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Wiener Zeitung

Nr. 101, 17. Dezember 1785

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[1]

Nro.

101

Wiener Zeitung.

Sonnabend den 17. December 1785.


Quid VERUM atque DECENS curo et rogo


Jnländische Nachrichten.

Wien.

Des Kaisers Majestät haben aller=
gnädigst
geruhet, den Grafen La=
dislaus
Erdödy von Manyoro Kerek,
des Kreuzerkomitats Obergespann, und
den bisherigen Hofsecretair bey der Un=
garisch
=Siebenbürgischen Hofkanzley,
Hrn. Franz Bedekovics von Kumur zu
Kön. wirkl. Hofräthen an dem Statt=
haltereyrathe
von Ungarn zu ernennen.

Den Kön. Hofrath und Referenten bey
der Ungarisch=Siebenbürgischen Hofkanz=
ley
, Hrn. Joseph Nagy von Fölsö=Bük
haben Se. Maj. in Rücksicht seiner vor=
züglichen
Verdienste mit dem Kleinkreu=

ze des Kön. Ungarischen St. Stephans=
orden
zu beehren geruhet.

Durch ein Hofdekret vom 27ten No=
vemb
. haben Se. Maj. zu befehlen ge=
ruhet
, daß die bisher gewöhnliche Aus=
räucherung
der Häuser an den Voraben=
den
der Weihnachten, des Neujahrs
und des Dreykönigfestes in Zukunft
gänzlich eingestellt seyn, und unterblei=
ben
soll.

Die N. Oest. Landesregierung macht
nachstehende allerhöchste Verfügungen zu
jedermanns Wissenschaft kund:

„Durch ein höchstes Hofdekret vom 9.
d. M. ist verordnet worden: daß, ob=


[2]

gleich in dem 31. §. des neuen Zollpa=
tentes
die Städte Klagenfurt und Lay=
bach
unter jenen Städten nicht begriffen
seyn, in welchen den auswärtigen Kauf=
leuten
die Besuchung der Jahrmärkte er=
laubt
worden ist, es doch bey der un=
ter
dem 9. September 1783 ergangenen
Verordnung sein unverändertes Ver=
bleiben
habe, vermög welcher die Jahr=
wärkte
zu Klagenfurt und Laybach, so
wie jene zu Grätz und Linz dergestalten
frey erklärt worden sind, daß sie von
inn=und ausländischen Handelsleuten al=
ler
Religionen besucht werden mögen.

„Durch höchstes Hofdekret vom 9. d.
M. ist verordnet worden: da in der im
verflossenen Jahre kundgemachten neuen
Zolltariffe in den Abdrücken bey dem Es=
sitozolle
von dem gelben oder ungebleich=
ten
Wachse die Ziffer verwechselt, und
anstatt 12 1/2 kr. pr. Centen, 21 1/2 kr.
angesetzt worden seyen; so sey das Pub=
likum
von diesem unterlaufenen Druck=
fehler
mit dem Beysatz zu verständigen,
daß von dem gelben, oder ungebleichten
Wachse der Essitozoll nur mit 12 1/2 kr.
pr. Centen zu entrichten ist.

Für die hiesiger neuerrichtete chirurgi=
sche
Akademie in der Währingergasse sind
vor Kurzem aus Florenz mit 20 Maul=
thieren
79 Kisten und 6 Statuen anato=
mischer
Wachspräparate angekommen,
die von grosser ⟨⟩ ⟨⟩barkeit und Schön=
heit
sind.

Böhmen. Da der Erzbischof von Prag,
als Metropolit, den 11. d. M. zur Kon=
sekrirung
des neuen Bischofs von Bud=
weis
, Grafen von Schafgotsch bestim=
met
hatte, so ist dieser den 9. in Prag
angelangt.

An dem bestimmten Tage Morgens
um 9 Uhr fuhren Se. bischöfliche Hoch=
würden
mit 4 Galawägen, worinn die
begleitenden Personen sassen, gegen das
Schloß auf, wurden allda von der ho=

hen Geistlichkeit empfangen, und in die
Metropolitankirche begleitet. Nach 10
Uhr sieng der ordentliche feyerliche Kon=
sekrazionsaktus
an, den der Fürst Erz=
bischof
von Prag mit den gewöhnlichen
Ceremonien der Salbung, und des Auf=
legens
der Evangelien und kanonischen
Bücher auf das Haupt, vornahm. Bey
dem Meßopfer, welches der Fürst Erz=
bischof
mit dem neuen Bischofe an zwey
Altären neden einander verrichteten, und
wobey Ersterer dem Letztern die geweihte
Hostie, und den Kelch zum Genuße mit=
theilte
, haben die Herren Weihbischöffe
von Prag und Ollmütz dem neugeweih=
ten
Bischofe, so wie auch bey den übri=
gen
Handlungen assistirt.

Der Budweiser Dombechant Hr. An=
ton
Büttner, und der Domprobst Frey=
herr
von Hegenmüller sind mit Bewilli=
gung
Sr. Kaiserl. Maj. in Ansehung
ihrer Würden, mit Jnfel und Stab be=
ehrt
worden.

Aus Brünn wird unter dem 10. De=
zemb
. geschrieben: „Der 21. November
war für den Markflecken Hösting im
Znaymerkreise ein höchst unglücklicher
Tag, indem durch eine aus Unvorsich=
tigkeit
eines Weibes entstandene Feuers=
brunst
, der eifrigst angewandten =
schungsmittel
ungeachtet, fast alles auf
einmal in Brand gerieth, so, daß man
ausser dem Gatterburgischen Schlosse,
der Kirche, dem Pfarrhofe und dem
Bräuhause, binnen zwey Stunden 80
Häuser und 60 Scheuern mit allem vor=
räthigen
Getraide, in Schutt und Asche
verwandelt sah, ohne auch nur das Ge=
ringste
retten zu können. Bey diesem so
schweren Unglücke äusserte sich das Mit=
leiden
der Nachbarn mit grosser Thätig=
keit
, indem den bedauernswürdigen. Ein=
wohnern
von Hösting gleich folgenden
Tages eine Mengr Brods und anderer
Lebensmittel zugeführt wurden, wobey
die Frau Gräfinn von Gatterburg, die

[3]

Herren von Barchonides und Pilers=
dorf
, nebst den Herren Pfarrern von
Ezastohoritz, Mährisch=Budweis und
Biskowis, sich besonders großmüthig
bewiesen.



Ausländische Begebenheiten.

Frankreich.

Für die von Monsieur, dem Bruder
des Königs, an den zweytgebohrnen
Sohn Sr. Maj. dem Düc de Norman=
die
, gemachte Schänkung hat der König
seinem Bruder eine von ihm für ein An=
lehen
von 1,800,000 Livres ausgestellte
Obligation zurückgegeben. Auch heißt
es, läßt ihm der König ein Schloß auf
dem Landgute Brünoi erbauen. Dieses
Schloß sammt dem Gute und den übri=
gen
Besitzungen des Monsieur, selbst sein
ganzer Hofstaat, sind nach seinem To=
de
für den Herzog von Normandie be=
stimmt
.

Der König hat dem Hause Orleans
alle 6 Regimenter gelassen, die es bis=
her
befaß, obschon durch den Tod des
alten Herzogs drey davon erlediget wor=
den
sind. Das Regiment Savoye=Ca=
rignan
haben Se. Maj. dem Düc d’An=
gonleme
, einem Sohne des Grafen von
Artois, verliehen. Der Herzog ist daher
zum Obristen und Commandanten, der
Graf von Serent zum zweyten Obersten
ernannt worden.

Der bisherige Gouverneur von St.
Domingue, Hr. v. Bellecombe, ist nach
Paris zurückgekommen, und am 20. Nov.
bey Hofe vorgestellt worden. Am 26.
v. M. nahm der an seine Stelle ernann=
te
Graf von Lüzerne bey JJ. MM.
seinen Abschied.

Unter dem 13. Nov. ist ein Arret des
Staatsrathes erschienen, welches auf alle
fremde in das Königreich eingeführte
Wägen zu 4 Rädern einen Zoll von 800

Liv. legt. Fremde Reisende, die mit ih=
ren
Wägen in das Land kommen, erle=
gen
die nämliche Summe, erhalten aber
dafür eine Consignazion, gegen welche
ihnen dieselbe wieder ersetzt wird, wenn
sie mit den nämlichen Wägen fortreisen.
Wenn sie Willens sind, mit dem näm=
lichen
Wagen wieder zu kommen, und
es anzeigen, so erhalten sie ein Certifi=
kat
, gegen welches sie alsdann ganz un=
gehindert
wiederkehren können.

Die Auslieferung der ungeprägten
Louisd’or ist durch einige Tage verzögert
worden, weil der Stempel, womit die
ersten bereits geschlagen waren, dem Hrn.
v. Calonne, in Ansehung der Kunst,
zu schlecht schien. Er hat daher einen
neuen verfertigen und alle mit dem vo=
rigen
Stempel schon ausgeprägte Louis=
d’or
wieder einschmelzen lassen.

Man glaubte, das Parlament würde
am 4. Dec. in der Sache des Card. Ro=
han
einen Ausspruch thun; aber nun
heißt es, soll wieder ein Verschub Statt
haben. Dieser soll durch das Memoire
veranlasset worden seyn, das die Dame
de la Mothe durch ihren Sachwalter, Hrn
Doillot, zu ihrer Vertheidigung hat be=
kannt
machen lassen. Dieses giebt der Ge=
schichte
mit dem Halsbande eine neue für
den Cardinalen sehr ungünstige Erläute=
rung
. Es besteht aus 46 Seiten in 4to.
Ein grosser Theil desselben enthält die Ge=
nealogie
der Dame de la Mothe, gebohrne
St. Remi=Valois; hierauf erzählt man
darinn die Art, wie dieselbe mit dem
Cardinalen bekannt geworden ist, und
die Unterstützungen, die sie von Sr. Em.
erhalten hat. Endlich kömmt man an
die Angelegenheit mit dem Diamanten=
Halsband. Es heißt allda, der Cardi=
nal
selbst habe dasselbe in Stücke zerthei=
len
lassen, und einen Theil der Diaman=
ten
dem Hrn. de la Mothe, Gemahl
der Gefangenen, gegeben, damit er die=
selben
in England verkaufe; es sey auch
das davon gelöste Geld aus London an
den Wechsler des Cardinals zu Paris

[4]

angewiesen worden; einige andere Dia=
manten
soll der Cardinal gebraucht ha=
ben
um eine Bonboniere damit zu bese=
tzen
; wieder andere sollen zu Paris an
zwey Juweliere verhandelt worden seyn,
und sie Mad. de la Mothe soll selbst ei=
nige
erhalten haben. Der Graf von Ca=
gliostro
wird vieler Betrügereyen be=
schuldiget
. Um Ende beklagt die Gefange=
ne
, daß der Kardinal bey seiner Verhaft=
nehmung
Zeit und Gelegenheit gefunden
habe, einen Theil seiner Correpondenz
verbrennen zu lassen; sie behauptet,
das müsse eben diejenige seyn, die in
Betref des Halsbandes zwischen dem
Cardinalen und ihr geführet worden ist,
und die allein im Stande wäre, die Sa=
che
auf die überzeugenste Weise aufzu=
klären
.

Die in diesem Memoire angeführten
Thatsachen haben die allgemeine Aufmerk=
samkeit
um so mehr rege gemacht, als
man fast allgemein geneigt wurde zu
glauben, der Cardinal sey in der Sache
ganz ohne Wissen und Willen hintergan=
gen
worden. Seine vier Advokaten ha=
ben
sich alsogleich zu ihm in die Bastille
begeben, um ihn über den Jnhalt jenes
Memoires zu vernehmen, und dagegen
zu vertheidigen.

Es verdient eine Bemerkung, daß die
Druckereyen zu Paris jährlich eine Sum=
me
von 46 Millionen Livr. hervorbrin=
gen
. Von diesen Schriften geht ein gros=
ser
Theil ausser Landes, vorzüglich auch
nach Deutschland (London bringt nur
ein Viertheil dieser Summe hervor, und
Leipzig, die Riederlage des deutschen
Buchhandels, hat auf den Messen nur
einen Bücherumschlag von etwa 500,000
Rthlr. im Durchschitte.)

Großbritannien.

Durch eine Proklamazion von 22. Nov.
hat der König aufs neue die Parlaments=
sitzung
vom 1. Dezemb. zum 24. Jäner
k. J. verschoben.

Auf gleiche Weise ist die Sitzung des
Parlamentes zu Dublin vom 22. Nov.
zum 6. Dezemb. verschoben worden.

Der Staatssekretaire von Jrland,
Sir Thomas Orde, ist von Sr. Maj.
zum geheimen Nath ernannt worden, und
hat in dieser Eigenschaft am 23. Nov.
den Eid der Treue geschworen.

Für den zu Tyrnau in Ungarn am 6.
Nov. verstorbenen Herzog Georg von
Meklenburg=Streliz, Brudern der =
niginn
, hat der Hof am 1. Decemb. die
Trauer angezogen.

Der bisherige Kommandant von Si=
braltar
, General Elliott, wird ehestens
von seinen Posten abgelöset werden, und
nach England zurückkommen. Der König
hat den General Rainsforth an seine
Stelle ernannt.

Ein neuerbautes grosses Ostindisches
Theeschif wurde vor Kurzem zu London
mit vielem Gepränge vom Stappel ge=
lassen
, und erhielt dem Minister zu Eh=
ren
, den Namen Pitt. Er war mit dem
Großkanzler, und dem Präsidenten der
Ostindischen Compagnie selbst gegenwär=
tig
, und nahm darauf mit diesem, den
Direktoren der Compagnie, und mehr als
200 Gästen, in einer Taverne das Mit=
tagmahl
ein.

Man versichert, daß der schon er=
wähnte
Finanzplan, den dieser Minister
dem Parlamente vorlegen will, zum
Vortheil des Staats sehr tief durchdacht
sey, und die Nazion sehr angenehm ü=
berraschen
werde. Die Budentaxe soll
dahin abgeändert werden, daß sie auch
den Großhändlern auferleget wird, da=
mit
die Krämmer nicht mehr über Par=
theylichkeit
klagen mögen.

Vereinigte Niederlande.

Die Ratifikazionen des Definitivfrie=
dens
mit dem Kaiser, und des mit Frank=
reich
geschlossenen Allianztraktates gehen
nun nach und nach in allen Provinzen
vor sich. Die Staaten von Holland und

[5]

Westfriesland haben sie am 30. Nov.
vorgenommen. Auch die Provinz Gel=
dern
, obschon sie die Ratifikazion des
ersteren Traktates denjenigen Provinzen
überläßt, welche die Preliminarien ge=
schlossen
haben, ist ohne Vorbehalt dem
Allianztraktate beygetretten. Jn See=
land
hat die Stadt Zirriczee am 25.
Nov. eine weitläufige Entschliessung ab=
gefaßt
, wodurch sie nicht nur die Rati=
fizirung
beyder Traktate genehmigen,
sondern auch die von der Stadt Mid=
delburg
unter dem 5. Nov. in der Ab=
sicht
gefaßte Entschliessung, die Allianz
mit Frankreich zu hintertreiben, Punkt
für Punkt bestreitet. Man zweifelt
überhaupt gar nicht, daß endlich alle
Provinzen dem Beyspiele der Staaten
von Holland und Westfriesland folgen
werden.

Diese Staaten haben durch den mit
dem Kaiser zu Stande gebrachten Frie=
den
, und durch die Allianz mit Frank=
reich
ein neues Ansehen, und eine ver=
doppelte
Macht erhalten. Da es
sonst seit 1748 gewöhnlich war; daß die
Offiziere von der Garnison an den Ge=
burtstage
der Prinzen und Prinzessinnen
von Oranien in Galauniforme auf der
Parade erschienen, so ist ihnen dieses bey
der am 28. Nov. eintreffenden Gelegen=
heit
für immer gänzlich untersaget wor=
den
. Es ist auch beschlossen, daß in Zu=
kunft
vor allen Wohnhäusern der De=
putirten
bey der Versammlung der Staa=
ten
eine Wache aufgestellt werden soll.
Die Hauptwache soll in dem Hause seyn,
wo die Staaten ihre Versammlung hal=
ten
, und soll in das Gewehr tretten, so
oft der Präsident der Versammlung allda
angefahren kömmt.

Zu diesem Ende haben die Staaten
ihre Garde aus Breda zurück verlanget,
und sind darüber mit dem Prinzen Erb=
statthalter
in Jrrungen gerathen. Es
haben nämlich die deputirten Räthe der
Staaten die Marschordre für gedachte
Garde ausgefertiget, und dem Statt=

halter nur zur Unterschrift zugesandt.
Dieser aber hat dieselbe verweigert, und
sich auf sein Recht derley Marschordres
zu ertheilen, beruffen; dennoch ist
die Garde am 27. Nov. im Haag ein=
gerücket
.

Auch in Ansehung des Regiments der
Schweizergarden ist man nun im Streite.
Die Staaten behaupten nämlich, es sey
durch einen blossen Misbrauch geschehen,
dan man diesem Regimente den Namen
und das Ansehen einer Leibwache des
Prinzen gegeben habe; der Statthalter
sey dazu nicht berechtiget gewesen, und
daher wollen die Staaten das Regiment
auf einen ganz andern Fuß setzen.

Als am 24. Nov. der General, Graf
Maillebois, zum Gouverneur von Bre=
da
wirklich angestellet worden ist, hat
die Provinz Holland erkläret, daß sie
das Recht zu den Gouvernements zu er=
nennen
, welches der Prinz Erbstatthal=
ter
sich vorbehalten zu können glaubet,
nicht für entschieden erkenne, bis in der
aufferordentlichen Versammlung der U=
nion
darüber eine Untersuchung angestellt,
und irgend etwas festgesetzet seyn wird.

Dennoch heißt es nun allgemein, daß
der Erbstatthalter ehestens wieder nach
dem Haag zurückkommen werde, und
wirklich trift man im Pallaste dieses Prin=
zen
solche Vorkehrungen, die das Ge=
rücht
wahrscheinlich machen. Unter den
verschiedenen Ursachen, die man von
dieser Veränderung anführt, erwähnt
man auch eines Schreibens, so der Prinz
von einem erhabenen Monarchen erhal=
ten
haben soll, der ihm anräth, sich
nachgiebig zu zeigen, und eine Aussöh=
nung
zu treffen.

Der mit der Antwort der Staaten von
Holland auf das Schreiben des Königs
von Preussen nach Berlin gesandte
Staatsbothe ist am 29. Nov. nach dem
Haag zurückgekommen.

Die Generalstaaten haben auf gedach=
tes
Schreiben noch immer nicht geant=
wortet
. Eben so wenig haben sie über


[6]

das süngsthin angeführte Memoire des
Englischen Ministern eine Entschliessung
gefaßt.

Die Westindische Handlungskompagnie
hat die Generalstaaten nochmals um ei=
nen
Vorschuß von 3 Million Gulden er=
sucht
. damit sie von dem während des
letzten Krieges erlittenen Schaden sich er=
holen
könne, da sie widrigenfalls sich ge=
nöthiget
sehen würde, ihre Besitzungen
gänzlich aufzugeben.

Dänemark.

Die bey der zu Kopenhagen entstan=
denen
Gesellschaft für Bürgertugend, am
14. Sept. zuerst festgesetzten sogenannte
Beliebungen, deren wir letzthin erwäh=
net
haben, bestehen in folgenden künf
und zwanzig Punkten, wovon jedes Mit=
glied
einen, oder beliebigermassen auch
mehrere, sich zum Gesetze macht:

„Unser täglich Mittagstisch soll nur
drey warme Gericht; unser Abendtisch
durchaus kein; oder doch nur Ein war=
mes
Gericht enthalten. Bey festlichen
Gelegenheiten geben wir zu Mittagsmahl=
Zeiten nur vier, höchstens fünf Schüsseln;
zum Abendessen nicht mehr als zwey Ge=
richt
; so auch Dieser höchstes nur vier
Teiler. Wir setze keine Desert=oder
heisse Weine vor, auch geniessen wir sol=
che
durchaus nicht Gegend anderswo, es
sey denn, daß sie von vaterländischen Pro=
dukten
bereitet werden könnten. Wir
rechnen es uns zur besondern Ehre an,
Tücher von vaterländischer Wolle, so wie
auch einheimische manufakturirte Zeuge
zu tragen. - - Bey feyerlichen Gelegen=
Seiten bedienen wir uns schwartzen Klei=
der
, doch mit Vorbehalt des seidenen Un=
verfutters
, und einer weissen seidenen
Veste. Zu täglichen Kleidern wählt
sich jeder eine beliebige Farbe, die er aber
dann mit keiner andern verwechselt.
Zum täglichen Gebrauch tragen wir keine
seinen Strümpfe Ausser dem einfa=
chen
Uhrschlüssel und Bettschaft, tragen
wir keine Uhrketten und Verlocken so wie

auch keine zwey Uhren. Wir kau=
fen
keine fremden Uhren, Dosen, Etuis.
Schnallen, Stockknöpfe ⁊c. Wir ent=
halten
uns des Ankaufs ausländischer
Kutscher, Chaisen, so wie alles frem=
den
Sattelzeugs, Pferdedecken u. s. w. - -
Wir enthalten uns des Ankaufs aller
fremden Hausmeubeln; aller Sorten
fremder Porzelaine, Fayance und Elas=
waaren
; so wie auch aller ausländi=
schen
Küchengeräthschaft. - - Zu Auf=
bauung
oder Jnstandsetzung unserer Häu=
ser
bedienen wir uns keiner fremden
Schmiede=oder Gürtlerarbeit. Papier=
Wachstuch=oder lederne Tapeten werden
zu Beziehung unserer Zimmer gebraucht.
Wir zur Miethe wohnenden nehmen in
unserem täglichen Wohnzimmer Besuche
an, ohne dazu besondere Visitenzimmer
zu halten. Die Tranungen der Unsri=
gen
geschehen lediglich in der Kirche und
zwar zur Mittagszeit. ohne staatli=
chen
Anzug wohnen wir der Handlung.
der Kindtaufe in der Kirche bey, besu=
chen
aber keineswegs nach verrichteter
Handlung die Wochenstube. An Ballen
und Lustbarkeiten ausser den Thoren der
Stadt nehmen wir keinen Antheil; auch
enthalten wie uns der Fastnachtsvergnü=
gungen
auf Amak. Bälle, die später
als bis 12 Uhr in die Nacht hinein dauern=
wo
warmes Essen, Eis, oder sonstige hef
tig kühlende Erfrischung gegeben wird
werden von uns vermieden; wir lassen
uns auf keinen Englischen Tanz, der aus
mehr als 10 oder höchstens 14 Paar be=
steht
, auf keinen sogenannten Kehraus
ein. - - Jede Gattung hoher Spiele wird
von uns vermieden (es wird specificirt
angegeben, wie hoch jedes Spiel gespielt
werden darf.) Jn der hier gewöhnli=
chen
Brunnenzeit machen wir keine Lust=
fahrten
nach dem Thiergarten. Wir
enthalten uns des Schlittenfahrens durch
die Strassen der Stadt Wir kaufen
kein Nürenbergisches Spielzeng.

Die Gesellschaft hat Mitglieder au¬
allen Ständen vom Geheimrath durch

[7]

alle Rangklassen hindurch bis auf einfa=
che
Bürger, Handwerker und Nahrung
treibende Personen. Am 26. Sept. gieng
die Anzahl ihrer Mitglieder die wieder
ausgetrettenen nicht mit eingerechnet,
über 260 hinaus.

Türkey.

Briefen aus Konstantinopel vom 25.
Nov. melden: „Die Bestürzung, welche
sein einer Zeit in dem Serail wegen ein=
gerissener
Krankheit unter der Großherr=
lichen
Familie Platz genommen hat
ist noch nicht ganz vorüber; noch eine
Prinzeßinn; Tochter des Sultan Abdul=
bamid
, ist mit Tode abgegangen; doch
fangen die zwey Prinzen, die ebenfalls
krank lagen, nunmehr an sich zu bessern.
Jndessen ist aber andererseits der Neve
des Sultan, des vorigen Großherrn Sul=
tan
Selmi Sohn, welcher den 24. Dec.
1761 zur. Welt gekommen, und als der
eigentliche Thronfolger anzusehen ist, sehr
schwer erkranket; die Betrübniß darüber
hat sich in der ganzen Stadt verbreitet.
Bey allen Moscheen geschieht die bey sol=
chen
schweren Fällen gewöhnliche Ver=
theilung
des Allmosens unter die Armen;
nebst dem Hekim Paschi, oder Protome=
dikus
, einem gedohrnen Türken, ist auch
der sehr geschickte Leibarzt, Hr. Gobbis,
und der ebenfalls berühmte Wundarzt,
Hr. Lorenzo, Tag und Nacht bey dem
Kranken, den auch sonst niemand als
seine eigene Mutter und leiblichen Schwe=
ster
verpflegen. Man hat die Vorsicht
gebraucht, den Kulkihaja, der den zwey=
ten
Rang unter dem Militare hat, in
das Jnnere des Serails einzuführen. da=
mit
er von allem Augenzeuge sey, was
bey dem kranken Prinzen vorgehet; man
hoft Jedoch, daß die Krankheit von kei=
ner
schlimmen Folge seyn werde, und
diese Vorkehrungen sind vielmehr der
grossen Liebe zuzuschreiben, so man all=
gemein
für diesen Prinzen hat, als sonst
irgend eine Besorgniß, Der gegenwär=

tig regierende Großherr war gleichfalls
von einem Flusse belästiget, befinden sich
aber nun gänzlich hergestellt.

Bey diesen Umständen ist man auf
die übrigen Vorfallenheiten gegenwärtig
wenig aufmerksam, auch stocken alle Ge=
schäfte
an der Pforte.

Nordamerikanische Staaten.

Der Kongreß hat unter dem 17. Se=
ptember
nachstehende Entschliessung ge=
faßt
: „Da mehrere von den vereinig=
ten
Staaten fortfahren; keine Reprä=
sentanten
zu dem Kongresse zu schicken.
oder sich nur durch zwey Glieder reprä=
sentiren
zu lassen, ungeachtet der drin=
genden
Vorstellungen, die der Kongreß
unter dem 1. Novemb. 1783, und dem
19. Aprils 1784 ausdrücklich zur Abstel=
lung
dieses Misbrauchs gemacht hat;
und da durch den Mangel einer hinläng=
lichen
Repräsentazion die wichtigsten An=
gelegenheiten
der vereinigten Staaten
ost vernachlässigt, und verzögert worden
sind und noch werden; und da die Kon=
föderazion
selbst, oder der Kongreß, der
die Verwaltung derselben auf sich hat=
als
die Ursachen des Uibels angesehen wer=
den
könnte, das doch nur aus einer un=
vollkommenen
Repräsentazion entspringt;
und da dem Kongresse daranliegt, die
Meinungen, die seiner Ehre nachtheilig.
und für das allgemeinen Beßte gefährlich
sind, zu vernichten; so ist beschlossen
worden: daß der Sekretair des Kon=
gresses
allmonatlich der gesetzgebenden
Macht der Provinzen eine liste der im
Kongresse repräsentirten und der nicht
repräsentirten Provinzen vorlegen soll
um jenem Gebrechen abzuhelfen.

Durch eine andere Entschliessung vom
27. Sept. verlangt der Kongreß für den
Dienst des J. 1785, zur Bezahlung der.
Jnteressen, und zur Verminderung der
Razionalschuld, den Betrag von 3 Mil¬
lionen Dollar. Aber auch in dieser Ent¬
schliessung beschwert sich der Kongre,

[8]

daß die Staaten noch nicht alle den vo=
rigen
Petizionen genuggethan haben; daß
man auch noch nicht im Stande gewe=
sen
ist, eine gleichmässige genaue Ver=
theilung
der Quoten zu bewirken, da
einige Provinzen über diesen Gegenstand
sich noch gar nicht geäussert haben. Die=
semnach
macht der Kongreß seine Ver=
theilung
bloß nach seinem Gutdünken,
und, um die Staaten zur Zahlung zu
bewegen,stellt er ihnen vor, daß, nach=
dem
der Kongreß grosse Landsstrecken von
den Wilden an sich gebracht hat, und
nun dieselbe verkauft, das eingelösten
Geld aber zur Tilgung der Nazional=
schuld
anzuwenden gedenkt, daß dadurch
allmählich die jährlichen Petizionen wer=
den
geringe werden.

Die letzten aus Amerika eingelaufe=
nen
Nachrichten melden daß man in
allen Amerikanischen Freystaaten und im
Kongresse zu dem Entschluße gekommen ist,
die Häven von Norden bis Süden, vom
1. Novemb. d. J. an, gegen Britische
Schiffe zur Handlung zu schliessen.

Jn Süd=und Nordcarolina hat man
mit so gutem Erfolge Papiergeld einge=
führt
, daß es eben so bereitwillig, als
klingende Münze, von jedermann ge=
nommen
wird.

Jn der Provinz Connecticut ist eine
Sozietät entstanden, welche sich Silk So-
ciety
, oder die Seidengesellschaft nennt.
Jhre Absicht ist, den Seidenbau in Ame=
rika
zu befördern, und sie hat nun des=
willen
schon angefangen, grosse Pflan=
zungen
von Maulbeerbäumen zu veran=
stalten
.

Um den Fortgang der Jndustrie und
der Amerikanischen Fabriken zu befördern.
hat der Staat von Pensylvanien ziem=
lich
schwere Zölle auf die Einfuhr frem=
der
Manufakturprodukte gelegt. Am mei=
sten
sind die Englischen Fabrikwaaren be=
schwert
. Die Portugiesischen nicht viel
weniger B. ein Schill. auf jedes
Stübchen. Galone Portugiesischer

Weine; 5 Schill. auf jede Kiste Citro=
nen
, und 7 Schill. auf jeden Ctr. Por=
tugiesischer
Früchte. Diese Auflage soll
so lange danern, als die Portugiesen die
Einfuhr vom Amerikanischen Korn und
Mehl in ihre Häven verbieten werden.
Es ist auch festgesetzt, eine Auflage von
15 Procent, nach dem Werthe gerech=
net
, auf alle Englische und Deutsche
Bibeln, Gesangbücher, Fabeln, Ro=
mane
und Lustspiele zu legen; Deutsche
Sensen zum Mähen, und Deutsche
Messer und Gabeln zum Eisen sind frey
einzuführen erlaubt u. s. w.

Aus Richmond in Virginien wird ge=
schrieben
, daß die wilden Stämme an den
westlichen Gränzen der Provinz grosse Räu=
bereyen
und Mordthaten ausüben. Sie
haben verschiedene Dorfschaften überfal=
len
, und mit Mord und Tod erfüllt.
Unter den Opfern ihrer Wuth nennt und
beklagt man absonderlich den Obersten
Lewis. Er war ein Sohn des Gene=
ral
Lewis und einer der ersten, der
gegen den Lord Dummore, Gouverneur
von Rhode=Jsland, die Waffen ergrif.
Man erinnert sich bey Gelegenheit seines
Todes einer merkwürdiger Thatsache, die
ihn betrift: Zehn Jahre vor dem Aus=
bruche
des Kriegs wurde er im Walde
von einer Klapperschlange gebissen; eine
bejährte Wilde erbarmte sich seiner; und
heilte ihn von dem sonst tödtlichen Bisse:
aber alle Jahre, am Tagen da er gebis=
sen
worden, schwoll ihm das Bein, und
verursachte ihm lebhafte Schmerzen; sie
dauerten durch 24 bis 30 Stunden, und
verschwanden dann sammt der Geschwulst.

Die den Einfällen der Wilden ausge=
setzten
Provinzen der vereinigten Staa=
ten
machen ernstlichen Anstalten zur Ge=
genwehre
.

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 101 1785.


Wien.

Nachricht.

Mittelst höchsten Hofdekrets vom 24.
Novemb. ist verordnet worden: Obschon
durch das neue Zollpatent vom 16. Sept.
1784 überhaupt alle vorher bestandenen
Zollgesetze aufgehoben worden sind, so sey
doch nothwendig befunden worden, eini=
ge
vor gedachtem Zeitpunkte erlassen
Spezialverordnungen zu erneuern, und
in ihrer vorige Gültigkeit zu belassen,
und zwar 1) werde erlaubt, daß ge=
meine
Asche mit 1 Denar Essitozoll vom
Metzen nach Hungarn ausgeführet wer=
de
. 2) Das in Tyrol erzeugte Bley,
welches durch ein Zeugniß des Schwatzer
Bergwesens=Direktorats als eine tyro=
lische
Erzeugniß legitimiret ist, habe in
der Einfuhr die nämliche Begünstigung,
wie die tyrolischen Fabrikaten zu genies=
sen
. 3) Die von der Rüderischen Com=
pagnie
zu Arlo in Tyrol zubereiteten
Feuersteine haben bey ihrer Einfuhr,
wenn sie behörig legitimiret sind, in die
übrigen K. K. Erbländer eine gänzliche
Zollfreyheit bis auf weitere Verordnung
zu geniessen. 4) Von Haufzelten, wel=
che
à 3 fl pr. Zenten geschätzet werden,
soll der Einfuhrszoll à 10 pr. Cto. mit
18 kr. vom Zenten abgenommen werden.
5) Hönigwasser ist bey der Einfuhr mit
2 kr. vom Eimer in die Verzollung zu
nehmen. 6) Die zu Wartberg in Hun=
garn
verfertigten ganz und halb seidenen
Kotzen haben bey ihrem Eintritte in die
deutschen und galizischen Erbländer nur
15 kr. an Consummozoll von einem ein=
sachen
Stücke zu entrichten. Welches
von der K. K. N. Oe. Landesregierung
zu jedermans Wissenschaft hiemit be=
kannt
gemacht wird. Wien den 2. De=
cember
1785.

Jm k. k. Nationalhoftheater

ist heute Srmstag den 17. dieses zum ersten=
mal
: die Nachschrift, ein neues Originallust=
spiel
in einem Aufzuge.


Reichhofräthliche Protokollsauszüge.

Dienstag den 6. Dezember.

Wagenseil, contra v. Schule, appel. pcto
indemnisat.

v. Birkenstock, contra die v. Birkenstocki=
sche
Gedettere und Verwandte, citat: modo
revisionis.

Fürlinger, contra den Grafen v. Schön
burg, pcto deb.

Zu Mecklenburg Herzogthümer, Landräthe
und Deputirte von der Ritterschaft zum en=
geren
Ausschuß, contra v. Lützow, appel.
pcto sori.

v. Ulm zu Erbach auf Mittelbiberach, cont.
v. Ulm auf Marbach, revis.

Reichs=Ritterschaft am Niederrheinstrom,
contra Kur Trier, mdr. pƈto turb. immed.
imperti, nunc revis.

v. Murr, pcto Invest. über einige reichs=
tehenbare
Güter zu Zirndorf. Weyhersbuch u.
Rehedorf.

v. Seckendorf Gebrüder, modo v. Borié
Freyherr, pcto Inveftiruræ über 2 3tel des
Zehens zu Unternessenbach.

Freytag den 9. Dezember.

v. Hatzfeld Graf, contra den Herrn Gra=
sen
v. Limburg=Styrum, modo Herrn Fürst
Bischofen zu Speyer, . ad exequendum.

v. Schönburg Graf, contra Kursachsen,
pcto deneg. Justir.

v. Jflinger üble Aufführung und Güterad=
ministration
über Lackendorf betr. modo Fa=
ber
, als v. Jflingerischer Contradictor, cont.
v. Jflinger, appel.

v. Keller, modo v. Günderode, contra
Schenk v. Schweinsberg, appel.

Idem, contra eundem, appel. in specie
die v. Milchlingerischt Jnterdention betr.

Zu Mecklerburg Herzogthümerꟾ, Landräthe
und Derntirte von der Ritterschaft zum en=
geren
Ausschuß, contra Litzow, appel pcto

Zu Nürnberg Burgermeister und Rath,
contra die fürstl. Brandenburgische Regierung
zu Baytent & cons. pcto juris exequendi


[10]

Subdiros sub Centrana Brandenburgica, in
Specie in pago Hausen habitantes.
v. Ulm, contra v. Ulm, revis.
v. Rottberg Friederich August qua Senior
Familiæ und Lehenträger, proprto & nomine, pcto Investituræ.


Verstorbene zu Wien.
Den 9. December. Jn der Stadt.

Dem Joh. Lumier, bgl. Perückenm. s. K. Theres.
alt 4 J. in d. Weihburgg. N. 938.

Fr. Anna W. Spalofskin, herrs. Sekret. Wit. alt
77 J. im tief. Graben N. 405.

Hr. Joh. Adam Schießl, k k. Trabant. Rottmeist.
alt 80 J. im Schulterg. N. 266.

Vor der Stadt.

Dem Ant. Buchhuber, bürgl. Strumpfwirk. s.
K. Joh. alt 2 J. zu Mariah. N. 28.

Georg Pauer, herrs. Haustapzier. alt 73. J. zu
Mariah. N. 128.

Theris Prischlin, herrs. Kammerdien. Wit. alt
56 J in d. Josephst. N. 114.

Dem Jak. März, Wirth, s. K. Anna, alt 2 J.am
Spitlb. N. 55.

Georg Jahn, Wäscher, a. 68 J. zu Gumpend. N. 62

Eva Kannekin, Landkr. Wit. alt 64. J. am Neust.
N. 53.

Kath Preisin, Schust. Wit. alt 64 J. in d Alsterg.
N. 152.

Joh. Falzhueger, Flormach. alt 30 J. in d. Leo=
poldst
. N. 282.

Der Gertr. Greinerin, Kais. Portiers Wit. i. S.
Joh. alt 14. J. am Rennw. N. 2.

Dem Jonas Nusbaum, Schneid. s. K. Christian,
alt 3 J. auf d. neu Wien N. 142.

Dem Paul Andreas, Kais. Reitkn. s. T. Magdal.
alt 17 J. auf d. Windm. N. 28.

Dem Jak. Weidlinger, Wäscher, s. W. Barb. a.
54 J. zu Gumpend. N. 87

Dem Ludw. Luz, Zimmerm. s. K. Peter, alt 1 J.
im Lerchenf N. 47.

Elis. Klingerin, Webers Mit. alt 57 J. im allg.
Krankenh

Joh. Kozureck, Kanon. alt 25. J. im Militärspit.
Kath Hueberin, Tagl. W. alt 40 J.

Ant. Becher, herrs. Roßwart. alt 31 J. heede im
Siechenh.

Summa 20. Personen. darunter 5. Kind.


Den 10. December. Jn der Stadt.

Kath. Penitschin, Hausmeist. Wit. alt 44. J. auf
d Mölkerpast N. 99.

Vor der Stadt.

Dem Hrn. August. Braunisch, Verwalt. s. Fr.
Susanna, alt 74 J. am Alsterb. N. 78.

Dem Hrn. Franz Schwarzmann, bgl. Handelsm.
s. K. Paul, alt 4 J. auf d. neu Wien N. 68.

Dem Math. Weiß Anstreich. f K. Magdal alt
2 J. am Stroz. Gr. N. 30.

Dem Jgnaz Schenk, bürgl. Binderm. s. K. Jos.
alt 1 J. im Lichtenth. N. 45.

Anna Sixin, Tagl. Wit. alt 80 J. zu Mäzleinsd.
N. 17.

Dem Mich. Niegel, Holzhack, s. K. August. alt
J. im Lichtenth. N. 59.

Ernst Tauf, Schloss. alt 28 J.

Albert Hermle, vaz. Bediente. alt 35 J.

Anna Stumerin, Kutsch. W. alt 85 J. alle 3 im
allg. Krankenh.

Dem Mart. Wilot, Bediente. s. T. Mar. Anna,
alt 29 J. in d. Roßau N. 68.

Thom Kranawet. Schuhkn. alt 22. J.

Joh. Feßel, Tagl. alt 48 J.

Rath. Elias, Pfründl. alt 80 J.

Leop Amon, Bandmach. a. 26 J. alle 4 im Siechh.

Rennerius Bann, Gmr. alt 37 J. im Militärsp.

Summa 16. Personen, darunter 4. Kind.


Erinnerung.

Hr. Jos. Niklas Graf u. Hr. d. Windischgrätz¬
welcher vor einigen Tägen von hier abgerei¬
ser, macht hiermit jedermann bekannt, daß alle
diejenige, so an ihn allenfalls etwas zu sodern
haben möchten, sich längstens binnen 6 Wo¬
chen von untengesetzten Tege an zu rechnen,
bey dem Herrn Frantz v. Haymmerle, k. k.
böhmisch=und österreichischen Hofagenten, am
Kohlmarkt im gräfl. Montecucolischen Haus
Mr. 139 im zweyten Stock mit ihrer angeb=
lichen
Foderung zu melden haben; nach wel¬
cher Zeit denen sich nicht gemeldeten keine Reb
und Antwort mehr gegeben werden wird. Wien
den 9. December 1785.


Nachricht.

Herr Graf Franz v. Eszterhazy, ungarisch=
siebenbirgischer
Hofrath läßt allen Kaufleuten,
Künstlern und Professionisten zu wissen ma=
chen
, daß, nachdem selbe bey seinem seligen
Vater, Ungarisch, siebenbirgischen Hofkanzler,
alzeit am Ende eines jeden Monats richtig
bezahlet, und ihm hierüber die Rechnungen
von dessen Haushofmeister mit aller Richtig=
keit
gelegt worden sind, im ein oder der an=
dere
mit Billigkeit doch noch etwas zu sondern
hätte, derselbe sich in seinem Quartier in der
Annagaffe im ersten Stock des Täuberhofes
bey seinem Haushofmeister bis Ende Jäner
1786 zu melden hätte, indem nach Verlauf
dieses Termins keine dergleichen. Foderungen
mehr angenommen würden.

[11]

Reisekompagnon.

Es gedenket jemand mit Extrapost und sei=
nen
eigenen Wagen längstens bis 24. dieses
nach Anspach zu reifen; wer Belieben trägt
um die Hälfte Spesen diese Tour auch allen=
falls
bis Regensburg oder Nürnberg mitzu=
machen
, kann ein mehreres im Zeitungskom=
toir
erfragen.


Larven.

Mathias Kaltenbrunner und sein Stiefsohn
Joseph Lanz, so von hoher Landesregierung
die Erlaubniß erhalten, alle Gattungen Lar=
veu
zu verfertigen und zu verkaufen, haben
die Ehre Nachricht zu geben, daß sie sich
für die bevorstehende Faschingszeit mit einem
neuen Vorrath von allen Sorten Mann=und
Frauenlarven versehen, und selbe von der be=
sten
Eigenschaft sowohl dutzend=als stückweise
in den billigsten Preisen in eigener Behausung
im Lichtenthal bey dem schwarzen Hand Nr.
14 im ersten Stock verkaufen.


Ankündigung eines ökonomischen Werks.

Zwo Ursachen bewogen mich die Uebersicht
meiner ökonomischen Vorlesungen in Gestalt
eines Tabellarextrakts der Presse zu übergeben.
Die eine findet man in dem Vorberichte an
den Leser; die zweyte ist, daß diese Uebersicht
zu einigem Vorgeschmack, und beyläufiger An=
kündigung
des Jnhalts von meinem künftigen
Werke dienen solle. Es soll sich Güterbesitzern
und ihren Wirthschaftsämtern durch den er=
wiesenen
Nutzen von selbst empfehlen: es sagt
so viel, als einem Oekonome höchst nöthig
ist, es enthält so viel, als ein emsiger Güter=
verwalter
wissen soll, es lehret so viel, als
man von einem Anfänger erwarten kann.
Daß ich Rathschlägen würdiger Oekonomen,
und erfahrner Landwirthe, die in allen zur
Oekonomie unentbehrlichen Wissenschaften be=
stens
bewanderr sind, gesolget sey, kann ich
nicht läugnen; ich that aber hiedurch weiter
nichts, als daß ich die Wahrheiten wiederholte,
die sie sowohl auf öffentlichen Lehrstühlen, oder
durch ihre vornehmen Werke dem Publikum
bekannt gemacht haben. Niemand wird von
mir Neuerungenerwarten, ich trage alte Wahr=
heiten
vor, die eben, weil sie alte Wahrheiten
sind, sich bewährt bezeiget haben, und suche
sie mir mehr bekannt und allgemein zu ma=
chen
. Das ausführliche Werk selbst, wel=
ches
ich hiermit ankündige, wird aus beyläufig
200 Bögen in groß Quart, 40 Tabellen, und
etwann 260 Kupferstichen bestehen Pränu=
merationsgelder
werden nicht angenommen,

die Subscription geschieht darum, damit man
aus der Anzahl der Herren Liebhaber die
Auflage bestimmen, und einen zu beträchtli=
chen
Schaden vermeiden könne. Die Herren
Liebhaber belieben ihre Subscriptionen, wenn
solche abwesend sind, franko zu überschicken;
wer 20 Subscribenten einsendet, bekömmt sein
Exemplar unentgeldlich, man hat sich dieser=
wegen
entweder bey Hrn. Joh. G. Mößle am
Bauernmarkt in seiner Buchhandlung, oder aber
bey mir unter Mariastiegen der Schwergasse
gegenüber Nr. 408 im Passauerhof im ersten
Stock zu melden. Das ganze Werk koster
ungebunden 15 fl. für die, welche subscribiren,
und den Subscriptionsschein aufweisen. Die
meine Vorlesungen hören, bekommen solches
unentgeldlich. Nach Ende Jäner 1786 wird
keine Subscription ferner angenommen, auch
das Werk nicht anders als pr. 24 fl. wegge=
geben
. An Kosten reinen Druck und ächter
Zeichnung wird nichts gesparret; wenn die
Subscription nur zur Deckung der Ausgaben
hinlänglich ist, wird das Werk der Presse über=
geben
. Eigennutz bestimmt mich nicht, ich
hoffe also, daß meiner Arbeit dieser Vorwurf
nicht gemacht werden wird. Was meine
Vorlesungen selbst betrift, so werden dieselben
den 2. Jäner 1786 anfangen, und ununterbro=
chen
fortgesetzer werden. Die veranstalteten
Sammlungen aus den 3 Reichen der Natur,
als auch die in der Uebersicht benannten Mo=
delle
samt den nöthigen physikalischen und me=
chanischen
Apperat und Werkzeugen werden 6
Tage vorher für jedermann öffentlich zu se=
hen
seyn, und die Liebhaber der ökonomischen
Vorlesungen mit Eintrittsbilleten bedienet
werden. Joach. Spalowsky, Med. Dr.


Nachricht

Bey Georg Philipp Wucherer im Seitzerhof
unter den Tuchlauben ist zu haben:

Wiener Musenalmanach auf das Jahr
1786. Herausgegeben von J. F.

Ratschky und A. Blumauer.
ungeb. 45 kr.

Damenkalender, zum Nutzen und Ver=
gnügen
eingerichtet, auf das Jahr
1786.

Jn diesem ganz neuen Taschenkalender be=
findet
sich voran das wohlgetroffene, und mit
äußerster Sorgfalt ausgearbeitete Portrait Jr.
Maj. der ruß. Kaiserin. Hierauf folgen 6 Kup=
fertafeln
mit Frauenzimmer=Kopfputz, wor=
an
der seine Geschmack mit der fleißigen Aus=
arbeitung
in so gutem Ebenmaaße steht, daß

[12]

sie den uneingeschränkten Beyfall aller derjeni=
gen
schon jezt vor sich haben, welche dieselbe
bey mir in Augenschein zu nehmen beliebten.
Die 12 Monatskupfer, wozu die Jdeen
aus der Bianko Capello des Hrn. Meisners
genommen sind, haben den Kennzug der Mei=
sterhände
jener Künstler, welche die Zeichnung
entworfen, und dieselbe auf Kupfer übertru=
gen
. Die Namen der Herren Mark und Sam=
bach
sind schon zu vortheilhaft bekannt, als
daß ihre Arbeiten noch weiters müßten angeprie=
sen
werden. Der Kalender selbst bestehet
aus dem Katholischen Protestantischen und
Rußischen. Auf jeden Tag ist der Auf=und
Niedergang der Sonne angezeigt, und neben
den Mondsveränderungen sind noch andere
nöthige Kalenderangaben beygefügt. Die Glei=
chung
der Zeit, oder die tägliche Abweichung
der Penduluhren von dem Mittag, den die
Sonne macht, ist nach den astronomischen
Ephemeriden des Hrn. Pater Hells auf das
Jahr 1786 Tag vor Tag sorgfältig angege=
ben
. Nach dem Kalender sind die Geburts=
täge
des hiesigen Hofes angezeigt. Nach die=
sen
folgt eine andere Kupferplatte, worauf
der Ursprung des Lotharingisch=österreichi=
schen
Hauses, seit dem siebenden Jahrhun=
dert
bis auf unsere Zeiten, vorgestellt und
mit einer Erläuterung beleuchtet ist, die als
eine Einleitung in die Geschichte desselben be=
trachtet
werden kann. Zum Verständniß der
Monatskupfer ist gleich auf den ersten Blät=
tern
des Kalenderbogens ein kurzer Auszug
aus der Geschichte der Bianka Capello.
Das genealogische Verzeichniß der jeztleben=
den
vornehmsten Personen in Europa giebt;
umständliche Nachricht: 1) von den Kaisern;
2) von den Königen; 3) von den Kurfür=
sten
; 4) von folgenden Fürstenhäusern; Repu=
bliken
, und Ritterorden, als: Anhalt, Arem=
b⟨e⟩rg
, Auersberg, Baaden, Baiern, Bran=
denburg
, Braunschweig, Clary, Collore=
do
, Carland, deutscher Ritterorden, Die=
trichstein
, Esterhast, Fürstenberg, Genua,
Hessen, Hohenlohe, Hohenzollern, Holl=
stein
, Johanniterorden, Kauniz, Kheven=
hüller
, Kinsky, Lamberg, Lichtenstein,
Ligne, Lobkowiz, Löbeustein, Mannsfeld,
Meklenburg, Modena, Nassau, Neuwied,
Oettingen, Pasr, Palm, Parma, Pfalz,
Piccolomini, Portia, Renß, Sachsen.
Salm, Schwarzburg, Shwarzenberg,
Solms, Stabromberg, Stollberg, Thurn
und Taxis, Toskana, Trautson, Venedig,
Waldek, Würtemberg, Ysenburg. Man

findet in diesem Verzeichniß die Namen der
Fürsten, und ihrer Familien, deren Geburts=
und Vermählungstäge, Regierungsantritt u.
s. w. Nach der Genealogie der weltlicher Für=
sten
folgt ein Verzeichniß der geistlichen Für=
sten
des römischen Reichs, und dem kaiserl.
Erblande, wie auch eine chronologische Rei=
he
der deutschen Kaiser von Karl dem Gros=
sen
bis auf Joseph II. samt den merkwür=
digsten
Begebenheiten, die sich während ih=
rer
Regierung zugetragen haben. Bei dem
Kalenderanhang ist vorzüglich dieses zu de=
merken
, daß er größtentheils aus neuen Auf=
sätzen
bestehet, und nicht, wie es bisweilen
zu geschehen pflegt, aus Schriften genommen
ist, die ohnedies schon in jedermanns Händen
sind. Der Jnhalt selbst ist folgenden: 1) von
der Zeitrechnung: Ein Artikel, der alles ent=
hält
, was ein Frauenzimmer von dieser Mate=
rie
wissen muß; man schmeichelt sich auch,
daß mancher Leser ihn nicht ohne Nutzen durch=
gehen
werde. 2) Verzeichniß einiger merk=
würdigen
Erfindungen: aus andern weit=
läuftigen
Verzeichnissen dieser Artist das wich=
tigste
ausgehoben, weil man den Raum nicht
mit uninteressanten Dingen füllen wollte. 3)
Eine Probe von Damenphilosophie: dieser
Artikel möchte vielleicht für die Leserinen der
anziehendste und angenehmste seyn. 4) Etwas
aus dem Leben der Königin Christine von
Schweden: räthselhaft, wie Christinens gan=
zes
Leben. 5) Ehrenrettung des Frauenzim=
mers
: der Verfasser hoft für diesen Aufsaz
den Dank der meisten Leserinen zu verdienen.
6) Elisabeth von England: eine von Meis=
ner
gerügte Anekdote aus dem Leben dieser
Königin wird unpartheyisch geprüfet. 7) Weib=
lich
Grausamkeit: Eine wirkliche Geschichte.
8) Von der Verschwiegenheit: Eine morali=
sche
Deklamation, mit Beyspielen aus der Ge=
schichte
belegt. 9) Schande ist stärker, als
der Tod: Eine historische Anekdote zur Ehre
des schönen Geschlechts. 10) Weiberlist, oder
ein guter Einfall der Trojanerinnen. 11) Der
Berg Aetna in Sicilien, eine der schönsten
Stellen aus Brydons Reisen. 12) Der weibli=
che
Heldenmuth, der Belohnung eines Chr⟨ist⟩
würdig. 13) Der Greis und das Mädchen.
14) Fräulein Lotte und die Mama: zwey
wizige Poesien. 15) Frage und Antwort, ein
Wort zu seiner Zeit geredet. 16) Viel Köpfe
viel Meinungen, ober das höchste Verdienst
einer Frau, nach dem Ausspruch alter grie=
chischer
Weltweisen. 17) Widerspruch der
Wünsche: eine Lobrede für die Abwechslung

[13]

der Kälte mit der Wärme. 18) Das räthsel=
hafte
Liebesgeständniß: eine Anekdote, die
gemiß Niemand mißfallen kann. 19) Ahnen=
probe
und Menschenwerth: Ein Beytrag
zur Beruhigung für alle Menschen. 20) Eine
phisikalische Berechnung: Für Wien beson=
ders
erheblich. 21) Gedanken eines Trinkers
über die Erfindung der Luftbälle. 22) Feder=
bette
: Eine ökonomische Berechnung. 23) Frei=
werbers
=Kunstgriffe, aus der römischen
Geschichte entlehnet. 24) Aus Friderikens
Namenstag: Eine Probe der Achtung des
Verfassers des Damenkalenders für das schö=
ne
Geschlecht. 25) Eine Anekdote aus dem
Bade, die sich von selbst empfiehlt. 26) Eh=
renspiegel
unsers Jahrhunderts in gedräng=
ten
und kraftvollen Auszügen. 27) Ein Bey=
trag
zur Ehre des schönen Geschlechts: Ei=
ne
kurze Regierungs=Geschichte Katharinens
II. 28) Verzeichniß von 74 innländischen, und
120 ausländischen Städten, ihrer Entfer=
nung
von Wien, Länge, Breite, Dauer des
längsten Tags, Bevölkerung Klima, und
Verschiedenheit der Zeit, wann es zu Wien
Mittag ist; auf jede Stadt besonders berech=
net
. 29) Verzeichniß einiger berühmten inn=
und ausländischen Messen und Jahrmärkee.
30) Wiener=Postbericht. 31 Verzeichniß der
gangbarsten inn=und ausländischen Gold=und
Silbermünzen. 32) Verhältniß des Goldes
zu dem Silber. 33) Vergleichung der Auslän=
derellen
mit der Wienerelle. 34) Vergleichung
des Ausländergewichts mit dem Wienerge=
wicht
. 35) Vergleichung der eigenen Schwere
einiger flüßigen Körper. 36) Vergleichung der
merkwürdigst. Meilenmaße. 37) Tabelle, die Hof=
nung
unverheirateter Mädchten zu berechnen.
38) Tägliches Luftschiffen. Den Beschluß
macht ein Gedicht an die Liebesgöttin mit einer
ganz neuen Composition. Das Exemplar
kostet gebunden im niedrigsten Preise 1 fl. 30 kr.
und steigt aufwärts nach der grössern oder ge=
ringern
Kostbarkeit des Einbandes, der durch=
aus
nach dem neuesten und niedlichsten Ge=
schmacke
eingerichtet seyn wird, bis auf einen
Souverainsdor. Die Gewinnst=und Verlust=
Tabelle wird auf Verlangen unentgeltlich bei=
gebunden
. Man enthält sich sorgfältig, von
der Schönheit und Gleichheit des Papiers,
von der Zierlichkeit der Schrift, von der
Genauigkeit der Korrektur, die der Herausge=
ber
durchaus selbst besorgte, von der Annehm=
lichkeit
und Reinlichkeit des Druckes, von der
sparsamen Benutznug auch des kleinsten Raumt,
oder von der beym Einband angewandten

Sorgfalt etwas anzurühmen, da man sich
versichert seyn zu dörsen schmeichelt, daß das
ganze Unternehmen den namhaften Aufwand
des Verlegers rechtfertigen, dem Fleiß der
Künstler, der vielfältigen Mühe des Heraus=
gebers
, dem hiesigen Buchhandel und Wiens
Druckerpressen Ehre machen wird. Noch
ist zu erinnern, daß die Geschichte der Bianka
Capello, woraus die Jdeen zu den 12 Monats=
kupfern
genommen sind, bey dem Verleger
des Damenkalenders in einer ganz neuen sehr
zierlichen Ausgabe, mit den Kalenderkupfern,
ehesten zu haben ist.


Anzeige.

Bey Rudolph Gräffer, bey Kraus, und bey
Sebast. Hartl ist zu haben:

Trauerrede auf den w. Br. Franz Esz=
terhazy
v. Galantha, Ungarisch=Sie=
benbürgischen
Hofkanzler ꝛc.

Gehalten am 17. Novemb. in der s. e. Loge
z. g. H. i. O. v. W. von dem s. e. Br. W.
T. E. Zum Besten der Armen herausge=
geben
. 8. Wien 1785. 10 kr.


Jm deutschen Zeitungskomtoir

in der Singerstrasse Nr. 931 ist ganz neu
angekommen und in Kommission zu haben:

Biografie Maximilian III von Baiern,
von Wilh. Rothammer, ehevor kurbair. aus=
serordentl
. Prof. d. z. hochf. Turntaxischer
Bibliothekar, auf sehr schöne Papier, mit
den Portraiten des seel. Kurfürsten und dessen
noch lebenden Gemahlin, gr. 8. Regensb.
1785. 2 fl. 24 kr.

Ferner ist alda zu haben:

Wienerischer Taschenkalender zum Nutzen und
Vergnügen auf das Jahr 1786, mit 12
Kupfern, in Taschenformat, geb. in Papier
mit Schuber 45. kr. deto in Pergament mit
Goldschnitt 1 fl. in Seiden 1 fl. 20 kr.

Directorium Romano-Viennense, seu Ordo
Missas celebrandi, & horas canonicas re-
citandi
, juxta ritum Missalis, & Breviarii
Romani, ac Proprii Viennensis, pro An.
Dom. 1786. 20 kr.

Proprium Sanctorum Metropolitanæ Eccle-
siæ
& Archi-Diœcesis Vienensis, &c. 8vo. 1 fl. 20 kr. in Franzb. 1 fl. 40 kr.

—— deto in 4to ungeb. 1 fl. 40 kr.

Borlesungen, welche sowohl ordentlich als
ausserordentlich an der Universität in Wien
vom 4. Novemb. 1785, bis 7. Septemb.
1786 gehalten werden, 4 kr.

Vorschlag zu einer Verbesserung aller Gattun=
gen
Herzösen 20 kr.

[14]

Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen

Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedener.
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:

Gothaischor Hofkalender zum Nutzen
und Vergnügen eingerichtet auf das
Jahr 1786. 1 fl. 30 kr.

Der Wienerbot, ein Volksbuch für
Oesterreichs Staaten, erster Theil,
erstes Paket, 8. Wien 786. 34 kr.

Gröninger (J. F.) der vom Schlaf er=
weckte
österreichische Handelsmann,
an seine Mitbrüder, 8. 786. 12 kr.

Hildebrandt (G. F.) Handbuch der reinen
Grössenlehre, 1ter Theil, 8. Göttingen
1785. 2 fl.

Methode (neu abgefaßte) die Geometrie von
sich selbst zu erlernen, 3=und 4ter Band,
mit Kupf. 8. Breslau 1782. 6 fl. 45 kr.

Keller (E. U.) das Grab des Aberglaubens
4 Sammlungen, 8. Stuttgart 1785. 3 fl.

Müller (G. H.) die Wahrheit der Geschichte
Jesu nach den Erzählungen der vier Evan=
gelisten
in ihrem höchstzuverläßigen histo=
rischen
Grunde mit praktischen Anmerkun=
gen
, vornehmlich für nachdenkende Jün=
glinge
, 8. Stuttgart 1785. 40 kr.

Henn (E. L.) Nelkenkalender, oder monat=
liche
Verrichtung mit den Grasblumen in
einer Gegend vom 51ten Grad, nach 24jäh=
riger
Erfahrung, 8. Halle 1785. 8 kr.

Der erste öffentliche Konkurs für geistliche
Benefizien beym Linzerkonsistorum, dem ge=
samten
ehrwürdigen Weltoriesterstande im
Oesterreichischen zur nothwendigen Nach=
richt
, 8. 1785. 9 kr.


Jn der Jos. Stahelischen Buchhandlung

in der Wollzeile im aräfl. Pergenschen Hause
Nro. 813. der Briefpost über sind folgende
neue Werke zu haben:

Wahres und Wahrscheinliches für den Den=
ker
, 8. Berlin 786. 7 kr.

Göttinger Taschenkalender, zum Nutzen und
Vergnügen mit 37 Kupfern von Chodo=
wiecki
und Riepenhausen, welche die ueue=
sten
Moden, und andere unterhaltende Ge=
genstände
darstellen, geb. in Pergament mit
Goldschnitt, Schuber und Schreibtafel,
1 fl. 30 kr.

Mendelsohn (Moses) Morgenstunden oder
Vorlesungen über das Daseyn Gottes, 8.
Berlin 785. 1 fl. 30 kr.

Peregrine Pickle, neu übersetzt, 3=u. 4ter Th.
Die Herren Pränumeranten werden ersucht,
ihre Billers zurückzugeben, und den 3=u.
4ten Theil dagegen zu empfangen. Alle 4
Theile dieses Werkes werden um 5 fl. 30
kr. verkauft.

Meisners Skitzen, neue umgearbeitete Aufla=
ge
, 7=u. 8ter Theil mit Kupfern 8. Leipz.
786. 1 fl. 30 kr. Alle 8 Theile 6 fl.

Die Besitzer der ersten Auflage dieses
Buchs werden ebenfalls mit dem zur Fortse=
tzung
gehörigen 7=u. 8ten Theil pr. 1 fl. bedient.
Herder (J. G.) zerstreute Blätter, 1te Samm=
lung
, 8. Gotha 785. 1 fl. 30 kr.
Archenholz (J. W.) England und Jtalien, 2
Bände, 3 Theile, 8. Leipzig 785. 3 fl. 45 kr.


Jn der Jos. Edlen v. Kurzbeckischen

Buchbandlung in der untern Breunerstrasse
im eigenen Hause Nr. 1152 ist zu haben

Buffons Naturgeschichte der Vögel, aus dem
Französischen mit Anmerkungen und Zu=
sätzen
, 6 Theile mit vielen Kupf., gr4.
Leipz. 782. 16 fl. 30 kr.

Historisch kritische Rachrichten von den durch
die Briefe aus Wien und Berlin über die
österreich. Reformation veranlaßten Streit=
schriften
, von J. B. v. A. Breslau 786.
34 kr.

Christkatholische nützliche Hauspostill auf alle
sonn=und feyertägliche Epistel und Evan=
gelien
des ganzen Jahrs, gegen alle sonn=
und feyertägliche Misbräuche eingerichtet,
4 Theile, gr8. 784. 2 fl. 45 kr.

Einrichtung der medizinischen Fakultät zu Wien,
ihre Gesetze, Lehrart und Prüfungen in den
dahin gehörigen Wissenschaften der Arzney,
Wundarzney, Entbindungskunde und Phar=
macevtik
, gr8. Wien 785. 45 kr.

Christoph v. Hellwig vermehrter auf hundert
Jahr gestellter euriöser Kalender, nämlich
von 1701 bis 1801 darinnen zu finden, wie
ein Hausvater solche ganze Zeit über sein
Hauswesen darnach nützlich einrichten könne,
8. Chemnitz geb. 40 kr.

Die theoretischen Brüder, oder zweyte Stuf=
fe
der Rosenkreuzer und ihrer Jnstruction
das erstemal ans Licht herausgegeben, nebst
einem Anhang aus dem dritten und fünften
Grade, 8. Athen 785. 1 fl. 40 kr.

Bernoulli (J.) Archiv der neuern Geschichte
Geographie, Natur und Menschenkenntniß
mit Kupfern, 2 Bände, gr8. Leipzig 785.
2 fl. 40 kr. auf Schreibo. 3 fl. 15 kr.

Nath. Gottfr. Leske Reise durch Sachsen, in
Rücksicht der Naturgeschichte und Oekono=

[15]

mie, 1=und 2ter Theil mit dielen Kupfern,
gr4. Leipz. 785. 15 fl.

F. G. Lueder botanisch praktische Lustgärtne=
rey
, nach Anleitung der besten neuesten brit=
tischen
Gartenschriftsteller mit nöthigen An=
merkungen
für das Clima in Deutschland,
3ter Band, gr4. Leipz. 785. 5 fl. 15 kr.


Bey Gräffer dem Jüngern, Buchhändlern

unter den Tuchlauben neben Nr. 571 sind nebst
vielen andern alten und neuen Büchern
auch nachsiehende zu haben:

Troisieme Voyage de Cook, fait en 1776.
77. 78. 79. & 80. traduit de l‘anglois, avec
Cartes & Estampes, 4 Tomes, gr. 4. Pa-
ris
785. 48 fl.

Collection de petits Auteurs françoiz, dans
de format in 24. varie Impression de Paris,
ensemble 151 Vol. reliés & dorés, 200 fl.

Ristestioni politiche sopra il prospetto attuale
della Città di Triester, in quanto al Com-
mercio
, 8. Vienna 785. 1 fl.

Von dem Daseyn und Wesen Gottes, 3 Stü=
cke
, 8. Wien 178385. 42 kr.

Desselben 2. und 3tes Stück besonders a 14 Fr.
zusammen 27 kr.

Baillet (L.) Handbuch zur französ. Sprach=
lehre
des Herrn Curas, 8. Wien 785. 30 kr.

Macquers chymisches Wörterbuch, a. d. Franz.
und vermehrt von D. Leorhardi, 6 Bände,
gr. 8. Leipzig 78183. 13 fl.

Soherr (C.) Materis medica Austriaco- pro-
vincialis
, 8. maj. Vindob. 783. 1 fl.

Fugger (M.) von der Zucht der Kriegs=und
Bürgerpferde, a. d. Altdeutschen von 1578
übersetzt, und mit einem 2ten Theile ver=
mehrt
von J. G. Wolstein, gr. 8. Wien
786. 1 fl. 20 kr.

Topographia Provinciarum Austriacarum;
Austriæ, Styriæ, Carinthiæ, Carniolæ, Ty-
rolis
, &c. deutsch mit Merianischen Kupf.
fol. Frankf. 1678. 9 fl.

Gedichte von Joseph Franz Ratschky, 8.
Wien 785. 1 fl. 8 kr.


Jn der J. D. Hörlingschen Buchhandlung

in der Bognergasse Nr. 220 neben dem To=
denkopf
sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:

Bossuet (J. B.) Einleitung in die Geschichte
der Welt und der Religion, fortgesetzt von
D. J. A. Cramer, 6ter Theil, gr8. Leipz.
785. 2 fl. 15 kr.

Geschichte der menschlichen Narrheit; oder Le=
bensbeschreibung
berühmter Schwarzkünstler,
Goldmacher, Teuselsdanner, Zeichen=und

Liniendeuter, Schwärmer, Wahrsager und
anderer philosophischer Unholden, 1ter Band
8. Leipz. 785. 1 fl. 15 kr.

Zöllner (J. Fr.) Lesebuch für alle Stände,
zur Beförderung edler Grundsätze, ächten
Geschmacks, und nützlicher Kenntnisse, 6ter
Band, 8. Berlin 785. 3 fl.

Hillebrand, oder wie könnte man zu einer
Pfarr gelangen. Beyträge zur Kirchenge=
schichte
des itzigen Jahrhunderts, 2 Bände=
8

8. Leipz. 785. 2 fl. 24 kr.

Revision (allgemeinen) des gesamten Schul=
und Erziehungswesens, von einer Gesellschaft
praktischer Erzieher, herausgegeben von J.
H. Campe, 3=u. 4ter Band, 8. Hamburg
785. 3 fl. 15 kr.

Leske (N. G.) Reise durch Sachsen in Rück=
sicht
der Naturgeschichte und Oekonomie,
gr4. Leipz. 785. 7 fl. 30 kr.

Taschenbuch zum Rutzen und Vergnügen fürs
Jahr 1786 mit Kupfern von Chodoviecki,
nebst den neuesten Frauenzimmer=u. Manns=
kleidungen
in Kupfer, 16. Göttingen 785.
45 kr.

Ferguson (A.) Geschichte des Fortgangs und
Untergangs der römischen Republik, a. d.
Engl. frey übersetzt, und mit Anmerkungen
und Zusätzen begleitet von C. D. B. 2ter
Band mit 4 Karten, gr8. Leipz. 785. 2 fl.


Orientalischer Talk, oder weisse Schminke.

Die Tugend dieses Talks ist ohnehin durch
viele Proben schon bekannt, nämlich daß er
weder Augen noch Zähne verdirbt, sondern
das Fell von Wimmern und Flecken reiniget
und bis in das späteste Alter von Runzeln
bewahret. Dieser Talk giebt eine schöne na=
türliche
Weisse und Zarte, auch kann man da=
mit
abgewischter in alle Schweselbäder gehen,
auch unter der Larve tanzen, ohne durch den
Schweiß einen Fleck zu besorgen. Er ist in
Pulver und Abwischpapier zu bekommen; der
Gebrauch des Pulvers ist also: man nimmt
ein wenig von diesem orientalischen Talk auf
ein Handschuhlederl, rauhen Barchet, oder
auf das braune Abwischpapier, welches man
im Nürnbergergewölb bekömmt, reibt solches
in das Papier, und wischt sich nach Belieben
der Weisse damit ab, doch ist zu verstehen,
daß man sich das Gesicht öfters von Schmutz
reiniget. Von den Abwischpapieren ist der
Gebrauch, daß man sich mit den weissen Pa=
pieren
abwischt, und mit den beygegebenen ge=
peitzten
Papieren überwischt, damit kein un=
ordentlicher
Fleck verbleider; das Pulver ist
das Loth 2 fl. das Paket zu 1 Quintel 30 kr.

[16]

das Abwischpapier das Dutzent für 2 fl. 3 in
einem Pakel 30 kr. Nun bleibt zu erinnern,
daß dieser wirkliche orientalische Talk, welcher
von einer hohen Stelle erlaubt, und von einer
medicinischen Fakultät für unschädlich befun=
den
worden, an keinen andern Ort zu bekom=
men
ist, als am Bauerumarkt nächst dem Eis=
grübel
von Trattnerhof über im Baron Sal=
lerischen
Haus Nr. 537 im Marchandemode=
gewölb
; auch ist ebenfals rothe Schminke in
Tögerln und Abwischpapier zu bekommen;
der Preis in Tögerln nach Gröffe der Gat=
tungen
in Abwischpapier 3 in ein Pakl 45 kr.


Nachricht.

Bey Adam Carl, burgerl. Schneidermei=
ster
, wohnhaft am Haarmarkt Nr. 754 im
Goldischen Haus im Hof im 3ten Stock rechts
die Stiege, sind nachstehende Kleidersorten
von eingegangenen Tuch um beygesetzte Preise
zu bestellen. Verpflichte mich, solche gegen baa=
te
Bezahlung von der besten Waare, und gut ge=
arbeitet
(nach Belieben) zu liefern: Ein gan=
zes
Mannskleid von franz. 8 fl. Tuch mit Croi=
see
gefuttert, und gleich überzogenen Knöpfen
40 fl. 30 kr. Rock und Beinkleider 32 fl. 30 kr.
von 6 fl. 30 kr. Tuch 36 fl. Rock und Beinkleider
27 fl. von 5 fl. 30 kr. Tuch das ganze Kleid 30 fl.
Rock und Beinkleider 25 fl. von 4 fl. Tuch 27 fl.
Rock u. Beinkleider 23 fl. von 7/8 breiten feinen
Halbtuch pr. 2 fl. 30 kr. a 30 fl. Rock u. Beinklei=
der
25 fl. von 2 Ell. breiten Halbtuch die Elle zu
3 fl. 21 fl. Rock u. Beinkleider 16 fl. Kaput=
rock
. Ein Kaputrock mit Croisee gefuttert das
Tuch zu 6 fl. 28 fl. mit Damis aber 24 fl. 30 kr.
von 7/4 dreiten 4 fl. Tuch, 24 fl. m. Damis 20 fl.
von 2 fl. 30 kr. mit Damis gefuttert 15 fl. 30 kr.
von 2 fl. Tuch 13 fl. 30 kr. von Doppelmoldon
ohne Futter 13 fl. 40 kr. Livreyen. Eine
ganz glatte Livrey von feinen Gerlitzertuch 2 fl.
30 kr. mit Halbkastor gefuttert, weiße, gelbe,
oder gleichfärbige Knöpfe 19 fl. von 2 fl. Tuch
16 fl. 30 kr. von 1 fl. 30 kr. Tuch 14 fl. von 1 fl.
12 kr. Tuch 12 fl. 30 kr. Sollte aber Weste und
Beinkleid von rother, oder anderer Farbe seyn,
so wird darnach die Gattung des Tuchpreises be=
wehrt
, und das mehrere darauf bezahlt werden.
Werden Westen mit Borden eingefaßt, so ist
20 kr. mehr zu bezahlen; für Rock und Weste
oder 1 fl. Livreykaput. Von 2 fl. 30 kr. T.
13 fl. von 2 fl. T. 11 fl. von 1 fl. 30 kr. T. 9 fl. 30
kr. von 1 fl. 12 kr. T. 8 fl. 30 kr Livreyschmiß.
Von 1. fl. 30 kr. Tuch 11 fl. von 1 fl. 12 kr. Tuch
1fl. 10 kr. Kurscher Pegesch ohne Pelz.
Von 2 fl. 30 kr. Tuch mit kameelhaarenen Bör=
⟨⟩

⟨⟩und Schlingen 20 fl. von 2 fl. Tuch 17 fl. 30

kr. von 1 fl. 30 kr. Tuch 15 fl. von 1 fl. 12 kr. T.
13 fl. 20 kr. Wenn jemand beliebet Tuch u.
Futter selbst zu liefern, bezahlt für das Uebri=
ge
nicht mehr als 5 fl. wobey noch rauher
Barchet verstanden ist. Wann jemand Lein=
wand
verlangt, so ist etwas weniger zu be=
zahlen
, eben so viel für eine Liverey, die Knö=
pfe
miteingerechnet. Für gar zu grosse und
dicke Personen wird mich niemand verdenken,
wenn ich etwas mehr fodere; wohingegen die
Kleinern etwas weniger zu bezahlen haben.
Uebrigens werden alle obige Kleider nach der
letzten Mode, sauber und gut gearbeitet wer=
den
. Jch verspreche mir allen gütigen Zuspruch,
und werde mich bemühen, fernershin desto
würdiger zu machen.


Bandagemacher.

Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um Er=
laubniß
, hier in dieser Haupt=und Residenz=
stadt
Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herren Doktoren und Aerz=
ten
nach Beschaffenheit der Umstände für un=
schädlich
befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nch bey hiesiger
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und un=
schädlich
befundenen Proben, auch die gnädig=
ste
Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbander, Bruchbeitel, von allen Gat=
tungen
von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter Bauch=
gurten
, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen
für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu ver=
schaffen
, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem hoch=
geehrten
Publikum für ihn die beste Empfeh=
lung
bewirken werden. Er wohnet auf der
neuen Wieden in der grossen neuen Gasse im
Annaberg Nr. 167 im ersten Stock. Denen
es ungelegen wäre vor die Stadt zu gehen,
oder zu schicken, belieben ihn zu bestellen im
rothen Rössel Nr. 1103 in der Kärntnerstrasse
bey dem Klampfermeister.


Pferde.

Auf der Wieden bey der rothen Ente Nr.
5 ist ein Postzug Siebenbirger=Schwarz=
schimmel
, 5 Jahr alt, zu verkaufen, und ist
sich deshalb beym Wirth alda zu melden.

[17]

Nro 101.


Wagen.

Es ist ein 2sitziger Wagen zu verkausen,
welcher nur ein paarmal gebraucht worden,
auf stark vergoldeten Federn, der Kasten ist
blau lakirt mit einem bor a la maroquin,
inwendig mit feinen weissen Tuch gefüttert,
samt gleicher Sitzdecken, alle Stab und Ver=
zierungen
an Wagen und Gestell, welches ganz
weis ist, sind besonders messerruckendick ver=
goldet
, alles riemwerkweis und blau, der Bock
aus die neuesie Art nieder, die Geschier eben
weis und blau samt Laitsail, Einflechtzeug,
alles von der besten Wolle, die Pouikeln an
den Mundstücken, und alles Beschläg auf den
Geschieren stark vergoldet. Nebst zwey schö=
nen
Panterhäuten mit Bärnpratzen, welche
samt Schlösser aus der Brust stark in Feuer
vergoldet sind. Kauflustige belieben sich des
weitern anzufragen am Platzel neben dem un=
garischen
Gardehof bey die drey Gesichter Nr.
3 im dritten Stock bey der Frau Kraussin,
Logemeisterin von Fürst Auersperg.


Neue Wägen.

Ein 4sitzig englischer Staatswagen auf 4
hohen Schneckenfedern und 2 eisenen Schwa=
nenhäls
, mit sein lichtgrauen Tuch gesüttert,
die Tafeln violet lakirt mit weissen Dessein ge=
malen
, die Saulen, Federn und Schwanen=
häls
gut vergoldet; ein 2sitziger auf 4 Schne=
ckenfedern
und 2 Schwanenhälsen, mit sein
lichtgrauen Tuch gefüttert, die Tafeln auf sil=
bergrün
lakirt, die Saulen, Federu und Schwa=
nenhäls
vergoldet; ein 4sitziges Kalleß auf 2
Prangard und Langriem, mit hohen Aufzug,
roth, halb und ganz gedeckt, das vordere Dach
zum Abnehmen, mit feinen weissen Tuch ge=
füttert
, die Taseln saftgrün lakirt; ein 2sitzige
Postschaise oder Parstart auf 2 Schwanenhäls
und 4 hohen Schneckenfedern, die Tafeln stahl=
grün
mit weissen Dessein gemalen, mit licht=
grauen
Tuch gefüttert, in der vordern Wand
4 Schubladen und ein Tisch zum ausmachen,
mit Magazin und Reiskomodite versehen; ein
deto auf ein Schwanenhals, hinten 2 hohen
Scheckenfendern, voran 2 hölzerne, die Tafeln
karmelitfarb mit weissen Dessein, mit fein grü=
nen
Zeig gefüttert, an der vordern Wand ein
Tisch zum aufmachen und extra zu einer Cha=
tul
eingerichtet; ein 4sitziges Kalleß mit ein
Schwanenhals zum Durchlauf auf 4 hölzenen
Feldern, mit fein lichtgrauen Tuch gefüttert,
die Tafeln und Gestell stählgrün; auch andere
Kallesse mit und ohne Durchlauf auf Lanquie=
den
, dann alle Gattungen englische Sättel und
sogenannte englische Britschen von guten Leder

und besten Qualität sind täglich um billige
Preise zu finden bey dem burgl. Sattlermei=
ster
Joh. Georg Schuhmann in der Adlergasse
nächst dem rothen Thurm Nr. 687.


Aechte Grinzingerweine.

Zwey bis 300 Einier ächte Grinzingerweine
eigener Gewächs, von verschiedenen Jahren,
in 50eimerigen Fassen, sind zu verkaufen. Kauf=
lustige
belieben sich deshalb in der Wollzeile
Nr. 821 im ersten Stock anzumelden.


Wohnung.

Künftige Georgizeit ist nächst dem Stuben=
thor
in dem Hauje Nr. 832 im 2ten Stock
eine Wohnung=bestehend aus 3 schön spal=
lirten
Zimmern mit Trumeau und der Aus=
sicht
auf die Gasse, nebst einer Alkofen, und
daranstossenden 5 Zimmern, Kuchel, Boden
und Holzgewöld, auch mit oder ohne Stal=
lung
auf 2, 4 oder 12 Pferde, dann einer ge=
sperrten
Wagenschurfe und 2 Wagenstellun=
gen
, dann guten Heugewölben zu verlassen,
und sich des halb im ersten Stock beym Haus=
eigenthümer
zu melden.


Haus und Gründe zu verkaufen.

Jm Markt Langenlois unweit Krems ist
das Haus Nr. 78 zu verkaufen, bestchend
in 8 Wohnzimmern, 3 Kammer, 2 Ku=
cheln
, 1 grosse Speis,1 Geschirrkammer,
und 3 extra Gewölber, 3 Schüttkästen, Pferd=
Küh=und Schweinstall, 2 grosse Heu=und
1 Strohboden, 1 Stadel, 1 Wagenschupfen,
1 Keller auf 5 bis 6000 Eimer Wein, 1
grosse Preß, bey dem Haus befinden sich 2
Obst=ein Zier=und ein Kuchelgarten, ausser
diesen Gärten ist die Hofstatt, 1/4 Weingar=
ten
, 1 grosser Hof, verschiedene Pferdgeschirr,
2 4sitzige und andere schwere Wägen, 2 A=
ckerpflüg
, 15 Viertel 1/8 Weingärten, 1
grosse Wiesen mit vielen Bäumen, 13 Joch
Aecker; Kauflustige belieben sich deshalb den
18. Jäner 1786. in obbemeldtem Haus bey
dem Eigenthümer allda einzufinden.


Licit. Effekten.

Den 19. dies werden nächst der schöne
Latern Nr. 774 verschiedene Verlassenschafts=
schen
, als goldene und dombackene Sack=
und eine Hänguhr schönes Silber, golde=
ne
und verschiedene Tabatieren, bordirt=und
unbordirte mehresten theils ganz neue Klei=
der
von französisch=und holländischen Tuch,
von Croditor und Brüßlerkamelot, wie auch
verschiedene neue mit Gold, Silber und Sei=
den
gestickte Westen, Aussatz=und Schub=

2

[18]

ladkästen und Tischler, Sessel und Soffe, Bil=
der
, Weißzeug, und andere Effekten von 9
bis 12, und nachmittag von 3 bis 6 Uhr
licitando verkauft.


Licit. Effekten.

Den 19. dies Mon. werden auf Verord=
nung
des allhiesig k. k. Jud. Del. Mil. Mixt.
in der Schenkenstrasse im fürstl. Batthyani=
schen
Haus Nr. 48 im 2ten Seock verschie=
dene
Verlassenschaftseffekten, als 1 goldenen
Uhr, etwas Silber, Mannskleider, dero
Wäsch, 1 grosse Uhr in einem schwarzen Ka=
sten
so den Monatstag zeiget, und ein Mo=
nat
lang ohne aufziehen gehet, 1 Passetel
von Franz Quierez, eine Bratschen, 2 Cre=
moneser
Geigen, ein deto von Jakob Stei=
ner
, verschiedene Musikalien, 3 Bilder von
berühmten Meistern, und mehr andere Jahr=
nissen
zu den gewöhnlichen Stunden licitan=
do
verkauft.


Licit. Effekten.

Den 19. dies werden zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden auf Verord=
nung
des k. k. adel. deutschen Leibgardenau=
ditoriatgerichts
in der untern Breunerstrasse
im Baron Walterskirchischen Haus Nr. 1155
im 3ten Stock linkerhand verschiedene Ver=
lassenschaftseffekten
, als rothen Uniformsröcke
mit goldenen Schlingen, glatte Mannsklei=
der
, goldbordirte Wesien, und andere Klei=
dungssorten
, Spiegel, Luster, Sessel, Sof=
fen
, Tische, Kästen, Bettstätte und Bettge=
wand
, Sattel und Zeug, Porzelain, Zinn,
Kupfer und andere Zimmereinrichtung, lici=
tando
verkauft.


Licit. Effekten.

Den 19. dies und folgende Tage zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf Verordnung der k. k. ni. öst. Land=
rechten
unter den Tuchlauben im gräfl. v.
Stahrembergischen Haus Nr. 256 im zwey=
ten
Stock verschiedene Verlassenschaftsfahrnis=
se
, als sehr schöne brillantener Schmuck,
so bestehet aus Tropfen und Rosetennadeln,
Quasten und Maschen, Collie von derley
Schnürkasten, Brillant=und Galanterieringe,
goldenen Brasseleten und Prätansionen, gold=
und silberne Münzen, auch etwas Silber und
Galanterien, sammet=manschester=tüch=sei=
den
=zeug=reich=bordirt=und glatte Manns=
kleider
, reicher Hof=auch Atlaß=Saisson=
Grosdetour=Taffet=Ziz=Musselin und din=
rüchene
Adrien=Angloise=Tureoisse=und Ka=
putrock
, Frauenkleider ⁊c. Dintuch=und andere

Hütte, Blumenfedern und Fächer, einen sehr
schöne Taufzeug samt Wocheubetrdeckeu,
Brüsler=Niederländer=und Blondspitze,
Manns=Frauen=und Hauswäsche, gemait=
und getuschte Bilder von guten Meistern,
Pendiluhren, Laster, Arm=und Spielleuch=
ter
, etwas Porzelain, Fenergewöhr, Sof=
fen
, Sessel, und Spaliere, Roll=Toillet=
und Garderobkästen, Schatoullen, Spiel=
und andere Tische, Bettstätte samt Bettge=
wand
, Meßing=Knofer=und Eisengeschirr,
englisch und französische 4=und 2sitzige Wa=
gen
, Pierutsch und Kallesse, ein Rennschlit=
ten
samt Equipage, mit Gold und Silber
gestickt und bordirte Schaberacken, französisch
und englische Pferdgeschirre, derley Sättel
und Reitzeng, 2 Pferde, Braun, Oesterrei=
cher
=und eine Anzahl Tokayer in Antheilen
und Schumlauerweine, und andere Geräth=
chaften
, licitando verkauft.


Licit. Steinwanders Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Joseph Vet=
ter
, wider Johann Steinwander, wegen cess.
nom. im Reste schuldiger 3800 fl. cum sua
causa in die Feilbietung der gegentheiligen
Nr. 135 am Kohlmarkt liegende um 11250
fl. gerichtlich geschätzten Behausung, gewil=
liget
worden. Da nun hiezu 3 Termine,
nämlich für den ersten der 19. Dezemb. d. J.
für den zweyten der 18. Jäner, und für den
dritten der 20. Hornung 1786. mit dem Bey=
satz
bestimmt worden sind, daß, wenn die=
ses
Haus bey dem ersten oder zweyten Ter=
min
um die Schätzung, oder darüber nicht
an Mann gebracht würde, selbes bey dem
dritten auch unter der Schätzung verkauft
werden würde; so haben die Kauflustige an
den bestimmten Tägen vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.


Licit. Pferde.

Den 20. d. M. werden in der Kasserne am
Heumarkt junge vollkommene gesunde Pferde,
welche nur vermög des Wachsthums zum Ka=
valleriedienst
, nicht angemessen, sonst aber
eben mit keinen Mängeln behaftet sind, früh
um 9 Uhr an den Meistbiehteuden verkauft
werden.


Licit. Weine.

Den 20. Dezemb werden zu den gewöhn=
lichen
Vor=und Nachmittagstunden zu Ma=
riahilf
in der Leopoldsgasse bey der Stadt
Venedig Nr. 89 etwelche hundert Simer al=

[19]

ten von besten Gebirgweinen, als Gumpolds=
kirchner
, Brunner, Grinzinger, Kaltenber=
ger
, Nußdorfer, und Kritzendorfer, dann 2
Fässer alter Haugsdorfer von 1772 bis 1783.
Gewächs samt Fässer in eisenen Banden, von
20 bis 34 eimerige Gattung, licitando ver=
kauft
.


Licit. im Versatzamt.

Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit kund
gemacht, daß die im Monat Septemb. 1784 al=
da
versetzt, und bis 19. dies Monat Decemb.
1785 nicht in gehörige Richtigkeit gebrachte
Pfänder als verlassen angesehen, und in den
folgenden Tägen als den 20. und 21. dies,
(vermög des lu dem Kundschaftsbogen hievon
einkommenden inhaltlichen Verzeichniß) ge=
wöhulich
ausgefeilet, und dem Meistbietenden
käuflich werden überlassen werden.


Licit. Schedisches Haus.

Von der Amtskanzley der fürstl. erzbischöfl.
Herrschaft Neunkirchen am Steinfeld wird
hiemit kund gemacht: daß der verstorbenen
Maria Anna Schedin, gewesten Bürgerin al=
hier
, und ihres noch lebenden Ehewirths,
Johann Michael Sched, Behausung mit der
darauf verliehenen allgemein gewöhnlichen bur=
gerl
. Schankbefugniß Schuldenhalber an den
Meistbietenden veräussert werde. Da nun zu
sothaner Lizitation 3 Termine, und zwar für
den ersten der 20. Dezember d. J. für den
zweyten der 20. Jäner, und für den dritten
der 20. Febr. 1786 früh um 9 Uhr mit dem
Anhange bestimmt worden, daß, wenn sotha=
ne
Behausung weder bey der ersten noch zwey=
ten
Lizitation um den Schatzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden könnte,
solche bey der dritten auch unter der Schä=
tzung
verkaust werden würde; als haben alle,
so diese in Neunkirchen liegende mit der dar=
auf
verliehenen allgemein gewöhnlichen bur=
gerl
. Schankbesugniß auf 523 fl. 13 kr. ge=
schätzte
Schedische Behausung Nr 98, welche
mit schönen Zimmern, Kucheln, Gewölbern,
Vorhaus, Keller, Boden und Hausgarten,
wie auch Holdenwohnungen versehen, zu kau=
fen
Lust tragen, sich an obbemeldten Tag und
Stund früh um 9 Uhr alhier zu Neunkirchen
am Steinfeld in besagter Amtskanzley belie=
big
einzusinden, wo sodann mit den Meist=
bietenden
gegen. alsogleich leistender baarer
Bezahlung der Kauf angeschlossen werden soll.


Licit. Pfadlerwaaren.

Den 21. dies werben in der Leopoldstadt
in der Pfarrgasse im Proglischen Haus im

dritten Stock vormittag von 9 bis 12 Uhr
verschiedene Pfadlerwaaren, als beyene Manns=
und Knabenleibel, barchet=kanafaß=gratler=
ne
und atlassene Kellnerleibel, Mannswesten,
gestrickte und baumwollene Rockerl, licitando
verkauft.


Licit. Grovßisches Haus.

Von der Amtskanzley der freyherrl. Karl
v. Moserischen Herrschaft Harmansdorf wird
hiemit kund gemacht: es sey über den, wi=
der
hiesigen Unterthan, Anton Groyß, The=
resia
dessen Ehewirthin, eröffneten Konkurs,
für nöthig befunden worden, derselben an=
her
dienstbare Behausung in dem Dorf Etz=
mannsdorf
, samt den dazu gehörigen Haus=
gründen
, als 4 1/8 Joch Aecker, 5 Viert.
Weingarten, und 1/16 Tagwerk Garten, so
zusamm auf 250 fl. gerichtl. geschätzt worden,
dann 13. Uiberländweingärten pr. 30 fl. und
endlich die übrige Fahrnisse licitando zu ver=
kaufen
. Da nun hiezu 3 Termine, nämlich
für den ersten der 21. Dezemb. für den zwey=
ten
de⟨r⟩ 21. Jäner, und für den dritten der
21. Hornung 1786. mit dem Beysatz sestge=
setzt
worden, daß, wenn diese Behausung
bey der ersten, oder zweyten Feilbietung um
die Schätzung, oder darüber nicht sollte an
Mann gebracht werden, solche bey der drit=
ten
auch unter der Schätzung verkauft wer=
den
würde. Haben daher die Kauflustige an
den bestimmten Tägen früh um 9 Uhr in
hiesiger Amtskanzley zu erscheinen.


Licit. Effekten.

Von eines hochw. Metropolitandomkapitels
bey St. Stephan in Wien wegen wird hie=
mit
kund gemacht: es sey verwilliget wor=
den
auf Anlangen des Herrn Franz Karl
Römer, verschiedene Effekten und Fahrnissen,
bestehend in Kaffeeschallen, Milch=und Thee=
kanneln
, dann in harten Tischen, Schublad=
und Rollkästen, 1 gefärbtes Rohrkanapee,
samt 4 gleichen Sesseln, und 2 ordinari,
wie auch 3 beschlagene Kuffer, den Meistbie=
tenden
käuflich hindanzugeben, zu dem Ende
wird hiemit der 22. d. M. Dezemb. früh um
9 Uhr zur öffentlicher Versteigerung bestim=
met
; daher haben all diejenige, welche hie=
von
etwas zu kaufen willens sind, an obbe=
stimmten
Tag und Stund zu Herrnals im
Gemeinwirthshaus Nr. 24 zu erscheinen.


Licit. Angelmayrische Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Dominik

[20]

Angelmayrischen Konkursmassevertretters in
die nochmalige Feilbietung der von der Re=
gina
Angelmayrin um 5871 fl. 41 kr. licitan=
do
erkauften, aber nicht bezahlten Dominik
Anglmayrischen Eridäweine und Effekten,
Jedoch auff derselben Gefahr und Unkösten
gewilliget worden. Da nun hiezu der 23.
dies bestimmt worden ist, so haben die dies=
fällige
Kauflustige an erstbestimmten Tag zu
den gewöhulichen. Stunden auf der Land=
strasse
Nr. 259 zu erscheinen.


Licit. Weinschenks Häuser.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit zu
vernehmen gegeben: es sey auf Anlangen
des Hrn. Anton Dietrich, wider den Ma=
thias
Weinschenk, verwilliget worden, die
gegentheilische Nr. 54 zu Penzing liegende
2 Däuser samt Garten, dann die Uiberländ=
gründe
, nämlich 2 Joch Acker in aussern
Pointen, 12 1/2 Joch in langen Wagram,
und 3 3/4 Joch in obern Neubergen, offent=
lich
feilzubieten, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine,
und zwar für den ersten der 23. Dezemb. d.
J. für den zweyten der 27. Jäner, und für
den dritten der 3. März 1786. mit dem Bey=
satz
anberaumt worden, daß, wenn gedachte
2 Häuser und Uiberländgründe weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den
Schätzungsbetrag, oder darüber an den Mann
gebracht werden könnten, bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkauft werden
würden. Solchemnach haben all jene, wel=
che
gedachte 2 Häuser samt Garten, und
die alda liegeude Uiherländgründe zu kaufen
gesonnen sind, an vorbestimmten Terminen
früh um 9 Uhr im Burgerspitalsgrundbuch
in Wien zu erscheinen.


Licit. Wildische Effekten.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Hrn. Dr.
Anton Gariupp, als Joh. Georg Wildischen
Konkursmassevertretters in die öffentliche Feil=
bietung
der zu. sothaner Konkursmasse gehöri=
gen
Effekten, als verschiedener Kästen, Tische,
Sessel, Soffa, Bettstatt samt Bettgewand,
dann anderer Hauseinrichtung gewilliget wor=
den
. Da nun hiezu 2 Termine, und zwar
für den ersten der 24. dies, für den zwey=
ten
der 10. Jäner 1786. bestimmt worden
sind; als haben all jene, die von diesen Ef=
sekten
etwas an sich zu bringen gedenken.

an. diesen Tägen in dem freyherrl. Wezlari=
schen
Haus in dem sogenannten Klepperställen
im 4ten Stock rückwärts im Hof zu den ge=
wöhnlichen
Stunden sich einzufinden.


Licit. Bücher.

Den 27. Dezemb und solgende Täge wird
auf dem St. Stephansfreidhof Nr. 851 an
den sogenannten Schulenthor neben der k. k.
Post in der Haselmayerischen Buchhandlung
eine beträchtliche Sammlung seltener und
brauchbarer meistens sranzösischer Bücher,
den Meistbietenden gegen baare Bezablung
hindangegeben werden. Der gedruckte Kata=
log
davon ist eben alda unentgeltlich zu be=
kommen
.


Licit. Backhaus in Bestand.

Von der k. k. Familienherrschaft Hof an
der March wird hiemit kund gemacht: daß
das zu Schloßhof befindliche gut gebaute
herrschaftliche Backhaus, worauf ihm Con=
trahenten
, ohne Meister zu werden, alle er=
laubte
Gattungen Gebäcks zu backen, und
zu verkaufen gestatter ist, den 27. d. M. Dez.
an die Meistbietende in Bestand verlassen
werden wird. Wer demnach dieses Backhaus
in Bestand zu übernehmen gedenket, hat sich
an besagten Tag früh um 9 Uhr in der
Schloßhoferamtskanzey einzufinden.


Licit. Wirthshaus zu Siebenhaus.

Von dem Eigenthümer des Siebenhauser
Wirthshaus wird bekannt gemacht, daß das
Wirthsbaus zu Siebenhaus oder Neustist in
Niederösterresch bey Leobersdorf, bestehend in
3 Zimmern für den Wirth, und einem Gast=
zimmer
, bequemen Kuchel und Speis, einem
Hauskeller, zweyer Gastpferdställen auf 40
Pferde, einen Küh=und Pferdstall sür sich,
einen Stadt, gemauerten Holz=und Wagen=
schupfen
, und grossen Gastwagenschupfen, be=
quemen
. Heu=Stroh=und Schittboden, nebst
einem unweit davon liegenden Bergkeller auf
600 Eimer, 24 Joch Aecker, 4 Tagwerk Gru=
metwiesen
, einen eingezäunten Klee=und Kraut=
garten
, einen mit Bur=und Zwergelbäumen
gezierten Hauskuchelgarten, und einen jährl.
in Heu und Grumet bestehenden Gemeinnu=
tzen
, welcher im Durchschnitt von 6 Jahren
12 fl beträgt, zu verkaufen ist, und wird die=
serwegen
der 27. Dezember d. J. bey dem
Marktrichter zu Leodersdorf vormittag um 10
Uhr gegen billige Zahlungsfristen lizitando der=
kauft
; die Kauflustige können sich um das
mehrere bey dem Chirurgus zu Leobersdorf,
Jakob Weeber, erkundigen.

[21]

Licit. Pöchers Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Franz =
ger
, k. k. Hof=und Steinmetzmeisters, wi=
der
Franz Pöchet, einen Kaffeesieder, bewil=
liget
worden, die dem letztern angehörige in
Zimmer=und Kaffeegewölbeinrichtungen auf
151 fl. 30 kr. bestehenden Fahrnisse öffentlich
auszufeilen, und den Meistbietenden hindan=
zulassen
. Da nun hiezu 3 Termine und zwar
für den ersten der 28. Dezemb. d. J. für den
zweyten der 7., und für den dritten den 21.
Jäner 1786. mit dem Beysatz bestimmt wor=
den
, daß, wenn gedachte Fahrnisse weder
bey dem ersten noch zweyten Termin um die
Schätzung, oder darüber an Mann gebracht
werden könnten, dieselbe bey der dritten Ver=
steigerung
auch unter der Schätzung hindan=
gegeben
werden würden; als haben jene, so
gedachte Fahrnisse zu kaufen gedenken, an
den obbestimmten Terminen zu den gewöhn=
lichen
Licitationstunden untern Weißgärbern
Nr. 65 zu erscheinen.


Licit. Wirthshaus in Bestand.

Von dem Oberamte der gräfl. Johann Fer=
dinand
Fünfkirchenschen Herrschaft Steinebrunn
in Ni. Oe. V. U. M. B. an der mährischen
Gränze wird hiemit kund gemacht, daß diese
Herrschaft ihr zu Steinebrunn nächst dem Schloß
Fünfkirchen an der Brünnerstrasse liegendes
mit Wohnung, Stallung, und Keller wohl
versehenes Wirthshaus, von welchem mit En=
de
März 1786 der bisherige Bestand zu Ende
geht, auf 3 Jahre nämlich vom 1. April 1786
bis 1. April 1789 steigerungsweise in Bestand
zu geben sich entschlossen, und zu diesem Be=
standverlaß
den 28. Dezemb. d. J. vormittag
um 9 Uhr bestimmt hat. Es werden also je=
ne
, welche dieses Wirthshaus auf vorbesagte
Art an sich zu bringen gedenken, an obbesag=
ten
Tag und Stund in hiesige Oberamtskanz=
leh
vorgeladen und freygestellet, die Kontrakts=
bedingnisse
alda vor oder im Lizitationstage
nach Belieben einzusehen.


Licit. Mayrs Haus.

Von der Amtskanzley der Stift Vahrn=
bachischen
Herrschaft Herzogenburg wird hiemit
kund gemacht: es sey auf Anlangen des Joh.
Michael Kleindr⟨ ⟩, burgl. Tuchhändlers in
Krems, wider Johann Leopold Mayr, burgl.
Tuchhändler im untern Markt Herzogenbürg,
und Magdalena seine Ehewirthin, wegen
schuldigen, und auf der Behausung und Ge=

werb Nr. 3 im untern Markt Herzogenburg
satzweis versicherten 760 fl. Kapital in die
wirkl. Feilbietung gedachter, auf 1100 fl.
gerichtl. geschätzten Behausung, und darauf
radicirten Tuchhandlungsgewerb, gewilliget
worden. Da nun besagte Behausung, und
darauf radizirte Tuchhandlungsgerechtigkeit
bey dem am 28. v. M. bestimmt gewesenen
ersten Licitationstermin nicht an Mann ge=
bracht
worden, so wird hiemit ein zweyter
Termin auf den 28. d. M. Dezemb. und für
den dritten der 23. Jäner 1786. mit dem Bey=
satz
bestimmt, daß, wenn besagte Behausung
samt darauf radizirten Tuchhandlungsgewerb,
auch bey den zweyten Termin nicht um den
Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, selbe bey dem drit=
ten
allenfalls unter der Schätzung gegen baa=
re
Bezahlung verkauft werden würde. Die
Kaufsliebhaber haben daher an obbestimm=
ten
Terminen früh um 8 Uhr in der Amts=
kanzley
der Stift Vahrnbachischen Herrschaft
Herzogenburg zu erscheinen.


Licit. Zikkers Haus.

Von der Herrschaft St. Andrá an der Traf=
fen
wird auf die kreisämtlich bewilligte Ab=
stiftung
des Lorenz Zikkers, hiesigen Unter=
thans
und Wittwers von Mitterrötzbach im
V. U. M. B. wegen überhäuften Schulden,
dessen bisher eigenthümlich zugehörig gewesene
behauste Hofstatt Nr. 2 zu gedachten Mitter=
rötzbach
, samt dazugehörigen 1/4 Hauswein=
garten
in Oberrötzbachergebirg, nebst folgen=
genden
Uiberländgrundstücken, als 1/4 Wein=
garten
in Feldsätzen, 1/4 deto alda, und 1/4
deto daselbst, auch die, über von nachbenann=
ten
3 Grundbüchern zugestandene Erlaubniß,
1/4 Weingarten in Steinbichel, samt einem
darunter befindlichen Keller, dem Dominika=
nerkonvent
in Rötz dienstbar, 1/4 deto in Ge=
merkvierteln
, und 1/4 deto in Vergen bede der
Stadtpfarrey Rötz dienstbar, dann 1/4 deto in
Mitterpointen zur Herrschaft Wiener dienstbar,
hiemit den Meistbietenden öffentlich zum Ver=
kauf
angeboten, und werden hiezu 3 Termine,
als der erste auf den 28. Decemb. d. J. der
2te auf den 25. Jäner, und der 3te auf den
24. Februar 1786 mit dem Beysatz bestimmet,
daß wenn diese Behausung und Uiberländ=
grundstücke
weder bey dem ersten noch 2ten
Termin um die Schätzung oder darüber an
Mann gebracht werden könnten, selbe bey dem
3ten auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden. Die Kauflustigen mögen sich
daher an vorbestimmten Tagen jedesmal um

[22]

9 Uhr in diesem Haus Nr. 2 zu Mitterrötz=
bach
einfinden.


Licit. Eybäkisches Haus.

Von der freyherrl. v. Bertramischen Amts=
kanzley
zu Deutschbrodersdorf wird hiemit
bekannt gemacht: es sey nach Absterben des
Adam Eybäk, gewest hiesigen Unterthans,
und Eva dessen Ehewirthin, die in hiesigem
Dorfe besessene Halblehenbehausung Nr. 30,
samt den dazu gehörigen Hausgründen, als
12 3/4 Joch Aecker, 6 Tagwerk Wiesen,
1/4 Tagwerk Hausgarten, und 1/32 Joch
Krautgarten, licitando zu verkaufen. Da
nun hiezu der 30. Dezemb. d. J. für den
ersten, den 16. für den zweyten, und der
30. Jäner 1786. für den dritten Termin be=
stimmt
worden, so zwar, daß, wenn dieses
Haus weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin um den Schätzungswerth pr. 200 fl.
oder darüber nicht sollte verkauft werden,
dieses bey dem dritten auch unter der Schä=
tzung
weggegeben werden würde. Belieben
demnach jene, welche dieses Haus zu kaufen
gedenken an benannten Tägen früh um 9
Uhr in hiesiger Kanzley zu erscheinen.


Licit. Lippaisches Haus.

Von der freyherrl. von Penklerischen Amts=
und Gerichtskanzley der Herrschaft Burg=
Mödling Veste Lichteustein, wird anmit kund
gemacht: daß die Mathias Lippaische Behau=
sung
zu Brunn Nr. 40, samt 8 Pf. Haus=
sätz
, licitando zu verkaufen gerichtl. veranlaßt
worden ist. Da nun zu Licitirung sothaner
Behausung 3 Termine, und zwar der erste
auf den 31. Dez. d. J. der zwehte auf den
30. Jäner, und der dritte auf den 2. März
1786. jedesmal früh um 9 Uhr bestimmt wor=
den
. So haben all diejenige, welche besagte
Behausung käuflich an sich zu bringen geden=
ken
, an obbestimmten 3 Terminen und be=
sagter
Stund bey hiesig herrschaftl. Amts=
kanzley
zu erscheinen.


Licit. Kurzisches Haus.

Von dem k. k. Kammeraladministrations=
grundbuchsamte
in Wien wird auf Anlan=
gen
des Mathias Stöger, wider Joseph Kurz
über die bereits fruchtlos verstrichene dritte
Licitationstagsatzungen das dem odbesagten
Joseph Kurz zuständige, in Werth auf 900 fl.
angeschlagene Haus zu Simering an der Land=
oder
Poststrasse, samt hiezu gehörigen Pflanz=
land
, den 31. d. M. Dezemb. früh um 8
Uhr bey dem diesseitigen Grundbuchsamte in
dem ehemaligen Jakoberklostergebäude Nr.

903 im ersten Stock dergestalt veräussert
werden, daß, wenn bey sothaner Licitations=
tagsatzung
kein Käufer die bestimmte 900 fl.
oder darüber anbieten sollte, selbes auch
unter diesen 900 fl. hinweggegeben werden
soll. Diejenige also, welche obberührte Kur=
zische
Behausung samt Zugehörde käuflich an
sich zu bringen gedenken, haben an obbe=
stimmten
Tag, Stund und Ort zu erscheinen.


Licit. Bücher.

Den 2. Jäner und folgende Täge wird
in der Schulerstrasse in der Juristenschul ei=
ne
ansehnliche und brauchbare Büchersamm=
lung
meistens medizinisch=botanisch=chimi=
schen
und auch andern Jnhalts, samt einer
grossen Sammlung medizinischer Dissertatio=
nen
, wie auch ein noch brauchbarer Scelet,
samt andern anatomischen Knochen, den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung hin=
dangegeben
; der Katalog ist in der Kroysi=
schen
Buchdruckerey hinter dem hohen Markt,
wie auch beym Buchhändler Johann Georg
Binz auf dem Stephansfreidhof nächst dem
Bischofthor unentgeltlich zu bekommen.


Licit. Keller und Weine.

Zu Höflein bey Bruck an der Leytha wer=
den
den 2. und 3. Jäner 1786. vor=und nach=
mittag
zween gewölbte Weinkeller alda, je=
der
auf 600 Eimer, samt Ganter, 408 Ei=
mer
leere Fässer in eisenen Banden, und nach=
benannte
Gebirgs=und ungarische Weine faß=
weis
gegen sogleich baare Bezahlung den
Meistbietenden verkauft werden; nämlich: in
dem untern Keller Nr. 1. Weidlinger 1778er
Gewächs 25 Eimer, Nr. 2 deto deto 25,
Nr. 3 Edenburger 1777er 26, Nr. 4. Grin=
zinger
1780er 22, Nr. 5 deto 22, Nr. 6 de=
to
22, Nr. 7 Brunner 1773er 30, Nr. 8
Braitenbrunner 1779er 33, Nr. 9 Grinzin=
ger
1780er 27, Nr. 10 Braitenbrunner 1778er
22, Nr. 11 Joiser 1778er 22, Nr. 12 Eben=
burger
1777er 32, Nr. 13 deto 32 Eimer.
Jm obern Keller: Nr. 14 Ruster 1783er 20
Eimer, Nr. 15 deto 20, Nr. 16 Mörnoi=
scher
1783er 30, Nr. 17 Joiser 1783er 30,
Nr. 18 deto 30, Nr. 19 Braitenbrunner
1778er 24, Nr. 20 deto 32, Nr. 21 deto
32 Eimer. Die Kauflustige belieben sich an
obbestimmten Tägen bey dem Dorfrichter in
besagtem Höflein einzufinden.


LicitWeine.

Den 3. Jäner 1786. früh von 9 bis 12,
und nachmittag von 3 bis 6 Uhr werden auf
der Mauer in dem von Zeillenthallischen

[23]

Keller gegen 1000 Eimer von besten alten
Gebirgwein, als Gumpoldskirchner, Brun=
ner
und Maurer von 1773. bis 1775er Ge=
wächs
, samt unangebohrten Fässern in eise=
nen
Banden von 20 bis 30eimeriger Gattung,
nebst Ganter, licitando verkauft.


Licit. Gorinis Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Ludwig
Gorini, Jnhabers des in der Rossau Nr. 72
in der Porzelaingasse befindlichen Hauses ver=
williget
worden, erstgedachtes Haus samt
den dazu gehörigen 500 Quadratklafter in
sich fassenden Garten, welcher vermög eines
gerichtl. eingelegten Plans zu Bauung neuer
Häuser bequem ist, und wo sodann auch um
Gewerbschaften hierorts angelanget werden
könnte, öffentlich feilzubieten, und den Meist=
bietenden
käuflich hindanzugeben. Da nun
hiezu der 9. Jäner 1786. bestimmt worden,
als haben die diesfällige Kauflustige, welche
die Schätzung und Zinserträgniß vorläufig
bey dem Hrn. Dr. Ernest Edlen v. Rampo=
ni
untern Tuchlauben im Kühfußhause im
ersten Stock einsehen können, am besagten
Termin früh um 10 Uhr vor diesem Magi=
strat
zu erscheinen.


Licit..Schamöserisches Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Theresia
Schamötzerischen Herrn Curat. ad actum Dr.
Schmidlin in die Feilbietung dieses auf 1500
fl. geschätzten Verlassenschaftshauses Nro.
164 in der Leopoldstadt in der Tandelmarkt=
gasse
, gewilliget worden. Da nun hiezu der
9. Jäner 1786. bestimmt worden, so haben
all jene, welche obgedachtes Haus zu kau=
fen
gedenken, an erstbestimmten Tag früh
um 10 Uhr vor dem Magistrat zu erscheinen,


Licit. Kerndlerisches Haus.

Von des löbl. Stifts zun Schotten in
Wien wird hiemit zu vernehmen gegeben: es
sey bewilliget worden, die in die Franz Kernd=
lerische
Eridamassa gehörige, diesseitigem
Stiftsgrundbuch dienstbare, auf 7600 fl. ge=
richtl
. geschätzte Behausung zur grossen Bet=
ten
Nr. 21 zu St. Ulrich untern Guts, öf=
fentlich
feilzubieten, und den Meistbietenden
hindanzulassen. Da also zu dieser Feilbie=
tung
2 Termine; und zwar für den ersten
der 9. Jäner, und für den zweyten der 9.
Hornung 1786. mit dem Beysatz bestimmt

worden sind, daß, wenn gedachte Vehausung
weder bey den ersten, noch zweyten Termin
um den Schätzungswerth, oder darüber au
Mann gebracht werden könnte, dieselbe nach
verfaßten Classificatorium bey einem alsdenn
anzuordnenden dritten Termin, auch allen=
falls
unter der Schätzung hindangelassen wer=
den
würde. Die Kauflustige besagter Behau=
sung
haben daher an den obbestimmten Ter=
minen
früh um 9 Uhr vor diesseitigem Stists=
grundbuch
zu erscheinen.


Licit. Schödlerisches Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen der Katharina
Schödlerischen großjährigen Universalerben in
die Feilbietung des Katharina Schödlerischen,
auf 1800 fl. geschätzten Verlassenschaftshau=
ses
Nr. 40 auf der Windmühle, gewilliget
worden. Da nun hiezu der 10. Jäner 1786.
bestimmt worden ist; so haben all jene, wel=
che
gedachtes Haus zu kaufen gedenken, am
erstbesagten Tag früh um 10 Uhr vor diesem
Magistrat zu erscheinen.


Licit. Ziegelofen in Bestand.

Den 10. Jäner 1786. wird der, der Ge=
meinde
zu Neudorf eigenthümliche Ziegelofen
licitando in Bestand verlassen, wer nun sel=
ben
in Bestand zu nehmen Belieben tragt,
kann sich um das weitere bey dem dasigen
Dorfrichter anmelden.


Licit. Fleischmanisches Haus.

Von Magistrat der Stadt Gmindt in ni.
öst. wird bekannt gemacht: daß das Fleisch=
mannische
Haus Nr. 55, mit dem darauf
radizirten Bäckengewerb, weil es bey der
ersten Licitation nicht verkauft worden, den
10. Jäner 1786. zum zweytenmal verkauft
wird, die Kauflustigen haben also an selben
Tag zu erscheinen.


Licit. Fischwasser in Bestand.

Von dem k. k. ni. öst. Waldamt in Bur=
kersdorf
wird anmit bekannt gemacht: daß,
nachdem die Pachtzeit in Ansehung der wald=
ämtl
. Fischwässer auf der Wien und Gablitz
mit Ende Hornung 1786. zu Ende gehet, die
Versteigerung dieses Bestandes auf den 10.
Jäner k. J. festgesetzt worden sey, und an
eben diesen Tag früh um 9 Uhr in der k. k.
Waldamtskanzley in dem auch k. k. Schloß
in Burkersdorf vorgenommen werden wird,
wobey also die Bestandlustige zu erscheinen
haben werden.

[24]

Licit. Gradlerische Realitäten.

Von dem Magistrate beider landesf. Städte
Krems und Stein wird hiemit kund gemacht:
daß zu Verkaufung des in der Maria Anna
Stadlerin, burgerl. Fischermeisterswittwe in
Krems, Kridamasse gehörigen, auf dem hohen
Markt zu Krems liegenden Hauses Nr. 191,
samt dem auf 300 Eimer dabey befindlichen
Keller in drey Abtheilungen, und einer neuen
Weinpresse, des auf besagten Hohenmarkt lie=
genden
Hauses Nr. 254, welches zu Wohnun=
gen
zugerichtet ist, samt einem auf 500 Eimer
dabey befindlichen Keller, des eben vor dem
Höllthor zu Krems liegenden Stadels, samt
dabey befindlichen Gärtel und der Fischeinsetz,
10 Viertel Waingarten in der Frechau, 6 deto
im Limberg, 6 deto in Steineck, 5 deto in
Thailand und 3 deto in der Kremsleiten, 3
3/4 Joch Acker im langen Thailand, 1 3/4
deto auf der Haid, 1 deto in Wolfsgraben,
3/4 deto in der Kremsleiten, 1 deto in Hödl,
so dermal mit Waldsaamen gebauet, 4 Tag=
werk
Wiesen in der Höll genannt, Gravene=
ckerfreyheit
, 2 deto der Vorgarten, Weidlin=
gerfreyheit
, verschiedenen Bettgewandes, Bett=
stätten
, weicher Tisch und Kästen, Zinn, Mes=
sing
, Kupfer, Bilder, Leibskleider, Leib=und
Hauswäsche und mehr andern häuslichen Ge=
räthschaften
, auch Körner, Stroh=und Heu,
schwärer Fuhrwägen, Kalleß und gedeckter
Wägen, dann der in obbesagtem Keller befind=
lichen
1112 Eimer 1773er, 74er, 79er, 81er,
83er, und 84er Gewächs Weinen, worunter
auch 60 Eimer Gebirgwein, 3208 Eimer gute
Fässer und verschiedener Kellereinrichtung die
erste Versteigerungstagsatzung auf den 11. k.
M. Jäner, die 2te auf den 8. Hornung, und
die 3te auf den 8. März 1786 angeordnet
worden sey. Wer demnach gedachte Realitä=
ten
zu kaufen gedenket, beliebe an obbestimten
Tägen früh am 9 Uhr in dem Stadlerischen
Kridamassehaus Nr. 67 vor der Versteigerungs=
kommission
zu erscheinen.


Licit. Wirthshaus in Bestand.

Durch die k. k. Kammeraladministration
der eingezogenen Exjesuiten=und aufgehobe=
nen
Klostergüter in Niederösterreich wird das
zu dem aufgehobenen Kloster Mauerbach an=
gehörige
herrschaftl. sogenannte untere Wirths=
haus
zu Gabliz, nächst der Burkersdorfer=
strasse
an den Meistbietenden käuflich, jedoch
unbeschadet des bis 2. Novemb. des künf=
tigen
1786sten Jahrs mit dem dermaligen
Bestandmann fürdaurenden Kontrakts salva
Ratificatione überlassen werden. Vorläufig

dienet zur Nachricht, daß das Pretium fisci
auf 2000 fl. angenommen sey, und zu sol=
chem
Kauf mit alleinigem Ausschluß der Ju=
denschaft
, jedermann zugelassen werde, auch
jene, die noch eine besondere Sicherheit lei=
sten
können, nur ein Drittel, ausser dersel=
ben
aber die Helfte des durch diese Verstei=
gerung
ausfallenden Meistbots alsogleich
nach erfolgter Ratifikation zu erligen haben
werden. Da zu solcher Versteigerung der 24.
Jäner 1786. bestimmt ist, so haben die Kauf=
lustige
an solchen Tag früh um 9 Uhr in der
k. k. Waldamtskanzley zu Burkersdorf zu er=
scheinen
.


Konkurs des Johann Krieger.

Von der Amtskanzley der Joseph Edlen v.
Haggenmüllerischen Herrschaft Altlerchenfeld
wird anmit bekannt gemacht: Es sey über die
von dem Johann Krieger, einem Bradlbrater
und Jnwohner im Altlerchenfeld, selbst grichtl.
angezeigten Zahlungsunvermögenheit in die
Eröffnung eines Konkurses über das im Lande
Niederösterreich befindlich beweg=und unbe=
wegliche
Vermögen des obbemeldten Jo=
hann
Krieger gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 23. Dezemb. d.
J. die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt
einer förmlichen Klage wirder den Herrn Dr.
Augustin Haggenmüller, als Curator ad Lite.
bey diesseitiger Herrschaft alsogewiß einzurei=
chen
, und in dieser nicht nur die Richtigkeit der
Foderung, sondern auch das Recht, kraft des=
sen
er in diese, oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im wi=
drigen
nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret, und jene,
die ihre Foderung bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten im Lande
Oesterreich unter der Enns befindlichen Ver=
mögens
des eingangsbenannten Verschulde=
ten
ohne Ausnahme auch dann abgewiesen seyn
sollen, wenn ihnen wirklich ein Kompensations=
recht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigent=
liches
Gut von der Masse zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein liegen=
des
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten
zu statten gekömmen wäre, abzutragen ver=
halten
werden würden.

[25]

Nro. 101.


Convoc. Achmannische Gläubiger.

Von des k. k. Graf Hohenzollerischen Cui=
rassierregiments
Gerichts wegen wird anmit
kund gemacht, daß alle und jede, welche an
der Verlassenschaft des bey obgedachten Re=
giment
angestellt gewesenen, und am 29. Ok=
tober
d. J. in dem Staabsquartier zu Stein=
amanger
Eisenburgerkomitats testato verstor=
benen
Feldkaplans, P. Athanasius Achmann,
Ordinis Capucinorum, einige rechtmässige
Schuldfoderungen zu machen wissen, auf den
13. Jäner 1786 vor das eröftert Hohenzolle=
rische
Regimentsgericht zu Steinamanger ent=
weder
persönlich, oder durch hinlänglich Be=
vollmächtigte
zu erscheinen, und alda ihre all=
fällige
Foderungen rechtsgültig zu liquidiren
haben; hingegen aber die Ausbleibende, oder
nicht behörig liquidirende von gegenwärtiger
Verlassenschaftsmassa von Rechtswegen auf im=
mer
ausgeschlossen werden. Steinamanger
den 2. Dezemb. 1785.


Convoc. Purschische Gläubiger

Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit kund gemacht: Es sey zu Berich=
tigung
der rückgebliebenen Verlassenschaft des
ab intestato ohne wissentlichen Erben, doch
mit einem geringen Vermögen verstorbenen
Franz Pursch, eines Hauslehrers, veranlasset
worden, all jene, welche an dieser Verlassen=
schaft
ein Erbrecht, oder unter was immer
Namen einige Foderung haben, zur Anmeld=
und Erweisung ihrer Ansprüche oder Fode=
rungen
vorzuladen, und hiezu den 19. Jäner
1786 zu bestimmen; daher all diejenige, wel=
che
an obbesagt Franz Purschische Verlassen=
schaft
ein Erbrecht, oder andere Ansprüche
unter was immer für einen Namen zu haben
dermeinen, an vorbestimmten Tag früh um 9
Uhr vor dem Stift Schottischen Grundgericht
alsogewiß zu erscheinen, ihre Foderungen an=
zumelden
, und rechtlich zu erweisen haben wer=
den
, wie im widrigen mit der Verlassenschafts=
abhandlung
ohne aller Rücksicht fürgegangen,
und unter die sich Legitimirende vertheilet wer=
den
würde.


Convoc. Zürnerische Gläubiger.

Von des k. k. Buccoviner=Staabs=und Ober=
auditoriatamts
wegen wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey der bisher bey einem deren
Buccovinerdistrikts=Auditoriaten, nämlich zu
Sereth angestellt gewesene Amtsschreiber,
Adam Friederich Zürner, ledigen Standes,
und ab intestato mit Hinterlassung einiger ge=
ringen
Habseligkeiten abgestorben, daher alle

diejenige, welche entweder ein Erbrecht, oder
sonstig wie immer Namen haben mögende An=
sprüche
gegen diesen Verlaß zu haben vermei=
nen
, entweder pesönlich, oder durch hinläng=
lich
instruirte Bevollmächtigte binnen 1 Jahr,
6 Wochen, und 3 Tägen a Dato dahier bey
dieser Obergerichtsstelle ihre etwaige Ansprü=
che
, oder sonstige Foderungen um so gewisser
anzumelden, und gesetzmässig zu erproben ha=
ben
, als im Fall der Unterlassung niemand
mehr gehöret, sondern diese Verlassenschaft
ex officio abgehandelt, und somit das wei=
ters
rechtliche in dieser Sache vorgenommen
werden soll. Tschernowiz in der Buccovina
den 16. Novemb. 1785.


Konkurs des Abbe Gabriel Gruber.

Von dem Magistrate der k. k. Hauptstadt
Laibach wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
von dem Gerichte in die Eröffnung eines Kon=
kurses
über das gesammte im Lande Krain be=
findlichen
Vermögen des Abbe Gabriel Gruber
gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedachten Verschuldeten eine Fode=
rung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 7. Jäner 1786 die An=
meldung
seiner Foderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage wider den Hrn. Dr. Johann Goll=
mayr
, als Vertretter der Gabriel Gruberischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Rich=
tigkeit
der Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im wi=
drigen
nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht an=
gemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Krain befindlichen Vermögens des
eingangsbenannten Verschuldeten ohne Aus=
nahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindert des Kompensations=
Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Jgnaz Bauer.

Von der Amtskanzley der reichsgräfl. Aben=
sperg
=und Traunischen Herrschaft Rappotten=

[26]

stein wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
von derselben in die Eröffnung eines Konkur=
ses
über das gesamte im hiesigen Lande befind=
lich
beweg=und unbewegliche Vermögen des
Jgnaz Bauer, Bürgers vom Markt Großge=
rungs
, gewilliget worden. Daher wird jeder=
mann
, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn glau=
bet
, anmit erinnert, bis 12. Jäner 1786 die
Anmeldung seiner Foderung in Gestalt einer
förmlichen Klage bey alhiesigem Amtsgerichte
(weil ein Vertretter der Masse nicht zu bekom=
men
war) alsogewiß einzureichen, und in die=
ser
nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzt zu werden ver=
langte
, zu erweisen, als im widrigen nach
Verfliessung des erstbestimmten Tages nie=
mand
mehr angehöret werden, und jene,
die ihre Foderungen bis dahin nicht angemel=
det
haben, in Rucksicht des gesammten im
Lande Niederösterreich befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahm, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht ge=
bührete
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder
wenn ihre Foderung auch auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also
daß derley Gläubiger, wenn sie in die Masse
schuldig wären, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
so ihnen sönst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.


Konkurs der Groysischen Eheleure.

Von der freyhrl. Karl v. Moserischen Herr=
schaft
Harmanstorf V. O. M. B. wird hie=
mit
bekannt gemacht: Es sey von dem Gericht=
te
in die Eröffnung eines Konkurses über das
gesamte beweg=und unbewegliche Vermögen
des Anton Groys, diesseitig behausten Unter=
thans
zu Etzmanstorf, und Theresia dessen Ehe=
wirthin
, für nothwendig befunden worden.
Daher wird jedermann, der an erstgedachte
Verschuldete eine Foderung zu stellen berech=
tiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 14.
Jäner 1786 die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage bey alhiesig
herrschaftlicher Amtskanzley alsogewiß ein=
zureichen
, und in dieser sowohl die Rich=
tigkeit
, als auch das Recht, Kraft dessen er
in diese, oder jene Klaffe gesetzt zu werden
verlanget, zu erweisen, als im widrigen nach
Verfliessung des erstbestimmten Tages Niemand
mehr angehöret werden, und jene, die ihre Fo=

derung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rucksicht des gesamten Vermögens der Ver=
schuldeten
ohne Ausnahm, wenn ihnen wirk=
lich
ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Massa zu fodern hatten, oder wenn
auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut
der Verschuldeten vorgemerkt wäre, dergestalt
abgewiesen seyn sollen, daß derley Gläubiger,
wenn sie in die Massa schuldig wären, die
Schuld ungeachtet ihres Pfandrechts, das ih=
nen
sonst zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen
verhalten werden wurden.


Konkurs des Franz Holzbauer.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: Es sey von dem Gerichte in die Eröff=
nung
eines Konkurses über das gesammte im
Lande Rieder=Oesterreich befindlich bewegl.
Vermögen des k. k. Hofagentens, Franz Holz=
bauer
, gewilliget worden. Daher wird jeder=
mann
, der an erstgedachten Verschuldeten eine
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 10. Jäner 1786 die An=
meldung
seiner Foderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage wider den Hrn. Dr. Joseph Vogl=
hueber
, als Vertretter der Holzbauerischen Kon=
kursmasse
, bey dem Magistrate alsogewiß ein=
zureichen
, und in dieser nicht nur die Richtigkeit
der Foderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im wi=
drigen
nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht an=
gemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigentliches
Gut von der Massä zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie et=
wa
in die Massä schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums
=oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs der Joseph Strohamers.

Vom dem Magistrate der k. k. landesfürstl.
Stadt St. Pölten wird. anmit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung ei=

[27]

nes Konkurses über das gesamte im Lande
Niederösterreich befindliche Vermögen des Jo=
seph
Strohamers, burgl. Handelsmann alhier,
gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine Fode=
rung
zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 3. April 1786 die Anmel=
dung
seiner Foderung in Gestalt einer förm=
lichen
Klage wider den Herrn Johann Khor=
herr
, als Vertretter der Joseph Strohame=
rischen
Konkursmassa bey diesem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit der Foderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte,
zu erweisen, als im widrigen nach Verfliessung
des erstbestimmten Tages niemand mehr an=
gehöret
werden, und jene, die ihre Fode=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande Nieder=
österreich
befindlichen Jos. Strohamerischen
Vermögens ohne Ausnahme, und zwar auch
alsdann abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen
wirklich ein Kompensationsrecht ge=
bührte
, oder wenn sie auch ein eigenthüm=
liches
Gut von der Massä zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein lie=
gendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn soll=
ten
, die Schuld ungehindert der Kompensa=
tions
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Joseph Fahrnwanger.

Von N. Richter und Rath des Eisen=und
Proviantmarkts Gresten wird hiemit kund ge=
macht
: Es sey der alhiesig burgl. Eisen=und
Provianthandler, Joseph Fahrnwanger, durch
den sein Vermögen übersteigenden Schulden=
last
nunmehr ausser Stande gesetzet, seine
Gläubiger, deren einige ihn um ihre Fode=
rungen
durch Rechtszuge belanget, zu befrie=
digen
; daher veranlasset worden, den Kon=
kurs
zu eröffnen. Als wird demnach jedermann,
der an erstgedacht verschuldeten Joseph Fahrn=
wanger
eine Foderung zu stellen sich berechti=
get
glaubet, anmit erinnert, bis 7. Jäner 1786
die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt ei=
ner
förmlichen Klage bey diesortigen Markt=
gericht
alsogewiß einzureichen, und in solcher
nicht nur die Richtigkeit dieser Foderung,
sondern auch das Recht, kraft dessen er in die=
se
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlan=
get
, zu. erweisen; als in widrigen nach Ver=

fliessung des obbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden wird, solglich jene, die ih=
re
Foderung bis dahin nicht angemeldet ha=
ben
, in Rücksicht des gefamten Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne Aus=
nahm
auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, al=
so
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
etwa in die Massa schuldig seyn sollen, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums
=oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonsten
zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen
verhalten werden würde.


Konkurs der Maria Anna Pfundhellerin.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesammte
im Lande Niederösterreich befindliche bewegli=
che
Vermögen der Anna Maria Pfundhellerin,
gebohrnen Karlo, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedachte Verschul=
dete
eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis 7. Jäner
1786 die Anmeldung seiner Foderung in Ge=
stalt
einer förmlichen Klage wider Hrn. Dr.
Breyer, als Vertretter der Pfundhellerischen
Konkursmasse bey dem hiesigen Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit der Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu erwei=
sen
haben, als im widrigen nach Verflies=
sung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre Fode=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande Niederö=
sterreich
befindlichen Vermögens der eingangs=
benannten
Verschuldeten ohne Ausnahme,
und zwar auch alsdann abgewiesen seyn sol=
len
, wenn ihnen wirklich ein Kompensations=
recht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigen=
thumliches
Gut von der Massä zu fodern hät=
ten
, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut der Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß dersey Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn soll=
ten
, die Schuld ungehindert des Kompensa=
tions
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.

[28]

Konkurs des Stephan Winter.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: Es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesamte im
Lande Niederösterreich befindliche bewegliche
Vermögen des verstorbenen Stephan Winter,
burgerl. Wirths alhier, gewilliget worden;
daher wird jedermann, der an erstgedachten
Verschulderen eine Foderung zu stellen berechti=
get
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 10.
Jäner 1786 die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Herrn Doktor Pedrossy, als Vertretter der
Stephan Winterischen Konkursmasse bey dem
Magistrate alsogewiß einzureichen, und in die=
ser
nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in
diese, oder jene Klasse gesetzt zu werden ver=
langet
, zu erweisen, als im widrigen nach
Verfliessung des obbestimmten Tages niemand
mehr angehöret werden, und jene, die ihre
Foderung bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesamten im Lande Niederö=
sterreich
befindlichen Vermögens des eingangs=
benannten
Verschuldeten ohne Ausnahme auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich
ein Kompensationsrecht gebührte, oder sie ein
eigenthümliches Gut von der Massa zu fodern
hätten, oder wenn ihre Foderung auch auf
ein liegendes Gut des Verschuldeten vorge=
merkt
wäre, also daß derley Gläubiger, wenn sie
in die Massa schuldig wären, die Schuld un=
geachtet
ihres Pfandrechts, daß ihnen ansonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen ver=
halten
werden würden.


An die Karl Em. v. Rieggerische Gläubiger.

Von des k. k. Schemnitzer Berggerichts
wird den an dem Karl Emmanuel Rieggeri=
schen
zu Szamabor in Croatien liegenden Kup=
ferbergwerk
ex quocunque Titulo Sprüche
und Foderung habenden, oder zu haben ver=
meinenden
Gläubigern, und Theilnehmern
hiemit eröffnet: es sey dieses Bergwerk samt
allen dazu gehörigen Taggebäuden, Vorräthen,
Entien, und Appertinenzien bereits untern 18.
& producto 21. May d. J. von Frauen Katha=
rina
v. Riegger, und Hrn. Alexander v. Stett=
ner
, nun aber Cess. nom. von Hrn. Christian
Bartenstein mittels Einreichung einer behörig
instruirten Execuzionsklage durch Hrn. Franz
Xav. Drescher dessen legitimirten Bevollmäch=
tigten
in Anspruch genommen worden, und
respekru der auf diesem Bergwerk investirten,
1mo. loco intabulirten gräflich Gosseauischen

Puppillarfoderung, von Seiten derselben Ober=
vormundschaftstelle
, nämlich des löbl. k. k.
Banal=und Warasdiner Generaleommando ein
gleichmässiges Ansinnen eingelanget, sofort
von hieraus, als dem pro foro 1mæ Instan-
tiæ
delegirten k. k. Berggerichte, nach über=
kommenen
realen dortendigen Vermögens=und
gegentheiligen Paßivstande, aus deren Ent=
gegenhaltung
aber sich veroffenbarter Unhin=
länglichkeit
des Tilgungsfonds, sämtliche mit=
tels
der dortigen k. k. Berggerichtssubstitution
angezeigte Gläubiger zu dem diesfälligen auf
den 24. Jänner 1786. bestimmten Coneurs
zwar schon untern 15. abhin individualiter vor=
geladen
worden; Da es aber zur eigenen so=
wohl
, als auch der allenfalls hierorts noch
unbekannten=hieran Recht, oder Anspruch
habenden Partheyen Sicherheit erfoderlich seyn
will, solche durch ordentliche Edictalcitation
noch insbesondere vorzuladen; Als wird hie=
mit
zur allgemeinen Wissenschaft sowohl den
bereits bekannten; alls auch allenfalls noch
unbekannten Gläubigern, und was iminer an
dem besagten Szamaborer Kupferbergwerk.
für Ansprüche zu haben vermeynenden Par=
theyen
eröfnet: daß zur diesfälligen Konkurs=
handlung
der 24. und nach Erheischung der
Umstände auch die folgenden Läge des künf=
tigen
Jäner=Monats zur Tagsatzung angeord=
net
, und zur Vertrettung der Masse Hrn.
Paul Sinkenthaller, hiesig gmr Stadtfiscal,
auf derselben Unkosten gerichtl. bestellet wor=
den
, weßwegen an ersagten Tage sämtl: Gläu=
biger
oder Ansprecher sub precluso bey die=
sem
k. k. Berggerichte sich persönlich, oder
mittels eines hinlänglich instruirten Manda-
tarius
einfinden, ihre Foderungen erzeigen,
die Liquidirung einbringen, und das, was Rech=
tes
ist, gegenwärtigen sollen. Berggerichtsses=
sion
Schemnitz den 12. Nov. 1785.


Erinnerung an Christ. Friederich Mayer.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien dem Christian Friedrich
Mayer, Handelsmann von Chemnitz in Sach=
sen
, mittels gegenwärtigen Edikts zu erinnern
Es habe wider ihn bey diesem Gerichte der
Johann Christian Hochmuth, Handelsmann
von Frankenberg in Sachsen, wegen schuldi=
gen
372 fl. cum sua causa Klage angebracht,
und um die, der Gerechtigkeit angemessene rich=
tersiche
Hilfe gebeten. Da nun das Gericht
wegen dessen nicht bekannten Aufenthaltsort,
allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erblan=
den
, ihm Christian Friedrich Mayer den hier=
artigen
Hof=u. Gr. Adv. Hrn. Dr. Voglh⟨ ⟩

[29]

ber, zur Vertrettung auf dessen Gefahr und
Unkösten als Kurator bestellet hat, mit wel=
chem
die angebrachte Rechtssache nach Maaß
der für die k. k. Erbländer gesetzmässig be=
stimmten
allgemeinen Gerichtsordnung aus=
geführet
, sonach entschieden werden wird, auch
zu diesem Ende auf den 13. Jäner 1786 früh
um 10 Uhr eine Tagsatzung mit dem Anhang
bestimmt worden, daß beede Theile hiebey
alsogewiß erscheinen sollen, widrigens nach
Maaß der allgemeinen Gerichtsordnung ver=
fahren
werden würde. Als wird derselbe des=
sen
anmit erinnert, damit er allenfalls zu
rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder dem
bestimmten Vertretter seine Rechtsbehelfe in
gehöriger Zeit an Handen zu lassen, oder
einen andern Sachwalter zu bestellen, und
diesem Gerichte namhaft zu machen, und
überhaupt in jene rechtliche ordnungsmässi=
ge
Wege einzuschreiten wissen möge, die er zu
seiner Vertheidigung diensam finden würde,
massen er sich die aus seiner Verabsäumung
entstehende Folgen selbst beyzumessen haben
würde.


Erinnerung an Thomas Petz ꝛc.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
dem Thomas Petz, Pferdlieferanten,
oder dessen Erben, mittels gegenwärtigen Edikts
anmit zu erinnern: Es h⟨ ⟩ ihn, oder
dessen Erben bey diesem Gerichte Joseph Sa=
muel
Wertheimer Cess. nom. wegen auf einen
vom Jakob Markus, Juden, unterm 12. Febr.
1765 zahlbar ausgestellten, und an den Klä=
ger
cedirten Wechselbrief schuldigen 280 fl. 30kr.
cum sua causa Klage angebracht, und um
die der Gerechtigkeit angemessene richterliche
Hilfe gebetten. Da nun das Gericht hierauf
eine Tagsatzung auf den 6. Hornung 1786 an=
geordnet
, und wegen seinen oder dessen Erben
nicht bekannten Aufenthaltsort, allenfalls Ab=
wesenheit
von den k. k. Erblanden ihm Tho=
mas
Petz oder dessen Erben den hierortigen
Rotar und Gerichtsadvokaten, Joh. Georg
Mischel, zur Vertrettung auf dessen Gefahr
und Unkösten als Kurator bestellet hat, mit
welchem die angebrachte Rechtssache nach Maaß
der für die k. k. Erländer gesetzmässig bestimm=
ten
allgemeinen Gerichtsordnung ausgeführet,
sonach entschieden werden wird. Als wird
derselbe, oder seine Erben dessen anmit zu dem
Ende erinnert, damit er, oder sie allenfalls
in rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder den
bestimmten Vertretter seine, oder ihre Rechts=
behelfe
in gehöriger. Zeit an Handen zu lassen,
oder einen andern Sachwalter zu bestellen,

und diesem Gerichte nahmhaft zu machen, und
überhaupt in jene rechtliche ordnungsmässige
Wege einzuschreiten wissen mögen, die er,
oder dessen Erben zu seiner, oder ihrer Ver=
theidigung
diensam finden würden, massen er,
oder selbe die aus seiner, oder ihrer Verab=
säumung
entstehende Folge sich selbst beyzu=
messen
haben würden.


Erinnerung an J. V. v. Rauer.

Von dem k. k. m. öst. Merkantil=u. Wech=
selgericht
dem Joh. Vinzenz v. Rauer mittels
gegenwärtigen Edikts anmit zu erinnern: Es
haben wider ihn bey diesem Gerichte Jgnaz
und Christoph Spötl, burgl. Handelsleute al=
hier
, wegen auf einen Wechselbrief dd. 10.
Septemb. 1785 gegen Zurückstellung eines
brillantenen Medaillon, und eines deto Rin=
ges
schuldigen tausend Gulden cum sua cau-
sa
Klage angebracht, und um die der Gerech=
tichkeit
angemessene richterliche Hilfe gebetten.
Da nun das Gericht hier=auf eine Tagsa=
tzung
auf den 30. Jäner 1786 angeordnet, u.
wegen seines nicht bekannten Aufenthaltsorte,
allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erblanden
ihm den hierortigen kaiserl. Notarium, und
Gerichtsadvokaten, Johann Georg Mischel,
zur Vertrettung auf dessen Gefahr und Unkö=
sten
als Curator bestellet hat, mit welchem
die angebrachte Rechtssache nach Maß der für
die k. k. Erbländer gesätzmäßig bestimmten allge=
meinen
Gerichtsordnung ausgeführet, sonach
entschieden werden wird. Als wird derselbe des=
sen
anmit zu dem Ende erinnert, damit er allen=
falls
in rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder den
bestimmten Vertretter seine Rechtsbehelfe in
gehöriger Zeit an Handen zu lassen, oder ei=
nen
andern Sachwalter zu bestellen, und die=
sem
Gerichte namhaft zu machen, und über=
haupt
in jene rechtliche ordnungsmässige Wege
einzuschreiten wissen möge, die er zu seiner
Vertheidigung diensam finden würde, massen
er sich die aus seiner Verabsäumung entste=
hende
Folgen selbst beyzumessen haben würde.


Erinnerung an Juden Liebenschitz.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und Re=
sidenzstadt
Wien dem vormals in Prag wohn=
haft
gewesenen Juden, Liebenschitz, mittels
gegenwärtigen Edikts zu erinnern: Es habe
der Bernhard Eskeles, wider Enoch Perutz,
die Erfolglassung eines Betrages pr. 4725 fl.
von jenen bey den k. k. ni. öst. Landrechten
in gerichtl. Verwahrung befindlichen 10211 fl.
begehret, welche der gedachte Enoch Perntz
wider die Jnteressenten der letzt gewesenen k.
k. Tabakgefällspachtungskompagnie behauptet

[30]

hat. Da es nun erfoderlich seyn will, auch
ihn über dieses Erfolglassungsgesuch zu ver=
nehmen
, als wurde eine Tagsatzung mit sei=
nec
Zuziehung und dem Anhange, daß auf
sein Ausbleiben in die angesuchte Erfolglassung
ohne weitern gewilliget werden würde, auf
den 14. Februar 1786 anberaumet. Das Ge=
richt
, dem der Ort seines dermaligen Aufent=
halts
unbekannt, und da er vielleicht aus den
k. k. Erölanden abwesend ist, hat zu seiner
Vertrettung, und auf dessen Gefahr und Un=
kösten
den hierortigen Hof=und Gerichtsad=
votaten
, Hrn. Dr. Feichtinger als Kurator be=
stellet
, mit welchem das angebrachte Erfolg=
lassungsgesuch
der Ordnung nach ausgeführet,
und entschieden werden wird. Er Liebenschitz
wird dessen hiedurch zu dem Ende erinnert,
damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
erscheinen, oder inzwischen dem bestimmten
Vertretter seine Rechtsbehelfe in Handen zu
lassen, oder auch sich selbst einen andern Sach=
walter
zu bestellen, und diesem Gericht nahm=
haft
zu machen, und überhaupt in jene recht=
liche
ordnungsmässige Wege einzuschreiten wis=
sen
möge, die er für sich in dieser Sache dien=
sam
finden würde, massen er sich die aus sei=
ner
Verabsäumung entstehende Folgen selbst
beyzumessen haben wird.


Erinnerung an Maximilian Berg.

Von den k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
dem Maximilian Berg, burgl. Han=
deismann
, mittels gegenwärtigen Edikts an=
mit
zu erinnern: Es habe wider ihn bey die=
sem
Gerichte Christian Bartenstein, Banquier
a⟨l⟩hier, wegen auf eine von F. H. Ziegenha=
gen
& Comp. von Hamburg zu Favor des
Klägers, und zu seiner Bergslast abgegeben,
und von ihm acceptirten Tratta dd. 13. Juli
d. J. schuldigen 219 fl. 59 kr. cum fua causa
Klage angebracht, und um die der Gerech=
tigkeit
angemessene richterliche Hilfe gebetten.
Da nun das Gericht hierauf eine Tagsatzung
aus den 6. Hornung 1786 angeordnet, und
wegen einen nicht bekannten Aufentha⟨lt⟩sort,
allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erblan=
den
, ihm Maximilian Berg den hierortigen No=
tar
u. Gr. Adv. Joh. Georg Mischel, zur Ver=
trettung
auf dessen Gefahr und Unkösten als
Curator bestellet hat, mit welchem die ange=
brachte
Rechssache nach Maaß der für die k.
k. Erbländer gesetzmäßig bestimmten allgemei=
nen
Gerichtsordnung ausgeführet, sonach ent=
schieden
werden wird. Als wird derselbe des=
sen
anmit zu dem Ende erinnert, damit er al=
senfalls
zu rechter Zeit selbst zu erscheinen,

oder den bestimmten Vertretter seine Rechts=
behelfe
in gehöriger Zeit an Handen zu las=
sen
, oder einen andern Sachwalter zu bestel=
len
, und diesem Gerichte namhaft zu ma=
chen
, und überhaupt in jene rechtliche ord=
nungsmässige
Wege einzuschreiten wissen möge,
die er zu seiner Vertheidigung diensam finden
würde, massen er sich die aus seiner Verab=
säumung
entstehende Folgen selbst beyzumessen
haben würde.


Citat. Michael Kerschner.

Von der Herrschaft des aufgelassenen Stifts
St. Andrä an der Traisen im V. O. W. W.
wird hiemit der hieher unterthänige Michael
Kerschner von Unterwölbling gebürtig, so dem
Vernehmen nach vor 40 Jahren kaiserl. Sol=
dat
geworden, aber seit dieser Zeit her im=
mer
abwesend und unwissend geblieben ist,
vor hiesiger Kanzley zu St. Andrä binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen, peremptorie
aber auf den 25. Jäner 1787 einberufen, der=
gestalt
, daß entweder derselbe oder seine allen=
fällige
Leibeserden die bey hiesigen Waisen=
amte
anliegenden 32 fl. 57 kr. 2 pf. an vorbe=
stimmten
Termin erheben sollen, so gewiß,
als er Kerschner im Ausbleibungsfalle sonst
für tod gehalten, und dieses Geld seinen sich
bereits hierum angemeldten nächsten Befreun=
den
durch obrig⟨keitlic⟩ Abhandlung zuerkannt
und verabfolgt werden wird.


Citat. Joseph Nadwornyk.

Nachdem Joseph Nadwornyk vor 5 Jah=
ren
als Perückenmachergesell von hier nacher
Brünn in Mähren sich begeben, sein Auf=
enthalt
aber dermalen unwissend, und ihm nach
den nunmehr erfolgten Tod seines Vaters,
Anton Nadwornik, eine Erbschaft pr. 50 fl.
angefallen, als wird selber hiermit vorgefodert,
auf daß er von Dato an innerhalb 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Täg entweder persönlich,
oder durch genugsam Bevollmächtigte bey der
kais. geh. Reichshofkanzley=Justigkommission zu
erscheinen, und sich legitimiren soll, wo an=
sonst
nach Verstreichung dieses Termins ob=
gedachte
Erbschaft von Obrigkeit wegen des=
sen
übrigen Geschwistrigten hinausbezahlet,
den Ausbleibenden hingegen das ewige Still,
schweigen auferleget werden würde. Wien den
10. Dezember 1785.


Citat. Mathias Kaumberger.

Von der Amtskanzley der reichsgräfl. Aben=
sperg
=und Traunischen Herrschaft Rappotten=
stein
wegen wird hiemit kund gemacht: Wel=
chergestatten
der dahin gehörige Umerthan,

[31]

Mathias Kaumberger, von grossen Nondorf,
schon zu Nicolai 1783 von seinem Hause, Weib
und Kindern heimlich entwichen ist, und seit=
her
weder von seinem Aufenthalt noch Leben
oder Tode etwas gehöret worden, seine Ehe=
wirthin
hingegen sich geäussert, daß sie der
Wirthschaft ferners alleinig vorzustehen ausser
Stande ist, mithin um die Verkaufung gebet=
ten
hat; daher wird der Mathias Kaumber=
der
durch dieses Edikt mit dem Beysatze ein=
beruffen
, daß, wenn derselbe von untstehenden
Dato an, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen nicht erscheinet, seine Behausung öffent=
lich
verkaufet, er als ein treuloser Verlasser
des Weides und Kinder für tod geachtet, und
sein Vermögen nach dem mit seiner Ehewir=
thin
errichten Heurathsbrief dd. letzten Decem=
ber
1782 vertheilet werden würde ihm aber
alle Zusprüche genommen, und das ewige Still=
schweigen
anserleget seyn solle. Schloß Rap=
potenstein
den 1. Novemb. 1785.


Citat. Joseph Kramer n. Philipp Bauer.

Von der Amtskanzley der reichsgräfl. Aben=
sperg
=und Traunischen Herrschaft Roppotten=
stein
wird hiermit kund gemacht: daß die dahin
gehörige Unterthansöhne, Joseph Kramer von
Auhof, und Philipp Bauer von Diernberg,
bereits schon über 32 Jahre von hier abwe=
send
, und unwissend sind, auch ungehindert
alles Nachforschens weder von derselben Auf=
enthalt
, noch Leben oder Tode nicht das min=
deste
in Erfahrung hat gebrächt werden kön=
nen
. Da nun dieselbe ihre väterlicht und müter=
liches
Erbtheile bey all hiesiger Waisenkasse an=
ligen
haben, und die allhier vorfindige Be=
freundte
um Ausfolglassung dessen das gezie=
mende
Ansuchen gemachet haben, als werden
obbenannte Unterthans=Söhne, oder allen=
falls
deren sich legitimierende andere Verwand=
te
, und jene, welche Sprüche, und Foderung
an selbe zu machen oder zu haben gedenken,
hiemit vorgefodert das selbe von Dato an
innerhalb 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Täg
entweder persönlich, oder durch genugsam Be=
vollmächtigte
in allhiesiger Amtskanzley er=
scheinen
, und sich legitimiren, als ansonsten
nach Verstreichung dieses Termins über obge=
bachte
Erbschaften von Odrigkeits wegen die
Abhandlungen vorgenommen, und solche den
legitimirenden anwesenden Befreundten hinaus=
bezahlet
, den Ausbleibenden aber das ewige
Grillschweigen auferleget werden würde. Schloß
Rappottenstein den 1. Novemb. 1785.


Citat. Erben verschiedener Militar-Depositis.

Von des k. k. im Erzherzogthum Oester=

reich unter und ob der Enns, dann in den
Vorlanden aufgestellten J. D. M. M. wegen
wird hiemit jedermänniglich, besonders aber
denen nachbenannten Partheyen, derenfelben
Erben und Gläubigern kund gemacht: Ein
hochlöbl. k. k. Hoftkriegsrath habe anher zu
erkennen gegeben, daß unter den aus dem
vormals bestandenen Universal=Depositenamt
übernommenen Depositis auch die im Jahr
1763 für die nachbenannten in der kön. preuß.
Kriegsgefangenschaft verstorbene, oder ranco=
nirte
nachbenannt diesseitige Offiziers ad de-
positum
gekommene Verlassenschafts=und an=
dere
Gelder begriffen seyn, und zwar:

fl. kr.

Aus der Verlassenschaft des Oberst=
lieutenant
Broumensée... 116

des Karlstätter Hussarenregi=
ments
=Lieutenant Kowachevich 2 28½

Für den Offizier v. Nitzky, von
Würzburg Jnfanterie... 42

Lieutenant Harstall von Roeder 48

Oberlieut. Coelho von Wied. 22 30

Untelieut. Deoky von Giulay 24

Oberl. Jacuboska von E. H. Ferd. 4 8

Unterlieut. Levoezky von Spleny 7 30

Oberlieut. O'Dunior von Mercy
Slavonier....... 14 42

Unterl. Römer v. Radasdi Hussar. 7 30

Capitain Mastinuzzi v. Deutschm. 108

Fähnrich Dobeneck v. Truchseß 20

Unterl. Ratspacher v. K. Colloredo 24

Lieut. Wepfer v. Würt. Leib Reg. 17

Capitaine Harrach b. Truchseß 51

Cornet Malonyay v. Rud. Palfy 15

Rittmeister Kaiser von deto. 18

Fähnrich Nagy v. Ad. Bathyani 15

Oberlieut. Dalostia v. Luzan. 15

Welser v. Würt. Reg. Roman 75

Cornet Tyll von Kalnocky. 54

Nebst einen Schein der ausgehobenen Bürg=
schaft
des Oberl. O'Mourphy pr. 4 fl. 30 kr.

Da nun gedachte Hofstelle verordnet hat, daß
diese Offiziers ihre Erben und Theilnehmer
zur Anmeld=und Beybringung der erfoderli=
chen
Legitimation binnen den peremptorischen
Termin von 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg
ediktaliter einberuffen werden sollen; so wer=
den
obbenannte Offiziers, wenn sie noch am
Leden sind, in Fall ihres Absterbens aber
die etwa vorhandene Anverwandte oder sonsti=
ge
Erben und Theilnehmer sich binnen dem
festgeseyten Termin von 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Täg a Dato des gegenwärtigen Edikts,
das ist bis zum 18. Jöner 1787 bey diesem

[32]

k. k. J. D. M. M. um so gewisser zu melden,
und die erfoderliche Legitimationen beyzubrin=
gen
haben, als im widrigen nach Abfluß des
anberaumten Termins jene Posten, wozu sich
entweder niemand gemeldet hat, oder worüber
die rechtsbehörige Legitimation nicht beygebracht
worden ist, ohne weitern für das Militar=
Jnvalideninstitut eingezogen werden würden.
Wien den 3. Dezemb. 1785.


Amort. Tabularposten auf den freyen Hof
in Mannswörth.

Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hie=
mit
allen und jenen, den daran gelegen, kund
gemacht: Es habe hierorts Herr Heinrich Ka=
jetan
Graf v. Blümegen, als Jnhaber des
freyen. Hofs in Mannswörth V. U. W. W.
angezeiget, daß auf ermeldten Freyhof zu
Mannswörth vermög Tabularextrakt für Hrn.
Weickard Hrn. v. Starhemberg sub Dato 25.
August 1643 eine Post pr. 700 fl. und für
Hrn. Georg Wilhelm v. Walterskirchen sub
Dato 7. Aprils 1686 eine Post pr. 300 fl. mit
Ansatz hafte, sofort, da seit der ersten Post
pr. 700 fl. schon 142 Jahre, und seit der letz=
ten
Post pr. 300 fl. 99 Jahre verstrichen, mit=
hin
zu vermuthen ist, daß diese beede Posten
bereits schon längstens bezahlet seyen, um Aus=
fertigung
des in derley Fällen gewöhnlichen
Amortisationsedikts gebetten; und da in die=
ses
Gesuch auch gewilliget worden ist, als
werden alle und jede, so von obbemeldten Ta=
bularposten
entweder einige schriftliche Doku=
menten
bereits in Handen haben, oder annoch
überkommen möchter, wie auch diejenige,
welche sonst hierauf einige Schrüche und An=
foderungen
zu haben vermeinen, solche inner=
halb
eines Jahrs, 6 Wochen, und 3 Tägen
hierorts vor=und anbringen, wie im widri=
gen
sothane beede Posten nach Verfliessung
dieses Termins eo ipso amortisiret, annulli=
ret
, und kassiret werden soll. Wien den 9.
Juli 1785.


Amort. Sagbrief aufs Kleeische Haus.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit de=
kannt
gemacht: Es habe der gerichtl. verord=
net
Maria Anna Kleeische Herr Curator
aƈtum das Ansuchen gemacht, womit der auf
den vorhin Heifisch, nunmehr Kleeischen Haus
in Penzing annoch haftende, unterm 21. Febr.
1738 für die Magdalena Zotzin ausgefertigte
Satzbrief pr. 150 fl. um so mehr kassiret und
annulliret werden möchte, als nach Auslauf
der noch lebenden Wittibers Anton Klee der=
selbe
vorlängst getilget, die diesfalls ausge=

stellte Quittung aber in Verstoß gerathen,
und nicht mehr ausfindig zu machen wäre,
folglich um Ausfertigung der Amortisations=
edikten
gebetten. Da nun in dies billige Ge=
such
zu willigen kein Anstand genommen wor=
den
; solchemnach haben jene, die an Eingangs
besagten, unterm 21. Febr. 1732 auf die da=
malig
Heifisch, nunmehr Kleeische Behausung
in Penzing an Magdalena Zotzin pr. 150 fl.
Kapital cum sua causa ausgefertigten Satz=
brief
einige Sprüche und Anfoderungen zu
haben vermeinen, solche von heut Dato an
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen um
so gewisser bey dem diesseitigen Grundbuch
darthuen, als nach Verlauf dieser gesetzmässi=
gen
Frist eröfteter Satzbrief ohne weitern
kassiret, und annulliret werden soll. Wien
den 18. Mätz. 1785.


Schermung der Herrschaften Großsicharts ⁊c.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird hie=
mit
allen und jeden, welche bey der in V. O.
M. B. liegenden Herrschaften Großsicharts,
Kirchberg an der Wild=und Blumau, auch
den Zehenden zu Merkebrecht entweder in pe-
titorio
, aut possessorio, vel quocunque de-
mum
alio titulo interessirt sind, und dazu
Sprüche und Anfoderungen haben, oder zu
haben vermeinen, zu vernehmen gegeben. Es
habe bey diesem k. k. ni. öst. Landrecht der
Herr Hugo Joseph Freyherr v. Waldstätten
angebracht, daß in dem zwischen ihm, und
dem Johann Michael Edlen v. Großer über
obbesagte Herrschaften Großsicharts, Kirch=
berg
an der Wild, und Blumaun, auch den
Zehend zu Merkebrecht errichteten Kaufbrief=
und respect. Verkaufkontrakts dd. 14. März
1785 unter andern die landbräuchige Scher=
mung
bedungen worden sey, sofort um Aus=
fertigung
des gewöhnlichen Schermungsedikts
gebetten. Da man nun in dies Begehren zu
gewilligen befunden. Als ist im Namen Sr.
k. k. ap. Maj. unsers allergnädigsten Herrn
⁊c. der Befehl hiermit, daß der, oder dieje=
nige
, welche um mehrbesagte Herrschaften
Großsicherts, Kichberg an der Wild, und
Blumau, auch erwähnten Zehend Sprüche
und Anfoderungen haben, oder zu haben ver=
meinen
, solche in dem peremtorie angesetzten
Termin der 3 Jahren, und 18 Wochen bey
diesem k. k. ni. öst. Landrecht alsogewiß vor=
und anbringen, wie im widrigen nach dessen
Verfliessung keiner mehr gehöret werden,
sondern allen und jeden das ewige Stillschwei=
gen
hiemit auferleget seyn soll. Wien den 12.
Juli 1785.

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