Nro.
101
Wiener Zeitung.
Sonnabend den 17. December 1785.
Quid VERUM atque DECENS curo et rogo —
Jnländische Nachrichten.
Wien.
Des Kaisers Majestät haben
aller=
gnädigst geruhet, den Grafen
La=
dislaus Erdödy von Manyoro Kerek,
des Kreuzerkomitats Obergespann, und
den bisherigen Hofsecretair bey der
Un=
garisch=Siebenbürgischen Hofkanzley,
Hrn. Franz Bedekovics von Kumur zu
Kön. wirkl. Hofräthen an dem
Statt=
haltereyrathe von Ungarn zu ernennen.
Den Kön. Hofrath und Referenten bey
der Ungarisch=Siebenbürgischen
Hofkanz=
ley, Hrn. Joseph Nagy von Fölsö=Bük
haben Se. Maj. in Rücksicht seiner
vor=
züglichen Verdienste mit dem Kleinkreu=
ze des Kön. Ungarischen St. Stephans=
orden zu beehren geruhet.
Durch ein Hofdekret vom 27ten
No=
vemb. haben Se. Maj. zu befehlen
ge=
ruhet, daß die bisher gewöhnliche
Aus=
räucherung der Häuser an den
Voraben=
den der Weihnachten, des Neujahrs
und des Dreykönigfestes in Zukunft
gänzlich eingestellt seyn, und
unterblei=
ben soll.
Die N. Oest. Landesregierung macht
nachstehende allerhöchste Verfügungen zu
jedermanns Wissenschaft kund:
„Durch ein höchstes Hofdekret vom 9.
d. M. ist verordnet worden: daß, ob=
gleich in dem 31. §. des neuen
Zollpa=
tentes die Städte Klagenfurt und
Lay=
bach unter jenen Städten nicht begriffen
seyn, in welchen den auswärtigen
Kauf=
leuten die Besuchung der Jahrmärkte
er=
laubt worden ist, es doch bey der
un=
ter dem 9. September 1783 ergangenen
Verordnung sein unverändertes
Ver=
bleiben habe, vermög welcher die
Jahr=
wärkte zu Klagenfurt und Laybach, so
wie jene zu Grätz und Linz dergestalten
frey erklärt worden sind, daß sie von
inn=und ausländischen Handelsleuten
al=
ler Religionen besucht werden mögen.“
„Durch höchstes Hofdekret vom 9. d.
M. ist verordnet worden: da in der im
verflossenen Jahre kundgemachten neuen
Zolltariffe in den Abdrücken bey dem
Es=
sitozolle von dem gelben oder
ungebleich=
ten Wachse die Ziffer verwechselt, und
anstatt 12 1/2 kr. pr. Centen, 21 1/2 kr.
angesetzt worden seyen; so sey das
Pub=
likum von diesem unterlaufenen
Druck=
fehler mit dem Beysatz zu verständigen,
daß von dem gelben, oder ungebleichten
Wachse der Essitozoll nur mit 12 1/2 kr.
pr. Centen zu entrichten ist.“
Für die hiesiger neuerrichtete
chirurgi=
sche Akademie in der Währingergasse sind
vor Kurzem aus Florenz mit 20
Maul=
thieren 79 Kisten und 6 Statuen
anato=
mischer Wachspräparate angekommen,
die von grosser ⟨⟩ ⟨⟩barkeit und
Schön=
heit sind.
Böhmen. Da der Erzbischof von Prag,
als Metropolit, den 11. d. M. zur
Kon=
sekrirung des neuen Bischofs von
Bud=
weis, Grafen von Schafgotsch
bestim=
met hatte, so ist dieser den 9. in Prag
angelangt.
An dem bestimmten Tage Morgens
um 9 Uhr fuhren Se. bischöfliche
Hoch=
würden mit 4 Galawägen, worinn die
begleitenden Personen sassen, gegen das
Schloß auf, wurden allda von der ho=
hen Geistlichkeit empfangen, und in die
Metropolitankirche begleitet. Nach 10
Uhr sieng der ordentliche feyerliche
Kon=
sekrazionsaktus an, den der Fürst
Erz=
bischof von Prag mit den gewöhnlichen
Ceremonien der Salbung, und des
Auf=
legens der Evangelien und kanonischen
Bücher auf das Haupt, vornahm. Bey
dem Meßopfer, welches der Fürst
Erz=
bischof mit dem neuen Bischofe an zwey
Altären neden einander verrichteten, und
wobey Ersterer dem Letztern die geweihte
Hostie, und den Kelch zum Genuße
mit=
theilte, haben die Herren Weihbischöffe
von Prag und Ollmütz dem
neugeweih=
ten Bischofe, so wie auch bey den
übri=
gen Handlungen assistirt.
Der Budweiser Dombechant Hr. An=
ton Büttner, und der Domprobst
Frey=
herr von Hegenmüller sind mit
Bewilli=
gung Sr. Kaiserl. Maj. in Ansehung
ihrer Würden, mit Jnfel und Stab
be=
ehrt worden.
Aus Brünn wird unter dem 10. De=
zemb. geschrieben: „Der 21. November
war für den Markflecken Hösting im
Znaymerkreise ein höchst unglücklicher
Tag, indem durch eine aus
Unvorsich=
tigkeit eines Weibes entstandene
Feuers=
brunst, der eifrigst angewandten
Lö=
schungsmittel ungeachtet, fast alles auf
einmal in Brand gerieth, so, daß man
ausser dem Gatterburgischen Schlosse,
der Kirche, dem Pfarrhofe und dem
Bräuhause, binnen zwey Stunden 80
Häuser und 60 Scheuern mit allem
vor=
räthigen Getraide, in Schutt und Asche
verwandelt sah, ohne auch nur das
Ge=
ringste retten zu können. Bey diesem so
schweren Unglücke äusserte sich das
Mit=
leiden der Nachbarn mit grosser
Thätig=
keit, indem den bedauernswürdigen. Ein=
wohnern von Hösting gleich folgenden
Tages eine Mengr Brods und anderer
Lebensmittel zugeführt wurden, wobey
die Frau Gräfinn von Gatterburg, die
Herren von Barchonides und
Pilers=
dorf, nebst den Herren Pfarrern von
Ezastohoritz, Mährisch=Budweis und
Biskowis, sich besonders großmüthig
bewiesen.
Ausländische Begebenheiten.
Frankreich.
Für die von Monsieur, dem Bruder
des Königs, an den zweytgebohrnen
Sohn Sr. Maj. dem Düc de
Norman=
die, gemachte Schänkung hat der König
seinem Bruder eine von ihm für ein
An=
lehen von 1,800,000 Livres ausgestellte
Obligation zurückgegeben. Auch heißt
es, läßt ihm der König ein Schloß auf
dem Landgute Brünoi erbauen. Dieses
Schloß sammt dem Gute und den
übri=
gen Besitzungen des Monsieur, selbst sein
ganzer Hofstaat, sind nach seinem
To=
de für den Herzog von Normandie
be=
stimmt.
Der König hat dem Hause Orleans
alle 6 Regimenter gelassen, die es
bis=
her befaß, obschon durch den Tod des
alten Herzogs drey davon erlediget
wor=
den sind. Das Regiment Savoye=Ca=
rignan haben Se. Maj. dem Düc
d’An=
gonleme, einem Sohne des Grafen von
Artois, verliehen. Der Herzog ist daher
zum Obristen und Commandanten, der
Graf von Serent zum zweyten Obersten
ernannt worden.
Der bisherige Gouverneur von St.
Domingue, Hr. v. Bellecombe, ist nach
Paris zurückgekommen, und am 20. Nov.
bey Hofe vorgestellt worden. Am 26.
v. M. nahm der an seine Stelle
ernann=
te Graf von Lüzerne bey JJ. MM.
seinen Abschied.
Unter dem 13. Nov. ist ein Arret des
Staatsrathes erschienen, welches auf alle
fremde in das Königreich eingeführte
Wägen zu 4 Rädern einen Zoll von 800
Liv. legt. Fremde Reisende, die mit
ih=
ren Wägen in das Land kommen, erle=
gen die nämliche Summe, erhalten aber
dafür eine Consignazion, gegen welche
ihnen dieselbe wieder ersetzt wird, wenn
sie mit den nämlichen Wägen fortreisen.
Wenn sie Willens sind, mit dem
näm=
lichen Wagen wieder zu kommen, und
es anzeigen, so erhalten sie ein
Certifi=
kat, gegen welches sie alsdann ganz
un=
gehindert wiederkehren können.
Die Auslieferung der ungeprägten
Louisd’or ist durch einige Tage verzögert
worden, weil der Stempel, womit die
ersten bereits geschlagen waren, dem Hrn.
v. Calonne, in Ansehung der Kunst,
zu schlecht schien. Er hat daher einen
neuen verfertigen und alle mit dem
vo=
rigen Stempel schon ausgeprägte
Louis=
d’or wieder einschmelzen lassen.
Man glaubte, das Parlament würde
am 4. Dec. in der Sache des Card. Ro=
han einen Ausspruch thun; aber nun
heißt es, soll wieder ein Verschub Statt
haben. Dieser soll durch das Memoire
veranlasset worden seyn, das die Dame
de la Mothe durch ihren Sachwalter, Hrn
Doillot, zu ihrer Vertheidigung hat
be=
kannt machen lassen. Dieses giebt der
Ge=
schichte mit dem Halsbande eine neue für
den Cardinalen sehr ungünstige
Erläute=
rung. Es besteht aus 46 Seiten in 4to.
Ein grosser Theil desselben enthält die
Ge=
nealogie der Dame de la Mothe, gebohrne
St. Remi=Valois; hierauf erzählt man
darinn die Art, wie dieselbe mit dem
Cardinalen bekannt geworden ist, und
die Unterstützungen, die sie von Sr. Em.
erhalten hat. Endlich kömmt man an
die Angelegenheit mit dem Diamanten=
Halsband. Es heißt allda, der
Cardi=
nal selbst habe dasselbe in Stücke
zerthei=
len lassen, und einen Theil der
Diaman=
ten dem Hrn. de la Mothe, Gemahl
der Gefangenen, gegeben, damit er
die=
selben in England verkaufe; es sey auch
das davon gelöste Geld aus London an
den Wechsler des Cardinals zu Paris
angewiesen worden; einige andere
Dia=
manten soll der Cardinal gebraucht
ha=
ben um eine Bonboniere damit zu
bese=
tzen; wieder andere sollen zu Paris an
zwey Juweliere verhandelt worden seyn,
und sie Mad. de la Mothe soll selbst
ei=
nige erhalten haben. Der Graf von
Ca=
gliostro wird vieler Betrügereyen
be=
schuldiget. Um Ende beklagt die
Gefange=
ne, daß der Kardinal bey seiner
Verhaft=
nehmung Zeit und Gelegenheit gefunden
habe, einen Theil seiner Correpondenz
verbrennen zu lassen; sie behauptet,
das müsse eben diejenige seyn, die in
Betref des Halsbandes zwischen dem
Cardinalen und ihr geführet worden ist,
und die allein im Stande wäre, die
Sa=
che auf die überzeugenste Weise
aufzu=
klären.
Die in diesem Memoire angeführten
Thatsachen haben die allgemeine
Aufmerk=
samkeit um so mehr rege gemacht, als
man fast allgemein geneigt wurde zu
glauben, der Cardinal sey in der Sache
ganz ohne Wissen und Willen
hintergan=
gen worden. Seine vier Advokaten
ha=
ben sich alsogleich zu ihm in die Bastille
begeben, um ihn über den Jnhalt jenes
Memoires zu vernehmen, und dagegen
zu vertheidigen. —
Es verdient eine Bemerkung, daß die
Druckereyen zu Paris jährlich eine
Sum=
me von 46 Millionen Livr. hervorbrin=
gen. Von diesen Schriften geht ein
gros=
ser Theil ausser Landes, vorzüglich auch
nach Deutschland (London bringt nur
ein Viertheil dieser Summe hervor, und
Leipzig, die Riederlage des deutschen
Buchhandels, hat auf den Messen nur
einen Bücherumschlag von etwa 500,000
Rthlr. im Durchschitte.)
Großbritannien.
Durch eine Proklamazion von 22. Nov.
hat der König aufs neue die
Parlaments=
sitzung vom 1. Dezemb. zum 24. Jäner
k. J. verschoben.
Auf gleiche Weise ist die Sitzung des
Parlamentes zu Dublin vom 22. Nov.
zum 6. Dezemb. verschoben worden.
Der Staatssekretaire von Jrland,
Sir Thomas Orde, ist von Sr. Maj.
zum geheimen Nath ernannt worden, und
hat in dieser Eigenschaft am 23. Nov.
den Eid der Treue geschworen.
Für den zu Tyrnau in Ungarn am 6.
Nov. verstorbenen Herzog Georg von
Meklenburg=Streliz, Brudern der
Kö=
niginn, hat der Hof am 1. Decemb. die
Trauer angezogen.
Der bisherige Kommandant von
Si=
braltar, General Elliott, wird ehestens
von seinen Posten abgelöset werden, und
nach England zurückkommen. Der König
hat den General Rainsforth an seine
Stelle ernannt.
Ein neuerbautes grosses Ostindisches
Theeschif wurde vor Kurzem zu London
mit vielem Gepränge vom Stappel
ge=
lassen, und erhielt dem Minister zu
Eh=
ren, den Namen Pitt. Er war mit dem
Großkanzler, und dem Präsidenten der
Ostindischen Compagnie selbst
gegenwär=
tig, und nahm darauf mit diesem, den
Direktoren der Compagnie, und mehr als
200 Gästen, in einer Taverne das
Mit=
tagmahl ein.
Man versichert, daß der schon
er=
wähnte Finanzplan, den dieser Minister
dem Parlamente vorlegen will, zum
Vortheil des Staats sehr tief durchdacht
sey, und die Nazion sehr angenehm
ü=
berraschen werde. Die Budentaxe soll
dahin abgeändert werden, daß sie auch
den Großhändlern auferleget wird, da=
mit die Krämmer nicht mehr über
Par=
theylichkeit klagen mögen.
Vereinigte Niederlande.
Die Ratifikazionen des
Definitivfrie=
dens mit dem Kaiser, und des mit
Frank=
reich geschlossenen Allianztraktates gehen
nun nach und nach in allen Provinzen
vor sich. Die Staaten von Holland und
Westfriesland haben sie am 30. Nov.
vorgenommen. Auch die Provinz
Gel=
dern, obschon sie die Ratifikazion des
ersteren Traktates denjenigen Provinzen
überläßt, welche die Preliminarien
ge=
schlossen haben, ist ohne Vorbehalt dem
Allianztraktate beygetretten. Jn
See=
land hat die Stadt Zirriczee am 25.
Nov. eine weitläufige Entschliessung
ab=
gefaßt, wodurch sie nicht nur die
Rati=
fizirung beyder Traktate genehmigen,
sondern auch die von der Stadt
Mid=
delburg unter dem 5. Nov. in der
Ab=
sicht gefaßte Entschliessung, die Allianz
mit Frankreich zu hintertreiben, Punkt
für Punkt bestreitet. — Man zweifelt
überhaupt gar nicht, daß endlich alle
Provinzen dem Beyspiele der Staaten
von Holland und Westfriesland folgen
werden.
Diese Staaten haben durch den mit
dem Kaiser zu Stande gebrachten
Frie=
den, und durch die Allianz mit
Frank=
reich ein neues Ansehen, und eine
ver=
doppelte Macht erhalten. — Da es
sonst seit 1748 gewöhnlich war; daß die
Offiziere von der Garnison an den
Ge=
burtstage der Prinzen und Prinzessinnen
von Oranien in Galauniforme auf der
Parade erschienen, so ist ihnen dieses bey
der am 28. Nov. eintreffenden
Gelegen=
heit für immer gänzlich untersaget
wor=
den. Es ist auch beschlossen, daß in
Zu=
kunft vor allen Wohnhäusern der
De=
putirten bey der Versammlung der
Staa=
ten eine Wache aufgestellt werden soll.
Die Hauptwache soll in dem Hause seyn,
wo die Staaten ihre Versammlung
hal=
ten, und soll in das Gewehr tretten, so
oft der Präsident der Versammlung allda
angefahren kömmt.
Zu diesem Ende haben die Staaten
ihre Garde aus Breda zurück verlanget,
und sind darüber mit dem Prinzen
Erb=
statthalter in Jrrungen gerathen. Es
haben nämlich die deputirten Räthe der
Staaten die Marschordre für gedachte
Garde ausgefertiget, und dem Statt=
halter nur zur Unterschrift zugesandt.
Dieser aber hat dieselbe verweigert, und
sich auf sein Recht derley Marschordres
zu ertheilen, beruffen; — dennoch ist
die Garde am 27. Nov. im Haag
ein=
gerücket.
Auch in Ansehung des Regiments der
Schweizergarden ist man nun im Streite.
Die Staaten behaupten nämlich, es sey
durch einen blossen Misbrauch geschehen,
dan man diesem Regimente den Namen
und das Ansehen einer Leibwache des
Prinzen gegeben habe; der Statthalter
sey dazu nicht berechtiget gewesen, und
daher wollen die Staaten das Regiment
auf einen ganz andern Fuß setzen.
Als am 24. Nov. der General, Graf
Maillebois, zum Gouverneur von
Bre=
da wirklich angestellet worden ist, hat
die Provinz Holland erkläret, daß sie
das Recht zu den Gouvernements zu
er=
nennen, welches der Prinz
Erbstatthal=
ter sich vorbehalten zu können glaubet,
nicht für entschieden erkenne, bis in der
aufferordentlichen Versammlung der
U=
nion darüber eine Untersuchung angestellt,
und irgend etwas festgesetzet seyn wird. —
Dennoch heißt es nun allgemein, daß
der Erbstatthalter ehestens wieder nach
dem Haag zurückkommen werde, und
wirklich trift man im Pallaste dieses
Prin=
zen solche Vorkehrungen, die das
Ge=
rücht wahrscheinlich machen. Unter den
verschiedenen Ursachen, die man von
dieser Veränderung anführt, erwähnt
man auch eines Schreibens, so der Prinz
von einem erhabenen Monarchen
erhal=
ten haben soll, der ihm anräth, sich
nachgiebig zu zeigen, und eine
Aussöh=
nung zu treffen.
Der mit der Antwort der Staaten von
Holland auf das Schreiben des Königs
von Preussen nach Berlin gesandte
Staatsbothe ist am 29. Nov. nach dem
Haag zurückgekommen.
Die Generalstaaten haben auf
gedach=
tes Schreiben noch immer nicht
geant=
wortet. Eben so wenig haben sie über
das süngsthin angeführte Memoire des
Englischen Ministern eine Entschliessung
gefaßt.
Die Westindische Handlungskompagnie
hat die Generalstaaten nochmals um
ei=
nen Vorschuß von 3 Million Gulden
er=
sucht. damit sie von dem während des
letzten Krieges erlittenen Schaden sich
er=
holen könne, da sie widrigenfalls sich
ge=
nöthiget sehen würde, ihre Besitzungen
gänzlich aufzugeben.
Dänemark.
Die bey der zu Kopenhagen
entstan=
denen Gesellschaft für Bürgertugend, am
14. Sept. zuerst festgesetzten sogenannte
Beliebungen, deren wir letzthin
erwäh=
net haben, bestehen in folgenden künf
und zwanzig Punkten, wovon jedes
Mit=
glied einen, oder beliebigermassen auch
mehrere, sich zum Gesetze macht:
„Unser täglich Mittagstisch soll nur
drey warme Gericht; unser Abendtisch
durchaus kein; oder doch nur Ein
war=
mes Gericht enthalten. – Bey festlichen
Gelegenheiten geben wir zu Mittagsmahl=
Zeiten nur vier, höchstens fünf Schüsseln;
zum Abendessen nicht mehr als zwey
Ge=
richt; so auch Dieser höchstes nur vier
Teiler. – Wir setze keine Desert=oder
heisse Weine vor, auch geniessen wir
sol=
che durchaus nicht Gegend anderswo, es
sey denn, daß sie von vaterländischen
Pro=
dukten bereitet werden könnten. – Wir
rechnen es uns zur besondern Ehre an,
Tücher von vaterländischer Wolle, so wie
auch einheimische manufakturirte Zeuge
zu tragen. - - Bey feyerlichen Gelegen=
Seiten bedienen wir uns schwartzen
Klei=
der, doch mit Vorbehalt des seidenen
Un=
verfutters, und einer weissen seidenen
Veste. — Zu täglichen Kleidern wählt
sich jeder eine beliebige Farbe, die er aber
dann mit keiner andern verwechselt. —
Zum täglichen Gebrauch tragen wir keine
seinen Strümpfe — Ausser dem
einfa=
chen Uhrschlüssel und Bettschaft, tragen
wir keine Uhrketten und Verlocken so wie
auch — keine zwey Uhren. — Wir
kau=
fen keine fremden Uhren, Dosen, Etuis.
Schnallen, Stockknöpfe ⁊c. — Wir
ent=
halten uns des Ankaufs ausländischer
Kutscher, Chaisen, so wie alles
frem=
den Sattelzeugs, Pferdedecken u. s. w. - -
Wir enthalten uns des Ankaufs aller
fremden Hausmeubeln; — aller Sorten
fremder Porzelaine, Fayance und
Elas=
waaren; — so wie auch aller
ausländi=
schen Küchengeräthschaft. - - Zu
Auf=
bauung oder Jnstandsetzung unserer
Häu=
ser bedienen wir uns keiner fremden
Schmiede=oder Gürtlerarbeit. — Papier=
Wachstuch=oder lederne Tapeten werden
zu Beziehung unserer Zimmer gebraucht. —
Wir zur Miethe wohnenden nehmen in
unserem täglichen Wohnzimmer Besuche
an, ohne dazu besondere Visitenzimmer
zu halten. — Die Tranungen der
Unsri=
gen geschehen lediglich in der Kirche und
zwar zur Mittagszeit. — ohne
staatli=
chen Anzug wohnen wir der Handlung.
der Kindtaufe in der Kirche bey, besu=
chen aber keineswegs nach verrichteter
Handlung die Wochenstube. — An Ballen
und Lustbarkeiten ausser den Thoren der
Stadt nehmen wir keinen Antheil; auch
enthalten wie uns der
Fastnachtsvergnü=
gungen auf Amak. — Bälle, die später
als bis 12 Uhr in die Nacht hinein
dauern=
wo warmes Essen, Eis, oder sonstige hef
tig kühlende Erfrischung gegeben wird
werden von uns vermieden; wir lassen
uns auf keinen Englischen Tanz, der aus
mehr als 10 oder höchstens 14 Paar
be=
steht, auf keinen sogenannten Kehraus
ein. - - Jede Gattung hoher Spiele wird
von uns vermieden (es wird specificirt
angegeben, wie hoch jedes Spiel gespielt
werden darf.) — Jn der hier
gewöhnli=
chen Brunnenzeit machen wir keine
Lust=
fahrten nach dem Thiergarten. — Wir
enthalten uns des Schlittenfahrens durch
die Strassen der Stadt — Wir kaufen
kein Nürenbergisches Spielzeng.
Die Gesellschaft hat Mitglieder au¬
allen Ständen vom Geheimrath durch
alle Rangklassen hindurch bis auf
einfa=
che Bürger, Handwerker und Nahrung
treibende Personen. Am 26. Sept. gieng
die Anzahl ihrer Mitglieder die wieder
ausgetrettenen nicht mit eingerechnet,
über 260 hinaus.
Türkey.
Briefen aus Konstantinopel vom 25.
Nov. melden: „Die Bestürzung, welche
sein einer Zeit in dem Serail wegen
ein=
gerissener Krankheit unter der
Großherr=
lichen Familie Platz genommen hat
ist noch nicht ganz vorüber; noch eine
Prinzeßinn; Tochter des Sultan
Abdul=
bamid, ist mit Tode abgegangen; doch
fangen die zwey Prinzen, die ebenfalls
krank lagen, nunmehr an sich zu bessern.
Jndessen ist aber andererseits der Neve
des Sultan, des vorigen Großherrn
Sul=
tan Selmi Sohn, welcher den 24. Dec.
1761 zur. Welt gekommen, und als der
eigentliche Thronfolger anzusehen ist, sehr
schwer erkranket; die Betrübniß darüber
hat sich in der ganzen Stadt verbreitet.
Bey allen Moscheen geschieht die bey
sol=
chen schweren Fällen gewöhnliche
Ver=
theilung des Allmosens unter die Armen;
nebst dem Hekim Paschi, oder
Protome=
dikus, einem gedohrnen Türken, ist auch
der sehr geschickte Leibarzt, Hr. Gobbis,
und der ebenfalls berühmte Wundarzt,
Hr. Lorenzo, Tag und Nacht bey dem
Kranken, den auch sonst niemand als
seine eigene Mutter und leiblichen
Schwe=
ster verpflegen. Man hat die Vorsicht
gebraucht, den Kulkihaja, der den
zwey=
ten Rang unter dem Militare hat, in
das Jnnere des Serails einzuführen. da=
mit er von allem Augenzeuge sey, was
bey dem kranken Prinzen vorgehet; man
hoft Jedoch, daß die Krankheit von
kei=
ner schlimmen Folge seyn werde, und
diese Vorkehrungen sind vielmehr der
grossen Liebe zuzuschreiben, so man
all=
gemein für diesen Prinzen hat, als sonst
irgend eine Besorgniß, Der gegenwär=
tig regierende Großherr war gleichfalls
von einem Flusse belästiget, befinden sich
aber nun gänzlich hergestellt.”
„ Bey diesen Umständen ist man auf
die übrigen Vorfallenheiten gegenwärtig
wenig aufmerksam, auch stocken alle
Ge=
schäfte an der Pforte.”
Nordamerikanische Staaten.
Der Kongreß hat unter dem 17. Se=
ptember nachstehende Entschliessung
ge=
faßt: „Da mehrere von den
vereinig=
ten Staaten fortfahren; keine
Reprä=
sentanten zu dem Kongresse zu schicken.
oder sich nur durch zwey Glieder
reprä=
sentiren zu lassen, ungeachtet der
drin=
genden Vorstellungen, die der Kongreß
unter dem 1. Novemb. 1783, und dem
19. Aprils 1784 ausdrücklich zur
Abstel=
lung dieses Misbrauchs gemacht hat;
und da durch den Mangel einer
hinläng=
lichen Repräsentazion die wichtigsten
An=
gelegenheiten der vereinigten Staaten
ost vernachlässigt, und verzögert worden
sind und noch werden; und da die
Kon=
föderazion selbst, oder der Kongreß, der
die Verwaltung derselben auf sich
hat=
als die Ursachen des Uibels angesehen
wer=
den könnte, das doch nur aus einer
un=
vollkommenen Repräsentazion entspringt;
und da dem Kongresse daranliegt, die
Meinungen, die seiner Ehre nachtheilig.
und für das allgemeinen Beßte gefährlich
sind, zu vernichten; so ist beschlossen
worden: daß der Sekretair des
Kon=
gresses allmonatlich der gesetzgebenden
Macht der Provinzen eine liste der im
Kongresse repräsentirten und der nicht
repräsentirten Provinzen vorlegen soll
um jenem Gebrechen abzuhelfen.” —
Durch eine andere Entschliessung vom
27. Sept. verlangt der Kongreß für den
Dienst des J. 1785, zur Bezahlung der.
Jnteressen, und zur Verminderung der
Razionalschuld, den Betrag von 3 Mil¬
lionen Dollar. Aber auch in dieser Ent¬
schliessung beschwert sich der Kongre,
daß die Staaten noch nicht alle den
vo=
rigen Petizionen genuggethan haben; daß
man auch noch nicht im Stande
gewe=
sen ist, eine gleichmässige genaue
Ver=
theilung der Quoten zu bewirken, da
einige Provinzen über diesen Gegenstand
sich noch gar nicht geäussert haben. Die=
semnach macht der Kongreß seine
Ver=
theilung bloß nach seinem Gutdünken,
und, um die Staaten zur Zahlung zu
bewegen,stellt er ihnen vor, daß, nach=
dem der Kongreß grosse Landsstrecken von
den Wilden an sich gebracht hat, und
nun dieselbe verkauft, das eingelösten
Geld aber zur Tilgung der
Nazional=
schuld anzuwenden gedenkt, daß dadurch
allmählich die jährlichen Petizionen
wer=
den geringe werden.
Die letzten aus Amerika
eingelaufe=
nen Nachrichten melden daß man in
allen Amerikanischen Freystaaten und im
Kongresse zu dem Entschluße gekommen ist,
die Häven von Norden bis Süden, vom
1. Novemb. d. J. an, gegen Britische
Schiffe zur Handlung zu schliessen.
Jn Süd=und Nordcarolina hat man
mit so gutem Erfolge Papiergeld
einge=
führt, daß es eben so bereitwillig, als
klingende Münze, von jedermann
ge=
nommen wird.
Jn der Provinz Connecticut ist eine
Sozietät entstanden, welche sich Silk
So-
ciety, oder die Seidengesellschaft nennt.
Jhre Absicht ist, den Seidenbau in
Ame=
rika zu befördern, und sie hat nun
des=
willen schon angefangen, grosse
Pflan=
zungen von Maulbeerbäumen zu
veran=
stalten.
Um den Fortgang der Jndustrie und
der Amerikanischen Fabriken zu befördern.
hat der Staat von Pensylvanien
ziem=
lich schwere Zölle auf die Einfuhr
frem=
der Manufakturprodukte gelegt. Am
mei=
sten sind die Englischen Fabrikwaaren
be=
schwert. Die Portugiesischen nicht viel
weniger B. ein Schill. auf jedes
Stübchen. Galone Portugiesischer
Weine; 5 Schill. auf jede Kiste
Citro=
nen, und 7 Schill. auf jeden Ctr. Por=
tugiesischer Früchte. Diese Auflage soll
so lange danern, als die Portugiesen die
Einfuhr vom Amerikanischen Korn und
Mehl in ihre Häven verbieten werden.
Es ist auch festgesetzt, eine Auflage von
15 Procent, nach dem Werthe
gerech=
net, auf alle Englische und Deutsche
Bibeln, Gesangbücher, Fabeln, Ro=
mane und Lustspiele zu legen; Deutsche
Sensen zum Mähen, und Deutsche
Messer und Gabeln zum Eisen sind frey
einzuführen erlaubt u. s. w.
Aus Richmond in Virginien wird
ge=
schrieben, daß die wilden Stämme an den
westlichen Gränzen der Provinz grosse
Räu=
bereyen und Mordthaten ausüben. Sie
haben verschiedene Dorfschaften
überfal=
len, und mit Mord und Tod erfüllt.
Unter den Opfern ihrer Wuth nennt und
beklagt man absonderlich den Obersten
Lewis. Er war ein Sohn des
Gene=
ral Lewis und einer der ersten, der
gegen den Lord Dummore, Gouverneur
von Rhode=Jsland, die Waffen ergrif.
Man erinnert sich bey Gelegenheit seines
Todes einer merkwürdiger Thatsache, die
ihn betrift: Zehn Jahre vor dem
Aus=
bruche des Kriegs wurde er im Walde
von einer Klapperschlange gebissen; eine
bejährte Wilde erbarmte sich seiner; und
heilte ihn von dem sonst tödtlichen Bisse:
aber alle Jahre, am Tagen da er
gebis=
sen worden, schwoll ihm das Bein, und
verursachte ihm lebhafte Schmerzen; sie
dauerten durch 24 bis 30 Stunden, und
verschwanden dann sammt der Geschwulst.
Die den Einfällen der Wilden
ausge=
setzten Provinzen der vereinigten
Staa=
ten machen ernstlichen Anstalten zur
Ge=
genwehre.
Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 101 1785.
Wien.
Nachricht.
Mittelst höchsten Hofdekrets vom 24.
Novemb. ist verordnet worden: Obschon
durch das neue Zollpatent vom 16. Sept.
1784 überhaupt alle vorher bestandenen
Zollgesetze aufgehoben worden sind, so sey
doch nothwendig befunden worden, eini=
ge vor gedachtem Zeitpunkte erlassen
Spezialverordnungen zu erneuern, und
in ihrer vorige Gültigkeit zu belassen,
und zwar 1) werde erlaubt, daß
ge=
meine Asche mit 1 Denar Essitozoll vom
Metzen nach Hungarn ausgeführet
wer=
de. 2) Das in Tyrol erzeugte Bley,
welches durch ein Zeugniß des Schwatzer
Bergwesens=Direktorats als eine
tyro=
lische Erzeugniß legitimiret ist, habe in
der Einfuhr die nämliche Begünstigung,
wie die tyrolischen Fabrikaten zu
genies=
sen. 3) Die von der Rüderischen
Com=
pagnie zu Arlo in Tyrol zubereiteten
Feuersteine haben bey ihrer Einfuhr,
wenn sie behörig legitimiret sind, in die
übrigen K. K. Erbländer eine gänzliche
Zollfreyheit bis auf weitere Verordnung
zu geniessen. 4) Von Haufzelten, wel=
che à 3 fl pr. Zenten geschätzet werden,
soll der Einfuhrszoll à 10 pr. Cto. mit
18 kr. vom Zenten abgenommen werden.
5) Hönigwasser ist bey der Einfuhr mit
2 kr. vom Eimer in die Verzollung zu
nehmen. 6) Die zu Wartberg in
Hun=
garn verfertigten ganz und halb seidenen
Kotzen haben bey ihrem Eintritte in die
deutschen und galizischen Erbländer nur
15 kr. an Consummozoll von einem
ein=
sachen Stücke zu entrichten. Welches
von der K. K. N. Oe. Landesregierung
zu jedermans Wissenschaft hiemit
be=
kannt gemacht wird. Wien den 2. De=
cember 1785.
Jm k. k. Nationalhoftheater
ist heute Srmstag den 17. dieses zum
ersten=
mal: die Nachschrift, ein neues
Originallust=
spiel in einem Aufzuge.
Reichhofräthliche Protokollsauszüge.
Dienstag den 6. Dezember.
Wagenseil, contra v. Schule, appel. pcto
indemnisat.
v. Birkenstock, contra die v. Birkenstocki=
sche Gedettere und Verwandte, citat: modo
revisionis.
Fürlinger, contra den Grafen v. Schön
burg, pcto deb.
Zu Mecklenburg Herzogthümer, Landräthe
und Deputirte von der Ritterschaft zum
en=
geren Ausschuß, contra v. Lützow, appel.
pcto sori.
v. Ulm zu Erbach auf Mittelbiberach, cont.
v. Ulm auf Marbach, revis.
Reichs=Ritterschaft am Niederrheinstrom,
contra Kur Trier, mdr. pƈto turb. immed.
imperti, nunc revis.
v. Murr, pcto Invest. über einige
reichs=
tehenbare Güter zu Zirndorf. Weyhersbuch u.
Rehedorf.
v. Seckendorf Gebrüder, modo v. Borié
Freyherr, pcto Inveftiruræ über 2 3tel des
Zehens zu Unternessenbach.
Freytag den 9. Dezember.
v. Hatzfeld Graf, contra den Herrn
Gra=
sen v. Limburg=Styrum, modo Herrn Fürst
Bischofen zu Speyer, . ad exequendum.
v. Schönburg Graf, contra Kursachsen,
pcto deneg. Justir.
v. Jflinger üble Aufführung und
Güterad=
ministration über Lackendorf betr. modo
Fa=
ber, als v. Jflingerischer Contradictor, cont.
v. Jflinger, appel.
v. Keller, modo v. Günderode, contra
Schenk v. Schweinsberg, appel.
Idem, contra eundem, appel. in specie
die v. Milchlingerischt Jnterdention betr.
Zu Mecklerburg Herzogthümerꟾ, Landräthe
und Derntirte von der Ritterschaft zum
en=
geren Ausschuß, contra Litzow, appel pcto
Zu Nürnberg Burgermeister und Rath,
contra die fürstl. Brandenburgische Regierung
zu Baytent & cons. pcto juris exequendi
Subdiros sub Centrana Brandenburgica, in
Specie in pago Hausen habitantes.
v. Ulm, contra v. Ulm, revis.
v. Rottberg Friederich August qua Senior
Familiæ und Lehenträger, proprto & nomine, pcto Investituræ.
Verstorbene zu Wien.
Den 9. December. Jn der Stadt.
Dem Joh. Lumier, bgl. Perückenm. s. K. Theres.
alt 4 J. in d. Weihburgg. N. 938.
Fr. Anna W. Spalofskin, herrs. Sekret. Wit. alt
77 J. im tief. Graben N. 405.
Hr. Joh. Adam Schießl, k k. Trabant. Rottmeist.
alt 80 J. im Schulterg. N. 266.
Vor der Stadt.
Dem Ant. Buchhuber, bürgl. Strumpfwirk. s.
K. Joh. alt 2 J. zu Mariah. N. 28.
Georg Pauer, herrs. Haustapzier. alt 73. J. zu
Mariah. N. 128.
Theris Prischlin, herrs. Kammerdien. Wit. alt
56 J in d. Josephst. N. 114.
Dem Jak. März, Wirth, s. K. Anna, alt 2 J.am
Spitlb. N. 55.
Georg Jahn, Wäscher, a. 68 J. zu Gumpend. N. 62
Eva Kannekin, Landkr. Wit. alt 64. J. am Neust.
N. 53.
Kath Preisin, Schust. Wit. alt 64 J. in d Alsterg.
N. 152.
Joh. Falzhueger, Flormach. alt 30 J. in d. Leo=
poldst. N. 282.
Der Gertr. Greinerin, Kais. Portiers Wit. i. S.
Joh. alt 14. J. am Rennw. N. 2.
Dem Jonas Nusbaum, Schneid. s. K. Christian,
alt 3 J. auf d. neu Wien N. 142.
Dem Paul Andreas, Kais. Reitkn. s. T. Magdal.
alt 17 J. auf d. Windm. N. 28.
Dem Jak. Weidlinger, Wäscher, s. W. Barb. a.
54 J. zu Gumpend. N. 87
Dem Ludw. Luz, Zimmerm. s. K. Peter, alt 1 J.
im Lerchenf N. 47.
Elis. Klingerin, Webers Mit. alt 57 J. im allg.
Krankenh
Joh. Kozureck, Kanon. alt 25. J. im Militärspit.
Kath Hueberin, Tagl. W. alt 40 J.
Ant. Becher, herrs. Roßwart. alt 31 J. heede im
Siechenh.
Summa 20. Personen. darunter 5. Kind.
Den 10. December. Jn der Stadt.
Kath. Penitschin, Hausmeist. Wit. alt 44. J. auf
d Mölkerpast N. 99.
Vor der Stadt.
Dem Hrn. August. Braunisch, Verwalt. s. Fr.
Susanna, alt 74 J. am Alsterb. N. 78.
Dem Hrn. Franz Schwarzmann, bgl. Handelsm.
s. K. Paul, alt 4 J. auf d. neu Wien N. 68.
Dem Math. Weiß Anstreich. f K. Magdal alt
2 J. am Stroz. Gr. N. 30.
Dem Jgnaz Schenk, bürgl. Binderm. s. K. Jos.
alt 1 J. im Lichtenth. N. 45.
Anna Sixin, Tagl. Wit. alt 80 J. zu Mäzleinsd.
N. 17.
Dem Mich. Niegel, Holzhack, s. K. August. alt
J. im Lichtenth. N. 59.
Ernst Tauf, Schloss. alt 28 J.
Albert Hermle, vaz. Bediente. alt 35 J.
Anna Stumerin, Kutsch. W. alt 85 J. alle 3 im
allg. Krankenh.
Dem Mart. Wilot, Bediente. s. T. Mar. Anna,
alt 29 J. in d. Roßau N. 68.
Thom Kranawet. Schuhkn. alt 22. J.
Joh. Feßel, Tagl. alt 48 J.
Rath. Elias, Pfründl. alt 80 J.
Leop Amon, Bandmach. a. 26 J. alle 4 im Siechh.
Rennerius Bann, Gmr. alt 37 J. im Militärsp.
Summa 16. Personen, darunter 4. Kind.
Erinnerung.
Hr. Jos. Niklas Graf u. Hr. d. Windischgrätz¬
welcher vor einigen Tägen von hier abgerei¬
ser, macht hiermit jedermann bekannt, daß alle
diejenige, so an ihn allenfalls etwas zu sodern
haben möchten, sich längstens binnen 6 Wo¬
chen von untengesetzten Tege an zu rechnen,
bey dem Herrn Frantz v. Haymmerle, k. k.
böhmisch=und österreichischen Hofagenten, am
Kohlmarkt im gräfl. Montecucolischen Haus
Mr. 139 im zweyten Stock mit ihrer
angeb=
lichen Foderung zu melden haben; nach wel¬
cher Zeit denen sich nicht gemeldeten keine Reb
und Antwort mehr gegeben werden wird. Wien
den 9. December 1785.
Nachricht.
Herr Graf Franz v. Eszterhazy, ungarisch=
siebenbirgischer Hofrath läßt allen Kaufleuten,
Künstlern und Professionisten zu wissen
ma=
chen, daß, nachdem selbe bey seinem seligen
Vater, Ungarisch, siebenbirgischen Hofkanzler,
alzeit am Ende eines jeden Monats richtig
bezahlet, und ihm hierüber die Rechnungen
von dessen Haushofmeister mit aller
Richtig=
keit gelegt worden sind, im ein oder der
an=
dere mit Billigkeit doch noch etwas zu sondern
hätte, derselbe sich in seinem Quartier in der
Annagaffe im ersten Stock des Täuberhofes
bey seinem Haushofmeister bis Ende Jäner
1786 zu melden hätte, indem nach Verlauf
dieses Termins keine dergleichen. Foderungen
mehr angenommen würden.
Reisekompagnon.
Es gedenket jemand mit Extrapost und
sei=
nen eigenen Wagen längstens bis 24. dieses
nach Anspach zu reifen; wer Belieben trägt
um die Hälfte Spesen diese Tour auch
allen=
falls bis Regensburg oder Nürnberg
mitzu=
machen, kann ein mehreres im
Zeitungskom=
toir erfragen.
Larven.
Mathias Kaltenbrunner und sein Stiefsohn
Joseph Lanz, so von hoher Landesregierung
die Erlaubniß erhalten, alle Gattungen
Lar=
veu zu verfertigen und zu verkaufen, haben
die Ehre Nachricht zu geben, daß sie sich
für die bevorstehende Faschingszeit mit einem
neuen Vorrath von allen Sorten Mann=und
Frauenlarven versehen, und selbe von der
be=
sten Eigenschaft sowohl dutzend=als stückweise
in den billigsten Preisen in eigener Behausung
im Lichtenthal bey dem schwarzen Hand Nr.
14 im ersten Stock verkaufen.
Ankündigung eines ökonomischen Werks.
Zwo Ursachen bewogen mich die Uebersicht
meiner ökonomischen Vorlesungen in Gestalt
eines Tabellarextrakts der Presse zu übergeben.
Die eine findet man in dem Vorberichte an
den Leser; die zweyte ist, daß diese Uebersicht
zu einigem Vorgeschmack, und beyläufiger
An=
kündigung des Jnhalts von meinem künftigen
Werke dienen solle. Es soll sich Güterbesitzern
und ihren Wirthschaftsämtern durch den
er=
wiesenen Nutzen von selbst empfehlen: es sagt
so viel, als einem Oekonome höchst nöthig
ist, es enthält so viel, als ein emsiger
Güter=
verwalter wissen soll, es lehret so viel, als
man von einem Anfänger erwarten kann. —
Daß ich Rathschlägen würdiger Oekonomen,
und erfahrner Landwirthe, die in allen zur
Oekonomie unentbehrlichen Wissenschaften
be=
stens bewanderr sind, gesolget sey, kann ich
nicht läugnen; ich that aber hiedurch weiter
nichts, als daß ich die Wahrheiten wiederholte,
die sie sowohl auf öffentlichen Lehrstühlen, oder
durch ihre vornehmen Werke dem Publikum
bekannt gemacht haben. — Niemand wird von
mir Neuer⟨ungen⟩ erwarten, ich trage alte
Wahr=
heiten vor, die eben, weil sie alte Wahrheiten
sind, sich bewährt bezeiget haben, und suche
sie mir mehr bekannt und allgemein zu
ma=
chen. — Das ausführliche Werk selbst, wel=
ches ich hiermit ankündige, wird aus beyläufig
200 Bögen in groß Quart, 40 Tabellen, und
etwann 260 Kupferstichen bestehen — Pränu=
merationsgelder werden nicht angenommen,
die Subscription geschieht darum, damit man
aus der Anzahl der Herren Liebhaber die
Auflage bestimmen, und einen zu
beträchtli=
chen Schaden vermeiden könne. Die Herren
Liebhaber belieben ihre Subscriptionen, wenn
solche abwesend sind, franko zu überschicken;
wer 20 Subscribenten einsendet, bekömmt sein
Exemplar unentgeldlich, man hat sich
dieser=
wegen entweder bey Hrn. Joh. G. Mößle am
Bauernmarkt in seiner Buchhandlung, oder aber
bey mir unter Mariastiegen der Schwergasse
gegenüber Nr. 408 im Passauerhof im ersten
Stock zu melden. Das ganze Werk koster
ungebunden 15 fl. für die, welche subscribiren,
und den Subscriptionsschein aufweisen. Die
meine Vorlesungen hören, bekommen solches
unentgeldlich. Nach Ende Jäner 1786 wird
keine Subscription ferner angenommen, auch
das Werk nicht anders als pr. 24 fl. wegge=
geben. — An Kosten reinen Druck und ächter
Zeichnung wird nichts gesparret; wenn die
Subscription nur zur Deckung der Ausgaben
hinlänglich ist, wird das Werk der Presse
über=
geben. Eigennutz bestimmt mich nicht, ich
hoffe also, daß meiner Arbeit dieser Vorwurf
nicht gemacht werden wird. — Was meine
Vorlesungen selbst betrift, so werden dieselben
den 2. Jäner 1786 anfangen, und
ununterbro=
chen fortgesetzer werden. Die veranstalteten
Sammlungen aus den 3 Reichen der Natur,
als auch die in der Uebersicht benannten
Mo=
delle samt den nöthigen physikalischen und
me=
chanischen Apperat und Werkzeugen werden 6
Tage vorher für jedermann öffentlich zu
se=
hen seyn, und die Liebhaber der ökonomischen
Vorlesungen mit Eintrittsbilleten bedienet
werden. Joach. Spalowsky, Med. Dr.
Nachricht
Bey Georg Philipp Wucherer im Seitzerhof
unter den Tuchlauben ist zu haben:
Wiener Musenalmanach auf das Jahr
1786. Herausgegeben von J. F.
Ratschky und A. Blumauer.
ungeb. 45 kr.
Damenkalender, zum Nutzen und
Ver=
gnügen eingerichtet, auf das Jahr
1786.
Jn diesem ganz neuen Taschenkalender
be=
findet sich voran das wohlgetroffene, und mit
äußerster Sorgfalt ausgearbeitete Portrait Jr.
Maj. der ruß. Kaiserin. Hierauf folgen 6
Kup=
fertafeln mit Frauenzimmer=Kopfputz, wor=
an der seine Geschmack mit der fleißigen
Aus=
arbeitung in so gutem Ebenmaaße steht, daß
sie den uneingeschränkten Beyfall aller
derjeni=
gen schon jezt vor sich haben, welche dieselbe
bey mir in Augenschein zu nehmen beliebten.
Die 12 Monatskupfer, wozu die Jdeen
aus der Bianko Capello des Hrn. Meisners
genommen sind, haben den Kennzug der
Mei=
sterhände jener Künstler, welche die Zeichnung
entworfen, und dieselbe auf Kupfer
übertru=
gen. Die Namen der Herren Mark und
Sam=
bach sind schon zu vortheilhaft bekannt, als
daß ihre Arbeiten noch weiters müßten
angeprie=
sen werden. — Der Kalender selbst bestehet
aus dem Katholischen Protestantischen und
Rußischen. Auf jeden Tag ist der Auf=und
Niedergang der Sonne angezeigt, und neben
den Mondsveränderungen sind noch andere
nöthige Kalenderangaben beygefügt. Die
Glei=
chung der Zeit, oder die tägliche Abweichung
der Penduluhren von dem Mittag, den die
Sonne macht, ist nach den astronomischen
Ephemeriden des Hrn. Pater Hells auf das
Jahr 1786 Tag vor Tag sorgfältig
angege=
ben. Nach dem Kalender sind die
Geburts=
täge des hiesigen Hofes angezeigt. Nach
die=
sen folgt eine andere Kupferplatte, worauf
der Ursprung des Lotharingisch=österreichi=
schen Hauses, seit dem siebenden
Jahrhun=
dert bis auf unsere Zeiten, vorgestellt und
mit einer Erläuterung beleuchtet ist, die als
eine Einleitung in die Geschichte desselben
be=
trachtet werden kann. Zum Verständniß der
Monatskupfer ist gleich auf den ersten
Blät=
tern des Kalenderbogens ein kurzer Auszug
aus der Geschichte der Bianka Capello. —
Das genealogische Verzeichniß der
jeztleben=
den vornehmsten Personen in Europa giebt;
umständliche Nachricht: 1) von den Kaisern;
2) von den Königen; 3) von den
Kurfür=
sten; 4) von folgenden Fürstenhäusern; Repu=
bliken, und Ritterorden, als: Anhalt, Arem=
b⟨e⟩rg, Auersberg, Baaden, Baiern, Bran=
denburg, Braunschweig, Clary, Collore=
do, Carland, deutscher Ritterorden, Die=
trichstein, Esterhast, Fürstenberg, Genua,
Hessen, Hohenlohe, Hohenzollern, Holl=
stein, Johanniterorden, Kauniz, Kheven=
hüller, Kinsky, Lamberg, Lichtenstein,
Ligne, Lobkowiz, Löbeustein, Mannsfeld,
Meklenburg, Modena, Nassau, Neuwied,
Oettingen, Pasr, Palm, Parma, Pfalz,
Piccolomini, Portia, Renß, Sachsen.
Salm, Schwarzburg, Shwarzenberg,
Solms, Stabromberg, Stollberg, Thurn
und Taxis, Toskana, Trautson, Venedig,
Waldek, Würtemberg, Ysenburg. — Man
findet in diesem Verzeichniß die Namen der
Fürsten, und ihrer Familien, deren Geburts=
und Vermählungstäge, Regierungsantritt u.
s. w. Nach der Genealogie der weltlicher
Für=
sten folgt ein Verzeichniß der geistlichen
Für=
sten des römischen Reichs, und dem kaiserl.
Erblande, wie auch eine chronologische
Rei=
he der deutschen Kaiser von Karl dem
Gros=
sen bis auf Joseph II. samt den
merkwür=
digsten Begebenheiten, die sich während
ih=
rer Regierung zugetragen haben. — Bei dem
Kalenderanhang ist vorzüglich dieses zu
de=
merken, daß er größtentheils aus neuen
Auf=
sätzen bestehet, und nicht, wie es bisweilen
zu geschehen pflegt, aus Schriften genommen
ist, die ohnedies schon in jedermanns Händen
sind. Der Jnhalt selbst ist folgenden: 1) von
der Zeitrechnung: Ein Artikel, der alles
ent=
hält, was ein Frauenzimmer von dieser
Mate=
rie wissen muß; man schmeichelt sich auch,
daß mancher Leser ihn nicht ohne Nutzen
durch=
gehen werde. 2) Verzeichniß einiger
merk=
würdigen Erfindungen: aus andern
weit=
läuftigen Verzeichnissen dieser Artist das
wich=
tigste ausgehoben, weil man den Raum nicht
mit uninteressanten Dingen füllen wollte. 3)
Eine Probe von Damenphilosophie: dieser
Artikel möchte vielleicht für die Leserinen der
anziehendste und angenehmste seyn. 4) Etwas
aus dem Leben der Königin Christine von
Schweden: räthselhaft, wie Christinens
gan=
zes Leben. 5) Ehrenrettung des
Frauenzim=
mers: der Verfasser hoft für diesen Aufsaz
den Dank der meisten Leserinen zu verdienen.
6) Elisabeth von England: eine von
Meis=
ner gerügte Anekdote aus dem Leben dieser
Königin wird unpartheyisch geprüfet. 7) Weib=
lich Grausamkeit: Eine wirkliche Geschichte.
8) Von der Verschwiegenheit: Eine
morali=
sche Deklamation, mit Beyspielen aus der
Ge=
schichte belegt. 9) Schande ist stärker, als
der Tod: Eine historische Anekdote zur Ehre
des schönen Geschlechts. 10) Weiberlist, oder
ein guter Einfall der Trojanerinnen. 11) Der
Berg Aetna in Sicilien, eine der schönsten
Stellen aus Brydons Reisen. 12) Der
weibli=
che Heldenmuth, der Belohnung eines Chr⟨ist⟩
würdig. 13) Der Greis und das Mädchen.
14) Fräulein Lotte und die Mama: zwey
wizige Poesien. 15) Frage und Antwort, ein
Wort zu seiner Zeit geredet. 16) Viel Köpfe
viel Meinungen, ober das höchste Verdienst
einer Frau, nach dem Ausspruch alter
grie=
chischer Weltweisen. 17) Widerspruch der
Wünsche: eine Lobrede für die Abwechslung
der Kälte mit der Wärme. 18) Das
räthsel=
hafte Liebesgeständniß: eine Anekdote, die
gemiß Niemand mißfallen kann. 19) Ahnen=
probe und Menschenwerth: Ein Beytrag
zur Beruhigung für alle Menschen. 20) Eine
phisikalische Berechnung: Für Wien
beson=
ders erheblich. 21) Gedanken eines Trinkers
über die Erfindung der Luftbälle. 22) Feder=
bette: Eine ökonomische Berechnung. 23) Frei=
werbers=Kunstgriffe, aus der römischen
Geschichte entlehnet. 24) Aus Friderikens
Namenstag: Eine Probe der Achtung des
Verfassers des Damenkalenders für das
schö=
ne Geschlecht. 25) Eine Anekdote aus dem
Bade, die sich von selbst empfiehlt. 26) Eh=
renspiegel unsers Jahrhunderts in
gedräng=
ten und kraftvollen Auszügen. 27) Ein
Bey=
trag zur Ehre des schönen Geschlechts: Ei=
ne kurze Regierungs=Geschichte Katharinens
II. 28) Verzeichniß von 74 innländischen, und
120 ausländischen Städten, ihrer
Entfer=
nung von Wien, Länge, Breite, Dauer des
längsten Tags, Bevölkerung Klima, und
Verschiedenheit der Zeit, wann es zu Wien
Mittag ist; auf jede Stadt besonders
berech=
net. 29) Verzeichniß einiger berühmten inn=
und ausländischen Messen und Jahrmärkee.
30) Wiener=Postbericht. 31 Verzeichniß der
gangbarsten inn=und ausländischen Gold=und
Silbermünzen. 32) Verhältniß des Goldes
zu dem Silber. 33) Vergleichung der
Auslän=
derellen mit der Wienerelle. 34) Vergleichung
des Ausländergewichts mit dem
Wienerge=
wicht. 35) Vergleichung der eigenen Schwere
einiger flüßigen Körper. 36) Vergleichung der
merkwürdigst. Meilenmaße. 37) Tabelle, die
Hof=
nung unverheirateter Mädchten zu berechnen.
38) Tägliches Luftschiffen. Den Beschluß
macht ein Gedicht an die Liebesgöttin mit einer
ganz neuen Composition. — Das Exemplar
kostet gebunden im niedrigsten Preise 1 fl. 30 kr.
und steigt aufwärts nach der grössern oder
ge=
ringern Kostbarkeit des Einbandes, der
durch=
aus nach dem neuesten und niedlichsten
Ge=
schmacke eingerichtet seyn wird, bis auf einen
Souverainsdor. Die Gewinnst=und Verlust=
Tabelle wird auf Verlangen unentgeltlich
bei=
gebunden. Man enthält sich sorgfältig, von
der Schönheit und Gleichheit des Papiers,
von der Zierlichkeit der Schrift, von der
Genauigkeit der Korrektur, die der
Herausge=
ber durchaus selbst besorgte, von der
Annehm=
lichkeit und Reinlichkeit des Druckes, von der
sparsamen Benutznug auch des kleinsten Raumt,
oder von der beym Einband angewandten
Sorgfalt etwas anzurühmen, da man sich
versichert seyn zu dörsen schmeichelt, daß das
ganze Unternehmen den namhaften Aufwand
des Verlegers rechtfertigen, dem Fleiß der
Künstler, der vielfältigen Mühe des
Heraus=
gebers, dem hiesigen Buchhandel und Wiens
Druckerpressen Ehre machen wird. — Noch
ist zu erinnern, daß die Geschichte der Bianka
Capello, woraus die Jdeen zu den 12
Monats=
kupfern genommen sind, bey dem Verleger
des Damenkalenders in einer ganz neuen sehr
zierlichen Ausgabe, mit den Kalenderkupfern,
ehesten zu haben ist.
Anzeige.
Bey Rudolph Gräffer, bey Kraus, und bey
Sebast. Hartl ist zu haben:
Trauerrede auf den w. Br. Franz
Esz=
terhazy v. Galantha, Ungarisch=Sie=
benbürgischen Hofkanzler ꝛc.
Gehalten am 17. Novemb. in der s. e. Loge
z. g. H. i. O. v. W. von dem s. e. Br. W.
T. E. Zum Besten der Armen
herausge=
geben. 8. Wien 1785. 10 kr.
Jm deutschen Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse Nr. 931 ist ganz neu
angekommen und in Kommission zu haben:
Biografie Maximilian III von Baiern,
von Wilh. Rothammer, ehevor kurbair. aus=
serordentl. Prof. d. z. hochf. Turntaxischer
Bibliothekar, auf sehr schöne Papier, mit
den Portraiten des seel. Kurfürsten und dessen
noch lebenden Gemahlin, gr. 8. Regensb.
1785. 2 fl. 24 kr.
Ferner ist alda zu haben:
Wienerischer Taschenkalender zum Nutzen und
Vergnügen auf das Jahr 1786, mit 12
Kupfern, in Taschenformat, geb. in Papier
mit Schuber 45. kr. — deto in Pergament mit
Goldschnitt 1 fl. — in Seiden 1 fl. 20 kr.
Directorium Romano-Viennense, seu Ordo
Missas celebrandi, & horas canonicas
re-
citandi, juxta ritum Missalis, & Breviarii
Romani, ac Proprii Viennensis, pro An.
Dom. 1786. 20 kr.
Proprium Sanctorum Metropolitanæ Eccle-
siæ & Archi-Diœcesis Vienensis, &c. 8vo. 1 fl. 20 kr. in Franzb. 1 fl. 40 kr.
—— deto in 4to ungeb. 1 fl. 40 kr.
Borlesungen, welche sowohl ordentlich als
ausserordentlich an der Universität in Wien
vom 4. Novemb. 1785, bis 7. Septemb.
1786 gehalten werden, 4 kr.
Vorschlag zu einer Verbesserung aller
Gattun=
gen Herzösen 20 kr.
Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedener.
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:
Gothaischor Hofkalender zum Nutzen
und Vergnügen eingerichtet auf das
Jahr 1786. 1 fl. 30 kr.
Der Wienerbot, ein Volksbuch für
Oesterreichs Staaten, erster Theil,
erstes Paket, 8. Wien 786. 34 kr.
Gröninger (J. F.) der vom Schlaf
er=
weckte österreichische Handelsmann,
an seine Mitbrüder, 8. 786. 12 kr.
Hildebrandt (G. F.) Handbuch der reinen
Grössenlehre, 1ter Theil, 8. Göttingen
1785. 2 fl.
Methode (neu abgefaßte) die Geometrie von
sich selbst zu erlernen, 3=und 4ter Band,
mit Kupf. 8. Breslau 1782. 6 fl. 45 kr.
Keller (E. U.) das Grab des Aberglaubens
4 Sammlungen, 8. Stuttgart 1785. 3 fl.
Müller (G. H.) die Wahrheit der Geschichte
Jesu nach den Erzählungen der vier
Evan=
gelisten in ihrem höchstzuverläßigen
histo=
rischen Grunde mit praktischen
Anmerkun=
gen, vornehmlich für nachdenkende
Jün=
glinge, 8. Stuttgart 1785. 40 kr.
Henn (E. L.) Nelkenkalender, oder
monat=
liche Verrichtung mit den Grasblumen in
einer Gegend vom 51ten Grad, nach
24jäh=
riger Erfahrung, 8. Halle 1785. 8 kr.
Der erste öffentliche Konkurs für geistliche
Benefizien beym Linzerkonsistorum, dem
ge=
samten ehrwürdigen Weltoriesterstande im
Oesterreichischen zur nothwendigen
Nach=
richt, 8. 1785. 9 kr.
Jn der Jos. Stahelischen Buchhandlung
in der Wollzeile im aräfl. Pergenschen Hause
Nro. 813. der Briefpost über sind folgende
neue Werke zu haben:
Wahres und Wahrscheinliches für den
Den=
ker, 8. Berlin 786. 7 kr.
Göttinger Taschenkalender, zum Nutzen und
Vergnügen mit 37 Kupfern von
Chodo=
wiecki und Riepenhausen, welche die
ueue=
sten Moden, und andere unterhaltende
Ge=
genstände darstellen, geb. in Pergament mit
Goldschnitt, Schuber und Schreibtafel,
1 fl. 30 kr.
Mendelsohn (Moses) Morgenstunden oder
Vorlesungen über das Daseyn Gottes, 8.
Berlin 785. 1 fl. 30 kr.
Peregrine Pickle, neu übersetzt, 3=u. 4ter Th.
Die Herren Pränumeranten werden ersucht,
ihre Billers zurückzugeben, und den 3=u.
4ten Theil dagegen zu empfangen. Alle 4
Theile dieses Werkes werden um 5 fl. 30
kr. verkauft.
Meisners Skitzen, neue umgearbeitete
Aufla=
ge, 7=u. 8ter Theil mit Kupfern 8. Leipz.
786. 1 fl. 30 kr. Alle 8 Theile 6 fl.
Die Besitzer der ersten Auflage dieses
Buchs werden ebenfalls mit dem zur
Fortse=
tzung gehörigen 7=u. 8ten Theil pr. 1 fl. bedient.
Herder (J. G.) zerstreute Blätter, 1te
Samm=
lung, 8. Gotha 785. 1 fl. 30 kr.
Archenholz (J. W.) England und Jtalien, 2
Bände, 3 Theile, 8. Leipzig 785. 3 fl. 45 kr.
Jn der Jos. Edlen v. Kurzbeckischen
Buchbandlung in der untern Breunerstrasse
im eigenen Hause Nr. 1152 ist zu haben
Buffons Naturgeschichte der Vögel, aus dem
Französischen mit Anmerkungen und
Zu=
sätzen, 6 Theile mit vielen Kupf., gr4.
Leipz. 782. 16 fl. 30 kr.
Historisch kritische Rachrichten von den durch
die Briefe aus Wien und Berlin über die
österreich. Reformation veranlaßten
Streit=
schriften, von J. B. v. A. Breslau 786.
34 kr.
Christkatholische nützliche Hauspostill auf alle
sonn=und feyertägliche Epistel und
Evan=
gelien des ganzen Jahrs, gegen alle sonn=
und feyertägliche Misbräuche eingerichtet,
4 Theile, gr8. 784. 2 fl. 45 kr.
Einrichtung der medizinischen Fakultät zu Wien,
ihre Gesetze, Lehrart und Prüfungen in den
dahin gehörigen Wissenschaften der Arzney,
Wundarzney, Entbindungskunde und
Phar=
macevtik, gr8. Wien 785. 45 kr.
Christoph v. Hellwig vermehrter auf hundert
Jahr gestellter euriöser Kalender, nämlich
von 1701 bis 1801 darinnen zu finden, wie
ein Hausvater solche ganze Zeit über sein
Hauswesen darnach nützlich einrichten könne,
8. Chemnitz geb. 40 kr.
Die theoretischen Brüder, oder zweyte
Stuf=
fe der Rosenkreuzer und ihrer Jnstruction
das erstemal ans Licht herausgegeben, nebst
einem Anhang aus dem dritten und fünften
Grade, 8. Athen 785. 1 fl. 40 kr.
Bernoulli (J.) Archiv der neuern Geschichte
Geographie, Natur und Menschenkenntniß
mit Kupfern, 2 Bände, gr8. Leipzig 785.
2 fl. 40 kr. auf Schreibo. 3 fl. 15 kr.
Nath. Gottfr. Leske Reise durch Sachsen, in
Rücksicht der Naturgeschichte und Oekono=
mie, 1=und 2ter Theil mit dielen Kupfern,
gr4. Leipz. 785. 15 fl.
F. G. Lueder botanisch praktische
Lustgärtne=
rey, nach Anleitung der besten neuesten
brit=
tischen Gartenschriftsteller mit nöthigen
An=
merkungen für das Clima in Deutschland,
3ter Band, gr4. Leipz. 785. 5 fl. 15 kr.
Bey Gräffer dem Jüngern, Buchhändlern
unter den Tuchlauben neben Nr. 571 sind nebst
vielen andern alten und neuen Büchern
auch nachsiehende zu haben:
Troisieme Voyage de Cook, fait en 1776.
77. 78. 79. & 80. traduit de l‘anglois, avec
Cartes & Estampes, 4 Tomes, gr. 4. Pa-
ris 785. 48 fl.
Collection de petits Auteurs françoiz, dans
de format in 24. varie Impression de Paris,
ensemble 151 Vol. reliés & dorés, 200 fl.
Ristestioni politiche sopra il prospetto attuale
della Città di Triester, in quanto al
Com-
mercio, 8. Vienna 785. 1 fl.
Von dem Daseyn und Wesen Gottes, 3
Stü=
cke, 8. Wien 1783—85. 42 kr.
Desselben 2. und 3tes Stück besonders a 14 Fr.
zusammen 27 kr.
Baillet (L.) Handbuch zur französ. Sprach=
lehre des Herrn Curas, 8. Wien 785. 30 kr.
Macquers chymisches Wörterbuch, a. d. Franz.
und vermehrt von D. Leorhardi, 6 Bände,
gr. 8. Leipzig 781—83. 13 fl.
Soherr (C.) Materis medica Austriaco- pro-
vincialis, 8. maj. Vindob. 783. 1 fl.
Fugger (M.) von der Zucht der Kriegs=und
Bürgerpferde, a. d. Altdeutschen von 1578
übersetzt, und mit einem 2ten Theile
ver=
mehrt von J. G. Wolstein, gr. 8. Wien
786. 1 fl. 20 kr.
Topographia Provinciarum Austriacarum;
Austriæ, Styriæ, Carinthiæ, Carniolæ, Ty-
rolis, &c. deutsch mit Merianischen Kupf.
fol. Frankf. 1678. 9 fl.
Gedichte von Joseph Franz Ratschky, 8.
Wien 785. 1 fl. 8 kr.
Jn der J. D. Hörlingschen Buchhandlung
in der Bognergasse Nr. 220 neben dem
To=
denkopf sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:
Bossuet (J. B.) Einleitung in die Geschichte
der Welt und der Religion, fortgesetzt von
D. J. A. Cramer, 6ter Theil, gr8. Leipz.
785. 2 fl. 15 kr.
Geschichte der menschlichen Narrheit; oder
Le=
bensbeschreibung berühmter Schwarzkünstler,
Goldmacher, Teuselsdanner, Zeichen=und
Liniendeuter, Schwärmer, Wahrsager und
anderer philosophischer Unholden, 1ter Band
8. Leipz. 785. 1 fl. 15 kr.
Zöllner (J. Fr.) Lesebuch für alle Stände,
zur Beförderung edler Grundsätze, ächten
Geschmacks, und nützlicher Kenntnisse, 6ter
Band, 8. Berlin 785. 3 fl.
Hillebrand, oder wie könnte man zu einer
Pfarr gelangen. Beyträge zur
Kirchenge=
schichte des itzigen Jahrhunderts, 2
Bände=
8
8. Leipz. 785. 2 fl. 24 kr.
Revision (allgemeinen) des gesamten Schul=
und Erziehungswesens, von einer Gesellschaft
praktischer Erzieher, herausgegeben von J.
H. Campe, 3=u. 4ter Band, 8. Hamburg
785. 3 fl. 15 kr.
Leske (N. G.) Reise durch Sachsen in
Rück=
sicht der Naturgeschichte und Oekonomie,
gr4. Leipz. 785. 7 fl. 30 kr.
Taschenbuch zum Rutzen und Vergnügen fürs
Jahr 1786 mit Kupfern von Chodoviecki,
nebst den neuesten Frauenzimmer=u. Manns=
kleidungen in Kupfer, 16. Göttingen 785.
45 kr.
Ferguson (A.) Geschichte des Fortgangs und
Untergangs der römischen Republik, a. d.
Engl. frey übersetzt, und mit Anmerkungen
und Zusätzen begleitet von C. D. B. 2ter
Band mit 4 Karten, gr8. Leipz. 785. 2 fl.
Orientalischer Talk, oder weisse Schminke.
Die Tugend dieses Talks ist ohnehin durch
viele Proben schon bekannt, nämlich daß er
weder Augen noch Zähne verdirbt, sondern
das Fell von Wimmern und Flecken reiniget
und bis in das späteste Alter von Runzeln
bewahret. Dieser Talk giebt eine schöne
na=
türliche Weisse und Zarte, auch kann man
da=
mit abgewischter in alle Schweselbäder gehen,
auch unter der Larve tanzen, ohne durch den
Schweiß einen Fleck zu besorgen. Er ist in
Pulver und Abwischpapier zu bekommen; der
Gebrauch des Pulvers ist also: man nimmt
ein wenig von diesem orientalischen Talk auf
ein Handschuhlederl, rauhen Barchet, oder
auf das braune Abwischpapier, welches man
im Nürnbergergewölb bekömmt, reibt solches
in das Papier, und wischt sich nach Belieben
der Weisse damit ab, doch ist zu verstehen,
daß man sich das Gesicht öfters von Schmutz
reiniget. Von den Abwischpapieren ist der
Gebrauch, daß man sich mit den weissen
Pa=
pieren abwischt, und mit den beygegebenen
ge=
peitzten Papieren überwischt, damit kein
un=
ordentlicher Fleck verbleider; das Pulver ist
das Loth 2 fl. das Paket zu 1 Quintel 30 kr.
das Abwischpapier das Dutzent für 2 fl. 3 in
einem Pakel 30 kr. Nun bleibt zu erinnern,
daß dieser wirkliche orientalische Talk, welcher
von einer hohen Stelle erlaubt, und von einer
medicinischen Fakultät für unschädlich
befun=
den worden, an keinen andern Ort zu
bekom=
men ist, als am Bauerumarkt nächst dem
Eis=
grübel von Trattnerhof über im Baron
Sal=
lerischen Haus Nr. 537 im
Marchandemode=
gewölb; auch ist ebenfals rothe Schminke in
Tögerln und Abwischpapier zu bekommen;
der Preis in Tögerln nach Gröffe der
Gat=
tungen in Abwischpapier 3 in ein Pakl 45 kr.
Nachricht.
Bey Adam Carl, burgerl. Schneidermei=
ster, wohnhaft am Haarmarkt Nr. 754 im
Goldischen Haus im Hof im 3ten Stock rechts
die Stiege, sind nachstehende Kleidersorten
von eingegangenen Tuch um beygesetzte Preise
zu bestellen. Verpflichte mich, solche gegen
baa=
te Bezahlung von der besten Waare, und gut
ge=
arbeitet (nach Belieben) zu liefern: Ein
gan=
zes Mannskleid von franz. 8 fl. Tuch mit
Croi=
see gefuttert, und gleich überzogenen Knöpfen
40 fl. 30 kr. Rock und Beinkleider 32 fl. 30 kr.
von 6 fl. 30 kr. Tuch 36 fl. Rock und Beinkleider
27 fl. von 5 fl. 30 kr. Tuch das ganze Kleid 30 fl.
Rock und Beinkleider 25 fl. von 4 fl. Tuch 27 fl.
Rock u. Beinkleider 23 fl. von 7/8 breiten feinen
Halbtuch pr. 2 fl. 30 kr. a 30 fl. Rock u. Beinklei=
der 25 fl. von 2 Ell. breiten Halbtuch die Elle zu
3 fl. 21 fl. Rock u. Beinkleider 16 fl. — Kaput=
rock. Ein Kaputrock mit Croisee gefuttert das
Tuch zu 6 fl. 28 fl. mit Damis aber 24 fl. 30 kr.
von 7/4 dreiten 4 fl. Tuch, 24 fl. m. Damis 20 fl.
von 2 fl. 30 kr. mit Damis gefuttert 15 fl. 30 kr.
von 2 fl. Tuch 13 fl. 30 kr. von Doppelmoldon
ohne Futter 13 fl. 40 kr. — Livreyen. Eine
ganz glatte Livrey von feinen Gerlitzertuch 2 fl.
30 kr. mit Halbkastor gefuttert, weiße, gelbe,
oder gleichfärbige Knöpfe 19 fl. von 2 fl. Tuch
16 fl. 30 kr. von 1 fl. 30 kr. Tuch 14 fl. von 1 fl.
12 kr. Tuch 12 fl. 30 kr. Sollte aber Weste und
Beinkleid von rother, oder anderer Farbe seyn,
so wird darnach die Gattung des Tuchpreises
be=
wehrt, und das mehrere darauf bezahlt werden.
Werden Westen mit Borden eingefaßt, so ist
20 kr. mehr zu bezahlen; für Rock und Weste
oder 1 fl. — Livreykaput. Von 2 fl. 30 kr. T.
13 fl. von 2 fl. T. 11 fl. von 1 fl. 30 kr. T. 9 fl. 30
kr. von 1 fl. 12 kr. T. 8 fl. 30 kr — Livreyschmiß.
Von 1. fl. 30 kr. Tuch 11 fl. von 1 fl. 12 kr. Tuch
⟨1⟩ fl. 10 kr. — Kurscher Pegesch ohne Pelz.
Von 2 fl. 30 kr. Tuch mit kameelhaarenen
Bör=
⟨⟩
⟨⟩und Schlingen 20 fl. von 2 fl. Tuch 17 fl. 30
kr. von 1 fl. 30 kr. Tuch 15 fl. von 1 fl. 12 kr. T.
13 fl. 20 kr. Wenn jemand beliebet Tuch u.
Futter selbst zu liefern, bezahlt für das
Uebri=
ge nicht mehr als 5 fl. wobey noch rauher
Barchet verstanden ist. Wann jemand
Lein=
wand verlangt, so ist etwas weniger zu
be=
zahlen, eben so viel für eine Liverey, die
Knö=
pfe miteingerechnet. Für gar zu grosse und
dicke Personen wird mich niemand verdenken,
wenn ich etwas mehr fodere; wohingegen die
Kleinern etwas weniger zu bezahlen haben.
Uebrigens werden alle obige Kleider nach der
letzten Mode, sauber und gut gearbeitet
wer=
den. Jch verspreche mir allen gütigen Zuspruch,
und werde mich bemühen, fernershin desto
würdiger zu machen.
Bandagemacher.
Anton Gayard, Bandagenmacher, hat bey
der hochlöbl. k. k. ni. öst. Regierung um
Er=
laubniß, hier in dieser Haupt=und
Residenz=
stadt Wien Bruchbänder von verschiedener Art,
wie solche von den Herren Doktoren und
Aerz=
ten nach Beschaffenheit der Umstände für
un=
schädlich befunden werden, für das hochgeehrte
Publikum machen, und öffentlich verkaufen zu
dörfen angelanget, und hiezu nch bey hiesiger
löbl. medizinischer Fakultät abgelegt, und
un=
schädlich befundenen Proben, auch die
gnädig=
ste Erlaubniß erhalten. Er schmeichelt sich,
allen denjenigen, die bey ihm Bruchbänder,
Nabelbruchbander, Bruchbeitel, von allen
Gat=
tungen von elastischer und mechanischer Art,
für beyderley Geschlecht von jedem Alter
Bauch=
gurten, Bandagen für kleine Kinder, Ban=
dagen für diejenigen, welche sich im Reiten,
Tanzen, Fechten und dergleichen Leibesübungen
für Schaden präserviren wollen, neu bestellen,
oder auch alte Bandagen repariren, und frisch
überziehen lassen, und sich somit seiner Arbeit
bedienen werden, alle Zufriedenheit zu
ver=
schaffen, und hoffet, daß seine Arbeit nicht
minder, als der billige Preis bey dem
hoch=
geehrten Publikum für ihn die beste
Empfeh=
lung bewirken werden. — Er wohnet auf der
neuen Wieden in der grossen neuen Gasse im
Annaberg Nr. 167 im ersten Stock. Denen
es ungelegen wäre vor die Stadt zu gehen,
oder zu schicken, belieben ihn zu bestellen im
rothen Rössel Nr. 1103 in der Kärntnerstrasse
bey dem Klampfermeister.
Pferde.
Auf der Wieden bey der rothen Ente Nr.
5 ist ein Postzug Siebenbirger=Schwarz=
schimmel, 5 Jahr alt, zu verkaufen, und ist
sich deshalb beym Wirth alda zu melden.
Nro 101.
Wagen.
Es ist ein 2sitziger Wagen zu verkausen,
welcher nur ein paarmal gebraucht worden,
auf stark vergoldeten Federn, der Kasten ist
blau lakirt mit einem bor a la maroquin,
inwendig mit feinen weissen Tuch gefüttert,
samt gleicher Sitzdecken, alle Stab und
Ver=
zierungen an Wagen und Gestell, welches ganz
weis ist, sind besonders messerruckendick
ver=
goldet, alles riemwerkweis und blau, der Bock
aus die neuesie Art nieder, die Geschier eben
weis und blau samt Laitsail, Einflechtzeug,
alles von der besten Wolle, die Pouikeln an
den Mundstücken, und alles Beschläg auf den
Geschieren stark vergoldet. Nebst zwey
schö=
nen Panterhäuten mit Bärnpratzen, welche
samt Schlösser aus der Brust stark in Feuer
vergoldet sind. Kauflustige belieben sich des
weitern anzufragen am Platzel neben dem
un=
garischen Gardehof bey die drey Gesichter Nr.
3 im dritten Stock bey der Frau Kraussin,
Logemeisterin von Fürst Auersperg.
Neue Wägen.
Ein 4sitzig englischer Staatswagen auf 4
hohen Schneckenfedern und 2 eisenen
Schwa=
nenhäls, mit sein lichtgrauen Tuch gesüttert,
die Tafeln violet lakirt mit weissen Dessein
ge=
malen, die Saulen, Federn und
Schwanen=
häls gut vergoldet; ein 2sitziger auf 4
Schne=
ckenfedern und 2 Schwanenhälsen, mit sein
lichtgrauen Tuch gefüttert, die Tafeln auf
sil=
bergrün lakirt, die Saulen, Federu und
Schwa=
nenhäls vergoldet; ein 4sitziges Kalleß auf 2
Prangard und Langriem, mit hohen Aufzug,
roth, halb und ganz gedeckt, das vordere Dach
zum Abnehmen, mit feinen weissen Tuch
ge=
füttert, die Taseln saftgrün lakirt; ein 2sitzige
Postschaise oder Parstart auf 2 Schwanenhäls
und 4 hohen Schneckenfedern, die Tafeln
stahl=
grün mit weissen Dessein gemalen, mit
licht=
grauen Tuch gefüttert, in der vordern Wand
4 Schubladen und ein Tisch zum ausmachen,
mit Magazin und Reiskomodite versehen; ein
deto auf ein Schwanenhals, hinten 2 hohen
Scheckenfendern, voran 2 hölzerne, die Tafeln
karmelitfarb mit weissen Dessein, mit fein
grü=
nen Zeig gefüttert, an der vordern Wand ein
Tisch zum aufmachen und extra zu einer
Cha=
tul eingerichtet; ein 4sitziges Kalleß mit ein
Schwanenhals zum Durchlauf auf 4 hölzenen
Feldern, mit fein lichtgrauen Tuch gefüttert,
die Tafeln und Gestell stählgrün; auch andere
Kallesse mit und ohne Durchlauf auf
Lanquie=
den, dann alle Gattungen englische Sättel und
sogenannte englische Britschen von guten Leder
und besten Qualität sind täglich um billige
Preise zu finden bey dem burgl. Sattlermei=
ster Joh. Georg Schuhmann in der Adlergasse
nächst dem rothen Thurm Nr. 687.
Aechte Grinzingerweine.
Zwey bis 300 Einier ächte Grinzingerweine
eigener Gewächs, von verschiedenen Jahren,
in 50eimerigen Fassen, sind zu verkaufen. Kauf=
lustige belieben sich deshalb in der Wollzeile
Nr. 821 im ersten Stock anzumelden.
Wohnung.
Künftige Georgizeit ist nächst dem
Stuben=
thor in dem Hauje Nr. 832 im 2ten Stock
eine Wohnung=bestehend aus 3 schön
spal=
lirten Zimmern mit Trumeau und der
Aus=
sicht auf die Gasse, nebst einer Alkofen, und
daranstossenden 5 Zimmern, Kuchel, Boden
und Holzgewöld, auch mit oder ohne
Stal=
lung auf 2, 4 oder 12 Pferde, dann einer
ge=
sperrten Wagenschurfe und 2
Wagenstellun=
gen, dann guten Heugewölben zu verlassen,
und sich des halb im ersten Stock beym
Haus=
eigenthümer zu melden.
Haus und Gründe zu verkaufen.
Jm Markt Langenlois unweit Krems ist
das Haus Nr. 78 zu verkaufen, bestchend
in 8 Wohnzimmern, 3 Kammer, 2
Ku=
cheln, 1 grosse Speis,1 Geschirrkammer,
und 3 extra Gewölber, 3 Schüttkästen, Pferd=
Küh=und Schweinstall, 2 grosse Heu=und
1 Strohboden, 1 Stadel, 1 Wagenschupfen,
1 Keller auf 5 bis 6000 Eimer Wein, 1
grosse Preß, bey dem Haus befinden sich 2
Obst=ein Zier=und ein Kuchelgarten, ausser
diesen Gärten ist die Hofstatt, 1/4
Weingar=
ten, 1 grosser Hof, verschiedene Pferdgeschirr,
2 4sitzige und andere schwere Wägen, 2
A=
ckerpflüg, 15 Viertel 1/8 Weingärten, 1
grosse Wiesen mit vielen Bäumen, 13 Joch
Aecker; Kauflustige belieben sich deshalb den
18. Jäner 1786. in obbemeldtem Haus bey
dem Eigenthümer allda einzufinden.
Licit. Effekten.
Den 19. dies werden nächst der schöne
Latern Nr. 774 verschiedene
Verlassenschafts=
schen, als goldene und dombackene Sack=
und eine Hänguhr schönes Silber, golde=
ne und verschiedene Tabatieren, bordirt=und
unbordirte mehresten theils ganz neue
Klei=
der von französisch=und holländischen Tuch,
von Croditor und Brüßlerkamelot, wie auch
verschiedene neue mit Gold, Silber und
Sei=
den gestickte Westen, Aussatz=und Schub=
2
ladkästen und Tischler, Sessel und Soffe, Bil=
der, Weißzeug, und andere Effekten von 9
bis 12, und nachmittag von 3 bis 6 Uhr
licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 19. dies Mon. werden auf
Verord=
nung des allhiesig k. k. Jud. Del. Mil. Mixt.
in der Schenkenstrasse im fürstl. Batthyani=
schen Haus Nr. 48 im 2ten Seock
verschie=
dene Verlassenschaftseffekten, als 1 goldenen
Uhr, etwas Silber, Mannskleider, dero
Wäsch, 1 grosse Uhr in einem schwarzen
Ka=
sten so den Monatstag zeiget, und ein
Mo=
nat lang ohne aufziehen gehet, 1 Passetel
von Franz Quierez, eine Bratschen, 2
Cre=
moneser Geigen, ein deto von Jakob
Stei=
ner, verschiedene Musikalien, 3 Bilder von
berühmten Meistern, und mehr andere
Jahr=
nissen zu den gewöhnlichen Stunden
licitan=
do verkauft.
Licit. Effekten.
Den 19. dies werden zu den gewöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden auf
Verord=
nung des k. k. adel. deutschen
Leibgardenau=
ditoriatgerichts in der untern Breunerstrasse
im Baron Walterskirchischen Haus Nr. 1155
im 3ten Stock linkerhand verschiedene
Ver=
lassenschaftseffekten, als rothen Uniformsröcke
mit goldenen Schlingen, glatte
Mannsklei=
der, goldbordirte Wesien, und andere
Klei=
dungssorten, Spiegel, Luster, Sessel, Sof=
fen, Tische, Kästen, Bettstätte und
Bettge=
wand, Sattel und Zeug, Porzelain, Zinn,
Kupfer und andere Zimmereinrichtung, lici=
tando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 19. dies und folgende Tage zu den
gewöhnlichen Vor=und Nachmittagsstunden
werden auf Verordnung der k. k. ni. öst. Land=
rechten unter den Tuchlauben im gräfl. v.
Stahrembergischen Haus Nr. 256 im
zwey=
ten Stock verschiedene
Verlassenschaftsfahrnis=
se, als sehr schöne brillantener Schmuck,
so bestehet aus Tropfen und Rosetennadeln,
Quasten und Maschen, Collie von derley
Schnürkasten, Brillant=und Galanterieringe,
goldenen Brasseleten und Prätansionen, gold=
und silberne Münzen, auch etwas Silber und
Galanterien, sammet=manschester=tüch=sei=
den=zeug=reich=bordirt=und glatte
Manns=
kleider, reicher Hof=auch Atlaß=Saisson=
Grosdetour=Taffet=Ziz=Musselin und
din=
rüchene Adrien=Angloise=Tureoisse=und
Ka=
putrock, Frauenkleider ⁊c. Dintuch=und andere
Hütte, Blumenfedern und Fächer, einen sehr
schöne Taufzeug samt Wocheubetrdeckeu,
Brüsler=Niederländer=und Blondspitze,
Manns=Frauen=und Hauswäsche, gemait=
und getuschte Bilder von guten Meistern,
Pendiluhren, Laster, Arm=und
Spielleuch=
ter, etwas Porzelain, Fenergewöhr, Sof=
fen, Sessel, und Spaliere, Roll=Toillet=
und Garderobkästen, Schatoullen, Spiel=
und andere Tische, Bettstätte samt
Bettge=
wand, Meßing=Knofer=und Eisengeschirr,
englisch und französische 4=und 2sitzige
Wa=
gen, Pierutsch und Kallesse, ein
Rennschlit=
ten samt Equipage, mit Gold und Silber
gestickt und bordirte Schaberacken, französisch
und englische Pferdgeschirre, derley Sättel
und Reitzeng, 2 Pferde, Braun, Oesterrei=
cher=und eine Anzahl Tokayer in Antheilen
und Schumlauerweine, und andere
Geräth=
chaften, licitando verkauft.
Licit. Steinwanders Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Joseph
Vet=
ter, wider Johann Steinwander, wegen cess.
nom. im Reste schuldiger 3800 fl. cum sua
causa in die Feilbietung der gegentheiligen
Nr. 135 am Kohlmarkt liegende um 11250
fl. gerichtlich geschätzten Behausung, gewil=
liget worden. Da nun hiezu 3 Termine,
nämlich für den ersten der 19. Dezemb. d. J.
für den zweyten der 18. Jäner, und für den
dritten der 20. Hornung 1786. mit dem
Bey=
satz bestimmt worden sind, daß, wenn
die=
ses Haus bey dem ersten oder zweyten
Ter=
min um die Schätzung, oder darüber nicht
an Mann gebracht würde, selbes bey dem
dritten auch unter der Schätzung verkauft
werden würde; so haben die Kauflustige an
den bestimmten Tägen vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.
Licit. Pferde.
Den 20. d. M. werden in der Kasserne am
Heumarkt junge vollkommene gesunde Pferde,
welche nur vermög des Wachsthums zum
Ka=
valleriedienst, nicht angemessen, sonst aber
eben mit keinen Mängeln behaftet sind, früh
um 9 Uhr an den Meistbiehteuden verkauft
werden.
Licit. Weine.
Den 20. Dezemb werden zu den
gewöhn=
lichen Vor=und Nachmittagstunden zu
Ma=
riahilf in der Leopoldsgasse bey der Stadt
Venedig Nr. 89 etwelche hundert Simer al=
ten von besten Gebirgweinen, als
Gumpolds=
kirchner, Brunner, Grinzinger, Kaltenber=
ger, Nußdorfer, und Kritzendorfer, dann 2
Fässer alter Haugsdorfer von 1772 bis 1783.
Gewächs samt Fässer in eisenen Banden, von
20 bis 34 eimerige Gattung, licitando
ver=
kauft.
Licit. im Versatzamt.
Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit kund
gemacht, daß die im Monat Septemb. 1784
al=
da versetzt, und bis 19. dies Monat Decemb.
1785 nicht in gehörige Richtigkeit gebrachte
Pfänder als verlassen angesehen, und in den
folgenden Tägen als den 20. und 21. dies,
(vermög des lu dem Kundschaftsbogen hievon
einkommenden inhaltlichen Verzeichniß) ge=
wöhulich ausgefeilet, und dem Meistbietenden
käuflich werden überlassen werden.
Licit. Schedisches Haus.
Von der Amtskanzley der fürstl. erzbischöfl.
Herrschaft Neunkirchen am Steinfeld wird
hiemit kund gemacht: daß der verstorbenen
Maria Anna Schedin, gewesten Bürgerin
al=
hier, und ihres noch lebenden Ehewirths,
Johann Michael Sched, Behausung mit der
darauf verliehenen allgemein gewöhnlichen
bur=
gerl. Schankbefugniß Schuldenhalber an den
Meistbietenden veräussert werde. Da nun zu
sothaner Lizitation 3 Termine, und zwar für
den ersten der 20. Dezember d. J. für den
zweyten der 20. Jäner, und für den dritten
der 20. Febr. 1786 früh um 9 Uhr mit dem
Anhange bestimmt worden, daß, wenn
sotha=
ne Behausung weder bey der ersten noch
zwey=
ten Lizitation um den Schatzungswerth oder
darüber an Mann gebracht werden könnte,
solche bey der dritten auch unter der
Schä=
tzung verkaust werden würde; als haben alle,
so diese in Neunkirchen liegende mit der
dar=
auf verliehenen allgemein gewöhnlichen
bur=
gerl. Schankbesugniß auf 523 fl. 13 kr. ge=
schätzte Schedische Behausung Nr 98, welche
mit schönen Zimmern, Kucheln, Gewölbern,
Vorhaus, Keller, Boden und Hausgarten,
wie auch Holdenwohnungen versehen, zu
kau=
fen Lust tragen, sich an obbemeldten Tag und
Stund früh um 9 Uhr alhier zu Neunkirchen
am Steinfeld in besagter Amtskanzley
belie=
big einzusinden, wo sodann mit den
Meist=
bietenden gegen. alsogleich leistender baarer
Bezahlung der Kauf angeschlossen werden soll.
Licit. Pfadlerwaaren.
Den 21. dies werben in der Leopoldstadt
in der Pfarrgasse im Proglischen Haus im
dritten Stock vormittag von 9 bis 12 Uhr
verschiedene Pfadlerwaaren, als beyene Manns=
und Knabenleibel, barchet=kanafaß=gratler=
ne und atlassene Kellnerleibel, Mannswesten,
gestrickte und baumwollene Rockerl, licitando
verkauft.
Licit. Grovßisches Haus.
Von der Amtskanzley der freyherrl. Karl
v. Moserischen Herrschaft Harmansdorf wird
hiemit kund gemacht: es sey über den, wi=
der hiesigen Unterthan, Anton Groyß, The=
resia dessen Ehewirthin, eröffneten Konkurs,
für nöthig befunden worden, derselben
an=
her dienstbare Behausung in dem Dorf
Etz=
mannsdorf, samt den dazu gehörigen
Haus=
gründen, als 4 1/8 Joch Aecker, 5 Viert.
Weingarten, und 1/16 Tagwerk Garten, so
zusamm auf 250 fl. gerichtl. geschätzt worden,
dann 13. Uiberländweingärten pr. 30 fl. und
endlich die übrige Fahrnisse licitando zu
ver=
kaufen. Da nun hiezu 3 Termine, nämlich
für den ersten der 21. Dezemb. für den
zwey=
ten de⟨r⟩ 21. Jäner, und für den dritten der
21. Hornung 1786. mit dem Beysatz
sestge=
setzt worden, daß, wenn diese Behausung
bey der ersten, oder zweyten Feilbietung um
die Schätzung, oder darüber nicht sollte an
Mann gebracht werden, solche bey der
drit=
ten auch unter der Schätzung verkauft
wer=
den würde. Haben daher die Kauflustige an
den bestimmten Tägen früh um 9 Uhr in
hiesiger Amtskanzley zu erscheinen.
Licit. Effekten.
Von eines hochw. Metropolitandomkapitels
bey St. Stephan in Wien wegen wird
hie=
mit kund gemacht: es sey verwilliget
wor=
den auf Anlangen des Herrn Franz Karl
Römer, verschiedene Effekten und Fahrnissen,
bestehend in Kaffeeschallen, Milch=und
Thee=
kanneln, dann in harten Tischen, Schublad=
und Rollkästen, 1 gefärbtes Rohrkanapee,
samt 4 gleichen Sesseln, und 2 ordinari,
wie auch 3 beschlagene Kuffer, den
Meistbie=
tenden käuflich hindanzugeben, zu dem Ende
wird hiemit der 22. d. M. Dezemb. früh um
9 Uhr zur öffentlicher Versteigerung
bestim=
met; daher haben all diejenige, welche
hie=
von etwas zu kaufen willens sind, an
obbe=
stimmten Tag und Stund zu Herrnals im
Gemeinwirthshaus Nr. 24 zu erscheinen.
Licit. Angelmayrische Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Dominik
Angelmayrischen Konkursmassevertretters in
die nochmalige Feilbietung der von der
Re=
gina Angelmayrin um 5871 fl. 41 kr. licitan=
do erkauften, aber nicht bezahlten Dominik
Anglmayrischen Eridäweine und Effekten,
Jedoch auff derselben Gefahr und Unkösten
gewilliget worden. Da nun hiezu der 23.
dies bestimmt worden ist, so haben die
dies=
fällige Kauflustige an erstbestimmten Tag zu
den gewöhulichen. Stunden auf der
Land=
strasse Nr. 259 zu erscheinen.
Licit. Weinschenks Häuser.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit zu
vernehmen gegeben: es sey auf Anlangen
des Hrn. Anton Dietrich, wider den
Ma=
thias Weinschenk, verwilliget worden, die
gegentheilische Nr. 54 zu Penzing liegende
2 Däuser samt Garten, dann die
Uiberländ=
gründe, nämlich 2 Joch Acker in aussern
Pointen, 12 1/2 Joch in langen Wagram,
und 3 3/4 Joch in obern Neubergen, offent=
lich feilzubieten, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun hiezu 3 Termine,
und zwar für den ersten der 23. Dezemb. d.
J. für den zweyten der 27. Jäner, und für
den dritten der 3. März 1786. mit dem
Bey=
satz anberaumt worden, daß, wenn gedachte
2 Häuser und Uiberländgründe weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den
Schätzungsbetrag, oder darüber an den Mann
gebracht werden könnten, bey dem dritten
auch unter der Schätzung verkauft werden
würden. Solchemnach haben all jene, wel=
che gedachte 2 Häuser samt Garten, und
die alda liegeude Uiherländgründe zu kaufen
gesonnen sind, an vorbestimmten Terminen
früh um 9 Uhr im Burgerspitalsgrundbuch
in Wien zu erscheinen.
Licit. Wildische Effekten.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Hrn. Dr.
Anton Gariupp, als Joh. Georg Wildischen
Konkursmassevertretters in die öffentliche
Feil=
bietung der zu. sothaner Konkursmasse
gehöri=
gen Effekten, als verschiedener Kästen, Tische,
Sessel, Soffa, Bettstatt samt Bettgewand,
dann anderer Hauseinrichtung gewilliget
wor=
den. Da nun hiezu 2 Termine, und zwar
für den ersten der 24. dies, für den
zwey=
ten der 10. Jäner 1786. bestimmt worden
sind; als haben all jene, die von diesen
Ef=
sekten etwas an sich zu bringen gedenken.
an. diesen Tägen in dem freyherrl. Wezlari=
schen Haus in dem sogenannten Klepperställen
im 4ten Stock rückwärts im Hof zu den
ge=
wöhnlichen Stunden sich einzufinden.
Licit. Bücher.
Den 27. Dezemb und solgende Täge wird
auf dem St. Stephansfreidhof Nr. 851 an
den sogenannten Schulenthor neben der k. k.
Post in der Haselmayerischen Buchhandlung
eine beträchtliche Sammlung seltener und
brauchbarer meistens sranzösischer Bücher,
den Meistbietenden gegen baare Bezablung
hindangegeben werden. Der gedruckte
Kata=
log davon ist eben alda unentgeltlich zu
be=
kommen.
Licit. Backhaus in Bestand.
Von der k. k. Familienherrschaft Hof an
der March wird hiemit kund gemacht: daß
das zu Schloßhof befindliche gut gebaute
herrschaftliche Backhaus, worauf ihm
Con=
trahenten, ohne Meister zu werden, alle
er=
laubte Gattungen Gebäcks zu backen, und
zu verkaufen gestatter ist, den 27. d. M. Dez.
an die Meistbietende in Bestand verlassen
werden wird. Wer demnach dieses Backhaus
in Bestand zu übernehmen gedenket, hat sich
an besagten Tag früh um 9 Uhr in der
Schloßhoferamtskanzey einzufinden.
Licit. Wirthshaus zu Siebenhaus.
Von dem Eigenthümer des Siebenhauser
Wirthshaus wird bekannt gemacht, daß das
Wirthsbaus zu Siebenhaus oder Neustist in
Niederösterresch bey Leobersdorf, bestehend in
3 Zimmern für den Wirth, und einem
Gast=
zimmer, bequemen Kuchel und Speis, einem
Hauskeller, zweyer Gastpferdställen auf 40
Pferde, einen Küh=und Pferdstall sür sich,
einen Stadt, gemauerten Holz=und
Wagen=
schupfen, und grossen Gastwagenschupfen, be=
quemen. Heu=Stroh=und Schittboden, nebst
einem unweit davon liegenden Bergkeller auf
600 Eimer, 24 Joch Aecker, 4 Tagwerk
Gru=
metwiesen, einen eingezäunten Klee=und
Kraut=
garten, einen mit Bur=und Zwergelbäumen
gezierten Hauskuchelgarten, und einen jährl.
in Heu und Grumet bestehenden
Gemeinnu=
tzen, welcher im Durchschnitt von 6 Jahren
12 fl beträgt, zu verkaufen ist, und wird
die=
serwegen der 27. Dezember d. J. bey dem
Marktrichter zu Leodersdorf vormittag um 10
Uhr gegen billige Zahlungsfristen lizitando
der=
kauft; die Kauflustige können sich um das
mehrere bey dem Chirurgus zu Leobersdorf,
Jakob Weeber, erkundigen.
Licit. Pöchers Fahrnisse.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Franz
Jä=
ger, k. k. Hof=und Steinmetzmeisters, wi=
der Franz Pöchet, einen Kaffeesieder, bewil=
liget worden, die dem letztern angehörige in
Zimmer=und Kaffeegewölbeinrichtungen auf
151 fl. 30 kr. bestehenden Fahrnisse öffentlich
auszufeilen, und den Meistbietenden
hindan=
zulassen. Da nun hiezu 3 Termine und zwar
für den ersten der 28. Dezemb. d. J. für den
zweyten der 7., und für den dritten den 21.
Jäner 1786. mit dem Beysatz bestimmt
wor=
den, daß, wenn gedachte Fahrnisse weder
bey dem ersten noch zweyten Termin um die
Schätzung, oder darüber an Mann gebracht
werden könnten, dieselbe bey der dritten
Ver=
steigerung auch unter der Schätzung
hindan=
gegeben werden würden; als haben jene, so
gedachte Fahrnisse zu kaufen gedenken, an
den obbestimmten Terminen zu den
gewöhn=
lichen Licitationstunden untern Weißgärbern
Nr. 65 zu erscheinen.
Licit. Wirthshaus in Bestand.
Von dem Oberamte der gräfl. Johann
Fer=
dinand Fünfkirchenschen Herrschaft Steinebrunn
in Ni. Oe. V. U. M. B. an der mährischen
Gränze wird hiemit kund gemacht, daß diese
Herrschaft ihr zu Steinebrunn nächst dem Schloß
Fünfkirchen an der Brünnerstrasse liegendes
mit Wohnung, Stallung, und Keller wohl
versehenes Wirthshaus, von welchem mit
En=
de März 1786 der bisherige Bestand zu Ende
geht, auf 3 Jahre nämlich vom 1. April 1786
bis 1. April 1789 steigerungsweise in Bestand
zu geben sich entschlossen, und zu diesem
Be=
standverlaß den 28. Dezemb. d. J. vormittag
um 9 Uhr bestimmt hat. Es werden also
je=
ne, welche dieses Wirthshaus auf vorbesagte
Art an sich zu bringen gedenken, an
obbesag=
ten Tag und Stund in hiesige
Oberamtskanz=
leh vorgeladen und freygestellet, die
Kontrakts=
bedingnisse alda vor oder im Lizitationstage
nach Belieben einzusehen.
Licit. Mayrs Haus.
Von der Amtskanzley der Stift
Vahrn=
bachischen Herrschaft Herzogenburg wird hiemit
kund gemacht: es sey auf Anlangen des Joh.
Michael Kleindr⟨ ⟩, burgl. Tuchhändlers in
Krems, wider Johann Leopold Mayr, burgl.
Tuchhändler im untern Markt Herzogenbürg,
und Magdalena seine Ehewirthin, wegen
schuldigen, und auf der Behausung und Ge=
werb Nr. 3 im untern Markt Herzogenburg
satzweis versicherten 760 fl. Kapital in die
wirkl. Feilbietung gedachter, auf 1100 fl.
gerichtl. geschätzten Behausung, und darauf
radicirten Tuchhandlungsgewerb, gewilliget
worden. Da nun besagte Behausung, und
darauf radizirte Tuchhandlungsgerechtigkeit
bey dem am 28. v. M. bestimmt gewesenen
ersten Licitationstermin nicht an Mann
ge=
bracht worden, so wird hiemit ein zweyter
Termin auf den 28. d. M. Dezemb. und für
den dritten der 23. Jäner 1786. mit dem
Bey=
satz bestimmt, daß, wenn besagte Behausung
samt darauf radizirten Tuchhandlungsgewerb,
auch bey den zweyten Termin nicht um den
Schätzungswerth, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, selbe bey dem
drit=
ten allenfalls unter der Schätzung gegen
baa=
re Bezahlung verkauft werden würde. Die
Kaufsliebhaber haben daher an
obbestimm=
ten Terminen früh um 8 Uhr in der
Amts=
kanzley der Stift Vahrnbachischen Herrschaft
Herzogenburg zu erscheinen.
Licit. Zikkers Haus.
Von der Herrschaft St. Andrá an der
Traf=
fen wird auf die kreisämtlich bewilligte
Ab=
stiftung des Lorenz Zikkers, hiesigen
Unter=
thans und Wittwers von Mitterrötzbach im
V. U. M. B. wegen überhäuften Schulden,
dessen bisher eigenthümlich zugehörig gewesene
behauste Hofstatt Nr. 2 zu gedachten
Mitter=
rötzbach, samt dazugehörigen 1/4
Hauswein=
garten in Oberrötzbachergebirg, nebst
folgen=
genden Uiberländgrundstücken, als 1/4
Wein=
garten in Feldsätzen, 1/4 deto alda, und 1/4
deto daselbst, auch die, über von
nachbenann=
ten 3 Grundbüchern zugestandene Erlaubniß,
1/4 Weingarten in Steinbichel, samt einem
darunter befindlichen Keller, dem
Dominika=
nerkonvent in Rötz dienstbar, 1/4 deto in
Ge=
merkvierteln, und 1/4 deto in Vergen bede der
Stadtpfarrey Rötz dienstbar, dann 1/4 deto in
Mitterpointen zur Herrschaft Wiener dienstbar,
hiemit den Meistbietenden öffentlich zum
Ver=
kauf angeboten, und werden hiezu 3 Termine,
als der erste auf den 28. Decemb. d. J. der
2te auf den 25. Jäner, und der 3te auf den
24. Februar 1786 mit dem Beysatz bestimmet,
daß wenn diese Behausung und
Uiberländ=
grundstücke weder bey dem ersten noch 2ten
Termin um die Schätzung oder darüber an
Mann gebracht werden könnten, selbe bey dem
3ten auch unter der Schätzung hindangegeben
werden würden. Die Kauflustigen mögen sich
daher an vorbestimmten Tagen jedesmal um
9 Uhr in diesem Haus Nr. 2 zu
Mitterrötz=
bach einfinden.
Licit. Eybäkisches Haus.
Von der freyherrl. v. Bertramischen
Amts=
kanzley zu Deutschbrodersdorf wird hiemit
bekannt gemacht: es sey nach Absterben des
Adam Eybäk, gewest hiesigen Unterthans,
und Eva dessen Ehewirthin, die in hiesigem
Dorfe besessene Halblehenbehausung Nr. 30,
samt den dazu gehörigen Hausgründen, als
12 3/4 Joch Aecker, 6 Tagwerk Wiesen,
1/4 Tagwerk Hausgarten, und 1/32 Joch
Krautgarten, licitando zu verkaufen. Da
nun hiezu der 30. Dezemb. d. J. für den
ersten, den 16. für den zweyten, und der
30. Jäner 1786. für den dritten Termin
be=
stimmt worden, so zwar, daß, wenn dieses
Haus weder bey dem ersten, noch zweyten
Termin um den Schätzungswerth pr. 200 fl.
oder darüber nicht sollte verkauft werden,
dieses bey dem dritten auch unter der
Schä=
tzung weggegeben werden würde. Belieben
demnach jene, welche dieses Haus zu kaufen
gedenken an benannten Tägen früh um 9
Uhr in hiesiger Kanzley zu erscheinen.
Licit. Lippaisches Haus.
Von der freyherrl. von Penklerischen Amts=
und Gerichtskanzley der Herrschaft Burg=
Mödling Veste Lichteustein, wird anmit kund
gemacht: daß die Mathias Lippaische
Behau=
sung zu Brunn Nr. 40, samt 8 Pf. Haus=
sätz, licitando zu verkaufen gerichtl. veranlaßt
worden ist. Da nun zu Licitirung sothaner
Behausung 3 Termine, und zwar der erste
auf den 31. Dez. d. J. der zwehte auf den
30. Jäner, und der dritte auf den 2. März
1786. jedesmal früh um 9 Uhr bestimmt
wor=
den. So haben all diejenige, welche besagte
Behausung käuflich an sich zu bringen
geden=
ken, an obbestimmten 3 Terminen und
be=
sagter Stund bey hiesig herrschaftl. Amts=
kanzley zu erscheinen.
Licit. Kurzisches Haus.
Von dem k. k. Kammeraladministrations=
grundbuchsamte in Wien wird auf
Anlan=
gen des Mathias Stöger, wider Joseph Kurz
über die bereits fruchtlos verstrichene dritte
Licitationstagsatzungen das dem odbesagten
Joseph Kurz zuständige, in Werth auf 900 fl.
angeschlagene Haus zu Simering an der
Land=
oder Poststrasse, samt hiezu gehörigen
Pflanz=
land, den 31. d. M. Dezemb. früh um 8
Uhr bey dem diesseitigen Grundbuchsamte in
dem ehemaligen Jakoberklostergebäude Nr.
903 im ersten Stock dergestalt veräussert
werden, daß, wenn bey sothaner
Licitations=
tagsatzung kein Käufer die bestimmte 900 fl.
oder darüber anbieten sollte, selbes auch
unter diesen 900 fl. hinweggegeben werden
soll. Diejenige also, welche obberührte
Kur=
zische Behausung samt Zugehörde käuflich an
sich zu bringen gedenken, haben an
obbe=
stimmten Tag, Stund und Ort zu erscheinen.
Licit. Bücher.
Den 2. Jäner und folgende Täge wird
in der Schulerstrasse in der Juristenschul
ei=
ne ansehnliche und brauchbare
Büchersamm=
lung meistens medizinisch=botanisch=chimi=
schen und auch andern Jnhalts, samt einer
grossen Sammlung medizinischer
Dissertatio=
nen, wie auch ein noch brauchbarer Scelet,
samt andern anatomischen Knochen, den
Meistbietenden gegen baare Bezahlung
hin=
dangegeben; der Katalog ist in der
Kroysi=
schen Buchdruckerey hinter dem hohen Markt,
wie auch beym Buchhändler Johann Georg
Binz auf dem Stephansfreidhof nächst dem
Bischofthor unentgeltlich zu bekommen.
Licit. Keller und Weine.
Zu Höflein bey Bruck an der Leytha
wer=
den den 2. und 3. Jäner 1786. vor=und
nach=
mittag zween gewölbte Weinkeller alda, je=
der auf 600 Eimer, samt Ganter, 408
Ei=
mer leere Fässer in eisenen Banden, und
nach=
benannte Gebirgs=und ungarische Weine
faß=
weis gegen sogleich baare Bezahlung den
Meistbietenden verkauft werden; nämlich: in
dem untern Keller Nr. 1. Weidlinger 1778er
Gewächs 25 Eimer, Nr. 2 deto deto 25,
Nr. 3 Edenburger 1777er 26, Nr. 4. Grin=
zinger 1780er 22, Nr. 5 deto 22, Nr. 6
de=
to 22, Nr. 7 Brunner 1773er 30, Nr. 8
Braitenbrunner 1779er 33, Nr. 9
Grinzin=
ger 1780er 27, Nr. 10 Braitenbrunner 1778er
22, Nr. 11 Joiser 1778er 22, Nr. 12
Eben=
burger 1777er 32, Nr. 13 deto 32 Eimer.
Jm obern Keller: Nr. 14 Ruster 1783er 20
Eimer, Nr. 15 deto 20, Nr. 16
Mörnoi=
scher 1783er 30, Nr. 17 Joiser 1783er 30,
Nr. 18 deto 30, Nr. 19 Braitenbrunner
1778er 24, Nr. 20 deto 32, Nr. 21 deto
32 Eimer. Die Kauflustige belieben sich an
obbestimmten Tägen bey dem Dorfrichter in
besagtem Höflein einzufinden.
LicitWeine.
Den 3. Jäner 1786. früh von 9 bis 12,
und nachmittag von 3 bis 6 Uhr werden auf
der Mauer in dem von Zeillenthallischen
Keller gegen 1000 Eimer von besten alten
Gebirgwein, als Gumpoldskirchner, Brun=
ner und Maurer von 1773. bis 1775er
Ge=
wächs, samt unangebohrten Fässern in
eise=
nen Banden von 20 bis 30eimeriger Gattung,
nebst Ganter, licitando verkauft.
Licit. Gorinis Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Ludwig
Gorini, Jnhabers des in der Rossau Nr. 72
in der Porzelaingasse befindlichen Hauses
ver=
williget worden, erstgedachtes Haus samt
den dazu gehörigen 500 Quadratklafter in
sich fassenden Garten, welcher vermög eines
gerichtl. eingelegten Plans zu Bauung neuer
Häuser bequem ist, und wo sodann auch um
Gewerbschaften hierorts angelanget werden
könnte, öffentlich feilzubieten, und den
Meist=
bietenden käuflich hindanzugeben. Da nun
hiezu der 9. Jäner 1786. bestimmt worden,
als haben die diesfällige Kauflustige, welche
die Schätzung und Zinserträgniß vorläufig
bey dem Hrn. Dr. Ernest Edlen v. Rampo=
ni untern Tuchlauben im Kühfußhause im
ersten Stock einsehen können, am besagten
Termin früh um 10 Uhr vor diesem
Magi=
strat zu erscheinen.
Licit..Schamöserisches Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen des Theresia
Schamötzerischen Herrn Curat. ad actum Dr.
Schmidlin in die Feilbietung dieses auf 1500
fl. geschätzten Verlassenschaftshauses Nro.
164 in der Leopoldstadt in der
Tandelmarkt=
gasse, gewilliget worden. Da nun hiezu der
9. Jäner 1786. bestimmt worden, so haben
all jene, welche obgedachtes Haus zu
kau=
fen gedenken, an erstbestimmten Tag früh
um 10 Uhr vor dem Magistrat zu erscheinen,
Licit. Kerndlerisches Haus.
Von des löbl. Stifts zun Schotten in
Wien wird hiemit zu vernehmen gegeben: es
sey bewilliget worden, die in die Franz
Kernd=
lerische Eridamassa gehörige, diesseitigem
Stiftsgrundbuch dienstbare, auf 7600 fl. ge=
richtl. geschätzte Behausung zur grossen
Bet=
ten Nr. 21 zu St. Ulrich untern Guts, öf=
fentlich feilzubieten, und den Meistbietenden
hindanzulassen. Da also zu dieser
Feilbie=
tung 2 Termine; und zwar für den ersten
der 9. Jäner, und für den zweyten der 9.
Hornung 1786. mit dem Beysatz bestimmt
worden sind, daß, wenn gedachte Vehausung
weder bey den ersten, noch zweyten Termin
um den Schätzungswerth, oder darüber au
Mann gebracht werden könnte, dieselbe nach
verfaßten Classificatorium bey einem alsdenn
anzuordnenden dritten Termin, auch
allen=
falls unter der Schätzung hindangelassen
wer=
den würde. Die Kauflustige besagter
Behau=
sung haben daher an den obbestimmten
Ter=
minen früh um 9 Uhr vor diesseitigem
Stists=
grundbuch zu erscheinen.
Licit. Schödlerisches Haus.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: es sey auf Anlangen der Katharina
Schödlerischen großjährigen Universalerben in
die Feilbietung des Katharina Schödlerischen,
auf 1800 fl. geschätzten
Verlassenschaftshau=
ses Nr. 40 auf der Windmühle, gewilliget
worden. Da nun hiezu der 10. Jäner 1786.
bestimmt worden ist; so haben all jene, wel=
che gedachtes Haus zu kaufen gedenken, am
erstbesagten Tag früh um 10 Uhr vor diesem
Magistrat zu erscheinen.
Licit. Ziegelofen in Bestand.
Den 10. Jäner 1786. wird der, der
Ge=
meinde zu Neudorf eigenthümliche Ziegelofen
licitando in Bestand verlassen, wer nun
sel=
ben in Bestand zu nehmen Belieben tragt,
kann sich um das weitere bey dem dasigen
Dorfrichter anmelden.
Licit. Fleischmanisches Haus.
Von Magistrat der Stadt Gmindt in ni.
öst. wird bekannt gemacht: daß das
Fleisch=
mannische Haus Nr. 55, mit dem darauf
radizirten Bäckengewerb, weil es bey der
ersten Licitation nicht verkauft worden, den
10. Jäner 1786. zum zweytenmal verkauft
wird, die Kauflustigen haben also an selben
Tag zu erscheinen.
Licit. Fischwasser in Bestand.
Von dem k. k. ni. öst. Waldamt in
Bur=
kersdorf wird anmit bekannt gemacht: daß,
nachdem die Pachtzeit in Ansehung der
wald=
ämtl. Fischwässer auf der Wien und Gablitz
mit Ende Hornung 1786. zu Ende gehet, die
Versteigerung dieses Bestandes auf den 10.
Jäner k. J. festgesetzt worden sey, und an
eben diesen Tag früh um 9 Uhr in der k. k.
Waldamtskanzley in dem auch k. k. Schloß
in Burkersdorf vorgenommen werden wird,
wobey also die Bestandlustige zu erscheinen
haben werden.
Licit. Gradlerische Realitäten.
Von dem Magistrate beider landesf. Städte
Krems und Stein wird hiemit kund gemacht:
daß zu Verkaufung des in der Maria Anna
Stadlerin, burgerl. Fischermeisterswittwe in
Krems, Kridamasse gehörigen, auf dem hohen
Markt zu Krems liegenden Hauses Nr. 191,
samt dem auf 300 Eimer dabey befindlichen
Keller in drey Abtheilungen, und einer neuen
Weinpresse, des auf besagten Hohenmarkt
lie=
genden Hauses Nr. 254, welches zu
Wohnun=
gen zugerichtet ist, samt einem auf 500 Eimer
dabey befindlichen Keller, des eben vor dem
Höllthor zu Krems liegenden Stadels, samt
dabey befindlichen Gärtel und der Fischeinsetz,
10 Viertel Waingarten in der Frechau, 6 deto
im Limberg, 6 deto in Steineck, 5 deto in
Thailand und 3 deto in der Kremsleiten, 3
3/4 Joch Acker im langen Thailand, 1 3/4
deto auf der Haid, 1 deto in Wolfsgraben,
3/4 deto in der Kremsleiten, 1 deto in Hödl,
so dermal mit Waldsaamen gebauet, 4
Tag=
werk Wiesen in der Höll genannt, Gravene=
ckerfreyheit, 2 deto der Vorgarten, Weidlin=
gerfreyheit, verschiedenen Bettgewandes, Bett=
stätten, weicher Tisch und Kästen, Zinn, Mes=
sing, Kupfer, Bilder, Leibskleider, Leib=und
Hauswäsche und mehr andern häuslichen
Ge=
räthschaften, auch Körner, Stroh=und Heu,
schwärer Fuhrwägen, Kalleß und gedeckter
Wägen, dann der in obbesagtem Keller
befind=
lichen 1112 Eimer 1773er, 74er, 79er, 81er,
83er, und 84er Gewächs Weinen, worunter
auch 60 Eimer Gebirgwein, 3208 Eimer gute
Fässer und verschiedener Kellereinrichtung die
erste Versteigerungstagsatzung auf den 11. k.
M. Jäner, die 2te auf den 8. Hornung, und
die 3te auf den 8. März 1786 angeordnet
worden sey. Wer demnach gedachte
Realitä=
ten zu kaufen gedenket, beliebe an obbestimten
Tägen früh am 9 Uhr in dem Stadlerischen
Kridamassehaus Nr. 67 vor der
Versteigerungs=
kommission zu erscheinen.
Licit. Wirthshaus in Bestand.
Durch die k. k. Kammeraladministration
der eingezogenen Exjesuiten=und
aufgehobe=
nen Klostergüter in Niederösterreich wird das
zu dem aufgehobenen Kloster Mauerbach
an=
gehörige herrschaftl. sogenannte untere
Wirths=
haus zu Gabliz, nächst der
Burkersdorfer=
strasse an den Meistbietenden käuflich, jedoch
unbeschadet des bis 2. Novemb. des
künf=
tigen 1786sten Jahrs mit dem dermaligen
Bestandmann fürdaurenden Kontrakts salva
Ratificatione überlassen werden. Vorläufig
dienet zur Nachricht, daß das Pretium fisci
auf 2000 fl. angenommen sey, und zu
sol=
chem Kauf mit alleinigem Ausschluß der
Ju=
denschaft, jedermann zugelassen werde, auch
jene, die noch eine besondere Sicherheit
lei=
sten können, nur ein Drittel, ausser
dersel=
ben aber die Helfte des durch diese
Verstei=
gerung ausfallenden Meistbots alsogleich
nach erfolgter Ratifikation zu erligen haben
werden. Da zu solcher Versteigerung der 24.
Jäner 1786. bestimmt ist, so haben die
Kauf=
lustige an solchen Tag früh um 9 Uhr in der
k. k. Waldamtskanzley zu Burkersdorf zu
er=
scheinen.
Konkurs des Johann Krieger.
Von der Amtskanzley der Joseph Edlen v.
Haggenmüllerischen Herrschaft Altlerchenfeld
wird anmit bekannt gemacht: Es sey über die
von dem Johann Krieger, einem Bradlbrater
und Jnwohner im Altlerchenfeld, selbst grichtl.
angezeigten Zahlungsunvermögenheit in die
Eröffnung eines Konkurses über das im Lande
Niederösterreich befindlich beweg=und
unbe=
wegliche Vermögen des obbemeldten
Jo=
hann Krieger gewilliget worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedacht Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 23. Dezemb. d.
J. die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt
einer förmlichen Klage wirder den Herrn Dr.
Augustin Haggenmüller, als Curator ad Lite.
bey diesseitiger Herrschaft alsogewiß
einzurei=
chen, und in dieser nicht nur die Richtigkeit der
Foderung, sondern auch das Recht, kraft
des=
sen er in diese, oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret, und jene,
die ihre Foderung bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten im Lande
Oesterreich unter der Enns befindlichen
Ver=
mögens des eingangsbenannten
Verschulde=
ten ohne Ausnahme auch dann abgewiesen seyn
sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensations=
recht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigent=
liches Gut von der Masse zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegen=
des Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Eigen=
thums=oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten
zu statten gekömmen wäre, abzutragen
ver=
halten werden würden.
Nro. 101.
Convoc. Achmannische Gläubiger.
Von des k. k. Graf Hohenzollerischen
Cui=
rassierregiments Gerichts wegen wird anmit
kund gemacht, daß alle und jede, welche an
der Verlassenschaft des bey obgedachten
Re=
giment angestellt gewesenen, und am 29. Ok=
tober d. J. in dem Staabsquartier zu
Stein=
amanger Eisenburgerkomitats testato
verstor=
benen Feldkaplans, P. Athanasius Achmann,
Ordinis Capucinorum, einige rechtmässige
Schuldfoderungen zu machen wissen, auf den
13. Jäner 1786 vor das eröftert
Hohenzolle=
rische Regimentsgericht zu Steinamanger
ent=
weder persönlich, oder durch hinlänglich
Be=
vollmächtigte zu erscheinen, und alda ihre
all=
fällige Foderungen rechtsgültig zu liquidiren
haben; hingegen aber die Ausbleibende, oder
nicht behörig liquidirende von gegenwärtiger
Verlassenschaftsmassa von Rechtswegen auf
im=
mer ausgeschlossen werden. Steinamanger
den 2. Dezemb. 1785.
Convoc. Purschische Gläubiger
Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
wird hiemit kund gemacht: Es sey zu
Berich=
tigung der rückgebliebenen Verlassenschaft des
ab intestato ohne wissentlichen Erben, doch
mit einem geringen Vermögen verstorbenen
Franz Pursch, eines Hauslehrers, veranlasset
worden, all jene, welche an dieser
Verlassen=
schaft ein Erbrecht, oder unter was immer
Namen einige Foderung haben, zur Anmeld=
und Erweisung ihrer Ansprüche oder
Fode=
rungen vorzuladen, und hiezu den 19. Jäner
1786 zu bestimmen; daher all diejenige, wel=
che an obbesagt Franz Purschische
Verlassen=
schaft ein Erbrecht, oder andere Ansprüche
unter was immer für einen Namen zu haben
dermeinen, an vorbestimmten Tag früh um 9
Uhr vor dem Stift Schottischen Grundgericht
alsogewiß zu erscheinen, ihre Foderungen
an=
zumelden, und rechtlich zu erweisen haben
wer=
den, wie im widrigen mit der
Verlassenschafts=
abhandlung ohne aller Rücksicht fürgegangen,
und unter die sich Legitimirende vertheilet
wer=
den würde.
Convoc. Zürnerische Gläubiger.
Von des k. k. Buccoviner=Staabs=und
Ober=
auditoriatamts wegen wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey der bisher bey einem deren
Buccovinerdistrikts=Auditoriaten, nämlich zu
Sereth angestellt gewesene Amtsschreiber,
Adam Friederich Zürner, ledigen Standes,
und ab intestato mit Hinterlassung einiger
ge=
ringen Habseligkeiten abgestorben, daher alle
diejenige, welche entweder ein Erbrecht, oder
sonstig wie immer Namen haben mögende
An=
sprüche gegen diesen Verlaß zu haben
vermei=
nen, entweder pesönlich, oder durch
hinläng=
lich instruirte Bevollmächtigte binnen 1 Jahr,
6 Wochen, und 3 Tägen a Dato dahier bey
dieser Obergerichtsstelle ihre etwaige
Ansprü=
che, oder sonstige Foderungen um so gewisser
anzumelden, und gesetzmässig zu erproben
ha=
ben, als im Fall der Unterlassung niemand
mehr gehöret, sondern diese Verlassenschaft
ex officio abgehandelt, und somit das
wei=
ters rechtliche in dieser Sache vorgenommen
werden soll. Tschernowiz in der Buccovina
den 16. Novemb. 1785.
Konkurs des Abbe Gabriel Gruber.
Von dem Magistrate der k. k. Hauptstadt
Laibach wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
von dem Gerichte in die Eröffnung eines
Kon=
kurses über das gesammte im Lande Krain
be=
findlichen Vermögen des Abbe Gabriel Gruber
gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedachten Verschuldeten eine
Fode=
rung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 7. Jäner 1786 die
An=
meldung seiner Foderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage wider den Hrn. Dr. Johann
Goll=
mayr, als Vertretter der Gabriel Gruberischen
Konkursmasse, bey dem Magistrate alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit der Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese, oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Krain befindlichen Vermögens des
eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Masse schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindert des Kompensations=
Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.
Konkurs des Jgnaz Bauer.
Von der Amtskanzley der reichsgräfl. Aben=
sperg=und Traunischen Herrschaft Rappotten=
stein wird hiemit bekannt gemacht: Es sey
von derselben in die Eröffnung eines
Konkur=
ses über das gesamte im hiesigen Lande
befind=
lich beweg=und unbewegliche Vermögen des
Jgnaz Bauer, Bürgers vom Markt
Großge=
rungs, gewilliget worden. Daher wird
jeder=
mann, der an erstgedacht Verschuldeten eine
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glau=
bet, anmit erinnert, bis 12. Jäner 1786 die
Anmeldung seiner Foderung in Gestalt einer
förmlichen Klage bey alhiesigem Amtsgerichte
(weil ein Vertretter der Masse nicht zu
bekom=
men war) alsogewiß einzureichen, und in
die=
ser nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in
diese oder jene Klasse gesetzt zu werden
ver=
langte, zu erweisen, als im widrigen nach
Verfliessung des erstbestimmten Tages
nie=
mand mehr angehöret werden, und jene,
die ihre Foderungen bis dahin nicht
angemel=
det haben, in Rucksicht des gesammten im
Lande Niederösterreich befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahm, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
ge=
bührete, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder
wenn ihre Foderung auch auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also
daß derley Gläubiger, wenn sie in die Masse
schuldig wären, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
so ihnen sönst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs der Groysischen Eheleure.
Von der freyhrl. Karl v. Moserischen
Herr=
schaft Harmanstorf V. O. M. B. wird
hie=
mit bekannt gemacht: Es sey von dem
Gericht=
te in die Eröffnung eines Konkurses über das
gesamte beweg=und unbewegliche Vermögen
des Anton Groys, diesseitig behausten
Unter=
thans zu Etzmanstorf, und Theresia dessen
Ehe=
wirthin, für nothwendig befunden worden.
Daher wird jedermann, der an erstgedachte
Verschuldete eine Foderung zu stellen
berech=
tiget zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 14.
Jäner 1786 die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage bey alhiesig
herrschaftlicher Amtskanzley alsogewiß
ein=
zureichen, und in dieser sowohl die
Rich=
tigkeit, als auch das Recht, Kraft dessen er
in diese, oder jene Klaffe gesetzt zu werden
verlanget, zu erweisen, als im widrigen nach
Verfliessung des erstbestimmten Tages Niemand
mehr angehöret werden, und jene, die ihre Fo=
derung bis dahin nicht angemeldet haben, in
Rucksicht des gesamten Vermögens der
Ver=
schuldeten ohne Ausnahm, wenn ihnen
wirk=
lich ein Kompensationsrecht gebührte, oder
wenn sie auch ein eigenthümliches Gut von
der Massa zu fodern hatten, oder wenn
auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut
der Verschuldeten vorgemerkt wäre, dergestalt
abgewiesen seyn sollen, daß derley Gläubiger,
wenn sie in die Massa schuldig wären, die
Schuld ungeachtet ihres Pfandrechts, das
ih=
nen sonst zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen verhalten werden wurden.
Konkurs des Franz Holzbauer.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Eröff=
nung eines Konkurses über das gesammte im
Lande Rieder=Oesterreich befindlich bewegl.
Vermögen des k. k. Hofagentens, Franz
Holz=
bauer, gewilliget worden. Daher wird
jeder=
mann, der an erstgedachten Verschuldeten eine
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 10. Jäner 1786 die
An=
meldung seiner Foderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage wider den Hrn. Dr. Joseph
Vogl=
hueber, als Vertretter der Holzbauerischen
Kon=
kursmasse, bey dem Magistrate alsogewiß
ein=
zureichen, und in dieser nicht nur die Richtigkeit
der Foderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im
wi=
drigen nach Verfliessung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
an=
gemeldet haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigentliches
Gut von der Massä zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
et=
wa in die Massä schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonst zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.
Konkurs der Joseph Strohamers.
Vom dem Magistrate der k. k. landesfürstl.
Stadt St. Pölten wird. anmit bekannt gemacht:
Es sey von dem Gerichte in die Eröffnung ei=
nes Konkurses über das gesamte im Lande
Niederösterreich befindliche Vermögen des
Jo=
seph Strohamers, burgl. Handelsmann alhier,
gewilliget worden. Daher wird jedermann,
der an erstgedacht Verschuldeten eine
Fode=
rung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
anmit erinnert, bis 3. April 1786 die
Anmel=
dung seiner Foderung in Gestalt einer
förm=
lichen Klage wider den Herrn Johann
Khor=
herr, als Vertretter der Joseph
Strohame=
rischen Konkursmassa bey diesem Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht
nur die Richtigkeit der Foderung, sondern
auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlangte,
zu erweisen, als im widrigen nach Verfliessung
des erstbestimmten Tages niemand mehr
an=
gehöret werden, und jene, die ihre
Fode=
rung bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande
Nieder=
österreich befindlichen Jos. Strohamerischen
Vermögens ohne Ausnahme, und zwar auch
alsdann abgewiesen seyn sollen, wenn
ih=
nen wirklich ein Kompensationsrecht
ge=
bührte, oder wenn sie auch ein
eigenthüm=
liches Gut von der Massä zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein
lie=
gendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn
soll=
ten, die Schuld ungehindert der
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Joseph Fahrnwanger.
Von N. Richter und Rath des Eisen=und
Proviantmarkts Gresten wird hiemit kund
ge=
macht: Es sey der alhiesig burgl. Eisen=und
Provianthandler, Joseph Fahrnwanger, durch
den sein Vermögen übersteigenden
Schulden=
last nunmehr ausser Stande gesetzet, seine
Gläubiger, deren einige ihn um ihre
Fode=
rungen durch Rechtszuge belanget, zu
befrie=
digen; daher veranlasset worden, den
Kon=
kurs zu eröffnen. Als wird demnach jedermann,
der an erstgedacht verschuldeten Joseph
Fahrn=
wanger eine Foderung zu stellen sich
berechti=
get glaubet, anmit erinnert, bis 7. Jäner 1786
die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt
ei=
ner förmlichen Klage bey diesortigen
Markt=
gericht alsogewiß einzureichen, und in solcher
nicht nur die Richtigkeit dieser Foderung,
sondern auch das Recht, kraft dessen er in
die=
se oder jene Klasse gesetzt zu werden
verlan=
get, zu. erweisen; als in widrigen nach Ver=
fliessung des obbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden wird, solglich jene, die
ih=
re Foderung bis dahin nicht angemeldet
ha=
ben, in Rücksicht des gefamten Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Aus=
nahm auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebühr=
te, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, al=
so daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
etwa in die Massa schuldig seyn sollen, die
Schuld ungehindert des Kompensations=Ei=
genthums=oder Pfandrechts, das ihnen
an=
sonsten zu statten gekommen wäre, abzutra=
gen verhalten werden würde.
Konkurs der Maria Anna Pfundhellerin.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesammte
im Lande Niederösterreich befindliche
bewegli=
che Vermögen der Anna Maria Pfundhellerin,
gebohrnen Karlo, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedachte
Verschul=
dete eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubet, anmit erinnert, bis 7. Jäner
1786 die Anmeldung seiner Foderung in
Ge=
stalt einer förmlichen Klage wider Hrn. Dr.
Breyer, als Vertretter der Pfundhellerischen
Konkursmasse bey dem hiesigen Magistrate
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit der Foderung, sondern auch
das Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu
erwei=
sen haben, als im widrigen nach
Verflies=
sung des erstbestimmten Tages niemand mehr
angehöret werden, und jene, die ihre
Fode=
rung bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesammten im Lande
Niederö=
sterreich befindlichen Vermögens der
eingangs=
benannten Verschuldeten ohne Ausnahme,
und zwar auch alsdann abgewiesen seyn
sol=
len, wenn ihnen wirklich ein
Kompensations=
recht gebührte, oder wenn sie auch ein
eigen=
thumliches Gut von der Massä zu fodern
hät=
ten, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut der Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß dersey Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn
soll=
ten, die Schuld ungehindert des
Kompensa=
tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen verhalten werden würden.
Konkurs des Stephan Winter.
Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt
ge=
macht: Es sey von dem Gerichte in die
Er=
öffnung eines Konkurses über das gesamte im
Lande Niederösterreich befindliche bewegliche
Vermögen des verstorbenen Stephan Winter,
burgerl. Wirths alhier, gewilliget worden;
daher wird jedermann, der an erstgedachten
Verschulderen eine Foderung zu stellen
berechti=
get zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 10.
Jäner 1786 die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Herrn Doktor Pedrossy, als Vertretter der
Stephan Winterischen Konkursmasse bey dem
Magistrate alsogewiß einzureichen, und in
die=
ser nicht nur die Richtigkeit der Foderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in
diese, oder jene Klasse gesetzt zu werden
ver=
langet, zu erweisen, als im widrigen nach
Verfliessung des obbestimmten Tages niemand
mehr angehöret werden, und jene, die ihre
Foderung bis dahin nicht angemeldet haben,
in Rucksicht des gesamten im Lande
Niederö=
sterreich befindlichen Vermögens des
eingangs=
benannten Verschuldeten ohne Ausnahme auch
dann abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich
ein Kompensationsrecht gebührte, oder sie ein
eigenthümliches Gut von der Massa zu fodern
hätten, oder wenn ihre Foderung auch auf
ein liegendes Gut des Verschuldeten
vorge=
merkt wäre, also daß derley Gläubiger, wenn sie
in die Massa schuldig wären, die Schuld
un=
geachtet ihres Pfandrechts, daß ihnen ansonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen
ver=
halten werden würden.
An die Karl Em. v. Rieggerische Gläubiger.
Von des k. k. Schemnitzer Berggerichts
wird den an dem Karl Emmanuel
Rieggeri=
schen zu Szamabor in Croatien liegenden
Kup=
ferbergwerk ex quocunque Titulo Sprüche
und Foderung habenden, oder zu haben
ver=
meinenden Gläubigern, und Theilnehmern
hiemit eröffnet: es sey dieses Bergwerk samt
allen dazu gehörigen Taggebäuden, Vorräthen,
Entien, und Appertinenzien bereits untern 18.
& producto 21. May d. J. von Frauen
Katha=
rina v. Riegger, und Hrn. Alexander v. Stett=
ner, nun aber Cess. nom. von Hrn. Christian
Bartenstein mittels Einreichung einer behörig
instruirten Execuzionsklage durch Hrn. Franz
Xav. Drescher dessen legitimirten
Bevollmäch=
tigten in Anspruch genommen worden, und
respekru der auf diesem Bergwerk investirten,
1mo. loco intabulirten gräflich Gosseauischen
Puppillarfoderung, von Seiten derselben
Ober=
vormundschaftstelle, nämlich des löbl. k. k.
Banal=und Warasdiner Generaleommando ein
gleichmässiges Ansinnen eingelanget, sofort
von hieraus, als dem pro foro 1mæ Instan-
tiæ delegirten k. k. Berggerichte, nach
über=
kommenen realen dortendigen Vermögens=und
gegentheiligen Paßivstande, aus deren
Ent=
gegenhaltung aber sich veroffenbarter
Unhin=
länglichkeit des Tilgungsfonds, sämtliche
mit=
tels der dortigen k. k. Berggerichtssubstitution
angezeigte Gläubiger zu dem diesfälligen auf
den 24. Jänner 1786. bestimmten Coneurs
zwar schon untern 15. abhin individualiter
vor=
geladen worden; Da es aber zur eigenen
so=
wohl, als auch der allenfalls hierorts noch
unbekannten=hieran Recht, oder Anspruch
habenden Partheyen Sicherheit erfoderlich seyn
will, solche durch ordentliche Edictalcitation
noch insbesondere vorzuladen; Als wird
hie=
mit zur allgemeinen Wissenschaft sowohl den
bereits bekannten; alls auch allenfalls noch
unbekannten Gläubigern, und was iminer an
dem besagten Szamaborer Kupferbergwerk.
für Ansprüche zu haben vermeynenden
Par=
theyen eröfnet: daß zur diesfälligen
Konkurs=
handlung der 24. und nach Erheischung der
Umstände auch die folgenden Läge des
künf=
tigen Jäner=Monats zur Tagsatzung
angeord=
net, und zur Vertrettung der Masse Hrn.
Paul Sinkenthaller, hiesig gmr Stadtfiscal,
auf derselben Unkosten gerichtl. bestellet
wor=
den, weßwegen an ersagten Tage sämtl: Gläu=
biger oder Ansprecher sub precluso bey
die=
sem k. k. Berggerichte sich persönlich, oder
mittels eines hinlänglich instruirten
Manda-
tarius einfinden, ihre Foderungen erzeigen,
die Liquidirung einbringen, und das, was
Rech=
tes ist, gegenwärtigen sollen. Berggerichtsses=
sion Schemnitz den 12. Nov. 1785.
Erinnerung an Christ. Friederich Mayer.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien dem Christian Friedrich
Mayer, Handelsmann von Chemnitz in
Sach=
sen, mittels gegenwärtigen Edikts zu erinnern
Es habe wider ihn bey diesem Gerichte der
Johann Christian Hochmuth, Handelsmann
von Frankenberg in Sachsen, wegen
schuldi=
gen 372 fl. cum sua causa Klage angebracht,
und um die, der Gerechtigkeit angemessene
rich=
tersiche Hilfe gebeten. Da nun das Gericht
wegen dessen nicht bekannten Aufenthaltsort,
allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erblan=
den, ihm Christian Friedrich Mayer den
hier=
artigen Hof=u. Gr. Adv. Hrn. Dr. Voglh⟨ ⟩
ber, zur Vertrettung auf dessen Gefahr und
Unkösten als Kurator bestellet hat, mit
wel=
chem die angebrachte Rechtssache nach Maaß
der für die k. k. Erbländer gesetzmässig
be=
stimmten allgemeinen Gerichtsordnung
aus=
geführet, sonach entschieden werden wird, auch
zu diesem Ende auf den 13. Jäner 1786 früh
um 10 Uhr eine Tagsatzung mit dem Anhang
bestimmt worden, daß beede Theile hiebey
alsogewiß erscheinen sollen, widrigens nach
Maaß der allgemeinen Gerichtsordnung
ver=
fahren werden würde. Als wird derselbe
des=
sen anmit erinnert, damit er allenfalls zu
rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder dem
bestimmten Vertretter seine Rechtsbehelfe in
gehöriger Zeit an Handen zu lassen, oder
einen andern Sachwalter zu bestellen, und
diesem Gerichte namhaft zu machen, und
überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmässi=
ge Wege einzuschreiten wissen möge, die er zu
seiner Vertheidigung diensam finden würde,
massen er sich die aus seiner Verabsäumung
entstehende Folgen selbst beyzumessen haben
würde.
Erinnerung an Thomas Petz ꝛc.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht dem Thomas Petz, Pferdlieferanten,
oder dessen Erben, mittels gegenwärtigen Edikts
anmit zu erinnern: Es h⟨ ⟩ ihn, oder
dessen Erben bey diesem Gerichte Joseph
Sa=
muel Wertheimer Cess. nom. wegen auf einen
vom Jakob Markus, Juden, unterm 12. Febr.
1765 zahlbar ausgestellten, und an den
Klä=
ger cedirten Wechselbrief schuldigen 280 fl. 30kr.
cum sua causa Klage angebracht, und um
die der Gerechtigkeit angemessene richterliche
Hilfe gebetten. Da nun das Gericht hierauf
eine Tagsatzung auf den 6. Hornung 1786
an=
geordnet, und wegen seinen oder dessen Erben
nicht bekannten Aufenthaltsort, allenfalls
Ab=
wesenheit von den k. k. Erblanden ihm
Tho=
mas Petz oder dessen Erben den hierortigen
Rotar und Gerichtsadvokaten, Joh. Georg
Mischel, zur Vertrettung auf dessen Gefahr
und Unkösten als Kurator bestellet hat, mit
welchem die angebrachte Rechtssache nach Maaß
der für die k. k. Erländer gesetzmässig
bestimm=
ten allgemeinen Gerichtsordnung ausgeführet,
sonach entschieden werden wird. Als wird
derselbe, oder seine Erben dessen anmit zu dem
Ende erinnert, damit er, oder sie allenfalls
in rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder den
bestimmten Vertretter seine, oder ihre
Rechts=
behelfe in gehöriger. Zeit an Handen zu lassen,
oder einen andern Sachwalter zu bestellen,
und diesem Gerichte nahmhaft zu machen, und
überhaupt in jene rechtliche ordnungsmässige
Wege einzuschreiten wissen mögen, die er,
oder dessen Erben zu seiner, oder ihrer
Ver=
theidigung diensam finden würden, massen er,
oder selbe die aus seiner, oder ihrer
Verab=
säumung entstehende Folge sich selbst
beyzu=
messen haben würden.
Erinnerung an J. V. v. Rauer.
Von dem k. k. m. öst. Merkantil=u. Wech=
selgericht dem Joh. Vinzenz v. Rauer mittels
gegenwärtigen Edikts anmit zu erinnern: Es
haben wider ihn bey diesem Gerichte Jgnaz
und Christoph Spötl, burgl. Handelsleute
al=
hier, wegen auf einen Wechselbrief dd. 10.
Septemb. 1785 gegen Zurückstellung eines
brillantenen Medaillon, und eines deto
Rin=
ges schuldigen tausend Gulden cum sua
cau-
sa Klage angebracht, und um die der
Gerech=
tichkeit angemessene richterliche Hilfe gebetten.
Da nun das Gericht hier=auf eine
Tagsa=
tzung auf den 30. Jäner 1786 angeordnet, u.
wegen seines nicht bekannten Aufenthaltsorte,
allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erblanden
ihm den hierortigen kaiserl. Notarium, und
Gerichtsadvokaten, Johann Georg Mischel,
zur Vertrettung auf dessen Gefahr und
Unkö=
sten als Curator bestellet hat, mit welchem
die angebrachte Rechtssache nach Maß der für
die k. k. Erbländer gesätzmäßig bestimmten
allge=
meinen Gerichtsordnung ausgeführet, sonach
entschieden werden wird. Als wird derselbe
des=
sen anmit zu dem Ende erinnert, damit er
allen=
falls in rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder den
bestimmten Vertretter seine Rechtsbehelfe in
gehöriger Zeit an Handen zu lassen, oder
ei=
nen andern Sachwalter zu bestellen, und
die=
sem Gerichte namhaft zu machen, und
über=
haupt in jene rechtliche ordnungsmässige Wege
einzuschreiten wissen möge, die er zu seiner
Vertheidigung diensam finden würde, massen
er sich die aus seiner Verabsäumung
entste=
hende Folgen selbst beyzumessen haben würde.
Erinnerung an Juden Liebenschitz.
Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Re=
sidenzstadt Wien dem vormals in Prag
wohn=
haft gewesenen Juden, Liebenschitz, mittels
gegenwärtigen Edikts zu erinnern: Es habe
der Bernhard Eskeles, wider Enoch Perutz,
die Erfolglassung eines Betrages pr. 4725 fl.
von jenen bey den k. k. ni. öst. Landrechten
in gerichtl. Verwahrung befindlichen 10211 fl.
begehret, welche der gedachte Enoch Perntz
wider die Jnteressenten der letzt gewesenen k.
k. Tabakgefällspachtungskompagnie behauptet
hat. Da es nun erfoderlich seyn will, auch
ihn über dieses Erfolglassungsgesuch zu
ver=
nehmen, als wurde eine Tagsatzung mit
sei=
nec Zuziehung und dem Anhange, daß auf
sein Ausbleiben in die angesuchte Erfolglassung
ohne weitern gewilliget werden würde, auf
den 14. Februar 1786 anberaumet. Das
Ge=
richt, dem der Ort seines dermaligen
Aufent=
halts unbekannt, und da er vielleicht aus den
k. k. Erölanden abwesend ist, hat zu seiner
Vertrettung, und auf dessen Gefahr und
Un=
kösten den hierortigen Hof=und
Gerichtsad=
votaten, Hrn. Dr. Feichtinger als Kurator
be=
stellet, mit welchem das angebrachte
Erfolg=
lassungsgesuch der Ordnung nach ausgeführet,
und entschieden werden wird. Er Liebenschitz
wird dessen hiedurch zu dem Ende erinnert,
damit er allenfalls in rechter Zeit selbst zu
erscheinen, oder inzwischen dem bestimmten
Vertretter seine Rechtsbehelfe in Handen zu
lassen, oder auch sich selbst einen andern
Sach=
walter zu bestellen, und diesem Gericht
nahm=
haft zu machen, und überhaupt in jene
recht=
liche ordnungsmässige Wege einzuschreiten
wis=
sen möge, die er für sich in dieser Sache
dien=
sam finden würde, massen er sich die aus
sei=
ner Verabsäumung entstehende Folgen selbst
beyzumessen haben wird.
Erinnerung an Maximilian Berg.
Von den k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht dem Maximilian Berg, burgl. Han=
deismann, mittels gegenwärtigen Edikts
an=
mit zu erinnern: Es habe wider ihn bey
die=
sem Gerichte Christian Bartenstein, Banquier
a⟨l⟩hier, wegen auf eine von F. H. Ziegenha=
gen & Comp. von Hamburg zu Favor des
Klägers, und zu seiner Bergslast abgegeben,
und von ihm acceptirten Tratta dd. 13. Juli
d. J. schuldigen 219 fl. 59 kr. cum fua causa
Klage angebracht, und um die der
Gerech=
tigkeit angemessene richterliche Hilfe gebetten.
Da nun das Gericht hierauf eine Tagsatzung
aus den 6. Hornung 1786 angeordnet, und
wegen einen nicht bekannten Aufentha⟨lt⟩sort,
allenfalls Abwesenheit von den k. k. Erblan=
den, ihm Maximilian Berg den hierortigen
No=
tar u. Gr. Adv. Joh. Georg Mischel, zur
Ver=
trettung auf dessen Gefahr und Unkösten als
Curator bestellet hat, mit welchem die
ange=
brachte Rechssache nach Maaß der für die k.
k. Erbländer gesetzmäßig bestimmten
allgemei=
nen Gerichtsordnung ausgeführet, sonach
ent=
schieden werden wird. Als wird derselbe
des=
sen anmit zu dem Ende erinnert, damit er
al=
senfalls zu rechter Zeit selbst zu erscheinen,
oder den bestimmten Vertretter seine
Rechts=
behelfe in gehöriger Zeit an Handen zu
las=
sen, oder einen andern Sachwalter zu
bestel=
len, und diesem Gerichte namhaft zu
ma=
chen, und überhaupt in jene rechtliche
ord=
nungsmässige Wege einzuschreiten wissen möge,
die er zu seiner Vertheidigung diensam finden
würde, massen er sich die aus seiner
Verab=
säumung entstehende Folgen selbst beyzumessen
haben würde.
Citat. Michael Kerschner.
Von der Herrschaft des aufgelassenen Stifts
St. Andrä an der Traisen im V. O. W. W.
wird hiemit der hieher unterthänige Michael
Kerschner von Unterwölbling gebürtig, so dem
Vernehmen nach vor 40 Jahren kaiserl. Sol=
dat geworden, aber seit dieser Zeit her
im=
mer abwesend und unwissend geblieben ist,
vor hiesiger Kanzley zu St. Andrä binnen 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen, peremptorie
aber auf den 25. Jäner 1787 einberufen, der=
gestalt, daß entweder derselbe oder seine
allen=
fällige Leibeserden die bey hiesigen
Waisen=
amte anliegenden 32 fl. 57 kr. 2 pf. an
vorbe=
stimmten Termin erheben sollen, so gewiß,
als er Kerschner im Ausbleibungsfalle sonst
für tod gehalten, und dieses Geld seinen sich
bereits hierum angemeldten nächsten
Befreun=
den durch obrig⟨keitlic⟩ Abhandlung zuerkannt
und verabfolgt werden wird.
Citat. Joseph Nadwornyk.
Nachdem Joseph Nadwornyk vor 5
Jah=
ren als Perückenmachergesell von hier nacher
Brünn in Mähren sich begeben, sein
Auf=
enthalt aber dermalen unwissend, und ihm nach
den nunmehr erfolgten Tod seines Vaters,
Anton Nadwornik, eine Erbschaft pr. 50 fl.
angefallen, als wird selber hiermit vorgefodert,
auf daß er von Dato an innerhalb 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Täg entweder persönlich,
oder durch genugsam Bevollmächtigte bey der
kais. geh. Reichshofkanzley=Justigkommission zu
erscheinen, und sich legitimiren soll, wo
an=
sonst nach Verstreichung dieses Termins
ob=
gedachte Erbschaft von Obrigkeit wegen
des=
sen übrigen Geschwistrigten hinausbezahlet,
den Ausbleibenden hingegen das ewige Still,
schweigen auferleget werden würde. Wien den
10. Dezember 1785.
Citat. Mathias Kaumberger.
Von der Amtskanzley der reichsgräfl. Aben=
sperg=und Traunischen Herrschaft
Rappotten=
stein wegen wird hiemit kund gemacht: Wel=
chergestatten der dahin gehörige Umerthan,
Mathias Kaumberger, von grossen Nondorf,
schon zu Nicolai 1783 von seinem Hause, Weib
und Kindern heimlich entwichen ist, und
seit=
her weder von seinem Aufenthalt noch Leben
oder Tode etwas gehöret worden, seine
Ehe=
wirthin hingegen sich geäussert, daß sie der
Wirthschaft ferners alleinig vorzustehen ausser
Stande ist, mithin um die Verkaufung
gebet=
ten hat; daher wird der Mathias
Kaumber=
der durch dieses Edikt mit dem Beysatze
ein=
beruffen, daß, wenn derselbe von untstehenden
Dato an, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Tägen nicht erscheinet, seine Behausung
öffent=
lich verkaufet, er als ein treuloser Verlasser
des Weides und Kinder für tod geachtet, und
sein Vermögen nach dem mit seiner
Ehewir=
thin errichten Heurathsbrief dd. letzten
Decem=
ber 1782 vertheilet werden würde ihm aber
alle Zusprüche genommen, und das ewige
Still=
schweigen anserleget seyn solle. Schloß
Rap=
potenstein den 1. Novemb. 1785.
Citat. Joseph Kramer n. Philipp Bauer.
Von der Amtskanzley der reichsgräfl. Aben=
sperg=und Traunischen Herrschaft
Roppotten=
stein wird hiermit kund gemacht: daß die dahin
gehörige Unterthansöhne, Joseph Kramer von
Auhof, und Philipp Bauer von Diernberg,
bereits schon über 32 Jahre von hier
abwe=
send, und unwissend sind, auch ungehindert
alles Nachforschens weder von derselben
Auf=
enthalt, noch Leben oder Tode nicht das
min=
deste in Erfahrung hat gebrächt werden
kön=
nen. Da nun dieselbe ihre väterlicht und
müter=
liches Erbtheile bey all hiesiger Waisenkasse
an=
ligen haben, und die allhier vorfindige
Be=
freundte um Ausfolglassung dessen das
gezie=
mende Ansuchen gemachet haben, als werden
obbenannte Unterthans=Söhne, oder
allen=
falls deren sich legitimierende andere
Verwand=
te, und jene, welche Sprüche, und Foderung
an selbe zu machen oder zu haben gedenken,
hiemit vorgefodert das selbe von Dato an
innerhalb 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Täg
entweder persönlich, oder durch genugsam
Be=
vollmächtigte in allhiesiger Amtskanzley
er=
scheinen, und sich legitimiren, als ansonsten
nach Verstreichung dieses Termins über
obge=
bachte Erbschaften von Odrigkeits wegen die
Abhandlungen vorgenommen, und solche den
legitimirenden anwesenden Befreundten
hinaus=
bezahlet, den Ausbleibenden aber das ewige
Grillschweigen auferleget werden würde. Schloß
Rappottenstein den 1. Novemb. 1785.
Citat. Erben verschiedener Militar-Depositis.
Von des k. k. im Erzherzogthum Oester=
reich unter und ob der Enns, dann in den
Vorlanden aufgestellten J. D. M. M. wegen
wird hiemit jedermänniglich, besonders aber
denen nachbenannten Partheyen, derenfelben
Erben und Gläubigern kund gemacht: Ein
hochlöbl. k. k. Hoftkriegsrath habe anher zu
erkennen gegeben, daß unter den aus dem
vormals bestandenen Universal=Depositenamt
übernommenen Depositis auch die im Jahr
1763 für die nachbenannten in der kön. preuß.
Kriegsgefangenschaft verstorbene, oder
ranco=
nirte nachbenannt diesseitige Offiziers ad
de-
positum gekommene Verlassenschafts=und
an=
dere Gelder begriffen seyn, und zwar:
fl. kr.
Aus der Verlassenschaft des
Oberst=
lieutenant Broumensée... 116 7½
— — des Karlstätter
Hussarenregi=
ments=Lieutenant Kowachevich 2 28½
Für den Offizier v. Nitzky, von
Würzburg Jnfanterie... 42 —
— Lieutenant Harstall von Roeder 48 —
— Oberlieut. Coelho von Wied. 22 30
— Untelieut. Deoky von Giulay 24 —
— Oberl. Jacuboska von E. H. Ferd. 4 8
— Unterlieut. Levoezky von Spleny 7 30
— Oberlieut. O'Dunior von Mercy
Slavonier....... 14 42
— Unterl. Römer v. Radasdi Hussar. 7 30
— Capitain Mastinuzzi v. Deutschm. 108 —
— Fähnrich Dobeneck v. Truchseß 20 —
— Unterl. Ratspacher v. K. Colloredo 24 —
— Lieut. Wepfer v. Würt. Leib Reg. 17 —
— Capitaine Harrach b. Truchseß 51 —
— Cornet Malonyay v. Rud. Palfy 15 —
— Rittmeister Kaiser von deto. 18 —
— Fähnrich Nagy v. Ad. Bathyani 15 —
— Oberlieut. Dalostia v. Luzan. 15 —
— — Welser v. Würt. Reg. Roman 75 —
— Cornet Tyll von Kalnocky. 54 —
Nebst einen Schein der ausgehobenen
Bürg=
schaft des Oberl. O'Mourphy pr. 4 fl. 30 kr.
Da nun gedachte Hofstelle verordnet hat, daß
diese Offiziers ihre Erben und Theilnehmer
zur Anmeld=und Beybringung der
erfoderli=
chen Legitimation binnen den peremptorischen
Termin von 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg
ediktaliter einberuffen werden sollen; so
wer=
den obbenannte Offiziers, wenn sie noch am
Leden sind, in Fall ihres Absterbens aber
die etwa vorhandene Anverwandte oder
sonsti=
ge Erben und Theilnehmer sich binnen dem
festgeseyten Termin von 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Täg a Dato des gegenwärtigen Edikts,
das ist bis zum 18. Jöner 1787 bey diesem
k. k. J. D. M. M. um so gewisser zu melden,
und die erfoderliche Legitimationen
beyzubrin=
gen haben, als im widrigen nach Abfluß des
anberaumten Termins jene Posten, wozu sich
entweder niemand gemeldet hat, oder worüber
die rechtsbehörige Legitimation nicht beygebracht
worden ist, ohne weitern für das Militar=
Jnvalideninstitut eingezogen werden würden.
Wien den 3. Dezemb. 1785.
Amort. Tabularposten auf den freyen Hof
in Mannswörth.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit allen und jenen, den daran gelegen, kund
gemacht: Es habe hierorts Herr Heinrich
Ka=
jetan Graf v. Blümegen, als Jnhaber des
freyen. Hofs in Mannswörth V. U. W. W.
angezeiget, daß auf ermeldten Freyhof zu
Mannswörth vermög Tabularextrakt für Hrn.
Weickard Hrn. v. Starhemberg sub Dato 25.
August 1643 eine Post pr. 700 fl. und für
Hrn. Georg Wilhelm v. Walterskirchen sub
Dato 7. Aprils 1686 eine Post pr. 300 fl. mit
Ansatz hafte, sofort, da seit der ersten Post
pr. 700 fl. schon 142 Jahre, und seit der
letz=
ten Post pr. 300 fl. 99 Jahre verstrichen, mit=
hin zu vermuthen ist, daß diese beede Posten
bereits schon längstens bezahlet seyen, um
Aus=
fertigung des in derley Fällen gewöhnlichen
Amortisationsedikts gebetten; und da in
die=
ses Gesuch auch gewilliget worden ist, als
werden alle und jede, so von obbemeldten
Ta=
bularposten entweder einige schriftliche
Doku=
menten bereits in Handen haben, oder annoch
überkommen möchter, wie auch diejenige,
welche sonst hierauf einige Schrüche und
An=
foderungen zu haben vermeinen, solche
inner=
halb eines Jahrs, 6 Wochen, und 3 Tägen
hierorts vor=und anbringen, wie im
widri=
gen sothane beede Posten nach Verfliessung
dieses Termins eo ipso amortisiret, annulli=
ret, und kassiret werden soll. Wien den 9.
Juli 1785.
Amort. Sagbrief aufs Kleeische Haus.
Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit
de=
kannt gemacht: Es habe der gerichtl. verord=
net Maria Anna Kleeische Herr Curator
aƈtum das Ansuchen gemacht, womit der auf
den vorhin Heifisch, nunmehr Kleeischen Haus
in Penzing annoch haftende, unterm 21. Febr.
1738 für die Magdalena Zotzin ausgefertigte
Satzbrief pr. 150 fl. um so mehr kassiret und
annulliret werden möchte, als nach Auslauf
der noch lebenden Wittibers Anton Klee
der=
selbe vorlängst getilget, die diesfalls ausge=
stellte Quittung aber in Verstoß gerathen,
und nicht mehr ausfindig zu machen wäre,
folglich um Ausfertigung der
Amortisations=
edikten gebetten. Da nun in dies billige
Ge=
such zu willigen kein Anstand genommen
wor=
den; solchemnach haben jene, die an Eingangs
besagten, unterm 21. Febr. 1732 auf die
da=
malig Heifisch, nunmehr Kleeische Behausung
in Penzing an Magdalena Zotzin pr. 150 fl.
Kapital cum sua causa ausgefertigten
Satz=
brief einige Sprüche und Anfoderungen zu
haben vermeinen, solche von heut Dato an
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen um
so gewisser bey dem diesseitigen Grundbuch
darthuen, als nach Verlauf dieser
gesetzmässi=
gen Frist eröfteter Satzbrief ohne weitern
kassiret, und annulliret werden soll. Wien
den 18. Mätz. 1785.
Schermung der Herrschaften Großsicharts ⁊c.
Von dem k. k. ni. öst. Landrecht wird
hie=
mit allen und jeden, welche bey der in V. O.
M. B. liegenden Herrschaften Großsicharts,
Kirchberg an der Wild=und Blumau, auch
den Zehenden zu Merkebrecht entweder in
pe-
titorio, aut possessorio, vel quocunque
de-
mum alio titulo interessirt sind, und dazu
Sprüche und Anfoderungen haben, oder zu
haben vermeinen, zu vernehmen gegeben. Es
habe bey diesem k. k. ni. öst. Landrecht der
Herr Hugo Joseph Freyherr v. Waldstätten
angebracht, daß in dem zwischen ihm, und
dem Johann Michael Edlen v. Großer über
obbesagte Herrschaften Großsicharts, Kirch=
berg an der Wild, und Blumaun, auch den
Zehend zu Merkebrecht errichteten Kaufbrief=
und respect. Verkaufkontrakts dd. 14. März
1785 unter andern die landbräuchige
Scher=
mung bedungen worden sey, sofort um
Aus=
fertigung des gewöhnlichen Schermungsedikts
gebetten. Da man nun in dies Begehren zu
gewilligen befunden. Als ist im Namen Sr.
k. k. ap. Maj. unsers allergnädigsten Herrn
⁊c. der Befehl hiermit, daß der, oder
dieje=
nige, welche um mehrbesagte Herrschaften
Großsicherts, Kichberg an der Wild, und
Blumau, auch erwähnten Zehend Sprüche
und Anfoderungen haben, oder zu haben
ver=
meinen, solche in dem peremtorie angesetzten
Termin der 3 Jahren, und 18 Wochen bey
diesem k. k. ni. öst. Landrecht alsogewiß vor=
und anbringen, wie im widrigen nach dessen
Verfliessung keiner mehr gehöret werden,
sondern allen und jeden das ewige
Stillschwei=
gen hiemit auferleget seyn soll. Wien den 12.
Juli 1785.