Nro. 81
Wiener Zeitung.
Mit k. k. allergnädigster Freyheit.
Mittwoch den 8. Oktober 1783.
Res gestæ Regumque Ducumque & tristia bella.
Jnnländische Begebenheiten.
Wien.
Des Kaisers Maj. haben an
ver=
wichenen Sonntage dem
Gottes=
dienste in der Hofpfarrkirche beygewohnt.
Nach Endigung desselben hatte der hiesige
Rußisch=Kaiserl. Gesandte, Fürst von
Gallizin, die Ehre, Sr. Maj. den
all=
hier befindlichen nach dem Königl. Sar=
dinischen Hofe bestimmten Rußisch=Kais.
bevollmächtigten Minister, Fürsten von
Jsapow, vorzustellen, welcher Tags
darauf, von hier nach Turin abgereist ist.
Das allhier eingeführte Armeninstitut
hat am 6. d. M. mit Vertheilung der
eingesammelten Almosengelder seinen
Anfang genommen.
Ungarn. Die Weinlese hat in aller
Gegenden dieses Reichs zu Ende des v.
M. ihren Anfang genommen, und ist
fast allenthalben so ergiebig ausgefallen,
als man gehoft hat; an vielen Orten
hat sie selbst die Erwartung übetroffen.
Von Ofen wird gemeldet, daß in
eini=
gen Gegenden dieser Stadt ein solcher
Uiberfluß an süßem Weine sich ergeben
habe, daß dazu nicht Fässer genug
auftreiben kann, und für ein leeres Faß,
zwey andere Fässer von der nemlichen
Grösse mit Most füllet. Aus Szegedin
wird unter dem 29. Sept. geschrieben:
Obschon allhier nach anhaltender
schö=
ner Witterung plötzlich häufiger Regen
einfiel, der durch drey Tage währte,
so daß dadurch in den hiesigen
Weinge=
birgen viele Trauben zur Fäulung
über=
giengen, und man an dem Ertrage der
Weinlese gänzlich zu zweifeln anfieng,
so hat sich doch am Ende gefunden,
daß sie noch weit ergiebiger als seit
vie=
len Jahren gewesen ist. — Gleiche
Frucht=
barkeit haben die Obstgärten in den
hie=
sigen und allen übrigen Gegenden des
Reichs, wie wir vernehmen, geäußert.
Es scheint sich dadurch die Bemerkung
einiger Naturforscher zu bestättigen,
welche dem so lange Zeit über Europa
gelegenen Nebel, eine fruchtbringende
Kraft zuschreiben. ” —
Nach Briefen aus Pest vom 3. Okt.
ist es keinesweges an dem, wie letzthin
(N. 78) gemeldet worden, daß das
dasige Jnvalidenhaus zum Theil
geräu=
met, und für die Ofner=Universität
bestimmt wird. Es sind zwar aus
sel=
ben allerdings einige Abtheilungen der
Jnvaliden nach Leopoldstadt und
Tyr=
naa versetzt worden; aber nur aus der
Ursache, weil Se. Maj. der Kaiser, bey
Dero letzten Aufenthalte zu Pest, und
der vorgenommenen Besichtigung des
Jnvalidenhauses gefunden haben, daß
dasselbe überladen sey, indessen die an
obbenannten beyden Orten befindlichen
Jnvalidenhäuser fast leer stehen, und
in Folge dessen, zu mehrerer
Bequem=
lichkeit der in Ruhe versetzten Jnvaliden,
oberwähnte Vertheilung angeordnet
ha=
ben.
Die durch widerholte
Erderschütterun=
gen verunglückte Stadt Comorn, wur=
de vor Kurzem durch einen neuen
Un=
fall bedrohet, da am 25. Sept. des
Abends daselbst auf dem Schlosse, das
seit der Erderschütterung nicht mehr
be=
wohnt wird, unter dem Dache der Ka=
serne, Feuer ausbrach, daß so heftig
aufloderte, daß ungeachtet der
herbey=
gebrachten Hilfe, das ganze Gebäude
abbrante, und die dabey befindliche
Kirche nur mit Mühe gerettet werden
konnte. Als diese Gefahr Nachts um
10 Uhr überstanden war, und man sich
zur Ruhe begeben hatte, wurden alle
Bürger gegen Mitternacht durch das
Feuergeläute der Gloken neuerdings
auf=
geschreckt, und man erfuhr, daß
wie=
der nächst dem Kalvarienberge in einer
Bauernhütte Feuer ausgebrochen sey,
und sich über das nahegelegene, mit
Waizen besäte Feld ausgebreitet
ha=
be. Auch diesesmal war man noch so
glücklich, den weiteren Fortgängen des
Brandes Einhalt zu thun. —
Slavonien. Am 20. v. M. ist ein
mit Senften und anderen
Oesterreichi=
schen Gütern beladenes, nach dem
schwar=
zen Meere bestimmtes Fahrzeug, wel=
ches dem Russischen Kaufmanne
Fill=
manow gehört (und dessen schon in
uns. Zeitungen erwähnet worden) an den
Ufern der Donau bey Peterwardein
an=
gekommen. Der Eigenthümer landete
allda an, und begab sich hierauf nach
Semlin, um durch die Verwendung des
dasigen KK. Hrn. Kommandanten von
dem Bassa v. Belgrad Beystand und
Sicherheit auf seiner weiteren Fahrt zu
erhalten.
Ausländische Begebenheiten.
Asien.
Ostindien.
Das letzthin erwähnte Schreiben
ei=
nes Offiziers, von der Flotte des
Fran=
zösischen Commandanten, Bailli de
Süf=
fren, datirt vom 12. April 1783 lautet
folgendermassen:
Seit der Seeschlacht, welche auf
die Einnahme von Trinconemale (am
3. Sept. 1782) erfolgte, und die
sech=
ste dieses Feldzuges war, hat sich in
der See keine wichtige Begebenheit mehr
ereignet. Unsere Flotte zog nach Achem
(Atchin) auf der Jnsel Sumatra, um
allda zu überwintern, und die
Abthei=
lungen des Hrn. v. Büssy, und des
Hrn. v. Soulanges zu erwarten, die
uns aus Europa angekündigt worden
sind. Die erste mußte wegen ihrer
Kran=
ken, lange Zeit auf Jsle de France
ver=
weilen, und konnte uns nur erst, am
13. vorigen Monats erreichen. Die
Landtruppen, welche Herr von Büssy
mir sich führte, wurden zu
Goude=
loure an das Land gesetzt. Was die
Flotte des Hrn. v. Soulanges betrift,
welche von Brest abgesegelt war, und
nach der wir uns wegen der Tauwerke
und der Munitionen, so sie uns
zufüh=
ren sollte, sehr sehnten, so wissen Sie,
welch ein Zufall uns derselben verlustig
gemacht hat. ” — (Sie wurde gleich
nach ihrer Abfahrt aus dem Hafen,
durch den Englischen Admiral
Kempen=
feld angegriffen, zerstreut, und vieler
Fahrzeuge beraubt: die hierauf
erfolg=
ten Stürme haben sie endlich genöthigt
in den Hafen zurückzukehren, wor=
auf dann ihre Abfahrt gänzlich
unter=
blieb.) — Jndessen hat der Eifer, die
Thätigkeit und der Patriotism des Hrn.
v. Süffren alles ersetzt, was uns
da=
durch, entgieng, und mit weniger, oder
so zu sagen, ganz ohne Hilfe uns in
Jndien zu erhalten gewust. Dieser
Ge=
neral sah vollkommen ein, wie wichtig
es sey, nach Jsle de France nicht
zu=
rückzukehren, um den Feind in den
Mee=
ren, welche wir beschützen sollten, nicht
Herr werden zu lassen, und sein Muth
widerstand allem, was in ihn drang,
eine See zu verlassen, wo er ohne
Ha=
fen und ohne Vorrathsorten war, und
sich in der Nothwendigkeit befand, alle
Flüttschife mit in die Schlachten zu
schlep=
pen, unsere Beuteschife bald in dem
Tref=
fen, bald zur Ausbesserung unserer
Fahr=
zeuge zu gebrauchen, und endlich eben
diese Beuten, unsere Corvetten, und
selbst Fregatten zu entmasten, um für
unsere. Schife Mast=und Tauwerke zu
erhalten. Auch sind verschiedene erbeu=
teten Fahrzeuge nach Pegu, nach 〈…〉
lacca, in die Manillen und nach
Bata=
via gesandt worden, um uns von
da=
her Holz und andere Bedürfnisse
herbey=
zuschafen. Endlich haben wir zugleich
mit selben oftmals Lebensmitteln und
Geld erhalten, womit wir Land=und
Seevorrath erkauft haben, mittelst
wel=
chem sich die Armee bisher erhalten hat. ”
Während des ganzen Feldzuges
ha=
ben wir von den Engländern den
An=
nibal von 50 Kan. und die. Fregate
Conventry von 28 Kan. erobert, und
bey 150 mindere Fahrzeuge
hinwegge=
nommen, oder zerstört; indessen haben
wir nur einen einzigen Kutter verlohren
der in dem Dänischen Hafen von
Tran=
quebar, wo er sich in Sicherheit
glaub=
te, ergriffen wurde. ”
Achem, wo wir durch 3 Monate
überwintert haben, ist ein sehr gutes
Land, wo man viele Erfrischungen
fin=
det, welches zur Erholung der
Schifs=
mannschaft sehr zuträglich war. Hier
fanden wir die beßte Frucht von der
Welt, Mangoustan genannt. Die
Ma=
lanen im Reiche Achem, sind ein böses
Volk: sie tragen stets vergiftete Waffen
mit sich, welche sie Cry nennen. Es
giebt auch viel Gold in diesem Lande
aber die Einwohner kennen den Wehrt
desselben so gut, als die Europäer. ”
Sobald es die Jahreszeit zuließ, ha=
ben wir Achem verlassen, und sind nach
Trinconemale zurückgekehrt, ein seiner
Lage noch sehr wichtiger, Platz, dessen
Verlust die Engländer genöthigt hat, sich
bis nach Bombay an die Malabarische
Küste zurückzubegeben, woher wie sie
nun täglich erwarten. Wir hören, sie
haben in besagtem Hafen zwey ihrer
Schife zur Ausbesserung zurückgelassen,
so daß wenn sie zurückkommen, wir
ein=
ander am Macht vollkommen gleich sind
Fünfzehen Linienschife gegen fünfzehn. ‟
Am 7. Decemb. v Jahres, haben
wir das Unglück gehabt, unsern tapfern
Freund, Hyder=Aly zu verlieren: Er
starb von einem Geschwür an der Seite
Sein Sohn Tippoo=Saib hat alle seine
Besitzungen, so wie seinen Haß gegen
die Engländer, und seine Freundschaft
für uns geerbet. Es bleibt nun nur zu
wünschen übrig, daß er auch die
Kriegs=
fähigkeiten seines Vaters angeerbet
ha=
ben möge: dieses wird der nun zu
eröfnende Feldzug zeigen. So eben
wird er genöthigt, sich jenseits der
Ge=
birge Gates zu begeben, um seinen
Be=
sitzungen an der Malabarischen Küste
zu Hilfe zu eilen, welche die
Englän=
der angegriffen haben, um ihn von der
Coromandelküste hinweg zu ziehen. Er
hat an selber den Hrn. v. Büssy mit
20, 000 Mann zurückgelassen. Noch sind
uns die Absichten dieses Generals
un=
bekannt, der einer guten Gesundheit
und hohen Achtung genießt. ”
Was uns betrift, so erwarten wir,
wie gesagt, die Englische Flotte, und
sind ungeduldig uns bald mit ihr zu
messen. Unser guter Erfolg, als so
we=
nig Einverständniß unter uns herrschte,
ist uns Bürge, daß ein neuer ähnlicher
Vorfall entscheidend seyn werde. Die
Einnahme von Trinconemale, gleich
nach dem Anfange des Feldzuges, war
ein Meisterstreich, indem uns dadurch
ein guter Hafen zu Theil wurde, und
die Feinde ihre Bequemlichkeiten
verloh=
ren. Der Seros hat sich in allen
Vor=
fällen mit dem größten Ruhm
ausge=
zeichnet, und wenn die
Friedengerüch=
te, die sich seit Kurzem hier verbreiten,
nicht so bald noch in Wirklichkeit
über=
gehen, so hat man Ursache zu glauben,
daß dessen Beyspiel allgemeine befolget
seyn, und die Französische Flagge den
Krieg auf eine rühmliche Art beschließen
werde. ‟ —
Aus anderen Nachrichten will man
bereits wissen, daß der Französ. Gene=
ral Hr. v. Büssy, am Ende des
April=
monats gegen Negapainam vorgerückt
sey, die Engländer aber, die nicht
stark genug waren, diese Besitzung
ge=
gen seine Uebermacht zu schützen, die
Stadt verlassen haben, nachdem sie
vor=
her selbe ausgeplündert, und die
Fe=
stungswerke in die Luft gesprengt
ha=
ben. —— Zugleich wird aus England die
Nachricht bestättigt, daß die Englischen
Waffen die Stadt Mingalore in der
Provinz Canara auf der Malabarischen
Küste erobert haben. — Von diesen
wich=
tigen Vorfällen, wenn sie wahr sind,
werden wir ohne Zweifel bald
zuverläs=
sigere Berichte erhalten.
Europa.
Portugall.
Laut Briefen aus Lissabon vom 26.
Aug. ist allda der Beytritt des
Portugi=
sischen Hofes zu den Familienvertrag
des Hauses Bourbon, welcher vor
eini=
ger Zeit zu Stande gekommen ist (N. 70)
kund gemacht worden. Jn Erwegung
dieses Schrittes von Seite Portugalls
kann man leicht abnehmen, daß der
all=
gewaltige Einfluß, den England bisher
auf dieses Reich gehabt, nunmehr fast
gänzlich abgenommen, und ein neues
Staatssystem Platz gefunden habe, wel=
ches vielleicht eine der ersten sichtbaren
grossen Folgen ist, welche die Revolution
von Amerika in Europa bewirkt. — Der
Englische Geschäftsträger, in
Abwesen=
heit des Hrn. Gesandten, schickt
oftma=
lige Depeschen an seinen Hof nach London.
Es ist aus Brasilien vor Kurzem
ge=
meldet worden, daß man daselbst wieder
eine neue reiche Silbergrube entdeckt
ha=
be; hierauf hat der Hof an den dasigen
Statthalter die nöthigen Befehle
erthei=
len lassen, den Bau derselben zu
unter=
nehmen.
Spanien.
Da der vor einiger Zeit erfolgte
Ver=
lust zweyer Königl. Erben durch die
Nie=
derkunft der Prinzeßinn von Asturien
mit 2 Jnfanten auf einmal wieder ersetzt
worden, so hat dieser Vorfall, der
ohne Beyspiel in der Königl. Familie ist,
eine ungemeine Freude bey Hofe, in der
Stadt, und durch das ganze Reich
ver=
breitet. Die Taufe berichtete der
er=
nannte Patriarch von Jndien, Don
An=
tonio Sentmangt, in Gegenwart des
ge=
sammten Hofes und der auswärtigen
Mi=
nisters. Der König selbst hat dabey
die Pathenstelle vertretten: und die
bey=
den Jnfanten, Don Gabriel, und Don
Anton, Söhne des Königs, haben sich
als Zeugen dabey eingefunden. Gleich
nach dieser feyerlichen Handlung erhielt
jeder der neugebohrnen Prinzen aus des
Königs Händen den Orden des goldenen
Vließes, und das grosse Kreuz des Kön.
Karlsorden. Es wurde hierauf ein
feyer=
liches Dankfest in allen Kirchen gehalten.
Bey Hofe war durch 3 Tage Gala, Hand=
kuß, und die Stadt Madrit wurde durch
eben so viele Tage erleuchtet.
Eben an dem Tage der Niederkunft
der Königl. Prinzeßinn, am 5. Sept. ,
traf Don Barcelo zu St. Jldefonse ein,
wo er von dem Könige, und dem
Prin=
zen von Asturien, mit besonderer
Ach=
tung empfangen wurde. Er hat Befehle
erhalten, in der Nähe am Hofe zu
ver=
bleiben, und zu dem Ende ist ihm eine
Wohnung in den Königl. Gärten
einge=
räumt worden.
Der Herr William Carmichael, der
seit mehreren Jahren als Geschäftsträger
des Congresses sich zu Madrit
aufgehal=
ten hat, ist vor Kurzem dem Könige
und der Königl. Familie durch den ersten
Staatsminister, Grafen Florida Blanca,
vorgestellt worden: dieses ist der erste
Schritt, wodurch der Madriter=Hof die
Unabhängigkeit der vereinigten Staaten
von Nordamerika öffentlich
anzuerken=
nen scheint.
Am 8. Sept. traf zu St. Jldefonse
ein Kurier ein, der in der kurzen Zeit
von 4 Tagen und 20 Stunden den Weg
von Paris zurückgelegt hatte, um den
am 3. Sept. zu Versailles geschlossenen
Definitivfrieden zu überbringen. —
Frankreich.
Der Versuch mit der Lustkugel des
Hrn. Montgolfier ist am 19. Sept. zu
Versailles im ersten Schloßhofe
vorge=
nommen worden. Jhre MM. so wie
die gesammte Königl. Familie fanden sich
dabey ein. Die Maschine, welche 60
Schuh in der Höhe, und 40 im
Durch=
messer hatte wurde in Zeit von 10
Mi=
nuten mit der entzündbaren Luft
ange=
fällt, und stieg in dem Augenblicke, als
die Stricke, welche sie festhielten, abge=
schnitten wurden, ungefähr auf 200 Klaf=
ter in die Höhe; der Westwind trieb sie
dann in wagerechter Richtung durch 27
Sekunden, bis sie endlich sichtbar
ab=
wärts sich bewegte und in dem Walde
von Vaucresson auf einen grossen Platze
niederfiel. Man hatte einen Korb an
selber befestigt, worin man einen
Ham=
mel, eine Aendte, un einen Hahn gesetzt
hatte; dem letzteren wurde im
Nieder=
fallen der Kopf zerschmettert; das
Ham=
mel und die Aendte aber wurden in einiger
Entfernung von der Maschine wieder
ge=
funden, ohne daß sie etwas gelitten zu
haben schienen. Die Kugel hatte einen
Riß, welchen sich die brennbare Luft zum
Ausweg gemacht hat. JJ. MM. und
die Königl. Familie bezeugten über
die=
sen Versuch viel Vergnügen, und
äußer=
ten sich gegen den Erfinder mit den
schmei=
chelhaftesten Ausdrücken. Allerdings
ver=
dient dieselbe Aufmunterung, weil seine
Erfindung, die bisher freylich nur
Son=
derbarkeit und Spielwerk scheint, viel=
leicht einer Vervollkommenung und
nütz=
lichen Anwendung für das menschliche
Geschlecht fähig ist, die man in ihr
bis=
her nicht findet. Als einst vielleicht ein
Müßiggänger mit einem Stückchen
ge=
riebenen Bernstein (Elektrum) tändelte,
und sich mit dessen anziehender Kraft
schwacher Körper unterhielt: wer konnte
vorsehen, daß er damit den Grundstein
einer ganz neuen weitläuftigen Wissenschaft
der davon benannten Elektricität lege,
mit welcher seit dem so wichtige und
nutz=
bare Entdeckungen und Anwendungen
ge=
macht worden sind? — So hat auch
Doktor Franklin geurtheilt, als man sein
Urtheil über die neue Erfindung wissen
wollte: „ Sie ist ein neugebohrnes Kind —
sprach er — vielleicht wird ein Narr
dar=
aus; vielleicht aber gedeiht es zu einem
Wunder. Wir wollen warten, und
se=
hen, was die Erziehung daraus bilden
werde. ” —
Es ist wieder eine andere Erfindung
in Frankreich gemacht worden, die zwar
weniger originel als jene, aber um
des=
sentwillen auch schon gleich anfangs um
so viel vortheilhafter ist: Der Hr. De=
ferez, Professor der Mathematik zu Lille
in Flandern, hat vor Kurzem der
Aka=
demie zu Paris den Plan eines neuen
ökonomischen Backofens gesandt, den man
durch Steinkohlen, und in Ermanglung
derselben, mit jedem anderen brennbaren
Stoffe heizen kann. Mit selbem kann
man in 24 Stunden wenigstens 18mal
backen, und braucht hiezu nicht mehr als
5 Pf. Brennmaterie, indessen mit den
gegenwärtig gewöhnlichen Oefen 36
Stun=
den, und wenigstens 15 Pf. Holz nöthig
sind. Es kann daher derselbe für
Pro=
viantmeister, für die Besatzungen, für die
Städte, zur Verfertigung des. Zwibaks
auf den Schiffen, für die Verwaltung
der Spitäler, die Bäcker u. d. gl. sehr
nutzbar seyn, und wenn er auf den
Schif=
fen errichtet würde, dem Seevolke immer
frisches Brot verschaffen. —
Der König hat den Hafen v. l'Orient
bereits an sich gekauft. (N. 71) Er giebt
dafür, wie es heißt, dem Hause Rohan
durch 25 Jahre 500, 000 Liv. alljähr=
lich, welches in allem die Summe von
12, 500, 000 Livr. beträgt.
Es geht die Rede, daß auch in
Frank=
reich die Aufhebung einiger
Mönchs=
klöster vorgenommen werden dürfte.
Der Anfang soll mit den Karthäusern,
Karmeliten, den Bernardinern und
Vikto=
rinern geschehen. Demzufolge, heißt es,
wird ehester Tagen das. Königl. Edikt
erscheinen, welches die Aufhebung
be=
nannter Orden, und eine, dem
Verneh=
men nach, sehr weise und wohlthätige
Anordnung wegen des künftigen
Schick=
⟨sal⟩es der gegenwärtigen Glieder derselben,
nebst der künftigen gänzlichen Vernichtung
dieser 4 Orden enthält. Zu gleicher Zeit
wird man mit den grossen Ordenshäusern
alle kleine vereinigen, in welchen sich nicht
mehr als 8 oder 12 Religiosen befinden,
deren es in Frankreich sehr viele giebt,
und deren anerkannten Unnützbarkeit diese
Vereinigung zum Besten des Ganzen
er=
foderlich macht. Es läßt sich noch nicht
sagen, wozu der Betrag der Güter, Häu=
ser und Reichthümer dieser 4 Orden wird
verwendet werden; die sehr beträchtlich
in dem Königreich überhaupt, und
in=
sonderheit in Paris von grossem Belange
sind, wo ihre Häuser und Gärten
unge=
heure Strecken in den schönsten
Quartie=
ren einnehmen. —
Großbritannien.
Dem König begegnete von Kurzem ein
Vorfall, der seinen Lebenstagen sehr
gefährlich wurde: S. Maj. machten
nämlich einen Spazierritt, als
Densel=
ben in einer Entfernung von 6 (Engl.)
Meilen von Windsor einige Hunde
be=
gegneten, die aus dem Park entronnen
waren, und einen Hirschen hetzten. Der
König folgte dieser Jagd, aber da selber
auf einer hölzernen Brücke bey einer
Mühle ankam, wurde sein Pferd durch
das Geräusch der Räder, und das
Spru=
deln des Wassers bey dem Mühlwerke
erschreckt, und stürzte mit den König
in den Fluß, wo S. Maj. hätten
er=
trinken müssen, wenn nicht das Königl.
Gefolge bey Handen gewesen wäre, und
schleunige Hilfe geleistet hätte. Der König
entkam noch glücklich, muste aber doch
einige Tage nachher das Bett hüten.
Nachdem S. Maj. vollkommen
her=
gestellt waren, wurde am 28. Sept. des
Abends die Taufhandlung der
jüngstge=
bohrnen Prinzessinn zu Sr. James
voll=
zogen. Alle Pairs, auswärtige
Mini=
steren und ihre Gemahlinnen waren
da=
zu eingeladen, und wurden in das
Zim=
mer des grossen Rathes geführt, wo
die Königinn in einem prächtigen Bett
von blauen Atlas unter einem Himmel
von karmoisinrothen Sammet lag. Zur
Rechten des Bettes befand sich der
Kö=
nig; zu Füssen, der Prinz v. Walles,
und die Prinzessinn Augusta; auf den
beyden Seiten die übrigen Königl. Kin=
der nach ihrem Alter: Der Doctor
Moo=
re, Erzbischof v. Canterbury, verrich=
tete die Taufhandlung, in welcher die
Prinzessinn den Namen Amalia erhielt.
Jn den öfentlichen Londnerblättern
liest man, es sey am 13. Sept. eine
Person aus Holland daselbst
angekom=
men, welche seitdem mit den beyden
Staatssekretairen zu verschiedenenmalen
in Unterredung gewesen, aber stets ein
strenges Jncognito beobachtet. Am 17.
soll noch ein anderer Herr aus dem Haag
nach London gekommen seyn, der dem
Könige durch den Herzog v. Portland
vorgestellt worden ist, aber ebenfalls
nicht genannt wird.
Die Englischen Schiffe, welche in
die=
sem Jahre auf den Wallfischfang in See
gegangen sind, haben einen sehr
glückli=
chen Fang gemacht. Mit 54 Schiffen
wurden 330 Wallfische gefangen. Aus=
ser dem Nutzen, den diese Beschäftigung
dem Handel bringt, ziehet das Reich
auch den Vortheil aus selber, daß sie
ei=
ne Lehrschule für Matrosen wird, die
stets für den Nothfalle vorhanden sind,
da sie sonst, wie die übrigen, nach und
nach auswandern, und bey fremden Mäch=|
ten Dienste nehmen. Noch täglich
schif=
fen sich Offiziere und gemeine Matrosen,
welche von der Admiralität entlassen
worden, in verschiedenen Häfen des
Reichs ein, um in Rußland Dienste zu
suchen.
Da am 23. Sept. der Jahrstag der
Krönung des Königs eintraf, so wurden an
selbem die Kanonen des Park und Tower
losgefeuert; des Abends wurden
Erleuch=
tungen und andere öffentliche
Freudens=
bezeugungen zu London und St. Ja=
mes gegeben.
Jn der darauf folgenden Nacht traf
ein Königl. Bothe aus Paris ein, der
die Friedens=Ratifikationen Sr. Katho=
lisch. Maj. welche am 19. Sept. zu
Versailles ausgewechselt worden waren,
mit sich brachte. Bey der Abreise dieses
Bothen aus Paris, war die Ratifikation
der Präliminarartikel der vereinigten
Niederlande daselbst noch nicht
an=
gekommen.
Zugleich ist ein Paquetbott aus
Ostin=
dien eingetroffen, das einige wichtige
Neuigkeiten aus jenem Welttheile
mit=
gebracht hat, die wir nächstens in
Aus=
zug liefern werden.
Pohlen.
Aus Danzig wird unter dem 9. Sept.
geschrieben: „ Die Preußischen Truppen
halten diese Stadt noch von allen
Sei=
ten eingeschlossen, unglücklicherweise ist
es schon von beyden Theilen zu
Thätig=
keiten gekommen. Ein Preußischer Maut=
beamter, der am Ende vor. Mon. einen
Auftrag in der Stadt zu verrichten
hat=
te, wurde von dem gemeinen Volke
an=
gefallen, und so sehr mishandelt, daß
er nur mit Mühe sein Leben retten
konn=
te. Die Gährung der Städter nahm
noch mehr überhand, als der Obriste
Pirch, der Befehlshaber der Preußischen
Truppen, am 1. d. M. in eigener
Per=
son zwey Fahrzeuge begleitete, um sie
aus den Hafen zu führen, ohne das
Stappelrecht zu erlegen, welches die
Stadt fodert. Er befand sich mit
meh=
reren Offizieren und Soldaten auf einem
Kahn; aber kaum war selbes dem
Dan=
ziger Gebiete nahe gekommen, so warf
das daselbst an beyden Ufern
versam=
melte gemeine Volk, unter tausend
Flü=
chen und Schimpfwörtern, einen Hagel
von Steinen auf die darinn befindlichen
Preußen. Der Obriste selbst bekam
eini=
ge Beulen am Kopfe; ein Offizier
wur=
de verwundet, einem andern wurde ein
Bein zerschmettert; Sie wären vielleicht
noch übler behandelt worden, wenn sie
sich nicht auf ihr Gebiete zurückgezogen
hätten. Durch diesen Vorfall wurde die
Gährung der Einwohner nur noch um
so lebhafter, so daß kein Preuße sich
mehr in der Stadt blicken lassen durfte,
ohne sich der Lebensgefahr auszusetzen.
Der Obriste ließ hierauf alle Preußischen
Posten verstärken, und eine
Abthei=
lung von Hussaren in der Gegend umher
pattroulliren. Jndessen blieb die
Mis=
handlung, welche derselbe nunmehr
er=
litten hatte, auch nicht ungerächt; denn da
sich wenige Tage nachher 2 Danziger
blicken ließen, welche sich in dem
vori=
gen Tumulte am ärgsten ausgezeichnet
hatten, wurden sie von den Preußischen
Soldaten, unter den Mauren der Stadt,
erschlagen. Der Preußische Resident hat
selbst dem Magistrate diesen Vorfall
an=
gezeigt, und vorgestellt, daß er
ei=
ne Folge der am 1. Sept. den Preußen
zugefügten Unbilden sey, und daß
der=
gleichen noch mehr zu beförchten wären,
wenn nicht von beyden Seiten
Maßre=
geln zur Handhabung der Ordnung und
Ruhe getroffen würden. Der Magistrat
gab dieser Vorstellung alsogleich Gehör,
und ließ den strengsten Verbot gegen alle
Gewalthättigkeiten verkündigen. Ein
glei=
ches geschah Preußischer Seits. Diese
wechselseitigen Maßregeln haben die
ge=
wünschte Wirkung gehabt, so daß der
Oberste Pirch am 6. Sept. in einer
ofe=
nen Kutsche mitten durch die Stadt
un=
gestört fahren konnte. — Am 8. Sept.
langte eine Stafete aus Berlin an,
worauf der Resident des Preusischen
Ho=
fes heute dem Präsidenten des
Magi=
strates ein Memoire zustellte, durch
wel=
ches er in zweymal 24 Stunden eine
Antwort auf den Vorschlag begehrt:
Wegen der Freyheit der Passage zu
Unterhandlungen zu schreiten, und selbe
einsweillen, den Rechten unbeschadet,
zu eröfnen. ” Es steht nun zu erwarten
was der Magistrat hierauf beschießen
werde. ”
Rußland.
Der bisher an dem Kaiserl. Hofe
ge=
standene Königl. Großbritannische
außer=
ordentliche Gesandte und bevollmächtigte
Minister, Chevalier Harris, hatte am
11. Sept. die Ehre, bey J. Kais. Maj.
und Sr. Kaiserl. Hoh. dem Großfürsten
zu Serskoe Selo seine Abschiedsaudien,
zu nehmen. Wenige Tage darauf hat
derselbe seine Rückreise von Petersburg
angetretten, wo an seiner Stelle Hr. Fitz=
herbert ehestens erwartet wird.
Nach Berichten aus der Krimin hat
die ansteckende Seuche daselbst, durch die
guten Anstalten der Rußischen Regierung,
schon gänzlich nachgelassen. Die Kaiserl
Truppen, welche sich allda immer noch
vermehren, fahren fort, sich bestens zu
verschanzen, und gegen alle mögliche
An=
griffe in Sicherheit zu setzen. Die Russen,
welche in Cuban stehen, leben mit den
benachbarten Persern in gutem
Verneh=
men, wovon sie im Kriegsfalle thätigen
Beystand, im Frieden aber einen
vor=
theilhaften Handel erwarten können.
Auch erstreckte Rußland seinen Einfluß
noch weiter nach Asien hin, und hat in
Kleinasien mehrere ergebne Freunde. Un=
ter diesen sind die ansehnlichsten die
Prin=
zen Heraclins und Salomon von Geor=
gien, welche sich, wie das Gerücht sich
verbreitet, nun ebenfalls für Vasallen
des Rußischen Reichs erklärt haben sollen.
Von der näheren oder ferneren
Mög=
lichkeit des Ausbruches des Krieges
ge=
gen die Osmannen hört man nichts
Be=
stimmtes: Noch währen die
Unterhand=
lungen zur Herstellung eines friedfertigen
Vergleiches ununterbrochen fort.
Deutschland.
Der Churfürst von Maynz hat in
Be=
tref der in seinen Landen (das
Eichs=
feld und die Stadt Erfurt
ausgenom=
men) befindlichen Juden, unter dem
29. Julius, ein Rescript ergehen lassen,
dessen vornehmste Punkte folgende sind:
1) Jn den sämmtlichen Landen soll nur
ein Rabbiner seyn, und kein
ausländi=
scher Rabbiner einige Gerichtsbarkeit
ausüben. 2) Dieser Rabbiner wird
von den Juden unterhalten; in
Cerimo=
nialsachen hat er im ganzen Lande die
Erkenntniß, in Civilisachen aber, Juden
gegen Juden betreffend, nur die erste
Jnstanz über die Maynzer Stadtjuden.
3) Sämmtliche Stadtjuden sollen in
Ci=
vilsachen, als Obsignationen, Jnventu=
ren, Theilungen, Sterbefällen, Eheverträ=
gen ꝛc. der christlichen Justiz
unterwor=
fen seyn, aber nicht mehr Sporteln
als die Christen, bezahlen. 4) Der
Rabbiner darf bey den Processen unter
den Maynzer Stadtjuden ebenfalls nicht
mehr Sporteln nehmen, als die
christ=
liche Justiz; bey Eheverbindungen zieht
er blos die Kopulationsgebühr, und von
Strafgeldern erhält der Churfürst die
ei=
ne, das Maynzer Armenhaus aber die
andere Hälfte. 5) Bey Strafe der
Nu=
lität müssen die frischen Handelsbücher,
Contracte und Jnstrumente, in
Deut=
scher Sprache mit Deutschen Buchstaben
geschrieben seyn.
Aus dem an der Elbe bey Hamburg
liegenden Flecken Kitzebüttel wird
un=
ter dem 14. Sept. geschrieben:
Heute traf wieder ein neuer
Trans=
port von 11 Schiffen, mit 1500 Mann
Hessen, Braunschweigern, und Zerbstern
aus Amerika hier ein, welche den Weg
nach ihrem Vaterlande fortsetzten. ”
Warnung.
Von der k. k. ni. öst. Landesregierung
wird zu Jedermanns Wissenschaft hiemit
kund gemacht: es sey angezeigt worden,
daß von einigen Zuschauern in dem
Hetz=
amphitheater verschiedene Eßwaaren
un=
ter die Thiere herabgeworfen worden
seyen, und sich darunter, wie es die
Untersuchung gezeigt hat, mit Gift
ver=
mischte Stücke befunden haben. Da nun
durch diesen boshaften Muthwillen nicht
allein die Hetzthiere (wie bereits
gesche=
hen ist) sondern auch die Menschen selbst
der Lebensgefahr ausgesetzt werden. So
wird hiemit auf das geschärfteste
befoh=
len und verordnet: daß Niemand sich
mehr unterfangen solle, von was immer
einer Gattung Eßwaaren, oder auch
sonst andere Stücke, unter die Hetzthiere
herabzuwerfen, wie im widrigen
dieje=
nigen, die hiebey betretten werden, oh=
ne Rücksicht auf den Stand oder
Karak=
ter, und zwar die Vermöglichen mit
ei=
ner empfindlichen Geldstrafe, und Ersatz
alles Schadens, die Unvermöglichen aber
mit einer empfindlichen Leibesstrafe
bele=
get, und beschaffenen Umständen nach
auch jene, deren Stand und Karakter
nicht bekannt ist, sogleich an der Stelle
durch die Polizeywache hinweggeführt,
und in das Polizeystockhaus zur Bestrafung
gebracht werden sollen. Wornach sich,
jedermann vor Schaden zu hütten wissen
wird. Wien den 15. Septemb. 1783.
Nachricht.
Von der ni. öst. Regierung wird zu
je=
dermanns Wissenschaft kund gemacht:
Se. k. k. ap. Maj. haben vermög
höch=
sten Hofdekrets vom 25. Septemb. und
præs.
1. d. M. zu begnehmigen geruhet,
da die Verfertigung, und der Verkauf
des sogenannten Zikorien=Wurzel=Kaffee
in Zukunft jedermann, der sich
deswe=
gen behörig melden wird, freygelassen,
und von diesem im Lande erzeugten Kaf=
fee sein Zoll, oder Aufschlagsgebühr mehr
abgenommen werden soll; doch sey die
nöthige Vorsicht anzuwenden, daß nicht
etwa schädliche Jngredienzien zu diesen
Kaffee genommen werden. Wien den 3.
Oktober 1783.
Verstorbene zu Wien.
Den 1 Oktober. Jn der Stadt.
-
Dem Christ. Meisner, Bedient. s. T. Elis. N. 780
in d. ob. Bäckenst. alt 28 J.
Vor der Stadt.
-
Dem Heinr. Schlar, Schust. s. K. Josepha, N.
227 am ob. Neust. alt 1 J. -
Dem Mich. Bauholzer, Trag. s. K. Elis. N. 140
im Lichtenth. alt 4 J. -
Dem Jgnaz Grientsch, kais. Roßwart s. K. Mag=
dal. N. 237 auf d. Wied. alt 7 J. -
Joh. Holländer, Stubenvat. im Waisenh. am
Rennw. alt 31 J. -
Dem Rupert Hegenleitner, Landkram. s. K. Joh.
N. 111 zu Mariah. alt 6 J. - Jos. Tureck, alt 23 J.
-
Ant. Pollowy, alt 27 J. beede Gem. im Jnvalidh.
auf d. Landst. -
Dem Jos. Gebauer Hutzuricht. s. K. Theres. N.
126 auf d. Landst. alt 5 J. - Anna Binderin, led alt 35 J.
- Franzi. Beneschin, led. alt 40 J.
-
Susanna Ferbernedizin, led. alt 59 J. alle 3 in d.
Vers am Alsterb. - Mich. Rieger, Kramer, alt 69 J. im Bäckenh.
- Joh. Edlmann, Maurerlebrj. alt 17 J.
- Anna Zahlhoferin, Tagl. W. alt 66 J.
- Joh Fuchs, Tagl alt 33 J alle 3 im Contumaz.
- Summa 16. Personen, darunter 5. Kind.
Den 2. Oktober. Jn der Stadt
-
Titl. Fr. Anna Rosina v. Comaci, pension. Stallm.
Wit. N. 500 im Judeng. alt 80 J. -
Dem Leop. Meixner, bürgl. Schneiderm. s. K. Elis.
N 751 am roth. Thurm, alt 2 J. - Konrad Kohl, alt 35 J im Burgerspit.
Vor der Stadt.
-
Dem Hrn Dominik Hotz, Chyrurg s. K. Theres.
N. 29 zu Matzleinst. alt 2 J. -
Dem Hrn. Georg Lentner, k. k. Alademis. Bildh.
s. S. Ludw N. 13 in d. Leopoldst. alt 21 J. -
Dem Math. Höfinger, bürgl. Schuhm. s. Stieft.
Joh. N. 268 im d. Leopoldst. alt 4 J. -
Dem Joh. Elinger, Büchsenm. s. K. Anna, N.
208 am ob. Neust. alt 1 J.
-
Anna Mar. Huberin, Hünerkr. Wit. welche gäh
verstorb. u. v. k. k Stadts u Landger N. 6 zu
Margareth an Schlagpl. beschaut word. a. 48 J -
Dem ⟨
Jos Vzlmalnier
⟩
, Griesl r. s. K. Leop. N.
⟨ 29 zu Erdb ⟩ alt 2 J. - Joh Fulda, Maurer N. in d. Leopoldst. a. 68 J.
-
Dem Jos. Huber, Hausm. s. K. Magdal. N. 327
auf d. Landst. alt 6 J. -
Dem Joh. Hermann, vac. Bedient. s. K. Elis.
N. 62 am Thury, alt 2 J. - Hr. Franz Rohr, Buchdruck. Faktor, alt 32 J.
- Andre Heck, Schreib. alt 32 J. beede b Barmherz.
-
Jos. Röckelböck, gew. Schriftgiess. N. 13 im
Ler=
chenf. alt 36 J. -
Eva Glawutschneckin, Kappelm. Wit. N. 67 zu
Margareth. alt 65 J. -
Dem Ant. Schmid, Drechsler s. K. Joh. N. 37
zu Gumpend. alt 3 J. - Anna Schwingerschlöglin, led. alt 19 J.
- Franz Heckl, Maler, alt 28 J. beede im Contum.
- Magdal. Völckin, led. Goldstick. alt 50 J.
- Jos Hell, Kondukt. v. Gnadenstockh. alt 70 J.
- Math. Peiser, Tagl. alt 45 J. alle 3 im Bäckenh.
- Summa 22 Personen, darunter 8. Kind
Den 3 Oktober. Jn der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
-
Dem Adam Dick, bürgl. Schuhm. s. K. Theres
N. 111 zu Mariah. alt 6 J. -
Dem August. Pansard, Goldarb. s. K. Joh N.
120 zu Mariah alt 2 J. -
Dem Bernh. Bonholtzer, Zeichmacher s. K. Cath.
N. 110 zu Gumpend. alt 1 J. -
Dem Joh. Augner, Schloss. s. K. Bened. N. 98.
auf d. neu Wien, alt 1 J. -
Mich. Schmölz, Bierabtr. N. 44 zu Mariah.
alt 45 J. -
Dem Jos. Rosner, Bedient. s. K. Franz, N. 2. in
d. Roßau, alt 2 J. -
Dem Math. Egger, Kramer s. W. Cath. N. 219
am ob. Neust. alt 32 J. -
Dem Gabriel Weishaupt, Kraglm. s. W. Elis.
N. 91 im Lerchenf. alt 58 J. -
Dem Mich. Heinrich, Schneid. s. K. Anna, N. 17
zu Nikolst. alt 6 J. -
Dem Pankraz Sundermayer, Musik s. K. Josepha,
N. 46 am Neust. alt 1 J. -
Dem Mart. Tanzer, Tagl. s. K. Joh. N. 36 zu
Nikolst. alt 4 J. -
Math. Neumann, Musik. N. 167 im Lichtenth.
alt 63 J. -
Dem Joh. Gobrischack, Tagl. s. K. Georg, N. 53
im Lichtenth. alt 1 J. - Cath. Lorenzun, led. alt 38 J. im span. Stit.
- Mar. Anna Messerin, Hauers W. alt 64 J.
- Anna Auerin, Tagl. Wit. alt 60 J.
- Susanna Radlin, led. alt 50 J. alle 3 im Contum.
- Joh. Vaschinger, Tagl. alt 69 J.
-
Georg Buchmayer, Weber, alt 25 J. beede in
Bäckenh. - Summa 12. Personen, darunter 9. Kind.
Anzeige gestohlener Sachen.
Bey einer im Hornung d. J. in Verhaft
ein=
gebrachten Diebsbande, welche theils in
Un=
terösterreich, theils in Oberungarn, und zwar
hauptsächlich in den Gegenden von Horn, und
Stockerau, dann in dem Oedenburger=Preß=
burger=und Eisenburgerkomitaten durch
länge=
re zeit dem Stehlen nachgezohen sind, verschie=
dene Fahrnissen, als eine silberne Uhr, derley
Tabackdose, mehrere sogenannte kurze
Nürn=
bergerwaare, neue kottonene und leinene
Tü=
chel, Gallonen, Bandeln, Manns=und
Weibs=
kleidungen, und derley Wäsche vorgefunden;
dann bey andern ebenfalls gefänglich
eingezohe=
nen Dieben einige ganze, etwelche abgebrochene
Silbereßlöfel, dergleichen Kirchenopfer, eine
ebenfalls silberne kleine Zurkengabel, eine
sil=
berne, und eine spinspeckene Uhr, eine
silber=
ne und vergoldete Tabackdose, zwey
Schutzge=
wöhre und ein ledernen Goller abgenommen;
endlich am Fronleichnamstage d. J. ein silbernes
Pedal mit vergoldten Figuren von einer
ver=
mög der Arbeit und sonstigen Markzeichen,
schon über mehr dann hundert Jahr alten
Mon=
stranze auf der Gasse gefunden worden; der
zu einen oder dem andern dieser Sachen als
Eigenthümer sich behörig legitimiren kann, hat
sich von heut dato binnen 8 Wochen auf dem
k. k. Stadtgericht um so verläßlicher zu
mel=
den, wie im widrigen mit diesen Sachen, was
Rechtens ist, würde vorgekehret werden. Wien
den 4. Oktob. 1783.
Gefundene Sachen.
Eine Dose mit Goldraif, ein Etuits mit
Gold, und zween goldene Ringe sind unlängst
gefunden worden. Der Verlierer kann sich
deshalb bey dem burgerl. Bindermeister, Phi=
lipp Lenz, im Blutgässel Nr. 866 in seinem
dasigen Keller melden.
Verlohrnes Buch.
Von
Honthemii Historia Diplomatica Tres
virensis
ist der
Tomus tertius
, ein
Foliofranz=
band, am 3. dies auf eine seltene Art
verlohr=
ren gegangen. Wer denselben gefunden, oder
gekauft hat, und in das Zeitungskomtoir bringt,
erhält ein gutes Trinkgeld, oder seine Auslage
wieder; auch erhält der ein Trinkgeld, der
blos eine gegründete Nachricht davon ertheilen
kann.
Normal=Meßgesang in böhmischer Sprache
Jst abermal nach der zweyten Auflage bey
Protop im k. k. Versatzamte auf der hintern
Treppe im 2ten Stock das Dutzend pr. 20 kr. ,
und das Stück einzeln pr. 2 kr. zu haben. Die=
ser Gesang ist nach der nämlichen Melodie
wie er deutsch in den hiesigen Pfarrkirchen mit
der Orgel von dem Volke gesungen wird, in
Silbenmaße eingerichtet; und können hohe, in
Böhmen und Mähren begüterte Herrschaften,
welche zur grössern Ehre Gottes und mehrern
Auferbäulichkeit des gemeinen Volks in ihren
Landpfarrkirchen gleiche löbliche Einrichtung
treffen wollen, damit neuerdings bedient werden.
Erinnerung.
Das von einem k. k. Herrn Hauptmann von
der Jnfanterie herausgegebene militarische
Taschenbuch zum Unterricht der Herrn
Sub=
alternoffiziers und Kadeten ” hat so vielen
Beyfall gefunden, daß von 1000 Exemplarien
nur noch einige 90 Stück übrig geblieben sind.
Schon erinnertermassen ist dieses Buch mit 14
wohlgerathenen Plans versehen, und das
Ex=
emplar wird nach nun verstrichener
Pränume=
rationszeit um 2 fl. hindangegeben. Es
wol=
len also diejenigen, die sich damit noch zu
ver=
sehen wünschen, sich an den Herrn
Hofkriegs=
agenten Skeyde in Wien, welcher in der
klei=
nen Dorothegasse im freyherrl. Moserischen
Frey=
hof Nr. 1134. im 3ten Stock wohnet, oder
beym Buchbinder Hartl in der Singerstrasse
neben dem St. Stephansthor zu wenden
be=
lieben.
An das Publikum.
Endlich erscheint auch der fünfte Band der
österreichischen Hierarchie und
Monasterio=
logie (
Austriæ sacræ
unter der Aufschrift:
Geschichte der ganzen österreichischen, welt=
lichen und klösterlichen Klerisey beyderley
Geschlechtes. Von Marian, Priester des
re=
formirten Ordens der Augustiner Barfüsser
am k. k. Hofkloster zu Wien, Lehrer der
griechischen Litteratur, ꝛc. Aus den
Samm=
lungen Josephs Wendt v. Wendtenthal
ꝛc. Dritter Theil und fünfter Band. Das
Jnnerösterreich, samt diplomatischen
Bey=
lagen und verschiedenen Nachträgen, Ge=
druckt mit Sonnleithnerischen Schriften
1783. „ — Der Mangel am nöthigen
Vor=
rathe des zwar für diesen Band lang vorher
be=
stellten, aber hernach für den inzwischen, eben=
falls auf meine Kosten, herausgekommenen
la=
teinischen 2ten Band der
Bibliothecæ Germa-
niæ Austriacæ, sive Notitiæ Scriptorum
Re-
rum Austriacarum & c
. ganz verbrauchten
schö=
nen Schreibpapiers, war die Grundursache,
daß das gleich mit Anbeginn des gegenwärtigen
Jahres schon aus der k. k. Censur frey erlassene
Manuskript des nämlichen
V
Bandes auf der
ohnedies mit Arbeiten sehr überhäuften
Buch=
druckrey immerdar müssig so dahin liegen, und
bis Ende Märzens eitel vergebens zehren
muß=
te. Man wird um so einer Verzögerung
vor=
zubeugen, in Zukunft gewiß andern Maßregeln
nehmen, und zur allseinigen Befriedigung der
Titl. Herren Pränumeranten oder
Subscriben=
ten einen mehr ungehinderten Weg einschlagen.
Nun dieser stark angewachsene Band vom
Jn=
nerösterreich, welcher samt dem
Nächstfolgen=
den Sr. Excellenz, dem Herrn Landmarschalle
und Regierungspräsidenten u. Herrn Grafen v.
Pergen, zufolge allerhöchsten schriftl. ertheilten
Willensmeinung der bereits verklärten Kaiserin,
Königin, ap. Majestät, eben so, wie die ersten
Bände, zween Sr. hochfürstl. Eminenz dem
Hrn. Kardinale Migazzi, Erzbischofe in Wien,
ꝛc. und wiederum zween Sr. Excellenz dem
da=
maligen ersten böhmisch=österreichischen
Hof=
kanzler ꝛc. Herrn Grafen v. Blümegen, gewei=
het worden, begreift in sich das ganze
Litto=
rale, insonderheit die zwey berühmten freyen
Seehafen Triest und Zimme, wie auch Jstrien
oder das Histerreich ꝛc. dann zwey
Herzogthü=
mer, Krain und Kärnten, folglich fünf
an=
sehnliche Bisthümer, als Triest, Piben, Lay=
bach, Gurk, und Lavant, sammt allen den
ihnen untergeordneten jemaligen Stiftern und
Klöstern ꝛc. recht ausführlich — und so kritisch,
als je — behandelt, auch mit freymüthigen,
unpartheyischen, jedoch im allgemeinen
abgefaß=
ten und immer sich selbst ergebenden, sehr
an=
passenden Noten, Anmerkungen und Reflexionen
nicht selten begleitet. — Vorzüglich
unterschei=
den sich diesfall die bereits aufgehobenen drey
Benediktiner=Stiftsklöster in Kärnten, das zu
St Paul im Lavanterthale, das über die
tausend Jahr gestandene Ossiach am
Ossiacher=
see, und Arnoldstein unweit Villach, derer
reichhältige Geschichte gerade den meisten Stoff
dazu geliefert hatte. — Sonst sind merkwürdig
die eben zu Villach bey der k. k. Bankalstadt=
pfarr, und Archidiakonalkirche annoch
vorfindi=
gen und sicher aufbewahrten Alterthümer der
zwo so ansehnlichen, als berühmten, damals
reichsgräfl. itzt hochfürstl. Familien v. Kheven=
hüller und von Dietrichstein. Zu
Klagen=
furt, der Hauptstadt Kärntens, zeichnet sich
vornehmlich aus die erst vor etwelchen Jahren
außer der Stadt nahe an dem Elisabethiner=
Nonnenkloster für eine Erzherzogin Oesterreichs
erbaute, und dermal von Jhrer königl. Ho=
heit der Erzherzogin Maria Anna bereits in
das dritte Jahr bewohnte Residenz. — Unter
den Beylagen kommen in ihrer wahren Gestalt
die im Betreff des Bisthums Gurk
neuerlasse=
nen Diplomen von den Kaisern Heinrich
IV
.
Friedrich
I
. Rudolph
I
. Friedrich
III
. sonst
IV
. ausführlich vor. — Am Ende des über den
ganzen Jnhalt gestellten sehr bequemen und
vollständigen Registers und die neuen Titl. Her=
ren Pränumeranten und Subscribenten mit
ihren Charakter beygedruckt, wie solches auch
in Zukunft immer mit den neuen sich
melden=
den geschehen wird. — und so empfiehlt sich
von selbst der gegenwärtige, von der Presse
erst entlassene 2. Band. — Der
Nächstkom=
mende wird das Herzogthum Steyermark,
das Land ob der Enns, samt dem
sogenann=
ten Jnnviereel, oder dem bereits an
Oester=
reich gelangten Bayerschen Antheil, so, wie
bisher, behandeln. Die Exemplarien sind auf
feinem Schreibpapier entweder bey mir oder
in der Kraußischen Buchhandlung in Wien,
und den sonst ausgestellten Buchhändlern für
zwey Gulden von heute an zu haben.
Wien den 4. Oktober 1783.
Joseph Wendt v. Wendtenthal,
der kais. geh. Reichshofkanzley Officialis,
u. der kön. preuß. Naturforschenden
Ge=
sellschaft zu Halle wirkl. Ehrenmitglied,
wohnhaft in der Krugerstrasse im golden
Rössel Nr. 1048 im 3ten Stock.
Nachricht.
Bey Lukas Hohenleitter, burgl. Kunsthänd=
ler auf Kohlmarkt Nr. 1180 ist zu haben: grosse
Landkarten vom ganzen Königreich Ungarn mit
dem Großfürstenthum Siebenbirgen, Temeswa=
rer, Banat, Slavonien, Kroatien, Dalmatien,
der ganzen Europäischen Türkey, als Servien,
Bosnien, Bulgarien, Romanien, Albanien, Ma=
cedonien, auch aller Tartareyen gegen Rußland,
Pohlen und Asien, mit Krim und Bestarabien
um Konstantinopel, wie auch das kais. Pohlen
mit Lemberg, Moldau, Wallachey, Podolien,
Volhinien, mit Kaminiek, Okzakov, und allen
angränzenden Konfinen, auf 4 Regalbogen, von
Joh. Jakob Lidl, k. k. Kupferstecher, gestochen
in Wien,
a
3 fl. 10 kr. — Die Gegend von
Belgrad und Semlin, wie auch der Grundriß,
auf 4 Regalbögen, gestochen von eben demselben,
a
4 fl 20 kr. — Das Königreich Pohlen mit
dem Großherzogthum Lithauen, samt den
abge=
theilten und umgränzenden Ländern
a
1 fl. —
Pohlnischer Attlas in 16 Theilen von Rigiomonti.
Ankündung einer Bücherlicitation.
Den respektive Herren Bücherliebhabern
die=
net vorläufig zur Nachricht, daß den 7. Nov.
und folgende Wochen in dem großen
Küßden=
pfenning nächst den rothen Thurm in 3ten
Stock nächst den Brunn eine ansehnliche
Bü=
chersammlung aus allen Wissenschaften und
Sprachen zu den gewöhnlichen Stunden
öffent=
lich einzeln versteigert wird, in welchen nebst
sehr vielen alten und seltenen Manuscripten
der Prozeß der 3 ungarischen Magnaten Na
dasdi, Zering und Franzipani, wie auch der
Landtag vom Jahr 1751. in Preßburg sehr
schön und zierlich geschrieben sich befindet, ei=
ne Menge historische Bücher, als Bauers
Hi=
storie der Päbste in 10, Daniels Geschichte
von Frankreich in 16, Pauli Geschichte von
Preußen in 8, und Geschichte Karl des
VII
.
in 7 Bänden, eine Menge seltene Werke die
zur Aufklärung der Geschichte des
Jesuiteror=
dens, wie auch der protestantischen, böhmischen
und ungarischen Unruhen gehören, in 4to sehr
viele und seltene Ausgaben der lateinischen
Klaßiker von 15ten Seculo, wie auch
verschie=
dene heilige Väter in griechischer und
lateini=
scher Sprache, dann die erste und seltene
Aus=
gabe des Dr. Martin Luther sämtlichen
Wer=
ken in 12 Bänden, folio, nebst einer sehr
großen Sammlung von Landkarten und
ma=
thematischen Jnstrumenten, worunter sehr
vie=
le gezeichnete Karten, und zwar vor andern
die Karte von Mähren, eine Originalzeichuung
des berühmten Jngenier Müllers, in 5
gros=
sen Blättern gut konservirt, und endlich eine
schöne Sammlung alt und neuer Kupferstiche
von berühmten Meistern befindet. Der Tag
zur Austheilung des gedruckten Verzeichniß
wird ehestens sobald nämlich dasselbe abgedruckt
seyn wird, bekannt gemacht werden.
Herrschaft wird zu kaufen gesucht.
Jemand sucht in den k. k. Erblanden eine
Herrschaft von ungefähr 2 — 300, 000 Gulden
im Werth zu erkaufen, wobey unter andern
eine gutbestellte Jagdbarkeit von hoh=und
nie=
derer Wildbahn, nebst ⟨Reisgejaid⟩ privative
seyn soll. Wem also gelegen wäre, eine
der=
gleichen Herrschaft hindan zu geben, der
be=
liebe sich des mehreren am Rennweg neben dem
Waisenhause im Hause Nr. 24 erkundigen und
benachrichtigen zu lassen.
Nachricht.
Herr Fontenelle, königl. privil. Chyrurgus
aus Frankreich, hat über die sowohl bey der
Uni=
versität zu Paris, als auch zu London, Madrid,
und mehreren Orten Deutschlands bewährten
von ihm verfertigten Bruchbänder, auch hier
in Wien, nach einer bey hiesiger hohen Schule
abgelegter Prüfung, von der ni. öst Regierung
die Erlaubniß erhalten, sich in dieser Haupt=
und Residenzstadt niederlassen, und seine
Bruch=
länder, für Nabel=und alle Arten Brüche, frey
verfertigen, und verkaufen zu därfen Uiberzeigt
durch seine Erfahrung, daß der größte Theil der
verderblichen Zufälle, welche diese Art von
Krankheit verursache, gemeiniglich von
schlech=
ten Bruchbändern herrühren, welche
maschinen=
mässig gearbeitet, und ohne genugsamer
Kennt=
niß angewendet werden, hat er sich bestrebet,
neuerfundene elastische, und mechanisirte Bruch=
bänder aller Gattung zu verfertigen, welche den
Zufällen und Umständen dieser Krankheit ange
messen sind, und zum Gebrauch beyder
Geschlech=
ter dienen. Jhre Schnellkraft, Biegsamkeit
und geschickte Zusammensetzung, bringt die
heil=
samsten Wirkungen hervor, verhüttet alle
Schä=
den dieser Art in die Zukunft, und gestattet
so=
gar alle Leibesübungen, als reiten, laufen, u. dgl.
Herr Fontenelle schmeichelt sich die
Zufrieden=
heit jener zu erwerben, die sich an ihn wenden,
und mit ihrem Zutrauen beehren wollen, und
zwar mit jenem inneren Vergnügen, welches
ei=
nem Künstler das Bewußtseyn, zum Nutzen der
Menschheit mitgewirkt zu haben, verschaft. Er
ist täglich in seiner Wohnung in dem
Kraut=
gässel, bey den sieben Körben Nr. 1095. im
er=
sten Stock anzutreffen, und wird sich auf
Ver=
langen an jedes Ort begeben. Von 12 Uhr
Mittags bis 1 Uhr, wird er, in Absicht des
Ge=
brauchs seiner verfertigenden Bruchbänder, die
Armen gratis vornehmen.
Weinschanksanzeige
Auf der Freyung im Schotten=Normalhause
Nro. 118. wird den 12. dies ein Weinkeller
eröffnet werden, allwo jedermann, dem es nur
beliebt, vormittag von 11 bis 1 Uhr, und
nachmittag von 2 bis 7 Uhr abends täglich
und stündlich gute, ächte Grinzinger, Brun=
ner, Klosterneuburger und Hauchsdorfer
Wei=
ne in Flaschenkellern und Fässeln abzugsweise
hollen kann, und zwar die Maß zu 9, 12,
15, 18, 20, 24 und. auch 30 kr. Die Kost
davon ist allda von nun an täglich zu allen
Stunden zu haben.
Billard zu verkaufen.
Ein schönes Billard samt aller Zugehör ist
täglich zu verkaufen, und das mehrere können
Liebhaber im Zeitungskomtoir erfahren.
Verschiedene hochstämige Obstbäume,
welche künftigen Winter samt den Erdballen
ausgegraben werden können, dann junge
Bäu=
me in Baumschulen von beßten Gattungen
Obst, sind in dem Garten zwischen Schönbrunn
und Meidling neben der rothen Mühle am
billigen Preis zu haben.
Haus zu verlassen
Jn der Alstergasse ist täglich das ganze Haus
Nr. 45, bestehend in einer meublirten
Herr=
schaftswohnung mit aller Zugehör, samt einer
Hauskapellen, Stallung auf 8 Pferde, gesperr=
ten Wagenschupfen und Heugewölbe, dann
ei=
nen schönen grossen Obstgarten zu verlassen; wor=
über man sich bey dem Hausmeister alda, oder
in der Stadt am Hof im Hahnenbeiß Nr.
213 im ersten Stock rechter Hand des
meh=
reren anfragen kann.
Stall zu verlassen.
An der Löwelpastey Nr. 41 ist ein Stall auf
12 Pferde, samt dazugehörigen Heuboden
täg=
lich zu verlassen, und das mehrere hievon im
Zeitungskomtoir zu erfahren.
Pferde zu verkaufen.
Zwey schwarzbraune Hengsten, Wagenpferde
über 8 Jahr alt, und ein Weißschimmel, Reit=
pferd 5 Jahr alt, und vollkommen abgerichtet,
sind täglich zu verkaufen. Dessen hat man sich
am Heumarkt Nr. 40. bey dem Fürst Karl
Liechtensteinischen Stallmeister zu erkundigen.
Haus samt Garten zu verkaufen.
Zu Herrnals ist das, in einer gesunden
Ge=
gend stehende, gut gebaute, und herrschaftlich
eingerichtete Haus Nr. 10. samt der ganzen
Ein=
richtung, welche in Spiegeln, Lustern, Uhren,
harten Fußböden, Lambrien, Kästen, Tischen,
Kanapeen, Sesseln, dann drey mit Kupfern
behängten Zimmern, papierenen Spalieren,
Stallung, Wagenremise, und Keller bestehet;
nebst grossen mit Mauer rings umfangenen,
und mit Trellagen versehenen Garten, zwey
Glashäuser, ein Saal, und eine Sala Terena,
dann beträchtlichen Anzahl der Obstbäume, zu
verkaufen. Wer solches sehen will, hat sich
bey dem Hausmeister alda zu melden: wegen
des Preises, und anderen Freyheiten aber, ist
sich in der Stadt am alten Bauernmarkt im
goldenen Fässel Nr. 536 im zweyten Stock
an=
zufragen.
Licit . Effekten.
Den 10. dies werden am Hof neben der
Nun=
ziatur im Hahnenbeiß Nr. 213 im 2ten Stock
verschiedene Verlassenschaftseffekten, als etwas
Silber, Gold und Geschmuck, schöne
Frauen=
kleider, Niederländer=Brüßlerspitze, verschie=
dene Wäsche, Luster, Spiegel, Uhren, Kästen,
Soffen, Sessel, Better, Tische und andere
Fahrnissen zu den gewöhnlichen Stunden
lici=
tando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 11. dies zu den gewöhnlichen Stunden
werden auf Verordnung der k. k. ni. öst. Land=
rechten bey Mariastiegen ruckwärts des Wolfen
in der Au Nr. 402 im 2ten Stock
verschiede=
ne Verlassenschaftsfahrnisse, als eine goldene
Minutenuhr, atlas=grosdetour=und taffetene
Frauenkleider etwas Leinwäsche, Spiegel, gra=
delene Soffen und Sessel, harte Bücher und
Schubladkästen, Tische, ein Garderobkasten,
Porzellain, Messing, Zinn und
Kucheleinrich=
tung licitando verkauft.
Licit . Effekten.
Den 11. dies um die gewöhnliche Stunden
werden nächst dem rothen Thurn im Schabden=
rüssel rückwärts vom Hasensteig beym kleinen
Thürl im 2ten Stock verschiedene Effekten,
als Soffen, Ringen, Tische, Sessel, eine
Stock=
uhr die 8 Tag geht, andere Uhren, und
ver=
schiedene historische Gemälde von guten
Mei=
stern licitando verkauft.
Licit Effekten.
Den 11. dies werden auf Verordnung eines
hiesig löbl. Stadtmagistrats in der Roßau auf
der Ladengerätten Nr. 29 verschiedene
Verlas=
senschaftssachen, als Frauenkleider, derley und
andere Hauswäsche, Bettgewand, Kästen, Ti=
sche, Sessel, Bilder, etwas Zinn und Kupfer=,
geschirr dann 2 Pferde 3 Leiterwägen samt
übrigen zum Fuhrwesen gehörigen Requisiten,
nebst verschiedenen andern Fahrnissen
nachmit=
tag von 3 bis 6 Uhr licitando verkauft.
Licit . Bücher.
Den 17. Oktob. vormittags von 9 bis 12,
und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, werden
auf Verordnung eines hochlöbl. k. k. Oberst=
hofmarschallenamts, gegen dem rothen Thurm
Nro. 654 im Eßigmacherischen Hause vierten
Stocks linkerhand, unterschiedliche gute und
brauchbare Bücher den Meistbietenden gegen
al=
sogleich baare Bezahlung hindangegeben
wer=
den, wovon der Katalog auf dem alten
Fleisch=
markt in der Schmidtischen Buchdruckerey
ab=
zulangen ist.
Licit . Denstätterisches Baadergewerb.
Wir Joseph Georg Hörl, Sr. röm. k. k. ap.
Maj. Rath, und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben hiemit zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen des gerichtl. verordnet
Jo=
hann Denstätterischen Hrn
Curat. ad lices
Dr.
Breyer verwilliget worden, das um 2200 fl.
geschätzte Johann Denstätterische Baadergewerb
auf der Laimgrube Nr. 6 öffentlich auszufeilen,
und an den Meistbietenden zu verkaufen. Da
nun zu diesem Ende 3 Terminen, und zwar
für den ersten der 22. Oktober, für den 2ten
der 21. November, und für den 3ten der
22. December d. J. mit dem Beysatze, daß,
wenn gedachtes Baadergewerb weder bey dem
1ten noch 2ten Termin um den
Schätzungsbe=
trag an den Mann gebracht werden konnte,
solches bey dem 3ten auch unter der Schätzung
verkauft werden wurde, bestimmt worden sind.
So haben all jene, welche gedacht Johann
Den=
stätterisches Baadergewerb zu kaufen willens
sind, an obbestimmten Terminen fruh um 8 Uhr
auf hiesigem Rathhause vor uns zu erscheinen,
und die weitere Behandlung abzuwarten.
Licit. Sandisches Haus.
Von dem verordneten
Jud. Del
. der k. k.
Stiftherrschaft Ebersdorf wird hiemit bekannt
gemacht: es sey auf Anlangen der Elisabeth
Franzin, Baumwollhändlerin, wider Jgnatz
Sand, Schneidermeister zu Schwechat, und
Anna Maria dessen Ehewirthin, verwilliget
worden, daß den Sandischen Konleuten
zuge=
hörige Haus, samt darauf radicirten
Schnei=
dergerechtigkeit, einen dazu gehörigen
Haus=
gärtel, und 14 Joch Neuriß daselbst
öffent=
lich auszufeilen, und an den Meistbietenden zu
verkaufen. Da nun zu diesem Ende 3
Termi=
nen, und zwar für den ersten der 25. Oktob.
für den zweyten der 26. Novemb. und für den
dritten der 24. Decemb d J. mit dem
Bey=
satz bestimmt worden sind, daß wenn gedachtes
Haus samt Zugehör weder bey dem ersten noch
zweyten Termin um den Schätzungswerth pr.
800 fl. an den Mann gebracht werden konnte,
solches bey dem dritten auch unter der
Schä=
tzung verkauft werden würde; So haben
dieje=
nigen, welche obbemeldtes Haus samt
Zuge=
hör zu kaufen willens sind, an den bestimmten
Terminen früh um 8 Uhr bey der
Herrschafts=
kanzley zu Ebersdorf an der Donau zu
erschei=
nen, und der weitern Behandlung abzuwarten.
Licit . Felberisches Haus.
Von N. Richter und Rath des landesfürstl.
Markts Himberg wird hiemit kund gemacht:
daß das den Maria Anna Felberischen Erben
gehörige Haus Nro. 20. so in 4 Zimmer, und
einer Nebenkammer, dann Keller, Stadel,
auch Stallung besteht, samt den hiebey
befind=
lichen Hausüberlaßgrundstücken, als 3⁄4 Joch
Aecker in Haydakern, 1 Tagwerk Wiesen in
Teuchtlässen, 4 Tagwerk Wiesen in
Hauslüs=
sen, und 1 Krautgarten im sogenannten alten
Markt liegend, schuldenhalber
ex officio
ver=
kauft werde; und ist zu Licitirung sothaner
Be=
hausung, und gesamten
Hausüberlaßgrundstü=
cken der 29. Oktober d. J. früh um 8 Uhr
bestimmt worden. Als werden all jene, welche
gedachtes Haus samt vorbeschriebenen
Haus=
überlaßgrundstücken an sich zu bringen gesinnet
sind, an gedachten Tag und Stund auf dem
Rathhaus zu Himberg zu erscheinen haben;
wo sodann mit den Meistbietenden das
weite=
re abgehandelt werden wird.
Erinnerung an Jgnaz Haupp.
Von N. Richter und Rath des Markts Garß,
wird hiemit dem Jgnaz Haupp, hiesig burgl.
Tuchmacher, zu vernehmen gegeben: Es habe
bey hiesiger marktgerichtl. Kanzley dessen
Ehe=
wirthin, Katharina Hauppin, wider ihn
Jo=
nas Haupp die Anzeige gemacht, daß er sie
heim=
lich verlassen, und schon 10 Wochen abwesend
sey, zugleich auch gebeten, nachdem sie wegen
den offenbaren Leibsgebrechlichkeiten, die auf
dem Hause haftende landesfürstl. Steuer, und
Gaben unmöglich zu bestreiten vermöge, ihre
bisher besitzende Behausung denen
Meistbieten=
den obrigkeitlich verkauft werden möchte
Sol=
chemnach wird dem mehrbesagten Jgnaz Haupp
hiedurch kund gemacht, und erinnert, daß
sel=
ber den 30. Oktober d. J. fruhe um 9 Uhr vor
dem hiesigen Marktrath um so gewisser, und
verläßlicher erscheine, wie im widrigen auf
fer=
nerer Anlangen seiner Ehewirthin dessen
Be=
hausung den Meistbietenden verkaufet, und
nach der allgemeinen Gerichtsordnung
fürgegan=
gen werden würde.
Citat. Dobroslawinische Befreundte.
Von der k. k. in milden Stiftungen und
Armenleutsachen aufgestellten Oberdirektion wird
den von der verstorbenen Maria Katharina v.
Dobroslawina, gebohrne v. Schmidt, und
der=
selben Ehekonsorten rückgelassenen armen
Be=
freundten zu wissen gemacht: es haben höchst
Se. Majestät anzubefehlen geruhet, daß die
Dobroslawinische Befreundte zu der für das
Johannes Nepom. Spital allhier errichtet und
seit der Errichtung leer stehenden
Dobroslawi=
nischen Stiftungsplatz durch die
Zeitungsblät=
ter aufberuffen werden sollen. Welche höchste
Entschliessung ihnen v. Dobroslawinischen
Be=
freundten männ=oder weiblichen Geschlechts zu
dem Ende hiemit erinnert wird, damit selbe,
wann ein diesfälliger Befreundter männ=oder
weiblichen Geschlechts der diesfälligen Stiftung
Genuß theilhaftig zu werden, und in
Oester=
reich zu geniessen gedenket, sich bey gedachter
milden Stiftungen Oberdirektion melden, und
legitimiren solle.
Jn der v. Kurzbeckischen Buchhandlung
in der untern Breunerstrasse Nr. 1152. sind
nebst vielen andern, folgende Bücher
zu haben:
Jgnaz Wurz sämtliche Predigten, bestimmt zu
8 Theilen, davon ist der 1te Theil im Druck
fertig, die Herren Pränumeranten gelieben
solchen ablangen zu lassen, noch stehet die
Pränumeration für jeden Theil zu 1 fl. 30
kr. offen, ausser der Pränumeration ist der
Preis jeder Theil 2 fl.
Adams und Evens Erschaffung, und ihr
Sün=
denfall, ein geistlich Fastnachtspiel, mit Gang
und Klang, aus dem Schwäbischen ins
Oester=
reichische versetzt, 4. 1783. 45kr.
Das Buch von Viehseuchen für Bauern, von
Joh. Gottl. Wolstein, gr. 8. Wien 1783.
20 kr.
Einleitung zur praktischen Gottesgelahrheit nach
dem Entwurfe der Wiener
Studienverbesse=
rung, verfasset von F. Eh. Pittrof, 3ter
Th. gr. 8. Prag 1783. 1 fl. 30 kr. — alle 3
Theile 4 fl. 30 kr.
Kisling (Fr. Jakob) freundschaftliches Gespräch
zwischen einem Oberamtmann und Burggraf
über die Verwaltung eines Landgutes, 8.
Wien 1783. 45 kr.
Neues Gebetbuch für katholische Christen, 8.
Münster 1783. 1 fl.
Verzeichniß von lateinisch und deutschen Büchern
aus allen Theilen der Wissenschaften und
Künsten, 4. Wien 1783. 26 Bögen stark 12kr.
Karl von Traufeld, eine mehr als
wahrschein=
liche Geschichte, nebst den merkwürdigen
Be=
gebenheiten eines seiner Vorfahren, 3 Th.
8. Berlin 1783 4 fl.
Liebe ist ein wunderlich Ding: oder Geschichte
der Familie Frank, 2 Theile, 8. Hamb.
1782. 3 fl. 45 kr.
Lucians Schriften, aus dem Griechischen
über=
setzt, 4 Bände, 8. Mannheim 1783. 2 fl.
Der beste Nachbar, 6te Lieferung, gr. 8. Mün=
chen 1783. 1 fl. 30 kr.
Dictionnaire historique & critique, Extrait
des Dictionnaires de Mr. Bayle & Chau=
pefie, par M. de Bonnegarde, 4 Tomes,
gr. 8. la Haye 1773. 11 fl.
Memoires pour servir a l'Histoire des la
Mai=
son de Brandebourg, & Poesies diverses,
4 Tomes, gr. 4. Berlin 1767. 21 fl.
Jn der Weingandischen Buchhandlung
am Graben Nr. 1174, sind nebst andern
Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch nachstehende zu haben:
Anleitung (theoretisch praktische) zur neuern
Forstwissenschaft, zum Gebrauch der privat
Waldeigenthümer und der Forstbedienten,
4. Berlin 1783. 5 fl.
Baudeloeque's, Anleitung zur
Entbindungs=
kunst, 1ter Band, gr. 8. Leipz. 1783. 2 fl.
30 kr.
Borke (des Graf) Beschreibung der
Stargard=
tischen Wirthschaft in Hinterpommern, gr.
8. Berlin 1783. 1 fl. 30 kr.
Büffons (Herrn von) Naturgeschichte der
vier=
füßigen Thiere, 7ter und 8ter Band, mit
illum. Kupf. gr. 8. Berlin 1783. 9 fl.
Ebendasselbe mit schwarzen Kupf. 7 und 8ter
Band, 2 fl. 30 kr.
Halle (J. S.) Magie oder die Zauberkräfte der
Natur so auf den Nutzen und die
Belusti=
gung angewandt worden, 8. mit 9 Kupfert.
Berlin 1783. 2 fl. 30 kr.
Jablonski (C. G.) Natursistem aller
bekann=
ten in=und ausländischen Jnsekten als eine
Fortsetzung der von Büffonschen
Naturgeschich=
te der Schmeterlinge, 1ter Theil, mit 6
illum. Kupfert. gr. 8. Berlin 1783. 4 fl.
30 kr.
Tristram Schandis Leben und Meynungen, 7
Theile, 8. Hanau 3 fl.
Burgsdorf (F. A. B) Versuch einer
vollstän=
digen Geschichte vorzüglicher Holzarten in
sy=
stematischen Abhandlungen zur Erweiterung
der Naturkunde und
Forsthaushaltungswissen=
schaft, 1ter und einleitender Theil, 4. Ber=
lin 1783. 7 fl. 8 kr.
Récréations, ou fleurs des bons mots, contes
a rire, valeur heroique & francoises & al=
lemande, 8. Berlin 1 fl.
Abelard (der neue) oder Briefe zweyer
lieben=
den, welche einander nie gesehen, 4 Th. 8.
Leipz. 1780. 3 fl. 45 kr.
Simonis (Joh.) Lexicon manuale hebraicum
& chaldaicum, 4. Halæ 1771. 5 fl.
Versuch (taktischer) über die Bildung einer
gu=
ten Armee, beschrieben von Baron v Cahill,
mit 12 Kupferbl. 8. 1783. 4 fl.
Bey Friedrich August Hartmann,
k. k. privil. Buchhändlern,
auf dem neuen Markt bey den sieben
Sau=
len Nr. 1110. sind nebst sehr vielen andern,
auch folgende neue Bücher zu haben:
Versuch einer Geschichte der Physiognomonik,
und der damit verbundenen Wissenschaften,
von Orbilio Anthroposcopo, Wien und Leipz.
1784. 1 fl 15 kr.
Hänschen, eine Kindergeschichte, Wien und
Leipz. 1783. 30 kr.
Guyots (des Herrn) neue physikalische und
ma=
thematische Belustigungen, oder Sammlung
von neuen Kunststücken zum Vergnügen, mit
Kupf. 7 Theile, gr. 8. 15 fl. 30 kr.
Opera Omnia Sanctorum Patrum
Latino=
rum, 5 Volum. 8. maj. Würzburg 1780 —
1783. 7 fl. 54 kr.
— Patrum Græcorum, Græce & Latine,
13 Volum. 8. maj. Würzburg 1777 — 83
26 fl. 15 kr
Voit (Edmund) Theologia moralis; 2
To-
mi 8. maj. 3 fl.
Belidor (Monsieur) Architectura Hydraulica.
oder die Kunst das Gewässer zu den
verschie=
dentlichen Nothwendigkeiten des menschlichen
Lebens zu leiten, in die Höhe zu bringen,
und vortheilhaftig anzuwenden, 24 Ausgaben,
in 2 Bänden, mit Kupf. Fol. Augsb 42 fl.
Seger (Phil. Gottl.) die Götter der alten
Grie=
chen und Römer nach ihren Herkünften, Tha=
ten, Nachkommenschaften, Tempeln, Vor=
stellungen, Benennungen und Bedeutungen,
nach Anleitung der klaßischen Schriftsteller
und der Werke der Kunst, 2 Theile mit sehr
vielen Kupf. gr 8. Frankf. 7 fl.
Schrökhs (Joh. Matth.) allgemeine
Weltge=
schichte für Kinder, 4 Theile, mit sehr
vie=
len Kupf. gr. 8. Leipz. 8 fl.
— — allgemeine Biographie, 5 Theile, gr. 8.
Berlin 7 fl.
—— christliche Kirchengeschichte, 8 Theile,
gr. 8. Leipz. 12 fl.
Schmid (Bened) principia jurisprudentiæ
romano - Germanicæ unacum historia
ju-
ris nec non jura allegandi iisque studendi
methodo ac ordine, in usum academ. &
forens adornata. 8 maj. Ingolst. 3 fl.
Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:
Calixti (Georg) de conjugio clericorum
Li=
ber. pars I. 4. Helmst. 1783. 54 kr.
Wieland (E. C.) Geist der peinlichen Gesetze,
1ter Theil, gr. 8. Leipz. 1783. 2 fl 45 kr.
Westenrieders, Jahrbuch der
Menschengeschich=
te in Bayern, 1ten Bandes 2ter Theil,
gr. 8. München 1783 1 fl. 30 kr.
Jngenhouß (J.) Versuche mit Pflanzen, gr. 8.
Leipz. 1780. 54 kr
Jst es einer gesunden Politik gemäß, wenn
man die Geistlichkeit seines Landes in der
Absicht, ihre zufälligen Mißbräuche
abzu=
stellen, belachen und beschimpfen ließ? nebst
andern Gedanken, Anekdoten und
Vorschlä=
gen, aus dem Jahrbuche der
Menschenge=
schichte gr 8. München 1783. 24 kr.
Lavater, Jesus Meßias, oder die Evangelien
und Apostelgeschichte in Gesängen, 1ter Band,
gr. 8. 1783 1 fl 30 kr.
Leoison, Beschreibung der epidemischen
Bräu=
ne, nebst ihrer Heilungsart, durch
Beobach=
tungen erläutert, gr. 8. Berlin 1783. 15 kr.
Lamoite, praktische Beyträge zur
Kameralwis=
senschaft, 2te Ausgabe, gr. 8 45 kr.
Lehrmeister (der) oder ein allgemeines System
der Erziehung worinne die ersten Grundsätze
einer feinen Gelehrsamkeit vorgetragen
wer=
den, gr. 8. Leipzig 1783. 7 fl. 30 kr.
Lexikon (topographisches Reise=Post=und
Zei=
tungs= ) von Deutschland, 2 Bände, gr. 8.
Leipz. 1782. 7 fl. 30 kr.
Jakobssons (J. K. G.) technologisches
Wör=
terbuch, 3 Th. gr. 4. Berlin 1783. 18 fl.
Löscher (C. J.) kurzer Unterricht von
Spähn=
kolben, wie selbige geschwind können
verfer=
tiget, und zu Erspahrung des vielen Lederwerks
bey allen Saugwerken oder Kunstgezengen
zu Aushebung der Wässer mit Vortheil
ge=
braucht werden, mit Kupfern, gr. 8. Leipzig
1783. 24 kr.
Haen (A. v.) Heilungsmethode, in dem
kai=
serlichen Krankenhause zu Wien, 6ter Band,
gr. 8. Leipz. 1783. 1 fl. 45 kr.
Hansvater (der) in sostematischer Ordnung,
vom Verfasser der Hausmutter, 1ter Band,
gr. 8. Leipz. 1783. 2 fl. 30 kr.
Licit. Effekten.
Den 9. dies werden auf Verordnung eines
erzbischöfl. wiener. Konsistoriums im spanischen
Spitale ruckwärts im 2ten Stock verschiedene
Fahrnisse, Minutenuhren, ein silbernes Besteck,
deto Caffeelöfferl und Schuhschnallen, 2
gol=
dene Raifringel, Stockuhren, Kleidung, Wä=
sche, harte Kasten, Tische und Bettgewand
vormittag um 9 Uhr licitando verkauft.
Licit. Effekten
Den 9. dies zu den gewöhnlichen Vor=und
Nachmittagsstunden werden auf Verordnung
eines löbl. Stadtmagistrats im Kurentgässel
Nro. 248. im 3ten Stock verschiedene
Verlas=
senschaftsfahrnisse, als silberne Messer, Löfel,
Schnallen und Dosen, dann Manns=auch
Frauenkleider und Wäsche, harte Kästen und
Tische, Soffen und Sessel, Bilder, Bücher=
stellen samt Vorhängen, etwas Zinn, Kuchel=
geschier und andere Effekten licitando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 9. dies werden auf der hohen Brücke
Nr. 387 im 3ten Stock verschiedene Effekten,
als gold=und silberne Sackuhren, anders
Sil=
ber, allerley Frauenkleider, ein Wildschur, ein
kleines Cabinet von feinsten Pastell, Malereyen,
Kupferstiche mit und ohne Rahmen, Kästen,
Tische, Soffen, Sessel, Bettstädte samt
Bett=
gewand und andere Fahrnussen, wie
gewöhn=
lich licitando verkauft.
Licit Weine.
Den 9. dies vormittag von 9 bis 12 Uhr
werden auf Verordnung der hochl. k. k. ni
öst. Landrechten auf der k. k. Herrschaft Maur
im v. Brissautischen Haus die bey der den 22.
Juli d. J. fürgewesten Licitation liegen
geblie=
bene Maurerweine, als 29 Eimer 1745er samt
Faß, 39 deto 1745er samt deto, 41 deto 47er
samt deto, 30 1 2 deto 50er samt dero, 25 deto
46er samt deto, 29 1⁄2 deto 45er ohne Faß,
9 1⁄2 deto 46er samt Faß, 11 1⁄4 deto 46er
samt deto, 26 1⁄4 deto 50er samt deto, 26
deto 50er samt deto, und 39 deto 47er samt
deto um einen geringeren Schätzungspreis den
Meistbietenden steigerungsweise hindan gegeben
werden.
Licit Materiale.
Von Seite der k. k. General Hofbaudirektion
werden den 10. Oktob. in dem neu
zugerich=
teten Generalseminario, vorhin genannten
un=
tern Jesuitengebäude, um die gewöhnl. Stund=
den verschiedenes altes Materials, als Eisen,
Fenster=und Stiegengitter, alte eisene Ofen=
platten und dero Gitter, eisene und⟨holzene⟩
Fensterstöcke mit und ohne ⟨verglaste⟩
⟨Fenster=⟩
flügeln, alte Thüren, steinene Thurge
〈…〉
und Sturz, dann Stiegenstaffeln von harten
Stein, auch verschiedene ⟨Marmorplatten⟩ und
andere derley Geräthschaften den
Meistbieten=
den gegen baare Bezahlung hindangeben werden.
Licit. Huberisches Haus.
Von der Stifts Oberkammer zu
Klosterneu=
burg wird hiemit kund gemacht, daß des
Se=
bastian Huber und Magdalena seiner
Ehewir=
thin eigenthüml. Behausung zum weissen Ochsen
Nr. 58 im Neulerchenfeld, samt
Schankgerech=
tigkeit, wegen schuldigen 1611 fl. 16 kr. den
11. Oktob. steigerungsweis an den
Meistbie=
tenden verkauft werden wird. Die nun
Be=
lieben tragen, solches Huberisches Schankhaus,
worinn 4 Keller, 13 Zimmer, 11 Kuchel und
ein Pumbrunn, an sich zu bringen, haben an
vorbestimten Tag früh um 8 Uhr in des
Rich=
ters Behausung zun 3 Reitern im
Neulerchen=
feld sich einzufinden.
Licit. Nußbaumers Haus
Von der Stifts Oberkammer zu
Klosterneu=
burg wird hiemit kund gemacht, daß des
An=
ton Nußbaumer des jüngern seine Behausung
zum heil. Anton Nr. 129 im Neulerchenfeld,
wegen schuldigen 723 fl. 14 kr. licitando am
den Meistbietenden hindan gegeben werden soll.
Da nun hiezu der 11. Oktob. bestimmet ist,
so haben jene, die bemeldtes Haus zu kaufen
gedenken, diesen Tag früh um 9 Uhr in des
Richters Haus zun 3 Reitern in besagtem
Neu=
lerchenfeld zu erscheinen, woselbst das weitere
behandelt werden wird.
Licit. Effekten.
Von dem k. k. Stadtgericht Wien wird
hie=
mit zu wissen gemacht, daß den 13. d. M.
Vormittag um 9 Uhr auf der Wieden im
Schlüsselgässel im Hause Nro. 41. verschiedene
Effekten, als harte und weiche Kästen, Sof=
fen, Eisen und Blechgeschirr dann
Bettstät=
te samt Bettgewand, nebst andern
Geräth=
schaften den Meistbietenden käuflich
hindange=
geben werden.
Licit. Effekten.
Den 13. 14. 15. 16. dies und folgende Täge
werden zu Gumpendorf Nr. 16 im Baron v.
Ritterischen Haus verschiedene Pratiosa, als
ein grosser Brillantgeschmuck, Brillant=Rau=
ten und Antikringe mir Brillanten karmoisirt,
emailirt und glatte goldene Tabatieren, gol=
dene Repetir=und andere Uhren, goldene Sou=
veniers, ein grosser silberner Tafelservis auf 24
Personen, und allerley brauchbares Haus=und
Tafelsilber, japonisch chinesisch sächsisch=und
Wienerporzellain, Vasen und 2 Tafelservis auf
8 Personen, eine grosse spanische Wand von
in=
dianischen Holz mit 12 Blätter, gold=silber=
und Seiden gestickte und bordirte tuchen und
zeichene Mannskleider, Brüßler=und
Nieder=
ländertätzel, feine Leib=Haus=und
Tafelwä=
sche von Damast, Gold=Silber=und andere
Bergstuffen und Münzen, sehr alte
Gözensta=
tuen von Metal, Speckstein und Eisen, silber=
aufgelegte 2 und 3armige Tafelleuchter, grosse
und kleine Trumo=und andere Spiegel, ein
Billard samt Zugehör, Spallier, Rastbetter,
Soffen, Sessel, Kästen, Tische, Hänglaternen,
Bettstätte samt Bettgewand, Kupfer und
Mes=
singgeschirr, 2 Stadtschwimmer, 2 Vis=a=vis,
1 Reisewagen, 1 Pierutsch, 6 kastanienbraune
Hollsteinerpferde samt Geschirr, unterschiedli=
che Tokajer=Burgunder=Rhein=und andere
Weine, und verschiedene andere Geräthschaften
zu den sonst üblichen Stunden licitando verkauft.
Licit. Jägerischer Schüttkasten.
Die Anton Jägerische Enkel, nämlich die
Mausbergerisch=Seiffisch=und Stadlerischen
Kinder haben bereits bey dem Grundbuch der
Herrschaft Hundsthurn angesucht, daß der
ih=
nen zugehörige, besagter Herrschaft dienstbare
und am Hundsthurn liegend sehr gut und
wohl=
gebaute Schüttkasten Nr. 34 mit 3 Böden, 16
Klafter lang und 8 breit, woraus auch ganz
bequem ein ansehnliches Haus von 2 Stockwerk
hergestellt werden kann, mittels öffentl. Stei=
gerung verkauft werden möchte. Die
Kauflu=
stige belieben daher den 13. Oktob. fruh um
9 Uhr bey dem Grundbuch der Herrschaft
Hunds=
thurn zu erscheinen, wo mit dem
Meistbieten=
den der Kauf geschlossen werden wird.
Licit Pauerische Effekten.
Von dem von der gräfl. Khevenhüllerischen
Administrationsherrschaft Enzersfeld
aufgestell=
ten
Jud. Del.
.wird hiemit zu vernehmen
ge=
geben: es sey über Ableben des Anton Pauer,
gewesten Herrschaft Enzersfeldischen Unterthans
und Eisenbamerschmiedmeister zu Hirtenberg am
Driestingfluß, auf Anlangen dessen gerichtlich
aufgestellten Herrn Massavertretters in die
ge=
richtliche Feilbietung der in diese Cridämassam
gehörigen Effekten, und Fahrnissen, als
Sil=
ber, Zinn, Kupfer, Vieh, Wägen, Geschirr,
Eisen, Kleider, Wäsche, Better, Kästen,
Tische, Sessel, eisene Bandfaß, und übrige
Hauseinrichtung gewilliget worden; da nun zu
diesem Ende zwey Terminen, und zwar für
den ersten der 13. Oktob. und für den
zwey=
ten der 13. Novemb. d. J. mit dem. Beysatz
daß, wenn weder bey der ersten noch zweyten
Feilbietung gedachte Effekten und Fahrnissen
wenigstens um die Schätzung an Mann gebracht
werden könnten, solche die nach der verfaßten
Claßification und ausgetragenen Vorrecht
auf=
bewahrt werden sollen, bestimmt worden sind,
als habe jene, welche ein oder anders zu
kau=
fen willens sind, an obbestimmten Terminen
früh um 8 Uhr zu Hirtenberg in der
Paueri=
schen Behausung zu erscheinen.
⟨ Licit. ⟩ Gränzwegmäute in Bestand.
Von der k. k. ni. öst. Landesregierung wird
hiemit zu jedermanns Wissenschaft kund
ge=
macht: man habe folgende noch unverpachtete
Gränzwegmäute, als im V. U. W. W. die
Sta=
tionen Kirchschlag und Wismat; im V O.
W. W. die Station Mitterbach; und im V.
U. M. B. die an der March bestehenden
Sta=
tionen Drosing und Hof ebenfalls in
Verpach=
tung zu geben beschlossen, und zu diesem Ende
eine Versteigerungstagsatzung auf den 14. Okt.
d. J. angeordnet. Haben demnach alle jene,
welche diese Mäute pachtweis übernehmen
wol=
len, an gedachtem Tage früh um 10 Uhr im
Landhause zu erscheinen, und sich alda
anmel=
den zu lassen.
Licit. Nußbaumerisches Haus u. Weine.
Von der Stifts Oberkammer zu
Klosterneu=
burg wird hiemit kund gemacht, daß des
An=
ton Nußbaumer den ältern, und Elisabeth seiner
Ehewirthin gehörige zur Flucht in Egypten
ge=
nannte Haus Nr. 28 im Neulerchenfeld, samt
Schankgerechtigkeit sowohl, als auch derselben
ihre im Hause zum grünen Kranz Nr. 29
lie=
gende 487 Eimer Gebirgweine in 13 Gebünd,
wegen schuldigen 3038 fl. 20 kr. den 14. Oktob.
an die Meistbietende licitando verkauft werden
sollen. Die Kauflustige belieben demnach
die=
sen Tag wegen des Hauses in des Richters
Behausung zun 3 Reitern früh um 9 Uhr, we=
gen der Weine aber gleich darauf in dem Keller
zum grünen Kranz im Neulerchenfeld zu
er=
scheinen, woselbst das weitere geschlossen
wer=
den wird.
Licit. Rindvieh.
Von der k. k. Herrschaft Gaming werden den
15. und folgende Täge d. M. Okt. in der
ge=
wesenen Chartaus zu Gaming verschiedenes
Rind=
viehe, als Ochsen, Stiere, Kühe, Kalbinen
von sehr schöner Gattung, dann auch
Schwein=
vieh mittelst öffentlicher Versteigerung gegen
gleich baare Bezahlung verkaufet. die
Kauflu=
stige werden anmit an obenbesagten Tag, und
Ort vorgeladen.
Licit. Effekten.
Den 15. dies und folgende Täge werden im
Burgerspitale alhier von der Kärntnerstrasse
im 2ten Schmiebogen rechts im ersten Stock
verschiedene Effekten, als Bilder, Kästen, Uh=
ren, Spiegel, ein Crucifix von Erz gegossen in
Mannsgrösse von Herrn Donner verfertigt,
etwas Porzellain, dann verschiedenes Holz=und
Eisenwerk zu den gewöhnlichen Stunden
lici=
tando verkauft.
Licit. Fischerhäusel zu W. N.
Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt
Wienerisch=Neustadt wird hiemit zu wissen
ge=
macht: daß das vor dem Wienerthor alda
lie=
gend der Stadt Neustadt gehörige sogenannte
Fischerhäusel, samt dazugehörigen Wiesfleck,
und Krautackerl, so zusamm pr. 325 fl. ge=
schätzt ist, licitando verkauft werden soll. Wer
nun diese Stücke käuflich an sich zu bringen
gedenket, beliebe den 20. Oktob. d. J. früh
um 9 Uhr auf der dasigen Stadtkanzley zu
er=
scheinen.
Licit. Wagnerisches Haus.
Von N. Richter und Rath der Stadt
Wayd=
hofen an der Ybbs wird hiemit denen Joseph
Wagnerischen Creditoren kund gemacht: daß,
nach den über des Joseph Wagner, burgerl.
Kramer und kurzen Waarhändler alhier, sein
Vermögen ausgebrochenen Concurs, zu
Verkau=
fung des Cridamassahauses schon drey
Licita=
tionen fürgewesen, sich aber hiebey kein
Käu=
fer gemeldet, noch jemand hervor gethan, der
das vorfindige Waarenlager um den gerichtl.
Schätzungswerth übernommen, ausser des
Gan=
thierers Ehewirthin, welche bey der dritten
Licitationstagsatzung sich erkläret, das auf 850
fl. geschätzte Haus samt Gerechtsame um 400
fl. käuflich zu übernehmen. Demnach wird
gedacht Joseph Wagnerischen Creditoren hiemit
erinnert, daß im Fall sie bis den 22. Oktob.
um das Cridämassa=Haus, und das sich über
1500 fl. betragende Waarenlager keinen bessern
Käufer darstellen werden, sodann das Haus
samt Gerechtsame der Josepha Wagnerin um
die angebotenen 400 fl. käuflich überlassen, das
Waarenlager aber den betreffenden Creditoren
in natura zugetheilet, und somit diese
Gand=
handlung ohne weitern gänzlich geendigt
wer=
den würde.
Licit.
Wirthshäuser und Bräuhaus in
Bestand.
Von der Herrschaft Drosendorf V. O. M.
B. werden den 3. Novemb d. J. Vormittag
um 9 Uhr, das in dem, an der alten böh=,
mischen Hauptstrasse 2 Meilen ober Pulkau
lie=
genden Dorfe Langau vorhandene, ingleichen
das noch weiters bey 1 1⁄2 Meilen aufwärts
an ermeldter Strasse zu Kuterthürnau
befind=
liche herrschaftliche Wirtshaus, je beede mit
geräumigen Zimmern, Stallungen, Schupfen,
Heu=und Strohböden, Keuern, und nöthigen
Schänkgeräthe versehen, wie auch das
herr=
schaftliche wohlgebaut, mit all nöthigen
Ge=
mächern und Bräugeräthe versehene Bräuhaus
zu Drosendorf auf 3 oder auch mehrere Jahre
steigerungsweise verpachtet werden. Jn
Anse=
hung des Bräuhauses dienet zur Nachricht,
daß selbes, da es nur eine halbe Stunde von
Unterthürnau entfernet, gar füglich mit
da=
selbstigem Wirthshaus untereinstens benutzen
werden könnte. Die Pachtlustige haben sich
ermeldten Tag und Stund in der
Oberamts=
kanzley Drosendorf einzufinden.
Licit. freye Schwerdhof.
Von den k. k. ni. öst. Landrechten wird
hie=
mit kund gemacht: Es sey über das von dem
hiesigen Konsist. Univers. anher gediehene
Ersuch=
schreiben, womit der in V. U. W. W. liegende
freye Schwerdhof zu Himberg, vermög des in
Sachen des Franz Hermann, ni öst. landschaftl.
Obereinnehmeramts=Kassiers, wider den Dr.
Sertzanekischen Massavertretter, Dr. Gariup,
geschöpften Gerichtsvertrags und Vergleichs,
durch öffentliche Versteigerung hindan gegeben
werden möge, zur Feilbietung mehrgemeldten
freyen Schwerdhofs zu Himberg mit allen An=
und Zugehörungen der 4. Novemb. d. J. früh
und 9 Uhr bestimmt worden; als wird allen und
jeden, so wiederholten freyen Schwerdhof zu
Himberg mit allen An=und Zugehörungen
käuf=
lich an sich zu bringen willens sind, hiemit zum
Voraus erinnert, daß der Franz Hermann,
als an der Gült mitstehender Eigenthümer, in
diesen Verkauf ausdrücklich eingewilliget habe,
übrigens werden dieselbe an obbestimmten Tag
und Stund vor dem k. k. ni. öst. Landrecht
ad
licitandum tractandum & concludendum
zu
erscheinen wissen, wo indessen jedermann die
nähere Auskunft bey dem Dr. Gariup
hierwe=
gen zu erholen bevorsteht.
Licit. Terpenitzisches Haus.
Von der Herrschaft Grauenegg wird den 4.
November fruh um 8 Uhr in dem Markt
Wei=
lerdorf am Wagram die Joseph Terpenitzische
Behausung, samt darauf haftenden
Färbersge=
rechtigkeit, Uiberländgründe, als Aecker, Wie=
sen, und Weingärten, Vieh und Fahrnussen
an den Meistbietenden gegen baare Bezahlung
verkaufet. Die Kauflustige haben demnach
ge=
melten 4. November in dieser Behausung im
Markt Weitersdorf sich einzufinden.
Licit. Simpperisches Haus.
Von dem Magistrat der landesfürstl. Stadt
Bruck an der Leytha wird hiemit kund
gege=
ben: Daß nach fruchtlos verstrichenen Licita=
tionsterminen die auf 500 fl. gerichtlich
ge=
schäzte Joseph Simpperische Behausung, samt
dem auf 500 fl. angeschlagenen Bäckergewerb
bey der auf den 20. Novemb. d. J. bestimten
3ten Tagsatzung wegen schuldigen 400 fl. Ca=
pital den Meistbietenden unter der Schätzung
verkauft werden wird. Die Kauflustige
belie=
ben also diesen Tag früh um 9 Uhr vor Rath
alda zu erscheinen, und der Licitation
beyzu=
wohnen.
Licit Bräuhaus in Bestand.
Von Richter und Rath der landesfl. Stadt
Tulln wird kund gemacht, daß den 11. No=
vemb. d. J. das gemeiner Stadt angehörige
Bräuhaus auf 6 nachfolgende Jahre durch
öf=
fentliche Lizitation in Bestand verlassen werden
wird. Haben demnach all jene, welche
dassel=
be auf besagte Zeit in Bestand zu nehmen
ge=
sonnen sind, an bemeldtem Tag früh um 8 Uhr
auf gemeiner Stadt Tulln Rathhaus zu
erschei=
nen, und der Lizitation abzuwarten.
Convoc. Franz Koller.
Von dem fürstl. erzbischöfl. Konsistorium zu
Wien wird hiemit zu wissen gemacht: Es sey
der Franz Koller, Weltpriester aus dem
hiesi=
gen erzbischöfl. Kirchensprengel, den 7. August
d. J. mit Rücklassung eines leztwilligen
Ge=
schäfts verstorben, und um mit der
Verlassen=
schaftsabhandlung sicher vorgehen zu können,
zu Ausfindigmachung der etwaigen Gläubiger
auf den 13. Oktob. d. J. eine Konvokations=
und Liquidationstagsatzung angeordnet worden.
Daher haben alle jene, welche an dieser
Ver=
lassenschaft einige Foderungen zu machen haben,
am obbestimmten Tage vormittags um 9 Uhr
vor dem erzbischöfl. wien. Konsistorium
entwe=
der selbst persönlich, oder durch hiezu
genug=
sam Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre
Fode=
rungen alsogewiß anzumelden, und zugleich
Rech=
tens zu liquidiren, als im widrigen die
Abhand=
lung mit den anwesenden Jnteressirten
gepflo=
gen, und was Rechtens ist, vorgekehret
wer=
den soll.
Convoc. Stroblischer Konleute.
Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
Grundgericht wird hiemit all jenen, welche
an weil. Franz Strobel, behaust Stift
Schot=
tischen Unterthan zu Gerersdorf, und Juliana
dessen Ehewirthin, beeder sel. Verlassenschaft
einige Foderungen haben, kund gemacht: es
sey zu Ausfindigmachung der Stroblischen
Kon=
leuten eigentlichen Paßivstandes, infolge der
allgemeinen Konkursordnung gerichtlich
veran=
laßt worden, all jene die an diese
Strobli=
schen Konleute, oder nunmehr dessen
Verlas=
senschaftsmassa einige Foderungen haben, durch
Edikt vor Gericht einzuberufen, und zu der
selben Anmeldung und rechtlichen Erweisung
einen Termin von 30 Tägen, das ist, bis 21.
Oktob. d. J. zu bestimmen. Weßwegen
dieje=
nigen, welche an oftbesagte Stroblische
Kon=
leute unter was immer Namen etwas zu
fo=
dern haben, bis an den obbestimmten Tag
ih=
re Foderungen und zwar jeder besonders mit
einem wider den gerichtlich aufgestellten
Strob=
lischen Herrn
Curatorem ad lites
gestellten
An=
bringen anzumelden, auch rechtlich zu erweisen
haben werden, wie im widrigen nach
verflos=
senen Termin keiner mehr gehört werden würde.
Convoc. Joseph Körndl.
Von dem Verwalteramte der gräfl. Ferdinand
Fünfkircherischen Herrschaft Steinnabrun wird
hiemit all jenen, die an Joseph Körndl, ge=
westen Fleischhackermeister in Markt Falkenstein,
eine Foderung haben, bekannt gemacht: daß
man für nothwendig befunden, über die unterm
23. Juni d. J. angeordnet geweste
Convoca=
tionstagsatzung, weil dort die meisten
Gläubi=
ger ihre Foderungen unordentlich angemeldet
haben, eine nochmalige Convocation zu
veran=
lassen, und hiezu den 31. Oktober d. J. vor=
mittag um 9 Uhr zu bestimmen. Sämtliche
Joseph Körndlische Gläubiger, und alle, wel=
che eine Foderung unter was immer für einen
Namen haben, werden nun dergestalt
vorge=
ruffen, daß selbe an gedachten Tag und Stund
ihre Foderungen in Gestalt einer förmlichen
Klage einreichen, in dieser jeder die
Richtig=
keit der Foderung, somit auch das Recht, Kraft
dessen ein oder der andere in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden begehret, erweisen, wi=
drigens selbe, besonders die Ausbleibende, nicht
mehr gehört, sondern von gedachten
Körndli=
schen Vermögen ein für allezeit ausgeschlossen
werden sollen.
Convoc. Freyin v. Albersdorf.
Von dem k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter und ob der Enns bestellten
Jud Del.
Mil. Mixti
wegen, wird hiemit all und jeden,
so an weil. der am 9. Septemb. d. J. zu
Preß=
burg
testato
verstorbenen k. k. Feldmarschal=
lieutenantenswittib, Frauen Franziska Freyin
von Albersdorf, gebohrne Freyin von Schrenk,
Verlassenschaft einige Sprüche und und
Fode=
rungen zu haben vermeinen, zu wissen gemacht:
welchergestalten über Absterben der
erstbenann=
ten Frauen Feldmarschallieutenantswittib auf
Anlangen des zu Richtigstellung sothaner
Ver=
lassenschaft gerichtlich aufgestellten Curatoris
Anton Edlen von Remiz,
J. U. D.
auch
Hof=
kriegsrathsadvokatens, zu Ausfindigmachung
des etwa vorhandenen
Æris alieni
eine
pe=
remptorie klausulirte Convocationstagsatzung
auf den 7 Nov. d. J. in der in dem
hofkriegs=
räthl. Gebäude am Hof im 3ten Stock
befind=
lichen Kanzley dieses k. k.
Jud. Del. Mil. Mixti
zu erscheinen, zur ersten, zweyten, dritten und
allendlichen Frist bestimmt worden sey. Sol=
chemnach werden all und jede, so an der
mehr=
besagten Frau Feldmarschallieutenants=Wittib
Franziska Freyin v. Abersdorf sel. Verlassen=
schaft
sub quocunque titulo
einige Sprüche
und Foderungen haben, oder zu haben
vermei=
nen, an obgedachten Tag, Stund und Ort
entweder selbst persönlich, oder durch
genug=
sam Bevollmächtigte alsogewiß erscheinen, ih=
re habende Sprüche und Foderungen
anmel=
den, sohin selbe mit Beybringung deren
be=
hörigen Dokumenten rechtens liquidiren, als
im widrigen die Abhandlung der mehrgehörten
Verlassenschaft mit den anwesenden
Jntereßir=
ten vorgenommen, und nach vorhandenen
Um=
ständen und Befund der Sache, den
Credito=
ren die Verlassenschaftsmassa addiciret, oder
dem instituirten Erben
cum onere & commo-
do
eingeantwortet, in dem ersten Fall auch
den Ausbleibenden das ewige Stillschweigen
auferlegt werden soll. Wien den 19. Septemb.
1783.
Erinnerung a. d. Spalowskysche Gläubiger.
Von N.
Præses & Consist. in Judic.
.der
uralt und weitberühmten Universität allhier
wird hiemit denen sämmtlichen Gläubigern des
Herrn Joachim Spalowsky,
Phl. & Med. Doct.
zu vernehmen gegeben: Es habe erstbesagter
Med. Doct.
Spalowsky hierorts eine
Behand=
lung seiner Gläubiger angesucht. Da nun zum
Bescheid hierüber erfolget, daß der Herr
Sup=
plikant und seine sämmtliche Kreditores den
17. Oktob. d. J. Nachmittag um 2 Uhr
also=
gewiß erscheinen, und sich anmelden lassen, wie
im widrigen von Amtswegen, was Rechtens ist,
erkennet, und diese Ta⟨g⟩satzung denen allenfalls
unwissenden, und nicht angezeigten Kreditoren
durch ein Valvaledikt bekannt gemacht werden
solle. Als haben all jene, sowohl in=als etwa
ausser Landes befindliche Gläubiger, so an
be=
meldten Herrn
Med. Doct
Spalowsky einige
Foderung zu machen gedenken, bey der
obbe=
stimmten Tagsatzung den 17. Okt. Nachmittag
um 2 Uhr vor dem
Consist. Univers Judic
alsogewiß zu erscheinen, wie im widrigen die
Ausbleibende mit den meisten Theil der
erschei=
nenden vor einstimmig gehalten werden würden.
Erinnerung an Freyh. v. Horben.
Von den k. k. ni. öst. Landrechten den Hrn.
Joseph Freyh. v. Horben mittels
gegenwärti=
gen Edikts zu erinnern: Es habe wider
densel=
ben der Johann Caramagna, Stadtlehenkutscher
in der ungarischen Krone, bey diesem Gericht,
um Ausführung der auf einen Wechselbrief
schuldigen 87 Dukaten
cum sua causa
Klage
angebracht, und um die der Gerechtigkeit
an=
gemessene richterliche Hilfe gebeten. Da nun
das Gericht wegen dessen nicht bekannten
Auf=
enthaltsort allenfalls Abwesenheit von k. k. Erb=
landen, ihm Herrn Baron v. Horben den
hier=
ortigen Hof=und Gerichtsadvokaten, Dr. Raab,
zur Vertrettung auf dessen Gefahr und
Unko=
sten als Kurator bestellet hat, mit welchen die
angebrachte Rechtssache nach Maß der für die
k. k. Erbländer gesetzmässig bestimmten
allge=
meinen Gerichtsordnung aufgeführet, sonach
entschieden werden wird, und hierüber auf den
18. Oktober früh um 9 Uhr mit dem Beysatze
angeordnet worden, daß Herr Beklagter
also=
gewiß persönlich oder durch einen genugsam
Bevollmächtigten erscheinen solle, wie im
wi=
drigen derselbe der Schuld geständig gehalten
werden würde; Als wird derselbe dessen
an=
mit zu dem Ende erinnert, damit er allenfalls
in rechter Zeit selbst erscheinen, oder dem
be=
stimmten Vertretter Dr. Raab die
Rechtsbe=
helfe in gehöriger Zeit an Handen zu lassen,
oder einen andern Sachwalter zu bestellen, und
diesem Gerichte namhaft zu machen, und
über=
haupt in jene rechtliche ordnungsmässige Wege
einzuschreitten wissen möge, die er zu seiner
Vertheidigung diensam finden würde, massen
er sich die aus seiner Verabsäumung
entstehen=
de Folgen selbst beyzumessen haben würde.
Erinnerung an die Pauerische Gläubiger.
Von des von der gräfl. Khevenhüllerischen
Administration der Herrschaft Enzesfeld
auf=
gestellten
Jud deleg.
wegen wird all jenen,
den daran gelegen hiemit bekannt gemacht:
Es sey für nöthig befunden worden, nach
Ab=
leiben des Anton Pauer, gewesten Herrschaft
Enzesfeldischen Unterthan, und
Eisenhammer=
schmiedmeister zu Hirtenberg an der Driesting,
über dessen ruckgelassenes Vermögen einen
Kon=
kurs zu eröffnen. Daher wird jedermann, der
an gleichgedachten Anton Pauer Cridämassam
eine Foderung zu stellen berechtiget zu seyn glaubt,
hiemit erinnert, bis zum 7. November d. J.
die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt
ei=
ner förmlichen Klage wider den Hrn. Leopold
Edlen v. Fillenbaum,
J U. D.
als gerichtlich
aufgestellten Vertretter der Anton Pauerischen
Konkursmassa bey mir Joseph Edlen v. Senset,
J. U. D.
a. H. n. Gr. Adv. , im Burgerspital
zum 2ten Stock wohnhaft, als aufgestellten
Jud.
deleg.
alsogewiß einzureichen, und in dieser
nicht nur die Richtigkeit der Foderung, son=
dern auch das Recht, kraft dessen er in diese
oder jene Klasse gesetzt zu werden verlanget,
zu erweisen haben, als im widrigen nach
Ver=
fliessung des obbestimmten Tags niemand mehr
gehöret werden, und jene die ihre Foderung
bis dahin nicht angemeldet haben, in Rucksicht
des gesammten Anton Pauerischen Vermögens
ohne Ausnahme, und zwar auch alsdann
ab=
gewiesen seyn sollen, wenn ihnen wirklich ein
Kompensationsrecht gebührte, oder wenn sie
auch ein eigenthümliches Gut an der Massa zu
fodern hätten, oder wenn auch ihre Foderung,
auf ein liegendes Gut des Verschuldeten
vor=
gemerkte wäre, dergestalt, daß derley
Gläubi=
ger vielmehr, wenn sie etwa in die Masse
schul=
dig seyn sollten, die Schuld ungehindert des
Kompensationseigenthums, oder Pfandrechtes,
das ihnen ansonst zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden.
Erinnerung an Weinhändler Perrot.
Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wech=
selgericht wegen dem jüngern Perrot, Wein=
handlern von Chagni in Burgund, hiemit
an=
zufügen: Johann Guyot und Compagnie, k. k.
privil. Weinhändler, haben bey diesem
Merkan=
tilforo angezeigt, daß er Perrot ihnen 6 Faß
Wein, ohne ihm darauf eine Kommission
ge=
geben zu haben, eingeschicket hätte. Sie
hät=
ten ihm angezeiget, daß sie diese Weine
nie=
mal behalten, sondern solche zu seiner
Disposi=
tion liegen lassen werden, forderten daher von
ihm die Vergürtung der Spesen pr. 863 fl. 50
kr. , da aber diese nicht erfolgen will, als
se=
heten sie sich
salve jure quocunque
erstgedach=
te 6 Fässer Wein der Ordnung nach abschäzen
zu lassen, und zu bitten bemüssiget, ihm
Be=
klagten 1) die Abführung obbesagter 863 fl.
30 kr.
cum ult. edita
aufzulegen, 2) in die
Abschätzung der gedachten 6 Faß Wein zu
gewilli=
gen, endlich 3) da er Beklagte ein Ausländer
es, infolge §. 391 der Gerichtsordnung auf
seine Gefahr und Unkösten einen Kurator zu
be=
nennen. Da nun hierüber der gerichtl. Rath=
schlag dahin ergangen: dieser Sachen halber
den 15. December fruh um 8 Uhr alsogewiß
zu erscheinen, als im widrigen auf Ausbleiben
des Beklagten in dies Begehren gewilliget
wer=
den würde, und solle zu Vertrettung des
Be=
klagten auf desselben Gefahr und Unkösten das
Dekret an den Not. Riedl, ausgefertiget
wer=
den. Als wird ihm Perrot solches durch
ge=
genwärtiges Edikt zu dem Ende kund gemacht,
damit er allenfalls einen andern Sachwalter
be=
stellen, oder aber bey der auf den 15. Decemb.
d. J. anberaumten Tagsatzung selbst erscheinen,
und seine Gerechtsame besorgen könne.
Citat. Bürgerssöhne nach Cauth.
Magistatus citirt die von hier seit langen
Jahren abwesende und theils fällig verschollene
hiesige Bürgerskinder: den Bindergesellen
An=
ton Conrad, den Schmiedepurschen Franz
Con=
rad, den Anton Starckbauer, den Bindergesel=
len Johann Christoph Starckbauer, den
Mül=
lerpurschen Franz Starckbauer, den
Seilerge=
sellen Ludwig Jockisch, den Bindergesellen
An=
ton Koschitz, den Weißgärbergesellen Karl
Jü=
sche, den Koch Anton Hüllner, den
Schneider=
gesellen Franz Raschke, den Christian
Wein=
gang, und die Maria Barbara Drescherin,
welche letztere seit dem siebenjährigen Kriege
vermißt worden; oder wenn sie nicht mehr am
Leben sind, ihre etwaige hinterlassene
Leibes=
erben binnen 6 Monaten, längstens aber in
Termino ultimo & peremptorio
den 20. Fe=
bruar 1784. vor uns in Person zu erscheinen,
widrigenfalls aber zu gewärtigen, daß sie für
tod erkläret, die Erben präcludiret, und ihr
hier zurück verlassenes Vermögen ihren hiesigen
nächsten Anverwandten, oder
Fisco Regio
zu=
erkannt, sie auch aller künftigen Erbschaften in
königl. Preußis. Landen vor verlustig erkläret
werden sollen; doch können diejenigen, so ihrer
unübersteiglichen Hindernissen wegen in Person
nicht erscheinen können, sich schriftlich an
al=
hiesigen Magistrat wenden, und des weitern
ge=
wärtigen. — Ferner werden die sich auf
auswär=
tiger Wanderschaft befindende folgende
Bürgers=
söhne: die Schuhknechte Franz Raabe und
Carl Nissel, der Rademachergeselle Anton
Maager, die Seilergesellen Johann Christoph
Jockisch, und Joseph Eckkelt der
Kirschnerge=
selle Anton Parsicke, der Fleischerpursche Joseph
Thamm, und der Weberpursche Carl Maas,
hiemit zugleich vorgeladen, in besagtem
Termi=
no peremptorio
den 20 Februar 1784
eben=
falls hier zu Rathhause zu erscheinen, und von
ihrer verbotwidrigen Wanderschaft Red, und
Antwort zu geben, bey Strafe des Verlustes
ihres gegenwärtigen und zukünftigen
Vermö=
gens. Canth in Niederschlesien den 11. Au=
gust 1783.
Citat. Johann, und Anna Maria Starzerin.
Nachdem der Johann, und Anna Maria
Starzerin. Herrschaft Deinzendorfferische
Pu=
pillen von Waitzendorf V. U. M. B. gebür=
tig, noch derselben nächsten Befreundten
Ange=
ben bereits über 50 Jahre abwesend, und
un=
wissend sind, diese aber einiges Vermögen über
Absterben ihres Großvatern Jakob Starzer sel.
bey der Herrschaft Deinzendorfferischen
Wai=
senkassa anliegend haben: Als werden
diesel=
be, oder dessen allenfallige Erben hiemit
ein=
beruffen, daß sie von heut Dato an binnen 1
Jahr 6 Wochen 3 Tägen sich in der
Amtskanz=
ley zu Deinzendorf alsogewiß legitimiren sollen,
wie um widrigen erbauter Johann und Anna
Maria Starzerin, für tod gehalten, und selbes
Vermögen den befindlich: schon angemeldeten
nächsten Befreundten ausgefolget werden
wür=
de. Schloß Deinzendorf den 10. Juli 1783.
Citat.
Mathias Hohenecker, und Joseph
Wagenhofer.
Von der gräflich Prosper Sinzendorfischen
Herrschaft Ernstbrunn in ni. öst. V. U. M. B.
wegen wird hiemit kund gemacht: wasmassen
bey der herrschaftl. Waisenkassa nachbenannter
2 Partheyen ihre angefallene elterliche
Erb=
schaften sich
in deposito
befinden: als Mathias
Hohenecker, ein Bauerssohn von Roßldorf, und
Joseph Wagenhofer, ein Wasenmeisters Sohn
von Streitdorf. Da nun obbemeldte Partheyen
über 38 Jahr von hier abwesend sind, ohne
daß man von ihren eigentlichen Aufenthalt,
Leben, oder Todt eine zuverläßliche Nachricht
einzuholen vermögend wäre, und nun um
Ausfolglassung dieser Depositengelder bereits
derselben allhier befindliche Befreundte
ange=
sucht haben; als wird ihnen Mathias
Hohen=
ecker, und Joseph Wagenhofer, oder allenfalls
derselben hinterlassenen sich rechtsbeständig
le=
gitimiren könnenden Erben, Erbenserben, Ces=
sionarien, oder Creditoren hiemit auferleget,
daß sie bey hiesig herrschaftl. Amtskanzley in
ner 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Täg, das ist
den 26. August 1784. um obgedacht in
Depo=
to befindliches Vermögen sich alsogewiß
an=
melden, und hiezu legitimiren sollen, wie im
widrigen widerholtes Vermögen durch
obrig=
keitliche Abhandlung den nächsten Befreundten
ex deposito
verabfolget werden würde. Schloß
Ernstbrunn den 12. Juli 1783.
Citat. Leopold Jppenreitter.
Der hiesig reichsgräft. Excell. Schönbornische
Pupill, Leopold Jppenreitter, von Unterbergern,
hat bey der Waisenkassa nach seiner sehr
lan=
gen Abwesenheit noch immer ein Vermögen
an=
liegend, daher sich derselbe, oder seine Erben
den 7. Oktober 1784. bey der hiesigen Kanzley,
hierum um so richtiger anzumelden haben; als
sonst desselben Vermögen den sich nächst
legiti=
mirten Befreundten hinausbezahlet, der
Leo=
pold Jppenreitter, oder dessen Erben nicht mehr,
gehöret, und ihnen das ewige Stillschweigen
auferleget seyn solle. Schloß Mauttern den 22.
August 1783.
Citat. Pupillen nach Niederwallsee.
Von der Reichsgräfl. Franz Karl Daunischen
Pupillarherrschaft Niederwallsee in U. Oe. V.
O. W. W. werden anmit nachstehende über 32
und mehrere Jahre schon unwissende Pupillen,
als Johann Georg Pettinger von Wallsee, Su=
sana Pertschin aus der. Rößlischen
Verlassen=
schaft, Thomas Huber von Jglschwang, Adam
Fernberger von der Kunzmühl in Biederbach,
Johann, und Justina Teutschin von der
Grab=
mühl, Elisabeth N. aus der Hainbergerischen
Verlassenschaft, Mathias Holzinger von
Schmidtsberg ein Soldat, und Mathias
Ober=
leitner, entweder sie selbst, oder ihre
rechtmäs=
sige Erben binnen 1 Jahr, 6 Wochen, 3 Täg
〈…〉 mit den hiezu benötigten
Beglau=
bungsdokumenten bey hiesigem Pfleggericht um
so sicherer zu erscheinen vorgeladen, als im
wi=
drigen sie nicht mehr gehöret, als verstorben zu
seyn erkennet, und mit ihren angefallenen
Erb=
theil, was Rechtens ist, fürgekehret werden würde.
Niederwallsee den 23. August 1783.
Citat. Johann Georg Kekh.
Die Herrschaft Graueneg fodert den über 50
Jahr abwesenden Johann Georg Kekh, von St.
Johanns in N. Oe. gebürtig, oder dessen
Er=
ben von heut nach 1 Jahr, 6 Wochen, 3 Täg,
daß ist den 16. November 1784 zur
Amtskanz=
ley allda, als ansonst derselbe für tod erkläret,
und mit den bey der Waisenkassa anliegenden
Vermögen wie Rechtens ist verhandelt wurde.
Graueneg den 30. September 1783.
Amort. Kirchlechnerische Satzbriefe.
Von den, dem löbl. Stift zun Schotten
unnirten Montserrater Grundbuch wird
hie=
mit kund gemacht: es habe Richter und Rath
des landesfürstl. Markt Pertholdsdorf
ange=
zeigt, daß der von den Leopold Kirchlechner,
burgl. Schuhmacher in besagtem Markt
Per=
tholdsdorf, und Katharina dessen Ehewirthin,
zu Versicherung ihres väterlichen Erbtheils pr.
43 fl. 39 3 / 4 kr. von den damaligen löbl.
Montserrater Grundbuch unterm 30. Juli 1729.
ausgefertigte Satzbrief samt
Originalobliga=
tion, dann ein weiterer deto von eben diesem
Kirchlechnerischen Konleuten an den Markt=
Rath Perchtoldsdorf zu Versicherung deren dem
minderjährigen Kaspar Römmel zur väterlichen
Erbsgebühr zugetheilten 100 fl. ausgefertigten
Satzbrief dd. 30. Juli 1729. samt der
Ori=
ginalobligation in Verstoß gerathen, und
könn=
ten über vielfältiges Nachsuchen nicht
ausfin=
dig gemacht werden, baten also, daß beyde
diese Obligationen und Satzbriefe, amortisi=
ret werden möchten. Daher wird denjenigen,
welche obbemeldte zwey von denen
Kirchlechne=
rischen Konleuten, unterm 30. Juli 1729.
ausgestellte Originalobligationen, und
Satz=
briefe in Handen, hievon Wissenschaft, oder
allenfalls einige Foderung hierauf haben, er=
innert, daß selbe sich binnen eines Jahrs, 6
Wochen, und 3 Tägen, daß ist bis 2. Oktob.
des 1784. Jahrs bey den dem Stift Schotten
unirten Montserratergrundbuch alsogewiß
mel=
den, und sich hiezu legitimiren sollen, wie im
widrigen nach verflossenen Termin keiner mehr
gehöret, sondern diese Satzbriefe samt
Obli=
gationen
ex officio
kaßiret, und annuliret
werden wurden.
Amort. Harmayrischer Sperrsvormerkschein.
Von N. Superintendenten und
Spitalmei=
ster des Burgerspitals in Wien wird hiemit zu
vernehmen gegeben: es sey auf Anlangen des
Herrn Joh. Edlen v. Schweitzer,
J. U. D
. an
H. u. Gr Adv. als gerichtl. verordnet Johann
Harmayrischer
Curat ad lites
wider die
Ket=
tenhofer Cartonfabrike, und resp. Herrn Rieger,
burgerl. Handelsmann, als gewesten
Verwal=
ter gedachter Fabrike, verwilliget worden, daß
respektu der für erstbemeldte Cartonfabrike auf
des Joh. Harmayr sel. Halbscheide des Hauses
zum rothen Fässel Nr. 113 am Spitalberg in
pcto
438. fl. ausgefertigte, und nicht in
Vor=
schein gebracht werden könnende, mithin
ver=
lohrne Sperrsvormerkschein
dd.
31. Jäner 1772
amortisirt werde. Als haben jene, welche
et=
wa gedachten Sperrsvormerkschein in Handen
haben, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg
in der Burgerspitalsgrundstube in Wien zu
er=
scheinen, selben mitzubringen, und zugleich ihre
etwa hierauf habende Foderungen alsogewiß zu
liquidiren, wie im widrigen erwehnter
Sperrs=
vormerkschein
ex officio
kassirt und abgethan
werden würde. Wien den 18. August 1783.
Amort. Kimmeriische Obligation.
Von dem Grundbuch des Predigerklosters in
Wien wird hiemit zu wissen gemacht: demnach
der diesseitig behauste Unterthan zu Nußdorf,
Leopold Kämmerl, und Katharina seine
Ehe=
wirthin wegen von ihr der Kämmerin
Schwe=
ster Juliana Langin dargeliehene 175 fl 18 kr.
Kapital, zur Herrschaft Leyden gegen
Beschei=
nigung im Jahr 1760. eine Obligation und
Satzbrief dd. 16. Juli 1760. eingelegt haben,
welch ein und anders dieselbe, da die
Julia=
na Langin ihnen solches Kapital hernach
näm=
lich nachgesehen, auch darüber im Jahr 1764
verstorben ist, von gedachter Herrschaft
Ley=
den ⟨
ad cessandum
⟩
, zurückverlanget haben, die
Herrschaft Leyden aber anstatt dessen unterm
2. May d. J. weiters sich schriftlich geäussert
hat; daß von oberwähnter Obligation samt
Satzbrief bey derselben jetzo nichts
vorgefun=
den werden könne, sie auch an ihnen
Kimmer=
lischen Konleuten, und ihren Erben seine
Fo=
derung machen wolle; hingegen durch eine Zeit
von 23 Jahren die vorbemeldete Obligation samt
Satzbrief etwan in fremde Hände gekommen
seyn könnte, als hat er Leopold Kimmerl samt
seiner Ehewirthin zu mehrerer Sicherheit um
die Ausfertigung eines in derley Fällen
gewöhn=
lichen Amortisationsedikts gebeten. Wenn nun
in dieses Begehren zu gewilligen kein Anstand
gefunden worden: als haben all jene, welche,
etwas an vorgedachter Obligation samt
Satz=
brief eine Foderung zu machen haben mögen,
binnen 1 Jahr 6 Wochen und 3 Tägen solch
ihre Foderungen bey diesem Grundbuch
alsoge=
wiß anzubringen, und darzuthun wie im
wi=
drigen dieselbe ohne weitern kaßiret werden
soll. Wien den 15. September 1783.
Amort. Gaheißischer Satzbrief.
Von der gewest k. k. Vicedomischen nunmehr
wieder des hiesigen Burgerspital herrschaftlichen
Penzing Grundbuchs wegen, wird hiemit kund
gemacht: Demnach bey diesem herrschaftlichen
Grundbuch des mehreren angezeigt worden, daß
Elias Jakob Gaheiß, Burgerspitalsunterthan,
und Glasermeister zu Penzing, und Dorothea
seine Ehewirthin, mittelst eines Satzbriefs von
dato 17. November 1745 ihre eigenthumliche
Behausung und Zugehörung dem Herrn Franz
Joseph Jaus, kais. Leibchyrurgo um diejenige
ihm schuldige, und von selben hierauf wider
sie Gaheißische Conpersonen in
ordine
executio-
nis
bis. auf die wirkliche Hauptsperr
eingeklag=
te 100 fl. Kapital, welches sie nämlich
vigore
einer den 12. Juni 1736 ausgestellten
Schuld=
obligation zu ihrer vorgefallenen Nothdurft,
sonderheitlich aber zu Erbauung eines Zimmers
von ihme baar dargeliehener empfangen haben,
über die
sub
dato 6. Oktober 1745 ergangene
obrigkeitliche Verordnung dergestalt versetzet
und verpfändet, daß sie anbey untereinstens
ver=
sprochen, diese 100 fl. Kapital innerhalb 5
Jah=
ren ohne Aufkündung, und zwar nach und nach
mit jährlichen 20 fl. samt dem zu 5 pr. Cent.
laufenden Jnteresse ihme Hrn. Darleiher dessen
Erben, oder andern dieses Schuldbriefes
getreu=
en Jnhabern richtig zu bezahlen. Da nun aber
über schon vor Jahren geschehene Abzahlung
die=
ser Schuldpost sothaner Satzbrief in Verstoß
gerathen, und uneracht all möglichen
Nach=
suchen noch nis nunzu nicht hervorgekommen,
mithin erforderlich diesen durch gewöhnl. Amor.
tisationsedikt zu verruffen und förmlich kassiren
zu lassen; Als werden jene, welche obgemeldten
Originalsatzbrief bey Handen, oder sonst hievon
Wissenschaft, oder auch allenfalls einiges Recht
und Foderungen daran haben, von zu Ende
ge=
setzten Dato an binnen 1 Jahr, 6 Wochen, 3
Tägen bey obgedacht hiesigen Burgerspitals=
Grundbuch alsogewiß
una cum Legitimatione
ihrer Jnnhabung zu produciren, und
einzule=
gen haben, wie im widrigen derselbe nach
ver=
flossenen legalem Termin ohne weiters für null
und unkräftig gehalten, und
eo ipso
beym
Grundbuch
ex officio
für alzeit abgethan und
kassirt werden würde. Wien den 30. Septem=
ber 1783.