N ro . 104
Wiener Zeitung.
Mit K. K. allergnädigster Freyheit.
Sonnabends, den 29. Christmonat 1781.
Tausend von den edlen Stunden
Dieses Jahres sind verschwunden,
Wohl der Unschuld, die da macht,
Als hätt man sie weggelacht.
Fortgeseztes Tagebuch
aus Mahon bis den
8ten Winterm.
Am 1sten Nov. um 3
Uhr Nachmittags,
entdeckte die
Schild=
wache an den Klippen
von Mola, daß in der Festung eine
Goe=
lette, unter portugiesischer Flagge, einge=
laufen sey, die aber sofort die englische
aufgesteckt habe. Da man bemerkt
hat=
te, daß der Feind eine von den
Fre=
gatten, die zur Sperrung des Hafens
in den Grund gesenkt worden, wieder
flott machte, und dieselbe schier dem
Wasser gleich war, so schickte unser Ge=
neral den Dom Joseph Carbonel mit
sei=
nem Detaschemente, nebst einigen
an=
dern Officieren, welche in Pech und
Schwefel eingedunkte Leinwand bey sich
führten, auch durch ein kleines Boot,
und eine Schlupen, die mit Soldaten
angefüllt waren, unterstützt wurden, in
der Nacht ab. Um 8 Uhr, Abends,
legte er in den entdeckten Gegenden Feuer
an, und zog sich wieder ans Land
zu=
rück. Zu gleicher Zeit stellte er seine
Mannschaft also aus, damit die Feinde
durch das Musquetenfeuer abgehalten
wurden, sich zur Löschung der Fregatte
zu nähern. Sobald er sah, daß
diesel=
be auf allen Seiten in lichtloher Flamme
aufloderte, und seine Leute alle ihre
Pa=
tronen verschossen hatten, zog er sich,
ungeachtet die Feinde unaufhörlich
so=
wohl aus kleinem als grobem Geschütze
mit Kartetschen auf sein Detaschement
feuerten, ohne den mindesten Verlust
zurück.
An 2 ten wurden einige 24=und 8
pfündnern Mörser, wie auch andere
Artillerie=Geräthschaften zu Mesquita
ans Land gebracht.
Am 3ten ertheilte unser General den
Befehl, am folgenden Tage, als dem
St. Carlsfeste, wovon der König den
Namen führet, mit Wein und Fleisch
die Truppen zu beschenken. Jn dieser
Nacht begab sich der Capitain Carbonel
nach dem Ufer St. Estevan, um von
dem am 1sten allda eingelaufenen
Fahr=
zeuge Kundschaft einzuziehen. Ob er
gleich dem feindlichen Feuer sehr
aus=
gesetzt war, so blieb er doch ganz
unbe=
schädigt.
Am 4ten, in der Frühe, ließ der Feind
ein bewaffnetes Fahrzeug gegen das Ufer
des Philippets auslaufen, sonder
Zwei=
fel, um unsere Arbeit, die wir in dieser
Gegend betreiben, auszuspähen. So=
bald dasselbe uns in den Schuß kam,
feuerten wir mit Kartetschen darauf, so
daß es sich zurückziehen mußte. Die
Festung machte ebenfalls ein sehr
leb=
haftes Feuer, jedoch ohne uns im
min=
besten zu beschädigen. Wir waren an
diesem Tage in grosser Galla wegen des
Namensfestes des Königs. Der General
erhielt die gewöhnlichen Glückwünschungs=
Complimente von den französisch=und
spanischen Stabs=und übrigen
Officie=
ren. Der Magistrat, wie auch die geist=
und weltlichen Korps der Stadt Mahon
begleiteten den General in die
Haupt=
kirche, allwo das Hochamt und Te Deum
abgesungen wurde. Nach vollendeter
Feyerlichkeit verfügte er sich, unter der
nämlichen Begleitung, nach seiner
Behau=
sung, und hielt die vornehmsten Glieder
gedachter Korps bey sich zur Tafel. Die
Feinde machten die ganze Nacht hindurch
ein sehr heftiges Feuer, welches sich
fast wider alle unsre Posten richtete. Sie
verwundeten uns dadurch einen
Drago=
ner vom Regimente Almanza.
Kadix, den 24. Wintermonats.
Die drey von der Havanaflotte
ver=
lohren geglaubte Schiffe, haben sich an
verschiedenen Orten nach und nach in
Sicherheit eingefunden. Die kostbarsten
Waaren haben drey Linienschiffe an Borde,
wovon der Werth auf 14 Millionen
fran=
zösischer Pfund geschätzt wird. Auch
wer=
den noch zwey Linienschiffe nachkommen,
welche fünfthalbe Millionen Piaster an
Baarschaft, und für 2 Millionen
westin=
dische Erzeugnisse mitbringen, welches
alles, theils dem Könige, theils unsern
Handelsleuten zugehöret. Die
Rädels=
führer des spanisch=amerikanischen
Auf=
ruhres, die man gefangen hatte, sind
alle an dem Leben gestraft worden.
Dom Bonnet ist zu der fernern
Ein=
schließung der Festung Gibraltar
befeh=
ligt, weil der bisherige Anführer
Al=
ters halber davon abgegangen. Täglich
bringen unsere Kreuzfahrer allerhand
fremde Schiffe ein, die aus Begierde zu
übermäßigem Gewinnste die Zufuhre nach
gedachter Festung zu unternehmen wagen.
Jn diesem Platze ist jetzo grosser Mangel
an Getraid und Feuerung. Als neulich
eine von unsern geworfenen Bomben
mit=
ten auf dem Paradeplatze, kaum 10 Schritte
vor dem Generale, niederfiel, legte sich
die=
ser mit der gesammten Mannschaft
ge=
streckt zu Boden; die Bombe sprang,
die Stücke flogen über ihnen weg, und
keiner soll im mindesten verwundet
wor=
den seyn.
Die Macht der Engländer in den
süd=
lichen Provinzen der empörten Kolonien
scheinet nun nach der Cornwallischen
Ge=
fangennehmung auf einmal ein End
ge=
nommen zu haben. Karlstown in
Ka=
rolinia, und Savannah in Georgien sind
noch ihre einigen haltbaren Plätze. Jn
südamerikanischer Gefangenschaft
befin=
den sich, ohne die Cornwallische
Mann=
schaft, 1500 Engländer, wogegen die
Britten keinen Mann mehr
auszuwech=
seln haben. Jn dem bekannten Treffen
vom 8. Herbstm. haben sich die
Mary=
länder blos der Bajonette zu ihren Waf=
fen bedient, und keines Britten, der
ihnen vor die Spize kam, geschont: denn
sie sagten, diese haben es bey Camden
eben so gemacht.
Paris, den 11. Christmon.
Eine kleine Unpäßlichkeit hinderte den
König nach Brunoy abzugehen, allwo
Monsieur für Se. Majestät ein Fest
zu=
bereitet hatte, das schon einmal durch
den Tod des Grafen von Maurepas
auf=
geschoben worden ist. Die Beförderung
der Generäle unserer Landtruppen soll
bereits von dem Könige berichtigt seyn,
Se. Majestät wollen sie aber erst mit Ende
dieses Monats publiciren; bis nunzu
weiß man zur, daß die Aufsicht, so Herr
von Vingessen bisher hatte, auf den
Grafen von Coigny übertragen worden
sey. Herr von Charlus ist zum
General=
major bey der Gensdarmerie erhoben
worden, und da der Herr Marschall von
Broglio den König gebetten, zur
Beloh=
nung seiner treu geleisteten Dienste, den
Fürsten von Broglio, seinen Sohn, an
Platz des obgedachten Herrn von
Char=
lus, nach Amerika abzusenden, so
wur=
de ihm diese Gnade zugestanden. Man
versichert, der Marquis von Fayette
werde des Königs Dragonerregiment
ver=
lassen, und selbes dem Vicomte von
Noail=
les zu Theil werden. Auf diese Art wird
Herr von Fayette seine Laufbahne
ge=
schwinder vollenden; denn wenn
Frank=
reich diesen jungen Helden zurück ruffen
wird, um ihn für beständig zu
bedien=
sten, so kann er sich Hofnung machen,
den nämlichen Grad zu erhalten, den er
bey dem Kriegsheere der vereinigten
nord=
amerikanischen Staaten ablegt. Man
schreibt aus Brest, daß unserer dasigen
Flotte bereits am 3. dieses um 8 Uhr
frühe der Losungsschuß zum Auslaufen
gegeben worden sey; es muß aber der
Wind zur wirklichen Abreise nicht günstig
gewesen seyn, weil noch kein Kourier
die Nachricht gebracht hat, daß sie in die
See gestochen habe; man glaubt daher,
sie dürfte noch bis auf den 7. auf
dasi=
ger Rhede geblieben seyn, an welchem
Tage die Winde aus Nordwesten zu
herr=
schen schienen. Die Flotte war im Be=
grif ohne das Geschwader von Bourdeaux
unter Segel zu gehen; sie sah am 30.
das Geschwader von Rochefort unter
dem Geleite der Kriegsschiffe, le Brave,
und Argonaute, einlaufen, welche letztere
mit der Flotte sich vereinigten. Herr von
la Motte=Piquet, welchen ein starker
Anfall von Podagra am 3. dieses
abzu=
reisen hinderte, wird ganz gewiß wieder
am Bord haben gehen können, wenn die
Flotte noch einige Tage aufgehalten
wur=
de, weil man bis dahin seine gänzliche
Wiedergenesung hofte. Ungeachtet aller
Gerichte, so man von der Abreise des
Admirals Rodney aussprengte, glauben
wir doch, daß unser Graf von Guichen
einen Vorsprung von 14 Tagen voraus
haben werde, und, in diesem Falle, ist
es sehr zweifelhaft, daß ersterer es wird
wagen wollen, die Festung Gibraltar
mit frischen Bestandmitteln zu versehen.
Herr Necker hat zu St. Quen wegen
der Geburt des Dauphin ein prächtiges
Fest gegeben, wozu alle Ministers
einge=
laden waren; und seine Frau hat bey
dieser Gelegenheit 15 Bauernmägdchens
auf ihre Kosten verheyrathet, und
aus=
gestattet.
Unser Herr Erzbischof liegt noch immer
gefährlich krank, wenn aber alle
Wün=
sche und Gebethe der Unglücklichen, so
die Großmuth dieses würdigen Prälaten
unterstützte, von dem Himmel erhört
werden, so wird er noch lange auf
un=
sern bischöflichen Stuhle sitzen, welchen
seine Frömmigkeit und Tugenden mit
einem so schönen Glanze verherrlichten.
Mayland, den 12. Christm.
Freytags, am 7. dieses, da das Fest
des heiligen Ambrosius, Schutzpatrons,
und ehemaligen Erzbischoffes dieser Stadt,
einfiel, erhoben sich Se. königl. Hoheit,
unser durchl. Herr Generalgouverneur
in die Ambrosianische Domkirche, und
wohnten allda dem feyerlichen
Gottes=
dienste bey; Tages darauf, am
unbefleck=
ten Marien Empfängnißfeste, geschah
ein gleiches in der Kirche bey santa
Ma=
ria della Scala, worauf Se. königl. Ho=
heit nach Monza zurückkehrten, allwo
der Hof noch einige Tage zu verbleiben
gedenkt. Es soll nun keinem Zweifel
mehr unterworfen seyn, daß Jhre königl.
Hoheit, die durchl. Frau Erzherzoginn
in gesegneten. Umständen sich befinden.
Nachdem bereits am 1. dieses der Herr
Marches Don Matthäus Ordogno di
Ro=
sales, gewester Justitzkapitain in der
ganzen österreichischen Lombardey, als
Senator die behörige Eidespflicht in die
Hände Sr. Excellenz des Herrn Grafens
von Firmian, k. k. gevollmächtigten
Mi=
nisters ꝛc. abgelegt hatte, so nahm
sel=
ber am Mittwoche frühe seine neue
Wür=
de in Besitz. An seine verlassene
Justitz=
kapitainsstelle ist der bisherige
Vicekapi=
tain, Don Johann Baptist Bossi, von
dem allergnädigsten Monarchen befördert
worden. Noch in dem Verlauf dieses
Monates wird der Herr Graf von
Wild=
zeck, hiesiger Regierungsrath, und
Obrist=
hofmeister der durchl. Erzherzoginn, aus
Wien allhier erwartet. Nach seiner
An=
kunft sollen verschiedene landesfürstl.
heilsame Verordnungen, in Finanz=und
Regierungsangelegenheiten, zum Wohl
des Staates publicirt, und in dem
be=
hörigen Gang gebracht werden.
Rom, den 12. Christmon.
Am letzten Montage Vormittags
ha=
ben Se. päbstl. Heiligkeit in dem
apostol=
lischen Vatikanpallaste ein geheimes
Con=
sistorium gehalten, und darinn dem
ver=
sammelten heiligen Kollegium, die in
Frankreich erfolgte Geburt eines
Dau=
phins, in einer wohlgesetzten Rede
ver=
kündigte, und zugleich verordnet, daß zur
Bezeugung der hiesigen Freude über diese
glückliche Geburt, die Herren Kardinäle,
die sämmtliche Prälatur, und der ganze
Adel, sowohl am Abende des
Mond=
als Dienstags, ihre Häuser beleuchten
sollen, bey welcher Gelegenheit die
hie=
sigen fremden Bothschafter und Minister
ein gleiches thaten. Nach diesem
Ge=
schäfte vergaben Se. Heiligkeit
verschie=
dene erledigte Kirchen, sowohl in Europa,
als in Asien.
Florenz, den 19. Christmon.
An alle Häupter der Gerichtsstellen im
Großherzogthume Toskana ist durch ein
Umlaufschreiben vom 7. dieses folgender
Befehl ergangen: Da Se. königl. Hoheit,
den Grundgesetzen Dero Vorfahrer
zufol=
ge, ebenfalls beschlossen haben, daß in
dem Großherzogthume keine auswärtige
Gerichtsbarkeit, ohne des landesfürstl.
Exequatur,
Statt und Gewalt haben soll,
so befehlen Höchstdieselbe, daß alle
Bi=
schöffe in auswärtigen Landen, so in dem
Großherzogthume einigen Diöcesantheil
haben, ihre Wahlbullen zum landesfürstl.
Exequatur befördern sollen, als ohne
selbes ihnen nicht gestattet werden würde,
in den Staaten Sr. königl. Hoheit, die
mindeste Handlung von Gerichtsbarkeit
auszuüben.
Jn Folge dessen wollen Se. kön. Ho=
heit ferner, daß man den
Kapitularvika=
rien keine Jurisdiction zulasse, sie haben
dann den landesherrl. Staatssekretär ihre
Wahl zu wissen gemacht; so sollen auch
alle bischöfliche Patenten, und besonders
jene, so die Bischöffe aus fremden
Staa=
ten ihren auswärtigen Vikarien
zusen=
den, durch das landesfürstl.
Exequatur
erst ihre Vollgültigkeit erhalten.
Toulon den 29 Winterm.
Die Fregatte Precieuse hat Befehl
er=
halten nach Marseille abzusegeln, und
von da ein Geschwader nach Mahon zu
begleiten. Herr Malouet, königlicher
Commissair zu Marseille bey dem
Ver=
laufe des Arsenals ist, zum
Oberaufse=
her des Seewesens von Toulon, und
Herr Possel zum Generalkomissair
er=
nannt worden.
Portsmuth, den 10. Christmonat.
Am 8. dieses, Nachmittags, kam Sir
Rodney hieselbst an, und unmittelbar
hernach übernahm er das Kommando
über das nach Westindien bestimmte
Ge=
schwader. Die widrige Witterung hat
bisher die Abfahrt desselben
zurückgehal=
ten. Der Wind wehet so stark aus
Süd=
osten, daß kein Schif auslaufen kann.
Admiral Evans hat seine Flagge an Bord
des Diligent von 70 Kanonen aufgesteckt.
Amsterd. den 17 Christm.
Ein Schreiben aus Brest vom 7ten
dieses berichtet, es habe der Graf von
Guichen der allda vor Anker liegenden
Flotte am nämlichen Tage die Losung
zum Aufbruche gegeben. Diese Flotte
bestehet aus 22 Reihenschiffen, 6
Fre=
gatten, und verschiedenen andren
gerin=
gern Fahrzeugen nebst beiläufig 100
Frachtschiffen, die 10, 000 Mann
Solda=
ten am Borde haben. Ein anderer Brief
aus eben gedachten Brest meldet, daß
in diesem Haven ein Geschwader von
120 Kaufartheyschiffen angelangt sey,
so am 24ten jüngsten Weinmonats von
St. Domingo, unter Begleitung des
Kriegsschiffes Aktionnaire, der Fregatte
die Fee, und der zween Flutten, der
Mi=
notaurus und Union, ausgelaufen war,
wovon aber letztere ungefehr 70 Meilen
von Brest in den Grund sank; zum
Glücke wurde jedoch die Besatzun
ge=
rettet. Bey dieser Flotte sollen 4 bis
5 holländische Schiffe aus Curakao sich
befinden. Aus Dünkirchen vernimt man,
daß der berichtigte Capitain Fall den
4ten dieses mit dem Capitain Kelly, so,
ein Kosarenschiff von 26 Kanonen führt,
von da unter Segel gegangen sey. Die
letzten Briefe aus Londen verkündigen
uns die traurige Neuigkeit, daß die zween
Korsaren, Hercules und Mars, so erst
am 30ten des vorigen Monats aus dem
Texel schiften, und von den Capitainen
Hoogebomm, Vater und Sohn, kom=
mandirt werden, den 3ten dieses der
engländischen Fregatte, Artois, von 40
Kanonen, unter dem Capitaines
Mack=
bride aufgestossen, und nach einem
hi=
tzigen Gefechte von 30 Minuten zur
Uebergabe genöthigt worden wären. Die
engländische Fregatte führte sie in den
Humber; der Korsar Herkules hatte
164 Mann am Borde, wovon 23
ge=
tödtet, und 20 verwundet wurden; der
Mars war mit 146 Mann besetzt, wo=
von bey dem Gefechte 9 geblieben, und
15 mit Wunden davon kamen, Sie
wa=
ren jeder mit 24 neunpfündigen
Kano=
nen, und 10 Haubitzen bewaffnete; der
Artois hat bey dieser Gelegenheit nicht
minder gelitten, seine Tauen sind
abge=
schoffen die Segel allenthalben
durch=
löchert und sein Fockmast nicht mehr
dienstfähig.
Wien, den 29 Christmonat.
Mittwoch, den 26 dieses, erhoben Sich
der Herr Graf, und die Frau Gräfinn
von Norden in die fürstl. Liechtensteinische
prächtige Gallerie, wurden daselbst von
der gesammten fürstl. Liechtensteinischen
Famille gebührend empfangen, und in die
Gallerie begleitet; nachdem höchstdieselbe
alles Merkwürdige, mit bezeigt
besonde=
rem Beyfalle, besehen hatten, statteten der
Herr Graf, und die Frau Gräfinn, bey der
verwittibten Frau Fürstinn von
Liechten=
stein einen Besuch ab, und kehrten sodann
wieder nach Dero Wohnung zurück. A=
bends erschienen die höchste fremde
Herr=
schaften im Nationaltheater, und sahen
das Lustspiel, die heimliche Heurath, auf=
führen; nach Endigung dessen beliebte
es dem Herrn Grafen, und der Frau
Grä=
finn von Norden, den k. k. geheimen Hof=
und Staatskanzler (Tit.) Herrn Fürsten
von Kaunitz Rietberg ꝛc. zu besuchen.
Donnerstags, den 27 geruheten Seine
Majest. der Kaiser, mit dem Herrn
Gra=
fen von Norden, Herrn Grafen von
Grön=
ningen, und dem Durchl. Prinzen
Ferdi=
nand von Würtemberg, in Begleitung des
Herrn General von Soltikof, und Herrn
Obristlieutenant von Benkendorf, von hier
nach Klosterneuburg Sich zu erheben, und
allda das in Parade gestandene k. k.
Pontononeurs. Corps zu besehen, durch=
giengen sodann alle allda vorfindige
Magazins, worauf das Corps ihre
Ma=
növers machte, und in solcher
Geschwin=
digkeit eine Schifbrücke über die Donau
schlugen, daß die höchste Herrschaften
dero gnädigstes Wohlgefallen darüber zu
äußern beliebten; fuhren sodann wieder
anher zurück.
Eben diesen Tag Vormittag, fuhren
Se. königl. Hoheit der Durchl. Erzherzog
Maximilian, Hoch=und Deutschmeister ꝛc.
mit der Frau Gräfinn von Norden, in den
Belveder am Rennwege, um die dasige k. k.
Bildergallerie nochmal in höchsten
Augen=
schein zu nehmen, und nachdem Sich Selbe
eine geraume Zeit allda verweilet hatten,
kehrten Sie wieder nach Dero Wohnzimmer
zurück. Nach der Tafel gefiel es der Frau
Gräfinn von Norden bey einigen hohen
Damen eine Visite zu machen; worauf,
nach höchstdero Zuhausekunft, in Deren
Zimmer grosser Cercle war, dabey der
all=
hiesige hohe Adel seine Aufwartung
mach=
te: Abends sahen die höchste
Herrschaf=
ten die Oper Alceste aufführen.
Freytags, den 28 bey besonders schön
angelassener Witterung, giengen Se.
Maj. der Kaiser, mit der Frau Gräfinn
von Norden, in Begleitung der Frauen
von Benkendorf, auf dem Waller ober
dem Burgthore bis zum Kärntnerthor
zu Fusse spazieren, und nahmen das auf
der Wasserkunstbastion stehende
Wohn=
haus des k. k. Generals (Titl.) Herrn
Grafen von Pellegrini ꝛc. wegen seiner
besondern Lage und angenehmen
Aus=
sicht sowohl, als seiner inneren
niedli=
chen Einrichtung wegen, in höchsten
Au=
genschein, setzten Sich sodann in den
Wagen, und fuhren bis vor die Linie
hinaus gegen Dornbach, kehrten sodann
wieder in die Burg zurück,
Eben diesen Vormittag machte der Herr
Graf von Norden mehrmal, in Begleitung
des rusisch=kais. Flaggkapitains, Herrn
von Plescheof, einen Spaziergang in der
Stadt, und rings auf dem hiesigen Walle
herum, besuchten sodann den russisch=kais.
Gesandten, Herrn Fürsten von Gallitzin,
und fuhren mit selbem zu den Berge bey
Dornbach, auf welchen ersagter Herr
Ge=
sandte ein neues Schloß anlegen läßt,
und nahmen sowohl den Platz, als die
Ge=
gend in höchsten Augenschein, und kehrten
zur Mittagstafel wieder in die Stadt
zu=
rück.
Den 21 dieses wurde auf dem
Rath=
hause zu Preßburg das allergnädigste
Tol=
leranzsystem Sr. röm. k. k. apost. Majest.
welches Ungarn, und die einverleibten
Länder betrift, und von einer hochlöbl.
Statthalterey, dem wohledlen
Stadtma=
gistrate allda zugefertigt worden, zu
je=
dermans Wissen und Beachtung öffentlich
bekannt gemacht. Da von demselben
be=
reits Kopien in lateinischer Sprache im
Drucke erschienen sind, so wollen wir in
der Folge nicht ermanglen, hier eine
ge=
treue Uebersetzung einzuschalten.
Wir haben das seltene Vergnügen
un=
seren Lesern heute zum Schluß dieses
Jahrganges einen Brief von einem
ge=
lehrten Klostergeistlichen aus Ofen
mit=
zutheilen, der, besonders in dem Fache
der Alterthumskunde gut bewandert zu
seyn scheint; Es gereichet diesem
würdi=
gen Manne zu nicht geringer Ehre, daß er
die von seinen Klostergeschäften
erübrig=
ten Stunden so nützlich verwendet. Sein
Schreiben lautet also:
Da ich im verflossenen Frühling die
Klöster meiner Provinz, meinem Amte
gemäß, besuchte; durchsuchte ich anbey,
genauerer Kenntniß halber, manche
Ueber=
bleibsel des grauen römischen Alterthums
in Syrmien, deren viele in jener Gegend
sich befinden, da sie aber von wenigen
bisher aufmerksam betrachtet worden,
verbleiben solche in ihrem Unsturze
un=
bemerkt. Bey dieser Gelegenheit gelang
es mir, nebst vielen schätzbaren Antique=
Münzen, und etwelchen alten Bildnissen,
auch eine aus weissen Marmor: die den
Hercules vorstellet, zu bekommen. Sie ist
gut erhalten, in der Größe von 2 Schuh
9 Zoll. Hercules in mannbaren Jahren,
bedeckt mit der Haut des Nemeischen
Lö=
wens, von welchen Seneca in seinem
Hercule Furente Act. 2. Vers 225 — — — — —
— — — — maximus Nemeae Timor
Gemuit lacertis pressus Herculeis Leo.
den Streit=Kolben in der Hand, ruhend
auf dem Haupte des flüchtigen Hirschens,
welcher in der Au, Maenali benamset, die
Füsse vom Aerz, vom Gold die Geweyhe
hatte, den Hercules im Lauf überwunden,
und erlegt, wie solches Seneca in eben
jenem Gedichte Vers 220 anführte:
— — — — Maenali pernix fera
Multo decorum perferens auro
Capua Deprensa Cursu est.
Diese Statue sammt zween andern
des Jupiters von Doliche: (also
ge=
nannt von dem Ort Doliche, oder
besser von den Spielen Dolicha, so
bey Tarsum in Cilicia dem Jupiter zu
Ehren gefeyert, wie Mastäus in
Museo
Veronensi Fol.
77 erklärt:) sind
ausge=
graben worden bey Surdok, einem
Grä=
ntzort in Bezirk des Peterwardeiner
Re=
giments. Der Hercules nach obiger
Be=
schreibung ist besonders merkwürdig; dann
sechs Bildnissen des Hercules, so 1736
den 24. April bey Mehadia: (allwo
die beruffene Herculeische Bäder zur Zeit
der Römer gestanden:) in Temeswarer
Banat entdeckt worden, sind von diesem
unterschieden.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.
Den 20. Christm. Jn der Stadt.
-
Dem Hrn. Jos. Franz Pach, bürgl. Handelsm.
s. Fr. Cath. N. 638. im Hutstepperg. a. 28 J.
Vor der Stadt
-
Dem Titl. Hrn. Andr. v. Neu, Obristlieut. vom
grossen Generalstaab s. Fräulein T. Cath.
Nr. 277. auf d. Landst. alt 1 J. -
Hr. Joh. Unger, k. k. Kameral Hauptbuchh. Ex=
pedit. u. Registrat. Adjunkt, N. 6. am strotzis.
Gr. alt 50 J. -
Dem Hrn. Christ. Klem, Prof. in d. Realakad.
u. Normals. k. K. Cath. Nr. 18. auf d. Laim=
grube, alt 7 J. -
Dem Franz Grittner, bürgl. Weißgärb. s. W.
Mar. Anna, in s. H. Nr. 42. an d. Wien,
alt 44 J. -
Jos. Drischitz, bürgl. Bücherh. Nr. 327. in der
Leopoldst. alt 52 J. -
Dem Jos. Burges, bürgl. Bildha. s. K. Anna,
Nr. 114. zu Mariah. alt 2 J. -
Steph. Schwanl, ni. öst. Landsch. u. bürgl. Zim=
merm. in s. H. Nr. 25. in d. Alsterg. alt 73 J. -
Dem Jos. Altenberger, bürgl. Glaserm. s. K.
Joh. Nr. 112. auf d. Landst. alt 6 J. -
Dem Wilh. Niederberger, bürgl. Binderm. s.
K. Josepha, Nr. 220. am ob. Neust. alt 2 J. -
Dem Franz Schönreiter, Bauholzvers. s. K. Eva,
Nr. 32. in d Roßau, alt 3 J. - Ant Ludwig, Wirth, N. 123. zu Mariah. a. 75 J.
-
Dem Math. Stephan, Schneid. s. K. Theres.
Nr. 70. zu Erdb. alt 4 J. -
Dem Jak. Weidlinger, Tagl. s. W. Rosina, N.
1. am Magdalenag. alt 44 J. -
Joh. Seidl, Tagw. welcher sich erfallen, ist v. k.
k. Stadt=u. Landger. Nr. 343. auf d. Wied.
beschauet word. alt 49 J. -
Anna Königshoferin, Sesseltr. Wit. Nr. 28. am
Himmelpfortg. alt 63 J.
-
Dem Ant. Welsky, Schneid. s. K. Phil. Nr. 27.
zu St. Ulrich, alt 6 J. - Math Matheisel, Bräukn. alt 26 J.
-
Franz Niedermayer, Tagw. alt 55 J. beede beyn
Barmherz. - Elis. Fritzin, led. alt 20 J. im h. Dreyfaltigkeitsp.
- Eleon. Freyßeisin, alt 60 J. im gross. Armenh.
-
Regina Millerin, Koch. W. alt 78 J. im
Jnva=
lidenh. - Gallus Jungbauer, Tagl. alt 41 im Contum.
-
Anna Rumeleisin, Regim. Chyrurg. Wit. alt
55 J. im Bäckenh. - Summa 24. Personen, darunter 8. Kind.
Den 21. Christm. Jn der Stadt.
-
Dem wohledlgeb. u. hochgel. Hrn. Leop. Mos=
bach, J. U. D . des allhiesig. Stadtraths ersten
Syndic. u. Kanzleydireckt. dann k. k. Feldkon=
sistor. Rath, s. Hr. S. Karl Leop. Nr. 1165.
in d. ob. Bräunerst. alt 7 J. -
Dem Ant. Reßler, Bedient. s. K. Math. Nr.
484. am hoh. Markt, alt 6 J. - Anna Zimermanin, bgl. Schusterm. Wit. a 84 J.
-
Eva Ruessin, bürgl. Anstreich. Wit. alt 81 J.
beede im Burgersp.
Vor der Stadt.
-
Hr. Jgnatz Kling, k. k. Leibg. Arzier, Nr. 248.
auf d. neu. Wied. alt 70 J. -
Dem Paul Mittersteller, gew bürgl. Peruquenm.
s. W. Anna, Nr. 332. in d. Leopoldst. alt 69 J. -
Dem Leopold Kuntner, bürgl. Kuchelgärtn. s. K.
Leop. Nr. 36. in d. Roßau, alt 1 J. -
Joh. Wirth, bürgl. Wagnerm. Nr. 49. auf der
Wied. alt 54 J. -
Dem Joh. Voigt, Hofbefr. Buchh. s. W. Cath.
Nr. 64. in d. Josephst. alt 53 J. -
Dem Jos. Vicenz, Tagw. s. K. Magdal. Nr.
70. zu Erdberg, alt 4 J. -
Dem Ferd. Niderleithner, Maurergs. s. K. Paul,
Nr. 8. in d. Josephst. alt 3 J. -
Dem Joh. Rottner, Gestättenaufs. s. K. Kasp.
Nr. 93 in d. Roßau, alt 5 J. - Konrad Ecker, Schust. Nr. 43. am Thury, a. 48 J.
-
Dem Andr. Holzmann, herrs. Zimmer. s. W.
Eva, Nr. 89 in d. Roßau, alt 53 J. - Phil. Haß, Korpor. alt 31 J.
- Joh. Schröder, Gmr. a. 36 J. beede im Militärsp.
- N. N. Sprachlose Weibspers. alt bey 47 J.
-
Georg Pauer, Schneidergs. alt 32 J. beede in
Contumazh. - Barb. Wallnerin, led alt 33 J. in St. Marx.
- Summa 19. Personen, darunter 6. Kind.
Den 22. Christm. Jn der Stadt.
-
Jos Knapp, bürgl. Schullehr. Nr. 118. auf der
Freyung, alt 59 J.
-
Dem Ant Blumenstätter, bürgl. Schlosserm.
s. K. Anna, Nr. 840. in d Schulerstr. alt 4 J. -
Lorenz Koch, bürgl. Fütterer, Nr. 675 am roth.
Thurn, alt 45 J.
Vor der Stadt.
-
Titl. Fr. Theres. Baronesse v. Ottenfeld, k. k.
Hauptm. Wit. Nr. 45. in d. Josephst. a. 54 J. -
Dem Titl. Hrn. Ant. Edlen v Radern, pension.
k. k. Hofkriegsbuchhalt. Kanzlist s. Fr. Anna
Barb. Nr. 167. in d. Leopoldst. alt 81 J. -
Dem Hrn. Joh. Müller, k. k Hofsek. s. Hr. S.
August, Nr. 67. zu Mariah. alt 27 J. -
Dem Joh Dirschner, bürgl. Goldschlag. s. K.
Joh. Nr. 12. auf d. Windin. alt 3 J. -
Dem Georg Zeller, Graveur, s. W. Theres. N.
112. an d. neu. Wien, alt 72 J. -
Joh. Scheiberaf, Kutsch. Nr. 315. auf d. Landst.
alt 71 J. -
Joh. Strengsman, herrs. Postill. Nr. 20. auf d.
Wied. alt 34 J. -
Franz Wolf, k. k. Reithkn. Nr 117. auf d. Wied.
alt 83 J. -
Bernh. Rupp. Bieraht. Nr. 177. um ob. Neust.
alt 50 J. -
Dem Georg Allerstorfer, Webergs. s. Stieft.
Anna Amonin, N. 346. in d Leopoldst a. 24 J. -
Barb. Feyerin, Wit. alt 85 J. im Mariahilf.
Grundsp. -
Barb. Gößlin, led. Wascherm. Nr. 40. im
Ler=
chenf. alt 39 J. - Jos. Dörler, Tischl. Nr. 102. am Neub. a. 55 J.
-
Dem Tobias Prinz, Tagl. s. K. Phil. Nr. 217.
am ob. Neust. alt 4. J. -
Dem Paul Kanzonel, Strümpfwirkergs. s. K.
Sigusund, Nr. 18. am strotzis. Gr. alt 3 J. - Rosal. Mayerin, alt 58 J in gross. Armenh.
-
Margar. Hanin, led. in d. Vers. welche gäh
ver=
storb. ist v. k. k. Stadt=u. Landger. im Kon=
tumazh. an d. Entzünd. beschauet worden. a. 59 J. - Jos. Hinterleithner, Tagw. alt 48 J.
-
Bernd Reither, Roßkn alt 26 J. beeden
Kon=
tumazh. - Math. Wirnsam, Tagl alt 39 J. im Bäckenh.
- Summa 23. Personen, darunter 4. Kind.
Den 23. Christm. Jn der Stadt.
-
Dem Jos Gropa, bürgl. Schneiderm. s. K. Jos.
Nr. 939. in d. Weyhburgg alt 2. J. -
Dem Nik. Leber, Bed. s. K. Aloysius, Nr. 973.
in d. Himmelpfortg. alt 2 J.
Vor der Stadt.
-
Dem Jos. Reitter, bürgl Wirth. s K. Theres.
Nr. 293 in d. Leopoldst alt 9 J.
Dem Fried. Heninger, bürgl. Schneiderm. s. K.
Anna, Nr 99. zu Mariah. alt 2 J.
-
Dem Georg Simperer, Hausinnh. s. K. Joh. N.
37. am Himmelpfortg. alt 4 J. -
Dem Joh. Fuhrman, k. k. Postill s. K. Josepha,
Nr. 1. auf d. Laimgr alt 7. J. -
Dem Andr. Franz, Bedient. s. W. Kunigunda,
Nr. 86. am Neudeckerg. alt 32 J. -
Dem Joh. Thaus, Eisentandl. s. K. Jgnatz, N.
312. auf d. Wied. alt 2 J. -
Andr. Wolf, Schusterlehrj. N. 300. an d. Wien,
alt 20 J. -
Mart Hund, Leinwathdruckergs. Nr. 1. am
Hundelb. alt 22 J. -
Anna Rautnerin, Hutzuricht. Wit, Nr. 7. zu
Margar. alt 80 J. -
Joh. Bubenhofer, Schneid. N. 31. in d. Josephst.
alt 60 J. - Jos Bichler, Blaichkn alt 34 J. beyn Barmherz.
- Joh. Breitter, alt 35 J.
- Joh Rosendorfer, alt 23 J. beede Kanon.
- Paul Ehrlich, Gmr. alt 28 J. alle 3 im Militärsp.
-
Anna Blaicherin, Wit. alt 80 J. im
Kassapau=
perumsp. - Gabriel Füchtl, Tagl. alt 81 J. im Kontumazh.
- Simon Rauch, Fleischhackerkn. alt 26 J.
- Theres. Hallmerin, led. v. k. k. Stadtger. a 28 J.
- Elis. Millnerin, Wit. a 73 J. alle 3 im Bäckenh.
- Summa 21. Personen, darunter 7. Kind.
Bey nunmehr eintrettenden
ersten Jahresquartal werden
abermal die Liebhaber der
Wienerzeitung, wie auch des
posttägigen Frag=und
Kund=
schaftbogens um deren
gewöhn=
liche Vorhineinbezahlung
er=
sucht; auch werden wieder
neue Billets gegen
Aushändi=
gung der alten ausgegeben,
Wenn jemand die Zeitung
be=
stallungsweise nehmen will, so
haben sich die hier in Wien
An=
wesende im Zeitungskomtoir
in der Singerstrasse in dem von
Mannerischen Hause N
ro.
931.
die auswärtigen Liebhaber
aber in dem hiesigen k. k. Oberst=
postamte dießfalls anzumelden.
Verlegt bey den Edlen v. Ghelenschen Erben, in der Singerstrasse Nro. 913
Sonnabend den 29. Christmonat 1781.
Londen den 11. Christmonat.
Am Freytage Morgens hatte Admiral
Rodney mit dem König in der Königin
Pallast eine Privatunterredung, und
reisete des Nachmittags nach Portsmouth
ab, um das Kommando der nach
West=
indien bestimmten Flotte zu übernehmen.
Er hat Befehl ohne Zeitverlust unter
Segel zu gehen. General Vaughan
be=
gleitet den Admiral, und er wird, so=
bald er in Westindien angekommen, das
Kommando aller Truppen Sr. Majestät
in diesem Welttheile wieder übernehmen.
Rodney wird nur 8 Linienschiffe
mit=
nehmen, nemlich 1 von 90, 4 von 75,
und 3 von 64 Kanonen. Man hat
ei=
ne grosse Menge Schiffsmunition, sowohl
auf diese Linienschiffe, als auch auf die
Kauffartheyschiffe, welche mit dahin
ab=
segeln, gebracht. Der Admiral hatte
den 10. seine Flagge auf den Arrogant
von 74 Kanonen aufgesteckt. Admiral
Kempenfelds Escadre besteht aus 15
Ka=
pitalschiffen; ihre Bestimmung soll, wie
man nun versichert, seyn, das
Auslauf=
fen der Brester Flotte zu verhindern.
Ein Expresser, welcher gestern von
Tor=
bay hier angekommen, überbringt die
Nachricht, daß eines von den Schiffen
dieser Flotte ein französisches Schiff, wel=
ches die Flotte regnosciren wollen, ero=
bert und nach Torbay gesand.
Der amerikanische Krieg soll unserer
Seits mit aller Macht fortgesetzt werden.
Man wärmet bey dieser Gelegenheit das
alte Gerücht wieder auf, daß, um
die=
ses System zu erleichtern, unser
Mini=
sterium Rußland die Eröffnung gethan,
uns 40000 Mann Truppen, und eine
Verstärkung an Schiffen zukommen zu
lassen, dagegen will man demselben die
schon von geraumer Zeit gethanene
For=
derungen, unter andern die Abtrettung
der Jnsel Minorka zustehen. Die
rus=
sische Truppen sollen von England
be=
zahlt werden, und ein jeder Offizier und
Gemeiner, welcher den Krieg überlebt,
soll, im Fall Amerika bezwungen wird,
zur Belohnung, ein Stück Land, nach
Proportion des Rangs erhalten.
Der Gouverneur von Jamaika, Camp=
bell, hat eine Expedition gegen die
spa=
nische Besitzung St. Pedro, an dem Ufer
von Musqueto, unweit des Forts Omoa,
unternommen. Er hatte in Erfahrung
gebracht, daß sich daselbst ein grosses
Magazin von Kriegsmunition, Lebens=
mittel, und ein grosser Schatz befände.
Zu dem Ende schikte er ein hinlängliches
Detachement unter dem Befehl des
Ka=
pitains Brown von dem 60. Regimente
dahin ab. Die Spanier erhielten aber
noch so zeitliche Nachricht, daß sie den
Schatz wegbringen konnten. Jn dem
übrigen aber wurde die Absicht erreicht.
Ein grosses Pulvermagazin, Waffen ꝛc.
fielen unsern Truppen in die Hände, und
das Fort, und die Baracken wurden so
zu Grund gerichtet, daß die Spanier
keinen Nutzen mehr davon haben
kön=
nen. Kapitain Brown ist hierauf, ohne
einen Mann zu verliehren, nach
Jamai=
ka zurückgekehrt.
Die Admiralität hat von dem Lieut.
Parker, Befehlshaber des bewaffneten
königl. Schiffs, das Fort St. Philipp,
Depeschen erhalten, sie enthalten, er
habe ein Korps korsikanische Rekrouten,
unter dem Feuer der feindlichen
Batte=
rien, so ihm jedoch keinen Schaden
ge=
than, in den Haven von Mahon gebracht;
zugleich hat er 30 Fässer Wein, 8 mit
Oehl, und eine Menge Früchte, für die
Garnison an das Land gebracht. Gene=
ral Murray habe ihm 90 gefangene
Spa=
nier, welche er bey einem Ausfall
ge=
macht, an Bord gegeben, um dieselbe
dem spanischen Konsul zu Livorno zu
überliefern. Lieutenant Parker wäre den
22. Wintermonats von Minorka
abgese=
gelt, wo sich die Garnison in dem besten
Zustande befand.
Als die Sheriffs sich bey St. Maje=
stät erkundigen, wenn es
Höchstden=
selben gefallen würde, ihre
unterthänig=
ste Addresse von dem Throne gnädigst
anzunehmen; antworteten Se. Majestät
auf der Stelle: „ Jch werde erst
unter=
suchen, auf was für eine Ant, und wenn
Jch diese Addresse annehmen will, und
will Jhnen sodann solches bekannt
ma=
chen. „
Verschiedene Gentelmens in der City
haben eine Gegenpetition gegen die
Re=
monstration, und Addresse der City
un=
terzeichnet, welche dieselbe sogleich, nach=
dem die City die ihrige übergeben, Sr.
Majestät ebenfals einhändigen wollen.
Am 4. faßte das Unterhaus
verschie=
dene Schlüsse in Betref der Jnstruktion
für die errichte Kommitte zu den
ostin=
dischen Angelegenheiten. Herr Burke
brachte sodann seinen Vorschlag, in
Be=
tref des Betragens des Admiral Rodneys,
und General Vaughan, bey der
Erobe=
rung von St. Eustach, vor. Er enthielt,
die Kammer sollte sich in eine Comitte
for=
miren, um eine Untersuchung anzustellen,
in Betref der Konfiskation der Effekten,
Waaren ꝛc. der neuen Unterthanen Sr.
Majestät, und der Engländer auf der
Jn=
sel St. Eustach; und sodann über den
Verkauf, Austheilung, und
Trasporti=
rung ersagter Effekten, Waaren ꝛc. nach
den französischen Jnseln, und andern
Herrschaften der Feinden Sr. Ma=
jestät. Um seinen Vorschlag zu
begün=
stigen, hielt er eine Rede von 3
Stun=
den. Admiral Rodney, und General
Vaughan suchten sich zu rechtfertigen,
es entstunden zwischen beyden Theilen
heftige Wortwechsel; und endlich wurde
der Vorschlag mit 163 gegen 89
Stim=
nen verworfen. Den 5. kam in
Vor=
schlag, dem König für das künftige Jahr
100000 Matrosen, 21305 Seesoldaten
mit darunter begriffen, und also 10000
mehr als in dem gegenwärtigen, zuzu=
stehen; welcher mit einer Mehrheit von
143 gegen 75 Stimmen durchgieng. Den
6. wurde dem Hause Bericht davon
er=
stattet, und daß jedem Mann derselben
4 Pf. St. monatlich zugestanden werden
sollten. Gestern ist in beyden Häusern
nichts wichtiges vorgekommen.
Man sagt, General Clinton werde
zu=
rückberuffen werden. Lord Cornwallis
wird mit verschiedenen Offiziers von
sei=
ner unglücklichen Armee alle Augenblick
hier erwartet.
Aufgebrachte Prisen; ein französischer
Kapper in Londonderey; 1 schwedisches
Schiff mit Masten, Hanf, Eisen, Theer
in Leeth, die Ladung gehörte einem
hol=
ländischen Schiffe, welches in Norwegen
überwintern wollte; es kam von Bergen,
und gieng nach Rotterdam; 1
holländi=
sches Schiff von Amsterdam nach Boston
mit Kaufmannsgüter ꝛc. in Falmouth;
1 spanisches Paquetboot von Cadix nach
Bordeaux in Penzance. Der Kapitain
Mackride auf der Fregatte Artois von 40
Kanonen, hat unter dem 4. dieses aus
dem Humberfluß der Admiralität
gemel=
det, daß er den 3. dieses 2 Kaper von
Amsterdam, Herkules und Mars, Kapit.
Hogenboom, Vater und Sohn, erobert.
Diese beyde holländische Kaper waren den
30. Wintermonat aus den Texel
gelau=
fen, und hatten weiter nichts als ein
Fischerboot erobert. Ein amerikanisches
Schiff, der General Washington, von 28
Kanonen in Halifax; ein französisches
Schiff von Port au Prince mit rohen und
geläutertem Zucker, Syrop, Rum, Ta=
back, welche Ladung, ohne das Schiff,
so 3000 Pf. St. werth, auf 25000 Pf.
Sterl. gerechnet wird, in Penzance; eine
französische Snan von 28 Kanonen,
Royal Louis genannt, an der Küste
von Jrrland; mit heut aus
Newfound=
land eingegangenen Depeschen, hat man
Nachricht erhalten, daß die königliche
Kreuzer 6 grosse amerikanische Kapers in
St. John eingebracht.
Londen, den 12. Christmonat.
Seit einigen Tagen spricht man stark
von einem Wechsel in dem Ministerio.
Sollte er eigentlich vor sich gehen, so
wird doch in dem angenommenen
Sy=
sten, den Krieg auf künftiges Jahr mit
allem Nachdrucke fortzusetzen, keine
Ab=
änderung geschehen. Einige erhabene
Personen von der Widerspruchsparthey
dörften nur in das Ministerium
über=
setzt werden, so sind wir sicher, daß des
Hofes Absichten keinen Rückgang leiden.
England kann dermalen mit dem Hause
Bourbon keine Vergleichspunkten
einge=
hen. Der künftige Seezug wird
wahr=
scheinlicherweise erst den Streit zwischen
uns, und den Höfen zu Versailles, und
Madrid entscheiden. Es verhält sich
nicht also zwischen Eng=und Holland.
Die Ausgleichung zwischen beyden
Mäch=
ten wird dermalen für eine ausgemachte
Sache angesehen. Es heißt sogar, un=
ser Hof werde die Jnsel St. Eustache,
auch die Kolonien Berbices und
Esseque=
bo zurück geben, und auf die Erfüllung
der zwischen beyden Nationen
bestehen=
den Verbindlichkeiten, von Seiten der
Generalstaaten Verzicht thun; die ein=
und andrerseits gemachten Beuten sollen
den Eroberern verbleiben; dagegen aber
Jhre Hochmögende den zwischen den
Am=
sterdamer Privatleuten und den
Sachwal=
tern des amerikanischen Congresses
ge=
machten vorläufigen Traktat mißbilligen.
So lauten wenigstens die deshalb hier
herumgetragenen Gerüchte.
Der Admiral Rodney ist wirklich nach
Portsmouth aufgebrochen, von da er
mit einem Geschwader von
Kriegsschif=
fen, und einer zahlreichen nach West=und
Ostindien bestimmten Kauffartheyflotte
absegeln wird. Der General Vaughan
ist nicht, wie verlautete, mit ihm
abge=
gangen, sondern war noch gestern mit
seinem Bruder, Lord Lisbourne, bey
Hofe. Die Nachrichten aus unsern
Jn=
seln melden, daß, wie man vermuthete,
die Feinde bey der Rückkehre des Grafen
von Grasse in den dasigen Gewässern eine
Unternehmung versuchen dörften; allein,
auf Jamaika sowohl, als auf den andern
Eiländern hatte man die nöthigen
Vor=
kehrungen zu einem nachdrücklichen
Wi=
derstande gemacht.
Die wahre Bestimmung des 15. Rei=
henschiffe starken Geschwaders unter dem
Admirale Kempenfeld ist für das
Publi=
kum bisher ein Geheimniß. Dasselbe
wird auf der Höhe von Brest vermuthet,
wenn es eigentlich den Auftrag hat,
mit dem französischen Geschwader
anzu=
binden. Letzterer wird sicher in die See
gestochen haben, wenn ihm keine
Gegen=
befehle von Hofe zugegangen sind. Man
ist folglich eines Seewesens gewärtig.
Ein französisches Schif, so zum
Recog=
nosciren ausgesandt war, ist von unserm
Geschwader aufgebracht, und nach
Ply=
mouth geschickt worden. Einige
vermu=
then, Kempenfeld gehe dem Commodore
Johnstone entgegen; andere hingegen sind
der Meynung, er werde die
Kauffarthey=
flotte von Quebec einholen.
Der brittische Admiral in den Dünen
soll in Arrest seyn, weil er den
hollän=
dischen Admiral, Grafen von Byland,
welcher die dänische Flagge aufgesteckt
hatte, durch die Manche gelassen hat.
Am 7. brachte das Unterhaus die Bill
wegen verdächtiger Personen ins Reine,
und beschloß in der Subsidiensache, daß
4 Schilling vom Pf. Sterl. auf den
Län=
dereyen, imgleichen die Abgabe vom Malz,
Birn=und Aepfelwein gehoben werden
sollte. Dieses beträgt 2750000 Pf. Sterl.
Am 10ten wurde diese Entschließung
genehmigt.
Anzeige
von der Kunsthandlung Artaria und Komp.
auf dem Kohlmarkt, der Michaelerkirche
gegenüber.
Wir haben zwar vor der Ankunft Jhrer kais.
Hoheiten des Großfürst und Großfürstin von
Rußland, die Portraits dieser hohen Personen
in Kupfer stechen, und gleich nach der Ankunft
herausgegeben; allein da man bey ihrer hohen
Anwesenheit gefunden, daß die 2 Gemälde,
nach welchen sie gestochen worden, nicht am
besten gleichten, so bestrebten wir uns um
bes=
sere, um damit nun wahre und richtige
Bild=
nisse besagter kaiserl. Hoheiten zum Vergnügen
der Liebhaber zu liefern. Das vom
Großfür=
sten ist bereits vorhanden, und zu haben, je=
nes von der Großfürstin wird binnen 8 Tagen
fertig seyn. Der ohnehin genugsam bekannte
Herr J. E. Mansfeld hat sie beyde gestochen,
und somit glauben wir von der Nettigkeit des
Stückes, richtige Zeichnung, und zuverlässige
Aehnlichkeit hier nicht viel anführen zu dörfen,
denn die verschiedene bereits herausgegebene
Sammlung
8vo
Portraits werden für uns das
Wort führen, und sich gewiß von den Kopien
und Nachgeahmten, welche nur durch die
Ver=
zierung eines (zu allem aber dienlichen) Na=
mens die Gestalt eines etwas grössern
For=
mats bekommen haben, in den Augen eines
jeden Kenners und auch Liebhabers der auf
Zeichnung, Haltung, und das Sanfte der Masse,
des Schattens und Lichts, ohne von der Reine
der Ausführung zu reden, sehen will, sich
ziem=
lich unterscheiden werden. Der Preis ist wie
gewöhnlich jedes zu 24 kr. alle jene aber, die
die erstern gekauft haben, und solche
zurück=
bringen, oder schicken wollen, bezahlen nur die
Hälfte. — So bald als möglich wird auch das
Portrait der durchl. Prinzessin Elisabeth von
Würtemberg, und von der regierenden
russi=
schen Kaiserin Maj. in gleicher Grösse und
Aus=
führung folgen.
„ Cleopatre qui montre 2 Auguste la Buste
de Jules Cæsar. “ Dedié a S. A Imp. Ma-
dame la grande Duchesse de Russie, née
Princesse de Würtemberg & c. publiée par
Ar-
taria & Comp. a Vienne.
.Nach dem
Ori=
ginalgemälde des Pompeo Battoni, welches
ich in der k. k. Gallerie im Belvedere befindet,
gestochen von Querin Marck, 3 fl. — Dieses
neue prächtige Blatt macht den Gegentheil zu
La mort de Maré - Antoine
, so Wille in
Pa=
ris l. J. 1778 verfertigte, und es Sr. k. Ho=
heit dem Großfürsten zueignete. Herr Marck
hat sich mit seinem Griffel so verhalten, und
es durch unausgesetzte Mühe dahin gebracht,
daß dieses Werk neben seinem Kompagnon
herz=
haft hängen kann. Das weitere Lob, so es
verdienen mag, mögen Kenner und
Kunst=
freunde entscheiden.
XII
Lieder aus den besten Dichtern, in die
Musik gesetzt, beym Klavier zu singen, vom
Fürst Esterhazyschen Kapellmeister Herrn
Jo=
seph Haydn, erster Theil, 1 fl. 30 kr. —
Musik und Text, alles ist deutlich und rein
ge=
stochen (nicht gedruckt) — Auch sind die 6 ganz
neue Quartetten für 2 Violinen, Viola und
Violoncello dieses grossen Mannes in größter
Beschäftigung der Auflage, und hoffen es in
ungefehr 4 Wochen herausgeben zu können.
Erinnerung.
Bey Math. Domizy, burgerl. Buchbinder, in
seinem Gewölbe bey der St. Peterskirche
ist zu haben:
Theologische Untersuchung einiger
untheolo=
gischen Meinungen der ehrwurdigen P. P.
Franziskaner, 3te Auflage, 8vo mit einem
Kupfer geziert, gebund. 24 kr.
Anzeige.
Jn der Geroldischen Buchhandlung am
Kohl=
markt Nr. 138, wie auch bey Sebastian Hartl,
bürgerl. Buchbinder, in der Singerstrasse, in
seinem Gewölbe bekömmt man für 10 kr. ge=
bunden:
Meine Wünsche
zum
neuen Jahre.
Difficile est Satyram non scribere.
Anzei
Joseph Leichamschneider, burgerl. Caffesieder
in der Leopoldstadt Nr. 1, macht hiemit dem
verehrungswürdigen Publikum zu wissen, daß
er jüngst die allergnädigste Erlaubniß, im ersten
Stock, wo man sowohl durch das Caffehaus, als
ruckwerts hinaufgehen kan, ein Billard zu halten,
und alle erlaubte Kommerzspiele daselbst zu
ge=
ben, bewirket hat. Da nun in dem grossen und
kleinen daranstossenden Zimmern im ersten Stock
kein Tabak, wohl aber in dem allda mit einem
besondern Eingang für die Tabaksliebhaber
be=
stimmten Kabinette, gebraucht wird: so wird
jederman mit allen Gattungen warmen
Geträn=
kes sowohl, als mit Erfrischungen, bestens
be=
dient werden.
Herrschaftsgebäude zu verlassen.
Jn dem in der Leopoldstadt an der
Jäger=
zelle liegend vorhin gewest gräflich
Czerninisch=
nunmehr aber sogenannt Wimmerischen
Gar=
tengebäude Nr. 374. ist der schöne grosse Saal,
sammt 10 Stück regulairen Nebenzimmern, dann
einer Kammer, geräumigen Kuchel, und dem
Keller; auch erfoderlichen Falls der
vorhande=
nen noch mehreren Zugehör täglich nach
Be=
lieben, tag=wochen=monat=oder jahrweise
in Bestand zu verlassen und sich deshalb bey
dem hierüber gerichtl. aufgestellten
Admini=
strator Herrn Joseph Edlen v. Mayerberg, k. k.
Truchseß, und ni. öst. Landrath, im
Kirchne=
risch=oder Leeberischen Haus Nr. 384 an der
hohen Brücke anzumelden.
Billard zu verkaufen.
Auf der Laimgrube im rothen Krebs ist ein
sehr schönes auf sächsische Art gearbeitetes
Bil=
lard zu verkaufen. Die Liebhaber können das
mehrere beym Wirth daselbst erfahren.
Buchhandlung zu verkaufen.
Nachdem sich nun unterschiedliche Käufer um
die Krüchtensche Universitäts=Buchhandlung
all=
hier im Seizerhof eingefunden, worunter einige
Meistbietenden mit ihren darauf gelegten
Prei=
sen gleichstimmig verharret; als werden sowohl
die gesammte sich schon angemeldte Herren
Käu=
fer der Krüchtenschen Buchhandlung, als auch
jene, welche vielleicht erst neuerdings zu solchem
Kaufe ein Belieben wagen möchten, höflich
ersucht, längstens bis Ende Jäners 1782 in
dem nämlichen Krüchtenschen Buchhandlungs=
gewölbe im Seizerhof zu erscheinen, damit
end=
lich, bis auf die Haupterfodernissen, der Kauf
ofterwehnter Buchhandlung, mit Vorwissen
aller daran theilnehmenden Partheyen zu
Stan=
de komme.
Bergkuren zu verkaufen.
Es werden neun Kur (von dessen Gruben
der Zeit eine Guthabung über 3000 fl. vorhan=
den, folglich keine Zubuß mehr zu bezahlen ist)
blos um die bekannt geringe bergämtl. Schä=
tzung pr. 23 fl. käuflich hindangegeben, und ist
dieserwegen das mehrere in dem hiesigen
Zei=
tungskomtoir zu erfahren.
Pferde zu verkaufen.
Jn Sr. Excell Graf Traunischen Behausung
in der obern Schenkenstrasse, Nr. 54, stehen vier
rappete Hengsten, 15 bis 16 Fäust hoch, vierjäh=
rig; dann ein lichtbrauner Wallach, 16 Fäust
hoch, und auch vierjährig, welche sowohl in der
Stadt, als auch auf dem Lande zu gebrauchen
sind; wer also ein Belieben trägt, diese Pferde
anzusehen, und zu kaufen, der kan sich dießfalls
bey dasigem Hausmeister anfragen.
Licit. Effekten.
Den 3. Jäner werden auf Verordnung
ei=
nes löbl. Stadtmagistrats am
Stockameisen=
platz in neuen Settischen Haus Nr. 610 im
ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftseffek=
ten, als etwas Silber, Sackuhr, Schnallen,
Dosen, tüchen und zeugene Mannskleider, bor=
dirte Westen, Wäsche, Hänguhr und mehrere
Fahrnisse zu den gewöhnlichen Stunden
licitan=
do ververkauft.
Licit. Bücher.
Auf Verordnung eines hochlöbl. k. k. ni öst.
Landrechts wird den 7. Jäner und folgende
Tage, im Schottenhof, auf der Stiege nächst
dem Thor, linkerhand im ersten Stock, die
wey=
land gräflich=Gulds=Starhembergische
Bib=
liothek den Meistbietenden gegen baare
Bezah=
lung dahingegeben werden. Der Katalog
da=
von wird in der Singerstrasse, in der Edeln
v. Ghelenschen Buchhandlung Nr. 931
ohnent=
geldlich ausgegeben.
Licit. Pferde.
Künftigen 11. Jäner 1782 vormittag nach
9 Uhr werden auf der Esplanade vor dem
Kärntnerthore eine Anzahl junger Pferde oder
Cavallerie=Rimonten von Euirassier=und
Dra=
goner=Schlag, die noch keine Dienste gethan
haben, und von welchen kein einziges estropirt
ist, käuflich hindangelassen; welches also denen
Kauflustigen hiemit zur Nachricht bekannt
ge=
macht wird.
Licit. Niedermayerische Haus zu Baaden.
Von N. Richter und Rath der landesfürstl.
Stadt Baaden wird hiemit zu wissen gemacht:
welchergestalten Herr Joseph Schwaab, k. k.
Kammerjubelier in Wien, wider Joseph
Nie=
dermayr, burgerl. Bäckermeister alhier, und
Christina dessen Ehewirthin, sowohl bey dem
löbl. freyherrl. Doppelhof v. Dirischen=als
zugleich auch aufgestellt Stadt Baadnerischen
Jud. deleg. in pcto debiti
die wirkl. Licitirung
der den Beklagten eigenthümlichen, alhier zu
Baaden in der Stadt liegenden Behausung und
Backgerechtigkeit erhalten; als wird zur 2ten
Licitirung gedacht Niedermayrlischen Haus und
Backgerechtigkeit, nachdem die erstere fruchtlos
verstrichen, der 12. Jäner 1782 bestimmet.
Wer nun jetztgemeldte Behausung und
Back=
gerechtigkeit zu kaufen gedenket, beliebe sich
die=
sen Tag früh um 9 Uhr alhier auf dem
Rath=
haus einzufinden.
Licit. Pinitschische Effekten zu Schottwien.
Von der gräflich Wallseggischen
Herrschafts=
kanzley Schottwien wird hiemit kund gemacht,
daß nach Absterben Anton Pinitsch, eines im
hiesigen Markt Schottwien behaust gewesenen
Bürgers, dessen ruckgebliebene
Verlassenschafts=
effekten als etwas Silber, gute Perla und
Granaten, Zinn, Kupfer, Wäsche, Better,
verschiedene Manns=und Frauenkleider, Wein,
und Fässer, 4 Pferde samt Kalleß und
Fuhr=
wägen, dann all übrig vorhandene Kuchel=und
Wirthschafts=Geräthschaften den 14. und 15.
Jäner 1782 licitando gegen baare Bezahlung
verkauft werden sollen. Daher all jene, so
von obigen Effekten etwas zu kaufen gedenken,
obige 2 Täg in des bemeldten Pinisch
innge=
habten Behausung Nr. 38 alhier fürgegeladen
werden.
Licit. Luggauerisches Haus im Lichtenthal.
Von dem fürstl. Aloysi Joseph
Liechtenstein=
nischen Vormundschaft Verwalteramts allhier
im Lichtenthal, wird hiemit jedermäniglich zu
vernehmen gegeben: Es sey nach
testato
erfolg=
ten Hinscheiden der Elisabeth Luggauerin, Haus=
innhaberin beym goldenen Rössel allda sel auf
Anlangen derselben Testamentexekutoren Hrn.
Zacharias Zoller, dermaligen Pfarrers, und
Franz Anton Stellik, Meßners allhier
verord=
net worden, daß das derselben gehörig geweste,
zum goldenen Rössel genannt, und mit der
Weinschanksgerechtigkeit versehene Haus Nr. 93
öffentlich feilgeboten, und licitando verkauft
werden soll, wozu also der 30. Jäner 1782
früh um 9 Uhr bestimmt worden ist. Dieje=
nige demnach, welche vorbemeldete Behausung
käuflich an sich zu bringen gedenken, haben an
obbestimmten Tag und Stunde in der allhiesi=
gen Amtskanzley
ad licitandum & concluden=
dum
zu erscheinen.
Licit. Haus zu Korneuburg.
Mathias Böhm, burgerl. Mühlermeister, ist
gesinnet, sein innhabendes Haus zu Kornneuburg
Nr. 206 samt Gewerb, und Freyheit Mehl und
Brod zu verkaufen, dann die Schifmühl, und
Grundstücke, bestehend in 10 Joch Aecker in
ei=
nem Stück, mehr 2 Joch beysammen, 1 Tagw.
Wiesen, Obst=und Grasgarten, ein Weingart,
Pferde, Kühe, mehrere Wägen und Kalessen,
andere Hauseinrichtungen, und
Hausnothdurf=
ten, auch verschiedene Meublen, käuflich
hindan=
zugeben; wer also gesinnet ist, alles zusammen,
oder einzeln etwas an sich zu bringen, der
be=
liebe den 30 Jäner 1782 bey dem Eigenthumer
sich einzufinden.
Licit. Endlische Haus zu Erdberg.
Von der Amtskanzley der
Haggenmülleri=
schen Herrschaften Erdberg und Altlerchenfeld
wird hiemit jederman kund gemacht: Es sey
über das von der Elisabeth Thomaßin, ge=
bohrner Endlin, wider den Joseph Endel, und
Sebastian Werner beschehenen Anlangen
ver=
anlasset worden, daß das zu Erdberg liegende
Barbara Endlische Verlassenschaftshaus Nr. 19
auf die Gefahr des Sebastian Werner, als
vorhinnig gewest Meistbietenden, nochmal
feil=
geboten werden soll. Da nun zu diesem Ende
der 31. Jäner 1782 bestimmt worden; so
ha=
ben diejenige, welche das gedachte Haus zu
kaufen willens sind, an den bestimmten Tag
früh um 9 Uhr in der nächst dem rothen Thurn
Nr. 675 im ersten Stock befindlichen
Amts=
kanzley zu erscheinen, folglich der weitern
Be=
handlung abzuwarten.
Convoc. Joh. Georg Hologer.
Von des von der gräfl. Herrschaft
Graven=
egg verordneten
Jud. del
. wird hiemit
jeder=
mäniglich kund gemacht: Es sey wegen
über=
häuft hervorgebrochenen Schuldenlasts des
jün=
gern Johann Georg Hologer Herrschaft
Gra=
venegger Unterthans zu Weikersdorf über
des=
sen sämtliches Vermögen eine Ganthandlung
zu verhängen für nöthig befunden worden. Da
nun zu, Anmeld=und Liquidirung der 18.
Jäner 1782 bestimmt worden, als werden
die=
jenige, welche an obbesagten Johann Georg
Hologer einige Foderungen, oder Sprüche
ha=
ben, oder zu haben vermeinen, an
obbenann=
ten Tag nachmittag um 2 Uhr in meiner
Jud.
del.
am Michaelerplatz vom Nationaltheater
gegenüber Nr. 3 im 3. Stock habenden
Woh=
nung entweder persönlich, oder durch
hinläng=
lich instruirte Gewaltsträger alsogewiß zu
er=
scheinen, ihre Foderungen und Sprüche anzu=
melden, und zu liquidiren haben, wie im
widri=
gen die Anwesende mit ihren Nothdurften
ver=
nommen, und was rechtens ist vorgekehrt
wer=
den wurde.
Convoc, Fr Lieutenant Koppin.
Von dem löbl k. k. Hohenlohischen
Jnfan=
terieregiments wird hiemit jedermäniglich sowohl
An=als Abwesenden, den daran gelegen, zu
wissen gemacht; Es ist die geweste Frau
Lieu=
tenant Koppin, gebohrne Kissing den 7. Ok=
tober 1780 zu Leutmeritz
ab intestato
verstor=
den. Da zu Ausfindigmachung des etwa
ob=
habenden
æris alieni
, und deren standhaften
Verlassenschaftsabhandlung eine
Konvokations=
tagsatzung anzuberaumen für nöthig befunden
worden; als werden alle, welche an der
ver=
storbenen Frau Lieutenant Koppin, oder ihrer
Verlassenschaft
quocunque titulo
einige
Sprü=
che und Foderungen zu haben vermeinen, auf
den 31. Jäner 1782 vormittag bey dem
Regi=
mentsgericht im Staabsquartier entweder
per=
sönlich, oder durch einen hiezu genugsam
Be=
vollmächtigten
sub clausula præclusi
um so
ge=
wisser zu erscheinen, und ihre Foderungen zu
liquidiren, oder ihr Erbrecht zu erweisen haben,
als im widrigen Fall ohne weiters mit den
An=
wesenden fürgegangen, den Abwesenden aber
ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Staabsquartier Leutmeritz den 16. Dec. 1781.
Convoc. Anton Pinitsch.
Von der gräfl. Wallseggischen
Herrschafts=
kanzley Schottwien wird hiemit kund gemacht:
Es sey der Anton Pinitsch, ein in dem
hiesi=
gen Markt Schottwien unterthänig behaust
ge=
wester Burger, und verwittweter
Schuhmacher=
meister, ohne Unterlassung eines Testaments
verstorben, um diese rückgebliebene
Verlassen=
schaft haben sich zwar dessen hier vorhandene
Geschwisterte, und Bruderskinder zu Erben
er=
klärt. Da aber noch eine Schwester von
obi=
gen Erblassers Namens Barbara Pinitschinn
(von welcher ihr dermaliger Aufenthaltsort
un=
wissend) vorhanden seyn soll; so wird dieselbe
sowohl, als jene, so an obbesagter
Verlassen=
schaft erbs=oder schulden halber einige Sprüche
und Foderungen zu haben vermeinen, den 31.
Jäner 1782 früh um 9 Uhr in der hiesigen
herrschaftl. Amtskanzley um so gewisser zu
er=
scheinen, und ihre vermeintliche Sprüche und
Foderungen zu erweisen haben, als im
widri=
gen mit Verhandlung dieser Verlassenschaft,
und was rechtens ist, der Ordnung nach
ex
officio
fürgegangen werden soll.
Citat. Anton Dein, und seine Gläubiger.
Von der Amtskanzley der fürstl. Kolloredi=
schen Herrschaft Staatz, allen den daran gele=
Jn der Wapplerischen, vormals Bernardischen
Buchhandlung, dem hintern Thore der
Kriegs=
kanzley gegenüber, sind nebst sehr vielen andern,
auch folgende neue Bücher zu haben:
Taschenbuch für Kinder, ein Geschenk aufs Jahr
1782. 8. Halle 1782. 1 fl.
—— für Scheidekünstler und Apotheker auf
das Jahr 1782, 8. Weimar 40 kr.
Uiber den Kanzelstul, und wie derselbe zu
ver=
bessern etwas für Beamte, Advokaten,
Sekretaire, Kanzlisten, Schreiber ꝛc. 8.
Frankf. 15 kr
Schicksale eines Praktikanten von 55 Jahren,
als eine Warnung für die Herren
Studen=
ten, 8. Wien 1781 15 kr.
Entwurf eines erzbischöfl. Cirkularschreibens
an seine Bischöffe über die Toleranz der
Pro=
testanten in den k. k. Erbstaaten, 8. Wien
1781. 12 kr.
Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen fürs
Jahr 1782, m. K. von Chodowiecki, nebst
den neuesten Frauenzimmermoden in Kupfer,
8. Göttingen, brochirt, 45 kr. Dasselbe
französisch 45 kr.
Poetische Blumenlese auf das Jahr 1782. 8.
Göttingen 45 kr
Neujahrsgeschenke fürs Frauenzimmer auf das
Jahr 1782. 12. Berlin 30 kr.
Musikalischer Almanach auf das Jahr 1782.
8. Alethinopel, 36 kr.
Nürnberger Kinderalmanach auf das Jahr 1782.
m. v. K. 8. Nürnb. 1 fl.
Grundriß zu einem Erziehungsversuche, 8. das.
1781. 20 kr.
De ad cives, dum Augustæ lmperatricis,
Reg Apost. Mariæ Theresiæ statua
mar-
morea marmoreo colosso sumptibus Rev.
Don. M. Görgei de Toporcza, in foro
L. R. civitatis Strigon. ritu solenni
super-
poneretur, 8. Pastini 1781. gebund. 10 kr.
A Pierre le grand au sujet du passage de LL.
AA. Imperiales Paul Petrowitz & Marie
Fedorowna par l'Abbé Boujart, 4. à
Vien=
ne 1781. broché 7 kr.
Karl Haldingers Eintheilung der k. k. Natu=
raliensammlung zu Wien, 8. 1782. 20 kr.
Reise von Wien nach Paris, in Briefen an
einen Freund, 8. Wien 1781. 20 kr.
Jn der von Ghelenschen Buchhandlung
in der Singerstrasse dem St. Stephansthore über im v. Mannerischen Hause Nr. 931
sind nebst vielen andern Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch folgende zu haben:
Einleitung in die französische Sprache, erster Theil zum Gebrauch beym mündlichen
Unter=
richt der Anfänger, gr. 8. Leipz. 1781. 36 kr.
Platonis Menexenus & Periclis thucydidei oratio funebris, recensuit & animadversioni-
bus illustravit Jo. Chr. Gottleber, 8. maj. Lips. 1782.
Gründe (die ersten) der italiänischen Sprache in 30 Lrktionen oder Tabellen, nebst Fragen,
8. Berlin 1781. 12 kr.
B⟨e⟩seke (Johann Melchior Gottlieb) Entwurf eines Lehrbuchs der natürlichen Pflichten, 8. Mi=
tau 30 kr.
B⟨a⟩chmann (Johann) Anfangsgründe der Naturhistorie, 8. Frankf. u. Leipz. 1777. 30 kr.
Beschäftigungen (angenehme9 in der Einsamkeit, oder tausend Stück auserlesener Anekdoten,
2 Theile 8. Leipz. 1781. 54 kr.
Briefe für junge Leute, nebst einer praktischen Abhandlung von dem guten Geschmack in
Brie=
fen von C F. Gellert, 8 Frankf. v. Leipz. 1771. 21 kr.
—— Rosaliens an ihre Freundin Mariane von Sr**. von der Verfasserin des Fräuleins von
Sternheim, 3ter Theil, 8. Altenb. 1781. 1 fl. 21 kr.
Dormers Briefwechsel, 8. Berlin 1788. 30 kr.
Bayers (Jakob) kurze Einleitung der griechischen Sprache a. d. Lateinis. übers. und mit
Zu=
sätzen vermehrt. 8. Augsb. 1782 15 kr.
Blendwert (das) eine komische Oper in einem Aufzuge, 8. Gotha 1781. 15 kr.
Drillinge (die) ein Lustspiel in 4 Aufzügen, 8. Gotha 1781. 30 kr.
Anne und Adelwert, eine dramatische Scene, 8. Salzb. 1781. 6 kr.
Englische Spion (der) ein Trauerspiel in 5 Aufzügen, von Vierthaler, 8 das. 1781. 15 kr.
Fausts (Doktor) Leibgürtel Posse in einem Akt mit Gesang nach Rousseau von Wylius, der
Gesang von Schink, 8. Gotha 1781. 15 kr.
Theater der Ausländer, 3ter Band, 8. Gotha 1781. 1 fl.
Opern (komische) dre Jtaliäner, zum Gebrauch der deutschen Bühne, herausgegeben von Bock,
2ter Theil, 8. Leipz. 1782. 27 kr.
gen, hiemit anzufügen: Nachdem eine hochlöbl
ni. öst. Regierung unterm 26. Oktober, und
6. December d. J. verordnet hat, daß mit
Zu=
ziehung des von seinem Leutgebhaus zu
Ehrns=
dorf wegen Schulden entwichenen Anton Dein,
und seiner Gläubiger, eine nochmalige
Tag=
satzung
ad liquidandum & transigendum
an=
geordnet, im Fall aber zwischen beeden
Thei=
len kein gütlicher Vergleich bewirkt werden
könn=
te, was rechtens ist, vorgekehrt werden soll;
als werden er Anton Dein, und diejenige, wel=
che an denselben
sub quocunque titulo
etwas
zu fodern haben, den 27. Jäner. 1782
vor=
mittag um 9 Uhr in allhiesiger Amtskanzley
unausbleiblich erscheinen.
Jn der Sonnleithnerischen
Universitätsbuchdru=
ckerey am Franziskanerplatz Nr. 951 sind
folgende Stücke zu haben:
Sulzers Gedanken über den Ursprung, und die
verschiedenen Dienste der schönen Künste und
Wissenschaften, a. d. Französis, übers. von
F. C. Sonnleithner.
Schreiben eines österreichischen Pfarrers über
die Toleranz nach den Grundsätzen der
ka=
tholischen Kirche 7 kr.
Sind denn die Mönche dem Staate so unnütz,
wie man heutiges Tags glaubt? 7 kr.
Uiber das Recht der Regenten in Betref der
dogmatischen Bullen, 7 kr.
Uiber das unglückliche Schicksal der Gelehrten,
8 kr.
Betrachtungen eines österreichischen Pfarrers
über das Predigen und Katechisiren, 7 kr.
Katholischer Unterricht vom heil. Meßopfer,
24 kr.
Schreiben Pabst Benedikts
XIV.
an Joseph
Bischof zu Augsburg in Betref der frommen
Nonne Crescentia aus Kaufbaiern, 14 kr.
Philosophische Gedanken über die heimlichen
Eheversprechen, 7 kr.
Uiber den Mißbrauch der Billigkeit einiger
Her=
ren Räthe, von H** 10 kr.
Was hat der Regent für ein Recht über die
päbstlichen Bullen? 7 kr.
Bey Franz. Leopold. Grund, burgl. Buchbin=
der, in dem Gewölb beyn St. Stephanshaupt=
thor in der Kärntnerstrasse ist zu haben:
Die ganze heil. Schrift des alten und neuen
Testaments, nach der von der katholischen
Kirche angenommenen lateinischen
Uiberse=
tzung, in einer verbesserten Auflage
heraus=
gegeben, gr. 8. Prag im Verlage der k. k.
Normalschule 1781 in 2 feinen
Franzbän=
den 4 fl. 20 kr. in Leder mit Titl 4 fl.
Neu eingerichteter Prager Almanach zum
Nu=
tzen und Vergnügen auf das Jahr 1782,
gebund. 1 fl.
Verschiedene feine und ordinari Vers=und
an=
dere Sackkalender, mit und ohne Kupfer und
Spiegel.
Feindes Briefpapier mit verschiedenen Farben,
mit vergoldeten Schnitt, und seiner
Einfas=
sung mit und ohne Couvert, wie auch
ver=
schiedene Wisitbilleter.
Bey Joseph Gerold, kais. Reichshofbuchdru=
ckern und Universitätsbuchhändlern sind in
des=
sen Buchhandlung auf dem Kohlmarkt neben
dem schwarzen Lamm Nr. 138 nebst vielen
andern auch folgende Bücher zu haben:
Geographie universelle, exposée dans les
différentes Methodes qui peuvent abrégée
l'etude, & faciliter l'usage de cette
scien-
ce avec un Traité de la sphêre, par Mr.
Buffier, avec des eartes, gr 12. Paris 1774.
1 fl. 30 kr.
—— moderne, précedée d'un petit traité
de la sphére & du globe ornée de traits
d'Histoire naturelle & politique & termi-
née par une Géographie sacrée & eccle-
siastique & c. par Mr. l'Abbé Nicole de la
Croix, nouvelle Edition, 2 tomes, gr. 12.
Paris 1777. 3 fl. 30 kr.
Voyage dans l'Hemisphêre austral, & au
tour du monde, fait sur des vaisseaux de
Roi l'Aventure & la Résolution en 1772
74, & 75, écrit par Jacques Cook & cette
de Mr. Forster, traduit de l'Anglois, 6
to-
mes, gr. 8. Paris 1778. 13 fl.
Histoire des révolutions de Hongrie, ou l'on
donne une Idèe juste de son legitime
Gou-
vernement, 6 tomes, gr. 12. à la Haye
1739 6 fl.
—— d'Ecosse, sous les Regnes de Marie
Stuart & die Jacques VI. jusqu à
l'avene-
ment de ce prince à la couronne
d'An-
glettere, par Mr. Guillaume Robertson, 4
tomes, nouvelle Edition, gr. 12. à
Lon-
dres 1772. 5. fl. 30 kr.
Lettres de Madame la Marquise de Sévigné
à Madame la Comtesse de Grignan sa fille,
9 tomes, gr. 12. à Rouen 1780. 7 fl. 30 kr.
Mémoires de Maximilien die Béthune Duc de
Suily, Ministres de Henri IV. mis en ordre
avec des Rémarques, nouvelle Edition,
revue corrigée & augmentée, 10 tomes,
gr. 12. à Londres 1778. 10 fl.
Les Vies des Hommes illustres, de
Plutar-
que, traduites en françois, avec de
Ré-
marques historiques & criciques, par Mad.
Dacier, nouvelle Edition, revue & cor-
rigée, 14 tomes, gr. 12 à Mæstricht 1778.
15 fl.
De l'Etat & du fort, des colonies des
an-
ciens Peuples, gr. 8. Yverdon 1779. 1 fl.
15 kr.