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Wiener Zeitung.

Nr. 100, 13. Dezember 1780

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[1]

Mittwochs, den 13. Christmonat 1780.


Dein Geist wird sich zu keiner Zeit
Selbst nicht bey schwerer Last verliehren,
Wenn du der Weißheit folgst, die ohne Fehl zu führen,
Mit Rosen jeden Pfad bestreut.

U⟨t⟩.


Algeziras den 2.
Wintermon.

Die engländische Brigan=
tine
, der Dezuif, wur=
de
gestern früh von ei=
nem
der Schiffe des Don Barcelo ent=
deckt
, und nach einigen wechselweise
geschehenen Kanonenschüssen ergab sich
dasselbe, und wurde hieher geführt. Es
hatte 4 Kanonen, und 12 Mann Be=
satzung
am Borde, und kam aus Neu=
england
mit Salm, und Stockfischen für
Gibraltar beladen.

Malaga den 3. Wintermon.

Die mahonesische Schebecke, der Port=

Mahon, ist bey den chafarinischen Jn=
seln
von einer spanischen Pinque, und
einer kleinen Schebeque erobert, und
in den hiesigen Hayen eingebracht wor=
den
. Dieses Schiff war für Gibraltar
mit Wein, Käse, Oel, Sardellen, Oli=
ven
, Zucker, gebrannten Wässern, Hil=
senfrüchten
, Nüssen, Unschlitt, Saife,
Holz, Leder, und Leinwand befrachtet.

Aus dem Lager bey St. Rochus vom
3. Wintermon.

Nachdem einmal das Parapet zu un=
serer
Mörserbatterie fertig war, hat
man sich seit den 25. vorigen Monats,
alle Nächte bestrebt, das nöthige Gerä=
the
zur Verfertigung der Esplanade da=
hin
zu schaffen; es werden dazu Trup=
pen
und Piqueter, so viel man deren

[2]

nöthig hat, gebraucht. Der von un=
sern
Unternehmungen wohl unterrichte=
te
Feind, hat in einer Nacht auf 186
Kanonenschüsse, Bomben, Kartetschen,
und Granaten auf unsere Leute abge=
feuert
. Wir haben aber diese ganze Zeit
hindurch nicht mehr als 8 Mann Todte
eingebüßt, und sein auf unseren Pa=
rapet
gespieltes Feuer hatte keine andere
Wirkung, als daß es einige Faschinen
in Brand steckte, die aber bald wieder
gedämpft wurden. Den 28. Weinmon.
merkte man, daß der Feind außerhalb
dem Thore des festen Landes ein neues
Werk anlegte, woran er seit der Zeit
mit vieler Lebhaftigkeit arbeitet, ver=
muthlich
, um eine vorgerückte Batterie
dadurch zu errichten.

Toulon den 9. Wintermon.

Die Fregatte Pre⟨ri⟩euse, geführt von
dem Kapitain Gineste, hat ihre Reini=
gungszeit
vollstreckt; sie wird neu kalfa=
tert
, und zugleich wieder ausgerüstet,
um auf das neue unter der Anführung
des Marquis Coriolis in die See zu
stechen. Die eine Zeit her geherrschte
unfreundliche Witterung ist Ursache, daß
wir bisher von dem Zustande des rußischen
Reihenschiffes keine näheren Umstände
erfahren haben; man hat den Oberoff zie=
ren
sowohl, als der übrigen Besatzung
dieses Schiffes, Lebensmittel und ande=
re
Nothwendigkeiten zugesandt, und nun
beschäftigt man sich einige Pontons zu
schlagen, um, was noch geborgen wer=
den
kann, vollends zu retten. Man
schätzte dieses Schiff ungefehr auf 20
Meilen von Corsika, als es schelterte,
es kam nicht hieher, und gehörte zu
jenem rußischen Geschwader, das heuer
zu Livorno überwintern soll.

Marseilles den 15. Wintermon.

Die glückliche Ankunft verschiedener
Geschwader aus der Levante, hatte über
unseren Handelsstand schon eine grosse
Freude ausgebreitet, allein die Nachricht
von der Eintreffung unserer Flotte an
den Jnseln unter dem Winde, hat un=
ser
Vergnügen auf die höchste Stuffe ge=
schwungen
. Wir vernehmen aus Kadix,
daß der Graf Guichen 30 für unsern

Haven bestimmte Schiffe mitgebracht
habe, und selbe bald nach und nach hier
einlaufen werden; einige sagen, diese
Schiffe wären unter dem Geleite zweyer
Fregatten, andere aber behaupten, sie
wären unter der Bedeckung von 6 Kriegs=
schiffen
gekommen, welche zu Toulon
ausgebessert werden müsten. Folgendes
ist ein Verzeichnis der Schiffe, so obge=
dachtes
Geschwader ausmachten: die
Ciodad, der Jason, der Orpheus, der
Septimane, der Bienaime, die Justice,
der Petit Samuel, die Victoire, der
Saint Andre, der Phönix, der Con=
stant
, der Henri, der Jeune Tobie, der
Saint Joan Baptiste, der Hardi, die
Aimable Marie, die Marie Therese, die
Industrie, der Enfant, die Aimable
Louise, die Jeune Claudine, die Sar=
dine
, die Aimable Magdeleine, der Oi=
seau
, die Amitie, die Grave Henriette,
die Hoppe, die Napolitaine, die Heu=
reuse
Sophie, und die Jenny.

Auszug aus einem Schreiben von Brest
un⟨t⟩ern 20. Wintermonats.

Es ist Befehl ergangen, das auf hie=
siger
Rhede befindliche Geschwader mit
5 Privatschiffen zu vermehren, und sel=
be
auf ein ganzes Jahr zu proviantiren,
welches eine Reise von sehr langer Dau=
er
anzukünden scheint. Die neue Fre=
gatte
Astrea ist eilends mit Kupfer be=
schlagen
worden, sie muß einen Nachtrag
von Lebensmitteln einnehmen, und sich
fertig, halten mit obgedachten Schiffen
auszulaufen. Mit Ungedult erwarten
wir eine Flotte, die, wie man sagt, be=
reits
seit geraumer Zeit aus Schweden
mit Schiffbauholz unter Seegel gegan=
gen
seyn soll; der Mangel an diesem
Artikel ist Ursach, daß man bereits einen
grossen Theil Zimmerleute abgedankt hat,
und eben so geht es uns auch mit den
Matrosen.

Paris den 28. Wintermonats.

Ein von dem Marquis von Montmo=
rin
, königl. französischen Bothschafter
bey dem Madriter Hofe hieher gefertigter
Kourier hat die Zeitung gebracht, daß
der Graf Estaing, welcher bereits den
30. vorigen Monats aus Kadix unter

[3]

Seegl gegangen, den aber die widrigen
Winde den 2. dieses wieder zurückzu=
kehren
genöthigt hatten, den 7. darauf
zum 2tenmale, mit der nämlichen An=
zahl
von Schiffen, in allen 45, wovon
37 französische, die übrigen 8 aber spa=
nische
sind, neuerdings ausgelaufen sey,
und das einzige Schiff Guerrier, geführt
von Herrn Du Bavillon, zurückgelassen
habe. Da das Einlaufen dieser Flotte
an der Rhede einen prächtigen Anblick
verursachen wird, so sind bereits die Her=
zoginn
von Luynes, und die Vicomtesse
von Laval nach Brest abgereiset, um ih=
re
Neugierde zu befriedigen.

Herr Baudart hat die Stelle eines
General=Schatzmeisters des königl. See=
wesens
und der Kolonien, die ihm vor
kurzen anvertraut wurden, nicht lange
genossen; auch hat man dem Herren Guig=
nace
, ersten Comis bey der Marine die
Untersuchungen der Rechnungen, und
alles was zum Finanzweesen gehört,
wieder abgenommen.

Nach Briefen aus Rennes gehet es
bey der dasigen Versammlung der Stände
von Bretagne, seit dem wegen der Be=
nennung
der Deputirten entstandenen
Lärmen, ganz ruhig zu.

Nach Brunoy sind aus verschiedenen
hiesigen Theatern die besten Schauspie=
ler
abgefertigt worden, um bey dem
Feste, das Monsieur Jhren königl. Ma=
jestäten
alda zween Tage hintereinander
gab, ihre gewöhnlichen Rollen zu spielen.

Den 14. dieses, ist zu Saint Malo
das Schiff, der Delpache, aus Falmo=
uth
, ungefehr auf 80 Tonnen gebaut,
von dem Korsare Epervier, aus Mor=
laix
, als eine gute Beute eingebracht
worden. Dieser nämliche Korsar hat auch
ein Slupe von beyläufig 50 Tonnen
erobert, die man ebenfalls zu Morlaix
eingelaufen zu seyn vermuthet. Aus
Saint Malo wird einbe⟨r⟩ichtet, daß das
engländische Schiff, die Freundschaft,
nach Glasgow gehörig, und auf 350
Tonnen eingerichtet, so aus Jamaika
mit einer Ladung von Zucker, Koffee,
Ka〈…〉t n, u. d. gl. kam, den 17. dieses
in den dasigen Haven eingelaufen sey.

Dieses von dem Korsarn Bougainville
eroberte Schiff gehörte zu einem Geschwa=
der
von 110 Seegeln, so den 4. Herbst m.
unter dem Geleite von 5 Kriegsschiffen,
und 2 Fregatten in die See stach, wo=
von
selbes aber den 1. Winterm. in dem
42sten Grade der Breite abgekommen
war. Der engländische Kapitain sagt
aus, daß eines dieser Schiffe, welches
wohl die Elisabeth, von 74 Kanonen,
seyn dürfte, auf der Fahrt gescheittert,
die Besatzung aber geborgen worden sey.

Die Umsattlung des Generals Arnold,
weit gefehlt, daß man sie hier für ei=
nen
den Amerikanern so schädlichen Un=
glücksstreich
halten sollte, scheint uns
vielmehr das beste zu seyn, so ihnen be=
gegnen
konnte. Jn der That war er
nicht nur allein ein Spion, und Haus=
feind
, den sie in ihrem Busen trugen,
er war auch sogar ein Verräther, wel=
cher
, wenn er Zeit genug gehabt hätte,
mit sich ein ganzes beträchtliches Korps,
worüber man ihm das Kommando an=
vertrauet
hatte, entführt, und durch ei=
nen
so grossen Verlust, der amerikani=
schen
Sache den aller empfindlichsten
Streich versetzt haben würde, die er doch
zu beschützen sich äußerlich verstellte. Nun
mögen die Engländer zusehen, was sie
mit einem solchen Gegenstande, in wel=
chen
sie unmöglich jemal einiges Ver=
trauen
setzen können, und den gewiß
kein Mann von ächtem Herze, weder zum
Kameraden, und noch vielweniger zum
Befehlshaber annehmen wird, machen
wollen; alles was man hier noch bey=
fügen
kann, besteht in dem, daß, wenn
einmal Herr von Rochambeau an der
Spitze des amerikanischen Heeres steht,
wovon er bereits den Vortrab zu Rhode
Jsland hat, eine solche Verrätherey,
nicht mehr zu ⟨b⟩efahren seyn werde, und
daß alsdann die mit einem Muthe beseel=
ten
amerikanischen Anführer und Sol=
daten
gewiß solche Thaten verrichten wer=
den
, daß man allerdings wird hoffen
können, die Engländer in kurzer Zeit auf
ewig aus diesem Lande verjagt zu sehen.

Rom, den 25. Wintermon.

Der neue k. k. gevollmächtigte Minister,

[4]

Herr Kardinal Hertzan Eminenz verfügte
sich letzten Dienstags Vormittags, in
feyerlichen Zuge zur päbstlichen Audienz,
und hatte allda die Ehre, nach einer lan=
gen
Unterredung mit dem heiligen Vater,
Höchstdemselben einen Grafen von Khe=
venhüller
vorzustellen. Bey eben die=
ser
Gelegenheit hat gedachter Herr Kar=
dinal
Sr. päbstl. Heiligkeit, im Namen
der k. k. Majestät 6 ungemein prächtige
Altarleuchter, ein Crucifix, und 12 Fi=
guren
, so die 12 Aposteln vorstellten,
alles von feinsten Wienerporcellain, nebst
mehr dergleichen Tellern, Töpfen, und
Körben, die mit den prächtigsten Blume⟨u⟩
nach der Natur ausgeschmückt waren,
nebst 2 Antheilen des köstlichsten Tockayer=
weines
, und einer Küste voll der selt=
samsten
Bücher, zum größten Wohlge=
fallen
Sr. Heiligkeit überreicht.

Haag, den 29. Wintemon.

Es ist bereits an alle holländische =
sten
der Befehl ergangen, die nöthige
Vorsichten zu veranstalten, um einen
unversehenen feindlichen Ueberfalle oder
Angriffe zu wehren, und zu dem Ende
an allen schicklichen Orten Batterien
aufzuwerfen, die mit hinlänglichen Ka=
nonen
besetzt werden sollen. Es wird
auch versichert, daß alle Besatzungen je=
ner
Städte der Republik, allwo zugleich
Seehäven sich befinden, verstärkt wer=
den
sollen, und unter diesen Plätzen nennt
man bereits vorzüglich die Städte Horn,
Hellevoetsluis, Brile, und andere mehr.
Auf dem sogenannten Helder wird eine
Batterie für 18 Kanonen aufgeworfen,
und sobald man es nöthig finden wird,
wird man auch die Besatzungen der zum
Auslaufen bereits fertigen Kriegsschiffe
verstärken. Diese Verwahrungsmittel,
durch die Weisheit und Vorsicht, so stäts
alle Berathschlagungen der Republik zu
leiten pflegen, an Hand gegeben, schei=
nen
itzt um so mehr ihre wahre Reife
erlangt zu haben, als die Unruhen, so
dermal einige europäische Mächte ent=
zweyen
, die Lage der Sachen fast alle
Augenblicke, und ganz unvermuthet ver=
ändern
können, und ist daher einer ge=
sunden
Staatsklugheit allerdings wohl

angemessen, stätshin auf allen Fall be=
reit
zu stehen, ohne jedoch deswegen den
Schluß zu fassen, daß die Regierung ei=
ne
andere Absicht hege, als seine Macht
durch so weise als thä⟨t⟩ige Maaßnehmun=
gen
respektiren zu machen. Bald nach
der Abreise des Kouriers, so am letzten
Sonnabende nach Petersburg abgefertigt
wurde, erhielt der Herr Großpensiona=
rius
einige Depeschen, worauf man sporn=
streichs
einen Expressen nachschickte, wel=
cher
gedachten Kourier unweit von Laiden
antraf, allwo er das Unglück hatte, um=
geworfen
zu werden; Man glaubt, dieser
Gegenbefehl dürfte vermuthlich aus keiner
andern Ursache ergangen seyn, als um
in gedachten Depeschen einige Abände=
rungen
zu machen, wovön man aber die
wahre Beschaffenheit nicht errathen kann.

Amsterdam, den 30 Wintermon.

Aus Rotterdam wird geschrieben, daß
allda der Befehl eingegangen sey eine
gewisse Anzahl Schiffe in Bereitschaft zu
setzen, wodurch die zur Verstärkung der
Besatzungen in den Seeplätzen dieser Re=
publik
benöthigten Truppen, nach ihren
Bestimmungen verführt werden sollen;
man schreibt ferner, daß das Regiment
des Prinzens Friderich von Oranien und
Nassau, so dermal zu Zwol liegt, und
jenes von Leusten, so dermal zu Utrecht gar=
nisonirt
, nach Nordholland gehen sollen;
daß ein Bataillon von ⟨G⟩odin, nunmehr
zu Deventer liegend nach Utrecht befeh=
ligt
sey; daß das Regiment der Marine
von Bentink, von Bois=le=Duc nach
Brile, und jenes von Ouderwater, so
dermal zu Gorcum und Schoonhoven
liegt, nach Hellevoetsluis verlegt werde;
daß ein Theil der Regimenter Stuart
und Schottland nach Heusden und Gor=
cum
marschiere, und daß 4 Kompagnien
des letzteren Regimentes, so nun zu Geer=
Truidenberg, nach Heusden bestimmt sind.
Dernämliche Brief fügt hinzu, daß ein nun
zu Doesburg liegendes Bataillon von Ora=
nien
, nach Zwol, und ein Theil der Reute=
rey
, so dermal zu Kampen in Besatzung
liegt, nach Nordholland marschiren muß.

Das Kriegsschif, die Prinzeßinn Louise,
geführt von dem Contreadmiral Johann

[5]

Binkes ist vorgestern aus dem Texel nach
Westindien, 2 andere Schiffe nach Su=
rimam
, 4 nach Curacao, 2 nach Sanct
Eustache, und über 40 andere Schiff
nach verschiedenen Häven Frankreichs,
Englands, und der mittelländischen See
unter Segel gegangen.


Wien den 13. Christmonat.

Se. röm. kais. königl. apost. Majestät
haben gleich nach erfolgtem Abscheiden
Weiland Jhrer röm. k. k. apost. Majestät
Marien Theresiens höchstsel. Andenkens,
alle hohe Landesstellen mit Dero Chefs,
und denenselben untergeordneten Perso=
nale
in ihren Würden und allerhöchsten
Diensten allermildest bestättiget.

Am abgewichenen Sonnabend, den 9.
dies, ward von Seite des hochadelichen
k. k. Sternkreuzordens, in der Hofkir=
che
der wohlehrw. Patern Augustinern
Barfüssern, ein Seelamt für die aller=
höchste
Ordens=Schutzfrau: Weiland
Jhre kais kön. apost. Majestät Marien
Theresiens, höchstseligen Andenkens, fey=
erlich
gehalten: welchem die durchläuch=
tigsten
Erzherzoginnen königl. Hoheiten,
samt den übrigen hier anwesenden Hoch=
adelichen
Ordensdamen beygewohnt ha=
ben
. Das Seelenamt, wie auch die
Einsegnung des mehrmal, wie vorige
Tage prächtigst beleuchteten Trauerge=
rüstes
hielten (Titl.) der hochwürdigste
Herr Ernst Johann Graf von Herber=
stein
, beeder hohen Domstifter Passau
und Freysingen Kapitular Domherr,
und Sr. hochfürstl. Emninez Herrn Kar=
dinal
Bischofens zu Passau in Spirit. &
Pontif. Vicarius Generalis & Officialis &c

Montags, den 11. dieses Vormittags
wurde von 9 bis 10 Uhr mit dem Trauer=
geläute
in der allhiesigen Deutschordens
Landkommendakirch zu St. Elisabeth der
Anfang zu den von Sr. kön. Hoheit dem
Durchl. Erzherzoge Maximilian, Hoch=
und Deutschmeister, und der Chur, und
Hochstiftern Kölln und Münster Koadju=
tor
ꝛc. angeordneten feyerlichen Exequien
für die Seelenruhe weil. Jhrer röm.
k. k. apost. Maj. Marien Theresien, höchst=
seligen
Angedenkens, gemacht.

Noch vor 10 Uhr erschienen Se. königl.
Hoheit in dem Deutschordenshause, und
begaben sich in die für Höchstdieselbe zu=
bereitete
Zimmer, von wo aus Höchdiesel=
be
unter Vortrettung der Ordensoffizi=
anten
, und sämmtlich hier anwesenden
Herrn Ordensrittern, dann in Begleitung
Dero Herren obristen Hofmeisters Excell.
derer Dienstkammerherrn und Dero Hof=
staat
, mit dem weißen Ordensmantel an=
gethan
, wovon der Schlepp von 2 Edel=
knaben
getragen wurde, unter Bedeckung
der adelichen Garden, nach der Kirch,
in den daselbst unter einem errichteten
schwarzen Baldachin zubereiteten Bett=
schamel
, und wohnten allda dem Seel=
amte
wie auch der darauf erfolgten
Einsegnung des in ersagter Kirche er=
richtet
prächtigen, und mit den k. k. Jn=
signien
, und Wappen gezierten, und herr=
lichst
beleuchten Trauergerüste bey Nach
Endigung dessen begaben sich Se königl.
Hoheit im nämlichen Gepränge wieder
nach Dero Zimmer, von wo Sie nach
der Hofburg zurückkehrten.

Dienstags, den 12. wurde mehrmal
mit dem Trauergeläute in ersagter Deutsch=
ordenskirche
der Anfang gemacht, und
dann die Exequien ab Seiten der hiesi=
gen
Landkommenda, wie gestern auf das
feyerlichste gehalten.

Gestern Vormittag sind beede königl.
Hoheiten, die Durchl. Erzherzoginn Maria,
mit Dero Durchl. Gemahl Herzog Albert
zu Sachsen=Teschen, von hier nach Preß=
burg
abgegangen, um den daselbst abzu=
haltenden
Exequien für die Seelenruhe
Weil. Jhrer röm. k. k. apost. Majestät,
höchstseligen Angedenkens, beyzuwohnen.

Nach einer von Sr. Majestät erflosse=
nen
allerhöchsten Anordnung wird jene
von den zwo neuen Städten und Festun=
gen
, welche in Böheim in der Lage bey
deutsch Kopist nächst Leutmeritz erbauet
wird, zum unvergeßlichen Andenken der
Regierung Weil. Jhrer kais. kön. Majestät
Dero herzinnigst geliebten Frau Mutter,
und als ein Merkmal der für Höchst=
dieselbe
hegenden tiefesten Verehrung
künftig Theresienstadt genennet wer=
den
.

[6]

Freytags den 8. dieses, als an dem
hohen Feste der unbefleckten Empfängniß
Mariä erschien eine allhiesig uralt und
weitberühmte Universität in der Me=
tropolitankirche
zum heiligen Stephan,
und wohnte allda dem von (Titl) Herrn
Ehmund Maria Grafen von Arzt und
Vassegg, Bischof zu Tejen, der h. Schrift
Doktor, Sr. röm k. k. apost. Maj. Rath,
des hohen Erz=und Domstifts zu Wien
Domprobst und Domherr, Dechant zu
Kürnberg, der allhiesigen Universität
Kanzler, Sr. hochfürstl. Eminenz des
allhiesigen Herrn Kardinal Erzbischof
Vicarius Generalis & Officialis &c.
abgesungenem hohen Amte bey, unter
welchem der den 4. dieß Monats von
allhiesig uralt und weitberühmten Uni=
versität
neu erwählte Herr Rektor (Titl)
Perilustris, Magnificus, Spectabilis ac Ex-
pertissimus Domimus Benedictus Leopol-
dus Rhein, Excelsæ Regiminis Cæsareo
Regius Consiliarius, Philosophiæ & Medi -
cinae Doƈtor, extraordinariorum pauperum
ægrorum Nosocomii SS. Trinitatis Physi -
cus; dann die gleichfalls neuerwählte
vier Herren Decani der Fakultäten, be=
nanntlich
: Adm. Rev. ac Clariss. P. Gau-
diosus
Kare, Ord. Erem S. Aug in Conv.
ad SS. Sebast. & Rochum in via regia
Theol. Lector, und der Zeit gleichgedacht
löbl. theologischen Fakultät Decanus Spe-
ƈtabilis
; dann (Titl) Herr Johann Ba=
ptist
Prati, U J. Doƈtor, Aulæ Judicio-
rumque
Advocatus, Eminentiss. ac Celsiss.
S. R. E. Presbyteri Cardinalis, S. R. I.
Principis, ac exempti Episcopi Passavien-
sis
infra Onasum Consiliarius actualis, und
der Zeit einer löbl. juridischen Fakultät
in scundum annum Decanus Speƈtabilis;
wie auch (Titl) Herr Johann Michael
Schofulan, AA. LL. Phil. & Med.
Doƈtor, und der Zeit einer löbl. medici=
nischen
Fakultät Decanus Speƈtabilis; dann
Adm. Rev. ac Clariss. Dominus Franciscus
Cantes, AA. LL. & Phil. Doƈtor, Proto-
Notarius Apostolicus, Beneficiatus Cura-
tus
, und der Zeit einer löbl. philosophi=
schen
Fakultät Decanus Speƈtabilis, den
gewöhnlichen feyerlichen Eid von der Ver=

theidigung der unbefleckten Empängniß
Mariä öffentlich abelegt.

Auch in der königl. Hauptstadt Prag
ist folgende Anordnung von dasigem Hrr.
Erzbischofe erlassen worden: Jn allen
Pfarr und Ordens Kirchen ist durch 9
Tage von 12 Uhr Mittags bis 1 Uhr
mit allen Glocken geläutet worden. Den
5. Christmonats wurde angefangen.

Sodann wird den 13. dies von 3 bis
4 Uhr Nachmittags mit allen Glocken ge=
läutet
, und nach gehaltenen Vespern in
der Metropolitankirche die Tagzeiten für
die Abgestorbenen in Beyseyn aller Pfar=
rer
, unserer Hauptstadt verrichtet.

Den 13. 14. und15. wird alda eine
feyerliche Seelenmesse. nebst den stillen
heil Messen von allen Ordensständen,
Gott dem Allmächtigen, für die Seelen=
ruhe
unserer allerdurchlauchtigsten Lan=
desfürstinn
geopfert

Den 18. 19. und 20. werden in allen
Pfarr=und Ordenskirchen, nach dem Ge=
läute
mit allen Glocken, die Exequien
gehalten

Aus Großwardein wird berichtet, daß
daselbt bey der Akademie gleich beym
Anfange des Wintermonats, durch die
allerhöchste Gnade weiland Jhrer Ma=
jestät
der Kaiserinn Königinn, die phi=
losophischen
Wissenschaften mit aller Fey=
erlichkeit
eingeführt wurden. Es ver=
sammelten
sich die Lehrer und Zuhörer,
deren Zahl gegen 100 war, zu diesem
Zwecke in dem akademischen Gebäude,
von wannen sie sodann in der schönsten
Ordnung unter dem Geläute der Glo=
cken
, wie auch unter Trompeten und Pau=
ckenschall
den Zug in die Pfarrkirche er=
öfneten
. Allhier stimmte unter einer präch=
tigen
Musik, der hochwürdige Probst und
Domherr, Anton Jedlitschka das Hochamt
an. Hierauf ließ sich der Professor der
Geschichtskunde, Herr Jakob Ferdinand
Müller, in einer Rede vernehmen, in
welcher er die mannigfaltigen Vortheile
darstellte, welche aus der Kenntniß der
philosophischen Wissenschaften, dem ge=
meinen
Weesen zu gute kommen, er be=
lobte
zugleich mit aller Beredsamkeit die
große Sorgfalt der Kaiserinn Königinn,

[7]

mit welcher Allerhöchstdieselbe von jeher
bedacht war; das Studienweesen in Un=
garn
empor zu bringen, und die Auf=
klärung
dieser treuen Nation zu beför=
dern
. Diese Feyerlichkeit wurde um so
glänzender, da von Seiten des hohen
Militairs ein Bataillon von Schischko=
witz
und eine Eskadron von Berlichin=
gen
, unter Anführung des Herrn Ge=
nerals
, Freyherrn von Wallisch, sammt
denen Herrn Staabsoffizieren dabey in
Parade gegenwärtig waren; von Seiten
des hohen Domkapitels erschienen die
Herren Kapitularen lateinisch=und grie=
chischer
Nation: von Seiten des löbl
Komitats fand sich dabey der Vicege=
spann
und königl. Konsiliarius, Herr
Joseph von Szentivanyi, sammt dem
übrigen Adel, zahlreich ein, und die
Komitatsversammlung wurde an diesem
frohen Tage eingestellt.

Den 26. Wintermon. ereignete sich zu
Fürstenfeld in Steyermark eine traurige
Begebenheit: Vier Dienstmägde, welche
in einem ungeheizten Zimmer schliefen,
wollten eine warme Nacht haben, tru=
gen
daher in einem irdenen Geschirr ei=
ne
Menge Kohlen in ihr Zimmer, und
ließen es damit den ganzen Tag verspert.
Abends giengen sie dahin schlafen, und
nach 12 Uhr hörte der darneben liegen=
de
Hauswirth ein immerwährendes Win=
seln
. Er stand auf, gieng zu der Thü=
re
, um zu fragen, was das sey? Da
er aber weder eine Antwort erhielt, noch
jemand die Thüre eröfnete, sprengte er
sie selbst auf, fand zwo Mägde auf den
Boden, die zwo andern im Bette, alle
unbeweglich liegen; die jüngste von 15
Jahren, gab eben den Geist auf; die
drey andern aber sind, ob sie gleich noch
wie sinnloß da lagen, durch die schleu=
nige
Hilfe und bekannte Geschicklichkeit
eines hier liegenden Durlachischen Re=
gimentsfeldscherers
, noch beym Leben er=
halten
worden.

Den 6. dieses gieng in Linz die Zie=
hung
der k. k. Lotterie vor sich, und
wurden die Nri. 25, 81, 51, 16, 79,
mit vielen zum Theil erheblichen Ambi,
Terni, und Estraten gehoben, die min=

dern Gewinne unberührt zu lassen, mel=
det
man nur, daß in der Amtskollektur
7 Terni, und an Estr. 1000 fl. bey dem
Nr. 12. angestellten Kollektanten 4 Ter=
ni
, bey jenem Nr. 16 ein Terno mit
100 Duk. bey diesem Nr. 33. an deto
460 deti, bey dem Nr. 36. an deto 500
deti, bey jenem Nr. 71. an deto 430
deti, dann bey diesem in Hainburg Nr.
208. ein Terno mit 100 Duk. gewonnen
und abgeführt worden sind.

Den 16. dies wird allhier die weitere
Ziehung gehalten.


Von dem k. k. Generaldirektorium des Genie=
und Fortifikationswesens wird hiemit jedermä=
niglich
bekannt gemacht: welchergestalt, da nun=
mehr
auf allerhöchsten Befehl Sr. k. k. ap. Maj.
zu den Bau einer neuen Festung in dem König=
reich
Böheim, und zwar zu Kopitz nächst Leut=
meriz
geschritten wird, die bey diesem Festungs=
bau
vorkommende Maurer=Stokadorer=Pfla=
ster
=Ziegeldecker=und Brunngrabungsarbeiten
einem verständigen Maurermeister, die Stein=
mezarbeiten
einem erfahrnen Steinmezmeister,
säntliche Zimmerarbeiten aber einem des Werks
kündigen Zimmermeister par Entreprise über=
lassen
, die Arbeitspreise bey der auf den 22. =
ner
1781 festgesetzten öffentlichen Feilbietung zu
Leutmeritz bey der dort aufgestellten Fortifikati=
onsdirektion
ordentlich bedungen, sofort mit je=
nen
Werkmeistern, die sich zu den annehmlichsten
Preisen herbeylassen, förmliche Kontrakte errich=
tet
werden sollen; den umständlichen Aufsatz,
was für Arbeiten eigentlich bey der von nun an
zu benennen kommenden neuen Festung There=
sienstadt
vorgenommen werden, und die Be=
dingnissen
, unter welchen diese Arbeiten par En-
treprise
zu geben entschlossen worden, kann jeder
Entreprise-Lustige bey den Fortifikationsdi=
striktsdirektionen
zu Wien, Preßburg, Prag,
Brünn, Jnnsbrug, und bey der Fortifikationsdi=
rektion
von der Theresienstadt vorläufig einse=
hen
. Daher diejenige, welche diese Arbeiten zu
übernehmen gedenken, sich bey vorgedachter Forti=
fikationsdirektion
von der Theresienstadt in ge=
höriger
Zeit zu melden, und zu legitimiren ha=
ben
werden.


Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.

Den 7. Christm. Jn der Stadt.

Karl Posch, Bauübergeh. bey St. Steph. allda
Nr. 857. alt 55 J.

Leonhard Jakob, Todtenträg. bey St Steph. Nr.
876, am grün. Anger, alt 74 J.

[8]

Vor der Stadt.

Dem Ant. Siegel, burgl. Tischlermeist s. W. Bar=
bara
, Nr. 132. in d Währingerg. alt 30 J.

Ferd. Demmelmar, Schmalzträg. Nr. 324. in d.
Leopoldst. alt 52 J.

Dem Franz Karst, Bedient. s. K. Andr. Nr. 129.
auf d. Wied. alt 6 J.

Dem Jos. Wiser, Chyrurg s. W. Anna, Nr. 44.
zu Gumpend. alt 47 J.

Dem Mich. Peyer, Schneid. s. W. Eva, Nr. 290.
zu Erdberg, alt 42 J.

Eleonora Weißin, Wit a. 79 J. beyn Elisabethin

Georg Kötz, Bräukn alt 19 J. beyn Barmherz.

Summa 9. Personen, darunter 1. Kind.

Den 8. Christm. Jn der Stadt.

Jos. Neydlinger, burgl W〈…〉 ⟨N⟩r. 740. am alt.
Fleischmarkt, alt65⟩ ⟨J.

Vorder Stadt.

Dem wohledl. Hrn. Joh. 〈…〉zicka, k. k. böhm u.
öft Hofkanzlist, s. Td. Cäcilia, Nr. 52. zu Ma=
riah
. alt 11 J.

Der Fr. M An. Rulandin, k. k. Stadtschuld. Kas=
sakaßiers
Wit. ih. T. Anna, Nr. 83. am Spi=
talb
. alt 17 J.

Dem Reichhard Rezebenasch, Schust s. W. Kuni=
gund
, Nr. 67. zu Margrethen, alt 49 J.

Dem Joh. Gibitsch, herrs. Kutsch, s. T. Regina,
Nr. 23. in d. Josephst. alt 19 J.

Andr Jpsl, vac. Fuhrkn. Nr. 230. in d. Leopoldst.
alt 17 J.

Dem Heinrich Jerchentil, Tagl. s. W. Magd. Nr.
54. am Hundsth. alt 47 J.

Melchior Danzer, gewest schatzverw. Brätlbrat.
Nr. 25. in d. Leopoldst. alt 67 J.

Lorenz Burhard, Bauernkn. a. 19 J. beyn Barm=
herzigen
.

Conrad Rausch, alt 65 J. in der Vers. am Alsterb.

Summa 10 Personen.

Den 9. Christm. Jn der Stadt.

Niemand.

Vor der Stadt.

Hr. Peter Paul Schrantz, gew. k. k. Artill. Lieut.
Nr. 3. zu Erdb. alt 80 J.

Franz Hallmayer, burgl. Wirth, Nr. 23. auf d.
Laimgrube, alt 65 J.

Jos. Hameter, Kirchenaufseh. Nr. 307. auf d.
Landstr. alt 47 J.

Clara Vorlauferin, led. alt 75 J. im Sonnenhof

Joh. G. Groll, Oberkanonier, Nr. 25. auf d. Wind=
mühl
, alt 24 J.

Dem Mich. Pfeiffer, Tagl. s. T. Theres. Nr. 55.
zu Mätzleinsd. alt 18 J.

Dem Andr. Zotter, Zeichmach. s. W. Theres. Nr.
170. am ob Neust. alt 28 J.

Titl Hr. Wilhelm v. Henkel b. löbl. erzherz Ferd.
Jnf. Regim Oberlieut. alt 34 J.

Franziska G⟨i⟩ß⟨engerin⟩, Schlossermeist. Wit. alt
48 J. beede im span Spital.

Jos. Leinwerker, Tagl. alt 60 J. beyn Barmherz.

Job. Dolli⟨s⟩chmann. Tagl. alt 65 J. im Contum.

Anna Hörmanin, Heubin. W. alt 44 J. im =
ckenhäus
.

Summa 12. Personen.

Den 10. Christm. Jn der Stadt.

Titl. Fr. M. Cath. Schönthon Edle v Bernwald,
burgl. Kaufm. Wit. in th H. Nr. 532. am Bau=
ernmarkt
, alt 59 J.

Vor der Stadt.

Hr. Mich. Kobler, gew. fürstl. Auerspergis. Haus=
verwalt
. Nr. 1 in d. Josephst. alt 65 J.

Sebast. Fadelbauer, Zimmergs. Nr. 148. im Lich=
tenth
. alt 80 J.

Dem Math. Metzner, Kutsch. s. K. Theres. Nr. 367.
in d. Leopoldst. alt 6 J.

Dem Philipp Bruckner, Hausmeist. s K. M⟨i⟩chael,
Nr. 137. in d. Rossau, alt 5 J.

Dem Andr. Gruiß, Tagl. s. K. Anna, Nr. 1. am
Himmelpfortgr. alt 3 J.

Jos. Kremser, Hauer, alt 87 J.

Cath. Königin, led alt 19 J.

Eleonora Falkin, Goldschmids Wit. alt 45 J.
alle 3 im Contum.

Summa 9. Personen, darunter 3. Kind.

Den 11. Christm. In der Stadt.

Der wohledle Hr. Adam Schaller, k. k. Reg. Kan=
zelist
, Nr 174. in d. Naglerg. alt 54 J.

Anna Donhauserin, gew. burgl. Häring. Wit.
im gross. Dorotheehof, alt 74 J.

Andr. Kandl, k. k. Trabant. Wachtkn. Nr 582. im
Paternosterg. alt 68 J.

Vor der Stadt.

Dem Jos. Günselmayer, burgl. Hafnermeist. s.
W. Cäcilia, Nr. 5. am strotzis. Gr. alt 31 J.

Joh. Günther, gew. herrs Holzinspekt. Wit. Nr.
68. in d. Rossau, alt 76 J.

Ursula Knappin, gew. burgl. Brandwein. Wit.
Nr. 142. am Neubau, alt 80 J.

Dem Georg Engl, hofbefreyt Taschn. s. T. Clara=
Nr. 104, am Neub alt 24 J.

Dem Franz Artner, Vergoldtergs. s. W. Josepha,
Nr. 70. im Lerchenf. alt 31 J.

Dem Jos. Steiner, Webergs. s.K. Jos. Nr. 55.
am Himmelpfortgr. alt 6 J.

Bernhard Traun, Hauskn. a. 22 J. beyn Barmh.

Wenzl Ratich, Tagl. a. 54 J. imh. Dre⟨y⟩f. Spital.

Franz Stark, alt 59 J. im gr. Armenh.

Leopold Föhrmnann, alt 27 J. in St. Marx.

Summa 13. Personen, darunter 1. Kind.


Verlegt bey den Edlen v. Ghelenschen Erben, in der Singerstrase Nro. 931

[9]

Londen den 21. Wintermonat.

Der Graf von Pomfret hat sich am
17. dem Spruche des Oberhauses un=
terworfen
, und die ihm vorgelesene Ent=
schuldigung
nachgesprochen, auch anhei=
schig
gemacht, alle Empfindung wider
den Herzog von Grafton bey Seite zu
setzen, so, daß er nun die Ehre und
Vorrecht eines Pairs wieder genießt.

Man stellt hier den Vorgang auf der
holländischen Jnsel St. Martin in einem
ganz andern Gewande vor, als er bis=
her
geliefert worden. Nachdem Sir Rod=
ney
in Erfahrung gebracht, daß zwischen
den Amerikanern und Holländern zu
St. Eustach ein Schleichhandel getrie=
ben
wurde, fertigte er 3 Schluppen ab,
um die dahin fahrenden amerikanischen
Schiffe aufzufangen. Es kamen 5 der
letztern zum Vorscheine, auf welche eine
von gesagten Schluppen feuerte. Anstatt
die Segel zu streichen, eilten selbige nach
St. Martin; warfen den Anker unter
einer holländischen Schanze an einem
Orte, der England und Holland zugleich
zuständig ist, und richteten ihre Kano=
nen
auf die brittische Schluppe. Hier=
auf
fertigte der Admiral Rodney den
Jntrepide mit 64 Kanonen, und 5 Fre=
gatten
unter den Befehlen des Kapitains
Robinson ab um solcher Beschimpfung
Einhalt zu thun, dieser bemeisterte sich
mit geringer Mühe gedachter amerikani=
schen
Schiffe, und erklärte dem hollän=
dischen
Ghuverneur: "Man würde die
Flagge der Republick immer in Ehren
halten, so lange diese für die grosbrit=
tannische
eine anständige Rücksicht brauch=
te
; da aber bey dieser Gelegenheit der
Flagge der Rebellen Englands erlaubt
worden wäre, sich unter dem Schuz der
Schanzen, die den Holländern zustän=
dig
sind, zu begeben, so schienen letzte=
re
dadurch das Verfahren der Rebellen
heimlich anzuerkennen, zu gleicher Zeit
aber die Rechte der Macht, wider derer

Gewalt die Amerikaner sich aufgelehnt
hätten, zu miskennen."

Man will hier wissen, es sey wirklich
ein gewisser Herr Learle, Mitglied des
amerikanischen Kongresses, in Amster=
dam
, um daselbst in Unterhandlung zu
tretten. Auf einer andern Seite wird
von einem dem Kongresse vorzulegendem
Vergleichsentwurfe gesprochen, den ein
junger Reichsrath entworfen haben soll.
Jndessen wird das Anlehn von 15 Mil=
lionen
Pf. Sterl. zu den künftigjähri=
gen
Kriegsaufwande nicht vergessen.
Hierüber sowohl, als über die Triebfe=
dern
des jetzigen Krieges äussert einer
unserer ersten Staatsmänner folgende
Betrachtungen:

Ohne Frankreichs Kriegserklärung wär
Amerika gewiß bezwungen, und ohne
Spaniens Theilnehmung wäre Frank=
reich
eben so mitgenommen worden, als
im vorigen Kriege. England führt fr⟨e⟩y=
lich
ohne Alliirten, bey einer National=
schuld
von 140 Millionen, einen Krieg
wider 3 Feinde aber die Lage des Reichs,
bey welcher es auch mitten in diesem
Kriege seinen Handel nicht verliert; der
fortdaurende Zufluß von Reichthum und
Geld, und 96,000 geschickte Seeleute,
sind mächtige Gründe, ein glückliches
Ende zu hoffen. Frankreich hat den
Krieg mit einer Nationalschuld von 120
Millionen Pf. angefangen, ausser 30 an=
dern
Millionen, die es Jnhabern der
Tontinen und Leibrenten schuldig ist,
und giebt selbst in Friedenszeiten mehr
aus, als es einnimmt. Spanien hat
bey einer mässigen Einkunft von 5 Mil=
lionen
Pf. Sterl. ansehnliche Schulden
und arme Unterthanen. Englands ein=
zige
Absicht bey diesem Kriege ist, die
Herrschaft der See wider Frankreich und
Spanien zu behaupten, und Amerika
wieder zu bezwingen. Die Kosten dieses
Krieges sind freylich groß; allein, Krieg

[10]

und Oekonomie lassen sich nicht vereini=
gen
, und Oekonomie im Kriege ist eine
kurzsichtige Tugend, die der Staat bey
dem Friedensschlusse oft zwanzigfältig
bezahlen muß. Jn keiner Bestimmung
haben sich auch die berühmtesten Staats=
lehrer
mehr geirret, als bey dem Ange=
ben
, wie hohe Schulden und Auflagen
wohl eine Nation ohne Nachtheil tragen
könne. Devenant gaubte, der englische
Handel müßte zu Grunde gehen, schon
wenn der Staat 4 Millionen schuldig
wäre. Dem ungeachtet blühete der Han=
del
bey dem Ausbruche des nordameri=
kanischen
Krieges bey einer National=
schuld
von 135 Millionen 943,061 Pf.
Sterl. England bezahlt mitten im Frie=
den
an Auflagen zur Erhaltung des
Staates und zur Bezahlung der Jnte=
ressen
eben so viel, als die Führung
des Krieges im Jahre 1761, das kost=
barste
im ganzen vorigen Kriege, erfo=
derte
, nämlich 19 Millionen. Von 700
Millionen englisch Pf. Sterl., welche der
Staat von der Revolution bis jetzt von
den Unterthanen gehoben hat, sind al=
lein
200 Milionen zu Jnteressen der
Nationalschuld verwendet worden, und
davon haben Ausländer jährlich 1 Mil=
lion
bekommen. Diesem allen ungeach=
tet
, hat England einen Ueberfluß an
Geld; der Wechselkours mit den vor=
nehmsten
Handelsstädten ist auf demsel=
ben
Fusse mitten in diesem Kriege, wie
er im Jahre 1770 war; und die steigen=
de
Einnahme der englischen Accise in
den lezten Jahren beweiset, daß weder
Handel, Bevölkerung, noch Aufwand
sich vermindert haben. Freylich wird
England von der Last der Auflagen fast
erdrückt, aber dennoch kann die Nation
nicht nur aus den alten grössere Vor=
theile
ziehen, sondern auch neue, bis=
her
nicht gehobene Taxen tragen. Jm
Jahre 1781 fallen die Jnteresse von 19
Millionen Pf. Sterl. von 4 zu 3 pro
Cent., und 1782 die Jnteresse von fünf=
tehalb
Millionen ein halb pro Cent.
herunter. Diese geben wieder einen Fond,
7 Millionen zu borgen, ohne eine ein=
zige
neue Auflage zu machen.

Londen den 24. Wintermonat.

Seitdem die Regiernng zuverlässig
weiß, daß der Graf von Guichen mit
18 französischen Reihenschiffen aus West=
indien
nach Europa zurückgekommen ist,
hat sie, dem Vernehmen nach, ihr Vor=
haben
völlig abgeändert. Sir Rodney
bedarf der ihm zugedachten Verstärkung
nun nicht mehr. Es soll also der Ad=
miral
Hood, der noch am 21. dieses
mit seinem Geschwader zu St Helens
lag, nicht zu ihn segeln. Allem Ver=
muthen
nach, wird er zu unserer gros=
sen
Flotte unter den Befehlen des Ad=
mirals
Darby stossen. Wie ihr doppel=
ter
Auftrag ausfallen werde, hat man
zu vernehmen. Einer Seits soll sie sich
der vereinigten Schiffsarmee in den Weg
legen, und dieselbe angreifen, wenn
diese ihr aufstößt; anderer Seits aber,
so der Feind ihr ausweichen, oder sie
das Glück haben sollte, denselben zu
schlagen, mit seiner ganzen Macht nach
Gibraltar segeln, und diese Festung ent=
setzen
. Ein und anderes ist mit Schwie=
rigkeiten
verpaaret; aber Helden können
alles, wenn sie für das Beßte ihres Va=
terlandes
fechten. Bisher hat der Ad=
miral
Darby seinen Streifzug auf der
Seehöhe von Ouissant nicht ganz frucht=
los
gehalten. Hat er dem Feinde noch
keinen empfindlichen Streich versetzt, so
ist er doch so glücklich gewesen, ihm ei=
nen
merklichen Abbruch zu thun. Sechs
mit Mund=und Schiffsvorrathe nach
Brest bestimmte holländische Schiffe sind
von ihm weggenommen, und zu Fal=
mouth
eingebracht worden. Zwey glei=
che
Schiffe, die reich befrachtet auf der
Fahrt aus dem Texel nach Frankreich
begriffen waren, wurden, nach Briefen
aus Plymouth vom 21. durch einen Wind=
stoß
genöthigt, in dem dasigen Haven
einzulaufen, aber sogleich von den königl.
Kommissariis angehalten. Diese Beuten
sind einstweilen gut mitgenommen, bis
das Schicksal uns anderweitere in die
Hände spielt.

Jn diesen Tagen ist der Sohn des
wirklichen amerikanischen Statthalters
von Konnectikut, Herrn John Trum=

[11]

bull, in Haft gezogen, und gestern ver=
hört
worden. Daß er einen verbotenen,
und für die Wohlfahrt Englands gefähr=
lichen
Briefwechsel geführt habe, wird zur
Genüge durch 3, theils bey ihm, theils
in seinem Schreibpulte vorgefundene
Briefe erweislich. Einer darunter war
an den Statthalter, seinen Vater, der
andere an W. T. Franklin, der 3. aber
an ihn selbst durch den Esquiro William
White gestellt. Hierin decken sich aber
noch keine gesätzmässige Proben auf, um
diesen Amerikaner des Hochverraths zu
beschuldigen; allein, seine Verbindlich=
keit
mit den Herrn Temple und Tyler
dörfte seiner Sache eine ernsthaftere Wen=
dung
geben. Beyde haben das Glück
gehabt, sich aus dem Staube zu machen,
und die Rede ist durchgängig, sie seyen
weit schuldiger, als der junge Trum=
bull
. Es sind alle mögliche Vorkehrun=
gen
getroffen, ihre Ueberfahrt über die
See zu verhindern, und man wendet
allen Fleiß an, um sie in irgend einem
verborgenen Winkel aufzudecken.

Jedermann sieht dem Ausschlage der
zwischen unserm Hofe, und den Gene=
ralstaaten
der vereinigten Niederlande
vorwaltenden Jrrung, betreffend die vor=
läufig
eröffnete Unterhandlung zwischen
den Amsterdamer=Handelsleuten, und
dem amerikanischen Kongresse, die un=
ter
den Briefschaften des im Tower ge=
fänglich
eingesperrten Herrn Laurens
vorgefunden worden, mit vieler Wißbe=
gierde
entgegen. Jhre Hochmögenden ha=
ben
das Betragen der Amsterdamer, die
an dieser Sache Theil genommen hatten,
misbilligt. Es bleibt nun zu vernehmen,
ob die Generalstaaten unserer Krone auch
die Genugthuung leisten werden, wel=
che
England von Jhnen zu fodern berech=
tigt
wäre.


Nachricht.

Jn der Kärntnerstrase Nro. 1085 in dem
Gallanteriegewölbe zum Großsultan, bey Jo=
ann
Kreitzenfeld, burgl. Handelsmann und k.
k. priv. Waderlfabrikant, sind folgende Trauer=
waaren
zu bekommen: Trauerwaderl für die
ersten 7 Wochen, mit der Gravstatt M. T. und
bedeutenden Figuren und Versen in dreyerley

Sprachen auf dem Grabstein geschrieben.
Dann Trauerwaderl mit französi⟨s⟩chen Alma=
nach
auf das Jahr 1781, mit besonders schö=
nen
schwarzen Auszierungen, sowohl in Tafet
als Papier. Auch deutsche Kalenderwaderl
mit nützlichen Anmerkungen: diese Gattungen
alle sind auch in frischen Farben auf Tafet und
Papier, gestickt und gemalen, auf fein und
ordinairen Gestellen uu haben. Ferner Trau=
erwaaren
für die 2ten 7 Wochen, wie auch
für die Halbtrauer mit Veränderungen; nebst
schwarz angeloffene Degen und Schnallen, auch
Ohrgehänge und Perlen von allen Gattungen.
Dann Gallanteriewaaren von neuestem Ge=
schmack
.


Anzeige.

Auf ein gut gebautes Haus alhier wird
auf den ersten Satz 5 oder 7000 fl. gegen 4
pr. Cento Jnteresse gesucht, wer solches dar=
zuleihen
willens ist, beliebe sich im deutschen
Zeitungskomtoir zu erkundigen.


Künftige Georgizeit 1781 ist der gräfl. Die=
trichsteinische
Garten in der hintern Alstergasse
hinter den PP. Trinitariern in Bestand zu
verlassen, nebst einer grossen und bequemen
Herrschaftswohnung, einer Stallung auf 16
Pferde, Wagenstellung, Keller, Boden, Heu=
und Holzgewölb, auch wird der ganze Genuß
eines sehr grossen ln einer angenehmen und
gesunden Gegend liegenden Gartens, jedoch
ohne Obst, grüner Waare und Blumen dem
Bestandnehmer eingeraumet; und ist sich des
mehrern bey Herrn Regierungsrath v. Keeß
auf dem Franziskanerplatz im Baron Stegneri=
schen
Haus im 2ten Stock zu erkundigen.


Jn Enzersdorf nächst Brunn ist ein grosser
mit den besten Sorten von Obstbäumen, vie=
len
Mistbeeten, und einem Treibhaus versehener
Garten, auf 3 Jahre, vom 1. Jäner 1781
anfangend, an einen Gärtner in Bestand zu
verlassen. Wenn nun ein Gärtner solchen zu
bestehen willens ist, der kann sich um das =
here
in dem Zeitungskomptoir melden.


Täglich sind zwey Wägen, nämlich ein 4=
sitziger
Reis=und Stadtwagen, und ein Pie=
rutsch
zu verkaufen. Sie können auf der Land=
strasse
beym Wagner Nr. 99 dem Nepomu=
cenispital
über gesehen, wegen des Preises aber
im Stegnerischen Haus beym Stubenthor Nr.
832 beym Kutscher sich gemeldet werden.


Jn dem Markt Sterndorf ist ein wohl zu=
sammengerichtetes
Bräuhaus mit einem lau=
fenden
Wasser, nebst Aeckern und Wiesen,
dann Vieh, Wägen und andern Geräthschaf=
ten
täglich zu verkaufen; die Kauflustige ha=

[12]

ben sich deshalb bey dem Bräumeister daselbst
zu melden, um solche Wirthschaft zu sehen.
Auch ist erlaubt Bier nach Wien zu führen.


Jn der landesfürstl. Stadt Tulln ist das
Haus Nr. 190, bestehend in 4 Zimmern, ei=
nem
gewölbten Vorhaus und Kuchel, einem
Kraut=und Weinkeller, dann einem Nebenstock
mit einem Zimmer und Kuchel für Zinsleute,
einer Stallung auf 4 Stuck Rindvieh, Holz=
schupfen
und Stadel zur Fechsung, nebst einem
Kuchelgarten, und einem Joch Neubruchacker,
samt Gewölb, darauf exercirenden Leinwand=
handlungsgerechtigkeit
und Waarenlager, um
billigen Preis gegen baare Bezahlung zu ver=
kaufen
. Liebhaber können sich deshalb daselbst
bey dem Jnhaber melden.


Wir Joseph Georg Hörl, Jhro r. k. k. ap.
Maj. Rath. und Burgermeister, dann der Rath
der Stad Wien geben hiemit zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen des gerichtlich verordne=
ten
Herrn Curat. ad aƈtum der minor. Osman=
nischen
Kindern, als Elisabeth Steinbacherischen
Universalerbin, verwilliget worden, das Stein=
bacherische
in der Leopoldstadt liegende Haus
Nr. 32 öffentlich auszufeilen, und an den Meist=
bietenden
zu verkaufen. Da nun zu diesem Ende
der 16. Decemb. d. J. bestimmet ist. So haben
diejenige, welche das gedachte Haus zu kaufen
willens sind, an den bestimmten Tage, oder
da wir anderer Verhindernissen halber diesen
Tag nicht zu Rath sässen, den nächst darauf
folgenden Rathstag fruh um 8 Uhr vor uns
zu erscheinen, und sich bey unserer und gemei=
ner
Stadt Wien Pupillenraitkammer durch den
Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich der
weitern Behandlung abzuwarten.


Von des fürstl. Erzbistums Wien Gerichts
wegen wird hiemit zu wissen gemacht: Es ha=
be
die Eva Pfisterin wider Michael Unverdor=
ren
, um die Licitirung des ihr verhypothecirten
Viertel Weingarten in untern Pfaffenbergen zu
Baumgarten, über die bereits angeordnet ge=
wesen
aus Mangel der Käufer aber fruchtlos
abgelofene Licitation, mehrmal angelanget, so
ihr auch verwilliget, und hiezu der 21. De=
cemb
anberaumet worden. Wer demnach so=
thanes
Viertel Weingarten zu kaufen geden=
ket
, hat an besagten Tag fruh um 8 Uhr in
der fürstl. Amtskanzley zu St. Veit an der
Wien zu erscheinen, wo sodann mit dem Meist=
bietenden
der Kauf geschlossen, und das weitere
der Ordnung nach fürgekehret werden soll.


Von dem Jud. del. der k. k. Herrschaft Fah=
renfeld
wird hiemit zu wissen gemacht: Es hat
der Martin Schildknecht wider den Joh. Paum=
gartner
, Bestandwirth in Weisenbach, nach=

dem die vorige Feilbietung aus Mangel hinläng=
licher
Licitanten fruchtlos verstrichen, um die
weitere Licitirung gebetten, worein auch ge=
willigt
, und verordnet worden, daß das dem
Johann Paumgartner zugehörige Kellerhaus
sammt Garten nochmal licitirt werden soll, wo=
zu
dann der 8. Jäner 1781 früh um 9 Uhr in
der Herrschaftskanzley zu Fahrenfeld zu erschei=
nen
hiemit bestimnt wird. Solchemnach haben
diejenige, welche sothanes Kellerhaus sammt
Garten zu kaufen gedenken, an bestimmten Tag
früh um 9 Uhr in der k. k. Herrschaftskanzley
zu Fahrenfeld zu erscheinen, wo sodann mit
dem Meistbietenden der Kauf geschlossen, und
das weitere fürgekehrt werden wird.


Von dem k. k. Oberberggerichtamt im Her=
zogthum
Steyermark wird hiemit zu wissen ge=
macht
: wasgestalten bey dem gewerkschaftlichen
silberhältigen Bleybergwerke Taschen und Thall
nächst dem landesfürstl. Markte Frohnleithen,
einige Bergwerks=Antheile, nämlich 382/⟨5⟩tel
Kur in Werth pr. 13920 fl. abermal öffentlich
feilgeboten und dem Meistbietenden verkaufet
werden. Da nun zu dieser Licitation der 16.
Jäner 1781 festgesetzet ist; als wird solches
zu dem Ende anmit verlautbaret, damit sich
die lusttragende Käufer vor besagter Licitation
⟨s⟩owohl des Bergwerksumstand wegen, als und
vorzüglich auch in Betreff der gegenwärtigen
Ertragniß selbst aus den diesfalsigen Rechnun=
gen
bey dem Gewerken Herrn Joh. v. Heipl
in Peggau erkundigen, alsdann aber am be=
meldten
16. Jäner in dem Berwerk Thall vor=
mittag
von 9 bis 12, und nachmittag von 3
bis 6 Uhr wohl und ganz unterrichtet, entwe=
der
in eigener Person, oder durch vollkommen
Bevollmächtigte erscheinen mögen.


Wir Joseph Georg Hörl, Jhrer r. k. k. ap.
Maj. Rath und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben hiemit zu vernehmen:
Es sey der Johann Ziegler, gewesener Be=
standwirth
, mit Tod abgegangen, und daher
um mit der künftigen Verlassenschaftsabhandlung
sicher fürgeben zu können, für nothwendig be=
funden
worden, diejenige fürzuladen, und an=
zuhören
, welche an diese Verlassenschaft einige
Sprüche und Foderungen haben möchten. Da
wir nun entschlossen sind, eben diese Sprüche
und Foderungen, an dem eigends, und zwar
für das erst=und letztemal hiezu bestimmten
Tag, nämlich den 20. Decemb. d. J. oder da wir
diesen Tag anderer Verhindernissen halber nicht
zu Rath sässen, den nächst darauf folgenden
Rathstag fruh um 8 Uhr zu hören und zu ver=
nehmen
. So haben all diejenige, welche an
des obgedachten Johann Ziegler seel. Verlas=
senschaft
einige rechtmäßige Foderung, es sey

[13]

am Erbschaft, Schuld, oder anderer Ursa=
chen
willen zu haben glauben, an obbestimm=
ten
Tag entweder selbst persönlich, oder durch
einen hinlänglich versehenen Gewalttrager soge=
wiß
vor uns zu erscheinen, sich behörig zu legi=
timiren
, und ihre Ansprüche und Forderungen
darzuthun, als im widrigen die Abhandlung
ex officio vorgenommen, und falls die sich an=
meldende
Gläubiger den Verlassenschaftsstand ü=
berstiegen
, die anwesende behörig vernommen,
auch nach vorläufger Liquidirung ordnungsmäs=
sig
klaßificiret, annebens den nicht erscheinenden
Creditspartheyen das ewige Stillschweigen auf=
erleget
werden würde.


Wir N. Superintendenten und Spitalmeister
des Burgerspitals in Wien geben hiemit zu ver=
nehmen
: wasmassen auf ab intestato erfolgtes
Absterben des Andreas Preselmayer seel. be=
haust
gewesenen Nachbars Nr. 10 zu Rein=
prechtsdorf
, und letzthin Jnwohners daselbst,
zufolge des von Herrn Joh. Georg Mayer Ed=
len
v. Mayersfelsen, J. U. D. u. Gr. Adv. als
gerichtl. verordneten Curat. ad aƈtum geschehe=
nen
Anlangen, zu Ausfindigmachung des etwa
vorhandenen Æris alieni, und sicherer Abhand=
lung
der Verlassenschaft, für nöthig befunden
worden, die sowohl in als ausser Land befind=
liche
Gläubiger geri⟨c⟩htl. fürzuladen und einzu=
berufen
. Da nun hiezu der 23. Decemb. d. J.
bestimmet ist; Als haben all diejenige, wel=
che
an des Andreas Preselmayer seel. Massa
in Schuldsachen einige Sprüche und Anfode=
rungen
haben, oder ex quocunque titulo zu
stellen vermeinen, an vorbestimmten Tag fruh
um 9 Uhr sub 1mo, 2do, & 3tio Termino
peremptorie in der Burgerspitalsgrundstube in
Wien, entweder selbst persöhnlich, oder durch
genugsam Bevollmächtigte, alsogewiß zu er=
scheinen
. Jhre Foderungen anzumelden, und
untereinstens rechtlich zu liquidiren, wie im wi=
drigen
die ausbleibende Partheyen nicht mehr
angehöret, sondern denselben das ewige Still=
schweigen
auferleget, und von der gedachten
Massa ausgeschlossen seyn, die Verlassenschafts=
abhandlung
vorgenommen, und das vorhande=
ne
Vermögen den ruckgebliebenen 5 eheleibli=
chen
Kindern, als ab intestato succedirenden
Erben, zugetheilet werden solle.


Hiemit wird zu wissen gemacht: Daß eine
gewisse Katharina Weidnböckin, ledige Mau=
rerstochter
von Landau in Niederbayern gebür=
tig
, schon vor vielen Jahren nach Wien in Oe=
sterreich
unter der Enns gezogen, und dem Ver=
nehmen
nach in dem unweit entlegenen Markt
Schwechat sich mit einem gewissen Schneidermei=
ster
Böhm vereheligt habe. Da nun ungeach=
tet
alles Nachfragen von dieser Person keine

Kundschaft hat ein⟨gehollt⟩ werden können, um
derselben nach dem Tod ihrer ledigen Schwe=
ster
Klara Weidnböckin eine geringe Erbschaft
und resp. Legat zugefallen, so hat sich gedachte
Katharina Weidnböckin, vereheligte Böhmin,
oder ihre rechtmässige Erben bey dem wohlehr=
würdigen
Hrn Sebastian Wochinger, kurbay=
rischen
Rath. Protonotarius apolt. und Pfar=
rer
zu Reichersdorf an der Vilß nächst Landau
in Niederbayern, oder bey dessen Bestellten
Jgnaz Joseph v. Woller, k. k. böhmisch und
österreichischen Hofagenten in dem grossen Sa=
lesianerhaus
Nr. 1138 in der Dorotheegasse im
3. Stock inner 2 Monaten peremptorie anzu=
melden
, und sich bey ein oder andern, als Er=
ben
oder Legatarien gebührend zu legitimiren,
wie im widrigen das Legat den übrigen Ge=
schwistrigten
auf beschehendes Ansuchen würde
zugetheilt werden. Wien den 11. Dec. 1780.


Von des k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgerichts
jedermäniglich anzuzeigen: Bey die=
sem
k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechselgericht
haben die Gebrüder Löbbecke & Comp. mit meh=
rern
gehorsamst angezeigt: Daß ihr Komiß hier
in Wien in seiner Wohnung durch gewaltsamen
Einbruch gänzlich bestohlen worden wäre, wo
sich unter andern gestohlenen Effekten auch seine
Brieftasche befand, in welchem er 2 Wechsel=
briefe
, einen auf Fortunat Rigotti von dem
Selig, Mayer und Carpeles in Prag an die
Ordre David, und Jsaak Moyses Herz gezo=
gen
, von diesen an sie g⟨i⟩rirt, und von gedach=
tem
Rigotti acceptirte Tratta den 2. December
zahlbar pr. 1340 fl. 30 kr. dem andern aus=
gestellt
von Khristian Hochmuth an ihre Ordre
auf sich selbst 2 Monat nach dato zahlbar pr.
900 Rthlr. verfallen, den 1. December auf=
bewahrt
hätte, damit nun obbenannte beyde
Aussteller und Acceptanten Fortunat Rigotti,
und Johann Christian Hochmuth von diesem
Zufalle legale Wissenschaft überkommen, auch
diese Wechselbriefe durch öffentliche Edikten amor=
tisirt
werden mögen, hatten sie 1mo die Ge=
gentheile
dessen rathschlüssig zu erinnern, 2do
aber wegen Ausfertigung der Amortisations=
edikten
die Auflag zu erlassen. Da nun in die=
ses
der Supplikanten Begehren über die in Sa=
chen
fürgeweste Erfoderung untern 27. dies ge=
willigt
worden. Solchemnach wird allen, wel=
che
von obgedachten 2 von Selig Mayer und
Carpeles in Prag, dann Joh. Christian Hoch=
muth
ausgestellten Wechselbriefen pr. 1340 fl.
30 kr. dann 900 Rthlr. einige Wissenschaft,
oder solche in Handen haben, oder aber hier=
auf
einige Sprüche und Foderungen zu stellen
vermeinen, hiemit anbefohlen, daß sie sich inner
den nächsten 6 Wochen und 3 Tagen bey die=
sem
k. k. ni. öst. Merkantil=und Wechselgericht

[14]

alsogewiß behörig melden, und hiezu legitimi=
ren
, wie im widrigen nach Verfliessung dieser
bestimmten Zeitfrist niemand mehr gehört, son=
dern
ersagte beyde Wechselbriefe eo ipso amor=
tisirt
, annullirt, und kassirt seyn sollen. Wien
den 30. November 1780.


Von der gräfl. Bartensteinischen Herrschaft
Rastenberg in Ni. Oe. V. O. M. B. werden
hiemit Mathias Pranpöck zu Friderspach, Ma=
thias
Artner, und seine Schwester Anna Ma=
ria
Artnerin, in dem Dorf Brandt gebürtig,
welche schon viele Jahre abwesend, und von
ihren Leben oder Tod bisher nichts ausfindig
gemacht werden können, dergestalt einberufen,
daß selbe, oder ihre Erben binnen 1 Jahr 6 Wo=
chen
und 3 Tagen, peremptorie aber den 18.
Oktober 1781 bey hiesiger Herrschaftstkanzley
um so gewisser erscheinen, und ihre bey der
Depositenkassa anliegende geringe Erbschaften
erheben, als im widrigen diese derselben hier be=
findlichen
nächsten Befreundten ausgefolgt wer=
den
sollen.


Jn der Joh. Paul Krausischen Buchhandlung
im neuen Michaelerhaus Nr. 1〈…〉83 der k. k.
Reitschule über sind nebst vielen andern =
chern
auch folgende zu haben:

Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen für's
Jahr 1781, m. K. von Chodowiecky, nebst
den neuesten Frauenzimmermoden in Kupfern,
8. Göttingen 51 kr.

das nämliche in Französischen 51 kr.

Poetisches Taschenbuch aufs Jahr 1781, 8.
Hamb. 24 kr.

Büschings Beschreibung seiner Reise von Ber=
lin
nach Kyritz in der Prignitz, welche er
vom 26. September bis zum 2. Oktober 1779
verrichtet hat, m. K. gr. 8. Leipz. 1780.
2 fl. 50 kr.

Kosmologische Unterhaltungen für die Jugend,
3ter Band von den Menschen, mit sehr vie=
len
gemalten Kupfertafeln, 8. Leipz. 1780.
6 fl.

Gotterers historisches Journal, 15tes Stück,
gr. 8. Göttingen 1780. 1 fl. 8 kr.

Hellwig Versuch eines aufs Schachspiel gebau=
ten
taktischen Spiels, von 2 und mehrern
Personen zu spielen, m. K. gr. 8. Leipzig
1780. 3 fl 45 kr.

Fontenelle Dialogen über die Mehrheit der
Welten, mit Anmerkungen und Kupferta=
feln
, von Johann Ebert Bode, 8. Berlin
1780. 1 fl. 30 kr.

Abhandlung zur Naturgeschichte, Physik, und
Oekonomie, erster Band, 2te Abtheilung,
gr. 4. Leipz. 1780. 2 fl. 42 kr.

Gattereri Breviarium Zoologiæ, P. Ima Mam-
malia
, 8. maj. Gœttingæ 1780. 45 kr.

Mareks Anfangsgründe der theoretischen und
praktischen Chemie, 3ter und letzter Band,
gr. 8. Leipz. 1780. 1 fl.

Auƈtarium ad Alberti Halleri Elementa Phy-
siologiæ
Corporis Humani excerptum ex
nova Editione & adoptatum Veteri, 3
Fas⟨o⟩. 4. maj. Lipsiæ 1780. 2 fl 36 kr.

Virgilii Maronis Opera in tironum gratiam
perpetua annotatione novis curis illustra-
ta
à Chr. Gottl. Heyne, Tomus Ildus, 8.
Lipsiæ 17⟨8⟩0. 2 fl.

Condillac Versuch über den Ursprung der mensch=
lichen
Erkenntnis, 8. Leipz. 1780. 1 fl 8 kr.

Blums deutsches Sprichwörterbuch, erster Band,
8. Leipz. 1780. 1 fl..

Buschmanns Ferien, 8. Leipz. 1780. 1 fl.

Magazin des Buch⟨= und Kunsthandels zum
Besten der Wissenchaften und Künste, erstes
Stück, gr. 8. Leipz. 1780. brochirt 45 kr.


Bey dem Universitäts=Buchhändler Augustin
Bernardi dem hintern Thor der Kriegskanzley
gegen über sind nebst sehr vielen andern auch
folgende neue Bücher zu haben:

Fr. Jos. Hofers Abhandlung vom Koffee, des=
sen
Ursprung, Geschichte, Zubereitung und
Verfälschung ꝛc. 8. Frankf 1781. 30 kr.

Gothaisches Taschenbuch zum Nutzen und Ver=
gnügen
auf das Jahr 1781, m. v. K. von
Chodowiecki, 8. Gotha brochirt 51 kr.

Manuel contenant diverses connoissances cu-
rieuses
& utiles pour l'Année 1781 orné
de tailles-douces gravées par Chodowie-
cki
, avec les modes les plus modernes des
Dames gravées en taille-douce, 8. à Got-
tinque
broché 45 kr.

Eben dieses deutsch 45 kr.

Jos. Karl Kindermanns historischer und geo=
graphischer
Abriß des Herzogthums Steyer=
mark
, 2te Auflage, mit einer Landkarte, gr. 8.
Grätz 1780. 1 fl. 8 kr.

Göttingisches Magazin der Wissenschaften und
Litteratur, herausgegeben von G. C. Lich=
tenberg
, und Georg Forster, m. 2 K. von
Chodowiecki, ersten Jahrgangs 4tes Stück,
8. Göttingen 1780. 45 kr. alle 4 Stücke
3 fl.

Physikalisch und medicinische Abhandlungen der
königl. Akademie der Wissenschaften zu Ber=
lin
, aus dem Lateinis. und Französis. übers.
von J. L. C. Mümler, erster Band, gr. 8.
Gotha 1781. 2 fl. 15 kr.

Heilige Christnachtmetten, das ist sonderbare
Andacht in der heiligen Nacht hindurch, sammt
den 3 heiligen Messen, 8. Wien geb. 24 kr.

P. Domin. Schram Analysis Operum SS. Pa-
trum
& Scriptorum ecclesiasticorum, T⟨o⟩-
mus
2dus, 8. maj. Aug. Vind. 1780. 2 fl.
15 kr. beyde Theile 4 fl.

[15]

ΠAIANOT Mεταφρυσiσ, adjecit J. T. S.
Kaltwasser, 8. Gothæ 1780. 1 fl.

Aquilinus Julius Cäsar Beschreibung der k. k.
Hauptstadt Grätz, und aller daselbst befind=
lichen
Merkwürdigkeiten, nach der Berliner=
und Potsdamerbeschreibung eingerichtet, 2
Theile, 8. Salzb. 1781. 1 fl. 30 kr.

Joh. Andr. Schmidts Fechtkunst, oder leichte
und getreue Anweisung auf Stoß und Hieb
zierlich und sicher zu fechten, nebst einem Un=
terricht
von Voltigiren und Ringen, m. K.
8. Nürnb. 1 fl.


Bey Joseph Gerold, kais. Reichshofbuchdru=
ckern
und Universitätsbuchhändlern sind in des=
sen
Buchhandlung auf dem Dominikanerplatz
im eigenen Hause Nr. 724 folgende Bücher
zu haben:

Wienerallmanach für Kinder und Kinderfreun=
de
, mit Kupfer und Vignetten auf das Jahr
1781, ungeb. 51 kr. in Franzb. 1 fl. 8 kr.
in roth, blauen, gelben, oder grünen Ti=
telpapier
mit Gold abgedruckt und Schuber
1fl.

Diƈtionnaire Apostolique, a l'usage de MM.
les Cures des Villes & de a Campagne,
& de tous ceux, qui se destinent à la Chai-
re
, par le P. Hyacinthe de Montargon,
XIV Tomes, gr. 12. Paris 1776. 30 fl.

Lettres de Stephanie, Roman historique, en
trois Parties, gr. 12. Paris 1778. 2 fl.

Secretaire, le nouveau, de la Cour, ou
Lettres familieres sur toutes Sortes de Su-
jets
, gr. 12. Paris 1774. 1 fl. 30 kr.

Recreations de la Toilette, II Tom. gr. 12.
Paris 1775. 2 fl. 30 kr.

Synonymes franȩois, leurs différentes Sig-
nifications
, & le choix quo' il enfant faire
pour par les avec justesse; par M. l'Abbe
Girard, II Tom. gr. 12. Liege 1775. 3 fl.

Theatre de P. Corneille, avec des Commen-
taires
, & autres Marceaux interessans, &
figures, X Tom. gr. 8. 1776. 25 fl.

Elemens de l'art de penser; ou la Logique,
par M. Bornelly. gr. 8. Berlin, 1777. 50 kr.

Theatre a l'usage des jeunes Personnes,
IV Tom. gr. 8. 1779. 6 fl.

Voyage dans les Mers de l'Inde, par M. le
Gentil, gr. 8. 1780. 3 fl. 30 kr.

Oeuvres d'Histoire naturelle & de Phyloso-
phie
de Charles Bonnet, VI. Tomi, gr. 8.
Neuchatel 1779. 12 fl.

Histoire de Miss Jenny, Par Mad. Riccoboni,
IV. Tom. 8. Paris 1764. 2 fl. 30 kr.

Dictionnaire philosophique de la Religion,
gr. 8. Liege 1773. 2 fl. 30 kr.

nouveau, François-Allemand, par Pier-
re
Randeau, gr. 4. Leipz. 1765. 12 fl.

historique de la Medicine ancienne &

moderne, Par N. F. J. Elog. IV Tomi,
gr. 4. Mons. 1778. 25 fl.

Ludwig (Christ.) englisch=französisch=und deut=
sches
Lexikon, gr. 4. Leipz. 1763. 15 fl.


Jn der Emerich Felix Baderischen Buchhand=
lung
in der Bognergasse, neben dem Toden=
kopf
, sind nebst vielen andern Büchern auch
folgende zu haben:

Abhandlungen der königlich schwedischen Aka=
demie
der Wissenschaften, aus der Natur=
lehre
, Haushaltungskunst und Mechanik,
aus dem Schwedischen übersetzt von Abra=
ham
Gotthelf Kästner, 35ster Band, m. v.
K. gr. 8. Leipz. 1780. 1 fl. 30 kr. alle
35 Bände 36 fl. 45 kr.

Bericht (historischer) von den sämmtlichen durch
Engländer geschehenen Reisen um die Welt,
und den neuesten dabey gemachten Entde=
ckungen
, in einen getreuen Auszuge aus der
Seefahrer Tagebüchern, a. d. Englis. 6ter
Band, 8. ebend. 1780. 1 fl. 15 kr. alle
6 Bände 6 fl. 30 kr.

Uibersetzungen (auserlesene) aus den besten grie=
chischen
und römischen Schriftstellern, erster
Theil, 8. Frankf. 1780. 1 fl. 15 kr.

Oden (auserlesene) aus dem Horaz, 8. ebend.
1780. 24 kr.

Fabeln (auserlesene aus dem Aesop und Phä=
drus
, 8. ebend. 1780. 10 kr.

Uibersetzungen (auserlesene) aus den Werken
des Homers, 8. ebend. 1780. 20 kr.

Auserlesene Reden, Charaktere und Beschrei=
bungen
, aus den besten lateinischen und grie=
chischen
Schriftstellern, 8. ebend. 1780. 30 kr.

Sammlung auserlesener Briefe, aus Plinius,
Cicero und Seneka, 2tes Bändchen, 8. ebend.
1780. 45 kr. alle 2 Bändchen 1fl. 15 kr.

Kern der ganzen Medicin, worinn die Arzney=
mittel
, so bey den vornehmsten Krankheiten
wesentlich nothwendig sind, in geringen Re=
cepten
so deutlich erklärt werden, daß ein je=
der
sein eigener Arzt seyn könne, 8. Augsb.
1780. 20 kr.

Briefe (nützliche) und nach der heutigen Art
auf alle Fälle kurz und deutlich abgefaßte,
nebst der Anweisung zum Briefeschreiben, 8.
1780. 36 kr.

Büffons (Herrn) allgemeine Historie der Na=
tur
, nach allen ihren besondern Theilen ab=
gehandelt
, das gesammte Thierreich enthal=
tend
, 8 Theile, oder 16 Bände, m. v. K.
und vollständigen Registe, gr. 4. Hamb.
u. Leipz. 175074. 55 fl.

Naturgeschichte der Vögel, 4 Th. m. v. K.
gr. 4. Leipz. 177580. 12 fl.

Monatlicher Haus=und Landwirthschaftskalen=
der
auf das Jahr 1779, 12 Hefte, gr. 12.
Wien 1779. 2 fl. 45 kr.

[16]

Jn der von Ghelenschen Buchhandlung

in der Singerstrasse dem St. Stephansthore über im v. Mannerischen Hause Nr. 931
sind nebst vielen andern Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch folgende zu haben:


Geschichte Carl Ferdiners, 6 Theile, 3 Bände, 8. Carlsruhe 1779. 4 fl. 30. kr.

Weiße (C. F.) kleine lyrische Gedichte, 2 Bände, 8. ebendas. 1778. 1fl.

komische Opern, 3 Theile, 8. ebend. 1778. 1 fl. 15 kr.

Trauerspiele, 2 Theile, 8. ebend. 1778. 1 fl. 30 kr.

Lustspiele, 3 Theile, 8. ebend. 1778. 2 fl. 15 kr.

Uz (J. P.) sämmtliche poetische Werke, 2 Bände, 8. ebend. 1776. 1fl.

Messias (der) von Klopstock, 4 Bände, 8. ebend. 1775. 2 fl. 45 kr.

Klopstocks Oden, 8. ebend. 1776. 36. kr.

Lieder, 8. ebend. 1776. 45 kr.

Haller (Albrecht v.) Versuch Schweizerischer Gedichte, 8. ebend. 1778. 30 kr.

Usong, eine morgenländische Geschichte, in 4 Büchern, 8. ebend. 1778. 36 kr.

Zachariä (Friedrich Wilhlem) poetische Schriften, 6 Theile, 8. ebend. 1777. 4 fl.

Briefe (moralische) zur Bildung des Herzens, 2. Theile, 8. ebend. 1778. 1 fl. 24 kr.

Geßner (Salomon) sämmtliche Schriften, 3 Bände, 8. ebend. 1775. 1 fl. 45 kr.

Hagedorn (des Herrn Friedrich v.) sämmtliche poetische Werke, 3 Theile, 8. ebend. 1777.
1 fl. 15 kr.

Se〈…〉bt katholisches Lehr=und Gebettbuch, 8. Salzb. 45 kr.

Monatliche Verrichtungen, in welchen gezeigt wird, was in jedem Monat, sowohl im Felde,
als in dem Kuchen=Blumen=Obst=Baum=und Weingarten, im Wald, bey der Vieh=
und Pferdezucht, dem Federvieh, den Bienen, der Fischerey und zu Hause zu verrichten und
zu beobachten ist, ingleichen was in jedem Monat für Kreuter blühen, und zu sammeln sind,
4. Nürnb 15 kr.

Essigs (Johann Georg) kurze Einleitung zu der allgemeinen Welthistorie, aufs neue überse=
hen
, vermehrt, und bis auf gegenwärtige Zeit fortgesetzt, von Joh. Christian Volz, gr. 8.
Stuttgart 1773. 2 fl 15 kr.

Hutmachers (P Beda) sonn=und festtägliche Predigten auf das ganze Jahr, 2 Theile, 8.
Augsb. 1778. 1 fl. 45 kr.

Helfenzrieder (Johann Evangelist) Abhandlung von Verbesserung der Feuerspritzen, welche
bey der kurmaynzischen Akademie der Wissenschaften zu Erfurt i. J. 1777 den Preis erhal=
ten
hat, mit 3 Tabellen, gr. 8. Jngolstadt 1778. 21 kr.

Sammlung anmuthiger und wahrhafter Geschichten, zur Bildung der Rechtschaffenheit und Tu=
gend
, 3 Theile, 8. Augsb. 1779. 1 fl. 45 kr.

Sales (Franciskus von) Philothea, oder je länger, je lieber, das ist: Anleitung zum andäch=
tigen
Leben, 8. Augsb. 1775. 40 kr.

Kaiser (Mathia) geistliche Arzney für die Kranke, das ist katholisches Krankenbuch, in 3
Theilen abgetheilt, welches sowohl den Seelsorgern zum Zusprechen, als Kranken und Ge=
sunden
zur Zubereitung eines glückseligen Todes sehr nützlich ist, 8. Augsb. 1780. 20 kr.

Hahn (Joseph) geistreiche Reden auf die Marianische Festage des Jahrs, 2ter Jahrgang, 8.
Augsb. 1779. 45 kr.

Antophilus (Jsidorus) wohlerfahrner Blumen=Küchen=Baum=und Kunstgärtner, sammt ei=
nem
Anhange von der Bienenzucht, m. K. 8. Augsb. 1779. 45 kr.

Adelkofers (Marquard) gründliche Gartenschule, welche in 3 Theilen lehrt, wie man einen
Blumen=Küchen=und Baumgarten recht nützlich anlegen und pflegen soll, m. K. 8. Augsb.
1778. 45 kr.

Schönberg (Mathias v.) kurze Andachtsübungen zum allgemeinen christlichen Gebrauche, 8.
Augsb. 1780. 15 kr.

Adelkofers (Marquard) genaue Wetterbeobachtung nach der Regierung der 7 Hauptplaneten,
8. Augsb. 1780. 36 kr.

Hirtenbrief des hochwürdigsten und durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Clemens Wenceslaus,
Erzbischoffes zu Trier, des heil. röm. Reichs Kurfürsten, und durch Gallien und das König=
reich
Arelate Erzkanzlers, Fürstbischoffes zu Augsburg ꝛc. an seine geliebte Kirche von Augs=
burg
, gr. 8. Augsb. 1780. 1 fl.

[17]

Obersthofmarschall ꝛc.

Geben in Kraft gegenwärtigen Edikts jeder=
männiglich
zu vernehmen: Wasmassen der
Nothdurft zu seyn befunden worden, den Karl
Zimer, Scholar auf der kaiserl. könlgl Cam=
pagne
Reitschul, wegen seiner Leichtsinnigkeit
und contrahirten Schulden, dann üblen Admi=
nistrirung seines Hauswesens pro Prodigo zu
erklären. Solchemnach wird diese wieder den
obgedachten Karl Zimer verhängte Prodigali=
tätserklärung
hiemit zu jedermanns Wissenschaft
mit der Wahrnung kund gemacht, daß derje=
nige
, so ihme Kark Zimer in Hinkunft etwas
zu leihen, oder mit selben einen Kontrakt an=
zustossen
vermeinet, seines diesfälligen Darle=
hens
gänzlich verlustiget, und der angestossene
Kontrakt als null und nichtig erkläret seyn
solle. Wien den 27. November 1780.


Den 18. d M wird im Rothgassel im Bin=
derlichen
Haus im 3. Stock Nr. 644 eine an=
sehnliche
Sammlung auserlesener und sehr sel=
tener xml:id="w12625">meistens
historischer Bücher von den be=
rühmtesten
und besten Ausgaben licitando ver=
kauft
werden Der Katalog hievon ist unter
den Tuchlauben im Seizerhof in der Buchhand=
lung
zur Weltkugel genannt unentgeldlich zu
haben.


Wir Joseph Georg Hörl, Jhrer r k k ap.
Maj Rath und Burgermeister, dann der Rath
der Stadt Wien geben hiemit zu vernehmen⟨:
Es sey über die ⟨s⟩chon ehedessen angeordnet⟨e⟩
Licitationstagsatzungen verwilliget worden, da⟨s⟩
Narzißt⟨is⟩ch am Salzgries in der Stadt liegen⟨=
de
Haus abermal öffentlich auszufeilen und a⟨n⟩
den Meistbietende zu verkaufen. Da nunzu
dem Ende der 1〈…〉. Decemb d. J. bestimmet ist
So haben diejenige, welche das gedachte Haus
zu kaufen gedenken, an den bestimmten Tage,
oder da wir anderer Verhindernissen halbe⟨r⟩
diesen Tag nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag früh um 8 Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserer und
gemeiner Stadt Wien Pupillenraitkamner durch
den Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich
der weitern Behandlung abzuwarten.


Von des fürstl Stifts und Jungfernklosters
zur Himmelspforte Grundbuchs wird hiemit zu
wissen gemacht: Es sey die zu Veräusserung
des dem Pas〈…〉al Fontana und seiner Ehewir=
thin
Maria Anna gehörigen mit einem ersten
Stock, und einen Keller versehenen, auch zu
einem Caffehaus und Brandweinbrennerey, und
dessen Ausschank zugerichteten Hauses zu Sim=

mering, sammt Garten und Pflanzland auf den
29. Nov. angeordnet gewesene Licitationstag=
satzung
aus Abgang einiger Käufer nicht für
sich gegangen, folglich eine anderweitige Lici=
tation
auf den 20. Decemb anzuordnen für
nöthig befunden worden Haben daher alle
diejenige, welche gedachte Behausung samt Zu=
gehörde
gegen gleich baare Bezahlung zu kau=
fen
gedenken, auf obbestimmt 2⟨0⟩ Decemb. fruh
um 8 Uhr vor diesem Grundbuch ad traƈtan-
dum
& concludendum zu erscheinen; wo übri=
gens
zugleich erinnert wird, daß nach Umstän=
den
der Kauflustigen dieses Haus auch auf 2
Theile abgetheilet und jeder Theil besonders
hindangegeben werden könne.


Von des freyen Markts Himberg aufgestell=
en
⟨j⟩ud. dele⟨g⟩. wird hiemit zu wissen gemacht:
Es sey die letzthin angeordnet gewesene Tag=
satzung
zu Licitirung des Franz Preyßischen ad
Cridam gediehenen Vermögens, bestehend in
dem zu Himberg liegenden H⟨a⟩us, samt den
Hausüberlas=und Uiberländgrundstücken, als
in Haidäckern 3/4 Joch, in Te⟨u⟩chlissen 1 Tag=
werk
Wiesen, in Hauslissen 4 Tagw. Wiesen,
⟨d⟩ermal ein Acker, und einen Krautgarten im
⟨a⟩lten Markt, dann den Uiberländgründen, als
⟨i⟩n derinnern Bachörtern 1 3/4 Joch, in detto
13/4 Joch, in mittern Bachörtern 2 Joch, in
detto 1 Joch, in detto 2 Joch, in aussern Bach=
örtern
1 Joch, in deto 3/4 Joch, in mittern
Zwirchen 3 1/2 Joch, in deto 1 Joch, in obern
Bergäckern 1 1/2 Joch, in untern Bergäckern
2 3/4 Joch, in aussern Langenlissen 1 3/4 Joch,
in mittern Langenlissen 3 1/2 Joch, in detto
2 Joch, und in detto 5 Joch, wegen Abgang
einiger Licitanten abermal fruchtlos abgelofen.
Da nun auf Anlangen des gerichtl. verordnet
Franz Preyßischen Curat. ad lit. in eine noch=
malig
und dritte Licitationstagsatzung gewilli=
get
, auch hiezu der 22. d. M. Decemb. bestim=
met
worden, als haben all jene, welche ge=
dachtes
Haus samt Hausüberlas=und Uiber=
ländgrundstücken
, und zwar die letztere auch al=
lenfalls
einzeln zu kaufen gedenken, an obbe=
stimmten
Tag früh um 9 Uhr auf dem Rath=
hause
zu Himberg zu erscheinen, wo sodann
mit dem Meistbietenden das weitere abgehan=
delt
werden wird.


Von der Amtskanzley der ritterlich v Sutt=
nerischen
Herr⟨s⟩chaft Kirchstädten V U M B.
wird hiemit jederman, dem daran gelegen ⟨z⟩u
wisse⟨n⟩ gemacht: Daß die2nächst dem Dorf
Kirchstädten liegende, und jede mit einer Gang
versehene Mahlmühlen auf 3 Jahre licitando

[18]

den Meistbietenden verlassen werden; welche
demnach gedachte Mühlen bestandweise an sich
zu bringen gedenken, h⟨a⟩ben den 30. Christ=
monat
d J in der allhiesigen Herrschaftskanz=
ley
zu Kirchstädten fruh um 9 Uhr zu erschei=
en
, und der Licitation beyzuwohnen.


Von freyherrl. Hugo Joseph v. Waldstätten=
schen
Amts wegen der Herrschaft Grossen=Sig=
harts
V O. M. B. wird hiemit zu wissen ge=
macht
, daß die Nothwendigkeit erfodert, der
Susanna Wagnerin, verwittibten Bäckenmei=
⟨st⟩erin
in alhiesigen Markt grossen Sigharts lie=
gende
Behausung samt hierauf radicirten =
ckengerechtigkeit
, dann hiezu gehörigen 6 Joch
Acker, 1 4/8 Tagwerk Wiesen und 2/4 Joch
Waldung öffentlich auszufeilen und an den
Meistbietenden zu verkaufen. Da nun zu die=
ser
Licitation der 3. Jäner 1781 anberaumet
worden ist, als haben alle, so gedacht Susan=
na
Wagnerische Behausung und Bäckengerech=
tigkeit
mit übrigen Zugehörungen zu kaufen ge=
denken
, an obbestimmten Tag früh um 8 Uhr
in alhiesiger Amtskanzley zu erscheinen; anbey
auch diejenige, welche an dem Susanna Wag=
nerischen
Vermögen einige Sprüche und Fode=
rungen
zu haben vermeinen, und sich bis nun
bey diesiger Amtskanzley nicht gemeldet haben,
an vorbestimmten Tag ihre Foderungen um so
gewisser genugsam darthun sollen, als ansonst
denselben Gläubigern nach verstrichenen diesen
letzten Termin das ewige Stillschweigen aufer=
leget
, mit den Kauflustigen aber als den Meist=
bietenden
der Kauf geschlossen, und abgehan=
delt
werden solle, was Rechtens ist.


Von N. Richter und Rath des landesfürstl.
Markts Langenloys wird hiemit zu vernehmen
gegeben: Nachdem die verwittibte Maria An=
na
Brunerin, behaust geweste Burgerin alhier,
mit Tode abgegangen, wegen vorhandenen 2
Erben und Pupillen aber erfoderlich ist, daß
die Verlassenschaftsbehausung alhier Nr. 349,
so ein halbes Vierzger=Lehen, wohl und gut
gebauet, und in 7 Zimmern, 2 Kucheln, Speis,
Körnerschittkasten, grossen Keller, Preß, Sta=
del
nnd Stallung bestehet, dazu auch noch 6
1/2 Viertel Weingärten und ein Krautäckerl
gehören, dann 450 Eimer Weine 1772=75=
77=78=79=und 80er hiesiges Gewächs, auch
alle vorhandene Faß in eisenen Banden, 18
Silberlöffel, 4 paar derley Messer und Gabel,
Vorleglöffel, und Salzfaß, einige goldene
Ringe, 13 Schnur gute Perlen und anderer
Halsgeschmuck mit Rubineln, Brillanten und
Rauten, Kleider, Wäsche, Leinwand, Zinn,
Meßing, Sessel, Bilder, Kästen, dann ver=
schiedene
andere Effekten und Hauseinrichtung
⟨li⟩citando verkaufet werden; als ist zu dem

Ende eine Licitationstagsatzung auf ⟨b⟩en 3. =
ner
1781, und zwar zu Licitirung der Beha⟨u=
sung
auf aldasigen Rathhause fruh um 8 Uhr,
nachmittag aber um 2 Uhr, und die folgende
Tage um diese Stunden in der Verlassenschafts=
behausung
anberaumet worden. Jene dem=
nach
, so von dieser Brunnerischen Verlassen=
schaft
etwas licitando zu kaufen gedenken, ha=
ben
an benannten Tägen und Stunden alhier
zu erscheinen. Wo untereinstens all und jeden,
welche an dieser Verlassenschaft ex quacunque
causa vel titulo Sprüche und Foderungen ha=
ben
oder zu haben vermeinen, an bemeldten
3. Jäner um 8 Uhr fruh auf dasigen Rath=
haus
alsogewiß zu erscheinen, ihre Foderungen
anzumelden und zu liquidiren haben, wie im
widrigen dieselbe nicht mehr angehöret werden,
und mit ihren etwaigen Foderungen gänzlich
abgewiesen seyn sollen.


Von der gräfl. Harrachischen Herrschaft Jn=
zersdorf
am Wienerberg wird hiemit kund ge=
macht
: Daß des dortseitigen Unterthans Joseph
Gugumuckh in dem Dorf Jnzersdorf am Wie=
nerberg
besitzende Viertellebensbehausung mit da=
zu
gehörigen 8 Joch Hausäcker, und 1 1/2 Tag=
werk
Garten, dann dessen gesammte Uiberländ=
grundstücke
als 5 Joch Aecker, und 2 Viertel
Weingärten vermög ergangener Verordnung
von einer hochlöbl. k. k. ni. öst. Justizbanko=
deputation
an den Meistbietenden ex officio ver=
kauft
werden sollen. Da nun aus Mangel der
Käufer hierüber 2 Licitationstagsatzungen frucht=
los
verstriechen, als werden diejenigen, welche
entweder die ersagte Behausung, oder einige
von ermeldten Uiberländgrundstücken gegen baa=
rer
Bezahlung an sich zu kaufen gedenken, auf
den 10. Jäner 1781 bey der herrschaftl. Amts=
kanzley
zu Jnzersdorf ausser dem Wienerberg zu
erscheinen, hiedurch öffentlich vorgeladen.


Von der Stift Zwettlerischen Herrschaft Go=
belspurg
wird hiemit zu wissen gemacht: Es
sey für nothwendig befunden worden, das in
dem Markt Hadersdorf am grossen Kamp lie=
gende
Margaretherische Haus samt darauf be=
findlichen
Handlungsgerechtigkeit, nebst vor=
handenen
beträchtlichen Waarenlager, dann
übrigen Realitäten, Verlassenschaftsweine ge=
gen
2000 Eimer beßten verschiedenen Gewächs,
mit oder ohne eisenen Bandfässern, und sämt=
lichen
Fahrnissen durch eine öffentliche Licita=
tion
den Meistbietenden hindanzulassen. Da
nun zur Licitirung des Hauses, Handlungsge=
rechtigkeit
, Waarenlagers, und übrigen Rea=
litäten
der 8. 9. 10. und 11. Jäner 1781
fruh um 9 Uhr, zur Verkaufung der Weine und
sämtlicher Fahrnussen aber der 12. und 13. be=
sagten
Monats bestimmet worden ist, als ha=

[19]

⟨be⟩n diejenige, welche von bemeldten Realitä=
täten
und Fahrnussen etwas gegen baare Be=
zahlung
zu kaufen gedenken, an vorbestimmten
Tägen und Stunden in der Margaretherischen
Behausung zu Hadersdorf zu erscheinen.


Das k. k. Jud. mil. del. in der österreichischen
Lombardie gibt zur öffentlichen Wissenschaft: Es
sey zur Kundmachung des Kridaabschiedes über
den nach weil. Hrn. Feldmarschalls Grafen zu
Wied verhandelten Kreditskonkurs der 18. De=
cember
bestimmt worden, mithin diejenigen
Partheyen, den an Vernehmung sothanen ge=
richtl
. Klassifikationsausschlags gelegen wäre,
sich darnach zu richten hätten. Mayland den
23. November 1780.


Wir Friderich Jgnaz v. Maurer, Jhrer r. k.
k. ap. Majestät Rath, Stadt=und Landrichter
in der Haupt=und Residenzstadt Wien, dann
gesammte Beysitzer des k. k. Stadt=und Land=
gerichts
alda, machen hiemit jedermann kund
und zu wissen: Wasgestalten der Franz Hey=
drich
, burgl Steinschneider alhier, mit seinem
Vermögen zur Crida gekommen, daher dann
die Nothwendigkeit erfodert, ein in derglei=
chen
Fällen gewöhnliche Einberufung der sämt=
lich
diesfällig sowohl in als etwa ausser Landes
befindlichen Creditspartheyen anzuordnen, um
damit die behörige Abhandlung vorgekehret
werden möge. Solchemnach wird hiemit all
und jeden des gedachten Heydrich Gläubigern
zur Anmmeldung ihrer habenden Sprüche und
Foderungen eine Tagsatzung pro Termino 1mo,
2do & 3tio perempt. auf den 23. Decemb.
fruh um 8 Uhr auf dem k. k. Stadt=und Land=
gericht
, entweders persönlich, oder durch genug=
sam
Bevollmächtigte, alsogewiß zu erscheinen
bestimmet, wie im widrigen die ausbleibende und
sich in bestimter Zeit nicht anmeldende Gläubi=
ger
mit ihren Anfoderungen nicht mehr ange=
höret
, sondern von des mehrgedachten Franz
Heydrich vorhandenen Vermögen völlig ausge=
schlossen
seyn, auch hieran nicht das geringste
mehr bey ewigen Stillschweigen zu fodern ha=
ben
sollen.


Wir N. Rektor & Consist. der uralt und
weit berühmten Universität allhier geben hiemit
den weil. Herrn Anton Vorster, Weltpriester,
& SS. Theologiæ Doƈtoris sel. nächsten Be=
freundten
, und allen, so an desselben Verlas=
senschaft
quovis titulo zu fodern zu haben ver=
meinen
, hied⟨ur⟩ch zu vernehmen: Es sey bemeld=
ter
Hr. Theolog. Dr. Vorster bereits den 29.
May 1780 mit Zurücklassung einer jedoch ungil=
tig
letztwilligen Verordnung gestorben; wor=
nach
wir den Herrn Ernst v Ramponj, J. U. D.
H. u. Gr. Adv. als Verlassenschaftskurator auf=

gestellt, welcher dann über die herabgelangte
allerhöchste Resolution, daß die weltlichen Erbs=
interessenten
ihres unterwaltenden Rechts zu er=
innern
, und in ihren Rechte zu schützen seyen,
zu Ausfindigmachung der Jntestaterben sowohl,
als auch wegen Einberufung der vielleicht vor=
handenen
Kreditspartheyen um Ausfertigung
der gewöhnlichen Konvokationsedikten angelangt,
so wir auch gewilligt, und den 15. Jäner 1781
zur Anmeldungstagsatzung bestimmet haben.
Solchemnach wird anmit allen des obermeldten
Hrn. Anton Vorster, Weltpriester, & SS. Theo-
logiæ
Doƈt. sel. nächsten Befreundten, und son=
stigen
Prätendenten aufgetragen, daß sich selbe
an bemeldten Tag nachmittag um 2 Uhr in der
Universitätskanzley anmelden, untereinstens aber
ihre habende Foderungen oder machende Erbs=
sprüche
mittels Beybringung der erfoderlichen
Erbslegitimationsdokumenten alsogewiß rechtlich
erweisen und darthun, als widrigenfalls die nicht
Erscheinende und auch sich nicht Legitimirende
ausgeschlossen, die Verlassenschaftsabhandlung
gepflogen, auch sonst was rechtens ist, ex officio
fürgekehrt werden soll.


Von der k. k. ni. öst. Regierung wird dem
N. Vernier de Villier, einem Engländer kund
gemacht: Es habe der Gottlieb Reichard Pal=
dinger
, k. k. Niederlagsverwandter propr. &
mand. noe. in Ulm, und Johann Meyer des
mehrern vorgestellt, daß der beklagte N. Ver=
nier
de Villier dem Jobann Meyer theils für
baar empfangene Valuta, theils für ihn be=
zahlte
Postporto, und andere Auslagen 443 fl.
39 kr. nebst den von 1. August 1779 bis 18.
März 1780 berechneten Jnteressen zusammen
457 fl. 38 kr. in Reichsmünz, oder nach hiesi⟨=
ger
Währung 381 fl. 22 kr. schuldig geworden,
wofür er auch von dem Beklagten eine goldene
Tabatier, ein kleines Schachterl mit in Gips
gedruckten Köpfen, und ein versiegeltes Schach=
terl
mit Kieselsteinen in Händen gehabt. Uiber
dieses begab sich der Vernier de Villier hie=
her
, und schrieb dem Meyer, daß er ihm die
verpfändete Stücke an einen seiner Korrespon=
denten
einschicken möchte, um solche auslösen
zu können. Erösterter Johann Meyer schickte
dann auch die ihm behändigte Pfänder an den
Gottlieb Reichard Paldinger ein, welcher auch
hievor die Mauth und andere Spesen mit 50 fl.
55 kr. bezahlte, daß also bdes Johann Meyer
und Paldinger ihre Foderung zusamm 441 fl.
17 kr ausmacht, anstatt aber die Unterpfän=
der
auszulösen, hätte sich der Beklagte nicht
mehr sehen lassen. Daher hatten fsie um die
gerichtliche Schätzung der in ihren Händen
befindlichen Pfänder falva licitatione zu ge=
willigen
, und wegen Jntimirung der erhalte=
nen
Verordnung in Ausfertigung der erfoder=

[20]

lichen Edikten ad valvas wegen des Beklagten
unwissenden Aufenthalts zu gestatten, und des⟨=
wegen
das erfoderliche zu erlassen. Da nun
diese k. k. ni. öst. Regierung hierwegen eine
Erfoderung auf den 16. Jäner 1781 früh um
9 Uhr anzuordnen von rechtswegen befunden
hat; als wird ihm Vernier de Villier, oder
auch allenfalls dessen Erben hiemit verordnet,
und zu wissen gemacht, daß er oder seine Er=
ben
entwedet persönlich, oder durch einen hier=
orts
angenommenen, und in faƈto wohl instru=
irten
Rechtsfreund auf vorbenannten Tag und
Stunde vor Regierung alsogewiß zu erscheinen,
und sich allda anmelden lassen sollen, wie im
widrigen von den Klägern die Nothdurften in
contumaciam angehört, und hierüber was rech=
tens
ist, erkennt werden würde.


Von der ni öst. Regierung wird hiemit je=
dermänniglich
, dem daran gelegen, zu wissen
gemacht: Es sey der Daniel Hey, gewesener
Associe der Fridauer Fabrique, nebst hinter
lassen letztwilligen Geschäfts mit Tode abge⟨=
gangen
, und habe sich hinnach um desselben
rückgebliebene Verlassenschaft der Peter Ochs
k k priv Großhändler, m⟨a⟩ndatario nomin⟨e⟩
der diesfalls eingesetzten Universalerben ange⟨=
meldet
. Wann nun Regierung um die etwa
ein oder andere bey dieser Verlassenschaft vor
Rechtswegen gebührende nähere Erbsprüche in
Erfahrung zu bringen, anbey das etwa vor⟨=
handene
Æs alienum ausfindig zu machen
folgsam zu Abhandlung solcher Verlassenscha⟨ft⟩
sicher fürschreiten zu können, eine Nothwendig=
keit
zu seyn befunden hat, alle hieran Theil⟨=
nehmende
sowohl in als ausser Land befindli⟨=
che
Personen durch die⟨s⟩es Edikt zu Ammel⟨d⟩=
Legitimir〈…〉 und Liquidirung ihrer an obbemeld⟨=
te
Verlassen⟨s⟩chaft ⟨e⟩x qu⟨a⟩⟨c⟩un⟨q⟩ cau⟨sa⟩ vel ⟨ti-
tulo
habender Sprüche und Foderungen ge⟨=
richtlich
vor⟨z⟩uladen und einzuberuffen, auch zu
diesem Ende der 18. Jäner1781nachmittag um
4 Uhr zur gewöhnlichen Convocation=und An=
meldungstagsatzung
pro1mo, 2do, 3tiodu⟨l-
timo
t⟨e⟩rmin⟨o⟩ bestimmet worden. Solchem=
nach
wer den all und jede, welche bey der ge=
dachten
Daniel Heyischen Verlassenschaft um
rechtmäßige Erbs=oder Schuldfoderung wegen
einige Sprüche haben, oder zu haben vermei⟨=
nen
, an bestimmten Tag und Stund vor Re⟨=
gierung
in der da⟨s⟩elbst zu solchem Ende offen⟨=
haltenden
Commißionsstube, entweder se⟨l⟩bst
per⟨s⟩önlich, oder durch hiezu genugsam bevoll=
mächtigte
Gewalttrager, alsogewiß zu erschei=
nen
und ihre an solche Verlassenschaft habende
Foderungen anzumelden, rechtlich zu legitimi=
ren
und zu liquidiren haben, als im widrigen
die Abhandlung ⟨e⟩x ⟨o⟩ffi⟨cio⟩ vorgenommen, und
falls die vorkommende Creditores den Aktiv=

stand übersteigeten, die Anwesende vernommen,
mit ihnen behörig liquidiret und dieselbe der
Ordnung nach klaßificiret, denen Abwesenden
aber das ewige Stillschweigen aufgetragen wer=
den
soll.


Nachdem bey der hiesigen königl. Oberamts=
regierung
ad instantiam des fürstl. v. Hatz=
feldschen
Vormundes des Canonici Anton Fer=
dinand
v. Rothkirch und Parten, die Ver=
lassenschaft
der allhier verstorbenen Frau Bern=
hardine
verwittweten Fürstin v. Hatzfeld, ge=
bohrner
Gräfin v. Schönborn gerichtl aufgebo=
ten
worden; als werden alle, die daran ex
quocunqe capite ein Recht und Anspruch zu
haben vermeinen, per⟨e⟩mptorie citirt nnd be=
fehligt
in einer Zeit von 12 Wochen vom 17.
November d J. an gerechnet, und zwar in
den letztern Termin den 9 Februar 1781 auf
dem Oberamte hieselbst vor einer zu dem Ende
niedergesetzten Kommission persönlich, oder durch
hiezu gehörig Bevollmächtigte nachmittags um
3 Uhr ⟨z⟩u erscheinen, und ihre vermeintliche
Rechte und Anspüche ad protocollum gehörig
anzumelden und zu justificiren, mit der Vor=
mundschaft
darüber zu verfahren, und in ent=
stehender
Güte loc〈…〉 competentem in dem
zu eröfnenden Prioritätsurtheil zu gewärtigen.
Mit dem Ablauf des obbestimmten perempto=
⟨ri⟩schen
Termin aber sollen Aƈta für geschlossen
⟨g⟩eachtet, und soll mit Befriedigung der sich
⟨m⟩eldenden Gläubiger in so ferne die Erb=
⟨s⟩chaftsmasse
zureicht, nach Ordnuug der künf=
⟨tig⟩en
rechtskräftigen Prioritäts⟨s⟩entenz verfah=
ren
werden, und in Ansehung alles mehr pri=
vilegirtern
stärkern und bessern Ansprüche so
wenig der Erb, der die Zahlung leistet, als
der Gläubiger, der sie empfängt einer Regreß=
oder
Vindikulation⟨s⟩klage ausgesezt seyn. Breß=
lau
den 16. Oktber 1780.


Von dem k. k Stadt=und Landgericht Wien
wird anmit kund gemacht: Daß i J. 17〈…〉8 zu
Hollischan in Böhmen durch einen nach der
Hand allhier zu Verhaft gerathenen Kerl ei=
ner
unbekannten Mannsperson dessen Beygür=
tel
diebi⟨s⟩cher Weise a⟨b⟩geschnitten, und das dar=
inn
geweste Geld enttragen worden sey Da
nun von sothanen Geld bey dem Thäter noch
21 Dukaten bey erfolgter Verhaftnehmung ge=
funden
, und solche mittlerweile bey Gericht be=
wahrlich
auf⟨b⟩ehalten worden sind Als soll je=
ner
, der sich zu sothanen Geld in Wege rech=
tens
legitimiren kann, binnen 1 Jahr 6 Wo=
chen
und 3 Tagen bey allhiesigen k. k. Stadt=
und Landgericht hierum sich anmelden, wie im
widrigen mit sothanen Geld das weitere was
rechtens vorgekehrt werden würde. Wien den
10. Novemb.1780.

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