⟨ Nro. ⟩ 7
Wiener Zeitung.
Mit k. k. gnädigster Freyheit.
Mittwoch den 25. Jäner 1786.
— Res, aetas, usus, semper aliquid apportat novi. Terentius.
Jnländische Nachrichten.
Wien.
Sonntags den 22. d. M. war bey
Hofe, nach dem Gottesdienste, der
gewöhnliche Cercle, wo sich nebst Sr.
Majestät dem Kaiser und des Erzherzogs
Franz K. H. , auch die
Durchlauchtig=
sten Generalgouverneure der K. K. Nie=
derlande einfanden, Höchstwelchen
nach=
her in Höchstdero Wohnzimmern wieder
verschiedene Kavaliers und Dames
vor=
gestellt zu werden die Ehre hatten.
Das jüngsthin erwähnte K. K. Han=
delspatent lautet folgendermassen:
Wir Joseph der Zweyte ꝛc. ꝛc.
Da unsere Aufmerksamkeit und
Sorg=
falt auf alles ununterbrochen gerichtet ist,
was zur Aufnahme unserer Staaten und
Wohlfahrt unserer getreuen Unterthanen
beytragen kann, so haben wir beydes
wirksam zu befördern erachtet, wenn wir
den Handel zwischen unseren Staaten
und dem Rußischen Reiche in eine
unmit=
telbare Verbindung setzten, und
demsel=
ben solche Aufmunterungen und Vortheile
bewilligten, durch welche er nicht nur
gegründeten Bestand erhalten, sondern
auch zu einem der blühendsten und
leb=
haftesten erwachsen könnte. Damit nun
dasjenige, was von uns hierüber ist
fest=
gesetzt worden, zum Kenntnisse sowohl
unserer eigenen, als der Unterthanen
Jhrer Majestät der Kaiserinn aller
Reus=
sen gelange, haben wir für gut befunden,
gegenwärtiges Patent kund machen zu las=
sen, dessen folgende sämmtliche Artikel
von nun an in Ansehung dieses
wechsel=
seitigen Handels zur Vorschrift und
Richt=
schnur dienen sollen.
§. 1. Jst unser Wille, daß in unseren
Erbländern den Unterthanen des
Russi=
schen Reiches in allem, was die
Auf=
nahme ihrer Handlung befördern kann,
aller möglicher Beystand und Vorschub
geleistet werde.
§. 2. Sollen sie nach Maaßgabe der in
unseren Erbländern allgemein
eingeführ=
ten Toleranzgrundsätze, einer
vollkomme=
nen Gewissensfreyheit geniessen, und ihre
Religionsübungen entweder in ihren
ei=
genen Häusern, oder in den Gebäuden
und Kirchen, die wir zu diesem Ende
bewilligen, oder bestimmen werden, frey,
ungestöhrt, und ohne auf irgend eine Art
gehindert zu werden, verrichten können.
§. 3. Gleichfalls ertheilen wir den
Un=
terthanen Jhrer Rußisch=Kaiserlichen
Majestät die Befügnisse, Freyheiten und
Vorzüge, welche in unseren Erbländern
die meistbegünstigten europäischen
Natio=
nen geniessen. Wollen demnach, daß
ihnen alle Vortheile zustatten kommen,
die zur Verbreitung und Aufnahme ihrer
Handlung gereichen können: wohlver=
standen jedoch, daß sie mit Ausnahme
dieser Befügnisse Freyheiten und
Vor=
züge, insoferne dieselben ihnen hier
un=
ten namentlich eingestanden werden, in
allen übrigen ihren Handel und Verkehr
betreffenden Stücken den in unseren
Erb=
ländern eingeführten Zolltrariffen, Ver=
ordnungen und Gesetzen unterworfen seyn
sollen.
§. 4. Erlauben wir daß sie in allen
Städten, Häfen und Buchten unserer
Erbländer, wo die Handlung und
Schif=
fahrt gestattet ist, diejenigen Waaren,
deren Einfuhr, innerer Verschleiß und
Ausfuhr keinem Verbote unterliegen,
ungehindert kaufen, verkaufen, und zu
Wasser oder zu Lande verführen mögen:
jedoch haben sie davon die Zölle und Ab=
gaben nach den bestehenden oder
künfti=
gen Tariffen zu entrichten.
§. 5. Um die Handlung der Rußisch=
Kaiserlichen Unterthanen noch mehr zu
begünstigen, verordnen wir, das von
den unter dem Namen der Juchten, be=
kannten Rußischen Ledergattungen, wenn
sie von unseren oder Rußisch. Unterthanen
eingeführt werden künftig kein höherer
Einfuhrszoll als 6 Fl. 40 Kr. für den
Zentner, welcher beyläufig 137 Rußische
Pfunde ausmacht, bezahlet werde. Die=
jenigen aber, welche an dem Vortheile
dieser Zollverminderung und
Entrich=
tungsart des Juchtens Theil nehmen
wollen, sollen gehalten seyn, jedesmal
durch Beglaubigungsscheine der
Ortsma=
gistrate oder des Zollamts, wovon die
Juchten abgefertiget worden, zu
bewei=
sen, daß dieselben wirklich erbländischen
oder Rußischen Eigenthümern zugehören,
und für deren Rechnung aus Rußland
nach den Erbländern unmittelbar
spedi=
ret worden sind. Jn den österreichischen
Niederlanden, und wo sonst irgendwo
eine geringere Gebühr auf Rußische
Juch=
ten besteht, soll der bisherige Zoll auch
ferner beybehalten werden.
§. 6. Nicht minder befehlen wir, daß
künftig von den aus Rußland, für
Rech=
nung erbländischer oder Rußischer
Eigen=
thümer, eingeführten Pelzwaaren kein
höherer Einfuhrszoll als zehn von
hun=
dert bezahlet werde.
§. 7. Eben so soll für den Kaviar von
nun an nur fünf von hundert von dem
Zentner Sporkogewicht entrichtet werden.
§. 8. Jn den Häfen von Ostende
und Nieuport sollen die Rußischen
Un=
terthanen, in Ansehung des Befügnisses,
ihre Waaren und Feilschaften in
Maga=
zine niederzulegen, und dieselben auch
wieder weiter zu führen, den
meistbe=
günstigten Nationen gleich gehalten seyn.
§. 9. Alle aus den Häfen von Cherson,
Theodosia und Sebastopol von
Rußi=
schen Unterthanen, auf eigenen oder erb=
ländischen Schiffen unmittelbar
einge=
führte Rußische oder chinesische
Lan=
desprodukte und Kunsterzeugisse, des=
gleichen alle erbländische, welche von
denselben nach diesen Häfen ausgeführet
werden, wenn die Ein=oder Ausfuhr
un=
mittelbar auf der Donau geschieht, sol=
len den Nachlaß von einem Viertel an
den vermög gegenwärtiger oder künftiger
Tariffe, zu entrichtenden Zöllen geniessen.
Dieser Nachlaß ist in beyden Fällen von
den Häfen zu Triest und Fiume
eben=
falls zu verstehen, wenn nämlich
wäh=
rend des in dem 30. Artikel festgesetzten
Zeitraums von zwölf Jahren, daselbst
Zölle zu entrichten seyn sollten.
§. 10. Wenn Schiffe Rußischer
Unter=
thanen durch Sturm, vor der Verfolgung
eines Seeräubers, oder durch andere
Zufälle in einem erbländischen Hafen
Zuflucht zu suchen gezwungen würden,
so soll denselben gestattet seyn, sich
da=
rin auszubesseren, und mit allem
Nöthi=
gen zu versehen, und dann ungehindert
wieder auszulaufen: und verbieten wir
ausdrücklich, daß die Schiffe in
der=
gleichen Fällen zu irgend eine Visitirung
(Untersuchung) oder Zollabnahme von
den Zollämtern unserer Häfen angehalten
werden; unter der Bedingung jedoch,
daß nichts von ihrer Ladung
ausgeschif=
fet, noch Waaren davon zum Verkaufe
ausgesetzet werden, dieselben auch sich
in allen Stücken den eingeführten
Gese=
tzen, Anordnungen und Gebräuchen
fü=
gen. Wollen sie aber einige Waaren
verkaufen, so sollen sie der Vorschrift
un=
serer Mauttariffe und Verordnungen
un=
terliegen.
(Die Fortsetzung künftig.)
Den 23 d. M. haben allhier der
ach=
zigjährige Greiß Joseph Foraschik, von
Postelberg in Böhmen gebürtig (wel=
cher durch 45 Jahre die Gnade hatte,
am allerhöchsten Hofe zu dienen, und in
den letzten 17 Jahren das Amt eines
Kammerthürhüters vertratt) und seine
einundsiebenzigjährige Gattinn, Maria
Anna, gebohrne Bolsinn, aus Wien,
nach vollbrachten Ehestandsjubiläum,
die zweyte priesterliche Einsegnung
er=
halten. Diese feyerliche Handlung gieng
in der Pfarrkirche zum H. Karl am der
Wieden, in Anwesenheit der
Verwandte=
schaft des Ehepaares, doch mit
Ver=
meidung alles Prunkes, in stiller
An=
dacht vor sich.
Von der Anfangs Jäners allhier
ein=
gefallenen gähen Kälte haben wir noch
nachzutragen, daß dieselbe in einigen
Gegenden von Oesterreich noch weit
hef=
tiger als hier gewesen ist. So befand
sich zu Drosendorf, einer kleinen Stadt
des sogenannten Waldviertels, das
Reaumur'sche Thermometer den 3. Jä=
ner frühe auf 19, den 5. auf 18, den
6. auf 19 1 / 2, und an eben diesem Tage
gar auf 20 1 / 2 Grad unter dem Eispunkte,
welches alle bisher in hiesiger Gegend
beobachtete Kälte übertrift. —
Das von dem allerhöchsten Hofe zur
Schifbarmachung des March=Flusses dem
Hrn. Dorfleuth und seiner Compagnie
ertheilte Privilegium besteht in
folgen=
den Punkten:
1) Hr. Dorfleuth und Compagnie
er=
halten zur Befahrung des March=Flus=
des ein Privilegium privativum vom 1.
Nov. 1785 an, bis auf 20 nach einander
folgende Jahre; dagegen aber muß die
Schifbarmachung dieses Flusses bis
Oll=
mütz, und weiter hinauf, so bald als
möglich, hergestellt werden.
2) Da diese Erfüllung auf eigene
Ko=
sten des Entrepreneurs geschieht, so ist
bloß ihm und Compagnie und niemand
andern, wer er auch seyn möge, erlaubt,
auf diesem Flusse zu fahren, ja sogar die
ärarischen Produkte sollen nicht anders
auf diesem Flusse, als durch den
Entre=
preneur und Compagnie, transportiret
werden. Diese Schiffahrt nimmt bey
dem Ausflusse der March in die Donau bey
Theben ihren Anfang, geht über
Dürn=
kruth, Göding, Hardisch nach Ollmütz,
und immer so weit hinauf, als die Com=
pagnie diesen Fluß, auf eigene Kosten,
fahrbar machen wird.
3) Erhält deswegen das Privilegium
privativum auf 20 Jahre bis 1805.
4) Den Herrschaften und
Ortsobrig=
keiten ist zugestanden worden, daß sie bey
ihren bisherigen Gerechtsamen bleiben,
und wo sie Uiberfahrten gehabt haben,
dieser Genuß ihnen noch ferner während
dieser 20 Jahre zu statten kommen soll, doch
mit dem Beysatz, daß diejenigen, welche
bisher mit ihrem Uiberfahrtsplötten oder
kleinen Kähnen auf ihrem Territorio ihre
eigenen, aber nicht fremde Produkte hin
und hergeführt haben, solches noch
fer=
ner thun mögen.
5) Alle Schif=und andere Mühlen
ha=
ben zu verbleiben, doch müssen die
Schif=
mühler, ihre Stöcke, mit welchen sie den
Fluß schwellen, so erhöhen, damit die
Schiffer sie jederzeit deutlich beobachten,
und vermeiden können, auch wenn sie die
Schifmüller von ihrem Platze anderwärts
hinstellen, müssen sie alle eingeschlagene
Schwellungsplöcke wiederum ausziehen.
Bey den übrigen Mühlen muß die
Oef=
nung 2 Klafter breit seyn, und oben und
unten die nöthige doppelte Sperrung
zum Auf=und Zumachen hergestellt, und
die Oefnung in der gehörigen Tiefe
be=
wirket werden, damit diese Schiffahrt
nicht in das Stecken gerathe.
5) Dieses Privilegium erstrecket sich
zwar auf alle an dem March=Flusse
grän=
zende Länder, doch steht jedermann frey,
ob sie dieser Schiffahrt einige Ladung zu
Wasser geben wollen oder nicht; und
können sie sich nach Gefallen auch der
Landfracht bedienen.
7) Die Compagnie bleibt von allen ihren
Schiffen, Zillen, Plötten und
erfoderli=
chen Schifsgeräthschaften aller Orten,
jedoch nur allein von allen
Wassermäu=
then und Aufschlägen frey; wenn sie sich
aber Eisen, Leinwand, Strickwerk und
dergleichen aus fremden Ländern kommen
läßt, bezahlt sie gleich den andern dafür
die Zölle, und eben so ist sie gehalten, =
von denjenigen Produkten und Waaren,
welche von einem Lande in das andere
verführt werden, die patentmäßigeMauth,
so wie sie bey der Landestransportirung
üblich, bey allen Mauthstationen bey
Strafe der Konfiskation getreu zu
ent=
richten.
(Der Beschluß künftig.)
Böhmen. Der Bischof von
Bud=
weis hat am Neujahrstage seinen ersten
Jurisdikzionsakt verrichtet, indem er den
Weltgeistlichen Andreas Münich in
sei=
ner Hauskapelle zum Subdiakon
einweih=
te. Am 2. und 5. Jäner wurde in
An=
gelegenheiten des Bisthums, und die in
demselben neuzuerrichtenden Pfarreyen
und Lokalkaplaneyen Konsistorium
gehal=
ten. Am 6. ertheilten Se. Bischöfliche
Hochwürden dem obbenannten
Weltge⟨i⟩st=
lichen das Diakonat, und am 8. Jäner
die Priesterweihe. Nach geendigter
Mes=
se nahmen Dieselben die feyerliche
Jn=
stallazion der von Sr. Maj. allergnädigst
ernannten Domherren des Bischöflichen
Kapitels ein. Diese sind nach ihrem
Range und der Ordnung der Herr Albert
Hegenmüller, Freyherr von Dubweilern,
als infulirter Domprobst; Hr. Bältner,
als infulirter Domdechant; ferner Franz
Michalowiz, Domkustos, Franz Znik,
Generalvikar, und die Herren Joseph
Kahl, Jgnaz Freyherr von Vernier,
und Anton Dubsky von Wittinau. Am
folgenden Tage wurde dem Herrn
Bi=
schofe zu Ehren, in dessen Garten,
durch den Grafen Ernst von Schafgotsch
und dessen Gemahlinn, wie auch einige
andere vornehme Personen, in
Gegen=
wart einer ansehnlichen dazu geladenen
Gesellschaft, das Schauspiel Medon
auf=
geführt. —
Des Kaisers Maj. haben allergnädigst
geruhet, den Hrn. Borot zum
Super=
intendenten der im Königreiche Böhmen
befindlichen Gemeinen Augsburgischer
Confeßion zu ernennen.
Der Superintendent D. Richter zu
Freyberg in Sachsen hat zum Besten
der Böhmischen Gemeinen Augsburgischen
Confession eine Kollekte veranstaltet, und
hat vor Kurzem die in 1200 Gulden
be=
stehende Frucht seiner edlen Bemühungen
nach Prag gesandt
Das Stift Braunau hat einer
aller=
höchsten Erlaubniß gemäß die Wahl
ei=
nes neuen Prälaten vorgenommen, die
auf Hrn. Jakob Chmel, Prioren bey
St. Marhareth nächst Prag, ausgefal=
len ist.
Ausländische Begebenheiten.
Maroko.
Der Sultan hat unter dem 23. Oktob.
an alle zu Tanger residirende
Europäi=
sche Consuln ein Schreiben gesandt, mit
der Anzeige, es sey ein Europäisches
Schif mit Waaren beladen in dem
Ha=
fen von Dar=el=Beyda eingelaufen;
da er aber ebengenannten Hafen, und
den von Mazagan, nur allein zur Ein=
und Ausfuhr für Früchte und Eßwaaren
offen halte, so trug er den Consuln auf,
ihren Nazionen anzuzeigen, er werde
jedesmal alle in genannten Häfen
ein=
gehende Kaufmannswaaren für
Contre=
band erklären, und zur Bestraffung der
Einbringer ihnen alle Lebensmittel
ver=
sagen ꝛc.
Der Spanische Generalconsul ist am
18. Nov. in den obengedachten Hafen
Dar=el=Beyda abgegangen, um durch
8 Monate allda zu verbleiben, und eine
grosse Menge Getreide für die Spanische
Nazion einzuschiffen, wozu der Sultan
dem Katholischen Könige, in den
letzt=
hin geschlossenen Verträgen, ein
aus=
schliessendes Recht und einen
verminder=
ten Zoll ertheilt hat.
Der von dem Sultan zum
Bothschaf=
ter an die Pforte schon ernannte Ben.
Ottomann, ist unvermuthet nach
Mes=
quinez an den Hof des Sultans
beruf=
fen, und an seine Stelle der Sekretair
Tamar Kusirik nach Konstantinopel
bestimmt worden. Der König aus
Spa=
nien, heißt es, wird die Unkosten dieser
Gesandtschaft bestreiten; auch geben Se.
Maj. ein Kriegsschif dazu her, an
des=
sen Bord zugleich der Türkische Gesandte
Jsimael Effendi, und der Marokanische
Bothschafter die Reise machen sollen.
Jhnen folgt die Englische Brigantine
Stephen, die am 25. Nov. aus
Ma=
gador im Hafen von Tanger
angekom=
men ist, und nun dem Großsultane 2500
Centner Salpeter überbringen soll, die
ihm der Sultan von Maroko zum
Ge=
schenke sendet.
Portugall.
Da die Königinn von ihren
Augen=
schmerzen vollkommen geheilet ist, so
haben J. M. und der gesammte Hof das
Schloß zu Quelus verlassen, und sind
am 6. Dez. nach Lissabon gekommen.
Bey ihrer Ankunft in dieser Stadt
fuh=
ren J. M. mit all ihrem Gefolge gerade
nach der Kirche St. Lucia, wo ein
feyerliches Dankopfer für die
Wieder=
herstellung der Königinn abgehalten
wur=
de. Die Freude über diese glückliche
Genesung ist jedoch seit dem wieder
einigermassen dadurch betrübet wo⟨rde⟩n,
daß der Prinz von Brasilien wirklich
schon mit den Pocken behaftet w⟨o⟩rden
ist, die man so sorgfältig zu vermeiden
suchte. Sie sind jedoch, wie es heißt,
von der besten Art, und scheinen nicht
gefährlich zu seyn
Auch der Minister der auswärtigen
Angelegenheiten, Hr. Sae Mello ist schon
seit mehreren Monaten bettliegerig, und
so übel, daß er niemanden vorläßt. Alle
Geschäfte seines Departements sind
da=
her einigermassen in Unthätigkeit.
Der K. K. Legazionssekretair am
Tu=
riner Hofe, Hr. v. Ben, ist vor
Kur=
dem zu Lissabon angekommen.
Die Königinn hat den Grafen
Paoli=
do zum Präsiden⟨ten⟩,
⟨
, de
⟩ Senats ernannt.
Diese wichtige Stelle, die vorden der
Graf d'Oyeras bekleidet hat, ist seit 3
⟨
Jahren,
⟩ da letzterer nach Madrit gieng,
nur unbesetzt geblieben.
Das Kriegsschif S. Antonio wird in
Eile ausgerüstet, um den von der
Kö=
nigin nach Algier bestimmten Minister
〈…〉
hn zu bringen. Er hat schon vom
Hof die nöthige Anweisung zur
Vollen=
dung des Friedens, wovon die
Spani=
schen Unterhandlungen den Grund
gele=
get haben.
Zum Andenken des von den
Portu=
giesen, unter Anführung des Alfonso
⟨Henriques⟩ im J 1139 bey dem Dorfe
Ca⟨t⟩ro=Verde, in der Provinz Alenteio
über die Mauern erfochtenen Sieges,
der diesem Reiche die Unabhängigkeit, und
des siegenden Helden die Königskrone
verschaft hat, ist das ebengenannte Dorf
nunmehr daran, nach vorläufig
erhal=
tener Erlaubniß der Königinn, eine grosse
Pyramide von Marmor am Orte des
Schlachtfeldes zu errichten.
Spanien.
Die Herstellung und Handhabung der
Feuer, der Ordnung und der Thätigkeit
bey der Finanzverwaltung ist immerfort
die Hauptabsicht des Königes. Ein neuer
Beweis ist die unter dem 25. Dez. aus dem
Staatsrathe erlassene Kön. Cedola, die
zur Vermeidung der Veruntreuungen, des
Willkührlichen und des Einseitigen in der
Finanzverwaltung den Beamten
bestimm=
te, sichere und passende Regeln zur
Er=
⟨h⟩ebung der Kön. Einkünfte, und
gleich=
⟨m⟩ässiger Auflagen und Zölle auf eine sehr
⟨a⟩usführliche Weise vorschreibt.
Durch ein ebenfalls vor Kurzem
er=
⟨s⟩chieneres Kön. Dekret haben Se. Maj.
beschlossen, daß alle ihnen heimfällige
Erb=
schaften, von den ohne Erben und
Testa=
ment verstorbenen Personen in einen Fond
zusamenfliessen sollen, dessen Erträgniß
um Unterhalt und zur Herstellung der
Strassen von Provinz zu Provinz
gewid=
met wird. Der Betrag jener
Erbschaft=
ten ist leider gegenwärtig sehr
an=
sehnlich, da die schon erwähnte
epide=
mische Krankheit immer weiter sich ver=
breitet, auch schon in Neukastilien und
bis in die Gegenden von Toledo
eingedrun=
gen ist, und stets viele Personen und
ganze sehr reiche Familien hinwegraffet.
Aus Gibraltar wird unter dem 29.
Nov. geschrieben: "Bisher war hier
ei=
ne strenge Quarantaine besonders für
Schiffe, die aus der Barbarey
ka=
men; hiedurch aber würde eine grosse
Theurung der Lebensmittel verursacht.
Schon mußte man für ein Pfund
Rind=
fleisch 6 Groschen, für ein Pfund
Ham=
melfleisch 12 Groschen, für ein Huhn 18
Groschen, und so für das übrige
ver=
hältnißmässig bezahlen. Gestern thaten
deshalb die Landoffiziers dem Generalen
Elliot den Vortrag, daß es unmöglich
sey, daß die verheiratheten Soldaten,
Fähnrichs, ꝛc. bey einer solchen
Theu=
rung leben könnten: hier auf hat dann
der General durch ein Rescript aus dem
Sekretariate die Quarantaine aus der
Barbarey gemildert, die auf Schiffe von
Mallaga gänzlich aufgehoben, und die
auf die Schiffe von Livorno, Neapo=
lis, ꝛc. auf 10 Tage eingeschränkt. Die
Schiffe der Stadt haben auch Freyheit
erhalten, nach Tanger zu segeln, und
Vieh zu holen, welches sie daselbst mit
gehöriger Vorsicht einnehmen können. "
Die Nachricht, daß nunmehr
zwi=
schen Spanien und dem Dey von Algier
der Friede geschlossen worden, ist durch
die Kön. Fregate des Capitains Mal
combe bestättigt worden, welche den 17.
d. M. von Algier hier angekommen ist.
Jtalien.
Ein anhaltender Sturm hat in den
Gegenden von Venedig beträchtlichen
Schaden angerichtet. Mehrere leichte
Fahrzeuge und Menschen sind
verun=
glückt. Die Lagune schwemmte vor
Kur=
zem 8 Leichen aus, davon 6
Einwoh=
ner von Porto Malamocco und 2
Eng=
lische Kapitaine der Brigantinen Nancy
und Hood waren, die unferne von
Ve=
nedig zu Grund gegangen sind. Nach
diesem Sturmwetter folgte anhaltender
Schnee, der eine Elle hoch fiel, und
dann eine so heftige Kälte, daß fast die
ganze Lagune mit Eis bedeckt wurde.
Obschon die Pforte dem Senate
be=
friedigende Zusicherungen wegen der von
dem Bassa von Scutari im
Veneziani=
schen Dalmazien angerichteten
Verhee=
rungen ertheilt hat, so fährt der Senat
dennoch fort, Mannschaft und
Kriegs=
vorrath in jene Besitzungen zu senden,
um sie gegen neue Gewaltthätigkeiten zu
sichern.
Der General Emo hat zu Malta mit
dem Bej von Tunis die
Friedensunter=
handlungen fortgesetzt, und verschiedene
Parlamentarfahrzeuge abgesandt und
er=
halten; aber die letzten Depeschen des
Bej sollen noch so wenig befriedigend
gewesen seyn, daß der General alsogleich
der ganzen Flotte Befehle zum
Aufbru=
che ertheilt hat. Er will, wie es heißt,
auf die Golette einen neuen Angrif
ma=
chen, und hat dazu schon während des
Aufenthaltes im Hafen von Malta die
nöthigen Vorkehrungen treffen lassen.
Der Herzog von Modena hat das
Gebäude der aufgehobenen Jnquisition
zu einer Kunstschule gewidmet, die von
Sr. Durchl. mit einem zureichenden
Grund=
vermögen, und mit sehr geschickten
Leh=
rern versehen worden ist. Am 3. Jäner
wurde sie feyerlich eröfnet, und
jeder=
mann war erfreut, das nämliche Haus,
das der Sitz eines scheuslichen
Gerich=
tes war, von dem Verfolgung und
Ver=
wüstung ausgieng, nunmehr in einen
Sitz der Musen verwandelt zu sehen,
aus dem nun ein veredelter Genuß des
Lebens und vermehrtes Menschenglück
ausströmen soll.
Der Durchlaucht. Erzherzog
Ferdi=
nand und seine Gemahlinn sind unter
dem Namen eines Grafen und einer
Gräfinn von Leneburg am 31. Dezemb.
zu Genua angekommen. Am 7. Jäner
waren JJ. KK. HH. gesonnen, an
Bord zu gehen, und ihre Reise nach
Nizza fortzusetzen; aber das ungünsti=
ge Wetter hat sie genöthigt, ihren
Auf⟨=⟩
enthalt zu Genua zu verlängern. Der
dasige Adel gab sich alle Mühe, den
hohen Reisenden denselben angenehm zu
machen. Sie besuchten abwechselnd die
Häuser Brignole, Durazzo, Pallavici=
ni, wo sie auf das herrlichste bewirthet
wurden, das Theater und andere
Ergö=
tzungen.
Des Kaisers Maj. haben allergnädigst
geruhet, dem Abate Fontana, Vorsteher
des Kön. Musäums zu Florenz, die ⟨zur⟩
Eröfnung der Medizinisch=Chyrurgischen
Militairakademie zu Wien ausgepräge
goldene Denkmünze zu übersenden, um
ihm Allerhöchstihre Zufriedenheit über die
von ihm bey Verfertigung der für
ge=
dachte Akademie bestimmten Anatomischen,
Wachspräparate geleistet Hilfe zu bezeigen.
Der auf Befehl des Erzherz. Grosher=
zogs ausser den Mauern von Pistoia
er=
richtete neue Kirchhof ist am 1. Dezemb.
von dem Bischofe feyerlich eingeweih⟨t⟩
worden. An der Auß⟨e⟩nseite der dabey
erbauten Kapelle ist nachstehende
wohl=
gerathene Jnschrift angebracht:
PETRUS LEOPOLDUS. M. D. E. P.
P. Salutis. Publicæ. Vindex. Veteris. Di-
sciplineæ. Restitutor. Ne. Cœlum. Urba-
um. Nidore, Corrumperetur, Vita
Fun-
ctos. Efferendo. Lege. Emortuali. Consu-
luit. S. P. Q. P. Sepulchretum. Chri-
stiano. Ritu. Construendum. Publica
Pe-
cunia. Curavit. Anno. MDCCLXXXV.
Gleich nach dem zu Rom jüngsthin
erfolgten Absterben des Don Amanzio
Lepri fand sich der Päpstl. Neffe mit
einem Notarius in der Behausung des
Verstorbenen ein, ließ vor dem
Leich=
name die bekannte Schenkung und das
Testament lesen, welches der Selige 2
Jahre vorher gemacht hatte, und darauf
alles verschliessen und versiegeln. Am
folgenden Tage aber wurde von Seiten
der Pupille Marchesa Lepri, und der
übrigen Anverwandten durch einen
No=
tarius ein anderes Testament geöfnet
und gelesen, welches der Verstorbene
〈…〉
lich gemacht, und am 17. August
v. J. ersagtem Notarius behändiget
ha⟨t⟩e. Jn demselben hinterläßt er der
P⟨u⟩pille das Fideikommiß, und seinem
V⟨e⟩ter, Joseph Ambrosius Lepri, die
〈…〉
theile der Erstgeburt; zugleich hat
⟨er⟩eine Prälatur von 50000 Scudi für
⟨ein⟩en andern seiner Vettern, den Abt
〈…〉
rti, gestiftet; die übrigen Güter sol=
〈…〉 die Schwestern und andere
Anver=
⟨wa⟩ndten zu gleichen Theilen erben. Zu=
g⟨le⟩ich hat er die Donation, die er vor=
〈…〉 dem Papste und dem Don Luigi,
⟨de⟩ssen Neffen, gemacht hatte, annullirt,
〈…〉 Se. Heiligkeit gebeten, darauf Ver=
〈…〉 zu thun, auch angeführt, daß er
〈…〉 durch Zureden und Kunstgriffe des
⟨ve⟩rstorbenen Päpstl. Sekretais Nardini
⟨un⟩d anderer Personen dazu verleitet
wor=
⟨de⟩n ist. Zum Beweis, daß die vorige Do=
〈…〉
atien ungiltig sey, führt er unter
an=
⟨de⟩rn auch dieses an, daß verschiedene
⟨a⟩ngebliche Urkunden wegen des
Fidei=
⟨ko⟩mmisses ganz falsch seyen, weil zwar
〈…〉
e dabey befindliche Unterschrift seines
Vaters ihre Richtigkeit hätte, das
Pa=
⟨pi⟩er aber in blanko gewesen, worauf
〈…〉 selbst die der Pupillen präjudicirliche
⟨U⟩rkunde, so wie man sie ihm angegeben,
aufgesetzt hätte. Man wird nun sehen,
was diese Sache weiter für einen Gang
nehmen werde. — Es heißt, es werde zu
⟨e⟩inen neuen Prozeß kommen, und alles
spricht nun zu Rom von dieser
Angele=
genheit. Man vermuthet aber, der
Kö=
nigl. Sizilianische Hof werde sich der
Sache der rechtmäßigen Erben annehmen,
indem die Königinn von Neapel die
Mar=
chese Lepri soeben zur Hofdame ernannt,
und an Hof berufen hat.
Gegen der anhaltenden
Erderschütte=
rungen zu Terni hat der Papst, dem
Vernehmen nach, zu Rom alle
Carna=
valslustbarkeiten, Mummereyen, Feste
u. d. gl. untersagt.
Deutschland.
⟨A⟩m 24. Oktober v. J. ist der von
Frankfurt nach Metz abgegangene Kais.
Reichs=Postwagen Abends gegen 9 Uhr
in dem zwischen Diemerstein und
Lau=
tern gelegenen Hochspeyerischen Walde
von einer 4 oder 6 Mann starken
Räu=
berbande, vermittelst Bemächtigung und
Feßlung des Postillions, Abschneidung
der hintern Zugstränge, und mörderischen
Angriffs der im Wagen befindlichen
Per=
sonen mit Hebeln und verschiedenen zum
Theil mit Pfosten scharf geladenen
Schieß=
gewehr zwar überfallen, jedoch durch
die mit eben so beherzter als
vorsichti=
ger Entschlossenheit unternommene, und
mit Darniederschiessung eines dieser
Räu=
ber, und dadurch bewirkte Verjagung
des Uiberrestes wohlgelungene
Gegen=
wehr des mit besagtem Wagen
abge=
gangenen Kaiserl. Postwagen=Konduk=
teurs, Wilhelm Kirchgäßner, glücklich
gerettet worden; es wurde auch keiner
der auf dem Wagen befindlichen
Pas=
sagiers von den in den Kasten
einge=
drungenen Pfosten beschädigt, da sie des
Kondukteurs Rath befolgten, und sich
bey dem ersten Anfall in dem Wagen so
tief als möglich niederbückten. Zum
Ruhm des Kondukteurs Kirchgäßner
dienet noch, daß er, ob ihn gleich, nach=
dem die Räuber entflohen waren, die
durch seine Herzhaftigkeit gerettete
Pas=
sagiers auf der Stelle verliessen, und
sich auf die Flucht begaben, doch mit der
größten Unerschrockenheit zu einer Zeit
und an einem Ort, wo er die
gefährli=
che Zurückkehr der Räuber aus dem
dun=
keln Hinterhalt zu besorgen hatte, bey=
nahe 2 Stunden lang in Erwartung der
Hilfe allein ausgehalten, und den ihm
anvertrauten Postwagen nicht verlassen
hat. Diese herzhafte Vertheidigung ist von
dem Herrn Erb=General=Reichs=O=
berst=Postmeister, Fürsten von Thurn
und Taxis, nicht unbelohnt geblieben, in=
dem Höchstdieselbe den Kirchgäßnerischen
Gehalt mit 100 Guld. jährlich vermehrt,
und diese Zulage des Kondukteurs
Ehe=
frau als eine Pension in ihrem
Witt=
wenstande versichert haben.
Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 7. 1786.
Wien.
Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.
Vom 17. bis 24. Jäner.
Barometerstand.
Täge | 8 Uhr früh | 3 U. nachm | 10 Uhr abend | |||
Den | Zoll | Lin. | Zoll | Lin | Zoll | Lin. |
17 | 27 | 3 1 / ⟨2⟩ | 27 | 5 | 27 | 6 1 / 2 |
18 | 27 | 6 1 / 4 | 27 | 6 3 / 4 | 27 | 7 |
19 | 27 | 9 | 27 | 10 | 27 | 11 1 / 2 |
20 | 28 | 1 | 28 | 3 | 28 | 3 1 / 4 |
21 | 28 | 4 | 28 | 5 | 28 | 5 1 / 3 |
22 | 28 | 5 1 / 2 | 28 | 5 1 / 4 | 28 | 5 |
23 | 28 | 4 1 / 2 | 28 | 4 | 28 | 2 |
Reaumur'scher Thermometerstand
Grad | Grad | Grad | |
17 | 5 ober 0 | 6 ober 0 | 4 ober 0 |
18 | 3 / 4 — — | 5 1 / 2 — — | 5 — — |
19 | 24 1 / 2 — — | 3 — — | 2 — — |
20 | 1 / 2 — — | 13 — — | 0 — — |
21 | 3 unter 0 | 0 — — | 1 unter 0 |
22 | 1 — — | 2 / 3 — — | 1 / 2 ober 0 |
23 | 1 / 3 — — | 0 — — | 0 — — |
Anzeige des Windes.
17 | SW. W kl. | Windstill. | Windstill. |
18 | Windstill. | Sud mtlm. | Sud klein. |
19 | N. N. W. kl. | Windstill. | NN. W. kl. |
20 | — — — | N. WW. kl. | Windstill. |
21 | Windstill. | Windstill. | — — — |
22 | — — — | — — — | — — — |
23 | — — — | — — — | — — — |
Quartiers=Protokoll
Da die hier gewöhnliche
Aufkündungs=
zeit der Wohnungen mit dem
Lichtmeß=
tage bereits anrückte, so hat man von
Seite des hiesigen k. k. privil. Frag=und
Kundschaftamt, oder Zeitungskomtoir, in
der Singerstrasse Nr 931 nicht
erman=
geln wollen, abermal dem
hochver⟨ehrli=⟩
chen Publikum zu wissen zu machen, daß
man allda die Veranstaltung getro⟨ffe⟩n,
habe, für die erledigten Quartiere, ⟨si⟩e
mögen in=oder vor der Stadt, entw⟨eder⟩
viertel=halb=oder ganzjährig, oder a⟨uch⟩
nur monatweise, zu verlassen seyn, z⟨um⟩
Behufe der Verlassenden sowohl, als 〈…〉
Beständner, ein eigenes Protokoll 〈…〉
tig zu halten, welches ausser Mittwo⟨chs⟩
und Samstags, da es wegen der
Z⟨ei=⟩
tungsausgabe nicht wohl thunlich 〈…〉
sonst aber beständig von 9 Uhr frühe 〈…〉
7 Uhr abends sowohl zum Einschreib 〈…〉
solcher verlassenden Quartiere, als z
〈…〉
geschwinden Einsicht der
Quartiersuche⟨n=⟩
den, allda in Bereitschaft liegen so 〈…〉
und da man hiebey bloß eine verlässig
〈…〉
und geschwinde Bedienung des Pub
〈…〉
kums zur Absicht hat, so wird die
G⟨e=⟩
bühr für das Einschreiben eines leer⟨en⟩
Quartiers, oder Monatzimmers, bl
〈…〉
auf 14 kr. beschränkt, wovon die gesch
〈…〉
henen Verlassungen derselben desto
g⟨e=⟩
wisser wieder zu vernehmen, bey
jedes⟨=⟩
maliger Anmeldung eines bereits
ange=
brachten Quartiers, von dieser
Einschreib=
gebühr 7 kr. wieder zurückgegeben
wer=
den sollen. Die Quartiersuchenden zahlen
ohne Unterschied für das Nachsuchen un⟨d⟩
Bescheid geben aus gedachtem Prot⟨okoll⟩
7 kr. — Für die Einschaltung solche⟨r⟩
zu verlassenden Quartiere in die Zeitung
oder Kundschaft, bleibt es bey der ⟨
son
〈…〉
⟩
gewöhnlichen Taxe.
Getreide=Preis.
Vom 16. bis 21. Jäner.
Wiener Metzen. | Groschen. |
Weitzen | von 40 bis 47 |
Korn | von 29 bis 31 |
Gersten | von 21 bis 26 |
Haber | von 18 bis 21 |
Reichshofräthliche Protokolsauszüge.
Donnerstag den 12. Jäner.
Frank,
contra
Burgermeister und Rath zu
Hamburg,
pcto protr. justit.
1
Brandenburg=Onolz=und Kulmbach,
cont.
Eichstädt,
mdt. & parit nunc damn. & ex-
pens
. die Wildprätszutheilung in Offenbau betr.
Vogt v. Hunoltsteinisches Debitwesen betr.
in specie
v. Hunoltstein Freyherr,
contra
den Herrn Fürsten zu Salm=Kyrburg,
rescr.
pcto juris retractus.
v. Birkenstock,
contra
die v. Birkenstocki=
sche Gevetter und Verwandte,
citat. modo
revisionis.
Lampertin,
contra
Lampert,
appel. pcto
divortii.
Mayer,
contra
den Freyherrn v. Hutten,
pcto deb.
Riegel,
contra
Hahn,
appel.
die
Vertrei=
bung von Haus und Vermögen betr.
Zu Frankfurt Burgermeister und Rath, u.
zu Hessen=Kassel Herr Erbprinz,
pcto
con-
firmat. transact
Die Frankfurtermesse frequentirende herzogl.
Bergische Eisenhandler,
contra
den
Frankfur=
ter Eisenwags Admodiatorem Hafner,
appel.
v. Ulm, contra v. Ulm ꝛc. ut antea.
Mussel v. Espenau und Eckenhaid,
pcto In-
vestituræ
über das Gut Raibersried, das Gut
zum Sack, den Acker zum Tann auf dem
Steinhau, dann das Gut zum Neuhof.
Mussel v. Eschenanu,
pcto Investituræ
über
das Dörflein zu Eckenhaid, und die Mühle zu
Eckenbach,
cum pertinentiis.
Freytag den 13. Jäner.
Bose v. Hagenest,
modo
v. Porzig,
con-
tra
Sachsen=Koburg=Saalfeld,
mdt. & parit.
nunc v. v. restitut. in integrum.
Eberhard,
contra
v. Bobenhausen,
sen-
tent. pcto deb.
Rauin,
contra
Böcklin,
modo
den
Magi=
strat zu Eßlingen,
sentent. nunc revis. pcto
residui tutelarts.
Rau v. Holzhausen,
contra
v. Nolting,
appell. nunc
Frankin,
contra
die v. Noltingi=
sche Erben,
pcto deserv. & expens.
v. Porzig,
contra
Sachsen=Koburg=Saal=
feld,
mdt. & parit.
Schad,
contra
den Magistrat zu
Dünkels=
bühl,
appel.
v. Althann Graf,
contra
den Grafen zu
Salm=Reiferscheid,
rescr. & parit. pcto deb.
nunc execut.
v. Balbach,
contra
den Magistrat zu
Ue=
berlingen,
rescr.
Die Frankfurtermesse frequentirende herzogl.
Bergische Eisenhandler,
contra
den
Frankfurt=
ter Eisenwags Admodiatorem,
appel.
v. Stadian und Thannhausen nachgelasse=
ner beeder minderjährigen Kinder
Vormund=
schaft betr.
v. Kirchberg Sayn verwittibte Burggräfin,
pcto confirmat. tutelæ.
v. Ulm, contra v. Ulm ut antea .
de Hinnisdael & de Fumale, contra de
Steinen & Sassenhoven, appel.
Rome fratres, c
a
ntra Beckers, appel. &
restitut. deneg. nunc expens.
Montag den 16. Jäner.
v. Hanstein,
contra
Sachsen=Koburg=Mei=
nungen,
pcto separationis
der zum
Rauen=
steiner Lehen gehörigen Dokumenten,
in
spe-
cie
v. Schaumburg,
contra
die Sachsen=Mei=
ningische Regierung,
pcto protr. justit.
Lammy und Bellchamps,
contra
die Anno
1776 zu Kölln bestandene Lottogeselschaft
&
cens. appell.
Kreser, contra Friedrich, appel
v. Furtenbachische Vormundschaft,
contra
v. Oettinger,
mdt.
eine hypothekarische
Schuld=
foderung betr.
Zu Nördlingen Leinweberzunft,
contra
den
Bleichbeständer Prügel,
appel. nunc attentat.
Hauschke, contra Kohlhagen, appel.
v. Ulm, contra v. Ulm, revis. ut antea.
de Malonne communitas, contra Le Grain,
appel.
Raquet Vidua, contra Fayhay, appel.
de Palude, contra de Palude, appel. nunc
restitut 2dæ.
Bühler,
contra
die Vormunder der
Bayer=
dorfischen Kinder
& jud. a quo, appel.
eine
aufgedrungener Weise schuldig seyn sollendes
Kapital a 1200 fl. zur Michaelispflege betr.
Köhler
contra
Textor und Kochendorfer,
appel. pcto deb. ac respect. con - & reconvent.
v. Knorr,
contra
den Magistrat zu
Mühl=
hausen, die Wiedereinlösung der Horsmarschen
Erbzinsen betr.
v. Riancour Graf,
contra
Kurmaynz,
mdt.
pcto immunitatis a jurisditione centenaria
in Castro Sindolsheim.
v. Berlichingen,
contra
v. Berlichingen
appel.
die Lehenfolge in das Rittergut
Neun=
stetten betr.
v. Fischer zum Liebenstein,
contra
den Hrn.
Fürsten zu Anhalt=Zerbst,
rescr. pcto
re-
motionis ab officio.
v. Killinger, pcto confirmat. tutelæ.
v. Schönborn Graf,
contra
die fürstlich
Bambergische Regierung,
mdt. pcto turb.
juris venandi in silvis
Premig und Eßbach.
Zu Ulm Kaufleute Zunft,
contra
Müller,
appel. pcto recept. in tribum.
Zu Heidelberg kurpfälzische geistliche
Güter=
administration,
contra
den Freyherrn v. Dall=
berg, eine jährliche Gült von 10 Malter Korn
betreffend.
v. Schönborn Graf,
contra
die fürstl. Bam=
bergische Regierung,
mdt.
die Unmittelbarkeit
zweyer Unterthanen zu Ampferdach betr.
Böklin v. Böcklinsau,
contra
Böcklin v.
Böcklinsau,
appel.
Loewenstein=Wertheim fürstl. und gräfl
Ge=
samthaus,
contra
den Herrn Fürst Bischofen
zu Würzburg,
mdt.
die Schultheissen Ernenn=
und Bestellung in Gerichstetten,
in specie
den
Schaden und Kostenpunkt betr.
Johanniterorden,
contra
den Freyherrn v.
Dallberg zu Essingen,
mdt. pcto arresti nunc
damn. & expens.
v. Redwitz,
contra
den Herrn Fürst
Bi=
schofen zu Bamberg,
mdt. pcto erxpres. cen-
tenæ
über das v. Redwitzische Güter
Corpus
die Gehülze genannt.
Kronbergische Verlassenschaft,
in specie
Ho=
hen=Geroldseck betr.
modo fiscal. imp. Aus.
contra
den Herrn Marggrafen zu Baaden
&
reliquos Detentores, pcto retentorum
feu-
dorum Imperii.
Reimers,
contra
Bartels Wittwe,
appel.
pcto impugnationis 2dæ.
Idem, contra eundem, pcto impugn. 3tiæ.
(Das übrige von diesen Tag künftig.)
Verstorbene zu Wien.
Den 17. Jäner. Jn der Stadt.
-
Der hochedlgeb. Hr. Joh. Peter Zach, wirkl
Hof=
rath b. d. k. k. Hofrechenkammer, alt 66 J. am
neuen Markt N. 1112. -
Dem Hrn Karl Bernhard, k k Garnisonartillerie
Oberzimmermeist. s. Fr. Mar. Anna, alt 55 J.
auf d. Sailerst. N. 916. -
Dem Hrn. Franz Mich Roßner, Kanzelist b. d.
vereinigt. Hofstelle, s. K. Josepha alt 1 J. im
Judengässel N. 495.
Vor der Stadt.
-
Hr. Franz Swoboda, pens. Jngenieur
Oberlieu=
ten alt 75 J. zu Erdb N 291. -
Kath Kuttentreierin, kais. Postill. Wit. alt
75 J. auf d. Wieden N. 94 -
Elis Mauerin, Schneid. Wit. alt 75 J. im
Lich=
tenth. N. 110. -
Andre Franz, gew. Bedient. alt 65 J. in d. neu
Schotteng. N. 75. -
Franz Tuniot, Lustgärtn. alt 66 J. zu Margaret.
N. 4. -
Magdal. Müllnerin, Kutsch. Wit alt 70 J. auf
d. Landstr. N. 134.
-
Dem Jo⟨s⟩.
⟨
. Matniko, vac.
⟩ Bedient. s. W. Magdal.
alt 56 J. am Spitlb. N. 129. - Dimetro Kidan, Gmr. alt 28 J. im Militärspit.
-
Dem Joh. Wetkering, Zeugmach. s. K. Theres.
alt 2 J am od Neust N. 251. -
Dem Peter Kahn, Sesseltrag s. T. Kath. alt 12
J. am Hammelspfortgr. N. 15. -
Dem Jos. Schwarzhapel, Schloss. s. W. Elis alt
59 J. zu Margareth. N. 59 -
Kath. Gartnerin, bgl. Schneiderm. W. alt 51 J.
in d. Burgerspit. Vers. zu St. Marx. -
Elis. Heimbergerin, Viehmayrs Wit. alt 70 J
zu Margareth. N. 26. -
Dem Barthol. Schuster, Schuhmach. s. W. Mar=
garet. alt 62 J. in d. Leopoldst. N. 178. -
Magdal. Neßbertin, Tagl. W. alt 30 J. im allg.
Krankenh. - Joh. Zöchmeister, Ziegelschlag. alt 42 J.
-
Theres. Katzingerin, Hutmach. T. alt 23. beede
im Siechenh -
Christ. Altingerin, Arrest v. Polize⟨yh⟩. alt 48 J.
in d. Leopoldst. N. 203. - Summa 21. Personen, darunter 2 Kind.
Den 18 Jäner. Jn der Stadt.
-
Der wohledlgeb. Hr. Kasp Neuhofer, d. k. k.
Haupt=u Residenzst. Wien Magister. Rath Se=
nior u. Oberkammer. alt 72 J. am Hof N 307 -
Dem wohledlen Hrn. Joh. Haggenauer, d. ver=
einigt. k k bildent. Künst. Akadem. Rath, u.
Direkt d. Erzverschneid. s. Fr. Rosa, geb. Par=
dicci, alt 42 J. in d Rauhensteing. N. 968. -
Dem Ant. Herold, bürgl. Hafnern. s. K
Anto=
nia, alt 5 J. in s. H im tief. Grab. N. 365. -
Fr. Anna Kath. Eleasin, bürgl. Kaufm. Wit. alt
76 J. am Graben N. 588.
Vor der Stadt.
-
Dem Kilian Purscht, bgl. Bäckenm. s. K. Anna,
alt 1 J. am Himmelspfortgr. N. 45. -
Dem Barth. Schaber, bürgl. Dratzieh. s. K.
Ludwig, alt 5 J. auf d. Windm N. 15. -
Leop. Geiger, herrs Bedient. alt 40 J. in der
Roßau N. 65. -
Joh Paul Schmid, Farbenreib. alt 65 J. zu
Gum=
pend. N. 120. -
Dem Jos. Püchler, Kutsch. s. K. Anna, alt 2 J.
in d. Leopoldst. N. 250. -
Dem Andre Stark, Kutsch. s. K. Peter, alt 3 J.
am Neub. N. 21. -
Titl. Fr. ⟨
N. v. ⟩ ⟨Low⟩enau, k. k. Salzofficiant Wit.
alt 33 J. - Wenzl Schmatz, Kutsch. alt 55 J.
- Josepha ⟨ Meißlin, ⟩ led. alt 16 J. .
-
Theres. ⟨Eißmayrin⟩
, led. alt 20 J. alle 4 im allg.
Krankenh.
- Joh. Stagel, Schloss. alt 28 J.
-
Magdal Richhartin, Wit. alt 105 J. beede im
Siechenh. -
Franz Zensen, Gmr. alt 25 J im Militärspit.
Summa 17 Personen, darunter 5 Kind.
Den 19 Jäner. Jn der Stadt.
-
Dem Wenzl Bittner, bürgl. Schneiderm. s. W.
Mar. Anna, alt 39 J hint. hoh. Markt. 461 -
Dem Franz Schmid, herrs. Zuckerback. s. K. Ju=
stina, alt 5 J. am Stubenthor N. 833.
Vor der Stadt.
-
Dem Konrad Mayer, Schust. s. K. Anton, alt 1
J. auf d. Wieden N. 213. -
Ferdin. Schlaminger, Jnvalid, alt 66 J. in der
Leopoldst. N. 61. -
Anna M. Aignerin, Tagl. Wit. alt 55 J. am
Thury N. 34. -
Dem Jos. Dußel, Tagl. s. K. Anna, alt 4 J. am
Magdalenagr. N. 7. - Christ. Gspann, Tagl. alt 67 J.
- Kath. Hagerin, Zimmerm. Wit. alt 44 J.
- Franz Hetzl, Tagl. alt 23 J. alle 3 im allg Krankh.
-
Dem Joh. Roschizka, Schneid. s. K. Franz, alt
1 J. in d. Leopoldst. N. 146. -
⟨Hyaont⟩ Marimor, Gmr. alt 24 J. im Jnvalidh.
Summa 11. Personen, darunter 4. Kind.
Den 20. Jäner. Jn der Stadt.
-
Hr. Bened. Eglseer, d. äuß. Raths, u. bgl. Käs=
stech. alt 58 J in d Wollzeile N. 803.
Vor der Stadt.
-
Joh Dietl, gew bürgl. Bäckerm. alt 89 J. in s.
H auf d. Wieden N. 3. -
Der Theres. Kramerin, Zeugmach. Wit. i. K.
Franziska, alt 4 J am Hungelgr. N. 6. -
Den Jgnaz Seidler, Fuhrkn. s. K. Klara, alt 3 J.
in d Leopoldst N 103. -
Den Joh. Wirth, Grießler, s. W. Cäzilia, alt
⟨a⟩ 29 J. zu Mariah N. 105. -
Jos Mayer, gew. Bedient. alt 59 J. am Spitlb.
N 13⟨3⟩. -
Den Leonh. Henner, Schust. s. K. Franz, alt 4 J.
auf d. Wieden N. 387. -
Jos. Maver, Löhnkutsch. alt 50 J. auf d. Wieden
N. 346. -
Den Jos. Gruber, Schnallenmach. s. W. Anna,
alt 32 J am Neubau N. 125. -
Den Jos. Kalteiß, Tagl. s. K. Barb. alt 7 J. in
d Währingerg. N. 29 -
Den Math. Fellinger, Uhrmach s. K Georg, alt
1 J. auf d. Wieden N. 299. - Hr Jos Foith, Philosop Stud. alt 18 J.
- ⟨Kap⟩ . Teppold, Fleischerkn. a 20 J beed b. Barmh.
-
Den Urban Moder, Jnvalid, s. K. Rosalia, alt
〈…〉 J. in d. Alsterg. N. 43.
- Elis. Kühnin, Soldat. W. alt 56 J.
- Anton Hryn, Gmr alt 28 J. beede im Militärsp.
- Elis. Hoferin led. alt 20 J. im allg. Krankenh.
- Hr. Wenzl Leffler, Jur. Dokt. alt 28 J.
- Jos Wenger, Pfründl. alt 59 J. beede im Siechh.
- Summa 19 Personen, darunter 5 Kind.
Kindsfrau.
Ein Frauenzimmer aus Sachsen, in einem
Alter von 47 Jahren, die schon mehrere
Jah=
re in hiesigen Herrschaftshäusern als
Kinds=
fran zur Zufriedenheit gedienet hat, und
des=
wegen Zeugnisse aufweisen kann, sucht
ferner=
hin als solche zu dienen. Sie offerirt daher
allen denen, die eine solche Person
f
uchen, ihre
Dienste. Mehrere Nachricht hierüber giebt
Herr Matfeld, wohnhaft im holländ. Bier=
haus neben der Hauptmauth hintern
Lauren=
zerkloster im dritten Stock.
Nachricht.
Ein hiesiger Handelsmann, Besitzer eines
k k. Privilegiums zur Errichtung einer
Papier=
mühle, und öffentlichen Gewölbes dieser
Waa=
re in hiesiger Stadt, wie auch eines zu dieser
Unternehmung tauglichen Landgutes, wünsch=
te einen Kapitalisten zu finden, der ihm das
nöthige Geld schösse, um dieses Werk im
Gros=
sen, das ist: mit mehreren Bütten
herzustel=
len, wo er Willens ist, Papiere wie in
Eng=
land, Holland und Frankreich zu verfertigen.
Er wird nicht nur dem allenfalsigen Darleiher
der erforderlichen Summe alle nöthige
Sicher=
heit leisten, sondern er stellt ihm noch
über=
dies frey, wofern er Lust dazu hat, Theil
mit an der Sache selbst zu nehmen. Dem
zu=
folge ist er bereit, mit Zuziehung eines
Man=
nes, den er sich ausersehen, welcher nicht nur
die vornehmsten Fabriken dieser Art
durch=
wandert, sondern auch seit mehreren Jahren
verschiedenen in Frankreich mit Lobe
vorge=
standen hat, diejenigen Erläuterungen zu
ge=
ben, welche die Vortheile dieses in allen
Ab=
sichten nützlichen Unternehmens ausser allem
Zweifel setzen werden. Mehrere Auskunft giebt
die französische Buchhandlung und
Buchdru=
ckerey in der Singerstrasse Nr. 927.
Nachricht
wegen der wienerischen Kirchenzeitung.
Die Herausgeber der Kirchenzeitung
aufge=
muntert durch den Beyfall, welchen voriges
Jahr die immer anwachsende Zahl der Herren
Abonnenten ihnen so angenehm bewiesen hat,
machen bekannt, daß sie das nämliche Blat
bey endesbenannten Verleger auch für das Jahr
1786 mit Pränumeration das halbe Jahr 2,
und der ganze Jahrgang 4 fl fortsetzen. Jn
14 Tagen wird im nämlichen Verlage das
Register für 1785 zu haben seyn, so wie
bey=
de Jahrgänge von 1784 und 85 eben alda
täglich um die bekannten Preise zu bekommen
sind. Wien den 11. Jäner 1786.
Joh. Dav. Hörling, Buchd. u. Buchh.
Nachricht
für die Liebhaber der Lektüre.
Ob wir gleich in der Vorerinnerung des
ersten Stückes der Wiener Mannigfaltigkeiten
uns vorgesetzt haben, keine Pränumeration
anzunehmen, sondern es lediglich der
Will=
kühr unserer Herren Leser zu überlassen, diese
Blätter, so lange es Jhnen gefällt, zu
kau=
fen; so macht doch das vielfältige und
wie=
derholte Anfragen unserer Gönner, ob man,
um des jedesmaligen Zahlens überhoben zu
seyn, nicht auch auf dieselbe pränumeriren
könne, daß wir mit einiger Einschränkung von
unserm ersten Vorsatze abgehen wollen, be=
sonders da dieser Wunsch unserer Freunde ein
zu schmeichelhafter Beweis von der gütigen
Aufnahme unserer Bemühung ist, als daß wir
nur einen Augenblick Anstand nehmen sollten,
ihm zu entsprechen. Wir geben demnach
Jh=
nen und dem gesammten Publikum die
Nach=
richt, daß wir für das 1786. Jahr auf dieses
wöchentliche Leseblatt auch eine ganzjährige
Pränumeration mit 2 fl. gegen Behändigung
eines Scheins annehmen, jedoch zugleich
sol=
chen Liebhabern, die nicht zu pränumeriren
ge=
sinnt sind, noch ferner die Freyheit lassen
wer=
den, das Blatt, wie bisher einzeln für 3 kr.
abzuholen. Die Herren Pränumeranten, die
ihren Namen und Karakter gütigst anzeigen
wollen, werden beym Schlusse des Jahrgangs
in der Ordnung, wie sie pränumeriret haben,
dem Werk vorgedruckt, und geniessen den
Vor=
theil, daß sie bey diesem ohnehin äußerst
wohl=
feilen Leseblatte bey einem Jahrgänge von 52
Stücken noch 36 Kreuzer ersparen, und das
Registerstück umsonst mit erhalten. Diejeni=
den Pränumeranten, so bereits die ersten 15
Stücke besitzen, zahlen bey Erlegung der
Prä=
numeration für diesen ersten Jahrgang 34 kr.
weniger, so wie jene, die erst anfangen, das
Blatt mitzuhalten, bey Erlegung der 2 fl. die
ersten fünfzehn Stücke miterhalten. Die
Prä=
numeration wird nur in der Lukas
Hochen=
leitterischen Buch=und Kunsthandlung
ange=
nommen, und bleibt bis letzten Jäner d. J.
offen, nach welcher Zeit keine mehr
angenom=
men wird. Uebrigens werden sich die Her=
ausgeber angelegen seyn lassen, durch
Man=
nigfaltigkeit und gute Auswahl der
Abhand=
lungen und Materien dieses Leseblat immer
interessanter und nützlicher zu machen, wozu
die Unterstützung des Publikums freylich das
meiste beytragen kann.
Die Herausgeber,
der Wiener Mannigfaltigkeiten.
Neue Erziehungsschrift.
Schon im März des vorigen Jahrs
kün=
digte ich in meinem Verlage eine neue
Mo=
natschrift, unter dem Titel der katholische
Kinderfreund, an. Verschiedene Umstände
haben es nöthig gemacht, den Plan des
gan=
zen Werkes dahin umzuändern, daß anstatt
der damals versprochenen Erklärung
katholi=
scher Kirchenceremonien, praktische
Gegen=
stände der Erziehung eingeführt worden sind.
Dieses nun ganz umgegossene Werk kündige
ich gegenwärtig unter dem Titel: Der neue
Kinderfreund, an. Das erste Heft hat
be=
reits die Presse verlassen, und ist in meiner
Buchhandlung, im färbigen Umschlag, bro=
schirt für 30 kr. zu haben. Mit Anfang
ei=
nes jeden Monats wird ein neues Heft
her=
ausgegeben. Die typographische Schönheit
stimmt mit den innern Vorzügen des Werkes
überein. Der Jnhalt des ersten Heftes ist
folgender: 1) Die Rehe, eine Fabeln. Ange=
wendet auf die Entdeckung von Amerika durch
Columbus. 2) Lied eines Knaben auf seinen
Garten bey Annäherung des Winters. 3) Die
Bäume, eine Fabel. 4) Gespräch über die
Menschenliebe. 5) Der Pfau, eine Fabel. 5)
Gespräch über der Bauernstand. 7) Wunsch
eines kleinen Mädchens. 8) Florentine, eine
Erzählung. 9) Gott leitet oft das Böse zum
grossen Vortheile vieler Menschen. 10) J⟨u=⟩
dentoleranz und Menschenliebe. 11) Gespräch
zwischen Karl und seinem Lehrer über die
Dicht=
kunst. 12) Wunsch eines frommen Kinde⟨s⟩
an dem Geburtstage seines Vaters. 12) Jun=
ker Karl, ein Schauspiel in einem Aufzug
14) Brief eines Knaben an seinen gewesenen
Schulkammeraden. Praktische Erzieher, wel=
che Beyträge liefern wollen, können dieselben
an mich abgeben. Jch werde sie ohne
Ver=
zug an den Herausgeber befördern.
Joseph Stahel,
Buchhändler in der Wollzeile im
gräfl. Pergerischen Hause Nr
813. der Briefpost gegenüber.
Ankündigung.
Die herrliche Oper, La Grotta die Trofonio ,
⟨wurd⟩e bey ihrer Aufführung mit dem lauten
Beyfall aufgenommen, als ihn nicht minder
⟨die⟩ Kunst unsers vortreflichen Salieri
verdie=
⟨net⟩. Ein grosser Theil der hiesigen Noblesse,
und auch verschiedene Privatliebhadber der
Ton=
kunst äusserten den Wunsch von dieser beliebten
Oper einen guten Clavierauszug erscheinen zu
sehen. Unterzeichneter, dessen unermüdeten
Bestreben jederzeit dahin abzielte, den Wunsch
einer hohen Noblesse sowohl, als eines
vereh=
rungswürdigen Publikums erfüllen zu können,
hat demnach die Ehre die Oper:
La Grotta d Trofonio
im Clavierauszug,
schön und korrekt geschrieben, hiemit
anzukündi=
gen, und schmeichelt sich dadurch seinen Zweck
um so weniger verfehlt zu haben, da er nicht
nur allein versichern kann, daß diesem
Aus=
zuge alle nur mögliche Concentration gegeben
ist; sondern auch, um aller Unordnung, Ver=
stre⟨un⟩gen ꝛc. vorzubeugen, die Arien in
gehö=
riger Ordnung schön eingebunden sind.
Ferners ist die nämliche Oper in Partitur
ganz, oder in einzelnen Arien und in
Quar=
tetten
a 2 Violin, Viola & Basso
zu haben.
Dann können auch auf alle in beeden k. k
Theatern aufgeführte sowohl italienisch, auch
deutsche Opern Bestallungen gemacht und
ge=
liefert werden.
Auch wird in der nämlichen Kunsthandlung
ein Catalog von neu angekommenen
Musika=
lien und italienischen Geigen, Viola und
Vio=
loncell Seiden gratis ausgegeben.
Christoph Toricella,
Kunst=Kupferstich=u
Musikalienhand=
ler u. Verleger am Kohlmarkt nächst.
dem Millanischen Caffeehaus.
Musikalien.
Jn der Lauschischen Musikalienhandlung in der
Kärntnerstrasse Nr. 1085 ist zu haben:
La Grotta di Trofonio, Opera
des Herrn
Salierj
in Partitur, 20 fl. — im
Clavieraus=
auszug 14 fl. — in Quartetten
a 2 Violin,
Viola es Violoncello
, 6 fl. 30 kr.
Cimarosa, il Pittrore Parigino, a detto, 6 fl. 30
Paisello; il Rè Teodoro in Venezia, an detto
6 fl. 30 kr.
— detto a Flauto Traverso, Violino, Vio-
la, e Vlo. 6 fl.
— il Barbiere di Seviglia, a 2 Violini,
Viola e Violonc. 6 fl. 30 kr.
— la Contadina di Spirito, a detto 6 fl. 30
— die eingebildeten Philosophen, a deto 6 fl .
Salieri, il Ricco d'un Giorno, a deto, 6 fl. 30
— J Fiera di Venezia, a detto, 6 fl. 30 kr.
— la Scuola di Gelosi, a detto, 6 fl. 30 kr.
Sarti, Fra i due litiganti, il terzo gode, a
detto, 6 fl. 30. kr.
Umlauf, das Jrrlicht,
a Flauto, 2 Violini,
Viola e Basso, 6 fl. 30 kr.
— die Bergknappen,
a Flauto, Violino,
Viol. e Basso, 6 fl.
Cavalieri,
12 Menuetten aus dem k. k. Redou=
tensaal 1786 mit allen Stimmen, 1 fl. 30 kr.
detto im Clavierauszug 30 kr.
— 12 Deutsche detto, vollstimmig, 1 fl. 30 kr
im Clavierauszug, 30 kr.
Auch können alda den Fasching hindurch
wie sonst Musici zu Akadamien, Tanzmusik,
und Harmonie nach Belieben bestellt werden.
Neue Musikalien.
sind bey Wenzel
Sukowaty,
Hoftheatralkopist,
wohnhaft am Petersplatz im Mazischen Haus
Nr. 554 im Hof im 3ten Stock zu haben:
La Grotta die Trofonio
in Quarteten
a due Violini, Viola, e
Vio-
cello
gut übersetzt
a
2 Dukaten, und im
Klavierauszug samt beygesetzter Singstimme
ganz, detto
a
4 Dukaten.
Il Re Teodore in Venezia
, in Quarteten
und im Klavierauszug.
Fra li due litiganti il terzo gode , in deto deto.
Gli sposi malcontenti , im Klavierauszug.
La Fiera di Venezia , in Quartetten.
Eben. sind bey ihm sowohl die obbemeldten
Opern ganz in der Spart, als auch alle
die=
selben, die in den k. k. Hoftheatern
aufgefüh=
ret werden, um einen billigen Preis zu
be=
kommen.
Anzeige.
Zu Maria Hilf in der Rittergasse im geistl.
Krankenhause Nr. 137 im ersten Geschose
ist zu haben
Hempels, Joseph, Weltpriester Pönitenziar,
und Schulkatechet in der Pfarre zum heil.
Ulrich, Predigt von dem öffentlichen
Re=
ligionsdienst, 8. Wien 1785. 10 kr.
Jm ersten Theile wird bewiesen, daß die
Gotteshäuser nur Gott allein geheiligte
Oer=
ter sind, in welchen wir vorzüglich den Gott
schuldigen Religionsdienst öffentlich entrichten
sollen. Jm zweiten wird gezeigt, in was der
Gott schuldige öffentliche Religionsdienst
be=
stehet; und im dritten wird die Art
angezei=
get, nach welcher man diesen Religionsdienst
entrichten solle.
— Predigt von der Kinderzucht in Absicht
auf das ächte Kristenthum, und auf die
Staatsverfassung, 8. Wien 1715. 10 kr.
Jm ersten Theile wird bewiesen, daß es
Pflicht sey, die Kinder zu ächtkatholischen
Kri=
sten und nützlichen Gliedern des Staates zu
bilden; und im zweyten werden die Mittel
vorgeschlagen, wodurch die Kinder zu
ächtka=
tholischen Kristen und nützlichen Gliedern des
Staates können gebildet werden.
— Beurtheilung jener Anmerkungen, wel=
che der katholische Kirchenboty in seinem
Zeitungsblatte für Geistliche im 18 Stücke
des Jahrgangs 1785 über einen Vorschlag:
Ein neues Defizientenhaus zu errichten,
gemacht hat; bey welcher Gelegenheit der
Jnhalt des Sr. Maj. dem Kaiser
allerun=
thänigst eingereichten Vorschlag: Ein
all=
gemeines Priesterhaus für die erzbischöfl.
Wienerdiözes zu errichten; wie auch der
Ursprung, die innere Verfassung, und der
gestiftete Nutzen des schon bestehenden
geist=
lichen Krankeninstituts in Wien
historisch=
kritisch beschrieben wird, 8. Wien 1785.
brosch. 30 kr.
Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:
Hausen (C. R. M. J. L.) Herzog von
Braun=
schweig=Lüneburg, eine historische
Denk=
schrift, abgelesen am 8. Junius 1785 in
ei=
ner außerordentlichen Versammlung der von
Sr. kön. Majestät von Preußen gelehrten
Gesellschaft zu Frankfurt an der Oder, gr8.
Berlin 785. 12 kr.
Cäsars (Aquilinus Julius) Staat=und
Kirchen=
geschichte des Herzogthum Steyermarkts,
1ter Band, von der Geburt Christi bis auf
Karl den Grossen, gr8. Graz 786. 1 fl. 20
Sammlung verschiedener Gebethe nebst dem
Normalmeßgesang, Litaneyen Predigtlied,
und Uebung der drey Haupttugenden, 8.
Salzburg 786. 20 kr.
Grammatica della Lingua tedesca, compo-
sta da M. Ghirchmair, 8. Clagenf. 48 kr
.
Disquisitionibus (de) in ducatum & judicium
Wirceburgi, 4. 784. 40 kr.
Philosophie eines Mannes, ein Gegenstück zur
Philosophie eines Weibes, 8. Basel 785. 12 kr.
Werke (neue metrische) 8. Schwabach 773. 30 kr.
Der Tod Mosis, ein prosaisches Gedicht in
fünf Gesängen, 8. Neustadt 785. 30 kr.
Goldwiz (S.) neue Versuche zu einer wahren
Physiologie der Galle, gr8. Bamb. 785. 1 fl. 8
Abbildungen der berühmtesten Lu⟨f⟩tfahrer
Char=
les, Blanchard, Pilatre de Rozier, Etienne
und Joseph Montgolfier, 4 Blatt 1 fl. kr.
Bericht von Herrn Blanchards am 3. Oktob
1785 zu Frankfurt am Mayn
unternomme=
nen Luftreise, 4. Frankfurt 785. 50 kr.
Noesselti (I. A.) Opusculorum ad
interpre-
tationem sacrarum scripturarum, fascic. I.
8. Hallæ 785. 1 fl.
Predigten für Kinder, zur Beförderung der
häuslichen Andacht, 8. Leipzig 786. 1 fl.
Rede, welche am Feste der heiligen
Dreyfal=
tigkeit in der Kirche der wohlehrwürdigen
barmherzigen Brüder vorgetragen wurde,
von Joseph Hubner, 8. Breslau 785. 8 kr.
Reisen und Begebenheiten eines Kavaliers,
im Dienste Gustav Adolphs, Königs von
Schweden, und Karls des ersten, Königs
von England, herausgegeben von D. Defoe,
2ter Theil, 8. Leipzig 786. 1 fl. 12 kr.
Jn der Weingandischen Buchhandlung
am Graben Nr. 1174. sind nebst andern
Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch nachstehende zu haben:
Schwarzhubers (P. S.) praktisch katholisches
Religionsbhandbuch für nachdenkende
Chri=
sten, 4ter Band, gr. 8. Salzburg 786. 1 fl.
30 kr. alle 4 Theile 5 fl. 45 kr.
Der im katholischen Glauben gründlich
unter=
richtete Christ, 5 u. 6ter Band, gr. 8. Salzb.
786. 1 fl. alle 6 Theile 4 fl. 20 kr.
Meisner (Aug. Gott) Rede, gehalten beym
Antritt seiner Professor den 26. Nov. 1785
über die Pflichten eines Lehrers und den
Un=
terschied von Schrift und Vortrag, 8. Prag
786. 15 kr.
Die liebreiche Stiefmutter, ein Lustspiel in 5
Aufzügen, 8. Prag 785. 24 kr.
Die traurige Hochzeitfeyer, oder was kann
Lei=
denschaft nicht, ein Trauerspiel in 5
Aufzü=
gen, 8. das. 15 kr.
Der Vermählungstag, ein Schauspiel in 3
Auf=
zungen, 8. Leipz. 786. 12 kr.
Vollständiges Koch=Back=und Konfituren
Lexi=
kon, gr. 8. Ulm 786. 2 fl.
Der neue Gomez, 3 Bände, 8. Leipzig 1786.
3 fl. 30 kr.
Auslegung der Haupttheile des heil. Meßopfers,
gezogen aus der heil. Schrift und aus
Gebe=
ten der Kirche, gr. 8. 786. 12 kr.
Kämpf (Joch.) für Aerzte und Kranke bestimte
Abhandlung von einer neuen Methode die
hartnäckigsten Krankheiten, die ihren Sitz
im Unterleib haben, besonders die
Hypo=
chondrie sicher und gründlich zu heilen, 8.
Frankf. 785. 1 fl.
Cambaceres (kön. Predigers) Predigten, ⟨ a. d. ⟩
Französ. von Richtenberg, 3 Bände, gr. 8.
Augsb. 786. 4 fl.
Anzeige.
Bey Sebastian Hartl, Buchhändler und
Buch=
binder in der Singerstrasse am St. Stephans=
thor ist neu zu haben:
Neue Münztabellen,
worinn die nach dem allerh. Patent vom 1.
Febr. 1786 erhöhten 1) k. k. und
Kremnitzer=
dukaten, 2) die Mayländ und Venezianische
Zechini und Florentiner Gigliati, 3) Kurbaier.
und Salzburg. Dukaten, 4) die Holländer u.
ordinaire Dukaten, 5) die Oesterreich. Nie=
derländischen halbe und ganze Souverainsdor,
6) die Mayländ. einfache und doppelte Doppien,
7) die Französ. Schildlouisdor, 8) die Niederl.
Dukatons, und deto Kronenthaler; dann
Sie=
benzehner und Siebner zu 5 auf einen Wurf,
alles von 1 bis 1000 Stück; nebst den
Jnteres=
serechnungen zu 5, 4 und 3 1 / 2 pr. Cento,
akkurat berechnet sind, steif gebund. 10 kr.
Ferner:
Gesammelte Bemerkungen und Urtheile über
die k. k. Verordnungen in Ansehung der
Freymäurer und ihren Orden überhaupt.
Der kleinen Zahl ächter Maurer, und den
eben so kleinen Theil des unbefangenen
Pub=
likums gewidmet, 8. 786 gebund. 10 kr.
Auf die dem Freymaurerorden von Kaiser
Jo=
seph II. öffentlich bewilligte Duldung, von
J. F. Ratschky, 8.
5
785. 3 kr.
Freymaurergedichte von Blumauer, 8. 1785.
1 fl. 8 kr.
Jn der J. D. Hörlingschen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem
To=
denkopf sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:
Briefe eines Pfarrers an seinen Vetter im
Priesterhaus ***, gr8. Bregens 785. 10 kr.
Racine (Hrn. Abts) Kirchengeschichte, a. d.
Franz. übersetzt, nach der neuen mit einigen
Anmerkungen und Zusätzen vermehrten
Aus=
gabe, 5ter Theil, welcher das 8⟨.⟩ und 9te
Jahrhundert enthält, gr8. Wien 786. Prä=
numerationspreis 1 fl.
Nachrichten (historisch kritische) von den durch
die Briefe aus Wien und Berlin über die
österreichische Reformation der veranlaßten
Streitschriften, entworfen von österreichischen
Patrioten aus der Provinz, und mit
An=
merkungen herausgegeben von J. B. U. A.
Mitglied der Alethophilischen Gesellschaft,
8. Breslau 786. 30 kr. blausteif 37 kr.
Ueber Geist und Wahrheit der Religion Je=
su, ein Beytrag zur Beförderung des
thä=
tigen Christenthums, und des wahren
Dul=
dungssinnes, 8. Berlin 1785. 1 fl. 15 kr.
Weise (der) nach vollendeten Reisen, eine
Le=
sung für vernünftige Denker aller Stände,
8. 785. 45 kr.
Prediger (der) 8. Bregens 784. 12 kr.
Zippens (A.) Anleitung in die Sittenlehre der
Vernunft und Offenbahrung, zum
Privatun=
terricht der Jugend, 8. Prag 778. 1 fl
Jm deutschen Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse Nr. 931 ist zu haben:
Kaiserl. Königl. Hof=und
Ehren=
kalender auf das Jahr 1786.
Auf Schreibpapier ungebund. 36, geb. 46 kr.
Druckpapier ungeb. 30, geb. 40 kr.
Wienerischer Taschenkalender zum Nutzen und
Vergnügen auf das Jahr 1786 mit 12
Kupfern, in Taschenformat, geb. in Papier
mit S⟨hub⟩er 45 kr. — deto in Pergament mit
Goldschnitt 1 fl. — in Seiden 1 fl. 20 kr.
Kleine Krakauer Sackkalender, sauber
ge=
bunden, mit goldenen Schnitt und Futeral,
20 kr.
Directorium Romano - Viennense, seu Ordo
Missas celebrandi, & horas canonicas
re-
citandi, juxta ritum Missalis, & Breviarii
Romani, ac Proprii Viennensis, pro An.
Dom. 1786. 20 kr.
Vorlesungen, welche sowohl ordentlich als
ausserordentlich an der Universität in Wien
vom 4. Novemb. 1785, bis 7. Septemb.
1786 gehalten werden, 4 kr.
Biografie Maximilian III von Baiern,
von Wilh. Rothammer, ehevor kurbair. aus=
serordentl. Prof. d. z. hochf. Turntaxischer
Bibliothekar, auf sehr schönen Papier, mit
den Portraiten des sel. Kurfürsten und dessen
noch lebenden Gemahlin, gr. 8. Regensb.
1785. 2 fl. 24 kr.
Jakob Heinr. Platz, Gärtner und
Saamen=
händler zu Erfurt in Thüringen, Blumen=
Küchen=Kräuter=Saamen=und Zwiebel=
Catalog, 3 kr.
Geburts=Sterb=und Trauungsregister, der
Bogen 2 kr.
Gottesdiensts=Ordnung für alle Pfarren in
Wien, samt Meßlieder und Gebeter.
Pater Aemilian, ein Kapuziner, und Fräule
Therese. Eine Geschichte unserer Zeit.
Zum Nachdenken bey Erziehung mancher
Eltern an ihren Kindern. Herausgegeben
von G. M. nebst einem apassenden
Vig=
net, gebunden 12 kr.
Billard zu verkaufen.
Ein schönes gutes Billard ist um billigen
Preis täglich zu verkaufen, und sich deshalb
in dem Kaffeehaus in der Roßau
anzumel=
den.
Pferde.
Es sind zwey ungarische 6jährige braune
Wallachen mit samt dem Geschirr, sogleich
zum einspannen, oder 2 im 4ten Jahr, Eisen=
schimmel, auch Wallachen, täglich um billigen
Preis zu verkaufen. Kauflustige haben sich
in Stockerau in dem vorhin Fürlingerischen
Haus Nr. 16 anzumelden.
Weine.
Bey den gräfl. Abensperg=und Traunischen
Herrschaften Bockflüß und grossen Schweinbart
unweit Wolkersdorf in Unt. Oe. V. U. M. B.
sind rothe Weine von sehr guter Qualität und
verschiedenen Jahrgängen, eimer=oder
faß=
weis zu verkaufen. Kauflustige können sich
deshalb bey dasigen Beamten, oder in Wien
in der gräfl. Traunischen Kanzley in dem Haus
Nr. 948 von den Franziskanern über melden.
Wohnungen.
Jn der Kärtnerstrasse zur Schlange Nr. 1083
sind verschiedene Wohnungen auf zukünftige
Georgizeit zu verlassen. Wer solche bestehen
will, kann sich im aldasigen Bierhaus, oder
bey dem Traiteur im k. k. Militairhauptspi=
tal in der Währingergasse erkundigen.
Wohnung zu verlassen.
Jn dem Hause Nr. 293 zu Erdberg ist
ei=
ne Wohnung mit 5 Zimmern im ersten Stock,
wovon 3 gemalen, und 2 weiß, mit schönen
Aussehen im Pratter, samt Kuchel, Keller,
Pferdstall und Wagenschupfen auf künftige
Georgizeit zu verlassen. Die Liebhaber
kön=
nen alles zusammen, oder die Zimmer alleinig
nehmen, und ist sich daselbst bey dem
Bäcken=
meister anzumelden.
Haus zu verkaufen
Zu Hernals ist das gräfl. v. Salmische,
oder sogenannte freyhrl. v. Kienmayrische Haus
Nr. 7 mit aller Zimmereinrichtung samt Zier=
und Obstgarten von 3023 Quadratklaftern
täg=
lich zu verkaufen, und sich diesfalls bey dem
Jnspektor alda zu melden.
Herrschaftsgebäude
Nahe bey Wien ist ein grosses mit einem
Oratorio in die Pfarrkirche, und ganz
be=
sondern Herrlichkeiten versehenes herrschaftl.
Gebäu und Garten, samt einem kleineren
Haus mit Garten, grossen Keller, einem
gros=
sen Mayerhof, Vieh und vorräthiger
Fech=
sung, Aecker und Wiesen, zu verkaufen, oder
zu verlassen, nähere Auskunft erhält man im
Zeitungskomtoir.
Gründe zu verkaufen.
Demnach mit Bewilligung einer hochlöbl.
k. k. Landesregierung der Grund des gräflich
Dietrichsteinischen Gartens, welcher in der
klei=
nen Alstergasse von der fürstl. Paarischen
Reit=
schule gegenüber liegt, und mit Nr. 16
bezeich=
net ist, bereits schon in der im Jahre 1783
zu Erbauung mehrerer Häuser hindanzugeben
und zu verkaufen bestimmt war, diese
Verthei=
lung hingegen bisher
in suspenso
geblieben ist,
nunmehr aber solche nach den rektifizirten Plan
zu bewerkstelligen der Antrag gemacht wird,
eine hochl. ni. öst. Landesregierung auch
vor=
mals schon bewilliget hat, daß diejenige
Par=
theyen, welche auf einen von diesem Garten
erkauften Grund ein Gewerb betreiben wollen,
sich nahmhaft machen sollen; als können
die=
jenige, welche entweder den ganzen obgedacht
gräfl. Dietrichsteinischen Garten, oder aber
einen Theil desselben zu kaufen gedenken, sich
von heutigen dato an, bis 20. März d. J.
bey Herrn Jgnaz Aloys Glück, gräfl. Dietrich=
steinischen Wirthschaftsdirektor auf dem alten
Fleischmarkt Nr. 705 im ersten Stock täglich
vormittag von 10 bis 12, und nachmittag von
1 bis 4 Uhr anmelden, und von demselben
die vollständige Auskunft des Preises, und
anderer Bedingnissen erhalten, zugleich auch
den Austheilungsplan einsehen, wobey auch
angemerket wird, daß das schon stehende grosse
Gartengebäude, nebst einen Stück Garten
be=
sonders zu verkaufen sey. Wien den 16. Jä=
ner 1786.
Warnung.
Von dem Magistrat der fl. k. Hauptstadt
Laybach wird hiemit jedem, den es betreffen
kann, zu wissen gemacht: daß dem Thadäus
Wagner, von Laybach gebürtig, und dermal
Medicinæ Studioso
in Wien, ungehindert der
erlangten Jahre der Großjährigkeit die freye
Verwaltung seines Vermögens einzuraumen
nicht befunden worden; daher derselbe nach
den Rechten der Mündel noch ferners
anzu=
sehen sey, folglich jedermann gewarnet
wer=
de, demselben ein Geld zu leihen, oder sonst
einen Kontrakt mit ihm anzustossen, wie im
widrigen er keinen Ersatz erlangen soll. Lay=
bach den 9. Dezember 1785.
Anzeige.
Es ist bereits verflossenes Jahr zur Zeit
der Weinlese zu Kajar im Wesprimer
Komi=
tat von einer Weibsperson, vermuthlich
ei=
ner Trödlerin, ein Wildschur verlohren, und
auf ihr gemachtes schriftliches Anersuchen in
dem Stuhlweissenburgerkomitat publiziret
wor=
den. Da nun dieser Wildschur vor kurzer
Zeit wider ge⟨f⟩unden, die Eigenthümerin aber
aus der Ursache unbekannt ist, weil das
dies=
fällige Ersuchschreiben in Verstoß gerathen,
so wird ein solches hiemit öffentlich bekannt
gemacht, damit selbe nach gehöriger
Legiti=
mirung sothanen Wildschur wider an sich
bringen möge. Die nähere Auskunft ist in
dem hiesigen Zeitungskomtoir zu haben.
Licit. Pelikan Haus.
Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird zu vernehmen gegeben: es sey über den
von der k. k. Hof=und ni. öst. Kanmimerpro=
kurator allerhöchsten Orts erstatteten Bericht,
daß die in Namen des Exjesuitenfonds wider
die Eigenthümer des Hauses zum goldenen
Pelikan Nr. 30 zu St. Ulrich untern Guts
wegen eines auf diesem Haus vorgemerkten
Satzkapital pr. 41000 fl.
cum sua causa
in
behörigen Exekutionsordnung bestimmt
gewe=
ste 3 Licitationsterminen aus Abgang einiger
Kauflustigen fruchtlos verstrichen, nachhin aber
sich einige Liebhaber gemeldet hätten; daher
ein nochmalige Licitation auf den 26. Jäner
1786. mit dem Anhang anzusetzen verordnet
worden, daß dieses auf 47500 fl. gerichtlich
geschätzte Haus auch unter der Schätzung
hin=
dangelassen werden wurde. Als werden die
Liebhaber eingangsgedachten Hauses an
obbe=
stimmten 26. Jäner d. J. früh um 9 Uhr
vor den Stift Schottischen Grundgericht zu
erscheinen.
Licit Weine.
Den 30. dies werden ausser der
Nußdorf=
ferlinie gegen Nußdorf zu bey dem Löwen
Nr. 5 im Baleyschen Haus nachmittag von
2 bis 6 Uhr über 400 Eimer 1778. 1781=
und 1783er, von besten Gebirg, Grinzinger,
Nußdorfer und Alseckerwein, samt Fässer in
eisenen Banden, licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 30. dies und folgende Täge zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf Verordnung der k. k. ni. öst. Land=
rechten in der Wallnerstrasse Nr. 153 wo der
Wolf den Gä⟨n⟩sen predigt im 2ten Stock
ver=
schiedene Verlassenschaftsfahrnissen, als gol=
dene Sackuhren, in Gold und Silber
gefaß=
te Dosen, silberne Eßbesteck, Kaffee und
Theekannen seiden=und tüchene
Mannsklei=
der, deto Leib=und Hauswäsch, Porzelain,
Soffen, Sessel, Luster, hartfournirte Kästen,
Bettgewand, Zinn, Kupfer, und andere
Ge=
räthschaften, licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 30. 31. Jäner und 1. Febr. werden
im Regenspurgerhof im ersten Stock Nr. 284
eine englisch goldene Repetir=dann
verschie=
dene silberne Uhren, goldene Ohrgehänge,
verschiedene Tabakieren in Gold gefaßt
Sil=
ber und silberne Dosen, ein Perpendikeluhr
so 8 Täg geht, und 4 Stück Karilion spielt,
nebst andern Hänguhren, Manns=und
Frauen=
kleider, harte Komot=Aufsatz=Schreib=Glä=
ser=und Eckkästen, dann das Portrait von
Sr. Majestät und andere Bilder von guten
Meistern, rothdamastene und andere Soffen,
Sessel Spiegel, Luster, harte Tische, 2
Kas=
satruhen, 2 Wildschur, ein Papilonbett samt
Bettgewand, Leinwäsch, Kupfer, Zinn, Bü=
cher, eine Geldwag mit meßingenen
Gewich=
tern, ein Kabinet mit vergoldten Holz, Feuer=
gewöhr und andere Geräthschaften, licitando
verkauft.
Licit. Bücher.
Den 30. Jäner und die folgenden Tage
wird in der Wollzeile im Lebzelterischen Haus
Nr. 822 im 2ten Stock eine ansehnliche
Samm=
lung brauchbarer und größtentheils neuer
Bü=
cher den Meistbietenden gegen baare
Bezah=
lung hindangegeben werden, wovon der
Ka=
talog bey Hrn. Buchbinder Hartl in der
Sin=
gerstrasse unentgeltlich ausgegeben wird.
Licit. Kollerisches Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird anmit
be=
kannt gemacht: es sey auf das von dem löbl.
Magistrat der k. k. Haupt=und Residenzstadt
Wien hierorts eingelangte Ersuchschreiben
ge=
williget worden, das zu Reinprechtsdorf
lie=
gende Anna Maria Kollerische
Verlassen=
schaftshaus Nr. 3, welches bey der zweyten
Schätzung auf 560 fl. geschätzt worden, öffent=
lich auszufeilen, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun hiezu der 3. Hornung
d. J. angeordnet worden. Solchemnach
ha=
ben all jene, welche obbesagtes
Verlassen=
schaftshaus Nr. 3 zu Reinprechtsdorf zu
kau=
fen gesonnen sind, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr im Burgerspitalsgrundbuch zu
er=
scheinen.
Licit. Effekten.
Den 30. dies und folgenden Tag werden
auf Verordnung eines löbl. hiesigen
Magi=
strats nächst St. Stephan bey der goldenen
Lampen Nr. 614 im 3ten Stock verschiedene
Verlassenschaftsfahrnisse vormittag von 9 bis
12, und nachmittag von 3 bis 6 Uhr, als
〈…〉
armoisirte Brillantringe, goldene Uhren,
silberne Messer, Gabel, Lefeln, Vorleglefel,
und mehreres Silber, ein burgl
Offiziersuni=
form samt Scharpfen und Zugehör, tüch=
und zeugene Mannskleider, goldreiche und
bordirte Westen, Wildschur, Wäsch, Bett=
gewand, Tische, Sessel, Soffa, Kästen,
Spiegel, Luster, Kupfer, Zinn, und
meh=
rere Einrichtungssachen licitando verkauft.
Licit. Tragsessel.
Den 3. Febr, werden am Kohlmarkt Nr.
144 nachmittag um 3 Uhr 4 Tragsessel den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung
käuf=
lich hindangegeben werden; Liebhaber welche
solche vorläufig in Augenschein nehmen
wol=
len, haben sich in der Hausmeisterswohnung
allda anzumelden.
Licit. Bücher.
Den 6. Febr. und folgende Täge werden
in der Juristenschul in der Schulerstrasse
ver=
schiedene gute Bücher in deutsch, lateinisch,
französisch, wie auch hebräischer Sprache,
samt einer brauchbaren Sammlung von
ana=
tomischen, medizinischen, chymischen und
al=
chymist. Büchern den Meistbiet. verkauft
wer=
den; das Verzeichniß davon ist unentgeltlich
beym Buchhändler Georg Binz auf dem
Ste=
phansfreidhof nächst dem Bischofthor, wie
auch am hohen Markt im Graf Walseggischen
Haus in der dortigen Buchdruckerey im 2ten
Stock altäglich zu bekommen.
Licit. Manns Haus ꝛc.
Von Magistrat des Eisen=und
Proviant=
markt Scheibbs wird bekannt gemacht: Es sey
des Dominik Mann, Eisen=und
Proviant=
handler, u. Helena dessen Ehewirthin in hiesigen
Markt besitzenden Behausung Nr. 73, samt
hierauf radicirten Eisen=und
Provianthand=
lungsgerechtigkeit, dann ein grosser Garten,
und Stadel steigerungsweis zu verkaufen.
Da nun hiezu 3 Termine, als der 6. Februar,
8. März und 7. April anberaumet worden,
und wann diese Realitäten weder bey dem
er=
sten noch 2ten Termin nicht sollten um oder
über den Schätzungswerth verkauft werden,
selbe bey dem 3ten auch unter der Schätzung
hindangegeben werden würden; als belieben
die Kauflustige an obbestimmten Tägen alzeit
früh um 9 Uhr auf aldasigen Rathhaus
zu=
erscheinen.
Licit. Dominikaner=Weingärten.
Von dem Predigerkloster in Wien wird
hie=
mit bekannt gemacht: daß zufolge der von
ei=
ner hochlöbl. k. k. ni. öst. Landesregierung
unterm 24. Dezemb. v. J. erhaltenen
Bewil=
ligung, und mit Einverständniß der
betreffen=
den Grundherrschaften an nachbenannten
Tä=
gen und Orten, jedesmal früh um 9 Uhr
ver=
schiedene diesem Kloster angehörige
Weingär=
ten an den Meistbietenden verkauft werden.
Die Kauflustige belieben sich sodann an dem
hiezu bestimmten Tag in nachstehenden
Ort=
schaften bey der betreffenden
Grundbuchskanz=
ley einzufinden, wo sodann über die Zahlung
oder Sicherstellung des Kaufschillings nach
Ver=
hältniß des gesteigerten Werthes das weitere
abgeschlossen werden wird. Den 6. Februar
in dem gräfl. Harrachischen Schloß zu
Jnzer=
storf 4 8tel Weingarten in Oberneubergen am
Wienerberg; den 7. Februar in dem gräfl. Mi=
raviglischen Schloß zu Gumpendorf 2 4tel in
der Rein nächst Meidling; den 9. Februar
in dem freyherrl. v. Penklerischen Schloß
Ve=
ste Lichtenstein bey Mödling 10 Pf. in Pöller,
12 Pf. in Hünerkogl 15 Pf. in Parmesthal,
15 Pf. in Walcheskogl, und 26 Pf. in
Par=
mesthal oder Hundsthurn des Bruner=und
Enzerstorfergebürgs; den 1. Februar in der
Grundbuchskanzley des kais. Stifts zu St
Do=
rothe in Wien 24 Pf. in langen Sätzen, u.
40 Pf. in Hädersbergen bey Liesing; und den
13. Februar bey dem Dorfrichter zu
Baum=
garten 1 4tel in der Hochsatz, und 1 4tel in
Uinterpfaffendergen alda.
Licit. Bücher.
Den 7. Februar 1786. wird auf dem St.
Stephansfreidhof Nr. 851 an dem
sogenann=
ten Schulenthor neben der k. k. Post in der
Haselmayerischen Buchhandlung, eine
Samm=
lung verschiedener guter Bücher den
Meist=
bietenden hindangegeben werden, der
gedruck=
te Katalog ist eben alda abzuholen.
Licit. Anoneische Waaren.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des gerichtlich
verordnet Anton Anoneischen Hrn. Massever=
tretters gewilliget worden, die in die
besag=
te Gantmasse gehörige, und auf 4218 fl. 27
kr. gerichtl. geschätzte theils rohe, theils
be=
arbeitete Seiden, als seidene Strümpfe,
Tüchel, verschiedene Sorten Dintuch, dann
dintuchene, glatte und gemalene, auch mit
And⟨oi⟩laschspitzen versehene Frauentüchel und
Vortücher u. d. gl. Mannskleider und Wäsch,
öffentlich auszufeilen, und den
Meistbieten=
den hindanzugeben; da nun hiezu der 6. Hor=
nung d. J. bestimmt worden ist, als haben
all jene, so gedachte Waaren zu kaufen
ge=
denken, an obbestimmten und folgenden
Tä=
gen zu den gewöhnlichen Licitationsstunden
in der Stadt auf dem Kohlmarkt Nr. 1180
in dem sogenannten Humlauerischen Haus im
3ten Stock zu erscheinen.
Licit. Eisfelders Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Philipp
Wez=
lar Freyherrn v. Plankenstern, wider
Mi=
chael Eisfelder, wegen eine an denselben zu
stellenden Schuldfoderung, in die öffentliche
Feilbietung des dem letzten gehörigen, und
auf 3500 fl. geschätzten Hauses Nr. 361 am
Rennwege, gewilliget worden. Da nun
hie=
zu für den zweyten Termin der 7. Februar
und für den dritten der 10. May 1786. mit
dem Beysatz bestimmt worden sind, daß,
wenn gedachtes Haus bey dem zweyten
Ter=
min um den Schätzungsbetrag, oder darüber
an Mann gebracht werden könnte, es bey
dem dritten auch unter der Schätzung
ver=
kauft werden würde; als haben jene, welche
dieses Haus zu kaufen gedenken, früh um 10
Uhr vor diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Pauers Mühle.
Von der Amtskanzley der k. k. Kammeral=
herrschaft Lengenfeld wird hiemit kund
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Martin
Drittmann in Krems, wider Mathias Pauer,
burgl. Bäckenmeister und Jnhaber der
soge=
nannten Hofmühle im Markt Lengenfeld V.
O. M. B. und Theresia seine Ehewirthin,
wegen schuldigen, und auf der
Mühlwerk=
statt satzweis versicherten 950 fl. Kapital in
die wirkliche Feilbietung gedachter auf 1600
fl. gerichtl. geschätzten Mühlwerkstatt
gewilli=
get worden. Da nun hiezu 3 Termine, als
der erste den 8. Febr. , der zweyte den 8.
März, und der dritte den 8. April d. J. mit
dem Beysatz bestimmt sind, daß, wenn
be=
sagte Mühlwerkstatt samt den dazugehörigen
Grundstücken bey dem ersten und zweyten
Termin nicht um den Schätzungswerth, oder
darüber an Mann gebracht werden könnte,
selbe bey dem dritten auch allenfalls unter
der Schätzung gegen alsogleich baare
Bezah=
lung verkauft werden würde. Die
Kaufs=
liebhaber haben daher an obbestimmten
Ter=
minen früh um 9 Uhr in der Amtskanzley
alhier zu erscheinen.
Licit. Reichenbachers Haus.
Von der Amtsverwaltung der gräfl. Jos.
Dietrichsteinischen Herrschaft Sonnberg V.
U. M. B. wird hiemit kund gemacht: es hat
Jgnaz Reichenbacher, hiesig behaust burgerl.
Chyrurgus im Markt Oberhollabrunn, hier=
orts angezeigt, daß er seine in gesagtem
Markt Oberhollabrunn an der
Böhmerhaupt=
poststrasse Nr. 84 am Marktplatze liegende
Be=
hausung, samt darauf radizirten
Badersge=
rechtigkeit, wozu an Hausgründen 1 8tel
Grasgarten hintern Haus gehörig ist, zu
verkaufen, und den Meistbietenden gegen gleich
baare Bezahlung hindanzugeben gesonnen sey.
Wann nun in dessen Gesuch gewilliget, und
Verkaufer den 10. Hornung d. J. anberaumt
haben will; als haben alle Kauflustige, wel=
che obgemeldte Burgersbehausung, samt
dar=
auf radizirten Badersgerechtigkeit an sich zu
bringen gedenken, an obbestimmten Tag
vor=
mittag um 9 Uhr in der Herrschaft
Sonn=
berger Amtskanzley zu erscheinen, wo sodann
von Seiten des Verkaufers mit den
Kauflu=
stigen das weitere traktiret werden soll.
Licit. Wirthshaus und Mühl in Bestand.
Von der gräfl. Johann Philipp Hoyosischen
Amtskanzley der Herrschaft Frosdorf nächst
der Wiener=Neustadt wird hiemit zu wissen
gemacht: daß das zu dieser Herrschaft
gehö=
rige Wirths=und Schankhaus in dem Ort
Braitenau; dann das eben herrschaftl. Wirths=
und Schankhaus zu Katzelsdorf, mit dem
ganzjährigen freyen Ausschank und
Ausko=
chen=wie auch die herrschaftl. Mahlmühle
in dem Ort Lanzenkirchen, so mit 4
Weiß=
gängen, einer Sage und 1 Breinstampf
ver=
sehen ist, und auf beständigem Wasser, den
sogenannten Leythafluß liegt; wozu auch zu
des jeweiligen Bestandmühlers Nutzung 5
Tagwerk gute Wiesen, und 1 Joch Acker
bey=
gelassen werden; und die eben herrschaftl.
Mahlmühle zu Katzelsdorf, so mit 4
Weiß=
gängen und einer Sag versehen, und auf
ob=
besagten Leythafluß liegt, den 13. Hornung
d. J. versteigerungsweis an den
Meistbieten=
den auf 3 und allenfalls auch auf 6
nachein=
ander folgende Jahre in Bestand verlassen
werden. Daher sich die Bestandlustige, wel=
che von ein so anderen etwas in Bestand zu
übernehmen gedenken, an obbestimmten Tag
früh um 9 Uhr in der obbesagten
Amtskanz=
ley zu Frosdorf einzufinden haben.
Licit. Eschenbachers Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Katharina
Sollmannisches Hrn.
Curat. ad actum
Dokt.
Hinterberger, wider Joseph Eschenbacher, k.
k. Postamsbriefträger, wegen schuldigen 200
fl,
cum sua causa
in die Feilbietung der dem
Beklagten angehörigen, in Kästen, Tische,
Sessel, Zinn, Kuchelgeschirr, dann einem
Bette und weniger Kleidung bestehenden
Fahr=
nissen, gewilliget worden. Da nun hiezu 3
Termine, und zwar für den ersten der 4. ,
für den zweyten der 18. Hornung, und für
den dritten der 4 März d. J. dergestalt
be=
stimmt worden, daß, wenn diese Fahrnisse
bey dem ersten und zweyten Termin um die
Schätzung, oder darüber nicht an Mann
ge=
bracht werden könnten, selbe bey dem
drit=
ten auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden; so haben die Kauflustige an
erstbestimmten Tägen früh um 9 Uhr in der
Riemerstrasse im Fuhrmannischen Haus zu
erscheinen.
Licit. Eisenbartisches Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Ansuchen des Hrn. Dokt.
Strahl, als gerichtl. aufgestellt
Eisenbarti=
schen
Cur. ad actum
in die öffentliche
Feil=
bietung des zu der Katharina Eisenbartischen
Verlassenschaft gehörigen, auf 4350 fl. ge=
schätzten Hauses Nr. 315 auf der Wieden,
gewilliget worden. Da nun hiezu der 13.
Hornung d. J. bestimmt wird; so haben die
Kauflustige an besagten Tag früh um 10 Uhr
vor dem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Plerons Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Jos.
v. Carriere, ni. öst. Regierungsraths, wider
die Fr. Friderika Pleron, gebohrne Walter,
verwilliget worden, die der letztern
angehöri=
ge Fahrnisse, als 2 harte Schubladkästen,
6 Rohrsessel, und eine Soffa, samt
zugehö=
rigen Pölstern, ein hartes Toiletkästel, 2
harte Tische, 1 grossen Spiegel mit einer
vergoldten Rahm, 2 Bettstätte, dann 5
Ma=
derazenpölster, 5 Kopfpölster, 2 Maderazen,
Manns=und Frauenkleider; dann bis 80
Bouteillen Tokajerwein, ⟨öffentlich⟩ feilzubieten,
und den Meistbietenden hindanzugeben. 〈…〉
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den
er=
sten der 28. Jäner, für den zweyten der 11.
und für den dritten der 25. Hornung d. J.
mit dem Beysatz bestimmt worden, daß, wenn
diese Fahrnisse bey den ersten Terminen nicht
um die Schätzung, oder darüber an Mann
gebracht werden könnten, solche bey dem
dritten auch unter der Schätzung verkauft
werden würden; als haben die diesfällige
Kauflustige an obbesagten Terminen früh zum
9 Uhr im Schulte⟨a⟩gässel Nr. 78 zu erscheinen.
Licit. Leithelisches Haus.
Von der Amtskanzley der gräfl. Heinrich
Kajetan v. Blümegischen Herrschaft
Ketten=
hof an der Schwechat wird bekannt gemacht:
es sey von diesem Gerichee auf Anlangen Hrn.
Der. Jgnaz Pedrossy, als Georg Leithelischen
Curat. ad lites
, in die öffentliche Feilbietung
des Verschuldeten seiner Behausung Nr. 46
im neu Kettenhof an der Ziegelbreite, beste=
hend in zwey stockodorten Zimmern, einer
Kammer, einer Kuchel, einem Vorhaus,
dann einem gewölbten Keller, worauf
zu=
gleich izt das persönliche Bierhausrecht von
dem Verschuldeten ausgeübt wird, samt
ei=
nem Hausgärtel, und den darin befindlichen
Obst=und andern Bäumen, gewilliget
wor=
den. Da nun zu dieser Feilbietung 2
Ter=
mine, und zwar für den ersten der 13. Febr.
für den zweyten aber der 13. März d. J. mit
dem Anhang bestimmt worden sind, daß,
wenn dieses samt dem Hausgärtel, jedoch
ohne dem nun ausgeübten persönlichen
Bier=
haus zusammen auf 393 fl. bereits gerichtl.
geschätzte Haus weder bey der ersten noch
zweyten Feilbietung wenigstens um die
Schä=
tzung der 393 fl. an den Mann gebracht
wer=
den könnte, selbes bis nach verfaßter
Klas=
sifikation und ausgetragenem Vorrechte
auf=
bewahret, und dann erst die dritte
Feilbie=
tung angeordnet werden soll. So haben all
diejenige, welche dieses Haus samt den
dazu=
gehörigen Gärtel wenigstens um die
Schä=
tzung der 393 fl. , welche alle Täge in dieser
Amtskanzley eingesehen werden kann, gegen
gleich baare Bezahlung käuflich an sich zu
zu bringen gedenken, an den bestimmten früh um 9 Uhr in dieser Amtskanzley
zu erscheinen.
Licit. de Lellis Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit zu
⟨vernehm⟩en gegeben: es sey auf Anlangen
des Christoph Gerold,
cess. nom
wider Hrn.
Camillo v. Lellis,
pprio & uxorio nom.
ver=
williget worden, die denselben angehörige,
zu Herrnals liegende Behausung Nr. 51 samt
Garten öffentlich auszufeilen, und an den
Meistbietenden zu verkaufen. Da nun hiezu
2 Termine, und zwar für den ersten der 10.
Februar, für den zweyten der 17. März, und
für den dritten der 28. April d. J. mit dem
Beysatz anberaumt worden, daß, wenn
ge=
dachtes Haus samt Garten weder bey dem
ersten noch zweyten Termin um den
Schä=
tzungsbetrag, oder darüber an Mann gebracht
werden könnte, bey dem dritten auch unter
der Schätzung verkauft werden würde. Sol=
chemnach haben jene, welche gedachtes Haus
mit Garten zu Herrnals wovon die
Schä=
tzung täglich in dem Burgerspitalsgrundbuch
einzusehen, zu kaufen gesonnen sind, an
vor=
bestimmten Terminen früh um 9 Uhr im
Burgerspitalsgrundbuch zu erscheinen.
Licit. Schönsteins. Haus.
Von dem Magistrate der landesfürstl. Stadt.
Rez wird hiemit kund gemacht: Es sey auf
Anlangen des Johann Leopold Stauber, als
Gerhaben der Röslerischen Kinder, wider den
Joseph Schönstein, burgl. Bildhauer, wegen
schuldigen 500 fl. samt Nebenverbindlichkeiten
bewilliget worden, des letzteren Haus Nr. 67
zu Rez öffentlich feilzubieten, und den
Meist=
bietenden gegen gleich baare Zahlung
hindan=
zugeben. Da nun hiezu 3 Termine, und zwar
für den ersten der 13. Februar, für den
zwey=
ten der 14. März, und für den dritten der
12 April d. J. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn gedachtes Haus
we=
der bey dem ersten, noch zweyten Termin um
der Schätzungsbetrag, oder darüber an Mann
gebracht werden könnten, es bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkauft werden
würde; als haben all jene, so gedachtes Haus.
zu kaufen gedenken, an obbestimmten
Ter=
minen früh um 9 Uhr auf dem Rathhause
der Stadt Rez zu erscheinen.
Licit. Schipplisches Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Hein=
rich Freyherrn v. Staader, als gerichtl. ver=
ordneten Maria Anna Quarinischen Kurators
und Miteigenthümers des Schipplischen
Hau=
ses, verwilliget worden, das auf der
Wie=
den liegend Schipplische Haus Nr. 3 samt
dazugehörigen Acker öffentlich feilzubieten,
und den Meistbietenden hindanzugeben. Da
nun hiezu der 14. Hornung d. J. bestimmt
worden ist, als haben jene, welche besagtes
Haus zu kaufen willens sind, an den
festge=
setzten Tag früh um 10 Uhr vor diesem
Ma=
gistrat zu erscheinen.
Licit. Pferde.
Den 15. Hornung d. J. und die darauf
folgende Täge werden in dem alten fürstl.
Aloys Lichtensteinischen Haus in der
Herrn=
gasse Nr. 130 auf der Reitschule zu den
ge=
wohnlichen Vor=und Nachmittagsstunden,
Gestüttpferde, Hengsten, Stutten, und
Wal=
lachen von verschiedenen Farben, sowohl von
Reit=als Wagenart, dann mehrere
Reitzeu=
ge, Schaberacken, Sättel, Pferdgeschirr,
Wägen von allen Gattungen, und
verschie=
dene andere Stalleffekten licitando verkauft.
Licit. Schindlerisches Haus.
Von der Fürst Batthyanischen Herrschaft
Trautmannsdorf des V. U. W. W. wird
hie=
mit zu wissen gemacht: es sey auf gemachtes
Ansuchen des gerichtlich aufgestellten Joseph
Schindlerischen Konkursmassevertretters, Hrn.
Joh. Georg. Edlen v. Stöger,
J. U. D.
a.
H. u. Gr. Adv. bewilliget worden, die in
dem Markte Trautmannsdorf befindliche, zur
obbemeldten Konkursmasse gehörigen, auf 450
fl. gerichtl. geschätzte, und mit 2 Zimmern,
1 Gewölb, 1 Kammer, 1 Kuchel, 1. Keller,
dann 1 Gärtel vor dem Hause, und 1 deto
in dem Hause versehene Hofstattbehausung Nr.
5, samt. darauf haftenden Kirschnergewerb,
und dazugehörigen 1 16tel Joch Krautgärtel,
dann verschiedene Zimmer=und
Kuchelein=
richtung, Kirschnerwerkzeng, bearbeitete
un=
terschiedliche Felle, und übrige Haus=und
Wirthschaftsgeräthschaften, durch öffentliche
Versteigerung an die Meistbietenden
hindan=
zugeben. Da nun zu dieser Licitation 2
Ter=
mine, und zwar der erste auf den 18. Hor=
nung, und der zweyte auf den 18. März
be=
stimmt worden ist, als haben jene, die
die=
se Behausung samt Gewerbe, und übrige
Effekten zu kaufen gedenken, an den
obbe=
nannten 2 Tägen früh um 9 Uhr in der
vor=
stehenden Behausung zu erscheinen.
Licit. Würflisches Haus.
Von der Fürst Batthyanischen Herrschaft
Trautmannsdorf wird hiemit bekannt gemacht:
Es sey nach Absterben der Frau Johanna
Würflin v. Reitersfeld, auf Ansuchen der
sämt=
lichen majorenen Erben, in die öffentliche Feil=
bietung der Johanna Würflischen
Halblehen=
behausung Nr. 15 im Markt Trautmannsdorf
samt dazugehörigen, und in der Nähe
be=
findlichen 18 Joch Hausäckern, 1 / 2 Joch von
der vertheilten Gemeinwaide, 1 1 / 6 Joch
Kraut=
gärtl, dann Ueberländgründen, verschiedene
Effekten, Wirthschaftsgeräthschaften, Vieh und
Fahrnissen gewilliget worden. Da nun zu
die=
sem Ende der 20. Februar d. J. bestimmt
worden ist, als haben jene, welche dieses
Haus, Ueberländgründe, Effekten, Wirth=
schaftsgeräthschaften, Vieh und Fahrnissen
käuflich gegen gleich baare Bezahlung an sich
zu bringen gedenken, an obbenannten Tag
früh um 9 Uhr in der obbemeldten
Behau=
sung zu erscheinen.
Licit. Haus
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen der sämtl. Haus=
eigenthümer in der Josephstadt Nr. 11, in
die öffentliche Feilbietung erstgesagten, auf
4500 fl. geschätzten Hauses, gewilliget
wor=
den. Daher haben all jene, welche dieses
Haus käuflich an sich zu bringen gedenken,
den 20. Hornung d. J. früh um 9 Uhr vor
diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Thalerkabinet.
Den Münzliebhabern dienet ergebenst zur
Nachricht, daß das fürtrefliche von
Seuffer=
heldische Thalerkabinet, so aus mehr als
4000 Stück bestehet, und die alle bestens
konservirt sind, in einer öffentlichen Auktion
zu Nürnberg, so den 6. März 1786. ihren
Anfang nehmen wird, einzeln abgegeben
wer=
den soll. Die Katalogen sind hier in Wien
einzusehen bey Herrn Joseph Burian, Lehrer
der untern Schulen, in der Schulgasse Nr.
796 zu ebener Erde, in Werktägen
vormit=
tag von 7 bis 8, oder 11 bis 12 Uhr, nach=
mittag von 4 bis 5 Uhr, an Sonntägen zu
jeder Stund vormittags.
Licit. Fahrstrasse in Pachtung.
Bey dem k. k. ni. öst. Waldamt in
Bur=
kersdorf wird die Verpachtung der
sogenann=
ten Preßbaumer=Fuhrstrasse, welche bey dem
Karmelitenhause alhier in Burkersdorf
an=
fängt, und über den Preßbaum, bis an die
Gränzen der Herrschaft Lengbach, in einer
Strecke von zwo Meilen, ununterbrochen
fort=
läuft, am 14. März 1786. früh um 9 Uhr
öffentlich ausgefeilt, und gegen Erlag einer
hinlänglichen Kauzion mit Vorbehalt höherer
Begnehmigung an den Meistbietenden auf ei=
nige Jahre überlassen werden werden; bey
welcher Versteigerung daher alle
Pachtlusti=
ge entweder selbst persönlich, oder durch
be=
hörig Bevollmächtigte zu erscheinen haben.
Konkurs des Johann Georg Wahler.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröff=
nung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Ni. Oe. befindlich bewegliche
Vermö=
gen des Johann Georg Mahler, k. k. Haupt=
zollamts Beamten, gewilliget worden. Da=
her wird jedermann, der an erstgedacht
Ver=
schuldeten eine Foderung zu stellen berechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 20. Fe=
bruar 1786 die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Herrn Doktor Karl Ferdinand Hinterberger,
als Vertretter der Joh. Georg Wahlerischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit der Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Ni. Oe. befindlichen Vermögens die
eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder,
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindert des Kompensations=
Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.
Convoc. Wildische Gläubiger.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien wird bekannt gemacht: es
sey der Franz Wild, gewest burgl. Schlosser=
meister, mit Tod abgegangen, und
da=
her, um mit der künftigen
Verlassenschaftsab=
handlung sicher fürgehen zu können, für
noth=
wendig befunden worden, diejenige
vorzula⟨=⟩
den und anzuhören, welche an dieser
Verlas=
senschaft entweder um Erbrecht, oder
jure
cre-
diti, vel quocunque alio titulo
, Foderunge⟨n⟩
und Ansprüche machen könnten. Zu diesem E⟨n⟩
de haben alle jene, welche rechtmässige
Ansprü=
che an dieser Verlassenschaft zu machen
ver=
meinen, den 17. Horn. d. J. entweder selbst
persönlich, oder durch einen hinlänglich
Be=
vollmächtigten bey diesem Magistrat früh um
10 Uhr alsogewiß zu erscheinen, wie im
wi=
drigen diese Verlassenschaft ohne weiteren
ab=
gehandelt, und den sich legitimirenden Erben
eingeantwortet werden würde.
Convoc. Koppenzollers Gläubiger.
Von des k. k. im Königreich Ungarn
auf=
gestellten
J. D. M.
wegen wird kund gemacht:
es sey der k. k. Hr. General=Feldwachtmei=
ster und Brigadier, Jgnaz v. Koppenzollern,
ohne hinterlassenen leztwilligen Geschäft und
wissentlichen Erben zu Temeswar den 25. Okt.
mit Tod abgegangen. Wann nun dieses k. k.
J. D. M.
.um die etwa ein oder andere bey
dieser Verlassenschaft von rechtswegen
gebüh=
rend nähere Erbssprüche in Erfahrung zu
brin=
gen, anbey das etwa vonhandene
Æs alienum
ausfindig zu machen, folgsam zur Abhandlung
solcher Verlassenschaft vorschreiten zu können,
eine Nothdurft zu seyn befunden hat, alle
hier=
an theilnehmende zur Anmeld=und Liquidirung
ihrer
ex quacunque causa vel titulo
habenden
Sprüche und Foderungen gerichtl. vorzuladen
und einzuberufen, zu welchem Ende dann
den=
selben 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen, das
ist der 22. Dezemb. 1786 zur allendlichen Frist
einberaumet worden ist. Solchemnach werden
alle und jede, welche an gedachter General v.
Koppenzollerischen Verlassenschaft um
recht=
mässiger Erbs=oder Schuldfoderung willen
einige Sprüche zu haben vermeinen, an
ob=
bestimmter Zeit in der Kanzley dieses k. k.
J
.
D. M
. vormittags um 10 Uhr entweder selbst
persönlich, oder durch hiezu genugsam
bevoll=
mächtigte Gewalttrager alsogewiß die Erbfolge
mit einem gerichtl. bekräftigten Stammenbaum,
Geburtsbrief und Taufschein, oder anderen
glaubwürdigen Zeugenschaften, dann die
übri=
ge ihre Anfoderungen mit nöthigen
Dokumen=
ten rechtserfoderlich zu liquidiren haben, als
im widrigen nach Verstreichung der bestimmten
Zeit die Abhandlung gleichwohl vorgenommen,
forthin ungehindert deren nicht erscheinenden
Erbanfodern oder Gläubigern
ex officio
vor=
gekehret werden soll, was Rechtens ist. Ofen
den 6. Novemb. 1785.
Convoc. Kleinotzische Gläubiger.
Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit kund gemacht: Es haben die von
weyl. Herrn Joseph Michael Kleinotzi, gewe=
senen Agentens, ruckgelassene Erben angelan=
get, damit selbe in der
Verlassenschaftsabhand=
lung ihrer Erblassers desto sicherer fürgehen
können, alle diejenige in und ausser Land
be=
findliche Partheyen, die an dessen
Verlassen=
schaft
jure hæreditario, crediti, vel alio
quocunque
einige Sprüche und Anfoderungen
zu machen glauben, zur Anmeld=und
recht=
lichen Erweisung ihrer Foderungen gerichtlich
fürzuladen. Da nun zu dieser Anmeld=und
Erweisungstagsatzung eine Zeitfrist von 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen, das ist bis 14. De=
zemb. 1786 angesetzet worden ist; als haben
all diejenige, welche an obbesagte sKleinotzische
Verlassenschaft unter was immer Namen
eini=
ge Ansprüche und Foderungen zu haben
glau=
ben, diese bis zur bestimmten Zeitfrist
also=
gewiß anmelden, und rechtsbeständig zu
er=
weisen, widrigenfalls ohne weiterer Rücksicht
in der Verlassenschaftsabhandlung fürgegangen
werden würde.
Citat. Johann Scheller.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit dem Johann
Schneider, eines gewesenen Verwalters Sohn
auf der gräflich Wurmbrandischen Herrschaft
Hirschstätten, allenfalls dessen rechtmässige
Er=
ben oder Cessionarien zu vernehmen gegeben:
Es befinde sich für denselben unter den
hiesi=
gen Depositis ein väterliches Erbgut pr. 400
fl. um dessen Abhandlung, und respect. Er=
folglassung die Heinrich Widemayrische
Kin=
der, Johann und Ludwig Widemayer, als
an=
geblich nächste Befreundte, aus dem Grunde
gebetten haben weil besagter Johann
Schnel=
ler bereits 32 volle Jahre von hier abwesend,
und unwissend wäre; auch vermög
ausgestell=
ter Vollmacht, und hierin enthaltenen Anord
,
nung dd. 17. Novemb. 1752 verordnet habe
daß sothanes Kapital seiner Schwester, als
der Supplikanten Mutter, oder ihren Kindern
nach seinem Absterben eigen seyn soll. Da
nun aber erfoderlich seyn will, ihn Johann
Schneller, allenfalls seine rechtmässige Erben
vorläufig vorzuladen und einzuberufen, so wird
er oder dieselbe binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Täg entweder selbst persönlich, oder
durch einen hinlänglich versehenen
Machtha=
ber vor dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien sogewiß zu erscheinen, und
sich zu sothanem Erbgut zu legitimiren haben,
widrigens nach Verfliessung dieses Termins
derselbe für tod gehalten, und dessen in
De=
posito befindliches Erbtheil den Supplikanten
ohne weitern erfolget werden würde. Wien
den 29. November 1785.
Convoc. Oswaldische Gläubiger.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: Es sey der Hr. Joh. Adam Oßwald,
des äussern Raths, und behaust burgerl.
Hafnermeister auf der Wieden, verstorben,
und daher, um mit dessen
Verlassenschafts=
abhandlung sicher fürgehen zu können, für
noth=
wendig befunden worden, all jene vorzuladen
und anzuhören, welche an diese
Verlassen=
schaft entweder um Erbrecht, oder
jure
cre-
diti, vel quocunque alio titulo
Foderungen
und Ansprüche machen könnten. Zu diesem
Ende haben all jene, so hieran rechtmäßige
Ansprache zu machen gedenken, den 14. Hor=
nung d. J. vor diesem Magistrat entweder
selbst persönlich, oder durch einen
hinläng=
lich Bevollmächtigten sogewiß zu erscheinen,
wie im widrigen diese Verlassenschaft
ex
of-
ficio
abgehandelt, und den sich legitimirten
Erben ohne weitern eingeantwortet werden
würde.
Convoc. Werners Gläubiger
Von der Amtskanzley der von Managetta=
und Lerchenauischen Herrschaft Würnitz wird
anmit bekannt gemacht: Es sey über Absterben
des Herrn Gottfried Werner, gewesten
Ver=
walters des k. k. spanischen Spitals in Wien,
nachhin in das dortselbstige Armenhaus
über=
setzten, und nun bey dessen Herrn Sohn, lan=
desfürstl. Pfarrern in Würnitz V. U. M. B.
verstorbenen Pensionistens, um mit dessen
Ver=
lassenschaftsabhandlung sicher fürgehen zu
kön=
nen, für nothwendig befunden worden, die=
jenige vorzuladen und anzuhören, welche an
dieser Verlassenschaft entweder durch Erbrecht
oder
jure crediti vel quocunue alio titulo
Ansprüche und Foderungen machen könnten.
Zu diesem Ende haben all diejenige, welche
hieran rechtmässige Ansprüche zu machen
ge=
denken, den 18. Februar 1786 früh um 9 Uhr
vor dasige Amtskanzley der Herrschaft
Wür=
nitz entweder selbst persönlich, oder durch
ei=
nen hinlänglich versehenen Gewalttrager
also=
gewiß zu erscheinen, und ihre Ansprüche und
Rechte darzuthun, als im widrigen in Betref
dieser Verlassenschaft was Rechtens ist, vor=
gekehret werden würde.
Convoc. Gastagerische Gläubiger.
Von des k. k. im Erzherzogthum
Oester=
reich unter und ob der Enns, dann in den
Vorlanden bestellten
J. D. M. M.
wegen wird
hiemit all und jeden, so an weyl. der am
16. Novemb. d. J. alhier
ab intestato
ver=
storbenen k. k. Generalfortifikationskassäver=
walters Wittwe, Anna Maria Gastager,
Verlassenschaft einige Sprüche und
Anfoderun=
gen zu haben vermeinen, zu wissen gemacht:
welchergestalten über Absterben der
erstbenann=
ten Generalfortifikationskassäverwalterswittwe
Anna Maria Gastager, auf Anlangen des
Joseph S⟨ch⟩eyde, k. k. Kriegsagenten
mand.
nom.
des k. k. Artilleriezeugwarts, Johann
Joseph Graf, als der Franz Ferdinand
Ga=
stagerischen 2 minderjährigen Kinder, und
Anna Maria Gastagerischen Jntestaterben
ge=
richtlich verordneten Gerhabens, zu
Ausfin=
digmachung des etwa vorhandenen
Æris alieni
eine peremptorie klausulirte
Konvokationstagsa=
tzung auf den 24. Febr. 1786 fruh um 9 Uhr in
der in dem hofkriegsräthl. Gebäude am Hof
im dritten Stock befindlichen Kanzley dieses
k. k.
Jud. Del. Mil. Mix.
zu erscheinen, zur
ersten, zweyten, dritten und allendlichen Frist
bestimmt worden sey. Solchemnach werden
all und jede, so an der mehrbesagten General=
Fortifikationskassäverwalterswitwe, Anna
Ma=
ria Gastager sel. Verlassenschaft
sub quoc. tit.
einige Sprüche und Foderungen haben, oder
zu haben vermeinen, an obgedachten Tag,
Stund und Ort entweder selbst persönlich,
oder durch genugsam Bevollmächtigte
alsoge=
wiß erscheinen, ihre habende Sprüche und
An=
foderungen anmelden, sohin selbe mit
Bey=
bringung der behörigen Dokumenten
rech=
tens liquidiren, als im widrigen die
Ab=
handlung der mehrgedachten Verlassenschaft
mit denen anwesenden Jnteressirten
vorge=
nommen, und nach vorhandenen Umstän
den und Befund der Sache denen
Kredi=
toren die Verlassenschaftsmassa addiciret, oder
den Erben
cum onere & commodo
ein=
geantwortet, in dem erstern Fall auch den
Ausbleibenden das ewige Stillschweigen
auf=
erleget werden soll. Wien den 29. Dez. 1785.
Convoc. v. Rustiaische Gläubiger.
Von des k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Enns dann in den
Vor=
landen aufgestellten
J. D. M. M.
wegen wird
hiemit all und jeden, so an weyl. des am 31.
Oktob. 1785 alhier
ab intestato
verstorbenen
k. k. Hauptmanns Herrn Johann Michael
v. Rustia, Verlassenschaft einige Sprüche und
Anfoderungen zu haben vermeinen, zu wissen
gemacht: welchergestalt über Absterben des
erstbenannten Herrn Hauptmann v. Rustia auf
Anlangen des zu Richtigstellung sothaner
Ver=
lassenschaft gerichtl. aufgestellten Curatoris
Karl Augustin Edler v. Dorfner, zu Aus=
findigmachung des etwa vorhandenen
Æris
alieni
eine peremptorie clausulirte
Convoca=
tionstagsatzung auf den 7. März d. J. früh
um 9 Uhr in der in dem hofkriegsräthlichen
Gebäude am Hof im dritten Stock befindlichen
Kanzley dieses k. k.
J. D. M. M.
zu erscheinen,
zur ersten, zweyten, dritten und allendlichen
Frist bestimmet worden sey. Solchemnach
wer=
den alle und jede, so an des mehrbesagten Herrn
Hauptmann v. Rustia sel. Verlassenschaft
sub
quocunque titulo
einige Ansprüche und
An=
foderungen haben, oder zu haben vermeinen,
an obgedachten Tag, Stund und Ort
entwe=
der selbst persönlich, oder durch genugsam
Be=
vollmächtigte alsogewiß erscheinen, ihre
haben=
de Sprüche und Anfoderungen anmelden, so=
hin selbe mit Beybringung der behörigen
Do=
kumenten rechtens liquidiren, als im widrigen
die Abhandlung der mehrgedachten
Verlassen=
schaft mit denen anwesenden Jnteressirten
vor=
genommen, und nach vorhandenen Umständen
und Befund der Sache, oder denen
Credito=
ren die Verlassenschaftsmassa addiciret, oder
denen Jntestaterben
cum onere & commodo
eingeantwortet, in dem ersteren Fall auch den
Ausbleibenden das ewige Stillschweigen
auf=
erleget werden soll. Wien den 11. Jäner 1786.
Konkurs der Mannischen Eheleute.
Von N. Richter und Rath des k. k. Eisen=
und Proviantmarkt Scheibs wird hiemit
be=
kannt gemacht: Es sey auf die von Dominik
Mann, burgerl. Eisen=und Provianthandler
dahier, und Helena dessen Ehewirthin
ange=
gebenen Zahlungsunvermögenheit, und
sohi=
⟨n⟩ige Abtrettung ihrer Güter den Konkurs zu
eröffnen für nothwendig befunden worden.
Da nun zur Anmeld=und Liquidirung der
Foderungen der Termin bis 9. Hornung d. J.
bestimmt ist, als werden all und jede, welche
an gedachte Konleute eine Foderung zu stellen
haben, diese in Gestalt einer förmlichen
Kla=
ge bey hiesigen Marktgericht alsogewiß
einzu=
reichen, und nicht nur ihre Foderung zu
li=
quidiren, sondern auch das Recht, kraft
wel=
chen sie in diese, oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangen, darzuthun haben, als im
widrigen nach verstrichenen Tag niemand mehr
gehöret; sondern von sothaner Verlassenschaft
ohne Ausnahm, auch alsdann abgewiesen
wer=
den sollen, wenn ihnen wirlich ein
Kompen=
sationsrecht gebühret, oder ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder
auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut der
Verschuldeten vorgenmerkt wäre, dergestalten,
daß derley Gäubiger vielmehr, wenn sie et=
wann in die Massa schuldig seyn sollten, die=
se Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.
Konkurs der Budlerischen Eheleute.
Von der freyhrl. Bartensteinischen
Amts=
kanzley der Herrschaft Ebreichstorf am Moos
in Ni. Oe. V. U. W. W. wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey von diesem Amte in die
Er=
öffnung des Konkurses über das gesamte
be=
weg=und unbewegliche Vermögen des Johann
Budler, Viertellehens Hausbesitzern Nr. 36,
und Magdalena dessen Ehewirthin, ge⟨wil⟩liget
worden. Daher hat jedermann, der an
erst=
besagten Schuldner und seiner Ehewirthin
ei=
ner Foderung berechtiget zu seyn glaubet, bis
7. Februar d. J. seine Foderung in Form
ei=
ner Klage bey bemeldter Amtskanzley um so
gewisser anzubringen, und dabey sowohl die
Richtigkeit seiner Foderung, als auch das Recht
kraft dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlanget, zu erweisen. Jm
widri=
gen nach Verfliessung des obbestimmten
Ta=
ges niemand mehr mit was immer
vorkom=
mender Foderung angehöret werde; vielmehr
aber sollen jene, die in die Johann
Budleri=
sche, und seiner Ehewirthin Masse schuldig
sind, ungeachtet ihre etwann immer rechtliche
Foderung, ihre Schuld abzutragen
gehal=
ten seyn.
Konkurs des Leopold Stöller.
Von dem Pflegamt der Fürst
Starhember=
gischen Herrschaft Thürnstein im V. O. M.
B. wird anmit bekannt gemacht: Es sey von
diesem Gerichte in die Eröffnung eines
Kon=
kurses über das gesamte im Lande Ni. Oe.
befindlich beweg=und unbewegliche
Vermö=
gen des verstorbenen Leopold Stöller, burgl.
Weinha⟨ne⟩rs, und diesseitigen Unterthans im
Markt Wössendorf, für nöthig befunden
wor=
den. Daher wird jedermann, der an
erstge=
dacht Verschuldeten eine Foderung zu stellen sich
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis
18. Hornung d. J. früh um 8 Uhr in
diessei=
tiger Amtskanzley alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, kraft dessen er in
die=
se oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlan=
get, zu erweisen; als im widrigen nach
Ver=
fliessung des obbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden wird, folglich jene, die
ih=
re Foderung bis dahin nicht angemeldet
ha=
ben, in Rucksicht des gesamten Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, al=
so daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
etwa in die Massa schuldig seyn sollen, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonsten zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen verhalten werden würden.
Konkurs des Johann Michael Schatzer.
Von dem Magistrate der landesfürstl. Stadt
Wienerisch=Neustadt wird anmit bekannt
ge=
macht. Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesamte im
Lande Ni. Oe. befindlich beweg=und
unbe=
wegliche Vermögen des Johann Michael
Scha=
tzer, behausten Burgers alhier, gewilliget
wor=
den. Daher wird jedermann, der an
erstge=
dachten Verschuldeten eine Foderung zu stellen
berechtiget zu seyn glaubet, anmit erinnert,
bis 17. Februar d. J. die Anmeldung seiner
Foderung in Gestalt einer förmlichen Klage
wider den Vertretter der Johann Michael
Schatzerischen Konkursmasse bey dem
alda=
sigen Stadtmagistrats alsogewiß einzureichen,
und in dieser nicht nur die Richtigkeit der
Foderung, sondern auch das Recht, kraft
dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlanget, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfliessung des
obbestimm=
ten Tages niemand mehr angehöret werden,
und jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rücksicht des
gesamm=
ten im Lande Ni. Oe. befindl. Vermögens des
obbenannten Verschuldeten ohne Ausnahm auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich
ein Kompensationsrecht gebührte, oder wenn
sie auch ein eigenthümliches Gut von der
Masse zu fodern hätten, oder wenn auch
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa
in die Masse schuldig seyn sollen, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten zu
statten gekommen wäre, abzutragen
verhal=
ten werden würden.
Konkurs des Joseph Machherndel.
Vom dem Pflegamt der Fürst
Starhem=
bergischen Herrschaft Thürnstein im V. O.
M. B. wird anmit bekannt gemacht: Es sey
von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Kon=
kurses über das gesamte im Lande Ni. Oe.
befindlich beweg=und unbewegliche Vermögen
des Joseph Machherndel, burgl. Wein⟨h⟩auers,
und diesortigen Unterthans im Markt
Bösen=
dorf für nothig befunden worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht
Verschul=
deten eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis 8. Hornung
d. J. früh um 8 Uhr in diesseitiger Amtskanzley
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit der Foderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte,
zu erweisen, als im widrigen nach Verfliessung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
an=
gehöret werden, und jene, die ihre
Fode=
rung bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande
Nieder=
österreich befindlichen Jos. Machherndlischen
Vermögens ohne Ausnahme, und zwar auch
alsdann abgewiesen seyn sollen, wenn
ih=
nen wirklich ein Kompensationsrecht
ge=
bührte, oder wenn sie auch ein
eigenthüm=
liches Gut von der Massä zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein
lie=
gendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn
soll=
ten, die Schuld ungehindert des
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Johann Lieber.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
neu=
erliche Eröffnung eines Konkurses über das
gesamt im Lande Ni. Oe. befindlich bewegliche
Vermögen des hiesig burgl. Handelsmanns,
Johann Lieber, auf dessen eigenes Ansuchen,
da er die seinen Gläubigern bey Abthuung des
schon ehevor verhängten Konkurses zugesagte
Zahlungsfristen zuzuhalten unvermögend ist,
gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine Foderung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet, anmit
erinnert, bis 20. März 1786 die Anmeldung
seiner Foderung in Gestalt einer förmlichen
Kla=
ge wider den Hrn. Dr. August. Trenker, H. u.
Gr. Adv. als Vertretter der Lieberischen
Kon=
kursmasse bey dem Magistrate alsogewiß
einzu=
reichen, und in dieser nicht nur die Richtigkeit
der Foderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfliessung des erst
bestimm=
ten Tages niemand mehr angehöret
wer=
den, und jene, die ihre Foderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rucksicht des
ge=
sammeten im Lande Niederösterreich unter der
Enns befindlichen Vermögens des
eingangs=
benannten Verschuldeten ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ih=
nen wirklich ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut
von der Masse zu fodern hätten, oder wenn
auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut
des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn sollten, die Schuld
un=
gehindert des Kompensations=Eigenthums=oder
Pfandrechts, das ihnen sonst zu statten
gekom=
men wäre, abzutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Mathias Hainz.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Lande Niederösterreich befindliche
bewegli=
che Vermögen des burgl. Handelsmanns, Ma=
thias Hainz, gewilliget worden. Daher wird
je=
dermann, der an erstgedacht Verschuldeten
ei=
ne Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 4ten April
1786 die Anmeldung seiner Foderung in
Ge=
stalt einer förmlichen Klage wider Hrn. Dr.
Feichtinger, als Vertretter der Mathias
Hain=
zischen Konkursmasse bey dem Magistrate
al=
sogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit der Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen haben, als im widrigen nach
Verflies=
sung des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre
Fode=
rung bis dahin nicht angemeldet haben,
⟨in⟩ Rucksicht des gesammten im Lande
Niederö=
sterreich befindlichen Vermögens des
eingangs=
benannten Verschuldeten ohne Ausnahme,
und zwar auch alsdann abgewiesen seyn
sol=
len, wenn ihnen wirklich ein
Kompensations=
recht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigen=
thümliches Gut von der Massä zu fodern
hät=
ten, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn
soll=
ten, die Schuld ungehindert des Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Citat. Michael Giglinger.
Von der Amtskanzley der Fürst Franz
Sul=
kowskyschen Herrschaft Kottingbrunn wird der
schon vor 32 Jahren mit einem k. k. Haupt=
mann als Reitknecht von hier aus seinem
Ge=
burtsort Kottingbrunn abgegangene, und
bis=
her unwissende Michael Giglinger hiemit
der=
gestalt einberuffen, daß er, oder dessen
allen=
falls vorhandenes Eheweib, oder Kinder, oder
Descendenten in Zeit von 1 Jahr, 6 Wochen,
und 3 Tägen, nämlich zwischen heut Dato und
8. Februar 1787 bey dasiger Amtskanzley um
so gewisser erscheinen, und das bey hiesiger
Pupillenkassa anliegende Erbtheil
una cum
In=
teresse
pr. 142 fl. 1 3 / 4 kr. (jedoch sich hiezu
genugsam legitimirend) erheben sollen: als im
widrigen nach Verfliessung dieses Termins
der=
selbe nicht nur für tod, sondern auch ohne
hinter=
lassenen Erbsnehmern gehalten, und besagtes
Erbtheil samt Jnteresse den nächsten
Befreund=
ten verabfolget werden würde.
Amort. Andauerischer Originalsatzbrief.
Von dem Grundbuche des kais. Herren=
stiftes bey St. Dorothe wird hiemit zu
ver=
nehmen gegeben: Es habe die Rosalia
Ane=
rin, gebohrne Hornin, vorstellig gemacht, daß
dasjenige Satzkapital pr. 130 fl. welches auf
den ihrer Mutter Magdalena Hornin sel. an=
gehörig gewesten, zu besagten Stiftsgrundbuch
St. Dorothe dienstbaren 1 / 6 Weingarten in
der Ried Unterdöblinger Harten haftet, und
vermög Satzbrief dd. 1. Februar 1753 auf den
Namen Joseph Xaver Andauer lautet, bereits
schon vorlängst getilgt worden, der gedachte
Originalsatzbrief aber in Verstoß gerathen
wä=
re, und über all vielfältiges Nachsuchen nicht
habe ausfindig gemacht werden können. Daher
hatte dieselbe um die Ausfertigung eines in
der=
ley Fällen gewöhnlichen Amortisationsedikts.
Da nun diesen Gesuch statt zu thun kein
An=
stand genommen worden; als werden
diejeni=
gen, welche von obigen in Verstoß gerathenen
Satzbrief einige Wissenschaft haben, allenfalls
Anfoderungen hierauf zu machen vermeinen,
hiemit erinneret, daß selbe sich binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen bey diesseitigen Stifts
Grundbuch alsogewiß anmelden, und ihr
hier=
auf habendes Recht erweisen sollen, wie im
widrigen nach verflossenen Termin obbenannter
Satzbrief für amortisiret gehalten werden
wur=
de. Wien den 12. November 1785.