1557
Nro. 52
Wiener Zeitung.
Mit k. k. allergnädigster Freyheit.
Sonnabend den 1. Julius 1786.
— Res, aetsd, usus, semper aliquid apportat novi. Terentius.
Jnländische Nachrichten.
Wien.
Des Kaisers Majest. waren
geson=
nen, in Pettau die Wohnung zu
nehmen, und stiegen auch am 20. Jun.
allda ab; da Allerhöchstdieselben aber
diesen Aufenthalt vom Lager zu weit
ent=
fernt fanden, so bezogen Sie am
folgen=
den Morgen das gräfl. v. Sanerische,
jetzt verpachtete Schloß Ebensfeld. An
dem nämlichen Morgen hatte das Corps
d'Armee Befehl, auf dem Exerzierplatze
in Schlachtordnung sich zu stellen. Um
6 Uhr traf der Monarch daselbst ein, ritt
mit dem kommandirenden Generale durch
beyde Treffen, und ließ dann
manövri=
ren, und im Feuer exerziren. Gegen 10
Uhr rückten die Truppen wieder in das
Lager; des Kaisers Maj. aber ertheilten
Audienz, und speiseten zu Mittage an
einer Tafel von 40 Gedecken, wozu die
Herren Generale, Staabsoffiziere und
einige Hauptleute gezogen wurden. Am
22. war Spezialrevüe, und dann wieder
Tafel und Audienz, wie Tags vorher
am 23. abermals Manövre, Audientz und
Tafel. Unmittelbar nach derselben
trat=
ten Se. Maj. die Reise über Warasdin
nach Agram an, von wo aus
Allerhöchst=
dieselben ihren Weg durch die Kroatischen
und Slavonischen Militärgränzbezirke zu
nehmen, und dann durch einen Theil von
Ungarn nach Siebenbürgen fortzusetzen
vorhatten.
Es sind in dem Lager bey Pettau
ver=
schiedene Avancements erfolgt: Der Chef
des in Kärnten liegenden
Grenadierba=
taillons, v. Lazarini, wurde von Sr.
Maj. zum Obersten; der Oberstlieutenant
v. Alcaini vom Riesischen Regimente zum
Chef dieses Bataillons, der Major
Vi=
sconti von Zetwitz zum Oberstlieutenant,
und der zweyte Major v. Molitor zum
ersten Major ernannt. Die Gemeinen
erhielten durch 2 Tage doppelte Löhnung.
Die letzthin abgebr⟨o⟩chene K. K. Ver=
ordnung wegen der Erbfolge lautet
fol=
gendermassen:
§. 4. Den Kindern des Erblassers, sie
mögen männlichen, oder weiblichen
Ge=
schlechts seyn, bey dem Tode des
Erblas=
sers bereits gebohren seyn, oder erst nach
seinem Tode gebohren werden, fällt die
ganze Erbschaft zu. Sind mehrere
Kin=
der vorhanden, so theilen sie die
Erb=
schaft ohne allen Unterschied nach der
An=
zahl der Personen in gleiche Theile. En=
keln von noch lebenden Kindern, und
Urenkeln von noch lebenden Enkeln haben
kein Recht zur Erbfolge
§. 5. Wenn aber ein Kind des
Erb=
lassers vor ihm gestorben ist, und von
demselben Enkeln vorhanden sind, so wird
der Antheil, der auf das verstorbene
Kind gefallen wäre, unter die von
dem=
selben nachgelassenen Enkeln gleich
ge=
theilet: und wenn von diesen Enkeln
ebenfalls einer gestorben ist, und
Uren=
keln nachgelassen hat, so wird der
An=
theil, der dem verstorbenen Enkel
gebüh=
ret hätte, unter die von demselben
nach=
gelassenen Urenkeln wieder gleich getheilet.
Eben so soll es auch gehalten werden,
wenn sich ereignete, daß von einem
Erb=
lasser noch entferntere Nachkömmlinge
vorhanden wären.
§. 6. Diese Theilungsart soll nicht nur
alsdann beobachtet werden, wann
En=
keln von vorgestorbenen Kindern mit noch
lebenden Kindern, oder sonst weitere
Nachkömmlingen mit näheren
Nachkömm=
lingen des Erblassers zusammtreffen, son=
dern auch, wann die Erbschaft blos
zwi=
schen Enkeln von verschiedenen Kindern,
oder zwischen Urenkeln von verschiedenen
Enkeln zu vertheilen ist; dergestalt, daß
die von jedem Kinde nachgelassenen
En=
keln, und die von jedem Enkel
nachgelas=
senen Urenkel, es mögen ihrer mehrere,
oder wenige seyn, nie mehr, noch
weni=
ger erhalten sollen, als das
vorgestorbe=
ne Kind, oder der vorgestorbene Enkel,
wenn er lebte, erhalten hätte.
§. 7. Wenn niemand vorhanden ist,
der von dem Erblassern selbst abstammet,
dann gelangen diejenigen als die
näch=
sten zur Erbschaft, die mit dem
Erblas=
ser durch die zweyte Linie verwandt sind;
nämlich: seine beyden Eltern, und, die
von seinen Eltern abstammen. Leben
bey=
de Eltern des Erblassers noch, so gebührt
diesen die ganze Erbschaft, und wird
zwischen ihnen in gleiche Theile getheilet.
Jst eines von den Eltern gestorben, so
treten die von demselben nachgelassenen
Kinder, und deren Nachkömmlinge in
sein Recht ein, und wird diejenige Hälfte,
so dem Verstorbenen gebühret hätte, un=
ter dessen Kinder, und die
Nachkömm=
linge derselben nach eben den Grundsätzen
getheilet, welche in dem § 4. 5. 6. zur
Theilung der Erbschaft zwischen den
Kin=
dern und weiteren Nachkömmlingen des
Erblassers bestimmet sind.
(Die Fortsetzung folgt.)
Es ist mittelst höchsten Hofdekrets dd.
26. und präs 27. Junius von
aller=
höchsten Orten herabgelanget: daß, nach=
dem die vorgekommene Angabe einer
all=
hier unternommenen Nachmachung der
Bankozeddeln bey der darauf gefolgten
Untersuchung vollständig wahr befunden
worden, den Angebern dieses Verbrechens
die Belohnung von 10000 Gulden baar
auf die Hand gezählet worden sey. Wien
den 30. Junius 1786.
Se. Maj. der Kaiser haben dem Franz
Xavier Rodolitsch, Eisenhändler zu
Rad=
kerspurg, in Rücksicht, daß er durch den
beträchtlichen Verschleiß inländischer Ei=
senwaaren in auswärtige Länder sowohl
dem inländischen Handel, als auch den
Eisenfabrilanten erhebliche Vortheile
verschafe, und bey dem Postwesen
mit allgemeiner Zufriedenheit diene,
in den Adelstand zu erheben, und
dem=
selben das Ehrenwort Edler von
aller=
gnädigst beyzulegen geruhet.
Durch anhaltende und starke
Regen=
güsse, bey warmen Wetter, ist
vermuth=
lich der Schnee in den hohen Saltzburger=
und Tiroler=Gebirgen gählings stark
geschmolzen; denn die Donau ist so sehr
angelaufen, daß sie schon seit dem
ver=
wichenen Mittwoche in den allhiesigen
Gegenden aus ihren Ufern getretten, und
die daranliegenden Häuser in der
Leo=
poldstadt, Rossau und anderen
anlie=
genden Gründen unter Wasser gesetzt hat.
Jnnerösterreich. Es ist bereits vor
einiger Zeit angezeigt worden, daß die
Herren Franz Jakob Pichler und Franz
Joseph Jenko in Cilli eine
Baumwoll=
spinnerey errichtet haben, bey welcher,
durch einige von ihnen herbeygerufene
Meister, die Spinnerey unentgeltlich
ge=
lehret, die Anschaffung der Spinnräder
und Wolle auf Kosten der Unternehmer
besorget, und das Gespinst, nach Maaß
der Feinheit, bezahlet wird. Da hiebey
nicht nur erwachsene Personen, sondern
selbst siebenjährige Kinder schon Verdienst
und Beschäftigung finden, so ist der
Nu=
tzen dieser Anstalt entschieden. Um zu
deren noch grösserer Verbreitung zu
er=
munteren, hat die K. K. Ackerbaugesell=
schaft zu Grätz, denen 4 herrschaftlichen
Beamten, durch deren Verwendung im
ersten Jahre die meisten Kinder in diese
Spinnschule kommen werden, 4 goldene
Medaillen, 2 zu 6 und 2 zu 5 Dukaten,
bestimmt; doch müssen der eingeschickten
Kinder wenigstens 10 seyn.
Fortsetzung der jüngsthin (N. 50 S. 1494
abgebrochenen Polizeyordnung für
die Stadt Grätz und für
Jnneröster=
reich überhaupt:
2) Hat man zu Erleichterung derjeni=
gen, welche diese Anzeige machen müssen,
die Einleitung getroffen, daß sie die
ge=
druckten Formularien hiezu in dem
Poli=
zeyamt alle Tage unentgeltlich erhalten
können. Und gleichwie 3) keinem
Ju=
den der Aufenthalt allhier ohne
authen=
tischen Paß gestattet werden darf, so
soll bey Vermeidung der oben §. 1.
bereits bestimmten Strafe, auch kein
Jud, welcher sich nicht mit dem von
dem K. K. Polizeyamte ausgefertigten
Aufenthalts=Zettel ausweisen kann, ir=
gendwo in der Stadt oder in den
Vor=
städten allhier über Nacht beherberget,
noch demselben der Unterstand durch
meh=
rere Täge, als welche in dem Aufenthalts=
Zettel bestimmt sind, gegeben werden.
4) Haben diejenigen, wo die Juden
ihre Wohnung allhier nehmen, für dieselbe
jedesmal einen besondern Anzeigszettel
nach dem obbemeldten Formulare an das
Polizeyamt einzureichen, wohingegen
an=
dere Religionsverwandte, ohne
Aus=
nahm, in einem Zettel zusammen
einge=
schrieben werden mögen. Damit aber
5) Die Polizey gleich itzt die
zweckmäs=
sige Kenntniß der inner den Linien der
Hauptstadt Grätz und ihrer Vorstädte
befindlichen Bestandverlassern, Bestand=
nehmern, oder Jnwohnersleute erlangen,
und dadurch eine Art von Kontrolle für
die künftigen Anzeigen erhalten möge,
so soll jeder Bestand=und
Afterbestand=
verlasser seine dermalige Zinspartheyen
nach dem mehrerwähnten gedruckten
An=
zeigs=Formulare dem K. . Polizeyamt
bis 15. Julius namhaft machen, von
diesem Termin an aber die Anzeigen
so wie die Wohnungs=Veränderungen
vorfallen, oder Auswärtige hier neu
an=
kommen, fort und fort einreichen. 6)
Haben die K. K. Kreisämter, die
samt=
lichen Magistrate der in ihren Kreisen
be=
findlichen Städte und Märkte, nur die
Hauptstadt Grätz, wo das Polizeyamt
selbst bestehet ausgenommen, ernstlich
anzuweisen und darauf zu bestehen, daß
auch dort die dahinkommenden in=und
ausländische, fremde, reisende, oder
oder auf längeres Zeit daselbst Wohnung
nehmende Personen dem Stadt=oder
Marktrichter gleich nach ihrer Ankunft
von Zeit zu Zeit angezeiget und darüber
ei⟨g⟩ene Protokolle geführt werden, da=
mit wenn etwa demselben Steckbriefe
zukommen, er einerseits aus diesem
Pro=
tokoll erheben könne, ob sich die
beschrie=
bene Person im Orte befinde, oder
be=
funden habe, anderseits aber im Stande
seyn möge, wann von Seiten der
Poli=
zey durch Briefe oder durch einen eigens
abgeordneten Kommissär wegen einer
Person Nachfrage geschähe, hierüber auf
der Stelle die nöthige Auskunft zu
erthei=
len. 7) Wird sämtlichen Stadt=und
Landgerichtern in den Jn. Oe. drey
Pro=
vinzen Steyermark, Kärnten und Krain
durch die Behörden aufgetragen, daß
die=
selbe die Personsbeschreibungen der
flüch=
tiggewordenen Ubelthäter und der zu
ih=
rer Auskundschaftung dienenden
Umstän=
de unter der Uberschrift: An das Kais.
Königl. Jn. Oest. Landesgubernium zu
Handen des Polizeyamts in Grätz, Fall
für Fall unverzüglich einschicken sollen,
um diese nicht nur weiters an die
übri=
gen Polizeydirekzionen gelangen zu lassen,
sondern auch um die Habhaftwerdung
deren Staatsgefährlicher Leute und der
⟨etwa⟩ entwendeten Effekten sich mit
ver=
einigten Kräften bestreben zu können,
wobey sich jedoch von selbst verstehet,
daß es dadurch von Nachsendung der
Steckbriefe und andern bisherigen
Vor=
⟨kehr⟩ungen keineswegs abkomme. 8) Wird
die hiesige K. K. Oberpostamts=Ver=
w⟨alt⟩ung die Einleitung zu treffen haben,
die Land=und Lehenkutscher aber, wie
auch die übrigen mit dem leichten
Fuhr=
werk über Lande abgehenden Partheyen
bey Vermeidung der § 1) bestimmten
Strafe ernstlich angewiesen, die von hier
weiters zu befördernde Personen, (darunter
⟨aber⟩ bekannte, nur spaziren fahrende
Per=
⟨sonen⟩ nicht zu verstehen sind) nach dem
⟨anschlüssigen⟩ Formulare jedesmal am
Tage der Abreise, oder doch gewiß
läng=
stens den andern Tag frühe bis 9 Uhr
dem K. K. Poli
l
eyamte allhier anzuzeigen.
Diese Anzeige zu erleichtern, können die
gedruckten Exemplarien dazu ebenfalls
in dem Polizeyamt unentgeltlich erhoben
werden. § 9) Die Kaffeesieder, Bier=
bräuer, Wirthe und Gastgeber, welche
hier zu Grätz ihre Kaffee=Gast=und
Schenkstuben über die allgemein erlaubte
Zeit mit oder ohne Musik offen halten
wollen, müssen künftighin die Erlaubniß
hiezu bey dem K. K. Polizeyamte
ansu=
chen, und sodann den dort erhaltenen
Lizenzzettel von der Zuchthaus=Kassa=
Verwaltung, gegen Erlag des bisher
gewöhnlich gewesenen Zuchthaus=Bey=
trags so gewiß jedesmal unterschreiben
lassen, als im widrigen auf einen von
derselben nicht unterschriebenen Lizenzzettel
keine Rücksicht genommen, sondern von
Seiten der Polizey mit der nämlichen
Strafe, gleich als ob gar kein
Lizenzzet=
tel abgefodert worden wäre, vorgegangen
werden würde. Ein gleiches haben auch
10) diejenigen Wirthe und andere
Pri=
vaten, welche allhier zur Faschingszeit,
oder sonst öffentliche Ballfeste gegen
Be=
zahlung geben wollen, auf die nämliche
Art, wie oben im §. 9) verordnet
wor=
den, zu beobachten, und sich um derley
Erlaubnißzettel jedesmal wenigstens einen
Tag vorher bey dem Polizeyamt zu melden.
11) Wird den Handelsleuten und
Krä=
mern wiederholt eingebunden, an Sonn=
und gebottenen Feyertagen sich des
öffent=
lichen und heimlichen Verkaufes ihrer
Waaren so gewiß zu enthalten, als im
widrigen die Ubertretter in das K. K.
Polizeyamt einberufen, und nach Befund
werden bestraft werden. 12) Die
Unter=
suchung und Bestrafung jener Kaffeesieder,
Wirthe und Gastgeber, welche allhier ohne
Erlaubniß über die bestimmte Zeit Gäste
halten, ist der Polizey eingeräumt, und
gleichwie schließlich 13) die auf
aller=
höchsten Befehl hier in Grätz so wie zu
Wien blau und gelb montirte Polizey=
Wachmannschaft durch ihr Regulament
angewiesen ist, sich sowohl in als
aus=
ser ihren Dienstverrichtungen gegen
je=
dermann mit Bescheidenheit und
Wohl=
stand zu betragen, als versieht man sich
auch von dem gesammten Publikum ohne
Unterschied des Standes, daß selbes diese
Wache geziemend respektiren, derselben
in ihren Dienstgeschäften vielmehr
beför=
derlich als hinderlich seyn, am
allerwe=
nigsten aber sich dieser Wache im
Poli=
zeydienst widersetzen, oder an selber sich
vergreifen werde, da eine derley
Be=
schimpfung oder Widersetzlichkeit eben so,
als wann selbe an einer andern K. K.
Militärwache verübt worden wäre, schwe=
rest bestraft werden würde.
Ausländische Begebenheiten.
Barbarey.
Aus Tripoli lauten die Berichte
äus=
serst kläglich. Das Elend, welches durch
verheerende Seuchen angerichtet wird,
wäre schon schrecklich genug gewesen,
und hat wirklich den Bey, da er dadurch
seine ganze Familie dahinsterben sah, so
sehr in Verzweiflung gesetzt, daß er sich
selbst entleibt hätte, wenn er nicht noch
zu rechter Zeit verhindert worden wäre;
— aber weit grösser wurde die Noth
durch den Mangel an Nahrungsmitteln.
Die meisten Felder stehen unbebaut und
öde, weil entweder die Landleute
aus=
gestorben sind oder die Dürre das
Ge=
deihen der Früchte verhindert hat. Die
einzige Hofnung, die noch auf einigen
wenigen Feldern übrig blieb, ist endlich
auch am 13. April durch einen
merk=
würdigen Regen verdorben worden, der
so warm aus der Luft niedersank, daß
er Pflanzen und Kräuter ausdörrte, die
noch unreifen Früchte in Stroh
verwan=
delte, und allenthalben das Maaß des
Elendes voll machte. Diese
Natur=
erscheinung war von einem der
hef=
tigsten Stürme begleitet, der an den
Schiffen im Hafen viel Schaden
anrich=
tete. —
Man hat Briefe aus Tunis vom 3.
May, welche also lauten:
"Am 25. April langte in dem
hiesi=
gen Hafen ein Fahrzeug mit Spanischer
Flagge an, das von Algier kam, und
einen Königl. Spanischen Minister an
das Land setzte, welcher den Auftrag
hatte, auch zwischen dieser Regierung
und der Spanischen Krone einen
Frie=
den zu unterhandeln. Er erhielt
ver=
schiedene Audienzen von dem Bej, und
pflog oftmalige Unterhandlungen mit
dessen Minister; aber man zweifelt, d⟨ass⟩
er seinen Endzweck erreicht habe; indessen
schloß er einen Waffenstillstand auf 7.
Monate, und segelte am 7. May wieder
ab. Jn Begleitung dieses Ministers
war der Generalvicar der Katholischen
Missionarien gekommen, um seinen
Glau=
bensgenossen die Firmung zu ertheilen,
ein Sakramente, das seit mehr als 20
Jahren unter den dasigen Katholiken
nicht ausgespendet worden ist. "
"Nachdem die Venetianische Flotte
unter Kommando des Ritter Emo
län=
ger als ein Monat vor Sfax gelegen
hat, so fieng sie am Morgen des 3.
Aprils aufs neue ein sehr lebhaftes Feuer
gegen die Festungswerke dieses Platzes
an, und setzte dasselbe ununterbrochen
fort. Die Bomben der Venetianer
th⟨a⟩=
ten grossen Schaden, denn viele
Mag⟨a⟩=
zine, die mit Oel erfüllt waren, das
Französischen Handelsleuten gehörte,
und mehr als 400 Häuser wurden
be=
schädiget oder ganz zu Boden gestürtzet.
Zum Unglück der Belagerten bersteten
meh=
rere ihrer Kanonen, und sie hatten
über=
haupt viele Todte. An der
Veneziani=
schen Flotte hat man erfahren, daß zwar
viele Menschen an Krankheiten
verstor=
ben sind; aber das feindliche Feuer hat
ihr fast gar keinen Schaden zugefüget.
Der VenezianischesKommandant hatte auch
schon das Signal zur Landung gegeben;
aberes ist nicht befolget worden. Seine
Flotte bestand aus 4 Linienschiffen, 1
Fregate, 4 Schebeken, 2 Bombarden,
und 14 anderen leichten Fahrzeugen, und
hat bald nachher die Rhede von Sfax
verlassen, aber am 26. May sah man
schon wieder 7 Venetianische Segel vor
Tunis; man vermuthet, daß sie die
Ab=
theilung des Edlen Querini sind, der
die Flotte des Ritter Emo aufsuchte;
denn am folgenden Tage zogen diese
Schiffe wieder ab; weil man aber doch
nicht sicher war, ob sie nicht feindliche
Anschläge haben, so sandte man eine
grosse Menge von Kanonen, K⟨u⟩geln,
Pulver ꝛc. nach Sfax, und nach Porto
Farina, und ließ für die Gulette sehr
viele Kanonenschiffe ausrüsten. "
Portugall.
Der Hof und das ganze Land sind
durch den Verlust des Königs Pedro
III.
mit Wehmuht und Schmerzen erfüllt
wor=
den. Er starb um 2 Uhr Morgens den 25.
May. Er war gebohren den 5 Jul. 1717,
und vermählte sich am 6. Jun. 1760 mit
der nun regierenden Königinn, seiner
Nichte, und wurde am 13. May 1777
zum König proklamirt, seit welcher Zeit
er mit viel Sanftmuth und Güte an der
Staatsregierung Antheil nahm. Die
Königinn zeigt sich über sein
Hinschei=
den untröstlich, und hat befohlen, daß
ihm bey der Beerdigung alle
Ehrenbezeu=
gungen, wie einem regierenden
Monar=
chen, sollen erwiesen werden. Diesem=
nach hat der Generalkommandant der
Stadt noch am 25. des Morgens den
Kön. Truppen Befehl ertheilt, die
Ge=
wehren zur Trauer zu senken, und die
Feldmusik in Flor zu hüllen; von dem
Kastell aber und den Kön. Schiffen im
Hafen wurde Tag und Nacht hindurch
alle 5 Minuten eine Kanone abgefeuert.
Am 27. soll das grosse Seelenamt im
Pallaste d'Ajuda gehalten werden, wo=
zu die Grossen des Reichs in tiefester Trauer
geladen worden sind; hierauf aber wird
die Leiche mit viel Gepränge nach S. Vin=
⟨c⟩enti gebracht werden, wo die Gebeine
der Portugiesischen Regenten und ihrer
Familie ruhen; den Zug sollen auf
bey=
den Seiten die Kön. Truppen schliessen,
davon 6. Jnfanterie=und 3
Kavallerie=
regimenter hiezu beordert sind. Die
Trauer ist auf ein ganzes Jahr lang
angesagt worden: die tiefe für 6
Mo=
ware, und die Halbtrauer für die
übri=
ge Zeit.
Der selige König hinterläßt
beträcht=
liche Reichthümer, die zu 100 Millionen
Crusaden (welche fast dem Kaisergulden
am Werthe gleichen) berechnet werden.
Jtalien.
Der Erzherzog Großherzog und Seiner
Durchl Gemahlinn Kön. Hoh. sind am
19. Junius mit der Erzherzoginn
Ma=
rianna nach Pisa gekommen, wo auch
der Erzherzog Ferdinand sich einfande.
Der Erzherzog Großherzog hat hierauf
eine Reise in das Pisanische Gebiet
vor=
genommen, die übrigen aber gehen in die
Bäder di S. Guiliani. —
Das merkwürdige Kreisschreiben des
Erzherzogs Großherzogs an die
Bischö=
fe seines Staates, wovon wir den
Aus=
zug mitzutheilen angefangen haben, ist
am Ende folgenden Jnhaltes:
Die Pfarrer müssen auf die Erziehung
und den Unterricht ihrer Gemeine
vor=
züglich aufmerksam seyn, und dazu jede
Zeit und Gelegenheit benützen. Sie
müssen beeifert seyn, das Volk über die
wahre Andacht zu erleuchten, es von
unnützer und abergläubischer
Andächte=
ley zu entfernen, und über diejenigen
Artikeln des Glaubens, die das Volk
meist gar nicht verstehet, oder mit vielen
Jrrthümern und Aberglauben
angenom=
men hat, gehörig zu unterrichten. Um
die weniger gelehrten Priester in Stand
zu setzen, ihr Amt wohl zu verwalten,
soll man die Bücher, die ihnen zur
Anleitung und zum Unterricht dienen
können, übersetzen und drucken lassen,
und unentgeltlich unter sie vertheilen. Als
solche schlagen Se. K. H. die Werke des
Colbert, Martini, Sacy, Bossuet,
Tourneur, Alet, Cochin, Quesnel,
Mesagni, Muratori, Tamburini,
Racine, Tolones, Lamberts, Fleury
u. a. vor, von welchen die Bischöfe die
Uibersetzung und den Druck besorgen
sollen; J. K. H. aber wollen dieselben
dann unter die Pfarrer austheilen lassen
welche jedoch verpflichtet seyn sollen, sie
sorgfältig aufzubewahren, und gleichsam
als Synodalstücke ihren Nachfolgern zu
übermachen.
Jn den Mönchsklöstern soll, so viel
nur immer möglich ist, nie eine Pfarre
errichtet werden. Die Kirchen derselben
sollen die nämlichen Vorschriften, wie
die Pfarrklirchen, befolgen; es soll aber
allda niemals der Gottesdienst zur
näm=
lichen Zeit und Stunde, wie in den
Pfarrkirchen gehalten werden. Wenn
Ordensgeistliche, die nicht Pfarrer sind,
zu einer Gastpredigt geladen werden,
sollen sie dieselbe dem Bischof vorläufig
zur Approbazion vorlegen. Es wäre
wohl auch räthlich keinem Mönche, ohne
Erlaubniß des Bischofs und Pfarrers
das Beichthören und Predigen in einer
Sekular=Pfarre zu verstatten. Uiber=
haupt sind sie vom Predigen und
Beicht=
hören so viel möglich zu entfernen. Die
Ordensgeistliche müssen so, wie die
Weltpriester eine gänzliche
Subordina=
zion gegen die Bischöffe beobachten. Sie
können nur eine ihrem Kloster
ankleben=
de Seelsorge als Mönche verwalten;
werden sie zu einer andern Seelsorge,
oder Kaplaney berufen, so müssen sie
zuvor sekularisirt werden. Es ist
noth=
wendig, daß die Bischöffe, die in ihrem
Sprengel gelegenen Klöster alle Jahre
entweder selbst, oder durch Delegirte
besuchen, und sowohl von der Disciplin
als auch von den Studien derselben sich
Rechenschaft geben lassen. Die
Ordens=
brüder müssen zur strengsten Disciplin
angehalten werden; es soll ihnen nicht
verstattet seyn, ohne besondere
Erlaub=
niß des Superiors, allein auszugehen,
oder ausser dem Kloster zu übernachten.
Die Dispensen und Privilegien, so
Or=
densgeistliche von Rom erhalten, sollen
in Toskana nicht giltig seyn u. s. w.
(Diese in allen ihren Theilen so
merk=
würdige Jnstrukzion, wovon wir, wegen
Mangel an Raum, nur einen
gedräng=
ten Auszug haben mittheilen können,
ist zuerst vollständig abgedruckt
erschie=
men im 4. und 5. Stücke des schätzbaren
Politischen Journals, das zu Hamburg
gedruckt wird.)
Der König von Neapel ist am 7. d.
M. nach Castell=a=mare abgereiset.
An dem nämlichen Tage hatte die
Für=
stinn v Dietrichstein die Ehre der
Kö=
niginn vorgestellt zu werden, höchstwel=
che Tags darauf der Fürstinn Tochter in
ihrem Wagen, nebst den zwey Königl.
Prinzeßinnen auf die Spatzierfahrt nahm.
Am 9. kann der König nach Neapel
zu=
rück, und wohnte dem gewöhnlichen
Staatsrathe bey.
Dem Königl. Geschichtschreiber
Fran=
cesco Daniele ist von dem Könige der
Auftrag gemacht worden, die Geschichte
von dem jenseitigen Calabrien zu
schrei=
ben, und dafür erhält er von den geistl.
Einkünften einen lebenslänglichen
Jah=
resgehalt von 300 Ducati. Zugleich ist
ihm auch auferlegt worden, die Königl.
Begräbnisse in der Domkirche von
Pa=
lermo zu untersuchen, und zu erläutern.
Dieses hat er bereits durch ein sehr
ge=
lehrtes Werk gethan, worüber ihm der
König seine besondere Zufriedenheit hat
bezeigen lassen.
Rußland.
Jn der Petersburger=Zeitung vom 6.
Junius liest man folgenden Artikel: "Un=
ter den vielen Anstalten, die zum Ruhme
Rußlands und zum Beßten seiner
Ein=
wohner unter der jetzigen Regierung
an=
gefangen und ausgeführet werden, ge=
höret auch der von J. Kais. Maj. unter
dem 2. März d. J. ertheilte Befehl die
Wege im ganzen Reiche, auf Kosten der
Krone ohne die geringste Belästigung
der Unterthanen zu bauen und auszubes=
sern. Zur Ausführung eines so heilsamen
und weitläufigen Werkes ist eine
beson=
dere Kommission ernennt worden, welche
die dazu nöthige Nachrichten aus dem
Reiche einziehen, den Uiberschlag der
erfoderlichen Kosten machen, und die dazu
nöthige Veranstaltung zur Ausführung
desselben treffen soll. Jhre erste
Bemü=
hung ist auf den Bau der Wege zwischen
den beyden Hauptstädten des Reichs
ge=
richtet, wozu nach geschehener
Berech=
nung die Summe von 4 Millionen Rubel
angesetzt ist, die in 5 Jahren, binnen
welcher Zeit diese Arbeit schon zu Stande
gebracht seyn soll, ausgezahlet wird,
und wovon die auf gegenwärtiges Jahr
fallende Summe bereits baar abgeliefert
ist. Eine so ansehnliche Summe die zum
Bau eines Weges der sich nur auf 700
Werste erstrecket, bestimmt ist, zeiget an,
wie fest und dauerhaft man selbigen
ma=
chen wird; man kann aber auch daraus
den Schluß machen, daß, sobald es auf
das gemeine Beßte ankommt, man Kosten
nicht sparet, die mit dem daraus
ent=
stehenden Vortheil in keinen Vergleich
können gesetzet werden. " —
Den 28. May starb zu Petersburg nach
einer langwierigen Krankheit der
gehei=
me Rath, Minister und Mitglied bey
dem auswärtigen Departement, Kom=
mandeur des heil. Wolodimer=und
Rit=
ter des St. Annen Ordens, Hr. v. Da=
kunin. Der Selige genoß bis zum
letz=
ten Augenblick seines Lebens des
vorzüg=
lichsten Zutrauens seiner Monarchinn,
und erhielt davon die schmeichelhaftesten
Beweise. Noch wenig Tage vor seinem
Tode schrieben ihm J. Maj. in sehr
gnä=
digen Ausdrücken, erlaubten ihm, zur
Herstellung seiner Gesundheit, eine
Rei=
se nach dem Auslande, und wiesen ihm
dazu eine namhafte Summe an — An
sei=
ne Stelle ist bey dem Departement der
am Kön. Schwedischen Hofe befindliche
Gesandte, Hr. v. Markoff angestellt
wor=
den. Diesen Minister wird der geheime
Rath, Graf v. Rasumwosky, der itzt in
Kopenhagen ist, ersetzen, und als
be=
vollmächtigter Minister an den Königl.
Dänischen Hof ist der Baron v. Krüde=
ner ernannt, der an den Bayrischen Hof
bestimmt war.
Nachricht wegen Margareten=Markt.
Nachdem bey der dieser Tagen sich
einge=
stellten Ueberschwemmung unter anderen auch
der zu Abhaltung des jährlichen Margarethen=
Markts bestimmte Platz in der Leopoldstadt
al=
hier unter Wasser gesetzet worden ist, und man
daher mit Aufrichtung der gesamten
Markt=
hütten bis den 13. dieses Monats, als an
wel=
chem Tage der Margarethen=Markt
gewöhn=
lichermassen anzufangen hätte, nicht völlig
fertig zu werden vermag; als wird von dem
Magistrate der k. k. Haupt=und Residenzstadt
Wien hiemit jedermann, und besonders den
den Markt besuchenden Handelsleuten und
Partheyen hiemit zu wissen gemacht, daß der
Margarethen=Markt, jedoch nur für diesmal,
nicht den 13. sondern den 24. d. M. seinen
Anfang nehmen, und durch die folgenden
Tage die inclusive den 5. Angust fürdauern
wird. Wien den 1. Juli 1786.
Bey nunmehr eintrettenden
dritten Jahresquartal werden
abermal die Liebhaber der
Wienerzeitung, wie auch des
posttägigen Frag=und
Kund=
schaftbogens um deren
gewöhn=
liche Vorhineinbezahlung
er=
sucht; auch werden wieder
neue Billets gegen
Aushändi=
gung der alten ausgegeben.
Wenn jemand die Zeitung
be=
stallungsweise nehmen will, so
haben sich die hier in Wien
An=
wesende im Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse in dem von
Mannerischen Hause No. 931.
die auswärtigen Liebhaber
aber bey dem hiesigen kais. kön.
Oberstpostamte deswegen
an=
zumelden.
Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 52. 1786.
Wien.
Für das erledigte Lehramt der Naturlehre
und Mechanik bey der Universität zu Wien
wird hiemit auf den 17. des folgenden
Mo=
nats August ein öffentlicher Konkurs
ange=
kündiget, welcher vormittags um 9 und
nach=
mittags um 3 Uhr in dem gewöhnlichen
Hör=
sale dieser Wissenschaften wird gehalten
wer=
den. Die Mitwerber werden angewiesen, sich
vorläufig bey dem Herrn Direktor des
phi=
losophischen Studiums zu melden. Wien den
16. Junius 1786.
Reichshofräthliche Protokolsauszüge.
Montag den 26. Juni.
Marienstadt Kloster,
contra
den Grafen v.
Kirchberg,
pcto divers. gravam.
Idem, contra
die gräfliche Sayn=Kirch=
bergische Vormundschaft und Kanzley,
mdt.
in specie
die Jagd u. andere
Gravamina
betr.
Idem, contra
den Grafen v. Kirchberg=Ha=
chenburg,
pcto divers. gravam. nunc
novis-
simorum attentatorum.
Jsenburgische Unterthanen des Gerichts
Eckartshausen,
contra
den Grafen zu
Jsen=
burg=Meerholz, das Waldeigenthum samt
den davon abfallenden Nutzungen betr.
Zu Hessen=Darmstadt Herrn Landgrafen
Debitwesen betr.
v. Wetzel Freyherr,
contra
den Herrn
Für=
sten zu Solms=Braunfels,
rescr. nunc
sen-
tent. parit.
die Abänderung der Grünberger
Landstrasse betr.
Lemle Elias Seligmann,
contra
Loew von
und zu Steinfurt,
appel. pcto deb.
v. Gall, contra Hessen=Kassel,
reser. pcto
deng. pens. annuæ.
Zu Sengenbach Gotteshaus,
contra
den
Ma=
gistrat zu Zell,
mdt. & parit.
die Abhaltung
des Forstgerichts betr.
Reichsritterschaft am Oberrheinstrom,
con-
tra
den Grafen v. Sickingen,
mdt. & parit.
pcto collectatonis
der Herrschaft Landstuhl.
Tutot, contra Bazin, appel. 2dæ.
Zu Laubach Stadtmagistrat und
Burger=
schaft,
contra
die gräflich Solmsische
vormund=
schaftliche Regierung daselbst,
reser. pcto
di-
vers. gravam.
Merk,
contra
v. Schlümbach,
pcto deserv.
& expens.
v. Schanenburg Freyherr,
contra
den
Gra=
fen v. Steinfurt, die Wiederherstellung des
alten Laufs des Ahnflusses betr.
v. Fernauische Erben,
contra
Hagemeister,
als v. Grellischen Vormund,
pcto deserv.
& expens.
Iidem, contra
die v. Creilsheimische
Vor=
mundschaft,
pcto deserv. & expens.
Iidem, contra
die Hollfelderischen Kinder,
pcto deserv. & expens.
v. Knorr,
contra
den Magistrat zu
Mühl=
hausen, die Wiedereinlösung der Horsmarschen
Erbzinsen betr.
Sulzfeld Gemeinde,
contra
Goeler v. Ra=
venburg,
appel. pcto ædificationis ecclesiæ
& aliarum prætensionum.
v. Birkenstock,
contra
den Freyherrn v.
Greiffenklau,
reser. pcto deb.
v. Sternberg Gräfin,
contra
Kurköln,
und die Grafen zu Salm=Reiferscheid,
⟨
mdt.
⟩
die Herrschaft Erd betr.
Löwenstein=Werthheim fürstl. und gräfl. Ge=
samthaus,
contra
den Herrn Fürst Bischofen zu
Würzburg
mdt.
die Schultheissen Ernenn=und
Bestellung in Gerichstetten betr.
in spec. damn.
& expens.
v. Ulm sämtliche Regredienterben,
contra
v. Ulm,
reser. pcto præreptæ hæreditatis,
nunc v. v. revis.
Wolf Mayer Brüll,
contra
v. Redwitz
pcto deb.
Koch, contra Kick, appel.
Knauf, contra Peiper, & cons. appel.
v. Cronberg,
contra Mercy, modo
von der
Schleiß,
contra
den Grafen von der Leyen,
mdt. & parit.
v. Schenking,
contra
Florimonti,
modo
v.
Plettenberg=Lehnhausen Graf,
contra
v. Dro=
ste zu Vischering,
appel. pcto deb.
Das Uebrige von diesen Tag künftig.)
Verstorbene zu Wien.
Den 25 Juni. Jn der Stadt.
-
Hr Kajetan v Parath, d. h. röm. zu. ungar. N
Rit. ⟨u⟩ Landen. d. Gottsgel. Dr. u. bischöfl.
Cons Rath zu Linz, alt ⟨50⟩ J. im tief. Grad N. ⟨ 406. ⟩ -
Hrn Joh Pruckmayer, k. k. Postmeist. zu Purkerst.
s. Fr. Josepha, alt 25 J am Stubenth. N. 799.
Vor der Stadt.
-
Dem Hrn. Franz Graf v.
Seeau,
s. K. Jos. alt
2 J. am Neust. N. 21.
-
Dem Jos. Härtl, burgl. Kurzmesserschm. s. K.
Jos. alt 6 J. am Neust. N. 24. -
Dem Hrn. Fried Ant. v. Brenner, k. k. Bankal=
gefäll Einnehm. s. Jfr. Stieft. Mar. A. Gru=
berin, alt 17 J. b. d. Favoritenlin. N. 30. - Jak. Tschermack, Tagl alt 42 J.
- Theres. Göblin, led. alt 21 J. bede im Siechenh.
- Hieronim. Kraus, Gmr. alt 67 J.
-
Ant. Haiderer, Verpfleg. Oberbäcker, alt 75 J.
bede im Jnvalidenh. - Samuel Contesse, Bildhauer, alt 56 J. und
- Ein d Namen nach unbekant. Jnval a. 54 J. dann
-
Dem Lorenz Klug, Roßkn. s. K. Anna, alt 8 J.
so alle 3 in d. Donau ertrunken gefund word u. -
Jos. Bauer, Beurlaubt. v. Preiß, alt 38 J welcher
durch ein eingebrochenes Erdreich verschüttet
worden; sind alle 4 im allg. Krankenh. gerichtl.
beschaut worden. -
Dem Lorenz Högler, Schust. s. K. Jak. alt 7 J.
zu Gumpend. N. 72. -
Kath. Kronisterin, Kutsch. Wit. alt 72 J. auf
d. Wied. N. 192. -
Dem Jos. Schütz, Schneid. s. W. Elis. alt 28 J.
im Lichtenth. N. 173. -
Joh. Mich. Hilpoltsteiner, Tagl. alt 84 J. zu
Margareth. N. 45. -
Anna Breunerin, Arrest. v. Polizeyh. alt 28 J.
in d. Leopoldst. N. 203. - Summa 18 Personen, darunter 4 Kind.
Den 26. Juni. Jn der Stadt.
-
Jfr. Barb. Friderichin, k. k. geheim. Hof=und
Staatskanzl. Offizials sel. T. alt 69 J. in d.
Krugerstr. N. 1047. -
Anna Ensin, Wit. alt 76 J. in d. unt. Bäckenstr.
N. 759. -
Dem Gottfr. Meyer, bürgl. Tandl. s. K. Viktoria,
alt 3 J. in d. Krugerstr. N. 1049. -
Dem Laurenz Schießel, bürgl. Bierwirth, s. W.
Elis. alt 54 J. in d. Kärntnerstr. N. 964. -
Dem Hrn. Math. Hofer, k. k. Theatralmusik. s.
K. Theres. alt 2 J. am alt. Fleischm. N. 732.
Vor der Stadt.
-
Dem Hrn. Joh. Mieß, k. k. Hauptzollamts
Ma=
gazinoffiziant s. Fr. Theres. alt 34 J. auf der
Landstr. N. 307. -
Dem Joh. Burgau, herrs. Koch, s. K. Anna, alt
8 J. in d. Alsterg. N. 102. -
Dem Jos. Meinhard, Feldchyrurg. s. W. Jose=
pha, alt 34 J. in d. Leopoldst. N. 207. - Regina Stögin, led. alt 75 J. zu St. Ulrich N. 6.
-
Dem Georg Prangel, vaz Löhnkutscherkn. s. K.
Mich. alt 3 J. am Thury N. 58. -
Dem Leop. Haltenfried, Tischl. s. W. Anna, alt
39 J. in d. Roßau N. 71.
-
Math. Zwölfer, Kirschner, alt 40 J auf d neuen
Wien N. 94. - Justina Wagnerin, led. a. 61 J in d. Alsterg N. 58
-
Dem Andre Hummel, Maurer, s. K. Apollonia,
alt 3 J. am ob. Neust. N. 202. -
Dem Joh. Heizmann, Tagl s. Ziehtocht. Joso=
sepha Söllnerin, alt 14 J. am ob. Neust. N. 31 -
Mich. Heilmayr, Arrest v. Gnadenstockh. alt 48
J. in d. Leopoldst. N. 203. - Leop. Feld, Kaffeesieder, alt 39 J.
- Joh. Habergall, Tagl. alt 44 J. bede b. Barmh.
- Franz Baner, vazir Bedient. alt 56 J.
- Anton Böckin, k. k. Holzmagazinschreib. W. a. 45 J.
- Anna Hainaltin, Wit. alt 49 J. alle 3 im Siechh.
- Summa 21. Personen, darunter 5 Kind.
Den 27. Juni. Jn der Stadt.
-
Dem Leop. Mann, bürgl. Schuhmach. s. K. Mag=
dal. alt 5 J so sich erfallen, ist am neu Markt
N. 1074 gerichtl. beschaut worden.
Vor der Stadt.
-
Hr Ant. Pittner, k k. Kammeralhauptbuch. Jn=
großist. alt 29 J. in d. Josephst. N. 98. -
Jos. Wieland, bürgl. Watamach. alt 33 J. in d.
Leopoldst. N. 16. -
Hr. Leop. Strohmaier, welt. Priest. alt 65 J. im
Lichtenth. N. 112. -
Dem Jos. Kranner, Fragner, s. W. Anna, alt 35
J. am Spitlb. N. 60. -
Josepha Frankin, Bedient. Wit. alt 84 J. auf
auf d. Wieden N. 174. -
Dem Simon Leffler, Lotteriekollekt. s. K. Elis.
alt 3 J. in d. Roßau N. 111. -
Dem Jos. Ha⟨nz⟩l, Schloss. s. K. Simon, alt 6 J.
zu Mätzleinsd. N. 29. -
Dem Joh. Holzhauser, Schlosser, s. K. Susanna,
alt 1 J. auf d. neu Wien N. 55. -
Dem Mich. Kahn, Tagl. s. K. Georg, alt 4 J.
am Neust. N. 23. -
Dem Mich. Fischangel, Schust. s. K. Eva, alt 4 J.
auf d Wieden N 295. -
Gabriel Schaffenrath, Unterkauon. alt 26 J. im
Militärspit. -
Dem Franz Weid, Kartenmaler, s. K. Theres. alt
2 J. am Magdalenagr. N. 3. -
Sabina Hofmanin, Binders Wit. alt 84 J. in d.
Leopoldst. N. 127. - Anna Hillerin, Maurers Wit. alt 56 J.
- Jos. Willach, Tagl. alt 46 J. bede im Siechenh.
- Karl Ott, verabschied. Soldat, alt 42 J.
-
Rosalia Gstaltmayrin, led. alt 72 J. bede im allg.
Krankenh. - Dominik Schmiedl, alt 47 J.
- Jos. Sautner, alt 66 J. bede Gem. im Jnvalidh.
- Summa 20. Personen, darunter 7. Kind.
Verlohrne Brieftasche.
Den 21. Juni ist eine Brieftasche von
ro=
then Leder, grün eingefaßt, mit verschiedenen
Papieren und einem goldenen Ordenskrenz
ver=
lohren gegangen. Wer solche gefunden, wird
höflichst gebeten, selbe gegen guter
Rekom=
pens in die Ungergasse in das alte
Kreuzeri=
sche Haus Nr. 56 im ersten Stock zu bringen.
Erinnerung.
Der Freyherr Otto v. Gemmingen ersucht
jedermann, der etwas an ihn oder seine Leute
zu fodern hat, sich binnen 6 Wochen durch
Uibergebung einer ordentlich specificirten
Be=
rechnung, in seinem Hause auf der Landstrasse
Nr. 140 um so gewisser zu melden; als er
nach dieser Zeit keine Forderung mehr für
gültig erkennen wird. So wie zugleich jeder
gewarnet wird, niemanden weder Geld noch
Waaren auf seinem Namen zu borgen, weil
er alles baar bezahlen, und für keine
Rück=
stände haften wird.
Ein Forstbeamter wird gesucht.
Auf eine in Niederösterreich liegende
Herr=
schaft wird zu einer Forstbeamtenstelle, gegen
einer angemessenen Besoldung, ein Mann
ge=
sucht, der eine vollkommene Kenntniß vom
Forstwesen mit praktischer Geschicklichkeit
be=
sitzt, sich hierüber so wie über seine
Thä=
tigkeit, Treue und Redlichkeit, mit
glaub=
würdigen Attestaten legitimiren, auch eine
hinreichende Kauzion stellen kann. Wo sich
diesfalls zu melden sey, erfährt man im
Zei=
tungskomtoir.
Nachricht.
Unterzeichneter macht dem
verehrungswür=
digsten Publikum hiemit bekannt, daß diesen
Sommer hindurch täglich bey ihm verschiedene
Gattungen von Gefrornen, das Becherl für
10 kr. zu haben sind, und daß für jene, die
in den Abendstunden auf der
Kärntnerthor=
bastey spazieren gehen, zu dessen Genuß die
Sitze bereit stehen werden. Es wird an
Ge=
schmack und Güte keinem andern in Wien
nachstehen. Auch sind Punsch und andere
Getränke bey ihm um die billigsten Preise
zu haben.
Wigand,
Kaffeesieder an der Kärntnerthorbastey
im kleinen Loprestischen Hause.
Wohlfeiles Gefrornes am Hof.
Franz Defraine, priv. Zuckerbäcker, hat die
Ehre anzuzeigen, daß er bey seinem Geleite
am Hof den Sommer hindurch einem hohen
Adel und ein verehrungswürdiges Publikum
mit abwechselnden Sorten von Früchten und
andern ächten Gefrornen nach französischen
Gout, wie auch mit Limonade, Mandelmilch,
und allen Gattungen abgegossener Wässer, nebst
Sulzen und anderer seiner Bäckerey bestens
bedienen wird. Er schmeichelt sich um so
mehr eines zahlreichen Zuspruches, da schon
einerseits der Platz selbst, auf welchen er seine
Hüte errichtet hat, an Grösse, gesunder Luft,
und in allen übrigen Anbetracht mit keiner
andern Gegend Wiens in Vergleichung
gezo=
gen werden kann, andererseits aber die Preise
des Gefrornen wegen der heurigen guten
Jah=
reszeit um ein gutes erniedriget worden sind,
so kostet der einfache Becher Gefrornes von
was immer für einer Gattung 8 kr. und der
grosse, welcher um einen dritten Theil grösser
ist, 12 kr. auch versichert der Unternehmer,
daß die Becher um 8 kr. keineswegs kleiner,
wohl aber so viel möglich höher aufgebauet
werden sollen, als jene, die man anderstwo
um 10 kr. bezahlen muß. Zu mehrerer
Be=
quemlichkeit des Publikums kann man auch
zu allen Stunden des Tages in seinem
Zu=
ckerbäckergewölbe nächst dem Kärntnerthor
im frhl. Loprestischen Hause Nr. 1053 über die
Gasse nicht nur becherweise, sondern auch
maß=
weis und zwar die beliebtesten Sorten, als
Babina, Vaniglia, Himbeer und Erdbeer die
Maaß zu 2. fl. bedienet werden. Auch ist
das Gefrorne, wenn es maaßweise
abgenom=
men wird, damit man es auf das Land
mit=
nehmen kann, so gut in eigenen dazu
verfer=
tigten Behältnissen mit präparirten Eis
ver=
wahret, daß der Unternehmer hier öffentlich
dafür stehet, daß sich daß Gefrorne durch 8
Stunden in guten genießbaren Stande erhält.
Weinschanks Ankündigung.
Folgende Gattungen Brunnerweine werden
vom 16. dieses Monats an in dem Keller des
Hauses Nr. 570 unter den Tuchlauben, in
Flaschenkeller zu 5 Maaß, oder aber in
Ge=
bünden zu 1, 2 und mehrere Eimer, täglich
von 9 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis
6 Uhr nachmittags, Sonn=und Feyertag
aus=
genommen, in besten Gattungen zu haben seyn,
und ist sich darum bey dem Hausmeister
be=
sagten Hauses im Hofe rechts an der Stiege
anzumelden.
zu 9 kr. | in 5 fl. 30 kr. |
zu 10 — | zu 6 — |
zu 12 — | zu 7 — 30 — |
zu 16 — | zu 10 |
zu 24 — | zu 15 |
Nachricht.
Da die französische Leidner Originalzeitung
von 1. Juli d. J. in die k. k. Erbländer
einzufüh=
ren auf allerh. Befehl verboten, hingegen selbe
nachdrucken zu därfen dem Hrn. Karl
Grandme=
nil das Privilegium ertheilt worden ist, so wird
anmit erinnert, daß gedachter Nachdruck nicht
bey Herrn Grandmenil, sondern in Folge der
mit selben getroffenen Verständniß in dem k. k.
obersten Hofpostamt postäglich ausgegeben
werden wird, mithin auch die diesfällige
Prä=
numeration für die hier wohnende Liebhaber
mit 4 fl. 20 kr. für jene aber, denen die
Leid=
nerzeitung mit der Post übersendet werden
muß, mit 6 fl. alle halbe Jahr in dem
Oberst=
hofpostamt zu erlegen sey.
Ankündigung
für alle Stände, welche Schauspiele lieben.
War jemals eine Ankündigung willkommen,
so muß es diese seyn. Die Dame beym
Nacht=
tisch, das Bürgersmädchen in der
Feyerstun=
de, gebietende und gehorchende Schönen, die
Bewohner von Haupt=und Provinzstädten,
in Lustschlössern, Bädern und Wohnungen
des glücklichen Landmanns, kurz: Eine
zahl=
lose Menge von Menschen jedes Standes, je=
des Alters liebt die Schauspiele, sieht sie
gern, und wo dieses nicht seyn kann, findet
sie noch Ergötzen im Lesen, giebt ihrem
Her=
zen und Kopfe nutzlich angenehme
Beschäfti=
gung damit. Nur die Kostbarkeit dieser
Un=
terhaltung hält viele vom Genusse dieses
Ver=
gnügens ab. Solchen Lesefreunden, und
ins=
besondere Freundinnen, die sich jetzo nur mit
Ausleihen behelfen, und oft abschlägige
Ant=
wort erwarten müssen, wird es hoffentlich
lieb zu hören seyn, wie wohlfeile man ihre
Leselust zu befriedigen sucht. Man ist willens
eine zeitlang in sehr herabgesetztem Preise,
nämlich in Paketen, wovon jedes 12
verschie=
dene Stücke enthält, und nicht mehr als 1 fl.
kostet, eine Auswahl guter Schauspiele von
allen Gattungen in die Hände des lesenden
Publikums zu liefern, dessen Zufriedenheit
mit dieser Unternehmung man sich zum
vor=
aus verspricht. Der Abstand des Preises ist
affallend, indem hier das Stück nur auf 5 kr.
gerechnet ist, wovon sonst der allgemeine
Ver=
kaufspreis 17 kr. ist, und wenn jemand
meh=
rere Päcke zusammen nehmen wollte, in
wel=
chen vielleicht ein Stück 2mal vorkäme, so
steht es ihm frey, ein anderes dafür zu nehmen.
Diese Päcke werden verkauft bey Lukas
Ho=
henleiter, Buch=und Kunsthändler am
Kohl=
markt dem grünen Fassel gegenüber.
LE NOZZE DI FIGARO.
Die mit allgemeinem Beyfall aufgenommene
Opera
des berühmten Kapellmeisters, Herrn
W. A. Mozart
, gut übersetzt beym Klavier
zu singen, den Bogen zu 7 kr.
L'overtura. | — 27 | |
Nr. 1. Cinque. .. dieci. .. venti. .. trenta, Duetto. |
— 25 | |
2. Se a caso Madama, detto (Din din, Don don) |
— 35 | |
3. Se vuol ballare, Signor Contino, Aria (le sounero, si] |
— 18 | |
4. Non so più cosa son, cosa faccio, d. | — 21 | |
5. Cosa sento! tosto andate, Terz. | — 5 | — 53— 5 |
6. Giovaniliete, fiore spa⟨r⟩gete, Coro | 14 | |
7. Non più andrai farfallone
ama- roso, Aria |
— 25 |
Nr. 1. Porgi amor qualche ristoro, Ar. | — 11 |
2. Voi che sapete che cosa è amor, detta (Con chitarrino) |
— 18 |
3. Venite inginocchiatevi: restate fermo li, detta |
— 21 |
4. Susanna or via sortite, Terzetto | — 35 |
5. Aprite presto aprite, Duetto. | — 18 |
6. Esci omai, garzon mal nato, Fin. | — 35 |
7. Signore, cos'è quel Stupore? Terz. | — 14 |
8. Susanna, son morta: i fiato mi manca, detto |
— 39 |
9. Signori di fuori, son già
suo- natori, Quartetto |
— 35 |
10. Ah signor. .. Signor. .. cosa è stato? Quintetto |
1 38 |
11. Voi signor che giusto siete, Sc. ult. | 1 52 |
Nr. 1. Crudel! perche sinora, Duetto (E non mi Mancherai) |
— 21 |
2. Hai già vinta, Recit. Vedrò
men- tre io sospiro, Aria |
— 2 |
3. Riconosci in questo amplesso, Sestetto (Sua Madre? Suo Patre?) |
1 10 |
4. E Susanna non vien! Recitativo. Dove Sono i bei mementi, Aria. |
— 25 |
5. Su l'aria che soave zeffiretto, Duet.
(wo die Gräfin der Susanna diktirt.) |
— 1⟨8⟩ |
6. Ricevete, o Padroncina, Coro | — 14 |
7. Ecco la marica. audiamo, Marciana | — 14 |
8. Amanti Costanti, Coro | — 21 |
Nr. 1. L'ho perduta. .. me
Meschi- na! ... Cavatina. |
— ⟨11⟩ |
2. In queg⟨l'a⟩nni, in cui val poco, Ar. | — 25 |
3. Tutto è disposto, Recit. Aprite un po quegl'occhi uomi, Aria |
— 25 |
4. Giunse alfin, Recit. Deh vien⟨i⟩ non cardar, o gioja bella, Aria |
— 18 |
5. Pian pianin, le andrò piu presso, Fi. | — 35 |
6. Partito è alfin l'audace, Quart. | — 21 |
7. Tutto è tranquillo è placido, Duet. | — 42 |
8. Pace pace mio dolce tesoro, Trz. | — 18 |
9. Cosa avvenne? il scelerato, Sc. ult. | 1 24 |
Auf die Quartetten davon a 2
Violini, Viola e Violoncello , wird bis 31. Juli pränumerirt mit |
6 — |
Die ganze Opera in der Spart | 30 — |
Zu haben in der Lauschischen
Musikalien=
handlung in der Kärntnerstrasse Nr.
1085 den 3 weissen Rosen über.
Nachricht.
Unterzeichneter macht einer hohen Noblesse
und verehrungswürdigen Publikum hiemit
be=
kannt, daß in der Riemerstrasse im Naglischen
Haus Nr. 900 im 3ten Stock verschiedene
Musikalien, als Duetten, Quartetten, Quin=
tetten, Sinfonien und Arien in der Spart
den Bogen für 5 kr. , wie auch
Klavierstü=
cke, Concerten, Sonaten, Variationes, Fu=
gen, deutsche und welsche Arien den Bogen
um 6 kr. zu haben sind. Es werden auch
alda alle Gattungen Musikalien um
obenste=
henden Preis, rein und korrekt abgeschrieben.
Kaspar Pennauer.
Nachricht.
Sendschreiben von Natalis Joseph Palucci,
Sr. k. k. ap. Maj. Wundarzts, Doktors der
Arzneykunst, korespondirenden Mitglieds der
kön. Akademie der Wissenschaften zu Paris,
und verschiedener anderer Akademien, über
einige an ihm gemachte Entdeckungen, an
Herrn Joh. Bapt. v. Bernhard, Doktor der
Arzneykunst an der Universität zu Wien,
gr. 8. Wien 1786.
Unter diesem Titel ist ein kleines Werk
auf 63 Seiten erschienen, welches von
ver=
schiedenen sehr wichtigen Entdeckungen einen
allgemeinen Begriff giebt, und unter andern
von einem sehr nützlichen topischen Mittel in
allen chirurgischen Krankheiten handelt. Wir
schränken uns ein, aus diesem interessanten
Schreiben nur folgende Stelle, die sich auf
der 60. S. befindet, und sich auf ein
helcoti=
sches Mittel bezieht, welches der Verfasser
auf Unterzeichnung anbietet, hier anzuführen:
"Sollte ich, sagte er, nach so vielen
glückli=
chen Versuchen, die ich mit diesem Mittel in
allen chirurgischen Krankheiten gemacht habe,
nicht Recht haben, gerade heraus zu sagen,
daß es viel besser seyn würde, die Spitäler
und Armeen mit demselben zu versehen, als
mit einer Menge anderer, deren
Unzulänglich=
keit und Schädlichkeit wir können. " Dieses
Sendschreiben ist in französischer Sprache
ge=
druckt und wird verkauft bey Joseph Edlen v.
Kurzbeck in Wien für 17 kr.
Sollten sich Personen finden, die den
Ver=
fasser selbst zu Rath ziehen wollten, so ist diese
seine Addresse: Natalis Joseph Palucci, Leib=
wundarzt Sr. k. k. ap. Maj. Dokt. der
Arzney=
kunst, in der Kärntnerstrasse Nr. 1083 im 2ten
Stock.
Ankündigung.
Streifereyen, Unternehmungen und
Gefangenschaft des heldenmüthigen
Räuber Rinaldini, welcher seit
lan=
ger Zeit im päbstlichen Gebiete viel
Gewaltthätigkeiten verübet, gegen
Uibermacht sich erwehret, endlich aber
doch sich selbst ergeben hat, 8. 1786.
Die Geschichte des Banditen Rinaldini,
welche aus den Zeitungen nur stückweise und
und=
vollständig bekannt, und schon in dieser Gestalt
mit Antheilnehmung und Beyfall gelesen
wor=
den ist, darf sich sicher noch mehr Leser
verspre=
chen, da wir sie hier einzeln und in einem
vollständigen Zusammenhange gedruckt dem
Publikum vorlegen. Sie enthält ein Beyspiel
von Muth, Unerschrockenheit und Tapferkeit,
dergleichen die Geschichte der Helden und
Räu=
ber nur wenige oder gar keines aufweiset; —
einzelne Menschen, die es mit Hunderten
auf=
nehmen, und doch nicht mit Gewalt
bezwun=
gen werden können; — sie enthält auch noch
viele andere merkwürdige Erscheinungen, wel=
che die Leser ohne unsern Fingerzeig
bemer=
ken werden.
Jst im deutschen Zeitungskomtoir, und bey
Hrn. Hartl, in der Singerstrasse, in
Komiß=
sion zu haben, gebunden um 3 Kr.
Jn der Jos. Edlen v. Kurzbeckischen
Buchhandlung in der untern Breunerstrasse
im eigenen Hause Nr. 1152 ist zu haben:
Die Engländer in Jndien, nach Orme, von
J. W. v. Archenholz, 1ter Band, mit
ei=
ner Karte, gr8. Leipzig 786. 1 fl. 45 kr.
The History of America by W. Robertson,
III Vol. gr8. Leipzig 786, 3 fl. 45 ⟨kr⟩
.
I. Müller Promptuarium juris novum ex
gibus & optimorum ictorum tam veterum,
quam recentiorum scriptis ordine
alpha-
betico congestum, 4 Tomi, gr8. Lipsiæ
786. 10 fl.
J. Cuthbersons Abhandlung von der
Elektri=
cität, nebst einer genauen Beschreibung der
dahin gehörigen Werkzeuge und Versuche,
a. d. Holland. mit 11 Kupf. gr8. Leipzig
786. 2 fl. 15 kr.
K. Webster, System der praktischen
Arzney=
kunde, welches aus den Probeschriften der
hohen Schule zu Edinburg meistentheils ist
entlehnt, und in eine natürliche Ordnung
gebracht worden, 2 Bände, gr8. Altenb.
786. 4 fl. 30 kr.
W. Cullens kurzer Jnbegrif der medizinischen
Nosologie, oder systematische Eintheilung
der Krankheiten von Cullen, Linne, Sau=
vages, Vogel und Sagar, 2 Theile, gr8.
Leipzig 786. 5 fl.
C. A. Gerhards Grundriß des Mineralsystems
zu Vorlesungen, gr8. Berlin 786. 1 fl. 15
W. G. Karsten mathematische Abhandlungen,
theils durch eine Preisschrift der kön. Aka=
demie vom Jahre 1784 Uber das
mathema=
tische Unendliche, theils durch neuere
Unter=
suchungen veranlasset, m. Kupf. gr8. Halle
786. 1 fl. 54 kr.
Mayers Beschreibung des menschlichen
Kör=
pers, 4ter Band, gr. 8. Berlin 786. 2 fl. 15
Richters Anfangsgründe der Wundarzneykunst
2ter B. m. K. gr8. Göttingen 786. 2 fl. 15
Der Hausvater in systematischer Ordnung, vom
Verfasser der Hausmutter, 5=u. letzter Band,
gr8. Leipzig 786. 2 fl.
Bey Joh. Georg Mößle,
k. k. priv. Buchhändler in der Münzerstrasse
(am Bauernmarkt) sind nebst viele andern
Büchern zu haben:
Allerneueste Geheimnisse der Freymaurer, de=
ren Sitten und Gebräuche bey ihren
Ver=
sammlungen und Aufnehmen der Brüder,
Diener, Lehrlinge, Gesellen, Meister und
Obermeister, mit Kupf. 2 Theile, 8. 780.
1 fl. 30 kr.
Saint Nicaise, oder eine Sammlung
merk=
würdiger maurerischer Briefe, für
Frey=
maurer, und die es nicht sind, aus den
Französis. 2te Auslage, 8. 786. 1 fl. 12 kr.
Der Kompas der Weisen, von einem
Mitver=
wandten der innern Verfassung der ächten
und rechten Freymaurerey beschrieben; her=
ausgegeben mit Anmerkungen, eine
Zueig=
⟨nu⟩ngsschrift und Vorrede ꝛc.
Kretmia vere,
2te Auflage, mit Kupfern, 8. Berlin 782.
1 fl. 15 kr.
Abhandlung über die allgemeine
Zusammen=
kunft der Freymäurer, bey dem
Gesund=
brunnen in Wilhelmsbad, unweit Hanau,
ins Deutsche übersetzt, mit Anmerkungen
und Erlauterungen, v. R. d. S. 8. 784.
1 fl. 15 kr.
Marmontel (Hr.) die Jnkas, oder die
Zer=
storung Petrus, aus dem Französischen, 2
Bände, 8. Leipzig 783. 2 fl. 30 kr.
Heynaz (J. F.) Handbuch zu richtiger
Ver=
fertigung und Beurtheilung aller Arten von
schriftlichen Aufsätzen des gemeinen Lebens
überhaupt, und der Briefe insbesondere,
mit Kupf. 5 Theile, 8. Berlin 781. 9 fl.
Voltaire (des Hrn. v.) vermischte Schriften,
a. d. Französisch. 6 Theile, 8. Frankfurt
768 - 75 6 fl.
Helvetius (Hr. C. H.) hinterlassenes Werk
vom Menschen, von dessen Geisteskräften,
und von der Erziehung desselben, aus dem
Französischen, 2 Bände, 2te verbesserte
Auflage, gr. 8. Breslau 785 2 fl. 15 kr,
Perle (die himmlische und hermetische) oder
der göttliche oder natürliche Tinktur der
Waisen, v. S. H. Süldenfalk, 8. Leipzig
785. 54 kr.
Jn der Rud. Gräfferischen Buchhandlung
im Schulhof ist zu haben:
Sophoclis Tragœdiæ septem, cum Versione
& Notis ex edit. Brunk, 2 Tomi, 8maj.
Argentorati 786. 7 fl. 30 kr.
Schwediauers (F.) praktische Beobachtungen
über hartnäckige und eingewurzelte
veneri=
sche Zufälle, a. d. Engl. gr8. Wien 786. 1 fl. 8
Neues genealogischen Reichs=und
Staatshand=
buch auf das Jahr 1786, 2 Thle, gr8.
Frankf. 786. 1 fl. 45 kr.
Etwas für meine Vaterstadt, 8. 786. 10 kr.
Ueber die Benennung Pfalz=Bayern, 8. 786.
La Scienza della Legislazione del Cavalier
G. Filangieri, 4 Tom. 8maj. Venezia 782.
4 fl. 30 kr.
Tableau de la Doctrine des Peres & Docteurs
de l'Eglise, 2 Tomes, gr8. Lyon 785. 3 fl.
Beyträge zur philosophischen Geschichte der
heu=
tigen geheimen Gesellschaften, 1 fl.
Memoire pour Louis - René Edouard de
Rohan, accusé, contre Mr. le
Procureur=
general; en presence de la Dame de la
Motte, du Sr. de Vilette, de la Dem.
d'Oliva, & du Sr. Comte de Cagliostro,
8. Paris 1786.
Mentello's (Hrn.) vergleichende
Erdbeschrei=
bung, oder System der alten und neuen
Erdbeschreibung, 3ter Band, die Europäi=
sche Türkey mit Karten, gr8. Winterthur
1786. 1 fl. 45 kr.
Jn gedachtrr Handlung sind wieder 5
Vo-
lumes
zum
Voltaire edition de Gotha
ange=
kommen, bey deren Abholung ausser 1 fl. 15 kr.
für Porto, die dritte Vorausbezahlung von
15 fl. geschieht.
Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:
Richardsons (S.) Sittenlehre für die Jugend
in den auserlesensten Aesopischen Fabeln,
mit dienlichen Betrachtungen zur
Beförde=
rung der Religion und der allgemeinen
Men=
schenliebe vorgestellet, mit 26 Kupfern, 8.
München 786. 1 fl. 30 kr.
Zweyter Nachtrag und Fortsetzung des verm.
Handbuchs der Gesetze und landesfürstlichen
Verordnungen vom 1. May 1785, bis 1.
May 1786, 1=u. 2te Abtheilung, gr8.
Graz 786. 3 fl.
Parizek (P. A.) Erklärung der sonntägigen
Evangelien in Schulen, zum Gebrauche der
Katecheten, 1ter Band, gr8. Prag 786.
1 fl. 30 kr.
Religion der Unmündigen, zum
gemeinnützli=
gen Gebrauche katholischer Eltern u. Leh=
rer, 8. Prag 785. 30 kr.
Wahres zusammenhangendes Lehrgebäude der
Freymaurergesellschaft, a. d. Franz. 8. Frkf.
786. 1 fl. 15 kr.
Etwas über Aufklärung, und aufgeklärte
Er=
ziehung, 8. 786. 45 kr.
Grundlinien einer Salzburgischen
Mineralo=
gie, oder kurzgefaßte Anzeige der
bekann=
testen Fossilien des Salzburgischen
Gebier=
ges, nach der Wenerischen Uebersetzung von
Cronstedts Mineralogie geordnet, gr8. Salz=
burg 786. 8 kr.
Schäffers (J. G.) Haus=und Reiseapotheke,
8. Regensburg 786. 20 kr.
Oratio in Confirmatione reverendissmi,
perillustris & amplissimi D. D. Dominici
electi Abbatis in antiquissimo monasterio
S. Petri Salzburgi &c. Fol. Salzburg
786. 9 kr.
Mayer (P. G.) Specimen animadversionum
in Græcum Matthæi textum eruditorum
examini propositum, 8. Norimbergæ 786. 1 fl.
Niemeyer (A. H.) Karakteristik der Bibel, 5
Theile, gr8. Prag 786. 7 fl. 30 kr.
Der Vetter in Lissabon, ein Familiengemälde
in 3 Aufz. von Schröder, 8. Frkf. 786. 15 kr.
Bey Friedrich August Hartmann
unter den Tuchlauben im Graf
Starhember=
gischen Haus Nr. 256 dem rothen Jgel über,
sind, nebst sehr vielen andern Büchern, und
Theaterstücken auch folgende zu haben:
Meidinger (K. Frhrn. v.) Versuch einer
na=
turgemässigen Eintheilung des Mineralreichs
für Anfänger, gr8. Wien 785. 51 kr.
Sammlung der neuesten Kaufmannsbriefen
in deutscher, französischer und italiänischer
Sprache, 8. Augsb. 45 kr.
Leiden (die) der jungen Fanni, eine
Geschich=
te unserer Zeiten in Briefen, 8. das. 785. 20 kr.
Johannes Freudenreichs, und Anna Maria
Albrechtin erste Jugendjahre, ein
Kinder=
roman 8. daselbst 784. 1 fl.
Jsabella v. Mirando, oder die durch die
Bos=
heit verfolgte Unschuld, eine tragische
Ge=
schichte, 8. das. 773. 24 kr.
Graf (der) von Pontis, oder der von seinem
Sohn ermordete Vater, 8. das. 15 kr.
Kleine Wanderungen durch Deutschland 8.
Berlin, 786. 50 kr.
Schauspiele (neue) für das deutsche Theater
bearbeitet, von M. G. Lambrecht, 8. Augsb.
786. 1 fl. 15 kr.
Die Jäger ein ländliches Sittengemälde von
Jffland, 8. Frank. 785. 30 kr.
Die Mündel, ein Schauspiel von
ebendensel=
ben, 8. 785. 30 kr.
Voch (L.) die Kunst Situationsplane mit Hilfe
einer dazu verfertigten Schreibtafel
aufzu=
nehmen und zu zeichnen, mit Kupf. , 8.
Augsb. 781. 1 fl. 15 kr.
— — Beschreibung eines Scheiben=Jnstru=
ments, die Lage der Oerter bey einem
Si=
tuationplane richtiger als durch
Ausschrei=
ten zu bestimmen, mit Kupf. 8. das. 30 kr.
Schoffulan (J. M.) über die Schädlichkeit
des Einwickelns (Fatschens) der Kinder und
der Schnürbrüste (Mieder) eine Abhandlung,
8. Wien 285. 12 kr.
Opoir physikalisch chemischen Beobachtungen
über die Farben, a. d. franz. mit Anmerk.
von J. D. Ribini 8. Wien 785. 24 kr.
Jn der Geroldischen Buchhandlung
am Dominikanerplatz sind folgende sowohl
neue als ältere Bücher zu haben:
Baumann (Ch.) entdeckte Geheimnisse der
Land=und Hauswirthschaft für jedes Land,
zum Besten aller Jnwohner Deutschlands,
4ter Theil, ges. 1786. kostet 2 fl. 30 kr.
Alle 4 Theile zusammen mit Kupfern, 10 fl.
Der wienerische Sekretair auf alle Fälle, zum
Gebrauch für jeden, der in schriftlichen Auf=
1572
sätzen und Briefschreiben Unterricht verlangt,
8. Wien 786. ungeb. 1 fl. 15 kr. im steifen
Deckel 1 fl. 24 kr.
Neuestes Bettbuch eines katholischen Christen,
nebst Auslegung des Vater unsers u. Glau=
bens, 12. Wien 1786. ungeb. 30 kr. in
Franzband 48 kr. in Kordabon mit Futeral,
1 fl. 8 kr.
Zufällige Gedanken eines unpartheyischen
Pa=
triotens, vom gleichen Schicksale der
Son=
nenfelsischen Grundsätze der Polizeyordnung
und Finanzwissenschaft, mit dem Staats=Na=
tur=und Völkerrechte, 8. Wien 1786. auf
Druckpapier broschirt 15 kr. auf
Schreib=
papier 20 kr.
Mächten doch alle Fürsten und Minister so
seyn, wie Karl und Ehrenfeld, eine
Ge=
schichte für dieses aufgeklärte Jahrhundert,
von G. T. J. Müller, 2 Thle, auf
Druck=
papier 45 kr. auf Schreibpapier 1 fl.
Wienerisches bewährtes Kochbuch in 6
Ab=
sätzen vertheilt, in welchen zu finden: wie
man verschiedene Fleisch=und Fastenspeisen,
wie auch Geflügelwerk, Gartengewächse,
Backereyen, Konfekturen, Sulzen, Gefror=
nes ꝛc. ꝛc. auf des Beste zurichten können,
nebst einem vollständigen alphabetischen
Re=
gister über beyde Theile, 8. Wien 786. 2
Theile kosten ungebunden 1 fl. 20 kr. geb.
1 fl. 40 kr. jeder Theil vor sich ungeb. 45 kr.
geb. 54 kr.
Moderne Höflichkeitsregeln um in der Welt
wei=
ter zu kommen, nebst einer sichern
Anwei=
sung zur Menschenkenntniß, zweyte Auflage,
8. Wien 786. ungeb. 36 kr. geb. 45 kr.
Plitts, J. F. Repertorium für das peinlichen
Recht gr 8. 786. 1 fl. 30 kr.
Neuangekommene Bücher,
welche in dem v. Schönfeldischen
Bücherver=
lagsort in der Kärntnerstrasse in dem Edlen v.
Sterneckischen Haus Nr. 1079 vom wilden
Mann gegenüber zu haben sind:
Joseph des II. römischen Kaisers Gesetze und
Verfassungen im Justitzfache für alle
Erblän=
der in den ersten 4 Jahren seiner Regierung,
in Folio auf Druckpapier, 1 fl. 22 12 kr.
auf holländischen Papier, 2 fl. 45 kr.
Fünfter Jahrgang der Gesetzen von Anno 1785
auf Druckpapier 30 kr. , auf Schreibpapier
40 kr. , auf Postpapier 1 fl.
Tabellen statistische zur bequemen Uebersicht,
jede Grösse der Bevölkerung, Reichthum
und Macht der vornehmsten europäischen
Staaten, 3te verm. Auflage, vorher in 8,
dermalen in 9 grossen Regalbogen, 1 fl. 43 kr.
Reinbergs Geschichte in Originalpriefen, 8
das. 54 kr.
Spies Biographie der Selbstmörder, erst=u.
zweytes Bändchen, mit Titelkupfern, 8.
Leipzig 786 2 fl. 30 kr.
Miekoms
Dispensatorium,
oder
Arzneyver=
zeichniß für Arme, zusammgetragen von der
medizinischen Fakultät in Prag, 8. 786. 24 kr.
Magazin (litterarisches) für Böhmen u. Mäh=
ren, von Doberowsky, 8. 786. geb. 40 kr.
Der merkwürdige Bruckenban der berühmten
Pragerbrucken von 1785 bis 1786 in Kupfer
gestochen, Regalfolio 30 kr.
Eleonora v. Henegau, eine deutsche
Geschich=
te mit Titelkupfer, 8. Leipzig 785. 24 kr.
Die Mausfalle, oder die Reise in Egypten
ein Lustspiel in 3 Aufzügen, 8. das. 786. 24 kr.
Die Gräfin Waldau, ein Trauerspiel in 5 Aufz.
von F. G. Fruhwirth, 8. 786. 24 kr.
Das Erdbeben, oder die Hinderniß der Heirath
ein Lustsp. in 3 Auf. 8. 786. 24 kr.
Die liebreiche Stiefmutter, ein Lustsp. in 5 A.
vom Verfasser des jungen Menschenfreundes
8. 786. 24 kr.
Die traurige Hochzeitfeyer, oder was kann
Lei=
denschaft nicht? ein Trauersp. in 3 Aufz. 20 kr.
Ziehens Prophezeihung von der Revolution der
Erde in 12 Theilen, wodurch ganze
Län=
der vom Wasser verschlungen, oder von
Erd=
beben zerstöret, und so viele 1000 Menschen
ihr Leben verliehren sollen, 8. Leipz. 1 fl. 30
Widerlegung für die Anhänger der
schreckba=
ren Prophezeihung, oder Rezept selbe von
dieser Krankheit zu heilen, 8. 10 kr.
Nenangekommene Bettbücher der heutigen
Ka=
tholiken, 1 fl.
Nachricht.
Jn der Glashandlung der Mariahilferkirche
gerade herüberN. 54 sind neue sehr schöne lakirte
Kabinetslatern das Stück für 6 fl. 20 kr. zu
haben; Auswärtige bezahlen samt Küste und
Einpacken 7 fl. Diese Laternen werden auf
Begehren nach Art der Kabinete lakirt, ohne
daß dieserwegen der Preis erhöhet wird.
Weiters sind nebst allen Sorten neuen
Fla=
schenkellern, nachstehende etwas übertragene,
jedoch mit lauter neuen Flaschen eingerichtete
Keller um beygesetzte billige Preise zu haben.
Nr. 1. | ein Keller | auf 8 Maaß | 2 fl. |
— 2. | deto | 7 1 / 2 | 1 fl. 42 kr. |
— 3. | deto | 10 | 2 fl. 24 kr. |
— 4. | deto | 4 1 / 2 | 1 fl. 30 kr. |
— 5. | deto | 12 | 2 fl. 54 kr. |
— 6. | deto | 2 | — 50 kr. |
— 7. | deto | deto | 1 fl. 18 kr |
Anzeige.
Augustin Lachenbauer, burgerl. Handels=
man zur Königin von Frankreich am
Gra=
ben, verkaufe dermal sein ausländischen
Waa=
renlager, um los zu werden, in billigsten
Preisen, in dem ehemaligen Laurenzerkloster
über die Hauptstiege links in seinem Magazin
Nr. 50, welches täglich von früh morgens 9
bis 12 Uhr, nachmittags von 2 bis 7 Uhr
offen stehend und hierin zu finden sind: extra
feine einfärbige melirte figurirte Halbtücher,
Cassimirs, Drap de Vigogne, Calmucks
Se=
govie ꝛc. diverse Winter=und
Sommerman=
schester, schwarze Bombasin und Poplins, fa=
sonirte Atlas, gesamte Modetaffet, Zitz in
ganzen Stücken auf Frauenkleider, fasonirte
Seidenzeuge, weissen und gefärbten Nankins,
Wollsäcke auf Westen, französ. fasonirte und
broschirte Dinntücher, nebst Naturelblumen
und Girlanden zu Frauenkleider garniren, dann
in Gallanterien diverses goldene Uhren, Tabat=
tieren, Fächter, silberne und steinene feine
Mo=
deknöpfe auf Kleider, extra feine Schminke,
nebst noch mehrere hier nicht angeführte
Ar=
tikel. Jedoch versieht es sich von selbst, Waa=
ren, welche zum ferneren Verkauf erkaufet
werden, unterliegen der ferneren k. k. Deposi=
torioamtsverwaltung.
Nachricht.
Jm Galanteriegewölb in der Kärntnerstrasse
zum Großfürsten aus Rußland genannt, ist zu
haben feines Schreibpapier von Steinfaden
gemacht, welches kein Feuer verzehrt, und
unversehrt darinnen bleibt, das Stuck zu 4,
und zu 3 fl. Ferner neue Waderl,
la Grota
die Trofonio
, auf feinen Gestellen; auch
la
Amore parmie les Nymphen de Calipso,
ganz besondere Kupferstiche, das Stück 1 fl.
30 kr. dann verschiedene andere Gattungen
odinaire das Duzet vom 1 fl. 30 kr. bis 36 fl.
Auch sind sowohl Uiberzüge als Gestelle allein
vom allen Gattungen ordinaire und schöne feine
weisse zu haben. — Nebst andern
verschiede=
nen Waaren ist auch von der besten Gattung
Pargamotenöl das Pfund für 14 fl. zu
be=
kommen.
Nachtlichter.
Mit gnädigster Bewilligung einer hohen
Obrigkeit wird hiemit einer hochzuehrenden
Noblesse, wie auch einem geneigten Publikum
Bekannt gemacht: Daß die von dem Franz
Saur verfertigte, schon viele Jahre lang
be=
kammte, und den größten Beyfall gefundene
Nachtlichter sowohl mit Knöpfen, als auch
mit ⟨Kar⟩ten auf ein ganzes und halbes Jahr,
um besserer Bequemlichkeit willen, in
nachste=
henden Gewölbern und andern Orten in der
Stadt um einen billigen Preis zu bekommen
sind: als, in dem Tabakgewölbe bey den zwey
Lambel am Kohlmarkt. in der Krugerstrasse
in dem Zwirngewölb. Am Hof im
Färber=
gässel bey dem rothen Säbel im Bierhaus
daselbst. Auf der Brandstadt unter dem
Schwie=
bogen nächst dem Kaffeehause bey dem burgl.
Tandler daselbst. Um jedermann der ächten
solcher Nachtlichter sicherzustellen, wird in
ei=
nem jeden Schachterl mein Namen, der Grund,
Logie und Hausnumer unter folgender
Ad=
dresse gesetzt werden: Nachtlichter verfertiget
von Franz Sauer, logiert in der Rossau beym
rothen Thor Nr. 69 in der grünen Thorgasse.
Verschiedene Mittel.
Mit Erlaubniß einer k. k. ni. öst. Regie=
rung macht Frau v. Senftleben aus Berlin
allen hohen und niedern Standespersonen ihre
Kunst und Wissenschaft bekannt: 1) Verstehe
sie die Kunst bey jungen und alten Personen,
denen die Haare ausgehen, daß sie ihnen nicht
weiter ausfallen, sondern merklich zuwachsen,
und wo gar kein Haar da ist, bringt sie in Zeit
von 8 Wochen wieder welche zum Vorschein;
Personen, die sich selbst bedienen, bezahlen das
Fläschchen von ihrem Arkanum für 2 fl. — 2)
Besitzt sie ein englisches Pflaster, womit sie
de=
nen, die mit Hühneraugen behaftet sind, ohne
Schmerzen in 2mal 24 Stunden hilft; für
Standespersonen sagt sie keinen Preis, andere
bezahlen für jedes grosses schmerzhaftes
Hüh=
neraug 1 fl. und für 1 Stück Salbe 15 kr.
Auch hilft sie denen, so mit Frostballen
be=
haftet sind. — 3) Sommersprossen, Leberfle=
cke und Hitzpöcke vertreibt sie mit einem sehr
berühmten englischen Waschwasser, davon das
Fläschel 30 kr. kostet. — 4) Besitzt sie einen
berühmten Balsam und ein trefliches Pulver
für schmerz=und schadhafte Zähne, das dem
Scharbock und Weinstein im Munde löset, und
ihre Schönheit wieder giebt, der Balsam
ko=
stet 30, das Pulver 15 kr. Jn ihrer
Woh=
nung im Auwinkel Nr. 689 im dritten Stock
rechts die Thüre, wie auch in der Stadt in
der Riemerstrasse im Schusterischen BierhausNr.
911 im Gewölb des Ta⟨b⟩aktrafikanten, Philip
Kaufmann, sind diese Medikamenten samt den
Gebrauchszeteln zu bekommen. — Auch
wer=
den bey ihr schwarze Mäntel, Vortücher,
Tüchel, Capuchon, und Spitze, wenn sie von
Haarbuder, Pomade zu. d. gl. noch so stark
beschmutzt sind, so schön geputzt, daß sie wie=
der so schwarz werden und ihren Glanz
be=
kommen, als wenn sie neu wären.
Erinnerung des Stifts zum Schotten.
Alle diejenigen, welche binnen Jahr und
Tag erweisen können, daß sie seit dem 6.
März 1756. dem Stifte Schotten einige
Ab=
findungstaxe bezahlt haben, können dieselbe
gegen Zurückstellung ihrer diesfälligen
Urkun=
den wider zurückerhalten. Wien den 27. Juni
1786.
Anzeige.
Von dem k. k. Versatzamte wird hiemit
erin=
nert, daß die im Monat April 1785 alda
versetzt, und bisher unberichtigt liegen
geblie=
dene Pfänder um so gewisser bis 24. d. M.
Juli berichtiget, und sicher gestellt werden
mögen; als im widrigen derley Pfänder als
verlassen angesehen, und nach widerholt
erfolg=
ter Anzeige durch den Kundschaftsbogen in den
folgenden Tägen als den 25. und 26. Juli
gewöhnlich versteigert und den Meistbietenden
werden verkauft werden.
Pferde und Wägen.
Auf der Wieden im Schlüsselgässel Nr. 43
sind zwey lichtbraune Wagenpferde, zwischen 7
und 8 Jahr alt, beyde Stutten ohne Mängel,
samt einem saubern Schwimmer, und einem
Pirutsch täglich zu verkaufen. Kauflustige
kön=
nen sich daselbst des Preises wegen stündlich
anfragen.
Pferde.
Am Rennweg in dem Gasthaus zum Ochsen
stehen vier Siebenbirger, Falben, Wallachen,
3 und 4 Jahr alt, welche aus dem Gestütt
berausgefangen worden und vor etlichen
Tä=
gen erst hier angekommen sind, aber doch
schon eingespannter paarweis gehen, täglich zu
verkaufen, werden auch paarweis wegegeben.
Billard zu verkaufen.
Es sind zwey schöne Billard von der
schön=
sten Grösse zu verkaufen. Die Kauflustigen
können sich deshalb täglich im Prater beym
Josephsberg erkundigen.
Kaffeehaus.
Auf der neuen Wieden beym Karpfen Nr.
121 ist auf Michaeli ein schönes Kaffeehaus
mit 2 Billard samt aller dazu gehörigen
Ein=
richtung um billigen Preis in Bestand zu
verlassen, wer solches in Bestand zu nehmen
gedenkt, beliebe sich bey dasigem
Hausinha=
ber zu melden.
Wohnung zu verlassen.
Am Graben Nr. 1151 in dem von
Schall=
heimischen, oder sogenannten Pfeifferischen
Haus sind täglich im ersten Stock auf dem
Graben hinaus 3 ganz neu meublirte
Woh=
nungen, oder auch der ganze erste Stock
mo=
natlich zu verlassen, und ist sich deshalb im
ersten Stock daselbst, oder im Gewölb zun
3 Mohren anzumelden.
Wohnungen, Gründe ꝛc.
Auf der Landstrasse beym Grundstein nächst
den 3 Königen Nr. 178 sind neue grosse
Woh=
nungen zu Werkstätten täglich zu verlassen,
und die Aecker von diesem Haus in der neuen
Gasse zu Häuser erbauen stückweis zu
verkau=
fen. Auch sind am Rennweg Nr. 34 grosse
Stallungen, und derley Wagenschupfen, auch
grosse Heuböden zu jedermanns Gebrauch bis
künftige Michaeli zu verlassen, und auch die
Aecker von diesen Haus in gedachter Gasse
zu Häuser erbauen stückweis zu verkaufen.
Ferner ist am Paulusgrund von der
Land=
strasse gegenüber das Haus Nr. 301 mit 6
Wohnungen, einem Keller, und Brunn, nebst
dem Kuchelgarten von 2000 Quadratklafter
groß, täglich zu verkaufen. Die Kauflustige
belieben sich wegen all diesen bey dem
Haus=
inhaber am Rennweg Nr. 334 anzufragen.
Haus zu verkaufen.
Alhier in der Stadt in einer sehr
gangba=
ren Hauptstrasse ist ein bey gutem Bau
ste=
hend, und mit einigen schönen Auslage=Ge=
wölber versehenes Haus täglich zu verkaufen,
und hat man sich des mehrern im deutschen
Zeitungskomtoir anzufragen.
Häuser zu verkaufen.
Jn einer Vorstadt nicht gar weit von der
Stadt ist ein grosses und ein kleines Haus zu
verkaufen, beede zu Anlegung einer Fabrike
sehr bequem; in selben befindet sich ein
gros=
⟨s⟩er Obst=und Ziergarten, auch 2 Brünne,
und noch ein kleiner Garten, und 5 grosse
ex=
tra gute Keller; beede Häuser sind sehr gut
gebaut, und das kleinere hat noch 14
Frey=
jahre. Die Liebhaber dazu können das
meh=
rere bey die Gebrüder Genthon, Fabrikanten
in der Naglergasse erfahren.
Haus zu verkaufen.
Auf der Wieden, sehr nahe an der Stadt,
ist ein Haus zu verkaufen, welches wegen
vor=
beyf⟨l⟩iessenden Wasser, und im Hause befindl.
Keller, Gewölb, 2 Kalkgruben, guten Brunn,
noch einen leeren Platz entweder vortheilhaft zu
Verbauen, oder sonst zu etwas anderen für
ei=
nem Pargamenter, Weißgärber, Drucker,
Färber, und dergleichen Wassernöthigen, sehr
nützlich zu gebrauchen wäre. Auch ist zu
be=
merken, daß das Haus noch ganz neu, und
auf sehr guten Zins gebaut; dann genießt der
nochmalige Besitzer noch 10 bis 13 steuerfreye
Jahre, es wird auch dem Käufer allenfalls
die Hälfte auf dem ersten Satz gelassen. Der
Kauflustige hat sich deshalb auf der Wieden,
der Schleifmühle gegenüber, Nr. 102 im
Ta=
backgewölbe, oder in der Stadt am alten
Fleisch=
markt Nr. 737 im dritten Stock zu melden.
Es kann auch mit einem anderen Haus ein
Tausch getroffen werden.
Haus und Garten.
Auf der neuen Wieden Nr. 235 ist das
Haus samt Garten, worauf auch noch einige
Freyjahre sich befinden, täglich zu verkaufen.
Liebhaber können sich alda beym Hausinhaber
erkundigen.
Haus zu verkaufen.
Jn der k. k. landesfürstl. Stadt Ybbs ist
das burgl. Glasererhaus Nr. 61, samt dem
Werkzeuge, befindlichen Vorrath an
Glas=
waaren, wie auch ein Krautackerl, dann
ei=
nem vor der Stadt nächst der Donau
lie=
gend schönen Garten, täglich zu verkaufen.
Die Kauflustigen haben sich deshalb bey Joh.
Michael Fizel, burgl. Glaserermeister u. Haus=
inhaber daselbst anzufragen.
Erinnerung.
Da von der kön. ungarischen Septemviral=
Hofgerichtstafel die Erinnerung anher an das
k. k. ni. öst. Appelationsgericht geschehen ist,
daß über das mit Schulden überladene
Ver=
mögen des Abraham Groza von dem
Toron=
talierkomitat auf den 3. Juli, des Ferdinand
Voidocher von dem Magistrate zu Warasdin
auf den 21. Juli, des Ladislaus Lelowics von
der kön. Distriktualtafel disseits der Donau
auf den 2. November d. J. die Fristen zu
Anmeldung der Gläubiger anberaumet
wor=
den seyn. So wird dieses jedermann hiedurch
bekannt gemacht. Wien den 27. Juni 1786.
Licit. Wein.
Den 3. Juli werden auf dem
Schotten=
feld in der Herrngasse bey dem weissen
Och=
sen Nr. 198 nachmittag von 3 bis 6 Uhr
bey 200 Eimer Wein, als Brunner, Nuß=
dorfer und Weidlinger, samt Fässer in
eise=
nen Banden und mitterer Gattung, licitando
verkauft.
Licit. Nachricht.
Anmit wird zu wissen gemacht, daß bey
der den 3. k. M. Juli von Seiten der k. k.
ni. öst. Landrechten in der Bischofsgasse Nr.
626 im ersten Stock angeordnete
Verlassen=
schaftslicitation ein
Aqua
Marinstein von
schönster Farbe, ovalrund, und einer
beson=
dern Grösse, so 208 Karat wiegt, licitando
verkauft.
Licit. Effekten
Den 3. Juli werden auf Verordnung
ei=
nes löbl. hiesigen Magistrats in der Wollzeil
nächst dem Schwibogen Nr. 80 um Hof und
ersten Stock verschiedene
Verlassensthaftssa=
chen, als Silber, Mannskleider, derley Leib=
und Hauswäsch, Bettgewand, Kästen, Ti=
sche, Soffa, Sessel, Spiegel, Stockuhren=
Zinn=Meßing Kupfer=und Eisengeschirr,
nebst übrigen Fahrnissen zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden licitando
ver=
kauft.
Licit. Effekten.
Auf Anlangen eines löbl. Stadtmagistrats
Wien werden von dem Grundgericht des fürstl.
Starhembergischen Freyhauses an der
Wie=
den, die nach der alda verstorbenen Jungfrau
Barbara Zieglmayrin rückgelassenen
Verlas=
enschaftssachen, als Silber, Frauenkleider,
Leinwäsch, Kasten, Soffen, Sessel, und
an=
dere Einrichtungsstücke auf den 3. Juli
nach=
mittag um 3 Uhr licitando verkauft. Die
Kauflustige haben an obbestimmten Tag und
Stund in dem ersagten Freyhause an der
Wieden in der Wohnung Nr. 7 zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Den 3. und 4. Juli werden auf dem
Kohl=
markt im freyherrl. Brandauischen Haus Nr.
1179, nebst verschiedenen Prätiosen 2 schöne
Brillantringe, silberne Kannen, Messer, Lö=
fel, Leuchter, goldene Repetier=und
Minu=
ten=dann Wand=und Stockuhren, auch
an=
dere Effekten und Hauseinrichtung, atlassene
und prokatellene Spaliere, samt Sessel und
Soffen, eingelegte Spiel=und andere Tische,
Kästen, Rastbett, eisene und andere
Bettstät=
te, nebst Bettgewand, Töpfe, Schallen, Fi=
guren, Tafel=und Frühstückservis von
Por=
zelain, schönes Seiten=und Jagdgewöhr von
den besten Meistern, gestickte und glatte, tü=
chene, seidene und manschesterne Kleider,
dann 2 schöne Gestüttpferde von besten
Jah=
ren, ein Pierutsch, verschiedene
Pferdgeschir=
re, Tigerhäute und Fliegendecken nebst
an=
dern Stallgeräthschaften, endlich alte Grin=
zinger und Krizendorfer Weine von der
be=
sten Gattung, nebst den dazugehörigen
Keller=
requisiten, zu den gewöhnlichen Stunden
li=
citando verkauft.
Licit. gute Gebürg=Weine.
Den 4. Juli nachmittag zu den
gewöhn=
lichen Stunden werden auf der Landstrasse in
der Rauchfangkehrergasse Nr. 270 bey 800
Eimer der besten Gebirgweine, von den
Jah=
ren 1775. bis 1785, als Grinzinger, Nuß=
berger, Heiligenstädter, Kaltenberger und
Bisamberger, nebst 2 Fässer ungarischen,
theils klar, meistens aber auf dem Lager,
ohne Fässer, licitando verkauft.
Licit. Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey wider den Jakob Engel wegen
schuldigen 64 fl. 36 kr. bewilliget worden,
die gegentheil. auf 77 fl. geschätzte, in
Ein=
richtung bestehende Fahrnisse öffentlich zu
ver=
steigern. Da nun hiezu 3 Termine, und
zwar für den ersten der 4. Juli, für den
zweyten der 18. Juli, und für den dritten
der 4. August d. J. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn gedachte Effekten
bey den ersten 2 Terminen um die
Schä=
tzung, oder darüber nicht an Mann gebracht
werden könnten, dieselbe bey dem dritten auch
unter der Schätzung hindangegeben werden
würden; so haben die Kauflustige an
benann=
ten Tägen zu den gewöhnlichen Stunden in
der Alstergasse Nr. 54 im ersten Stock zu
erscheinen.
Licit. Schießgewöhre.
Den 6. Juli und folgende Täge wird am
alten Fleischmarkt beym weissen Wolf im
er=
sten Stock sehr seltenes türkisches und
ver=
schiedenes altes Schießgewöhr, als fein mit
Elfenbein und Perlmutter eingelegte
Stand=
büchsen und Pistollen, gezogene und
ungezo=
gene Scheinbenröhre, Teich=und andere
Flin=
ten, Pistollen, einzeln und paarweis zu den
ge=
wöhnlichen Stunden licitando verkauft werden.
Licit. Haus und Effekten.
Den 7. Juli wird zu Unterdöbling anfangs
des Dorfs ein wohlgebautes Haus Nr. 23
besonders in einer schönen Aussicht, mit oder
ohne Mobilien verkauft, es besteht in 9 schön
meublirten Zimmern, 1 Salletel, Kuchel,
ein Weinkeller auf 600 Eimer, ein guter
Brunn, 1 Obst=und Ziergarten, samt
Vo=
gel=und Lusthaus; Kauflustige können täglich
den Augenschein einnehmen, und zu den
be=
stimmten Tag früh um 9 Uhr zu
Unterdob=
ling sich einfinden.
Licit. Bücher.
Den 10. Juli und folgende Täge wird auf
Verordnung des k. k.
Jud. Del. Mil. Mixt.
in dem kleinen hofkriegsräthlichen Gebäude
in der Seizergasse zu ebener Erde eine
Bü=
chersammlung verschiedener Sprachen und
Wis=
senschaften, zu den gewöhnlichen Stunden
li=
citando verkauft. Der gedruckte Katalog
da=
von ist in dem grossen hofkriegsräthl. Ge=
bäude im 3ten Stock in der Kanzley des k.
k. Generalkommando unentgeltlich zu haben.
Licit. Geräthschaften.
Den 10. Juli und folgende Tage zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf hohe Verordnung der k. k. ni. öst.
Landesregierung im Dorotheerkloster Nr. 1143
rückwärts der Kapuzinermauer gegenüber im
ersten Stock verschiedene Geräthschaften, als
ein ganz neuer silberner Tafelservis auf 12
Personen, samt aller Zugehör, falscher
Ge=
schmuck und Ringe, Rosenkränze von
Koral=
len und Steinen, Gürtlerarbeit, gestickte und
reiche Marienfrauenkleider, 1 Hofkleid von
broschirten Zeug, 1 derley Ornat
unausge=
macht, gold=und silberreiche, gestickte, auch
glatte Meßkleider, Fahne und Mäntel, et=
was Kirchenwäsch, verschiedene Statuen und
vergoldtes Schnitzwerk und Altäre, gemalte
Bilder, auch 1 Tafelservis von bunten
Por=
zelain, 1 deto von weissen und blauen, Lu=
ster, Spalier, Soffen und Sessel, Kästen,
Tische, Zinn=Kupfer=und Eisengeschirr, und
mehr andere Effekten, licitando verkauft.
Licit. Effekten
Den 10. Juli und folgenden Tag
vormit=
tag von 9 bis 12, und nachmittag von 3
bis 6 Uhr werden in dem vormaligen
altkroa=
tischen Kollegienhaus Nr. 727 nächst der
schö=
nen Laterngasse im ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als goldene und
sil=
berne Sackuhren, silberne Vorleglöffel, 12
Dutzet silberne Messer, Gabel und Löfel, 2
silberne Leuchter, einen silbernen Degen und
anderes Silberwerck, Mannskleider, weissen
Zeug, Spiegel, harte Schublad=und andere
Kästen, Bilder, Denkmünzen und raren
Du=
karten, auch silberne Denkmünzen, licitando
verkauft.
Licit. Schöndorfferische Halbhütte.
Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird hie=
mit kund gemacht: er sey auf Anlangen der
Anna Maria Schöndorfferin, Halbhüttlerin
in Rekenwinkel, gewilliget worden, die
der=
selben eigenthümlich angehörige, an der
Neuen=
lengbacher Fahrstrasse liegende Halbhütte, mit
der darauf radizirten Schankgerechtigkeit, samt
8 1 / 4 Tagwerk Wiesen, 6 Kühe, 1 Stierl,
1 Jahrling, 2 Frischling und 1 Pferd, samt
Wagerl und Geschirr, öffentlich auszufeilen
und den Meistbietenden zu überlassen. Da
nun hiezu der 11. Juli d. J. bestimmt
wor=
den, so haben diejenige, so gedachte
Halbhüt=
te und Wirthshaus, samt Grundstücke und
Realitäten zu kaufen gedenken, an
obbestimm=
ten Tag früh um 10 Uhr vor diesem k. k.
Waldamtsgrundbuch zu Burkersdorf zu
er=
scheinen.
Licit. Schwarzisches Haus.
Von der k. k. Herrschaft Winkelbergischen
Amtskanzley wird hiemit zu wissen gemacht:
daß die ganz neu erbaute, mit einem
beque=
men Handlungsgewölbe, 3 Wohnzimmern,
einem Bedientenzimmer, einer auf 2 Pferde
eingerichteten Stallung, einer eben so grossen
Kühstallung, dann einer geraumen Schwein=
und Hühnerstallung, einer Wagenschupfen,
Stroh=und Haberboden, dann zweyen
Ein=
sätzen versehene, und auf 700 fl. geschätzte
Jakob Schwarzische Cridabehausung Nr. 46
zu Hohenwarth, wozu 1 1 / 2 Joch Aecker und
1 / 16 Garten gehörig, samt der darauf
beste=
henden Handlungsgerechtigkeit den
Meistbie=
tenden hindangegeben werden würde. Wer
demnach Belieben trägt, diese mit der besten
Bequemlichkeit eingerichtete Behausung an sich
zu bringen, hat den 11. Juli d. J. früh um
10 Uhr in obiger Behausung Nr. 46 zu
Ho=
henwarth zu erscheinen.
Licit. Anonnisches Haus.
Von dem Magistrat der l. f. Stadt Bruck
an der Leytha jedermann hiemit anzufügen:
es sey das hierorts Nr. 43 auf dem Platz
liegend, in die Anonnische Cridämassa
gehö=
rige, und auf 3000 fl. gerichtl. geschätzt burgl.
Haus, samt den auf 105 fl. 1 kr. angeschla=
genen Seidenfilatorium, samt verschiedenen
Mobilien und Effekten, als harte Tische, 1
deto Schreibkasten, 1 deto Schubladkästen
1 grosser Spiegel, 1 hart und eine weiche
Bettstart, 1 Nachtzeug von harten Holz, 25
Stück neue floretseidene Tüchel, 2
Tafeltü=
cher und andere Leinwäsch, Gläser, ein
Ser=
vis von Hollitschergeschirr, den
Meistbieten=
den licitando zu veräussern. Da nun zu
so=
thanen Ende der 13. Juli
pro 1mo
, der
1. August
pro 2do
, und endlich der 7. Sep=
temb.
pro 3tio termino
mit dem Anhang
bestimmt worden, daß, im Fall bey der
er=
sten und zweyten Versteigerung gedachte
Be=
hausung samt den Filatorium nicht über, bey
der dritten aber auch nicht um den
Schä=
tzungswerth an Mann gebracht werden
könn=
te, solche sodann den mit einem Pfandrecht
versehenen Gläubiger um den Schätzungswerth
zum gemeinschaftlichen Eigenthume übergeben
werden wurde.
Licit. Schwarzgruberische Fahrnisse.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Anlangen des Joseph
Schwarzgruberischen Massavertretters, Hr.
Augustin Trenker,
J. U. D.
a. H. u. Gr.
Adv. die diesfällige meistentheils in
Zimmer=
einrichtung bestehende Fahrnisse öffentlich
aus=
zufeilen und den Meistbietenden hindanzugeben
gewilliget worden. Da nun hiezu der 13. Juli
d. J. bestimmt worden ist, so haben all jene
die besagte Fahrnisse zu kaufen gedenken, an
dem festgesetzten Tag zu den gewöhnlichen
Stunden am Strotzischen Grunde in der
Neu=
schottengasse Nr. 66 zu erscheinen.
Licit. Bücher
Den 14. Juli wird bey der goldenen Sonn
gegen dem rothen Thurm Nr. 680 eine
an=
sehnliche Sammlung verschiedener deutsch=la=
teinische=und französischer Bücher, wobey viele
physikalische, anatomische, medizinische
chy=
mische und alchymistische, wie auch von der
Naturgeschichte, samt einem gut konservirten
Globus und einer Elektrisirmaschine, wie auch
ein Bruchband von der neuesten Gattung
vor=
kommen, den Meistbietenden gegen baare
Be=
zahlung hindangegeben. Der gedruckte
Kata=
log davon ist beym Buchhändler Joh. Georg
Binz auf dem St. Stephansfreidhof nächst
dem Bischofsthor unentgeltlich zu bekommen.
Licit. Schaaflerey in Bestand.
Von der gräfl. Franz de Paula Koharischen
Fideikommiß=Pupillarherrschaft
Walterskir=
chen im V. U. M. B. wegen hiemit
anzuzei=
gen: nachdem die anher angehorige herrschaftl.
Schaaflerey zu Harrerstorf nächst Böhmisch=
Kruth, samt den diesfällig herrschaftl. Schaaf=
viehe pr. 310 Stuck, dann bey 90 Quanten
Acker, dem Rohr auf den daselbstigen
soge=
nannten Teichtensee, einigen Wiesen, und
al=
len übrigen Ergötzlichkeiten von 1. Oktob. d.
J. anfangend, und sofort auf nacheinander
folgende 3 Jahre an den Meistbietenden, und
unter andern auch gegen dem in Bestand zu
verlassen befunden worden, daß der höchste
Anbieter das ausfallend jährliche
Bestand=
⟨q⟩uantum alljährlich vorhinein in das alhiesig
herrschaftl. Rentamt zu bezahlen haben soll.
Deswegen werden sämtlich diesfällige
Lieb=
haber bey der zu diesem Ende auf den 15.
Juli d. J. vormittag um 9 Uhr in allhiesig
herrschaftl Amtskanzley anberaumten
öffentli=
chen Licitationstagsatzung zu erscheinen haben,
wo sohin mit dem Meistbietenden der
gehö=
tige Kontrakt
salva ratificatione
einer gräfl.
Vormundschaft angestossen werden soll.
Licit. Gib⟨e⟩bruch in Bestand.
Zumal sich bey der gräfl. Franz
Wallseggi=
chen Herrschaft Schottwien, und resp. am
Fuß des Semmerings ein ergibieger Gibsbruch
vorfindet, und man dessen Benutzung von
Seiten besagter Herrschaft in Bestand zu
ver=
lassen mit gerichtlicher Bewilligung
entschlos=
sen ist, so werden diejenige, so besagten
Gibs=
bruch zu bearbeiten und zu benutzen
entschlos=
den sind, sich wegen dessen
Bestandüberneh=
mung in besagter Herrschafts Schottwiener
Amtskanzley den 17. Juli d. J. früh von
9 bis 12 Uhr zu melden, und aldort den
Kon=
trat bis auf gerichtl. Ratifikation zu
verab=
reden haben, wo aber inzwischen jedermann
bevorstehet diesen Gipsbruch in
Loco
selber
einzusehen, als auch die behörige
Jnforma=
tion von dasigen herrschaftl. Beamten
hier=
wegen einzuholen.
Licit. Steiningerisches Haus.
Von der Oberkammer des Stifts zu
Klo=
sterneuburg wird hiemit zu wissen gemacht:
es sey auf schriftliches Anlangen der Frau
Katharina Steiningerin, Wittib, ihr im neuen
Lerchenfeld Nr. 107 zun 5 Lerchen
bezeichne=
tes Zinshaus, den 17. Juli d. J. vormittag
um Uhr durch öffentliche Versteigerung
hin=
danzugeben. Diejenige, so solche Behausung
an sich zu bringen gedenken, haben sich
dem=
nach in nämlicher Behausung an
obbemeld=
ten Tag und Stund in besagtem neuen
Ler=
chenfeld einzufinden.
Licit. Geräthschaften.
Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß den 18. Juli d. J.
früh um 9 Uhr zu Mauerbach in dem
Herr=
schafsgebäude verschiedene Haus=und
Wirth=
schafsgeräthschaften, als etwelche Sessel,
Tische, alte und neue Getreidsäcke, altes Riem=
und Holzwerk, Schubkären, eine eisene grosse
Schnelwag, blechene und kupferner Gießkannen,
mehrere beschlagene Wagenräder und Axen
eisene Fenstergitter, nebst einem
halbgedeck=
ten 4sitzigen Pierutsch, einen Leiterwagen, ei=
nen kleinen Weinwagerl, einer
Schlitten=
kuffe und einen Holzschlitten den
Meistbieten=
den gegen baare Bezahlung werden
hindan=
gegeben werden.
Licit. Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Ansuchen des Herrn
Ei=
genthümers des in der Josephstadt Nr. 119
befindlichen vormals gräfl. Kapra⟨c⟩ischen Haus
in die gerichtl. Feilbietung desselben
gewilli=
get worden. Da nun hiezu der 21. Juli d.
J. bestimmt worden ist; so haben die
Kauf=
lustige an diesen Tag vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Schaafe.
Den 22. Juli werden zu Hagenbrunn 650
herrschaftl. Schaafe, einige Kühe, und
et=
welche Wirthschaftsgeräthschaften den
Meist=
bietenden gegen baare Bezahlung
hindange=
geben. Wer ein so anderes zu kaufen
geden=
ket, hat sich am besagten Tag früh um 8
Uhr in dem herrschaftl. Schloß daselbst
ein=
zufinden.
Licit. Schäflerhof in Bestand.
Von der Amtskanzley der gräfl. Franz de
Paula Koharischen Pupillarherrschaft
Dürn=
krut wird hiemit kund gemacht: daß nachdem
der Schäflersbestand zu Dürnkrut, bestehend
in 1300 Stück Bestandschafen, künftigen
Mi=
chaeli d. J. zu Ende gehet; als wird
sotha=
ner Schä⟨fl⟩erhof auf weitere nacheinander
fol=
gende 3 Jahre auf den 22. k. M. Juli
ver=
steigerungsweise in Bestand verlassen werden.
An welchem Tag früh um 9 Uhr die
lusttra=
gende Partheyen in hiesiger Amtskanzley zu
erscheinen haben, wo zugleich der Kontrakt
salva ratificatione
einer gräfl. Koharischen
Vormundschaft wird abgeschlossen werden.
Licit. Fischerisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey auf Ansuchen der k. k. ni öst.
Landrecht gewilliget worden, die von der k. k.
Hof=und Kammerprokurator, wider Johann
Fischer daselbst bewirkte Feilbietung des dem
letztern angehörigen, am Strozischen Grund
befindlichen Hauses Nr. 22, dessen Schätzung
1450 fl. beträgt, gerichtlich vornehmen zu
lassen, Da nun hiezu 3 Termine, nämlich
für den ersten der 24. Juli, für den zweyten
der 23. August, und für den dritten der 20.
September d. J. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn dieses Haus bey der
ersten, oder zweyten Feilbietung nicht um die
Schätzung, oder darüber an Mann gebracht
würde, solches bey der dritten auch unter
der Schätzung verkauft werden soll; so haben
die Kauflustige an den vorbenannten Tägen
vormittag um 10 Uhr vor diesem Magistrate
zu erscheinen.
Licit. Schneidhofferisches Haus.
Von der Herrschaft Stahrnberg=Vischa⟨u⟩
wird zu vernehmen gegeben: Es sey zwar die
Licitations=Edikten der Mathias
Schneidho=
ferischen Behausung zu Muthmannsdorf
be=
kannt gemacht, und die Licitationen auf den
31. May, 27. Juni, und 25. Juli d. J. an=
geordnet worden. Zumal aber auf seine
an=
gebrachten Beschwerden ihm von Seiten des
löbl. Kreisamts der Stillstand ertheilet, über
die gehandelten Nothdurften hingegen selber
wieder aufgehoben, und verordnet wurde,
der Herrschaft solle mit Verkaufung dieses
Hauses an den Meistbietenden weitershin
vorzu=
schreiten bevorstehen. Demnach wird zu dem
Ende der 25. Juli zur ersten, der 24. August
zur zweyten, und der 21. September d. J.
zur dritten und letzten Licitation solchergestalt
anberaumet, daß, im Fall sothanne
Behau=
sung samt Hausgrundstücken bey der ersten
und zweyten Licitation nicht um dem
Schätzungs=
werth oder darüber an Mann gebracht
wer=
den könne, selbe bey der dritten und letzten
Licitation, auch unter der Schätzung, gegen
baaren Erlag zwey Drittheil, allenfalls auch
der Helfte des Kaufschillings, und gegen
an=
nämliche Bedingnisse des Ruckstandes werde
hindangelassen werden. Wer demnach
ermeld=
te Mathias Schneidhoferische
Achtllehenbehau=
sung zu Muthmannsdorf samt
Hausgrundstü=
cken erwähnter Massen an sich zu bringen
ge=
denket, hat bey den angeordneten Licitationen,
jedesmal früh um 9 Uhr, bey dem Richter
zu Muthmannsdorf zu erscheinen, inzwischen
die Grundstücke und übriges in Augenschein
zu nehmen, auch die Schätzung bey der
Kanz=
ley zu Vischau nach Belieben einzusehen, und
alldort über ein und anders die erfoderliche
Auskunft einzuhollen.
Licit. Haus und Grundstücke ꝛc.
Den 25. Juli d. J. wird zu Stillfried an
dem Marchfluß, das Halblehenhaus Nr. 1,
samt den dazu gehörigen 15 Joch Aeckern,
1 1 / 4 Tagwerk Wiesen, und 1 ⟨3⟩
/ 4 Tagwerk
Garten, dann 2 Tagwerk Ueberländgarten,
1 Achtel Weingarten zu Grub, ein
Uiber=
ländkeller zu Stillfried wie auch eine
Schiff=
mühl daselbst, allerhand Rind=und
Schwein=
vieh, 2 Pferde, samt Geschirr, ein Kalleß,
verschiedene Bauerschaft und
Hauseinrichtun=
gen licitando den Meistbietenden gegen baare
Bezahlung verkauft; wer demnach ein so
an=
deres käuflich an sich zu bringen gedenkt,
beliebe sich in obbesagten Tag und Haus früh
um 9 Uhr einzufinden.
Licit. Spinolaisches Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit
be=
kannt gemacht: es habe der Marquis
Spi=
nolaische Herr Massevertreter angesucht, ⟨wo⟩=
mit das in diese Konkursmasse gehörige, zu
Herrnals liegende, auf 14864 fl. 10 kr. ge=
richtlich geschätzte Haus Nr. 55, samt
Zuge=
hörungen, über die unterm 27. Jäner und
3. März d. J. fruchtlos verstrichene
Verstei=
gerungstermine nunmehr mit Einwilligung
der sämtlichen Creditoren, auch unter der
Schätzung verkauft werden möchte. Da nun
hierin gewilliget worden; so haben all jene,
welche besagtes Haus samt Zugehörungen auch
allenfalls unter der Schätzung zu kaufen
wil=
lens sind, den 28. k. M. Juli früh um 9
Uhr im Burgerspitalsgrundbuch zu
erschei=
nen, wo auch mittlerweile die Schätzung
eingesehen werden kann.
Licit. Glausauerisches Haus.
Von dem Verwalteramt der Herrschaft
Schönborn V. U. W. W. wird hiemit kund
gemacht: Daß die in dem Markt Göllerstorf
Sebastian Glausauerische, ohne Grundstücken
gestiftete, und mit der Schlossersgerechtigkeit
radicirte Behausung, lizitando dem
Meistbie=
tenden verkauft werde, und ist zu dieser
Ver=
steigerung der 29. Juli, 31 August, und 4.
Oktob. d. J. bestimmt. Wer demnach dieses
Haus, worauf die Schlossersgerechtigkeit, an
sich zubringen gedenket, kann sich in
obge=
stimmten Tagen in der Amtskanzley der
Herr=
schaft Schönborn früh um 8 Uhr einfinden.
Citat. Erben nachben. Verlassenschaften.
Von dem Magistrate der Stadt Karlo⟨viz⟩
in Sirmien werden all jene, welche an die
Verlassenschaften des verstorbenen Andreas
Mathlekowics, Juro Rakitzina, Allias
Mar=
tin Sosta, Pawle Andraschitz, Johannes
Viehlkorn, Anna Zehrkowizin, Allias
Lho⟨h⟩a=
sin, entweder um Erbrecht, oder
jure crediti,
vel quocunque titulo
einige Sprüche und
Foderungen machen können, hiemit vorgeladen,
daß sie binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg
sich also gewiß melden, ihr Erbrecht behörig
darthun, und ihre Foderungen rechtsbeständig
liquidiren, wie im widrigen sie nicht mehr
gehört, mit denen Abhandlungen fürgegangen,
und fürgekehrt werden würde was Rechtens ist.
Citat. Johann Neusidler.
Von der gräfl. Khevenhüllerischen
Herr=
schaft Enzesfeld nächst Wienerisch=Neustadt
wird dem schon durch 33 Jahr von den
an=
her unterthänigen Markt Leobersdorf
abwe=
senden Johann Neusidler zu wissen gemacht:
daß derselbe seine bey hiesiger Waisenkassa
an=
noch befindliche Erbschaftsposten binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Täge bey hiesiger
Herrschaft entweder selbst, oder durch
ge=
nugsam Bevollmächtigte erheben, ansonsten
bemeldter Johann Neusidler für Tod
gehal=
ten, und dessen alhier befindliches Vermögen
auf ferneres Anlangen desselben nächsten
Be=
freundten ausgefolgt werden wurde. Enzes=
feld den 20. May 1786.
Citat. Erben nachben. Verlassenschaftskapital.
Von der kön. Temescher
Kammeraladmini=
stration wird kund gemacht: Es sind in der
hiesigen Kammeraldepositenkassa
nachspecificir=
te verjährte Verlassenschaftskapitalien, als
Leo=
nard Antonovicische, Waldbereuther
Kößleri=
sche, Damianovicische, Dimandische, Tar=
no⟨c⟩ische, Dobrovolnische, Gunstmanische,
Großleitnerische, Hamkraische Haindlische,
Nikola Markovicsische, Marko Rikolische, Ried=
lerische, Rogaritische, Rokenbauchische, Si=
mon Rokische, Schröckische, Spenglerische,
Eva Streublinische, Vitovszkische, Waiganti=
sche, und Wurzlische, vorfindig, welche, wenn
die Eigenthümer sich hiezu in der gehörigen
Zeit nicht legitimiren, dem kön. Fiskus pro
Aerario anheimzufallen haben; damit demnach
die Kammeraldepositenkassa von diesen
Ver=
lassenschafts=und Massengeldern ohne weiteren
⟨ent⟩lediget werde; als werden diejenigen, wel=
che an diese Deposita Sprüche zu stellen
ver=
meinen, binnen 1 Jahr 6 Wochen und 3
Täg dergestalt vorgeladen, daß selbe allhier
entweder in Person, oder durch genugsam
in=
struirte Bevollmächtigte alsogewiß zu
erschei=
nen, und ihre Ansprüche rechtsbeständig zu
⟨erw⟩eisen haben, als im widrigen nach Verlauf
dieser Konvokationszeit, alle besagte Kapitalien
⟨s⟩amt Jnteressen der Kammeralkassa zur
Ver=
rechnung pro Aerario ohne weiteren
überge=
⟨b⟩en werden würden. Temeswar den 4 Februar
786.
Citat. Rusa oder Rosalia Bukvich.
Von dem löbl. k. k. Carlstädter Szluiner
Regimentsgericht wird die in dem Dorf
Merz=
lopolie Hrn. Oberstlieutenants Compagnie des
löbl. Szluiner Regiments fürgeweste Rusa,
oder Rosalia Bukvich, welche gegen 26 Jahr
alt, von kleiner Person, schwarzbraunen
glat=
ten Gesicht, und langen schwarzen Haaren,
unterm 5. Oktob. 1783 aus überfallener Hitze
nur in einem Hemet mit einer Binden
gebun=
den ihrem Mann Stanko, oder Stanislao
Bukvich entloffen, hiemit citiret, sich binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tag. bey dem löbl.
Regiment um so gewisser zu stellen, und ihrer
Entweichung wegen sich zu vertheitigen, als
widrigenfalls nach dem von Jahr 1783 §. 57.
bestehenden allerhöchsten Ehepatents der Bitte
ihres verlassenen Ehemanns beygetretten, und
ihme die zweyte Ehe gewillfahret werden
wür=
de, worwegen sie auch Rusa Bukvich hiemit
zum ersten=zweyten=und drittenmal
fürgela=
den, und diesfällige Eröffnung zur
allgemei=
nen Wissenschaft hiemit bekannt gemacht wird.
Staabsquartier Carlstadt den 11. Juni 1786.
Citat. Andre Neumayr.
Von dem Waisenamte des Markts Unter=
Ravelsbach wegen wird der über 32 Jahre
abwesende Pupill, Andre Neumayr, von
Un=
ter=Ravelsbach gebürtig, hiemit dergestalt
vor=
geladen, daß derselbe binnen 1 Jahr, 6
Wo=
chen und 3 Täg, peremptorie aber auf den
10. August 1787 bey hiesigem Waisenamte
erscheinen, und den ihm angefallenen
Erbs=
antheil in Empfang. nehmen soll; wie im
widrigen derselbe nicht mehr gehört, sondern
solche an die nächste Befreundte, die sich
hier=
um gemeldet, ausgefolget werden würde.
Citat. Thomas Kreit.
Von der reichsfürstl. Georg Adam
Star=
hembergischen Herrschaft Schönbichl V. O.
W. W. wird der schon über 40 Jahre
un=
wissende Unterthanssohn, Thomas Kreit, von
Markt Schönbichl gebürtig, dergestalt
vor=
gefodert, daß er, oder seine Erben von heut
zu Ende gesetzten dato an binnen 1 Jahr, 6
Wochen und 3 Täg in der
Herrschaftskanz=
ley Schönbichl, entweder selbst, oder durch
einen hinlänglich Bevollmächtigten erscheinen,
sich zu der bey dasiger Waisenkassa für ihm
anliegenden Erbschaft gehörig ausweisen soll,
widrigens er nach Verstreichung dieser Zeit
für Tod zu halten, und besagt seine
Erb=
schaft den vorhandenen Geschwisterten
zuge=
theilt werden wurde. Schönbichl den 10.
Juni 1786.
Licit. Seide.
Den 17. August d. J. zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden werden auf
Verordnung einer hochlöbl königl. ungari=
schen Statthalterey durch die Pester königl.
Kammeraladministration die in Altofen
vor=
räthige, nach neuer Mazzucatischer Art
ab=
gehaspelte Seidengattungen, als 476 Pf. rei=
ne unsilirte Seide, 5 1 / 2 Pf. Faloppe, 5 Pf.
Doppioni, 162 Pf. Strußi, 355 Pf. Bigati,
nach jedermanns Belieben, auch in kleinen
Partheien den Meistbietenden käuflich
hindan=
gegeben werden. Die Kauflustige haben sich
daher an obbemeldten Tag und Ort zu melden.
Convoc. Goltschische Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird
hie=
mit allen und jeden, so an des alhier
ab
in-
testato
verstorbenen Herrn Franz Maximilian
Grafen v. Goltsch Verlassenschaft Erbschaft
oder Schulden halber Sprüche und
Foderun=
gen haben, oder zu haben vermeinen, kund
gemacht: Welchergestalten über Anlangen des
Doktor Jaus, als gerichtlich aufgestellten
Cu=
ra
i
ors der hier Landes liegenden gräflich Franz
Maximilian v. Goltschischen Verlassenschaft
zur diesfälligen Abhandlung eine Tagsatzung
auf den 15. Juli d. J. früh um 10 Uhr vor
diesem k. k. ni. öst. Landrecht angeordnet
wor=
den sey. Daher werden all und jede, so an
obbesagte gräflich Franz Maximilian v. Goltschi=
sche Verlassenschaft Erbschafts oder Schulden
halber einige Sprüche oder Foderungen haben,
oder zu haben vermeinen, an obbesagten Tag,
Stund und Ort entweder persönlich, oder durch
genugsam Bevollmächtigte alsogewiß
erschei=
nen, ihre habende Sprüche anmelden, und
zugleich mit Beybringung der behörigen
Do=
kumenten Rechtens liquidiren, als im widrigen
die Anwesende mit ihren Nothdurften
vernom=
men, und in dieser Verlassenschaftsabhandlung
was rechtens ist, fürgekehret werden wurde.
Convoc. Walterische Gläubiger
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey der Melchior Walter, ein
Bräu=
ersjung, mit Tod abgegangen, und daher,
um mit der diesfälligen
Verlassenschaftsab=
handlung sicher fürgehen zu können, für
noth=
wendig befunden worden, diejenige
vorzula=
den und anzuhören, welche an dieser
Verlas=
senschaft entweder um Erbrecht, oder
jure
cre-
diti, vel quocunque alio titulo
, Foderungen
und Ansprüche machen könnten. Zu diesem
En=
de haben alle jene, welche rechtmässige
Ansprü=
che an dieser Verlassenschaft zu machen ver=
meinen, den 18. Juli d. J. entweder selbst
persönlich, oder durch einen hinlänglich
Be=
vollmächtigten bey diesem Magistrat früh um
10 Uhr alsogewiß zu erscheinen, wie im
wi=
drigen diese Verlassenschaft ohne weiteren
ab=
gehandelt, und den sich legitimirenden Erben
eingeantwortet werden würde.
Convoc. Schimpfische Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey über Absterben der
Margare=
tha Schimpfin, vorhin verwittibt gewesenen
Perlebin sel. um mit der
Verlassenschaftsab=
handlung desto sicherer vorgehen zu können,
für nöthig befunden worden, all jene, welche
an diese Verlassenschaft aus was immer für
einem Grunde einige Foderungen zu stellen
vermeinen, der Ordnung nach einzuberuffen,
und vorzuladen. Haben demnach alle, welche
an die Verlassenschaft der Margaretha
Schim=
pfin, vorhin verwittibt gewesenen Perlebin,
hiesig bürgerl. H⟨arin⟩gers=Wittwe sel. aus
dem Erbrecht,
jure crediti
, oder aus was
immer für einem Grunde Ansprüche zu machen
haben, den 29. Juli d. J. früh um 10 Uhr
vor diesem Magistrate zu erscheinen, und ihre
Foderung gehörig darzuthun, widrigens die
Verlassenschaft von Amtswegen abgehandelt
und den sich legitimirenden Erben ohne
wei=
tern eingeantwortet werden würde.
Convoc. Bergerische Gläubiger
Von der kaiserl. geheimen
Reichshofkanz=
ley Justitzkommission alhier in Wien werden
all jene, welche an der Verlassenschaft der
verstorbenen Maria Anna Bergerin, bey den
kaiserl. geheimen Reichshofkanzleyregistra⟨tor⟩
Hrn. v. Molitor, in Diensten gestandene
Magd, entweder um Erbrecht, oder
jure
crediti, vel quocunque titulo
einige
Sprü=
che und Foderungen machen können, hiemi⟨t⟩
vorgeladen, daß sie binnen 3 Monaten sich
alsogewiß melden, ihr Erbrecht behörig
dar=
thun, und ihre Foderungen rechtsbeständi⟨g⟩
liquidiren, wie im widrigen sie nicht meh⟨r⟩
gehört werden würden.
Convoc. Stockhamerische Gläubiger.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit kund gemacht: Es ist auf Anlangen der
von weil. Frauen Maria Anna Gräfin v. Stock=
hammer, gebohrnen Freyin v. Harrucker se⟨l⟩.
ruckgelassenen Testaterben zu Ausfindigmachung
des etwa vorhandenen Schuldenstand, und ⟨um⟩
in dieser Verlassenschaftsabhandlung sicher
für=
schreiten zu können, eine Einberufungstag=
satzung angeordnet, und hiezu der 25. Juli d. J.
früh um 10 Uhr vor diesem k. k. ni. öst. Land=
recht zu erscheinen bestimmet worden. Wel=
ches daher all und jeden, so an obgedachter
Verlassenschaft überhaupt einige Sprüche oder
Foderungen haben, oder zu haben vermeinen,
zu dem Ende hiemit erinnert wird daß selbe
an erstgemeldten Tag, Ort und Stund
also=
gewiß persönlich, oder durch genugsam
Be=
vollmächtigte zu erscheinen wissen mögen, als
im widrigen mit der Abhandlung
fürgegan=
gen, auch ansonst was Rechtens ist, von
Amts=
wegen fürgekehret werden würde.
Convoc. Schüllische Gläubiger.
Von der Amtskanzley der Joseph Edlen v
Haggenmüllerischen Herrschaften
Altlerchen=
feld und Erdberg wird hiemit zu wissen
ge=
macht: es sey der Simon Schüll, gewester
Taglöhner in Erdberg Nr. 114 verstorben,
und habe die hinterlassene Wittib dessen
Ver=
lassenschaft
vi Testamenti nuncupativi
an=
sprüchig gemacht. Da nun dieses Grundbuch,
um mit Abhandlung sothaner Verlassenschaft
sicher fürschreiten zu können, eine Nothdurft
zu sein befunden hat, alle in sothane
Verlas=
senschaft
ex quacunque capite, vel titulo
Sprüche und Anfoderung haben därfende
Par=
theyen fürzuladen und einzuberufen. Als
ha=
ben diejenige, welche an gedacht Simon
Schül=
lischen Verlassenschaft einige Sprüche und
Fo=
derungen haben, oder zu haben vermeinen, den
12. Juli d. J. vor der nächst dem rothen
Thurm Nr. 675 im ersten Stock befindlichen
Amtskanzley entweder selbst persönlich, oder
durch genugsam bevollmächtigte
Gewaltträ=
ger alsogewiß zu erscheinen, und ihre an
sol=
che Verlassenschaft habende Sprüch und
An=
foderung anzumelden, rechtlich zu legitimiren
und zu liquidiren, als im widrigen die
Ab=
handlung gleichwohl vorgenommen und
un=
gehindert der etwa vorhandenen Prätendenten
sich nicht werden gemeldet haben, solche
Ver=
lassenschaft der rückgelassenen Wittib
Julia=
na Schillin als
vi Testamenti nuncupativi
Universalerbin eingeantwortet, auch sonsten
ex officio
vorgekehret werden soll, was
Rech=
tens ist.
Konkurs des Michael Honigl.
Von dem Magistrate der landesfürstl. Stadt
Bruck an der Leytha wird hiemit bekannt
ge=
macht: Nachdem sich nach Absterben des
Mi=
chael Honigl, hiesigen Burgers, über
vorläu=
fige Licitirung des sammentlichen
Verlassen=
schaftsvermögens veroffenbaret habe, daß
das=
selbe von dem dermalen bekannten Schulden=
last um 110 fl. 3 kr. überstiegen wird, so sey
in die Eröffnung des Konkurses über das
ge=
samte diesfällige Verlassenschaftsvermögen
ge=
williget worden. Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldeten eine Foderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erin=
nert, bis 27. Juli d. J. die Anmeldung seiner
Foderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wie=
der den Vertretter dieser Konkursmasse beym
Magistrate alhier alsogewiß einzureichen, und in
dieser nicht nur die Richtigkeit der Foderung, son=
dern auch das Recht, Kraft dessen er in
die=
se oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlan=
get, zu erweisen; als im widrigen nach
Ver=
fliessung des obbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden wird, folglich jene, die
ih=
re Foderung bis dahin nicht angemeldet
ha=
ben, in Rücksicht des gesammten im Lande
Niederösterreich befindlichen Vermögens des
eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, al=
so, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
etwa in die Massa schuldig seyn sollen, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonsten zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen verhalten werden würden.
Konkurs des Joseph Jakonetti.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Lande Ni. Oest. befindlich bewegliche
Ver=
mögen des Joseph Jakonetti, eines
Negozian=
tens, gewilliget worden. Daher wird
jeder=
mann, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glau=
bet, anmit erinnert, bis 23. August d. J. die
Anmeldung seiner Foderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Hrn. Dr. Polz,
als Vertretter der Joseph Jakonettischen
Kon=
kursmasse, bey dem Magistrate alsogewiß
ein=
zureichen, und in dieser nicht nur die Richtigkeit
der Foderung, sondern auch das Recht, kraft
dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfliessung des
erstbestimm=
ten Tages niemand mehr angehöret werden,
und jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rücksicht des gesamm=
ten im Lande Niederösterreich befindlichen
Vermögens des eingangsbenannten
Verschul=
deten ohne Ausnahme, auch dann abgewiesen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensa=
tionsrecht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigenthümliches Gut von der Massä zu fodern
hatten, oder wenn auch ihre Foderung auf
ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorge=
merkt wäre, also, daß derley Gläubigere
viel=
mehr, wenn sie etwa in die Massä schuldig
seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kom=
pensations=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Joseph Eggerer.
Von dem Verwalteramte der gräfl. Joseph
Dietrichsteinischen Herrschaft Merkenstein zu
Gainfahrn wird anmit bekannt gemacht: Es
sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesamte im Lande Ni. Oe.
befindlich beweg=und unbewegliche Vermögen
des Joseph Eggerer, behausten Unterthans im
Markt Pottenstein, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht
Verschul=
deten eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis 29. Juli
d. J. die Anmeldung seiner Foderung in
Ge=
stalt einer förmlichen Klage in der
herrschaftli=
chen Amtskanzley Gainfahrn alsogewiß
einzu=
reichen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit der Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
ge=
setzt zu werden verlangte, zu erweisen, als
im widrigen nach Verfliessung des
erstbe=
stimmten Tages niemand mehr angehöret
werden, und jene, die ihre Foderung bis
dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesamten im Lande Ni. Oe. befindli=
chen Vermögens des eingangsbenannten
Ver=
schuldeten ohne Ausnahm auch dann
abgewie=
sen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kom=
pensationsrecht gebührte oder wenn sie auch
ein eigenthümliches Gut von der Massa zu
fodern hätten, oder wenn auch ihre
Fode=
rung auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorgemerkt wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwa in die Massa
schul=
dig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Andrä Wenzl.
Von dem Verwalteramte der gräfl. Joseph
Dietrichsteinischen Herrschaft Merkenstein zu
Gainfahrn wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Konkurses über das gesamte im Lande Ni. Oe.
befindlich beweg=und unbewegliche Vermögen
des Andrä Wenzl, behausten Unterthan im
untern Perndorf nächst Pottenstein, gewilliget
worden. Daher wird jedermann, der an
erst=
gedacht Verschuldeten, und dessen Ehegattin
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 22. Juli dies
Jahrs die Anmeldung seiner Foderung in
Gestalt einer förmlichen Klage in der
herr=
schaftlichen Amtskanzley Gainfahrn
alsoge=
wiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit der Foderung, sondern auch
das Recht, kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen, als im widrigen nach Verfliessung des
obbestimmten Tages niemand mehr angehöret
werden, und jene, die ihre Foderung bis
dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesamten im Lande Ni. Oe. befindlichen
Vermögens des eingangsbenannten
Verschul=
deten ohne Ausnahm auch, dann abgewiesen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kom=
pensationsrecht gebührte, oder wenn sie auch
ein eigenthümliches Gut von der Massa zu
fodern hätten, oder wenn auch ihre Foderung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vor=
gemerkt wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwan in die Masse
schul=
dig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Franz Ruthner.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Lande Ni. Oe. befindlich bewegliche
Vermö=
gen des Franz Ruthner, burgl. Wirths, ge=
williget worden. Daher wird jedermann, der
an erstgedacht Verschuldeten eine Foderung zu
stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erin=
nert, bis 7. August d. J. die Anmeldung
sei=
ner Foderung in Gestalt einer förmlichen
Kla=
ge wider den Herrn Doktor Edlen v. Kna=
pitsch, als Vertretter der Franz Ruthnerischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate
alsoge=
wiß einzureichen, und in dieser nicht nur die
Richtigkeit der Foderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen haben, als im widrigen nach
Verflies=
sung des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre
Fode=
rung bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande
Niederö=
sterreich befindlichen Vermögens des
eingangs=
benannten Verschuldeten, ohne Ausnahme,
und zwar auch alsdann abgewiesen seyn
sol=
len, wenn ihnen wirklich ein
Kompensations=
recht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigen=
thümliches Gut von der Massä zu fodern
hät=
ten, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn
soll=
ten, die Schuld ungehindert des
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Karl Ferdinand Wargotsch.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröff=
nung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Ni. Oe. befindlich bewegliche
Vermö=
gen des Karl Ferdinand Wargoth, gewesenen
Handelsmann, gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 30. August d. J.
die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt
ei=
ner förmlichen Klage wider den Hrn. Dr. Neu=
bauer, als Vertretter der K. F. Wargotschischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit der Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Ni. Oe. befindlichen Vermögens des
eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut
des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die
Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
unge=
hindert des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten
gekom=
men wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Erinnerung an Hrn. Grafen v. Dzierbitzki.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird dem Hrn. Theodor Gr.
v.
Dzierbitzki
hiemit bekannt gemacht: Es
habe wider ihn der Michael Philipp Salomon,
in pcto
Herstellung des im Abschiede vom 7.
Oktober 1782 dem Hrn. Ggthl. in Absicht
der
ad Num
. 10 vorkommenden Post pr. 350 fl.
und
ad vers
. endlich im Betref der letzten
Post pr. 646 fl. 36 kr. vorbehaltenen
Bewei=
ses um die 30tägige
Nothdurftshandlungsauf=
lage gebetten, worüber der Bescheid dahin
ergangen ist, die Handlung der Nothdurft
binnen 30 Tagen aufzulegen, wofern nichts
eingekommen, und solle dessen Herr
Beklag=
ter durch die gewöhnlichen Edikte
verständi=
get werden. Welches hiemit dem Herrn
Gra=
fen Theodor v.
Dzierbitzki
seines
unbekann=
ten Aufenthalts wegen zur Wissenschaft
erin=
nert wird. Wien den 26. May 1786.
Amort. Wechselbrief.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=u. Wech=
selgericht wird hiemit bekannt gemacht: Es
haben die hiesigen Banquiers Gebrüdere
Smitt=
mer angezeiget, daß der
secunda
Wechselbrief,
so von
Curmusi Battazi Parachi & Comp.
in Smirna den 16. September 1785, 31
Ta=
ge Nachsicht auf die
Demetrio di Gio &Comp.
im Triest, an die
ordre
Peter
Lucowich
pr.
825 fl. 22 kr. in Wien zahlbar gestellt, von
dem Peter
Lucowich
an Joseph
Casera
von
diesem an die Sigismund
Zois & Comp
. und
hierauf an sie Gebrüdere Smittmer girirt,
von dem bezohenen
Demetrio di Gio & Comp.
acceptiret, und bey dem Johann Georg
Schul=
ler
& Comp
. alhier zu zahlen domiciliret
wor=
den, nach Jnhalt des Peter
Lucowichs
Er=
klärung in Verstoß gerathen, und da hiernächst
sie Gebrüdere Smittmer gebetten, womit
so=
thaner Wechselbrief zur Verhinderung eines
etwa hievon entstehenden widrigen Gebrauchs,
dann um von der Verbindlichkeit, mit
wel=
cher sie gegen die Schuller
& Comp
. über die
ihnen geleistete Zahlung des Betrags stünden,
entlediget zu werden, amortisiret werde; als
werden diejenige, welche besagten Wechselbrief
in Handen haben, oder hierauf einige
Sprü=
che und Foderungen zu stellen vermeinen, sich
bey diesem k. k. ni. öst. Merkantil=u. Wech=
selgericht binnen den nächsten 6 Wochen und
3 Tägen alsogewiß melden, und sich hiezu
be=
hörig legitimiren, als im widrigen nach
Ver=
lauf der bestimmten Zeit diesfalls niemand
mehr gehöret, sondern der Wechselbrief für
amortisiret und kassiret gehalten seyn soll.
Wien den 2. Juni 1786.