, gespitzte=
atlaß
=und taffetene Mantel, Niederländer=
und Brüßlerganituren, gestickt=bordirt=und
glattüchene Mannskleider, besonders schön und
feine Leib=und Hauswäsch, Spiegel, dama=
stene
Soffen und Sessel, Stöckeluhren, Por=
zelain
, hartfournirte Kästen und Tische, ein
Klavier, dann ein Pierutsch mit grauen Tuch
ausgemacht, ein Reiskalleß, Zinn, Kupfer,
Bettgewand, samt Bettstätte, und mehrere
Geräthschaften, zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 14. Juli werden werden am hohen
Markt bey dem weissen Rössel Nr. 485 im
4ten Stock verschiedene Verlassenschaftseffek=

[19]

ten als gute Kranaten, silberne und in Sil=
ber
gefaßte Schuhschnallen, deto Sackuhren,
seidene und andere Frauenkleider, ein atlasse=
ner
Pelz, Sommer=und Wintermänterl, bor=
dirte
und glatte Mannskleider, Frauenwäsch,
Bettgewand, Spiegel, hart und weiche =
sten
, derley Tische, Tafel=und andere Bett=
stätte
, grün und weiß lakirte Rohr=und an=
dere
Sessel, ein Wärmschachtel, ein Optik
mit 25 Vorstellungen, auch andere Geräth=
schaften
, vormittag von 9 bis 12, und nach=
mitag
von 3 bis 6 Uhr licitando verkauft.


Licit. Bücher.

Den 14. Juli wird bey der goldenen Sonn
gegen dem rothen Thurm Nr. 680 eine an=
sehnliche
Sammlung verschiedener deutsch=la=
teinisch
=und französischer Bücher, wobey viele
physikalische, anatomische, medizinische chy=
mische
und alchymistische, wie auch von der
Naturgeschichte, samt einem gut konservirten
Globus und einer Elektrisirmaschine, wie auch
ein Bruchband von der neuesten Gattung vor=
kommen
, den Meistbietenden gegen baare Be=
Bezahlung hindangegeben. Der gedruckte Kata=
log
davon ist beym Buchhändler Joh. Georg
Binz auf dem St. Stephansfreidhof nächst
dem Bischofsthor unentgeltlich zu bekommen.


Licit. Reitpferde.

Den 14. Juli werden vormittag um 9 Uhr
5 Reitpferde bey der königl. gallizischen adel.
Leibgarde am Rennweg Nr. 38 an den Meist=
bietenden
hindangegeben werden. Diejenigen,
so willens sind, solche an sich zu bringen,
haben an gedachten Tag zur gehörigen Stund
in benanntem Gardehof zu erscheinen.


Licit. Steiningerisches Haus.

Von der Oberkammer des Stifts zu Klo=
sterneuburg
wird hiemit zu wissen gemacht:
es sey auf schriftliches Anlangen der Frau
Katharina Steininger, Wittib, ihr im neuen
Lerchenfeld Nr. 107 zun 5 Lerchen bezeichne=
tes
Zinshaus, den 17. Juli d. J. vormittag
um 9 Uhr durch öffentliche Versteigerung hin=
danzugeben
. Diejenige, so solche Behausung
an sich zu bringen gedenken, haben sich dem=
nach
in nämlicher Behausung an obbemeld=
ten
Tag und Stund in besagtem neuen Ler=
chenfeld
einzufinden.


Licit. Kollerischen Haus

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Gallus ⟨K⟩ol=
ler
, burgl. Steinmetzmeister, verwilliget wor=

den, das in der Josephstadt an der Kla 〈…〉
nächst der Kaiserstrasse liegend, um 8450 fl.
geschätzte Barbara Kollerische Verlassenschafts=
haus
Nr. 10 öffentlich auszufeilen, und den
Meistbietenden hindanzugeben; da nun hiezu
der 17. Juli d. J. bestimmt worden ist, so
haben die Kauflustige an den obbestimmten
Tag früh um 10 Uhr vor diesem Magistrat
zu erscheinen.


Licit. Kollerischen Haus

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Gallus Kol=
ler
, burgl. Steinmetzmeisters, verwilliget wor=
den
, das in der Leopoldstadt in der Fuhr=
mannsgasse
liegend, und von dem Wasser je=
derzeit
befreyte, um 7250 fl. geschätzte Bar=
bara
Kollerische Verlassenschaftshaus Nr. 357
öffentlich auszufeilen, und den Meistbieten=
den
hindanzugeben; da nun hiezu der 17.
Juli d. J. bestimmt worden ist; so haben
all jene, welche besagtes Haus zu kaufen
willens sind, an den obbestimmten Tag früh
um 10 Uhr vor diesem Magistrat zu erscheinen.


Licit. Geräthschaften.

Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird hie=
mit
bekannt gemacht: daß den 18. Juli d. J.
früh um 9 Uhr zu Mauerbach in dem Herr=
schaftsgebäude
verschiedene Haus=und Wirth=
schaftsgeräthschaften
, als etwelche Sessel,
Tische, alte und neue Getreidsäcke, altes Rien=
und Holzwerk, Schubkären, eine eisene grosse
Schnelwag, blechene und kupferne Gießkannen,
mehrere beschlagene Wagenräder und Axen,
eisene Fenstergitter, nebst einem halbgedeck=
ten
4sitzigen Pierutsch, einen Leiterwagen, ei=
nen
kleinen Weinwagerl, einer Schlitten=
kusse
und einen Holzschlitten den Meistbieten=
den
gegen baare Bezahlung werden hindan=
gegeben
werden.


Licit. Schönnisches Haus.

Von der Oberkammer des Stifts zu Klo=
sterneuburg
wird hiemit kund gemacht: daß
wider Johann Schönn, wegen satzweis a⟨uf⟩
dem Schönnischen Haus und Hofstattwein=
garten
Nr. 6 zu Grinzing versicherten 327 fl.
20 kr. die Licitirung des auf 717 fl. gerichtl
geschätzten Schönnischen Hauses und Hofstatt=
weingarten
, so sich in der besten Lage Grin=
zing
befindet, verwilliget worden sey. D⟨a⟩
zwar im ersten Feiledikt 3 Termine bestimmt
worden, bey welchem ersten nur ein Liebha=
ber
erschienen, der bereits hievor 800 fl. mit=
hin
schon über die Schätzung in Anboth ge=

[20]

macht, und derselbe freywillig die zweyte Li=
⟨cit⟩ation
auf den 18. Juli d. J. mit seinem
Anboth der 800 fl. abzuwarten eingegangen,
so haben sich die Kauflustige dieses Schönni=
schen
Hauses und Dareingehörung mit samt
dem Haushofstattweingarten auf den 18. Juli
vormittag um 9 Uhr zu Grinzing in gedacht
Schönnischen Haus bey der dortig angestell=
ten
Versteigerung alsogewiß einzufinden, wie
ansonst dieselbe gegen den bereits schon da=
⟨für⟩
habenden Anboth pr. 800 fl. ohne wei=
ters
hindangegeben werden soll.


Licit. Lazarethhaus.

Von dem Magistrat der k. k. l. f. Stadt
WienerischNeustadt wird hiemit kund gemacht:
Es sey für nothwendig befunden worden, über
fürgeweste Versteigerungstagsatzung des Laza=
rethhauses
eine nochmalige anzuordnen; jene
also, die das vor dem Ungarthor liegend,
der Stadt Neustadt gehörig sogenannte La=
zareth
, so sich bey gutem Bau befindet, und
woder Dachstuhl nebst Dachung ganz neu
ist, mit dem dabey befindlichen Wiesgrund,
auch mit dem aldort nächst an befindlichen
Wohnhäusel in 1 Zimmer, Kammer, Küh=
stall
, und kleinen Gärtl, zu erkaufen gedenken,
haben sich auf dem 18. Juli d. J. früh um
〈…〉 Uhr vor dem Magistrat einzufinden. Die
weiteren Bedingnisse sind inzwischen auch bey
hiesiger Stadtkanzley einzusehen.


Licit. Wildbahn in Bestand.

Von dem Magistrat der l. f. Stadt Laa
wird anmit bekannt gemacht: daß bis auf
höhere Ratifikation einer hochlöbl. Landesre=
gierung
den 20. Juli d. J. der Wildbahn in
dasigem Burgfried bey einer öffentlichen Lici=
tation
plus offerenti mit Ausschluß des Bur=
ger
=und Bauerstandes vom 1. August 1786.
bis dahin 1787. das ist auf 1 Jahr in Be=
stand
ausgelassen werden wird. Zu welchem
Ende die Lusträger an diesen Tag früh um
〈…〉 Uhr auf das Rathhaus zu Laa vorgeladen
werden.


Licit. Zelter.

Den 20. Juli d. J. nachmittag von 3 bis
6Uhr werden in der Alstergaßkasserne im
3ten Stock Nr. 719 bey dem Regiment Preis
mehrere leinene Zelten licitando verkauft.


Licit. Backhaus in Bestand.

Von dem Verwalteramt der Fürst Lichten=
steinischen
Herrschaft Lichtenthal wird hiemit
bekannt gemacht: daß das im alhiesigen Bräu=
hausgebäude
befindliche Backhaus, wobey

ein besonderer Hof, und im ersten Stock eine
geräumige Mehlkammer ist, den 20. dies Mo=
nats
versteigert, und den Meistbietenden auf
3 nacheinander folgende Jahre, und zwar
von Michaeli 1786. bis dahin 1789. salva
ratificatione in Bestand verlassen werden wird.
Es haben demnach jene, die dieses Backhaus
in Bestand zu nehmen willens sind, an obbe=
meldten
Tag früh um 9 Uhr in alhiesiger
Amtskanzley zu erscheinen, inzwischen aber
steht jedem frey dieses Backhaus in Augen=
schein
zu nehmen, und um das mehrere sich
in alhiesiger Amtskanzley zu erkundigen.


Licit. Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Ansuchen des Herrn Ei=
genthümers
des in der Josephstadt Nr. 119
befindlichen vormals gräfl. Kaprarischen Haus
in die gerichtl. Feilbietung desselben gewilli=
get
worden. Da nun hiezu der 2. Juli d.
J. bestimmt worden ist; so haben die Kauf=
lustige
an diesen Tag vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.


Licit. Schaafe.

Den 22. Juli werden zu Hagenbrnnn650
herrschaftl. Schaafe, einige Kühe, und et=
welche
Wirthschaftsgeräthschaften den Meist=
bietenden
gegen baare Bezahlung hindange=
geben
. Wer ein so anderes zu kaufen geden=
ket
, hat sich am besagten Tag früh um 8
Uhr in dem herrschaftl. Schloß daselbst ein=
zufinden
.


Licit. Dowitsch Haus.

Von der Amtskanzley der gräflich Franz
Abensperg=und Traunischen Herrschaft Pe=
tronell
wird hiemit zu wissen gemacht: Daß,
da über die Fabian Dowitschische Halblehen=
behausung
Nr. 34 zu Wildungsmauer im V.
U. W. W. wozu 15 Joch Hausäcker, 1 Kraut=
und 1 Hanfgartel, dann etwas Wirbschafts=
geräth
befindlich, die angeordnet geweste er=
ste
Lizitationstagsatzung aus Mangel der Käu=
der
fruchtlos verstrichen ist, so wird diese auf
den hiezu bestimmten zweyten Termin, näm=
lich
den 22. Juli d. J. in hiesig herrschaftli=
cher
Amtskanzley vormittag um 9 Uhr vorge=
nommen
werden; wozu die Kauflustigen an
obbestimmten Tag in besagter Amtskanzley er=
scheinen
können.


Licit. Schamözerische Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=

[21]

macht: es sey auf Anlangen des Joh. Georg
Schmötzerischen Verlassenschaftskurator, Hrn.
Dr. Schmidlin, in die Feilbietung der zur
diesfälligen Verlassenschaft gehörigen, in we=
nigen
Silber, Kleidung, Lein=und Bettge=
wand
, Zimmer=und Schankeinrichtung, dann
vorfindigen Brandwein, Rosoglio und dies=
fälligen
Brennrequisiten bestehenden Fahrnis=
se
, gewilliget worden. Da nun hiezu der 28.
Jul d. J. bestimmt worden ist, so haben
die Kauflustige an erstbesagten Tag in der
Leopoldstadt Nr. 164 zu erscheinen.


Licit. Effekten, Vieh und Wein.

Den 31. Juli und folgende Täge werden
von Seiten der k. k. Herrschaft Ebersdorf an
der Donau in dem Pfarrhof zu Manswerd
zu den gewöhnlichen Stunden verschiedene
Fahrnisse, als silberne Kannen, Messer, =
fel
und Leuchter, Sack=und Stockuhren, ver=
schiedene
Dosen, Better, Tische, Sessel, =
sten
, Bilder, Kleider, Leib=u. Tischwäsch, Por=
zelain
, Zinn, Kupfer, ein Schwimmer, 1
Pierutsch und deto Schlitten, dann verschie=
denen
andern Wirthschaftsgeräthschaften, 2
Pferde und Kühe, auch bey 120 Eimer Wein
St. Veitergewächs, samt 300 Eimer Fässer
von 2 bis 25 Eimer licitando verkauft. Die
demnach von obgedachter Verlassenschaft et=
was
käuflich an sich bringen gedenken, ha=
ben
an obbestimmten Tag in besagtem Pfarr=
hof
zu erscheinen.


Licit. Heydenburgisches Haus

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf Anlangen des v. Heyden=
burgischen
Vermögensverwalters, Hrn. Dr.
Magg, das auf der Wieden liegende, und auf
⟨11⟩250 fl. geschätzte Haus Nr. 277, samt Gar=
ten
, entweder ganz, oder theilweis, nach dem
bey gedachten am hohen Markt beym rothen
Krebsen im 2ten Stock wohnhaften Vermö=
gensverwalter
einzusehenden Plan und Er=
trägniß
, öffentlich auszufeilen, und den Meist=
bietenden
hindanzugeben verwilliget worden.
Da nun hiezu der 1. August d. J. bestimmt
worden ist, so haben alljene, so besagtes Haus
und Garten entweder ganz oder theilweis zu
kaufen gedenken, an dem festgesetzten Tag
früh um 10 Uhr vor diesem Magistrate zu
erscheinen.


Licit. Voglisches Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit zu
vernehmen gegeben: Ueber Ansuchen des ge=

richtlich verordnet Johann Fried. Voglischen
Massevertretters Hrn. Dr. Bihl in Ansehung,
der einen, und mit Einwilligung desHr.
Franz Mack, k. k. Hof=und Kammerjubelier,
als Elisabeth Voglischen Exekutionswerber,
in Ansehung der zweyten Hälfte des Voglischen
Hauses auf der Wieden Nr. 198 sey von de⟨m⟩
löbl. Magistrate der k. k. Haupt=und Residenz=
stadt
Wien verwilliget worden, die Feilbie=
tung
sothaner ganzen, auf 2100 fl. gerichtl.
geschätzten Behausung vorzunehmen.Wenn
nun hiezu 2 Termine, und zwar für den ersten
der 4. August, für den zweyten aber der 1⟨5⟩.
September d. J. mit dem Beysatz angeordnet
worden, daß, wenn gedachtes ganze Haus
weder bey dem ersten noch zweyten Termin
um den Schätzungsbetrag, oder darüber an
Mann gebracht würde, selbes bis nach ver=
faßter
Klassifikation und ausgetragenen Vor=
recht
aufbewahrt werden soll. Solchemnach
haben all jene, so gedachtes Haus zu kaufen
willens sind, an obbestimten Terminen früh
um 9 Uhr im Burgerspitalsgrundbuch zu er=
scheinen
.


Licit. Magazinstadel.

Von den Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Daß über eine erfolgte hohe Verord=
nung
der der löbl. kön. ungarische=adelichen
Leibgarde angehörig, zum Magistratischen
Grundbuch dienstbare Magazinstadel in der Jo=
sephstadt
. Nr. 50, samt dem dabey befindlichen
Wohngebäude, da solches bey der den 26.
May d. J. fürgewesenen Versteigerung an
Mangel hinlänglicher Kauflustigen um den
Schätzungswerth pr. 8500 fl. nicht an Mann
gebracht worden, mit Vorbehalt der höhern
Ratifikation den 4. August d. J. abermal im
Wege der Versteigerung verkaufet werden
wird. Die Kauflustigen haben daher an dem
bestimmten Tag früh um 9 Uhr in dem ge=
dachten
Magazinshause Nr. 50 in der Joseph=
stadt
zu erscheinen, wo immittels selbes täg=
lich
in Augenschein genommen werden kann.


Licit. Einöderisches Haus.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey auf Anlangen des Joseph Hart=
mann
, und dessen Ehewirthin Theresia, wi=
der
Johann Einöder, und dessen Ehewirthin
Theresia, über Einverständniß beyder Theile,
bewilliget worden, das Einöderische, in der
Leopoldstadt in der neuen Gasse Nr. 453 lie=
gende
, samt Kaffeesiedergerechtigkeit auf 〈…〉 fl.

[22]

gerichtlich geschätzte Haus öffentlich zu verstei=
gern
. Da nun hiezu für den 2ten Termin der 5.
August, und für den dritten der 6. Septemb.
d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden sind,
daß, wenn benanntes Haus bey dem zweyten
Termin nicht um die Schätzung, oder darüber
an Mann gebracht werden könnte, dasselbe bey
dem dritten auch unter der Schätzung hindan=
gegeben
werden würde. So haben alle Kauf=
lustige
an besagten Tägen früh um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.


Licit. Geräthschaften.

Von Amtswegen der gräfl. Excellenz Karl
Palfischen Herrschaft Krumbach, wird hiemit
kund gemacht: Daß in dem Pfarrhof zu Hoch=
neukirch
den 7. und 8. August d. J. ver=
schiedenes
, als Silber, Zinn, Körner, Wein,
Rind=Horn=und Schweinvieh, Kästen, Tisch,
Sessel, Bettstätte samt Bettgewand, Häng=
uhren
, Leinwand, Leinwäsch, Stroh, Leibs=
gewand
, dann andere Geräthschaften, an den
Meistbietenden verkauft werden würden. Wer
demnach Belieben trägt, ein oder das andere,
gegen alsogleich baare Bezahlung käuflich an
sich zu bringen, hat sich an obbestimmten =
gen
in dem Pfarrhof zu Hochneukirch einzufinden.


Licit. Häuslerisches Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sich auf Anlangen der sämtl. Kath.
Häuslerischen Universalerben das auf der Wie=
den
Nr. 44 liegende, bey den 2 weissen Schlüs=
seln
genannte, und auf 4730 fl. geschätzte Haus
öffentlich auszufeilen, und den Meistbietenden
hindanzugeben verwilliget worden. Da nun
hiezu der 8. August d. J. festgesetzt worden
ist; so haben alle Kauflustige an obbestimm=
ten
Tag vormittag um 10 Uhr vor diesem
Magistrat zu erscheinen.


Licit. Weingärten.

Von der k. k. ni. öst. Domainenadministra=
tion
werden an nachbenannten Tägen und Or=
ten
, jedesmal um 8 Uhr früh anzufangen,
folgende dem Stift Mondsee in Oberösterreich
gehörige, in Niederösterreich theils bey Klo=
sterneuburg
, theils bey Krems liegende Wein=
gärten
, samdt der heurigen Fechsung öffentlich
feilgeboten, und mit Vorbehalt der höchsten
Ratifikation an den Meistbietenden verkauft
werden. Vorläufig wird zur Nachricht ange=
merket
: 1) haben die Kauflustigen sowohl die
Fechsung als die Weingärten selbst, mit Vor=
wissen
und in Beyseyn des Weinzierls, oder
Drittlbauers in Augenschein zu nehmen, und

sohin an dem bestimmten Orte sich anzumel=
den
. 2) Jst die Bezahlung des Kaufschillings
von jenem, welcher noch eine weitere Si=
cherheit
auszuweisen im Stande ist, sogleich
mit einem Drittel, ohne weiterer Sicherheit
aber, sogleich mit der Helfte zu leisten, der
Uiberrest aber in 4jährigen Terminen, samt
4 pro Cento Jnteresse abzuführen, und durch
den ersten Satz sicher zu stellen. 3) hat der
Käufer von Zeit des erlegten Kaufschillings
und der Uibergabe des erkauften Weingar=
ten
den Dienst, Steuer, und alle übrige dar=
auf
haftende Abgaben zu bestreiten; auch 4)
die Ab=und Ausschreibung an die Gewöhr,
und alle des Kaufs wegen zu bestreitende Un=
kösten
allein auf sich zu nehmen. Uibrigens
werden auch alle betreffende Grundbücher um
den gegenwärtigen Licitationsakt mit vorneh=
men
zu können, der Ordnung nach vorgeladen.
Den 13. Septemb. in dem Rathhaus zu
Langenlois: Nr. 12. 1 1 / 2 Viertel in der Frey=
heit
Heindorf, Ried Unterhasel, geschätzt ohne
Fechsung pr. 60 fl. , Nr. 13. 1 1 / 2 viertel
zu Kammern Hund pr. 70 fl. , Nr. 14.
1 1 / 2 viertel zu Langenlos Oberhasel
pr. 40 fl. , Nr. 15. 1 1 / 2 viertel deto
Fuxloch pr. 60 fl. , Nr. 16. 1 1 / 2 viertel
deto Frisenrock pr. 70 fl. , Nr. 17. 2 vier=
tel
deto Stock pr. 80 fl. , Nr. 18. 1
viertel deto daselbst pr. 40 fl. , Nr. 19.
2 viertel zu Gedersdorf Altmantel pr.
160 fl. , Nr. 20. 1 viertel deto deto
pr. 70 fl. , Nr. 21. 1 viertel deto | de=
to
pr. 65 fl. , Nr. 22. 1 1 / 2 viertel deto
Moßburgerin pr. 45 fl. , Nr. 23. 1 1 / 2
viertel deto deto pr. 45 fl. , Nr. 24.
1 viertel deto deto pr. 40 fl. , Nr. 25.
1 viertel deto deto pr. 40 fl. , Nr. 26.
1 viertel deto deto pr. 30 fl. , Nr. 27.
2 viertel deto Tiefenthal pr. 100 fl.
Nr. 28. 1 viertel deto deto 40 fl. , Nr.
29. 1 viertel deto deto pr. 40 fl. , Nr.
30. 1 viertel deto deto pr. 30 fl. , Nr.
31. 1 viertel deto deto pr. 40 fl. , Nr.
32. 1 viertel deto deto pr. 40 fl. , Nr.
33. 1 viertel deto deto pr. 40 fl. , Nr.
34. 2 viertel deto deto pr. 60 fl. , Nr.
35. 1 viertel zu Gedersdorf Tiefen=
thal
pr. 45 fl. , Nr. 36. 1 viertel deto
deto pr. 30 fl. , Nr. 37 2 viertel deto
deto pr. 70 fl. , Nr. 38. 1 viertel deto
deto, oder Leitl pr. 64 fl. Den 14. Sept.
in dem Mondseerhof zu Krems, Nr. 39. 1 1 / 2
viertel zu Krems ⟨G⟩rächsen pr. 53 fl. ,
Nr. 40. 1 1 / 2 viertel deto deto pr. 55 fl. ,

[23]

Nr. 41. 2 viertel deto deto pr 60 fl. ,
Nr. 42. 2 viertel dero deto pr. 60 fl. ,
Nr. 43. 1 1 / 2 viertel deto deto pr. 50 fl.
Nr. 44. 1 1 / 2 viertel deto deto pr. 55 fl.
Nr. 45. 2 viertel deto Gern pr. 40 fl. ,
Nr. 46. 1 viertel deto deto pr. 25 fl.
Nr. 47. 2 viertel deto deto pr. 50 fl. ,
Nr. 48. 1 viertel deto deto pr. 25 fl. ,
Nr. 49. 2 viertel deto deto pr. 80 fl. ,
Nr. 50. 2 viertel deto Schreiber pr. 50
fl. , Nr. 51. 2 viertel deto deto pr. 70
fl. , Nr. 52. 2 viertel zu Krems Schrei=
ber
pr. 60 fl. , Nr. 53. 1 viertel deto
deto pr. 20 fl. , Nr. 54. 1 viertel deto
dero pr. 20 fl. , Nr. 55. 1 viertel deto
deto 24 fl. , Nr. 56. 1 viertel deto de=
to
pr. 24 fl. , Nr. 57. 2 viertel deto
deto pr. 64 fl. , Nr. 58. 2 viertel deto
deto pr. 70 fl. , Nr. 59. 1 1 / 2 viertel de=
to
Steinegg pr. 25 fl. , Nr. 60. 1 1 / 2
viertel deto des St. Antoni Kapellerl
pr. 110 fl. , Nr. 61. 3 viertel deto deto
pr. 180 fl. , Nr. 62. 4 viertel deto de=
to
pr. 240 fl. , Nr. 63. 1 1 / 2 viertel deto
deto pr. 120 fl. , Nr. 64. 1 1 / 2 deto
des Gartl pr. 110 fl. , Nr. 65. 2 viertel
zu Stein Kögl pr. 110 fl. , Nr. 66. 2
viertel deto deto pr. 130 fl. , Nr. 67.
2 viertel zu Oberradendorf niedernWolfs=
graben
pr. 80 fl. Den 20. Septemb. in dem
Saumgartenbergerhof zu Klosterneuburg: Nr.
1. 3 viertel Klosterneuburg Harpfen
pr. 90 fl. , Nr. 2. 1 / 2 Rachel deto de=
to
Neusatz pr. 5 fl. , Nr. 3. 1 Achtel de=
to
Eichweg pr. 25 fl. , Nr. 4. 2 viertel
deto Hofstatt pr. 140 fl. , Nr. 5. 2 1 / 2
deto deto pr. 163 fl. , Nr. 6. 2 1 / 2
viertel deto deto pr. 187 fl. , Nr. 7.
1 viertel deto Gurgel pr. 75 fl. , Nr. 8.
1 viertel deto Urbar pr. 40 fl. , Nr.
9. 1 viertel Klosterneuburg Scharten
oder Bachweingart pr. 25 fl. , Nr. 10. 3 vier=
tel
deto Tragauer pr. 45 fl. , Nr. 11.
2 viertel Kritzendorf Döker,geschätzt
ohne Fechsung pr. 55 fl.


Convoc. Mittermühlnerische Gläubiger.

Von der Herrschaft Gilgenberg in Ni. Oest.
des V. O. M. B. wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey der ex fundo religionis der
Pfarr Waldkirchen zugegeben gewesene Coo=
perator
, Herr Lambertus Mittermühlner, aus
dem Franziskanerorden, ohne Hinterlassung
eines Testaments verstorben; um nun sichere
Vermögensabhandlung pflegen zu können, wer=
den
all diejenige, welche an desselben obhan=

denen Vermögen Schulden=Erbschafts=oder
andere Foderungen wegen einige Ansprüche
zu machen haben, dergestalt ausschließig für=
geladen
, daß der oder dieselben sich bis1.
Juli um so sicherer anmelden, und behörig
legitimiren sollen, widrigenfalls desselben Ver=
mögen
von Amtswegen verhandelt, und den
etwaig ausbleibenden Schuldnern, oder Erbs=
interessenten
das ewige Stillschweigen aufer=
legt
werden würde.


Convoc. Wimmerische Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
. Es sey der Franz Wimmer, burgl. Hand=
schuhmacher
u. Hausinhaber, mit Tod abgegan=
gen
, und daher, um mit dessen Verlassenschafts=
abhandlung
sicher fürgehen zu können, für noth=
wendig
befunden worden, all jene vorzuladen
und anzuhören, welche an diese Verlassen=
schaft
entweder um Erbrecht, oder jure cre-
diti
, vel quocunque alio titulo Foderungen
und Ansprüche machen könnten. Zu diesem
Ende haben jene, so hieran rechtmäßige Sprü=
che
zu machen gedenken, den 22. Juli d. J.
früh um 10 Uhr vor diesem Magistrat ent=
weder
persönlich, oder durch einen hinläng=
lich
Bevollmächtigten sogewiß zu erscheinen,
wie im widrigen diese Verlassenschaft ex of-
ficio
abgehandelt, und den sich legitimirten
Erben ohne weitern eingeantwortet werden
würde.


Convoc. Rädeskinische Gläubiger.

Von Amtswegen der gräflich Excellenz Karl
Palfischen Herrschaft Krumbach wird hiemit
kund gemacht: Wasmassen der Hochneukürch=
ner
Pfarrer, Herr Anton Rädeskini, seine
Pfarr verlassen hat: um also mit der Ab=
handlung
sicher fürkehren zu können, haben
all jene, so an bemeldten Herrn Pfarrers =
deskinischen
Vermögen etwa einige Foderun=
gen
und Ansprüche zu machen vermeinen, den
31. Juli d. J. früh um 9 Uhr bey alhiesiger
Amtskanzley zu erscheinen, und ihre Foderung
alsogewiß rechtlich zu liquidiren, als im wi=
drigen
, was Rechtens ist, fürgekehret wer=
den
soll.


Convoc. Zeitlerische Gläubiger.

Von des k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Enns, dann in den Vorlan=
den
bestellten J. D. M. M. wegen wird hie=
mit
allen und jeden, so an des den 14. May
d. J. alhier ab intestato verstorbenen pensio=
nirten
Unterlieutenant, Johann von Zeitler,
Verlassenschaft, Sprüche und Anfoderungen

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haben, oder zu haben vermeinen, kund gemacht:
Es sey auf Anlangen des k. k. Kriegsagenten,
Anton Nepomuck Dembscher, als gerichtl.
aufgestellten Curatoris der beyläufig in 19 fl.
bestehenden Unterlieutenant Seiterischen Ver=
lassenschaft
zur diesfälligen Abhandlung einer
Tagsatzung auf den 17. August d. J. früh
um 9 Uhr vor diesem k. k. J. D. M. M.
angeordnet worden; daher haben all und jede,
so an mehrbesagte Unterlieutenant v. Zeitleri=
sche
Verlassenschaft sub quocunque titulo eini=
ge
Sprüche und Anfoderungen haben, oder
zu haben vermeinen, ihre allfällige Behelfe
dem aufgestellten Curatori noch vor der Tag=
satzung
zu kommuniziren, sohin aber obbe=
sagten
Tag, Stund und Ort entweder selbst
persönlich, oder durch genugsam Bevollmäch=
tigten
alsogewiß zu erscheinen, ihre habende
Sprüche anzumelden, und mit Beybringung
der behörigen Dokumenten rechtens zu liqui=
d⟨ir⟩en
, als im widrigen ohne weitern Zuwar=
ten
mit der Verlassenschaft, und respekt. Cri=
däabhandlung
in Ansehung der Anwesenden
fürgegangen, den Anwesenden aber das ewige
Stillschweigen auferleget werden solle. Wien
den 2. Juni 1786.


Konkurs des Christoph Krammer.

Von dem Magistrate beyder k. k. landes=
fürstl
. Städte Krems und Stein wird anmit
bekannt gemacht: Es sey von dem Gerichte
in die Eröffnung eines Konkurses über das
gesamte im Lande Oesterreich befindlich be=
weg
=und unbewegliche Vermögen des Chri=
stoph
Krammer, burgl. Fleischhackermeisters
in der Stadt Stein, gewilliget worden. Da=
her
wird jedermann, der an erstgedacht Ver=
schuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 1. Au=
gust
d. J. die Anmeldung seiner Foderung in
Gestalt einer förmlichen Klage wider den Ver=
tretter
der Krammerischen Konkursmasse, Hrn.
Joseph Brunner, geschw. Gerichtsadv. auf
dem Lande, bey diesem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Rich=
tigkeit
der Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese oder jene Klasse ge=
setzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehört werden, und
diejenigen, die ihre Foderungen bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rucksicht des ge=
sammten
im Lande Ni. Oe. befindlichen Ver=
mögens
des eingangsbenannten Verschuldeten

ohne Ausnahm, auch dann abgewiesen seyn
sollen, wenn ihnen wirklich ein Kompensations=
recht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigen=
thümliches
Gut von der Massa zu fodern hät=
ten
, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäe, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massa schuldig wären,
die Schuld ungehindert des Kompensatitions=
Eigenthums=oder Pfandrechts, dass ihnen
ansonst zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen
verhalten werden würden.


Amort. Wechselbrief.

Von dem k k. in. öst. Merkantil und Wech=
selgericht
wird hiemit bekannt gemacht: Die
Wi⟨ll⟩eshofen & Comp. alhier haben an die
ordre des Hagi Constantin Popp unterm 16.
Dezemb. 1783 einen prima, undsecunda
Wechselbrief pr. 2000 Piaster, 51 Täge nach
Dato zahlbar ausgestellt, wovon der secunda
von Franz Jakob Boog, an Herrn Joseph
Frhrn. v. Penkler durch Giro gediehen; der
prima aber in Verstoß gekommen, und dies nun
zu ungehindert des genauen Nachsuchens nicht
vorzufinden gewesen ist. Obwohlen nun der
Girant Boog in seinem Revers dd. 2. Juli
1784 dem Hrn. Joseph Frhrn. v. Penkler die
Schadloshaltung für jenen Fall versprochen
hat, wenn denselben etwa ein dritter Besitzer
des prima Wechselbriefes wegen des Eigen=
thums
der anerkauften Wechselfoderung ange=
hen
möchte, so ist ihm Hrn. Frhrn. von Penk=
ler
demnach daran gelegen, daß durch Amor-
tisirung
des bemeldten prima Wechselbriefes
sowohl ein als der andere Theil gegen alle
Folgen gesichert werde, weswegen derselbe um
gerichtliche Amortisirung sothanen Wechsel=
briefes
gebetten habe. Daher werden dieje=
nigen
, welche besagten prima Wechselbrief in
Handen haben, oder hierauf einige Sprüche
und Foderungen zu stellen vermeinen, sich
bey diesem k. k. in öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
binnen den nächsten 6 Wochen und
3 Täg alsogewiß zu melden, und sich hiezu
behörig zu legitimiren haben, als im widri=
gen
nach Verlauf dieser bestimmten Zeit dies=
falls
niemand mehr gehöret, sondern der Wech=
selbrief
für amortisirt und kassirt gehalten seyn
soll, Wien den 2. Juni 1786.

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