Nro.
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Wiener Zeitung.
Mit k. k. allergnädigster Freyheit.
Sonnabend den 11. März 1786.
— Res, aetas, usus, semper aliquid apportat novis. Terentius.
Jnländische Nachrichten.
Wien.
Mittwochs den 8. d. M. gegen Abend
sind J. K. Hoh. die Durchl. Ge=
neralgouvernantinn der Oesterreichischen
Niederlande, Erzherzoginn Maria
Chri=
stina, nach einer zu Bruck an der Muhr
erfolgten Zusammentreffung mit Jh. Kön.
Hoh. der Durchl. Frauen Erzherzoginn
Maria Anna, wieder in hiesiger Hofburg
zurück eingetroffen.
Eben so ist Tags darauf des Herrn
Herzogs Albert zu Sachsen=Teschen
Kön. Hoh. von der nach Böhmen
ge=
machten Reise zurückgekommen
Durch eine höchste Entschliessung vom
19. Jäner ist genehmiget worden: daß
1) das Hausiren in den Städten und
Märkten zur Marktszeit zu gestatten sey,
ohne von dem Hausierer während dieser
Zeit eine Legitimation oder obrigkeitliches
Zeugniß zu fodern; dagegen soll 2) die=
se Befugniß weder zur Marktzeit, noch
ausser derselben, auf Tücher, Halbtücher,
Rattin, ganz=und halbreiche
Seiden=
oder andere seine Stück=und
Schnittwaa=
ren wenn sie auch nur in Resten bestünden,
und wirklich inländisch wären, sich
er=
strecken; auch soll 3) nur der bewegliche
Handel, oder der Verkauf von Haus zu
Haus, als ein Hausierhandel angesehen
werden; im übrigen aber soll es bey der
Markusfreyheit und Ordnung zu
bewen=
den haben. Wien den 14. Febr, 1786.
Gestern Vormittag ist allhier das
To=
desurtheil an einem ledigen Manne von
23 Jahren vollzogen worden, der durch
einen niederträchtigen Diebstahl und
gräu=
lichen Meuchelmord die Menschheit
ent=
ehret hat. Einer Frauensperson raubte
er ihre gesammte über 1800 Guld. sich
belaufenden Baarschaft. Diese That, die
schon dadurch abscheulich war, daß der
Thäter mit gedachter Person in
freund=
schaftlichen Umgang lebte, die Ehe ihr
versprochen, und von ihr anhaltende
Dienstleistung, Sorgfalt und
Wohlthä=
tigkeit erfahren, auch nur so eben in
ei=
ner Krankheit ihre hilfreiche Pflege
ge=
nossen hatte — Diese That wurde durch
den Tages hierauf erfolgten
Meuchel=
mord der Bestohlenen, welchen man erst
zwey Wochen nachher entdeckte, und
durch Umstände, die den verstocktesten
Bösewicht anzeigen, zum entsetzlichsten
Gräuel. Es ist darüber nach
Vor=
schrift der peinlichen Gesetze wider den
Missethäter folgende Strafe ausgeführt
worden: Er wurde auf den öffentlichen
Platz am hohen Markt geführt, und
ihm allda sein Urtheil vorgelesen, dann
auf den hohen Wagen an die
gewöhn=
liche Richtstätte gebracht. Unterweges
wurde er zweymal mit glühenden
Zan=
gen gezwickt, endlich aber mit dem Rade
zum Tode hingerichtet. Sein entseelter
Körper wurde auf das Rad geflochten,
und darüber ein Galgen mit
herabhan=
gendem Strange aufgerichtet. —
Da Se. Majest. allergnädigst geruhet
haben, der Gemeinde zu Ybsitz im
Vier=
tel O. W. W. den schönen und
kostba=
ren Hochaltar aus der Kirche des
auf=
gehobenen Klosters Gaming zu schenken,
so hat dieselbe, vom Danke erfüllt, am
22. v. M. nach geschehener Aufstellung
gedachten Altares, ein besonderes
An=
dachtsfest gefeyert, wobey der Abt von
Seitenstetten das Meßopfer hielt, und
ein Priester des nämlichen Stiftes
An=
laß nahm, der gerührten Versammlung
die strengste Beobachtung der Unterthans=
lichten gegen den wohlthätigen
Lan=
desvater und seine ersprießlichen
Verord=
nungen zu empfehlen. Die
Feyerlich=
keit beschloß der Hr. Abt durch eine
reich=
liche Almosenvertheilung an die Armen.
Die letzthin aus Brünn gemeldete
Erd=
erschütterung ist, nach weiters
eingegan=
genen Nachrichten, auf eine weite
Stre=
cke umher fühlbar gewesen. Jn
Mäh=
ren sowohl als in Schlesien, zu
Ol=
müz, in Neuhübel, zu Friedek, Mi=
stek, Polnisch=Ostrau, zu Teschen und
Troppau und an andern umliegenden
Ort=
schaften hat man es, allenthalben fast zu
gleicher Zeit am 27. Febr. des Morgens
zwischen 4 und 5 Uhr, im
verschiedentli=
chem Grade, aber allenthalben nur
schwach und ohne gefährlichen Erfolg
verspüret. Die nämliche
Erderschütte=
rung wurde auch in einigen Gegenden
von Böhmen und Ungarn beobachtet.
Aus Königgräz schreibt man: „Den 27.
Febr. früh gegen die fünfte Stunde ist
hier von mehreren Personen ein zwar
schwacher Erdstoß verspüret worden; der
aber doch lebhaft genug war, daß er
Betten und Schränke erbeben machte,
und die Leute aus dem Schlaf weckte;
jedoch ohne Schaden anzurichten. Es
war dabey die ganze Nacht durch ein
gewaltiger Nordwind. Das Beben der
Erde hatte seine Richtung von Westen
gegen Osten. Dieses nämliche Erdbeben,
ist auch, laut Berichten aus Kostel⟨itz⟩ am
Adlerfluß, doch etwas früher, bemerkt
worden.“ Aus Ungarn vernimmt man,
daß in der Liptauer=Gespannschaft am
nämlichen Tage und zu gleicher Stunde
zu Okolicsna und den umliegenden
Ort=
schaften ein dreyfacher Erdstoß verspürt
worden ist. Jn Szmercan fielen die auf
dem Tisch gelegenen Bücher auf den
Bo=
den; in Poturnya bekamen die
Mauer=
werke Spalten; in Okolicsna brach
ei=
niges Holzwerk ꝛc. Vor dem Erdstosse
entstand ein heftiger Sturm, und in den
Wolken hörte man ein fürchterliches
Brau=
sen. —
Galizien. Die Landesregierung fahrt
unabläßig fort zum Besten dieses Landes
heilsame Verfügungen zu treffen und
sei=
ne Sorgfalt auf alle Zweige des
öffent=
lichen Wohlstandes zu richten. Unter
an=
dern wird nun in allen Städten von
Galizien der Magistrat regulirt, und
dem=
selben eine wohlgeordnete Polizey, zur
Handhabung der Sicherheit und Ruhe
untergeben.
Die in den übrigen Hauptstädten der
K. K. Staaten eingeführte Gottesdienst=
und Kirchenordnung hat am 12. Febr.
auch zu Lemberg den Anfang
genom=
men.
⁂
Nachdem in das Augsburgische
Zei=
tungsblat vom 2. Febr. d. J. unter dem
Artikel Wien eingerücket worden, daß
einige Regisseurs bey dem K. K. Mauth=
wesen sich verschiedener Unterschleife
ver=
dächtig gemacht haben sollen, weswegen
eine strenge Untersuchung gegen sie
ange=
stellet werde; diese Nachricht aber vermög
höchsten Hofdekrets vom 5. und præs. 8.
dieß Monats, ganz falsch, und
unge=
gründer ist, und das Betragen der Zoll=
Regie, und ihre Anwendung die
aller=
höchste Zufriedenheit erhalten hat; so
wird dieses von der K. K. Ni. Oe. Landes=
regierung zu jedermans Wissenschaft
hie=
mit bekannt gemacht. Wien den 10.
März 1786.
Ausländische Begebenheiten.
Jtalien.
Der Senat von Venedig hat bey der
Republik Genua ein Anlehen von 2
Mil=
lion Dukaten gemacht, und dafür an
dieselbe den Tobak=und Salzpacht
ver=
setzt. Das entlehnte Geld soll mit zur
Tilgung der Staatsschulden gewidmet
seyn.
Zu Turin ist am 16. Febr. des
Mor=
gens im Theater di Carignano, nach
ei=
nem in der vorhergehenden Nacht gehal=
tenen Ball, eine heftige Feuersbrunst
ganz unvermuthet ausgebrochen, und
hat so schnell um sich gegriffen, daß
ge=
gen alle angewandte Rettungsmittel in
Zeit von einer Stunde nichts mehr als
die Hauptmauern übrig waren. Man
hatte Mühe genug, die anliegenden
Häu=
ser vor einer ähnlichen Zerstörung zu
be=
wahren, die Einwohner haben alles ihr
Geräthe durch die Fenster auf die Gasse
geworfen, und dadurch den größten Theil
eingebüßt.
Der Pabst hat in Anbetracht der heuer
misrathenen Oelerndte in dieser
Fasten=
zeit allen seinen Unterthanen den Genuß
der Fleischspeisen, mit Ausnahme der
gewöhnlichen Fastage, erlaubet.
Jn Ansehung des letzthin gehaltenen
geheimen Konsistoriums wegen der
An=
gelegenheit des Kardinalen Rohan
ver=
nimmt man nunmehr, der Pabst habe
in demselben der Halsbandgeschichte
kei=
neswegs Erwähnung gethan, sondern
nur die Gerichtsbefugniß bey dem
Pro=
zesse des Kardinals in Erwägung
ge=
nommen. Er zeigte an, es sey
demsel=
ben freygestellet worden, welchem Gerichte
er sich unterziehen wolle. Der Kardinal
aber habe gegen die kanonischen
Verfü=
gungen, und die mit Frankreich
beste=
henden Konkordate, statt nach Rom zu
rekuriren, zu dem Französischen
Parla=
mente sich entschlossen; er (der Pabst)
habe zwar alsogleich zu
wiederholtenma=
len an den König von Frankreich
ge=
schrieben, damit ein solches
ordnungs=
widriges Betragen gehindert werde; aber
da er hiedurch nichts hätte ausrichten
können, und das Parlament wirklich
den leiblichen Verhaft des Kardinals
beschlossen, und dessen Verhör
vorge=
nommen hätte, und auf solche Weise
die Würde des Kardinals durch seine
ei=
gene Schuld entehrt, und verletzt
wor=
den ist, da es in seiner Willkür
gestan=
den hat, und seine Pflicht gewesen wäre,
dasselbe zu verhindern, so sey er als ein
Meineidiger gegen den beym Empfange
der Kardinalswürde abgelegten Ein, als
ein Werkzeug zur Verletzung der
Kon=
kordate, und als ein Abtrünniger von
der Kirche anzusehen, und müsse daher
der von ihm verletzten Ehre, und der
damit verbundenen Rechte für verlustig
erkläret werden. Jn Folge dieser
Erklä=
rung trug der Pabst nachstehendes gegen
den Kardinal zu erlassende Dekret vor:
Auctoritate Ommipotentis Dei, Sancto-
rum Apostolorum Petri & Pauli ac
No-
stra: Suspendimus Ludovicum de Rohan,
ab honoribus, insignibus & juribus
omni-
bus Dignitatis Cardinalitiæ, & signanter
a voce activa & passiva in Electione
Sum-
mi Pontificis, usquequo coram Nobis &
Apostolica hac Sede comparuerit vel per
se vel per Procuratorem, & sess
purga-
verit ab electione Tribunalis
incompe-
tentis; & quatenus intra terminum sex
mensium sese sistere neglexerit, contra
eum, prout juris est, procedemus. Non
obstante quod in lata Supensione
Judi-
ciorum ordo servatus non fuerit, & non
obstantibus etiam Nostra & Cancellarieæ
Apostolicæ Regula de jure quæsito non
tollendo, aliisque Apostolicis ac genera
libus & provincialibus Conciliis, Consti-
tutionibus etiam favore Cardinalium
edi-
tis, cæterisque contrariis, quibus
omni-
bus ad præmissorum effectum, hac vice
expresse derogamus. In Nomine
Pa-
tris &c.
Dieses Dekret, hieß es weiter, sollte
nach Paris an den dasigen Päbstlichen
Nunzius mit dem Auftrage gesandt
wer=
den, in die Bastille sich zu begeben, und
es dem Gefangenen zu seiner
Wissen=
schaft mitzutheilen. — Das
Konsisto=
rium währte über anderthalb Stunden,
indem der Pabst den Kardinälen alle
seine mit dem König von Frankreich in
dieser Sache gewechselten Briefe
vor=
lesen, und von jedem insbesondere
sein Gutachten über die zu nehmenden
Maßregeln einziehen wollte. Alle
trat=
ten dem Vorschlage des Pabsts bey, in=
dem sie denselben als das sicherste Mit=
tel ansahen die Ehre des Kollegiums zu
retten, und die Kardinalswürde gegen
die weltliche Verletzung zu bergen, im
Falle das Französische Parlament in der
Sache des Kardinals ein strenges
End=
urtheil fällen sollte.
Der König von Neapel befand sich
eben auf der Jagd zu Carditello, da
er die Nachricht von der Niederkunft der
Königinn erhielt. Er eilte nach Caserta,
wo alsogleich die Taufe der
neugebohr=
nen Prinzessinen vorgenommen wurde.
Unmittelbar darauf wurde dreytägige
Gala bey Hofe angesagt, und mit
be=
sonderer Pracht und Lustbarkeit gefeyert.
Die Missethäter von Neapel, die bis
300 an der Zahl bey den Arbeiten zu
Ca=
stell=a=Mare angewandt waren, ha=
ben ein Komplotts gemacht, und sind
al=
le zugleich ihren Ketten und Wachen
ent=
kommen. Die Truppen wurden
ausge=
schickt, und erreichten die Flüchtigen,
welche in die Enge getrieben, wie
Ver=
zweifelte sich zur Wehre setzten. Es
wa=
ren ihrer schon 15 geblieben, da endlich
die übrigen überwältiget und gefangen
zurückgeführet wurden.
Es ziehen noch verschiedene Bösewichte
im Lande herum die viel Unheil
anrich=
ten. Die ärgsten heissen Ripa, Palma
und Rendina. Man erzählt unter
an=
dern von ihnen, sie hätten vor Kurtzem
einem Einfall in das Haus einer
verwitt=
weten Edelfrau machen wollen; diese
aber habe ganz allein durch drey Nächte
mit Feuergewehr wohlversehen sich so
muthvoll gewehret, daß die Räuber
end=
lich unverichteter Dinge abziehen
muß=
ten. Es wurde Wache gegen sie
ausge=
sandt; aber sie wußten ihr nicht nur zu
entkommen, sondern überfielen sogar den
Anführer derselben nächtlicher Weise in
seiner Wohnung und ermordeten ihn auf
die grausamste Weise.
Frankreich.
Eine Kommißion der Generalp⟨ä⟩chter
ist seit einiger Zeit in steten Unterhand=
lungen mit dem Finanzminister, um mit
ihm den Contrakt der zu erneuernden
Generalpacht auszuarbeiten. Es soll die
Zahl der bisherigen Generalpachter um
2 vermehret, und also auf 42 gesetzt,
auch der Pachtzins um ein Ansehnliches
erhöhet werden.
Die Ablesung der Verhöre in der
Hals=
bandgeschichte ist am 17. Febr. zu Ende
gegangen, und gegen 4 Uhr Nachmittags
faßte des Parlament ein Arret, wodurch
beschlossen wurde, ohne Rücksicht weder
auf die Vorbehalte und Protestazionen
des Hrn. Großalmoseniers, noch auf
dessen Verlangen vorläufig von einem
geistlichen Provinzialkonzilium gerichtet
zu werden, den Prozeß auf dem
ausser=
ordentlichen Weg, als eine Criminalsache,
fortzusetzen. Eine entschiedene Mehrheit
der Stimmen tratt diesem Spruche bey,
wodurch der Gefangene in allen seinen
Bemühungen zur Linderung des
gericht=
lichen Verfahrens unterliegt.
Schon vor mehr als einem Jahre
er=
schien zu Paris eine beissende und
ent=
ehrende Schmächschrift gegen Spanien,
unter dem Titel: Voyage de Figaro en
Espagne. Der Spanische Bothschafter
zu Paris beschwerte sich darüber; aber
der Verfasser war unbekannt; man
such=
te indessen den übeln Eindrücken, die sein
Werk hervorbringen konnte, durch eine
kritische Gegenschrift vorzubeugen. Dieß
veranlaste den Verfasser eine zweyte
Auf=
lage mit Zusätzen von obgedachter
Rei=
se herauszugeben, und sich als den
Che=
valier de Langle auf dem Titel zu
er=
kennen zu geden
en. Sein Werk kam vor
die Augen des Königs von Spanien,
der durch dasselbe sehr aufgebracht
wur=
de, und eine öffentliche Prüfung und
Ver=
urtheilung desselben verlangte. Diesem=
nach hat der Generalprokurator Seguier
das Buch beym Parlamente angeklagt.
Seine Klagschrift ist sehr treffend und
nachdrücklich, und in Folge derselben
wurde obgedachtes Werk am 15. Febr.
im Parlamentshof öffentlich verbrandt.
Vereinigte Niederlande.
Die Staaten von Holland und
West=
friesland haben am 24. Febr. ihre
Ver=
sammlung geendiget, und bis auf den
15. März ausgesetzt. Noch immer
ha=
ben sie über das dem König von Preussen
zu ertheilende Antwortschreiben, und
über die Commandosache vom Haag
keine Entschliessung abgefaßt; wohl aber
haben sie beschlossen: „daß während
der Versammlung der Herren Staaten
von Holland und Westfriesland die
Truppen von der Besatzung niemanden
anders als den Gliedern der
Versamm=
lung Jhrer Edel=und Großmögenden die
Ehrenbezeugungen beweisen sollen, und
zu dem Ende in der Woche, worin
Höchst=
dieselbe sich versammeln, immer eine
Kom=
pagnie Kavallerie mit der Standarte auf
die Wache ziehen soll, wie auch, daß das
sogenannte statthalterische Thor, durch
welches niemand von welchem Charakter
er auch seyn möchte, den Statthalter
allein ausgenommen, fahren dürfte, künf=
tig während der Staatenversammlung
eben so wie die übrigen Thore offen
bleiben soll. Während der Zeit, als
die Herren Staaten nicht versammelt
sind, sollte es in Ansehung des
Statt=
halters auf dem alten Fusse gehalten
seyn.“ — Jn der am 25. gehaltenen
ausserordentlichen Versammlung der
kom=
mittirten Räthe wurde der Schluß
gefaßt, daß Tages darauf die neuen
Fah=
nen mit den Wappen J. Gr. und E. Mög,
statt des statthalterischen, der
Holländi=
schen Garde feyerlich übergeben, und zu
dem Ende dieselben aus der
Versamm=
lung durch ein Kommando abgeholet, nach
dem Paradeplatze gebracht, und
gesagt=
tem Regimente zugestellt werden sollten.
Dies ist auch also mit grosser
Feyerlich=
keit vor sich gegangen.
Auch die Westindische
Handelsgesell=
schaft hat sich neuerdings an die
Staa=
ten von Holland gewendet, und
drin=
gend um Unterstützung gebeten.
Man sieht nunmehr den Verbesse=
rungsplan der Ostindischen
Handelsge=
sellschaft, so wie derselbe von den hiezu
kommitirten Pensionarien entworfen,
auch am 11. von Jhren Großmögenden
genehmigt, und am 16. bey den
General=
staaten mit 4 Provinzen beschlossen
wor=
den. Der Plan besteht aus 13 Artikeln,
und deren Hauptinhalt in Folgendem:
I. Die Kammer von Amsterdam soll
mit einem fünften Departement unter
dem Titel: Departement der indischen
Sachen, vermehret werden.
II. Zu diesen Direktoren sollen allein
solche Personen gewählt werden, welche
die nöthigen Kenntnisse und Erfahrung
von Kommerzsachen, und von der
Be=
schaffenheit und dem wahren Jnteresse
der Kompagnie haben, die auch ihr
Hauptgeschäft aus diesem Amte machen
wollen.
III. Jeder Direktor dieses
Departe=
ments soll einen jährlichen Gehalt von
5000 Gulden haben, um auf diese Art
so viel besser von diesem Amte sein
Haupt=
geschäft machen, und andere
geldbrin=
gende Geschäfte ruhig ausgeben zu können.
IV. Jhre Hochmögenden, die Herren
Generalstaaten selbst, werden diese neue
Direktoren auf Vortrag und Ernennung
Jhrer Großmögenden, der Herren
Staa=
ten von Holland, ansetzen und beeidigen.
V. Zu allen Büchern und Papieren,
allein mit Ausnahme deren, die den
par=
tikulairen Kommissionen gehören, soll
diesem Departemente der freye Zugang
offen stehen, udd
d alle Bediente der
gan=
zen Kammer sollen diesem Departemente
dazu beständig zu Dienste stehen.
(Die Fortsetzung folgt.)
Dänemark.
Die Totalsumme der im Jahre 1785
in Dänemark, Norwegen und den
Her=
zogthümer Copulirten beträgt 17548
Paar, der Gebohrnen 32719 männlichen
und 31519 weiblichen Geschlechts, in
allem 64238, worunter 3065 uneheliche,
und der Verstorbenen 34601 männlichen
und 30330 weiblichen Geschlechts, zu=
sammen 67931. Es sind also in allem
6393 mehr gestorben als gebohren.
Den 19. Dezember des Abends zwischen
6 und 7 Uhr hat ein Blitzstrahl in
Ve=
ster Nistrup auf Leerbechs Guth, in
Aalburg Stift, die daselbst befindliche
Scheuren nebst dem Viehhause angesteckt,
wodurch das Vieh nebst dem vorräthigen
Korn ein Opfer der Flammen geworden.
Der Eigner, indem er das Vieh retten
wollte, kam selbst uaf elenden Weise um
das Leben.
Durch das plötzlich eingetroffene
star=
ke Thauwetter ist das Wasser an
eini=
gen Orten in Aalburg Stift, in
Jüt=
land, in die Häuser über 2 Ellen hoch
eingedrungen; auch hat das
aufgebroche=
ne Eis an Mühlen und Brücken
beträcht=
lichen Schaden angerichtet.
Nachrichten von St. Croix ergeben,
daß der durch den im vorigen Jahre
da=
selbst gewütheten Orkan, angerichtete
Schade sich auf mehr als 18 Tonnen
Goldes belaufe. Die Zahl der
umge=
kommenen Neger beträgt 48, auch
ha=
ben über 400 Stück Lastvieh dabey das
Leben verlohren.
Schweden.
Die Kön. Akademie der
Wissenschaf=
ten zu Stockholm hat am 15. Febr. eine
Versammlung gehalten, in welcher der
Profess. zu Upsal, Hr. Fr. Mallet das
Präsidium niederlegte, und der Profess.
und Domprobst in Abo, Dokt. Gedo=
lin, zum Quartalpräsidente erwählt
würde. Zugleich wurden 9 Jnländer
und 2 Ausländer als Mitglieder der
Aka=
demie aufgenommen. Die beyden
letz=
tern sind: der bisherige Präsident des
Magistratualrathes zu Meiland, Graf
Pietro Verri und der Profes. der
Ma=
thematik und Physik in Grifswalde,
Hr. Zachar. Nordmark.
Jn einem Schreiben aus Stralsund
wird das seit einiger Zeit verbreitete
Gerücht von einer zwischen den Höfen
von Berlin und Stockholm in Bewe=
gung seyn sollender Unterhandlung, we=
gen Abtrettung des Schwedischen
An=
theils von Pommern, für gänzlich
grund=
los erklärt.
Rußland.
Die Enbindung der Frau Großfürstinn
mit einer Tochter, welche den Namen
Maria erhalten hat, ist am 15. Febr. des
Nachmittags sehr glücklich vor sich
ge=
gangen. Diese fröhliche Begebenheit
wurde den Einwohnern der Stadt
Pe=
tersburg, durch Abfeuerung der
Kano=
nen, von beyden Festungen bekannt
ge=
macht.
Jn allen Gouvernementen des Reichs
hält der Adel gegenwärtig
Versammlun=
gen, um ⟨i⟩n Gemäsheit der Kaiserlichen
Ukase für den Adel vom 21. April 1785,
die Adelsg⟨e⟩sellschaften zu errichten. Die=
ser Gesellschaft sind durch gedachte
Uka=
se folgende Rechte und Vortheile
einge=
räumet worden: Es ist ihr erlaubt, dem
Generalgouverneur, oder Gouverneuren,
wegen gemeinschaftlicher Bedürfnisse und
Anliegenheiten Vorstellungen zu thun; es
ist ihr aber doch verboten, Anordnungen,
die den Gesetzen zuwider sind, oder
Forde=
rungen, die mit den Gesetzen nicht
be=
stehen können, zu machen. Der
Adels=
versammlung jeder Statthalterschaft wird
ein eigenes Archiv, ein besonders
Si=
gill, ein Sekretair, und eine besondere
Kassa, deren sie sich nach
gemein=
schaftlichen Gutbefinden bedienen kann,
erlaubt. Diese Versammlung kann
in keinem Falle in Verhaft genommen
werden ꝛc.
Aus jede⟨m⟩ Gouvernemente schickt der
Adel nach ⟨u⟩nd nach Deputirte nach
Pe=
tersburg, ⟨um⟩ der Kaiserinn für die ihm
verliehene Freyheiten und Gerechtsame
zu danken.
D⟨eu⟩tschland.
Jn der Nacht vom 21. zum 22. Febr.
gerieth zu D⟨r⟩esden der fürstl. Lubomirs=
kische Palas⟨t⟩, welcher jetzt den gräfl.
Flemmingis⟨ch⟩en Erben gehört, oben
un=
ter dem Dache dergestalt in Brand, daß
der ganze obere Bezirk auf einmal in den
Flammen stand, und schon das zweyte
Stokwerk ergriffen wurde, ehe noch zur
Rettung die nöthigen Anstalten getroffen
werden konnten. Dieser Palast ist der
größte in der Stadt, hat einen grossen
Hof und ansehnlichen Umfang, und war
so fest, daß es bey dem Bombardement
im siebenjährigen Kriege allen Bomben
Widerstand leistete. Er war von dem
französischen Herren Gesandten, der
er=
sten Frau Hofmarschalinn von
Schön=
berg und noch einigen andern
Herrschaf=
ten bewohnt, von deren Geräthschaften
zwar manches gerettet worden, aber
un=
gleich mehr verlohren gegangen ist. Durch
die getroffenen guten Anstalten konnte
die Flamme nicht weiter um sich greifen,
aber sie brannte noch am 22. Febr. des
Abends innerhalb den grossen viereckigten
Mauern, ungeachtet noch alles sowohl
von der Bürgerschaft als Garnison mit
Löschen beschäftiget war.
Der Professor Beseke zu Mietau in
Curland hat die für die Lehre von der
Electricität sehr interessante Entdeckung
gemacht, daß, wenn man sich isolirt,
und n⟨u⟩r irgend einen Körper, z. B. eine
Thüre, einen Tisch; ein Buch ꝛc, mit
einem Katzenfell, oder einem
wolle=
nen, leinenen oder seidenen Tuche, oder
mit einem haarenen Kehrwische ꝛc. peitscht
oder schlägt, eine, durch starke electrische
Funken sich äusernde Electricität im
Men=
schen entsteht. Er wird nächstens seine
ne Beobachtungen ausführlicher bekannt
machen. Auf die Art ist es also sehr
leicht, seinen Körper den Wirkungen der
Electricität zu mancherley heilsamen
Ab=
sichten auszusetzen. Man hat sonst
weiter nichts nöthig als ein Brett, un=
ter welchem 4 Gläser, mit Pach gefüllt,
angeküttet sind, worauf man mit
bey=
den Füssen steht, oder, wenn es groß
genug ist, auch sitzt, um sich bequemer
electrisiren zu können. Peitscht man mit
der einen Hand, und hält man mit der
andern den Konductor einer kleistischen
Flasche, so wird diese geladen, wie
ver=
mittelst einer Electrisirmaschine, oder
ei=
nes Electrophors. Nur ist die
gewöhnli=
che Vorsicht nöthig, daß nichts von der
Kleidung der auf dem Pechbrette
stehen=
den Person andere Körper, z. B. den
Boden, den Tisch ꝛc. berührten darf,
weil sonst die Electricität, aus bekanten
Ursachen, nicht merklich wird.
Nordamerikanischen Staaten.
Da die Flagge der Nordamerikanischen
Schiffe von den Algierern allenthalben
verfolgt und feindlich behandelt wird, so
hat der Congreß an den Französischen Hof
sich zu wenden beschlossen, um durch
des=
sen Verwendung einen Frieden oder
lan=
gen Waffenstillstand mit den Algierern
ge=
gen billige Bedingnisse zu erhalten. Zu=
gleich hat der Congreß beschlossen, um
die Erlaubniß zu bitten, zu dieser
Unter=
handlung mit Algier, in Frankreich die
Summe von 450, 000 Dollar aufnehmen
zu dürfen. Auch will derselbe mit
Tripoli, Tunis und Maroko im
freund=
schaftlichen Verbindungen zu tretten suchen.
Es liegt dem Congresse um so mehr an
der baldigen Herstellung des Friedens mit
den Barbarischen Mächten, als durch ihre
Feindseligkeiten der Handel der
Amerika=
ner im Mittelländischen Meere darnieder
liegt, und selbst in dem Ocean nicht sehr
sicher ist.
Ein Schreiben aus Alexandrien in
Virginien giebt von dem Wasser=und
Canalbau, welchen die verschiedenen
Pro=
vinzen von Nordamerika zur
Verbesse=
rung ihrer Schiffahrt und
Produktenver=
führung veranstaltet haben, folgende
Nachricht:
General Washington, welcher seit
seiner Abdankung als ein blosser
Privat=
mann auf seinem Gute Mount=Vernon
in Virginmen lebt, hat am 1. Oktob. v.
J. den Anfang der Ausführung seines
Projekts, zur Verbesserung der
Schif=
fahrt der Flüsse Potowmak und James
gemacht, indem er am gedachten Tage,
in Gegenwart einiger tausend Zusehern,
die ersten Stücke der alten Felsen
spren=
gen ließ, welche der Fahrt auf dem
Po=
towmak so lange hinderlich waren. Die
beyden Provinzen Virginien und
Mary=
land haben zur Ausführung dieses
Pro=
jekts 90000 Pfund Sterl. bewilligt; nach
Vollendung desselben werden in einigen
Jahren alle Produkte Virginiens, von
dem Fusse der Alleghanyschen Gebirge an,
bis nach Alexandrien in Virgmien, zu
Wasser gebracht werden können. Ausser=
dem will die Provinz Virginien den
Ja=
mes=Fluß mit dem Cherakis durch einen
Canal vereinigen, wodurch die
Communi=
kazion mit dem Ohio und Mißißippi
eröfnet werden würde, welches eine
Ge=
meinschaft von wenigstens 500 Meilen,
und zwar aus der Chesapeak Bay bis
nach Neu=Orleans bewerkstelligen könnte.
Die Provinz Maryland läßt einen 21
Meilen langen Canal, zur Erleichterung
der Fahrt, auf dem Susqueharnah
gra=
ben, wovon bereits ein Fünfteil fertig
ist, und woran einige 1000 im Jahre
1784 angelangte Europäische
Emigran=
ten arbeiten. Auch die Provinz
Pensil=
vanien läßt, zum Vortheil der Stadt
Philadelphia, die Flüsse Shulkill und
Susquehannah, durch einen Canal
ver=
einigen.
Jn Philadelphia ist eine neue Bank
unter den Namen, Bank von
Philadel=
phia, mit einem Kapital vor 333, 000
Spanischen Thalern errichtet werden, weil
die Direkteurs der daselbst schon seit
eini=
ger Zeit bestehenden sogenannten Bank
von Nordamerika sich geweigert haben,
ihr Kapital durch neue Subscr⟨ip⟩zionen zu
vermehren. Eben daselbst ist mit dem
1. Jäner eine neue Taxe auf E⟨ur⟩opäisches
Eisen=und Lederwerk von 7½ ⟨un⟩d 12
Pro=
zent eingeführt. Es wird übrigens
neuer=
dings bestättiget, daß man in allen
Ame=
rikanischen Staaten fast keine andere, als
Englische Manufakturwaaren braucht,
und daß daher die Franzosen und
Hollän=
der den Handel nach Philadelphia
bey=
nahe aufgegeben zu haben seinen.
Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 20. 1786.
Wien.
Erinnerung.
Se. K. K. Apost. Maj. haben, vermög
allerhöchster Entschliessung vom 23. Febr.,
d. J. das N. Oe. Merkantil=und
Wech=
selgericht allhier, als eine noch ferners
für sich bestehende landesfürstlicher Stelle
und in den Gränzen seiner bisherigen
Aktivität zwar zu belassen in seiner
in=
neren Verfassung aber dahin abzuänderen
für gut befunden, daß 1) das Präsidium
hiebey jedesmal ein zeitlicher
Vicepräsi=
dent des K. K. N. Oe. Landrechtes
füh=
ren; diesen aber im Verhinderungsfalle
der älteste Rath des K. K. N. Oe. Ap=
pellazionsgerichtes in diesem Präsidium
zu suppliren haben, dann 2) diesem
Ge=
richte zwey geprüfte, beeidigte, rechtsge=
lehrte K. K. Räthe, als Referenten, jeder
mit einer Besoldung von 1200 Gulden,
wie auch drey beeidigte
Merkantilbeysi=
tzer, der eine aus dem Gremium der
Niederlagsverwandten, der andere aus
dem Gremium der Großhändler, und der
dritte aus dem Gremium der bürgerl.
Handelsleute, welche unentgeltlich ihre
Dienste zu leisten haben, und alle drey
Jahre abzuwechseln sind, mit
ordentli=
cher Stimmung; dann einem jeden dieser
Beysitzer aus seinem Gremium ein
Sub=
stitut zugegeben, und diese letzteren
eben=
falls in Eidespflicht genommen werden
sollen. 3) Das übrige Personale dieses
neu organisirten Gerichtes habe aus
ei=
nem Sekretär mit 800 Guld. zu
Besor=
gung der Expeditionen und Führung des
Rathsprotokolls in Merkantill=oder
ei=
gentlichen politischen Angelegenheiten;
aus einem Rathsprotskollisten mit 600
Guld. zu Führung des Rathsprotokolls
in Justizsachen und zur Aushilfe des
Se=
kretärs in den vorfallenden Expeditionen;
aus einem Expeditor, zugleich
Registra=
tor und Taxator, mit 900 Guld.; aus
einem Protokollisten Exhibitorum mit
400 Guld. zu Führung des
Einreichungs=
protokolls und zur Aushilfe in
Registra=
tursgeschäften; aus vier Kanzellisten, zwey
mit 350 Guld., zwey mit 300 Guld. Be=
soldung; aus einem Thürhüter mit 600
Guld. und einem Profosen mit 120 Guld.
Besoldung zu bestehen; doch dieses
Per=
sonale hat ausser erwähnten
Besoldun=
gen keine anderen Emolumenten oder
Be=
zug an Taxen zu geniessen, da die
sämmt=
lichen Taxen zu inkammeriren, und nach
dem Systeme der andern landesfürstl. Jn=
stantzen zu behandeln, dagegen die
Be=
soldungen dem Personale bey dem
höch=
sten Aerarium anzuweisen sind. 4) Die
Bestellung der Räthe und Referenten,
wie auch des Sekretärs, hänge von
lan=
desfürstl. Benennung, das anderweite
Personale aber von jener der
Rathsver=
sammlung des Merkantil=und
Wechsel=
gerichts, und die Beysitzer nebst den
Sub=
stituten des Handelstandes von der Wahl
eines jeden Gremiums, aus seinem
Mit=
tel, durch Mehrheit der Stimmen, ab.
Solchemnach werden sich alle Anwerber
um eine derley Stelle, und zwar jene,
welche einer Prüfung unterliegen, ehe=
stens sowohl bey der K. K. N. Oe. Lan=
desregierung, als dem K. K. N. Oe. Ap=
pellazionsgerichte, die übrigen aber
läng=
stens bis 20. d. M. bey dem künftigen
Präsidium anzumelden haben. Wien
den 3. März. 1786.
Nachricht.
Nachdem gegen den Augustin Wenzel
Wersack, Unternehmer des Dienstbothen=
Comtoirs im grossen Federlhof Nr. 627
verschiedene Klagen wegen Mißbräuche
und Unanständigkeiten vorgekommen sind,
wegen welchen dieses Dienstbothen=Com=
toir ferner unter der Leitung des
Wer=
sacks nicht mehr gelassen werden kann;
so haben Se. K. K. Majest. durch her=
abgelangtes höchstes Hofdekret vom 20.
und præs. 27. v. M. Hornung zu
ver=
ordnen befunden, daß dem Wersack die
ertheilte Verwilligung zur Errichtung
ei=
nes Dienstbothens=Comtoirs wieder
ab=
zunehmen, zu gleicher Zeit aber auch
nach diesem allerhöchsten Befehl dem
Pu=
blikum, so, wie demselben die dem
Wer=
sack ertheilte Erlaubniß angekündet wurde,
die dermalige Einstellung dieses Comtoirs
ebenfalls bekannt zu machen sey. Wel=
cher höchste Befehl durch die K. K. N.
Oe. Landesregierung zu jedermanns
Wis=
senschaft und Nachricht mit dem Beysatze
hiemit eröfnet wird, daß die Einstellung
des Wersackischen Dienstbothen=Comtoirs
bereits veranlaßt worden sey. Wien,
den 1. März 1786.
Nachricht.
Herr Joseph Jgnaz Etzelt, burgl. Handels=
mann alhier, giebt Nachricht, daß er
aber=
mal in bevorstehenden Monat May mit einer
Schifsladung verschiedener Waaren von hier
nach Gallas abfahren wird; wenn demnach
jemand Kaufmannsgüter ꝛc. dahin, oder in
dortige Gegenden, als Belgrad, Orsova, Vi-
din, Callæfat. Nekobul, Simitscha, Schesduff,
Uruzuck, Silistra, Ibraill bis Gallas zu
sen=
den hätte, so erbietet sich derselbe solche, ge=
gen billiger Schiffracht, so gut als sein
Eigen=
thum, mit fort zu transportiren. Der
Auf=
gabe wegen kann in seinem
Handlungsgewöl=
be Anfrage geschehen, und der Akord
getrof=
fen werden.
Reichshofräthliche Protokolsauszüge.
Samstag den 4. März
Zur Lippe Grafen, contra die Gräfin zur
Lippe, als Vormunderin ihrer Kinder, citat.
die Gütigkeit eines im Testament
bekräftig=
ten Codicills betr.
Waldkirch Korstift, contra das Marggräfl.
Baadisch und fürstl. Fürstenbergische
Condo=
minat, den Abzug im Staab Prechthal betr.
Idem, contra eosden, appel. den Bezug
der Drittelfälle und Abzug im Staab
Prech=
thal betr.
Weiß, contra v. Holz, eine weitere Schuld
von 3000 fl. betr.
Thelen, contra das Kloster Hardehausen,
& Jud. a quo, appel.
Schenone und Zoppi, contra v. Buben=
hoven, rescr. pcto deb.
Tabor, contra das Rechneyamt zu
Frank=
furt, appel. einen ruckständigen Comödien
Hauszins betr.
Kauf, contra Peiper, appel.
Stemmer, contra Haug, appel. pcto
strit=
tigen Grundes & aliorum.
Koch, contra Kick, appel.
v. Schulz, contra Gerken, appel.
Wolf Samuel, contra den Freyherrn v.
Münster & cons. appel. pcto arresti & spolii.
Zu Speyer Herr Fürst Bischof, und das
Städtlein Deidesheim, contra Kurpfalz,
rescr. & parit. nunc execut. in specie die
Deidesheimer Gemeindwaldungen betr.
Schöpferische Erben und Geschwister,
con-
tra den Magistrat zu Nordhausen, pcto
ex-
traditionis testamenti & hæreditatis.
v. Rottberg proprio agnatorum nomine,
pcto Investituræ.
Rome fratres, contra Moren, appel. pcto
deneg. justit.
Frankfurter wochentliche Frag=und
Anzeige=
nachrichten, pcto Privil. impress.
Verstorbene zu Wien.
Den 3. März. Jn der Stadt.
-
Dem Maximil. Sinn, herrs Kellerm. s. W. Mar.
Anna, alt 66 J. in d. Kärntnerstr. N. 1024. - Joh. Hendler, Pfründl. a. 75 J am Salzgr. N. 444.
Vor der Stadt.
-
Titl. Fr. Angelika Gräfin v. Barthole rußisch.
kais. Generals Wit. alt 60 J. zu Gumpend. N. 116 -
Hr. Jak. Moßberger, gew. herrs Hau⟨s⟩hofmeist.
alt 76 J zu St. Ulrich N. 24. -
Mich. Fraudienst, bürgl. Webermeist. alt 64 J.
zu Erdb. N. 260. -
Dem Hrn. Wilh Elsen, Adjutant, s. K Helena,
alt 1 J. in d. Getraidm. Kassarne. -
Dem Math. Eminger, Strumpfwirk. s. K. Joh.
alt 1 J. am Thury N. 59. -
Dem Sebast. Fischer, Zimmerm. s. K. Anna, alt
2 J. zu Gumpend. N. 65. - Elis. Pöckin, Wit. alt 88 J. im lang. Keller.
- Joh. Fürst, Gefr alt 76 J.
-
Wenzl Sedlatscheck, Gmr. alt 75 J. b⟨ede⟩ im
Jn=
validenh. - Jak. Schröck, Kanon. alt 21 J. im Militärspit.
-
Magdal. Schüzenbachin, Chyrurg. W⟨it⟩. alt 66 J.
zu Mariah. N. 1. -
Dem Jak. Friderici, Sammetmach. ⟨s⟩ K. Jose=
pha, alt 2 J. in d. Alsterg. N. 70. - Dem Paul Fellner, Bandzurichter, s. ⟨K.⟩ Jos. alt
3 J. auf d. Landstr. N. 281.
-
Susanna Redtingerin, led. alt 22 J. am Thury
Nr. 67 - Justina ⟨K⟩altnerin, Tagl. W. alt 67 J.
- Joh Georg Donnmüller, Tagl. alt 32 J.
- Andre G⟨b⟩ner, reis. Schuhkn. alt 37 J.
-
Barb. W
〈…〉
stelsdorferin, Anstreich. Wit alt 54 J.
alle 4 ⟨i⟩m allg. Krankenh. -
Joh. Fi⟨nk⟩, Arrest. v. Polizey. alt 80 J. in der
Leopolst. N. 203. - Ottilia Steinkellnerin, led. alt 75 J.
- Ant. Ha 〈…〉 ermann, Fleischhackerkn. alt 48 J.
- Peter P 〈…〉 fort, Tagl. alt 32 J.
-
Adam Kaltenbrunner, Tischl. alt 63 J. alle 4 im
Siechenh. - Summa 25 Personen, darunter 4 Kind.
Den 4. März. Jn der Stadt.
-
Elis. Si⟨g⟩mundin, bürgl. Kässtech. Wit. alt 83 J.
in d. Himmelpfort N. 986.
Vor der Stadt.
-
Dem Jo
〈…〉. Mutter, bürgl. Schuhmach. s. K. Jos.
alt 1 J. am Neubau N. 89. -
Elis. Re⟨it⟩erin, Lederer Wit. alt 65 J. am Neust.
N. 13 -
Dem Ka
〈…〉
p. Ueberlacker, Schneid. s W. Magdal.
alt 50 J. am Spitlb. N 73. -
Dem An. Neugebauer, Schust. s. W. Magdal.
alt 75 J. in d. neu Schotteg. N. 63. - Urban G 〈…〉 azen, alt 49 J.
- Mich. M 〈…〉 yer, alt 26 J. bede Gem. im Militärsp.
-
Dem Dominik Marsano, schutzv. Mandelölpres.
s. W. Klara, auf d. Wieden N. 90. -
Florian 〈…〉
aß, vaz. Bedient. alt 66 J. auf d. neu
Wien N. 127. - Phil. W 〈…〉 nkler, gew. Kammerd. alt 71 J.
- Andre E 〈…〉 kel, Wais, alt 8 J.
- Kath. S 〈…〉 hafin, Hafners W. alt 38 J. alt 13.
- Anton F 〈…〉 iedl, Schuhmacherlehrj. alt 16 J.
-
Theres. Holzerin, led. alt 22 J. alle 5 im allgem.
Krankenh. - Paul Kr 〈…〉 m, Tagl. alt 70 J.
-
Margar. Helgedin, Mühlerm. Wit. alt 94 J. bede
im Sichenh. - Summa 16 Personen, darunter 2. Kind.
Den 5. März. Jn der Stadt.
-
Dem Hrn. Gregor Weiß, k. k. Hofkriegsbuchh.
Raitofiz s. Fr. Mar. Theres alt 35 J. auf d.
Fischerst. N. 452. -
Franz Le
op. Schlagnitweit, gew. bürgl. Glaserm.
alt 73 J. in s. H. in d. Salvatorg. N. 456. -
Dem Jo
〈…〉. Klausberger, bürgl. Kässtech. s. K
Anton 〈…〉, alt 6 J. in d. Dorotheg. N. 1146. -
Dem Georg Zier, bgl. Schneiderm. s. W. Barb.
alt 44 J. im tief. Graben N. 364.
-
Dem Georg Starr, k. k. Kanzleyhaizer, s. K
Johanna, alt 3 J. am Salzgr. N. 441. -
Dem Franz Daniel, Zimmerm. u. Hausmeist. s.
W. Eva Mar. alt 59 J. am Bauernm N. 531.
Vor der Stadt.
-
Joh. Mich. Bergthaller, bürgl. Schifmeist. alt
72 J. in d. Leopoldst. N. 28. -
Dem Georg Doy, Schneid. s. K. Anna, alt 3 J.
im Lerchenf. N. 196. -
Dem Ant. Gärtler, bürgl Perükenmach. s. K.
Joh. alt 1 J. auf d. neu Wien N 151. -
Dem Veit Thurn, gew. Schuhmach. s. Ziegt.
Anna Obermayrin, alt 16 J. zu Margaret. N. 68 -
Anna Walterin, Kochs Wit. alt 80 J. am
Him=
melpfortgr. N. 19. -
Dem Math. Blaniz, Schneid. s. K. Franz, alt
2 J am ob. Neust. N. 180. -
Rath. Weberin, bürgl. Schuhmach. Wit. alt 60
J. in d. Burgerspit. Vers. zu St. Marx. -
Dem Joh Zschandl, Tagl. s. K. Barb. alt 1 J.
am Magdalenagr N. 24 -
Fr. Theres. Lievlerin, gew. Lieuten Wit. alt 49 J.
auf d. Laimgr. N. 16. -
Dem Joh. Berger, Tagl. s. K. Karl, alt 1 J. unt.
Weißgärb. N. 51. - Andre Fitz, Fuhrm, alt 60 J.
- Andre Huiß, Binder, alt 30 J bede b. Barmherz.
- Math. Matusch, alt 20 J.
- Phil. Schmid, alt 29 J. bede Gem. im Militspit.
- Jos. Dornstander, Wais, alt — im allg. Krankh.
- Ant Wiezkalin, Wais, alt 11 J.
- Ant Listin, led. alt 42 J.
- Joh. Graßl, Schuhkn. alt 20 J. alle 3 im Siechh.
-
Peter Baumgartner, Arrest. v. Amth. alt 59 J.
in d. Leopoldst. N. 203. - Summa 25. Personen, darunter 7. Kind.
Den 6. März. Jn der Stadt.
-
Dem hochedlgeb. Hrn. Sebast. Spreng, Edl. zu
St. ⟨ Anna, ⟩ k. k. Hofkriegsrath, s. Fr. Karolina,
alt 64 J. unt. Tuchlaub. N. 577. -
Dem Jos. Petscheck, Bedient. s. K. Josepha, alt
1 J. im Auwinkel N. 698.
Vor der Stadt.
- Jfr Barb. Rizardj, alt 68 J. auf d Landstr. N 229
-
Dem Jos. Eßlinger, herrs. Zuckerbäck. s. W. Ju=
liana, in d. Josephst. N. 98 -
Dem Jgnaz Rieger, Friseur, s. W. Anna, alt 25
J. zu Mariah. N. 127. -
Dem Math Obermayr, Schaffer, s. W. Kath.
alt 35 J. zu Mariah. N. 47. - Math. Haderer, Tagl a. 50 J. zu Margaret. N. 81
- Paul Kienast, Tagl. alt 55 J. zu Erdb. N. 106.
-
Dem Jos. Goldi, Tagl. s. W. Margar. alt 51 J.
zu Gumpend. N. 92.
-
Dem Peter Schmid, Tagl. s. K. Elis. alt 2 J. zu
Erdb. N. 208. - Joh. Schmid, Tagl. alt 52 J. am Neust. N. 51.
- Mart. Leßkowitz, Schreib. alt 43 J.
- Mich Kleedorfer, Schmid, alt 24 J.
- Rochus Baader, Bräukn. a. 41 J. alle 3 b. Barmh.
- Christina Killianin, Sold W. alt 22 J.
- Mart. Herich, Gmr. alt 35 J bede im Militspit.
-
Dem Franz Samel, Schneid. s. K. Mich. alt 9 J.
am Magdalenagr. N. 13. -
Juliana Bruckbockin, Pfründl. alt 60 J. im lang.
Keller. - Elis. Zwicklin, led. alt 24 J. im allg Krankenh.
- Theres Niederhoferin, led alt 24 J. im Siechenh
- Summa 20 Personen, darunter 3 Kind.
Nachricht.
Der gegenwärtige eigenthümliche
Unterneh=
mer des k. k. Litteraturkabinets Karl v. Grand=
menil hat die Ehre, den Herren Liebhabern
der Leydner französischen Zeitung bekannt zu
machen, daß mit Anfang Juli des jetzt
lau=
fenden Jahrs 1786 sie sich diese nämliche
Zei=
tung Wort für Wort, und völlig dem
Ori=
ginale gleich nachgedruckt, bey ihm in
besag=
tem Kabinet im vom Trattnerischen Freyhof
für die mässige Summe von 8 fl. 40 kr. das
ist für die Halfte geringer, als sonst der
ge=
wöhnliche Preis ist, verschaffen können, nur
mit dem Ausnahme, daß die Schrift dabey
bequemer zu lesen, und das Papier schöner
seyn wird. Er macht sich feyerlichst anheischig,
die auf diese Art nachgedruckte französische
Leydnerzeitung pünktlich und ohne einigen
Feh=
ler denselben Tag und spätestens 6 Stunden
nach Ankunft des Originals in Wien zu
lie=
fern. Das Abonnement für diesen in dem
Lekturkabinet abgeholten Abdruck ist für alle,
die bis Ende des kommenden Aprils
subscri=
biren werden, für das ganze Jahr nur 8 fl.
40 kr. und für das halbe Jahr 4 fl. 20 kr.
Jn Ansehung der übrigen Provinzen wird man
so ein Abfinden treffen, daß dieser neue
Ab=
druck den Liebhabern wird postfrey jährlich für
12 fl. und halbjährig für 6 fl. geliefert
wer=
den können.
Nachricht.
Es sind von dem k. k. Hofklaviermeister
Steffan ganz neu komponirte und gut
gesto=
chene 25 Variationen für das Klavier oder
Forte piano um den Preis von 1 fl. zu dem
musikalischen Magazin in der untern
Breuner=
strasse Nr. 1152, oder bey dem Meister selbst
in der kleinen Landskron Nr. 564 rückwärts
im Hof im 2ten Stock zu bekommen. Da es
den Liebhabern und Kennern der Musik
ohne=
hin schon genugsam bekannt ist, daß dieser
Meister bey all seinen Kompositionen sich an
Kunst und Geschmack besonders auszeichnet,
so glaubt man, daß diese von ihm nunmehr
für das hochschäzbarste Publikum zur
Unter=
haltung heraus gegebene Variationen keiner
weitern Empfehlung bedürfen. — Auch sind
in diesen beyden Orten von erwehnten Meister
90 verfaßte und gestochene theils Cadenzen,
theils Fermaden und Caprizen für das
Kla=
vier oder Forte piano um den Preis von 1 fl.
45 kr. zu bekommen.
Neue Musikalien.
sind bey Wenzel ⟨
Sokowaty,
⟩ Hoftheatralkopist,
wohnhaft an Petersplatz im Mazischen Haus
Nr. 554 im Hof im 3ten Stock zu haben:
-
Der Schauspieldirektor, vom Hrn. Mozart
in der Spart, 6 fl. 30 kr. -
Prima la musica, poi le Parole, vom Hrn.
Salieri, in der Spart 3 Dukaten. -
Hievon das Duo: Se questo mio pianto &c.
fürs Klavier samt beygesetzter Singstimme,
50 kr. Und das Finale fürs Klavier deto,
1 fl. 50 kr. - Gli Sposi malcontenti, detto detto, 2 Duk.
- La Grotta di Trofonio, detto detto, 4. Duk.
-
Auch alle deutsch und italienische Opern, die
bisher in den k. k. Hoftheatern sind auf=
geführet worden.
Neue Musikalien,
welche in dem aufgestellten musikalischen
Ma=
gazin der Dreyfaltigkeitsäule am Graben
gegenüber in der untern
Br⟨eu⟩ner=
strasse Nr. 1152 zu haben sind.
-
Volume II. de deux grands Concerts pour
le Clavecin ou Forte- Piano a⟨c⟩comp. de
2 Viol. 2 Hautb. 2 Cors de Chape, Viola
e Basso, par Leop. Kozeluch a 5 fl. -
Sechs neue Solo- Sonaten fürs Klavier oder
Forte- Piano in 2 Theile abgetheilt, als:
Pars I. Contenante trois Sonates pour le
Clav. ou Forte- Piano par de eodem 2 fl.
Pars II. Contenante trois Sonates pour
detto detto 2 fl. -
Eine deutsche Cantate beym Klavier, verfaßt
vom Pfeffel auf M. Ther. Paralis, in die
Musik gesetzt vom L. Kozeluch, 1 fl. 12 kr. -
XII neue deutsche Lieder beym Klavier in die
Musik gesetzt von ebendemselben, 1 fl 30 kr. -
25 Variazioni per il Cembalo di Forte- Piano
da Giuseppe Stephan Maestro di Cemb.
della Conte Imp. di Vienna, 〈…〉 fl. - Ouverture, & Airs d'Alceste, arrang⟨és⟩ pour
-
le Clav. ou Fortepiano, accomp. de
Vio-
lon par P. A. Marchal, 56 kr. -
Ouverture d'Iphigenie, arrangée à quatre
Mains pour le Clav. ou F. P. par Mr.
Mezger 1 fl. 12 kr. -
Seconde & nouvelle suite de Sinphonies
con-
certants à plusieurs Instr. par M. Cambi-
ni Nr. 5. 1 fl. 52 kr. -
6 Quatuors Concertants, dont les 4 premiers
sont pour 2 Violons, Alt & Violoncello,
& les 〈…〉 & 6. p. 2 Alto, Violon & Violon-
celle par F. Giardini, Opera XXIII. 3 fl. 36 -
6 Quatuors Concertant á 2 Violons, Alt &
Violoncelle, Opera 1ma par I. Kraus, 6 fl. -
6 Duos dialogues 1. Livere pour Violon &
Violoncelle par M. Cambini 2 fl. 52 kr. -
6 detto detto 2. Livres pour detto & Alto
par detto, 2 fl. 52 kr.
Es wird zugleich zur Nachricht gegeben,
daß in diesem musikalischen Magazine alle
ge=
schriebene Musiksachen überhaupt, entweder
bereits fertig zu finden sind, oder nach
Be=
lieben bestellt werden können, wovon der
Bo=
gen korrekt und schön geschrieben, zu 7 kr.
gerechnet, abgegeben wird. Der Katalog der
neuangekommenen mehreren Musikalien wird
im obigen Magazine gratis ausgefolget.
Gli Sposi malcontenti,
Opera des Hrn. Storace, per il Clavi
Cem-
balo. Zu haben in der Tauschischen
Musi=
kalienhandlung in der Kärntnerstrasse den
3 weissen Rosen über Nr. 1085.
Atto 1mo. L'overtura, 28 kr.
- Nr. 1. Deh serenate il ciglio, Introd. 1 fl. 4 kr.
- 2. Quel ciglio sereno, Aria 16 kr.
- 3. Ad un uom versato, e cognito, detta 32 kr.
-
4. Ah che⟨sn⟩ ⟨io⟩ piango, o Dio! Cava-
tina, von Recitativo 16 kr. - 5. Di nembi il ciel S'imbruni, Aria 24 kr.
- 6. Orsu Signore mi rispettare, Duetto 52 kr.
-
7. Oh che tempo depravaro! Aria (alla
Figaro Mongolfier Malbrug) 36 kr. - 8. La pace aver mi piace, detto 28 kr.
- 9. Liete ombrose amene piante, Trz. 28 kr.
- 10. A questi occhietti teneri, Aria 20 kr.
- 11. Quel desir, ch'amor ⟨un di⟩, detta 20 kr.
- 12. Ti ritrovo alfin indegno, Fin. 1mo 36 kr.
- 13. Gracie al ciel, Duetto 20 kr.
- 14. Se fide vi credo, Terzetto 28 kr.
- 15. Signor qui che fate, Scena ultima 3 fl. 44
Atto IIdo. Nr. 1. Accanto al mio bene,
Aria 24 kr.
-
2. Se insiem non possono viver due cori,
detta (con l'Arpa) 16 kr. - 3. Ah quel tremor m'asiale, Quintet. 1 fl. 56
- 4. Tutto quel che il caro amante, Aria 16 kr.
- 5. Languida voce in seno, detto 24 kr.
- 6. Di mia causa la padrona notte, Duet. 32 kr.
- 7. Quel che spesso vero appare, Aria 32 kr.
-
8. Fra quest' orror, Recit. Ma tarde le
lagrime, Aria 48 kr. - 9. Adagio, Adagio andate, Fin. 2do 3 fl. 12
- 10. Cara sposa perdonate, Terzetto 24 kr.
- 11. L'aurora che colora, Scena ult. 2 fl. 44
Die ganze Opera in der Spart, 30 fl.
Anzeige.
Bey G. Phil. Wucherer, k. k. pr. Groß=u. Buch=
händler im Seizerhof unter den
Tuch=
lauben ist zu haben:
-
Flora, ein Journal von und für
Da=
men, 1ter Band, Halle an der Saa=
le, 8. 1786.
Jnhalt. Einleitung. — Eduards erstes
Sendschreiben an seine Gemahlin Flora. —
Ob ein übel erzogener Mensch gut gebildet
wer=
den könne, und wie? — Ueber das Daseyn
ei=
nes Allwesens. — Von dem Endzweck des
mensch=
lichen Daseyns — Florens erste Rückschrift an
ih=
ren Gemahl Eduard. — Eduards zweytes
Send=
schreiben an seine Gemahlin Flora. — Warum
hat Gott die Menschen in zwey verschiedene
Ge=
schlechter eingetheilet — Erster Aufsatz über
das männliche u. weibliche Geschlecht. — Eleo=
nora Christina, Gräfin v. Ulefeld. — Französi=
sches Sendschreiben an den Verfasser des
deut=
schen Damenjournals. — Seine Antwort. —
Erster Aufsatz über Rousseaus Erziehungssystem
für Knaben. — Rousseaus erster Jrrthum in
seinem Emile. — Zweyter Jrrthum. — Merk=
würdige Anekdoten aus dem siebenjährigen Krieg
in Schlesien nebst zufälligen Gedanken über die
Pflichten eines Kirchenlehrers. — Vorschläge zur
Einführung einer deutschen Nationalkleidung. —
Eduards Gutachten über diese Vorschläge. — Der
allerneueste Roman oder die Frau ohne
Vorur=
theil. — Beytrag zur Vatertiranei unsers
Jahr=
hunderts. — Unbestimmte Gedanken über das
Heurathen. — Etwas über die Ehgemahl. —
Hauptfehler der Eltern bey Verehligung ihrer
Kinder. — Ehen aus Liebe geschlossen sind
un=
glücklich. — Verstand u. Schönheit, eine
alle=
gorische Erzählung für Damen. — Wie gut ist
ein Freund in der Noth! — Sey Regent und
kein Kaufmann. — Gefallenen Ministern läßt
man die Haare wachsen. — Grossen Herren darf
man nicht alzeit Wahrheiten sagen. — Wie
na=
he ist Gott bey uns? — Versuch eines Aufsatzes
über den Werth der Beschäftigung zur
Befesti=
gung und Bildung des weiblichen Karakters. —
Ariston, ein Fragment aus den Schicksalen der
Menschheit. — Ueber die Freuden des häuslichen
Lebens. — Merkwürdiger Schluß des ersten
Bandes, bestehend in einem in Denksprüchen
ge=
brachten Auszug des ganzen Jnhalts. — Von
diesem Werke kommt alle Quartal ein Band,
statt des vorherigen Damenjournals, heraus.
Bey Abnahme des ersten Bandes wird mit
6 fl. 45 kr. auf den ganzen Jahrgang
pränu=
merirt. Einzeln wird kein Band weggegeben.
Jn der J. D. Hörlingischen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem
To=
denkopf sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:
-
Campe (J. H.) Sammlung interessanter und
durchgängig zweckmässig abgefaßter Reise=
beschreibungen für die Jugend, 1ter Theil,
oder Kinderbibliothek, 7ter Theil, 8. Ham=
burg 785. 30 kr. -
Abhandlungen der böhmischen Gesellschaft der
Wissenschaften auf das Jahr 1785, nebst
der Geschichte derselben mit vielen Kupfern,
4. Prag auf Schreibpap. 785. 5 fl. 30 kr. -
Krünitz (Dr. Joh. Georg) ökonomisch
techno=
logische Encyclopedie, oder allgemeines Sy=
stem der Staats=Stadt=Haus=und Land=
wirthschaft, und der Kunstgeschichte in al=
phabetischer Ordnung, 3ter Theil mit 32
Kupfertafel, ges. Berlin 785. 5 fl. 15 kr.
Alle 34 Bände mit s. viel. Kupf. 110 fl. -
Salzmann (Ch. G.) über die heimlichen
Sün=
den der Jugend, 8. Leipzig 785. 1 fl. -
— Karl v. Karlsberg, oder über das
mensch=
liche Elend, 2te verb. Auflage, 4 Theile,
8. Leipzig 785. 5 fl. -
Einleitung in die allgemeine und besondere
eu=
ropäische Staatskunde, entworfen von M.
E. Tazen, 3te verb. Auflage, 2 Bände
gr8. Büzow 785. 3 fl. 24 kr. -
Theaterkalender auf das Jahr 1786, mit
Por=
trait der Sophia Albrecht und Kupfern,
12. Gotha geheft 1 fl. 20 kr. -
Moses Mendelssohn an die Freunde Leßings,
ein Anhang zu Herrn Jakobi Briefwechsel
über die Lehre des Spinoza, 8. Berlin
786. 24 kr. -
Anti=Saint=Nicaise, ein Turnier im XVIII.
Jahrhundert, gehalten von zwey der T*** H***
als etwas für Freymaurer, und die es nicht
sind, 8. Leipzig 786. 54 kr. -
Macfarlans (J.) Untersuchungen über die
Ar=
muth, die Ursach derselben, und die Mittel
ihr abzuhelfen, a. d. Engl. übersetzt, und
mit Anmerk. und Zusätzen begleitet, von
Ch. Garde, 8. Leipzig 785. 2 fl.
Jn der Jos. Stahelischen Buchhandlung
in der Wollzeile im gräfl. Pergenschen Hause
Nro. 813. der Briefpost über sind folgende
neue Werke zu haben:
-
Der neue Kinderfreund, eine Monatschrift,
herausgegeben von P. A. Winkopp, 2tes
Heft, brochirt 786. 30 kr. -
Jnhalt des zweyten Heftes: 15) Der
Seidenwurm. 16) Das Pferd und das Maul=
thier, eine Fabel. 17) Von der Todenuhr.
18) Der Blinde und der Rheinstrom, eine Fa=
bel. 19) Brief eines Lehrers an seine gewe=
sene Schülerin. 20) Der Geburtstag. 21)
Heinrich Waldmaar, eine moralische Erzäh=
lung. 22) Der Biber. 23) Louise Granfeld,
eine moralische Erzählung. 24) Kurze Nach=
richt vom Jesuiterorden. 25) Die Hiane
26) Von den Sitten und der Lebensart der
Otaheiten. 27) Johann Kalas, eine wirkli=
che Geschichte. 28) Ueber das Daseyn Gottes,
29) Die Wilden. 30) Die Nachtigal. 31)
Ermunterung zur Freude beym wiederkehren=
den Frühlinge. 32) Julie an ihre Tante,
Antwort der Tante auf den vorhergegange=
tien Brief. -
Cramers (H. M. A.) Briefe über
Jnquisitions=
gericht und Ketzerverfolgung in der römischen
Kirche, 2 Bände mit 2 Kupfertafeln, gr8.
784 — 85. 3 fl. 48 kr. -
— Unterhaltung zur Beförderung der
häus=
lichen Glückseligkeit, gr8. Berlin 781. 2 fl. -
Winkopp (P. A.) der deutsche Zuschauer, 8tes
Heft, gr8. 786. 34 kr. -
Lewis (W.) neues englisches allgemeines
Di=
spensatorium, oder Apothekerbuch nach der
Londner und Edinburger Pharmacopoe aus=
gearbeitet: zwote sehr vermehrte Ausgabe,
2 Bände, gr8. Breßlau 783- 84. 6 fl. -
Lüders (F. H. H.) botanisch praktische
Lust=
gärtnerey, nach Anleitung der besten neue=
sten brittischen Gartenschriftsteller, mit nö=
thigen Anmerkungen für das Clima in Deutsch=
land, 3 Bände m. Kupf. gr4. Leipzig 783
— 85. 16 fl. 45 kr. -
— Briefe über die Bestellung eines
Küchen=
gärtners, nebst einer Anleitung zun Gar=
tenbau, 3 Theile, 8. 780- 83. 3 ⟨ fl. ⟩ 15 kr. -
Der kleine Voltaire, eine deutsche
Lebensge=
schichte für unser freygeisterisches Jahrhun=
dert, 2te verm. Auflage, 8. Leipzig 785.
2 fl. 30 kr. -
Cloture (Hrn. Lepecq. de la) Anleitung für
Aerz=
te nach hippokratischen Grundsätzen ⟨e⟩pidemi=
sche Krankheiten zu beobachten, a. d. Franz.
gr8. Leipz. 785. 2 fl. 45 kr.
Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:
-
Nachrichten (historisch kritische) von den durch
die Briefe aus Wien und Berlin über die
öster. Reformation veranlaßten Schriften,
8. Breslau 786. 30 kr. -
Reisen (physiognomische) Voran ein
physiog=
nomisch Tagebuch, 4 Hefte, 8. Altenburg
78⟨1⟩. 3 fl. 30 kr. -
Einsiedler (der) oder Geschichte eines
Sonder=
lings, 2 Theile, 8. das. 782. 1 fl. 30 kr. -
Metzger (J. D.) Grundsätze der allgemeinen
Seimiotik und Therapie, 8. Königsberg
785. 30 kr. -
— Grundriß der Physiologie, 8. daselbst
783. 45 kr -
Bötticher (J. G.) Gespräch Aeltern und
Kin=
derfreunden gewidmet, 8. daselbst 785. 20 kr -
Taxordnung (allgemeine) für die hochfürstl.
Salzburgische Pfleg=Stadt=Land=u. Berg=
gerichte, Fol. Salzburg, 40 kr. -
Spitzbart der zweyte, oder die
Schulmeister=
wahl, ein Gemählde menschlicher Entwür=
fe, Leidenschaften und Thorheiten, nicht
Roman, sondern Beytrag zur Philosophie
und Geschichte der Menschheit, 8. Berlin
785. 30 kr. -
Beckmann (J.) Grundriß zu Vorlesungen über
die Naturlehre, 8. Göttingen 785. 24 kr. -
Erholungen für arbeitsame und fleissige
Kin=
der, ein Weihnachtsgeschenk, 8. Leipzig
786. 40 kr. -
Gatterers (J. Ch.) kurzer Begrif der
Welt=
geschichte in ihrem ganzen Umfange, 1ter
Theil, von Adam bis Cyrus, ein Zeitraum
von 3652 Jahren, gr8. Göttingen 785. 1 fl. 8 -
Galletti (J. G. A.) Lehrbuch der europäischen
Staatengeschichte für höhere Schulen, 8.
Gotha 786. 45 kr. -
Ueber die Schwärmerey unserer Zeiten, 8.
784. 15 kr.
Nachricht.
Es wird zu einer einträglichen schon
einge=
richtet und im Schwung gehender Fabrike
ein Compagnion gesucht, damit diese Fabrike
um so viel besser betrieben werden möge. Die
hiezu Lusttragende belieben sich im
Schlosser=
gässel neben dem Kramerischen Kaffeehaus im
Tabakgewölb des mehrern zu erkundigen.
Nachricht.
Dem geehrten Publikum wird zu wissen ge=
macht, daß sich in der Strauchgasse Nr.
124 im ersten Stock die Niederlage der in
der Stain und Brambachischen papierenen
Dosenfabrike erzeugte Waaren dutzendweis zu
bekommen sind; man schmeichelt sich, daß die
Kauflustige mit der Qualität, als auch dem
Preis vollkommen werden zufrieden seyn, auch
werden Bestellungen und Versendungen allda
angenommen, und man wird mit allen Arten
dieser Waaren aufs beste und billigste
bedie=
net werden können.
Nachricht.
Ulm sich des lästig ausländischen
Waaren=
vorraths geschwinder zu entledigen, soll dem
verehrten Publiko im ehemaligen
Laurenzer=
kloster nächst der Mauth Nr. 62 im ersten
Stock täglich vormittag von 10 bis 11, und
nachmittag von 3 bis 4 Uhr eine
Kommißions=
parthey veritable englisch fein wollener Säcke
von verschiedenen Farben, bis diese verkauft
sind, unter den gewöhnlichen Verkaufspreis
überlassen werden. Wer demnach sich damit
zu versehen willens ist, beliebe sich daselbst
gefällig einzufinden. Was aber von
obbemeld=
ter Waare zum Handel, oder weiteren Verkauf
an sich gebracht würde, müste im obigen
Depositorio fernershin eingelagert verbleiben.
Frische ökonomischer Saamen.
Jn der Materialhandlung des Joh. Bapt.
Babitsch, zur Fama genannt, in der
Seiler=
gasse (Krautgässel) dem Matschackerhofe über,
sind folgende frisch angekommene ökonomische
Saamen für nachstehende Preise zu haben:
fl. | kr. | |
---|---|---|
1 Pfund veritabler Lucernerkleesaamen | — | 36 |
— Spanischer Kleesaamen | — | 40 |
— Steyrischer Kleesaamen | — | 14 |
— Esparcet oder türkischer Kleesaamen | — | 20 |
— feiner Reygrassaamen zu Grasbänken | 40 | |
— ordinär desgleichen | — | 20 |
— Moskovitischer Hanf der höchsten Sorte | 48 | |
— Genista spinosa, oder
Dornhecken= saamen ohne Schalen aus Norden |
3 | — |
— Burgunderrüben=Saamen | — | 54 |
— Griechischer Grassaamen | — | 6 |
— Aechtes veritables Dungsalz, den Wachsthum zu befördern |
— | 24 |
1 Loth Lerchenbaumsaamen | — | 12 |
— Tannenbaumsaamen | — | 6 |
— Fichten deto | — | 6 |
— Föhren dero | — | 12 |
— Birken deto | — | 12 |
— A⟨ca⟩cia deto | — | 12 |
Die Berichte von allen diesen Saamen
auch von dem Dungsalze werden
gra=
tis abgegeben.
1 Pfund Sago, oder ostindische Gerste | 1 — |
— Schweizer Milchzucker | 1 — |
1 Stück Liqnum Sanctum Kernkugeln a 34 bis 50 Groschen. |
Tabakpfeifen.
Bey Joseph Leichnamschneider, burgl. Kaffee=
sieder in der Leopoldstadt Nr. 1 sind veritable
Cöllnische Tabackpfeifen 21, 25, 29, 33 u. 40
Zoll lang in kleinen Kisteln, oder
100ter=
1
1 / 2 100ter=1 / 4 100ter=und 1 / 8 100terweis
zu verkaufen. Sie sind sehr schön, und der
Preis sehr billig. Die Kauflustige können sie
alda ansehen, und nach Belieben abnehmen.
Tyroller Obst.
Joseph Miller, von Botzen aus Tyrol, ist
mit frischen Tyrolleräpfeln angekommen, als
rothe Rosmarinäpfel, Kaiseräpfel, Bantafeln
und Maschanzger, die er um billigen Preis
verkauft. Er hat seine Einsetz am alten
Fleisch=
markt im Zwölferischen Haus Nr. 744 neben
dem Bierhaus im Gässel.
Winfässer.
Jn der Singerstrasse im deutschen Haus in
dem Schankkeller sind weingrüne Faß von
kleiner Gattung bis 30 und 40eimerig um
sehr billigen Preis täglich zu verkaufen. Die
Kauflustige können solche von 8 Uhr früh bis
nachts alda ansehen und behandeln.
Neue Wägen.
Ein 4sitzig englischer Staatswagen auf 4
hohen Schneckenfedern und 2 eisenen
Schwa=
nenbögen, mit fein grauen Tuch gefüttert, die
Tafeln papfarb lakirt, mit weissen Dessein
ge=
malen, feinen Gläsern mit Fazeten, die
Sau=
len, Federn und Bögen gut vergoldet. Ein
2sitziger deto in 4 Schneckenfedern, 2
Schwa=
enbögen, mit fein silberfarben Tuch, die
Ta=
feln auf silbergrün lakirt, seine Gläser, die
Saulen, Federn und Bogen gut vergoldet.
Ein 2sitzige Pastart in 4 Schneckenfedern, 2
Schwanenbögen, mit silberfarb mellirten Zeug
gefüttert, vorne zu einer Chatul, die Tafeln
stahlgrün lakirt. Eine Sommerkallesche halb
gedeckt, das Dach zum aufrollen, mit
mellir=
ten Zeug gefüttert, mit einen Bogen, vorne
2 eisene Blätter, ruckwärts 2 Schneckenfedern,
die Tafeln grasgrün lakirt. Ein 4sitzig
Som=
merkallesch, halbgedeckt, das Vorderdach zum
abnehmen, auf Langriem, das Gestell mit 2
Bäumen, mit weissen Tuch gefüttert, die
Ta=
feln saftgrün lakirt. Ein 4sitziges Callesch,
halbgedeckt, auf 1 Bogen, in 4 hölzenen
Fe=
dern, mit silberfarben Tuch, die Tafeln
stahl=
grün lakirt. Ein 4sitziges deto mit einer
Lang=
wied und 4 hölzenen Federn, mit grauen Tuch
die Tafeln karmelitfarb lakirt. Dann alle
Gattungen Sättel, englische Britschen, derley
gefüttert und gestöpte, dann Wulst und
halb=
geschlossene Sättel von guten Leder und bester
Qualität sind täglich um billige Preise zu
fin=
den bey dem burgerl. Sattlermeister J. Georg
Schuemann in der Adlergasse nächst dem
ro=
then Thurm Nr. 687.
Keller zu verlassen.
Am Kohlmarkt im Lebzelterischen Haus Nr.
170 ist auf künftige Georgizeit ein
Weinschenk=
keller zu verlassen. Wer solchen bestehen will,
hat sich beym Hausinhaber zu melden.
Wohnung zu verlassen.
Jn der Himmelpfortgasse Nr. 987 ist auf
Georgi eine kleine Wohnung im Hof in
zwey=
ten Stock zu verlassen, bestehet aus einem
Zimmer, einer Kammer und aller Zugehör.
Wer hiezu Belieben trägt, kann sich ⟨b⟩ey dem
Hausmeister, oder im ersten Stock bey⟨m⟩
Haus=
inhaber anfragen, die Leut gehen von hier weg.
Wohnung zu verlassen.
Jm Baron Loprestischen Haus bey⟨m⟩
Kärnt=
nerthor zu ebener Erde, ist täglich ein sehr
anständige Gelegenheit zu verlassen, die in
allen Fällen zum Gebrauch viel bequemer als
die Mehlgruben ist. Wer es zu bestehen
ge=
denket, hat sich deshalb beym Hausmeister
alda zu melden.
Wohnung.
Jn der obern Breunerstrasse Nr. 164 im
ersten Stock ist eine Wohnung von 7
Zim=
mer und Kammern, die alle mit Oe⟨f⟩en
ver=
sehen sind, dann Kuchel, Boden, Hol⟨z⟩gewölb,
und ein Gang mit einem eisenen Gatern
ver=
sperret, künftige Georgizeit zu verlassen, und
sich deshalb beym Hausmeister zu melden.
Garten samt Wohnung.
Jm weissen Ochsen an der Wien ist ein
Garten, mit einem hübschen Wohnugstock,
und Lusthaus zu verlassen, und sich deshalb
alda beym Hausinhaber zu melden.
Gartenwohnung.
Auf der neuen Wieden Nr. 211 ist ein
Garten samt einem Kabinetel zu ⟨v⟩erlassen,
und sich deshalb alda beym Hausmeister
an=
zumelden.
Wohnung und Garten zu verlassen
Zu Mariahilf beym blechenen Thurm Nr.
4 ist im ersten Stock eine Gelegenheit von 4
geräumigen Zimmern alle auf die Gasse, wor=
unter ein grosses mit Niederländerspallier
aus=
tapezirt ist, mit oder auch ohne einen Garten,
auf künftige Georgizeit zu verlassen, und sich
deshalb bey dem Hausmeister alda zu melden.
Garten samt Wohnung zu verlassen.
Auf der Landstrasse Nr. 207 ist eine
Woh=
nung von 14 Zimmern im ersten Stock, die
theils auf die Hauptstrasse, theils in den
dar=
an liegen den Garten gehen, samt Kuchel, Kel=
ler, Stallung und Wagenschupfen, wie auch
der Garten mit einem Lusthause und
Salate=
renne auf kommende Georgizeit für den
Som=
mer oder Winter zugleich zu verlassen, und
sich deshalb beym Hausmeister alda anzumelden.
Haus zu verlassen.
Auf der Landstrasse in der
Rauchfangkeh=
rergasse Nr. 255 ist der ganze erste wie auch
der ganze zweyte Stock, dann Garten, Holz=
leg und Boden, abgetheilter oder zusammen,
monatlich oder jährlich zu verlassen. Wer
solche zu bestehen willens ist, kann sich täglich
eben alda anfragen.
Haus samt Garten zu verlassen.
Auf der Landstrasse in der Erdberggasse Nr.
242 ist der Garten, samt dem ganz
mobilir=
ten Hause auf Georgi zu verlassen. Wer
sol=
che zu miethen gedenket, beliebe sich bey dem
Hausmeister alda zu melden.
Haus samt Garten zu verlassen.
Jn Penzing nächst Schönbrunn ist das Haus
Nr. 14, bestehend im ersten Stock in einem
schön ausgemalenen Speissaal und 4
unmeub=
lirten Zimmern, dann 2 Küchen, zu ebener
Erde in 4 Zimmern und 2 geräumigen
Kü=
chen mit Windöfen, dann Stallungen auf 6
Pferde, Heu=und Schüttboden, 2 grosse
Wa=
gensch⟨u⟩pfen, ein kleiner Keller und Kammer,
auch e⟨i⟩n bey 200 Klafter langer Garten, den
Ausg⟨a⟩ng gegen Schönbrunn zur Plaisir, von
Georg⟨i⟩ über Sommer oder ganzjährig zu
ver=
lassen, und sich deshalb bey dem
Hausmei=
ster al⟨d⟩a zu melden.
Herrschaftsgebäude.
Zu Braitensee unweit Penzing ist das
Herr=
schaftsgebäude Nr. 2, bestehend in 10
Zim=
mern, 2 Kucheln, einen Saal, auf 8
Pfer=
de Stellung, Wagenschupfen, einen Keller,
samt einen grossen Garten, mit oder ohne
Mobilien, über Sommer in Bestand zu
ver=
lassen, die Herren Bestandlustige belieben sich
in dem Judengässel hinter den hohen Markt
bey dem ewigen Licht Nr. 491 im 3ten Stock
bey dem Herrn Verwalter anzumelden.
Herrschaftsgebäude.
Eine kleine halbe Stund ausser der
Ma=
riahilferlinie, zu Hütteldorf, ist das in einer
sehr angenehmen Lage, mitten in den Ort,
nah an der Pfarrkirchen, bey besten Bau,
befindliche grosse herrschaftl. Haus Nr. 34
mit vielen sowohl im ersten Stock, als auch
zu ebener Erde versehenen grossen und
klei=
nen Zimmern, worunter einige ganz neu
mit Spalier, Soffa, Sessel, Spiegel und
Kästen meublirt sind, nebst Kuchel und
übri=
gen Zugehör, dabey ein grosser schattiger
mit Alleen zum Spazierengehen, und
kostba=
ren Obstbäumen versehener Garten, dann
in diesem ein kleines Gebäude mit einem
Bil=
lard, wie auch Stall und Wagenstellung,
alltäglich zu verlassen, oder auch zu
verkau=
fen. Liebhaber hievon können sich des
wei=
tern bey dem Gärtner allda anfragen.
Freyhof zu verkaufen, oder zu verlassen.
Jn einer angenehmen Gegend ohnweit Wien
ist täglich ein Freyhof zu verkaufen, oder in
Bestand zu verlassen. Dieser Freyhof besteht
in einem sehr grossen geräumigen, mit allen
Bequemlichkeiten versehen, besonders zu einer
Fabrike sehr dienlichen Gebäude, nebst
daran=
stossenden, mit dem besten Zwerglobst
besetz=
ten Ziergarten, dann zweyer Grasgärten,
worinen sich 2 Teuche, und ein mineralisches
Baad befindet. Wer diesen Freyhof zu
kau=
fen, oder in Bestand zu nehmen Belieben
trägt, kann sich hievon des mehreren bey Hrn.
Hofagent Vogl Nr. 535 im Margarethenhof
am Bauernmarkt im ersten Stock erkundigen.
Haus in der Stadt.
Es ist ein Haus in der Stadt gegen sehr
billige Bedingnisse zu verkaufen. Das
wei=
tere ist im deutschen Zeitungskomtoir zu
er=
fragen.
Häuser und Gründe zu verkaufen.
Die Eigenthümerinn, der zwey Häuser in der
Leopoldstadt Nr. 36. und 37 hat schon
ver=
schiedenennal bekannt gemacht, daß sie ihre
Gründe, welche zu den zwey Häusern
gehö=
ren, zu verkaufen gedenke; da sie itzt auch ihre
zwey Häuser selbst zu verkaufen, keinen
An=
stand hat, so erinnert sie dieses dem Publikum.
Wer also diese Häuser samt den Gründen zu
kaufen gedenket, kann sich täglich bey ihr in
dem Hause Nr. 37 in der grossen Schiffgasse
im ersten Stock um den Preis anfragen, wo
auch die Strecke und der Schätzungswerth der
Grunde so wie der Häuser gezeigt werden wird.
Haus zu verkaufen.
Es ist das wohlgebaute auf der Windmühl
liegend sogenannte Schödlerische Haus Nr.
40 täglich zu verkaufen. Die Kauflustige
können die weitere Auskunft bey dem privil.
Saitenmacher, Joseph Pruckner, an der neuen
Wien in der untern Gestättengasse Nr. 122
bey St. Anna wohnhaft einhollen.
Haus zu verkaufen.
Jn der Josephstadt ist das Haus zu den 2
grünen Bäumen genannt Nr. 113, worin
2 gewölbtes Stallungen auf 18 Pferde, mit
dazu gehörigen Heuböden, dann eine grosse
Schupfen auf 9 Wägen, worauf ein grosser
Boden zu Heu und Haber befindlich, gegen
baare Bezahlung welche auch in
leidentli=
chen Terminen angenommen wird, gegen
an=
nehmliche Papiere, oder hinlängliche Caution
zu verkaufen. Die Kauflustige belieben sich
in der Stadt in der Wallnerstrasse Nr. 154
bey dem Portier anfragen.
Haus zu verkaufen.
Zu Hernals ist das gräfl. v. Salmische,
oder sogenannte freyhrl. v. Kienmayrische Haus
Nr. 7. mit aller Zimmereinrichtung samt Zier=
und Obstgarten von 3023 Quadratklaftern
täg=
lich zu verkaufen, und sich diesfalls bey dem
Jnspektor alda zu melden.
Haus zu verkaufen.
Jn Dornbach ist das gut gebaute Haus
Nr. 20 mit einem Stock, 6 Zinszimmern zu
ebener Erde und 4 in der Höhe, mit einem
schönen und grossen Obstgarten mit einer
Ein=
fahrt, Keller, Preß, Stallungen für Pferd=
und Rindvieh, auch allenfals mit 1 1 / 4
Tag=
werk Wiesen, ein und andere Weingärten
täg=
lich zu verkaufen. Kauflustige belieben sich
bey der Eigenthümern oder im herrschaftl.
Amthof zu melden.
Haus zu verkaufen.
Das Haus zu Bertholsdorf Nr. 42 auf der
Hochstraß, bestehend im ersten Stock in fünf
Zimmer und im 2ten vier Zimmer, Kuchel,
Speis und Dienstbotenzimmer, alles mit einer
Thür verspert, im Hof die
Hausmeisterswoh=
nung, Keller, grossen Preß, Haus=und
klei=
sen Einsatzkeller, samt Stallung auf 1 Pferd,
Holzhütten, und guten Brunn, nebst
Haus=
gärtel mit einer Kastanienallee und einer
Klee=
wiesen, ist täglich zu verkaufen. Kauflustige
belieben sich deshalb auf der Wieden in der
Favoritengasse Nr. 19 bey der Eigenthümerin
anzumelden.
Licit. Erinnerung
Den Münzliebhabern dient zur Nachricht,
daß die Auktion des von Seufferheldischen
Thalerkabinets erst den 27. d. M. März zu
Nürnberg seinen Anfang nehmen wird. No=
tar Wirth und Auktionator Zehe daselbst
neh=
men Bestellungen von Auswärtigen an. Ca=
talogen sind hier in Wien bey Herrn Professor
v. Burian in der Schulgasse Nr. 796 gratis
zu haben.
Licit. Effekten
Den 13. März werden auf Verordnung
eines allhiesig löbl. Magistrats am
Stock=
ameisenplatz beym kleinen Aug Gottes Nr.
859 im 3ten Stock verschiedene
Verlassen=
schaftssachen, als Rautengeschmuck, goldene
Uhren, silberne Besteck und anderes
Tafel=
silber, Manns=und Frauenkleider, broschir=
te Pelze, Leib=und Hauswäsch, harte
Schuh=
lad=und Gläserkasten, Stockuhren, Bettge=
wand, Spiegel, Bilder, Kupfer, Zinn,
Meßing, zu den gewöhnl. Vor=und
Nach=
mittagsstunden licitando verkauft.
Licit. Bücher.
Den 13. März und folgende Täge wird
hinter den Minoriten im Graf Ulfeldischen
Haus Nr. 36 eine ansehnliche Sammlung
französisch, welscher, absonderlich aber gute
spanische Bücher licitando verkauft werden.
Unter andern schönen Werken befindet sich
dabey der grosse spanische Diktio⟨nair⟩, 8
Bän=
de in fol. Corps diplomatique par Du
Mont. Histoire naturelle par ⟨Fusson⟩ XVIII.
Tomes 4to, samt schönen Landkarten und
Atlanten. Der Katalog davor i⟨s⟩t
ebenda=
selbst unentgeltlich zu ebener Erde beym
Por=
tier zu bekommen.
Licit. Spezereywaaren
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wird hiemit angezeigt daß den 14.
d. M. März früh um 9 Uhr in tiefen
Gra=
ben bey der grossen Weintraube in dem allda
zu ebener Erde befindlichen Maga⟨z⟩in einige
gerichtl. geschätzte Spezereywaaren, als 39
Pf. Sporco Cocconiglia, 92 P. b⟨l⟩auen
Jn=
dig, und 101 Pf. Violetindig, welche bey
dem untern, 14. und 28. vorigen Monats für
gewesten 2 Licitationsterminen nicht an Mann
gebracht worden sind, dergestalt
versteige=
rungsweis werden hindangegeben werden,
daß, wenn besagte Waaren bey diesem
drit=
ten Termin abermal nicht um den
Schätzungs=
betrag, oder darüber an Mann gebracht
wer=
den könnten, solche nunmehr auch unter der
Schätzung hindangegeben werden würden.
Haben demnach alle, so etwa vorgedachte
Spezereywaaren käuflich an sich zu bringen
willens und, an obbestimmten Tag, Stund
und Ort zu erscheinen.
Licit. Grießls Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: sey auf Anlangen der Barbara
Grießlin, wider Franz Grießl, gewest burgl.
Peruckenmacher in der Leopoldstadt, verwilli=
get worden, die gegentheil. auf 352 fl. 46 kr.
geschätzte Fahrnisse öffentlich zu verkaufen;
da nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
ersten der 14. März, für den zweyten der
28. März, und für den dritten der 11. April
d. J. mit dem Beysatz bestimmt worden sind,
daß, wenn diese Fahrnisse weder bey der
er=
sten, noch zweyten Feilbietung um die
Schä=
tzung würden an Mann gebracht werden, die=
selbe bey der dritten auch unter der
Schä=
tzung hindangegebenerden würden. Als
haben jene, welche besagte Fahrnisse zu
kau=
fen gedenken, an erstbestimmten Tägen früh
um 9 Uhr in der Leopoldstadt in der
Bad=
gasse Nr. 145 beym goldenen Rössel zu
er=
scheinen.
Licit. Selmherische Pfaidlerwaaren.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit zu vernehmen
gegeben: es sey auf Anlangen des
gerichtl=
aufgestellt Selmherischen Massevertretters, Dr.
Edlen von Knapisch, verwilliget worden, die
Kaspar Selmherische sowohl im Gewölbe,
und in dem Universaldepositorio befindliche
Pfaidlerwaaren, als auch die
Einrichtungs=
fahrnisse, offentlich zu verkaufen und den
Meistbietenden hindanzugeben. Da nun
hie=
zu 3 Termine und zwar für den ersten der
14. für den zweyten der 28. März, und für
den dritten der 11. April d. J. mit dem
Bey=
satz bestimmt worden sey, daß, wenn diese
Wagen und Fahrnisse bey der ersten und
zweyten Feilbietung um die Schätzung nicht
würden an Mann gebracht werden, dieselbe
bey der dritten auch unter der Schätzung
hin=
dangegeben werden würden. Als haben all
jene, welche besagte Waaren und Fahrnisse
zu kaufen willens sind, an den bestimmten
Tägen früh um 9 Uhr in der Stadt Nr. 634
zu erscheinen.
Licit. Schönsteins Haus.
Von dem Magistrat der l. f. Stadt Rötz
wird hiemit kund gemacht daß, da das dem
Johann Leopold Stauber, als Gerhab der
Röslerischen Kinder, wegen schuldigen 500 fl.
samt Nebenverbündlichkeiten verpfändete
Jo=
seph Schönsteinische Haus und radicirten
Bild=
hauersgewerb, bey dem ersten
Licitationster=
min am 13. Febr. d. J. nicht an Mann
ge=
bracht werden konnte, zum zweyten Termin
der 14. März, und zum dritten der 12. April
d. J. mit dem Beysatz bestimmet bleiben, daß,
wenn gedachtes Haus und Gewerb bey dem
zweyten Termin wider nicht an Mann
ge=
bracht werden könnte, es bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkauft werden
würde; als haben all jene, so gedachtes Haus
und Gewerb gegen gleich baare Bezahlung
zu kaufen gedenken, an obbestimmten
Termi=
nen früh um 9 Uhr auf dem Rathhause zu
Rötz zu erscheinen.
Licit. Waldsteinisches Haus.
Von dem Magistrat der l. f. Stadt
Wie=
nerisch Neustadt wird anmit kund gemacht:
es habe die Frau Therese Gräfin v. Fünfkir=
chen in ihrer Schuldklage, wider die Frau
Josepha Gräfin v. Waldstein, gebohrne
Grä=
fin v. Czaky, die gerichtl. Feilbietung des im
Frauenviertel in der Baumgartstrasse in der
Stadt liegenden Hauses der gräfl. Frauen
Beklagten, samt anklebenden Garten, und 4
Joch Hausäckern, bewirket: zu dieser
Ver=
steigerung sind folgende Termine, als der 13.
März, der 19. April, der 19. May d. J.
vormittag um 9 Uhr vor dem hiesigen
Stadt=
magistrat mit dem Anhang bestimmt, daß,
wenn das Gut weder bey dem ersten, noch
zweyten Termin um den Schätzungsbetrag,
oder darüber an Mann gebracht werden
könn=
te, es bey dem dritten auch unter der
Schä=
tzung verkauft werden würde; die weitere
Kaufsbedingnisse sind inzwischen bey hiesiger
Stadtkanzley einzusehen.
Licit. Eisfelders Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Phi=
lipp Wezlar, Freyhrn. von Plankenstern, wie=
der Michael Eisfelder wegen einer an ihm
zu stellen habenden Foderung in die
öffentli=
che Feilbietung des dem letzten angehörigen,
und auf 3500 fl. geschätzten Hauses am
Renn=
weg Nr. 361 gewilliget worden. Da nun hiezu
3 Termine, und zwar für den ersten der 14. Feb=
ruar, für den zweyten der 15. März, und für den
dritten der 18. April d. J. mit dem Beysatz
bestimmt worden, daß, wenn sothanes Haus
weder bey dem ersten, noch zweyten Termin
um die Schätzung, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, es bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkauft werden
würde; so haben die Kauflustige an den
ge=
dachten Tägen früh um 10 Uhr vor dem
Magistrat zu erscheinen.
Licti. Deringers Realitäten
Von dem Magistrate des landesfürstl. Markts
Langenlois wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey auf Anlangen des Karl Joseph Deringer,
burgerl. Weißgärber alhier, und dessen
Ehe=
wirthin Katharina, in die öffentliche
Feilbie=
tung sowohl der von Franz Anton Rihn, Raths=
mann beeder landesfürstl. Städte Krems und
Stein, wegen an gedachten Konleuten zu
fo=
dern habenden 305 fl. 50 kr. in die gerichtl.
Pfändung genommene Deringerischen
halbvierz=
ger Lehnbehausung alda Nr. 79, samt
zuge=
hörigen Garten und Grundstücken, als 1 Joch
Acker, ein Spiegel, 3 Viertel Weingarten im
Unterthal, dann der Theilländerl Acker, als
auch der sämtlichen Hauseinrichtungen und
Effekten gewilliget worden. Da nun hiezu 3
Termine, als der 15. März, der 19. April,
und der 24. May d. J. mit dem Anhang
be=
stimmet worden, daß, wenn gedachte
Behau=
sung samt Zugehörung, auch Mobilien und
Effekten weder bey dem ersten noch zweyten
Termin um die Schätzung, oder darüber an
Mann gebracht werden könnten, diese bey dem
dritten auch unter der Schätzung verkaufet
werden würden, so haben alle Kauflustige an
besagten Tägen früh um 9 Uhr auf aldasigen
Rathhause zu erscheinen, welche auch
altäg=
lich die Schätzung in der Kanzley einsehen.
und weiters verständiget werden können, daß
dieses Haus aljährlich aus dem Vierzgerwald
9 Klafter tannenes, und 1 Klafter buchenes
Holz, dann 1 Klafter B⟨r⟩ügel gratis zu
über=
kommen hat.
Licit. Weine.
Den 16. März vormittag um 8 Uhr
wer=
den im neuen Lerchenfeld zur Stadt
Würz=
burg Nr. 56 die in dortigem Bestandkeller
samt den Gebünden auf 477 fl. 15 kr. gerichtl.
geschätzte 130 Eimer 1779er 1783er und
1784er guter Gebirgweine, in die Mathias
Tullnerische Verlassenschaft gehörig, durch
Versteigerung gegen baar Geld
hindangege=
ben werden; die Kauflustige haben sich daher
an obbestimmten Tag aldort einzufinden.
Licit. Effekten.
Den 16. März werden in der Herrengasse
im Lichtensteinischen Haus Nr. 130 im 2ten
Stock, etwas Silber, verschiedene
Frauen=
kleider, broschirt=tafet=und grosdetourne,
derley verschiedene Pelze, Bilder, Bettge=
wand, Zinn, Kupfer, hartfournirte Kästen,
und mehrere Geräthschaften, zu den
gewöhn=
lichen Vor=und Nachmittagsstunden licitando
verkauft.
Licit. Wein.
Den 16. März werden in der
Weihburg=
gasse Nr. 956 nachmittag von 3 bis 6 Uhr
bey 300 Eimer von besten Gebirgweinen, als
1775, 1777 und 1778er, eigenes Bargut,
samt Fässer in eisenen Banden, wie auch
lee=
re kleine Gattungen, den Meistbietenden
ge=
gen baare Bezahlung steigerungsweis
hindan=
gegeben werden.
Licit. Aecker.
Von dem Burgerspital in Wien werden
den 17 d. M. März 4 Joch Dominikaläcker
am Rennweg ausser der Schutzen liegend,
und in Gaisbugeln genannt, zum Sandwurf
versteigerungsweis käuflich hindangelassen
wer=
den. Wer demnach diese 4 Joch Aecker
käuf=
lich an sich zu bringen gedenkt, hat sich an
obbestimmten Tag früh um 9 Uhr in der
Burgerspitalsgrundstube zu melden.
Licit. Batthyanische Effekten.
Von dem k. k. ni. Landrechte wird hiemit
kund gemacht: Das k. k. ni. öst. Fiskalamt
habe in Vertretung des höchsten Aerarums
wider Herrn Theodor Grafen v. Bathyan um
die öffentliche Feilbietung der gerichtl. geschätz=
ten in dem Herrschaftshaus Nr. 106 in der
Währingergasse befindlichen gegnerischen
Haus=
einrichtungen, Mobilien und Effekten gebeten;
als ist hiezu der 20. März, dann der 3. und
18. April d. J. mit dem Beysatze bestimmet
worden, daß im Falle diese Fahrnisse bei der
ersten und zweyten Versteigerung nicht um den
Schätzungswerth oder darüber an Mann
ge=
bracht werden sollten, selbe bey der 3ten auch
unter der Schätzung hindangegeben werden
wurden. Alle Kauflustige haben sich daher
in obgedachten Haus in der Währungergasse
an obbestimten Tägen früh um 9 Uhr
einzu=
finden.
Licit. Wagnerische Effekten.
Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es sey
für nöthig befunden worden, daß die in weil.
Katharina Wagnerin, gewesenen
Hausinhab=
berin bey den 3 Brüdern Nr. 228 am
Ober=
neustift sel. Verlassenschaft zugehörige
Cor=
pora, als Silber, Leibskleidungen, Leinwä=
sche, Kästen, Spiegel, Tische, Bilder, Bett=
gewand, Zinn, Kupfer, Meßing, Wirths=
hauseinrichtung, dann 453 Eimer Wein,
Markersdorfer=und Haugsdorfergewächs, samt
395 Einer leere Fässer den Meistbietenden
hindangegeben werden. Da nun hiezu der
20. März d. J. und folgende Täge bestimmt
worden; als haben die Kauflustigen an
ob=
bestimmten Tagen früh um 9 Uhr in der
Behausung bey den 3 Brüdern Nr. 228 am
Oberneustift zu erscheinen.
Licit. Weine
Den 20. dies werden auf der Seilerstadt
Nr. 946 nachmittag von 3 bis 6 Uhr einige
hundert Eimer von den alten besten
Gebirg=
weinen, als 1760, 1761, 1773 und 1775er,
Brunner, Nußberger, Weidlinger, samt
Fäs=
ser in eisenen Banden, auch leere Fässer,
dann Kellerrequisiten, licitando verkauft.
Licit. Voglische Fahrnisse
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Joh. Frie=
derich Voglischen Massevertretters in die
Feil=
bietung der zur diesfälligen Konkursmasse
ge=
hörigen, in verschiedenen Tischlerwerkzeug
dann Zimmer=und Kucheleinrichtung, Manns=
kleider und Bettgewand bestehende Fahrnisse
gewilliget worden. Da nun hiezu der 20.
März d. J. bestimmt worden ist, so haben
die Kauflustige am erstbesagten Tag früh um
9 Uhr auf der neuen Wieden in der neuen
Gasse Nr. 198 zu erscheinen.
Licit. Bücher.
Mit hoher Erlaubniß einer k. k. ni. öst.
Landesregierung werden den 20. März und
die darauf folgende Täge verschiedene meistens
aber medizinische Bücher den Meistbietenden
gegen baare Bezahlung licitando verkauft
wer=
den, die Kauflustige belieben sich sonach an
obbesagten Tägen von 9 bis 12, und
nach=
mittag von 3 bis 6 Uhr in dem sogenannt
gräfl. Gilleischen Haus Nr. 25 in der
Herrn=
gasse im 3ten Stock auf der hintern Stiege
links einzufinden, der Katalog aber kann
all=
stündlich bey dem k. k. Hofagenten Edlen
von Wollersthal bey dem grünen Fassel Nr.
142 auf dem Kohlmarkt im dritten Stock
ein=
gesehen werden.
Licit. Weine und Weingärten.
Von dem Grundbuch der Herrschaft
Ober=
siefering und Kallenberg werden den 20. d.
M. März früh um 9 Uhr in dem
Herrschaft=
haus zu Obersiefering Nr. 8 an 1785er
ein=
gehobenen Bergrecht 111 Einer Weine ohne
Gefäß; dann den 21. darauf 13 Viertel
Wein=
garten in Kallenberg und 2 Viertel
Weingar=
ten am Leopoldiberg früh um 9 Uhr in des
Richters Behausung am Kallenberg Nr. 8.
gegen sogleich baare Bezahlung öffentlich
ver=
steigert werden; die Kauflustige haben sich
demnach an obbestimmten Tägen und Orten
einzufinden, und die weitere Behandlung
ab=
zuwarten.
Licit. Löshof zu Kritzendorf.
Von dem k. k. Kammeraladministrations
Grundbuchsamte in Wien werden auf
Ver=
ordnung einer löbl. k. k. Kammeraladministra=
tion den 21. März früh um 9 Uhr der zu den
aufgehobenen Stift Mauerbach gehörige, auf
370 fl. geschätzte, und lediglich mit der landschaftl.
Dominkaleinlage belegte Löshof zu Kritzendorf
mit dem hiezu gehörigen Gras=und
Baum=
garten, ingleichen die an diesen Hof und
Gar=
te anstossenden, allenfalls dominialiter
inliegen=
de 9 Viertl Weingarten käuflich
hindangelas=
sen werden. Wer nun diese Realitäten käuflich
an sich zu bringen gedenket, hat sich an
be=
sagten Tag und Stund in dem obbenannten
Mauerbachischen Löshof zu Kritzendorf
einzu=
finden. Uebrigens wird bekannt gemacht, daß
zu diesen Kauf jedermann, mit Ausschluß der
Judenschaft, zugelassen werde, und daß die
Bezahlung des Kaufschillings von jenen, die
noch eine besondere Sicherheit ausweisen
kön=
nen, sogleich mit einem Drittel, ausser dieser
aber sogleich mit der Helfte, und der
Ueber=
rest in leidentlichen Terminen gegen
4prozenti=
ger Verzinsung zu geschehen habe.
Licit. Körnerfrucht.
Von der Amtskanzley der k. k. Kammer=
alherrschaft Tuln wird hiemit bekannt
ge=
macht: daß den 21. d. M. März vormittag
um 9 Uhr die, von den, zum Religionsfond
erkauften Schwarzischen Hausgründen, im
ver=
flossenen Jahre erfechsenten 60 Metzen
Wai=
tzen, 120 Metzen Korn, 80 Metzen Gersten,
145 Metzen Haber, und 24 Schober Schab,
den Meistbietenden licitando verkauft werden.
Daher haben diejenigen, welche von obbe=
sagten Körnern und Stroh etwas zu kaufen
gedenken, an bemeldten Tag und Stund, in
der Behausung des Dorfrichters Nr. 22 zu
Jedlersdorf zu erscheinen.
Licit. Papierlieferungen. ꝛc.
Nachdem zum Behuf des k. k. Zeughauses
Wien das Jahr hindurch ein ziemliches
Quan=
tum von Kanzley=und Zeichnungsmaterialien,
derley Requisiten und anderen Materialien,
als: Karthaunen=holländische Elephanten=Jm=
perial=Augspurgerrojal=Median=Post=Kanz=
ley Konzert=und Flußpapier, Federkielen,
Sigelwachs, Sigeloblaten, Bleysteften, Fe=
dermesser, Streusand, Näheseiden, Nähe=
zwirn, Spagat, Gummi, Tusch, zerschiede=
ne andere Farben, Weinstein, Hausenblasen,
Farbenmuscheln, Haarpinseln, Baum=und
Leinol, Tischlerleim, Bleyweis, Kreide,
Schmürgl, Vitriol, Borax, Mönium, Sil=
bergler, und dergleichen erfoderlich ist, und
zu diesem Ende befunden worden, auf den
21. März dies Jahrs vormittag um 9 Uhr
eine offentliche Licitation abzuhalten, sohin
mit demjenigen, oder denjenigen, welche sich
zur Lieferung der obbesagt erfoderlichen
zer=
schiedenen Materialien und Requisiten in der
gehörigen, und den vorgelegt werdenden
Mu=
stern vollkommen entsprechenden guten
Qua=
lität, und im den wohlfeilsten Preisen
herbey=
lassen, förmliche Kontrakte auf eine
bestimm=
te Zeit zu schliessen. So werden die
liefe=
rungslüstigen Partheyen zu sothaner
Licita=
tion an obbesagten Tag und Stund in das
allhiesige Zeughaus auf der Seilerstadt Nr.
984 in die oberzeugamtliche Kanzley
vorge=
laden, allwo sie auch schon vorläufig die
Mu=
ster von obgedachten Materialien früh von
9 bis 10, und nachmittag von 3 bis 4 Uhr
zur Einsicht nehmen können.
Licit. Bankalrealitäten.
Von der k. k. Bankalgefällenadministration
in Oesterreich unter und ob der Enns wird
anmit bekannt gemacht: daß den 22. d. M.
März die sämtliche, dem Banko
eigenthüm=
liche Realitäten zu Himberg, bestehend in
dem Mauthause, oder sogenannten Fischhof,
und Aufsehershäuslein, samt den
dazugehö=
rigen Wirthschaftsgebäuden, Gärten, Aecker,
Wiesen und Teuche, welch letztere der
aller=
höchsten Gesinnung gemäß bis auf einen zu
belassenden kleinen Theil desselben in Wiesen
umgestaltet werden darf, durch öffentliche
Versteigerung den Meistbietenden mit
Vorbe=
halt höchster Begnehmigung verkauft wer=
den; die Kauflustige haben sich demnach an
obbestimmten Tag früh um 9 Uhr bey
die=
ser k. k. Bankalgefällenadministratiom in dem
Hauptmautgebäude Nr. 722 alhier
einzufin=
den, allwo auch inzwischen die nähere
Aus=
kunft eingeholet werden kann.
Licit. Kernbergisches Haus.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit zu vernehmen
gegeben. Es sey auf Anlangen des Leopold
Kernberger, Jgnaz Kernberger, und Josepha
Hoffmannin, gebohrne Kernbergerin, verwil=
liget worden, das auf der neuen Thor Pastey
an der langen Wand liegend, zur Flucht in
Egypten genannte Haus, öffentlich zu
verkau=
fen, und den Meistbietenden hindan zu geben.
Da nun hiezu der 22. März bestimmet
wor=
den ist; als haben jene, welche gedachtes
Haus zu kaufen willens und, an den
bestimm=
ten Tage früh um 10 Uhr bey dem
Magi=
strate zu erscheinen.
Licit. Bücher.
Den 22. März und folgende Täge wird in
der Schulerstrasse in der Juristenschul eine
ansehnliche Sammlung deutsch, lateinisch,
französisch und welcher Bücher aus allen
Thei=
den der Wissenschaften, worunter nebst andern
auch viele der Geschichte und andere
Gegen=
stände das Königreich Böhmen betreffend,
befindlich sind, den Meistbietenden gegen
baa=
re Bezahlung hindangegeben, das
Verzeich=
niß davon ist alltäglich bey dem Buchhändler
Joh. Binz auf dem Stephansfreidhof nächst
dem Thor beym Bischofhof unentgeltlich zu
bekommen.
Licit. Kirchengeräthschaften.
Es werden die in dem
Ofnerkammeralhau=
se befindliche, von dem in Königreiche
Hun=
garn aufgehobenen Klöstern, und Kirchen
zu=
sammengebrachte Geräthschaften, und
Selten=
heiten an Steinen und Perlen, auch
Kupfer=
stichen, den Meistbietenden hindann gegeben:
als ist der 23. d. M. März, als zur
Markt=
zeit, zur Versteigerungstagsatzung ausersehen,
wo sich sämmtliche Kaufsliebhaber in dem
da=
sigen Kameralhaus zu Ofen einfinden können.
Licit Nartzisches Haus.
Von der freyherrl. Prandauischen Herrschaft
Baumgarten im V. O. W. W. wird hiemit
kund gemachtes sey die auf Absterben
Jo=
hann Georg Nartz, diesseitig gewesten
Unter=
thans zu Ollerspach, zurückgelassene
Viertel=
lehnsbehausung, samt den dazugehörigen
〈…〉
3 / 4 Joch Aeckern, und 34 Tagwerk Wiesen,
wie auch nebst dem darauf radicirten
Binders=
gewerb, auf Anlangen der hinterbliebenen
Wittib steigerungsweise zu verkaufen
gewilli=
get worden. Wer nun diese
Viertellehensbe=
hausung samt ihrer dazugehörigen
Binders=
gewerbschaft käuflich an sich zu bringen
ge=
denket, den 23. d. M. März um 8 Uhr
vor=
mittag bey hiesiger Amtskanzley
Baumgar=
ten unweit Neuen=Lengbach zu erscheinen, und
hierum der Ordnung nach zu licitiren, wo
untereinstens auch allerhand Vieh und
Fahr=
nisse, nebst ein und anderen vorräthigen
Bind=
holtz einzelnweis licitando veräussert werden
wird.
Licit. Machherndls Realitäten.
Von dem Pflegamt der Fürst
Starhem=
bergischen Herrschaft Thürnstein im V. O.
M. B. wird anmit bekannt gemacht: wasge=
stalten in die öffentliche Feilbietung der in die
Joseph Machherndlische Konkursmasse
gehö=
rigen Behausung im Markt Drosendorf, de=
ren vorhandenen Uiberländgrundstücken, und
sonstigen Hausgeräthschaften gewilliget, und
zur diesfälligen Versteigerung 2 Termine,
und zwar für den ersten der 23. März, und
für den zweyten der 22. April d. J. mit dem
Beysatz bestimmt worden daß, wenn ein
oder andere Stücke weder bey dem ersten,
noch zweyten Termin um die Schätzung, oder
darüber an Mann gebracht werden könnten,
diese nach verfaßter Klaßifikation bey einer
noch angeordnet werdend dritten
Versteige=
rungstagsatzung auch unter der Schätzung
hin=
dangegeben werden würden. Welchennach
die=
jenige, welche diese Behausung, Uiberländ=
gründe, oder von den vorhandenen
Hausge=
räthschaften etwas gegen baare Bezahlung zu
kaufen Lust haben, sich an diesen Tägen
je=
desmal früh um 9 Uhr in Joseph
Machhernd=
lischen Behausung zu Vösendorf Nr. 43
ein=
finden, indessen aber die Schätzung an den
gewöhnlichen Amtstägen Mittwoch und
Frey=
tags jeder Wochen bey hiesiger
Herrschafts=
kanzley einsehen, wie auch die sonstig etwann
verlangende Auskunften einholen können.
Licit. Neumayers Realitäten.
Von dem k. k. Kammeraladministrations=
grundbuchsamte in Wien werden nachstehende
in die Verlassenschaften wegen Anton
Neu=
mayer, behaust gewesenen Unterthan und
Fleischhackermeisters zu Simering, und
Ma=
ria Anna dessen Ehewirthin, gehörige
Rea=
litäten, als das Haus an der Poststrassen Nr.
122, samt dabey befindlichen Ochsenstand,
und hiezu gehörigen Krautgarten; das Haus
Nr. 37 samt hiezu gehörigen Garten, 2
Joch Acker in Vierzigjochen, 1 Joch deto in
Uibergrund, 1 1 / 2 Joch deto in Niederfeld,
1 / 2 Joch in der Hafenleuthen, 14 Joch in
Apotten, 3 1 / 4 Joch in der Carunzen, 1 / 8
Weingarten in Geyereck, 7 Joch Acker auf
der alten Haid, 1 / 4 Weingarten, 1 / 8 dero
jetzt Acker, 1 / 4 Weingarten jetzt Acker, 12
Tagwerk Wiesen, 7 / 4 Weingarten jetzt Acker
in der Carunzen, 4 Joch Acker in der
Hirsch=
p⟨o⟩int, 5 / 8 Weingarten jetzt Acker zu
Weixel=
thal, 3 / 8 Weingarten jetzt Acker in Aigen,
6 Joch Acker in Haidackern, und 3 / 8
Wein=
garten jetzt Acker in der Haselleuthen den 23.
d. M. März früh um 8 Uhr in dem
ehema=
ligen Jakoberklostergebände Nr. 903 im
er=
sten Stock licitando den Meistbietenden
käuf=
lich gegen alsogleich baare Bezahlung
hindan=
gelassen werden.
Licit. Höllerisches Haus.
Von der Amtskanzley der gräfl. Kavriani=
schen Herrschaft Seybersdorf wird hiemit
be=
kannt gemacht, es sey über den aus Mangel
der Kauflustigen fruchtlos verstrichenen ersten
Licitationstermin des Joh. Höllerischen
Vier=
tellehens zu Seybersdorf, welche samt
dazu=
gehörigen 12 1 / 8 Joch Aecker, 4 Tagwerk
Wiesen, 1 1 / 3 Joch Grasgarten, 1 / 8 Joch
Krautgarten, einen kleinen Pflanzsteig, dann
1 / 4 Joch Uiberländkrautgarten, und dem
schweren Anbau auf 457 fl. 30 kr. gerichtl.
geschätzt wurde, die zweyte
Licitationstagsa=
tzung auf den 23. d. M. März dergestalt
an=
geordnet und festgesetzt, daß, wenn diese
Be=
hausung samt Zugehör auch bey dem
derma=
lig zweyten Licitationstermin nicht um die
Schätzung, oder darunter verkauft werden
könnte, solche bey der dritten nach verfaßter
Klaßifikation anzuordnenden Licitation auch
unter der Schätzung gegen baare Bezahlung
hindangegeben werden würde. Es haben
al=
so diejenige, welche dieses Haus zu kaufen
willens sind, an dem vorbestimmten Tag früh
um 9 Uhr bey der Amtskanzley zu
Seybers=
dorf zu erscheinen.
Licit. Weine
Den 28. und 29. März d. J. werden zu
Sa⟨nn⟩ersdorf vormittag von 9 bis 12, und
nachmittag von 3 bis 6 Uhr in zweyen
Kel=
lern, und zwar in einem bey 250, im
zwey=
ten 196 Eimer Donauwein von 1783 und
1784er Gewächs, in verschiedenen mit Eisen
beschlagenen Fassen, von 12 bis 30eimerigen
Gattungen, samt Faß und zweyen Kellern,
licitando verkauft; die Kauflustige haben sich
dieserwegen an obbestimmten Tägen und
Stun=
den in dem Markt Gaunersdorf bey Andreas
Keintz Nr. 60 anzumelden.
Licit. Fuchsische Realitäten.
Von der Amtskanzley der reichsgräfl. Franz
Karl Daunischen Vormundschaftsherrschaft
Niederwallsee wird hiemit bekannt gemacht:
nachdem Joseph Fuchs, burgl. Schiffmeister,
in dem unter diesseitige Herrschaft gehörigen
Markt Niederwallsee, wegen vielen, und
schweren Unglücksfällen die Unvermögenheit
seine Gläubiger zu befriedigen, frey
einbe=
kennet, und bonis cedirt hat, ist von diesem
Gerichte desselben besitzende, nicht weit von
den Donaur⟨a⟩thufer Nr. 35 liegenden
wohl=
gebaute burgl. Behausung mit darauf
radi=
zirter Schiffmeistersgerechtigkeit, bey welcher
auch nachstehende Hausgründe befinden, als
in Brunnfeld 1 / 32, eben allda 4
Krauta=
cker 3 / 32, Pflanzgartl 1 / 32, Hausgarten
4 / 8 Joch, dann das denselben zugehörige in
der Rathufer Nr. 37 befindliche Kleinhäusel,
wobey ein Hausgartel pr. 1 / 8 Joch, dann
nachstehende Uiberländgründe: ein Acker in
der Franzmann vormals 1 3 / 8 Joch, dermal
aber fast gänzlich unter Wasser eben allda 1
Joch, ein Acker in der Spitzau 2 / 8 wider
al=
da 6 / 8 in der Obernau ein Grundfleck pr.
2 / 8, eine Wiesen in Schrammel 3 / 8, dann
eine in Heufeld 1 5 / 8 Tagwerk, endlich eine
Wagenhütten, auszufeilen, und öffentlich an
den Meistbietenden zu verkaufen, auch zu
diesem Ende 3 Termine und zwar für den
ersten den 29. März, für den zweyten den
29 April, und für den dritten den 29. May
mit dem Beysatz zu bestimmen für nöthig
be=
funden worden, daß, wenn das burgl. Haus
sowohl, als das Kleinhäusel und
Uiberländ=
gründer entweder zusammen, oder jedes
inson=
derheit bey ersten bestimmten 2 Terminen
nicht an Mann gebracht werden könnte, sol=
che bey der dritten auch unter den
Schä=
tzungswerth, jedoch allzeit gegen gleich
baa=
re Bezahlung verkauft werden würden. Die=
jenige also, welche obbesagt burgl. Behau=
sung samt darauf radicirten
Schiffmeistersge=
rechtigkeit, mit oder ohne Schiffmeisters=und
andern Geräthschaften allein, oder auch mit
dem Kleinhäusel und Uiberländgründen zu
kaufen willens sind, haben sich jedesmal
vor=
mittag um 9 Uhr in diesseitiger
Herrschafts=
kanzley zu melden, allwo immittelst zu ihrer
Einsicht die gerichtl. Schätzung mit dem
an=
dern darauf haftenden Bedingnissen in
Be=
reitschaft gehalten wird.
Licit. Weine.
Den 3. April werden auf der k. k. Kam=
meralherrschaft zu Mauer in dem vorhin
Ba=
von Moserischen, nun v. Hirschfeldischen
Kel=
ler 844 Eimer unterschiedlicher Gewächse
1785er Weinen, ohne Faß, theilweis durch
öffentliche Steigerung verkauft werden. Die
Liebhaber belieben sich in dem obbemeldten
Keller den 3. April früh um 9 Uhr
einzu=
finden.
Licit. Schwarzisches Haus
Von der k. k. Kammeralherrschaft
Winkel=
berg wird kund gemacht: Daß, da die ganz
neuerbaute Jakob Schwarzische
Kridabehau=
sung zu Hohenwarth Nr. 6, bestehend in 5
Zimmern, einem Handlungsgewölbe, 2
Ein=
sätzen, einer Wagenschupfen, einem Stalle für
2 Pferde, dann Schwein Kühe=und
Hüh=
nerstallung, einem kleinen Kuchlgärtl bey
1 / 16 groß, einem bequemen Hen=Stroh=und
Schüttböndl, wohin auch 1 1 / 2 Joch Acker
gehörig, bey der ersten und zweyten
Verstei=
gerungstagsatzung aus Abgang der Käufer nicht
an Mann gebracht worden, nochmal dem
Meist=
bietenden samt dem in dem Gewölbe
vorfin=
digen, und auf 3400 fl. geschätzten
Waarenla=
ger öffentlich ausgefeilet wird. Wer demnach
Belieben trägt, diese ganz neuerbaute
Behau=
sung samt den Waarenlager an sich zu
brin=
gen hat den 4. April d. J. früh un 10 Uhr
in vorbesagtem Hause zu erscheinen.
Convoc. Wagensomprins Gläubiger.
Von der Amtskanzley der gräfl. Brenne=
rischen Herrschaft Graueneg werden hiemit,
um in der Verlassenschaftsabhandlung der
Ju=
dit Wagensomprin, Herrschaft Grauenegg
un=
terthänige Jnwohnerin im Markt Straß, si=
cher zu gehen, all und jede, die an dieser
Ver=
lassenschaft mit Rechten etwas zu f⟨o⟩dern zu
haben vermeinen, auf den 22. März d J. früh
um 9 Uhr zur alhiesigen Amtskanzley zu
Li=
quidirung ihrer Foderungen mit dem
Anhan=
ge vorgeladen, daß jenen, der an diesem Tag
zu Liquidirung seiner Foderung nicht
erschei=
net, daß ewige Stillschweigen aufgetragen
werden würde.