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Wiener Zeitung

Nr. 50, 22. Juni 1785

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[1]

Nro.

50

Wiener

Zeitùng.

mit k. k. allergnädigsten Freyheit.

Mittwoch den 22. Junius 1785.


Quid VERUM atque DECENS curo et rogo



Jnländische Nachrichten.

Wien.

Von dem Aufenthalte Sr. Maj. des
Kaisers, und Höchstihrer hohen
Gäste zu Mantua, und von den jüngst=
erwähnten
Ergötzungen, an welchen
Höchstdieselben Antheil zu nehmen geru=
het
haben, giebt die Zeitung jener Stadt
vom 9. d. M. einen umständlichen Be=
richt
. Man ersieht daraus, daß Se.
Maj. und der Erzherzog Ferdinand mit
JJ. Sizil. MM. um 21 Uhr wälschen
Zeigers, zu Mantua angelangt find, und
alsogleich den Markt besucht haben, der
von zahlreichen Buden besetzt, mit allen
Arten von Waaren versehen und sehr an=
genehm
erleuchtet, durch den Besuch der

allerhöchsten Personen, wie auch einer
unbeschreiblichen Menge der Einwohner
der Stadt, die zu gleicher Zeit sich ein=
fanden
, auf eine besondere Art verherr=
lichet
wurde. Am folgenden Tage ge=
schah
das Pferderennen, wobey ebenfalls
ein besonderer Aufwand von Geschmack,
Pracht und Herrlichkeit zu sehen war.
An dem Platze, von welchem die acht
wettkämpfenden Pferde ihren Lauf anfien=
gen
, befand sich ein grosser übergüldeter
Triumphwagen, mit vier prächtig gezier=
ten
Rossen bespannt, über welchem ein
geschnitzter Merkur schwebte, und die
reiche Pferddecke hielt, die der erste Preis
war. Neben dem Wagen und den Pfer=
den
befanden sich die dazu bestellten und

[2]

eigens in nicht weniger gezierten Livreen
gekleideten Leute, dergleichen auch weiter
vorne an beyden Seiten, welche auf schön
geschnitzten Stangen, die zwey audern
Preisdecken hielten. Eben so geziert
waren die Reitknechte, welche die zum
Wettkampf bestimmten Pferde vorführ=
ten
. An einem Ende der Laufbahne be=
fanden
sich JJ. MM. und KK. HH.
auf einem Balkon; Jhr Gefolge, und
der übrige Adel war umher vertheilt.
Nach Endigung dieses Schauspieles, das
sehr gut ausfiel, und allgemeinen Bey=
fall
erhielt, begaben sich die höchsten
Herrschaften nach dem Theater, wo ei=
ne
Oper gegeben wurde. Am folgenden
Sonntage wohnten Allerhöchstdieselben
in der Metropolitankirche dem Gottes=
dienste
bey; Nachmittags aber fuhren
Sie nach dem Pallaste del Te, in dessen
Garten und Gartenhäusern die Hochzeit
von zwölf ländlichen Paaren mit einem
besonders reizenden und geschmackvoll an=
gelegten
Feste gefeyert worden ist. Die
angenehmste Musik und der rührendste
Feudenjubel ertönten dabey von allen
Seiten. Der Zulauf war so groß, daß
man die Menge bis auf 30,000 Menschen
schätzt, die in dem Garten und der Ge=
gend
umher sich eingefunden haben. Der
Adel wurde hierauf in dem Pallaste mit
Erfrischungen bewirthet, indessen JJ.
MM. die allda befindliche Gemäldesamm=
lung
besahen, die durch den Direktor
der Malerakademie, Hrn. Joh. Botta=
ni
neu eingerichtet, und in die beßte
Ordnung gesetzt worden ist. Am 6. d.
M. sahen JJ. MM. und KK. HH. ei=
nem
öffentlichen Ballspiele zu, und be=
gaben
sich sodann in den Saal der Aka=
demie
der Wissenschaften und Künste,
wo die vornehmsten Künstler in einer Mu=
sikakademie
sich hören ließen. Des Abends
erschienen Allerhöchstdieselben, wie alle
Tage, im Theater, Am folgenden Tage
geschah die Reise nach Verona, von der
JJ. MM. noch an dem nämlichen Abend
zurücktraffen. Des Morgens darauf wur=

den Allerhöchstdieselben so wie die ganze
Stadt durch die Ankunft des Erzh. Groß=
herzogs
von Toskana erfr⟨e⟩ut. Des
Nachmittags begaben sich sämmtliche
hohe Herrschaften auf den mittlern See,
wo Sie ein prächtiges Schif bestiegen,
mit dem Sie bis in die Mitte zum Fisch=
fang
fuhren; einige gutbesetzte Orche=
ster
, und eine grosse Menge kleiner Fahr=
zeuge
, mit dem vornehmsten Adel, folg=
ten
dahin. Die Fischer waren alle gleich
und sehr zierlich gekleidet, und das gan=
ze
Fest hatte vielfältige Reize. Der Fang
fiel sehr ergiebig aus. Hierauf begaben
sich JJ. MM. und KK. HH. nach dem
Pallaste della Favorita, wo Sie das
Nachtmahl einnahmen, bevor Sie zur
Stadt wiederkehrten. Am 9 endlich
nach dem Mittagmahle nahmen JJ. Si=
zil
. Maj. von dem Kaiser und JJ. KK.
HH. Abschied, und tratten ihre Reise
nach Parma an.

Donnerstags den 13. d. M. machte
Herr Graf von Fries eine Lustkeise nach
Kettenhof, um seinen. Nefen allda auf
seiner Zizfabrike zu besuchen; von da
gieng er Freytag Nachmittags, in Be=
gleitung
des dortigen Arztes und eines
Fabrikendirektors, auf seine Herrschaft
Vößlau, und gab davon Nachricht nach
Wien, von da man ihm, zur Vermeh=
rung
der Gesellschaft und Bedienung,
den Gouverneur des jüngern Herrn Gra=
fen
und seinen Kammerdiener hinaus=
sandte
. Sonntags in der Frühe weckte
der Herr Graf seine Leute mit der Glocke
schon um 4 Uhr Morgens, und klagte
über Hitze und Beängstigungen, und ließ
sich, ungeachtet man ihn wegen der
feuchten Witterung zurückhalten wollte,
anlegen, gieng in den Garten, um Luft
zu schöpfen, und wurde von seinem =
ger
, der nur zurückgegangen war, um
sich anzukleiden, bey seinem Zurückkom=
men
im Garten vermißt; nach langen
vergeblichen Suchen sah man am Schloß=
teiche
seinen Stock auf dem Wasser
schwimmen, und zog bald hernach seinen

[3]

entseelten Körper heraus, nahe an einem
seiner Lieblingsorte, wo er sich öfters
hinzusetzen pflegte. Bey der Eröfnung
seines Körpers fand man den Brand in
seinen Eingeweiden, mit allen Kennzei=
chen
eines ihn getroffenen Schlages, als
die Ursache seines Falles in den Teich
und seines so plötzlichen Todes. Er starb
in einem Alter von 67 Jahren, in denen
er um die Handlung dieses Staates die
wichtigsten Verdienste sich erworben hat,
zu deren Belohnung er nach und nach
von den glorreichen Beherrschern mit dem
Adel, mit dem Freyherrn=und endlich
mit dem Grafentitel begabet, auch mit
der Würde eines K. K. Hofrathes be=
kleidet
, in verschiedenen wichtigen Hof=
kommißionen
, zur allmaligen höchsten
Zufriedenheit, ist angewendet worden.
Bey seinem Handlungshause, das durch
einen namhaften Reichthum in ganz Eu=
ropa
Credit und Ansehen sich erworben
hat, tritt nun sein Sohn, der Graf
Joseph von Fries, an seine Stelle; sonst
aber wird es unter der vorigen Direkzion
und Firma fortgeführet.

Sonntags den 19. d. M. ist in dem
hiesigen Bethause der Augsb. Confessi=
onsverwandten
ein Jude, Namens Ga=
briel
David, von dem hiesigen Super=
intendenten
Fock getauft worden, und
hat in der Taufe den Namen Andreas
Friederich erhalten. Er ist aus Ofen
gebürig, 35 Jahre alt, und soll sich eini=
ge
Jahre in Batavia aufgehalten haben,
von da er in sein Vaterland wieder zurück
gekommen ist, um sich hier niederzulas=
sen
, und durch redlichen Fleiß seinen Un=
terhalt
zu suchen.

Seit acht und mehr Tagen hat es in
hiesigen Gegenden beynahe beständig und
oft so gewaltsam geregnet, daß die von
allen Seiten zusammenfließenden Wässer
wieder alle kleineren Flüsse überladen ha=
ben
. Selbst die Wien und die Donau
sind gestern an mehreren Orten, letztere
insbesondere heute Nacht in der Rossau
und in der Leopoldstadt ausgetretten.

Die durch den Regen erweichten und durch
die ausgetretrenen Flüsse unwandelbar
gemachten Strassen haben auch die ge=
strigen
Posten aus dem Reiche noch nicht
ankommen lassen.

Jn dem Landesfürstl. Markte Langen=
lois
verstarb den 17. v. M. die ehemali=
ge
Leinwandhändlerinn, und außeren
Rathes Frau, Maria Anna Aupöckin,
die bey ihren Lebzeiten als eine besonde=
re
Wohlthäterinn der Armen sich erwies.
Um aber ihre mildthätigen Gesinnungen
auch noch nach dem Tode wirksam zu ma=
chen
, so hat sie, da sie ohnehin keine
leiblichen Erben hinterließ, die Armen
auch noch durch ihr Testament bedacht.
Sie verordnete nämlich, daß gleich nach
ihrem Tode unter die bedrängten Einwoh=
ner
von Langenlois zweyhundert Metzen
Korn vertheilet werden sollen; nebst dem
vermachte sie für die Hausarmen zur Ver=
theilung
100 Guld. eben so viel für das
dasige Armeninstitut, und 50 Guld. zur
besondern Vertheilung an die Armen des=
selben
, nebst verschiedenen anderen der=
ley
wohlthätigen Gaben an verschiedene
einzelne Personen, die ihr hinterlassener
Ehegatte auf das pünktlichste vertheilet
hat. Die unterstützten Armen, und alle
Menschenfreunde segnen dafür das Grab
der Seligen.



Ausländische Begebenheiten.

Spanien.

Nie sind vielleicht die Verabredungen
wegen Formalitäten bey königl. Vermäh=
lungen
so genan genommen, und befol=
get
worden, als bey der Doppelheirath,
welche nun zwischen dem Spanischen und
Portugiesischen Hofe zu Stande gekom=
men
ist. Die Unterzeichnung der Präli=
minar
=und Definitivkontrakte, die feyer=
liche
Anhaltung, Vermächtnißceremo=
nien
und Abreisen ber Prinzeßinnen ge=
schahen
zu Madrit und zu Lissabon,
nach genau getroffener Verabredung,
am nämlichen Tage und zur nämlichen
Stunde, beyderseits auf gleiche Weise.

[4]

1468


Die regierenden Häupter beyder König=
reiche
bezeugen eine ungemeine Zufrie=
denheit
über das zweyfache Band, das
ihre Familien und ihre Reiche aneinan=
der
heftet. An beyden Höfen sind bey
dieser Gelegenheit zahlreiche Beförderun=
gen
vorgenommen, und beträchtliche
Gnaden und Geschenke vertheilt worden.
Dem Spanischen Bothschafter, Grafen
Fernan=Nugnez hat die Königinn von
Portugall, außer ihrem mit grossen Bril=
lanten
besetzten Portraite, noch einen
Ring mit einem einzelnen Diamanten ge=
schenkt
, der allein auf 18,000 Crusaden
geschätzt wird.

Die Madriter=Hofzeitung vom 24.
May giebt einen umständlichen Bericht
von der Reise der Portugiesischen Ju=
fantinn
von Badajoz bis Arangnez,
von ihrer Ankunft allda, und von den
Festen und Ergötzlichkeiten, womit sie
unter Weges unterhalten, und in dem
königlichen Lustschloffe ist bewillkommet
worden ist. Die letztern waren unge=
mein
kostbar, und haben durch drey Ta=
ge
gewährt. Der König und der ge=
sammte
Hof nahmen den freudigsten An=
theil
daran.

Jtalien.

Es heißt, der Senat von Venedig ha=
be
die ihm von dem Bej von Tunis ge=
machten
Vergleichsvorschläge nicht an=
genommen
, und dem Ritter Emo neue
Befehle zugesandt, mit seiner Flotte ge=
gen
Tunis zu ziehen, und diese Stadt
so fest einzuschließen, daß kein Schif von
irgend einer Nazion aus oder eingelassen
werde. Um diesfalls allen Jrrungen vor=
zubeugen
, hat der Senat, wie verlau=
tet
, allen Höfen von dieser Entschließung
Nachricht geben lassen. Die dem Ritter
Emo zu gedachter Unternehmung anver=
traute
Flotte besteht aus 10 Linienschiffen
und Fregaten, 6 Bombarden und meh=
reren
Schebecken, nebst den nöthigen Trans=
portschiffen
. Am 24. v. M. ist noch eine
neue Bombarde aus dem Arsenale zur
Verstärkung derselben abgesandt worden.

Der Erzherzog Großherzog v. Toscana
ist auf erhaltene Nachricht von der An=
kunft
des Kaisers zu Mantua, am 7. d.
M. von dem Marchese Manfredini be=
gleitet
, dahin aufgebrochen.

Der geschickte Medailleur Joh. Weber,
ein Deutscher, der gegenwärtig zu Flo=
renz
lebt, hat durch zwey sehr wohlge=
rathene
Schaumünzen ein Denkmal des
Aufenthaltes JJ. Sizil. MM. in den To=
scanischen
Staaten ausgearbeitet. Die
eine zeigt auf der Vorderseite das Brust=
bild
des Königs, mit der Umschrift Fer- IV. Siciliarum Rex, und auf
dem Revers de Aussicht des Hafen von
Livorno, in dessen Vorgrunde die Zu=
sammenkunft
der vier königl. Personen
abgebildet ist. Die Umschrift lautet:
Cognati Reges. Jm Abschnitte heißt es:
Fausto In Etruria Adventu. Die zweyte
Denkmünze führt einerseits das Brust=
bild
der Königinn und die Worte: M.
Carolina. Archidux Austriæ, Siciliarum
Regina. Auf der Rückseite zeigt sich im
Hindergrunde die Stadt Florenz, und
vorne sind die nämlichen königl. Perso=
nen
, wie sie Hand in Hand nach dersel=
ben
wandeln. Die Unschrift enthält die
aus dem Virgil entlehnten Worte: hospitio detras. In der Exergue
liest man: Neap. RR. In Errur. Adven-
tus

, mir der Jahr=und Tagszahl.
Der Künstler hat die Gnade gehabt,
JJ. Sizil. MM, und JJ. KK. HH. sei=
ne
Arbeit zu überreichen, und ist dafür
mit Beyfall und Geschenken belohnt wor=
den
.

Der Anführer des Neapolitanischen
Geschwaders zu Livorno, General Bo=
logna
, hat am 6. d. M. die Oktave von
seines Königs Namensfeste, mit einem
auf seine Kosten veranstalten herrlichen
Ballfeste gefeiert. Tags darauf, bey gu=
tem
Wetter, hat er die vornehmsten Ein=
wohner
der Stadt, wie auch die anwe=
senden
fremden Offiziere mit einem kost=
baren
Mittagmahle am Bord des Kriegs=
schiffes
S. Gioracchino bewirthet.

[5]

Seit der Zurückkunft des Papstes von
Terracina erneuert sich wieder das Ge=
rücht
, daß Se. Heil. die Arbeiten an den
Pontinischen Sümpfen nicht mehr wei=
ter
fortsetzen wollen, in Rücksicht so=
wohl
der außerordentlichen Unkosten, so
diese Arbeiten schon verursacht haben,
und noch erheischen, als auch weil man
es für unmöglich hält, an denjenigen
Gegenden, die noch zur Austrocknung
übrig sind, damit zu Stande zu kommen.
Jndessen ist doch immer schon eine sehr
ansehnliche Strecke getrocknet, und in
urbare Felder und bequeme Strassen um=
wandelt
worden, die vordem einem un=
gesunden
Sumpfe zur Grundlage gedie=
net
haben.

Jn der bekannten Streitsache der Le=
prischen
Familie gegen jene des Papstes
ist am 3. Junius ein Urtheil vor der =
mischen
Rota gefället worden, das ganz
zu Gunsten der ersteren lautet.

Frankreich.

Mesdames, die Tanten des Königes,
sind am 1. d. M. nach dem Lustschlosse
zu Vichy abgereiset, um allda den Som=
mer
über zu verbleiben. Sie haben zu
dem Ende ein zahlreiches Gefolge mit=
genommen
, wodurch die Reise dieser =
nigl
. Damen sehr kostspielig wird. Der
König hat dazu 500,000 Livres hergege=
ben
, und man berechnet, daß noch über
diese Summe eine Million Liv. dazu er=
fodert
werde. Es hat sehr schwer gehal=
ten
, die nöthigen Postpferde zu dieser
Reise aufzubringen, da die meisten Post=
meister
, wegen des Mangels an Futter,
die Zahl ihrer Pferde einzuschränken ge=
nöthigt
find.

Obschon seit einiger Zeit der Regen
sich eingestellt hat, so ist es doch nicht
möglich, daß dadurch sobald dem er=
wähnten
Mangel abgeholfen sey; aus
dieser Ursache ist im Staatsrathe des
Königes am 27 v. M. beschlossen wor=
den
, alle Auflagen auf die Fütterungs=
mittel
, die aus fremden Ländern einge=
bracht
werden, gänzlich bis auf 6 Pfen=

nige von 1000 Pfund aufzuheben, wel=
che
letztere allein dazu dienen sollen, um
die Menge der Einfuhre berechnen zu
können. Zu gleicher Zeit ist ein Un=
terricht
herausgegeben worden, wie der
Mangel an Futter zu ersetzen, und die
Viehnahrung zu vervielfältigen sey. Man
räth dazu verschiedene sehr einfache Mit=
teln
, die Sammlung einiger bisher
unbenützten Kräuter, und Wurzeln,
die Pflege von Erdäpfeln und Rüben,
u. d. gl. an.

Der ehemalige Amerikanische Mini=
ster
, Hr. Franklin schickt sich nun an,
nach seinem Vaterlande zurückzukehren,
um allda in Ruhe das Ende seiner mit
vielfachen Ruhme gekrönten Tage zu er=
warten
, und die Unabhängigkeit seiner
Landesleute zu sehen, an deren Bewir=
kung
er selbst so grossen, vielleicht den
größten Antheil gehabt hat. Da sein
geschwächtes Alter die Beschwerden des
Wagens nicht vertragen kann, so wird
er nahe bey Passy, wo er wohnt, ein
Fahrzeug auf der Seine besteigen, und
so nach Rouen, dann aber nach dem
Havre sich bringen lassen, wo ein See=
fahrzeug
ihn erwartet.

Vereinigte Niederlande.

(Aus der Leydnerzeitung Nr. 46.)

Schreiben aus dem Haag vom 8.
Junius: „Die Staaten von Holland
und Westfriesland haben heute ihre Be=
rathschlagungen
fortgesetzt. Jn der Nacht
vom 3. zum 4. d. M. sind allhier zwey
Kuriere aus Paris angekommen, einer
bey dem Französischen Bothschafter, und
der andere bey den Generalstaaten. Man
versichert, daß ihre Depeschen von an=
genehmen
Jnhalte in Bezug auf die Be=
dingnisse
gewesen sind, unter welchen die
Republik sich bereitwillig erkläret hat,
ihre Deputirten nach Wien zu senden.
Der K. K. Bothschafter zu Paris, Hr.
Graf v. Mercy, soll zwar einiges Be=
fremden
über das Mistrauen gezeigt
haben, so von Seite der Staaten über
jene Bedingnisse geäußert worden ist,

[6]

hierauf aber feyerlich versichert haben,
daß die Unterhandlungen auf die vorige
freundschaftliche Weise wieder sollten vor=
genommen
werden, sobald die Deputir=
ten
zu Wien angelangt seyn würden.
Dieser Erklärung zu Folge versieht man
sich nun, daß diese Deputirten nicht mehr
länger anstehen werden, die Reise an
den Ort ihrer Bestimmung anzutretten.

Aus einem andern Schreiben eben=
daher
: „Man fängt nun an in unseren
auswärtigen Angelegenheiten etwas klä=
rer
zu sehen, als es bisher geschehen
konnte: Es ist nun kein Zweifel mehr
übrig, daß zwischen Sr. Kaiserl. Maj.
und dem Könige von Frankreich alles,
was den Vergleich mit dieser Republik
betrift, einverstanden und festgesetzt sey.
Die zwey letzthin angekommenen Kuriere
überbrachten die dringendste Vorstellung
aus dem Kabinete von Versailles an
die Generalstaaten, auf daß dieselben
doch endlich zu einen Entschluß sich ein=
verstehen
mögen, der die Unterhandlun=
gen
zu Ende bringen könnte. Da die
Provinz Holland ihr Gutachten schon
dahin geäußert hat, daß es besser sey
den Umständen nachzugeben, als noch
mehr zu wagen, so rühren nun alle
Schwierigkeiten und Anstände ganz allein
von den nicht am Meere gelegenen Pro=
vinzen
her, bey denen immer das näm=
liche
Bedenken obwaltet, Bedingnisse zu
unterschreiben, die ihnen eben so unge=
recht
als lästig scheinen. Jndessen, da
die Provinz Holland, in Ansehung ihrer
Größe und ihres Reichthumes, auf eini=
ges
Uibergewicht in den Berathschlagun=
gen
rechnen darf, so ist es sehr wahr=
scheinlich
, daß sie nach und nach auch
die übrigen Conföderirten zu ihrer Mei=
nung
bewegen, und daß also der Ver=
gleich
bald statt haben wird. Es scheint
ohnehin außer Zweifel, daß die einzige
Schwierigkeit nur in der Erlegung des
verlangten Geldbetrages bestehe, über
dessen Angabe das Gerücht noch immer
sehr unbestimmt und veräuderlich ist.

„Ein neuer Gegenstand zu Untersu=
chungen
und Unterhandlungen erhebt sich
in diesem Augenblicke von einer Seite,
an deren Freundschaft für die Republik
gegenwärtig gar nicht zu zweifeln ist;
aber man spricht auch hievon noch un=
deutlich
und auf eine Art, daß wir nichts
verbürgen können. Es ist nämlich von
einer Foderung an die Republik die Rede,
die der Prinz von Preussen durch Kauf
von dem Hause Hohenlohe an sich ge=
bracht
hat, und deren Alter auf 1 oder
2 Jahrhunderte zurücksteiget, so daß die
Jnteressen eine noch stärkere Summe als
die ursprüngliche Foderung ausmachen.
Es heißt, der Prinz von Preussen habe
darüber an die Generalstaaten ein Schrei=
ben
erlassen, das am 4. d. M. in der
Versammlung der Staaten von Holland
vorgekommen, und dann den übrigen
Conföderirten ist mitgetheilt worden. Man
schmeichelt sich jedoch mit der Hofnung, in
den Archiven der Republik hinlängliche
Urkunden auffinden zu können, um den
Grund aufzuheben, worauf die ganze
Foderung sich gründet. Wie dem auch
immer sey, so vernimmt man doch nicht,
daß der Hof von Berlin selbst unmit=
telbar
in diese Angelegenheit sich mische;
wenigstens hat man nicht bemerket, daß
der Preußische Minister bisher einigen
Antheil daran gezeiget habe.

„Endlich steht auch die Republik noch
auf dem Punkte einer neuen Erläuterung
mit dem Spanischen Hofe. Der Ge=
genstand
derselben ist bisher noch gänz=
lich
unbekannt; aber man weiß, daß
einige Streitpunkte auf das Tapet ge
bracht worden sind; daß J. H. M. eine
Entschließung darüber abgefaßt, und zu=
gleich
durch ihre Bothschafter zu Paris
die Verwendung des Französischen Ho=
fes
bey jenem von Spanien haben an=
suchen
lassen.

(Aus der Amsterdamerzeitung Nr. 46.)
„Die Foderung des Prinzen von Preus=
sen
soll 7 Millionen Guld. betragen,
davon 5 die ursprüngliche Foderung und

[7]

2 der Betrag der Jnteressen seyn sollen.
Der Prinz von Preussen hat sich mit
dieser Foderung an den Gesandten der
Republik zu Berlin gewendet, und es
war das Schreiben dieses Ministers, das
in der Versammlung J. G. und E. M.
vorgekommen und den übrigen Provin=
zen
mitgetheilt worden ist. Die erste
Nachricht von dieser Foderung hat einen
lebhaften Eindruck hervorgebracht, weil
man unter anderen hinzusetzte, der Prinz
habe erklärt, wenn die Republik ihn
nicht schleunig befriedigen wollte, so
würde er sich genöthiget sehen, seine Fo=
derung
an irgend eine andere Macht zu
überlassen.

„Mitten unter diesen vielfachen Un=
ruhen
wird auch die bekannte Sache der
Handelsleute Chomeel und Jordan ge=
gen
die Republik Venedig aufs neue
rege. Es sind dieselben wieder vor Kur=
zem
bey den Generalstaaten mit der Bitte
eingekommen, da die Unterhandlungen
des Venezianischen Residenten Cornielo
kein Ende absehen ließen, daß die Ent=
schließung
der Generalstaaten vom 9ten
Jäner v. Jahres, die durch eine andere
vom 24. Febr. aufgehoben worden, wie=
der
neuerdings in Kraft und Wirkung
gesetzet, und also der Republik Venedig
durch die Wegnahme ihrer Schiffe der
Krieg angekündiget werde. Diese Bitt=
schrift
ist von allen Provinzen in Erwä=
gung
gezogen worden, die Staaten von
Holland und Westfriesland aber haben
alsogleich sich willfährig erkläret.

„Der Prinz Erbstatthalter hat bey
diesem Anlasse J. H. M. von den Vor=
kehrungen
Nachricht gegeben, die er zur
Verstärkung der Flotte in der Mittellän=
dischen
See getroffen hat. Diese Flotte
bestehet aus den Kriegsschiffen und Fre=
gaten
Jupiter, Nord=Holland, Ad=
miral
Vries, Medea, Pallas und dem
Kutter Brak. Zu diesen hat der Prinz
annoch den Alkmaar von 50 Kan. und
den Kutter, die Vespe, abgesandt, denen
noch ehestens das Kriegsschif, Admiral

van Brakel, von 50 Kan. und ein Kut=
ter
folgen sollen. Die Generalstaaten ha=
ben
dem Prinzen für diese Sorgfalt ge=
dankt
, und den Entschluß gefaßt, noch
eine beträchtlichere Menge von Kriegs=
schiffen
ausrüsten zu lassen, und nach
jener See zu senden, um auf alle Fälle
allda bereit zu seyn.

„Da der Graf v. Mallebois grosse
Schwierigkeiten findet, um seine Legion
vollzählich zu machen, seitdem der Fran=
zösische
Hof das Anwerben für die Re=
publik
in Elsaß und Lothringen verbo=
ten
hat, so hat nun der Rheingraf von
Salm, der einigen Uiberschuß an Mann=
schaft
hatte, denselben an gedachten Ge=
neralen
abgetretten.

Dänemark.

Der König hat den Gouverneur der
Dänischen Besitzungen auf der Küste Gui=
nea
, Herrn Major Jens Adolph Klöge,
zur Belohnung der von ihm im abgewi=
chenen
Jahre bewiesenen Tapferkeit, und
seines übrigen guten Betragens bey ver=
schiedenen
von fremden Neger=Nazionen
gegen die Dänen ausgeübten Feindselig=
keiten
, zum Oberstlieutenant von der Jn=
fanterie
ernannt.

Am 3. d. M. kamen auf der Rhede von
Koppenhagen folgende 5 Französische Ga=
barren
an: la Vigilante, geführt von
dem Lieutenant de Clesmür, als Kom=
mandeur
des ganzen Geschwaders; la
Barbue, Lieutenant de Roquefeuil; la
Bretone, Lieutinant de Louisois; la Dar=
dogne
, Lieutenant de la Bentinay; la
Bayonnaise, Lieutenant de Frevoux. Be=
sagte
Gabarren gehen von Kopenhagen
nach Riga, um Schiffsbauholz und Ma=
sten
zu holen. Jnnerhalb einem Mona=
te
erwartet man noch eine gleiche Anzahl
Französischer Schiffe, die in der nämli=
chen
Angelegenheit nach der Ostsee gehen.

Schweden.

Der König ist am 22. May von Stock=
holm
aufgebrochen, und hat die vorge=
habte
Reise nach Schonen und Finnland
angetretten, um sowohl die allda liegen=

[8]

den Truppen, als den Zustand der Gränz=
festungswerke
zu untersuchen.

Von verschiedenen Regimentern sind
2746 Mann nach Carlokrona gesandt
worden, sowohl um allda bey dem Baue
einiger neuen Kriegsschiffe, als auch bey
der Verstärkung der Festungsmerke an=
gewandt
zu werden. Auch an den
übrigen Gränzfestungen werden verschie=
dene
Arbeiten zu ihrer Erhaltung und
Verstärkung gemacht.

Einige Zeit vor der Abreise des =
niges
hat der Rußische Minister, Herr
von Markoff einen Kourier aus Peters=
burg
erhalten, der, dem Vernehmen
nach, wichtige Depeschen überbracht ha=
ben
soll, und seit dem bemerkt man,
daß Hr. v. Markoff mit dem königl.
Schwedischen Staatsminister häufige Kon=
ferenzen
pflege.

Der Hof hat nur erst vor Kurzem die
im vorigen Jahre mit Frankreich geschlos=
sene
Konvenzion drucken, und allen frem=
den
Höfen mittheilen lassen. Man
erwartet nun in Kurzem die Rückkehr
einiger Fahrzeuge von der durch gedach=
ten
Vertrag in Westindien erhaltenen
Jnsel St. Bartholomäi, und wird dann
etwas genauer, als bisher, von dem
Werthe dieser Erwerbung urtheilen kön=
nen
.

Deutschland.

Jn der Reichsversammlung zu Re=
gensburg
wurde am 27. v. M. der Ver=
gleich
in Vortrag gebracht, den das hoch=
fürstl
. Haus Nassau=Weilburg am 24.
Jäner 1776 mit der Krone Frankreichs
abgeschlossen hat, um einige Bezirke des
Nassau=Weilburgischen Antheils der
Grasschaft Saarwerden zu vertauschen,
und allerley Ansprüche und Streitigkei=
ten
zu berichtigen und zu bestimmen. Alle
Stimmen der drey Reichskollegien haben
darüber ganz beyfällig sich geäußert, Am
3. Jun. ist eben allda auch der Gränz=
und Austauschvergleich vorgekommen,
den das Hochstift Basel am 20. Juni

1780 mit der Krone Frankreichs errich=
tet
hat

Der König v. Preußen macht seit dem
1. d. M. seine Revüereife im Brandebur=
gischen
. Von Cüstvin sind S. Maj. nach
Stargardt, und von da nach Gaudenz,
und so weiter abgereiset.

Zu Riesenburg in Preußen verstarb
am 20. v. M. der königl. Preußische Ge=
nerallientenant
, Nikolaus Alexander v.
Pameiske, Chef eines Dragonerregiments
⁊c. im 68. Jahr seines Alters, nachdem
er durch 54 Jahre dem königl. Hause treu
gedienet hatte.

Jm Canton Freyburg in der Schweiz
herrschen neue Unruhen. Die Misver=
gnügten
wollen, daß ihre Regierung so,
wie in den Kantonen Uri, Schwiz, Un=
terwalden
und Zug eingerichtet werden;
widrigenfalls drohen sie, unter Kaiserli=
chen
oder Sardinischen Schutz sich zu be=
geben
.


Bey nunmehr eintrettendem
dritten Jahresquartal werden
abermal die Liebhaber der
Wienerzeitung, wie auch des
vosttägigen Frag=und Rund=
schaftbogens
, um deren gewöhn=
liche
Vorhineinbezahlung er=
suchr
; auch werden wieder
neue Billets gegen Aushändi=
gung
der alten ausgegeben.
Wenn jemand die Zeitung be=
stallungsweise
nehmen will, so
haben sich die hier in Wien An=
wesende
im Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse in dem von
Mannerischen Hause Nro. 931.
die auswärtigen Liebhaber
aber bey dem hiesigen kais. kön.
Oberstpostamte diestfalls an=
zumelden
.

[9]

Anhang zur Wiener=Zeitung Nro. 50. 1785.


Wien.

Meteorologische Beobachtungen
auf der k. k. Sternwarte.
Vom 14. bis 21. Juni.


Barometerstand.


Tage
Den

8 Uhr frühe
Zoll.
Lin.

3 U. nachm.
Zoll.
Lin.

10 Uhr abend
Zoll.
Lin.

14
15
16
17
18
19
20

27
27
27
27
27
27
27

11
11½
9
9

10

27
27
27
27
27
27
27

11½
10¾
8

10
9⅓
8

27
27
27
27
27
27
27

11¾
10
8
10
10⅓
8⅔
8


14
15
16
17
18
19
20

27
27
27
27
27
27
27

27
27
27
27
27
27
27

11
11½
9
9

10

27
27
27
27
27
27
27

11½
10¾
8

10
9⅓
8

27
27
27
27
27
27
27

11¾
10
8
10
10⅓
8⅔
8


Reaumur’scher Tyermometerstand.


Grad

Grad

Grad

14
15
16
17
18
19
20

12 ober O
10½
15½
12
11½
10
12

15½ ober O
16
20
15
11½
11½
12

13 ober O
13½
15½
10½
10½
11
10


14
15
16
17
18
19
20

12 ober O
10½
15½
12
11½
10
12

12 ober O
10½
15½
12
11½
10
12

15½ ober O
16
20
15
11½
11½
12

13 ober O
13½
15½
10½
10½
11
10


Anzeige des Windes.


14
15
16
17
18
19
20

N. mitlm.
Nord klein.
Ost still.
N. W. klein
West klein.
N. W. klein
West klein.

N. mitlm.
Nord klein.
Ost still.
N. W. klein
West klein.
N. W. klein
West klein.

N. mittlm.
N. O. O. still.
Sud klein.
West klein.
West mtlm
N. W. klein
West klein.

Nord klein.
N. O. klein.
Sud still.
West klein.
N W. mtlm
N. W. klein.
Nord stark.


Fenerwerk.

den 24. dieses.

Die Hofnung, daß ein einsichtsvollestes
Publikum wegen dem bey meinem letzt abge=
brannten
Feuerwerk gehabten ausserordentlich
starken Rauch mich entschuldigen, und einen
Zufall der Witterung, welcher auch den Flug
des Ballons verhindert hat, weil die Ar=
beiter
wegen des vielen Rauches sich weder
in erhalten, noch die Direktion desselben zu

sehen vermochten, mir nicht zur Last legen
wird, und die Uiberzeugung, daß bey einem
günstigeren Winde eben diese Dekoration,

Die Luftreise des Blanchards
von Dower nach Calais über den
Meer=Kanal

vorstellend, ein Perspektiv, ohne seines glei=
chen
darstellen, und allen, welche selbe ei=
nigermassen
unter der Wolke des Rauches
gesehen haben, wieder neu, und sehenswür=
dig
seyn wird, machte mich zu Widerholung
dieses Feuerwerks schlüßig, welches ich Frey=
tags
den 24. dieses abzubrennen gedenke,
wenn es anderst die Witterung zuläßt: wobey
ich aber zugleich mit einem ganz neuen, aus
den ausgesuchtesten Zeichnungen, und künst=
lichen
mechanischen Einrichtungen zusammge=
setzten
Parterre=Feuerwerk aufwarten werde,
worunter sich vorzüglich die Hauptfronte, un=
ter
dem Titel: etwas für Liebhaber des
Landes anempfehlen dörste, welche eine ganz
bewegliche Landschaft von verschiedensten Ge=
genständen
der Natur nach vorstellen, und
den Zusehern einen gewiß reizenden Anblick
darstellen wird.

Joh. Georg Stuwer,
k. k. priv. Kunst=und Lustfeuer=
werker
im Prater.


Getreide=Preis.
Vom 13. bis 18. Juni.

Wiener Metzen. Groschen.

Weitzen von 42 bis 52

Korn von 28 bis 33

Gersten von 24 bis 27

Haber von 19 bis 21


Reichshofräthliche Protokolsauszüge.
Donnerstag den 16. Juni.

Mühlhausische Dorfschaften, contra den
Magistrat zu Mühlhausen, pcto div. grav.

Kaufbeuern Reichsstadt, contra den Prä=
laten
zu Jrrsee, pcto juris exigendi vectigal.

v. Kirchbauerin, contra den Freyherrn v.
Lilien, modo dessen Wittib pcto deb.
Raabin, contra die de Resische Geben, appel.
Lindheimer als Gewercker des 4ten Theils
der Münsterer=Saline, contra die Gewerker
der übrigen 3 Viertheile, & cons. appel.

[10]

v. Osterbergisches Debitwesen, und Güter=
administration
betr. Commilhonis.

Winkler v. Mohrenfels, co⟨ ⟩ den Ma=
gistrat
zu Nürnberg, rescr. pcta deb.

Zu Ravensburg Magistrat Evangelischen
Antheils, contra den Katholischen Magistrats=
Amheil daselbst reser.

Zu Köln Burgerschaft, contra den Magi=
strat
daselbst ⁊c. ut antea.

Bamberg Hochstift, contra die Sachsen=
Coburgische Regierung, mdt. pcto juris vog-
letici
& annexorum.

v. Pückler Grafen Christian Wilhelm De=
bitwesen
betr. Commilhonis.

Veith, contra den Herrn Fürst Bischofen
zu Passau, reser. die Dienstentsetzung, Lau=
desverwüstung
, und andere damit verbunde=
ne
Beschwerden betr.

Scuf u. Montfort, modo Liegeois, nune
Schwarz und Becke, contra v. Venningen,
refer. paritorii, den Präbendalzehend zu =
ren
betr. in specie expens.

Freytag den 17. Juni.

v. Linstow, contra v. Warburg, appel.
pcto revocar. der alten v. Linstowischen Le=
hengüter
.

Brückner, contra König, appel. pcto de-
negatæ
transmissionis Actorum ad exteros.

Henecka, contra den Hrn. Fürst Bischofen
zu Speyer, appel. die Confiskation des el=
terlichen
Vermögens betr.

v. Nostitz Grafinnen, contra die v. Lede=
burische
Erben, in specie die Kurkölnische
Regierung, pcto Protractæ justitiæ.

v. Renauld, contra v. Schmidburg, nune
v. v. appel. die Retrahirung des Guts Kel=
lenbach
betr.

v. Osterbergisches Debitwesen betr.ꝛc. ut heri.
v. Gall, contra den Herrn Erbprinzen zu
Hessen=Kassel, refer. pcto injuriarum &
div. grav.

v. Cancrin, contra den Hrn. Erbprinzen zu
Hessen=Kassel, rescr. S. C. pƈto grav. grav.
& satisfactionis.

Zu Köln Burgerschaft, contra den Magi=
strat
daselbst ⁊c. ut antea.

Cabelæ Cremontis, & fontis rubei feuda
imperialia concernens, in specie ab Auria
Pamphili Laudi Dominus Princeps, pcto Ia-
vesticuræ
.


Verstorbene zu Wien.

Den 13. Juni. Jn der Stade.
Susanna Schmidin, Tagl. Wit. alt 82 J. im
Salvatorg. N. 455.

Vor der Stadt.

Titl. Fr. Maria Aloysia v. Zi⟨e⟩ger, geb. v. Cari=
gnoni
, k. k. Generalaudit: Lieuten. Wit. alt
66 J in. d. Alsterg. N. 25.

Franz Hill, burgl Jngenieur Jnstrumentm alt
35 J. zu St. Ulrich N. 11.

Dem Hrn. Joh Leeb, heers. Kanzel. s. Fr. Klara,
alt 32 J. aus v Windmühl N. 28.

Peter Berner, Hausinhab. alt 47 J. am Spitlb.
N. 22.

Dem Kasp. Hematra, Schust. s. K. Jos. alt 1 J.
zu St. Ulrich N. 6.

Der wohlehrw. Hr. Thadä Fiegerer, weitl. Priest.
alt 71 J.

Georg Algier, Bierabtr. alt 60 J. beed v. Barnth.

Franz Schmid, schutz verw. Eßighändl. alt 38 J.
in s. H am Neustift N. 50.

Dem Jos. Arnold, Maler, s K. Gottfr. alt 1 J.
in d. Alsterg. N. 35.

Dem Mart. Schuhbauer, Kutsch. s. S. Math.
alt 10 J. in d. Leopoldst. N. 380.

Joh. Winter, Schust alt 47 J. am Thury N. 17
Dem Joh. Reßner, Tagl s. K. Elis. alt 4 J. in
d. Josephst. N. 136.

Dem Mich. Fiedler, Tagl. s. K. Ant. alt 1 J. am
Thury N. 68.

Dem Phil. Beyer, beurlaubt. Sold. s. K. Jos.
alt 2 J. auf d Landstr. N. 320.

Anna Zellhoferin, led. alt 42 J.

Till. Hr. Mathä Schenk Freyh. v. Stauffenberg,
alt 62 J.

Mich. Thaller, Tagl. alt 49 J.

Ferd. Haureichsberger, Kutsch. alt 33 J.

Kasp. Staab, Zimmerm. alt 35 J.

Wolfg. Wierl, Schuhkn. alt 18 J.

Barb. Scheidsin, Löhnkutsch. W. alt 42 J. alle 7
im allgem. Krankenh.

Ludw. Poch, alt 25 J.

Valentin Losar, alt 50 J.

Joh. Jälatschukow, alt 27 J. alle 3 Gem. im
Militärspit.

Summa 25. Personen, darunter 5. Kind.


Den 14. Juni. Jn der Stadt.

Sigmund Böhm, Shuhkn. alt 24 J. am Salzgr.
N. 436.

Anna Rama, Schlossermeist. Wit. alt 55 J. im
tiefen Graben N. 317.

Vor der Stadt.

Andr. Loßert, k. k. priv. Goldspitz=u. Bortenfabrik.
alt 59 J. in s. H. auß. Mariab. N. 123.

Dem August Herzog, bürgl Schlosserm. s. W.
Juliana, alt 24 J. in s. H. zu Mariab. N. 23.

Jos. Reichbart, Petschiermaxhändl. alt 90 J. im
Lichteuth. N. 171.

[11]

Dem Aloys Lechner, Schneid. s. W. Anna, alt43
J. am Stroz. Gr. N. 174.

Dem Leonh. Prachinger, Wäscher, s. W. Anna,
alt 69 J. in d. Leopoldst. N. 202.

Dem Peter Teufel, Strabler, s. K. Josepha, alt
1 J. am Althanisch. Gr. N. 1.

Jak. Pfall, gew. Bratlbrat. alt 58 J. am obern
Neust. N. 222.

Franz Gold, Fischerkn. alt 18 J. im allg. Krankh.

Dem August. Schwenzner, gew. Trankst. Beamt.
s. W. Anna, alt 37. J. auf d. Laimgr. N. 7.

Dem Joh. Altraversi, Bandmach. s. K. Sophia,
alt 1 J. am ob. Neust. N. 224.

Dem Ant Hueter, Schust s. W. Kath. alt 30 J.
am Neubau N. 130.

Kath. Reitermannin, led. alt 55 J.

Anna Schneiderin, Löhnkutsch Wit. alt 87 J.

Georg Erndl, alt 77 J.

Jos. Mobi, Student, alt 31 J.

David Herbich, Nadler, alt 32 J.

Theres. Hosensumerin, led. alt 65 J. alle 7 im.
Stechenh.

Summa 19 Personen, darunter 2. Kind.


Den 15 Juni. Jn der Stadt.

Dem Joh. Behr, dürgl. Schneiderm. s. W. Elis.
alt 30 J. in d. Riemerstr. N 835.

Dem Math. Rotter, bürgl. Pfaidler, s. K. Franz,
alt 2 J. am Hof N. 213.

Dem Jos. Vistl, bürgl. Schneiderm, s. K. Barh.
alt 2 J. am Stockameisenpl. N. 611.

Phil. Völker, Friseur, alt 65. J. in d. Teinfaltstr.
N. 70.

Vor der Stadt.

Hr. Wenzl Egger, k. k. Hof=u. akkademisch Bildh.
alt 77 J. in s. H. am Neubau N. 133.

Dem Mart. Klett, bürgl. Strumpfwürk. s. K.
Franz, alt 1 J. zu Margareth. N. 64.

Thom. Redrenbeck, gew bürgl. Schuhm: alt 90 J.
in d. Josephst. N. 73.

Georg Helm, k. k. Lichtkammertrag. alt 55 J in
d. Josephst. N. 46.

Dem Franz Mesling, Tischl. s. K. Rosal. alt 1 J.
in d. Josephst. N. 25.

Kath. Hofbanrin, Weberswit. alt 50 J. auf der
Landstr. N. 209.

Dem Franz. Dower, Tagl. s. K. Theres. alt 6 J.
am Alsterb. N. 80.

Anna Schmelzerin, led alt 59 J.

Kath. Hauserin, led. alt 25 J.

Rosina Hirzeldergerin, Tagl. W. alt 39 J. alle
3 im allgem. Krankeny.

Klara Militzin, Wit. alt 85 J zu Mariah. N. 117

Dem Andre Weinzetl, Tischl. s K. Josepha, alt
4 J. am Neust. N. 69.

Magdal. Neunerin, Schust. Wit. alt 47 J. am
Rennw. N 334.

Barb. E⟨〈…〉⟩, Jnvalid. W. alt 55 J.

Kath. Leutenhauserin, Schneid. W. alt 38 J. beede
im Siechenh.

Dem Sedast. Rang, Bandfabrik. s. K. Josepha,
alt 1. J. im Lichtenth. N. 80.

Dem Jos. Knöllich, Tagl. s. K. Jos. alt 9 J. auf
d. neu Wien N. 132.

Math. Schein, Büchsenmach. alt 68 J.

Cazilia Vitzin, Schust. W. alt 53 J.

Jos. Scheuer, vaz. Bedient. alt 81 J. alle 3 im
allgem. Krankenh.

Anna Grießenbergerin, Tischl. Wit. alt 85 J. ⟨ ⟩
Elisabeth.

Joh. Schleich; Arrest. v. Polizeyh. alt 15 J. im
d Leopoldst. N. 203.

Summa 26. Personen, darunter 8. Kind.


Den 16. Juni. Jn der Stadt.

Niemand.

Vor der Stadt.

Andre Wallner, bürgl. Dratzieh. alt 61 J. am
Neust. N. 14.

Dem Lorenz Hinterhofer, Kutsch. s K. Franz, alt
7 J. am Spirld. N. 43.

Dem Ludw. Denhard, Schust s. K. Franz, alt 4
J. am Neust. N. 19.

Dem Joh. Fitt, vaz. Bierabtr. s K. Joh. alt 5 J.
auf d. Windmühle N 40.

Magdal. Köglin, Tagl. Wit. alt 83 J. auf der
Wied. N. 52.

Joh. Wall, Gmr. alt 47 J. im Militärspit.

Elis. Salmoßmüllerin, Wit. a. 75 J. im Siechenh.

Summa 7. Personen, darunter 3. Kind.


Erinnerung.

Se. Eminenz der Kardinal Garampi, apo=
stol
. Nunzins am k. k. Hofe alhier, machte
hiedurch jederman bekannt, daß all jene, soo
an seinem Haus etwas zu fodern haben möch=
ten
, sich längstens binnen 14 Tagen, nach wel=
chen
er von hier. abzureisen gedenket, in der
Nunziatur am Hof Nr. 214 im 3ten Stock
bey dessen Hanshofmeister, Anton Biankh⟨⟩,
darum zu melden haben, nach welcher Zeit er
den Ausbleibenden kein Gehör ertheilen wird.


Verlohrner Bankozetel.

Es ist seit ungefehr 14 Tagen ein in einem
Papier eingewickeltes Bankokozetel pr. 500hier
verloren gegangen. Wer es gefunden hat, wird
ersucht, solches in das hierottige Zeitungskomp=
toir
zu dringen; und gegen einer vom 100 Du=
katen
erhalten Belohnungzurückzuerstatten.

[12]

Ungarischer Weichselwein.

Ein Lieblingsgetränk, besonders des schönen
Geschlechts, hat Joh. Georg Hammer, privil.
ungarischer Weinhändler, in seinem Gewölbe
unter den Tuchlauben im rothen Jgel, dem
Wildprätmarkte zu, Nr. 572, die Ehre einem
hochschätzbaresten Publikum diensteifrigst an=
zukünden
. Da ihm voriges Jahr das Lob
so zahlreich, als ungeheuchelt von Kennern
beyderley Geschlechts zuscholl, so schmeichelt
er sich unter der dankbarsten Erinnerung des
gehabten Zuspruchs seine schätzbarsten Gäste
in die Zukunft in eben der Anzahl, wie bis=
her
mit seiner ächten Waare nach Wunsch be=
dienen
zu können, wie folget:

Preis des ungarischen Weichselweins.
Die Maaß .. 24 kr. deto .. 30 kr.

Preis der übrigen Weine.
Weine, weisse: kr.

Razersdorfer, die Maaß ...... 24

Deto ............ 36

Ruster ............ 36

Weiner............ 30

Neßmilner........... 30

Schomlauer .......... 30

Deto ............ 36

Oedenburger.......... 30

Rothe:

Osner ............ 20

Deto ............ 24

Deto ............ 30

Deto ............ 36

Ezexarder........... 36

Wihlaner........... 36

Menischer........... 36

Erlauer ........... 36

Ausbruch Weißer: fl. =kr.

Georger, Großseitel Bouteille... =42

Tokayer ......... 1=30

Deto .......... 2=

Deto .......... 3=

Rother:

Erlauer ......... =45

Menischer ......... 1=20


Mineralwässer.

Bey Danhorn und Schickh, bürgerl. Spe=
zereyhändlern
, am hohen Markt zum Fischhof,
sind wieder für dies 1785ste Jahr nachstehen=
de
Mineralwässer, von einer löbl. Medizini=
schen
Fakultät untersuchet, jeder Krug und
Flasche mit einem Zetel und Sigil versehen,
auch um die billigsten Preise zu haben. kr.

Selterwasser der Krug ...... 36

Billiner Sauerbrunn der grasse Krug .. 18

deto deto der kleine deto .. 12

deto Bitterwasser der grosse deto .. 18

deto deto der kleine deto .. 12

Rohitscher Sauerbrunn die gewöhn=
liche
Flasche ......... 21

deto deto die grosse deto ... 24

Pinkenfelder Sauerbrunn die Flasche .. 15

Füreder deto deto ..... 16

Spaawasser die Flasche ...... 48

Dann sind in eben dieser Handlung zu
haben, alle Gattungen Scheibkugel von Lig-
num
sanctum durchaus schwarz, und von Kern=
holz
gemacht von 1 fl. 30 kr. bis 2 fl. 45 kr.


Mineralwässer.

Nachdem der neuangekommene Vorrath der
verkäuflichen Mineralwässer im Monat Juni
1785 von der hiesigen Medizinischen Fakul=
tät
, wie sonst gewöhnlich genau durchsucht,
geprüfet, und ächt befunden worden ist; so
sind im Gewölbe zum blanen Jgel Nr. 571.
auf der Seite gegen dem Wildprätmarkt,
nachgesetzte Gattungen Mineralwässer abermal
das ganze Jahr hindurch, bey Tag und Nacht,
um beygesetzte Preise gut, und frisch zu ha=
ben
, als: kr.

Selierwasser .......... 42

Rohitscher=Sauerbrunn ...... 24

Spaawasser .......... 45

Pyrmonterwasser ...... 1 fl. =

Eger=Sauerbrunn ....... 48

Billiner=Bitterwasser der grosse Krug .. 18

deto deto der kleine deto .. 12

Billiner=Sauerbrunn ....... 18

Füreder=Sauerbrunn die grosse Flasche. 20

Freudenthaler=Sauerbrunn ..... 26


Hausmeisterstelle wird gesucht.

Joseph Ruperth, ein gelehrnter Rauchfang=
kehrer
, und zugleich Maurergesell, welche 10
Jahre in der Stadt Hausmeister war, und
diese Zeit hindurch über sein redliches Wohl=
verhalten
sich der Zufriedenheit sowohl seines
Hausherrn als der Jnwohner schmeicheln darf,
aber, da das Haus verkauft worden, itzt aus=
ziehen
muß, suchet wieder eine dergleichen
Stelle zu bekommen. Wer Belieben hat, ihn
aufzunehmen, wird höflich ersucht, sich auf der
Brandstatt Nr. 620 seiner zu erkundigen.


Nachricht.

Der kurfürstliche Jngenieurhauptmann und
bairische Geograph Herr Adrian Riedl in Mün=
chen
hat nach vielen Jahren eine trigonometri=
sche
Karte von Baiern, Oberpfalz, Neuburg
und Sulzbach selbst aufgenommen, und beina=
he
zu Stande gebracht, wovon einige Blatter

[13]

im heurigen Jahre noch erscheinen werden.
Diese Karte muß ihrer sonderbaren Richtigkeit
und schönen Stiches halber sonderbare Vorzü=
ge
erhalten, und ist in solcher allen Fehlern
und Uibersehungen abgeholfen, welche in Appiaræ
und übrigen geographischen Landkarten ange=
troffen
werden. Es wurde auch dem Verfasser
das kurfürstl Privilegium den 26. April d. J.
ertheilet, und im Münchntrischen Wochenblatt
Nr. 21, dann Zeitungsblatt Nr. 86 einver=
leibt
. Von der Ausgabe dieses beträchtlichen
Werkes, welches Herr v. Büsching in seinen
wöchentlichen Anzeigen An. 1782 pag. 256 schon
angerühmer hat, wird dem hoben Publiko ein
umständiger Prospekt noch vorgelegt werden.


Pränumeration
auf sechs Klavier Sonaten.

Auf vieles Verlangen meiner Freunde, und
Musikliebhaber habe ich mit grosser Mühe
von den so beliebten 12 Quartetten des Herrn
Pleyel indessen die erstern 6 auf das Klavier,
oder Forte piano übersetzet. Die Exempla=
rien
davon, welche rein und fauber geschrie=
den
, werden von 20. Juni angefangen bis
20. Juli dies laufenden Jahrs auf Pränume=
ration
gegeben. Die Herren Pränumeranten
werden auf dem Kohlmarkt Nr. 144 in die
burgerliche Nürnberger=Handlung des Herrn
Johann Freismuth und Komo. zum Frühling
angewiesen, 100 sie gegen Erlag von 4 fl.
20 kr. einen von mir gefertigten Pränumera=
tionsschein
erhalten. Die Folge wird mich
belehren, ob ich mit den 6 letztern fortfah=
ren
soll, oder nicht.

Joseph Preindl.


Nachricht.

Der unschäzbare Beifall, welchen mir ein
erlauchter hoher und gesammter Adel dieser
Kaiserstadt und Staaten, gewürdiget hat, wenn
ich bey meinen mühsamen biographischen Un=
ternehmen
in Rücksicht des algemeinen Adels=
lexikon
der österreichischen Monarchie das Glück
gehabt, mich deswegen persönlich mit Dem=
selben
, zu unterreden; muntert mich auf die=
sen
erhabenen Beförderern, die versprochene
Einsendung derer Geschlechtsdedukzionen, Fami=
liennachricten
oder Biographien ins Gedächt=
niß
wieder zurück zu rufen. Um so mehr aber
kann ich dieses öffentlich sagen: da alles was
nur von Seiten der Expedizion im Betreff der
schon eingesendeten antorisirten Familien=und
Geschlechtsurkunden gethan werden können,
bis zum Druck bereit lieget, so wie auch die
derselben anvertrauten, richtige Wappen und

Stammbäume, bereits in Kupfer gestochen wer=
den
, und nur allein die fehlenden ächten Nach=
richten
, von denen Geschlechtern und Familien,
deren Wappen gestochen, die Hauptursuche sind:
daß die Fortsetzung der Herausgabe dieses mit
so vieler Mühe u. Kosten angefangenen Werkes
immer noch, trotz aller meiner Betriebsamkeit,
verzögert werden muß. Wien den 1. Juni 1785.

Die Expedizion des allgemeinen Adeis=
Lexikon der öster. Monarchie, vormals
am Jesuitenplatzel Nr. 243, jetzt in der
Wiplingerstrasse Nr. 286 im 3ten Stock

K. Y. B. Leupold.
der Rechte Doktor.


Nachricht

Unterzeichneter, welcher mit allerhöchster
Genehmigung, Unterstützung und königl. Pri=
vilegium
die so allgemein nützlichen Wollstei=
nischen
Werke, nämlich, das grosse Vieh=
seuchenbuch
, und die Bücher der Wundarz=
ney
der Thiere, zum Beßten seines Vater=
landes
, in welchem die Viehzucht einen gros=
sen
Theil des Nationalwohlstandes ausmacht,
in die ungarische Sprache übersetzte (von
denen ersteres bereits die Presse verlassen hat,
das zweyte aber bald möglichst nachfolgen
wird, und dessen Erscheinung, mittelst höch=
ster
Verfügung, in Ungarn und Siebenbür=
gen
durch alle Komitate bereits bekannt ge=
macht
worden) macht hiedurch all jenen Rich=
tern
, Gemeinden, Güterbesitzern, auch Buch=
händlern
und Buchbindern, welche von die=
sem
Werke Bestellungen machen wollen, be=
kannt
, daß man sich deshalb, weil die
Auflage ganz auf seine Kosten geschehen, und
die Cremplare nur allein bey Jhm zu ha=
ben
sind zu Vermeidung aller Weitläuf=
tigkeit
blos folgender Addresse bedienen dür=
fe
: auf der Wien, im Helmbergischen Haus,
im sogenannten böhmischen Gässel, Nr. 39
im ersten Stock. Der Verkaufspreis ist, un=
gebunden
51 kr. gebunden 1 fl.

Alexander Tolnay,
Arzt und Vieharzneypraktikant im
k. k. Thierspital zu Wien.


Anzeige.

Bey Joseph Gerold auf dem Dominikanerplatz
ist ungeh. für 36 kr. geb. für 45 kr.
zu haben:

Wienerisches bewährtes Kochbuch in
6 Absätzen vertheilet, welches leh=
ret
, wie man verschiedene Fleisch=
and
Fastenspeisen, als: allerhand

[14]

Suppen, Fleisch, Zuspeisen, gekoch=
tes
u. gebratenes Wildprät, Geflü=
gelwerk
, Fisch, Mehl=u. Eyerspei=
sen
, wie auch Köche, Pasteten, Beck=
werk
, Konfekturen, Sulzen, Sal=
late
, und andere eingemachte Sachen
niedlich und gut zurichten könne.
Nebst einem Anhang von einem
Trenschir=und Vorlegunterricht als
Speiszetteln. Von Jgnaz Gartler,
ganz neue verbesserte, viel vermehr=
te
, und mit zweyen Registern ver=
sehene
Auflage.


Anzeige.

Jn der Anton Gaßlerschen Buchhandlung am
hohen Markt im Graf Wallsegg's Hause
Nr. 522 in ganz neu zu haben:

Grundsitze der österreichischen Rechte.
nach den Vorlesungen des Herrn
Georg Scheidlein, b. R. Dr. H. u.
Gr. Adv. u. öffentl. Lehrers der ö=
ster
. Rechte an der hohen Schule
zu Wien. Erster Theil. gr. 8. Wien
1785. 1. fl. 15 kr.


Anzeige.

Jn der Hörlingschen Buchhandlung in der
Bognergasse neben dem Todenkopf Nr. 220.

ist zu haben:

Compendium moralis Evangelicæ, & ac-
tuum
Apostolorum, Epistolarum St.
Pauli, Epistolarum catholicarum, &
Apocalipseos. Sive Considerationes chri-
stianæ
super Textum quatuor Evange-
listarum
, quo ejus Lectio & Meditario
facilior reddatur iis, qui illi se applica-
re
incipinnt. Impressum jussu illustris-
simi
Episcopi & Comitis, Catalaunensis,
Paris Franciæ. Plusquam altero in hac
Editione ultima in Evangeliis auctius,
e Gallico Latine versum. 8 Tomuli in
18 Parisiis 1785.

Dieses Werk ist von den gutgesinnten
Gottesgelahrten zu bekannt, als daß es wir
hier anpreisen sollten. Die lateinische Auflage
war erschöpft, und kam vielen guten Priestern
zu thener zu stehen Diese auf schönen Papier
wohlveranstaltete Auflage kostet 3 fl. 12 kr.
Der Antigonlard in Wohrnehmungen

über Misbrand und Unsicherheit des

Bleyerextrakts von österreichischen
Feldchirurgen aufgestellt. Erster
Verfuch, enthaltend 50 Beobachtun=
gen
von erschiedener Verfassern
Herausgegeben von Johann Adam
Schmidt, Sekretär im k. k. medizi=
nisch
=chirurgischen Militärgeschäf=
te
des Hrn. Reichsritters v. Bram=
billa
ꝛc. mit einer Vignette. gr. 8.
Wien 1785.

geheft 54 kr. blausteif 1 fl.

Johann Nep. Neuholds, der Rechten
Doktors, praktische Einleitung zum
allgeminen in allen k. k. deutsch=
böhmisch
=und pohlnisch=österreichi=
schen
Erblanden gleichförmig beste=
henden
Verfahren in Rechtssachen.
2 Bände, gr8 Gratz 1785.

3 fl. blausteifgeb. 3 fl. 14. kr.

Die Frage, wie es komme, daß die
Jugend auf dem Lande in den Wis=
senschaften
des Heils unwissend ist?
Beantwortet. von Franz Friedel, ei=
nem
Landmann zu Sedlnitz in Mäh=
ren
an der schlesischen Gränze, in e=
nem
Schreiben am seinen Freund,
Johann Moritz zu Neuhübel. Her=
ausgegeben
von Franz Vogelsinger,
zu Troppau, 8. Wien 1785. 12 kr.

Der Triumph brüderlicher Großmuth,
ein Schauspiel. in 5 Aufzügen, von
G. K. T. 8. Wien 1785. 17 kr.


Bey Joh. Georg. Mößle,

k. k. priv. Buchhändler in der Münzerstrasse
(am Bauernmarkt) sind nebst vielen andern.

Büchern zu haben:

Campe (J. H.) kleine Kinderbibliothek, 5 Bän=
de
, 8. Hamburg 78283. 3 fl. 30 kr.

Geschichte. Gil. Blas von Santillana, 6 Bän=
de
, im Kupf, neu übersetzt, 8. Berlin 785.
6 fl. 30 kr.

Rousseau (J. J.) Briefe einer Jtalienischen
Nonne, und eines Engländers, 8. Leipzig
784. 36 kr.

—— Geständniße, nebst den Selbstbetrachtun=
gen
des einsamen Naturfreundes, 2 Th. 8.
Riga 782. 2 fl. 15 kr.

Cebes Gemälde, und Epiktets Handbuch grie=
chisch
, für Anfänger, herausgegeben von J.
J. Jakobi, 8. Hamburg 784. 1 fl.

[15]

Heynatz (J. F.) Anweisung zur deutschen Spra=
che
. Zum Gebrauch beym Unterricht der
ersten Anfänger, 8. Berlin 785. 24 kr.

Mannigfaltigkeiten für Kinder zur Unterhal=
tung
am Sonntage, 8. Berlin 785. 24 kr.

Schröters Briefsteller neu umgearbeitet, 8te
Auflage, 2 Th. 8. Leipz. 785.3 fl.

Der neue Abrilard, oder Briefe zweyer Lie=
benden
, welche einander nie gesehen haben,
4 Th. a. d. Fr. 8. Leipz. 780. 4 fl. 30 kr.

D'Argens (Marquis) wahre Geschicht der
Fräulein v. Mainville. A. d. Französ. 8.
Hamburg 777. 30 kr.

Hirschfeld (C. L.) Theorie der Gartenkunft.,
gr4. Leipz. 77985. 30 fl. 30 kr.

Hallos glücklicher Abend, 2 Th. 2te vermehr=
te
verbesserte Ausgabe, m. Kupf. 8. Leipz.
785. 2 fl. 15 kr.

Zur Beförderung sanfter Empfindung des Hor=
zens
, und Veredlung der Seele, 8. Leipz.
785. 30 kr.

Reinhold (Ch. L.) Architectura forensis, oder
die aufs Recht angewandte Baukunst, 2
Bände mit 9 Kupfern, 8. Münster 785.
2 fl. 30 kr.

Hermann, und die Fürsten. Ein Bardiet für
die Schaubühne, gr8. Hamb. 784. 30 kr.


Jn der Weingandischen Buchhandlung
am Graben Nr. 1174. find nebst andern
Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch nachstehend zu haben:

Royko (d. K.) Geschichte der grossen allge=
meinen
Kirchenversammlung zu Kostniz,
vierter und letzter Theil, gr. 8. Prag 1785.
1. fl. 54 kr.

Die günstige Aufnahme der vorigen Thei=
le
meiner Geschichte bey unbefangenen
Lesern, und bey Männern von ächtem
Sterlingsgewichte, giebt mir Hoffnung,
auch auf gegenwärtigen die nämliche Rech=
nung
machen zu dörfen, und dieses zwar
um so mehr, als wichtiger die Gegen=
stände
sind, die in diesem Theile erläu=
tert
werden.

Etwas über ächte Freymaurer und Freyman=
rerey
, eine Beylage zur ersten Warnung
über Freymaurer, 8. 1785. 12 kr.

Rasche (J. C.) Lexicon universæ rei numa-
riæ
veterum præcipuis græcorum ac
Romanorum, Tom. 1mus, gr. 8. Lipsiæ
1785. 8 fl.

Jonathas (P.) Predigten auf die vornehm=
sten
Feste des Herrn und der heiligsten
Jungfrau Maria, gr. 8. Breslau 1785.
2fl. 15 kr.

Plattner (Ern.) philosophische Aphorißmen,
nebst einigen Anleitungen zur philosophi=
schen
Geschichte, 2 Theile, gr. 8. Leipz.
1784. 3 fl.

Nicolai (F.) Beschreibung einer Reise durch
Deutschland und die Schweitz, 5ter u. 6ter
Theil, gr. 8. 1785. 3 fl.

Grundsätze der bürgerlichen Baukunst., 2 Th.
gr. 8. Leipz. 1785. 2. fl. 30 kr.

Sammlung auserlesener Abhandlungen zum
Gebrauch praktischer Aerzte,9 Bände, gr.
8. Leipzig 1785. 20 fl. 15 kr.

Der Kinderfreund ein Wochenblatt, 24 Thei=
le
, Druckpap. 8. Prag 1784. 8 fl.

Frauenzimmerbibliothek, 3 Stücke, 8. Leipz.
1785. 1 fl.

Der Ring / oder Geschichte, der Lady Zemina
Huzmann ein Roman., 8. Leipz. 1785. 2 fl.
15 kr.

Meißners (A. G.) Bianka Capello, mit Ku=
pfern
, 8. Leipz. 1785. 2 fl. 30 kr.


Bey Anton Löwe,

Buchhändler und Buchdrucker sind nachstehen=
de
Bücher zu haben:

v. Windisch (K. G.) Geschichte der Ungarn
von den ältesten, bis auf die itzigen Zei=
ten
, neue vermehrte Auflage, gr8. Preß=
burg
784. 2 fl. 15 kr.

Dessen Geographie des Königreichs Ungarn,
2 Bände m. Kupf. u. einer illum. Karte,
gr8. ebendas. 780. 4 fl.

Geschichte u. Geographie kleine des Königreichs
Ungarn für Kinder, 8. das. 12 kr. Die
illum. Karte aparte 45 kr.

v. Hußty (Z. G.) kritischer Kommentar über
die österreichische Provinzialpharmacopoe mit
einem Entwurfe zu einem gemeinnützigen
verbesserten Dispensatorium, gr8. das. 785.
1 fl. 30 kr.

Anleitung für das Landvolk in Absicht auf
die Bienenwirthschaft m. Kupf. 8. das. 30 kr.

Magazin (ungarisches) oder Beyträge zur un=
garischen
Geschichte, Geographie u. Natur=
wissenschaft
, und der dahin einschlagenden
Lirteratur, 3 Bände in 12 Stücken, m. K.
gr8. das. 78184. 6 fl.

104 Kupfer biblischer Historien, 52 alt=und
52 neuen Testaments, auf Druckpap. 51 kr.
und auf Schreibpap. 1 fl. 8 kr.

Wallassky (P.) Conspectus Reipublicæ lit-
terariæ
in Hungaria ab initiis Regni ad
nostra usque Tempora, med8. ibid. 785.
2fl. 30 kr.

de Clemangiis (Nic.) memorabile Opuscu-
lum
de Ruina Ecclesiæ circa Tempora

[16]

Concilii Constantiensis recusum & notis
illustratum, 8. ibid. 785. 30 kr.

Horanyi (Alex.) Memoria Hungarorum &
Provincionalium foriptis editis notorum,
3 Tomi, md8. ibid. 6 fl.


Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen

Buchhandlung im bentschen Hause

in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch fogende zu haben:

Sieders (C.) eine Geschchte/ 8. Hamburg
777. 1 fl. 30 kr.

Singesteet (M.) eine Nachtwächtergeschichte,
8. Wertheim, 783. 45 kr.

Spiegel ohne Quecksilber, in welchem alle die=
jenigen
, welche hinein sehen, doch ihr ei=
genes
Bild finden können, ein kleiner Bey=
trag
zur Geschichte der Menschheit für Deutsch=
land
, 8. Frankf. 782. 30 kr.

Splendid (der König) ein Märchen, 8. Nürnb.
782. 40 kr.

Strube (C.) eine Geschichte, aus gesammelten
Briefen von ihm und seinen Freunden, 1ter
Th. 8. Eisenach 784. 30 kr.

Tiefen (die) des menschlichen Herzens, in Be=
gebenheiten
dargestellt, 8. Weimar 783. 1 fl.

Theodor, oder die Rache des Schicksals, ei=
ne
Geschichte zur Zeit der Klöstereinzichung
in Oesterreich, 8. Leinz. 784. 45 kr.

Therese v. Edelwald, eine Klostergeschichte,
2 Th. 8. Frankf. 784. 1 fl. 30 kr.

Volksmärchen der Deurschen, 8. Gotha 782.
2 fl. 54 kr.

Wenzel v. Erfurt, eine Robinsonade, 8. Er=
furt
784. 1 fl. 30 kr.

Lebensläuse einiger leidenden Edlen, 8. Pe=
rersburg
781. 54 kr.

Wiederwärtigkeiten der jungen Emilie zum Un=
rerricht
tugendhafter und empfindsamer See=
len
, 8. Leipz. 778. 45 kr.

Fawcett (B.) über Melankolie, ihre Beschaf=
fenheit
, Ursachen 4. Heilung, vornämlich
über die sogenannte religiose Melankolie, 8.
Leipz. 785. 30 kr

Terenz, zum Lehrbuch für Schauspieldichter u.
Schauspieler, mit Donats Commentar über=
setzt
, und mit Anmerkungen begleitet, 1ter
Band, 8. Petersb. 782. 45 kr.

Plautus (der M. Accius) Lustspiele, 1ter Band,
8. Berlin 784. 1 fl. 8 kr.

Auch unter dem Strohdach wohnen gute See=
len
, ein Schauspiel füe Kinder, 8. Leipz.
784. 12 kr.

Von der Verfertigung der im gemeinen Le=
ben
vorkommenden schristlichen Aussätze,

und vorzüglich der Briese, 8. Tübingen
783. 54 kr.

Camde (J. H.) geographisches Kartenspiel,
ein Weihnachtsgeschenk für Kinder und jun=
ge
Leute, nebst 300 geographischen Spiel=
karten
, und einem Umriß von Deutschland,
8. Hamburg 784. 1 fl. 8 kr.


Jm deutschen Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse Nr. 931 ist zu haben:

Johann Nepomuck Tschupick, der Got=
tesgelahrtheit
Doktors, k. k. Hof=
predigers
, sämmtlicher Kanzelreden
dritter Theil, 1 fl. 15 kr.

Pergens, Abhandlung über die Frage: Ob
die Ohrenbeicht in der katholischen Kirche
nützlich und auch nothwendig sey? 17 kr.

Ob man in einer jeden Kirche, Glauben,
und Religion das Heil und die Seligkeit
finden und erhalten könne? 12 kr.

Was von der Verehrung und Anrufung
Maria und anderer Heiligen in der katholi=
schen
Kirche zu halten? ob sie billig, gut
und nü⟨tz⟩lich sey? 20 kr.

Was von dem Fegfeuer und Gebete für
die Verstorbene in der katholischen Kirche
zu halten und zu glauben sey? 12 kr.

Ob die unkatholischen mit uns katholi=
schen
Christen in den auch wichtigsten Glau=
benslehren
so gleich und einig, daß sie in
wenig von uns unterschieden, und daher
auch die nächsten an uns sind? 7 kr.

Proprium Sanctorum Metropolitanæ Eccle-
siæ
& Archi-Diœcesis Vienensis, &c. 8vo. 1 fl. 20 kr. in Franzb. 1 fl. 40 kr.

deto in 4to ungeb. 1 fl. 40 kr.

Jakob Heinr. Platz, Gärtner und Saamen=
händler
zu Erfurt in Thüringen, Blumen=
Küchen=Kräuter=Saamen=und Zwiebel=
Caralog, 3 kr.


Naturalienkabinet.

Es ist ein sehr schönes Naturalienkabinet
um 1200 Dukaten zu verkaufen, und der Ca=
talog
davon in der Weihburggasse Nr. 955 im
4ten Stocke einzuseben.


Frischer Hopsen.

Guter neuer böhmischer Hopfen, von den
besten rothen Gewächse, und der im Sommer
bey der grösten Hitze zum Gebrouche tauglich
ist, ist hier zum Verkauf angekommen, und
der Preis davon der Centen 35 fl. die Herren
Wirthschaftsbeamten, Bräumeister, oder wer
solchen nothig hat und zu kaufen gedenket, belie=
bt
sich im Zwirngewölb im Rathgäßl anzufragen.

[17]

Nro 50.


Neue halbe Fußraseln.

Es sind einige 100 Srück derley halbe Fuß=
tafeln
, 2 Schuh im Quadrat, welche schon
über ein Jahr auf dem Boden ausgetrocknet
liegen, zu verkaufen, das Stück 3 24. kr. und
ist sich deshalb am Stockameisenplatz Nr. 613
dem St. Stephansthor gerade gegen über bey
der Hausmeisterin anzufragen.


Nachricht.

Jn der Kärntnerstrasse sind in dem Galan=
teriegewölb
, genannt zum Großfürsten aus Ruß=
land
, nachstehende in Wien fabricirte Waaren
um sehr billige Preise zu haben: als von Ar-
chan
ache Kielkessel samr gläsernen Schwenk=
wandel
auf herrschaftl. Tafeln, Tafel=und
Spielleuchter, Spielkörbchen mit und ohne
Mark, Aussätz mit 2 3 4 Fläschchen zum Oel
und Essig, Rescho um bey der Tafel mit Spi=
r⟨ ⟩
die Speisen zu wärmen, auch eine
andere Art ohne Feuer die ganze Zeit die Spei=
sen
warm zu halten Tuallette ader Reiß=
schatollen
mit bequemster Einrichtung, nicht
minder vor die Damen zum Spazieraang Pa=
rasole
von Taffet auf Stöckchen. Eine ganz
andere Art Stöcken, wo darinn ein Paraplue.
Verschiedene rothe groß und klein gerollre Brief=
taschen
, mit der schönsten und niedlichnen Ein=
richtung
, wie auch rothe Dukatenbeuteln. Ei=
ne
genz besondere Art Strumpfbänder, die
ohne zu binden dennoch den ganzen Tag fest
halten, eine andere Art Strumpfbänder mit
Federn. Eine ganz neue Art von silbernen
Schnallen verschiedene Sorten für Herrn und
Frauen. Bracelleten mit Amail und guten
Perin und Devisen. Prätansionen von sein=
sten
und besten Geschmack. Alle Gattung Hals=
ketten
von stahlenen Perln, Ohrgehänge a Ia
Figaro von Perln, von Gold oder mir Stei=
nen
karmesirt. Für Herrn und Frauen gol=
dene
und stahlene Uhrketren Zwey Violen
damour mit besondern Thönen von besten Mei=
stern
Eine Art Waberl genannt Oraculum
Geomanricum, oder wunderwirkende, welche
die gestellten Fragen durch das Punktiren rich=
tig
und vollkommen benutworten. Eine an=
dere
Gartung Rätzelfächer mit 28 Tabellen,
deto a Ia Conversation. Fächer eine ganze
Compagnie zu unterhalsen Zerrissene Fächer,
die man gleich wieder ganz machen kann. Auch
lann man haben bloffe Gesteller, und alle Gat=
tungen
Urherzüg der Waderln. Zualeich hat
man auch den schon so vielfältig aporobirren
Liquers zu den Barbiermessern Streichern zu
schmiren, wodurch das Messer eine besondere
Schneide bekämmr pr. 40 kr. den mahren Strei=

cher dazu 30 kr. Eben macht dieser Liquers
die Dienste, wenn man ihm auf dem Riemen
den man besitzt appliciret. Auf 3 und 6 Ker=
zen
grosse Leuchter zum Lottospiel. Schwarze
und gelbe hochköpsige neue Modiestrohüt dann
audere verschiedene zum Putz. Auch wird
jedem in als ausländischen Fächerarbeiter zu
wissen gemacht, daß wenn jemand von ihnen
Lust habe nach Wien zu reisen, selbe in der
Fächerfabrike bey Herrn Joh. Kreuzinfeld Ar=
beit
erhalten werde.


Pferde und Wagen.

Es sind 3 Siebenbirger=Rappen von mittler
Grösse, 2 Wallachen und ein Hengst, samt
einer halbgedeckten Chaise, einzelnweis oder
mitsam zu verkaufen. Nähere Auskunft ist
zu haben in der Wollzeil von der Briefpost
gegen über im Gewölde beym Martin Luther.


Wägen.

Der Sattlermeister Hilterer in der Wollzeile
Nr. 827 hat einen erst voriges Jahr ganz neu
verfertigten und nur durch eine einzige Reife
etwas überführten Reiswagen, der zugleich auch
in der Stadt gebraucht werden kann, dann
einen Leiterwagen in Commission zu verkanfen.
Liebhaber können die weitere Nachricht daselbst
einziehen.


Hans zu verkaufen.

Es ist in der Stadt auf einem guten Platz
ein gutgebautes Haus zu verkaufen, Kauflusti=
ge
belieben sich deshalb im deutschen Zeitungs=
komtoir
zu melden.


Haus zu verkaufen

Am Graben ist ein 4 Stock hohes Haus
zu verkaufen, und sich des nähern im Zei=
tungskomproir
anzufragen.


Wohnung.

Am Lichtensteg Nr. 628 sind täglich 6 schön
eingerichtere Zimmer im ersten Stock, nebst
Kuchel, Keller, Holzgewölb, und im Fall es
gefodert wird, Stallung auf=Pferde, Wagen=
schupfen
und Heuboden zu verlassen, wer sol=
che
mit oder ohne Stallung bestehen will, kann
sich deshalb beym Hausmeister alda meiden.


Wohnung.

Jn dem auf der Wieden an der Wien lie=
genden
v. Haydenburgischen Hause Nr. 277
ist täglich sowohl der aus 13 theils spalirten,
theils gemalten Zimmern, einer kleinen und
einer grossen Kuchel versehen erste, dann der
aus 3 Zimmern, einer Kuchel und Kammer

[18]

bestehende 2te Stock mit einem Pferdstall auf
8 Stück, einer Wagenschupfen, Heu und
Strohboden, nicht minder mit einem an das
Haus anstossenden, mit schönen Statuen, Spa=
lier
und Alleen von Kastanienbaumen, einer
Gartnerswohnung und Glashaus, einem Speis=
saal
, dann einem Lusthaus entweder einzelnweis
oder alle Stücke zusammen zu verlassen; der
diese Wohnungen zu miethen willens ist, hat
sich dieserwegen bey Hrn. Dr. Ragg, Hof=u.
Gerichtsadvokaten in der obern Breunerstrasse
Nr. 1170 zu erkundigen:


Haus mit Garten zu verkaufen.

Auf der neuen Wieden ist das Haus bey
der goldenen Tauben Nr. 199, worauf der
burgerl. Bierschank exereirt wird, mit einem
schönen Garten, zu verkaufen. Die Kauflu=
stige
können sich deshald am Hof in der klei=
nen
Weintraube Nr. 31 bey Johann Mayr,
burgerl. Bierwirth alsa, anmelden.


Kaffeehausverlaß.

Es ist zu Preßburg am Schloßberg Nr. 12
das beym Kronprinzen von Toskana genannte
Kaffeehaus, samt allen dazugehörigen Mobi=
lien
, dann Wein und Bierschanksgerchtigkeit
täglich gegen einen billigen Zins in Anreuda
zu verlassen. Des weitern muß sich bey dem
Hausherrn alda erkundiget werden.


Licit. Effekten.

Den 23. Juni werden auf Verordnung des
alhiesig k. k. Jud. Del. Mil. Mixt. in dem
kleinen hofkriegsräthl. Gebäude in der Sei=
zergasse
zu ebener Erde verschiedene Verlassen=
schaftseffekten
, als etwas Silber, Manns=
und Frauenkleider, deto Wäsch, Kästen, Bett=
gewand
und mehr andere Fahrnissen den Meist=
bietenden
zu den gewöhnlichen Stunden lici=
tando
verkauft werden.


Licit. Pferd und Wägen.

Den 23. dies zu den gewöhnlichen Vor=
und Nachmittagsstunden werden in der Leo=
poldstadt
an der Donau unweit der Augar=
tenbrücke
gegen der Reiterkasserne im Rad=
lingerhaus
Nr. 61 verschiedene Fuhrwerksge=
räthschasten
, als 5 St. Nro. oder Lehenwä=
gen
, ein Pierutsch, ein Kalleß, Schlitten=
kussen
, alt und neue Wagenräder, Sitzdecken,
Ohrenpölster, Pferd=Schellen=oder Schlit=
tengeschirr
, 16 Pferde, Schimmeln und Brau=
ne
, licitando verkauft.


Licit. Zehend in Bestand.

Nachdem eine löbl. k. k. Kammeraladmini=

stration die beschehene Bestandverlassung de=
ren
der k. k. Herrschaft Mauerbach zustehen=
den
Körner=und Krautzehenden von nachbe=
nannten
Ortschaften nicht bestättiget, und da=
her
eine neue Versteigerung auszuschreiben
befohlen hat, als werden diese Zehende auf
das 1785ste Jahr allein, und zwar den 22.
Juni zu Frauhofen im Herrschastshaus der
Frauhofnerzehend. Den 23. Juni der Baum=
gartnerzehend
bey den Michael Stögermayr
zu Baumgarten. Den 24. Juni der Zehend
zu Flohberg und Ollern bey dem Fleischha=
cker
und Wirth zu Ollern. Den 25. Juni
der Kazelstorferzehend bey dem dasigen Baa=
der
Jgnaz Huber. Den 27. Juni der Zehend
zu Penzing in dem dasigen Gemeindwirths=
haus
. Den 28. Juni der Zehend zu Jedlers=
dorf
in dem dasigen Wirthshaus; unten öf=
fentlicher
Versteigerung mit Vorbehalt der
hohen Ratifikation in Bestand verlassen wer=
den
, welches daher den Pachtlustigeu erin=
nert
wird, damit solche früh um 9 Uhr in
den vorgeschriebenen Ortscyasten, an den ob=
benannten
Tägen, und in den hiezu bestimm=
ten
Häusern, wo die Licitation abgehalten
wird, sich einfinden mögen.


Licit. Grubers Fahrnisse.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Karl Jo=
seph
Gruberischen Massevertretters, Herrn
Dokt. Bihl, verwilliget worden, die dem
Karl Jos. Gauber, burgl. Leinwandhändler
alhier, angehörigen Fahrnissen, als verschie=
dene
harte Kästen, Tische, Soffen Sessel,
Spiegel, Bettstätte samt Bettgewand, Por=
zelain
, Uhren, Tischtücher, Serbieter, Bil=
der
, Zinn, Kupfer, und einige Mannsklei=
der
, wie auch 140 Eimer österreicher Weine
öffentlich feilzubieten, und den Meistbietenden
käuflich hindanzugeben. Da nun hiezu der
27. Juni bestimmt worden, als haben die
diesfälligen Kanslustigen am erstersagten Tag
vormittag um 9 Ubr in dem Kavalinischen
Haus in der Dorothegasse Nr. 1147 zu er=
scheinen
.


Licit. Effekten.

Den 27. dies und folgende Täge werden
am Kohlmarkt im Pepermannischen Haus Nr.
134 im zweyten Stock verschiedene Verlassen=
schastseffekten
, als 1 goldene Sackuhr, deto
Ringel, Ohrgehäng, 6 paar silberne Messer
und Gabel, deto Löfel, Kaffer=und Thee=
kandeln
, dann mehe verschiedenes Silber=

[19]

Porzelain, schöne grosdetour=taffet=und zi=
zene
Frauenkleider, taffetene Mäntel, deto
Domino, gonze Garnituren gespitzte Tüchel
und Tätzel, auch mehrere Niederländerspitze,
Leib=und Leimwäsch, harte Schreib=und
Schubladkästen, derley Tische, Sessel, Sof=
fen
, Spalier, Spiegel, Bilder, Bettstätte,
samt Betegewand, Zinn, Meßirg, Kupfer,
Winterfenster, Fensterstöcke samt Fenster,
nebst mehrere Hausgeräthschaften zu den ge=
wöhnlichen
Vor=und Nachmittagsstunden,
licitando verkauft.


Licit. Bücher.

Den 27. Juni wird in der Krugerstrasse
Nr. 1027 im 3ten Stock vor=und nachmittag
zu den gewöhnlichen Stunden eine beträchtli=
che
Büchersammlung, sowohl aus den philo=
sophisch
=als juridisch=und medizinischen Fach
licitando verkauft; wovon der Katalog in der
Wapplerischen Buchhandlung in der Seizer=
gasse
und in dessen Druckerey in der grünen
Angergasse zu haben ist.


Licit. Effekren.

Den 27. Juni werden auf Verordnung ei=
nes
hiesigen Magistrats in der Rauchenstein=
gasse
im Bäckischen Haus Nro. 974 im
2ten Stock verschiedene Verlassenschaftssahr=
nissen
, als Granaten, Ohrgehäng, taffet=
batas
=grosdetour und zizene Frauenkleider,
Wäsch, Kinderwäsch, Bettgewand, Tische,
Sessel, Soffen, Kästen, Spiegel, Bilder,
Zinn=und Kuchelgeschirr, dann mehrere Ein=
richtungssachen
, licitando verkauft werden.


Licit. Wanzkaischer Brandweinkammer=
handel
.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird hiemit bekannt ge=
macht
: es sey auf Anlaugen des gerichtl.
aufgestellt Anton Wanzkaischen Massebertret=
ters
Herrn Dokt. Fütterer, verwilliget wor=
den
, den dem Anton Wanzka, burgl. Brand=
weiner
alhier, gehörigen Brandweinerkam=
merhandel
öffentlich feilzubieten, und den
Meistbietenden käuflich hindanzugeben. Da
nun über die erste Versteigerung gedachten
Brandweinerkammerhandels, für den zwey=
ten
Termin der 27. Juni d. J. mit dem An=
hang
bestimmt worden, daß, wenn dieser
Kammerhandel bey dieser zweyten Feilbietung
nicht um die Schätzung, oder darüber an
Mann gebracht werden könnte, solcher bey
der nach erfolgter Klaßifikation weitershin
anzuordnen kommenden dritten Licitation auch
unter der Schätzung verkaust werden würde;

ale haben die diesfällige Kauflustige an ob=
bestimmten
Termine vormittag um 10 Uhr
vor diesem Magistrat zu erscheinen.


Licit. Präriosen.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
jedermann hiemit anzuzeigen: die
rechtliche Nothdurst erfodert, daß einige ge=
richtlich
geschätzte, in einer goldenen Minuten=
uhr
, mit einem Frauenhagen, und daran han=
genden
Schlisseln, und 2 Petschasten, einen
goldenen Halsbatzel samt Kehlband, und ein
paar Ohrbuckel, 7 Schnüren guten Zahlperln,
einen karmoisirten Mannsring, und 2 kar=
moiserten
Frauenringen, bestehende Prätiosa,
dann 2 Stück mittelfeine böhmische Leinwand,
und 2 Stückl mittelseiner weisser Barchet,
licitando seilgeboten, und den Meistbietenden
verkauft werden sollen. Daher sind der 28.
Juni, dann der 12. und 26. Juli zur Lici=
tationstagsatzung
dergestalt bestimmt worden,
daß, wenn solche Prätiosa und Leinwandwa=
ren
weder bey dem ersten, noch zweyten Ter=
min
um den Schätzungsbetrag, oder darüber
an Mann gebracht werden, selbe bey den drit=
ten
auch unter der Schätzung verkaust wer=
den
würden. Haben demnach die Kauflustige
auf obbestimmten Tägen früh um 9 Uhr in
dieses Gerichts in der Herrngasse in der k. k.
ni. öst. Appellations=vormals Regierungshaus
Nr. 59 linkerhand über die Hauptstiege im
ersten Stock habenden gewöhnlichen Raths=
stube
zu erscheinen.


Licit. Effekten.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
jederman hiemit anzuzeigen: die recht=
liche
Rothdurft erfodert, daß einige gerichtl.
geschätzte, in 4 grossen harten Schubladkä=
sten
, deto Eckkastel samt Aussatze, deto Schreib=
pult
, Tischl und Verschammel, verschiedene
Lehnsesseln samt Soffen, dann etlichen Frauen=
hemdern
und Tütheln, und endlich in einen
schwarz taffetenen, und einen grau zizernen
Frauenkleid bestehende Mobilien, licitando
feilgeboten, und den Meistbietenden verkauft
werden sollen. Daher sind der 23. Juni, und
der 7. Juli d. J. zur Licitationstagsatzung
dergestalt bestimmt worden, daß, wenn sol=
che
Mobilien und Effekten bey den zweyten
Termin um den Schätzungswerth oder dar=
über
nicht an Mann gebracht werden, selbe
bey dem dritten auch unter der Schätzung ver=
kauft
werden würden. Haben demnach die
Kauflustige auf obbestimmten Tägen früh um
9 Uhr am alten Bauernmarkt Nr. 561 rech=

[20]

terhand im Hof im zweyten Stock zu er=
scheinen
.


Licit. Steinbruch in Bestand.

Von dem k. k. ni. öst. Waldamte in Bur=
kersdorf
wird am 30. d. M. Juni früh um
9 Uhr der Steinbruch in Paillerstein nächst
Gablitz durch eine össentliche Versteigerung
den Meistbietenden in Bestand verlassen, wo=
bey
alle Vestandwerber zu erscheinen haben,
und sodann mit selben die Bestandbedingnisse
mit Bordehalt höherer Begnehmigung wer=
den
verabredet werden.


Licit. Schöners Haus.

Von dem Verwalteramt der gräfl. Excell.
Karl Palfischen Herrschaft Krumbach V. U.
W. W. wird zu vernehmen gegeben: es sey
auf Aniangen Johann Posch, als Gewaltträ=
ger
des Johann Laschober, wider Karl Schö=
ner
, und Anna Maria seine Ehewirthin, be=
w⟨i⟩lliget
worden, über die fruchtlos verstriche=
ne
Licitationstagsatzung, desselden eigenthüm=
lich
in dem Amt Krumbach besitzende Mühl
und Bäckengewerd, samt den dabey befindli=
chen
Grundstücken, mehrmal auszufeilen, und
den Meistbietenden hindanzugeben. Daher
haben jene, so gedachte Mühl. Bäckengewerb,
samt Grundstücken käuflich an sich zu bringen
gedenken, sich bey der den 30. Juni d. J.
um 9 Uhr vormittag angeordneten zweyten
Licitationstagsatzung in der Amtskanzley zu
Krumbach zu melden.


Licit. Hueblische Häuser.

Von der Amtskanzley der Joseph Edlen v.
Haggenmüllerischen Herrschaft Eroberg und
Altlerchenfeld wird hiemit kund gemacht: es
sey für nöthig befunden worden, die zu Eid=
berg
liegend Andreas Hueblische Häuser Nr.
139 und 159, wovon ersteres auf 350 fl. und
letzteres pr. 300 fl. gerichtl. geschätzt worden,
sind, wegen durch mehrere Jahre rückständig
verbliebenen Connibutionalis öffentlich seil=
zubieten
. Da nun zu diesem Ende 3 Termi=
ne
, und zwar für den ersten der 28. May,
für den zweyten der 30. Juni, und für den
dritten der 30. Juli d. J. bestimmt worden
ist, daß, wenn gedachte Häuser weder bey
den ersten noch zweiten Termin um den Schä=
tzungswerth
, oder darüber nicht verkauft wer=
den
könnten, solche bey dem dritten Termin
auch unter der Schätzung hindangegeben wer=
den
würden. Die Kauflustige werden daher
in den bestimmten Terminen früh um 10 Uhr
in dafig nächst dem rothun Thurm Nr. 675
im ersten Stock befindlichen Amtskanzley zu

erscheinen haben, wo solche alsdann den Meist=
bietenden
gegen baare Bezahlung hindange=
laffen
werden würden.


Licit. Weine.

Es wird hiemit bekannt gemacht: daß bey
dem Ke⟨ll⟩eramte der landesfürstl. Stadt Kor=
neuburg
nachstehend=aus den der Stadt ei=
genthümlich
=in den besten Rieden am Bisam=
berg
gelegenen Weingarten erfechsente Wei=
ne
, als Nr. des Fasses 88. 1772er 25 Eimer.
Nr. 70. 1774er 72 Eim. Nr. 89. deto 25
Eim. Nr. 75. 1775er 59 Eim. Nr. 71. 1777er
51 Eim. Nr. 90 deto 20 Eim. Nr. 74. 1778er
60 Eim. Nr. 78 deto 65 Eim. Nr. 68 deto 75
Eim. Nr. 76. 1780er 36 Eim. Nr. 87. 1781er
22 Eim. Nr. 85. 1783er 23 Eim. zusammen
533 Eimer, an den Meistbietenden licitando
klar ohne den Fässern zu verkaufen beschlossen,
und hiezu der 30. d. M. Juni nachmittag um
2 Uhr vestimmt worden sey. Werden dem=
nach
all jene, welche von diesen achten Bisam=
bergerweinen
zu kausen Lust tragen, an obbe=
stimmten
Tag und Stand auf gemeiner Stadt
Rathhaus zu erscheinen hiemit vorgeladen.


Licit. Wirchs=und Bränhaus in Bestand.

Von dem Wirthschaftsamt der k. k. Kam=
meralherrschasten
Fahrafeld und Neuhaus wird
den 1. Juli d. J. das zu Fahrafeld in einem
Gebäude befindliche herrschaftl. Bräu=und
Wirthshaus, bestehend in zwey geräumigen
Wohnungen, einen kleinen Brandweinhaus,
Keller, und Stallungen, dann einen Garten,
vom 1. August d. J. mittels öffentlicher Ver=
steigerung
auf ein, oder mehrere Jahre den
Meistbietenden, jedoch mit Vorbehalt der =
heren
Ratifikation in Bestand verlassen wer=
den
; daher die Pachtlustige an obbesagten
Tag früh um 9 Uhr bey dem k. k. Wirth=
schastsamt
zu erscheinen eingeladen werden.


Licit. Mühl in Bestand.

Den 2. Juli d. J. wird auf der gräfl. Ka=
vrianischen
Herrschaft Unterwaltgrsdorf B. U.
W. W. die an der Fischa liegende, vor ei=
nigen
Jahren völlig neu aus dem Wasser ge=
baute
herrschastl. Mahlmühle im Markt Un=
terwaltersdorf
, mit 4 Gängen, nebst den da=
bey
befindlichen 18 Joch Aeckern, durch eine
öffentliche Bersteigerung den Meistbietenden
in Bestand verlassen. Die Bestandlustige ha=
ben
sich also an vorbestimmten Tag früh um
9 Uhr in dem herrschastl. Mauthaus daselbst
einzufinden, und der diesfälligen Licitation
beyzuwohnen.

[21]

Licit. Zelfisches Stifthaus.

Den 4. Juli früh um 9 Uhr wird durch
eine k. k. ni. öst. Kammeraladministration
der Exjesniten und Klostergüter das am Fran=
ziskanerplatz
liegende, zu dem aufgehobenen
Frauenkloster zur Himmelspforte gehörig so=
genannte
Korneli Zelsische Stifthaus zum stei=
nernen
Löwen Nr. 952 durch öffentliche Ver=
sleigerung
an den Meistbietenden mit Vorbe=
halt
der allerhöchsten Ratifikation hindange=
geben
werden. Vorläufig dienet zur Nach=
richt
: 1) ist dieses Haus zur gemeinen Stadt
Wien dienst=und steuerbar, 2) wird dasselbe
nach dem Schätzungswerth pr. 10300 fl. aus=
geboten
, 3) wird zu diesem Kauf ausser der
Judenschaft jedermann ohne Rucksicht auf Re=
ligion
und Stand zugelassen, 4) die Bezah=
lung
des Kaufschillings hat von jenen, welche
noch eine besondere Sicherheit ausweifen kön=
nen
, sogleich mit einem Drittel, ausser dieser
aber sogleich mit der Helfte, und der Uiber=
rest
in leidentlichen Terminen gegen 4 procen=
tige
Verzinsung zu beschehen. Die Kauflusti=
ge
belieben an bestimmten Tag und Stund
⟨in⟩ der k. k. Kammeraladministrationskanzley
⟨in⟩ der Johannesgasse bey St. Anna im zwey=
ten
Glock sich einzufinden, wo auch die Ein=
sicht
der Zinserträgniß sowohl als der Ab=
schätzung
und alle weitere Auskunft erhalten
werden kann.


Licit. Münzquartein.

Von der k. k. ni. öst. Kammeraladministra=
tion
wird den 4. Juli d. J. früh um 9 Uhr
in der Administrationskazley in der Johan=
nesgasse
bey St. Anna im zweyten Stock das
zur heil. Dreyfaltigkeit Bruderschaft bey St.
Peter alhier gehörig gewesene mit 2 grossen
Obst=und Grasgärten, dann 3 Hösen, und
bey 100 Jnleutwohnungen; auch einem Wirths=
hause
versehene Haus zu Gumpendorf, die
Münzquartein genannt, um den Schätzungs=
werth
pr. 14,500 fl. öffentlich feilgeboten, und
den Meistbietenden mit Vorbehalt der höch=
sten
Ratifikation verkauft werden. Vorläu=
fig
wird hiemit erinnert, daß zu diesen Kauf
jedermann, ohne Rücksicht auf Religion und
Stand, blos die Judenschaft ausgenommen,
werde zugelassen werden. Dann wird die
Bezahlung des Kaufschillings für jenen, wel=
cher
noch eine weitere Sicherheit ausweisen
kann, sogleich mit einem Drittel, ohne weite=
rer
Sicherheit aber sogleich mit der Helfte,
und des Uiberrestes in leidentlichen Termi=
nen
gegen 4 prozentiger Verzinsung und Si=
cherstellung
bestimmt werden.

Licit. Müllehners Haus.

Von dem Grundbuch des Kollegii der PP.
Barnabiten bey St. Michael in Wien wird
hiemit zu vernehmen gegeben: es hat der Leo=
pold
Müllehner, behauster Unterthan zu Fünf=
haus
, und Katharina seine Ehewirthin, an=
gebracht
, daß sie entschlossen, ihre bey den
Fünfhäusern liegende Behausung Nr. 14, samt
den dazu gehörig, und daranstossenden Vier=
tel
Haus=und Viertel Uiberländweingarten,
auf welch letzteren ein Haus zu bauen bereits
der hohe Konsens ertheilet worden, samt 3
ein halb Joch Uiberländächer mit der darauf
befindlichen Winter=und Sommerfrucht an
den Meistbietenden käuflich hindanzulassen.
Die demnach sothane Behausung mit oder
ohne Uiberländgrundstücke käuflich an sich zu
bringen gedenken, haben den 5. Juli d. J.
früh um 9 Uhr in des Dorfrichters Behau=
sung
zu Fünfhaus Nr. 7 zu erscheinen, all=
wo
der Kauf mit dem Meistbietenden zuge=
schlossen
werden soll.


Licit. Weingärten.

Es werden k. M. Juli, und zwar den 6.
und 7. früh von 9 bis 12, und nachmittag
von 3 bis 6 Uhr zu Nußdorf 3 Viertel in
Unger, 2 Viertel in Prehasen, 2 Viertel in
Mitterberg genannt, zu Grinzing 2 Viertel
in Langäckern, zu Döbling 3 Viertel in Sau=
dergen
; den 8. zu Mödling 22 Pfund in Win=
thalen
, zu Enzersdorf bey Brunn 30 Pf. in
Parmesthal, zu Ottakring 2 Viertel in Me=
zen
, und 1 Viertel in Handelsbrunn; den 9.
zu Perchtoldsdorf 12 Pf. in Herzogberg, 22
Pf. in Prückl, und 12 Pf. in Sonnberg;
den 11. und 12. zu St. Veit 3 Viertel in kurz
Bratten, 3 Achtel in neu Gmayr, 1 Viertel
Altsgmayr, 2 Viertel in Linsackern, 1 Ach=
tel
in Schinaweiß, 2 Viertel in Aichhammer,
1 Achtel in kurzen Wiesenkögl liegende Wein=
garten
den Meistbietenden versteigerungsweis
hindangegeben werden, wer also ein oder an=
dere
an sich zu bringen gedenket, hat an ob=
gemeldten
Tägen und Stunden sich in der
Grundbuchskanzley der PP. Augüstinern auf
der Landstrasse zu Wien einzufinden.


Licit. Meixners Haus.

Von dem zum löbl. Stift St. Peter in Salz=
burg
gehörigen Grundbuch Dornbach, wird
hiemit kund gemacht: es habe Herr Jgnaz
Schlager, J. U. D. a. H. u. Gr. Abb. als
zu Eintreibung der Johann Meixnerischen
Satzposten gerichtl. aufgestellte Curator, die
Gewilligung in die öffentliche Feilbietung der

[22]

verpfändeten Realitäten des Johann Meixner,
behausten Unterthans zu Dornbach, nämlich
der Behausung und Gärtel Nr. 56, dann ein
Viertel Weingarten in der Oberau, erhal=
ten
. Zur öffentlichen Versteigerung ersagter
Realitäten ist der 7. Juli d. J. anberaumt,
an welchem nachmittag um 3 Uhr die Kauflu=
stige
in hiesiger Amtskanzley zu erscheinen
haben, wo sodann selbe Realitäten den Meist=
bietenden
käuflich hindangegeben werden.


Licit. Zürnichsches Haus.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: es habe der Philipp Großmann, wi=
der
Anton Zürnich, und dessen Ehewirthin
Theresia wegen schuldigen 3000 fl. cum sua
causa die Licitirung der gegentheilig in der
Josephstadt Nr. 36 liegend, um 8256 fl. ge=
schätzten
Behausung erhalten. Da nun zu
dem Ende 3 Termine, und zwar für den er=
sten
der 8. Juli, für den zweyten der 9. Au=
gust
, und für den dritten der 10. Septemb.
d. J. dergestalt bestimmt worden sind, daß,
wenn sothane Behausung bey den ersten 2
Terminen nicht um den Schätzungswerth an
Mann gebracht werden könnte, solche bey dem
dritten auch unter der Schätzung hindangelas=
sen
werden würde; als haben jene, welche
forthanes Haus zu kaufen willens sind, an ob=
besagten
Terminen vormittag um 10 Uhr vor
dem Magistrat zu erscheinen.


Licit. Bindersche Realitäten.

Von dem Verwalteramt der k. k. Avitikal=
herrschaft
Scharfenegg kund zu machen: es
erheische die Nothdurft nach Absterben des
Joseph Binder, anher unterthänig gewesten
Fleischhackermeisters im Markt Sommerein
sel. die aldort besessene Hofs⟨t⟩attbehausung Nr.
80 mit darein gehörigen 3 longen Maden
Wiesen, einen Krautgarten, Pflanzsteig und
Waldgarten, das Fleischhackerrgewerb, 7 Ui=
berländgärten
, mit darein erbauten Keller,
Prehhaus, Kasten, und 3 Jnleutwohnungen
Nr. 169 3 Uiberländwiesen, 44 1/2 Joch de=
ti
Aecker, und 4 1/2 Viertel deti Weingar=
ten
, die vorfindige 1783=und 1784er Weine
pr. 264. 3/4 Eimer samt Fässern Körner,
Zinn, Knoser, Eisen, Vieh, Leibskleidungen
und Leinwäsch, dann sämtliche Wirthschafts=
und Hausgeräthschaften an die Meistbietende,
gegen gleich baar bestimmter Bezahlung ver=
käuflich
hindangegeben. Zur diesfälligen Ver=
steigerungstagsatzung
wird hiemit der 12. Ju=
⟨li⟩
d. J. mit dem Anhang bestimmt, daß,

wenn in obigen Tag die Vergandung zu been=
den
nicht thunlich wäre, auch den folgen=
den
darauf mit solcher fortgefahren werden
soll. Alle, die ein oder anderes aus der Ver=
lassenschaft
des Joseph Binder sel. an sich zu
bringen gedenken, belieben sich an obbestimm=
ten
Tag vormittag um 9 Uhr in der Hofstatt=
behausung
Nr. 80 im Markt Sommerein ein=
zufinden
.


Licit. Mühl in Bestand.

Auf Verordnung einer löbl. k. k. Kammer=
aladministration
wird von der Amtsverwal=
tung
der k. k. Herrschaft Wolkersdorf den
16. Juli d. J. das herrschaftl. zweygängige
Mühlwerk in dem aussern Markt Wolkersdorf
vom 1. Jäner 1786. auf 3 nacheinander sol=
gende
Jahre als Anno 1786, 1787, und
1788. durch öffentliche Versteigerung mit Vor=
behalt
der höheren Ratifikation in Bestand
gegeben werden. Bestandlustige können dem=
nach
sich an obigen Tag früh um 9 Uhr zu
dieser Versteigerung in der allhiesigen Amts=
kanzley
einfinden, vorher aber den eigentli=
chen
Anboth und weitere Bedindnisse täglich
einsehen.


Licit. Schäfereyhof in Bestand.

Auf Verordnung einer löbl. k. k. Kammer=
aladministration
wird von der Amtsverwal=
tung
der k. k. Herrschaft Wolkersdorf den
16. Juli d. J. der herrschaftl. Schäfereyhof
zu Sichtigfür nächst Obersiebenbrunn im March=
feld
, wobey sich 300 Stück alte Mutterschaf,
und 150 Joch Aecker befinden, von Michae=
lis
1785. auf 6 nacheinander folgende Jahre
durch öffentliche Versteigerung mit Vorbehalt
der höheren Ratifikation in Bestand gegeben
werden. Bestandlustige können demnach sich
an obigen Tag. früh um 9 Uhr zu dieser
Versteigerung in der alhiesigen Amtskanzley
einfinden, vorher aber den eigentlichen Aus=
both
und weitere Bedingnisse alltäglich ein=
sehen
.


Licit Schäferey in Bestand.

Von der gräfl. Franz de Paula Koharischen
Fideikommiß=Pupillarherrschaft Walterskir=
chen
im V. U. M. B. wegen, jedermänni=
glich
hiemit anzuzeigen: nachdem die anher
gehörige herrschaftl. Schäferey auf dem so=
genannten
Passauerhof nächst Walterskirchen,
samt dem diesfällig herrschaftl. Schafvieh per
800 Stück, und all übrigen Ergötzlichkeiten,
von 1. Oktob. d. J. anfangend, und sofort
auf nacheinander folgende 3 Jahre mehrmals
an den Meistbietenden, und unter andern,

[23]

auch gegen dem in Bestand zu verlassen be=
funden
wordenꟾ, daß der höchste Anbiether
sogleich 500 fl. als eine Kauzion, und sohin
das ausfallende Bestandauantum jederzeit vier=
teljährig
vorhinein in die alhiesig herrschaft=
liche
Renten zu bezahlen haben soll; als wer=
den
sämtlich diesfällige Liebhaber bey der zu
diesem Ende auf den 21. Juli d. J. vormit=
tag
um 9 Uhr in alhiesig herrschaftl. Amts=
kanzley
anberaumten öffentlichen Licitations=
tagsatzung
zu erscheinen haben; wo sohin mit
dem Meistbietenden der gehörige Kontrakt,
salva ratificatione einer gräfl. Vormundschaft
wirklich angestossen werden soll.


Licit. Karmeliter=Frauenkloster.

Durch die k. k. Kammeraladministration
der ni. öst. Erjesuiten=und aufgehobenen Klo=
stergütern
wird auf allerhöchste Verordnung
das vorzüglich zu Fabrikgeschäften geeignete,
sehr gut gebaute, weitraumige Karmeliter=
Frauenklostergebäude zu St. Pölten mit aller
Zugehör, besonders aber mit einen sehr gros=
sen
Garten, entweder im Ganzen, oder nach
dem aufgenommenen Plan in 3 Abtheilungen,
nach der ganzen Abschätzung pr. 8750 fl. öf=
fentlich
feilgeboten, und mit Vorbehalt der
höchsten Ratifikation an den Meistbietenden
verkauft werden. Die Kauflustige haben des=
halb
den 8. August d. J. früh um 9 Uhr in
dem bemeldten Klostiergebäude zu erscheinen,
vorläufig aber mögen dieselben sich des wie=
teren
bey der k. k. Kammeraladministration
erkundigen, und den Plan zum theilweisen
Verkauf einsegen. Jndessen aber wird anmit
bekannt gemacht, daß 1tens zu dem Kauf
dieses Klostersgebäude jedermann, ohne Rück=
sicht
auf Religion und Stand, die Juden=
schaft
ausgenommen, werde zugelassen wer=
den
. 2tens wird die Bezahlung des Kauf=
schillings
für jene, welche noch eine weitere
Sicherheit auszuweisen im Stand sind, so=
gleich
mit einem Drittel, ohne weiterer Si=
cherheit
sogleich mit der Helfte, und des Ui=
b⟨e⟩rrestes
in leidentl. Terminen gegen Sicherheit,
und 4prozentige Verzinsung bestimmt werden.


Licit. Baugründe.

Von einem hochwürd. Metropolitandomka=
pitel
bey St. Stephan in Wien wird hiemit
kund gemacht: daß in dem nächst Wien lie=
genden
Orte Herrnals gleich hinter den den
aufgehobenen PP. Paulinern gehörig gewesten,
nun zur Pfarrkirche bestimmten Kalvarienberg,
Gründe auf Häuser den Meistbietenden abge
geben werden; jene also, welche hierauf Häu=

ser bauen, erhalten alle Gattungen der Ge=
werber
unentgeldlich, geniessen 20 Freyjah=
re
, und auf Verlangen können solchen Ae=
cker
, Wiesen und Weingärten erbpachtweise
zugetheilet werden. Wer demnach hiezu Be=
lieben
trägt, hat sich unter der Zeit täglich
um nähere Auskunft in der domkapitlischen
Hofmeisteramtskanzley im Zwetelhof Nr. 817
nächst Stephan anzumelden, sonach aber bey
der auf den 10. August früh um 8 Uhr be=
stimten
Lizitazion in dem domkapitlischen Hof
Nr. 31 zu Herrnals einzufinden.


Cic. Eigenthümer nachstehender Gelddepostra.
Von dem k. k. Berggerichte zu Schemnitz in
Niederungarn wird hiemit allgemein kund ge=
macht
: Es befinden sich bey der hierortigen
k. k. Bergkammeralhauptkasse einige schon ver=
altete
, und zum Theil noch vor dem Jahre
1729 eingekommene Gelddeposita, welche
in Folge hohen Hofkammerbefehls dd. 28. Ok=
tober
1774 folgendergestalt in die Rechnung
gestellet worden: Nr. 1) Sartorische 246 fl.
21 kr. 2) Andreobitzische 1003 fl. 14 1/2
kr. 3) Biergelder 49 fl. 22 kr. 4) Kas=
sezugang
284 fl. 5) Paul Gußnie Jdaner
Unterthan 200 fl. 6) von verschiedenen Gel=
dern
54 fl. 39 kr. 7) Joseph Henthaller
9 fl. 8) Königsberger Machin 1105 fl. 12
3/4 kr. Dann Nr. 11. Praktikant Weymar
hat von seiner Jglauer=Reisebeschreibung ad
Cassam erlegt 53 fl. 37 1/2 kr. 12) An de=
nen
Pochwerksaufschlägen ist pr. Cassam von
denen nicht erschienenen und abgestorbene
Partheyen zurückgeblieben 61 fl. 7 kr. 13)
dann befindet sich seit 1756 eine Rata von
bewilligten und herausgezahlten Christoph
Zweigischen Aufschlägen für die unbewuste
Erbin Barbara Zweigin 15 fl. 38 1/2 kr.
Jn Ansehung dieser Depositengeldern ein wohl=
löbl
. k. k. Oberstkammergrafenamt allhier,
annoch den 18. August v. J. zu verordnen
geruhet hat, dasjenige, was Ordnung und
Gesetze fodern, vorzunehmen, sofort jene, wel=
che
hierauf Anspruch machen zu können ver=
meinen
, auf einen gewissen Termin zu dessen
Erweisung vorzuladen, und das Nöthige ab=
zuhandeln
; von daher wird zu Beybringung
der rechtsbeständigen Legitimation allen jenen,
die ein oder die andere der vorstehenden Po=
sten
in Ansprüche zu nehmen gedächten, von
heut an 1 Jahr und 6 Wochen dergestalt, und
sub præcluso festgesetzt, daß mit dessen Aus=
gang
niemand mehr gehöret, und die Bey=
träge
als ein verfallenes Gut zum Aerarialei=
genthum
gezohen werden würden. K. K. Berg=

[24]

gerichts=Session Schemnitz den 9. April 1785.
Citat. Erben nachstehender Verlassenschaften.
Von des k. k. 2ten Garnisons=Regiments=
gericht
wird hiemit denen daran gelegen, kund
gemacht: Es sind bey diesem 2ten Garnisons=
Regiment l. St. ohne Testament, und ohne
wissentlichen Erben mit Tod abgegangen: als
der Gemeine Wezel Suchi, von Teinitz in
Böhmen geb. hat hinterlassen; 3 fl. 2 kr. Der
Gefreite Joseph Zimbrich von Knappendorf
auf Böhmen 12 fl. 40 kr. Deto Johann Gold,
von Neustadt in Mähren ged. so tod ge=
funden
worden 6 fl. 28 kr. Der Gemeine Ja=
kob
Stande, von Weinsteig in Niederösterreich
geb. 3 fl. 30 kr. Deto Sehastian Knautz,
von Slaning in Obersteyer geb. 10 fl. De=
to
Albert Bastiersky aus Dubinsko in Galli=
zien
geb. 21 fl. Korporal Franz Portner, von
Klosternenburg geb. 4 fl. 30 kr. Der Gemei=
ne
Georg Uibiro, von Jagdheim aus Preu=
ßisch

ßisch=Schlesien geb. 2 fl. 17 kr. Deto Georg
Mindal, von Chwost aus Böhmen geb. 1 fl.
55 kr. Deto Mat. Morawez, von Collin aus
Böhmen geb. 13 fl. Deto Johann Schmi=
rall
, von Peltz aus Böhmen geb. 10 fl. De=
to
Joh. Malitscheck, von Platz aus Böhmen
geb. 11 fl. 44 kr. Deto Urban Schanck, von
Pristowa aus Untersteyer geb. 3 fl. 37 kr.
Deto Joh. Kraus, von Kremnik aus Steyer=
mark
geb. 4 fl. 23 kr. Deto Primas Regosch,
von Laybach aus Crain geb. 3 fl. 32 kr. De=
to
Joh. Zins, von Reicherstorf in Niederö=
sterreich
geb. 15 fl. Deto Mat. Medlitschka,
von Libon auf Crain geb. 30 fl. Deto Jos.
Kronberger, von Prettendorf in Niederöster=
reich
geb. 2 fl. Deto Thomas Metzger, auf
dem Anhermarsch gestorben, hat hinter=
lassen
14 fl. Endlich die Soldatenswittib Ag=
nes
Prunerin, unwissend wo sie gebürtig, hat
hinterlassen 12 fl. 15 kr. weswegen alle und
jede, die entweder titulo hæredis, oder aber
einen anderweitigen gerechten Anspruch an die=
se
Verlassenschaften haben, sich in der gesetz=
mäßigen
3 und respective 6 monatlichen Frist
von heutigem Dato an, hier in Czernowitz
in des Regimentskommandantens Haus um
so gewisser zu melden, und ihre Ansprüche
rechtsgeltend erweislich zu machen haben, als
sonst selbige nach den oben festgesetzten Termin
nicht mehr angehöret werden würden. Staabs=
quartier
Czernowitz den 22. May 1785.


Convoc. Szillagische Gläubiger.

Von dem löbl. k. k. Baron Devinfischen
Jnfanterieregiments=Gerichts wegen wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey bey demselben

die Katharina Szillagy, Tochter des bey eben=
demselben
Regimente verstorbenen Korporalen
Franz Szillagy, ohne Testament mit Tode ab=
gegangen
, um demnach mit der diesfälligen
Verlassenschaftsabhandlung ordnungsmässig
fürzugehen, ist die Einberufung der bemeldt
Szillagischen Blutsverwandten und Befreund=
ten
veranlasset worden. Es haben daher alle
diejenige Befreundte, welche an die vorbemeldt
Katharina Szillagische Verlassenschaft einen
rechtmäßigen Anspruch zu haben vermeinen,
bis den 30. Juli d. J. beym obbenannten Ba=
ron
Devinsischen Regimentsgerichte sich also=
gewiß
zu melden, und gehörig zu legitimiren,
als im widrigen dieselbe nach Verstreichung
des Termins von der Erbschaft gänzlich aus=
geschlossen
und erkennet werden wird, was
Rechtens ist.


Convoc. Graf Tattenbachische Creditores.

Von des k. k. herzogl. Würtembergischen
Dragonerregiments Gerichts wegen wird hiemit
öffentlich bekannt gemacht: es sey der bey die=
sem
Regiment gestandene Oberstlieutenant Con=
stantin
Graf v. Tattenbach zwar mit Hinter=
lassung
einer letztwilligen Disposition, jedoch
aber ohne Entdeckung seines muthmaßlich aus=
wärts
haftenden æris alieni den 23. May d.
J. verschieden. Daher haben alle diejenige,
welche an dessen Verlassenschaft etwas sodern
zu können erachten, bey der im Staabsquar=
tier
angeordnet werdenden Commission den 1.
August 1785 früh um 9 Uhr entweder verson=
lich
, oder durch genugsam Bevollmächtigte
ihre Foderungen um so gewisser vorzutragen,
und rechtsbeständig zu liquidiren, als widri=
gens
nach Verfliessung dieses peremptorischen
Termins Niemand mehr angehöret, sondern
mit dieser Verlassenschaft was rechtens ist vor=
gekehret
werden wird. Staabsquartier Uibecs
nächst Temeswar den 1. Juni 1785.


Convoc. Brunnerische Gläubiger.

Von dem löbl. k. k. Baron Devinsischen
Jusanterieregiments=Gerichts wegen wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey bey demselben
der Fourier Franz Brunner, von Prag gebür=
tig
, den 23. Febr. 1784 zu Temeswar ohne
Hinterlassung eines Testaments gestorben; da=
her
haben sich alle diejenige Befreundte, wel=
che
an gedacht Franz Brunnerische Verlassen=
schaft
einen rechtmäßigen Anspruch zu haben
vermeinen, beym bemeldten Regiment bis auf
den letzten Juli d. J. alsogewiß anzumelden,
und ihre allfälligen Ansprüche zu legitimiren,
wie im widrigen erkennet werden wird, was
Rechtens ist.

[25]

Nro. 50.


Convoc. Wallnerische Gläubiger.

Von dem k. k. Waldamts Grundbuch wird
andurch bekannt gemacht: Es sey der Ma=
thias
Wallner, Waldamtsunterthan und Mit=
nachbar
zu Hürldorf, verstorben, um mit
der diesfälligen Verlassenschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können, hat man für noth=
wendig
befunden, eine Convocationstagsatzung
auf den 14. Juli d. J. früh um 9 Uhr zu be=
stimmen
, um hiedurch alle jene vorzuladen,
welche an diese Verlassenschaft um Erbrechts,
Schuld=oder sonstig auf was immer für eine
Art Foderungen oder Ansprüche zu haben
vermeinen. Zu diesem Ende haben also all je=
ne
, welche hieran rechtmässige Foderungen zu
machen gedenken, an obbestimmen Tag und
Stund vor dem k. k. Waldamt zu Burkerstorf
entweder selbst persönlich, oder durch genug=
sam
Bevollmächtigte alsogewiß zu erscheinen,
wie im widrigen was Rechtens ist, vorgekeh=
ret
werden würde.


Convoc. Gölles Gläubiger.

Von der Herrsch. Reichenau hintern Schnee=
berg
wird anmit bekannt gemacht: Es sey der
Johann Michael Göller, behaust gewester Un=
terthan
und Lederermeister zu Bayrbach mit
Tod abgegangen, und daher, um mit der
diesfälligen Verlässenschaftsabhandlung sicher
fürschreiten zu können, für nothwendig befun=
den
worden, alle jene vorzuladen, und anzu=
hören
, welche an diese Verlassenschaft was
immer für Sprüche und Foderungen zu haben
vermeinen. Es haben daher all jene, welche
an diese Verlassenschaft Ansprüche zu machen
berechtiget zu seyn glauben, auf den 20. Ju=
li
d. J. früh um 9 Uhr entweder. selbst per=
sönlich
, oder durch einen hinlänglich Bevoll=
mächtigten
in der Herrschaftskanzley Reichen=
an
um so gewisser zu erscheinen, als im wi=
drigen
diese Verlassenschaft abgehandelt, und
den Erben ohne weiteren eingeantwortet wer=
den
würde.


Convoc. Bansysche Gläubiger.

Von dem löbl. k. k. Baron Devinsischen
Jnfanterieregiments=Gerichts wegen wird hie=
mit
bekannt gemacht: es sey bey demselben
der Gemeine Franz Banfy, von Oedenburg in
Ungarn gebürtig, ab intestato mit Tode ab=
gegangen
; daher haben sich alle diejenige,
welche an dessen Verlassenschaft einen recht=
mäßigen
Anspruch zu haben vermeinen, bis
den 20. Juli 1786 beym bemelten Regiment
alsogewiß zu melden, und ihre allfällige An=
sprüche
zu legitimiren, wie im widrigen erken=
net
werben wird, was Rechtens ist.

Convoc. Mayerische Gläubiger.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird andurch bekannt ge=
macht
: Es sey der Lorenz Mayer, ein
Schuhmacher, mit Tod abgegangen, und
daher, um mit der künftigen Verlassen=
schafts
=Abhandlung sicher vorgehen zu kön=
nen
, für nöthig befunden worden, dieje=
nigen
vorzuladen, welche an dieser Verlassen=
schaft
durch Erbrecht, oder jure crediti, vel
quocunque alio Titulo Foderungen machen
könnten. Zu diesem Ende haben all jene, wel=
che
rechtmässige Ansprüche an dieser Verlas=
senschaft
zu machen vermeinen, den 25. Juli d.
J. früh um 10 Uhr selbst persönlich, oder durch
einen hinlänglich Bevollmächtigten bey diesem
Magistrat alsogewiß zu erscheinen, wie im
widrigen diese Verlassenschaft ohne weitern ab=
gehandelt
, und den sich legitimirenden Erben
eingeantwortet werden würde.


Convoc. Speckerische Gläubiger.

Von der gräfl. Excellenz Schönbornischen
Herrschaft Schönborn wird anmit jedermann
kund gemacht: Es sey der Joseph Specker,
k. k. Postmeister zu Obermallebern, mit Tod
abgegangen: da nun mit dessen Verlassenschafs=
abhandlung
sicher vorgehen zu können, die
Nothwendigkeit erheischet, dessen allfällige
Gläubigere einzuberuffen; als wird zu dem
Ende der 29. Juli d. J. hiezu anberaumet.
Wer demnach an dieser Speckerischen Verlas=
senschaftsabhandlung
jure crediti, vel quo-
cunque
alio titulo Sprüche und Anfoderun=
gen
habe, solle sich in obiger Frist bey alhie=
siger
Amtskanzley früh um 8 Uhr entweder
persönlich, oder durch wohl instruirte Bevoll=
mächtigte
alsogewiß einfinden, seine Foderun=
gen
anmelden und darthun, wie im widrigen
nach Verlauf dieses Termins keiner mehr ge=
höret
, und mit der Abhandlung vorgeschritten
werden wurde.


Convoc. v. Violische Gläubiger.

Von des k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Enns, dann in denen Vor=
landen
bestellten J. D. M. M. wegen wird hie=
mit
kund gemacht: wasgestalten auf des Franz
Jgnaz Fütterer, J. U. D. a. hofkriegsräthl.
Add. als grichtl. verordneten Hauptmann v.
Violischen Verlassenschafts=Curatoris, gehor=
samstes
Anlangen verwilliget worden, daß al=
le
diejenige, welche an des den 17. May d.
J. alhier ab intestato verstorbenen pensionirt
k. k. Hauptmann Hrn. Friedrich d. Viol rück=
gebliebenen
Verlassenschaft titulo hæreditatis,

[26]

⟨ ⟩io quocunque einige Sprüche haben,
oder zu machen vermeinen, durch Ausferti=
gung
gewöhnlicher. Valvaledikten einberuffen
werden sollen. Wenn nun zu diesem Ende
der 29. Juli 1786 früh um 9 Uhr in der in
dem hofkriegsräthl. Gebäude am Hof im 3ten
Stock befindlichen Kanzley dieses k. k. J. D.
M. M. zu erscheinen bestimmt worden ist;
solchemnach werden alle und jede etwan vor=
handene
Hauptmann Fried. v. Violische Erbs=
interressenten
an obbestimmten Tag und Stund
entweder selbst persönlich, oder durch genug=
sam
Bevollmächtigte alsogewiß zu erscheinen,
und ihre etwa habende Sprüche anzumelden,
und rechtsbeständig zu liquidiren, auch respec=
tive
sich zu legitimiren haben, wie im widri=
gen
auf derenselben Ausbleiben die obbesagte
Verlassenschaft ex officio abgehandelt, auch
sonsten vorgekehret werden wurde, was Rech=
tens
ist.


Konkurs des Sebastian Roch.

Von der Amtsverwaltung der gräst. Her=
berfreinischen
Herrschaft Brunn am Wald in
B. D. M. V. wird ammit bekannt gemacht:
es sey von dem Gerichte in die Eröffnung ei=
nes
Konkurses über des gesamte im Lande
Ri. Oest. befindliche beweglich und unbeweg=
liche
Vermögen des Sebastian Roch, behaust
herrschastl. Brunnerischer Unterthan zu Otten=
thal
, gewilliget worden Daher wird jeder=
mann
, der an erstgedachten Verschuldeten ei=
ne
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn
glaubet, anmit erinnert bis 2. Juli d. J.
die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt ei=
ner
förmlichen Klage bey der Hiesigen Amts=
verwaltung
alsogewiß einzureichen, und in die=
ser
nicht nur die Richtigkeit dieser Foderung,
sondern auch das Recht, Kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gestzt zu werden verlangte,
zu erweisen, als im widrigen nach Verfliessung
des erstbestimmten Tages niemand mehr an=
gehöret
werden, und jene, die ihre Fode=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben,
in. Rucksicht des gesammten im Lande Nie=
derösterreich
befindlichen Vermögens de ein=
gangsbenannten
Verschuldeten ohne Ausnah=
me
, auch dann abgewiesen feyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht ge=
bührte
, oder wenn sie auch ein eigenthüm=
liches
Gut von der Massä zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein lie=
gendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massä schuldig seyn soll=
ten
, die Schuld ungehindert des Kompensa=

tions=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.


Konturs des Joseph Binder.

Von dem Verwalteramte der k. k. Abiti=
kalherrschaft
Scharfenegg wird hiemit bekannt
gemacht: Es sey in die Eröffnung eines Kon=
kurses
über das gesammte im Lande Nieder=
österreich
befindliche Vermögen des Joseph
Binder sel. in dem Markt Sommerein, be=
haust
gewest unterthäniger Fleischhackermei=
ster
, gewilliget worden; es wird demnach je=
dermann
, der an erstgedacht verschuldeten ei=
ne
Foderung zu stellen berechtiget zu seyn glau=
bet
, erinnert bis 11. Juli d. J. die Anmel=
dung
seiner Foderung in Gestalt einer förmli=
chen
Klage wider den Hrn. edlen v. Stöger=
d
. R. Dr. a. H. u. Gr. Adv. als Vertret=
ter
der Joseph Biinderischen Konkursmassa,
bey aldasigem Verwalteramte alsogemiß ein=
zureichen
, und in dieser nicht nur die Richtig=
keit
dieser Foderung, sondern auch das Recht=
kraft
dessen er in diese oder jene Klasse ge=
setzt
zu werden verlanget, zu erweisen; als
im widrigen nach Verfliessung des obbestimm=
ten
Tages niemand mehr angehöret werden,
daher jene, die ihre Fodenung bis dähin nicht
angemeldet haben, in Rücksicht des gesamm=
ten
Vermögens des Jos. Binder sel. ohne
Ausnahm abgewiesen seyn sollen, wenn ih=
nen
wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderungen auf ein liegendes
Gut des Verschulden vorgemerkt wäre, also,
daß dersey Staubiger vielmehr, wenn sie in
die Massa schuldig seyn sollten, die Schuld
ungehindert des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts, das ihnen ansonst zu stat=
ten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würde.


Konturs des Sigmunds Hiendler

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
; es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesamte
im Lande Niederösterreich befindliche bewegli=
che
Vermögen des Sigmund Hiendler, Hand=
lungsbedientens
, gewilliget worden. Daher
werde jedermann, der an erstgedachten Ver=
schuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert bis 16. Juli
dies Jahr die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider den

[27]

Herrn Doctorem Ragg, als Vertreter
der Sigmund Hiendlerischen Konkurs=Masse
bey dem Magistrat alsogewiß einzureichen,
und in dieser nicht nur die Richtigkeit die=
ser
Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese oder jene Klasse.
gesetzt zu werden verlangte, zu erweisen,
als im widrigen nach Verfliessung des erst
bestimmten Tages niemand mehr angehöret
werden, und jene, die ihre Foderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rucksicht des ge=
sammten
im Lande Niederösterreich unter der
Enns befindlichen Vermögens des eingangs=
benannten
Verschuldeten ohne Ausnahme,
auch dann abgewiesen. seyn sollen, wenn ih=
nen
wirklich. ein Kompensationsrecht gebührte,
oder wenn sie auch ein eigenthümliches Gut
von der Masse zu fodern hätten, oder wenn.
auch ihre Foderung auf ein liegendes Gut
des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also, daß
derley Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in
die Masse schuldig seyn. sollten, die Schuld=
ungehindert
des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts, das ihnen ansonst zu. stat=
ten
gekommen wäre, abzutragen verhalten
werden würden.


Konturs des Wenzel Palcky.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: Es sey den dem Gerichte in die
Eröffnung eines Konkurses über das gesamte
im Lande Niederösterreich befindlich beweg=
liche
Vermögen des Wenzel Palcky, burgerl.
Schlafrockschneiders, gewilliget worden. Da=
her
wird jedermann, der an erstgedachten
Verschuldeten eines Foderung zu stellen be=
rechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert,
dis 18. Juli. d. J. die Anmeldung seiner Fo=
derung
in Gestalt einer förmlichen Klage wi=
der
den Herrn Doktor Joseph Ragg, als
Vertretter der Wenzel Palckischen Konkurs=
massa
, bey dem Magistrat alsogewiß einzu=
reichen
, und im dieser nicht nur die Rich=
tigtigkeit
dieser Foderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese, oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlanget, zu er=
weisen
, als im widrigen nach Verfliessung
des erstbestimmten Tags niemand wehr an=
gehöre
werden, und jene, die ihre Fode=
rung
bis dahin nicht angemeldet haben, in
Mucksicht des gesammten im Lande Ni. Oest.
befindlichen Vermögens des eingangsbenann=
ten
Verschuldeten, ohne Ausnahm, auch dann
abgewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich
ein Kompensationsrecht gebührete, oder wenn

sie auch ein eigenthümliches Gut von der
Masse zu fodern hätten, oder wenn auch ih=
re
Foderung auf ein liegendes Sat des Ver=
schuldeten
vorgemerkt ware, also, daß derley
Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die
Masse schuldig seyn sollten, die Schuld un=
gehindert
des Kompensations=Eigenthums=
oder
Pfandrechts, das ihnen ansonsten zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhaf=
ten
werden würden.


Konkurs der Philipp Mayer.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: Es sey den dem. Gerichte in die Eröff=
nung
eines Konkurses über das gesamte im
Lande Niede=Oesterreich befindlich beweg=
liche
Vermogen des Philipp Mayer, burger=
lichen
Kleiderputzer, gewilliget worden. Da=
her
wird jedermann, der an erstgedachten
Verschuldeten eine Foderung zu stellen berechti=
get
. zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 26.
Juli d. J. die Anmeldung seiner Foderung
in. Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Herrn. Doktor Voglhueber, als Vertretter
der Philipp Mayerischen. Konkursmasse bey
dem Magistrat alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigten dieser
Foderung, sondern auch das Recht, Krass
dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im wi=
drigen
nach Verfliessung. des erstbestmimten
Tages niemand mehr angehöret werden, und
Jene, die. ihre Foderung bis dahin nicht an=
gemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten
im Lande Ni. Oest. befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigentliches
Gut von der Massä zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre, also,
daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie et=
wa
in die Massä schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Kompensations- Ei=
genthums
=oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonst
zu statten gekominen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Anton Letay.

Vom dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anhir bekannt ge=
macht
: es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesammte
im Lande Niederösterreich unter der Ens be=

[28]

findlich bewegliche Vermögen des verstorbe=
nen
Anton Letay, gewilliget worden. Daher
wird jedermann, der an erstgedacht Verschul=
deten
eine Foderung zu stellen berechtiget zu
seyn glaubt, anmit erinnert, bis 27. Juli
d. J. die Anmeldung seiner Foderung in Ge=
stakt
einer förmlichen Klage wider den Herrn
Doktor Schmidlin, als Vertretter der Lethai=
schen
Konkursmasse bey dem Magistrat also=
gewiß
einzmeichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit dieser Foderung, sondern auch
das Recht Kraft dessen er in diese, oder je=
ne
Klaffe gesetzt zu werden verlangte zu er=
weisen
, als im widrigen nach Verfliessung des
erstbestimmten Tages niemand mehr angehört
werden, und jene, die ihre Foderung bis da=
hin
nicht angemeldet haben, in Rucksicht des
gesamt im Lande Niederösterreich befindlichen
Vermögens des Eingangs benannten Verschul=
deten
ohne Ausnahm auch dann abgewiesen
seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein Kom=
pensationsrecht
gebührete, oder wenn sie auch
ein eigenthümliches Gut von der Masse zu
fodern hätten, oder wenn auch ihre Foderung
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten vor=
gemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger
vielmehr, wenn sie etwa in die Masse schul=
dig
seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandtechts,
das ihnen ansonst zu statten gekommen =
re
, abzutragen verhalten werden würden.


Konkurs des Karl v. Krapf.

Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird an=
mit
bekannt gemacht: Es sey von dem Gerich=
te
in die Eröffnung eines Konkurses über das
gesamte im Lande Ni. Oesterreich befindl. be=
weglich
und unbewegliche Vermögen des ver=
storbenen
Herrn Karl v. Krapf, gewesten k. k.
Leibmedici, gewilliget worden. Daher wird je=
dermann
, der an erstgedachten Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtigt zu seyn
glaubet, anmit erinnert, bis 29. Juli d. J.
die Anmeldung feiner Foderung in Gestalt ei=
ner
förmlichen Klage wider den Bertretter der
Karl v. Krapfischen Konkursmasse Dr. Schmid=
lin
bey diesem k. k. ni. öst. Landrecht alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die Richtig=
keit
der Foderung, sondern auch das Recht
kraft dessen er in diese oder jene Klasse ge=
setzt
zu werdenverlangte, zu erweisen, als im
widrigen nach Verfließung des erstbestimmten
Tages niemand mehr angehöret, und jene,
die ihre Foderung bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten im Lande
Oesterreich unter der Enns befindlichen Ver=

mögens des Eingangs benannten Verschulde=
ten
ohne Ausnahme auch dann abgewiesen seyn
sollen, wenn ihnen wirklich ein Kompensations=
recht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigent=
liches
Gut von der Masse zu fodern hätten,
oder wenn auch ihre Foderung auf ein liegen=
des
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wäre,
also, daß derley Gläubiger vielmehr, wenn sie
etwa in die Masse schuldig seyn sollten, die
Schuld ungehindert des Komvensations=Eigen=
thums
=oder Pfandrechts, das ihnen ansonsten
zu statten gekommen wäre, abzutragen ver=
halten
werden würden.


Konkurs des Franz Kerndler.

Von dem Magistrate der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: Es sey von dem Gerichte in die Er=
öffnung
eines Konkurses über das gesammte
im Lande Ni. Oest. befindlich bewegliche Ver=
mögen
des Franz Kerndler gewilliget worden.
Daher wird jedermann, der an erstgedachren
Verschuldeten eine Foderung zu stellen berech=
tiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis
1. August d. J. die Anmeldung seiner Fode=
rung
in Gestalt einer förmlichen Klage wi=
der
den Herrn Doktor Ragg, als Vertretter
der Franz Kerndlerischen Konkursmasse, bey
dem Magistrat alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nut die Richtigkeit dieser
Foderung, sondern auch das Recht, Kraft
dessen er in diese, oder jene Klase gesetzt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im widrigen
nach Verfliessung des erstbestimmten Tags nie=
mand
mehr angehöret werden, und jene, die
ihre Foderung bis dahin nicht angemeldet
haben, in Rucksicht des gesammten im Lan=
de
Niederösterreich befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sol=
len
, wenn ihnen wirklich ein Kompensations=
recht
gebührte, oder wenn sie auch ein eigen=
thümliches
Gut von der Massä zu fodern hät=
ten
, oder wenn auch ihre Foderung auf ein
liegendes Gut des Verschuldeten vorgemerkt
wäre, also, daß derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie etwa in die Massa schuldig seyn soll=
ten
, die Schuld ungehindert des Kompensa=
tions
=Eigenthums=oder Pfandrechts, das
ihnen ansonst zu statten gekommen wäre, ab=
zutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Joseph Kolleders.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: es sey von. dem Gerichte in. die Er=

[29]

öffnung eines Konkurses über das gesamte im
Lande Niederösterreich befindlich bewegliche
Vermögen des Joseph Kolleders, burgl. Lein=
wandhandlers
allhier, gewilliget worden. Da=
her
wird jedermann, der an erstgedacht Ver=
schuldeten
eine Foderung zu stellen berechtiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 3. Ok=
tober
d. J. die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage, wider den
Herrn Dokt. Franz Christoph Jünemann, als
Vertretter der Joseph Kollederischen Konkurs=
masse
bey dem Magistrat alsogewiß einzurei=
chen
, und in dieser nicht nur die Richtigkeit
dieser Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese, oder jene Klasse ge=
setzt
zu werden verlangte, zu erweisen, als
im widrigen nach Verfliessung des erstbestimm=
ten
Tages niemand mehr angehört werden,
und jene, die ihre Foderung bis dahin nicht
angemeldet haben, in Rucksicht des gesamten
in Lande Niederösterreich befindlichen Ver=
mögens
des obbenanten verschuldeten ohne Aus=
nahm
, auch dann abgewiesen seyn sollen, wenn
ihnen wirklich ein Kompensationsrecht gebühr=
te
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, oder
wenn auch ihre Foderung auf ein einliegen=
des
Gut des Verschuldeten vorgemerkt =
re
, also daß derley Gläubiger vielmehr, wenn
sie etwa in die Massa schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindet des Kompensations=
Eigenthums=oder Pfandrechts, das ihnen an=
sonst
zu statten gekommen wäre, abzutragen
verhalten werden würden.


Konkurs des Jakob Thury.

Von dem Magistrat der k. k. Haupt=und
Residenzstadt Wien wird anmit bekannt ge=
macht
: Es sey von dem Gerichte in die Eröff=
nung
eines Konkurses über das gesammte
im Lande Nieder=Oesterreich befindlich beweg=
liche
Vermögen des Jakob Thury, burgl. Lein=
wandhandlers
alhier, gewilliget worden. Da=
her
wird jedermann, der an erstgedachten
Verschuldeten eine Foderung zu stellen berechti=
get
zu seyn glaubet, anmit erinnert, bis 3.
Oktob. d. J. die Anmeldung seiner Foderung
in Gestalt einer förmlichen Klage wider den
Herrn Doktor Fegerl, als Vertretter der
Jakob Thuryschen Konkurs=Masse bey die=
sem
Magistrat alsogewiß einzureichen, und
in dieser nicht nur die Richtigkeit der Fode=
rung
, sondern auch das Recht, Kraft dessen
er in diese oder jene Klasse gesetzt zu wer=
den
verlangte, zu erweisen, als im widrigen
nach Verfliessung des erstbestimmten Tages

niemand mehr angehöret werden, und jene,
die ihre Foderungen bis dahin nicht angemel=
det
haben, in Rucksicht des gesammten im
Lande Niederösterreich befindlichen Vermögens
des eingangsbenannten Verschuldeten ohne
Ausnahm, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht ge=
bührete
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Masse zu fodern hätten, oder
wenn ihre Foderung auch auf ein liegendes
Gut des Verschuldeten vorgemerkt wär, also
daß derley Gläubiger, wenn sie in die Masse
schuldig wären, die Schuld ungehindert des
Kompensations=Eigenthums=oder Pfandrechts,
so ihnen sonst zu statten gekommen war, ab=
zutragen
verhalten werden würden.


Erinnerung an Frhrn. v. Brudern.

Von dem königl. ungarischen siebenbirgi=
schen
Hofkanzley vereinigten Haupttaramte wird
auf höchsten Befehl den k. k. Herrn Genera=
len
Freyherrn v. Brudern erinnert, daß, da
derselbe für die Ausfertigung der Testimo=
nialen
neben den bey der hochlöbl. kön. un=
garischen
siebenbirgischen Hoskanzley abgeleg=
ten
Jndigenatseid im Jahr 1778. 28 fl. de=
positirt
hat, diesfällige Erpedition binnen1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tage erhoben wer=
den
solle. Wien den 9. Brachmonats 1785.


Citat. Adam Dessoeffy.

Von des löbl. k. k. Graf Jos. Kolloredischen
Jnfant. Regiments wegen wird der Hr. Adam
Dessoeffy de Czernek, besagten Regiments
Fähnrich, weil selber bereits ganze 5 Mona=
te
über seine Urlaubszeit ausgeblieben, und
mehrmaliger Grinnerung ungeachtet beym Re=
gimente
einzurucken stets unterlassen hat, durch
öffentlichen Trommelschlag dergestalt zur Er=
scheinung
und gebührenden Meldung beym
obernannten löbl. Regiment binnen 6 Wochen
und 3 Tägen vorgeladen, als man in ferne=
rem
Ausbleibungsfalle nach Kriegsgebrauch,
und den bestehenden Gesetzen wider ihn ver=
fahren
würde. Staabsquartier Leutomischl den
3. Juni 1785.


Citat. Angermayrische Erben.

Von Superintendenten und Spitalmeister
de Burgerspitals in Wien wird hiemit zu
vernehmen gegeben: es habe sich auf Abster=
ben
der Monika Angermayrin, geweste Vieh=
mayrin
im burgerspital. Leopoldstädter Bräu=
haus
sel. zu derselben Verlassenschaft vom Jahr
1732. bis nun durch 52 Jahr niemand ange=
meldet
; da nun aber derselben nächste Be=
freundte
, oder Erben unbekannt: als hoben

[30]

wir für nöthig bekunden, der gedachten Mo=
nika
Angermayrin sel. rückgelassene nächste
Befreundte, Erben und Gläubigere, wie auch
all diejenige, so ex quocunque titulo an der=
selben
, oder an derselben Verlassenschaft, wel=
che
mit Ende Dezember 1783 auf 129 fl. 54
kr. angewachsen, einige Sprüche und Anfo=
derungen
zu haben vermeinen, vom Ende ge=
setzten
Dato an in Zeit 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Tägen in dem Burgerspitalsgrundbuch
in Wien entweder selbst persönlich, oder durch
einen hiezu hinlänglich bevollmächtigten Ge=
walttrager
sich alsogewiß anzumelden, die Er=
ben
behörig sich zu legitimiren, und die Glau=
bigere
ihre Foderungen zu liquidiren haben,
in Entstehung dessen aber denselben das ewi=
ge
Stillschweigen auferlegt, und das weitere
von Obrigkeitswegen fürgekehret werden soll.
Wien den 14. May 1785-


Citat. Fröhlichischs Erben.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien geben hiemit je=
dermann
zu vernehmen=Es habe sich auf Ab=
sterben
der Barbara Frölichin am Spitalberg
sel. zu derselben Verlassenschaft von Anno 1720
bis nun durch 65 Jahre niemand gemeldet;
da nun aber derselben nächsten Befreunden,
oder Erben unbekannt, als haben wir für =
thig
befunden, der gedachten Barbara Fröli=
chin
sel. rückgelassene nächste Befreundt., Er=
ben
und Gläubiger, wie auch all diejenige,
so ex quocunque titulotituloan derselben Verlas=
senschaft
, welche mit Ende Dezember 1783
auf 262 fl. 47 1/4 kr. angewachsen, einige
Sprüche und Anfoderungen zu haben vermei=
den
, vom Ende gesetzten Dato an in Zeit 1
Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen in dem Bur=
gerspitalsgrundbuch
in Wien entweder selbst
persönlich, oder durch einen hiezu hinlänglich.
bevollmächtigen Gewalttrager sich alsogewiß
anzumelden, die Erben sich behörig zu legiti=
miren
, und die Gläubigen ihre Foderungen zu
⟨⟩ ⟨⟩diren haben, in Entstehung dessen aber
denselben das ewige Stillschweigen auferlegt,
und das weitere von Obrigkeitswegen fürge=
kehret
werden soll. Wien den 13. May 1785.


Citat. Johann Lehner.

Nach Jnhalt des öffentlich künd gemachten
Edikts hat sich nach Absterben Joseph Ober=
mayr
, gewesten: Maurer und Jnwohners sel.
k. St. 83 Jahr alt, Nr. 11 Schöndorfer Pfa⟨rr⟩
zuVöklabruck, geäussert, daß unter andern
sichgemeldetem, und gehörig erklärten Erben,
der nächste Anverwandte Johann Leimer, ein

löbl.StadtGrieskirchnerischer Pupill sey, von
welchen ⟨die⟩ betreffende Legitimationsurkunden
richtig eingeleget worden; da nun dieser Jo=
hann
. Lehner vor beyläufig 9 Jahren in das
Ungarn, unwissend wohn, verreiset, und man
von dessen Aufenthalt, Leven oder Tod bisher
keine weitere Erfahrung hat einhollen können,
so wird er Johann Lehner in Kraft gegenwär=
tigen
Edikts, als der einzige nächste Freund
zu der Joseph Obermayrischen Verlassenschaft,
gegen weiters von der löbl. Stadt Grieskirchen
als seiner Obrigkeit einlegenden Revers vor=
geladen
, binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3
Tagen zu Erhebung dieser Erbschaft bey hie=
sigem
Pfarrhofsgericht um so gewisser zu er=
scheinen
, und ermelt Joseph Obermayrische
Erbschaft, die in 812 fl. 33 kr. 1 pf. beste=
het
, der Ordnung nach zu erheben, als im
widrigen nach Verstreichung dieses peremtori=
schen
Termins sothane Verlassenschaft seinem
nach ihm folgenden nächsten Anverwandten
zugestellet, und was Rechtens ist vorgenom=
men
werden wird. Pfarrhof Vöklabruck in
Oest ob der Enns den 26. März. 1785.


Citat. Dauners Gläubiger.

Von Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird hiemit zu
vernehmen gegeben: Es habe sich auf Abster=
den
des Johann Georg Dauner, gewesten =
ckenjungs
am Spitalberg sel. zu desselben Ver=
lassenschaft
von Anno 1721. bis nun durch
64 Jahr niemand engemeldert; da nun aber
desselben nächste Befreunde, oder Erben un=
bekannt
, als hat man für nöthig befunden,
des gedachten Johann Georg Dauner sel. rück=
gelassene
nächste Befreundte, Erben und Gläu=
bigere
, wie auch all diejenige, so ex quocun-
que
titulotituloan denselben, oder am desselben
Verlassenschaft, welche mit Ende Dezember
1783 auf 117 fl. 8 3/4 kr. angewachsen, eini=
ge
Sprüche und Anfoderungen zu haben ver=
meinen
, vom Ende gesetzten Dato an in Zeit
1 Jahr. 6 Wochen und 3 Tägen in dem Bur=
gerspitalsgrundbuch
in Wien entweder selbst
persönlich, oder durch einen hiezu hinlänglich
bevollmächtigten Gewalttrager sich alsogewiß
anzumelden, die Erben behörig sich zu legiti=
miren
, und die Gläubiger ihre Foderungen
zu liquidiren haben, in Entstehung dessen aber
demselben das ewige Stillschweigen auferlegt,
und das weitere von Obrigkeitswegen für ge=
tehret
werden soll. Wien den 13. May 1785.


Citat. Johann Kreul.

Von Superintendenten=und Spitalmeister des

[31]

Burgerspitals in Wien wird hiemit zu verneh=
men
gegeben: Es habe der Johann Kreul,
Bestandwirthssohn am Spitalberg, nun sein
seit Anno 1750 alda befindliche väter=brü=
der
=und schwesteriiches Erdgut, welches bis
Ende Dezember 1783 auf 149 fl. 5 ¾ kr. an=
gewachsen
ist, bis nun durch 35 Jahr sich hier=
um
nicht gemeldet; da nun dessen Aufenthalt
unbekannt ist, als hat man für nöthig befun=
den
, obgedachten Johann Kreul., und falls
selber nicht mehr beym Leben seyn sollte, des=
sen
etwa vorhandene Kinder, nächste Be=
freundre
, Erben und Gläubigere vorzuladen,
und werden dieselben, wie auch all diejenigen,
so ex quocunque titulo an denselben, oder an
dessen Erbgut einige Sprüche und Anfode=
rungen
zu haben vermeinen, vom Ende gesetz=
ten
Dato an binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Tägen in dem Burgerspitalsgrundbuch in
Wien entweder selbst persönlich, oder durch
einen hiezu hinlänglich-bevollmächtigten Ge=
walttrager
sich alsogewiß anzumelden, wie im
widrigen der Johann Kreul für tod gehalten,
dessen etwa vorhandene Kinder und Erben
aber behörig sich zu legitimiren, und die Gläu=
bigere
ihre Foderungen zu liquidiren haben,
in Entstehung dessen denselben das ewige Still=
schweigen
auferlegt, und das weitere von Ob=
rigkeitswegen
fürgekehret werden soll. Wien
den 12. May 1785.


Citat. verschiedener Erben nach W. Neustadt.

Vom Magistrat der k. k. Stadt Wiene=
risch
=Neustadt wird zu wissen gemacht: es
seyen die einer sichern Franziska Bellicanin,
nach Absterben ihres Vaters, Christian Bel=
lican
, gewesten Jnwohner alda sel. zum Pflicht=
theil
angefallene 50 fl., dann über Ableiben
im Jahr 1754. einer Apollonin Lindmayrin,
gewesten Dienstmagd, ledigen Standes alhier
sel. 19 fl. 30 kr., nicht minder die der Ma=
ria
Anna Gauglerin, einer gebohrnen Preß=
lin
, an ihren anerstorbenen 150 fl. Erb im
Jahr 1755 den 7. August annoch vorfindige
7 fl. 30 kr., und endlich ein so anderes Pu=
pillargeld
, dessen rechtmäßiges Eigenthum nicht
wissend ist, bey aldasiger Pupillenraitkammer
vorfindig; nun sind bereits zu dreymal auch
letztlich den 15. März 1781. fothane Erbschafts=
gelder
mittels der wienerischen Zeitung kund
gemacht worden, jedoch sich hierum weder je=
mand
gemelder, weniger rechtsbeständig hie=
zu
legitimirt; gleichwie nun an Ausfindigma=
chung
dergleichen rechtmäßigen Erbspräten=
denten
allerdings gelegen ist, als wird sol=
ches
abermal mit dem Anhang zu wissen ge=

macht, daß die vorersagte Franziska Bellica=
nin
, oder ihre Leibserben wegen ihren ob=
väterlichen
Erbsantheil deren 50 fl., die Ma=
ria
Anna Gauglerin, gebohrne Preßlin, oder
dero Erben wegen den 7. fl. 30 kr., wie auch
die Apollonia Lindmayrische Erben respectu
der vorfindigen 19 fl. 30 kr., und endlich all
übrige, welche an den sonstig befindlichen al=
ten
Pupillargeldern einen rechtmäßigen An=
spruch
zu machen vermeinen, sich binnen1
Jahr 6 Wochen und 3 Tägen bey alhiesig
löbl. Stadtrath entweder in eigener Person,
oder hinlänglich instruirte Gewaltsrräger a=
sogewiß
melden, und ihre Foderung rechts=
beständig
darthun sollen; als im widrigen oh=
ne
weiteren mit sothanen Pupillargeldern der
Ordnung nach, was Rechtens ist, vorgekeh=
ret
werden würde. Wienerisch=Neustadt den
8. März 1785.


Citat. Franz Kierchweeger.

Von dem gräfl. Joseph Auerspergischen Wai=
senamte
des Marktgerichts Wang wird hiemit
dem, auf dem Haus Nr. 5 in alldasigem Markt
Wang V. O. W. W. gebürtigen Franz Kierch=
weeger
, oder dessen Leibeserben kund gemacht:
Es haben die Kierchweegerische Geschwister
bey hiesigem Waisenamte angezeiger, daß der
Franz Kirchweeger schon über 32. Jahr ab=
wesend
sey, und um Ausfolglassung bey da=
siger
Waisenkassa anliegende väter=und müt=
terlichen
Erbschaften gebeten. Daher wird
bemeldter Franz Kierchweeger, oder dessen
Erben binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 =
gen
, als den 12. April 1786 bey hiesigem
Markt Wangerischen Waisenamte um so ge=
wisser
anmelden, als im widrigen nach Ver=
fliessung
dieses Termins derselbe für tod ge=
halten
, und besagte väter=und mütterliche Erb=
schaften
den hier besindlichen Geschwistrigten
verabfolget, und was Rechtens ist, hiemit
vorgekehret werden wird. Markt Wang den
26. Februar 1785.


Citat. Adam und Mathias Grabner.

Von der gräflich Joseph Dietrichsteinischen
Pupillarherrschaft Arbesbach V. O. M. B.
werden die über 32 Jahr abwesend und un=
wissend
unter gedachter Herrschaft zu Perwolfs
gebürtige zwey Gebrüder, Adam und Ma=
thias
Grabner, oder dessen sich zu legitimiren
habende Erben dergestalt vorgeladen, daß sie
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen, das
ist den 10. May 1786 bey dasiger Amtskanz=
ley
alsogewiß erscheinen sollen, wie im wi=
drigen
erstere für tod gehalten, letztere aber

[32]

von der Erbschaft gänzlich ausgeschlossen, und
ihr wenig hierorts befindliches Vermögen ih=
ren
bereits angemeldeten Befreundten zuerkannt,
und eingehändiger werden wurde.


Amort. Mayerische Wechselbriefe.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
hiemit anzuzeigen: bey diesem Mer=
kantilforo
hat Peter Ochs, Banquier alhier,
angezeigt, daß ihm zwey von Johann Peter
Mayer in Triest, in Favor Johann Weber
auf die Johann Georg Schuler und Comp.
alhier zahlbar abgegebene, und von diesen
auch acceptirte Original prima Wechselbriefe
pr. 1000 fl. und 1162 fl.30 kr. jeder dd.
Triest den 13. May 1785, zwey Monat dato
zahlbar, in Verstoß gerathen, und er also um
damit von diesen Wechselbriefen kein übler
Gebrauch gemacht werden möge, um die
Amortisirung derselben anzulangen bemüßiget
war. Da nun in dessen Begehren gewilliget
worden; als wird allen, welche von obbe=
rührten
von Johann Peter Mayer in Triest,
in Favor Johann Weber, und zu Last Jo=
hann
Georg Schuller und Komp. alhier, sub
dato Triest den 13. May 1785. zwey Mo=
nat
dato pr. 1000 fl. und 1162 fl. 30 kr.
zahlbar ausgestelten, und von letzteren accep=
tirten
zwey prima Wechselbriefen einige Wis=
senschaft
, oder solche in Handen haben, oder
aber hierauf einige Sprüche und Foderungen
zu stellen vermeinen, hiemit anbefohlen, daß
sie sich inner der nächsten 6 Wochen, und 3
Tägen bey diesem k. k. ni. öst. Merkantil=
und Wechselgericht alsogewiß gehörig melden,
und hiezu legitimiren, wie im widrigen nach
Verlauf dieser bestimmten Zeitfrist niemand
mehr gehört, sondern ersagte 2 Wechselbrie=
fe
eo ipso amortisirt, annullirt, und kaßirt
seyn sollen. Wien den 13. Juni 1785.


Amort. Betrimscher Wechselbrief.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wechselgericht hiemit anzuzeigen: bey diesem
Merkantilforo haben die Gebrüder Haggi Jo=
hann
Gopeschan und Komp. griechische Han=
delsleute
alhier, mit mehreren angezeigt:
daß ihnen eine von Domenieo Bettini und
Komp. in Fabor Daniel Marini, und zu Last
Joseph Anton Segalla alhier abgegebene,
von diesem acceptirte und zu Ende des ver=
flossenen
Monats May verfallene Trarta dd.
Roberedo den 4. May 1785. pr. 776 fl. 23
kr. welche von ermeldten Daniel Marini an
Johann Friedrich Sichart und Konsort, von
diesem an Samuel Nekarsulmer, dann an

Johann Math. Thun sel. Tochter und Komp.
von dieser an Johann Georgi und Komp. und
von letztern endlich an sie Gebrüder Haggi
Johann Gopeschan und Komp. in bianco gi=
rirt
worden, in Verlust gerathen, und un=
geachtet
alles Nachsuchens nicht zu finden
wäre; sie haten also, um dieser Tratta alle
Gültigkeit zu benehmen, um die Amortisirung
derselben, so ihnen auch bewilliget worden.
Daher wird allen, welche von obberührter
von Domenico Bettini und Komp. zu Gun=
sten
Daniel Marini, und zu Last Joseph An=
ton
Segalla alhier ausgestellten, und von letz=
ten
ordentliche acceptirte, mit Ende May d.
J. verfallenen, an obberührte Partheyen ver=
schiedentlich
, und letztlich an die Supplikan=
ten
girirte Tratta dd. Roderedo den 4. May
1785. pr. 776 fl. 23 kr. einige Wissenschaft,
oder solche in Handen haben, ober aber hier=
auf
einige Sprüche, und Foderungen zu stel=
len
vermeinen, hiemit anbefohlen, daß sie
sich inner den nächsten 6 Wochen, und 3
Täge bey diesem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wechselgericht alfogewiß gehörig melden, und
hiezu legitimiren, wie im widrigen nach Ver=
lauf
dieser bestimmten Zeitfrist niemand mehr
gehöret, sondern ersagte Tratta und respek=
tive
Wechselbrief, eo ipso amortifirt, an=
nullirt
und kaßirt seyn solle. Wien hen 13.
Juni 1785.


Amort. Wehedorns Satzbrief.

Von dem Grundbuch der fürstl. Erzbischöfl.
Herrschaft St. Veit an der Wien wird hiemit
kund gemacht, es habe der Joseph Rucker,
behauster Unterthan, daselbst angezeiget, daß
der auf den dem Anton Wehedorn, behau=
sten
Mitnachbar im Untergut Baumgarten,
und Magdalena dessen Ewirthin eigenthumlich
angehörigen 3/4 Weingärten in untern Waid=
hausen
zu Baumgarten von dem damaligen
Grundbuche untern 20. Dez. 1766 für den
Hrn. Joseph Hueber, Freyherrn zu Mauer,
ausgefertigte Satz zu 100 fl. in Verstoß ge=
rathen
. Daher haben jene, welche an be=
sagten
Satzbrief Ansprüche machen können,
binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen bey
dem Grundbuch der fürstl. erzbischöfl. Herr=
schaft
St. Veit an der Wien sich alsogewiß zu le=
gitimiren
,wie imwidrigen nach Verlauf die=
ser
Zeitfrist sothaner Satzbrief für null und
nichtig erkläret werden würde. Wien den 11.
April 1785.

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