Nro. 50
Wiener Zeitung.
Sonnabend den 21. Junius 1783.
Res gestæ Regumque Ducumque & tristia bella.
Mit k. k. allergnädigster Freyheit.
Jnnländische Begebenheiten.
Wien.
Mittwochs den 18. d. M. als dem
Jahrestage des An. 1737 durch
die K. K. Waffen bey Planian in
Böh=
men erfochtenen herrlichen Sieges, wur=
de in der Pfarrkirche bey den PP. Au=
gustinern in der Stadt, das alljährlich
gewöhnliche feyerliche Dankfest begangen, ,
wobey sich die hier anwesende Herren
Großkreuze, Kommandeurs und Ritter
des hohen militarischen Maria Theresia
Ordens, die hohe Generalität, nebst dem
sämmtlich hier zu Besatzung liegenden Mi=
litare, unter Anführung der Herren Staabs=
und Oberoffizieren, eingefunden haben.
Donnerstag den 17. d. M. , am Feste
des h. Frohnleichnames, gieng die an
die=
sem Tage gewöhnliche Prozeßion der
sämmtlichen Stadtpfarren, nach der
neuen Anordnung, vor sich. Den Zug
eröfneten um 5 Uhr Morgens die
Hand=
werkszünfte mit ihren Fahnen. Sie
gien=
gen aus der Metropolitankirche bey St.
Stephan neben dem Bischofhofe aus, zo=
gen durch die Waldzeile, und durch den
Schwiebogen die Bäckerstrasse, den
liech=
ten Steg, und kamen auf den hohen
Markt. Von hier aus giengen sie
wei=
ter durch die Wildwerkerstrasse, über der
Judenplatz auf den Hof, und dann über
die Freyung durch die Herrengasse, über
den Kohlmarkt auf den Graben. Hier
wendeten sie sich in die Dorotheegasse,
zogen bey den Augustinern vorüber nach
dem neuen Markte, und kamen dann durch
die Kärntnerstrasse und über den
Stockam=
eisenplatz wieder nach erstbesagter
Metro=
politankirche zurück. Den
Handwerks=
zünften folgten unmittelbar die Knaben
aus dem Waisenhause am Rennwege.
Unterdessen fuhren, in Abwesenheit
Sr. M. des Kaisers, des durchl. Erz=
herzogs Maximilian K. H. im
feyerli=
chen Staate nach St. Stephan, und
wohnten allda dem von dem hiesigen
Weihbischofe abgesungenem Hochamte
bey, während welchem die Prozeßion
ih=
ren Fortgang hatte, und die Ordens
geistliche hierauf die Pfarrgemeinden aus
den Vorstädten, unter Anführung ihrer
Pfarrer, und deren Vicarien, dann das
Canonicatstift von St. Dorothe, den
nämlichen obbeschriebenen Weg machten.
Jhnen folgten auf dem Fusse die
Pfar=
ren in der Stadt, dann die Spanische
Bru=
derschaft mit ihrer eigenen Fahne und
brennenden Waxfackeln, die Bruderschaft
des heil. Johann v. Nepomuck bey St.
Stephan, von den hier befindlichen
Her=
ren Benefiziaten und Weltpriestern
be=
gleitet, und die Fronleichnams=Bruder=
schaft. Nach diesen kamen die bürgerl.
Herren Offiziere bes Bürgerregimentes
in ihren Uniformen, der löbl. außere
Stadtrath, das K. K. Stadt=und
Land=
gericht, und der innere Stadtrath. Wei=
ters folgten die Herren Hoffourier, die
K. K. Edelknaben, die Herren
Kammer=
fouriere, dann die Herren Hofmusiker;
sodann die erzbischösliche Kurgeistlichkeit,
und das hochwürdige Domkapitel; nach
diesem die K. K. Herren Druchsesse,
Kämmerer, geheimen Räthe und
Mini=
ster, und an ihrer rechten Seite die
Herren Dekanen der vier Fakultäten bey
allhiesiger Universität, mit dem Herrn
Rektor Magnificus, unter Vortrettung
der Rebellen. Endlich wurde das Hochwür=
digste von dem Herrn Kardinal Erzbischoffe
unter einem prächtigen Baldachine
getra=
gen, und an den vier unter Weges, auf
dem hohen Markte, dem Hofe, dem
Graben und dem neuen Markte, aufge=
richteten Altären, nach abgesungenen
heiligen Evangelien, der Segen ertheilt.
Unmittelbar nach dem Hochwürdigsten
giengen des Erzherzogs Maximilians
K. H. und dann folgten die
Stadtda=
mes. Den Beschluß machten die K. K.
Ungarischen und Gallizischen adelichen
Leibgarden zu Pferde in voller Gala,
und ein Kommando von Grenadieren
mit klingendem Spiele.
Nach der Zurückkunft in die hohe
Dom=
kirche wurde die Andacht mit dem heil.
Segen beschlossen, worauf sich Se. Kön.
Hoh. wieder in dem nämlichen Staate,
wie bey Dero Ankunft, nach der
Hof=
burg zurück begaben.
Auf dem Graben paradirten einige
Kompagnien Grenadiere, mit wehender
Fahne und klingendem Spiele, welche
nach Endigung der Feyerlichkeit ein
drey=
maliges Salve abbranndten, und auf
dem hohen Markte stand das bürgerliche
Unteroffizierskorps, in 4 Kompagnien
eingetheilet, ebenfalls mit fliegender
Fah=
ne und klingendem Spiele, unter
An=
führung ihres Staabs=und der
Ober=
offiziere, in Parade.
Dieses Korps, nachdem es vorher
die hohe Erlaubniß erhalten hatte, sich
besonders abzutheilen, und eine eigene
Fahne zu führen, hat Dienstags vorher,
am 17. d. M. die feyerliche Einweihung
derselben vorgenommen. Zu dem Ende
versammelte sich das ganze Korps
Vor=
mittags in Parade auf der bürgerl. Schieß=
stadt, allwo bey einem hiezu errichteten
Altare der wohlehrw. Hr. Joseph
Schnel=
ler, die heil. Messe las, darauf eine
kurze, der Feyerlichkeit angemessene, An=
rede hielt, und dann, in Beysein einer
zahlreichen Menge K. K. Militairoffizie=
re und ansehnlicher Civilpersonen, die
Einweihung der Fahne mit den
gewöhn=
lichen Feyerlichkeiten vornahm, welche
dann nach dem bürgerl. Zeughaus
ge=
bracht wurde.
Aus Linz vom 13. d. M. — „ Die
Augsburgische Konfeßionsgemeinde in
der Scharde, segnete den 9. d. M. als
den Jahrstag ihres ersten freyen
Got=
tesdienstes, mit besonderen
Feyerlichkei=
ten und ungemeine Freude: diese wurde
noch um so mehr vergrössert, da sie zu
gleicher Zeit erfuhr, daß ihr Prediger
Hr. Joh. Christoph Thielisch am 19. v.
M. von Sr. K. K. Majestät zum
Su=
perintendenten der sämtlichen
Augsbur=
gischen Konfeßionsgemeinden in
Ober=
österreich ernannt worden ist. „
Kärnten. Berichte aus Klagenfurt
vom 16. d. M. lauten folgendermassen:
Der Frau Erzherzoginn, Herzoginn
von Parma K. H. beliebten am 7. d. M.
Nachmittags, in Begleitung der
Erzher=
zoginn Maria Anna eine Spatzierfahrt
nach dem eine Stunde von hier
entfern=
ten Ort, Maria Saal genannt, vorzu=
nehmen, und allda ihre Andacht zu
ver=
richten. — Sonntags darauf wohnten
Höchstdieselben in der Klosterkirche bey
den Elisabethinerinnen dem öffentlichen
Gottesdienste bey. Nach Endigung
des=
selben gerahten, beide Königl. Hoh. bey
dem Hrn. Präsidenten des adelichen
Ge=
richters, Grafen von Auersperg, an
ei=
ner Tafel von 202 Gedecken das
Mittag=
mal einzunehmen. Abends war Soupee
im Garten, der sehr prächtig beleuchtet
war. — Den 9. beliebten
Höchstdiesel=
ben sich in die hiesige Stadtpfarrer zu
begeben, und dann das Ursulinerkloster
zu besuchen, um sich allda den
Schulun=
terricht der Mädchen, nach der
Normal=
methode vorzeigen zu lassen. Zu Mittag
nahmen Jhre K K. Hohh. bey dem Hrn.
Präsidenten des Jnner=und
Oberöster=
reichischen Apellationsgerichtes, Grafen
von Breuner, an einer Tafel von 29
Gehecken das Mittagmal ein. Abends
war Ball bey Hofe. — Am folgenden
Tag besuchten Jhre KK. Hoheiten das
alhiesige K. K. Theresianische
Waisen=
haus. Höchstdieselben wurden am
Ein=
gange von der versammelten Jugend und
dem Direktor des Hauses, Hrn. Haupt=
mann Andree, wie auch den übrigen
Hausbeamten in tiefester Ehrfurcht
em=
pfangen. Jhre KK. Hohh. besahen
all=
da die innere Einrichtung, durchgiengen
alle Wohnstuben und Gemächer, und
verweilten einige Zeit während dem die
Jugend das Mittagmal einnahm. Hier=
auf kehrten Jhre KK. Hohh. nach der
Residenz zurück, und fuhren Nachmittag
nach dem Erzherzogl. Lustschlosse
Anna=
bichl. Abends war musikalische
Akade=
mie bey Hofe. — Mittwochs den 11.
d. M. besuchten Jhre KK. Hoh. die
hiesige K. K. privilegirte Tuchfabrike des
Hrn. von Thyß, besahen daselbst die
Einrichtung des Gebäudes, und ließen
sich die ganze Manipulation vorweisen.
Am. Donnerstags unternehmen Jhre KK.
Hohh. eine Spatzierfahrt nach dem
Cister=
cienserstifte Victring, wo
Höchstsel=
be das Frühstück einzunehmen geruheten.
Abends wohnten dieselben in dem
hiesi=
gen landschaftl. Theater der Vorstellung
des Lustspiel die schönen Wienerinn
betitelt, bey. — Den 13. fuhren beyde
KK. HohH. samt Dero Hofstatt nach
Päckstein, und beliebten dem
neuerwähl=
ten Fürsten Bischof von Paßau, Grafen
von Auersperg, einen Besuch zu
ma=
chen, und allda zu Mittag zu speisen. ——
Am folgenden Tag wohnten
Höchst=
selbe, in Begleitung vieler hohen
Herr=
schaften, den auf den hiesigen Heiden
durch 1 Battaillon Grenadier, und 1
Battaillon von Riefischen
Jnfanteriere=
giment gemachten Kriegsübungen bey. „
Gallizien. Lemberg den 5. Junius.
Den 28. des vorigen Monats ist hier
eine Staffete eingetroffen, welche dem
kommandirenden Hrn. General v. Schrö=
der die Nachricht brachte, daß Se. Ma=
jestät der Kaiser über Czernowicz nach
Lemberg kommen, und längstens bis
den 15. dies allhier eintreffen würden;
wornach dann Se. Excellenz bereits vor
2 Tagen nach gedachtem Czernowicz
abgereist sind, um Se. Majest. auf der
Gränze zu empfangen, und hieher zu
begleiten. Man sagt, daß der Monarch
sich ungefähr 10 Tage allhier aufhalten
werde. „
Se. Maj. kommen aus
Siebenbir=
gen, gehen über den grossen Berg
Ruka=
raga, und die neu angelegte Strasse,
und werden den 8. dieses in Dorna, dem
ersten Orte in der Buckowine nächst
Sie=
benbirgen, den 10. aber in besagten
Czer=
nowicz, wo Sie dem Vernehmen nach
nicht länger als über Nacht verweilen
wollen, den 11. in Okopi, jenseits des
Dniesters, anderthalb Meilen von
Cho=
tim, und den 12. über Zalestick in
Suya=
tin, und endlich den 15. (wie erst
ge=
meldet wurde) hier in Lemberg
erwar=
tet. „
Ausländische Begebenheiten.
Asien.
Ostindien.
Diese Weltgegend ist gegenwärtig die
einzige, woher man noch Nachrichten von
Begebenheiten erwarten darf, welche zur
Geschichte des letztgeschlossenen Krieges
gehören, und da diese Begebenheiten die
Bedingnisse des Friedens einigermassen
erst bestimmen, so sammelt man alle
Berichte davon sehr begierig auf, obschon
sie nicht allzeit den nöthigen Grad der
Glaubwürdigkeit mit sich führen. Von
der Art sind folgende Nachrichten, die
man in England, aus Frankreich
erhalten haben will. Diesen zufolge soll
der Kommandeur Suffren am 16. Nov.
v. J. den Hafen von Trinconemale mit
seiner ganzen Flotte, aus 13
Linienschif=
fen bestehend, verlassen haben, um sie
in dem Hafen von Achen auf Sumatra
auszubesseren, wohin auch die Holländische
aus Europa erwartete Flotte, mit
ver=
schiedenen Transporten von Schif=und
Mundvorrath, bestellt war. Am 29. des.
Mon. aber soll die Französische Flotte
auf der Höhe der Nicobar=Jnseln durch
einen heftigen Windstoß angefallen
wor=
den seyn, der einige Schiffe umlegte,
und auf den ein Ungewitter folgte, das
durch 8 Tage anhielt, und mehrere Schiffe
entmastete, einige aber nöthigte ihr
Ge=
schütze in das Meer zu werfen. Endlich
soll doch die Flotte am 11. Dec. zu Achem
eingelaufen seyn; aber dazumal nur aus
11 Schiffen bestanden, und zwey andere
(der Vengeur von 64, und der kleine
Hannibal von 50 Kan.) noch gefehlt
haben; die auch am 28. desselb. Mon.
noch nicht eingetroffen seyn. — Auch
die Holländische Flotte war dazumal noch
nicht angekommen. ꝛc.
Bis mit der Zeit zuverläßigere Berichte
uns von diesen Vorfällen unterrichten,
fahren wir unterdessen in der letzthin
ab=
gebrochenen Lebensgeschichte des Jndischen
Helden, Hyder Aly Chan, weiter fort:
Das geschickte Manövre, womit er,
wie wir zuletzt gemeldet haben, durch
die vor Cheringapatam gelagerten
Ma=
rotten durchdrang, und sich in der Nähe
der Stadt, vor ihren Augen, verschanzt
hatte, und welches ihm allgemeine
Be=
wunderung zuzog, brachte die Misgunst
seiner Neider auf das äußerste. Der
Minister Canderao, der schon lange sehr
eifersüchtig auf dessen Ruhm war, und
über dem schwachen König alles
vermoch=
te, gab dieses glückliche Unternehmen als
seinen augenscheinlichen Beweis eines
Ver=
ständnisses zwischen Hyder Naig, und
den Feinden aus, und dessen
Verschan=
zung als einen Kunstgrif, um die Stadt
näher einzuschliessen. Er war daher kaum
mit seinen Arbeiten fertig, als man auf
ihn und seine Truppen aus der Stadt
mit Kanonen feuerte. Diese zerstreuten
sich augenblicklich, das einzige Korps
ausgenommen, das ihm eigends
zuge=
hörte, an dessen Spitze er zum
zweyten=
mal die feindlichen Linien durchbrach, und
sich nach dder Festung Bengelar
zurück=
zog, wo einer seiner Onkeln Gouverneur
war. Hier erfuhr er die Absichten und
das Betragen des Canderao, wurde von
seinen Onkeln und Freunden mit einer
zahlreichen Armee unterstützt, kehrte mit
dieser zum Feinde zurück, zwang ihn die
Belagerung von Cheringepatam
aufzu=
heben, und belagerte die Stadt dann
selbst. Jn wenigen Tagen war er Herr
davon, drang in den Pallast, warf sich,
dem König zu Füssen, und beschwor
sei=
ne Unschuld. Der König gab ihm den
Minister preis, welchen Hyder in einen
eise=
nen Kefig setzen ließ, und ihn also der
Wuth seiner Soldaten übergab, und
ver=
einigte in diesem die Würde eines
Mi=
nisters mit jener des Haupts der Armeen.
Seine Erhebung zu einem so hohen Grade
von Macht und Ansehen wurde bey Hofe
und bey der Armee gefeiert. Unter
an=
deren Unterhaltungen, ließ seine Mutter
auch eine sehr schöne Sängerinn und
Tän=
zerinn, Namens Latechini, ihrem
Soh=
ne vorführen. Jn den Liedern, welche
dieses Frauenzimmer zum Lobe des
Hel=
dens sang, mischte sie auch die
Prophe=
zeihung ein, nach welcher Hyder noch
einst der Herr von ganz Hindostan
wer=
den sollte. Seine Mutter macht ihn
hierauf aufmerksam. Entzückt von Liebe
und Ruhmsucht stund dann Hyder auf,
und sprach mit gezogenem Schwerde:
Wohlan! ich nehme die hohen
Bestim=
mungen an, die meine Gebieterinn mir
weissaget, und meine Mutter bestättiget.
Aber beyde müssen mich von nun an,
auf allen meinen Zügen begleiten, um
Rathgeberinnen und Zeuginnen von allem
zu seyn, was ich forthin unternehme,
um ihre Orakel wahr zu machen. ” —
Beyde Frauen verstanden sich zu dieser
Foderung, und begleiteten ihn seitdem
in allen seinen Unternehmungen, und die
ganze Armee, von dem Enthusiasmus
ihres Anführers beseelt, sieht
sellschafterinnen als ihr Palladium an.
Die Fortsetzung folgt künftig.
Europa.
Portugall.
Die für Amerika befrachteten
Kaufar=
theyschiffe sind seit dem 12. May nun
wirlich aus dem Hafen gesegelt, und an
den Ort ihrer Bestimmung abgegangen.
Es sind alt Portugisische
Nacionalfahr=
zeuge, und die Kaufmannschaft hat
be=
schlossen, den Handel dahin immer mit
eigenen Schiffen zu führen: ein neuer
Vortheil, der aus diesem Handel
er=
wächst, da bisher die Portugisischen
Kaufleute sich meist fremder Schiffe zu
ihren Versendungen bedienten, und die
Nationalfahrzeuge hingegen im Solde
der Fremden stunden. —
Von Seite des Handlungsrathes ist
ein Lissabon und an andern Orten des
Reichs bekannt gemacht worden, daß
das Brittische Parlament die freye
Ein=
fuhre des Reises auf National=und
fremden Schiffen bis zu Ende des
Mo=
nats Sept. d. J. erlaubet, hingegen die
Einfuhre der fremden Weine in kleinen
Fäßchen verboten habe: zwea
Entschlie=
ßungen
ßungen, welche die Portugisische
Han=
delsleute insbesondere angehen.
Jtalien.
Kirchenstaat. Der Durchl. Kurfürst
von der Pfalz besahe, während seines
Aufenthaltes zu Rom, in der Stadt
und ihren Gegenden nicht nur alle
öf=
fentlichen Merkwürdigkeiten, sondern
auch die Privatsammlungen von
Selten=
heiten der Natur und der Kunst
ver=
schiedener Grossen, und wurde von den
allda residirenden Ministern und den
Kar=
dinälen wechselweise auf das herrlichste
bewirthet. — Am 1. Junius begieng der
Pabst die feyerliche Seligsprechung des
Kapuzinerbruders Lorenz da Brindisi
mit ungemeinem Pompe in der St. Pe=
terskirche, wo sich Se. Kurfürstl. Durchl.
ebenfalls wieder einfanden. Am 5ten
endlich sind Höchstdieselben von Rom nach
Neapel abgereist, werden aber am 19ten
wieder nach Rom zurückkommen.
Neapel. Der Königl. Hof hat das
Schloß zu Portici verlassen, und ist am
28. v. M. wieder nach Neapel
zurückge=
kommen.
Der König hat durch ben Königl. Spa=
nischen Bothschafter zu Rom. Duca
Gri=
maldi, neuerdings dem Pabste bedeuten
lassen, wie sehr Se. Maj. wünschen,
daß Se. Heiligkeit nicht mehr länger
anstünden, den zum Bisthum von
Po=
tenza bestimmten Mons. Serrao dazu
einzuweihen.
Vermöge den letzten Briefen aus
Si=
cilien und Kalabrien vernimmt man,
daß die Erderschütterungen zwar noch nicht
ganz aufgehört haben, aber doch nur
sehr selten und schwach sich äußern, und
keinen Schaden mehr verursachen. Die
Regierung läßt nun am meisten daran
arbeiten, einige in Kalabrien
entstande=
ne Sümpfe abzuzapfen, die verfallenen
Spitäler wieder herzustellen, und viele
Magazine und Scheunen zur
Aufbewah=
rung des durch die nahe Erndte
einkom=
menden Getraides, Oeles, Weine ꝛc.
zu erbauen. Es ist hiezu eine
Sum=
me von 500, 000 (Neapolitanischen) Du=
katen bestimmt worden.
Frankreich.
Der Herzog von Chartres, der von
London zurückkommend am 31. v. M.
im Schlosse bey Eu in Normandie
ver=
geblich erwartet wurde, war durch
wi=
drige Winde genöthigt zu Calais an das
Land zu setzen, woher er am 1. d. M.
zu Paris ankam.
Die Vortheile, welche sich der
aus=
wärtige Handel von Frankreich von der
Herstellung der Freyheit der Meere, ver=
sprechen darf, würden, nur
unvollkom=
men seyn, wenn nicht auch die
innlän=
dische Gemeinschaft erleichtert würde. Die=
ses kann nur durch Strassen und
Kanä=
lebau geschehen, welche gegenwärtig die
Aufmerksamkeit der Regierung
beschäfti=
gen. Jn Ansehung des Baues und der
Erhaltung, der Landstrassen sind vor
Kurzem zwey Königl. Verordnungen vom
10. April erscheinen.
Jn der ersteren befehlen Se. Maj. daß
unverzüglich neue Gemeinschäftswege zu
Gunsten der Städte, Flecken und
Dör=
fer hergestellt werden, welche von den
schon bestehenden Heresstrassen weiter
entfernt liegen. Damit aber die
Direk=
tion dieser Wege den Frohnleuten
weni=
ger beschwerlich solle, und die Klagen
der Gemeinden, nicht ein die Arbeiten
unnütze machen können, so befehlen Se.
Maj, daß die Erdmesser die neu
anzu=
legenden Strassen 6 Monate eher
ausste=
cken sollen, bevor man den Bau
unter=
nimmt, damit die dadurch etwa
gekränk=
ten Gemeinschaften, oder Einzelnen, wäh=
rend dieser Zwischenzeit, ihr
Vorstellun=
gen und Einwendungen, sowohl in Be=
Betref des Baues, als der Richtung der
Strassen, einreichen mögen ꝛc.
Die zweyte Verordnung in Rücksicht
der Erhaltung der Strassen setzt die
ge=
setzmäßige Zahl der Pferde oder
Maul=
thiere, deren sich die Fuhrleute bedienen
dürfen, auf 3 für einen zweyrädigen,
und auf 6 für einen vierräderigen
Wa=
gen fest. Jedes Pferd, welches diese
Zahl übersteigt, es mag am Hindertheile
des Wagens angebunden, oder vorn
an=
gespannt seyn, soll konfisciret werden.
Doch erlauben Se. Maj den Fuhrleuten,
welche Räder mit 6 Zoll breiten
Eisen=
schienen an ihren Fahrzeugen haben (der=
gleichen man sich auch in England bedient,
und wodurch die Wege weniger
zerschnit=
ten, und vielmehr geebenet werden)
1 und 2 Pferde mehr. Die Befolgung
dieser Verordnung soll vom 1. Oktob. d.
J. anfangen; und damit den Königl.
Beamten die Handhabung um so
leich=
ter werde, so ist allen Fuhrleuten
auf=
geboten worden an ihren Wägen
An=
hängblätter zu setzen, welche eines jeden
Namen und Heimat angeben, mit
die=
ses schon zu Paris und dessen Gegenden
wirklich besteht.
Zu diesen nützlichen Einrichtungen
kömmt eine andere hinzu, die nicht
we=
niger zum Vortheil des ganzen Reiches
beytragen wird. Se. Maj. haben
näm=
lich schon im Monat Jäner d. J. den
Staaten von Burgund erlaubt, den seit
den Zeiten des Königs Franz
I.
entwor=
fenen, und von mehreren Königen
be=
günstigten aber nie unternommenen
Ka=
nal von Burgund auszuführen, welcher
in der Grafschaft Charollois den
Loi=
refluß mit der Soane verbinden, und
hiemit zwischen dem Ocean und dem
Mittelländischen Meere als
ununter=
brochene Gemeinschaft zu Wasser
her=
stellen wird. Das Kön. Edikt zu dieser
Unternehmung enthält 20 Artikeln.
Die Art wie die Stände von Burgund
den zur Erbauung des Canals nöthigen
Grund zu erwerben, und wie sie selben
er=
bauen, und unterhalten müssen, wird zuerst
durch besagtes Edikt festgesetzt. Der
Kö=
nig tritt den Ständen umsonst, und ohne
Schadloshaltung gegen die Pächter, alle
Grundstücke der Krongüter ab, durch
welche der Kanal gezogen werden muß.
Die Stände können ihn auf ihre Kosten
er=
bauen, und bleiben immerwährend im
Be=
sitze desselben; dürfen hingegen von den
durch den Canal zu führenden Waaren
vom Centner 6 Denar. von jeder Meile
abfordern, und diese Abgabe nach Willkür,
wie und auf welche Waaren sie wollen,
auch vermindern. Es wird ihnen ferner
erlaubt, auf dem Canale eine Diligence
von Chalons nach Dijon anzulegen;
endlich werden ihnen auch alle übrigen
Rechte und Privilegien zugestanden, wo=
mit von jeher dergleichen wichtige
Un=
ternehmungen begünstigt worden sind.
Der letzte Artikel bestimmt dann die
Belohnung für den Herrn von Raguet
Brancion, Mestre=de=Camp, und dessen
Bruder, Jngenieur=Capitaine, , welche
den Vorschlag zu besagten Canal erneuert,
und durch die auf ihre eigene Kosten
un=
ternommene Reisen und Untersuchungen
die Möglichkeit davon dargethan haben.
Jedem derselben weiset der König von
nun an einen lebenslänglichen Gehalt von
3, 000 Liv. an, welcher auf 10, 000 Liv.
erhöht werden soll, sobald der Canal so
weit gebracht worden ist, daß er beschift
werden kann. — Man hat diese Arbeit
bereits angefangen, und zweifelt nicht
an ihrem glücklichen Erfolge.
Vereinigte Niederlande.
Der Lieutenant und die Soldaten vom
Regimente Sachsen=Gotha, welche auf
der Jnsel Ter=Schelling lagen, und
ein am 19. Jäner allda durch
Schiff=
buch verunglücktes Fahrzeug
ausgerau=
bet haben, sind am 6. d. M. in Folge
des ihnen von dem Gerichtshofe der
Pro=
vinz gesprochenen Urtheiles dafür im
Haag öffentlich bestrafet worden. Dem
Lieutenant wurde das Schwerd über das
Haupt gestreifet, und zugleich wurde er
für unehrlich, (infame) und meineidig,
seines Soldatenranges entsetzt, und jeder
Dienste im Lande unfähig erkläret. 6
Soldaten wurden mit Ruthen
gezüchti=
get, und 5 andere mußten auf der Ge=
richtsstäte dabey zugegen seyn. Alle
aber wurden auf lebenslänglich aus den
Provinzen Holland, Seeland, Frieß=
land und Utrecht verwiesen. — Dieser
Urtheilspruch ist darum besonders
merk=
würdig, weil er der erste ist, der seit
der Absetzungg des obersten Kriegsgerichts
von dem bürgerlichen Gerichte der
Pro=
vinz gegen einen Soldaten ausgesprochen
und verübt wird.
Die Direkteurs der Westindischen
Kom=
pagnie sind bey den Generalstaaten aufs
neue mit den Klagen eingekommen, die sie
schon in den Jahren 1770, 1773, 1777,
und mehrmale angebracht haben. Sie
be=
schweren sich nämlich über den großen
Schaden, den die Bewohner der
Hol=
ländischen Kolonien in Amerika dadurch
leiden, daß die dortigen Spanischen
Gou=
verneurs ihnen ihre entlaufene Sklaven
niemal ausliefern wollen. Sie bitten
deshalb J. H. M. ihnen hierin
Bey=
stand und Gerechtigkeit zu verschaffen,
und den Bothschafter zu Madrit, Gra=
fen von Rechtern, auf das dringendste
dahin anzuweisen, daß er aufs neue
und kräftigste sich verwende, daß mit
dem Spanischen Hofe ein Cartel wegen
Auslieferung der Deserteurs und
entlo=
fenen Neger geschlossen werde, wie
die=
ses unter allen Mächten, welche in
West=
indien Besitzungen haben, geschehen ist.
Die Generalstaaten haben hierauf dem
Grafen von Rechtern, welcher im
Be=
grif ist, für seinen Gesandschaftsposten nach
Madrit zurückzukehren, eine Abschrift
dieser Klage zustellen lassen, und ihn
wirklich angewiesen, neue und kräftige.
Vorstellungen beym Spanischen Hofe
deshalb zu thun.
Der nach Philadelphia bestimmte
be=
vollmächtigte Minister, der vereinigten
Niederlande, Hr. von Berkel, wird
man ehester Tagen dahin abreisen. Als
er an 4. d. M. von der Versammlung
der Generalstaaten Abschied nahm, hielt
er allda folgende Anrede:
Da es Jhnen H. M. Herren! ge=
fallen hat, mich zum bevollmächtigten
Minister dieser Repunlik bey dem
Kon=
gresse der vereinigten Staaten von Ame=
rika zu ernennen, so fordert es meine
Pflicht, daß ich heute, an dem Tage,
wo ich bereit bin, die Reise nach dem
Orte meiner Bestimmung anzutretten,
vor J. H. M. erscheine, um ihre letzten
Befehle zu vernehmen: und wenn mich
auch meine Pflicht nicht herbeyriefe, so
würde ich ohne Zweifel durch
Dankbe=
gier hieher gebracht worden seyn. Er=
lauben Sie mir demnach, H. M. Hrn.
daß ich Jhnen meine aufrichtige
Dank=
sagung dafür bezeuge, daß J. H. M
von mir eine so günstige Meynung
he=
gen, welche Jhre Wahl zu diesen so
rühmlichen Auftrag auf mich geleitet
hat: einen Auftrag von dem sich es
we=
der bergen kann, noch will, daß er mir
höchst angenehm sey, da er mir
Gele=
genheit giebt in der Nähe die Entstehung
und (wie ich hoffe) den Wachsthum
und die Blüthe einer neuen Republik zu
sehen, auf welche ganz Europa das
Augenmerk mit Erstaunen wendet, und
für deren Stifter jeder Batave, der ein
Freund der Freyheit ist, Hochachtung
und die aufrichtigste Zuneigung hegen
muß, da sie den Spuren unserer Anherrn
folgend, wenn auch nicht ganz aus
glei=
chen Bewegungsgründen, Muth genug
gezeigt haben, um einem mächtigen
Rei=
che zu widerstehen, und ihr Gut und
Leben zur Erwerbung einer
unabhängi=
gen Freyheit aufzubieten. Aber H. M.
Hrn. Jhr Auftrag wird mir dadurch noch
um so viel angenehmer, da dessen
Haupt=
zweck darinn bestehet, den Kongreß von
der aufrichtigen Bereitwilligkeit zu
über=
zeugen, mit der J. H. M. geneigt sind,
die Bande der Freundschaft, welche die
beyden Republiken schon verbinden, noch
enger, wenn es möglich ist, zusammen
zu ziehen, und sie durch Handhabung
und wechselseitige Beförderung ihrer
Handlung in allen ihren Zweigen,
in jedem Theile des Erdkreises mächtig
und fürchterlich zu machen. „
Jch glaube aus guten Gründen
über=
zeugt seyn zu dürfen, daß ein
Represen=
tant J. H. N. mit solchen Aufträgen
versehen, nicht anders als mit offenen
Armen von einem Volke aufgenommen
werden könne, das von Anbeginn seiner
Unabhängigkeit schon so viele auffallende
und ununterbrochenes Beweise eines
leb=
haften Verlangens, mit J. H. M. in
die innigste Verbindung zu kommen
ge=
geben, und auf eine deutliche Weise
ge=
zeiget hat, daß ihm die Freundschaft
dieser Republik nicht weniger werth sey,
als die Verbindungen mit den größten
und fürchterlichsten Mächten in Europa
zu. s. w. „
An eben genannten Tage nahm Hr. v.
Berkel auch bey den Staaten von
Hol=
land und Westfriesland Abschied, und
hielt vor selben eine Anrede, die
unge=
fähr gleichen Jnhalts war.
Bey nunmehr eintrettenden
dritten Jahresquartal werden
abermal die Liebhaber der
Wienerzeitung, wie auch des
posttägigen Frag=und
Kund=
schaftbogens, um deren
gewöhn=
liche Vorhineinbezahlung
er=
sucht; auch werden wieder
neue Billets gegen
Aushändi=
gung der alten ausgegeben.
Wenn jemand die Zeitung
be=
stallungsweise nehmen will, so
haben sich die hier in Wien
An=
wesende im Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse in dem von
Mannerischen Hause Nro. 931.
die auswärtigen Liebhaber
aber bey dem hiesigen kais. kön.
Oberstpostamte dießfalls
an=
zumelden.
Verstorbene zu Wien.
Den 13. Juni. Jn der Stadt.
-
Dem wohledl. Hrn. Franz Wenzl Götzl, k. k. öst
Zollgefällenadminmstrat. Asses. s. S. Frantz, N.
722 am alt. Fleischm alt 10 J. -
Dem Hrn. Franz Xav. Tschan, herrs. Stallm. s.
T. Theresia, N. 36 hint Minorit. alt 11 J. -
Hr. Joh. Keller, pensions herrs. Kammerd. N. 930
in d. Singerst. alt 80 J.
Vor der Stadt.
-
Dem Jos. Schiferl, bürgl Schuhm. s. W Rosal.
N. 30 zu St Ulrich, alt 28 J. -
Heinrich Hirschmann, bürgl. Peruquenma. N. 103
auf d. Landstr. alt 34 J. -
Juliana Klausin, kais. Senftenkn. Wit. N. 105
auf d Wied. alt 57 J. -
Joh. Weidlich, Friseur. N. 244 in d. Leopoldst.
alt 25 J. -
Dem Simon Fischer, Kutsch. s. K. Jos. N. 37
am Getraidm. alt 4 J. -
Dem Ant. Böshönig, Fragner s. T. Magdal. N.
130 am Neubau, alt 10 J. - Georg Haubmer, Wirth, N. 56 im Lerchenf. a. 46 J
- Jos. Geißle, Bäckenj. N. 25 auf d. Windm a. 25 J.
-
Anna Eichlerin, led. Dienstm. alt 50 J. im span.
Spit. - Anna Mayrhoferin, led. Kochin, alt 56 J.
-
Peter Gersgrosser, Schuhkn. alt 16 J. beede im
Bäckenh. - Justina Stadlerin, Fleischhackerkn. Wit. a. 84 J.
- Joh. Wittmann, Hutmachergs. alt 21 J.
- Cath. Geßerin, led. alt 28 J. alle 3 im Contumaz.
-
Ant. Monfrina, im gr. Armenh. alt 71 J. gäh am
Schlagfluß verstorben. -
Mart. Graf, Tagl. alt 40 J. gäh verstorben, sind
beede v. k. k. Stadt=u. Landgr. und letzterer an
Faulfieber im Bäckenh beschauet worden. - Elis. Penkhin, led. alt 22 J.
- Jos. Rieger, alt 11. J. beede in St. Marx.
- Summa 21. Personen, darunter 1. Kind.
Den 14. Juni Jn der Stadt.
-
Die wohledlgeb. Fr. Cath. v. Theinhorrstein, k. k.
Rittm. Wit. N. 302 am Hof. alt 58 J.
Vor der Stadt.
-
Dem Hrn. Wenzel Janel, Trompet. b. d. k. k.
Galizis. Noblegarde s. K. Wenzel, N. 9 auf d.
Wieden, alt 1 J. -
Der wohlehrw. Hr. Georg Dollinger, Weltpriest.
N. 137 zu Mariah alt 34 J. -
Dem Georg Müllner, Brandw. s. K. Ant. N. 56
zu Mariah. alt 1 J. - Jos. Seder, Bierabtr. N. 41 in d. Leopoldst. an 39 J.
-
Dem Franz Hofman, Tischl. s. S. Jos. N. 13 zu
St. Ulrich, alt 10 J. -
Dem Thom. Fabian, Tischl. s. K. Johanna, N. 5
am Neustift, alt 1 J. - Juliana Kastnerin, alt 73 J. in d. Vers. am Alsterb.
- Steph. Kossack, alt 25 J.
- Franz Graf, alt 19 J. beede Gem im Militärspit.
-
Dem Joh. Dülich, Hauskn. s. W. Anna, N. 33
zu Mazleinst. alt 25 J. -
Dem Franz Voglmayr, Schneid. s. K. Joh. N.
11 zu Mariah. alt 3 J. -
Dem Mart. Platschky, vac. Bed. s. K. Elis. N.
56 am Neustift, alt 2 J. - Gertraud Schanlin, led. alt 40 J. im Bäckenh.
- Barb. Widmanin led. alt 46 J. im Contumaz.
- Summa 15. Personen. darunter 5. Kind.
Den 15. Juni. Jn der Stadt.
Niemand.
Vor der Stadt.
-
Tit. Hr. Philip Kern, k. k. Rath, u. gew. Admin.
in Siebenb. N. 12 zu Mariah. alt 70 J. -
Dem Adam Schügel, bürgl. Schuhm. s. W. Jo=
sepha, N. 29 zu St. Ulrich, alt 39 J. -
Anna Wisingerin, k. k. Tabakamtschr. Wit. N. 37
am ob. Neust. alt 68 J. -
Elisabeth Jobstin, Portierswitt. N. 8 zu Gump.
alt 46 J. -
Dem Paul Braunsperger, Schust. s. K. Theresia,
N. 118 im Lichtenth. alt 2 J. -
Dem Math. Maß, Tagl. s. W. Rath. N. 10 am
Hungelgr. alt 74 J. -
Dem Math. Skrawal, Tagl. s. K. Barb. N. 97
a. d. Wied. alt 1 J. -
Theres. Hofbaurin, Musik. W. N. 39 am Thury,
alt 28 J. - Mich. Gaißfuß, Gem. alt 30 J. im Milit. Spit.
-
Kath. Rentenbergerin, Wit. in d. Vers. im groß.
Armenh. alt 80 J. - Anna Blendtin, alt 42 J. und
-
Theres. Gellin, alt 63 J. beede led. Dienstm. und
im Bäckenh. - Summa 12 Personen, darunter 2 Kind.
Den 16 Juni. Jn der Stadt.
-
Dem Hrn. Jos. Prenschitz v. Schitzenau, k. k. Hof=
bandirekt. Com. Act. s. S. Michael, N. 1186
a. d. Kärnt. Bast. alt 1 J. -
Dem Math. Themer, Maurer, s K. Jakobina,
N. 611 am Stockameisenpl. alt 4 J.
Vor der Stadt.
-
Johann Schütz, bürgl. Schlosserm. N. 24, am
obern Neustift, alt 58 J.
-
Dem Dominik Schmidtuz, bürgl. Schneiderm.
s. K. Magdal. N. 16 am Spitalb. alt 5 J. -
Dem Joseph Hueber, Maurer, s. K. Johann, N.
67 zu Margar. alt 2 J. -
Dem Severin Stauber, Tischl. s. K. Joseph, N.
242 am obern Neustift, alt 7. J. -
Dem Joseph Reiss, Schneider, s. K. Joseph, N.
29 zu Gumpend. alt 5 J. - Anna Wagnerin, in d. Vers. am Alsterb. a. 71 J.
-
Franz Kutner, Holzscheib. Nr. 18 in d. Roßau,
geschlag. word. hierauf verstorb. a. 38 J. und -
Johann Noner, in d. Vers. in Burgersp. gäh am
Schlagfl. verstorb. alt 82 J. wurden beede von
k. k. Stadt=u. Landgr. beschauet. - Johann Welbel, Gem. alt 24 J. im Milit. Spit.
-
Dem Anton Schückel, Tagl. s. K. Anna N. 215
am ob Neustift, alt 6 J. -
Dem Georg Spitzer, Holzh. s. W. Theresia, N.
100 im Lichtenthal, alt 35 J. -
Elisabeth Haselbergerin, led. Dienstm. alt 20 J.
im span. Spit. - Andre Weyer, Tagl. alt 28 J.
- Andre Ott, Grundwacht. v. d. Wied. alt 36 J.
-
Magdalena Herscherin, Dreschers Wit. alt 58 J.
alle 3 im Kontum. - Summa 17. Personen, darunter 6. Kind.
Nachricht.
Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit
kund gemacht, daß die im Monat März
1782 allda versetzt, und bis 23. Juni
d. J. nicht in behörige Richtigkeit
ge=
brachte Pfänder als verlassen angesehen,
und in den folgenden Tägen, als den 24
und 25. dieses Monats (vermög in dem
Kundschaftsbogen hievon einkommenden
inhaltlichen Verzeichniß) gewöhnlich
aus=
gefeilet, und den Meistbietenden werden
überlassen werden.
Feuerwerk.
Der Vorsatz diesmal ein sehr schönes, und
großes Feuerwerk zu verfertigen, hat mich auf
Gegenstände gebracht, die gewiß neu, und
se=
henswürdig sind. — Dienstag den 24. Juny
wer=
de ich die Ehre haben, dieses große Feuerwerk
abzubrennen, unter dem Titel:
Der Tempel der Sonne
oder
Das Opfer um schönes Wetter.
Zwey sehr prächtige, und gewiß künstliche
Bril=
lantfronten machen den Anfang; die dritte Fronte
stellet vor ein Donnerwerter; ich hoffe durch
öftere Proben es dahin gebracht zu haben, das
Blitzen, den Donner, und selbst das
Einschla=
gen, so viel möglich der Natur getreu
nachzu=
ahmen. — Die vierte Fronte, der Regenbo=
gen, und der Untergang der Sonne. Uiber
eine anmuthsvolle ländliche Aussicht zeiget sich
ein mit siebnerley Farben prangender großer
Regenbogen, hinter welchen eine herrliche Sonne
glänzet, und sich nach und nach immer mehr
den Untergang nähert. — Die fünfte Fronte,
Brillant a la Mosaique
. — Die sechste Fronte
zeiget die aufgehende Sonne. Es wird sich in
einem geschmackvoll gezeichneten Garten
gleich=
sam aus dem Erdboden ein Feuerkörper von
ohngefähr 60 Schuhen im Durchmesser, ganz
langsam in eine Höhe von mehr dann 130 Schuh
erheben, anfangs blutroth, bey erreichter
meh=
rerer Höhe kupferfärbig, dann goldgelb, end=
lich sonnenweis zeigen. Und wenn diese Sonne
den obersten Gipfel meines Gerüstes erreichet,
die prächtige Dekoration den Tempel der
Sonne von oben herab entzünden, und was
dem verschiedenen Kolorit das merkwürdigste
ist, daß diese prächtige Sonne die ganze Dauer
der sechsten Fronte aushalten, und erst nach
ausgebrannter Dekoration erlöschen wird.
Johann Georg Stuwer,
k. k. priv. Kunstfeuerwerker.
Jm deutschen Zeitungskomtoir Nr. 951 in
der Singerstraße ist zu haben:
Quatuor Evangelia, quæ in Processione
theophorica soleni decantari. fol. 20 kr.
Künftige Gottesdiensts=und Andachtsordnung
für Wien in=und vor der Stadt, mit
An=
fang des Ostersonntags 1783. 4 kr.
Normalmeßgesang, Litaneyen, und Gebether,
wie selbe bey der neuen
Gottesdiensteseinrich=
tung zu allgemeinen Gebrauch vorgeschrieben
worden, 4 kr. — Beede auch in
verschiede=
nen Bänden und Preisen.
Normalmeßgesang samt Predigtlied mit
Lita=
ney und Gebeter im grössern Druck.
Noten zum Meßgesange.
Normalmeßgesang besonders, 1 kr.
Nachricht.
Jn der kais. kön. Bauflier=und
Gravierschu=
le, in der Annagasse, N. 1011, im dritten
Stock, imgleichen bey Herrn Joseph Edlen
v. Kurzböck, k. k. Hofbuchdrucker, Groß=und
Buchhändler, wie auch bey Herrn Sebastian
Hartl in der Singerstrasse, neben dem St.
Stephansthor, ist eine in Kupfer gestochene,
aus 36 Heften (der Heft zu 6 Blättern) be=
stehende Sammlung: Entwürfe von Zimmer=
und anderen Meubeln, als: schön anti
kort=
zierten Oefen, Tafelleutchern, Terman, Keri=
don, Stock=und Kleidungsknöpfen, Schubschnal=
len, Einfassungen, und Bistebilleten, Bilder=
rahmen, Wandurhren, Tragsteinen, Friesen,
Trophöen, Vasen u. d. gl. zu bekommen.
Sie sind durchgehends von Herrn Johann
Babtist Hagenauer, Statuarius der kaiserl.
königl. Akademie der bildenden Künste Rath,
und Direktor obgesagter Klasse erfunden, und
meist von seinen eigenen Schülern niedlich in
Kupfer geätzet, und mit dem Grabstichel
überarbeitet. — Da man dieses Werk
haupt=
sächlich zur Erleichterung der Kunstarbeiten,
und Schärfung des Erfindungsvermögen
ange=
hender Profeßionisten, von unterschiedlichen
Gewerben bestimmt hat, so werden die
Hefte auch einzeln, und um billigsten Preis
von 6 kr. für das Blatt, diese ganze dermal
in 36. Haften vorhandene Sammlung aber,
wovon der Erfinder nach einiger Zeit noch
ei=
ne Folge verheißt, für 18 fl. daselbst
hindan=
gegeben.
Erinnerung.
Da die Ausgabe des zweyten Bandes der
sämt=
lichen Schriften des Hrn. Hofr. v. Sonnen=
fels, die ich auf den 1. Juni angesetzt habe,
durch die späte Lieferung des Papiers auf
die=
sen Tag unmöglich gemacht worden, so sehe ich
mich in die unangenehme Nothwendigkeit
ge=
setzt, die Herren Pränumeranten dessen zu
er=
innern. Jch bin zu sehr von ihrer Billigkeit
überzeugt, als daß ich förchten sollte, dieselben
würden dasjenige einer Nachlässigkeit
zuschrei=
ben, woran bloß allein die den ganzen Jäner durch
herrschende laue, und der Verfertigung eines
dem ersten Bande ganz gleichen Druckpapiers
entgegengesetzte Witterung die Schuld gewesen
ist. Der Tag der Ausgabe wird nächstens durch
eine besondere der Wienerzeitung beigelegte
Nach=
richt bekannt gemacht werden. Der erste Band
kostet auf Druckpapier 1 fl. auf Postpapier 1 fl.
30 kr. Wer bey Ankauf des 1ten Bandes auf
den 2ten vorausbezahlt, kann auf diesen 2ten
und die übrigen Bände in die Pränumeration
eintretten.
von Baumeister.
Ankündigung.
Jm Verlag der Gerlischen Buchhandlung zu
Prag hat ganz neulich ein kleines, aber sehr
interessanten Versuchen, unter dem Titel: das
Buch Joseph, geschrieben von einem Seher
des XVIII Jahrhunderts; halb Geschichte,
halb Prophezeyungen, in 8. die Presse
ver=
lassen, und ist daselbst, wie auch in allen
Buch=
handlungen Deutschlands um 12 kr. Kaisergeld
zu haben. Ferner werden gegenwärtig in eben
diesen Verlag auch noch folgende neue Werke,
gedrukt, und davon ebenfalls in allen deutschen
Buchhandlungen besonders gedruckte
Ankundi=
gungen gratis ausgegeben, auch zum Theil
Prä=
numeration darauf angenommen, als 1) Archiv
denkwürdiger Ereignisse und auch
gemein=
nütziger Gegenstände für das Jahr 1781,
klein 8. 1tes n. 2tes Quartal, gegen 3 fl.
Kaisergeld Pränumeration auf den ganzen
Jahr=
gang von 4 Quartalen, und wer auf diesen
prä=
numerirt erhält sowohl den bereits fertigen
Jahrgang 1782, als auch den darauffolgenden
von 1783 um gleichen Preis 2) Monatliche
Beyträge zur Bildung und Unterhaltung
des Bürgers und Landmanns, von einer
Gesellschaft einhemischer und auswärtiger
menschenliebender Gelehrten, gr. 8 1tes bis
6tes Heft, welche zusammen den ersten Band
ausmachen, gegen Pränumeration von 1 fl. 30 kr.
3) Eine Sammlung aller Gesetze
Verord=
nungen ꝛc. für das Königreich Böheim, seit
dem Regierungsantritt Sr. Maj. Joseph
II
.
bis zum Schluß des 1782sten Jahrs, mit
ei=
nem bequemen alphabetischen Register über
die darinn vorkommende Gegenstände, he=
rausgegeben von Joh. W. Roth, gr. 8.
4) Nordisches Vademecum für lustige Leute,
aus den besten deutschen Dichtern
zusam=
mengetragen, fl. 8 auf Druck und Postpapier.
Ankündigung.
Das Verzeichniß desjenigen Büchervoraths,
welcher in Frankf. am Mayn in der
Eichenber=
gischen Behausung neben dem wilden Mann
nach dem Trierischen Pläzchen zu, den 16. Juni
d. J. angefangen, und seither an die
Meistbie=
tenden gegen baare Bezahlung nach dem
Frank=
furter Münzfuß stückweis erlassen worden, und
noch weggegeben wird, 278 Seiten in 8. stark,
wird alda im der Eichenbergischen
Buchhand=
lung ausgegeben; in welcher auch zu haben ist,
Verzeichniß eines ansehnlichen Büchervorraths,
wie auch einer Sammlung von Kupferstichen,
welche der sel. Hr. Joh. Peter Gogel
hinter=
lassen, und welche in der gewesenen Behausung
desselben im Frankfurt am Mayn auf dem
Roß=
markt an der Wede den 7. Juli d. J. und
fol=
gende Täge an die Meistbietende gegen baare
Bezahlung nach dem Frankfurter Münzfuß
sol=
len erlassen werden. Diese Katalogen sind auch
zu haben und einzusehen bey Johann Ferdinand
Edlen v. Schönfeld, Buchdrucker und
Buch=
händler in Wien und Prag, in dessen
Hand=
lungen.
Anzeige.
Dieser Tagen ist ein Bankozetel auf freyer
Gasse gefunden, und immittels in gerichtliche
Verwahrung genommen worden. Der
diesfäl=
lige Eigenthümer hat sich dieserwegen bey dem
hiesig k. k. Stadt=u. Landgericht zu melden, und
behörig hauszuweisen.
Verlohrne Brillantrose.
Sonntag den 15. dies abends ist im
Augar=
ten, oder unterweges, eine brillantene Rose mit
22 halbgradigen Steinen, und einem Haupt=
keine verlohren gegangen. Wer solche
gefun=
den, wird gebeten, dieselbe gegen guter
Re=
kompens dem bürgl. Goldarbeiter, Georg Frid.
Jmmenhauser, in den 3 Lilien hinterm hohen
Markt Nr. 461 wohnhaft, einzuhändigen.
Capital wird gesucht.
von mehreren tausend bis 100, 000 Gulden,
von einem stark bemittelten, und sowohl in
hiesigen, als auch auswärtigen Landen
ansehn=
lich begüterten Cavalier, gegen gerichtl. Vor=
merkung auf die erste und sicherste Hypothek,
und gegen landesüblichen Jnteressen. Mehre=
re Nachricht davon ist im hiesigen
Zeitungs=
komtoir zu haben.
Wohnung zu verlassen.
Da die Sr. Excell. Herrn G. F. M. gräfl.
Nadasdischen Erben die letzthin feilgebotene
Behausung in der Annagasse Nr. 1020
ferners=
hin zu behalten, davon aber eine grosse
herr=
schaftl. Wohnung in Bestand zu verlassen sich
entschlossen haben, so wird solches mit der
fer=
nern Bemerkung hiemit kund gemacht, daß
so=
thane im ganzen ersten und 2ten Stock, dann im
3ten in 4 Zimmern, zusammen also in 19
mei=
stenstheils grossen Zimmern, Kuchel, Stallung
auf 8 Pferde, Wagenschupfen auf 3 Wägen,
dann Holzgewölb auf 30 Klafter, und Keller
auf 10, 000 Eimer, Heugewölb, Kammer und
Boden, bestehende Wohnung mit künftigen
Mi=
chaeli in Bestand genommen werden könne.
Mehrere Auskunft ist in der Himmelpfortgasse
in der ungarischen Krone im 3ten Stock bey
dem k. k. Hofagenten Herrn Paskal Edlen v.
Keßlern zu erfragen.
Wohnungen zu verlassen.
Jn der Singerstrasse Nr. 930 ist kommende
Michaelizeit der erste Stock, bestehend in 9
Zimmer, Kuchel, Keller, Boden und
Holzge=
wölb, samt Stallung und Wagenstellung, dann
auch in die Weihburggasse der erste Stock mit
4 Zimmer, Kuchel, Keller, und Holzgewölb,
samt übriger Zugehör zu verlassen, wer hievon
eines oder das andere bestehen will, beliebe
sich in der Wollzeile Nr. 821 im ersten Stock,
oder bey dem Hausmeister zu melden.
Schloß zu verlassen.
Das herrschaftliche Schloß Nr. 1. am
Frey=
gut Hundsthurn, inner denen Wiener=Linien,
worinn im ersten Stock 6 grosse ausgemalte,
und 3 Nebenzimmer, ein grosse herrschaftl. Ku=
chel, und Speise, auch kleinere Kuchel, dann
Hauskeller; im zweyten Stock 7 Zimmer, ein
ausgemaltes Salletl, oberhalb ein Thurn, und
resp. Salateren mit schönstem Prospekt, auch
gewölbte Pferdestallung, Wagenschupfen, und
Heuboden, und mehr andere Bequemlichkeiten,
dann ein Zier=und grosser Spaziergarten mit
den schönsten Kästanien=Aleen sich befindet, ist
täglich in Bestand zu verlassen, die Liebhaber,
oder hiezu Lusttragende belieben sich derowegen
bey dem herrschaftl. Verwalter im Schloß
da=
selbst zu erkundigen.
Wohnungen zu verlassen.
Jn der hintern Alstergasse, in dem vorhin
Ba=
ron Kleinischen, nunmehr Caspar von
Holbeini=
schen Hause Nr. 63, ist der erste Stock mit neu
modern ausgemalten 11 Zimmern, einer
Haus=
kapelle, und Billardzimmer versehen, zu ebener
Erde eine grosse Kuchel, Speiskammer, Garde=
robbe, Stallung auf 6 Pferde, Wagenschupfen
auf 4 Wägen, Keller auf 3 bis 4000 Eimer, eine
Eißgrube, und ein Obstgarten alltäglich zu
ver=
lassen oder auch das ganze Haus, so nebst obigen
in 3 Zinnswohnungen, und den dazugehörigen
Holzgewölbern zu ebener Erde, nebst einem Hofe
bestehet, zu verkaufen Die Mieth=oder
Kauf=
liebhabere können sich des weitern in der
Wäh=
ringergaß im kleinen gräfl. Batthianischen Haus
Nr. 105 im ersten Stock anmelden.
Gründe zu verkaufen.
Mit der Bewilligung einer hochlöbl. ni. öst.
Landesregierung vom 9. May dies Jahrs sind
täglich 18 Theile eines Gartens zu Erdberg
Nr. 70 samt einigen dazugehöranden
Zinns=
wohnungen, mit den darauf
ad personam
ver=
liehenen Gewerben, als: einer Apotheker, ei=
nes Bierhauses, eines Kaffeehauses, eines
Stärk=
machers, eines Oelerers, eines Kleinuhrmachers,
eines Grattelträgers, und eines Sauerkräutlers
gegen die nachfolgenden Bedingnisse zu
verkau=
fen; 1) muß in Folge der allerhöchsten
Ent=
schliessung vom 17. Februar d. J. und des
der=
nach untern 8. dies erflossenen Bescheides einer
hohen Landesstelle jeder Käufer eines
Gewerk=
bes seiner versöhnlichen Eigenschaften halber
vor=
läufig angezeigt, und von dieser die
Erkannt=
niß abgewartet werden; 2) daß die
Kaufkon=
trakte über die mit einem Gewerbe
begünstig=
ten Theile zwar abgeredet, und entworfen, aber
vor der Erfüllung dieses wesentlichen
Beding=
nisses nicht giltig abgeschlossen werden können;
3) haben die Kauflustigen bey der förmlichen
Schliessung des Kontraktes nur die Hälfte des
Kaufschillings baar zu bezahlen, die andere Hälfte
bleibt als erster Satz mit 4 von 100 Zinsen
durch zwey Jahre, nach Beschaffenheit der
Um=
stände auch länger auf dem Grunde haftend,
auch darf erst nach vorhergegangenen viertljährig
ordentlichen Aufkündiguntg getilgt werden. —
Die schöne Aussicht und die Güte der Gründe
kann auf Ort und Stelle nach Gefallen gesehen
werden. Der näheren Bedingnissen wegen ist
sich an Hrn. Severin Jans, der rechten Dol=
ter, a. H. u. Gr. Adv in der Stadt am
al=
ten Bauernmarkt im silbernen Hut Nr. 532.
im 3ten Stock, nachmittags um 3 Uhr, zu
wenden.
Haus zu verkaufen.
Jn der Josephstadt ist das Haus zum rothen
Apfel Nr. 3 an der Glacie gegen der Stadt
zu verkaufen. Kauflustige können nähere
Nach=
richt bey dessen Eigenthümer daselbst im ersten
Stock einzuholen.
Haus zu verkaufen.
Das in der Leopoldstadt an der Jägerzeile
unweit der Kirche liegende Haus Nr. 310, be=
stehend in 4 Wohnungen und Holzlagen, dann
einem Laden auf die Gasse, ist täglich zu
ver=
kaufen, und sich des weitern bey dem
Haus=
inhaber daselbst zu melden.
Haus zu verkaufen.
Jn der Leopoldstadt ist ein neues groß und
gutgebautes annoch steuerfreyes Haus, worauf
ein Kässtechergewerb radiciret ist, samt einem
Gärtel, täglich für baare Bezahlung zu
ver=
kaufen. Kauflustige können das weitere daselbst
in der Herrngasse Nr. 185 im ersten Stock bey
dem Hausinhaber, der täglich vormittag von 10
bis halb 12, und nachmittag von 2 bis halb 5
Uhr anzutreffen ist, erfahren.
Haus zu verkaufen.
Jm Markt Himberg ist eine Behausung mit
dem Saifensiedergewerb, dann die bey dem
Hause befindlichen vier
Hausüberländgründstü=
cken, und 22 1 / 2 Joch Uiberländäcker, samt
der=
darauf stehenden heurigen Körnerfechsung, auch
Vieh und Fahrnissen täglich zu verkaufen. Die
Kauflustigen belieben sich deshalb alda bey dem
Hausinhaber Nr. 87 anzumelden.
Haus samt Garten zu verkaufen
Jm Markt Gundramsdorf ist das Haus Nr.
80, bestehend zu ebener Erde in 5 Zimmern,
wovon 2 spaliert und 2 ausgemahlen, auch mit
nöthigen Sesseln, Tischen, Kästen, und
Bett=
stätten versehen, nebst einem Stall auf zwey
Pferde, Schupfen auf zwey Wägen, einem Vor=
und einen andern grössern Keller, einem
Obst=
garten, in welchen ein grosses Zimmer stehet,
nebst anderthalb Joch Aecker und 3 Tagwerk
Wiesen, zu verkaufen. Liebhaber hiezu können
sich deshalb daselbst täglich melden.
Haus samt Garten zu verkaufen
Zu Hütteldorf ist das von Middelburgische
Haus Nr. 21. samt Garten, und allen zur
Haus=
einrichtungen erforderlichen Mobilien, als Better,
Soffen, Sesseln, kristallenen, und anderen
Lu=
sters, grossen und kleinen Spiegeln, auch
ver=
schiedenen Bildern, und Malereyen von berühm=
ten Meistern täglich zu verkaufen. Zu ebener
Erde besteht das Gebäude in 3 Zimmern und
2 Kammern, dann einer grossen und kleinen
Ku=
chel, nebst Speis, und Keller, Wagenschupfen,
und Stallung auf 8 Pferde, einer gewölbten
Hauptstiege mit eisenen Geländer, einer
hölzer=
nen und steinenen Laufstiegen bis auf den Boden:
einen grossen Hof, und gewölbten Einfahrt, die
Fenster sind mit steinenen Stöcken, und
ordi=
nären eisenen Gittern versehen; der 1te Stock
enthalt einen Saal, nebst 11 schön meublirten
Zimmern, und der 2te 1 Billardzimmer in der
nemlichen Größe, wie unten der Saal; der
Gar=
ten ist in der angenehmsten Lage, und hat den
fruchtbarsten Grund, darinn befinden sich 3
Bas=
sins, nebst 25 verschiedenen Statuen, und
Fi=
guren, auch andere Auszierungen, ein Glas=und
Treibhaus, Lusthaus, alle Gattungen
Kuchelge=
wächse, dann eine Eisgrube ꝛc. Die Kauflustige
haben sich auf dem Hof Nr. 217. im klein
Borkischen Haus im 2ten Stock anzufragen.
Wirtshaus zu verkaufen.
Jm Markt Grossen=Nußbach, vier Stund von
Wien, ist das gut gebaute Haus Nr. 58, wor=
auf die Weinschanksgerechtigkeit exercirt wird,
mit einem obern Stock von 5 Zimmern, und
zween Gärten, nebst 50 Joch Aecker, auch mit
oder ohne die Aecker zu verkaufen, und sich
deshalb alda bey dem Eigenthümer zu melden.
Pferde und Wagen zu verkaufen.
Jn der grossen Weihburggasse im v. Oetli=
schen Haus Nr. 946 stehen zwey Rappen, 16
Faust hoh, und auch ein Schwimmer täglich zu
verkaufen, und ist sich deshalb im
vorbenann=
ten Haus im 3ten Stock des weitern zu
er=
kundigen.
Licit Effekten und Kunstwerke.
Den 26. dies und folgende Täge zu den
ge=
wöhnlichen vor=und nachmittagsstunden, wer=
den auf Verordnung der k. k. ni öst. Land=
rechten, in der Josephstadt, in der St. Jo=
sephsgasse nächst der Heuwag zum goldenen
An=
ker Nr. 51, im Hof ruckwärts über die
Stie=
gen, im 1ten Stock, verschiedene
Verlassen=
schaftsfahrnisse, als Manns=und Frauenschmuck,
goldene emaillirt und in Gold gefaßte Dosen,
und Sackuhren, Kaffee=Tafel=und anderes
Silber und Gallanterien, eine große Sammlung
der seltnesten Kupferstiche in Rahmen und Glas,
auch ungesalzen, vom besten Meistern, als
Ru=
bens, Tizian, le Brünn, van Dick, Dürenbeck,
Jordans, Rembrand, Masson, u. m. a. dann
die griechischer Venus nach dem Originalform
in Gips ausgegossen, den jungen Apolle, den
jungen Larcone, verschiedene Kindelköpfe, und
Basrelief, etwelche 100 Stück holländischer
Tul=
penkiele von seltensten Gattungen, auch derley
Nelkenstöcke, mehrerley Gattungen Schokolade,
Sammet=Tuch=Seiden=und andre zeichene
bor=
dirt und glatte Mannskleider und Pelze, Leib=
Haus=und Tafelwäsche, Spiegel, Luster, Pen=
dil=und Stockuhren, schönes Feuergewöhr, Kaf=
fee=und Tafelservis vom bunten Porcellaine,
Soffen und Sessel, harte Bücher=Garderobe=
und Schubladkästen. auch Tische, eine
Dräh=
bank samt Werkzeug, Bettstätte samt
Bettge=
wand, Messing, Zinn, Kupfer und Eisengeschirr,
etwelche Antale mit Tokajer=Lager, Plützer,
und leere Bouteillen, u. m. a. Effekten, dann
ein 4sitzig gedektes Reiskalesch mit aller
Zu=
gehörde licitando gegen gleich baare Bezahlung,
hindangegeben.
Licit. Effekten.
Den 30. dies und folgende Täg werden auf
Verordnung des allhiesig k. k.
Jud. deleg.
Milit. mixti
in dem vorhinnigen Schul=nun
kleinen hofkriegsräthl. Gebäude nächst der
Bog=
nergasse zu ebner Erde verschiedene
Verlassen=
schaftseffekten, als eine goldene Repetieruhr,
eine dero Tabattiere, 2 in Gold gefaßte Ringe
mit Granatschalen, etwas Silber, verschiedene
Ringe mit antiken und andern Steinen, alte
römische silberne und kupferne Münzen, Jdo=
len, andere antike Figuren, allerley theils
ge=
faßt, theils ungefaßte Steine, Petrefakta ꝛc.
Originalzeichnungen, von berühmten Meistern,
Kupferstiche, Kleider, Wäsche, Gewöhr, Por=
cellain,
Argent hachè
, und verschiedene andere
Geräthschaften, zu den gewöhnlichen Stunden
gegen baare Bezahlung licitando verkauft.
NB
. die Münzen, Antiquitäten, Steine und
Zeichnungen werden den 30. nachmittag um
3 Uhr verkauft, und können selbe den 28. nach
mittags von 4 bis 6 Uhr in dem zur Licitation
bestimmten Ort vorläufig besehen werden.
Licit. Zehend zu Hipplas.
Den 30. Juni wird fruhe um 9 Uhr in der
k. k. Kammeraladministrationskanzley in der
Jo=
hannesgasse bey St. Anna im 2ten Stock der
dem hiesigen Exjesuiten Kollegium
eigenthum=
liche Zehend zu Hipplas bey grossen Rußbach
nochmal offentlich feil geboten, und dem
Meist=
bietenden mit den bereits bekannt gemachten
Bedingnissen käuflich überlassen werden; näm=
lich: Erstens werde zu diesem Kauf jedermann,
ohne Rucksicht auf Religion, und Stand, blos
mit Ausschluß der Judenschaft zugelassen
wer=
den. — 2tens verleihen Se. k. k. Maj dem
Kau=
fer ohne Unterschied die Possessions=Fähigkeit,
und geben dem Einstandrecht nicht nur der
be=
nachbarten Dominiken, sondern auch der
ständi=
schen Mitglieder keinen Platz. — 3tens wird
die Abzahlung des Kaufschillings für jene, wel=
che noch eine besondere Sicherheit auszuweisen
können, alsogleich mit einem Drittel außer einer
besonderen Sicherheit aber alsogleich mit der
Hälfte, der Ueberrest aber mit leidentlichen
Terminen, gegen 4 prozentige Verzinsung
be=
stimmet worden.
Licit. Feld=und Weinzehend.
Von Stadtrichter und Rath der landesfürstl.
Stadt Klosterneuburg wird hiemit kund gemacht,
daß, nachdem die auf den 16. dies anberaumt
geweste Lizitationstagsatzung wegen
Bestandver=
lassung des dem Bürgerspital alhier angehörigen
Feld=und Weinzehend zu Eberstorf nächst
Prin=
zendorf, aus Mangel der Bestand=Liebhaber,
fruchtlos abgeloffen, für nöthig befunden
wor=
den, eine weitere, und zwar auf den 30sten
dies Monats anzuordnen; die Bestandliebhaber,
welche diese Feld=und Weinzebend auf drey
oder mehrere Jahre zu übernehmen gedenken,
können daher an erstgedachten 30. Juni fruh um
9 Uhr vor dem Stadtrath erscheinen, und
da=
selbst der Lizitation abwarten.
Licit. Effekten.
Den 3. July werden in dem ehemaligen
Jnvalidenhaus in der Alstergassen, in der
Au=
ditoriats=Verhörstube, von einem daselbst
ver=
storbenen Hauptmann, verschiedene Fahrnissen,
als eine goldene Uhr, etwelche kleine
Silber=
stücke, Wäsche, Uniform=und Leibskleidung, auch
einige Kästen, vor=und nachmittags zu denen
gewöhnlichen Stunden licitando verkauft werden.
Licit. Weine.
Den 3. July werden bey dem aufgehobenen
Frauenkloster zu Kirchberg am Wechsel
vormit=
sich um 8 Uhr bey 200 Eimer theils Hungarisch
theils Oesterreicher Weine in kleinen
Gattun=
gen sammt leeren Fässern, und wenigen Keller=
Geräthschaften dem Meistbietenden gegen gleich
baare Bezahlung verkauft werden.
Licit. Pinders und Parts Häuser
Von der Amtskanzley der Freyh. Joh. Bapt. v.
Ludwigstorfischen Herrschaft Gunderstorf V. U. N.
B. wird hiemit zu wissen gemacht, daß, nach=
dem für nöthig befunden worden, die dem
Lo=
renz Pinder, und Philipp Part beeder
Mitnach=
barn in dem Markt Gunderstorf eigenthumliche
Bauernhäuser den Meistbietenden zu verkaufen,
hiezu der 19. July bestimmt worden sey; als
haben all diejenige, welche obgedachte Häuser
zu kaufen willens sind, an obbesagten Tag fruh
um 8 Uhr in der Herrschaftskanzley in dem Markt
Gunderstorf zu erscheinen, und aldort der
wei=
tern Behandlung abzuwarten.
Jn der v. Schönfeldschen Buchhandlung
am Kärntnerthore ist zu haben:
Siegel (Franz Xav.) das ⟨abgekürzte⟩ Wort des
Herrn,
Verbum Dei abbreviatum
. 8. 1783.
2 fl.
— Die Herren Pränumeranten, die bereits
45 kr. vorhinein bezahlt haben, erhalten
das Exemplar pr. 1 fl. 20 kr. und haben
bey Verabfolgung des Buches gegen
Zu=
rücksendung des Pränumerationsscheines
annoch 35 kr. nachzuzahlen.
Royko (Caspar (Geschichte der grossen
allgemei=
nen Kirchenversamlung in Kostnitz, oder
Ge=
schichte des Huß, 2 Theile, gr. 8. Grätz 1783
1 fl. 20 kr.
Seelig (Jos. Claudi) Anmerkungen über die
Ge=
schichte der grossen allgemeinen
Kirchenver=
sammlung zu Kostnitz, gr. 3. das. 1783. 15 kr.
Der Esel in Megapolis, oder wo man will. Ein
Originaltraum, 8. Wien 1783. 17 kr.
Hubce (Karl) Schreiben an seine Freunde in
Wien über das 11te Wochenstück der kathol.
Prüfungen des Herrn Patritius Fast von der
Herzjesuandacht, gr. 8. Wien 1783. 15 kr.
Glückwunsch an den hochw. Hrn. Pat. Fast zur
erlangten Chormeisterwürde, gr. 8. 7 kr.
Prolog zu Herrn Nikolais neuester
Reisebeschrei=
bung, 8 Wien 1783. 12 kr.
Binder (des Freyh. von Kriegelstein) hinter=
lassene philosophische Schriften, 1ter Theil,
8. Wien und Prag 1783 45 kr.
Wahrheiten (wöchentlich) für und über die
Prediger in Wien, 5 Bände, 8. Wien und
Prag 1782 — 83. 8 fl. 7 kr. wird fortgesezt.
Wahrheiten für und über die die Herren in Wien,
ein Wochenblatt, bearbeitet von einer
Gesell=
schaft Frauenzimmer, und herausgegeben von
Emilie Grünthal, 2 Theile, 8. Wien 1783 50 kr.
Bey Gräffer d. Jüngern, Buchhändlern,
unter den Tuchlauben neben Nr. 571 sind
nebst andern Büchern zu haben:
Eine deutsche Bibel in Folio, vom erstern Druck,
ohne Seitenzahlen, Register, Druckort und
Jahrzahl, mit goldnen Anfangsbuchstaben und
Holzstichen.
Chronica Chronicarum, cum fig. Norimb.
1493.
Pistorii (J.) Poloniæ historiæ Corpus, fol.
Basil. 1582 12 fl. 30 kr.
Barlæi Historia Brasiliæ, cum fig. fol. Amst.
ex typogr. Blaev. 1647 15 fl.
Silvatici Opus Pandectarum medicinæ, fol.
Venet. 1480 2 fl. 15 kr.
Massue Luminare majus medicum, 2) Lumen
Apothecariorum, fol. Venet. 1495 2 fl. 30 kr.
Sereniflim, Principum Habspurgi - Austriaco-
rum Stemma. Origo. Res gestæ & c. Stu-
dio & labore Theocorici Piespordii, fol.
atlant. Bruxellis Bycremannus seulpsit 8 fl.
Gramondi Historia Galliæ, fol. Tolosæ 1643;
7 fl.
Macrobius, fol. Brixiæ 1501 3 fl.
Oudini Commentarius de Scriptoribus
Eccle-
siasticis antiquis, 3 Volumina, sol. Lipsiæ
1722 16 fl.
Hauthaleri Fasti Camplilienses ab A. 1201
1500. 4 partes, fol. Lineii 1747 — 1712 12 fl.
Leupolds
Theatrum Machinarum
, mit Kupf.
11 Bände komplet, fol. Leipz. 1744 — 1774
50 fl.
Swedenborg (E.) vom Himmel, von der
Gei=
sterwelt, und von der Hölle, so wie es vom
Verfasser dieses Buches gehöret und gesehen
worden, 8. 1775 3 fl. 45 kr.
Desselben irrdische und himmlischen Philosophie
8. Frankf. 1765 1 fl. 30 kr.
Histoire du Calvinisme, 4 parties, 4. Rot-
terd. 1753 5 fl.
Les plus excellens Batimens de France, re-
presentès en figures, avec quelques
ex-
plications pr. die Androuet, 2 Tomes.
fol. Paris 1576 12 fl.
Montfaucon, Antiquité expliquées & repre-
sentée en figures, avec le Supplement, 15
Volumes. sol. Paris 1719 — 1724 premiere
Edition. 2 fl. 30 kr.
Jn der Weingandischen Buchhandlung
am Graben Nr. 1174, sind nebst andern
Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch nachstehende zu haben:
Merz (Aloys) Frag was für Folgen werden so
viele verderbliche Bücher und Piecen, mit
denen das Publikum zu unsern Zeiten
über=
schwemmt wird, endlich nach sich ziehen? in
den Osterfeyertägen beantwortet, 4. 1783 8 kr.
Briefe eines Frauenzimmers aus dem 15. Jahr=
hundert, 12. Augsburg 1783 1 fl. 15 kr.
Unterricht von dem Namen Jesu und Gebether
in diesem heiligsten Namen, 8. ebend.
1783 9 kr.
Neumayer (P. F.) gründliche und praktische
Christenlehre von den heil. Sacramenten für
jedes Alter, 8. ebendas. 1783 1 fl.
Was ist der Staat? von einem rechtsgelehrten
und Publicisten im deutschen Reiche
beant=
wortet, 8. 1783 15 kr.
Der Advokat der Geistlichen, 8. 1783 12 kr.
Eleonore, kein Roman, eine wahre Geschichte
in Briefen, 2 Theile, 8. Frankf. 1783 36 kr.
Gedichte (sämtliche) der Brüder Christian und
Friedrich Leopold Grafen zu Stollberg, mit
Kupf. 8. Frankf. u. Leipz. 1783 45 kr.
Baumann (P. C.) die vermehrte Rindviehzucht
bey verbesserten Wiesen und Gräsern bey
an=
gebauten Bruchen mit Klee, 8. Augsburg
1783 6 kr.
Oden (vier) in der Affaire wegen der Ober
Klop=
stocks an dem Kaiser, von dem Verfasser der
Antiphone herausgegeben, 8. 1783 4 kr.
Weisenbach (J. A.) Predigt auf die
Empfäng=
niß Maria, 8. Augsburg 1783 4 kr.
Schönberg (M. v) praktischer Unterricht von
Gebrauch des heil. Bußsakrament, 8. Köln
1783 10 kr.
— — — — kleine Naturlehre, zum Vergnügen
und Unterricht für die aufwachsende Jugend,
8. München 173⟨2⟩ 10 kr.
— — — — Denksprüche a. d. göttlichen Schrift,
den Gesunden zur heilsamen Vorbereitung,
den Todtranken zur Hilfe und zum Troste,
8. Köln 1783 6 kr.
— — — — der höfliche Schüler, 8. München
1783 8 kr.
— — — — kurzangezeigte sämtliche
Wahrheits=
gründe der göttlichen Christus Religion, 8.
ebendas. 1783 8 kr.
Jn der Sonnleithnerischen Buchhandlung
in der Bognergasse neben dem Todenkopf
Nr. 220. sind nebst vielen andern Büchern,
auch nachstehende zu haben:
Paradise Lost a - poem, 2 Twelve Books
Writ-
ten, bey John Milton. a new Edition
ca-
refully corrected. 8. Altenbureh 1783 1 fl.
Sonnerats (Herrn) Reise nach Ostindien und
China auf Befehl des Königs unternommen,
vom Jahre 1774 81. mit vielen Kupfern,
2 Bände, gr. 4. Zürich 1783 22 fl. 30 kr.
Stoll (Maximilian) Heilungsmethode in dem
praktischen Krankenhause zu Wien, 1ter Theil,
übersezt, und mit praktischen Zusätzen
beglei=
tet von Gottl. Leberecht Fabri, gr. 8. Bres=
lau 1713 1 fl. 15 kr.
Montesquieu (Hrn. v.) Werk vom Geist der
Gesetze, nach der neuesten und vermehrten
Auflage, aus dem Französischen übersetzt, und
mit vielen Anmerkungen versehen, 3 Theile,
gr. 8. Altenburg 1782 5 fl. 15 kr.
Predigten (neue) auf alle Sonntage des ganzen
Jahrs, aus verschiedenen berühmten Rednern
zusammengetragen, kürzer gefasset, und auf
die Sonntagsevangelien eingerichtet von Jos.
Haberkorn von Habersfeld, des ganzen
Pre=
digtwerkes fünften Jahrgangs 1ter und 2ter
Theil, gr. 8. Breslau 1783 2 fl. 15 kr.
Auszug aus der Hausmutter in allen ihren
Ge=
schäften, vom Verfasser derselben, gr. 8.
Leipz. 1782 2 fl. 15 kr.
Maequers (P. J.) chymisches Wörterbuch, oder
allgemeine Begriffe der Chymie nach
alpha=
betischer Ordnung, a. d. Französis. mit
An=
merkungen von D. J. G. Bernhardi, 5 Theile
gr 8. Leipz. 1781 — 8. 12 fl. 30 kr.
Bellona, ein militärisches Journal, 12 Stücke,
gr. 8. Dresden 1781 — 83. 6 fl.
Gebhardi (Ludw. Albr.) Ges
〈…〉 des Reichs
Ungarn und der damit verbundenen
Staa=
ten, 4 Theile, gr. 8. Leipz. 1778 — 82. 10 fl.
Sammlung ungedruckter Nachrichten, so die
Geschicht: der Feldzuge der Preußen von 1740
bis 1779 enthalten, 3 Theile, gr. 8. Dres=
den 1782 — 83. 6 fl. 45 kr.
Auszug des englischen Zuschauers, nach einer
neuen Uebersetzung, 6 Theile, 8. Berl. 1782
7 fl. 30 kr.
Jn der Jak. Ant. Edlen v. Ghelenschen
Buchhandlung im deutschen Hause
in der Singerstrasse sind nebst verschiedenen
alt und neuen Büchern, dann Landkarten
auch folgende zu haben:
Quest ce que le Pape? la veritable idèe,
qu'en donnent l'Ecriture & les saints
Pe-
res; Idée opposée à celle, que quelques
Docteurs die Vienne en Autriche en avoient
publiée, 8. 1783 12 kr.
Nouvelles, par M. die Charnois, 18 à
Bru=
xelles 1782 45 kr.
Oeuvres de Mr. Tissot. XIII, Volumes, con-
tenant 1) l'Avis au Peuple sur sa Sante,
2) Dissertation sur l'inutilité de
l'amputa-
tion des membres pr. Mr. Bilguer, 3)
Essai sur les maladies des gens du monde,
4) de la sante des gens de lettres, 5) l'O=
nanisme, Dissertation produite par la
Ma-
sturbation, 6) Inoculation justifiée, ou
Dis-
sertation pratique & apologetique sur cette
methode avec un Essai sur la mue de la
voix, 7) Observations & Dissertations de
Medicine pratique publiées an forme de
Lettres, 8) Traitè des nerfs & de leurs
maladies, gr. 12. Lausanne 1776 — 78. 10 fl.
Traité sur la constitution des troupes
lage=
res. &r sur leur emploi a la Guerrez
aus=
quel von a joint un Supplément, contra=
nant la Fortification de Campagne, 2
Tom=
avec an grand nombre de Figures, gr. 8.
2 Paris 1782 10 fl. 30 kr.
Leben und Meinungen Johann Konrad Dippels,
von H. W. H. 8. Darmstadt 1783 9 kr.
Masotti (F.) Betrachtungen für die
Weltprie=
ster, 8. Augsburg 1783 54 kr.
Borke (H. A. G. v.) Beschreibung der
Star=
gardtischen Wirthschaft in Hinterpommern,
und Eickstädte Beschreibung der Wirthschaft
in Vorpommern, nebst beygefügten Plans,
gr. 8. Berlin 1783 1 fl. 30 kr.
Bibliothek (algemeine juristische) 2 Bände, vier
Stücke, gr. 8. Nürnberg 1781 3 fl.
Einleitung in die Haus=und Landwirthschaft,
nach Grundsätzen für Anfänger, gr. 8. eben=
daselbst 1783 30 kr.
Heister (D. Lorenz) kleine Chyrurgie, oder
Handbuch der Wundarzney, gr. 8. ebendas.
1767 1 fl. 30 kr.
John (J. P.) Abhandlung über den Cölibat
der Geistlichen, gr. 8. Augsburg 1782 18 kr.
Haus samt Garten zu verkaufen.
Zu Bertholdsdouf ist ein wohl und gut
ge=
bautes Haus von 5 Zimmer im ersten. Stock,
dann 3 Zimmer, Kuchel und Speiskammer zu
ebener Erde samt einem Hausgarten, Preß=
haus und Preßgeschier, nebst 6 Weingärten von
66 Pfund, und einem Keller mit etwelchen 100
Eimer Weinen, um billigen Preis täglich zu
verkaufen. Die Liebhaber können sich deshalb
daselbst bey der Hausinhaberin Nr. 107 auf
der Hochstraß melden.
Licit Effekten
Den 23. dies werden auf Verordnung eines
k. k. O. H. M. Gr. am Hof i Schmidischen
Haus Nr. 299 im zweyten Stock verschiedene
Mannskleider, Leinwäsche, Uhren, Spiegeln,
Schublad=und andere Kästen, Soffen, Rohr=
und andere Sessel, Tische, Kupfer, Zinn und
Messing, dann verschiedene andere
Verlassen=
schaftseffekten zu den gewöhnl. Stunden
lici=
tando verkauft.
Licit. Effekten.
Den 23. dies werden auf Verordnung eines
löbl. Stadtmagistrats im Judengässel nächst
der heil. Dreyfaltigkeit Nr. 498 im 3ten Stock
vormittag von 9 bis 12, und nachmittag von
3 bis 6 Uhr verschiedene
Verlassenschaftseffek=
ten, als goldene Ringe mit Steiner, Uhren,
Gileby, Mannskleider, bordirte und reiche
We=
sten, Wäsche, Bettgewand, Tische, Soffen, Ses=
seln, Kästen, Spiegel, Bilder, Kupfer, Zinn,
Kuchelgeschirr und mehrere Einrichtungssachen,
licitando verkauft.
Licit. Harrasbänder ꝛc.
Von dem k. k. Stadtgr. Wien hiemit zu wird
wissen gemacht: daß den 24. d. M. Juni
vor=
mittag um 9 Uhr im Wintergässel im sogenannt
Debielischen Haus im ersten Stock verschiedene
rohe Woll=oder Harrasbänder, und dergleichen
gefärbte, nebst Wollnaedel von Stahl; dann
den 26. darauf auf der Landstrasse in der
Gärt=
nergasse im sogenannten Bischofhaus etwelchen
Wollenbandmachers=Werkstühle, eine Zwirn=
und Glanzmaschine, samt 2 kupferuen Sesseln
licitando hindangegeben werden.
Licit. Kuchelgarten in Bestand.
Von Seiten der k. k. in milden Stiftungen,
und Armenleutsachen aufgestellten Oberdirektium
wird den 23. Juni fruh um 10 Uhr der in
dem zum St. Johannes Nepomuceni=Spital
gehörig Kollonitzischen Haus auf der Landstraß
Nr. 315 befindlichen Kuchelgarten (welcher mit
7 Brünnen versehen, und mit Mauren
umgefangen ist) nebst der dazu gehörigen in 1
Zimmer, 1 Kammer, 1 Kuchel, 1 Boden, und
1 Keller bestehenden Gärtnerswohnung, durch
öffentliche Feilbietung dem Meistbietenden von
künftiger St. Michaelizeit d. J. auf 6 Jahre
gegen Errichtung eines förmlichen Kontrakts
in Bestand verlassen werden. Die
Bestandlu=
stige haben sich an obbesagten Tag und Stund
in dem Burgerspital in der St. Johannes=Ne=
pomuceni=Spitalkanzley einzufinden, wo sodann
das weitere behörig abgeschlossen werden wird.
Licit. Nerzels Haus.
Von der freyherrlich Moserischen Herrschaft
Aschau und Gundramsdorfer Amtskanzley wird
hiemit zu wissen gemacht: Es sey über die aus
Mangel anständiger Käufer fruchtlos
abgelof=
fene Licitationstagsatzung des nach Absterben
Johann Georg Netzels, gewesten Burgers im
Markt Gundramsdorf, hinterlassenen
verschul=
deten Haus Nr. 70 daselbst, samt
dazugehöri=
gen 5 Joch Hausäcker, und 22 Tagwerk
Wie=
sen, auch bey 2 Joch Hausüberländ=Neuriß=
äcker, dann übrigen Mobilien und Effekten, von
Amtswegen eine nochmalige Licitirung
anzu=
ordnen für nöthig befunden worden. Da nun
hiezu der 23. d. M. Juni anberaumet worden,
so haben all jene, welche gedachtes Haus samt
Grundstücken, dann die Mobilien und Effekten
zu kaufen willens sind, an obbestimmten Tag
früh um 9 Uhr in der herrschaftl. Amtskanz=
ley zu Gundramsdorf
ad licitandum & trac-
tandum
zu erscheinen.
Licit. Sabanisches Haus.
Von N. Richter und Rath der k. k. k fl. Stadt
Zwettel wird hiemit zu vernehmen gegeben:
Es sey auf Ansuchen des Jgnaz Sigmund, des
äussern Raths, burgl. Tuchhändler allhier, als
Bevollmächtigter des Willibald Kißling in Wien,
wider Leopold Saban, dasig burgl. Tuchmacher,
und Christina dessen Ehewirthin, verwilliget
wor=
den, das alhier in der Poschinggasse liegend, auf
707 fl. geschätzte Sabanische Haus Nr. 59 öf= .
fentlich auszufeilen, und an den Meistbietenden
zu verkaufen. Da nun zu diesen Ende drey
Termine und zwar für den ersten der 25. Juni,
für den 2ten der 23. Juli und für den 3ten der
27. August d. J. , mit dem Beysatz, daß wann
gedachtes Haus weder bey dem ersten noch 2tem
Termin um den Schätzungsbetrag oder darüber
an Mann gebracht werden, es bey dem 3ten auch
unter dem Schätzungswerth verkauft werden
würde, anberaumet worden sind; so haben all
jene, so gedacht Leopold Sabanisches Haus zu
kaufen willens sind, an den obbestimmten Ter=
minen fruh um 8 Uhr auf hiesigem Rathhaus
zu erscheinen.
Licit. Fichselhof.
Von dem Stifts Klosterneuburgischen
Ober=
kammer=Grundbuch wird hiemit zu wissen
ge=
macht: Es sey auf Anlangen des gerichtl. ver=
ordneten Dr. Krzivaneckischen
Curat ad lites
Herrn Dr. Gariupp in eine nochmalige
Licita=
tion des letzthin unverkauften, anher
dienstba=
ren Fichselhofs zu Meidling, wobey ein
Uiber=
zins=oder Dienstbüchel, auch Grundstücke, und
Wirthschafts=Geräthschaften sich befinden, ge=
williget, und hiezu der 26. Juni bestimmet
worden. Dieser Hof enthält zu ebener Erde
6 Zimmer, 1 Kuchel und 1 Speis im obern
Stock aber 5 Zimmer, 1 Kuchel und 1 Speis;
dann 2 Keller, eine Eisgrube, ein Pferd=und
ein Kühestallung, Stadel und Wagenschupfen;
die Stiegen sind seinen, und das Hauptgebäude
ist mit Ziegel gedeckt; dabey befindet sich ein
mit einem Pumpenbrunn 8 Klafter lang und
31 breiter Kuchel=und Baumgarten, samt
ei=
nem Lusthaus und Kegelstatt; die Aussicht über
diesen Garten gegen Schönbrunn ist besonders
angenehm; hat eine geschlossene grosse Hofmark,
worinn ein Pumpbrunn und ein Taubenhaus,
dann befindet sich in diesem geschlossenen Hof
einerseits ein Brandweinkuchel mit Kessel und
allen zugehörigen Brennrequisiten, dabey 3
Zim=
mer und 3 Kucheln, und anderseits ebenfals 3
Wohnzimmer und 3 Kucheln; ausser dem ist
daran ein ganz neuer Trakt, der 4 Zimmer, 1
Kuchel und 1 Speis, so aber noch nicht ganz
ausgebaut, enthält. Mit diesem Hof werden
auch 5 1 / 2 Joch Aecker als Uiberländ, so theils
mit Klee angebauter stehen, nebst einem Pferd,
8 Kühe, Hühner und Tauben, sämtl. Wägen,
Pflug, Aehren und
Feldwirthschaftserfodernis=
sen durch Versteigerung hindangegeben werden.
Haben demnach all jene, die solchen Hof und
Grundstücke, Wirthschafts=Geräthschaften ꝛc.
zu kaufen belieben, an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr zu Meidling in bemeldten
Fichsel=
hof sich einzufinden.
Licit. Schöberls Mallmülle.
Von N. Richter und Rath der landesfürstl.
Stadt Klosterneuburg wird hiemit zu wissen
ge=
macht: Nachdem Michael Gabriel Schöberl,
burgerl. Müllermeister alhier, angesucht, daß
seine am Weidlingerbach nächst Klosterneuburg
liegende, mit 2 Müllgängen, dann dem
Müll=
haus, bestehend in einem Zimmer, 3 Kämmer,
1 Kühe=und 2 Schweinställen, und
dazugehö=
rigen 3 Viertl Weingarten in Füchsl genannt,
dann mit einem Obst=und Grasgarten
verse=
hene überschlächtige Landmülle öffentlich
aus=
gefeilet, und an den Meistbietenden verkauft
werden möchte, in dieses Begehren auch
ge=
williget, und zur Licitation der 30. Juni d. J.
bestimmet worden; als können die Kauflustige
besagten Tag früh um 9 Uhr vor Rath alda
der Licitation abwarten.
Licit. Lobmeyers Haus.
Von der Amtskanzley der fürstl erzbischöfl.
Herrschaft Kranichberg wird hiemit kund
ge=
macht: daß auf Anordnung eines fürstl. erzbi=
bischöfl. Gerichts in Wien die dem Joseph
Lob=
meyr, und Theresia dessen Ehewirthin bisher
eigenthümlich geweste im Markt Kirchberg am
Wechsel liegend wohlgebaute Behausung Nr.
37 samt der darauf radicirten Schönfärber=
Gewerbsgerechtigkeit, und dabey befindlichen
Mang, Preß, und wohleingerichteten
Werk=
statt, dann sämtliche Fahrnissen und Effekten,
bestehend in Silber, Zinn, Kupfer, Leinwä=
sche, Bettgewand, eisene Hänguhren, fournirt
und glatten Kästen, harten Tischen, Sesseln,
Kanape, Bettstätten, Bildern, und
verschiede=
nen Haus=und Wirthschaftseinrichtungen
schul=
denhalber den Meistbietenden durch öffentliche
Versteigerung hindangegeben werden soll. Da
nun hiezu 3 Termine, und zwar für den ersten
der 2. Juli, für den 2ten der 1. August, und
für den 3ten der 2. Septemb. d. J. mit dem
Beysatz bestimmet worden, daß wenn
gedach=
tes Haus und sämtliches Vermögen weder bey
der ersten noch 2ten Tagfahrt um den
Schä=
tzungswerth angebracht werden könne, solches
bey der 3ten auch unter der Schätzung
ver=
kauft werden würde; als haben alle
Kauflusti=
ge an obbestimmten Terminen alzeit früh um
8 Uhr in besagt Lobmeyrischen Haus Nr. 37
im Markt Kirchberg am Wechsel zu erscheinen.
Licit. Schaafwolle.
Von Amtswegen der gräfl. Joh. Philipp
Ho=
yosischen Herrschaft Horn im V. O. M. B.
wird hiemit kund gegeben: daß am 3. July
d. J. die jährl. sämentl. herrschaftl. Winter=
Lämmer=und Sommer=Schaafwolle im
Ge=
wichte von anhoffend beyläufigen 20 bis 25
Cen=
ten, welche ihrer besondern und bewährten
Gü=
te halber manche Jahr zu 46, 48, und auch
50 fl. hindangegeben worden, abermal durch
öffentliche Lizitation an den Meistbietenden
ge=
gen baarer Bezahlung verkauft werden wird;
diejenige also, welche gedachte Schaafwolle
käuf=
lich an sich zu bringen entschlossen sind, ha=
ben an obbemeldten Tag fruh um 9 Uhr in
all=
hiesiger Herrschaftskanzley zu erscheinen.
Licit. Krames Haus und Lederergewerb.
Von N. Richter des Markts Burgstall wird
hiemit kund gemacht: Es habe Johann Paul
Krames, burgerl. Lederermeister, und Barbara
dessen Ehewirthin bey hiesigem Marktrath an=
gezweigt, daß sie ihre alhier im aussern Markt
besitzende Behausung, Nr. 29. und darauf
haf=
tendes Lederergewerb, sammt 1 / 4 Tagwerk
Haus=
krautgarten, auch folgende Ueberländgrundstucke,
als 2 1 / 2 Tagwerk Aecker, ein Tagwerk
Wie=
sen, dann besonders ein Stadl und Garten zu
verkaufen seyen. Da nun in ihr Ansuchen
ge=
williget worden, als wird zur Licitation
ermeld=
ter Behausung, und Grundstücken der 3. July
d. J. hiemit bestimmt; daher die Kauflustige
sich an ermeldten Tag fruh um 9 Uhr auf
al=
hiesigem Rathhaus zur Licitation einzufinden
be=
lieben wollen.
Licit. Polsters Haus.
Von des k. k. Kollegii akademischen
Grund=
buch in Wien, wegen wird hiemit zu wissen
gemacht; es sey auf Anlangen des gerichtlich
verordnet Katharina Pollezkischen Hrn. Kurator
ad actum
, wider die Polsterische Konleute zu
Grinzing über die untern 6. d. M. fürgeweste
erste Versteigerungstagsatzung der Gegentheilen
zu Grinzing befindliche Behausung Nr. 7, samt
Gärtel, in die 2te Licitation gewilligt, und
hie=
zu der 5. Juli d. J. dergestalt anberaumt
wor=
den, daß, wenn diese Behausung samt Gärtel
bey diesen 2ten anberaumten Termin über den
bereits gemachten Anbot pr. 241 fl. nicht
hö=
her verkaufet würde, selbes dem derzeit
vor=
handenen Meistbietenden ohne weitern
überlas=
sen werden würde. Als haben die Kauflustige
an obbestimmten Tag fruh um 9 Uhr sich in
der Johannesgasse bey St. Anna zum 2ten Stock
befindlichen k. k. Grundbuchskanzley einzufinden.
Licit. Mineralien.
Den 7. Juli und die folgenden Täge wird
in der Annagasse im Herzogburgerhof Nr. 1022
auf der Stiege rückwärts im 2ten Stock eine
Sammlung von schönsten und reichesten in=und
ausländischen Gold=Silber=und all übrigen
Metallen=Stuffen, wobey die selrsamsten
Stü=
cke besonders von Nadel=Antimonio, welche
dermal in den Bergwerken nicht mehr
einbre=
chen, befindlich sind, zu nachmittag von 4 bis 8
Uhr stückweis an die Meistbietende verkauft.
Licit. Weine ꝛc.
Durch eine k. k. Kammeraladministration der
Exjesuiten=und aufgehobenen Klostergütern in
Ni. Oe. wird hiemit kund gemacht: daß 1)
den 7. Juli, fruh um 8 Uhr anzufangen, und
so weit es nöthig seyn wird, die folgende
Tä=
ge vor=und nachmittag zu den gewöhnlichen
Stunden die in der gewesten Karthaus Agspach,
unweit Krems, befindliche nachbeschriebene
Wei=
ne mittels öffentlicher Versteigerung satzweis,
gegen alsogleich baarer Bezahlung, werden
ver=
kauft werden. 2) Daß man eben den 7. Juli
die zu dieser Herrschaft Agspach gehörige zwey
Tafernen, die eine bey der Donau zu Agspach,
die andere im Mitterbach an dem Fahrwege
nach der Wallfahrt Langegg, an den
Meistbie=
tenden auf mehrere Jahre in Bestand verlassen
werde. Endlich, daß man den 9. Juli
anzu=
fangen, die in dieser gewesten Karthaus
befindli=
chen Mobilien, als Zinn, Kupfer, Eisen, Mes=
sing, Bettgewand, Bilder, Kästen, Truhen;
dann auch Wirthschaftseinrichtung, als Wägen,
Pflüge, Eggen ꝛc. verkaufen werde. Wer
dem=
nach zu ein oder dem andern Belieben trägt,
hat sich an obbestimmten Tägen in der
gewe=
sten Karthus zu Agspach anzumelden.
Beschreibung der Weine.
Jm grossen Keller ausser dem Kloster:
Nr. 1, 1774 Weißenkirchner 69. Eimer. Nr. 2,
1781 deto 100. Eimer. Nr. 3, 1775 Agspacher
78. deto. Nr. 4. 1780 und 1781 Stüferner,
und Weißenkirchner 90. deto. Nr. 5, 1773
Stü=
ferner 76. deto. Nr. 6. 1773 Stüferner 72.
deto. Nr. 7, 1781 Weißenkirchner 100. deto.
Nr. 8, 1775 Agspacher 68. deto. Nr. 9. 1772
Stüferner 78. deto. Nr. 10, 1775 Diepolzer
74. deto. Nr. 11, 1775 Stüferner 76. deto.
Nr. 12, 1775 Stüferner 60. deto. Nr. 13,
1775 Diepolzer 28. deto. Nr. 14, 1780 und
1781 Staferner, und Weißenkirchner 48 deto,
Nr. 16, 1775 Weißenkirchner 40. deto. Nr.
18, 1779 Mugler 48. deto. Nr. 19, 1765
Wei=
ßenkirchner
ßenkirchner 50. deto. Nr. 20, 1774
Stüferner=
ner 46. deto. Nr. 21, 1774 Stüferner 48. deto.
Nr. 22, 1780 und 1781 Mugler, und
Weißen=
kirchner 45. deto. Nr. 23, 1774 Stüferner
54. deto. Nr. 25, 1774 Agspacher 50. deto.
Nr. 26, 1772 Weißenkirchner 48. deto. Nr.
27, 1774 Agspacher 46. deto. Nr. 28, 1780
und 1781 Mugler, und Weißenkirchner 46 deto.
Nr. 29, 1781 Stüferner 44. deto. Nr. 30,
1778 Weißenkirchner 29. deto. Nr. 31, 1769
Stüferner 116. deto. Nr. 32, 1772
Weißen=
kirchner 34. deto. Nr. 35, 1775 Mugler 72.
deto. Nr. 36. 1775 Stüferner 70. deto. Nr.
37, 1778 deto 66. deto. Nr. 38, 1775 deto
72, deto Nr. 39, 1775 Mugler 76. deto. Nr.
40, 1775 Stüferner 64. deto. Nr. 41, 1780
und 1781 Arnstorfer, und Weißenkirchner 56.
deto. Nr. 42. 1775 Mugler 54. deto. Nr. 43,
1779 und 1781 Stüferner 70. deto. Nr. 46,
1765 Weißenkirchner 24. deto. Nr. 47. 1778
Stüferner 34. deto. Nr. 48, 1775 Mugler 50.
deto Nr. 4, 1760 Mugler 46. deto. Nr. 50,
aus Diepolzer 48. deto. Nr. 51, 1775
Stü=
ferner 46. deto. Nr. 52. 1772 dero 50. deto.
Nr. 54. 1174 deto 46. deto. Nr. 55, 1780
und 1781 Agspacher, und Weißenkirchner 50.
Nr. 56, 1780 u. 1781 Stüferner, und
Wei=
ßenkirchner
ßenkirchner 48. deto. Nr. 57, 1766 Stüferner
50. deto. Nr. 58, 1777 Stüfener 50. deto.
Nr. 59, 1781 Weißenkirchner 48. deto. Nr.
60, 1780 deto 46. Nr. 61, 1774 deto 48.
Nr. 62, 1781 der 44. Nr. 63, 1775
Berg=
auer 26. Nr. 64, 1769 Weißenkirchner 123.
Nr. 65, 1775 Bergauer 23. Nr. 66, 1780 und
1781 Arnstorfer, Schönbüchler, und Stüferner
168. Nr. 67, 1772 Weißenkirchner 31. Nr. 70,
1772 Stuferner 48. Nr. 71, 1777
Weißenkirch=
ner 45. Nr. 2, 1775 Diepolzer 44. Nr. 73,
1756 Weißenkirchner 50. Nr. 74. 1778 deto 48.
Nr. 75, 1781 Schönbüchler 40. Nr. 76, 1775
Weißenkirchner 32. Nr. 77. 1778 deto 34.
Nr. 81, 1774 Stüferner 38. Nr. 82, 1780 und
1781 Weißenkircher 48. Nr. 83, 1780 und 1781
deto 48. Nr. 85. 1775 Mugler 48. Nr. 86,
1773 Stüferner 52. Nr. 87, 1774
Weißenkirch=
ner 50. Nr. 88. 1780 u. 1781 Weßendorfer,
und Weißenkirchner 68. Nr. 89, 1775
Agspa=
cher 56. Nr. 90, 1780 n. 1781 Weißenkirchner
72. Nr. 91, 1778 Stüferner 57. Nr. 92, 1773
Schönbüchler 82. Nr. 93, 1775 Arnstorfer 50.
Nr. 94. 1777 Stüferner 50. Nr. 95, 1769
Schönbüchler 48. Nr. 96, 1780 Stüferner 15.
Nr. 97, 1780 deto 15. Nr. 98, 1780 12 Eimer.
Jm rothen Keller im Kloster.
Nr. 5. 1780 u. 1781 Schönbüchler, und
Stü=
ferner 22 Eimer. Nr. 6 1782 Schönbüchler 24.
Nr. 7, 1780 u. 1782 Stüferner 32. Nr. 8,
1742 Schönbüchler 24. Nr. 12, —— Weißen=
kirchner 23. Nr. 13, —— Stüferner 22. Nr.
16, —— deto 20. Nr. 19, —— Schönbüchler,
und Stüferner 11. Nr. 20, 1781 Agspacher 11.
Nr. 27. 1780 Stüferner 10. Nr. 28. 1782
Mugler 6. Nr. 29. —— deto 15. Nr. 30 ——
dero 13. Nr. 31, —— deto 14. Nr. 32 ——
deto 11. Nr. 33. —— deto 13. Nr. 34, ——
deto 14 Eimer. — Jm Steinkeller daselbst.
Nr. 8, 1781 Weißenkirchner 19. Nr. 12, 1764
deto 10. Nr. 13, 1781 Mugler, und
Strüfer=
ner 7 Eimer. Nr. 14. —— deto 5 Eimer. —
Leere Fässer. Jm grossen Keller
ausser dem Kloster: als Nr. 15, 48 Eimer.
Nr. 17, 46. Nr. 24, 48. Nr. 33, 62. Nr. 34,
68. Nr. 44, 26. Nr. 45, 128. 53, 50. Nr. 68,
48. Nr. 69, 46. Nr. 78, 46. Nr. 79, 40. Nr.
80, 38. Nr. 84, 46. — Jm rothen Keller.
Nr. 1, 18 Eimer. Nr. 2, 18. Nr. 3. 20. Nr 4,
20. Nr. 9, 23. Nr. 10, 21. Nr. 11, 21. Nr. 14,
22. Nr. 15. 19. Nr. 17, 15. Nr. 18, 15.
Nr. 21, 22. Nr. 22, 18. Nr. 23, 32. Nr. 24, 8.
Nr. 25, 7. Nr. 26, 9. Eimer — Jm
Stein=
keller daselbst. Nr. 1, 15 Eimer. Nr. 2, 16.
Nr. 3, 16. Nr. 4, 20. Nr. 5, 21. Nr. 6, 22.
Nr 7, 22. Nr. 9, 19. Nr. 10, 16. Nr. 11,
14 Eimer.
Licit. Stauberisches Haus.
Wir Joseph Georg Hörl, St. röm. k. k. ap.
Maj. Rath und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben hiemit zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen des Joseph Huber, burgl.
Brennholzversilberers alhier, wider Gottfried
Stauber, k. k. Hofmaschinisten und dessen
Ehe=
wirthin Walburga, verwilliget worden, das in
der Roßau in der Hahngasse liegende
Stauberi=
sche Haus öffentlich auszufeilen, und an den
Meistbietenden zu verkaufen. Da nun zu
die=
sem Ende drey Terminen, und zwar für den
ersten der 12. May, für den zweyten der 11.
Juni, und für den dritten der 11. Juli d. J.
mit den Beysatz, daß wenn gedachtes Haus
weder bey dem ersten, noch zweyten Termin um
den Schätzungsbetrag, oder darüber an Mann
gebracht werden könnte, es bey dem dritten
Ter=
min auch unter der Schätzung verkauft
wer=
den würde, bestimmet worden sind. So haben
all jene, welche dieses Haus zu kaufen willens
sind, an den bestimmten 3ten Termin, fruh um
8 Uhr auf dem hiesigen Rathhause zu
erschei=
nen, und die weitere Behandlung abzuwarten.
Licit. Krames Weingarten.
Von dem löbl. Grundbuch der gräflich
Khe=
venhüller=Metschischen Herrschaft Pellendorf
wird hiemit zu vernehmen gegeben: es hat der
gerichtl. verordnete Joseph Kajetan Rolkeische
Hr. Kurator
ad actum
wider den Dominik
Krames von Schrickh, über das schon gehabte
Pfandrecht, und erhaltenen Schätzung wegen
eingeklagten 82 fl. 28 kr.
cum sua causa
die
wirkliche Feilbietung des verpfändeten, und
ab=
geschäzt anher dienstbaren 1 / 4 Weingarten im
Kirchthall bewilligter erhalten. Da also hiezu
3 Terminen, und zwar für den 1ten der 12.
Juli, für den 2ten der 11. Angust, und für
den 3ten der 10. Septemb. so bestimmt worden,
daß, wenn besagtes Viertel Weingarten weder
bey den ersten, noch 2ten Termin um den
Schä=
tzungswerth, oder darüber verkauft werden
könn=
te, solches bey dem 3ten auch unter der
Schä=
tzung hindangegeben werden würde. Die
Kauf=
lustige haben dieserwegen in denen bestimmten
Terminen allzeit fruh um 9 Uhr vor hiesiger
Amtskanzley zu erscheinen.
Licit. Gromanuische Häuser.
Von dem aufgestellten
Judicio deleg
. der k. k.
l. k. Stadt Klosterneuburg wird hiemit zu
wis=
sen gemacht: es sey über die lezthin aus
Man=
gel der Kauflustigen mehrmal fruchtlos
verstri=
schen Lizitationstagsatzung der in die Sebastian
Gromannische Verlassenschaft gehörigen, zu
Klosterneuburg in der untern Stadt mitten auf
dem Platz in der besten Lage liegenden, mit
gewölbteb Stallungen auf 10 Pferde, Speis=
kammer, Gast=und Tanzzimmer, Keller, einen
geräumigen Hof, und 24 Klafter langen Brunn,
dann einen daranstossenden ein Viertel Hofstatt=
Weingarten versehenen Lebzelter Behausung,
worauf die Weinschanck=und Gastgebers=Ge=
rechtigkeit, zum Pfauen genannt, exerciret wird,
dann des weitern dazu gehörigen in der
Waid=
gassen liegenden, in einem stokadorten Vorhaus,
Zimmer, Kuchel und Backofen, nebst einem Hof
bestehenden Nebenhauses, auf Anlangen des
gerichtl. aufgestellt Sebastian Gromannischen
Verlassenschaftskurator, Hrn. Augustin Trencker,
b. N. Dr. u. Gr. Adv. eine nochmalige
Licita=
tion anzuordnen für nöthig befunden worden.
Da nun zu diesem Ende der 14. Juli d. J.
bestimmt worden ist, als werden alle und jede,
welche obberührt 2 Gromannische Häuser samt
Zugehör käuflich an sich zu bringen willens sind,
an obbestimmten Tag fruh um 8 Uhr zu
Klo=
sterneuburg auf den alldasigen Rathhaus zu
Li=
zitirung zu erscheinen, und alda die weitere
Be=
handlung abzuwarten haben.
Licit. Matschackische Realitäten.
Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird hiemit
kund gemacht: Es habe der über das
testato
erfolgte Absterben des Johann Matschack, ge=
westen Chyrurg zu Hütteldorf, aufgestellte
Curat. ad actum
, Herrn Franz v. Manner, d.
R. Dr. a. H. u. Gr. Adv. zufolge der in dem
rückgelassenen Testamente angebehrte
Verkau=
fung des dem Verstorbenen eigenthüm. Hau=
ses samt dem chyrurgischen Jus, wie auch
Gär=
tel und ein Tagwerk Uiberländwiesen, dann
denn Effekten, als Kleider, Wäsche, Kästen,
Tische, Sesseln, und übrigen Fahrnissen, um
Ausfertigung der gewöhnl. Licitationsedikten
gebeten. Da nun hierein gewilliget, als
ha=
ben all jene, welche gedachtes Haus samt dem
chyrurgischen Jus, auch Gärtel und Wiesen,
dann Effekten und Fahrnissen zu kaufen
geden=
den, den 18. Juli früh um 9 Uhr im
Mat=
schakischen Haus zu Hütteldorf zu erscheinen,
wo sodann mit dem Meistbietenden der Kauf
ge=
schlossen, und das weitere fürgekehret werden
würde.
Licit. Schiegls Haus.
Von N. Richter, und Rath des Markts
Pul=
kau wegen wird hiemit jedermänniglich kund
gemacht: daß des Joh. Michael Schiegl, bür=
gerl Kirschnermeisters alhier, eigenthumlich
ge=
hörig am untern Platz liegende Behausung, samt
hierauf haftenden Kirschnergewerb, dem
vor=
handenen Waarenlager, und sonstig entbehrlich
Hauseinrichtung, und Geräthschaften auf
des=
selben Anlangen den Meistbietenden gerichtlich
veräussert werden wird. Da nun zu sothaner
Licitationstagsatzung der 32. July d. J. bestim=
met ist; als werden alle, und jede, so gedachte
Behausung samt Gewerb, und von übrigen
Ge=
räthschaften zu kaufen willens sind, an obbe=
meldten Tag fruh um 9 Uhr auf allhiesig gem.
Markts Rathhaus zu erscheinen haben, wo
so=
dann mit dem Meistbietenden der Hauskauf
ge=
schlossen, und hierüber das weitere fürgekehrt
werden wird.
Convoc. Maria An. Kastnerin
Von der l. f. St. Leopoldstift Klosterneuburg
Oberkammer wird hiemit allen, denen daran
ge=
legen, zu wissen gemacht: Es ist allda die
An=
zeige gemacht worden, daß eine anher gehörige
Unterthanstochter, Maria Anna Kastnerin, mit
Unterlassung einer leztwilligen Disposition zu
St. Veit bey Weissenbach V. U. W. W. ver=
storben sey, damit nun die Abhandlung sicher
vorgenohmen werden kann, als werden all jene,
welche an besagter Maria Anna Kastnerin
Ver=
lassenschaft erbschafts=oder schuldenhalber
eini=
ge Sprüche zu haben vermeinen, auf den 28.
Juni vormittag um 9 Uhr sogewiß vor
alhie=
siger Oberkammer zu erscheinen, und ihre
Fo=
derungen darzuthun haben wie im widrigen auf
deren Ausbleiben mit der Abhandlung
fürgegan=
gen, und was Rechtens ist fürgekehrt werden
würde.
Convoc. Anton Spindler.
Von der Fürst Bathyanischen Herrschaft
Fi=
schament wird hiemit kund gemacht: es sey
der Anton Spindlern, behaust burgerl. Wirth,
und Gastgeb zum schwarzen Adler in der Markt
Fischament, ohne Rücklassung eines leztwilligen
Geschäfts mit Tod abgegangen, daher, um mit
der Verlassenschaftsabhandlung sicher fürgehen
zu können, zu Ausfindigmachung des
Æris aliæni
eine Konvokationstagsatzung, auf Ansuchen der
hinterbliebenen Wittwe, Anna Maria
Spindle=
rin, anzuordnen für nothwendig befunden. Da
nun hiezu der 1. Juli fruh um 9 Uhr für die
allendliche Frist anberaumt worden ist; als
wer=
den alle, welche an gedacht Anton
Spindleri=
schen Verlassenschaft, wie immer rechtliche
An=
sprüche, und Foderungen haben, oder zu
ha=
ben vermeinen, an obbestimmten Tag, und
Stund in der Amtskanzley zu Fischament
ent=
weder persönlich, oder durch hiezu genugsam
Bevollmächtigte Gewaltsträger alsogewiß zu
er=
scheinen, und ihre an sothaner Verlassenschaft
habende Foderungen anzumelden, auch zu
Her=
stellung des erfoderlich rechtlichen Beweises ihre
Schuldbriefe, oder sonst habende
Liquidations=
urkunden, und rechtliche Behelfe einzulegen,
und zu liquidiren haben, wie in widrigen den
Jntestaterben die Verlassenschaft mit Vortheil,
und Last eingeantwortet, auch sonst was
Rech=
tens ist,
ex offcio
fürgekehrt werden würde.
Convoc. Barbara Hangelbergerin.
Von Richter und Rath der Stadt Mautern
wird hiemit kund gemacht: es sey über den
zeitlichen Hintritt der Barbara Hangelbergerin,
gewest burgerl. Handelsmannin alhier, um mit
der Verlassenschaftsabhandlung sicher fürgehen
zu können, für nothwendig erachtet worden, alle,
die an der Verlassenschaft einige Sprüch zu
ha=
den glauben, einzuberuffen, da nun hiezu der
11. Juli d. J. bestimmt ist, so haben all jene,
welche an gedachte Verlassenschaft gegründete
Ansprüche, und Foderungen zu stellen haben,
an obbemeldten Tag fruh um 8 Uhr auf gmr.
Stadt Mautern Rathhaus persönlich, oder durch
Bevollmächtigte zu erscheinen, und ihre
Fode=
rung rechtsbeständig darzuthun, widrigens die
Verlassenschaftsabhandlung mit den
Theilneh=
menden gepflogen, und was Rechtens ist, vor=
gekehrt werden solle.
Convoc. Albert Uhlich.
Von der landesfürstl. Stadt St. Pölten
Magistrats wegen, wird hiemit zu vernehmen
gegeben: es sey Albert Uhlich, behauster
Bur=
ger alhier, mit Tod abgegangen, und daher, um
mit der Verlassenschafts=Abhandlung sicher
für=
gehen zu können, für nothwendig befunden
wor=
den, diejenige vorzuladen, und anzuhören
wel=
che an dieser Verlassenschaft einige Ansprüche
und Foderungen haben möchten. Da man nun
von Stadtmagistrats wegen entschlossen, oben
diese Sprüche und Foderungen an dem eigens,
und zwar für das erst=und letztemal hiezu
be=
stimmten Tag, nämlich den 30. Juli d. J. vor=
mittag um 9 Uhr zu hören und zu vernehmen.
So haben all jene, welche an des Albert Uhlich
seel. Verlassenschaft eine rechtmässige Foderung,
ex quacunque causa
, zu haben vermeinen, an
dem bestimmten Tag, selbst persöhnlich, oder
durch einem hinlänglich Bevollmächtigten
also=
gewiß auf gemeinen Stadt Rathhaus alhier zu
erscheinen, und sich behörig zu legitimiren, auch
ihre Ansprüche und Foderungen darzuthun, als
widrigen Falle auf die ausbleibenden, oder nicht
behörig liquidirenden Gläubiger, und
Präten=
denten keine Rucksicht genommen, mit der
Ab=
handlung und Vertheilung des
Verlassenschafts=
guts von Amtswegen vorgegangen, und in
Sa=
chen, der Ordnung nach, abgeschlossen werden
würde.
Convoc. Joseph Wagner.
Von N. Richter, und Rath der Stadt
Wayd=
hofen an der Ybbs wird hiemit kund gemacht:
daß der allhiesige burgerl. Kurzenwaarhändler,
Joseph Wagner, in den Unvermögenheitsstand
seine Schulden gänzlich zu bezahlen, verfallen,
daher veranlaßt worden, daß über dessen
Ver=
mögen der Konkurs der Ordnung nach eröffnet
werden solle; der demnach an dieser Joseph
Wagnerischen Konkursmasse einige Sprüch, und
Foderungen zu machen hat, derselbe hat solche
bis 30. Juli d. J. auf gmr. Stadtkanzley
al=
sogewiß, entweder schrift=oder mündlich
anzu=
melden, und rechtsbeständig zu erweisen, wi=
drigens all jene Gläubigere, so sich unter
ob=
bemeldter Zeitfrist nicht gemeldet, von dieser
Konkursmasse ausgeschlossen, und was Rechtens
ist, abgehandlet werden solle.
Convoc. Jgnaz Silberbauer.
Wir Friderich Jgnaz von Maurer, Sr. röm.
k. k. ap Maj. Rath, Stadt=und Landrichter
in der Haupt und Residenzstadt Wien, dann
gesammte Beysitzer des k. k. Stadt=und Land=
Gerichts allda, machen hiemit jedermann, so
daran gelegen ist, kund und zu wissen: Daß
über das Vermögen des verschuldeten Jgnaz
Sielberbauer, Bandmachers alhier, ein
Kon=
kurs eröffnet worden sey, daher dann
dieje=
nigen sowohl in=als außer Landes befindliche
Gläubigere, so an dieser Konkursmasse einige
Foderungen zu machen gedenken, solche in der
bis den 18. August d. J. hiemit bestimmten
Zeitfrist alsogewiß auf diesem k. k. Stadtge=
richt schriftlich anzubringen haben werden, wie
im widrigen die sich bis dahin nicht anmeldende
Gläubigere von dem vorhandenen Vermögen
des gedachten Jgnaz Silberbauer gänzlich
aus=
geschlossen, und denselben das ewige
Stillschwei=
gen auferlegt seyn solle.
Erinnerung a. d. Jos. Bargherischen Gläub.
Von dem k. k. ni. öst. Landrechte wird durch
gegenwärtiges Edikt all=jenen, denen daran
ge=
legen, anmit bekannt gemacht: es sey von dem
Gerichte in die Eröffnung eines Konkurses über
das gesammte im Lande Oesterreich unter der
Enns befindliche, bewegliche, und unbewegliche
Vermögen des Joseph Bargher, gewesten Pfarrers
zu Stelzendorf, gewilligt worden. Daher wird
jedermann, der an erstgedachten Verschuldeten
eine Foderung zu stellen berechtigt zu seyn
glaubt, anmit erinnert, bis den 18. Juli d. J.
die Anmeldung seiner Foderung in Gestalt einer
förmlichen Klage wider den Vertretter der
Barg=
herischen Konkursmassa, Dr. Bernhard Brauer,
bey diesem k. k. ni öst. Landrechte alsogewiß
ein=
zureichen, und in dieser nicht nur die
Richtig=
keit der Foderung, sondern auch das Recht, kraft
dessen er in diese, oder jene Klasse gesezt zu
werden verlangte, zu erweisen, als im
widri=
gen nach Verfliessung des erstbestimmten Tages
niemand mehr angehöret werden, und jene, die
ihre Foderung bis dahin nicht angemeldet
ha=
ben, in Rücksicht des gesammten im Lande
Oesterreich unter der Enns befindlichen
Vermö=
gens des Eingangs benannten Verschuldeten ohne
Ausnahme, auch dann abgewiesen seyn sollen,
wenn ihnen wirklich ein Kompensationsrecht
ge=
bührete, aber wenn sie auch ein eigentliches Gut
von der Masse zu forderen Hätten, oder wenn
ihre Foderung auf ein liegendes Gut des
Ver=
schiedenen vorgemerkt wäre: also daß derley
Gläubiger vielmehr, wenn sie etwa in die Massa
schuldig seyn sollten, die Schuld ungehindert
des Kompensationseigenthums, oder Pfandrechts,
daß ihnen ansonsten zu statten gekommen wäre,
abzutragen verhalten werden würden. Dann
hie=
rinn bestehet das für die k. k. Erbländer
be=
stimmte Gesätz.
Erinnerung an die Gnadenbrunn. Gläubiger.
Von dem k. k. Stadtgericht Wien den
sämt=
lichen Gläubigern des Prokop Gnadenbrunn, ge=
westen Tandlers alhier, anzufügen: Nachdem
sich bey der Gnadenbrunnischen Konkursmasse
noch verschiedene Effekten vorfinden, die allen
Ansehen nach dem gedachten Gnadenbrun blos
zum Verkauf anvertraut worden, und sich
bis=
her niemand des Eigenthums wegen gemeldet,
und legitimirt hat; Als werden alle jene, so
von bemeldten Effekten etwas als ihr
Eigen=
thum ansprüchig zu machen gedenken, solches in
der bis auf den 4. August d. J. hiemit
bestimm=
ten Zeitfrist auf diesem k. k. Stadtgericht
alsoge=
wiß schriftlich anzubringen, und ihr diesfälliges
Eigenthum rechtsbeständig darzuthun haben, als
im widrigen denenselben das ewige
Stillschwei=
gen auferlegt, und sodann vorgekehrt werden
würde, was Rechtens ist. Wien der 22. May
1783.
Erinnerung an die Kladysche Gläubiger
Von dem k. k. Obersthofmarschallen=Gericht
wird hiemit bekannt gemacht: Es sey auf
An=
suchen des Franz Kajetan Klady, Official bey
der k. k. niederländischen Kanzley, in die
Eröff=
nung eines Konkurs über das gesammte im
Lande Oesterreich unter der Enns befindlich
be=
weglich und unbewegliche Vermögen der
Ma=
ria Anna Klady, gebohrnen Lech, Ehegattin
des Bittstellers, gewilliget worden. Daher wird
jedermann der an ersagt Verschuldete eine
Fo=
derung zu stellen berechtiget zu seyn glaubet,
erinnert, bis 9. August d. J. die Anmeldung
seiner Foderung in Gestalt einer Klage wider
den Vertretter dieser Masse Dr. Manquet bey
diesem Obersthofmarschallen=Gericht alsogewiß
einzureichen, und in dieser nicht nur die
Rich=
tigkeit seiner Foderung, sondern auch das Recht,
Kraft dessen er in diese oder jene Klasse gesetzt
zu werden verlangt, zu erweisen, und
auszufüh=
ren, wie im widrigen, nach Verfliessung des
ob=
bestimmten Tages, Niemand mehr angehöret,
und wider jene, die ihre Foderung bis dahin
nicht angemeldet haben, in Rücksicht des
gesamm=
ten im Lande Oesterreich unter der Enns
be=
findlichen Vermögens erstersagten Verschuldeten,
sie mögen ihre Foderung aus was immer für
einem Rechte herleiten, nach Maßgabe der
be=
stehenden Gerichts=und Konkursordnung
fürge=
gangen werden würde.
Erinnerung an Christian Bauer.
Von der freyherrl. Karl Moserischen
Herr=
schaft Harmausdorfischen Amtskanzley, auf des
Ferdinand Kauderer von Fraundorf, wider
Chri=
stian Bauer zu Radendorf, und hiesigen
Grund=
holden,
in pct
. schuldigen 41 fl. 42 kr.
cum
sua causa
ergriffenen Execution, seines hieher
dienenden Uiberländes, der Bescheid dahin
er=
gangen: beede Theile sollen dieser Sache
hal=
ber den 10. September d. J. fruh um 9 Uhr
in der Herrschaft Harmansdorfischen
Amtskanz=
ley, und zwar der Beklagte alsogewiß
erschei=
nen, als im widrigen zufolge des §. 29. der
allgemeinen Gerichtsordnung, er Christian
Bau=
der, der Schuld geständig gehalten werden würde.
Wo übrigens zu dessen allfälliger Vertrettung
ein Kurator in der Person des herrschaftlichen
Amtschreibers, Franz Probst, hiemit bestellet,
und diese Verordnung dem Beklagten ob dessen
unwissentlichen Aufenthalts, durch Edikt kund
gemacht werden solle. Da nun des beklagten
Christian Bauers von Radendorf Aufenthalt
unwissend ist, als wird ihm solches durch
ge=
genwärtiges Edikt zur Wissenschaft, und
Nach=
verhalt, anmit erinnert. Harmansdorf den 16.
May 1783.
Citat. Oberlieutenant Graf v. Spada.
Von dem k. k. Zeschwitzischen Kuirassiers=
Regimentskommando wegen, dem diesseitigen
Hrn. Oberlieutenant, Grafen v. Spada
anzu=
fügen: nachdem derselbe über seinen nach Nancy
in Lothringen genommenen Urlaub bereits zwey
Monate ausgeblieben, auch mehrere
dessentwe=
gen erlassene Einberuffungsschreiben gänzlich
un=
beantwortet gelassen: so ist am 7. v. M. May
nicht nur allein wieder an ihn, sondern auch
an das königl. französische Militair=Gouverne=
ment zu Nancy geschrieben worden: er Graf
Spada hätte sich mit Ende kaum gehörten
Mo=
nats um so gewisser beym Regimente
einzufin=
den, als im widrigen Falle gegen ihn nach
Kriegsgebrauch vorgegangen werden müßte.
Nachdem aber auch hierauf bis nunzu weder
Antwort, noch vielweniger aber die Stellung
erfolget ist; so wird mehrbesagten
Oberlieute=
nant, Graf v. Spada hiemit förmlich, und
öffentlich citiret, sich
à dato
binnen 6 Wochen,
und 3 Täg, um so gewisser bey seinem
Regi=
mente zu stellen, und seines Ausbleibens halber
Red, und Antwort zu geben, als bey seinem
längern ungehorsamen Ausbleiben gegen ihn
nach den Kriegsgesetzen verfahren werden würde.
Staabsquartier Bath in Ungarn im Hontenser=
Komitat den 7. Juni 1783.
Citat. Karl Stoll.
Von dem l. f. Cisterzienserstift Neuberg in
Steyermarkt wird hiemit dem seit dem Jahre
1737 abwesenden Karl Stoll oder dessen Erben
aufgetragen, daß dieselben von heutigem Tag
an binnen 1 Jahr 6 Wochen und 3 Täge in der
hiesigen Amtskanzley, entweder selbst, oder durch
Bevollmächtigte zu erscheinen, und zu der hier
befindlichen ihme Karl Stoll angefallene
Erb=
schaft und dessen übrigen Vermögen sich
hin=
reichend legitimiren sollen, widrigenfalls er Karl
Stoll für tod geachtet, und über das
Vermö=
gen erkennet werden solle, was Rechtens ist.
Neuberg den 26. May 1783.
Citat. Jakob Dorn.
Von dem löbl. Stift zun Schotten in Wien,
als Herrschaft zu Hipples, wird hiemit dem
ab=
wesenden, und unwissenden Jakob Dorn, alda
gebürtigen Unterthannssohn, allenfalls dessen
Erben, oder Erbenserben zu wissen gemacht: es
habe dessen Schwester Katharina Dornin, jezt
vereheligte Trinklerin, angezeigt, und mit
glaub=
würdigen Gezeugniß dargethan, daß er Jakob
Dorn bereits durch 38 Jahre von seinem
Ge=
burtsort abwesend, und sein Aufenthaltsort, un=
gehindert sorgsamsten Nachtragens nicht
aus=
findig gemacht werden könnte, mithin
muthmaß=
lich verstorben wäre, hatte also, daß er Jakob
Dorn, oder dessen Erben, allenfalls Erbenserben
öffentlich einberuffen werden möchten; in
wel=
ches Begehren ihr auch gewilliget worden. Als
wird ihm eingangsersagten Jakob Dorn, oder
dessen Erben, allenfalls Erbenserben
aufgetra=
gen, daß selbe binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3
Tägen, das ist, bis 8. Julius 1784 in der Stift
Schottischen Herrschaftskanzley in Wien sich
al=
sogewiß melden, und legitimiren sollen, wie im
widrigen nach verflossenen Termin er Jakob Dorn
für tod gehalten, und sein inliegend väterliches
Erbtheil
cum sua causa
seiner gedacht leiblichen
Schwester als nächster Erbin ausgefolgt werden
würde.
Citat. Johann Artmayr.
Von des k. k. Kollegii. akademici in Wien
Grundbuch wegen wird den nach Peterwardein
in Hungarn abgegangenen seit 20 Jahren
abwe=
senden Johann Artmayr, einen Bindergesellen,
und Unterthan zu Stötten in N. Oe. , oder
des=
sen Erben, und Nachkommen hiemit öffentlich
kund gemacht. Es sey nach Absterben seiner
Mut=
ter Barbara Artmayrin, behaust gewesten
Kol=
legii=Unterthannin zu Stötten in Folge
Abhand=
lungsvertrag.
dd
. 30. November 1778 demselben
ein müttenliches Erbgut pr. 39 fl. 54 kr. 2 pf.
und nachdem den 22. Juli 1782 in Wittwen
Stand erfolgten Ableiben seines Vaters Adam
Artmayr, ebenfalls ein Erbtheil pr. 103 fl. 47
kr. 2 pf. zusammen aber an Mutter=und
Vat=
ererbe 143 fl. 42 kr. angefallen, um wessen
Er=
folglassung seine annoch im Leben befindlich
ehe=
leibliche Schwester Maria Anna Artmayrin,
vereheligte Freymüllerin, gebeten, und zugleich
um seine Einberufung angelanget. Da nun
hierein gewilliget worden, als wird er Johann
Artmayr, allenfalls dessen Erben, und
Nachkom=
men binnen einer Frist von 1 Jahr, 6 Wochen,
und 3 Tägen, worzu der 16. Juli 1784 fruh
um 9. Uhr in der bey St. Anna gegen der
Johan=
nesgasse im 2ten Stock befindlichen
Grundbuchs=
kanzley zu erscheinen bestimmt wird, alsogewiß,
entweder persönlich, oder durch genugsam
hie=
zu Bevollmächtigte sich einzufinden haben, wie
im widrigen derselbe für tod erkläret, niemand
diesfalls mehr gehöret, sondern das innliegend
väter=und mütterliche Erbtheil derselben
legi=
timirten eheleiblichen Schwester ohne weitern
erfolget werden würde.
Citat. Joseph Aigner.
Wir Joseph Georg Hörl, Sr. röm. k. k. ap.
Maj. Rath, und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben dem Joseph Aigner, ei=
nen Schneidergesellen, allenfalls desselben
Er=
ben, Cessionarien, oder andern Gläubigern
hie=
mit zu vernehmen: es habe uns dessen Schwester
Sophia Wisingerin, gebohrne Aignerin, mit
mehreren angezeigt: Es wäre demselben von
sei=
nen Eltern, Florian und Justina Aignerin ein
Erbgut po. 58 fl. 47 kr. 2 pf. zugefallen, und
dieß samt ausständigen Jnteressen in unserm, und
gmr. Stadt Wien Depositenamte aufbewahrt;
da nun aber vorgedachter Joseph Aigner bereits
seit dem Jahre 1741 mithin durch 42 Jahre
un=
wissend sey, und ungehindert aller angewandten
Mühe, nicht ausfindig gemacht werden konnte,
folglich die von den Gesätzen bestimmte Zeit
schon längst verstrichen wäre, so hat uns erwähnt
dessen Schwester, damit sie als nächste Erben
zu diesem ihr zugefallenen Erbgut gelangen
möch=
te, um Ausfertigung des in derley Fällen
ge=
wöhnlichen Einberuffungs=Edikts. Da wir nun
in dieses Gesuch zu willigen keinen Anstand
ge=
funden haben; Als wird mehrbesagter Joseph
Aigner, allenfalls dessen Erben, Cessionarien,
oder Gläubiger von unten gesetzten Dato an
binnen 1 Jahr, 6 Wochen, und 3 Tägen auf
unser und gmr. Stadt Wien Pupillen=Raitkam=
mer entweder selbst persöhnlich, der durch
ei=
nen hinlänglich versehenen Machthaber
alsoge=
wiß zu erscheinen, und sich zu sothaner Erbschaft
zu legitimiren haben, wie in widrigen nach
Ver=
lauf dieses Termins der eröfterten Sophia
Wi=
singerin, gebohrnen Aignerin, und resp. nächsten
Erben die vorgedachten 58 fl. 47 kr. 2 pf.
cum
sua causa
unbedenklich erfolget werden würde.
Wien den 13. Juny 1783.