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Wiener Zeitung

Nr. 73, 10. September 1783

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[1]

Jnnländische Begebenheiten.

Wien.

Die Gesumdheitsumstände Sr. Kön.
Hoh. des Erzherzogs Maximilian
fahren fort sich täglich zu verbessern, und
schon können Se. Kön. Hoh, der freyen
Luft genießen, doch ohne noch vollkom=
men
hergestellt zu seyn.

An hiesiger Universität hat am 4. d. M.
Hr. Anton Fröhlich, aus Grätz in Steyer=
markt
gebürtig, zur Erhaltung der Doktors=
würde
aus der sämmtlichen Arzneykunde
verschiedene Sätze vertheidigt, und den

allgemeinen Beyfall seiner Zuhörer er=
halten
, unter welche eine Abhandlung
von dem Gebrauche und den Wirkun=
gen
der zusammengesetzten Arzmeymit=
teln
vertheilt wurde.

Tags darauf hat eben daselbst der Hr.
Joseph des H. R. R. Graf v. Thun sich
seiner öffentlichen Prüfung aus mehreren
Theilen der reinen und angewandten Ma=
thement
, unter Anleitung des Hrn. Abbe,
Freyherrn v. Metzburg, ordentlichen
Lehrers der mathematischen Wissenschaf=
ten
, im philosophischen Hörsaale unter=



[2]

worfen, Der Geprüfte hat dabey eben
so viele Anlage, als Fleiß und erworbe=
ne
Kenntnisse gezeigt, und sich hiedurch
die Lobsprüche aller Zuhörer verdient.

Jn der K. K. Theresianisch=Savoischen
Ritterakademie unterzog sich am 26. v.
M. der Hr. Franz Leopold Edler v. Le=
venthal
einer öffentlichen in der Mutter=
sprache
vorgenommenen Vertheidigung
der vornehmsten Sätze aus dem deutschen
Staats=und Lehenrechte, wie auch aus
dem allgemeinen Staats=und Völker=
rechte
, unter dem Vorsitze des Hrn. Joh.
Bapt. Edlen v. Schloißnigg, K. K.
wirklichen Rathes, beeder Rechten Dok=
tors
, und des allgemeinen und besonde=
ren
Staats=und Völkerrechtes Lehrer
daselbst. Der Defendent wurde von eben
so gelehrten als ansehnlichen Männern
in Gegenwart vieler Zuhörer geprüft,
und that allen vollkommenes Genügen.

Oesterr. Niederlande. Auszug eines
Schreibens aus Brüssel vom 28. Aug.
Die neuen grossen Gebäude an dem Park
fangen nun allmählich an ihre Bestimmung
zu erfüllen. Schon hat der höchste Rath
von Brabant seine ersten Sitzungen in
dem daselbst erbauten neuen Rathhause
gehalten, und im Kurzen wird der Herr
Kanzler den zu dessen Wohnung bestimm=
ten
rechten Flügel dieses Gebäudes be=
ziehen
. Ein Gleiches wird auch ehestens
der bevollmächtigte Englische Minister an
dem hiesigen Hofe, Milord Torrington,
thun. Die Häuser, welche zur Ausfül=
lung
der leeren Plätze noch abgiengen,
und der zur Wohnung des K. K. bevoll=
mächtigten
Ministers bestimmte Pallast,
erheben sich mit ungemeiner Geschwindig=
keit
, und werden noch vor dem Ende
dieses Jahrs unter Dach kommen. Mit
gleicher Thätigkeit wird an der Ebenma=
chung
des Grundes, und an der Anle=
gung
der Baumreihen gearbeitet, welche
seit dem vorigen Jahre an dem Platze der
ehemaligen Bastey angefangen wurden
und durch ihre Lage, ihre Länge, ihre
Schönheit, und ihre Aussichten, die ei=
nerseits
auf die Felder, und andererseits,

auf den Park und die Stadt gehen, alle
Annehmlichkeiten verbinden. Diese
Verschönerungen des Paris nehmen in
Gegenwart vieler fremden Zusehern, und
hiesigen Einwohner, zur allgemeinen Ver=
wunderung
und Zufriedenheit täglich zu.

Mähren. Aus Brünn vom 6. Sept.
Des Kaisers Maj. kamen den 1.
d. M. aus dem Lager in die hiesige
Stadt, stiegen in dem Gasthofe zum Ad=
ler
ab, nahmen an diesem=und dem fol=
genden
Tage das Bürger=und Militär=
spital
, das grosse neue Gebäude auf
dem Platze der ehemaligen Jesuiten, wie
auch jenes zu St. Thomas, das Stift
in Obrovicz, das Königkloster, den der=
maligen
Aufenthalt der Waisenkinder vom
Militaire bey St. Anna, das ehemali=
ge
Landhaus, und endlich auch den
Spielberg in Augenschein, und reiseten
dann am 3. d. Mon. von hier nach Böh=
men
ab.

Böhmen. Die Briefe aus Prag vom
5. d. M. enthalten folgendes: —„ Nach=
dem
am 1. d. M. die beyden Dragoner=
regimenter
Koburg und Waldek in dem
hiesigen Lager eingetroffen sind, so wur=
den
diese Tage her schon verschiedene
Kriegsübungen vorgenommen. Gestern
sind des Kaisers Maj. in das gewöhn=
liche
Hauptquartier zu Hlaupietin an=
gekommen
, von wannen Höchstselbe zu
der vorhabenden feyerlichen Belehnungs=
handlung
hieher in die Stadt sich begeben
werden. Der Herr Hofkammerfurier
von Edlensperg macht hiezu einsweilen
alle erfoderlichen Anstalten. Auch sind
4 Königl. Ungarische, und eben so viele
Pohlnische Kaiserl. Leibwachen hier ein=
getroffen
, um bey dieser Feyerlichkeit zu
paradiren.

Der Englische Generallieutenant und
Vicegouverneur von Gibraltar, Sir Boyd,
ist in den letzten Tagen vorigen Mo=
nats
zu Prag angekommen, um, wie
verlautet, dem allda zu haltenden Lust=
lager
der K. K. Truppen beyzuwohnen.
Unterdessen beschäftiget sich der Hr. Ge=

[3]

neral mit Besichtigung der Merkwür=
digkeiten
dieser Stadt.

Ungarn. Aus Presburg vom 3. Sept.
Den 28. v M. ist allhier die Vorstel=
lung
des neuerwählten Statthalterey=
rathspräsidenten
, Hrn. Grafens Christ.
Niczky ꝛc. mit den gewöhnlichen Feyer=
lichkeiten
vollzogen worden. Tags dar=
auf
wurde durch obbenannten Hrn. Gra=
fen
der Hr. Graf v. Balassa, der Kön.
Ungarischen Kammer als Präsident vor=
gestellt
. Der Hr. Statthaltereyraths=
präsident
hielt hiebey eine bündige Re=
de
, welche Hr. Graf Franz Zichy im
Namen der gesammten Kammer beant=
wortete
. ”„

Aus Pest wird unter dem 3. Sept.
geschrieben: Den 27. v. M. ver=
starb
in dem hiesigen Jnvalidenhause ei=
ne
Soldatenwittwe, Namens Barbara
Mayerinn, die ein merkwürdiges Al=
ter
von 119 Jahren erreicht hat. Sie
war zu Ried in Bayern im J. 1664
gebohren worden, hatte sich im 35. Jah=
re
zum erstenmale verheurathet, war
nach einer 22 jährigen Ehe, und einem
jährigen Wittwenstand, zur zweyten Ehe
geschritten, in der sie abermals 17 Jah=
re
lebte, und nach 2 Wittwenjahren,
sich 1742 zum drittenmal in ihrem 77.
Jahre verheurathete, in dieser Ehe neu=
erdings
35 Jahre zubrachte, bis sie in
J. 1777 wieder Wittwe wurde. Nur
aus der ersten Ehe zeugte sie Kinder,
10 an der Zahl, wovon 6 in dem letz=
ten
Türkenkriege zu Belgrad an der Pest
starben. Sie war durch die von Jugend
auf gewohnte Lebensart so abgehärtet,
daß sie auch in ihren letzten Jahren den
gewöhnlichen Ungemächlichkeiten des Al=
ters
nicht erlag, stets gutes Muthes
und stark genug war, bis 3 Monate vor
ihrem Ende, in verschiedene Gegenden
der Stadt zur Messe zu gehen, und in
dem Jnvalidenhause täglich über eine
ziemlich hohe Treppe zum Mittagsessen
zu steigen, das ihr durch die Freygebig=
keit
des Hrn. Hauptmanns, Grafen v.
Haßlinger, gereicht wurde.

Die auf den außer der Stadt lie=
genden
Feldern seit dem 17. v. M. kam=
pirende
zwey Regimenter, Samuel Gyu=
lay
, und Niklas Esterhazy, ingleichen
das Davidovicssische Grenadierbattaillon,
sind am 1. dieses Monats auseinander
gegangen, und haben ihre ehemaligen
Quartiere wieder bezogen. Einige ent=
fernt
gewesene Compagnien sind näher
hier herum verlegt worden.

Gestern wurde zu Ofen das Anden=
ken
der i. J. 1686 am 2. Sept. glücklich
erfolgten Wiedereroberung der dasigen Fe=
stung
, durch ein feyerliches Dankfest er=
neuert
.

Ausländische Begebenheiten.

Afrika.

Algier.

Das umständliche Tagebuch von der
Unternehmung der Spanischen Flotte ge=
gen
Algier, ist in der Madriter=Hofzei=
tung
geliefert worden. Es geht noch
nicht weiter als bis zum 3. August, und
lautet folgendermassen:

Don Antonio Barcelo, der Gene=
ral
=Commandant, der gegen die Stadt
Algier bestimmten Unternehmung, hat
durch ein aus der dasigen Bay abge=
fertigtes
Schreiben, die Nachricht er=
theilt
, daß die anhaltend widrigen Ostwin=
de
die Flotte, welche am 1. Jul. aus
dem Hafen von Carthagena ausgelau=
fen
war, zu öfterenmalen genöthigt
hätten an verschiedenen Gegenden der
Spanischen Küste sich zu nähern, und
endlich den 16. Jul. da plötzlich eine Mee=
resstille
eintraf, 15 Seemeilen ostwärts
von Oran, an der Afrikanischen Küste
vor Anker zu legen. Nachdem die Flotte
allda die bisher erlittenen Beschädigungen
ausgebessert hatte, gieng sie am 27. Jul.
mit einem Nord=und Nordostwind wie=
der
unter Segel, und richtete ihren Lauf
nach der Bucht von Algier. Es glückte



[4]

ihr endlich am 29. Jul. daselbst ankern
zu können. Damals bestand selbe aus
4 Linienschiffen, 6 Fregatten (wovon 2
Maltesische sind) 10 Schebecken, 3 Bri=
gantinen
, 1 Belandren, 15 Bombardier=
und, 10 Kanonier=Schaluppen, 9 Län=
dungs
=Schaluppen, 4 Branders, und 4
mit Pulver beladenen Fahrzeugen, nebst
2 ⟨Aotso⟩schiffen. Jn dieser Liste sind das
Kriegsschif, die Fregate, und die Belan=
dre
mitbegriffen, welche sich schon zum
Voraus in der besagten Bucht festgesetzt
hatten, um den anderen Schiffen die
Ankerplätze zu versichern. Das ungestümme
Meer und ein Ostwind, die beständig an=
hielten
, gestatteten nicht den Angrif gegen
den Platz alsogleich zu unternehmen, da der
General immer dabey auf die Sicherheit der
kleinen Schiffe Rücksicht nehmen muste.
Unterdessen fanden sich bey der Flotte
noch 1 Schebecke, 2 Belandren, 3 Kano=
nier
=und 3 Bombardier=Schaluppen ein,
welche während der Fahrt von der Flot=
te
waren getrennt worden. Am 1. Au=
gust
, da die Zeit doch anfieng sich auf=
zuheitern
, obschon Meer und Wind wie
vorher verblieben, bereitete man sich
zum Angrif, und machte die Anordnung
der Schiffe also: Die 18 Bombar=
dier
=Schaluppen stellten sich in die vor=
derste
Linie, und an ihrer Spitze war der
kommandirende General in seiner Fe=
lougre
. Um diese Linie zu unterstützen,
wurde den 13 Kanonierschaluppen mit 10
Landschalupen an den beyden Flügeln
ihr Platz angewiesen; die Schebecken
St. Blas und St. Lino, 2 Belandren
und andere Kriegsschiffe wurden in ge=
wisse
Entfernungen gestellt, um den Feind
zu empfangen, wenn er einen Ausfall
machen wollte. Nach dieser Anordnung
fieng die Linie um 2 Uhr Nachmittags
ihr Feuer gegen den Platz an. Es währ=
te
bis zum Sonnenuntergange, da sich
endlich die Schaluppen, aus Mangel an
Munition, zurückziehen musten. Sie war=
fen
an diesem Tage 380 Bomben, und
obschon selbe, wegen der Nässe, welche
das Pulver an sich gezogen hatte, nicht
vollkommen ihre Wirkung thun konnten,
und die Feinde ein sehr lebhaftes Feuer

von ihren Batterien, wie auch von 2 Sich=
luppen
machten, die den Spanischen
sehr nahe rückten, (deren Feuer aber dar=
um
meist jenseits der Linie hinausgieng)
so bemerkte man doch, daß die Spa=
nischen
Bomben in dem Platze starke Ver=
wüstung
angerichtet hatten, aus welchen
1075 Kugeln und 30 Bomben geworfen
wurden, ohne den Spaniern einen an=
deren
Verlust zu verursachen, als daß
in einer ihrer Kanonierschaluppen 2 Mann
getödtet und 2 verwundet wurden.

Am 2 August. um 3 Uhr Nachmit=
tags
, unternahm der General D. Barcelo
seinen neuen Angrif, dessen Feuer etwas
länger als eine Stunde anhielt, und
nur, nachdem aller Kriegsvorrath ver=
braucht
war, wieder abließ. Während
dieses Angriffes rückten 22 Algierische
Fahrzeuge, worunter sich 9 Galioten,
und die 2 oberwähnten Schaluppen be=
fanden
, aus ihren Ankerplätzen vor,
und wollten einen Versuch gegen die
Spanische Linie machen; aber die
Spanischen Kanonierschaluppen, die
der General gegen selbe absandte, nöthig=
ten
sie mit 390 Kanonschüssen bald
wieder zum Rückzuge. Die Bombarden
warfen 375 Bomben, wovon die mei=
sten
ihre Wirkung hatten. Das hefti=
ge
Feuer der Algierer, das in eben dem
Verhältnisse nachließ, als das Spanische
zunahm, zeigte sattsam wie viel sie da=
bey
litten. Wirklich sah man 2 verschie=
dene
Gegenden des Platzes in Brand
gerathen: in dem östlichen Quartiere, nächst
dem Ankerplatze dauerte das Feuer eine
Stunde lang; weiter aber gegen den
Mittelpunkt der Stadt, grief die Flamme
den ganzen Abend hindurch bis in die
späte Nacht, mit verwüstender Wuth,
immer weiter um sich, obschon die Ein=
wohner
mehrere daranstossenden Häuser
niederrißen. Die Feinde schossen an die=
sem
Tage 1436 Kugeln und 80 Bom=
ben
, ohne daß die Spanier einen ande=
ren
Schaden davon gehabt hätten, als
daß ihnen ein Lieutenant und 1 Matro=
se
verwundet wurde.

Der General=Kommandant lobt un=
gemein
den Eifer, den Muth, und die

[5]

Zufriedenheit, welche in beyden Angrif=
fen
sowohl die Offizieren, als die gemeine
Mannschaft, bewiesen haben, und er
schliest seine Depesche mit den Worten:
daß wenn die Zeit, die bisher sehr un=
günstig
war, sich bessern, und wenn der
Wind nur einige Tage hindurch von Süd=
westen
wüthen möchte, so hofe er sein
Vorhaben zum Ruhme der Nation, und
zum Verderben der Algierer glücklich
auszuführen.

Don Joachim Moscoso, Komman=
dant
des Brigantines, welcher diese Die=
pesche
von dem Generale gebracht hat,
setzt in seinem von Alicante abgesandten
Briefe hinzu, daß obschon er in der
Nacht vom 2. August von der Flotte ab=
gegangen
wäre, so sey es doch nicht
möglich gewesen vor dem 3. Aug. um 8
Uhr Morgens über das Vorgebürge del
Pescado hinauszukommen, und hiedurch
habe er Gelegenheit gehabt noch den drit=
ten
Angrif zu sehen, der eben diesen
Morgen geschah. Er fieng gegen halb
7 Uhr an, und währte bis 8 Uhr. Don
Mostoso sah, daß die ersten 3 Bomben
mitten in der Stadt zerplatzten, und die
übrigen Bombarden ein sehr lebhaftes
Feuer machten, so daß man stets 8 bis
9 Bomben in der Luft sah, woraus zu
urtheilen ist, das auch dieser Angrif sehr
nachdrücklich gewesen seyn müsse; aber
Don Moscoso konnte die Wirkungen der=
selben
nicht ausnehmen, wegen des Rau=
ches
, den das feindliche Feuer verursach=
te
, das an diesem Auge lebhafter, als
die vorigen war.

Europa.

Portugall.

Die vor einigen Jahren zu Lissabon
errichtete Akademie der Wissenschaften
hielt am 27. Jul. eine öffentliche Ver=
sammlung
aller ihrer Mitglieder, in wel=
cher
man zur Wahl eines Präsidenten
schritt, welche einstimmig auf den Herz.
La Foens und Braganza fiel, der bey die=
ser
Gelegenheit eine sehr zierliche Rede
hielt, worinn er mit patriotischem Eifer
die Vortheile schilderte, welche das Reich

von den lobenswürdigen Bemühungen
der gelehrten Mitglieder dieser Akademie
zu erwarten habe. Hierauf nahm der
Vicomte di Barbazena die Vertheilung
der Akademischen Preise vor, und zuletzt
wurden von verschiedenen Mitgliedern
einige neue und wichtige Aufsätze gelesen.

Aus verschiedenen Gegenden des Rei=
ches
wird berichtet, daß am 6. Jul. eine
Erderschütterung verspürt worden sey,
davon zwar die Stärke sehr ungleich war,
aber in den Provinzen Thomas, Abran=
tes
und Leyra am heftigsten ausbrach.

(Der 6. Jul. war es eben, an dem
auch zu Fiume, zu Achen, und an verschie=
denen
anderen Gegenden von Europa ein
Erdbeben verspürt worden ist.)

Spanien.

Der König hat den Don Felix de ⟨Tou⟩=
rada
, Brigadier der Königl. Flotten,
zum Flottenkommandanten gemacht, und
ihm den Posten eines Generalaufsehers
über die Königl. Seemacht anvertraut.

Noch sind die neuesten Berichte, in Be=
traf
der Flotte des Don Osorno immer
widersprechende, und ungewiß: nach ei=
nigen
ist selbe nach Ferrol gesegelt, um
allda abzutackeln, nach anderen will man
sie schon im Mitteländischen Meere ge=
sehen
haben.

Aber hierinn stimmen alle Berichte aus
Madrit und Kadix überein, daß Don
Solano, der Anführer der Spanischen
Flotte in Westindien, welcher vor Kur=
zem
zu Kadix mit 120 Linienschiffen, und
einer reichen Menge von Kaufmannsschif=
fen
angelangt ist, so wie auch der Gene=
rallieutenant
, und vormaliger Statthal=
ter
der Havanna, Don Manuel Cagigal,
der zugleich allda miteingetroffen war,
in dem Augenblicke ihrer Ankunft zu Ka=
dix
in Verhaft genommen worden seyen.
Die Ursache eines solchen Benehmens
wird verschiedentlich angegeben. Man
sagt, ihre Sache würde durch ein förm=
liches
Kriegsgericht untersucht werden.

Jtalien.

Sardinien. Die Briefe aus Turin
vom 19. Aug. melden unter anderen,

[6]

daß in dem Gebiete des Königs ansehn=
liche
Kriegesrüstungen veranstaltet wer=
den
. Es wird viele Mannschaft gewor=
ben
, um die Regimenter vollzählig zu
machen, und die festen Plätze werden in
Vertheidigungsstand gesetzt. Ob diese
Anstalten nur eine zur Aufrechthaltung des
Staates nöthige Vorsicht oder andere
Absichten zum Grunde haben, hierüber
läst sich noch nichts Bestimmtes angeben.

Toskana. Der Graf Mocenigo, Jhre
Rußisch. Kais. Maj. Staatsrath, ist vor
Kurzen von Livorno nach Florenz ge=
kommen
, und hatte am 26. Aug. eine
Audienz bey Sr. K. H. dem Erzherzoge
Grosherzoge, in welcher er seine Be=
glaubigungsbriefe
, als Geschäftsträger
J M. der Kaiserinn von Rußland am
herzogl. Grosherzogl. Hofe vorzuwei=
sen
die Ehre hatte.

Jm Hafen von Livorno langten am
26. Aug. das Kön. Sicilanische Kriegs=
schif
S. Giovacchino von 60 Kan. und
500 Mann, unter dem Commando des
Marchese D. Nic. Espluga, nebst der
Königl. Fregate S. Dorotea von 36
Kan. und 250 Mann, commandirt von
D. Giac. Fardella an, welche allda die
Ankunft der Erzherzoginn Herzoginn von
Parma erwarten sollen, um J. K. H.
nach Neapel zu bringen.

Kirchenstaat. Nachdem der Caval.
Girolamo Zulian, welcher seit einiger
Zeit, in der Eigenschaft eines außeror=
dentlichen
Bothschafters der Republik
Venedig am Römischen Hofe, an der
Beylegung der Streitigkeiten wegen der
Gränzen v. Ferrara gearbeitet hatte,
(N. 61) dieses Geschäfte zu Stande
gebracht hatte, so ist derselbe am 21. Aug.
mit grosser öffentlicher Pracht von Rom
nach Venedig zurück gereiset.

Neapel. Der König hat sich am 17.
mit einer Meeresfahrt erlustiget, und
sich an Borde des Kriegsschiffes Gio=
vacchino
, und der Fregaten S. Doro=
tea
und S. Theresa begeben. Die bey=
den
ersteren sind hierauf am 18. Aug.
nach Livorno abgesegelt, um die Ankunft
Erzherzoginn der Herzoginn v. Parma allda
zu erwarten: unterdessen vernimmt man,

das J. K. H. ihre Reise bis in den
Monat Oktober verschoben haben, und
dann gesonnen sind, dieselbe zu Lande
zu machen.

Seit kurzer Zeit befinden sich in Nea=
pel
zwey Königl. Spanische Generale,
Fond de Viele und de Roccas, welche
die Königl. Sicilianischen Truppen auf
den Fuß der Spanischen einrichten sollen.

Frankreich.

Der Englische Bothschafter zu Paris,
Herzog v. Manchester, und die bevoll=
mächtigten
Minister der vereinigten Staa=
ten
von Amerika, hatten am 17. Aug.
eine Conferenz, in welcher der Defini=
tivfrieden
zwischen beyden Mächten ge=
schlossen
, und bis zur Unterzeichnung
gänzlich zu Stande gebracht wurde.

Da die Bourbonischen Mächte mit
Großbritannien eben so weit schon ge=
kommen
sind, so fehlt nichts mehr als
die letzte Entschließung der Republik der
vereinigten Niederlande, um dieses wich=
tige
Geschäfte vollkommen zu schließen.

Es ist nunmehr der am 16. Jul. im
J. 1782, durch den Grafen v. Verge=
nes
und Hrn. B. Franklin geschlossene
Vergleich der Krone Frankreichs mit
den vereinigten Staaten, zur Regulirung
der gemachten Anlehen, der Jnteressen,
und der Rückzahlung bekannt gemacht
worden, und daraus ersieht man I . Daß
der König v. Frankreich den vereinigten
Staaten v. Amerika in dem J. 1778,
3 Million Livres im J. 1779 1 Mill.
im J. 1780, 4 Mil. im J. 1781, 4 Mill.
im J. 1782, 6 Mil. folglich in allen
18 Million Livres (= 7, 200, 000 Kais.
Gulden geliehen habe, welche der Con=
greß
versprochen hat im J. 1788 sammt
den Jnteressen zu 5 v. hundert zurück=
zubezahlen
. II . Da aber diese Rückzah=
lung
auf einmal dem Congreße zu be=
schwerlich
fallen würde, so bewilliget
der König, daß selbe in 12 Fristen je=
desmal
zu 1, 500, 000 Liv. und nur in
Zeit von 12 Jahren, vom dritten Jahre
nach dem Frieden anzufangen, geleistet
werde. III . Erläst der König dem Con=
gresse
alle rückständigen Jnteressen bis

[7]

auf den Tag der Unterzeichnung des Frie=
dens
. IV . Die Jnteressen werden je=
desmal
zugleich mit dem Kapitals abge=
tragen
, und vermindern sich folglich
mit jeder Frist. Doch steht es dem Con=
grosse
frey, wenn er es thun kann, noch
eher sich der ganzen Schuld zu entledi=
gen
. V . Der Congreß nimmt die in
Holland im Namen des Königs gemach=
te
Anleihe von 5 Mil. Holländ. Gulden
auf sich, und macht sich VI . Anheischig,
diese Schuld nach den von dem Könige
deshalb unter dem 5. Nov. 1781 einge=
gangenen
Bedingnissen abzuzahlen. VII .
Diese Bezahlung geschieht an den König
vom J. 1787 anzufangen in 10 Fristen
zu 1 Mil. Livres jedesmal: der König
erlaßt dem Congresse alle Commissions=
und Bankkosten. VIII . Die Jnteressen
von dieser Anleihe werden zum Ganzen
gerechnet, und dem Könige vom Con=
gresse
ersetzt.

Es heißt, der König habe seit dem
Schlusse dieses Vertrages, dem Congres=
se
wieder 4 Mill. Livres geliehen, die
vor Kurzem nach Philadelphia abge=
sandt
worden seyn sollen, um den Con=
greß
in Stande zu setzen, die entlassene
Armee zu befriedigen.

Großbritannien.

Es wird allgemein versichert, das
von Seite Grosbritanniens der Unter=
nehmung
des Friedenschlusses nichts mehr
entgegen stehe, und daß ein am 17.
Aug. nach Paris abgefertigter Königl.
Bote bereits die sogenannte silberne
Schachtel mit sich genommen habe, in
welcher nur die schlüßliche Gesinnungen
des Londner=Cabinetes überbracht zu
werden pflegen. Da indessen auch seit=
dem
noch öfters Kurriere von dem Engli=
schen
Bothschafter am Französischen Ho=
fe
zu London ankommen, so scheint es,
daß die übrigen Zeitumstände von Euro=
pa
das Cabinet von St. James eben=
falls
beschäftigen, obschon es überhaupt
eine sehr feste Entschließung, sich bey
den etwa anderwärts zu entstehenden
Unruhen neutral zu verhalten, gefaßt ha=
ben
mag. Am 21. Aug. war bey dem

Staatssekretaire, Hrn. Fox, ein Staats=
rath
, nach dessen Endigung in alle Rei=
che
von Europa, und nach Amerika, an
die allda befindlichen Minister, Consu=
len
, und Agenten Kurriere abgefertigt
wurden vermuthlich um jene Entschlies=
sung
allen Höfen bekannt zu machen.

Der grosse Verfall der Handlung und
Finanzen, und der beträchtliche Verlust
an Ländereyen, welche der eben geschlos=
sene
Krieg nach sich gezogen hat, ma=
chen
wohl auch keinem Reiche Friede
und Ruhe so nöthig, als dem Grosbri=
tannischen
; nur jene glückliche Musse
allein, und die Leitung weiser Minister,
kann fähig seyn, den erlittenen Verlust,
wo nicht zu ersetzen, doch aber wohl
zu heilen.

Die Auswanderungen in die neue Welt
währen noch immer fort. Ein letzthin
nach Philadelphia abgesegeltes Fahrzeug
hatte nicht weniger als 66 Personen,
meist Schmiede, Maurer, Zimmerleute,
Bäcker, und andere Handwerker an Bor=
de
: es hatten sich noch einmal so viele
gemeldet, die aber der Schifskapitain,
wegen Mangel an Platze, nicht einneh=
men
konnte.

Man beschwert sich, daß der Schleich=
handel
nie thätiger und stärker gewesen
sey, als er gegenwärtig auf der Jnsel
Jersey getrieben wird. Ungeachtet der
beständigen Wachsamkeit der Königl. Kut=
ter
, finden die Schleichhändler verschie=
dene
Mittel, ihrer Aufmerksamkeit zu ent=
gehen
, ihre Waaren vor Einbruch der
Nacht an das Land zu setzen, und vor
Aufgang der Sonne in Sicherheit zu brin=
gen
. Die nämliche Anordnung herrscht
auf allen Küsten des Kanals, wodurch
die Königl. Zolleinkünfte um nicht Ge=
ringes
beeinträchtigt werden. Die Ad=
miralität
hat neuerdings mehrere Scha=
luppen
ausrüsten lassen, welche in den
dasigen Gewässern Wache halten sollen.

Die Königinn ist, nach Briefen aus
London vom 26. August, wieder vollkom=
men
von dem letzten Kindbette hergestellt.
Die neugebohrne Prinzeßin befindet sich
ebenfalls in hofnungsvollen Gesundheits=
umständen
.

[8]

Vereinigte Niederlande.

Es heißt, die Staaten von Holland
und Westfriesland haben am 26. Aug.
die endliche Entschließung genommen,
das Utimatum der Englischen Friedens=
vorschläge
zu unterzeichnen. Jn den
darüber gehaltenen Berathschlagungen,
sagt man, hätten 3 Städte den Vorschlag
gemacht, einen Minister nach England
zu schicken, und allda, ohne Zuziehung
des Französischen Hofes, einen Vergleich
zu schließen; aber dieser Vorschlag wur=
de
von den übrigen verworfen. Die Rit=
terschaft
stimmte gegen jede Abtrettung,
und meynte, es wäre besser, den Krieg
fortzusetzen, als Negapatnam hindanzu=
geben
. Dem ungeachtet traten schon
4 Provinzen dem Entschlusse der Staaten
von Holland bey; nur Zeeland und
Friesland haben noch ihre Stimme nicht
gegeben. Die Generalstaaten sol=
len
unterdessen schon eine Kommißion
ernannt haben, welche den Definitiv=
frieden
zu Stande zu bringen hätte.

Schweden.

Der König hat zur Heilung der in
dem gebrochenen Arme neuerdings gefühl=
ten
Schmerzen (N. 71 die kalten =
der
gebraucht, und sich dadurch so sehr
erleichtert gefühlt, daß man hofte S.
M. würde die vorgehabte Reise nach
Carlscrona bald antretten können. Jn
Erwartung des Monarchen wird in dem
dasigen Hafen mit der äußersten Thätig=
keit
an dem Baue einer ansehnlichen
Flotte gearbeitet: schon sind 6 Linien=
schiffe
und 3 Fregatten so weit vollen=
det
, daß sie ehestens vom Stappel ge=
lassen
werden können.

Während des letzten Aufenthaltes des
Königs zu Helsingfors, haben S. M.
mit eigener Hand den Schlußstein auf
das in der Mitte des Burghofes errich=
tete
Begräbnißgewölbe des im J. 1772
verstorbenen Feldmarschalls, Grafen Au=
gust
. v. Ehrenschwerdts gelegt. Der
Schlußstein war von Finnländischen Mar=
mor
verfertigt, und es war darauf mit
goldenen Buchstaben zu lesen: Gustav

der Dritte hat diesen Stein den 5. Ju=
lius
1783 eingesetzt. Die Mauerkelle,
der Hammer, und der Kalktrog, deren
sich der König bediente, waren von
Silber, verfertigt. Als der König
den Mauerhammer nahm, wurden die
Kanonen gelöset. Der König konnte
wegen seines Armbruches die Einmaue=
rung
des Steines nur mit Hilfe des Ge=
nerallieutenants
v. Arbin verrichten.
Nach Endigung dessen überreichte der
König dem anwesenden Sohne des ver=
storbenen
Feldmarschalls, mit eigener
Hand ein Werkzeug nach dem andern,
damit er, und nach ihme die übrigen Ge=
nerale
und Staabsoffizieren, an der dem
Verstorbenen erwiesenen letzten Ehrenbe=
zeugungen
, ebenfalls Antheil nehmen
möchten.

Deutschland.

Aus Breslau wird unter dem 3.
Sept. geschrieben: Nachdem den 29.
v. M. die sämmtlichen zur Musterung
bestimmten Regimenter in das Lager bey
Bettlern eingerückt waren, so ließ der
König von Preußen am 30, 31. Aug.
und 1. Sept. die sämmtlichen Truppen
zugleich ihre Uibungen vornehmen. Nach=
dem
S. M. über die Ausführung aller
dieser Uibungen ein besonderes Wohl=
gefallen
bezeigt hatten, kehrten dieselben,
in Begleitung des Prinzen v. Preußen
wieder nach Potsdam zurück. Die hier
in Besatzung gelegenen Regimenter ka=
men
gestern wieder zurück, und die übri=
gen
Truppen kehrten ebenfalls nach ih=
ren
vorigen Quartieren heim.

Der Englische Prinz, Wilhelm Hein=
rich
, ist unter dem Namen Mylord
Fielding am Ende des Aunustmonats
zu Berlin angekommen, und hierauf
nach Schlesien abgereiset, wo sich der
König befand.

[9]

Anzeige.

Von der k. k. ni. öst Landesregierung
wird hiemit zu jedermanns Wissenschaft
bekannt gemacht: daß Se. k. k. ap. Maj.
vermög höchsten Hofdekret von 22. und
præs . 27. August die Ausfuhr der Knop=
pern
aus höchst dero deutschen Erbländern
in fremde Lande, gegen Entrichtung einer
Essitogebühr von 42 kr. für den Metzen,
allgemein, jedoch dergestalt zu bewilligen
geruhet haben, daß diese Gebühr von
den aus=oder über Ungarn kommenden
Knoppern in erwähnte deutsche Erblande
statt der bisherigen Transitogebühr abge=
nommen
, in Ansehung der Ausfuhr zur
See aber es bey dem tarifmässigen Zoll=
satz
belassen werden soll.

Verstorbene zu Wien.

Den 2 Septemb. Jn der Stadt.

  • Dem Math. Hasaureck, bürgl. Schneiderm. s. K.
    Jgnatz N. 651 im Rothgasl, alt 2 J.

Vor der Stadt.

  • Der wohlehrw. Pater Christ. Koch, Piarist in ih.
    Kolleg N. 56 auf d. Wied alt 47 J.
  • Jos. Mitlinger, schutzv Bandm. N. 29 in d. neu.
    Gassen zu Mariah. alt 37 J.
  • Dem Ant. Pfleghar, Bandm. s. K. Jos. N. 28 zu
    Mariah. alt 4 J.
  • Dem Jos. Brachhard, Bandmach. s. K Joh. N.
    19 zu Nicolst. alt 1 J.
  • Jos Neiß, Schuhkn. N. 24 am Magdal gr a. 22 J.
  • Phil. Schäffer, Tagl. N. 237 zu Erdb. alt 78 J.
  • Dem Joh. Grim, Zimmerm. s. K. Josepha, N.
    247 am ob. Neust. alt 7 J.
  • Dem Jak. Krenl, Wirth s. K. Jak. N. 18 unt.
    Weißgärb. alt 1 J.
  • Thom. Schindler, alt 70 J. im gross. Armenh.
  • Margareth. Polsterin, Wit. alt 88 J.
  • Joh. Eisenkalt, Bedient. a. 53 beede im Contum.
  • Anna Mar. Obermüllerin, led. N. 53 im Lich=
    tenth
    . alt 22 J.
  • Klara Kuglerin, led. alt 73 J.
  • Cath. Hautzingerin, Schneid. W. alt 54 J.
  • Theres Seitnerin, Schust. W. alt 43 J. alle 3
    im Bäckenh.
  • Summa 16. Personen, darunter 5. Kind.

Den 3. Septemb. Jn der Stadt

  • Titl. Hr. Ferd. v. Glock, bürgl. Leinwandh. N.
    124 im Strohg. alt 64 J.

Vor der Stadt.

  • Dem Karl Freschnitzer, behaust. Burger s. S.
    Ferd. Handlungsd. Nr 16 in d. Leop. al. 22 J.
  • Dem Franz Bergmann, schutzv. Compositionsarb.
    s. W. Magdal N. 293 am Neust. alt 37 J.
  • Dem Jak. Gugg, Brudersch. Anfag. s. W. Anna
    Mar. geschw. Heba. N 22 zu St Ulrich, a. 45 J.
  • Ambros Kneringer, k. k Hoßbibliotheckdien. u.
    Exjesuit. Frat. N. 169 am strotzis. Gr. alt 72 J.
  • Sophia Kaufmannin, Bandm N. 26 zu Marga=
    reth
    . alt 60 J.
  • Agnes Zeillingerin, Schifkn. Wit. N. 380 in der
    Leopoldst. alt 70 J.
  • Dem Georg Grubmiller, Zimmerm. s. K. Theres.
    N. 75 zu Gumpend. alt 3 J.
  • Steph. Mintz, Tagl. N. 176 im Lichtenth. a. 79. J.
  • Summa 9. Personen, darunter 1. Kind.

Den 4. Septemb. Jn der Stadt

  • Joh. Georg Voith, bürgl. Schneiderm. N. 572
    unt. Tuchlaub. alt 67 J.
  • Dem Jos. Schindler, bürgl Schneid. s. W. Cath.
    N. 1144 in d. gr. Dorotheg. alt 53 J.
  • Anna Mar Weberin, bgl. Schneid. Wit. a. 84 J.
    im Burgerspit.

Vor der Stadt.

  • Dem Pet. Hiller, bürgl. Bindem. s. K. Ant. N.
    46 zu Mariah. alt 1 J.
  • Dem Franz Seitz, bürgl. Fleischhackerm. s. K.
    Cath. N. 209 auf d. Landst. alt 4 J.
  • Dem Jak Steinschorn, Strumpfwirk. s. K. Leop.
    N. 194 in d. Leopoldst. alt 2 J.
  • Franz Krenser, herrs. Hauskn. N. 341 auf der
    Wieden, alt 53 J.
  • Dem Joh. Bayer, Tagl. s. K. Mich. N. 128 im
    Lerchenf. alt 1 J.
  • Gottl. Gutin, Wäscher, N. 5 zu Margar. a 74 J.
  • Pet. Nuster, alt 65 J.
  • Max Figlfrergerin, a. 89 J. beede im gr. Armenh.
  • Dem Lorenz Hafner, Schneid s. K. Josepha, N.
    128 im Lerchenf. alt 1 J.
  • Ant. Haßlinger, Wais, alt 7 J. im Waisenh.
  • Valent. Rabel, Gem alt 68 J.
  • Christ. Schön, Gem. alt 75 J.
  • Friede. Schiermer, Führ. alt 72 J.
  • Thom. Kratschina, Gem. alt 72 J. alle 4 im
    Militspit. auf d. Landst.
  • Phil. Entres, Kirchendien. alt 50 J.
  • Ant Scheiberans, Schust. Lehrj. alt 15 J.
  • Joh. Beßwardt, gew k. k. Bauamtsaufs. a. 68 J.
    alle 3 beyn Barmherz.
  • Adam Gmelch, Fleischhackerkn. alt 22 J. im h.
    Dreyf Spit.





[10]
  • Georg Knöpfel, Kellner, alt 26 J. im Bäckenh.
  • Georg Altmann, Tagl. alt 46 J.
  • Jos. Hamerscheck, Haarbeutelm alt 45 J.
  • Simon Wanöck, Lanternanz. alt 28 J. alle 3 im
    Contumaz.
  • Summa 25. Personen, darunter 6. Kind.

Den 5. Septemb. Jn der Stadt.

  • Der wohlehrw. Hr. Joh. Bapt Krammer, weltl.
    Priest. u. Exjes. N. 248 im Kurrentg. alt 66 J.
  • Dem Wolfg. Hubert, Maurer, s. K. Jak. N. 879
    in d. grün Angers. alt 4 J.

Vor der Stadt.

  • Der hochedlgeb. Hr. Ludw. v. Orelly, k. k. Rittm.
    u. Arcier nobl. Garde 2ter Wacht. N. 2 am
    Rennw alt 64 J.
  • Dem wohledl. Hrn. Ant. Roßi, d. äuß. Stadt=
    raths
    , u. bürgl. Seidenfärb. s. K. Franzi. N.
    71 zu Mariah. alt 7 J.
  • Fr. Barb. Karnofskin, kais Trabant. Wit. N.
    739 in d. Währingerg. alt 75.
  • Dem Joh. Mich. Scheller, bürgl. Drechsl. s. K.
    Theres. N 47 zu St. Ulrich alt 1 J.
  • Dem Mart Blatner, bürgl. Schuhm. s. K. Cath.
    N. 125 zu Mariah. alt 2 J.
  • Dem Franz Primer, bürgl. Kuchelgärtn. s. K.
    Theres. N. 31 unt. Weißgärb alt 5 J.
  • Der Josepha Pfefferin, bürgl. Schlosserm. Wit.
    i. K. Jos. N. 116 zu Mariah. alt 1 J.
  • Dem Joh. Mich. Dümpfl, schutzv. Seidenfab. s.
    K. Franzi. N. 243 am ob. Neust. alt 3 J.
  • Mich. Stephan, Fragn. in s. H. N. 38 am ob.
    Neust. alt 60 J.
  • Dem Franz Winkler, Haarbeutelm. s. K. Jos. N.
    6 am strozisch. Gr. alt 2 J.
  • Dem Joh. Bär, Blümelm s. K. Heinr. N. 186
    am ob. Neust. alt 9 J.
  • Dem Jak. Seck, Bedient. s. K. Barb. N. 57 zu
    Mariah. alt 2 J.
  • Dem Karl Kassier, Schloss. s. K. Jos. N. 77 auf
    d. neu. Wien, alt 2 J.
  • Dem Franz Christoph, Jnval. s. K. Jos. N. 43
    in d. Alsterg. alt 2 J.
  • Fr. Magdal. Kiblerin, k. k. Verpflegsoffiz. Wit.
    alt 71 J
  • Anna Mayrin, Schust. W. alt 28 J. beede beyn
    Elisabeth.
  • Dem Joh. Keltsch, Friseur s. K. Leop. N. 364 auf,
    d. Wied. alt 1 J.
  • Dem Jos. Stockinger, Musik. s. K. Cath. N. 15
    zu Erdb. alt 2 J.
  • Dem Gabriel Lackner, gem. Sold. s. K. Theres.
    N. 54 am Thury, alt 3 J.
  • Basilius Lewinzky, Gem. alt 22 J. im Militärsp.
  • Elis. Reiterin, alt 84 J.
  • Apollon. Matscheckin, Wit. alt 67 J. beede im
    gross. Armenh.
  • Theres Harerin, Holzhack. Wit. alt 67 J.
  • Franz Pellinger, Zimmerm. alt 62 J.
  • Magdal. Paglin, Pontons. Wit. alt 76 J. alle 3
    im Contumaz.
  • Summa 27 Personen, darunter 15. Kind.

Einladung

Zu einer öffentlichen Prüfung in der k. k.
Realakademie, welche den 11. und 12. dies
Monats vormittags von 10 bis halb 1 Uhr,
und nachmittags von 4 bis halb 7 Uhr, im
dritten Stocke des St. Annahauses, mit den
Zöglingen derselben, über ihren seit dem vo=
rigen
Jahre gemachten Fortgange, in verschie=
denen
auf die vortheilhafte Betreibung der
Handlungs=Manufaktur=und Wirthschaftsge=
schäfte
sich beziehenden Hilfskenntnissen, wird
vorgenommen werden.

Hanptfeuerwerk.

Jm gegenwärtigen Jahre wird das hundert=
jährige
Angedenkens einer Begebenheit gefeyert,
die eine der wichtigsten in der Geschichte Wiens
ist, die, so glorreich sie sich geendiget hat, eben
so traurige Folgen für die edle Vorfahren, und
also auch für ihre Nachkömmlinge hätte haben
können. Es hieng alles von diesem entscheiden=
den
Zeitpunkte ab. Was damals die tapferen
Bürger erduldet! mit welchen Gefahren sie zu
kämpfen gehabt! wie beherzt sie sich auf offenen
Wällen dem feindlichen Geschütz ausgesetzt, und
unerschrocken unter dem Schutte eingestürzter
Festungswerke dem feindlichen Würgeschwerdt
getrotzet! wie ganze Feuerströme über ihre Woh=
nungen
herabstürzten, feurige Bomben den schön=
sten
Pallästen die Zernichtung droheten, eine
immerwährende Kanonade die Stadt erschütter=
te
! dies sind fürwahr Gegenstände, die zwar
durch alle Künste verewigt zu werden verdienen,
vorzüglich aber einen Stoff darbieten, der durch
Feuerwerke am natürlichsten vorgestellet wer=
den
kann. Jch habe auch weder Mühe noch
Kosten gesparet, und aller meiner Kunst aufge=
boten
, diese merkwürdige Scene so lebhaft,
als möglich darzustellen; so, daß man beinahe
glauben könnte, man sey in die Lage des da=
maligen
Zeitpunktes wirklich versetzt. Ver=
mög
erhaltener allerhöchster Erlaubniß wer=
de
ich daher Sonntags den 14. Septemb. als
an dem Tage, wo ganz Wien mit Jubel und
Frohlocken das Andenken ihrer tapfern Vorfah=
ren
segnet, und verewiget, die Ehre haben vor=
zustellen

dieBelagerung,
und
den Entsatz der Stadt Wien.

Ich bitte ja nicht zu glauben, daß ich bey die=
ser
außerordentlichen Feyerlichkeit eine schon
zweymal wiederholte Dekoration vorstellen wer=
de
, die nur aus einigen Pallästen, und Thür=




[11]

men bestand, und dessen prächtiger Anblick mir
eben damals so grossen Beyfall verschafte; nein:
diesmal darf ich sagen, daß gewiß die Helfte
der Stadt Wien mit 24 Thürmen, worunter
das herrliche Monument

des Stephansthurm ganz,

nebst der Kirche hervorragen wird, zu sehen seyn
werde. Diese Vorstellung der Stadt fängt bey
dem Wohngebäude Sr. Excellenz des Hrn Ge=
neral
Feldzeugmeisters Grafen v. Pelegrini an,
erstrecket sich bis an die Stubenthorbrücke, und
das Dominikanerkloster, auf eine Länge von bey=
nahe
300 Schritten, und wird sich dieses herr=
liche
Bild nicht allein durch seine gewiß kenn=
bare
, und karakteristische Zeichnung, sondern
auch durch die unterschiedene Auswahl der Far=
ben
vorzüglich empfehlen Wie kann wohl
dieser Tag der Freude den so patriotisch denken=
den
Bewohnern Wiens lebhafter in das Ge=
dächtnisß
zurückgeführet werden, als durch eine
so treffende Vorstellung, die den Zuseher ganz
in die Lange seiner ruhmvollen Vorfahren ver=
setzet
, und jedem, theils edlen Stolz auf den
Muth seiner Väter, theils aber auch warmen
Trieb zur Nachahmung zu erwecken im Stan=
de
ist. Nach einigen Tagen wird die aus=
führliche
Beschreibung zu jedermanns Handen
kommen.

Joh. Georg Stuwer,
k. k. priv. Kunst=und Lustfeuerwerker.

Bey Johann Georg Mößle,
k. k. priv. Buchhändler, am Bauernmarkt bey
der Stadt Leipzig, ist künftigen Freytag
zu haben:

Raritäten, oder umständliche Be=
schreibung
, was Anno 1683. vor=
bey
=und in der denkwürdigen
türkischen Belagerung Wien, vom
7. Juli bis 12. Sept. täglich vor=
gelaufen
. Entworfen von Chr.
Huhn, Regierungs=Advokato Or=
dinario
, 2te Auflage, 8. Wien
1783.

ungeb. 30 kr. gebund. 36 kr.

Der Autor ist in Zeit der Belagerung in
Wien gewesen, hat wegen allen merkwürdi=
gen
Vorfallenheiten ein Tagebuch gehalten,
auch die Stadt und Festung Wien wider die
Türken mit defendirt und in Breslau dieses
Tagebuchs auf seine Kösten drucken lassen. Jn
diesem raren Buche ist in kurzem alles Merk=
würdige
enthalten, was in der Stadt und
Festung Wien in Zeit der türkischen Belage=
rung
vom ersten bis zum letzten Tage und
bey dem glücklichen Entsatz vorgefallen. Was
ausserhalb der belagerten Stadt und Festung

Wien für Veranstaltungen zum Entsatz durch
die unsterbliche Tapferkeit des grossen Helden
Herzog Karl von Lotharingen, Uhrgroßvater
unsers lieben Kaisers und Landesvater
Joseph des Zweyten, gemacht worden, ist
aus dem Anhange zu ersehen.

Ankündigung.

Man würde den Künstler in die Klasse ge=
meiner
Genies setzen wenn man ihn übertrie=
ben
lobte, Werke führen das Wort für ihn;
und so ist es, ohne andern nahe zu treten,
schon entschieden, daß man nur den Namen
Hofmeister nennen darf, und jeder Musikken=
ner
wird dabey eben so entzückt, als ein Zeich=
ner
bey die Namen Raphael, Rubens, oder
van Dyks. Jch machte mit es zur Pflicht,
einem schätzbaren Publikum, besonders einer ho=
hen
Noblesse, 6 Concertant=Quartetten à 2
Viol - Viola e Basso von diesem Künstler stechen
zu lassen, um ihnen eine angenehme und neue
Unterhaltung zu verschaffen: der Verkaufpreis
ist 4 fl. Wie glücklich wäre ich, wenn mein
Unternehmen allen gefiele! welch ruhmvol=
les
Vergnügen wär es, mich allzeit nennen zu
dürfen, eines schätzbaren Publikums ergebenster

Christoph Torricella,
Kunst=Kupferstich=und Musikalien=
Verleger in der Herrengasse.

Eine Pariser=Pedalharpfe,

welche noch ganz neu und ausgespielet, ist nebst
Concerten, Sonaten, Dueten und Solos von
Krumpholz, täglich zu verkaufen, und wo, im
Zeitungskomtoir zu erfragen.

Zuchthaus in Pachtung.

Nachdem Se. k. k. ap. Majestät untern 17.
Juli d. J. zu entschliessen geruhet haben, daß
sogleich zu sehen sey: ob nicht vielleicht eine
Kompagnie, oder Entrepreneur zu finden wäre,
der samtliche Arrestanten, oder die im Zucht=
hause
allein, samt dem Hause, in Pachtung neh=
men
wollte, und der sie sodann zu allen ihm
beliebigen Arbeiten in=und ausser dem Hause
verwendete; so wird diese allerhöchste Ent=
schliessung
zu dem Ende hiemit allgemein be=
kannt
gemacht, daß all diejenigen, so vorer=
wähnter
Pachtung zu übernehmen gesinnet sind,
den 18. September d. J früh um 9 Uhr auf
dem Rathhause zu erscheinen, und sich durch
den Rathsdiener melden zu lassen haben, um
über die diesfälligen Bedingnisse die Verabre=
dung
, und Behandlung zu treffen dann diese
sohin der allerhöchsten Begnehmigung vorlegen
zu können.

Nachricht.

Das Publikum wird hiemit benachrichtiget,
daß die Abhaimung der Fässer, so bisher in







[12]

dem k. k. Zimentirungs=Hauptamte zwischen
dem rothen Thurm, und Salzgries geschehen,
wegen Mangel des Raums, welchen die zur
Lösenszeit vorkommende Zubermassereyen, Fäs=
ser
, und Laiden erfodern, von 28. Septemb.
bis inclus. 9. Oktob. auf dem neuen Abhaim=
platz
ausser des Stubenthors an der Wien von
der Mautbrücke gegenüber, nächst der Stein=
metzhütten
, vom 10. Oktob. angefangen aber
wieder in obgedachtem k. k. Zimentirungs=
hauptamte
vorgenommen werden wird.

Nachricht
wegen Jahrmarkt am Kollmitzberg.

Da vermög allerh. k. k. Patenten die Hal=
tung
der Jahrmärkte an Sonn=und Feyertäg=
gen
verboten, so wird einverständlich des freyen
Landgerichts Seiseneck mit der Grundobrigkeit
der Probstey Artacker zu Haltung des jährlichen
Jahrmarkts oder sogenannten grossen Kirchtag
am St. Ottilia=oder Kollmitzberg V. O. W.
W. heuer wieder, wie voriges Jahr, der Frey=
tag
und Samstag in der Quatemberwoche, das
ist der 19. und 10. d. M. Septemb. dermassen
bestimmet, daß am letztern, nämlich Samstags
nachmittag um 4 Uhr der Markt vollständig
geendiget, und alle Stände oder Hütten völ=
lig
geräumet werden müssen.

Erinnerung.

Obwohl der am hiesig k. k. Hofe durch ei=
nige
Jahre gestandene königl. französische Both=
schafter
Herr Baron von Breteuil, gleich bey
Dero Ankunft durch hiesige Zeitung haben er=
klären
lassen, daß alle Lieferungen, so an Dero
Hause geschehen, durch den Haushofmeister so=
gleich
bezahlt werden sollten, und selbe keine
Schuldner, die sich nicht bis Ende des Mo=
nats
, da die Lieferung geschehen, erkennen
werden; so wollen Selbe doch zum Besten der
Lieferanten, und all jener, so an Jhre selbst,
oder an Dero Hausoffiziere und Domestiquen,
einige Forderungen haben, annoch einen Ter=
min
bis zum 20. dies Monats September fest=
setzen
, binnen welcher Zeit sie alle ihre For=
derungen
bey dem annoch hier befindlichen Herrn
Legations=Sekretair anmelden, und behörig
erweisen müssen, massen näch dieser Zeit nie=
mand
mehr angehöret werden wird.

Erinnerung.

Hiemit wird bekannt gemacht, daß wenn
an weil. des jüngst allhier verstorbenen kuhr=
fürstl
. sächsischen am k. k. Hofe accredirt ge=
westen
Ministere=Residenten, Hrn. v. Pezold,
jemand noch an ihn selbst, oder dessen Dienst=
leuten
, etwas zu fodern haben sollten, sich in
der Kärntnerstrasse in der Fr. v. Herrmannin
Hause zun sogenannten 3 Hasen im ersten Stock

bey dessen Secretarium binnen hier und 14
Tagen alsogewiß anzumelden haben, als nach
dieser verflossenen Zeit niemand weiter einer
Zahlung halber mehr werde repondirt werden.
Wien den 3. Septemb. 1783.

Erinnerung.

Andurch wird kund gemacht, daß wer an
den kürzlich verstorbenen Kuhrpfälzischen, auch
herzogl. Bayerischen Konferenzminister, und be=
vollmächtigten
Gesandten am hiesig k. k. Hof,
Freyherrn von Ritter, oder an dessen Dienst=
boten
alhier, eine Foderung haben sollte, sol=
che
in des hochsel. Sommerwohnung zu Gum=
pendorf
, bey dessen Sekretaire, innerhalb 14
Tagen, um so gewisser anzeigen solle, als
nach Verfluß dieser Zeit sich niemand mehr
einer Bezahlung davon zu gewärtigen haben
wird. Wien den 4. Sept 1783.

Capital wird gesucht.

Ein ungarischen Kavalier, sucht auf eines
seiner in Ungarn liegenden Gütern ein Kapi=
tal
pr. 30, 000 fl. gegen Jntabulation auf den
1ten Satz, und jährlich 5 pro Cento Jnteresse,
die hierorts bey Verfallzeit allzeit richtig be=
zahlt
werden; nähere Auskunft giebt das hie=
sige
Zeitungskomtoir.

Hund verlohren.

Den 9, dies ist zwischen 10 und 11 Uhr
ein weisser Baumerl, ein Mandel, verlohren
gegangen, wer solchen gefunden, beliebe sel=
ben
in das Zeitungskomptoir gegen einer gu=
ten
Rekompens zu bringen.

Stall zu vermiethen.

Ein gesunder und heller Stall für zwey,
allenfalls auch drey Pferde, samt einem ge=
räumigen
Heugewölbe und guter gedeckten Wa=
genstelle
auf einem sehr wohl gelegenen Platze
mitten in der Stadt ist zu Michaelis um
einen sehr billigen Miethpreis zu haben. Das
weitere ist im Zeitungskomtoir zu erfragen.

Wagen und Pferd zu verkaufen.

Jn der Vorstadt Wieden im blechenen Thurm
Nro. 52. gerad von Piaristen über ist ein halb=
gedeckt
=einspänniges Kaleß mit 2 Anzen, samt
dem hiezugehörigen Pferde, und 2 Geschier;
dann ein noch wenig gebrauchter Kaleßschlit=
ten
auf 3 Personen, in gar billigen Preis zu
verkaufen: die Kauflustige belieben sich in ob=
gedachten
Haus neben dem Wirthshaus linker=
hand
im ersten Stock anzumelden.

Haus zu verkaufen

Jn der Leopoldstadt in der neuen Gasse ist
das Haus Nro. 435, täglich zu verkaufen,
und sich deshalb bey dem Hausinhaber allda
zu ebener Erde zu melden.










[13]

Landwirthschaft zu verkaufen.

Auf dem Lande unweit Wien ist um sehr bil=
ligen
Preis nachstehende Liegenschaft entweder
zu verkaufen, oder gegen annehmliche Caution
in Pachtung hinzugeben: 1) eine modelmäßige
Behausung mit meistens ausgemalten Zimmern,
gutem Keller, und grosser Fruchtbühne, samt
dabey befindlicher Scheuer, Schupfen, Pferd=
Kühe=und Schweinstallungen, auch Gras=Baum=
und Wurzgarten, nebst 30 Joch Feldes, und 1
Tagwerk Wiesen in einer Strecke hinter der
Behausung gelegen; 2) ein Mayerhof, samt
hinlänglicher separirter Stallung zu 14 Stück
Ochsen, 7 Stück Küchen, und 30 Stück Schwei=
nen
, auch dabey befindlichen 30 Joch Feldes,
1 Tagwerk Wiesen, und zweyer grossen Baum=
und Grasgärten, wobey eine ansehnliche mit
dem Verschleiß nach Wien befugte Brandwein=
brennerey
samt aller dazu erfoderlichen Einrich=
tung
dergestalt fabrikenmäßig hergestellt, daß
binnen 24 Stunden ganz füglich 2 Eimer Brand=
wein
erzeuget; folglich ein aus dem Uiberbleib=
sel
der gebrannten Naturalien das sämmtlich
oberwehnte Vieh ohne besondere Kosten das Jahr
hindurch ununterbrochen kann gemästet, und ge=
futtert
werden. Vorbeschriebene beyde Land=
wirthschaften
sind hinten zu in einem Umfange
von ungefähr zwey Joch stark und dauerhaft
eingeblanket, und stossen vorwärts auf eine der
gangbaresten Haupt=oder Landstrasse. Die al=
lenfällige
Liebhaber mögen sich daher der =
hern
Auskunft und Addresse halber, im hiesigen
Zeitungskomtoir melden, und sich der billig=
sten
Behandlung versichert halten.

Licit. Effekten.

Den 15. dies werden auf der Laimgrube Nr.
9 im ersten Stock auf der hintern Stiege ver=
schiedene
Verlassenschaftseffekten und Prätiosa,
als eine goldene Minutenuhr, Ringe, Silber=
besteck
, Frauenkleider, Haus=und Leibwäsche,
und andere Einrichtung, dann eine grosse engli=
sche
roth lakirte Truhe mit feuervergoldetem,
Beschläg montiret und ein kleines Klavicort zu
den gewöhnlichen Stunden licitando verkauft.

Licit. Realitäten zu W. N.

Von Burgermeister, Stadtrichter und Rath
zu Wienerisch=Neustadt wird anmit kund ge=
macht
, daß alda im Hause Nr. 3 eine Wal=
dung
pr. 10 Joch zu Käzlstorf, 2 Weingärten
in Ungarn zu St. Margarethen und Forchten=
au
, ein deto zu Käzlstorf, 6 Joch Uiberländä=
cker
im sogenannten Wienerfeld, ein Tagwerk
Wiesen in Ungarfeld, 2 Krautäckern im ersten
Zehnern, ungarische Weine in verschiedenen Gat=
tungen
und Jahren samt eisenen Banden, dann
bey 200 Eimer leere Fässer in eisenen Banden,
auch verschiedene Haus=und Zimmereinrichtun=

gen, Leibkleidungen, Leinwäsche, Silber, Ku=
pfer
, Messing und Zinn, dann 2 grosse unga=
rische
Zuchochsen, 4 Melkkühe, und 1 Kalben,
Wirthschaftswägen und Geräthschaften licitan=
do
zu verkaufen seyen, wozu der 15. Septemb.
anberaumet ist. Wer demnach ein oder anders
licitando gegen baare Bezahlung zu kaufen ge=
denket
, hat an erstbestimten Tag früh um 9
Uhr in dem Hause Nr. 3 in der Stadt alhier
sich einzufinden.

Licit. Weinfechsung.

Den 15. d. M. Septemb. wird die heurige
Weinfechsung auf denen vormals dem Frauen=
kloster
zu Tulln gehörig gewesenen Weingärten
zu Oberdöbling öffentlich feilgeboten, und dem
Meistbietenden käuflich überlassen werden. Die
Kauflustige haben sich deshalb den 15. dieses
früh um 9 Uhr im sogenannten Tullnerhof zu
Döbling anzumelden.

Licit. Weingärten und Mostfechsung.

Den 16. d. M. Sept. werden die zu dem St.
Leopoldiberg gehörige 2 Viertel Weingärten in
beßter Lage, samt der heurigen Mostfechsung öf=
fentlich
verkauft werden. Die Liebhaber =
gen
vorläufig die Weingärten in Augenschein
nehmen, und dann zum Verkauf den 16. dies
in der k. k. Kammeral=Administrationskanzley
in der Johannsgasse im St. Annagebäude im
2ten Stock fruh um 9 Uhr erscheinen.

Licit. Effekten.

Den 16. dies werden im Salvatorgässel Nr.
429 im schwarzen Stiefel im 2ten Stock ver=
schiedene
Prätiosa, goldene Uhren, verschiede=
nes
Silber, bordirt=sammet=tuchen, und zei=
chene
Mannskleider, deto Leib=und Hauswä=
sche
, Spallier, Soffen, Sessel, Spiegel, Luster,
hart fournirte Schublad=und Schreibkästen,
Spieltischel, Zinn, Messing und verschiedene
Geräthschaften licitando verkauft.

Licit. Weine.

Den 16. dies nachmittag um 3 Uhr werden
am Neustift Nr. 61 verschiedene Gebirgweine
in verschiedenen Gattungen, dann bey 300 Ei=
mer
leere Fässer licitando gegen baare Bezah=
lung
verkauft.

Licit. Effekten.

Den 18. dies werden im alten Michaeler=
haus
auf der Hauptstiege im ersten Stock ver=
schiedene
Effekten, als Spalier, Luster, Spiegel,
Tische, Kästen, Sessel, Soffen, Better, Haus=
wäsche
, Zinn, Kupfer und Kuchelgeschirr zu den
gewöhnlichen Stunden licitando verkauft.

Licit Weinzehend in Bestand.

Durch eine k. k. Kammeraladministration
der ni. öst. Exjesuiten=und Klostergüter wer=









[14]

den den 20. d. M. nachfolgende, zu dem Ka=
stenamt
in Stein gehörige Weinzehende, mit=
telst
widerhollt öffentlicher Versteigerung an
die Meistbietende in Bestand verlassen werden,
als ganzer Zehend in der Steinerfreyheit von
1296 Viertel Weingärten. Jn der Kremser
deto von 2493 Viertel. Jn der Heindörfer
von 747 deto. Jn der Rohrndorfer von 1238
deto. Halber Zehend zu Mittelberg und Schil=
dern
von 40 Viertel. Zum Theil vermischte
in der Strasserfreyheit theils ganzen theils
halben Zehend von 2200 Viertel. Jn der
Kamminger größtentheils ganzer, von einigen
5 / 6 Zehend von 1426 Viertel deto. Jene,
welche einen oder anderen sothaner Zehende in
Bestand zu nehmen Belieben tragen, haben an
obbemeldten Tag früh um 9 Uhr bey dem Ka=
stenamt
in Stein sich einzufinden, wo sodann
mit den bestandnehmenden Partheyen sogleich
abgeschlossen werden soll.

Licit. Mahlmühle.

Den 22. dies früh um 9 Uhr wird die zu
Baaden gleich bey der Stadt liegende, mit 3
Weisgängen versehene Mahlmühle und Wohn=
haus
Nr. 11, wobey auch die Grieslerey ex=
ercirt
wird, und worinn zu ebener Erde 2
Zimmer, 2 Mehlkammern, Kuchel und Vor=
haus
, gewölbtes Pferd=und Kühestallung, auch
Weinkeller, dann im obern Stock 2 Zimmer,
Kuchel und Vorhaus, nebst einer hiezu gehöri=
gen
Brandstatt, worauf ein Stadel gebauet,
dann Gras=und Kuchelgarten, 20 Pf. Wein=
garten
, 23 1 / 2 Joch Uiberländäcker, wovon 10
Joch zehendfrey sind, 2 Tagwerk Wiesen, und
1 / 2 Joch Krautäckern, mit oder ohne Uiberländ,
aus freyer Hand den Meistbietenden verkauft.

Licit. Effekten.

Den 23. und 24. werden zu Hütteldorf im
v. Mittelburgischen Hause Nr. 21 verschiedene
Mobilien und Effekten, als Soffen, lakirt und
andere Tische, Serans, spanische Wände, Ses=
sel
, mehrere Spiegel in vergoldeten Rahmen,
Sessel=und Soffenüberzüge, Fenstertücher, Bett=
und andere Vorhänge, Zinn, Kupfer, Blech=
und Eisengeschirr, einige 100 Kupferstiche in
vergoldet und andern Nahmen, mit und ohne
Gläser, dann eine eben so zahlreiche Sammlung
guter Gemälde, worunter sich viele von be=
rühmten
Meistern befinden, steigerungsweise ge=
gen
baare Bezahlung verkauft.

Licit. Füßliches Haus

Von der Amtskanzley der Edlen v. Haggen=
müllerischen
Herrschaft Erdberg und Altlerchen=
feld
, wird hiemit zu wissen gemacht: es habe
Hr. Joseph Meißl, burgerl. Baumeister, wider
den Lorenz Füßl, Hausinhaber zun zwey Fech=
sern
Nr. 101. im Altlerchenfeld, wegen eines

eingeklagt, und auf des Beklagten Behausung
versicherten Kapitals pr. 1020 fl. die wirkliche
Feilbietung der gegentheiligen Behausung erhal=
ten
, und hiezu, da der erste Termin fruchtlos
verstrichen, für den 2ten der 29. September,
und für den 3ten der 30. Oktober d. J. be=
stimmt
worden, daß, wenn gedachte Behau=
sung
auch bey dem 2ten Termin um den Schä=
tzungswerth
oder darüber nicht verkaufet wer=
den
könnte, solche bey dem 3ten auch unter
der Schätzung hindangegeben werden würde;
so haben jene, welche das gedachte Haus zu kau=
fen
willens sind, an den bestimmten Terminen
fruh um 10 Uhr in der nächst dem rothen Thurn
Nr. 675. im 1ten Stock befindlichen Amtskanz=
ley
zu erscheinen.

Licit. Staudiglisches Haus.

Von der Herrschaft Johanstein am Sparbach
wird hiemit kund gemacht, daß auf Ersuchen
des löbl. k. k. Waldamts, als der Aloysia Stau=
diglin
sel. behöriger Verlassenschaftsabhand=
lungsinstanz
, des in der Herrschaft Johann=
steinischen
Jurisdiktion zu Weissenbach liegend
Staudiglische Haus, sammt 5 Joch Hausäcker,
1 / 2 Tagwerk Hausgarten, und der Genuß von
dem Gemein=Wäldel, auch 1 1 / 2 Tagwerk Ui=
berländäcker
, und 3 1 / 2 deto Tagwerk Wiesen,
den 29. dies früh um 9 Uhr in der Herrschafts=
kanzley
zu Johannstein am Sparbach öffentlich
ausgefeilet, und dem Meistbietenden, gegen
vorläufig einhollender Ratifikation des löbl. k. k.
Waldamts, dem Meistbietenden verkauft wer=
den
sollen. Daher haben sich die Kauflustige an
besagten Tag und Stund allda in der Herr=
schaftskanzley
zu melden.

Licit. Ziegelofen.

Durch das k. k. Militärinvalidenamt wird
den k. Okt. d. J. zu Pest in dem dasigen
Militärinvalidenhaus; ein diesem Haus gehö=
riger
, über 6000 Quadratklafter in sich ent=
haltenden
, zum Ziegelschlag gewidmeter Ter=
rein
, samt Ziegelbrennerswohnung, und son=
stigen
Appertinentien, mittelst öffentlicher Ver=
steigerung
an den Meistbietenden verkauft wer=
den
, die Kauflustige belieben sich zu diesem
Ende an obbestimmten Tag in bemeldtem Pe=
sterinvalidenhaus
einzufinden, und bey dem
dasingen Hauskommando zu melden; allwo auch,
wie bey dem Militärinvalidenamt allhier im
hofkriegsräthlichen Gebäude am Hof im dritten
Stock, und ferners bey dem Oberkriegskom=
missariat
zu Presburg die etwa vorläufig zu
wissen verlangende Auskunften eingeholet wer=
den
können.

Licit. Mayrisches Haus.

Von der fürstlich Aloys Joseph Lichtensteini=
schen
Verwalteramtskanzley des wienerischen







[15]

Vorstadtsfreygrund Lichtenthal wegen wird hie=
mit
zu vernehmen gegeben: ; daß auf das von
dem löbl. wienerischen Stadtmagistrat einge=
langte
Ersuchschreiben, die nach der verstor=
benen
Katharina Mayrin, burgl. Chyrurgens=
wittib
sel. hinterbliebene, in der Kirchgasse
allhier liegend, zun 3 Königen genannt, und
mit der Schankgerechtigkeit versehene Verlas=
senschaftsbehausung
Nr. 48. öffentlich feilge=
bothen
, und den 17. Oktob. d. J. steigerungs=
weise
verkauft werden wird; daher haben die=
jenige
, welche bemeldtes Haus käuflich an sich
zu bringen gedenken, an obbestimmten Tag
und Stund in der hiesigen Amtskanzley ad
licitandum & concludendum zu erscheinen.

Licit. Hornvieh.

Den 1. Oktob. d. J. fruh um 9 Uhr, und
im Erfoderungsfall auch die folgende Täge wer=
den
auf der k. k. Familienherrschaft Hof an
der March aus aldasiger Käsmacherey das vor=
findige
Hornvieh, bestehend in 2 Stieren, 36
Melkkühen, 5 untergelassenen und 6 einjähri=
gen
Kalben an die Meistbietende gegen baare
Bezahlung verkäuflich hindan gegeben. Wer
immer hievon etwas an sich zu bringen geden=
ket
, beliebe an obbestimten Tag und Stund
in dasiger Käsmacherey einzutreffen.

Jn der Weingandischen Buchhandlung
am Graben Nr. 1174, sind nebst andern
Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch nachstehende zu haben:

Reuholds (J. M.) Versuch einer praktischen
Einleitung, zur allgemeinen seit 1ten May
1782. in allen österreichischen und böhmischen
Erblanden gleichförmig eingeführten Ver=
fahrungsart
in Rechtssachen, gr. 8. Gratz
1783. 2 fl. 12 kr.

Belidons (M) Architectura Hydraulica , oder
die Kunst, das Gewässer zu denen verschie=
dentlichen
Nothwendigkeiten des menschli=
chen
Lebens zu leiten, in die Höhe zu brin=
gen
, und vortheilhaftig anzuwenden, aufs
gründlichste abgehandelt, 2 Theile, mit
vielen Kupfertafeln, fol. Augsb. 1764. 42 fl.

Lavaters (J. C) physiognomische Fragmente,
zur Beförderung der Menschenkenntniß und
Menschenliebe, 4 Theile, mit viel. Kupf.
Nr. 4. Leipz. 16 fl.

Tielke (J. G.) Beyträge zur Kriegskunst und
Geschichte des Krieges von 1756 63. mit
Plans und Charten, 4 Theile, 4. Freyb.
1776. 15 fl. 45 kr.

Penthers (J. F.) ausführliche Anleitung zur
bürgerlichen Baukunst, 4 Theile, mit viel.
Kupf. fol. Augsb. 1775. 21 fl. 45 kr.

Praxis geometriæ nebst Zugabe, fol.
1776. 4 fl. 20 kr.

Bauanschlag, mit Kupf. fol. 1765. 3 fl.

Försters (J. Chr.) Entwurf der Land=Stadt=
und Staatswirthschaft, gr. 8. Berlin 1782.
1 fl. 30 kr.

Nestors (d. H.) älteste Jahrbücher der rußi=
schen
Geschichte vom Jahre 858 bis zum
Jahre 1203. gr. 4. Leipz. 1774. 2 fl. 20 kr.

Hüpsch (J. W. K. Fr. v) Naturgeschichte des
Niederdeutschlandes und anderer Gegenden,
nebst häufigen neuen Entdeckungen und Beo=
bachtungen
verschiedener seltenen, merkwür=
digen
und wenig bekannten Naturwerke,
mit 7 illumin. Kupfertaf. gr. 4. Nürnberg
1781. 3 fl.

Sturmes (L. Chr.) vollständige Mühlenbaukunst
darinnen werden alle Grundregeln, so zu der
Praxi nöthig, die doch gar wenigen recht
bekannt sind, treulich angewiesen, mit Kupf.
fol. 1778. 2 fl.

Christ (J. L.) Unterricht von der Landwirth=
schaft
und Verbesserung des Feldbaues, mit
3 Kupfertafeln, gr. 8. Frankf. 1781. 1 fl.
12 kr.

Jn der Sonnleithnerischen Buchhandlung
in der Bognergasse neben dem Todenkopf
Nr. 220. sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben.

Gedanken (freymüthige) eines Offiziers,
über Josephs Thaten, in einem Roman,
8. Dresden 1783. ungeb. 1 fl. geheft 1 fl.
3 kr. blausteif 1 fl. 7 kr.

Reubirs (L.) Gedanken über die den Kloster=
geistlichen
bey Gelegenheit der neuen Pfarr=
einrichtung
in den kais. Erblanden, zur Prü=
fung
für die Seelsorge vom k. k. Hofe, und
dem erzbischöfl. wienerischen Konsistorium
vorgelegten Fragen, gr. 8. Wien 1785. un=
gebund
. 51 kr. geheft 54 kr. blausteif
1 fl.

Sagredo (Giovanni) neueröfnete ottomannische
Pforte, oder Beschreibung des ganzen türki=
schen
Reichs, Staats, Gottesdienstes, Kriegs=
verfassung
, die vornehmsten Geschichten al=
ler
ottomannischen Monarchen, die mahu=
metische
Lehre, und deren dabey verborge=
nen
politischen Maximen, alle Kriege und
deren sämmerliche Verwüstungen und so wei=
ter
, mit sehr vielen eingedruckten historischen
Kupfern aller türkischer Kaiser Bildnissen
gezieret, 2 Bände, fol. Augsb. 1700. ge=
bunden
18 fl.

Leben des Johann Franz Seraph edlen von
Kohlbrenner, kuhrfürstl. wirkl. Hofkammer=
Mauth=und Kommercienraths in Bayern
von Professor Westenrieder, samt seinen
Portrait, 8. München 1783. 36 kr.

Reisen, eines Philosophen oder Bemerkungen
über Sitten und Künste der Einwohner von




[16]

Afrika, Asien und Amerika, a. d. Franz.
des Hrn. Poyvre, gewesten Gouverneur der
Jnsel France, 8. 1783. 20 kr.

Abfertigung der sogenannten gründlichen An=
merkungen
in bedenklichen Fragen über den
erzbischöfl. salzburgischen Hirtenbrief samt
Anhang zur Abfertigung, herausgegeben von
L. A. P***, 8. Wien 1783. 9 kr.

Eckartshausen (Karl v.) katholisches Les=und
Gebetbuch, a. d. heil. Psalmen der Schrift
gesammelt, 8. München 1783. 45 kr.

Verborgene Geheimniße, oder geheimer und
vertrauter Briefwechsel des ehrbaren Tho=
mas
Boot, königl. Schuhmachermeisters mit
Sr. Majestät Georg III . Königs von Groß=
brittannien
und deren Minister Lord Ster=
mond
, Sandwich, Germane und North
über die dermaligen Angelegenheiten Euro=
pens
, 8. 1782. 1. fl.

Bey Friedrich August Hartmann,
k. k. privil. Buchhändlern,
auf dem nenen Markt bey den sieben Sau=
len
Nr. 1110. sind nebst sehr vielen andern,
auch folgende neue Bücher zu haben:

Wagneri (p. F.) universæ Phrascologicæ la-
linæ
corpus. 8. maj. Viennæ 3 fl.

Jägers (Wolf.) geographisch=historisch=stati=
sisches
Zeitungslexikon, gr. 8. Nürnberg
3 fl. 15 kr.

Hübners (Joh.) reales Staats=Zeitungs=und
Conversationslexikon, gr. 8. Leipz. 4 fl.

kuriöses und reales Natur=Kunst=
Berg=Gewerk=und Handlungslexikon, gr.
8. ebend. 3 fl. 15 kr.

Hörschelmanns (F. L. A.) europäisches Staats=
Kriegs=und Friedenslexikon, 2 Theile, gr.
8. Frankf. 5 fl.

Zinkens (D. Ge. Heinr.) allgemeines ökono=
mischtes
Lexikon vermehrt von J. J. Volk=
mann
, 2 Theile, gr. 8. Leipz. 5 fl. 30 kr.

Webers (M. Joh. Ad.) Lexikon ⟨eoc⟩yclion ,
oder kurzgefaßtes lateinisch deutsches, und
deutsch lateinisches Universalwörterbuch, 3
Theile, gr. 8. Dresden 10 fl.

Walchs (Joh. Geo.) philosophisches Lexikon,
herausgegeben von J. C. Hennings, 2 Th.
gr. 8. Leipz. 9 fl.

Schröters (Joh. Sam.) lithologisches Real=
und Verballexikon der deutschen, lateinischen,
französischen und holländischen Sprachen, 5
Theile, gr. 8. Frankf. 8 fl. 30 kr.

Nolteni (Joh. Friedr.) Lexicon latinæ lin-
guæ
Antibarbarum quadripartitum, 8.
maj. Berol. 8 fl. 24 kr.

Millot (Hr. Abt.) Universalhistorie; alter,
mittler und neuer Zeiten, a. d. Französis.
übers von W. E. Christiani, 7 Th. gr. 8.
Leipz. 9 fl.

Adelungs (Hrn.) Versuch eines vollständigen
grammatisch kritischen Wörterbuchs der hoch=
deutschen
Mundart, mit beständiger Ver=
gleichung
der übrigen Mundarten, beson=
ders
aber der Oberdeutschen, 4 Theile,
gr. 4. Leipz. 36 fl.

Monro's (Don.) Kriegarzneywissenschaft, a. d.
Englischen v. B. de Presle, 2 Bände, gr.
8. Altenb. 3 fl.

Le Moine und Batteney (Herrn) praktische
Anweisung zur Diplomatik, und zu einer
guten Einrichtung der Archive, aus dem
Französischen, 2 Bände, mit sehr vielen
Kupf. gr 4. Nürnb. 6 fl. 30 kr.

Jn der Jak. Ant. Edlen v Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:

Ferguson, die Astronomie nach Newons Grund=
sätzen
erklärt, faßlich für die, so nicht Ma=
thematik
studiren, nebst einem Anhang vom
Gebrauch der Erd=und Himmelskugel, mit
11 Kupfertafeln, 8. Berlin 1783. 1 fl. 15 kr.

Erzahler (der) eine Wochenschrift, 8 Bände,
8. Berl. 1781. 9 fl.

Journal, für die Gartenkunst, welches eigene
Abhandlungen, Auszüge und Urtheile der
neuesten Schriften, so vom Gartenwesen
handeln, auch Erfahrungen und Nachrich=
ten
enthält, 2 Stücke, 8. Stutgart 1783.
45 kr.

Vothmann (J. G. Gartenkatechismus für
Landleute, 8 Leipz. 1783. 24 kr.

Erzählungen und Gespräche, 8. Berlin 1783.
45 kr.

Etwas, daß Leßing gesagt hat. Ein Kommen=
tar
zu den Reisen der Päbste, 8. Berlin
1782. 24 kr.

Roland (der wüthende) ein Heldengedicht,
von Ariost, 4 Theile, 8. Hannov. 1782.
5 fl. 45 kr.

Gellerts (C. F.) samtliche Schriften, 10 Th.
8 Leipz. 1779. 7 fl. 30 kr.

Augenblick (der kritische) ein Fragment aus
dem Leben eines biedern Jünglings, 8. 1782.
40 kr.

August und Klärchen, ein Gemälde menschli=
cher
Schwachheit und Thorheiten, 2 Theile,
8 Berlin 1783. 1 fl. 30 kr.

Erxleben Anfangsgründe der Naturgeschichte,
aufs neue heransgegeben von Gmelin, mit
Kupf. 8. Göttingen 1782. 2. fl.

Geschichte Sir Wilhelm Harrington, 4 Thei=
le
, 8. Leipz. 1781. 1. fl 30 kr.

Kindleben, der gehörte Siegfried, ein Volks=
roman
, 2 Theile 8. 1783. 1 fl. 30 kr.



[17]

Vegetabilisches Abwischwasser.

Eleonora Couringh, genannte Luxemburg,
Marchand de Mode, macht dem hiesigen hohen
Adel und verehrungswürdigen Publikum hie=
mit
bekannt, daß ihr die k. k. ni. öst. Regie=
rung
die Erlaubniß ertheilet, das vegetabilische
Abwischwasser und Pomade, welches auch von
der hiesig medizinischen Fakultät untersucht,
und unschädlich befunden wurde, öffentlich und
ungehindert zu verkaufen. Dieses vegetabilische
Wasser und Pomade erhält nicht nur die Haut,
zart, gelinde und ungemein weiß, sondern ver=
treibet
auch alle Flecken und Wimmern, beson=
ders
wird vermög öfters erprobter Wirkung ein
durch den übeln weissen Anstrich verdorbenes
Fell wieder hergestellt. Wer sie also mit dero
Vertrauen beehren will, kann mit diesem be=
wehrten
Mittel in ihrer Wohnung am Kohl=
markt
Nr. 140 im 2ten Stock in gleichen und
billigen Preise zu jeder Stunde des Tages be=
dienet
werden, wo zugleich über den Gebrauch
des Wassers und der Pomade Nachricht im
Druck ertheilet wird.

Anzeige.

Das Pulver und Wasser des Staabschyrur=
gus
, Peter l Heureux, die Flecke der Haut zu
vertreiben, ist zu verkaufen in der Josephstadt
Nr. 13, nächst der Johannskapelle gegen der
Glacis, wo die Lehenkutscher stehen.

Nachricht.

Herr Fontenelle, königl. privil. Chyrurgus
aus Frankreich, hat über die sowohl bey der Uni=
versität
zu Paris, als auch zu London, Madrid,
und mehreren Orten Deutschlands. bewährten
von ihm verfertigten Bruchbänder, auch hier
in Wien, nach einer bey hiesiger hohen Schule
abgelegter Prüfung, von der ni. öst Regierung
die Erlaubniß erhalten, sich in dieser Haupt=
und Residenzstadt niederlassen, und seine Bruch=
bänder
, für Nabel=und alle Arten Brüche, frey
verfertigen, und verkaufen zu dörfen. Uiberzeigt
durch seine Erfahrung, daß der größte Theil der
verderblichen Zufälle, welche diese Art von
Krankheit verursacht, gemeiniglich von schlech=
ten
Bruchbändern herrühren, welche maschinen
mässig gearbeitet, und ohne genugsamer Kennt=
niß
angewendet werden, hat er sich bestrebet,
neuerfundene elastische, und mechanisirte Bruch
bänder aller Gattung zu verfertigen, welche den
Zufällen und Umständen dieser Krankheit ange=
messen
sind, und zum Gebrauch beyder Geschlech=
ter
dienen. Jhre Schnellkraft, Biegsamkeit
und geschickte Zusammensetzung, bringt die heil=
samsten
Wirkungen hervor, verhüttet alle Schä=

den dieser Art in die Zukunft, und gestattet so=
gar
alle Leibesübungen, als reiten, laufen, u. dgl.
Herr Fontenelle schmeichelt sich die Zufrieden=
heit
jener zu erwerben, die sich an ihn wenden,
und mit ihrem Zutrauen beehren wollen, und
zwar mit jenem inneren Vergnügen, welches ei=
nem
Künstler das Bewußtseyn, zum Nutzen der
Menschheit mitgewirkt zu haben, verschaft. Er
ist täglich in seiner Wohnung in dem Kraut=
gässel
, bey den sieben Körben Nr. 1095. im er=
sten
Stock anzutreffen, und wird, sich auf Ver=
langen
an jedes Ort begeben. Von 12 Uhr
Mittags bis 1 Uhr, wird er, in Absicht des Ge=
brauchs
seiner verfertigenden Bruchbänder, die
Armen gratis vornehmen,

Nachricht.

Bey Lukas Hoheitenleitter, burgl. Kunsthänd=
ler
am Kohlmarkt Nr. 1180 ist zu haben: grosse
Landkarten vom ganzen Königreich Ungarn mit
dem Großfürstenthum Siebenbürgen, Temeswa=
rer
=Banat, Slavonien, Kroatien, Dalmatien,
der ganzen Europäischen Türkey, als Servien,
Bosnien, Bulgarien, Romanien, Albanien, Ma=
cedonien
, auch aller Tartareyen gegen Rußland,
Pohlen und Asien, mit Krim und Beßarabien
um Konstantinopel, wie auch das kais. Pohlen
mit Lemberg, Moldau, Wallachey, Podolien,
Volhinien, mit Kaminiek, Okzakov, und allen
umgränzenden Konfinen, auf 4 Regalbogen, von
Joh. Jakob Lidl, k. k. Kupferstecher, gestochen
in Wien, a 3 fl. 10 kr. Die Gegend von
Belgrad und Semlin, wie auch der Grundriß,
auf 4 Regalbögen, gestochen von eben demselben,
a 3 fl 20 kr. Das Königreich Pohlen mit
dem Großherzogthum Lithauen, samt den abge=
theilten
und umgränzenden Ländern a 1 fl.
Pohlnischen Atlas in 16 Theilen von Rigiomonti.

Reitpferd zu verkaufen.

Eine lichtbraune 5jährige schulgerechte Mek=
lenburgerstutte
, samt Füllerl, Hängstel, von der
nämlichen Farbe, wofür man für alle Fehler
gut steht, ist täglich um den billigsten Preis
zu verkaufen, und das weitere im Rathhaus,
wo sie steht, oder am Hof Nr. 236 im 3ten
Stock zu erfragen.

Weinfässer zu verkaufen.

Zu Wienerisch=Neustadt bey dem burgerl.
Bindermeister, Philipp Frank, wohnhaft im
Wirthshaus zum goldenen Straussen, sind 5
Stuck unbeschlagene und 8 Stück mit Eisen
beschlagene 50 bis 60 eimerige, dann bey 300
Eimer 22 bis 26 eimerige, und bey 300 Ei=
mer
10 bis 14 eimerig unbeschlagene neue Fässer,







[18]

auch bey 300 Eimer alter in hölzenen Banden
von 20 bis 25 eimerigen Gattungen täglich zu
verkaufen.

Wohnung zu verlassen.

Jn der Josephstadt ist eine Wohnung von 3
Zimmern im ersten Stock auf die Gasse, samt
Kuchel, Boden und Holzgewölb täglich zu ver=
lassen
, und das mehrere davon im Zeitungs=
comtoir
zu erfragen.

Kuchelgarten zu verkaufen.

Jn der Roßau ist der Kuchelgarten Nr. 34
samt der Wohnung zu verkaufen, und können
sich die Kauflustige deshalb bey dem Eigenthü=
mer
daselbst melden.

Haus zu verkaufen.

Jn einer sehr gangbaren Gasse in der Stadt
ist ein 3 Stockwerk hohes Haus, mit Keller,
Pferdstallungen, und einem Oratorio versehen,
täglich zu verkaufen, und das mehrere in der
Leopoldstadt im Sattlerischen Haus Nr. 277
im 2ten Stock auf die Gasse zu erfragen.

Haus zu verkaufen.

Jm Markt Hainfeld hinter heil. Kreuz ist
das Färberhaus mit darauf haftender Färber=
gerechtigkeit
, wobey ein schöner Obst=und ein
Kuchelgarten, auch ein Krautacker, zusammen
pr. 3000 fl. zu verkaufen. Kauflustige können
sich deshalb daselbst bey Leopold Fleischmann,
Färbermeister, melden.

Licit. Effekten.

Den 11. dies werden vom k. k. Stadtgericht
früh um 9 Uhr auf der Seilerstatt Nr. 919
im 3ten Stock Effekten und Möbeln, als harte
Kästen, Spiegel, Bilder und eine grosse Häng=
uhr
licitando verkauft.

Licit. Effekten.

Den 11. dies werden am alten Bauernmarkt
im Margarethenhof Nr. 535 rechterhand im er=
sten
Stock verschiedene guter Geschmuck, Sack=
uhr
, gestickte, sammet tuch und zeugene Manns=
auch
einige Frauenkleider, Stock=und Pendil=
uhren
, Spiegel, Flinten, etwas Porzelain, tür=
kische
gläserne geschliffen und geschnittene Po=
kale
, derley verschiedene türkische Gläser, eine
türkische Tatzen samt Kannel und Untersätzel
zu Kaffeebecherln, eine Kollektion schöner Ku=
pferstiche
in eichenen Rahmen, mit goldenen Lei=
steln
und Gläsern, wovon die ganze Sammlung
zusamm, oder auch parthieweis gegeben wird,
mehrere gemalte Bilder von guten Meistern,
einiges Hollitschergeschirr, harteingelegte Häng=
und Schubladkästen, Zinn, etwas Bettgewand,
und verschiedene Effekten zu den gewöhnlichen
Stunden licitando verkauft.

Licit. Wallnerische Kühe.

Von N. Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien wird zu vernehmen
gegeben: daß auf Anlangen des gerichtl. ver=
ordnet
Magdalena Wallnerischen Curatoris ad
actum, Herrn Heinrich Schmidlin, J. U. D.
a. H. u. Gr. Adv. wider Franz Wallner, Nach=
bar
Nr. 86 zu Hernals, verwilliget worden,
womit die erstgemeldten Wallner gehörige drey
Stuck Kühe öffentl. feilgeboten und dem Meist=
bietenden
verkauft werden sollen, auch zu dem
Ende, über den fruchtlos verstrichenen ersten
Termin, für den 2ten der 11. und für den
3ten der 25. Septemb. so bestimmet worden,
daß wenn besagte Kühe weder bey dem ersten
noch 2ten Termin um oder über den Schätzungs=
werth
angebracht werden könnten, selbe beym
3ten auch unter der Schätzung verkauft werden
würden. Haben also jene, welche bemeldte 3
Kühe zu kaufen willens sind, an obbestimten
Terminen allzeit früh um 9 Uhr in des gedach=
ten
Franz Wallners Haus Nr. 68 zu Hernals
zu erscheinen.

Licit. Effekten.

Den 12. dies werden auf Verordnung des
k. k. O. H. M. Gr. am alten Kienmarkt im
Neustätterhof Nr. 477 im 2ten Stock Uhren,
Frauenkleider, Weiszeug, harte Kasten, Tische,
Soffen, Sessel und andere Hauseinrichtungen
zu den gewöhnl. Stunden licitando verkauft.

Licit. Haarbänder.

Von dem k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgericht
jedermänniglich hiemit anzuzeigen:
Die rechtliche Nothdurft erfodert, daß einige
gerichtlich geschäzte in 20 Dutzet schwären, 20
deto Köpper=10 deto Nakrazakt, und 9 deto
Nakraroll=Haarbänder bestehende Waaren lici=
tando
feilgeboten und den Meistbietenden ver=
kauft
werden sollen; daher sind der 12. und
26. Septemb. dann der 10. Oktob. d. J. der=
gestalt
bestimmet worden, daß wenn solche
Haarbänder weder bey dem ersten noch 2ten
Termin um den Schätzungswerth angebracht
werden könnten, selbe bey dem 3ten auch un=
ter
der Schätzung verkauft würden. Haben
demnach jene, welche etwa gedachte Haarbän=
der
zu kaufen willens sind, an obbestimten =
gen
fruhe um 9 Uhr nächst dem rothem Thurm
in der goldenen Sonne Nr. 680 im 3ten Stock
zu erscheinen.

Licit. Holzleithnerische Effekten.

Von eines hochw. Metrop. Domkapitels zu
St. Stephan alhier wird hiemit zu vernehmen
gegeben: Es sey über das von dem löbl. k. k.
Stadtgericht, als Konkursinstanz des bürgerl.
Dinntuch=Fabrikanten, Joseph Holzleithners,










[19]

anher erlassene Ersuchschreiben, und sonach vom
Herrn Curator Edlen v. Füllenbaum gemachte
Anzeige die Feilbiet=und Verkaufung der in
die Holzleithnerische Massa gehörig, in verschie=
denen
Tischen, Kasten, Kanapee, Sesseln, Sto=
ckerln
, Betten, Uhren und Werkstühlen beste=
hende
Effekten und Meubeln verordnet, und
hiezu der 15. Septemb. d. J. bestimmet worden.
Solchemnach haben die Kauflustige diesen Tag
früh von 9 bis 12, und nachmittag von 3 bis
6 Uhr, allenfalls auch folgende Täge, im Holz=
leithnerischen
an der Mariahilferhauptstrasse im
sogenannten Kollergern liegenden Haus Nr. 122
zun drey Juden genannt zu erscheinen.

Licit. Sattlerisches Haus.

Von der freyherrl. v. Poschischen Herrschaft
Braitensee wird hiemit kund gemacht: Es sey
auf Anlangen der Andre und Eva Satlerischen
Erben die in diese beede Verlassenschaftsmassen
gehörige Behausung Nr. 5 zu Braitensee samt
Garten und Weinpreß, dann 5 Joch Aecker, 4
Viertel Tagwerk Wiesen und 2 Viertel 1 1 / 2
16stel theils Weingarten, auch die vorhandene
Wirthschafts=Geräthschaften, als 4 Kühe, ein
Zugpferd, Kalleß, Leiterwagen, die vorräthige
Weine samt Faß und übrigen Zugehörden, dann
einigen Effekten und Fahrnussen durch öffentl.
Versteigerung dem Meistbietenden gegen baare
Bezahlung hindanzugeben bewilliget, und hie=
zu
der 15. Septemb. bestimmet worden. Die
Kauflustige haben demnach an erstbestimten Tag
früh um 9 Uhr in erwehntem Haus sich einzu=
finden
, wo sodann mit dem Meistbietenden der
Kauf ordnungsmäßig geschlossen werden soll.

Licit. Effekten.

Den 16. dies und folgende Täge zu den ge=
wöhnlichen
Stunden werden auf Verordnung
eines fürstl. erzbischöfl. wiener. Consistoriums
im Zwettelhof Nr. 817 gegen den Stephans=
freythof
im ersten Stock verschiedene Fahrnisse,
als Minutenuhren, 12 silberne Leuchter, deto
Messer, Gabeln, Löffel und Vorleglöffel, dann
Schnallen ꝛc. ein karmoisirtes Kreuz, Topas=
und Saphirringe mit Brillanten und Rauten,
goldene Ketten und derley Kreuze, verschiede=
ne
tuchen seiden und zeichene Kleidungsstücke,
Wäsche, Tischzeich, sächsisches Porzellain, harte
Kasten, Tische, Sessel, Soffen, Luster, Spal=
liere
, grosse Spiegel, Stockuhren, Bettgewand
2 Pferde, 1 Schwimmer, Pierutsch, Kalleß
und Leiterwagen licitando verkauft.

Licit Scheidernastischen Realitäten.

Von eines hochwürd. Merropolitandomkapi=
tels
alhier wird hiemit zu vernehmen gegeben:
Es sey auf des von hiesig löbl. Stadtmagistrat
als Abhandlungsinstanz der Viktoria Scheider=
nastin
sel. anher erlassene Ersuchschreiben, und

von Herrn Curator Dr. Manquet gemachte
Anzeige die Feilbiet=und Verkaufefung der in
die Viktoria Scheidernastische Verlassenschafts=
masse
gehörigen Pferden, Wägen und Zugehör,
Wein=und Fässer, dann übrigen sämtl. Meu=
beln
und Hausgeräthschaften verordnet, und
hiezu der 18. Septemb. d. J. bestimmet worden.
Die Kauflustige haben daher an obestimmten
Tag früh von 9 bis 12, und nachmittag von
3 bis 6 Uhr, allenfals auch folgende Täge, in
dem Scheidernastischen Haus Nr. 24 zu Ma=
riahilf
an der Hauptstrasse zum goldenen Fässel
genannt zu erscheinen.

Licit. Haus zu Neudorf.

Den 19. d. M. von 9 bis 11 Uhr Vormit=
tag
wird bey dem k. k. Herrn Hofkriegsraths=
agenten
Dembscher, wohnhaft auf dem Gra=
ben
Nr. 585. von der Hirschenapotheke gegen=
über
im ersten Stock eine Zusammentrettung
gehalten, und das Haus zu Neudorf Nr. 66.
samt dazugehörigen Grundstücken dem Meist=
bietenden
verkauft werden. Das Haus ist
gut bey Baue, bestehet aus zwey Stöcken, und
nöthigen Behältnissen, dazu gehören auch 34
Joch Aecker, und 14 Tagwerk Wiesen.

Licit. Lindauerisches Haus.

Von dem Grundbuchs des kais. Herrenstifts
bey St. Dorothe, wird hiemit zu wissen ge=
macht
: es habe Hr. Anton de los Reyes, k. k.
Oberstlieutenant, und Frau Theresia dessen
Ehegemahlin, wider den Johann Lindauer,
Stift St. Dorotheischen Unterthan zu Unter=
liesing
, prop. & ux. noe . wegen von dem
auf des Beklagten Behausung satzweise haften=
den
Kapitalsrest eingeklagt rückständigen Jn=
teressen
pr. 52 fl. die wirkliche Feilbietung
der gegentheiligen Behausung, und Hausgrün=
den
bewilligter erhalten; da nun zu diesem
Ende 3 Terminen, und zwar für den ersten
der 19. Sept. für den zweyten der 20. Okt.
und für den dritten der 20. Nov. d. J. mit
dem Beysatze bestimmt worden, daß, wenn
gedachtes Haus und Hausgründe weder bey
dem ersten noch zweyten Termin um den Schä=
tzungswerth
oder darüber verkauft werden
könnten, solche bey dem dritten auch unter
der Schätzung hindangegeben werden würden.
So haben diejenige, welche gedachte Behau=
sung
zu Unterliesing Nro. 11. , welche mit ei=
nem
Stockwerk versehen ist, samt dazu gehöri=
gen
Hausgründen käuflich an sich zu bringen
gedenken, in den bestimmten Terminen früh
um 9 Uhr in der Grundbuchskanzley zu St.
Dorothe Nro. 1143. zu erscheinen.

Licit. Mayerhof in Bestand.

Da die freyherrl. Wezlar Plankensteinische
Herrschaft Plankenberg entschlossen ist, ihre







[20]

Einkünfte auf trockene Gefälle einzurichten,
so hat selbe festgesetzt, den zu dieser Herr=
schaft
gehörigen 4 Stund von Wien nahe an
der Poststrassen liegenden, und mit zweyen
Mayerszimmern gut zusammen gebauten Mayer=
hof
zu Rust, samt den dazugehörigen, in vor=
vorzüglicher
Lage situirten, und bey bester
Kultur stehenden Braiten, Aeckern, und Wie=
sen
, auch Gärten und Kleestücken, im ganzen
oder zerstückten Grundtheilen von 1. Jäner
1784. auf 12 nacheinander folgende Jahre,
so wie bereits schon einige zu dieser Herrschaft
gehörige Höfe verpachtet worden, an dem
Meistbietenden in Bestand zu verlassen; wer
also Belieben trägt, diesen Mayerhof an sich
zu pachten, kann sich deswegen den 22. d. M.
Sept. früh um 8 Uhr in der herrschaftl. Amts=
kanzley
zu Plankenberg anmelden, wo sodann
das weitere verhandelt, und mit dem Meist=
bietenden
der Kontrakt geschlossen werden wird.

Licit. Mayers Realitäten.

Von der alt. Starhembergischen Herrschaft
Karlsbach Amtskanzley wird hiemit kund ge=
macht
: Da bey den bereits vorbeygegangenen
drey Licitationsterminen nur ein einziger Käu=
fer
erschienen, der um die Ferdinand Mayeri=
sche
Schifmeistersbehausung im Markt Freyen=
stein
, wobey nebst den Holzhandel, auch eine
Mühlwerkstatt ist, samt dessen Uiberländgrund=
stücken
einen Kaufschilling noch unter der Schä=
tzung
pr. 3050 fl. angeboten, dadurch aber die
Ferd. Mayerische Gläubiger an ihren Foderun=
gen
beträchtlichen Schaden zu leiden haben wür=
den
, so wird ersterwehnten Gläubigern solches
hiemit erinnert, daß sie bis 28. Septemb. ei=
nen
mehrgebenden Käufer für besagte Feilschaf=
ten
ausfindig machen sollen, widrigens mit ge=
genwärtigen
der Kauf auch unter der Schä=
tzung
geschlossen, und zur Cridahandlung ge=
schritten
werden wurde. Untereinstens werden
auch an obbestimten Tag in erwednt Ferdinand
Mayerischen Schifmeistershaus im Markt Frey=
enstein
das vorhandene Vieh, auch Fahrzeuge,
als Kellheimer, Pletten und Waizzillen mit allen
Zugehörungen, dann sämtliche Hauseinrichtun=
gen
den Meistbietenden verkauft werden, wobey
die Kauflustige früh um 9 Uhr zu erscheinen
belieben.

Licit. Walchische Häuser.

Wir Joseph Georg Hörl, Sr. röm. k. k. ap.
Maj. Rath, und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien, geben hiemit zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen des Joseph Walch,
burgl Buchbinder, und Juliana dessen Ehe=
wirthin
verwilliget worden, ihre eigene auf
dem gräf. Selbischen Grund an der neuen
Wien liegende zwey Häuser Nro. 98. entwe=

der mitsammen, oder abgesönderter öffentlich
auszufeilen, und an den Meistbietenden zu
verkaufen. Da nun zu diesem Ende der 26.
Sept. d. J. bestimmt ist; so haben diejenigen,
welche gedachte zwey Häuser entweder mitsam=
men
, oder abgesönderter zu kaufen willens sind,
an dem bestimmten Tag, oder da wir ande=
rer
Verhindernissen halber diesen Tag nicht
zu Rath sässen, den nächst darauf folgenden
Rathstag früh um 8 Uhr vor uns zu erschei=
nen
, und sich bey unserem, und gemeiner Stadt
Grundbuch durch den Amtsschreiber anmelden
zu lassen.

Licit. Mayerische Häusel.

Von dem Grundbuch des Reichischen Frey=
grunds
zu Schwöchat wird hiemit kund ge=
macht
: es sey auf Anlangen des Jakob Mayr,
und Franziska, dessen Ehewirthin, ihre zwey
eigenthümlich besitzende, zu Schwöchat auf
dem Reichischen Freygrund situirte, vorhin
Krausisch, dann Anton Mayrische Häuseln den
Meistbietenden verkaufen zu können bewilliget,
auch zu derselben Vornehmung der 27. Sept.
d. J bestimmt worden ist; die Kauflustige ha=
ben
demnach an obbestimmten Tag früh um
9 Uhr in der Johann Vollgruberischen Behau=
sung
zu den drey Röseln Nr. 302 am Hof
im ersten Stock zu erscheinen, wo sodann mit
dem Meistbietenden der Kauf gegen baare Be=
zahlung
abgeschlossen werden soll.


Licit. Meßingerische Realitäten.


Von der Amtskanzley der k. k. Herrschaft
Winklberg wird jedermann, besonders aber de=
nen
Thomas Messingerischen Kreditspartheyen
kund gemacht: Es sey nach Absterben des Tho=
mas
Messinger von Klaubendorf dessen ruckge=
lassene
Bauernbehausung allda Nr. 3. sammt
den dazugehörigen Hausgründen, als 34 3 / 4
Joch Aecker, 4 1 / 2 Viertl Weingarten, 3 1 / 2
Tagwerk Wiesen, und 7 1 / 2 Joch Waldung,
dann zugleich dessen angehörige freye Uiberländ=
gründe
, sammt übrigen ganzen Wirthschaftsein=
richtung
durch öffentliche Steigerung den Meist=
bietenden
gegen baare Bezahlung zu verkaufen,
euch die diesfällige Kreditores einzuberuffen für
nöthig befunden worden. Daher wird zur öf=
fentlicher
Versteigerung sothaner Behausung,
wie auch Einberuffung der Messingerischen Kre=
ditspartheyen
der 2. Oktober früh um 9 Uhr
in der Thomas Messingerischen Behausung zu
Klaubendorf zu erscheinen hiemit bestimmet;
an welchem Tage die Kauflustige sich einfinden,
die Messingerische allenfällige Kreditspartheyen
aber alsogewiß zu erscheinen, und ihre Fode=
rungen
anzumelden haben werden, wie im wi=
drigen
von amtswegen was Rechtens ist füge=
gekehret
werden würde.



[21]

Convoc. Johann Schulz.

Von dem fürstl. erzbischöfl. Konsistorium
wird hiemit zu wissen gemacht: es sey der
Weltpriester, Johann Schulz, aus der Bres=
lauerdiöces
, den 12. Augusti d. J mit Rück=
lassung
eines letztwilligen Geschäfts, in wel=
chen
derselbe causam piam zum Universaler=
ben
eingesetzt hat, mit Tod abgegangen, und
um mit der Verlassenschaftsabhandlung sicher
vorgehen zu können, zu Ausfindigmachung der
etwa vorhandenen Schulden eine Convocations=
und Liquidationstagsatzung auf den 29. Sep=
temb
. d. J. um 9 Uhr früh vor dem erzbischöfl.
Konsistorium zu erscheinen anberaumt worden;
daher werden all jene, so an obgedachter Schul=
zischen
Verlassenschaft unter was immer für
einem Namen einige Sprüche und Foderungen
haben, an obbestimmten Tag, Stund und
Ort entweder persönlich, oder durch genugsam
Bevollmächtigte alsogewiß zu erscheinen, ihre
habende Foderungen anzumelden, und zugleich
Rechtens zu liquidiren haben, als im widrigen
nach Verlauf dieses Termins die Verlassen=
schaft
der causæ piæ eingeantwortet, und die
Gläubigere nicht mehr gehöret werden.

Convoc. Franz Baldauf.

Von des Stift Klosterneuburg Oberkammer
wird hiemit allen, welche an den verstorbenen
Franz Baldauf, gewesten Unterthan zu Otta=
krin
, was immer für Ansprüche und Foderun=
gen
zu haben glauben, hiemit zu wissen ge=
macht
: es habe dessen unterlassene Wittib und
Universalerbin zur Ausfindigmachung der et=
wan
vorhandenen Schulden um Ausfertigung
der gewöhnlichen Einberuffungsedikten gebeten.
Da nun hierinn gewilliget, und zur Anmel=
dung
dieser Foderungen auch allenfalls Ab=
handlungstagsatzung
der 6. Oktob. d. J. be=
stimmt
worden ist, so werden diejenige, wel=
che
an des gedachten Franz Baldauf sel. Ver=
lassenschaft
was immer für Sprüche und Fo=
derungen
zu haben vermeinen, an besagten
Tag früh um 9 Uhr sogewiß vor des Stifts
Oberkammer zu erscheinen, und solche rechts=
beständig
zu erweisen haben, wie im widrigen
die Abhandlung, auch sonst, was Rechtens
ist, fürgekehret werden wurde.

Convoc. Johann Ferstl.

Von Richter und Rath des landesfürstlichen
Markts Mödling wird hiemit all=und jeden, so
an den Johann Ferstl, gewest burgl. Gastgeb
zum schwarzen Adler allhier, sel. Verlassenschaft
titulo crediti aut alio quocunque einige Sprü=
che
und Foderungen zu stellen vermeinen, zu
vernehmen gegeben: Es sey erstbemelter Joh.
ferstl ab intestato verstorben, und daher, um
mit dessen Abhandlung sicher fürgehen zu kön=

nen, allerdings erfoderlich, als jene, welche an
obbemeldte Verlassenschaft titulo crediti aut alio
quocunque einige Sprüche zu haben vermeinen,
einzuberuffen, und fürzuladen, zu welchem En=
de
dann auch der 6. Oktober d. J. zur Anmel=
dungstagsatzung
bestimmet worden; Solchem=
nach
wird anmit all und jeden, welche an der
eingangsbenannten Johann Ferstel sel. Verlas=
senschaft
titulo crediti, vel alio quocunque
einige Foderungen zu stellen haben, aufgetra=
gen
, daß sie an obbesagten Tag früh um 8 Uhr
auf der k. k. Schrannen alhier in der Rathskanz=
ley
sich anmelden, untereinstens aber ihre ha=
bende
Foderungen alsogewiß rechtsbeständig er=
weisen
, und liquidiren, als im widrigen diese
Verlassenschaftsabhandlung gepflogen, auch sonst,
was rechtens ist, fürgekehret werden solle.

Convoc. Eva Leschin.

Von des löbl. Stifts zun Schotten in Wien
Grundgericht wird hiemit jedermann, dem
daran gelegen, kund gemacht: Es sey die Eva
Leschin, des Johann Lesch, eines am Ober=
neustift
wohnhaften Zinngiessers Ehewirthin,
den 12. August am Spitalbergergrund des =
hen
Todes verstorben, bey welcher verschiede=
ne
Perln und Prätiosa (welche ihr vermächt=
lich
von sicheren Partheyen zum Verkauf an=
vertrauet
gewesen) nebst baaren Geld gefunden,
diese sodann von dem löbl. burgerspitalerischen
Grundbuch zur Kanzley des Stifts Schotten,
als Herrschaft am Oberneustift, und der Eva
Leschin Abhandlungsinstanz, erleget worden. Da
aber die Eigenthümer erstgesagten Prätiosen
und baaren Geldes unbewust sind, als ist ge=
richtlich
veranlaßt worden, nicht nur die Ei=
genthümer
dieser Prätiosen, sondern zugleich
die Erben, und Gläubiger der verstorbenen
Eva Leschin, und zwar erstere zu Erweisung
ihres Eigenthums, die übrigen aber ihres Erb=
rechts
, und sonstigen Foderungen wegen vor
Gericht vorzuladen. Derowegen haben nicht
nur diejenige, welche der Eva Leschin sel.
einige Prätiosa zum Verkauf anvertrauet, son=
dern
auch jene, welche an selbe eine ander=
weitige
Foderung zu stellen haben, den 10.
Oktober d. J. früh um 9 Uhr in der Stifts
Schottischen Gerichtskanzley alsogewiß zu er=
scheinen
, allda ihre Foderung anzumelden, und
zugleich rechtsbeständig zu erweisen, wie im
widrigen was Rechtens ist, abgehandelt wer=
den
wird.

Convoc. Apolonia Kilinßin.

Von Sr. Majestät des Kaisers höchsten Na=
men
führenden Jnfanterie Regiments=Gericht
wird hiemit zu wissen gemacht: Es sey nach
dem untern 3. Februar d. J. erfolgten Able=
ben
der minderjährigen Apolonia Kilinßin zu si=





[22]

cheren Abhandlung der Verlassenschaft für =
thig
befunden worden, die rechtmässige sowohl
in=als außer Land befindliche Erben gerichtlich
vorzuladen. Da nun der 5. December d. J.
früh um 9 Uhr zur allendlichen Frist der gewöhn=
lichen
Anmeldungstagsatzung anberaumt worden
ist; so werden alle diejenigen, welche auf ob=
besagte
Verlassenschaft ein Erbrecht haben, oder
zu haben vermeinen, an bemeldten Tag und
Stund in dem Staabsquartier zu Prosnitz in
Mähren bey diesem Regiments=Gericht entwe=
der
persönlich oder durch genugsam Bevollmäch=
tigte
zu erscheinen, und ihre Erbsforderungen
mittelst Einlegung der Legitimationsdokumen=
ten
zu erweisen, hiemit einberuffen, wie im
widrigen nach Verfliessung dieses Termins die
Abhandlung ohne weitern Zuwarten vorgenom=
men
, auch sonsten ex officio vorgekehrt werden
würde, was Rechtens ist. Staabsquartier zu
Prosnitz in Mähren den 5. Septemb. 1783.

Erinnerung an die del Rossoische Gläubiger.

Von des von der gräfl. Heißensteinischen
Herrschaft des Markts Piesting aufgestellten
Jud. deleg wird hiemit bekannt gemacht: Es
sey für nöthig befunden worden, über das ge=
sammte
Vermögen des welschen Handelsmann
und Burgers in Markt Piesting, Peter del Ros=
so
, über den vorgekommenen Schuldenlast einen
Konkurs zu eröffnen, daher wird jedermann
der an gleichgedachten Peter del Rosso eine Fo=
derung
zu stellen berechtiget zu seyn vermeinet,
andurch erinnert, bis 13. Oktobris d. J. die
Anmeldung seiner Foderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider Herrn Johann Anton,
Allmayr, der Rechten Dr. a H. u. Gr. Adv.
gerichtlich aufgestellt=Peter del Rossoischen Mas=
sa
=Vertretter bey mir Johann Anton Edlen v.
Allstern, der Rechten Dr. a. H. u. Gr. Adv.
in der Wollzeil, Nr. 806. im 3ten Stock wohn=
haft
, als diesfällig aufgestellten Jud. deleg.
alsogewiß einzureichen, und in dieser nicht nur
die Richtigkeit der Foderung, sondern auch das
Recht, Kraft dessen er in diese oder jene Klasse
gesetzt zu werden verlangt, zu erweisen haben,
als im widrigen nach Verfliessung des obbestim=
ten
Tages Niemand mehr gehört werden, um
jene, die ihre Foderung bis dahin nicht ange=
meldet
haben, in Rucksicht des gesammten Pe=
ter
der Rossoischen Vermögens ohne Ausnahm,
und zwar auch alsdann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht ge=
bührete
, oder wenn sie auch ein eigenthümliches
Gut von der Massa zu fodern hätten, daß der=
ley
Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die
Massa schuldig seyn sollten, die Schuld ohnge=
hindert
des Kompensations=oder Eigenthums=
rechts
, das ihnen sonst zu statten gekommen
wäre, abzutragen verhalten werden würden.

Erinnerung an Herrn Joh Nep. Frhrn.
v. Ludwigstorf.

Von den k. k. ni öst. Landrechten dem Hrn.
Johann Nep. Freyh. v. Ludwigstorf, mittels ge=
genwärtigen
Edikts anmit zu erinnern: Es ha=
be
wider ihn Herrn Joh. Nep. Freyh. von Lud=
wigstorf
, bey diesem Gerichte der Anton Feigl,
burgerl. Schneidermeister, wegen schuldigen 369
fl. 20 kr. cum sua causa Klage angebracht
und um die der Gerechtigkeit angemessene rich=
terliche
Hilfe gebetten, worüber eine Erfode=
rung
auf den 17. Oktober d. J. veranlasset wor=
den
ist. Da nun das Gericht wegen des Herrn
Beklagten nicht bekannten Aufenthaltsort, al=
lenfalls
Abwesenheit von den k. k. Erblanden
den hierortigen Hof=und Gerichtsadvokaten Dr.
Sonnleithner zur Vertrettung auf dessen Ge=
fahr
und Unkösten als Kurator bestellet hat,
mit welchem die angebrachte Rechtssache nach
Maß der für die k. k. Erbländer gesätzmässig
bestimmten Gerichtsordnung ausgeführet, so=
nach
entschieden werden wird; als wird er Hr.
Freyh. v. Ludwigstorf dessen anmit zu dem Ende
erinnert, damit er allenfalls in rechter Zeit
selbst zu erscheinen, oder den bestimmten Ver=
tretter
seine Rechtsbehelfe in gehöriger Zeit an
Handen zu lassen, oder einen anderen Sachwal=
ter
zu bestellen, und diesem Gericht namhaft
zu machen, und überhaupt in jene rechtliche
ordnungsmässige Wege einzuschreiten wissen =
ge
, die er zu seiner Vertheidigung diensam fin=
den
würde, massen er sich die aus seiner Ver=
absäumung
entstehende Folgen selbst beyzumes=
sen
haben würde.

Erinnerung an Ricalcati=und Cioffios=
Gläubiger.

Von dem k. k. Czernowizer=Distrikts=Au=
ditoriatamt
in der Buccovina wird hiemit, de=
nen
daran gelegen, bekannt gemacht: Es sey
vom Gericht für nöthig befunden worden, über
das Vermögen der Cernowizer italiänischen
Handelsleute, Antonio Ricalcati und Bas=
quale
Cioffio, welche mit verschiedenen auswär=
tigen
Kaufleuten in Verkehr gestanden, die Er=
öffnung
des Concursus Creditorum zu veran=
lassen
. Daher wird jedermann, deren den
erstgedachten verschuldeten italiänischen Handels=
leuten
eine Foderung stellen zu können berech=
tiget
zu seyn glaubet, anmit erinnert, in Zeit
von 6 Monaten a dato daß ist bis den 18. Fe=
bruar
1784. bey diesem k. k. Czernywizer=Di=
strikts
=Auditoriat die Anmeldung seiner Fode=
rung
alsogewiß einzureichen und in dieser nicht
nur die Richtigkeit der Foderung, sondern auch
das Recht Kraft dessen er in diese oder jene
Klasse gesetzt zu werden verlangte, zu erweisen,
als im widrigen nach Verfliessung des obbestimm=
ten
Tages niemand mehr gehöret werden, und



[23]

jene, die ihre Foderung bis dahin nicht ange=
meldet
haben, in Rucksicht des gesammten Ver=
mögens
dieser verschuldeten italiänischen Han=
delsleuten
ohne Ausnahme abgewiesen seyn sol=
len
, wenn ihnen schon wirklich ein Compensa=
tionsrecht
gebühret, oder sie auch ein eigenthüm=
liches
Gut von der Massa zu fodern oder ein
Pfand hätten, als derley Gläubiger vielmehr,
wenn sie in die Massa schuldig seyn sollten,
die Schuld ungehindert des Compensationsei=
genthums
oder Pfandrechts das ihnen sonst zu
statten gekommen wäre, abzutragen verhalten
würden. Czernoviz den 18. August. 1783.

Citat. gräfl. Sigmund Zichysche Gläubiger.

Se. Excellenz der hoch=und wohlgebohrne
Her Graf Franz Zichy von Vasonkö ꝛc. als
Bevollmächtigter des hoch=und wohlgebohrnen
Herrn Grafens Sigmund Zichy, geben hiemit
all denjenigen, welche eine Foderung an den
erstbesagten Herrn Grafen Sigmund Zichy ma=
chen
, zu wissen, daß sie sich um ihre Foderung
gründlich zu beweisen, zu liquidiren, und so=
dann
die Ausgleichung derer zu bewerkstelligen,
den 10. Oktob. d. J. entweder persönlich,
oder aber ihre Sachwalter in dem Residenz=
hause
Sr. Excellenz zu Presburg einfinden sol=
len
; damit aber in Zeiten diese Schuldenmas=
sa
gründlich behandelt werde; so werden sich
sämtliche Gläubiger während dieser Zeit bey
dem Hrn. Kammeralagenten Schidfenayer um
alle Foderungen behörig vorzumerken, einfin=
den
, und ihre Auszügeln sowohl als ihre Ob=
ligationen
vorzeigen. Presburg den 19. May
1783.

Citat. Joh. Georg Gleich.

Der bereits 24 Jahr abwesende Joh. Georg
Gleich, St. Jakobs=Pfründischer Unterthan
und Schuhmachergesell von Hinter=Schellen=
bach
gebürtig, wird auf wiederhohltes Ansuchen
seiner nächsten Anverwandten anmit von Amts
wegen öffentlich und peremptorie vorgeladen,
daß er oder seine nachgelassene Leibeserben ent=
weder
in Person, oder durch einen bevollmäch=
tigten
Anwald in Zeit 3 Monaten von dato an
gerechnet, allhier zu der St. Jakobspfründ um
so gewisser erscheinen, und sich zu der Erhebung
des bereits vor 12 Jahren angefallenen elter=
lichen
Erbschaftsantheils rechtsbehörig legitimi=
ren
sollen, als auf den Fall, daß weder er noch
dessen Leibeserben in dem anberaumten Termin
sich melden würden, dessen Vermögen, welches
nach der Kuratelrechnung vom 3. Juni d. J.
in 461 fl. 59 kr. 2 pf. bestehet, den nächsten
Anverwandten auf erfolgendes Anruffen gegen
gerichtliche Caution zugetheilet werden wird
Augsburg St. Jakonspfründ den 24. Juli 1783.

Citat Barbara Sattermannin.

Wir Joseph Georg Hörl, Sr. röm k. k. Mäj.
Rath, und Burgermeister, dann der Rath der
Stadt Wien, geben hiemit jedermann, beson=
ders
aber der Barbara vereheligten Gatterman=
nin
, gebohrnen Spennin, derselben Erben, und
Erbenserben oder Cessionarien hiemit zu ver=
nehmen
: Es habe bey uns die Theresia Stad=
lerin
gebohrne Spennin, welche sich in dem al=
hiesigen
Waisenhaus am Rennwege befindet, an=
gezeigt
, daß derjenige Erbantheil pr. 25 fl. wel=
cher
der gedachten Barbara Gattermannin ge=
bohrnen
Spennin, als ihrer leiblichen Schwe=
ster
, aus ihres Vaters Leopold Spenn, eines
gewesten burgerl. Posamentierers, sel. Ver=
lassenschaft
zugefallen ist, von der Barbara
Gattermannin oder derselben Erben nicht
behoben, sondern seit dem Monat Juli 1767
noch bey unserem, und gemeiner Stadt Wien
Depositenamt befindlich, anbey auch die ersagte
Barbara Gattermannin samt ihrem Ehewirth
Joseph Gattermann seit den 23. Juli 1744 von
hier abwesend, und ihr Aufenthaltsort unbe=
kannt
sey. Nachdem also die gewöhnliche Prä=
scriptionszeit
längst verflossen, und in jenem
Fall, wo ersagt ihre Schwester ohne Leibeser=
ben
verstorben wäre, das Recht auf die erstbe=
sagte
Summa pr. 25 fl. theils ihr, theils aber
dem von ihrem verstorbenen Bruder Hironymus
Spann, sel. hinterlassenen großjährigen Sohn,
Namens Joseph Spann zustünde; so hat selbe
um die Ausfertigung des in derley Fällen ge=
wöhnlichen
Valvaledikts gebeten. Da wir nun
hierein zu willigen keinen Anstand genommen;
so hat die obbemeldte Barbara Gattermanin,
dann ihr Ehewirths, allenfalls derselben Erben,
oder Erbenserben, oder Cessionarien, von dem
untengesetzten Dato an binnen 1 Jahr, 6 Wo=
chen
, und 3 Tägen bey uns entweder persönlich,
oder durch hinlänglich Begewaltete alsogewiß zu
erscheinen, und sich gehörig zu legitimiren, wie
im widrigen nach Verfliessung des obigen Ter=
mins
sie für tod gehalten, und die allfälligen
vorhandenen Erben nicht mehr gehöret, sondern
die obbesagte Summa der 25 fl. den hiesigen
sich legitimirenden nächsten Erben, und Anver=
wandten
erfolget werden würde. Wien den 4.
Juli 1783.

Citat. Johann, und Anna Maria Starzerin.

Nachdem der Johann, und Anna Maria
Starzerin. , Herrschaft Deinzendorfferische Pu=
pillen
von Waizendorf V. U M. B. gebür=
tig
, nach derselben nächsten Befreundten Ange=
ben
bereits über 50 Jahre abwesend, und un=
wissend
sind, diese aber einiges Vermögen über
Absterben ihres Großvatern Jakob Starzer sel.
bey der Herrschaft Deinzendorfferischen Wai=
senkassa
anliegend haben; Als werden diesel=




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ben oder dessen allenfallsige Erben hiemit ein=
beruffen
, daß sie von heut Dato an binnen 1
Jahr 6 Wochen 3 Tägen sich in der Amtskanz=
ley
zu Deinzendorf alsogewiß legitimiren sollen,
wie im widrigen erdeuter Johann und Anna
Maria Starzerin für tod gehalten, und selber
Vermögen den befindlich=schon angemeldeten
nächsten Befreundten ausgefolget werden wür=
de
. Schloß Deinzendorf den 10. Juli 1783.

Citat. Philipp Gaugl, Anna Maria und
Rosina Fridlin.

Nachdem Philip Gaugl, Anna Maria, und
Rosina Fridlin, Stift St. Pölten Herrschaft
Vösten Kasten Pupillen, ersterer von Zehendhof
in der Laden, leztere beyde von klein Manner=
storf
V. O. W. W. gebürtig, bereits über 40
Jahre abwesend, und unwissend sind, diese aber
einiges Vermögen in der Herrschaft Kösten Ka=
sten
=Waisenkassa anliegen haben, als werden
dieselbe, oder deren allenfallsige Erben hiemit
einberuffen, daß selbe heut Dato binnen 1 Jahr,
6 Wochen und 3 Tägen sich in der Amtskanz=
ley
zu Vösten Kasten alsogewiß einfinden, und
rechtlich legitimiren sollen, wie im widrigen sie
für tod erkennet, und deren Vermögen den sich
bereits darum angemeldeten nächsten Befreund=
ten
ausgefolget werden würde. Schloß Vösten
Kasten den 15. Juli 1783.

Citat Gebrüder Rembolt. .

Von der Amtskanzley der k. k. Kammeral
Herrschaft St. Bernard denen über 32 Jahr
in Kriegsdiensten abwesenden zwey Gebrüdern,
Fridrich, und Karl Rempolt von St Bernard,
allenfalls derselben Erben, und Erbenserben
hiemit wiederholt anzufügen: demnach über zeit=
liches
Ableiben der Katharina Esterinn, gewe=
sten
Baaderswittib zu St. Bernard, ermeletn 2
Gebrüdern eine Erbschaft zugefallen, welche bis
nun bey diesseitigen Waisenamt zum Theil fruk=
tifizirlich
anlieget, gedachte 2 Gebrüdere aber
sich hierum niemals gemeldet, auch von ihrem
Aufenthalt, Leben, oder Tod nichts in Erfah=
rung
zu bringen ist: als wird ihnen 2 Gebrüdern
Fridrich und Karl Rempolt, allenfalls dessen
sich rechtskräftig legitimiren könnenden Erben,
und Erbenserben oder Cessionarien hiemit auf=
erlegt
, daß sie sich bey der eingangsgedachten
Amtskanzley binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3
Täg von Zeit dieses ausgefertigten Edikts um
vorerwehntes Erbsvermögen um sogewisser an=
melden
, und behörig legitimiren sollen, widri=
gens
dasselbe der von ermeldten 2 Gebrüdern
Vaters Schwestern herzustammen sich legitimir=
ten
Winkelmayrin in Wien ohne weitern ver=
abfolgt
werden wurde. St. Bernard den 18.
Juli 1783.

Citat. verschiedener Partheyen von Artstetten
und Frizlstorf.

Von der Amtskanzley der Herrschaft Artstet=
ten
, und des Guts Frizlstorf in N. Oe. V. U.
M. B. wird hiemit kund gemacht: daß zu die=
sem
Waisen=und Depositenamte für nachstehen=
de
Partheyen folgende Erbschafts=und Depo=
sitenbeträge
aufbewahrt seyen; und zwar für den
Joseph Wundergrueber, gebürtig im Marktge=
richt
Artstetten, die ihme von seinen Eltern sel.
von 15. Oktober 1737 angefallene Erbschaft pr.
24 fl. 30 kr. ; für die Katharina Wagnerin er=
legtes
Depositum mit 4 fl. ; für die zwo Wund=
samische
Töchter Magdalena und Rosalia, die
von ihren Vater sel. gewest behausten Unterthan
im Amt Pröbring, angefallene Erbschaft pr. 25 fl.
für den Georg Schwögler, vom Amt Schwarzau
gebürtig, die von seinen Vater sel, gewesten
Müllnermeister daselbst, angefallene Erbschaft
pr. 8 fl. ; für den Joseph Winkler vom Gut
Frizlstorf geburtig, die von seinem Vater ange=
fallene
Erbschaft über vorhin bezahlte 5 fl. an=
noch
33. fl. 55 kr. , wie auch dessen mütterlich=
und brüderliches Erbgut pr. 53 fl. 30 kr. ; für
die Andre Simonerische Kinder, vom Gut Frizl=
storf
gebürtig, die denselben väter=und mütter=
lich
angefallene Erbschaft pr. 52 fl. 30 kr. ; für
die Johann Oswaldische Kinder, vom Gut Frizl=
storf
, gebürtig, die denselben von ihrem Vater
sel. angefallene Erbschaft pr. 29 fl. 30 kr. 2 pf. ;
für den Philipp Spunleuthner vom Gut Frizl=
storf
gebürtig, die auf Absterben Johann Sonn=
leuthner
in der untern Hand untern 23. No=
vember
1757. angefallene brüderliche Erbschaft
pr. 18 fl. 32 kr. 2 pf. mehr ihm auf Absterben
seines Vaters Johann Sonnleuthner und seiner
Mutter Maria Sonnleuthnerin sel. untern 6.
März 1758 angefallene Erbschaft pr. 47 fl. 45
kr. 2 pf. welcher schon vor 40 Jahren in die k. k.
Kriegsdienste getretten ist; Da man nun von
dem Aufenthalt, Leben, oder Tode der benannt=
ten
Eigenthümern nichts in Erfahrung bringen
können, auch seither die gesetzmässige Verjäh=
rungsfrist
bereits verstrichen ist, als werden die
vorbenannt allenfalls noch lebende Partheyen,
derenselben Erben, oder jene, die sonst auf des
ein oder andern Erbgut einen Anspruch zu ha=
ben
vermeinen, binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und
3 Tägen, daß ist, bis den 16. September 1784
alsogewiß bey diesem Waisen=und Depositen=
amte
anmelden, und rechtsbeständig legitimiren,
wie im widrigen nach Verlauf des Ediktalter=
mins
niemand mehr gehöret, sondern über so=
thane
Erbschaftsbeträge, was Rechtens ist, vor=
gekehrt
werden solle. Artstetten den 1. August
1783.



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