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Wiener Zeitung

Nr. 99, 12. Dezember 1781

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[1]

Lißabon, den 30sten
Weinmonats.

Die Krankheit des Exmi=
nisters
, Marches Pom=
bal
fährt noch immer
fort höchst gefährlich zu
seyn und da er sich schon seit geraumer
Zeit fast in den letzten Zügen befindet,
so entstand bereits in hiesiger Hauptstadt
der Ruf von seinem Tode, der aber wirk=
lich
noch nicht erfolgt ist, doch ist man
dieser Nachricht täglich gewärtig; inzwi=
schen
hält sich sein Sohn, der Graf von
Deyras, mit seiner ganzen Famille, noch

immer zu Pombal auf, um seinem ster=
benden
Vater beyzustehen.

Der hiesige französische Bothschafter
pflegt öftere Staatsunterredungen mit
unseren Kabinetsministern, man weiß
aber noch nicht, ob unser Hof dem An=
sinnen
des allerchristlichsten Königes Ge=
hör
geben werde, indem es noch immer
scheint, daß die vollkommenste Neutrali=
tät
bey unserem Hofe das Uebergewicht
erhalte.

Malaga, den 2. Wintermon.

Am 30. verflossenen Monats liefen in
dem hiesigen Hafen 3 Schebequen, und
ein Binenländer des Königs, mit einem
eroberten engländischen Schiffe, der Tar=

[2]

tar genannt, ein; dasselbe hatte 18 Ka=
nonen
, und 54 Mann Besatzung, nebst
3 Offizieren, und einen Schifslieutenant
am Borde, und war mit Artillerie, Bom=
ben
, anderen Kriegsbedürfnissen, auch
mit Steinkohlen, und Kleidungsstücken
für die Besatzung von Gibraltar befrach=
tet
, wohin es in der vorgehenden Nacht,
vom 29. segeln wollte; unsere Schebe=
quen
, und andere Schiffe, die bey Punta
die Carnero liegen, entdeckten aber das
feindliche Fahrzeug bey Zeiten, liefen
schnell darauf aus, und eroberten selbes,
auf einen halben Schuß von der Batte=
rie
der Punta d'Europa, nach einem
2stündigen hartnäckigen Gefechte, wobey
4 Mann verwundet wurden. Da aber
eben ein starker Westwind die Oberhand
hatte, so konnten unsere Schebequen
nicht mehr in ihre vorige Bay einlaufen,
und kamen folglich hieher, ihre Beute
in Sicherheit zu bringen.

Madrid, den 13. Wintermon.

Durch einen aus Kadix bey Hofe an=
gelangten
Expressen erhielt man die Nach=
richt
, daß andere 70 Kauffartheyschiffe
aus Amerika glücklich in diesen Haven
eingelaufen sind; es sind die nämlichen
Schiffe, die bey der im verflossenen Mo=
nate
angekommenen, und bereits gemel=
deten
Flotte mangelten, weil sie, wie
gesagt worden, zu Madera sich vor An=
ker
gelegt hatten. Diese Schiffe bringen
abermal einen Schatz von 15 Millionen
harter Thaler an Waaren aus Neuspanien.

Da übrigens die Engländer sich alle
mögliche Mühe geben, der Festung Gi=
braltar
Hilfe zu verschaffen, so hat es
wieder einigen ihrer Schiffe gelungen, in
dasige Bay hinein zu schleichen, viele
andere aber mit Kriegs=und Mundvor=
rath
befrachtete feindliche Schiffe, die
ebenfalls durchzukommen trachteten, sind
den unsrigen in die Hände gefallen. Das
Feuern wird beyderseits mit gleicher Leb=
haftigkeit
fortgesetzt, nur merkt man,
daß die feindliche Besatzung täglich schwä=
cher
wird. Zwey unsrige Regimenter
sind aus dem Lager bey St. Roch nach
Kadix abmarschirt, allwo nächstens eine
Einschiffung nach Amerika vor sich gehen

soll, die einige nach Guatimala, andere
aber um Jamaika anzugreifen, bestimmt
wissen wollen.

Aus Mahon wird berichtet, daß ein
Soldat vom Regimente Antonia zu den
Engländern entloffen sey, und dem
Befehlshaber der Festung. St. Philipp
einen schwach besetzten Posten, oder Cala,
angezeigt habe, worauf 700 Engländer
durch diesen Posten eindrangen, und eine
Batterie angriffen, deren Verwüstung
ihnen auch gelang; 30 Mann, und 10
Offiziere, so diese Batterie besetzt hatten,
wurden umrungen, sie flüchteten sich
zwar in einen kleinen Thurm, wo sie sich,
so lang sie Pulver und Munition hatten,
tapfer wehrten, endlich mußten sie sich
aber dennoch auf Diskretion ergeben.
Die Offiziere durften, auf ihr gegebenes
Ehrenwort, während diesem Kriege,
wider Großbrittannien nicht mehr zu die=
nen
, mit ihrem Gepäcke wieder in das
Lager zurückkehren. Am ersten dieses
thaten die Feinde einen anderen Ausfall
mit 300 Mann, der aber für sie nicht
glücklich ausfiel, denn sie wurden mit
einem Verluste von 200 Mann, an Todt=
und Verwundeten, und Gefangenen, in
die Festung zurück gejagt, weil ihnen
unsere Leute auch auf den Rücken gekom=
men
waren. Von diesem Vorfalle er=
wartet
man noch den Ministerialbericht
des Herzogs von Crillon.

Paris, den 27 Wintermon.

Bey dem am 5. Herbstmon. in der Che=
sapeack
Bay von der Schiffsarmee des
Grafen von Grasse gehaltenen Seegefech=
te
sind folgende Offiziers verwundet wor=
den
: die Herren Marquis de Chabert
Schiffskapitain, und Kommendant des
Saint Esprit; de Montecles, Kapitain,
und Kommendant des Diademe; Graf
von Framond, Kapitain, und kommen=
dant
des Caton; de Champmartin, 2ter
Kapitain des Marseillois; und von Gou=
zillon
, 2ter Kapitain des Reflechi.

Die Herren Goyon von Vauroault,
l'Hermitte, Maillanne, und Destourres,
Schifslieutenants; von Krieger, Schifs=
lieutenant
, ein Dähne; und von Hau=
guen
=Houzen, Schifsfähnrich, ein Schwe=

[3]

de; Auvray de la Balaiziere, und le
Cordier, Fregattenlieutenants; von Bro=
chereuil
und Dalmas, Hilfsoffiziere; und
von Sambuey, Flaggengarde.

Die Herren Bertrix, Kapitain bey dem
Regimente de la Sarre; Tachereau, Lieu=
tenannt
beym Regimente Augoumois;
und Bardin de la Salle, Lieutenant beym
Regimente Brie.

Vom Vorgebirge der guten Hofnung
haben wir durch das Schif Grand=Bourg,
so den 7. Weinmonats, nach einer 64tä=
gigen
Fahrt zu Kadix eingelaufen ist,
Briefe erhalten, die uns im Wesentlichen
Nachricht geben, daß das Geschwader
des Ritters von Suffren jenem des Ka=
pitain
Johnston in dasigen Gewässern
glücklich vorgekommen sey; welcher Zu=
fall
diese beträchtliche Kolonie vor einem
feindlichen Ueberfalle sicherte, der gewiß
gelungen haben würde, wenn Frankreich
keine Verstärkung dahin geschickt hätte.
Der Freyherr von Plettenberg, dasiger
Gouverneur, lobet sehr das Betragen
des Grafen von Conway, die gute Manns=
zucht
der Truppen, und die treflichen
Anstalten, so letzterer machte, um den
Platz in Sicherheit zu setzen.

Die Goelette, der Graf von Estaing
genannt, von 60 Tonnen, und 6 Kano=
nen
, unter den Befehlen des Kapitain
Laurenz Gingetz, so aus Martinique den
15. Herbstmon. unter Segel gieng, ist
den 14. dieses mit einer Ladung von Zu=
cker
und Koffee, auf der Garonne ange=
kommen
; sie hatte eine engländische Beute
von 300 Tonnen mit Cabiljau befrachtet,
bey ihr, deren Werth auf 300000 Livres
geschätzt wird.

Die königl. Akademie der Jnschriften,
und schönen Wissenschaften hielt den 13.
dieses ihre öffentliche Versammlung; bey
dieser Gelegenheit wurde verkündigt,
daß sie zum Preiß für das St. Martins=
fest
des Jahres 1779 die Frage aufge=
stellt
hatte, zu untersuchen: welche wa=
ren
bey den verschiedenen Völkern Grie=
chenlands
und Jtaliens die Namen und
Attributa des Pluto, und der Gottheiten
der Hölle, die Proserpina ausgenommen,
weil diese schon in einer andern Preis=

frage vorkam; worin besteht der Ursprung
und die Ursachen dieser Attributen? und ha=
be
die Akademie damal schon die Gelehrten
eingeladen zu untersuchen, welche Bild=
säulen
und berühmte Gemälde diese Gott=
heiten
vorgestellt, und was für Künstler
durch diese Werker sich besonders aus=
gezeichnet
haben. Dieser nämliche Ge=
genstand
würde auf St. Martin 1781
gegen einen doppelten Preis ausgesetzt,
und sie schlägt ihn neuerdings gegen ei=
nen
dreyfachen Preis, so aus 3 Denk=
münzen
, jede von 500 Livres, auf St.
Martin 1783 zur Preisfrage vor. Da der
König sich gewürdigt hat diesen Preis in
seine ehmalige Vollkraft zu setzen, so die
Verminderung der jährlichen Zinnse auf
alle 2 Jahre hinaus zu verschieben =
thigte
, so wird die Akademie ihren alten
Gebrauch wieder herstellen, und ihre
Preise alljährlich austheilen, nach der
eigentlichen Willensmeinung ihres Stif=
ters
, des seligen Grafen von Caylus.

Das Dichtern und Singen auf Dau=
phins
Geburt hört in Paris noch nicht
auf, und täglich kömmt eine neue Zufuhr
davon aus den Provinzen. Folgende
Reime scheinen die gesundeste Kritik da=
von
zu enthalten:

Vers à Monseigneur le Dauphin.

O Monseigneur, que votre fort est doux,
Non d'être pour gouverner la France;
Mais de ne pas avoir la moindre Cou-
naissance

De tous les mauvais vers, que nous for=
geons
pour vous.

* O Dauphin, wie sanft ist dein Geschicke!
Nicht weil du für Frankreichs Thron
gebohren bist, sondern weil du von
den schlechten Reimen, die wir für dich
schmiden, nicht das mindeste Kennt=
niß
hast.

London den 27. Nov.

Es ist den Franzosen gelungen, unsere
Truppen in Virginien zu besiegen. Der
Capitain Melcombe von der Schluppe
Rattlesnake traf vorgestern bei der Ad=
miralität
mit Briefen von dem Admira=
le
Graves d. d. 29sten Oct. ein, worin
er berichtet, daß Lord Cornwallis mit
den Truppen unter seinem Commando,

[4]

ungefähr 7000 Mann, welche den Kern
der brittischen Kriegsvölker in America
ausmachten, sich am 19ten Oct. in die
Nothwendigkeit versezt gesehen habe, ei=
ne
Capitulation mit den Franzosen ein=
zugehen
. Die Umstände dieser unglück=
lichen
Begebenheit sind ungefähr folgen=
de
: General Washington hat Sir Hein=
rich
Clinton durch seine vorgebliche Ab=
sichten
wider Newyorck hinter das Licht
geführt. Er brach plötzlich auf, und,
in Vereinigung mit dem französischen Ge=
nerale
, Grafen von Rochambeau, schlug
er den Weg durch Jersey nach der Che=
sapeack
ein, so, daß er verschiedene Ta=
ge
auf dem Marsche war, ehe und be=
vor
der brittische General zu Newyorck
seine Absicht entdeckte. Sobald die com=
binirten
Truppen gegen Yorcktown an=
gerückt
waren, machten sie sich gefaßt,
den Lord Cornwallis in seinen Verschan=
zungen
anzugreifen. Er seinerseits be=
werkstelligte
alle mögliche Maßnehmun=
gen
, ihnen sich zu widersetzen. Am 12ten
erhielt er die Nachricht, daß der Feind
auf 600 Meßruthen sich den brittischen
Linien genähert hätte. Es wurden durch
die Bomben und Kanonen 140 Mann
von seinen Leuten getödtet. Lord Corn=
wallis
ward dann auch schlüßig, wider
die Feinde zu halten. Hierauf eröffne=
ten
sie die Laufgräben wider ihn. Der
sandigte Grund war ihnen günstig, und
Lord Cornwallis hatte ihnen nur 12pfünd=
ner
zu widersetzen. Am 18ten kamen sie
bis 20 Meßruthen zu der Brustwehre
seiner Verschanzung, und foderten ihn
zur Uebergabe, unter der Bedrohung des
Sturmlaufens, wenn er sich weigerte,
auf. Bey dieser Lage der Sachen berief
der brave General den Kriegsrath, und,
weil ihm nicht bekannt war, daß unsre
Flotte am 19 ten Oct. zu seinem Entsaze
von Newyorck abgesegelt war, so capi=
tulirte
er unter den von den brittischen
Truppen zu Sartoga angenommenen Be=
dingnissen
. Man sezt hinzu, Tages vor
seiner Capitulation habe er einen ver=
zweifelten
Ausfall gethan, bei welchem
ein grosser Theil der feindlichen Werker
verwüstet, und fast das ganze Korps

der Bombardierer zu Schanden gemacht
wurde. Es stieß aber eine Verstärkung
frischer Truppen zu den Feinden, so,
daß Lord Kornwallis in sein Lager zu=
rückgetrieben
ward, wo die feindlichen
Kanonen das Pulvermagazin zündeten,
und dasselbe in die Luft trieben. Dieser
unglückliche Umstand nöthige ihn zur
Uebergabe. Er hat ungefähr 1000 Mann,
all sein Gepäcke, die Fracht=und an=
deren
Schiffe, so er auf dem Yorckflus=
se
für den Dienst zusammengebracht hatte,
eingebüßt. Unter denselben ist das Schiff,
der Charon, durch eine Bombe in die
Flammen gerathen, und völlig aufge=
zehrt
worden. Während diesem Vertrag=
ge
, soll der brittische General um die
Erlaubniß angesucht haben, daß er ein
Jachtschiff zu den Admirale Graves mit
der Nachricht von seiner Lage absenden
dürfte, auch ein Versuch zu seinem Ent=
satze
unthunlich, und für den Rest der
brittischen Truppen von mislichen Fol=
gen
seyn würde. Er empfähle ihm also,
kein Treffen zu wagen, weil beides un=
nützlich
und gefährlich seyn würde, denn
die feindlichen Schiffe wären in der Mün=
dung
der Chesapeack durch Batterien und
Vorgebirge dergestalt verschanzt, daß
sein Angriff mit der grösten Gefahr ver=
knüpft
seyn dürfte. Auf diese Nachricht
habe Admiral Graves einen Kriegsrath
gehalten, in welchem einmüthig beschlos=
sen
worden, nach Newyorck zurückzu=
kehren
, allwo die Flotte mit 7000. Mann,
welche zum Entsatze des Lords Cornwal=
lis
bestimmt waren, am 29sten Oct. an=
gekommen
sey.

Die Regierung hat die zuverläßige
Nachricht erhalten, daß Karlstown von
einer beträchtlichen Macht Rebellen der=
gestalt
umrungen sey, daß der Oberste
Balfour, Befehlshaber der dasigen Be=
satzung
, nicht länger, als gegen Ende
des Weinm. Widerstand leisten könne;
es gehe ihm dann eine mächtige Hilfe
vor gesagter Zeit zu.

Heute hat der König die Sitzung des
Parlamentes, mittelst, einer allergnädig=
sten
Rede vom Throne eröffnet, welche
im wesentlichen dahin lautet, daß Se.

[5]

Majestät bedauren, dem Parlamente den
Verlust Jhrer Armee in Virginien zu hin=
terbringen
; gleichwohl wären sie gesinnt,
den Absichten Jhrer vereinigten Feinde
Widerstand zu leisten, auch den Krieg
mit verdoppeltem Nachdrucke fortzusetzen,
und Sie zweifelten nicht, daß Jhre ge=
treue
Gemeinen den Aufwand dazu an=
schaffen
werden. Beyde Häuser sind nun=
mehr
mit den Addressen an Se. Majestät
beschäftigt. Sonder Zweifel wird die
Widerspruchsparthey auf die Nothwen=
digkeit
dringen, unsre Truppen aus Nord=
amerika
zurück zuziehen, und es blos bey
den Seeoperationen bewandt seyn zu lassen
Vor der Hand heißt es, man werde Neu=
york
befestigten, eine Besatzung von 18
bis 20000 Mann darinn halten, und
beständig eine ansehnliche Flotte an den
Küsten kreutzen lassen, um die Handlung
der Amerikaner zu Grunde zu richten.

Konstantinopel, den 8. Wintermon.

Zufolge Nachrichten aus Smirna vom
25. Weinmon. ist der Klara Bekir Zade
Mehmed Agha, welcher von der Pforte,
zur Rückforderung der seit einiger Zeit
hinweg gekapperten k. k. Schiffen nach
Algier abgeschickt worden, in Begleitung
eines sichern Luigi Timoni, als Agenten
der interessirten Partheyen, in besagtem
Haven angelangt, nachdem er unter We=
ges
mit dem so eben hieher zurückfahren=
den
Kapitain Pascha zusamgetroffen, und
von selbem gleichmäßige Befehlschreiben
an die Kanonen mit sich genommen hat.

Er miethete sogleich ein ragusäisches
Schif, um seine Reise ungesäumt nach
Tunis fortzusetzen, und dörfte nun wohl
in letzterwehnten Haven bereits eingelau=
fen
seyn.

Am 27. Weinm. ist der Kapitain Pa=
scha
mit seiner unterhabenden Flotte von
seiner Kreutzfarth aus dem Archipelagus
zurückgekommen, und in dem hiesigen
Haven feyerlich eingefahren.

Maksud Gheral, ein Tartarischer Fürst,
welcher ehedem schon zu zwey verschiede=
nenmalen
von der Pforte als Chan in
der Krim eingesetzt war, ist letzthin auf
seinem Landgutes mit Tod abgegangen.

Am 5. Wintermon. hat der neu ange=

gekommene venetianische Herr Bothschafter
Garzoni seinen öffentlichen Einzug in Pera
gehalten.

Am 18. des nämlichen Monats ist der
Reis Effendi seiner Stelle mit Ungnade
entsetzt, und nach Gallipolis verschickt
worden, wo er, wie man spricht, seine
weitere Verweisung nach Cypern erwar=
ten
soll. Die erledigte Würde aber ist
dem bisherigen Briliktschi Effendi zu Theil
geworden.

Zu Belgrad ist der neue Pascha mit
dem Anfang des gegenwärtigen Monats
eingetroffen; Er hat ein Gefolge von
700 Menschen mit sich geführt, und hin=
terließ
an allen Orten die er durchreißte,
Merkmaale seiner Großmuth und Frey=
gebigkeit
. Unterdessen glimmen die Un=
ruhen
im Stillen noch immer fort, ob=
gleich
Habil Aga, als ihre Hauptquelle,
genöthigt worden ist, die Stadt zu ver=
lassen
, und sich mit der Flucht zu ret=
ten
.

Wien, den 12. Christmonats.

Sonnabends, den 8. dieses, als an
dem hohen Festtage der unbefleckten Em=
pfängniß
Mariä, erhoben Sich Se.
röm. k. k. apostol. Majestät in offenem
prächtigen Staate, unter Vorreitung ei=
ner
grossen Anzahl kais. kön. Kammer=
herren
, und Gefolge der k. k. Obristhof=
ämter
, ebenfalls zu Pferde, in dero
kostbaren neu verfertigten Leibwagen,
und eben so prächtiger Equipage, mit
umhangenden grossen goldenen Ordens=
ketten
, und in Gefolge in der Gala geklei=
deten
königl. hungarischen adelichen Leib=
garde
, und eines Commando Grenadier,
in die allhiesige Metropolitankirche zum
heiligen Stephan, wurden allda an dem
Eingange der Kirche von dem päbstl.
Herrn Nuntius, dann den hohen Her=
ren
Ministers, und den Herren Rittern
des goldenen Vließes, mit umhangen=
der
grossen goldenen Ordenskette, der
allhiesig löbl. uralt und weitberühmten
Universität, wie auch dem hiesigen löbl.
Stadtrathe, empfangen, und in die Kir=
che
begleitet, allwo Se. hochfürstl. Emi=


[6]

nenz Herr Cardinal=Erzbischof, mit dem
hohen Domstifte Se. kais. kön. Majestät
erwartet, und allerhöchst=deroselben das
geweyhte Wasser reichten, worauf Se.
Majestät Sich unter einem herrlich errich=
teten
Common niederließen, und sodann
Reverendissimus, Perillustris, ac Magni-
ficus
Dominus Ignatius Parhamer, Præ-
positus
mitratus in Drozo Sac. Cæs. Apost.
Maj. Consiliarius, AA. LL. & Philosophiæ
Doctor, nec non domus orphanorum Bea-
Mariæ Virginis in via regia Cæs. Reg.
Director, & p. t. antiquissimæ ac celeber-
rimæ
Universitatis Viennensis Rector; Ad-
modum
Reverendus, ac Spectabilis D. Ca-
rolus
Teigl, sac. & Apost. Ordin. Canon.
Regul. Lateran. S. Augustini in Cæsar. &
colleg. Ecclesia ad S. Dorotheam Viennæ
Capitularis, & Concionator dominicalis,
SS. Theologiæ Doctor, & Cæs. Reg. Exa-
minator
, nec non p. t. Inclytæ Faculta-
tis
Theologicæ Decanus; Prænobilis ac
Spectabilis Dominus Joannes Bapt. Brati,
Juris utriusque Doctor, aulæ, judicio-
rumque
Advocatus, Eminentissimi, ac Cel-
sissimi
. S. R. E. Presbyteri Cardinalis, S.
R. I. Principis, ac exempti Episcopi Pas-
saviensis
infra onasum Consiliarius actua-
lis
, nec non p. t. Incl. Facultatis Juridicæ
in tertium annum confirmatus Decanus;
Prænobilis, ac Spectabilis Dominus Joan-
nes
Michael Schosulan, Philosophiæ &
Medicinæ Doctor, nec non p. t. Incly-
Facultatis Medicæ in secundum annum
confirmatus Decanus; Admodum Reveren=
dus
, ac Spectabilis Dominus Gilbertus
Thaller, SS. Theologiæ Baccalaureus for-
matus
, AA. LL. & Philosophiæ Doctor,
Canonicus regularis collegiatæ Ecclesiæ
Claustroneoburgenis, in ejusdemque ca-
nonicæ
Domo Viennensi Pæfectus, p. t.
Inclytæ Facultatis Philosophicæ Decanus,
den gewöhnlichen Eyd von der unbefleck=
ten
Empfängniß Mariä zu Handen des
Illustrissimi, ac Amplissimi Domini Can-
eellarii
Universitatis ablegten, sodann
wurde das feyerliche Hochamt von obge=
dacht
Sr. hochfürstlichen Eminenz Herrn
Cardinal Erzbischof abgesungen, nach des=
sen
Endigung Se. Majestät Sich wieder

in obigem Pracht nach der Hofburg zu=
rück
erhoben.

Die allhier anwesende höchst=und hohe
fremde Herrschaften, der Herr Graf, und
die Frau Gräfinn von Norden, dann der
Herr Graf, und die Frau Gräfinn von
Grönningen, mit Dero hohen Famille, sa=
hen
in den Wohnzimmern Sr. kön. Hoh.
des Durchl. Erzherzogs Maximilian, Hoch=
und Deutschmeisters ꝛc. Se. kais. Majest.
in Dero Staate aus der Burg fahren,
verfügten Sich sodann in die k. k. Schatz=
kammer
in die Burg, besahen solche, kehr=
ten
dann wieder in obige Zimmer zurück,
und sahen Se. kais. Majest. nach Hause
fahren: begaben Sich darauf auf den so=
genannten
spanischen Platze, nahmen den
prächtigen kais. Leibwagen, wie auch die
neue besonders schön und reiche Pferdequi=
page
in höchsten Augenschein, giengen so=
hin
in das k. k. Naturalienkabinet, und
in die daranstossende physikalisch=und ma=
thematische
Kabinette, in welch letzteren
der Vorsteher derselben, Herr Friederich
von Knaus, Ritter des palatinischen Or=
dens
, verschiedenes vorzuweisen, auch un=
ter
andern über die, von eben demselben
erfundene zwo Schreibmaschinen, die =
thigen
Erklärungen zu geben, die Gnade
hatte. Die erste Maschine schrieb zur Ver=
wunderung
der anwesenden höchst=und
hohen Herrschaften die Worte:

AUSTRIACÆ DOMUI DEUS
nec metas rerum nec tempora ponat.

Die zwote alles schreibende aber:

J'honnore le grand Prince, & la grande
Princesse infiniment.

Vivant, mes souhaits sont accomplis.

Und auf einem andern unterlegten Blatte
schrieb diese Maschine:

Vive l'Illustre maison de Würtemberg.

Sodann begaben Sich höchst=und hoch=
dieselbe
zur Mittagstafel, und Abends
in das Theater, allwo das Trauerspiel,
König Lear, aufgeführt worden.

Sonntags, den 9 dieses, Vormittags,
fuhren der Herr Graf, und die Frau Grä=
finn
von Norden, in das griechische Beth=
haus
in dem sogenannten Steyrerhofe,
pflogen allda Dero Andacht, und kehrten
wieder nach Deren Wohnung zurück. Nach

[7]

der Mittagstafel wurde in höchst Dero
Zimmern ein Concert aufgeführt, wobey
die Mademoiselle Dodi sich hören zu las=
sen
, die höchste Gnade hatte. Sodann
erschienen die höchst=und hohe Herrschaf=
ten
im Theater, sahen die Jphigenia in
Tauris, ein Singspiel, aufführen, fan=
den
sich auch in der masquirten Redoute
ein, welche sehr zahlreich war, und bega=
ben
Sich darauf zur Nachtruhe.

Montags den 10. dies um halb 12
Uhr geruheten Se. röm. kaiserl. königl.
apost. Majestät dem hochwürdigsten Für=
sten
und Herrn Franz Ludwig Bischofen
zu Bamberg und Würzburg, und Herzo=
gen
zu Framken über das Allerhöchst ge=
dacht
Sr. kaiserl. Majestät und dem heil.
röm. Reich zu Lehen gehende Fürstenthum
Würzburg, auch Herzogthum zu Fran=
ken
in Gegenwart eines zahlreichen hohen
Adels und anderer Persohnen die Beleh=
nung
von dem Throne zu verleihen. Der
zu dieser feyerlichen Handlung von höchst=
gedacht
Sr. hochfürstl. Gnaden ernannte
Lehensbevollmächtigte war der Hochwür=
dig
=hoch=und wohlgebohrne Herr Franz
Erwin Carl Caspar Graf von der Leyen
zu Hohengerolzeck, deren Erz=und hohen
Domstiftern Trier, Bamberg und Würz=
burg
Kapitular, dann des Maltheser=
Ordens Ehrenritter, welcher sich zu
diesem Ende unter Vortrettung vieler Be=
dienten
in Galla=Livree, und mit einem
Gefolge verschiedener Wägen in die k. k.
Hofburg begab, vor dem allerhöchsten
kais. Throne eine wohlgesetzte Anrede und
Danksagung gehalten, und nach dem ge=
schehenen
Belehnungsakte mit dem vorge=
meldten
Zuge wieder zurückgefahren ist.

Nach obiger Handlung geruheten Se.
kaiserl. Majest. in Begleitung des durchl.
Erzherzogs Maximilian ꝛc. dann der
höchst=und hohen fremden Herrschaften,
in offenen Wägen Sich in den Pratter,
dann durch die neuen Aleen in den Au=
garten
zu erheben, besahen zu Fuß den
Augarten, und kamen zur Mittagstafel
wieder in die Stadt; Abends wurde in
Dero höchsten Gegenwart das Lustspiel:
das Loch in der Thür, aufgeführt; nach
Endigung dessen beliebte es dem Herrn

Grafen, und der Frau Gräfinn von Nor=
den
, den (Titl.) Herrn Reichsfürsten von
Colloredo, kais. geheimen Reichshofvice=
kanzlern
ꝛc. mit einem Besuche zu beehren,
und Sich einige Zeit allda aufzuhalten, .

Dienstags fuhren gegen 10 Uhr Vor=
mittag
, der Herr Graf von Norden, mit
dem Herrn Grafen von Grönningen,
dann des Herrn Prinzen Ferdinand von
Würtemberg Durchl. und einigen Herren
Cavaliers von beederseits hohen Gefolge,
nacher Simmering, um das von dem
k. k. Artilleriekorps allda zu unterneh=
mende
grosse Manöver anzusehen, welches
zu allseitigem höchst und hohen Vergnü=
gen
, und zum Ruhme des k. k. Militairs
bestens ausgefallen ist. Die Frau Grä=
finn
von Norden begaben Sich indessen
in die k. k. Bibliothek, und ließen Sich
alles Sehenswürdige vorzeigen, und von
allem diesen die bestimmteste Erläuterun=
gen
ertheilen; und speisten sodann die
höchst und hohen Herrschaften mit mehr=
maliger
Zuziehung einiger vom hiesigen
hohen Adel zu Mittag. Abends wohnten
Sie dem Lustspiele, betitelt: Die Schub=
karre
des Eßigkrämmers, bey.

Auf allerhöchstes Anverlangen hat der
hungarische Hofkammerrath, Herr von
Kempelen, seine vor 12 Jahren verfer=
tigte
Schachmaschine, welche aus zerschie=
denen
auswärtigen Journalen schon hin=
länglich
bekannt ist, wieder zum Vorschein
gebracht, und den 7. dieses Abends die
Ehre gehabt, sie in der ihm bey Hofe
angewiesenen Wohnung, des Kaisers
Majest. und dessen höchst und hohen frem=
den
Gästen zu zeigen. Die Frau Gräfinn
von Grönnland haben mit diesem Auto=
mat
eine ganze Parthie gespielt, und ist
diese sehenswürdige mechanische Erfin=
dung
des allerseitigen höchst=und hohen
Beyfalls gewürdigt worden.


Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.

Den 5. Christm. Jn der Stadt:

  • Dem Hrn. Lorenz Kohl, Zeichenm. s. K. Georg,
    Nr. 69. in d. Teinfaltstr. alt 3 J
  • Dem Joh. Wittman, bürgl. Schneiderm. s. K.
    Theres. Nr. 441, am Salzgrieß, alt 1 J.
[8]
  • Bened. Wuzlhofer, Kirchend. in d. Kirche an
    Hof, Nr. 225. in d. Bognerg. alt 71 J.

Vor der Stadt.

  • Franziska Trexingerin, bürgl. Hutmach. Wit.
    in ih H. Nr. 110. zu Margar. alt 71 J.
  • Nik. Wartha, gew. bürgl. Wirth, Nr. 130. am
    Spitalb alt 65 J.
  • Dem Ant. Schmidtmüller, Viechn. s. K. Johan=
    na
    , Nr. 12 am Althanisch. Gr alt 6 J.
  • Franz Reisinger, Kirchensamml. Nr. 15. zu
    Mariah. alt 68 J
  • Dem Simon Strauß, Hafnergs. s. K. Cecilia,
    Nr. 243. am ob. Neustift, alt 4 J.
  • Karl Pogisch, Bachdruckergs. Nr. 56. am strotzis.
    Gr. alt 80 J.
  • Dem Gottl. Wisner, Landkr. s. K. Anna, Nr.
    73. in d. Ungerg. alt 2 J.
  • Paul Gyurka, Korpor. alt 36 J. im Jnvalidenh.
  • Jak. Wozaseckh, Kanon alt 25 J im Militärsp.
  • Christ. Scharreißin, led. alt 50 J.
  • Anna Pichlerin, led. alt 24 J. beede beyn Elisabet.
  • Anna Polanin, Wit. alt 73 J. im gross. Armenh.
  • Feld. Schurian, Zeichmachergs. alt 36 J. im
    Contumazh.
  • Mich. Demer, Bedient. alt 64. J.
  • Magdal. Dobernathin, bürgl Posament. W.
    alt 37 J. beede im Bäckenh.
  • Franz Tarra, Barbiergs. alt 24. J. in St Marx.
  • Summa 19. Personen, darunter 4. Kind.

Den 6 Christm. Jn der Stadt.

  • Der wohledle Hr. Joh. Kasp. Heinl, k k. Obrist=
    hofmars
    . Ammts Puppillenraith. Nr 270. am
    Judenp alt 59 J.
  • Dem Joh. Rueß, bürgl. Landkuts. s. W. Eva,
    Nr. 956. in d. Weydburgg. alt 42 J.
  • Cath. Dorantin, Musik. Wit. Nr. 1207. auf d.
    Stubenthorb. alt 68 J.
  • Cath. Ortnerin, bürgl. Schust. Wit. alt 64. J.
    im Burgersp.

Vor der Stadt.

  • Hr. Math. Zach, k. k. ni. öst. Regierungskanzl.
    Nr. 327 auf d. Landst alt 47 J.
  • Dem Joh. Rumgofsky, bürgl. Gelbgiess. s. K.
    Jos. N. 13 zu Mariah. alt 3 J.
  • Dem Ant. Reitz, herrs. Bed. s. K. Andr. Nr. 18.
    am Spitlb. alt 4 J.
  • Dem Franz Hochenfels, Fris. s. W. Magdal.
    Nr. 69. auf d. Wied. alt 30 J.
  • Math. Keller, Tischlergs. welcher gäh verstorb. ist
    v. k. k. Stadt=u. Landger. Nr. 19. in d. Leo=
    poldst
    . an Schleimschl beschauet word. a. 38 J.
  • Dem Karl Kobelhert, Tagl. Nr. 166. auf der
    Landst. wohnhaft, s. K. Joh welches in der
    Donau ertrunken gefund. ist v. k. k. Stadt=u.
    Landger. im Todenkam. zu Erdberg beschauet
    word. alt 6 J.
  • Dem Franz Sack, Lehenkutscherkn. s. K. Felix,
    Nr. 9. am Althanis. Gr. alt 2 J.
  • Dem Franz Miehle, Schneid. s. K. Cath. Nr.
    169. zu Erdberg, alt 4 J.
  • Dem Jos. Lamberget, Tagl. s. K. Klara, Nr.
    55. im Lerchenf. alt 3 J.
  • Dem Joh Anderl, Tagl. s. W. Rosal. Nr. 65.
    zu Gumpend. alt 62 J.
  • Den Joh. Georg Kleiner, Kuchelgartnerm. s W.
    Klara, Nr. 261. zu Erdberg, alt 49 J.
  • Jos. Postler, Strumpfwirk. alt 32 J.
  • Jos. Kugler, Landkutscherkn. alt 44 J. beede
    beyn Barmherz.
  • Margar. Hablitschechin, alt 58 J. im Bäckenh.
  • Cath. Neuhauserin, vac Dienstm. welche gäh
    verstorb. ist v. k. k. Stadt=u Landger. im =
    cken
    . an Brand beschauet word. alt. 32. J.
  • Summa 19 Personen, darunter 6. Kind.

Den 7. Christm. Jn der Stadt.

  • Fr. Magdal. Götzin, bürgl. Kaufm. Wit. Nr.
    31. im Minoritenp alt 54. J.

Vor der Stadt.

  • Titl. Hr. Jos. Steiner, Protokol. bey d. k. k. ob.
    Justitzst. Nr. 269. in d. Leopoldst. alt 75 J.
  • Dem Hrn. Jos. Nikodem, Tobackamtskanzl. s.
    K. Anna, N. 101. auf d. Wied. alt 6 J.
  • Dem Ant. Bader, bürgl. Schlosserm. s. W. Jo=
    hanna
    , Nr. 34. in d. Alsterg. alt 48 J.
  • Den Jak. Auenhamer bürgl. Tappez. s. K.
    Anna, Nr 114. zu Mariah. alt 1. J.
  • Dem Heinrich Dachschitz, bürgl. Tischlerm s. K.
    Willh. Nr 40. auf d. Wied. alt 7 J.
  • Dem Joh. Georg Leitterbach, bürgl. Schlosserm.
    s. W. Theres. Nr. 90. auf d. Wied. alt 47 J.
  • Anna Mar. Stadlbaurin, bürgl. Schulm. Wit.
    Nr. 408. in d. Leopoldst. alt 83 J.
  • Dem Math Mayer, k k. Leiblaq s. K. Joh. N.
    81 in d. Leopoldst. alt 6 J
  • Dem Mart Hettler, herrs. Bichsensp. s. K. Jos.
    Nr. 46. auf d. Landst alt 4 J.
  • Dem Andrä Bruckmayr, Hausm. s. K. Jos. N.
    70. auf d. Landst alt 2 J.
  • Der Mar. Anna Reiberin, Viehm. Wit i. K.
    Theres. Nr. 39. zu Nikolsd. alt 5 J.
  • Dem Gottfr. Kramer, Feldw. s. K. Barb. in der
    Alstergass. Kassarm, alt 2 J.
  • Dem Franz Thurmer, kais. Hauskn. s. K. Theres.
    Nr. 33. am Getraidm. alt 1 J.
  • Dem Gabriel Pfliegl. Zeichmachergs. s. K. Joh.
    alt 4 J.
  • Dem Jos. Riger, Zeichmachergs. s. K. Jos. alt
    3 J beede Nr. 30. zu Gumpend.
  • Dem Sebast. Wazel, Gänsh. s. K. Theres. Nr.
    47. am Neustift, alt 3 J.
  • Dem Sebast. Haßmann, Tafeld. s. K. Eva, N.
    73. am ob. Neust. alt 4 J.
  • Dem Andrä Blaß, Maurergs. s. K. Karl, Nr.
    194. am ob. Neust. alt 3 J.
  • Dem Ant. Schmidtmillner, Viehm. s. T. Theres.
    Nr. 12. am Althanisch. Gr. alt 10 J.
  • Karl Huber, Sattler, Nr. 98. auf d. Landst. alt
    58 J.
  • Andrä Kakel. Tagl. alt 54 J. im Contumazh.
  • Summa 22. Personen, darunter 15. Kind.
[9]

Paris den 27 Wintermonat.

Durchgängig wird versichert, Lord
Cornwallis habe sich nicht eher ergeben,
als bis alle seine Kriegsmunition er=
schöpft
war. Hätte er es noch zween
oder drey Tage aushalten können, so
wären, nach der Meinung unserer Jn=
genieurs
, die Engländer sammt und
sonders in die Luft gesprengt worden.
Die Belagerung von York hat uns 500
Mann gekostet. Dem Marquis von la
Fayette, welcher am meisten zu dieser
wichtigen Unternehmung beytrug, wird
alle Lobserhebung auch von den Englän=
dern
beygelegt. Lord Cornwallis wollte
mit diesem Helden alleine vom Vertrag=
ge
handeln, und sich an ihn ergeben;
allein, er ward beständig an den Gene=
ral
Washington verwiesen. Am ersten
Tage war Cornwallis ziemlich aufgeräumt;
doch schien er des andern Tags, als er
bey dem Grafen von Rochambeau spei=
sete
, ziemlich niedergeschlagen. Freunde
und Feinde geben ihm das Zeugniß,
daß er sich als ein Mann von Ehren
verhalten habe.

Kapitulationsartikeln, so zwischen
dem Generale Washington, den Gra=
fen
von Rochambeau, und den Ober=
befehlshaber
der französischen See=
macht
in der Chesapeack Bucht, Gra=
fen
von Grasse, einerseits; sodann dem
engländischen General Lieutenant, Gra=
fen
Cornwallis, Kommendanten zu
York und Gloucester, und dem Be=
fehlshaber
der brittischen Schiffsmacht
auf dem Yorkstrome in Virginien,
Thomas Symonds, andererseits, am
19. Weinmonats abgeschlossen worden
sind.

Art. I . Die Besatzungen von York und
Gloucester, mit Einbegriff der Offiziers
und Matrosen von den Schiffen Sr.
großbrittanischen Majestät, so wie alle
übrige Seeleute, sollen sich an die verei=
nigte
amerikanisch=französische Kriegs=

macht, und zwar die Landtruppen an
die vereinigten Staaten von Amerika,
die ganze Seemacht hingegen an die
Schiffsarmee Sr. allerchristlichen Maje=
stät
zu Kriegsgefangenen sich ergeben.
Eingestanden.

Art. II . Die Artillerie, Waffen, Klei=
dungsstücke
, und alle öffentliche Vor=
rathhäuser
, von was immer für Gat=
tungen
, sollen ohne mindeste Vorenthalt,
an die zu derselben Uebernahme ange=
stellte
Vorsteher der verschiedenen Depar=
tements
übergeben werden. Eingestan=
den
.

Art. III . Heute Mittags sollen die
beyden Schanzen zur linken Flanke von
York, und zwar eine einem Detaschemen=
te
amerikanischen Jnfanterie, die andere
aber einem Detaschemente französ. Gre=
nadiers
überliefert werden; die Besatzung
zu York wird mit geschultertem Gewehr=
re
, und verhüllten Fahnen, unter Schla=
gung
eines engländisch=oder deutschen
Marsches, bis zu einem noch zu bestim=
menden
Orte, aus den Posten ausrü=
cken
, allda die Waffen ablegen, hierauf
nach ihrem Lager zurückkehren, und all=
da
bis zum Abzuge nach ihrem Bestim=
mungsorte
verbleiben; Nachmittags um
1 Uhr sollen 2 Werker von Gloucester
den zu diesem Ende abgefertigten fran=
zösisch
=und amerikanischen Detachemen=
tern
eingeräumt werden; die Besatzung
wird um 3 Uhr Nachmittags ausmar=
schieren
, die Cavallerie mit blankem
Schwerte, unter dem Schalle der Trom=
peten
, die Jnfanterie aber muß, wie
jene von York, defiliren, und dann wie=
der
in ihr Lager, bis zur gänzlichen
Räumung desselben, zurückziehen. Ein=
gestanden
.

Art. IV. Die Offiziere behalten ihre
Degen, auch sollen ihnen, und jedem
gemeinen Soldaten ihre besondern Haab=
schaften
, aller Gattungen, eigenthümlich
verbleiben; kein Theil ihres Gepäckes

[10]

noch ihre Papiere und Briefschaften,
soll zu keiner Zeit irgend einer Durch=
suchung
oder Einsehung unterworfen
seyn. Das Gepäcke und Papiere der
Offiziers und Soldaten, so ihnen wäh=
ren
der Belagerung abgenommen worden,
soll ihnen ebenfalls unverrückt bleiben;
hierunter versteht's sich aber, daß die
Haabschaften der Einwohner dieses Lan=
des
, so allenfalls in den Handen der
Besatzung auf eine sichtbares Weise be=
findlich
wären, zurückgefordert werden
können. Eingestanden.

Art. V . Die Soldaten werden in Vir=
ginien
, Maryland oder Pensylvanien,
und zwar, soviel möglich, Regimenter=
weise
bleiben; sie werden die nämlichen
Stationen wie die in amerikanischen Dien=
sten
stehende Soldaten bekommen. Ein
Staabsoffizier von jeder Stations, es
sey nun Engländer, Anspacher oder
Hessen, und andere Offiziers, werden,
nach Proportion einer bey 50 Mann,
auf ihr Ehrenwort, bey ihren Regimen=
tern
bleiben, und völlige Freyheit haben,
dieselben oft zu visitiren, und Zeugen
von ihrem Traktamente zu seyn: die
Offiziere werden die Kleidungsstücke und
andere Nothwendigkeiten empfangen und
austheilen. Man wird ihnen zu dem
Ende auf jemaliges Verlangen Paßbrie=
fe
ausfertigen. Eingestanden.

Art. VI . Der General, die Civilbe=
amten
, und andere Offiziere, so bey den
Truppen nicht angestellt sind, wie im
obigen Artikel gemeldet worden, sollen,
wenn sie es verlangen, Erlaubniß haben,
nach England, Neuyork oder irgend
einem anderen noch in engländischer Ge=
walt
stehenden Posten, nach freyer Will=
kuhr
, abgehen zu dörfen. Der Graf
von Grasse wird ihnen die benöthigten
Schiffe, zur Uebersetzung nach Neuyork,
vom Lage gegenwärtiger Unterzeichnung,
wo möglich, binnen 10 Tagen, als,
Parlamentsschiffe verschaffen; sie wer=
den
an einem noch zu bestimmenden Or=
te
, bis zu ihrer Einschiffung sich vermei=
len
können. Die Offiziere von dem Ci=
vildepartemente
des Kriegsheeres, und
von der Marine, sollen in diesem Arti=

kel mit einbegriffen seyn; auch wird man
jene mit Landpaßbriefen versehen, für
welche man keine Schiffe würde aufbrin=
gen
können. Eingestanden.

Art VII. Die Offiziere sollen Erlaub=
niß
haben, gemeine Soldaten zu ihrer
Bedienung bey sich zu halten, so wie es
gemeiniglich im Dienste gebräuchlich ist;
jene Bedienten aber, so keine Soldaten
sind, werden nicht als Kriegsgefangene
angesehen, und können ungehindert mit
ihren Herren fortreisen. Eingestanden.

Art. VIII . Die Kriegsschaluppe, Bon=
netta
, soll von dem Augenblicke gegen=
wärtiger
Capitulationsunterzeichnung,
ausgerüstet, und samt ihrem Kapitaine
und Besatzung, dem Lord Cornwallis zur
freyen Bestimmung ganz und gar über=
lassen
werden; sie wird einen Feldadju=
tanten
am Bord nehmen, um dem Rit=
ter
Heinrich Clinton Briefschaften zu
überbringen. Die Soldaten, so er nach
Neuyork zu senden für gut befinden
wird, sollen, wenn diese Depechen fer=
tig
sind, ohne untersucht zu werden, ab=
reisen
können. Seine Herrlichkeit ver=
pflichten
sich hingegen Jhrerseits, daß
das Schiff, wenn es den Gefahren der
See entkommen ist, dem Grafen von
Grasse wieder zurückgestellt werden soll,
daß selbes keine öffentlichen Effekten mit=
nehmen
werde, und daß man für die
Basatzung und Soldaten, die bey der
Rückkunft des Schiffs etwa mangeln
sollten, Rechenschaft geben wolle. Ein=
gestanden
.

Art. IX . Den Handelsleuten sollen ih=
re
Haabschaften bleiben, und 2 Mona=
te
Frist haben, über ihre Sachen entwe=
der
zu disponiren, oder dieselben weg=
zuführen
. Sie sollen nicht als Kriegs=
gefangene
angesehen werden.

Art. IX . Die Kaufleute können über
ihre Haabschaften disponiren; dem ver=
einigten
Kriegsherre bleibt aber das
Peremtionsrecht; übrigens werden sie
als Kriegsgefangene behandelt, auf ihr
Ehrenwort.

Art X . Die Eingebohrnen oder Be=
wohner
dieses Landes in seinen verschie=
denen
Theilen, so dermal zu York oder

[11]

Gloucester sich befinden, sollen darum,
daß sie sich zum engländischen Kriegs=
heere
geschlagen haben, nicht straffällig
seyn.

Art. X. Man kann diesen Artikel
nicht bewilligen, den er schlägt ganz
und gar in das Civilweesen ein.

Art. XI . Man wird für die Kranken
und Verwundeten Spitäler anlegen, die=
sie
werden von ihren eigenen Feldscherern
auf ihr Ehrenwort verpfleget, und man
wird ihnen Artzneyen, Nothwendigkeiten
und Lebensmitteln aus den amerikani=
schen
Spitälern abreichen.

Art. XI . Die Magazinen der Spi=
täler
, so dermal in York und Glou=
cester
sich befinden, werden zum Ge=
brauch
der verwundeten und kranken
Engländer abgeliefert. Man wird ihnen
Paßbriefe, zur Herbeyschaffung ande=
rer
Provisionen aus Neuyork, wenn
es die Noth erfodern sollte, ausferti=
gen
. Man wird für die Kranken und
Verwundeten der beyden Besatzungen
Spitäler errichten.

Art. XII . Man wird zur Fortbringung
des Gepäckes der Offiziere, so bey den
Soldaten bleiben, und der Feldscherer, die
sie auf dem Marsche sind, um die Ver=
wundeten
zu pflegen, Frachtwägen ver=
schaffen
. Die dazu erfoderlichen Kosten
sollen von dem gemeinen Weesen bestrit=
ten
werden.

Art. XII . Man wird Karren ver=
schaffen
, wenn es möglich ist.

Art. XIII . Die Schiffe und Fahrzeuge
in beyden Häven, werden mit allem ih=
ren
Vorrathe, Kanonen, und Thauwer=
ken
, in dem Stande, worinn sie sich
dermalen befinden, einem eigends dazu
zu ernennenden Seeoffiziere übergeben
werden; man wird aber vorher die Haab=
schaften
der Privatleute ausschiffen, die,
währender Belagerung, der Sicherheit
wegen, auf diese Schiffe gebracht worden
sind. Eingestanden.

Art. XIV . Es soll, unter dem Vor=
wande
der Wiedervergeltung, keiner von
allen diesen Kapitulationspunkten verletzt
werden, und wenn ja irgend ein zwei=
felhafter
Ausdruck darin sich finden wür=

de, so soll er nach dem gemeinen Sinne
und Verstande der Worte auszulegen
seyn. Eingestanden.

Geschehen zu York in Vrginien den
19. Weinmonats 1781.

Cornwallis.
Thomas Symonds.

Buchstäblich übersetzt nach dem Origi=
nale
, so in den Händen des Ge=
neral
Washington befindlich.

Graf v. Rochambeau.


Brasselet verlohren gegangen.

Auf dem Ball zu Schönbrunn ist ein Bras=
selet
von Granaten mit einem emaillirten Jüng=
lingskopf
verlohren gegangen. Da sich nun
jemand, der solches gefunden, jüngst im k. k.
priv. deutschen Zeitungskomtoir gemeldet, itzt
aber die Eigenthümerin desselben dieses erfah=
ren
, so wird jene redliche Person ersucht, sel=
bes
gegen guten Rekompens in gedachtes Zei=
tungskomtoir
zu bringen.


Reisegesellschaft wird gesucht.

Es sucht jemand eine Gelegenheit, in einem
zugedeckten Wagen, zu Ende dieser, oder An=
fang
der künftigen Woche mit der Extrapost
nach Prag zu reisen. Diejenigen, den es um
einen Gesellschafter zu thun ist, belieben sich
in der Bognergasse Nr, 218 im 3. Stock des
Vormittags bis 10 Uhr zu melden, um nähere
Auskunft zu erhalten.


Anzeige.

Von dem k. k. Stadt=und Landgericht Wien
wird jederman kund gemacht: Es seyen bey
einer den 20. August. d. J. von Korneuburg
hieher eingeliefert gerichtl. bekannten Diebshee=
lerin
verschiedene verdächtige Sachen als Manns=
und Weibskleidungen auf Bauernart ausge=
macht
, dann Bethüberzüge, Wäsche von meh=
rern
Gattungen, imgleichen goldene Borden,
und 2 Altartücher vorgefunden worden. Da
nun allerdings daran liegt, die Eigenthümer
hievon ausfindig zu machen; als haben jene,
welche hiezu sich legitimiren können, binnen 6
Wochen alsogewiß bey dem k. k. Stadt=und
Landgericht sich anzumelden, wie im widrigen
nach Verlauf dieser Zeit, was rechtens ist für=
gekehrt
werden würde. Wien den 10. Decem=
ber
1781.


Anzeige.

Nachdem so viele glückliche Proben von deut=
schen
Marmor Graniten, und Feldfkiese ge=
macht
, und jederman überzeugt, daß solche zu
denen Gebäuden, und Bildhauerey mit grossen
Vortheile zu gebrauchen seyen, unserer rauhen

[12]

Luft um so mehr widerstehen, als solche in ei=
nem
harten Clima erzeugte werden. Als haben
Se. k. k. apostl. Majestät den Flor der Künste
zu befördern allergnädigst zu befehlen geruhet,
daß von allen Gattungen Marmorbrüche eröf=
net
werden sollen, wo jeder Bauführer, Bau=
künstler
, Bildhauer, und Steinmezer nach Be=
dürfniß
um einen leichten Preis, und nur ge=
gen
die Brüchkosten versehen werden kann,
und soll. Von dieser allerhöchsten Gnade, und
Freyheit ermuntert giebt sich demnach der k. k.
Statuair Beyer hiemit die Ehre ein ansehnli=
ches
Publikum (welches den allerhöchsten Ab=
sichten
gemäß einem Gebrauch von inländischen
Marmor machen wollen, ihre Gebäude und
Kunstwerke zu verherrlichen, und zu verewigen)
davon zu dem Ende zu verständigen, sich an ihm
zu verwenden, und seine Bestellungen, die rich=
tige
Maß, oder auch die Modelle in rechter Zeit
einzuschicken, sodann können alle Gattungen,
die sich am leichtesten bearbeiten lassen, und von
allen Farben, und zu was immer nöthigen Ge=
brauch
in=und ausser Lande frey ohne Mauth
gegen nur oberwehnten Bruchkösten verabfolgt
werden so, daß künftig der Marmor mit so
leichten Kosten, als sonst Sand, und Ziegel=
steine
gebraucht worden.

Licit. Effekten.

Den 17. dies zu den gewöhnlichen Stunden
werden auf Verordnung eines löbl. Stadtma=
gistrats
alhier zu St. Ulrich untern Guts hin=
ter
der Mariatroster Kirche im Deichtnerischen
Haus Nr. 25 im ersten Stock auf die Gasse
verschiedene Verlassenschaftseffekten, als etwas
Gold, silberne Löffel, verschiedene schöne Frau=
enkleider
, Leinwäsche, Uhren, hart eingelegte
und weiche Kästen, Bilder, verschieden schönes
Bettgewand, Zinn, Kupfer, Messing, und an=
dere
wohl konditionirte Fahrnussen licitando
verkauft.

Licit. Effekten.

Den 17. dies und folgenden Tag werden
auf Verordnung eines hochlöbl. k. k. O. H. M.
Gr. am Judenplatz im grossen Jordan Nr. 270
im 3ten Stock auf der Hauptstiege verschiedene
Verlassenschaftseffekten, als Gold, Silber, Gal=
lanterien
, Malereyen, Porzellain, tüchen und
zeugene Mannskleider, derley Wäsche, Tisch=
zeug
, Lusters, Spiegel, Uhren, Kästen, Sof=
fen
, Sessel, Better, Tische, Zinn, Messing,
Kupfer und andere Einrichtungsmobilien, dann
bey 28 Eimer gute Oesterreicherweine und Fäs=
fer
zu den gewöhnlichen Stunden gegen baare
Bezahlung licitando verkauft.

Licit. Tabakfuhrwesen.

Von der k. k. Tabakgefällen Oberamtsad=

ministration wird hiemit zu wissen gemacht:
Daß, da die schon untern 10. dies angeord=
nete
Licitationstagsatzung aus Mangel hinläng=
licher
Pachtlustigen fruchtlos verstrichen, aber=
mal
eine öffentliche Feilbietung der Tabakgü=
terverführung
aus der hiesigen Niederlage nach
Böhmen, Mähren, und Oesterreich ob der Enns
anberaumt worden sey; da nun hiezu der 18.
Christmonats bestimmt ist, so haben diejenige,
welche gedachtes Tabakfuhrwesen, und zwar
in Böhmen nach Prag und Jenikau, in Mäh=
ren
nach Brünn, Jglau, Znaym und Nikols=
burg
, im Lande ob der Enns nach Linz und
Steyer, dann aus der Tabakfabrike zu Hain=
burg
in die hiesige Hauptniederlage, über sich
zu nehmen gedenken, und wegen solcher Trans=
porte
hinlängliche Sicherheit verschaffen können,
an dem bestimmten Tag in dem k. k. Tabak=
gefällten
Oberamte in der untern Breunerstrasse
Nr. 1154 im ersten Stock vormittag um 9 Uhr
zu erscheinen, und sich allda durch den Amts=
diener
anmelden zu lassen.

Licit. Mahlmühle in Bestand.

Jn dem gräfl. Cavianischen Markt Unter=
walterstorf
V. U. W. W. wird am 21. De=
cember
d. J. die an der Fischa liegende derzeit
mit 3 Gängen versehene, jedoch in Hinkunft
mit 4 Gängen neu zu erbauende herrschaftl.
Mahlmühle, wobey sich in 3 Feldern, 18 Joch
Aecker, und 24 Magd Wiesen befinden, auf
3 oder auch mehrere Jahre meistbietende ver=
lassen
. Die hiezu Lusttragende haben sich also
an dem obbestimmten Tag, nachmittag um
2 Uhr in dem herrschaftl. Mauthhaus zu Un=
terwaltersdorf
anzumelden, und der öffentli=
chen
Versteigerung beyzuwohnen.

Licit. Zechische Haus in der Josephstadt.

Wir Joseph Georg Hörl, Sr. v. k. k. ap.
Maj. Rath und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben hiemit zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen des Wilhelm Wilfing,
als Joh. Michael Zechischen Kindern Gerbhabens
verwilliget worden, das Zechische in der Joseph=
stadt
liegende, und zur weissen Schwanne ge=
nannte
Haus Nr. 86 öffentlich auszufeilen,
und an den Meistbietenden zu verkaufen Da
nun zu diesem Ende der 22. Decemb. d J.
bestimmet ist. So haben diejenige, welche ge=
dachtes
Haus zu kaufen willens sind, an dem
bestimmten Tag, oder da wir anderer Verhin=
dernissen
halber nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag fruh um 8 Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserer und ge=
meiner
Stadt Wien Pupillenraitkammer durch
den Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich
der weitern Behandlung abzuwarten.






[13]

Licit. Staullische Mühle zu Burkersdorf.

Allen und jeden hiemit ex officio anzufü=
gen
: Nachdem bey den am 28. April, und
2. Juni d. J. fürgewesenen Licitationen der
Staullischen sogenannten Neumühl hinter Bur=
kersdorf
kein Kauflustiger erschienen, als hat
der Obmayerische Herr Kurator hierorts um
die dritte und allendliche Licitation geziemend
angelangt. Gleichwie nun von Seite des k. k.
ni. öst. Waldamts in dies Begehren gewilli=
get
, und zu dieser Licitation der 22. Decem=
der
d. J. festgesetzt worden; als werden alle,
welche obbemeldte Jacob Staullische Neumühle
hinter Burkersdorf sammt der dabey befindli=
chen
Saagmühle und 1 1 / 8 Tagw. Hausgrund
käuflich an sich zu bringen gedenken, an obbe=
stimmten
Tag früh um 9 Uhr vor diesem k. k.
ni. öst. Waldamt in dem auch k. k. neuen Haupt=
mauthgebäude
zu erscheinen, und sich behörig
anmelden zu lassen haben.

Licit. Fourneauische Gründe zu Ottakrin.

Von des landesfürstl. St. Leopoldistifts zu
Klosterneuburg Oberkammer Grundbuchs über
Ottakrin wird hiemit zu wissen gemacht: nach=
dem
des unter dem hochwürd. Metropolitan=
domkapitels
zu St. Stephan in Wien ad con-
cursum
gediehene Math. Lambert Fourneaui
sche Verlassenschaft zu Herrnals, worein auch
die zu diesem Stiftsgrundbuch zu Ottakrin dienst=
bare
4 halbe Joch Weingartsgründe, itzt Aecker,
in der Rotherd gezogen werden, und bey der
ietzthinig zweytmaligen Licitation aus Abgang
genugsamer Käufer nicht hindangegeben werden
konnten, sodann von gedachten Domkapitel als
Fourneauischen Cridäinstanz über das von der
Fourneauischen Wittib abgenommene Erklären,
daß sie von dem diesfälligen Kauf abstehe, in
eine nochmalige Licitirung gewilliget worden;
als wird demnach zu Hindangebung dieser Four=
neauischen
4 halben Joch Weingartgründe, itzt
theils Aecker, der 22. Decemb. d. J. bestim=
met
. Wer nun diese Uiberländgrundstücke zu
kaufen gedenket, beliebe an besagten Tag früh
um 9 Uhr in des Dorfrichters Michael Jakob
seiner Behausung zu Ottakrin zu erscheinen, wo=
selbst
das weitere behandelt werden soll.

Licit. Bauerische Haus auf der Landstrasse.

Wie Joseph Georg Hörl, Sr. röm. k. k ap.
Maj. Rath und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben hiemit zu vernehmen:
Es sey über die schon ehedessen angeordnete
Licitationstagsatzung verwilliget worden, das
Bauerische Haus Nr. 166 auf der Landstrasse
abermal öffentlich auszufeilen, und an den
Meistbietenden zu verkaufen. Da nun zu die=
sem
Ende der 21. Januar 1782 bestimmet ist.
So haben diejenige, welche gedachtes Haus

zu kaufen willens sind, an den bestimmten Tag,
oder da wir diesen Tag, anderer Verhindernis=
sen
halber, nicht zu Rath sässen, den nächst dar=
auf
folgenden Rathstag früh um 8 Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unser und ge=
meiner
Stadt Wien Grundbuch durch den Amts=
schreiber
anmelden zu lassen, folglich der wei=
tern
Behandlung abzuwarten.

Licit. Suderelische Haus in der Leopoldstadt.

Wir Joseph Georg Hörl, Sr. r. k. k. ap.
Maj Rath und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben hiemit zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen des Rudolph Suderel,
burgerl. Rothgärbermeisters, pprio. & ux. noe.
wider Catharina Mayrin, pprio. & hæred.
noe . verwilliget worden, das Suderelisch in
der Josephstadt liegende Haus Nr. 5 öffentlich
auszufeilen, und an den Meistbietenden zu
verkaufen. Da nun zu diesem Ende der 21.
des Monats Januar k. J. 1782 bestimmet ist.
So haben diejenige, welche das gedachte Haus
zu kaufen willens sind, an dem bestimmten Tag,
oder da wir anderer Verhindernissen halber die=
sen
Tag nicht zu Rath sässen, den nächst darauf
folgenden Rathstag fruh um 8 Uhr vor uns zu
erscheinen, und sich bey unsern und gemeiner
Stadt Grundbuch durch den Amtsschreiber an=
melden
zu lassen, folglich der weitern Behand=
lung
abzuwarten.

Licit. Ländlerische Haus zu Steyer.

Von des Magistrats der k. k. landesfürstl.
Stadt Steyer wird hiemit jederman bekannt
gemacht: Es sey die zu licitando Veräusserung
der Johann Händlerischen bürgl. Behausung
Nr. 40 in der Stadt sammt der darauf radi=
cirten
Eisengeschmeid=und Nagelhandlungsge=
rechtigkeit
anberaumt geweste zweyte Licitati=
onstagsatzung
mehrmal fruchtlos abgelaufen;
sofort wird zu endlicher Veräusserung sotha=
ner
Behausung sammt Gerechtigkeit eine noch=
malige
dritte und letzte Licitationstagsatzung,
und zwar auf den 21. Jäner 1782 vormittag
um 9 Uhr auf allhiesigen Rathhaus mit dem
Beysatze anberaumt, daß sich die diesortigen
Gläubiger um einen angenehmen Käufer selbst
umsehen, und bewerben sollen.

Licit. das Gur Aumühl.

Von der röm k. k. Maj ni. öst. Landrechte
wird hiemit jedermäniglich zu wissen gemacht:
Es sey auf Anlangen des Joseph Grebnetug
gerichtl. veranlasset worden, daß das in V. O
W. W. gelegene auf 15490 fl. 23 kr. gerichtl.
geschätzte Gut Aumühl cum appertinentiis lici=
tando
den Meistbietenden verkauft werden soll,
und daher der 28. Jäner 1782 zur Licitations=
tagsatzung
bestimmt worden. Als werden alle,






[14]

welche obbesagtes Gut Aumühl cum apperti-
nentiis
käuflich an sich zubringen willens sind,
an obbesagten Tag früh um 8 Uhr ad lici-
tandum
, tractandum & concludendum vor
diesem k. k. ni. öst. Landrecht zu erscheinen wissen,
auch allenfalls wegen Einsehung der Schätzung
dieses Guts bey dem Dr Fütterer sich zu mel=
den
haben.

Licit. Bunners Haus zu Poysdorf.

Von amtswegen, der fürstl. Liechtensteini=
schen
Herrschaft Wilfersdorf wird anmit kund
gemacht: Wasgestalt des Johann Adam Brun=
ner
, Eisenhandlers, dann Maria Anna dessen
Ehewirthin eigenthumliche mit einem in obern
Stock mit 3, und zu ebener Erde 2 Zimmern,
und einem schönen Eisengewölbe versehene, dann
unweit der Poststrasse in dem Markt Poys=
dorf
liegende Behausung, nicht minder eine
Körnerscheuer sammt einem dabey befindlichen
Grasgarten, und einige Geräthschaften den 31.
Jäner 1782 früh um 9 Uhr in der feilgebote=
nen
Behausung licitando verkauft werden wird
Daher die Kauflustige bey diesfälliger Licita=
tion
zu erscheinen, und sich anzumelden haben
werden. .

Convoc. Johanna Koberhirtin.

Wir Joseph Georg Hörl, Sr. v. k. k. ap.
Majestät Rath und Burgermeister, dann der
Rath der Stadt Wien geben hiemit zu verneh=
men
: Es sey die Johanna Koberhirtin, ge=
bohrne
Pelzlbaurin, alhier mit Tode abgegan=
gen
, und daher um mit der künftigen Verlas=
senschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, diejenigen
vorzuladen und anzuhören, welche an diese
Verlassenschaft einige Sprüche und Foderungen
haben möchten. Da wir nun entschlossen sind,
eben diese Sprüche und Foderungen an dem
eigends, und zwar für das erste und letzte=
mal
hiezu bestimmten Tag, nämlich den 22.
Decemb. d. J. oder da wir diesen Tag anderer
Verhindernissen halber nicht zu Rath sässen,
den nächst darauf folgenden Rathstag früh um
8 Uhr zu hören, und zu, vernehmen. So
haben alle diejenige, welche an der Johanna
Koberhirtin seel. Verlassenschaft eine rechtmäs=
sige
Foderung, es sey um Erbschaft, Schuld,
oder anderer Ursachen willen zu haben glau=
ben
, den bestimmten Tag selbst persönlich, oder
durch hinlänglich versehenen Gewaltträger so=
gewiß
vor uns zu erscheinen, sich behörig zu
legitimiren, und ihre Sprüche und Foderun=
gen
darzuthun, als im widrigen die Abhand=
lung
ex officio vorgenommen, und falls die sich
anmeldende Gläubiger den Verlassenschaftsstand
überstiegen, die anwesende behörig vernommen,
auch nach vorläufiger Liquidirung ordnungsmäs=

sig klaßificiret, annebens den nicht erscheinen=
den
Creditspartheyen das ewige Stillschweigen
auferlegt werden würde.

Convoc. Hermann Probst.

Von der ni. öst. Regierung wird hiemit je=
dermann
, dem daran gelegen, zu wissen gemacht:
Es habe Regierung nach erfolgt tödtlichen Hin=
tritt
des Herrmann Probst, Apothekergesel=
lens
im k. k. spanischen Spitale, zu Erfin=
dung
desselben etwa vorhandenen æris alieni
folgends auch zu sicherer Abhandlung solcher
Verlassenschaft für nöthig befunden, die sam=
mentliche
sowohl in als ausser Land befindliche
diesfällige Gläubiger zu Anmeld=und Liquidi=
rung
ihrer an wiederholte Hermann Probsti=
sche
Verlassenschaft zu stellen habender Sprü=
che
und Foderungen gerichtlich vorzuladen,
und einzuberufen: zu welchem Ende denselben
der 22. Jäner 1782 nachmittag um 4 Uhr zur
gewöhnlichen Konvokations=und Anmeldungs=
tagsatzung
zu allendlicher Frist anberaumt wor=
den
. Solchemnach werden alle, welche bey ge=
dacht
Hermann Probstischer Verlassenschaft um
rechtmässiger Foderung willen einige Sprüche
haben, oder zu haben vermeinen, an obbe= .
stimmten Tag und Stunde vor Regierung in
der daselbst zu solchem Ende offen haltenden
Kommisionsstube entweder persönlich, oder
durch hiezu genugsam Bevollmächtigte alsoge=
wiß
zu erscheinen, und ihre an solche Ver=
lassenschaft
habende Foderungen anzumelden,
auch rechtlich zu liquidiren haben: als in wi=
drigen
die Abhandlung gleichwohl vorgenom=
men
, und ungehindert der etwa vorhandenen
Gläubigern, so sich mit ihren Foderungen in
bestimmter Zeit nicht angemeldet, solche Ver=
lassenschaft
den sich hierum gemeldten Erben
eingeantwortet, auch sonst ex officio vorgekeh=
ret
werden soll, was Rechtens ist.

Convoc. Balthasar Bernreither.

Von N. Burgermeister, Richter und Rath
der k. k. landesfürstl. Stadt Wienerisch=Neu=
stadt
wird hiemit jederman, dem daran gele=
gen
, zu wissen gemacht: Wienach der Baltha=
sar
Bernreither gewest burgl. Handelsmann
allhier, seine Zablungsohnvermögenheit vor=
gestellt
, und sohin cessionem bonorum ange=
meldet
, auch unter einem gebetten, womit we=
gen
Vorladung seiner sämmtl Gläubigern die
in diesem Fall gewöhnliche Konvokationsedikten
ausgefertigt werden möchten. Da nun hiezu
der 23. Jäner 1782 vormittag um 9 Uhr auf
der alldasigen gmr. Stadtkanzley zu erscheinen
superperemptorie & cum clausula 1mi 2di
& 3tii termini anberaumt ist, als werden die
sämmtl. Balthasar Bernreitherische sowohl in=
als
ausser Land befindliche Gläubiger entweder





[15]

persönlich, oder durch hinlänglich instruirte Ge=
waltsträger
an obbestimmten Tag, Stund, und
Ort alsogewiß zu erscheinen, ihre Schuldfode=
rungen
behörig anmelden, und unter einem
rechtsbeständig zu liquidiren haben, als im
widrigen, was rechtens ist, vorgekehrt wer=
den
würde.

Convoc. Anna Maria Göllin.

Von eines hochwürdigen Metropolitan Dom=
kapitels
bey St. Stephan allhier in Wien wird
hiemit zu vernehmen gegeben: Es sey Anna
Maria Göllin, eine Hauers Wittwe ab intesta-
to
, und ohne Kinder zu Hernals verstorben,
daher zu sicherer Abhandlung der Verlassenschaft
eine Konvokationstagsatzung ihrer etwa vor=
handenen
Schuld=und Erbsprätendenten an=
zuordnen
für nöthig befunden, und hiezu der
28. Februar 1782 früh um 9 Uhr bestimmt
worden. Solchemnach werden diejenige, wel=
che
in obbemeldte Göllische Verlassenschafts=
massa
schuld=oder erbschaftshalber Sprüche und
Foderungen zu stellen vermeinen, sich bis er=
nannten
Tag und Stunde in unserer Hofmei=
ster
Amtskanzley im sogenannten Domherren
Zwettelhof nächst St. Stephan allhier zu mel=
den
, und ihre Foderungen alsogewiß hinläng=
lich
zu erweisen haben, wie im widrigen nach
Verstreichung dieser Zeitfrist der Ordnung nach,
was rechtens ist, fürgekehrt werden wurde.

Gräfl. Zinzendorfisches Lehenausschreiben.

Jch Friedrich August, des heil. röm. Reichs
Graf und Herr von Zinzendorf und Pottendorf,
Aeltester, und Lehenträger des Namens und
Stammes der Grafen und Herren von Zinzendorf
und Pottendorf, Herr zu Wasserburg, Karlstet=
ten
, und Toppel, Gauernitz, und klein Schönberg,
obersten Erblandjägermeister in Oesterreich un=
ter
der Enns, des kön. schwedischen Nordsternor=
dens
Kommandeur, Seiner kurfürstl. Durchl. zu
Sachsen derzeit akkreditirter Gesandter am kön.
preußischen Hofe, gebe hiemit all denjenigen,
welche von dem Namen und Stammen der Gra=
fen
und Herren von Zinzendorf und Pottendorf
einige lehenbare Stücke, Gülten, Zehenten und
Unterthanen genießen, besitzen, und innenhaben,
zu vernehmen: es sey nach dem Todfall meines
seel. Herrn Bruders, des hochgebohrnen Herrn
Ludwig Friedrich Julius Grafen und Herrn von
Zinzendorf und Pottendorf, gewesenen k. k. wirkl.
geheimen Raths, Kämmerers, und Staats=
ministers
, das Dominium directum der dem
gräfl. Zinzendorf=Pottendorfschen Namen und
Stamme zu Lehen rührenden Stücken, Gülten,
Zehenden, und Unterthanen auf mich, als der
Zeit ältesten des gräfl. Zinzendorf=Pottendorf=
schen
Geschlechts gediehen. Daher werden alle
gräfl. Zinzendorf=Pottendorfsche Lehensvasallen,

von unten gesetzten Tage an, in einer Jahrsfrist,
bey mir die Lehen von neuem geziemend zu ersu=
chen
, und sich mit diesem ihren Gesuch an meinen
allhier aufgestellten Lehenprobsten, den k. k. Hof=
agenten
Herrn Benedikt Mandl, zu wenden ha=
ben
. Wien den 2 Jäner 1781.

Jn der Emerich Felix Baderischen Buchhand=
lung
in der Bognergasse, neben dem Toden=
kopf
, sind nebst vielen andern Büchern auch
folgende zu haben:

Breuchels umständliche und gründliche Beschrei=
bung
des edlen Weinstocks, wie nämlich
Weingärten und Weinberge aufs beste an=
gelegt
, hergestellt, unterhalten und benutzet,
auch allerhand Gemüß und fruchtbare Bäu=
me
mit Nutzen darinn gepflanzet werden kön=
nen
, 8. Frankf. 1781. 30 kr.

Cancrinus (Fr. Ludw.) erste Gründe der Berg=
und Salzwerkskunde, 1ter Theil, welcher die
Scheide=oder Ausbreitungskunst der Mine=
ralien
enthält, mit 21 Kupfertafeln, gr. 8.
daselbst 1782. 3 fl.

Allgemeine juristische Bibliothek, herausgege=
ben
von zweyen Altdorfischen Professoren,
1ten Bandes 1tes Stück, 8. Nürnberg 1781.

Versuch einer Beantwortung der Preisfrage:
Welches sind die beßten ausführbaren Mittel
dem Kindermord Einhalt zu thun? 8. das.
1781. 12 kr.

Gebet=und Lehrbuch für österreichische Kriegs=
männern
, a. d. franz. 24. Prag 1781. 51 kr.

Cronstedts (Axel Friedr. v.) Mineralgeschichte
über das Westmanländische und Darlekarli=
sche
Erzgebirge, auf Beobachtungen und Un=
tersuchungen
gegründet, mit einer Kupferplat=
te
, 8 Nürnb. 1781. 1 fl.

Kleine Kinderbibliothek, herausgegeben von J.
H. Campe, 6tes Bändchen, 8. Hamb. 1781.
45 kr. alle 6 Bändchen 4 fl. 30 kr.

a New Collection of historical, political, poe-
tical
, critical, and moral Pieces, calcul-
lated
for Amusement and Instruction or
the Continuation of the englisch Maga=
zine
for 1780, 8. Hamb. 1 fl. 30 kr.

Lettres de feu Mr. de Haller contre Mr. de
Voltaire. Traduit de l'allemand par F. L.
König, 2 tomes, 8. à Berne 1780. 2 fl.

—— de l'auteur du Memorial d'un Mondain
sur une nouvelle Méthode d'apprendre à
parler, 4. 1781. 12 kr.

Six Sonates de Clavecin seul composées par
A. Baron de Knigge & publiées par sous-
cription
, 4. à Francf. 1781. 1 fl. 30 kr.

Les Incas; ou le Destruction de l'empire du
Pérou par Mr. Marmontel & c. 2 tomes,
av. fig. gr. 8. à Berne 1777. 2 fl. 45 kr.

Compte rendu, au Roi par Mr. Necker & c.
8. à Paris 1781. 45 kr.




[16]

Bey Joseph Gerold, kais. Reichshofbuchdru=
ckern
und Universitätsbuchhändlern sind in des=
sen
Buchhandlung auf dem Kohlmarkt neben
dem schwarzen Lamm Nr. 138 nebst vielen
andern auch folgende Bücher zu haben:

Büsch (Joh Georg) Grundriß einer Geschich=
te
der merkwürdigsten Welthändel neuerer
Zeiten, in einem erzählenden Vortrage,
gr. 8. Hamb 1781. 1 fl.

Beyträge zur Oekonomie, Technologie Po
licey=und Kammeralwissenschaft, von Joh
Beckmann, 4ter. Theil, gr. 8. Göttingen
1781. 36 kr. alle 4 Stücke 2 fl. 24 kr.

Hamlet Prinz von Dännemark, ein Trauer=
spiel
in 6 Akten, nebst Brockmanns Bild=
niß
als Hamlet, 8. Hamb. 1782. 30 kr.

Wochenblatt (medicinisches) für Aerzte, Wund=
ärzte
und Apotheker herausgegeben von Hrn.
Reichard, des 2ten Jahrgangs vom Jahre
1781, 3tes Qurtal, 8. Frankf. 1781. 45 kr.

Blumenthal (Wilhelm von) oder das Kind
der Natur, eine deutsche Lebensgeschichte,
2 Theile, 8. Leipz. 1781. 3 fl.

Gustav Aldermann, ein dramatischer Roman,
2 Theile, 8. ebend. 1779 2 fl.

Willhelm Edelwald, die Geschichte eines ver=
lohrnen
Sohnes, 2 Bände, 8. ebend. 1780.
3 fl.

Erast und Emilie, Briefe eines Vaters an
seine einzige Tochter, nebst einem Anhange
für den Herrn Schwiegersohn, 8. Frankf.
1781. 24 kr.

Das Pfarrhaus, eine Erzählung in Briefen,
von einem Frauenzimmer, 8. Leipz. 1781.
54 kr.

Maria Theresia und Elisabeth im Reiche der
Toden, ein Gespräch zwischen diesen beyden
grossen Kaiserinen, in welchem die wichtig=
sten
Begebenheiten ihres Lebens und ihrer
Regierung kurz und unpartheyisch erzählt
werden, 2 Theile, 4. 1781. 49 kr.

Geschichte (pragmatische) der so berufenen Bulle
in Coena Domini, und ihren fürchterlichen
Folgen für den Staat und die Kirche, zur
Beurtheilung aller Streitigkeiten unsers Jahr=
hunderts
mit dem römischen Hofe, 4 Theile,
4. Frankf. 1772. 4 fl.

Schmidts (Mich. Jgnaz) Geschichte der Deut=
schen
, von den ältesten Zeiten, bis auf Karl
den V . 4 Theile, gr. 8. Ulm 1778 81. 9 fl.


Jn der von Ghelenschen Buchhandlung
in der Singerstrasse dem St. Stephansthore über im v. Mannerischen Hause Nr. 931
sind nebst vielen andern Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch folgende zu haben:


Peter der Grosse. Ein heroisches Originalschauspiel von 5 Aufzügen, 8. Wien, 24 kr.

Der Phönix, oder die Prüfung der Herzen. Ein lyrisches Fest, mit 2 Balleten, 8. Wien 24 kr.

Der Eulenspiegel, ein allegorosches Schauspiel, aus dem neunzehnten Jahrhundert, mit einem
Ballet, der Werbplatz der Liebe, 30 kr.

Stephan Fäbinger, oder der Bauernkrieg, 20 kr.

Der Pfarrerkrieg, ein scherzhaftes Heldengedicht von 3 Gefängen, 30 kr.

Gedanken und Uibungen der Gottseligkeit in den Tagen des Advents, 12. 1775. 30 kr.

Briefe aus dem Noviziat, 2 Theile 1780. 1 fl. 21 kr.

Antiphysiocrat. (der) oder umständliche, Untersuchung des sogenannten physiocratischen Systems,
8. Frankf. 1780. 1 fl.

Thomson (des Jacob) die Jahrszeiten, gr. 8. Basel 1768. 1 fl. 15 kr.

Hüpsch (Johann Wilhelm Karl Adolph Freyherrn von) Naturgeschichte des Niederdeutschlan=
des
, und anderer Gegenden, nebst häufigen neuen Entdeckungen und Beobachtungen verschie=
dener
seltenen, merkwürdigen, und wenig bekannten Naturwerke, erster Theil, gr. 4. Nürnb.
1781. 3 fl.

Zustand (gegenwärtiger) der Besitzungen der Holländer in Ostindien, a. d. Französis. gr. 8.
Nürnb 1781. 36 kr.

Observations sur deux conceptions doutenses par Nr. Hacquet, 4. Erfurt 1781. 8 kr.

Anémométre propose aus amateurs de metherelogie. Memoire dans la feance de
l'academie d'Erfurt dus Janu. 1781. par Ch de Dalberg, gr. 4. Erfurt 1781. 8. kr.

Magellans (J. G. F.) Beschreibung neuer Barometer, nebst einer Anweisung zum Gebrauch
derselben bey Messungen der Höhen, der Berge, und Tiefen der Schachten, mit einer kur=
zen
Nachricht von Barometer mit vergrösserten Scalen und beständigen Witterungszeiger.
2ter Versuch über die neue Theorie der Elementarfeuers, und der Wärme der Körper, mit
1 Kupfer, gr. 8. Leipz. 1782. 45 kr.

Winkelmanns Briefe an seine Freunde in der Schweiz, gr. 8. Zürch 1778. 46 kr.

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