Nro. 40.
Wienerisches Diarium.
Mittwochs, den 19. May 1779.
— — Remove fera monstra, tuæque
Saxificos vultus, quæcunque ea, tolle Medusæ.
Ovid.
Paris den 4. May.
Laut Nachrichten sind die
Schiffe der Einsame,
und der Eigensinnige,
dann die Fregate die Unbeständige
gefüh=
ret von die Herren Schifskapitainen v.
Monteclere, von Saint=Riveal, und den
Chevalier von Ravenel auf dem
Rockwee=
ge nach Brest: hingegen hat die Fregate
die Wachsame genannt, geführet durch
den Schiffslieutenant Herr v. Couedic,
ihren Lauf nach Orient gerichtet. Es
er=
hellet aus dem von diesen vier Schiffen
erstatteten Bericht, daß den 10 Merzen
der Einsame den Englischen Corsaren Lord
Cardif, so von Bristol ware, und 20
sechspfündige Kanonen und 91 Mann
Besatzung an Bord hatte, gefangen
ge=
nommen, jedoch denselben f⟨olgl⟩ich
ver=
brennet, weilen er ausser Stande gesetzt
ware, der Linie zu folgen. Jmgleichen
hat zwey Tage hierauf die Fregatte, die
Wachsame den Englischen Korsaren, das
alte England welcher 18sechspfündige
Kanonen, 20Steinmörser und 110 Mann
Besatzung am Bord hatte, ebenfalls
ero=
bert, wovon jedoch 30Personen mit dem
Schiffe zu Grunde gegangen: nicht
min=
der haben den 31. März der Einsame
und die Unbeständige sich des Englischen
Corsaren den Unerschrockenen aus
Liver=
pool kommend, mit seiner Besatzung in
103 Mann, und 16neunpfündigen
Ka=
nonen, auch 16Steinmörser bestehend
bemächtiget. Auch das Schiff der Eigen=
sinnige erbeutete den Französischen
Kor=
saren, der Krieger genannt, von
Bor=
deaux, welcher 12Kanonen hatte, und
Tagen vorhero durch einen Englischen
Kor=
saren von 18Kanonen nach einem
zwey=
stündigen Gefecht weggenommen worden,
da aber der Französische Korsar wegen
beschädigten Mastbäume und Seegeln
nicht schiffen konnte, ist er zu Grunde
gegangen: und endlich hat den 19. April
die Fregate die Wachsame den
Engli=
schen Korsaren den Feuerspeyenden
an=
angegriffen und erobert, dieser kam aus
Liverpol, und hatte 16achtzehnpfündige
Kanonen und 95 Mann Besatzung am
Bord: diesen Korsaren hat die Fregate
nach Orient mitgenommen. Das
Ge=
fechte war hitzig: die Fregatte hatte
ei=
nen Todten und 5Blessirte, worunter
der Lieutenant von der Hilfsfregatte Hr.
Moreau sich befindet, welchem durch ein
Stuck Eisen der Arm zerschmettert
vor=
den: durch diese verschiedene Beuten
sind beyläufig bis 400 Gefangene in
Brest eingekommen.
Die königl. Schiffe der Cato und das
Schicksal geführt durch den Chevalier de
Coriolis d'Espinousse und den Herrn de
Seillans, wie auch die Fregatten die
Zauberin und die Atalante, geführt durch
den Chevalier de Boades, und den
Ba=
ron de Durfort, haben das Schiff
Pon=
dichery, welches aus China kam, aus
denen Spanischen Häfen nach Orient,
und verschiedene andere Schiffe aus
de=
nen Amerikanischen Jnseln nach
Borde=
aux zuruckgeführt.
Die Königl. Fregatten die Liebliche
und die Turteltaube, geführt durch die
Chevaliers de Gras Preville, und de la
Laurencie, dann die Korvette die
Unbe=
sonnene, geführt durch den Marquis de
Montbos, sind den 12. Hornung unter
einer Begleitung von 30Seegeln von
Martinique abgegangen: diese
Beglei=
tung wurde den 14. April durch 2Schiffe
von 74 Kanonen ungefähr 120 Meilen
in der Entfernung von Belleisle
ange=
griffen: allein die Herzhaftigkeit und
gu=
te Anordnung des Königl. Schiffskom=
mendanten hat den größten Theil deren
Kaufmannsschiffen gerettet: auch hat
man schon Nachricht, daß 19derselben
unter Begleitung einiger Fregatten in den
königl. Haven eingelaufen, und man
zweifelt gar nicht, daß noch ein und
an=
deres von denen Zerstreuten die
Spani=
sche Küsten und Häven erreichen werden.
Den 24. April ist der Korsar von
Granville, der Prinz von Montbarey
genannt, mit einer reichen Beute von
Smirna zurückgekommen, und hatte 16
Kanonen und 10 Mörser mit sich.
Auszug eines Schreibens von Paris
vom 2. May.
Es ist nun gewiß, daß der Prinz von
Nassau Sieghem sein Regiment bis auf
6000 Mann erhöhen werde, worunter
die zwey zur Garde bestimmte
Compa=
gnien adelicher und bürgerl. Freywilligen
begriffen sind. Einer von den vieren
hier=
zu ernannten Obristen ist der vorhin
ge=
wesene Abbe Chevalier de Langeac, die
übrigen haben bereits in Pohlen und
Frankreich mit vielen Ruhme gedienet:
damit aber dessen Einschiffungsort ein
Geheimnuß verbleibe, so hat man
hie=
von einige Mannschaft nach der Jnsel de
Rhe, Rochelle und Saintmalo
abgeschi=
cket, allwo den 19. April der Prinz von
Nassau angekommen ist, woraus man
schließen will, daß es auf einen Angrif
auf Jersey oder Guernsey abgesehen sey,
alwo die Landung aber vielen
Schwü=
rigkeiten unterworfen ist: in diesen
Jn=
seln müssen die durch den Korsaren
bis=
her erbeuteten Waaren sich im Ueberfluß
befinden: so wird auch das Pfund
Zu=
cker allda um 4höchsten 5Sols
ver=
kaufet: die so häufige widrige Winde
werden aber wohl eine Ausschiffung
al=
dort verhindern, um solche
brandschä=
tzen zu können.
Der Graf von Ruffinac, dessen
Tap=
ferkeit eben so berühmt als jene des
Prinzen von Nassau ist, hat diesen bey
der diesfälligen Unternehmung begleiten
wollten: es wird wohl nicht die Absicht
gewesen seyn, diese Jnseln zu erobern,
indeme man nur 1500 Mann hiezu von
dem Regiment eingeschifft hat. Um sie
beysammen zu erhalten, hat der Prinz
von Nassau in Erwartung eines
günsti=
gen Windes, diese Truppen auf der
klei=
nen unbewohnten, und in eine kleine
Entfernung von Jersey und Granville
gelegenen Jnsel de Chose ausschiffen,
und alda lagern lassen. Man hat
Nach=
richt, daß sowohl in den Gewässern de
Loere als auch zu Rochefort die Liebliche,
und die Unbesonnene nebst 22anderen
Schiffen von der zerstreuten Flotte, wel=
che aus Martinique kame, angekommen;
allem Ansehen nach sind sie durch zwey
unserer eigenen Schiffen in dieses
Schre=
cken versetzt worden, welche feindliche
Flaggen aufgesteckt hatten.
Nachdem eine unsrige Fregatte ein
Englisches Eilschif erobert, hat man aus
dessen Briefen, die er am Bord hatte,
und aus Mangel der Zeit nicht in das
Wasser werfen konnte, ersehen, daß sie
von dem Admiral Biron kämen, welcher
sich sehr bey dem Englischen Ministerio
beschwerte, daß er von allen
nöthi=
gen, um sich länger auf dem Meere
hal=
ten zu können, entblösset seye, und daß
der Graf d'Estaing sechzehn Fregatten
habe, welche stets ihm auflauren, und
das nach Saint=Luice bestimte Proviant
wegnehmen, alwo sich ohnehin eine
gros=
se Anzahl todter und kranke Leute befinde.
Briefe aus Brest bringen mit, daß die
Schiffe, der Einsame und der
Eigensin=
nige den 22. 5eroberten Korsaren,
deren Besatzung in mehr dann 400
Ge=
fangenen besteht, zurückgekommen: eben
diese Briefe setzen hinzu, daß das Schiff,
die Stadt Paris sich zwar noch im
Ha=
ven befinde, demnächst aber wohl
be=
waffnet auslaufen werde. Das Schiff
Bretanien ist den 18. angekom=
men, so wie alle übrige ausgerüstete
er=
wartet werden, mit Ausnahme der
Wo=
ne, des Jndianeses, des Actionairs,
und des Bürgers.
Verflossenen Freytag schoß um 4Uhr
ein Spieler zu Luxenburg eine Pistolle
auf sein Weib ab, welche sich von ihm
wollte scheiden lassen, da er sie aber nur
leicht verwundete, erstach er sich selbst mit
10Dolchstichen.
Wenn Leuthen, die mit dem Herrn
Franklin in Korrespondenz stehen, zu
gauben ist, so soll dieser bereits die
si=
chere Nachricht erhalten haben, daß der
spanische Hof sich endlich öffentlich
er=
klärt habe, und daß dieses dem
Publi=
kum kein Geheimniß mehr sey.
Neapel, den 29. April.
Nach so lange trocknen Witterung,
und dabey angestellten öffentlichen
An=
dachten, ist endlich heute Fruhe das Land
durch einen ausgiebigen Regen gesegnet
worden. Bey noch anhaltendem trüben
Gewölke glaubet man es werde noch
mehr regnen. Das Land war sehr
trau=
rig anzusehen, nicht sowohl wegen der
Feldfrüchte und Kräutern, als auch wegen
Mangel des nöthigsten Elements so in den
Gebürggegenden bey vertrockneten
Cister=
nen gänzlich zu gebrechen anfiengen, und
dahero das Wasser aus den Städten auf
gebirgige Oerter zu verkaufen verführet
ward. Bey so betrübten Umständen
wa=
ren alle öffentliche Schauspiele eingestellt.
Nachdem ein zureichendes Korps
Sol=
daten dem Raubergesindel, das so viele
Gegenden des Calabriens unsicher macht,
Einhalt zu thun abgeschickt worden, so
vernimmt man, daß beyderseits ein
An=
grif geschehen sey, wobey viele auf ein=
und anderer Seite um das Leben
gekom=
men sind.
Jn einer kürzlich verwichenen Nacht
haben auf das Looszeichen zweener
Ka=
nonenschüsse auf dem Castell di St. Ermo
die unter Gewehr stehende Soldaten=und
Stadtschergen alle Wirthshäuser
überfal=
len, und alle verdächtige Landstreicher
ausgehoben, und gegen 300 derley
nichts=
nutzige Pursche zusammen gebracht. Die
Fremde werden aus dem Lande, die
Lan=
deskinder an ihren Geburtsort geschaft,
die Bauernkinder dortigen Landes
wer=
den zu Handwerkern verwendet, oder
unter die Truppen gesteckt. Die eines
Verbrechens, schuldig werden auf die
Jnsel Ventolene oder anderswohin
ver=
wiesen werden, auf diese Art ist die Stadt
eines Theils von nichtswerthen Leuten
gereiniget worden, auch durch dies, daß
sehr viele aus Furcht ein anderesmal auf
gleiche Art erwischt zu werden, sich aus
dem Staube gemacht haben.
Nachdem seine Majestät die Errichtung
des Ferdinandischen Collegiums zur
Er=
ziehung edler Jünglinge schon bestättiget
haben; so wird in kurzer Zeit alles noch
abgängige ins Werk gesetzt, die Absicht
davon öffentlich kund gemacht, und
aus=
ländische Cavaliers auch darin
aufge=
nommen werden.
Rom, den 1. May.
Bey noch anhaltender trok⟨ne⟩n
Witte=
rung haben Se. päbstl. Heiligkeit zu
ver=
ordnen geruhet, daß heute eine
Proce=
ßion
ßion des heil. Rosenkranzes, wie solche
an den Festagen der allerseligsten
Jung=
frau und Mutter Gottes zu geschehen
pflegt, von den wohlehrwürdigen
Do=
minikanern aus der Kirche di santa
Ma=
ria sopra Minerva angestellt werde, den
Christglaubigen, welche gedachter
Pro=
ceßion beygewohnt, oder an den zween
darauf folgenden Tagen, wo das
gna=
denreiche Bildniß der Mutter Gottes
öf=
fentlich ausgesetzt war, die Kirche di
san=
ta Maria sopra Minerva andächtig
be=
sucht haben, ist ein vollkommener Ablaß
verliehen worden. Zur grössern
Bequem=
lichkeit des Volkes ist gedachter Ablaß auch
die Besuchung anderer Kirchen
nament=
lich di santa Maria Maggiore, santa
Ma=
ria in Travestere, in Transportina, und
del poplo erweitert worden. Uiber dies
ist verordnet worden, in allen
Patriar=
chal=Dom=und Kollegiatkirchen, wo die
Konventualmesse gesungen wird, nach
Endigung derselben die
Muttergotteslita=
ney öffentlich zu bethen. Dem Volke,
so dieser Andacht beygewohnt, oder den
3. des Rosenkranzes gebethet hat,
ist ein Ablaß von 30Jahren, und so
vieler 40 Tage aus dem Kirchenschatze
ertheilt worden. Die Glocken wurden
bis auf weitern Befehl geläutet, wie es
an dem Himmelfahrtstage Mariä zu
ge=
schehen pflegt.
Livorno, den 5. May.
Auf einem Fahrzeuge sind hier einige
angekommen, so sich von einem von
al=
gierischen Seeräubern hinweggenomme=
nen neapolitanischen Kauffartheyschiffe
ge=
rettet haben. Mit mehrern
Flintenschüs=
sen haben gedachte Seeräuber die auf
ei=
nem Fahrzeuge sich Flüchtende verfolgt,
wodurch ein Mann getödtet, und zween
verwundet worden. Gestern ist ein Schiff
mit einer venetianischen Flagge nach 14
Tag langer Fahrt von Tripoli hier
ange=
ländet, worauf sich Sidy=Kagy=Abdub=
rahman Aga, der, so viel man weis,
als Gesandter an verschiedenen Höfen
be=
stimmt ist, unter andern sich befindet.
Es wird aus Aleppo vom 16. Jäner
berichtet, daß Aly=Mehemet=Kan, Stadt=
halter von Bassora, nachdem er sich an
die Spitze von 6000 Mann gestellt, von
den Arabern von Mentifik angegriffen,
und sein Korps gänzlich zu Grunde
ge=
richtet worden, und er mit wenigen
Leu=
ten sich flüchtend in dem Euphrate
er=
trunken sey. Worauf die Uiberwinder
sich der Festung Bassora, so von Cheik=
Berket einem zinsbaren Fürsten von
Per=
sien besetzt war, genähert, und nach
ei=
nigen Tagen, ohne einen Angriff zu
wa=
gen, sich hinweggezogen haben.
Von Tanger wird ein für beßt
gear=
tete Völker ein wundernswürdiger Zufall
gemeldet. Der König von Marocco
be=
nachrichtiget, daß die aufrührischen
Moh=
ren seinen Sohn Muley=Quiadquid zum
König anstatt seiner erwählt hätten, ließ
zu Mequinez einen Reichstag
veranstal=
ten, zu welchem sein Sohn als ein
Ge=
fangener hingeführt ward. Der König
zückte das gegen ihn gezogene Schwerdt,
und drohte, ihn zu enthaupten. Er hielt
sich aber ein, und befahl, ihn mit
Ket=
ten beladen in sein voriges Gefängniß zu
führen. Worauf die Mohren wieder den
Gefangenen zum König ausriefen. Der
König wollte ihn hierauf wiederum
ent=
haupten. Mäßigte dennoch zum
zweyten=
mal seinen Zorn, und ließ seinen Sohn
in das Gefängniß werfen, befahl aber,
die Anhänger desselben nach Maaß ihres
Verbrechens zu straffen, und die
Moh=
ren an verschiedenen Seehäven, um sie
zu bevölkern, verweisen. Von dieser
Zeit an bedient sich der Monarch zu
sei=
ner Bewachung der Weißen, welche ihm
bey der Aufruhr der Mohren treu
geblie=
ben sind.
Nach Ausweisung eines Briefes aus
Tetuan vom 7. April, sind alle
Moh=
ren den 20. März von der Besatzung
von Tanger aufgestanden, und haben sich
des Thores bemächtigt, und dem
Thor=
warter, weil er ihnen die Schlüssel nicht
eingehändigt hat, die Hände und Füsse
abgehauen. Sie haben hierauf die
eu=
ropäischen Soldaten gezwungen, sich mit
ihnen zu vereinbaren, den Zoll zu
be=
zahlen verboten, die Kerker eröffnet, und
die Gefangene losgelassen, und noch
meh=
rere Ausschweifungen begangen. Die
Hauptleute Ben=Abdimeleck, und Sex
sind vom König ernannt worden, den
Aufrührern Einhalt zu thun. Nachdem
sich diese der Stadt genähert hatten,
wurden sie von den Aufrührern mit
Feuer=
gewehr bis nach Arcila zurückgetrieben.
Die aufrührischen Mohren giengen
her=
nach in die Häuser genannter
Hauptleu=
te, plünderten dieselben aus.
Jn der Wohnung des ersten haben sie
3000 Geldmünzen, verschiedene Jubelen,
und einige Hausgeräthe
hinweggenom=
men. Nachdem sie sich endlich
fürchte=
ten, baten sie den Cadi der Stadt, ih=
nen Verzeihung wegen ihres Verbrechens
von dem König zu erbitten: dieser
sag=
te es ihnen zu, wenn sie 150
Radels=
führer der Verschwörung hergeben
wür=
den. Der Fürst Quiadquid, und sein
Bruder Abderaman, Mitschuldige des
Auf=
standes gegen ihrem Vater, dem König
sind engest in einem finstern Kerker zu
Mequinez bewacht.
Der König hat befohlen, verschiedene
Hausbediente gedachter seiner Söhne
um=
zubringen, nachdem ihm verschiedene
Brie=
fe des ersten genannter seiner Söhne,
worinn er Mächtige zum Aufruhr gegen
seinen Vater bewog, vorgelesen wurden.
Verfolg von Londen, den 30. April
Der König hat den Generallieutenant
Jakob Murray, an die Stelle des
Ge=
nerals Mostyn, zum Gouverneur von
Minorka ernannt. Unser Kriegsheer in
Amerika besteht aus einigen und 30,000
Mann, die bey dem heurigen Feldzuge
auf folgende Art vertheilt sind: nämlich
in Georgien und Carolina 12,000Mann,
in Kanada 3000, in Neuschottland und
auf Neufounland 1000, in Newyork
1500 Mann reguli⟨r⟩ter Truppen, und
6000 Provinzialisten, sodann in
West=
indien 5000 Mann. Nach einem in der
Hofzeitung vom 24. erschienen
Ver=
zeichnisse, beläuft sich die Anzahl der
Schiffe, welche wir seit dem 27. May
1778 bis den 18. Hornung 1779 von
dem Feind erobert haben, auf 131, un=
ter welchen 5brittische sind, die
aufge=
bracht worden waren.
Die Wortwechsel in dem Oberhause
am 23dieses über den Vorschlag, bey
dem König um die Entsetzung des
Gra=
fen von Sandwich anzustehen, dauerten
bis Mitternacht. Es ist merkwürdig,
daß die beyden Herren Brüder des
Kö=
nigs, die Herzoge von Clocester und von
Cumberland, sich an der Spitze der 39
Pairs befanden, welche für die
Propo=
sition votirten. Die von 25Pairs an
eben dem Tage wider die Entscheidung
der Mehrheit eingelegte Protestation ist
folgenden Jnhalts: ”Wir sind
widri=
ger Meynung, weil wir, wie es
durch=
aus diesem grossen Rathe der Nation
zu=
steht, sich an Se. Majestät zu wenden,
um die Entfernung eines Ministers, Fahr=
läßigkeit in seiner Pflicht oder
Unfähig=
keitshalber, zu begehren, damit dem für
das Publikum hiedurch entspringenden
Nachtheile gesteuert werde, dafür
hal=
ten, daß die Kundbarkeit der in den
heu=
tigen Wortwechseln angeführten Dinge
diese Vermittlung hinreichend berechtigt,
und solche sogar bey der gegenwärtigen
besorglichen Lage der öffentlichen
Ange=
legenheiten allerdings erforderlich ist.„
Amsterdam, den 6. May.
Das hiesige Admiralitätskollegium hat,
mit Vorwissen des Prinzen Staathalters,
die Kriegsschiffe, den Swieten von 44,
den Mars von 36, und den Bärn von
24Kanonen, in Kommißion gesetzt. Jh=
re Kapitäne sind Johann Zacharias
Nauw=
man, Wolter Johann Bentinck, und
Cornelius Herman Mülder.
Aus Leuwarden hat man zu verneh=
men, daß die Provinz Westfriesland
nur=
mehr auch unterm 22. jüngstverwichenen
Aprils eine auf die Bemannung von
Kriegsschiffen und das Geleite für die
Kauffartheyschiffe sich beziehende
Ent=
schließung gefaßt habe. Die enthält im
Wesentlichen folgendes: Der unterm 10.
März ⟨letzthin⟩ vorgelegte Bericht von den
wech⟨selsei⟩tigen Admiralitätskollegien, be=
treffend den Zustand der Seemacht der
Re=
publik und die zu ergreifenden
Maßneh=
mungen, um dieselbe auf einen anseh⟨nlich⟩en
Fuß zu bringen, sey verlesen und erwogen
worden; die wirkliche Seemacht der
Re=
publik darinn verzeichnet; die Anzahl der
Schiffe, womit dieselbe vermehrt
wer=
den müßte, nebst dem dazu erfoderlichen
Aufwande, auch die Maßnehmungen,
die bey der gegenwärtigen Lage der
Sa=
chen zur Vertheidigung und zum
Schu=
tze des Handlungswesens der Schiffahrt,
imgleichen der Küsten der Provinz
ge=
troffen werden müßten, angebracht; man
habe die Entschließung, welche von den
Staaten von Holland und Westfriesland
auf den am 6. April bey der
Versamm=
lung Jhrer Hochmögenden abgestatteten
Bericht gefaßt worden, auch erwogen;
in dieser Entschließung werden die
ange=
kündigten Mittel von ihren
Großmögen=
den genehmigt, gleichwohl einige
vorläu=
fige schleunige und zum Schutze der
Hand=
lung und Schiffahrt nöthige
Maßneh=
mungen vorgeschlagen, die darinn
be=
stünden, daß 5Kriegsschiffe an den
Mün=
dungen von Fleisingen, Ter=Veere, Goe=
ree, des Texels und des Vlie stationirt
würden, und man ein Geleite von 6bis
8Schiffen und Fregatten nach den
Ha=
ven Frankreichs, Eng=oder Jrlands
aus=
laufen lassen möchte, mit dem Auftrage
an die Kommandanten der Escorte, daß
sie die Kauffartheyschiffe, die mit
Waa=
ren befrachtet wären, wie solche die
Trak=
taten erlaubten, nach dem klaren und
deutlichen Sinn dieser Traktaten und des
Völkerrechts beschützen sollten, es
möch=
ten solche Schiffe für Rechnung der
Ein=
wohner der Republik, für jene der
Fran=
zosen, Engländer oder Neutralmächte
⟨fa⟩hren und befrachtet seyn, oder nach
Frankreich und England gehen, oder
zurückkommen; kurz, das unterm 9. April
Jhren Hochmögenden durch den brittischen
Bothschafter, Ritter Yorke, übergebene
pro Memoria, darinn die Gesinnungen
Sr. großbrittannischen Majestät, betref=
fend die gegenwärtige Lage der Sachen,
und die Verführung des Schiffbauholzes
nach Frankreich, deutlich entwickelt sind,
sey verlesen, und sodann auf alle obige
Punkten verfügt worden, den Herren
Kommi⟨t⟩irten von Jhren Großmögenden
bey der Generalität aufzutragen, daß
sie sich im Namen der Provinz
Westfries=
land nach vorgedachtem Schlusse der
Staa=
ten von Holland in Ansehung der
See=
rüstungen u. s. w. richten, und alle ihre
Sorgfalt dahin verwenden sollen, damit
die vorgeschlagenen Rüstungen fortgesetzt,
und mit dem größten Fleiß vollbracht
werden, um die Republik in Stand zu
setzen, ihre Handlung und Schiffahrt nach
dem Jnnhalte der Traktaten zu
behaup=
ten, und die Flagge des Staates auf
eine zuträgliche Art in Ehren halten
las=
sen zu können. Die Berathschlagungen
über den wichtigen und fernern Jnnhalt
vorbesagten Berichtes und Entschließung
sollen aber ausgestellt bleiben, bis die
Provinz Holland ihre Entschließung über
das pro Memoria des Ritters Yorke
ge=
faßt habe, den Herrn Kommittirten bey
der Generalität aber der Auftrag
ge=
schehen, die Anzeige davon zu thun, so=
bald selbe zum Vorschein kommen wird.
Folgende k. k. Verordnung ist dieser
Tagen an den gewöhnlichen
Or=
ten angeschlagen worden.
Wir Maria Theresia ꝛc. ꝛc.
Entbieten allen und jeden Vasalen, Un=
terthanen und Jnnwohnern, was
Wür=
den, Standes, und Wesens die in
un=
sern gesammten Erbkönigreichen und
Lan=
den sind, unsere kaiserl. königl. auch
erz=
herzogl. Gnade, und geben euch gnädigst
zu vernehmen: Wasmassen wir auf
ge=
horsamste Vorstellung der Behörde aus
erheblicher Ursache die Einfuhr der
Sie=
benzehner in unsere gefürstete Grafschaft
Tyrol zu verbieten, sofort den höchsten
Befehl an die betreffenden Behörden zu
erlassen, Uns gnädigst bewogen
gefun=
den haben, daß von nun an über die
aus ein=oder dem andern unserer
Erb=
lande nach gedachten Tyrol ausgeführt
werden wollende Siebenzehner die sonst
gewöhnliche Münz=Land=Prebierer oder
Kreisämtliche Obsignation, und
Paßi=
rungen nicht mehr ertheilt, diejenige
Sie=
benzehner aber, die gegen diesen Unsern
höchsten Verbot dennoch heimlich oder
arglistig in das Land Tyrol eingeführt
werden wollten, in Betrettungsfalle auf
der Gränitz angehalten, als ein
Contra=
band angesehen, somit unnachsichtlich
kon=
fiscirt werden sollen.
Welch unsern höchsten Willen, und
Verbot Wir hiemit in der gnädigsten
Ab=
sicht zur allgemeinen Wissenschaft kund
machen lassen, damit sich hiernach
jeder=
mann gehorsamst zu achten, und für
Scha=
den zu bewahren wissen möge. Denn
hieran beschieht Unser gnädigster, auch
ernstlicher Wille, und Meynung.
Gegeben in unserer Haupt=und
Resi=
denzstadt Wien, den 23. April 1779.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.
Den 14. May. Jn der Stadt.
- Dem hoch und wohlgeb. Hrn. Leop. Christ. Graf
v. Schallenberg, k. k. wirkl Kämm. und Oberst=
stabesmeist. ꝛc. s. Fräule T. Josepha, in s. H.
Nr. 583. am Kohlmarkt, alt 35 J. - Dem wohlgeb. Hrn. Franz Gyorgy v. Radvan, d.
h. Steph. Ord Ritt. u. Sekret. k. hung. wirkl. Hof=
rath ꝛc. s. Fräul. T. Antonia, Nr. 760. in d. unt.
Bäckenstr. alt 12J. - Dem Hrn. Karl Trnka, herrs. Haushofmeist. s. K.
Theres. Nr. 533. am alt Bauernmarkt, alt 1J.
Vor der Stadt.
- Titl. Hr. Karl v. Conti, gew. k. k. Lieuten. Nr.
36. in d. Alsterg. alt 50 J. - Hr. Christoph Bauerlein, gew. herrs. Haushof=
meist. in s. H. Nr. 88. an d. Wien, alt 65 J. - Clara Hermannsederin, Feldscheer. Wit. Nr. 89.
an d. Wien, alt 27J.
- Dem Ant. Steinbrecher, d. k. k. Gard. Pallais f. W.
Anna. Nr. 13. d Laimgrube, alt 61 J. - Theres. Morellin, Laq. Wit. Nr. 25. d. Al=
sterg. alt 77 J. - Paul Fabor, Zeugmachergs. Nr. 223. am ob.
Neustift, alt 53 J. - Dem Jos. Schwarz, schutzverw. Schust. s. K. Franz.
Nr. 187. am ob. Neust. alt 3J. - Matth Weiß, Rekrout, alt 23J. im
Militärspi=
tal zu Gumpend. - Justina Weinkopfin, Färbermeist. Wit. alt 70 J.
im Contum. - Jos. Mayerhofer, Tagl. Nr. 30. Gumpend.
alt 68 J. - Dem Adam Schelmann, Schlossergs. s. K. Su=
sanna, Nr. 75. auf d. Wied alt 6J. - Dem Jgnaz Wisinger, Kirschnergs. s. K. Viktoria,
welches sich durch ein heisses Wasser beschädi=
get, und hierauf verstorb. ist vom k. k. Stadt=
und Landger. Nr. 8. Himmelpfortgr. be=
schaut worden, alt 1J. - Ignaz Leithner, Glasergs. alt=J.
- Jos. Seemann, Stud. alt 27J.
- Math. Haan, Posamentirergs. alt 24J. alle 3
beyn Barmherz. - Anna Steinerin, Hafnergs. W. alt 24J.
- Susanna Gradooskin, schutzverw. Goldarb. Wit.
alt 75 J. beede im Bäckenhäus.
Summa 20. Personen, darunter 4. Kind.
Den 15. May. Jn der Stadt.
- Der wohlehrw. P. Don Aler Pruner, Barnabi=
tenord. in ih. Kolleg. bey St. Michael, alt 71 J. - Hr. Benedikt Fritz, k. k. Sumelier, Nr. 190. in d.
Naglerg. alt 64 J.
Vor der Stadt.
- Der wohlehrw. P. Eduard M. Fresacher, Servi=
tenord. in ih. Kl. in d. Rossau, alt 70 J. - Dem Hr. Ludw. St. Martin, gew. Handgraf. Amts
Revis. s. Fr. Carol. Nr. 130. aus. Mariah. a 29J. - Dem Ant. Hechtl, schutzverw. Geschmuckglanz=
schleif. s. T. Franziska, Nr. 77. auf d. Wendel=
statt, alt 28J. - Dem Ant. Gschwend, Hauskn. s. K. Anna, Nr.
11. d. Wied. alt 4J. - Dem Jakob Mandl, Zimmerputz. s. K. Jos. Nr.
198. am ob. Neustift, alt 4J. - Den Simon Stelzer, Milchm. s. K. Georg, wel=
ches in ein Brunn gefall und hierauf verstorb.
ist vom k. k. Stadt=und Landger. in s. H. Nr.
93. am Neudeckis. Gr. beschaut worden, alt 2J. - Mich Nagel, Rekrout, alt 20J. im Militarspit.
zu Gumpend. - Mich. Scherm, alt 66 J. im gr. Armenh.
- Josepha S⟨e⟩imerin, geschw. Hebam. alt 56 J. im
Contum. - Augustin Fischer, reis. Steinmetzgs. alt 46 J. im
Bäckenhäus.
Summa 12. Personen, darunter 3. Kind.
Den 16. May. Jn der Stadt.
- Niemand.
Vor der Stadt.
- Math. Jäger, burgl. Steinmetzmeist. Nr. 135
in d. Währingerg. alt 46 J. - Magd Hueberin, burgl. Wirths Wit. Nr. 158.
in d Leopoldst. alt 79 J. - Dem Mich Oberhueber, herrs. Büchsenspan. s. K.
Gregor, Nr. 86. an d. Wien, alt 3J. - Elisab. Swobodin, led. Nr. 129. auf d. Wied.
alt 32 J. - Dem Franz Hardl, Tagl. s. W. Ursula, Nr. 67.
zu Margrethen, alt 53 J. - Der Anna Sonneckin, Lehenkutsch. W. ih. K. Joh.
Nr. 27. d. Rossau, alt 3J. - Dem Augustin Kandl, Tagl s. K. Cath. N. 28.
zu Mätzleinsd. alt 8J. - Ant. Bauer, Hafnergs. alt 29J. beyn Barmherz.
- Andr. Weißbach, Gmr vom Fuhrwes alt 27J.
im Militärspit. zu Gumpend. - Magd Kisserin, alt 65 J.
- Anna Penotin, alt 71 J. beed. Wit. in d. Vers.
- Per. Klauß, Rothgärbergs alt 37 J.
- Elisab. Schifnaglin, led. alt 30J. alle 4im
Contum. - An. Schwarzin, led. a. 78 J. in d Vers. am Alsterb.
Summa 14. Personen, darunter 3. Kind.
Avertissement.
Jhre kaiserl. königl. apostol. Majestät
haben aus landesmutterlicher Vorsorge
den Johann Friderich Stork, Priester der
hiesigen erzbischöflichen Kur, zum
Unter=
richt der Stummen und Tauben nach der
von ihm hiezu sich eigen gemachten
Fer=
tigkeit zu bestimmen, ihm auch den
Prie=
ster May als Gehilfen in sothanem
Un=
terrichte beyzugeben, und hiezu ein eigenes
Zimmer in dem Burgerspitale allhier in
Wien einräumen zu lassen allergnädigst
geruhet.
Einem sämmtlichen Publikum wird
da=
her diese allermildeste Vorkehrung auf
al=
lerhöchste Verordnung zu dem Ende
an=
mit bekannt gemacht, um die sowohl
all=
hier, als auch auf dem Lande etwa
vor=
handene Stumme und Taube an den ob
gedachten Priester Stork anweisen zu
mö=
gen. Wien, den 7. May 1779.
Nachricht.
Von der kaiserl. königl. nie. öst. Re=
gierung wegen, wird dem Publikum,
und dem es zu wissen erforderlich ist,
anmit bekannt gemacht.
Es habe über eine vorgenommene
Un=
tersuchung werkthätig sich veroffenbart,
daß eine von den hieortigen Zunften und
Meisterschaften, welcher eine zur kaiserl.
königl. Oekonomiekommißion zu
verfer=
tigen gehabte Arbeit dergestalt auf eine
betrügerische Art verfertigt habe, daß
das höchste Aerarium nicht allein einen
nicht geringen Verlust erlitten, sondern
auch fast gar kein Gebrauch hievon
ge=
macht werden können. Um nun derley
sträflichen Arglist, und Hintergehung des
höchsten Aerarium für das künftige die
gemessensten Schranken zu setzen.
So wird den gesammten Zunften und
Meisterschaften anmit alles Ernstes
ein=
geschärft, daß sie von derley
anmassen=
den Betrügereyen fürohin sich alsogewiß
zu enthalten haben, wie im widrigen
nicht allein ein derley Meister im
Betret=
tungsfalle mit einem fortdauernden
Ar=
rest belegt, dann öffentlicher Ausstellung
auf eine Bühne, Ersetzung des
Scha=
dens verhalten, sondern auch des
Mei=
ster=und Burgerrechts auf ewig
verlusti=
get, die Gesellen aber, wenn sie es nicht
gleich entdecken würden, ebenmäßig auf
das empfindlichste bestrafft, aus dem
Zunftbuch ausgelöscht, und von hier auf
immer abgeschafft werden sollen.
Wornach sich ein jeder für Schaden
zu warnen wissen wird.
Wien, den 6. May 1779.
Verlegt bey den Edlen von Ghelenschen Erben in der Singerstrasse Nr. 931.
Mittwoch den 19. May 1779.
Wien den 19. May.
Sonnabends den 15. Abends
erhoben sich Jhre k. k. ap. Majest. in
das allhier an der Landstrasse liegende
St. Johanns von Nep. Spital, pflogen
allda Dero Andacht, und kehrten sodann
wieder nach der Hofburg zurück.
Den 13. ist zu Teschen der
Friedenstraktat zwischen Jhrer k. k. ap.
Majest. und Sr. Maj. dem König in
Preussen von den beyderseits
gevoll=
mächtigten Ministern, nämlich von Sr.
Excell. dem Herrn Grafen Philipp
Co=
benzl und dem Herrn Baron v. Riedesel
unter königl. französischer und
rußisch=
kaiserlicher Mediation und Garentie
un=
terzeichnet worden. Dieser
Friedens=
traktat sammt den übrigen am
nämli=
chen Tage ausgefertigten Conventionen
zwischen Jhrer k. k. apost. Majest. und
Sr. kurfürstl. Durchlaucht zu Pfalz und
des Herzogs von Zweybrücken
Durch=
laucht, wie auch zwischen den beyden
Kurhäusern Pfalz und Sachsen wird
ehestens in offentlichen Druck erscheinen.
Der k. k. Legationssekretarius
Bern=
hard Freyherr von Co⟨l⟩lenbach hat die
sämmtlichen unterzeichneten Urkunden den
15. Jhrer k. k. ap. Majest. aller=
unterthänigst zu überreichen das Glück
gehabt, und ist von
Allerhöchstderosel=
ben mit einem Ring huldreichst
begnä=
digt worden.
Um den sämmtlichen gevollmächtigten
Ministern den Aufenthalt zu Teschen
ab=
zukürzen, sind nach der bereits zum
vor=
aus getroffenen Abrede und
genomme=
nen Einleitung alle
Qualifikationsurkun=
den den 14. am erwehnten Orte
des Kongresses ausgewechselt worden,
worauf die allerseitigen Ministers ihre
Rückreise unverzüglich angetretten haben;
wie denn Se. Excell. der königl. französ.
Bottschafter, Herr Baron de Breteuil,
und Se. Excell. Herr Graf Philipp v. Co=
benzl schon allhier angelangt sind.
Der 16. war der erfreuliche Tag,
an welchem eine löbl. Bruderschaft unter
dem Titel des H. Johann von
Nepo=
muck das 50jährige Jubelfest der
Hei=
ligsprechung des glorwürdigen
Blutzeu=
gens H. Johann von Nepomuck als
ih=
res H. Schutzpatrons durch 3Täge
hochfeyerlich begienge.
Nachdem die ganze Domkirche zu St.
Stephan mit den reichsten mit Gold
ein=
gewirkten, die Tugenden und Geschichte
des Josue und Abrahams vorstellenden
Spalieren aus allerhöchsten Hulden
Jh=
ro Maj. der Kaiserinn, so wie
beson=
ders der Hochaltar mit herrlichstem
Pu=
tze, vielen Lustern, Kerzen und
Orange=
rien ausgeziert worden, wurde Tags
zuvor als am 15. um halb 5Uhr
Nachmittags das erste Zeichen zu dieser
Feyerlichkeit mit der grossen
Josephini=
schen Glocke durch eine ganze
Viertel=
stunde gegeben; worauf um dreyviertel
auf 5Uhr mit allen Glocken zusamm
geläutet, und mit der lauretanischen
Litaney, welche der hochwürdige Herr
Bernhard Muneretti von Rettenfeld, des
h. r. R. Ritter, Domdechant hiesiger
Me=
tropolitankirche, und insulirter Prälat,
der H. Schrift Doktor, erzbischöfl. Con=
sistorialrath, bey herrlichst besetzten Chor
der hiesigen Tonkünstler mit Trompeten=
und Pauckenschalle in Gegenwart eines
hochwürdigen Domkapitels, und
ge=
sammter Churpriesterschaft gehalten, der
Anfang gemacht worden ist.
Folgenden Tag, als am Feste des H.
Johann von Nepomuck selbst, um 9Uhr
hielte das erste Hochamt bey
ausgesetz=
tem Hochwürdigsten der hochwürdige
Herr Joseph Schobinger, Canonicus und
erzbischöflicher Consistorialrath, sodann
wurde die erste sehr zierliche, und dieser
Jubelfeyerlichkeit besonders angemessene
Lobrede vom Herrn Jgnaz Wurz, der
Gottesgelehrtheit Doktor, landesfürstli=
cher Pfarrer zu Pierwart, und vorma=
lig k. k. Lehrer auf hiesiger Universität
ge=
halten; worauf das feyerliche mit
herr=
lichster Musik bey zweychörigen
Trom=
peten=und Pauckenschalle besetzte, und
vom Herrn Capellmeister zu St. Stephan
Leopold Hofmann dirigirte Hochamt
folgte: bey welchem der hochwürdige
hochedelgebohrne Herr Albericus Fritz,
Abt zum H. Kreuz und St. Gothard,
welcher eben an diesem Tage sein 50
jähriges Opfer des göttlichen Lammes
erneuert, in Gegenwart Sr Durchlaucht
Herrn Joseph Adam des H. R. R. Fürst
zu Schwarzenberg, Ritter des goldenen
Vlieses, Jhrer röm. k. k. apost. Ma=
jestäten wirklich geheimen Rath, und
er=
sten Obersthofmeisters ꝛc. ꝛc. als
hoch=
meritirtn Rectors besagter löbl. Bruder=
schaft unter dem Schutz und Titel des
Johann von Nepomuck, wie auch
ei=
nes hochwürdigen Domkapitels und
Churpriesterschaft, eines löbl. Stadtma=
gistrats Ober=und Unteroffizieren eines
bürgerl. Regiments, und zahlreichen
Volksmenge diese Feyerlichkeit durch sein
Jubelfest besonders geziert.
Nachmittag um 4Uhr nach
gehalte=
nen solennen Vesper und Complet,
wurde mehrmal eine wohlgesetzte sehr
rührende Lobrede vom Herrn Franz
Poschinger Priester des Predigerordens
und gewöhnlichen Sonntagsprediger
vor=
getragen, und nach darauf vom oben
genannten (Titl.) hochwürdigen Herrn
Domdechant gehaltenen Litaney die
Pro=
ceßion eben in Begleitung eines
hoch=
würdigen Domkapitels, gesammter
Chur=
priesterschaft, löbl. Stadtmagistrats die
Herren Ober=und Unteroffiziers eines
bürgerl. Regiments, Aufwartung zweyer
Bruderschaften des allerheiligsten
Fron=
leichnams Christi, und H. Johann von
Nepomuck, und in Begleitung einer
zahlreichen Volksmenge unter Läutung
aller Glocken, und Schalle dreyfacher
Chör Trompeten und Paucken geführt;
nach dieser aber mit dem feyerlichst
abge=
sungenen Gott dich loben wir, die
Jubelfeyerlichkeit des ersten Tages
be=
schlossen.
Die übrigen 2Täge aber wurde je=
desmal um 11Uhr ein solennes
Hoch=
amt; Nachmittag eben eine Lob⟨r⟩ede von
zwey Herren Priestern der
erzbischöfli=
chen Chur mit besondern Beyfall
gehal=
ten, nach welcher die Litaney gefolget,
und also diese dreytägige Feyerlichkeit
mit feurigster Andacht vollendet worden.
Laut Briefen von Preßburg gaben die
durchl. königl. Hoheiten den 13. ,
als dem höchsten Geburtstage Jhrrer k.
k. apostol. Maj. den hohen Herren
Mag=
naten eine grosse Tafel auf dem dasigen
Schlosse, und verfügten sich sodann
wie=
der nach dem gräfl. Esterhazischen
Lust=
schlosse Lausitz.
Jn dem k. k. Hauptgymnasio zu
er=
sagtem Preßburg ist die Jugend in den
letzten 5Tagen des Aprils Vor=und
Nachmittag feyerlich geprüfet worden.
Se. Excell. der hochgebohrne Graf von
Balascha unterliessen nicht nur nicht, als
Oberstudiendirektor allen diesen
Prüfun=
gen unausgesetzt beyzuwohnen, sondern
foderte auch in eigener Person viele
der=
jenigen auf, welchen verschiedene
Fra=
gen vorgelegt werden sollten. Die
gan=
ze Schuljugend war hiebey in jeder
Klasse nach ihren Fähigkeiten in die 1te
und 2te Ordnung getheilt, und nur
diejenigen traten allemal hervor, und
durften ein öffentliches Zeugniß ihres
Fleißes ablegen, welche sich in der ersten
befinden, oder in der zweyten die erstern
und fleißigern sind. Die übrige
Schul=
jugend, welche nicht öffentlich geprüft
wurde, mußte auch ganz betrübt dieser
Feyer mit beywohnen, sie wurde aber
alsdann obgleich nur in Geheim, in
Ge=
genwart des Titl. Herrn Lokaldirektors
Faicscher, wie auch gesammten Herren
Professoren geprüft. Die Anzahl der
öf=
fentlich Geprüften belief sich auf 240;
der übrigen auf 359 Personen.
Man weiß den Jammer und das Elend,
welches die Feuersbrunst in Jllawa den
3. May Abends nach 9Uhr angerichtet,
in den neuesten Briefen nicht kläglich
ge=
nug vorzustellen. Etlich und 80 Häuser,
2Herrschaftsmühlen, ein Brandweinhaus,
und 5andere herrschaftl. Gebäude, nebst
2Personen liegen in der Asche. Ueber
dies sind bie Leute ohne Brod, Kleidung
und Wohnung. — So betrübt der
Zu=
stand dieser Verunglückten ist, so sehr
wird nebenbey die nachahmungswürdigste
Barmherzigkeit Sr. Excell. des Herrn
Grafen von Königsegg, so wie solche
schon von Belusch aus bey einem
glei=
chen Vorfalle bekannt ist, angerühmt.
Durch seine Güte wird den Hungrigen
Brod, welches täglich zu hundert
geba=
cken wird; den von Kleidung, Wohnung
und Geld entblößten aber beydes
mitge=
theilt, und viel Holz zum Bauen
zuge=
führt. Von Wehmuth gerührt thut die
Gräfinn ein gleiches, und läßt Arme mit
Leinwad, Bettzeug, und andern
Be=
dürfnissen versehen. Ein Licht, sagt man,
zündet das andere an, und hier wird ein
Mitbürger, welcher das Glück hatte,
mitten unter den Flammen unversehrt
zu bleiben, vom Wohlthun angeflammt,
unter seine unglückliche Mitbürger 36
Metzen Getreides zu vertheilen, und
je=
dem ein wenig Speck zu reichen, wel=
ches alles in solchen Umständen wohl
mitzunehmen ist. Der ganze Schaden
wird sich über 50000 Gulden belaufen,
und konnte darum durchaus nicht
ver=
mindert werden, weil der schreckliche
Wind durch den Rauch allen Zugang
zum Löschen bis auf 40 Schritt
unmög=
lich gemacht hat.
Den 2. May ist zu Triest das Schiff
die H. Assunta und der H. Joseph in
22Tagen unter dem Kapitain Anton
Calvo mit der Flagge des Königs von
Sardinien von St. Remo, mit 250
Eimer Oel, 962 Küsten Limonien und
anderen Orangeriewaaren beladen zu
Triest angelangt, nachdem derselbe
glück=
lich von den neapolitanischen Schebeken
aus den Händen eines barbarischen
Corsars, der aus Tripolis kam, und
selbes geplündert hatte, befreyet worden.
Die Erzählung des Kapitains lautet
also: er habe den 18. Mo=
nats April auf dem Gewässer bey dem
Vorgebirge Collona um 7Uhr Früh
be=
obachtet, daß ihm ein grosses Schiff
ohne ausgesteckte Flagge nacheile; weil
er nun weder ausweichen, noch der
Macht widerstehen konnte, hat er
be=
schlossen sein Schiff zu verlassen, und
sich in Sicherheit zu setzen, welches er
wirklich that. Er flüchtete sich demnach
mit seiner ganzen Equipage nahe bey
einem Thurm auf den Küsten des
Kö=
nigreichs Neapel in dießeitigen
Calabri=
en, und traf zum Glück in dem Haven
zu Catrone 3Schebeken von seiner
Ma=
jest. dem König beeder Sicilien unter der
Anführung des Kapitains der Fregatte
der königl. Marine und Kommendanten
der Schebeken des Don Emanuel
Gon=
zales an. So bald dieser Nachricht hatte,
obschon seine ganze Equipage noch nicht
am Bord war, verließ er die Anker,
spannte geschwind die Segel auf allen 3.
Schebeken aus, und verfolgte den
See=
räuber, welchen er auch nach 3Stun=
den einholte. Als dieser sahe, daß ihm
die königl. Schebeken nachsetzten, verließ
er die gemachte Beute, welche besagten
Kapitain Antonius Calvo zurückgestellt
wurde, der sich in den Haven begab,
und die Schebeken rüsteten sich zum
Ge=
fechte. Der Seeräuber stellte sich zur
Gegenwähr, und stritte mit solcher
Hi=
tze, daß er mehr als tausend
Kanonen=
schüsse machte. Die Schebeken hielten
ihn mit einer solchen Standhaftigkeit
aus, daß sie ihn zwangen, sich nach 2.
Tagen zu ergeben; sie führten ihn im
Triumph in besagten Haven Cotron ein,
und fanden am Bord dieses
Räuberschif=
fes 102 Menschen lebendig, ohne der
grossen Anzahl der Todten, welche ins
Meer geworfen wurden, und 22Kano=
nen von grossen Kaliber. Man erkannte,
daß es das nämliche Kriegsschiff seye,
welches der selige Kapitain Birlingieri
kommandirte, und in einer andern
Ge=
legenheit ihm entrissen wurde. Der
Ka=
pitain Anton Calvo, als er sich von
dem Kapitain der Schebeken nach
abge=
statter Danksagung beurlaubet, und
die Mannschaft beschenkt hatte, reisete=
ab, und gelangte geraden Wegs in dem
Freyhaven ohne beträchtlichen Schaden
an, indem der Räuber nicht Zeit hatte,
alles in dem geraubten Schiffe zu 〈…〉
nen, weil er mit größter 〈…〉
keit von den Schebeken, die sich sehr
ta=
pfer verhalten, und ausser etlichen
Ver=
wundten keine Toden hatten, verfolgt
wurde.
Nachricht.
Von der k. k. Hauptpostwagensexpedi
tion allhier wird dem Publikum hiemit
erinnert, daß, nachdem die kön. preuß.
Truppen die kaiserl. Städte Troppau und
Jägerndorf bereits geraumt, der
Post=
wagen seine ordentliche Tour von hier
nach Jägerndorf sowohl, als über
Trop=
pau nach Lemberg ehestens wieder
neh=
men werde; der eigentlich bestimmte Tag
der Abfahrt aber ist in der k k. Haupt=
postwagensexpedition allhier zu erfahren.
Wien, den 18. May 1779.
Anzeige.
Der rußisch kaiserl. bevollmächtigte Minister
Fürst von Galitzin macht hiemit öffentlich
be=
kannt, daß, nach der bey ihm eingeführter
Gewohnheit, alles, was zu seinem Gebrauch
und dem Aufwand seines Hauses gekauft und
angeschaft wird, entweder sogleich auf der
Stelle, oder aber zu mehrerer Bequemlichkeit
mit Ende jeden Monats baar und richtig aus
bezahlt werde. Weil nun obgedachter Fürst
von Galitzin vor dieser eingeführten
Gewohn=
heit sich nicht zu entfernen gesonnen ist, so
er=
suchet er all diejenigen, welche hinfür an ihn
selbsten, oder an die seinem Hauswesen
Vor=
gesetzte, etwas liefern und verkaufen werden,
sich genau darnach zu richten, und im gegen
seitigen Falle sich nicht zu wundern, wann es
seines Orts all und jede an ihn gemachte
Fo=
derungen, die eine Monatsfrist werden
über=
schritten haben, als ohngegründete und als
solche ansehen werden, vor die er keine
Zah=
lung zu leisten sich vor verbunden hält.
Von der k. k. ni. öst. Regierung wegen,
wird durch gegenwärtiges Edikt kund und zu
wissen gemacht: nachdem Jhre k. k. apostol.
Majestät vermög eines von der
Landeshaupt=
mannschaft in Oesterreich ob der Enns an
die=
se ni. öst. Regierung eingelangten insinuati,
die allerhöchste Entschliessung zu fassen, und
hienach zu verordnen befunden haben, daß
wi=
der den Herrn Grafen Ludwig von
Kheven=
hüller, und seine Frau Ehegattin, mit
der=
ordentlichen Prodigalitätserklärung
fürgegan=
gen, und solches den öffentlichen
Zeitungsblät=
tern einverleibet werden soll. So wird diese
allerhöchste Entschliessung nach dem Ansinnen
der vorgedachten Landeshauptmannschaft zu dem
Ende hiemit öffentlich bekannt gemacht, damit
jedermann von Darleihung baaren Geldes,
oder Geldes Werth, bey wirklichem Verluste
des Crediti, an oberwehnte gräfl. Khevenhül=
lerische Ehekonsorten, so, wie von Schlichtung
all andern, wie immer Namen habenden
Ne=
gotii, sich zu enthalten, und vor Schaden und
Nachtheil zu hütten wissen möge. Wien den
14. May 1779.
Nachricht.
Die bey dem 50jährigen Jubelfest des heil.
Johann v. Nepomuck in der hohen
Metropoli=
tankirche zum heil. Stephan gehaltenen
Lobre=
den sowohl des hochw. Herrn Jgnaz Wurz,
der Gottesgelehrtheit Dokt. landesfürstl. Pfar=
rer zu Pierwart und vormaligen k. k. Lehrer
auf der Universität, wie auch des wohlehrw.
P. Franz Poschinger, Priester des
Predigeror=
dens und gewöhnlicher Sonntagsprediger, sind
bey Franz Leop. Grund burgl. Buchbinder in
dem Gewölbe bey St Stephanshauptthor zu
haben, erstere in Papier geb. 10kr. in Falzel
3kr. zweyte in Papier 10in Falzel 7kr.
Auf der Landstrasse in der Ungargasse Nr.
93 ist ein sehr leichter englischer Wagen mit
guter Schnellkraft und eisenen Achsen versehen,
in Londen selbst verfertigt, auch sowohl auf
Reisen dauerhaft, als bey der Stadt komod
zum Gebrauch eingericht, zu verkaufen. Lieb=
⟨h⟩aber können alda das weitere ⟨erfahre⟩n.
Jn einer nahe der Stadt gelegenen
Vor=
stadt ist eine wohlkonditionirte burgerl. chyrur=
⟨gis⟩che Gerechtigkeit zu verkaufen, und sich
des=
halb im hiesigen Zeitungskomtoir zu melden,
wo die Weisung zu nähern Umständen
gege=
ben werden wird.
Jn der Roßau in der grünen Thorgasse ist
das Haus Nr. 102 zu verkaufen, solches
be=
steht aus 32 Wohnungen, 2gewölbten
Stal=
lungen, jede auf zwölf Pferde, einer
gerau=
men Winterreitschule, so mit einem Camin
und Sattelkammer versehen, vier grossen
Wa=
genschupfen, einem grossen Körner zu schütten
zugerichteten Schütt=und einem Heuboden,
einer langen Strecke zugerichteter Zimmer, wo
dermal Heu aufbewahrt wird, dann in einem
grossen Obst=und zugleich Kuchelgarten sieben
gewölbten Kellern, zweyen Gärten=und drey
Hausbrünnen. Der grosse dazugehörige Hof
enthält samt dem Garten und darauf
stehen=
den Gebäude 2539 Quadratklafter 11Werk=
schuhe. Dieser grosse Raum wär zu Anlegung
einer Casserne oder einem Fabrikgebäude
so=
wohl wegen seiner guten Lage, als auch
we=
gen dem sehr bequem, daß solcher mit wenigen
Kosten in eine Quadratur von 65 Klaftern in
der Länge und 53 Klafter in der Breite könnte
gebracht werden. Wer nun dieses Haus
ge=
gen baare Bezahlung käuflich an sich zu
brin=
gen gedenket, hat sich des weitern in der
Leo=
poldstadt in der Jägerzeil Nr. 360 im ersten
Stock zu melden.
Jn Gumpendorf nächst der
Dominikaner=
mühle Nr. 51 ist eine Sommerbehausung von
12Zimmer, einer Stallung auf 7Pferde,
Wagenschupfen und Holzgewölb zu verlassen.
Liebhaber können sich deshalb im
Rosmarin=
gässel im Baaderischen Haus Nr. 453 im 3ten
Stock bey einem Geistlichen anfragen.
Zu Penzing ist alltäglich das Haus Nr. 7
von 12, theils gemalen, theils ungemalenen
Zimmern, 2Kucheln, 1Speiskammer und 1
Keller samt dem dazugehörigen Zier=Obst=
und Kuchelgarten zu verkaufen, oder in
Be=
stand zu verlassen. Die zu dem einen, oder
dem andern Lusttragende können die weitere
Auskunft auf der hohen Brucken im
Baderi=
schen Haus im 3ten Stock bey Herrn von
Ro=
senfels, beeder Rechten Doktor, auch H. und
G. Advokaten einhollen.
Zu Hadersdorf nächst Mariabrunn ist das
ansehnliche Haus Nr. 15, bestehend zu ebener
Erde in einem schönen Vorhaus, ein Zimmer,
und ein Tafelzimmer, aus welchen man in den
Garten gehen kann, 1Kuchel, 3Zimmerl,
1Speis und verschiedene Extrakammerl, im
ersten Stock ein Salletel nebst 4Zimmer, im
2ten ein schönes Vorhaus, ein grosses Billard=
und noch 2andere Zimmer, dann der Boden
über das ganze Gebäude einem Keller und
Eisgrube, ein grosser Hof, Stadel, Stallung
auf 7Pferde, Heu=und Haberboden, eine
grosse Holzschupfen, auch 2 Mayrzimmer und
Milchkeller, im Hof an der Mauer 2Zimmerl
und 1Kuchel, nebst den 11/2Tagwerk
be=
tragend und mit guten Obstbäumen versehener
Garten, 5Tagwerk Wiesen, 1/2Tagwerk
Neu Wiesen und 1/2Joch Krautackerl, täglich
zu verkaufen. Die Liebhaber können sich
des=
halb bey dem k. k. Oberstlieutenant Herrn v.
Staud in der Alstergasse im k. k. Militärin=
validenhaus im Hof im mittern Stöckel unter
der Uhr im 2ten Stock der mehrern Auskunft
und des Preises wegen melden.
Es ist nächst Traiskirchen die sogenannte
grüne Mühl zu verkaufen, mit schönen
mobe=
lierten Zimmern und 2Gärten, Keller und
Stallungen; man kann sich deswegen in der
obern Bäckenstrassen im Graf Hardeckischen Haus
Nro. 781 im dritten Stock erkundigen.
Jn dem privil. Eisen=und Proviantmarkt
Scheibs ist die allda befindliche
Bräuersbehau=
sung samt aller Zugehör, und der zu dem
Bräuhaus befindliche Stöghof mit 15Joch
Ae=
cker, 5Tagwerk Wiesen, einer schlagbaren
Waldung und Ziegelofen; imgleichen nahe an
ermeldten Scheibs in einer angenehmen Gegend
ist der zur Wirthschaft sehr angemessene
soge=
nannte G⟨rün⟩hof 2Stöck hoh, mit 7Zimmer,
in guten Bau, und aller Bequemlichkeit nebst
dazugehörigen 30Joch Aecker, 30Tagwerk
Wiesen, dann schöner schlagbaren Waldung,
nebst sehr vielen und verschiedenen Obstbäumen,
alles um das Haus herum, nicht minder
ver=
schiedenes Vieh täglich zu verkaufen; die
Lieb=
haber haben sich deshalb an den Bräumeister
daselbst Leopold Steinbauer als Jnhaber
die=
ser beyden Höfe im gedachten Markt Scheibs
wegen mehrerer Auskunft zu wenden.
Von des kaiserl. Herrenstifts St. Dorothee
Grundbuchs wegen wird hiemit zu wissen
ge=
macht: Es hat der Michael Gruber im
Na=
men seiner minderjährigen Ehegattin Theresia,
geb. Antroppin, hæred. noe. wider den Franz
Braunsperger wegen einer hierorts eingeklagt
auf desselben eigenthümlichen zu diesem
Grund=
buch dienstbare Behausung am Freygrund
Thu=
ry Nr. 61 satzweis fürgemerkten
Capitalsfo=
derung pr. 1000 fl. woran aber derzeit nur
noch 980 fl. cum sua causa haften, die wirkl.
Licitirung sothaner Behausung erhalten. Da
also zur Licitationstagsatzung der 31. May d.
J. bestimmet worden, als haben diejenige, so
besagte Behausung gegen baare Bezahlung zu
kaufen gedenken, an bestimmten Tag früh um
9Uhr vor diesseitiger Grundbuchskanzley zu
erscheinen.
Von der Herrschaft Wartensteiner
obrigkeit=
lichen Jurisdiktion wegen in Ni. Oest. V. U.
W. W wird hiemit zu wissen gemacht, daß,
nachden bey der Licitationstagfahrt um das
unweit der Herrschaft Wartenstein liegend
Jo=
seph Doblerische Wirthshäusel, Grundstückel,
samt Zugehörungen sich nur ein einziger
Käu=
fer gemeldet, man aus Mangel derselben den
diesfälligen Akt nicht vornehmen können, son=
dern zur weitern Ediktalaffigirung fürschreiten
müssen. Wird daher zur Veräusserung dieses
bey Wartenstein Nr. 7situirten Joseph
Dob=
lerischen Schankhäusel, Grundstückel samt
Zu=
gehörungen die 2te Licitation auf den 31. May
d. J. bestimmet; und hätten demnach die
Kauf=
lustige diesen Tag fruh um 9Uhr in der
Herr=
schaft Mariensteiner Amtskanzley sich
einzu=
finden.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey über die schon ehedessen angeordnete
⟨Licita⟩tionstagsatzungen verwilliget worden, das
〈…〉ische in der Leopoldstadt liegende Haus
〈…〉ermal öffentlich auszufeilen, und an den
Meistbietenden zu verkaufen. Da nun zu
die=
sem Ende der 2. Juni dies Jahrs bestimmet,
ist; So haben diejenige, welche das gedachte
Haus zu kaufen Willens sind, an dem
be=
stimmten Tage, oder da wir anderer
Verhin=
dernissen halber diesen Tag nicht zu Rath sässen,
den nächst darauf folgenden Rathstag fruh
um 8Uhr vor uns zu erscheinen, und sich bey
unserm und gemeiner Stadt Wien
Pupillen=
⟨raitka⟩mmer durch den Amtsschreiber anmelden
zu lassen, folglich der weitern Behandlung
ab=
zuwarten.
Von der freyherrl. von Penklerischen
Herr=
schaft Mödling Vesten Lichtenstein, als Vogg
und Marktobrigkeit, wird hiemit zu wissen
ge=
macht: wasgestalten auf Anlangen der Herren
〈…〉 Pauersspachischen Gebrüder und in folge
dessen von dem löbl. Marktrath des landesfürstl.
Marts Mödling anher erlassenen
Compaßschrei=
ben denenselben erblich angefallene, im Markt
Brunn am Gebürg liegend und der Pfarr
Möd=
ling dienstbare Behausung Nr. 19, samt hiezu
gehörigen 3Pfund Weingartsetz und eines
Ku=
⟨chengar⟩tels den Meistbietenden licitando
ver=
kauft werden wird. Da nun hiezu den 19.
Juni bestimmt ist, als haben all jene, so
be=
sagte Behausung, die im guten Stande und
mit guten Materialien gebauet ist, samt
Haus=
setz und Kuchelgärtel gegen baare Bezahlung
zu kaufen gedenken, an erstbestimten Tag früh
um 9Uhr in der Herrschaft Vesten
Lichtenstei=
nischen Amtskanzley zu erscheinen, wo sodann
mit dem Meistbietenden, der Kauf geschlossen
werden wird,
Von des löbl. freyen Stift Melk Herrschaft
Traiskirchen in V. U W. W. wird hiemit
zu wissen gemacht: man habe für nöthig zu
seyn erachtet, die bey der in vorigen Monat
fürgewesten Licitationstagsatzung aus
Ermang=
lung genugsamer Käufer unverkauft geblieben.
Zu Traiskirchen an der Strasse liegend, der
kais. Herrschaft St. Veit an der Wien
dienst=
bar, und des Johann Michael Safran sel.
rückgelassenen Erbin angehörig neugebaute
Be=
hausung samt dabey befindlichen Weingartsetz
nochmal auszufeilen, und den Meistbietenden
käuflich hindanzugeben, da nun hiezu der 21.
Juni. d. J. bestimmt ist; so haben die
Kauf=
lustigen an obbestimmten Tag früh um 9Uhr
auf der herrschaftl. Amtskanzley zu
Traiskir=
chen zu erscheinen, und der L⟨iquid⟩ation
abzu=
warten, wo sodann den Meistbietenden besag=
te Behausung cum Appertinentiis gegen
baa=
rer Bezahlung hindangegeben werden soll.
Von der röm. k. k. Majestät ni. öst. Land=
recht wegen, wird all und jeden, so an weil.
Rupert Ernest Janke sel. gewesten Verwalter
der vormalig k. k. Savoyischen Akademie
Ver=
lassenschaft Schuldenhalber einige Sprüche und
Foderungen haben, oder zu haben vermeinen,
hiemit kund und zu wissen gemacht: welcher=
gestalten über Absterben des obbenannten
Ru=
pert Ernest Janke sel. auf Anlangen des Franz
Hermann tutorio nom. der minderjährigen
Jo=
sepha Jankin zur Ausfindigmachung des etwa
vorhandenen Æris alieni eine peremptorie
klau=
sulirte Convocations=und
Liquidationstagsa=
zung auf den 18. Juni d. J. Nachmittag um
4Uhr bey der sub præsidio des Herrn Baron
von Dillherr in dessen im Baron
Pechmani=
schen Haus dem grossen Waaghaus gegenüber
im 2ten Stock habenden Wohnung
angeordne=
ten Waisenabhandlungskommißion zu
erschei=
nen pro 1mo 2do 3tio ac ultimo Termino
bestimmt worden sey. Solchemnach werden all
und jede Jntereßirte, so an des obbenannten
Rupert Ernest Janke, Verwalter in der
vor=
hin k. k. Savoyischen Akademie sel. Verlassen=
schaft Sprüche und Foderungen haben, oder
zu haben vermeinen, an obgedachten Tag,
Stund und Ort persönlich, oder durch
genug=
sam Bevollmächtigte alsogewiß wohlinstruirten
erscheinen, ihre habende Sprüche anmelden,
und zugleich der Ordnung nach behörig
liqui=
diren, wie im widrigen von den Anwesenden,
und dem Jankischen Gerhaben Franz Hermann
die Nothdurften vernommen, hierüber ex
offi-
cio relationiret nach vorhandenen Umständen,
und nach Befund der Sache die
Verlassen=
schaftsmassa, oder den Creditoribus addiciret,
oder der instituirten Universalerbin Gerhaben
gerichtl. cum comodo & onere
eingeantwor=
tet, den Ausbleibenden aber, das ewige
Still=
schweigen auferlegt werden soll.
Wir Burgermeister, Richter und Rath
bey=
der landesfl. Städte Krems und Stein machen
hiemit bekannt: wasmassen Jakob Reichhard
Lanzenfeld, burgl. Handelsmann in Krems,
letzthin verstorben, und, da die Wittib als
mittels Testaments benennte Universalerbin sich
unterm 4. durch schriftliche Vorstellung
dahin geäussert hat, daß sie ihres Befunds die
Verlassenschaft zu Tilgung der Schulden nicht
für hinreichend halte, und sich daher der
zu=
gedachten Erbschaft allerdings begebe, es
nun=
mehr die Nothdurft erfodere, womit sämtlich
so in als ausländische Jakob Reichhard
Lan=
zenfeldische Verlassenschafts=Creditores
vorgela=
den, und einberuffen werden; zu welchem En=
de dann der 23. Juni d. J. zur allendlichen
Frist bestimmt worden ist. Solchemnach
wer=
den all und jede, welche an besagt
Lanzenfel=
dische Verlassenschaft einige Sprüche, oder
Fo=
derungen haben, oder zu haben vermeinen,
an obbestimmten Tag früh um 9Uhr auf der
Stadt Krems Rathhaus vor den in Sachen
verordneten Kommissarien Herrn Leopold
Jg=
natz Schaddron, und Herrn Martin Schmid,
beyde des innern Raths, alsogewiß selbst
per=
sönlich, oder durch einen hiezu hinlänglich
ver=
sehenen Gewaltträger zu erscheinen, ihre
Fode=
rungen anzumelden, und behörig zu
liquidi=
ren haben, wie im widrigen auf die
ausblei=
bende, oder nicht behörig liquidirende kein
Be=
dacht genommen, sondern dieselbe von der
Lan=
zenfeldischen Verlassenschaft gänzlich
ausgeschlos=
sen, auch ihnen das ewige Stillschweigen
auf=
erlegt, somit was Rechtens ist, ex officio
für=
gekehret werden soll.
Von des löblich exemten Stift Melk
Herr=
schaft Traiskirchen wird hiemit zu wissen
ge=
macht: man habe für nöthig zu seyn erachtet,
all diejenige, welche an den Martin Scheickl,
Stift Melkerischen Unterthan, und burgerl.
Maurermeister zu Traiskirchen, und An. Fran=
ziska, dessen Ehewirthin, ex quocunque
ca-
pite & titulo Foderungen und Sprüche
ha=
ben, oder zu haben vermeinen, auf den 24.
Juni d. J. zu Anmeld=und Liquidirung ihrer
habenden Foderungen fürzuladen. Es haben
daher all diejenige, welche an ersagten
Mar=
tin Scheickl und Franziska dessen Ehewirthin
Foderungen haben, an obbestimmten Tag
vor=
mittag um 9Uhr auf der herrschaftl. Amts=
kanzley zu Wien im Mölkerhofe, entweder
per=
sönlich oder durch hinlänglich Bevollmächtigte,
zu erscheinen, ihre Foderungen anzumelden,
und ordentlich zu liquidiren, als im widrigen
nach Verstreichung dieses rechtlichen Termins
die Ausbleibenden nicht mehr angehöret, und
sohin was Rechtens ist fürgekehret werden soll.
Von der gräfl. Excell. Anton Lamberg
Spri=
zensteinischen Herrschaft Ottensteinischen
Amts=
kanzley V. O. M. B. wird hiemit zu wissen
gemacht, wasgestalten die Nothwendigkeit
er=
fodert, des Karl Joseph Plaichers, und
Ka=
tharina dessen Ehewirthin in dem Markt
Dol=
lersheim V. O. M. B. liegende Behausung,
samt den Weisgärbersgewerb, und zu dem
Haus gehörigen Grundstücken, als 7/8Joch
Aecker, und 2/8Tagwerk Wiesen, nebst einer
zu dem Haus gebauten Jnleutwohnung, Schu=
pfen Stadel, Stallung und
Weisgärbers=
werkstadt öffentlich auszufeilen, und den
Meist=
bietenden käuflich zu überlassen; wie nun zu
obbesagter Licitation der 30. Juni d. J. an=
beraumt ist, als werden alle, welche des Karl
Joseph Plaichers und Katharina dessen
Ehe=
wirthin zu Döllersheim liegende Behausung und
Weisgärbersgerechtigkeit, und übrige
Apperti=
nentien käuflich an sich zu bringen gedenken,
an obbestimmten Tag früh um 8Uhr in der
herrschaftl. Ottensteinischen Amtskanzley
erschei=
nen, annebst diejenige, welche an des Karl
Joseph Plaichers, Katharina uxoris
Vermö=
genschaft einige Sprüch und Foderung zu
ha=
ben vermeinen, und sich bis nun bey hiesiger
Herrschaftskanzley nicht gemeldet haben, an
vorbestimmten Tag ihre Foderungen um so
ge=
wisser genugsam darthun sollen, als denselben
Gläubigern nach verstrichenen letzten Termin
das ewige Stillschweigen auferlegt, mit den
Kauflustigen aber, als den Meistbietenden der
Kauf geschlossen, und gehandelt werden soll,
was Rechtens ist.
Obersthofmarschall ꝛc.
Geben durch gegenwärtiges Edikt all und
jeden, die an den vor hier entwichenen Joseph
von Schönthal, k. k. böheimisch. und
österrei=
chischen Hofkanzleykoncipisten einige
Foderun=
gen haben, hiemit zu vernehmen: es habe der
gerichtl. aufgestellt diesfällige Curator ad lites
Doktor Remiz gebeten, womit zu Berichtigung
des Joseph von Schönthalischen Aktiv=und
Paßivstandes desselben Gläubigere durch die
ge=
wöhnliche Edikta einberuffen werden möchten;
da nun in dieses des Supplikantens Ansuchen
gewilliget, und hiezu der 1 Juli d. J. Nach=
mittag um 4Uhr bestimm⟨t⟩ ist. Als
werden all und jede, die a⟨n⟩ Joseph
von Schönthal sub quocunq⟨ue⟩ titulo einige
Foderungen haben, an obbesagten Tag und
Stund in Regierungshaus vor der k. k. Oberst=
hofmarschallenamtskanzley alsogewiß zu
erschei=
nen, und ihre Foderungen anzumelden haben,
wie im widrigen die Abwesenden von dieser
Concursmassa abgewiesen, und denselben das
ewige Stillschweigen auferlegt werden wurde.
Von der fürstl. Joseph Batthyanischen
Pup=
pillenkassa der Herrschaft Kottingbrunn wegen,
wird hiemit zu wissen gemacht: wasgestalten
die Apolonia Vezin von Gainfahrn gebürtig,
hiesiger Herrschaft aber unterthänige Puppillin
bereits schon mehr als vor 32 Jahren von
ge=
dacht ihren Geburtsort, ohne zu wissen wohin
abgegangen, und zeither immer abwesend, und
weder von ihren L⟨eb⟩en, noch Tod etwas
hö=
ren lassen; da nun derselben nächste
abstam=
mende Anverwandte bey der allhiesigen
Amts=
kanzley um die Erfolglassung ihrer bey der
Waisenkassa anliegenden Erbschaft angelangt
haben; als wird obbemeldte Apolonia Vezin,
oder ihre etwa verhandene Kinder, oder der=
selben allenfalls vorhandene Leibserben, wie
auch sonst an ihren Vermögen eine rechtliche
Foderung zu machen vermeinen, durch gegen
wärtiges Valvaledikt peremptorie citiret, daß
sie von heut Dato binnen 1 Jahr 6 Wochen
und 3 Täg, entweder selbst, oder durch
ge=
nugsam Bevollmächtigte bey der allhiesigen
Amtskanzley der Herrschaft Kottingbrunn
al=
sogewiß erscheinen, und sich behörig
legitimi=
ren sollen, als widrigen nach verstrichenen
Ter=
min, obermeldtes Erbgut an die vorfindige
Befreundte, ohne weiterer Rucksicht, verab=
folgt, und eingeantwortet werden würde. Kot=
tingbrunn den 17. Februar 1779.
Jn der von Ghelenschen Buchhandlung
in der Singerstrasse dem St. Stephansthore über im v. Mannerischen Hause Nr. 931
sind nebst vielen andern Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch folgende zu haben:
- Friedenslieder von Franz Steininger, 8. 1779. 7kr.
- Charpentier (Johann Fridr. Wilhelm) mineralogische Geographie der kuhrsächsischen Lande,
gr. 4. Leipz. 1778. 6fl. 45 kr. - Ackerkatechismus (allgemeiner vollständiger) zum Gebrauch angehender Wirthschaftsbedienten,
und des gemeinen Landmanns, auch allenfalls zur Unterweisung der Jugend in den Land=
schulen von dem Verfasser der Berliner Beyträge, gr. 8. 1776. 1fl. 30kr. - Felbiger (Johann Jgnatz von) die Kunst Thürme, oder andere Gebäude vor den schädlichen
Wirkungen des Blitzes durch Ableitungen zu bewahren, gr. 8. 1771. 40 kr. - Vorschlag zu einer neuen Lehrart in der freyen Handzeichenkunst, gr. 8. . 1774. 20kr.
- Theaterjournal für Deutschland, 8tes Stück, gr. 8. 1778. 30kr.
- —— dasselbe alle 9Stücke 4fl. 30kr.
- Harles (Theoph. Christoph.) lntroductio in historiam linguæ græcæ, 8. Altenb. 1778.
2fl. 15kr. - Siefferts (Ambros. Michael) Versuche mit einheimischen Farbematerien, zum Nutzen der
Fär=
berey, 2Stücke, gr. 8. . 1775—76. 1fl. 54 kr. - Gatterer (Johann Christoph) historisches Journal, 12Theile, gr. 8. . 1772—78. 15fl.
- Jars (Gabriel) metallurgische Reisen zur Untersuchung und Beobachtung der vornehmsten
Ei=
sen=Stahl=Blech=und Steinkohlen Werke in Deutschland, Schweden, Norwegen, England
und Schottland vom Jahr 1757 bis 1769. aus dem Französischen übers. und mit Anmer=
kungen begleitet von D. Karl Abraham Gerhard, 2Bände, gr. 8. 1777. 4fl. - Pfeiffers Grundriß der wahren und falschen Staatskunst, 1ter Band, gr. 8. 1778.
1fl. 45 kr. - Procror (Parker Richard) englische Sprachlehre, gr. 8. 1778. 1fl.
- Bauers (Karl Ludwig) deutsch lateinisches Lexikon, worinn fast alle bekannte, gewöhnliche,
in Schriften und im gemeinen Leben vorkommende deutsche Wörter und Ausdrücke, nach Mög=
lichkeit in allen ihren Bedeutungen, Wendungen und Verbindungen mit tauglichen, unge=
zwungnen, angemeßnen lateinischen Wörtern und Redensarten übersetzt werden, gr. 8.
Bresl. 1778. 5fl 15kr. - Clarks (John) Beobachtungen über die Krankheiten auf langen Reisen nach heissen Gegenden,
und besonders über die Krankheiten, die in Ostinidien herrschen, gr. 8. . 1778. 54 kr. - Ferbers (Joh. Jak.) neue Beyträge zur Mineralgeschichte verschiedener Länder, 11ter Band,
gr. 8. 1778. 1fl. 45 kr. - Loßius (Johann Christ.) Unterricht der gefunden Vernunft, 2Theile, gr. 8. 1777.
2fl. 15kr. - Forckels (Jobann Nicol.) musikalisch kritische Bibliothek, 2Bände, gr. 8. 1778.
3fl. 30kr. - Pollich (Joan. Adami) Historia Plantarum in Palatinatu Electorali sponte crescentiam
in-
cepta; secundum Systema Sexule digesta, 3Tomi, 8. . Manhemii 1776—77. 5fl.
30kr. - Sammlung freundschaftlicher Originalbriefe zur Bildung des Geschmacks für Frauenzimmer,
1ter Theil, gr. 8. 1777. 1fl. 30kr. - Horatii, Flacci Opera, recensuit, varietate lectionis & perpetua adnotatione illustravit M.
Christianus David Jani, Tomus 1mus, 8. maj. Lipsiae 1778. 1fl. 30kr.
Nachricht.
Vom 18. May angefangen wird auf der
Laimgrube im golden Einhorn Nr. 7eine gute
Tafel von vier schmackhaften Speisen für 12
kr. die Person gegeben, auch ist eine andere
für 17kr. zu bekommen, welches man denen
Liebhabern hat zu wissen machen wollen.
Den 30. April ist auf dem Kohlmarkt aus
einem Gewölbe ein gemeines Säckel Geld
ver=
lohren worden, in diesem waren: 108 Stück
ord. Dukaten, 12Kremnitzer, 15Niederlän=
der Thaler, dann 8spanische Matten, und in
Münze 6fl. 34 kr. Wer hievon eine
Wissen=
schaft erlanget, wird gegen einen guten
Re=
kompens höflichst ersucht, bey Verlegern dies
Diariums solches anzuzeigen.
Es verlanget jemand einen Satz pr. 2000 fl.
auf ein wohlgebaut, und in einer volkreichen
Gegend liegendes Haus; wem solchen
fürmer=
ken zu lassen beliebig, hat sich diesfalls bey
Verlegern des wienerischen Diariums des
meh=
reren zu erkundigen.
Es ist ein gar bequemer dauerhafter
Land=
auerreiswagen auf 4Personen, an welchem
das Leder und Eisenwerk vollkommen gut,
mil feinen grünen Tuch ausgeschlagen und der
vornehmlich zu einer weiten Reise sehr
brauch=
bar wäre, alltäglich zu verkaufen, wer dazu
Lust hat, kann sich deshalb in der
Himmelpfort=
gasse bey dem burgl. Sattlermeister anmelden.
Jn der Alstergasse ist das Haus Nr. 34
mit 9Wohnungen und einem Obstgärtel
täg=
lich zu verkaufen, und sich deshalb bey dem
burgerl. Schlossermeister, Johann Baader, in
dem Hause Nr. 30daselbst wohnhaft, anzu=
melden.
Nahe bey Wien und zwar zu Weinhaus ist
ein Haus, bestehend in 2Zimmern, einem
Domestiquen=und einem Mayrzimmer samt
Stallungen auf 6Pferde und soviel Kühe, 2
gute Weinkeller auf 1500 Eimer, nebst dem
Garten 50 Klafter lang und 30breit, täglich
zu verkaufen; die Liebhaber haben sich deshalb
in der Johannsgasse in der golden Rosen Nr.
996 im 3ten Stock zu melden.
Von dem k. k. Stadt=und Landgericht Wien
wird hiemit zu wissen gemacht, daß auf
An=
langen Joseph Jgnaz Förscht wider die
Sei=
tzlschen Kinder in die gerichtl. Feilbietung
ei=
niger Baugrundsteine und verschiedener
Gat=
tungen Steinmetzsteine gewilliget, und zu so=
thaner Licitirung der 20. May bestimmet
wor=
den; daher jene, welche bemeldte Steine zu
kau=
fen gedenken, besagten Tag früh um 9Uhr
auf der Landstrasse in der zur heil. Dreyfal=
tigkeit genannten Behausung Nr. 223 zu
erschei=
nen haben.
Auf Verordnung eines erzbischöfl. wieneri=
schen Consistoriums werden den 26. 27.
May vormittag von 9bis 12, und
nachmit=
tag von 3bis 6Uhr in dem Erzbischofhofe
zu ebener Erde linkerhand verschiedene englische
französische und deutsche Bücher den
Meistbie=
tenden gegen baarer Bezahlung hindan
gege=
ben werden, wovon der Catalog in der
erz=
bischöflichen Consistorialkanzley gratis
ausge=
theilet werden wird.
Den 16. May und folgende Täge werden
auf Verordnung eines hochlöbl. k. auch k. k.
Obersthofmarschallen=Gericht in der
Kärntner=
strasse in dem von Aicherauischen Haus Nro.
1085 im 2ten Stock verschiedene
Verlassenschafts=
effekten, als Jubellen, Gold, Silber, Gallan=
terien, Porcellain mit Gold und Silber
gal=
lonirt, und glatte Mannskleider, dergleichen
Wäsch, Tischzeug, Luster, Spiegel, Uhren,
Kästen, damast=brocatell=und andere
Spallie=
re, Soffen, Sessel, Better, Tische und
an=
dere Einrichtungsmobilien, Niederlänterdeppich,
Troumauspiegel, Feuer=und Luftgewöhr samt
aller Zugehör, verschiedene Gewächse, Stuf=
fen und Petrificata, mathematische
Jnstrumen=
te, Sonnenuhren, Compaß, Fern=u. Brenn=
gläser, Magnetsteiner, Reißzeug und andere
Maschinen, musikalische Jnstrumente, Medail=
len und dergleichen Kästen, ein
wohleingerich=
ter Hausaltar samt allen Apparamenten, har=
te Fußböden, Lambarien und Superporten,
ein Stadtschwimmer, Pierutsch Pferdgeschirr,
Leitseiler, Zinn, Meßing und Kupfer, vor=
mittag von 9bis 12, und nachmittag von 3
bis 6Uhr den Meistbietenden gegen alsogleich
baarer Bezahlung licitando verkauft werden.
Ferners wird eben allda den 31. May mit
Verkaufung der Bilder und Kupferstichen so
von den vornehmsten Meistern verfertiget, der
Anfang gemacht und gleichfalls hiemit gegen
baar leistender Bezahlung kontinuiret werden.
Den 28. May und folgende Täge werden
in der Annagasse im Deiberhof Nr. 1021 auf
der hintern Stiege im 3ten Stock verschiedene
Prätiosen, als eine Halsmasche samt
Schiran=
dolen von Brillanten, groß und kleine
Zahl=
perln, verschiedenes Silber, ein weiß und blau=
geblümter Tafelservis von Porzelain auf 12
Personen, derley japonisch, chinesisch und
säch=
sisches von verschiedener Gattung, eine ganze
Garnitur auf 2fache Tätzel, Tüchel und
Hau=
ben von Brüßlerspizen, leinwanden und
bro=
gatellene Spalliere, ein Cabinet Bilder von
Janeck, Brank, Rosa, Seibald, Hamilton,
Querfort und verschiedenen unbekannten
Mei=
stern, Trumeaux=und andere Spiegel, derley
und andere Tische, Luster, Soffen, Sesseln,
eine Flüg von guten Meister, lange
Perpendi=
kel=und Stockuhren, hart fournirte Aufsatz=
und Schubladkästen, Zinn, Kupfer und
ver=
schiedene Geräthschaften licitando verkauft.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen der Catharina
Barfus=
sin, behaust burgerl. Posamentirerswittwe sel.
eingesetzter Universalerben proprio & respective
Mand. noe. verwilliget worden, das Barfußisch
in der Leopoldstadt liegende Haus Nr. 250
öffentlich auszufeilen und an den
Meistbieten=
den zu verkaufen. Da nun zu diesem Ende
der 4. Juni dies Jahrs bestimmet ist. So
haben diejenige, welche das gedachte Haus zu
kaufen willens sind, an den bestimmten Tage,
oder da wir anderer Verhindernissen halber
diesen Tag nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag früh um 8Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserer und
gemeiner Stadt Pupillenraitkammer durch den
Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich der
weitern Behandlung abzuwarten.
Von des löbl. Stifts und würdigen
Gottes=
haus unser lieben Frau zum Schotten in Wien
Grundgericht wird hiemit zu vernehmen
gege=
ben: es wäre bereits schon im Monat April
1772. der Simon Treyer, gewester Vorfahrer
bey den Stift Schottischen Wirthschaftszügen,
dann den 24. Juni 1773. der Paul
Jennahue=
ber ebenfalls ein Vorfahrer bey den Stift
Schottischen Wirthschaftszügen, mit einem
we=
nigen Vermögen verstorben, es hätte sich aber
zu derselben Verlassenschaften bis anher
nie=
mand gemeldet, wessentwegen auf beschehene
Anzeige gerichtl. veranlaßt worden, diejenige,
welche an ein oder anderen Verlassenschaft
ti-
tulo crediti vel hæreditatis eine Foderung
haben, durch dieses Edikt fürzuladen, und zur
Anmeld=und Legitimirung den 9. Juni d. J.
anzusetzen. Daber werden all jene, welche
sowohl an des Simon Treyer, als des Paul
Jennahueber sel. geringen Verlassenschaften,
entweder als Erben, oder auch als Gläubigere
eine Foderung haben, an obbemeldten Tag
früh um 9Uhr für den Stift Schottischen
Grund=
buch sich alsogewiß zu melden und zu legitimi=
ren haben, wie im widrigen dieselbe nicht mehr
gehört, sondern die in deposito befindliche
Ver=
lassenschaftsgelder für beyder verstorbenen
ar=
me Seelen auf heilige Messen verwendet
wer=
den wurden.
Von der röm. k. k. Majestät ni. öst. Land=
recht wegen, wird hiemit all und jeden, so
an weil. Wolfgang Ziegelmayer, fürstl. Lich=
tensteinischen Silberputzer, sel. Verlassenschaft,
Erbschaft, oder Schuldenhalber einige Sprüche
und Foderungen haben, oder zu haben
vermei=
nen, kund und zu wissen gemacht: welcherge=
stalten über Absterben obbemeldten Ziegelmayer
auf Anlangen des Dokt. von Gruber, als
ge=
richtlich aufgestellten Curatoris ad actum zu
Ausfindigmachung des etwa vorhandenen Æris
alieni eine peremptorie causulirte
Convoca=
tions=und Liquidationstagsatzung auf den 15.
Juni d. J. nachmittag um 4Uhr bey der
sub præsidio des Herrn Baron von
Waldstät=
ten aufgestellten ordinari
Abhandlungskommis=
sion in dero in dem deutschen Haus in 2ten
Stock habenden Wohnzimmer zu erscheinen pro
1mo 2do 3tio ac ultimo Termino bestimmt
worden sey. Solchemnach werden all und
je=
de Jntereßirte, so an des obbemeldten
Ziegel=
mayer sel. Verlassenschaft, Erbschaft oder
Schuldenhalber einige Sprüche und Foderungen
haben, oder zu haben vermeinen, an
obge=
dachten Tag, Stund und Ort, entweder
per=
sönlich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
alsogewiß erscheinen, ihre habende Sprüche
an=
melden, und zugleich mit Beybringung der
behörigen Dokumenten rechtens liquidiren, als
im widrigen die Abhandlung des obbemeldten
Ziegelmayer mit den anwesenden Jntereßirten
vorgenommen, hierüber ex officio relationiret,
auch nach vorhandenen Umständen, und nach
Befund der Sache die Verlassenschaft, oder den
Creditoribus addiciret, oder den sich
legitimir=
ten Erben cum commodo & onere
eingeant=
wortet, den ausbleibenden aber das ewige
Still=
schweigen auferlegt werden soll.
Wir Friderich Jgnaz Maurer, Jhrer k. k.
apost. Majestät Stadt=und Landrichter in der
Haupt=und Residenzstadt Wien, dann die
ge=
sammte Beysitzer des k. k. Stadt=und
Land=
gerichts alda, thun Kraft gegenwärtigen Edikts
allen und jeden, so daran gelegen, zu wissen:
Wasgestalten der Dominikus Zallinger, bur=
gerl. Handelsmann alhier, wegen
aufhaben=
den Schulden Cessionem bonorum
angemel=
det, dahero dann die Nothwendigkeit
erfo=
dert, ein in dergleichen Fällen gewöhnl. Ein=
berufung der sämtlich diesfällig sowohl in als
etwa ausser Landes befindlichen Creditspartheyen
anzuordnen, um damit die behörige Abhandlung
vorgekehret werden möge. Solchemnach wird
hiemit all und jeden des gedachten Zallinger
Gläubigern zur Anmeldung ihrer habenden
An=
foderungen eine Tagsatzung pro Termino 1mo,
2do & 3tio perempt. auf den 23. Juni d. J.
fruh um 8Uhr auf dem k. k. Stadt=und
Land=
gericht, entweders persönlich, oder durch
genug=
sam Bevollmächtigte, alsogewiß zu erscheinen
bestimmet, wie im widrigen die ausbleibende und
sich in bestimter Zeit nicht anmeldende
Gläubi=
ger mit ihren Anfoderungen nicht mehr
ange=
höret, sondern von des wiederholten
Domini=
kus Zallinger vorhandener Habschaft und
Vermö=
gen völlig ausgeschlossen seyn, auch hieran nicht
das geringste mehr bey ewigen Stillschweigen
zu fodern haben sollen.
Von N. Stadtrichter und Rath der k. k.
landesft. Stadt Zwettel wegen, wird hiemit
zu wissen gemacht: welchergestalten der Adam
Wilhelm, ein Bräuer allhier wegen
vielfäl=
tig kontrahirten Schulden schon einige Zeit der
allhier nicht zu sehen ist, dannenher dann eine
Nothwendigkeit zu seyn befunden haben, da=
mit dieser Bräuer Adam Wilhelm nicht noch
mehrer Schulden kontrahiren könne, all
dieje=
ne fürzuladen, welche sowohl an ihm Adam
Wilhelm, oder an desselben Ehewirthin
Fran=
cisca, vorhin verehligt geweste Geyerin
eini=
ge Foderungen haben, oder zu machen
ver=
meinen, zugleich auf das der Francisca
Wil=
helmin, vorhin verehligt geweste Geyerin, an=
gehörige Bräuhaus und den dazu gehörigen
Bräurequisiten allhier in der Stadt öffentlich
auszufeilen, und an den Meistbietenden zu
ver=
kaufen. Da nun zu dieser Convocation sowohl,
als Licitation der 23. Juni d. J. anberaumt
worden ist. Als werden all und jede welche
obenbenanntes Bräuhaus und Bräurequisiten
käuflich an sich zu bringen gedenken, als die
so an dem Adam Wilhelm einen Bräuer, oder
dessen Ehewirthin Francisca einige Foderungen
haben, auf erstbesagten Tag früh um 8Uhr
pro 1mo 2do ac ultimo Termino auf gemr.
Stadt Rathhaus alsogewiß zu erscheinen, und
ihre an gedacht Wilhelmische Conpersonen,
und zwar an jedwederes insbesondere zu stellen
habende Schuldfoderungen anzumelden, und
untereinstens auch rechtsbeständig zu liquidiren,
wie im widrigen den nicht erscheinenden, oder
ihre Schuldfoderungen nicht behörig liquidiren
könnenden Gläubigern das ewige
Stillschwei=
gen auferlegt, und von dieser Cridämassa
ab=
gewiesen, mit den Meistbietenden Käufern aber
der Kontrakt geschlossen werden soll.
Von dem aufgestellten Jud. Del. der gräfl.
von Saurauischen Pupillarherrschaft
Leopolds=
dorf wird hiemit zu wissen gemacht: es habe
besagtes Jud. Del. über die von dem Franz
Winter herrschaftl. Bestandmühler auf der
so=
genannten Kanzelmühl angemeldete Cessionem
bonorum über dessen sämtliches Vermögen
ei=
ne ordentliche Cridam zu verhängen, und
da=
her seine sämtliche Gläubigere fürzufodern für
nöthig befunden: da nun auf Anlangen des
diesfällig gerichtlich aufgestellten Franz
Win=
terischen Curatoris ad lites Herrn Johann
Bap=
tist Schwabe, der Rechten Doktors und
Ge=
richtsadvokatens zur Anmeldung, und
unter=
einstiger Liquidirung der Franz Winterischen
Paßivschulden der 23. Juni d. J. Nachmittag
um 2Uhr pro 1mo 2do ac ultimo Termino
und zwar sub clausula præclusi bestimmet,
und festgesetzt worden, ist als haben all
dieje=
nige, welche an obgedacht Franz Winter
eini=
ge Sprüche oder Foderungen zu haben
vermei=
nen, an obbesagten Tag und Stund in meiner
Jud. Del. am Hof im tiefen Haus Nro. 237
im 3ten Stock inhabenden Wohnung, entwe=
der selbst persönlich, oder durch genugsam
Be=
vollmächtigte alsogewiß zu erscheinen, ihre
Fo=
derungen anzumelden, auch rechtlich zu
liqui=
diren, wie im widrigen den ausbleibenden das
ewige Stillschweigen auferlegt, die nicht
ge=
nugsam liquidirende aber mit ihren
Foderun=
gen abgewiesen werden sollen.
Von der ni. öst. Regierung wegen wird
hie=
mit dem daran gelegen zu wissen gemacht: Es
sey der k. k. privil. Groß=und Buchhändler,
Joseph Anton Edler v. Trattner, mit
Hinter=
lassung eines letztwilligen Geschäfts mit Tode
abgegangen, und habe sich hinnach nur desselben
rückgebliebene Verlassenschaft Herr Gerhab des
ruckgelassen minderjährigen Sohns, Joh. Nep.
v. Trattner gemeldet.. Wann nun Regierung
um die etwa ein oder andere bey dieser
Ver=
lassenschaft von Rechtswegen gebührend nähere
Erbsprüche in Erfahrung zu bringen, anbey
das etwa vorhandene Æs alienum ausfindig
zu machen, folgsam zu Abhandlung solcher
Ver=
lassenschaft sicher fürschreiten zu können, eine
Nothwendigkeit zu seyn befunden hat, alle
hier=
an theilnehmende sowohl in als außer Land
befindliche Personen durch dieses Edikt zu
An=
meld=Legitimir=und Liquidirung ihrer an
ob=
bemeldte Verlassenschaft ex quacunque causa
vel titulo habender Sprüche und Foderungen
gerichtlich vorzuladen und einzuberuffen, auch
zu diesem Ende der 24. Juni d. J. Nachmit=
tag um 4Uhr zur gewöhnlichen Convoctions=
und Anmeldungstagsatzung pro 1mo, 2do, 3tio
ac ultimo termino bestimmt worden ist. Sol=
chemnach werden all und jede, welche bey der
gedacht Joseph Anton Edlen v Trattnerischen
Verlassenschaft um rechtmäßige Erbs=oder
Schuldfoderung wegen einige Sprüche haben,
oder zu haben vermeinen, an obbestimmten
Tag und Stund vor Regierung in der daselbst
zu solchem Ende offenhaltenden
Kommißions=
stube, entweder selbst persönlich, oder durch
hiezu genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu
erscheinen, und ihre an solche Verlassenschaft
habende Foderungen anzumelden, rechtlich zu
legitimiren, und zu liquidiren haben, als im
widrigen die Abhandlung ex officio
vorgenom=
nen, und falls die vorkommenden Creditores
den Aktivstand übersteigeten, die anwesenden
vernommen, mit ihnen behörig liquidirt, und
dieselben der Ordnung nach claßificirt, den
ab=
wesenden aber das ewige Stillschweigen
aufge=
tragen werden soll.
Wir NN. Superintendenten und
Spitalmei=
ster des Burgerspitals in Wien, geben hiemit
zu vernehmen: es sey auf Jntestatabsterben
weil. Anton Xaveri Hilverding sel. gewesten
Hausvaters im Klagbaum Nro. 62 an der
Wieden, wegen sicherer Abhandlung der
Ver=
lassenschaft eine Convocationstagsatzung
anzu=
ordnen, und die sowohl in als ausser Land sich
befindliche Gläubigere gerichtlich fürzuladen,
und einzuberuffen für nöthig befunden worden,
da nun hiezu der 21. Juni d. J früh um 9
Uhr zur allendlicher Frist bestimmt worden ist.
Solchemnach werden all und jede, so an
ge=
dachten Anton Xaveri Hilverding sel. einige
Sprüche und Foderungen in Schuld=oder
Erb=
schaftssachen, auch ex quocunque titulo zu
stellen vermeinen an vorbestimmten Tag und
Stund sub 1mo 2do & 3tio Termino
pe-
remptorio in der Burgerspitalsgrundstube in
Wien, entweder selbst persönlich, oder durch
genugsam bevollmächtigte Gewaltträger
unaus=
bleiblich zu erscheinen, und ihre Foderungen
rechtlich zu liquidiren haben, wie im widrigen
den sich nicht anmeldenden Partheyen das
ewi=
ge Stillschweigen auferlegt, und niemand mehr
angehört, sodann aber das etwa verbleibende
Vermögen den vorhanden eheleiblichen Kindern,
qua Jntestaterben, eingeantwortet werden soll
Von des fürstl. Stifts und
Jungfrauenklo=
sters zur Himmelpforten Grundbuchs wegen,
wird hiemit zu wissen gemacht: es sey die
Ma=
rin Anna Antonia Stelzlin, vorhin verehlicht
geweste Neukumin, und dem Vernehmen nach
von Geburt Gräbnerin, geweste Hebame in dem
Dorf Simmering ohne Hinterlassung
ei=
nes letztwilligen Geschäfts und wissentlicher
Erben mit Tod abgegangen, und daher um
mit der diesfälligen Verlassenschafts=Abhand=
lung sicher fürgehen zu. können für nöthig
befunden worden, all diejenige, welche an
so=
thaner Verlassenschaft Erbschafts oder
Schul=
den halber, oder in andere Wege einige Sprü=
che zu haben vermeinen, durch dieses Edikt
vorzuladen, und zu dem Ende den 26. Juni
d. J. früh um 8Uhr für dieses Grundbuch
zur Anmeld=und untereinstens
rechtsbeständi=
ger Liquidirung zu bestimmen. Es werden
da=
her all diejenige, welche an die obgedacht
Ma=
ria An. Antonia Stelzlische Verlassenschaft unter
was immer für einen Namen einige
Foderun=
gen zu stellen vermeinen, auf den obgedachten
Tag und Stund, entweder selbst persönlich,
oder durch genugsam Bevollmächtigte für
die=
ses Grundbuch alsogewiß zu erscheinen, ihre
angebentliche Sprüche anzumelden, und
unter=
einstens rechtsbeständig zu liquidiren haben, als
im widrigen die Verlassenschaft ohne weiteren
abgehandelt, der eingesetzten Universalerbin
ein=
geantwortet, und sonstens, was Rechtens ist,
fürgekehret werden soll.
Obersthofmarschall ꝛc.
Geben mit gegenwärtigen Edikt hiemit zu
vernehmen: wasmassen uns Herr Gottlieb
Frey=
herr von Kulmer, als instituirter Universalerb
seines zu Wienerisch=Neustadt verstorbenen Herrn
Vater Modest Freyherrn von Kulmer, k. k.
Kämmerers, mittels eines sub hodierno
da-
to überreichtes Anbringens geziemend gebeten,
womit wir zu Erfindung des wahren Æris
alieni seines obbesagt cum testamento
verstor=
benen Herrn Vaters, dann zu sicherer
Abhand=
lung dessen Verlassenschaft, dessen sowohl in
als ausser Land befindliche Gläubigere zu
An=
meld=und Liquidirung ihrer an ersagten Herrn
Modest Freyherrn von Kulmer, oder nunmehr
dessen rückgelassene Verlassenschaftsmassa zu
stel=
len habenden Sprüch und Foderungen gerichtl.
vorladen und einberuffen, sohin dieserwegen
die gewöhnliche Convocationsedikta ausfertigen
lassen möchten. Wann wir nun in dies des
Herrn Supplikanten so billig als rechtliches
Gesuch gewilliget, und zu obbemeldtem Ende
den 3. Juli d. J. Nachmittag um 4Uhr zur
gewöhnlichen Tagsatzung für die erst=andert=
und dritte auch allendliche Frist sub clausula
præclusi & perpetui silentii hiemit anberaumt
haben wollen; als werden all und jede, wel=
che bey besagt freyherrl. Modest von
Kulme=
rischen Verlassenschaft um rechtmäßiger
Fode=
rung willen einige Sprüche haben, oder zu
ha=
den vermeinen, an obbestimmten Tag und
Stund vor der Amtskanzley in dem ni. öst.
Regierungshaus in der Herrngasse im ersten
Stock entweder selbst persönlich, oder durch
hiezu genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu
erscheinen, und ihre an sothane Verlassenschaft
habende Foderung anzumelden auch zu
Her=
stellung des erfoderl. rechtl. Beweisthum ihre
Schuld oder sonst habende
Liquidationsurkun=
den und rechtliche Behelfe in beglaubter Ab=
Schrift einzulegen haben, wie im widrigen die
Verlassenschaft dem instituirten Herrn
Univer=
salerben mit Vortheil und Last eingeantwortet,
oder aber falls die Massa zu Befriedigung der
sich hervorthuend liquidirten Foderungen nicht
hinlänglich folglich keine Erbschaftsmassa
vor=
handen seyn sollte, das Vermögen unter die
angemeldt liquidirende Gläubigere der Ordnung
nach vertheilet, die ausbleibende Creditores
aber hievon ausgeschlossen, und ihnen das
ewi=
ge Stillschweigen auferlegt, auch ansonsten
ex officio fürgekehret werden würde, was
Rech=
tens ist.
Von des k. auch k. k Belgiojosoischen
Jn=
fanterieregimentsgerichts wegen wird hiemit zu
wissen gemacht: Es sey der Herr
Oberlieute=
nant Anton Balbi, zu Mayland in der k. k.
Lombardie gebürtig, den 15. Christmon. 1778
zu Bautzen in der Oberlausitz als preußischer
Kriegsgefangener an den erlittenen Blessuren,
ohne hinterlassen letztwilligen Geschäft mit Tod
abgegangen. Da nun das löbl. Regiment um
die etwa ein oder andere bey dieser Verlassen
schaft von rechtswegen gebührend nähere
Erb=
sprüche in Erfahrung zu bringen, anbey das
vorhandene Æs alienum ausfindig zu machen,
folgsam zur Abhandlung dieser Verlassenschaft
vorschreiten zu können, eine Nothdurft zu seyn
befunden hat, alle hieran Theilnehmende
hie=
durch zur Anmeld=Legitimir=und Liquidirung
ihrer aus was immer für Ursache habenden
Sprüche und Foderungen gerichtlich vorzuladen
und einzuberufen; als werden zu diesem Ende
denselben 3Monate, d. i. der 29. Heumo=
nats in dem Stabsquartier des löbl. Regiments
zur allendlicher Frist anberaumet. Solchem=
nach haben all und jede, welche bey gedachter
des Herrn Oberlieut. Anton Balbi
Verlassen=
schaft um rechtmäßiger Erb=oder Schuldfoderung
willen einige Sprüche zu haben vermeinen, an
obbestimmter Zeit beym löbl. Regiment
entwe=
der persönlich oder durch genugsam
Bevollmäch=
tigte alsogewiß ihre Foderungen mit nöthigen
Urkunden rechtserfoderlich zu liquidiren, als im
widrigen die Abhandlung vorgenommen, und
ungeachtet der nicht erscheinenden Erbanfoder oder
Gläubigern ex offcio was Rechtens ist
vorge=
kehret werden soll. Wien den 28. April 1779.
Von des im Großfürstenthum Siebenbürgen
bestellt k. k. Jud. Del. Mil wegen, werden all
diejenige, welche an die Verlassenschaft des
den 11. Februar d. J. zu Fogaras ab
inte-
stato verstorbenen
Fortificationsbaurechnungs=
führersadjunktens Franz Poyß tam titulo hæ-
reditaris, quam crediti, vel alio quocunque
Sprüche zu machen haben, von heute unten
gesetzten Dato an, binnen 3Monaten vorbe=
ruffen, um sich bey dieser Abhandlungsinstanz
behörig anzumelden, und entweder selbst, oder
durch begwaltigte Mandatarios die
erfoderli=
che Legitimationen beyzubringen, zumal nach
verstrichenen 3Monaten peremptorischen
Ter=
min zur endlichen Abhandlung fürgeschritten,
und niemand mehr angehört werden, sofort
sich jedermann hienach zu achten wissen wird.
Herrmannstadt den 19. April 1779.
Von des k. k. Geniekorpsauditoriats wegen
werden all diejenige, welche an die
Verlassen=
schaft des den 11. März d. J. zu Brosnitz
verstorbenen Jngenieurskorps=Oberlieutenants
Vincenz Brutko sowohl Erbschafts=als
Schul=
denhalber, oder aus was sonst für einer
Ur=
sach Sprüche zu machen haben, von heut
un=
ten gesetzten Dato an, binnen 3Monaten
vor=
beruffen, um sich bey dieser
Abhandlungsin=
stanz, entweder selbst, oder durch genugsam
Bevollmächtigte anzumelden, und ihre
diesfäl=
lige Rechtfertigungsurkunden beyzubringen, zu=
mal nach verstrichenen diesem peremptorischen
Termin zur endlichen Abhandlung
fürgeschrit=
ten, und niemand mehr gehöret werden wird.
Wien den 14. May 1779.
Von des im Königreich Ungarn zu Ofen
aufgestellten k. k. Staabsauditoriatamts wegen
wird hiemit auf hohe Anordnung eines
hoch=
löbl. k. k. Hofkriegsraths der bereits seit mehr
als 2Jahren von hier ohne Verwilligung
ab=
wesende Herr Oberstwachtmeister Michael
Ko=
vacs allhier zu erscheinen öffentlich und
peremp=
torie citirt, und demselben zugleich zu seinem
Nachverhalt mitgegeben, daß wofern selber in
Zeit von 4Monaten von heute an weder sich
allhier persönlich stellen, noch eine gegründete
Ursach seiner bisherig unverwilligten
Ausblei=
bung anzeigen sollte, über ihn bey Verfliessung
berührter Zeit von 4Monaten auf hohe
An=
ordnung beym hierortigen Staabsauditoriat ein
Kriegsrecht gehalten, und in demselben nicht
nur allein wegen seiner ihm verliehenen
Pen=
sion, sondern auch was sonsten das Recht mit
sich bringet, ohne weiters gesprochen würde
werden. Ofen den 20. April 1779.
Von der Amtskanzley der fürstl. Joseph
Bat=
thyanischen Herrschaft Kottingbrunn wegen dem
Michael Krainer von Kottingbrunn, Leopold
Kerschner von Gainfahrn, und Mathias
Schau=
derer von Alland gebürtig, allenfalls derselben
Erben, und Erbeserben hiemit anzufügen:
demnach obgedachter Michael Krainer, Leopold
Kerschner, und Mathias Schauderer sich
un=
ter die kais. kön. Militz begeben, und nun
be=
reits über 35 Jahre von hier abwesend sind,
ohne daß man von ihren Aufenthalt, Leben,
oder Tod eine zuverläßliche Nachricht
einzuhol=
len vermögend war, dahingegen sich bey den
diesigen Waisenamt denselben zugehörige
Erb=
schaften sich befinden, um derselben
Ausfolg=
lassung obbenannter Befreundten öftermalen ihr
geziemendes Ansuchen gemacht, als wird ihm
Benedikt Krainer, Leopold Kerschner, und
Mathias Schauderer, allenfalls derselben
rechts=
kräftig sich legitimirenden Erbeserben, oder
Ceßionarien hiemit bedeutet, daß sie sich bey
Eingangsgedacht allhiesiger Amtskanzley
bin=
nen 1 Jahr 6 Wochen 3 Täge von Zeit
die=
ses ausgefertigten Edikts um oberwehnt von
hiesigen Waisenamt ad fructificandum
ellocir=
te Erbschaften sich alsogewiß anmelden, und
behörig legitimiren sollen, wie im widrigen die
selbe nicht mehr angehört, sondern gänzlich
abgewiesen, und derselben Erbschaften ihren
nächsten Befreundten ohne weiteren verabfolgt
werden wurden. Kottingbrunn den 27. April
1779.
Jn der Weingandischen Buchhandlung am
Gra=
ben im Hrn. Hofrath v. Kollerischen, vormals
Baron Weberischen Haus Nr. 1174, sind nebst
andern Büchern, Landkarten und
Kupfersti=
chen, auch folgende zu haben:.
- Friedenslied, von Rautenstrauch, 8. 1779.
20 kr. - Kriegslieder für Josephs Heere, von
Rau=
tenstrauch, 8. Wien 1778. 20 kr. - Der Winterkrieg, von Rautenstrauch, 8. Wien
1779. 20 kr. - Bourscheid (J. W. v.) der erste Feldzug im
vierten preußischen Kriege, 3 Stücke, 4.
Wien 1779. 1 fl. 30 kr. - Geschichte der Kriege in und ausser Europa,
18ter Theil, 4. 1779. 30 kr. Alle 18 Thei=
le 9 fl. - Position der kais. kön. preußisch. und kuhrfürstl.
Armeen in Böhmen im Jahre 1778. bis den
10. August 30 kr. - Goldener Spigel für Kinder, erste Lieferung,
8. 1778. geb. 48 kr. - Empfindsame Reisen durch Deutschland von
S**, 3 Theile, geb. 8. 1772. 2 fl. 40 kr. - Wünhardt (Gabr.) Subsidia sacri tribunalis
ad Institutionem practicam Consessarii,
8. 1778. 36 kr. - Neuntägige Andacht und Gemüthsversammlung
zu würdiger Empfangung der sieben göttli=
chen Gaben des heiligen Geistes, 8. 1766.
12 kr. - Flexine de Reval (des Herrn) Predigten über
verschiedene Gegenstände der Religion und
der Sittenlehre, aus dem Französis. von
Ant. Topp, 1ter Band, 8. 1 fl. 15 kr. - Schammatz (Phil Pet.) Predigten für den
frommen Landmann, auf alle Sonn=und
- Festtage des ganzen Jahrs, nebst einem
Anhange einiger besondern Reden, 3 Thei=
le, gr. 8. 1779. 4 fl. 15 kr. - Die preußischen Winterquartiere in Sachsen,
ein ländliches Lustspiel in einem Aufzuge,
8. 1779. 18 kr. - Linne (Karl v.) vollständiges Pflanzensystem,
4ter Theil, gr. 8. 1779. 3 fl. Alle 4 Thei=
le 12 fl. - —— vollständiges Natursystem des
Mineral=
reichs, 4ter Band, gr. 8. 1779. 3 fl. Alle
4. Theile 12 fl. - Etwas für alle, zum Lesen im Frühling und
Sommer beym Spazieren, im Winter beym
Ofen, mit einem Auszuge aus der österrei=
chischen Geschiche, samt der Geschlechtsfolge
der Beherrscher Oestreichs, babenbergischen
Stammens bis auf Marien Theresien, von
Anton Ferd. von Geißau, 8. Wien 1779.
24 kr. gebund. 30 kr.
Jn der Emerich Felix Baderischen
Buchhand=
lung in der Bognergasse, neben dem
Toden=
kopf, sind nebst vielen andern Büchern auch
folgende zu haben:
- Geschichte der Kriege in und ausser Europa,
in welchem die am Schluße des Jahres 1778.
und in Anfange 1779. vorgefallenen kriege=
rischen Begebenheiten in Deutschland, Eng=
land, Frankreich und Amerika unpartheyisch
erzählt werden, nebst einem illumenirten Plan
von der Expedition des k. k. Generals von
Wurmser auf Habelschwerdt, 18ter Theil,
4. 1779. 30 kr. Alle 18 Theile 9 fl. - Linne (Ritters Karl von) vollständiges
Natur=
system des Mineralreichs, nach der zwölf=
ten lateinischen Ausgabe in einer freyen und
vermehrten Uebersetzung von Johann Frid=
rich Gmelin, 4ter und letzter Theil, mit 30
Kupfertafeln, gr. 8. 1779. 3 fl. Alle 4
Theile 12 fl. - —— vollständiges Pflanzensystem, nach der
13ten lateinischen Ausgabe übers. und mit
einer ausführlichen Erklärung ausgefertigt,
4ter Theil, von den Gesir⟨d⟩uchen, m. Kupf.
gr. 8. 1779. 3 fl. Alle Theile 12 fl. - Die Laster, aus dem Griechischen des
Plut=
archs, 8. 1779. 24 kr. - Landsee (Joh. Franz Freyh. von) kurzgefaßte
topographische Beschreibung deren Städte,
Oerter und Herrschaften in der Schweitz,
so in des hochfürstl. bischöfl. Hochstifts und
Bisthums Constanz weltlicher Botmäßigkeit
gehören, 4. 1778. 1 fl. 8 kr. - Zechs (Nepom. Felix Grafen von) Anzeige
des in dem Kuhrfürstenthum Bayern, Her=
zogthum der obern Pfalz befindlichen Ort=
schaften, Distrikten, Klöstern, Graf=und
Herrschaften, 4. München 1778. 1 fl. 24 kr.
- Tragische Bühne der Römer, ober Seneka,
2 Theile, aus dem Lateinischen übersetzt,
3 Theile, 8. Anspach 1777—78. 1 fl. 15 kr. - Die Werke des Horaz, aus dem Lateinischen
von Herrn Uz übers. 3 Theile, 8. Anspach
1773. 2 fl. 15 kr. - Cronegks (Joh. Fridrich Freyh. von) Schrif=
ten, 2 Bände, gr. 8. Leipz. 1771. 2 fl. 30 kr. - —— der Freund, eine Wochenschrift, in 3
Bänden, 8. Anspach 1773. 2 fl. 15 kr. - Home (Franz) Anfangsgründe der
Arzneywis=
senschaft, aus dem Lateinischen übersetzt, 8.
1778. 1 fl. 24 kr.
Jn der Joh. Paul Krausischen Buchhandlung
im neuen Michaelerhaus Nr. 1183 der k. k.
Reitschule über sind nebst vielen andern
Bü=
chern auch folgende zu haben:
- Brunck Analecta veterum Poætarum Græco-
rum, 3 Tomi, 8. maj. Argent. 1779. - Bemerkungen über die Kriegsverfassung der
preußischen Armeen, nebst einigen Anekdo=
ten von dem Privatleben des Monarchen,
8. Cölln 1778. 24 kr. - Leuthners praktische Heilungsversuche der
Milz=
dünste durch zerschiedenen Gebrauch des ge=
meinen Wassers, 8. Ulm 1779. 40 kr. - Oesterreichische gelehrte Anzeigen, 1tes Heft
1779. gr. 8. Linz brochirt 40 kr. - Des neuen genealogischen Reichs=und
Staats=
handbuchs auf das Jahr 1779. 2ter Theil.,
gr. 8. Frankf. 1779. 2 fl. — Beyde Theile
kosten 4 fl. - Sprengers Praxis des Weinbaues überhaupt
für Weingärtner und andere Weinbergslieb=
haber, mit Kupfern, 8. Stutgart 1778.
1 fl. 15 kr. - More Versuche mancherley Jnhalts für junge
Frauenzimmer, 8. Leipz. 1778. 1 fl. - Testament, oder letzter Abschied eines
sterben=
den Vaters von seinen Kindern, 8. Bresl.
1778. 51. kr. - Göttlings Einleitung in die pharmaceutische
Chy=
mie für Lernende, 8. Altenb. 1778. 30 kr. - Hagens Abhandlungen chemischen und
physika=
lischen Jnhalts, 8. Königsb. 1778. 24 kr. - Charaktere sittliche und Betrachtungen zur
Be=
förderung der Tugend und Rechtschaffenheit,
8. Augsb. 1778. 45 kr. - Baumeri Medicina forensis præter Partes
con-
suetas, primos lineos Jurisprudentiæ Me-
dico-Militaris & veterinario-civilis con-
tinens, 8. Francof. 1778. 1 fl. - Pini de Venarum Metallicarum Excoctione,
Vol. Imum, c. fig. 4. maj. Mediol. 1779. - Jadelot Physica Hominis sani, seu
Explica-
tio functionum Corporis humani, 8. maj.
Nanc. 1778. 1 fl. 8 kr. - Seegers Götter der alten Griechen und Rö=
- mer nach ihren Herkünften Thaten, Nach=
kommenschaften, Tempeln, Verstellungen,
Benennungen und Bedeutungen nach Anlei=
tung der Claßischen Schriftsteller und Wer=
ke der Kunst, 2ter Theil, mit Kupf. gr. 8.
Frankf. 1778. 3 fl. — Alle 2 Bände 6 fl.
30 kr. - Oekonomische Encyclopedie, oder allgemeines
System der Staats=Stadt=Haus=und
Landwirthschaft, in alphabetischer Ordnung
von Krünitz, 15ter Theil, mit Kupf. gr. 8.
Berlin 1778.
Bey Joseph Edlen von Kurzbeck, k. k. illyrisch.
Hofbuchdruckern und Buchhändlern, sind in
des=
sen Buchhandlung in der untern Brennerstrassen
der heil. Dreyfaltigkeitssaule am Graben
ge=
rade über, im eigenen Hause Nro. 1152
folgende Bücher zu haben:
- Wolstein (Joh. Gottl.) Unterricht für
Fah=
nenschmide, über die Verletzungen, die den
Pferden durch Waffen zugefüget werden, in
Vorlesungen erklärt, 8. Wien 1779. auf
Schreibp. 1. fl. auf Druckp. 45 kr. - Der Freund des Landmanns, das ist: nützli=
cher und getreuer Unterricht für den Land=
und Bauersmann, in den k. k. deutschen
Erblanden, worinn alles dasjenige zu fin=
den, was derselbe sowohl in Absicht auf sei=
ne Gesundheit, als auch bey seiner Haus=
und Feldwirthschaft zu beobachten hat; ins=
besondere aber auf was Art der Landmann
eine mehrere Fütterung für sein Vieh ge=
winnen, mithin einen grössern Viehstand hal=
ten, und andurch den rechten wahren Grund
zu einer bessern Haus=und Feldwirthschaft
legen könne, 4. Wien 1779. 24 kr. - Von den Vergnügungen, betrachtet in
Be=
ziehung auf den Charakter einzelner Men=
schen und die Gesetzgebung, 8. Wien 1779.
20 kr. - Osterwalds (Fr.) historische Erdbeschreibung
zum Nutzen deutscher Jugend eingerichtet,
neue verbesserte Ausgabe, gr. 8. 1778. 2 fl. - Schlötzers (August) neue Erdbeschreibung von
Amerika, 4 Bände, mit Landcharten, 8.
4 fl. 30 kr. - Eybel (Jos. Val.) Introductio in jus
ecclesia-
sticum catholicorum, 4 Tomi, 8. maj.
Viennæ 1778. 4 fl. 30 kr. - Versuch eines kurzen Begriffes der
Universal=
geschichte, von J. v. W. 8. Wien 1778.
12 kr. - Leuthners (Joh. Nep.) praktische
Heilungs=
versuche der Milzdünste durch zerschiedenen
Gebrauch des gemeinen Wassers, 8. 45 kr. - A. B. C. Spiel mit illuminirten Kupfern,
nebst einem Lesebuch für Kinder, 8. Wien
1778. 45 kr.
- Schildernder Vergleich des Charakters der
en=
glischen und französischen Nation, von dem
gelehrten Herrn Abt le Blanc, in Briefen
entworfen, 3 Theile, 8. 2 fl. 15 kr. - Neueste Beschreibung aller Merkwürdigkeiten
von Wien, ein Handbuch für Fremde und
Jnländer, mit 26 Kupfern, 8. Wien 1779
1 fl. 30 kr. - Untersuchungen und Nachrichten von des
be=
rühmten Selzerwassers Bestandtheilen, Wir=
kungen, und richtigem Gebrauche dieses und
anderer Sauerbrunnen, 8. 30 kr.
Bey dem Universitätsbuchhändler Augustin
Ber=
nardi, dem hintern Thore der neuen
Kriegskanz=
ley gegen über sind nebst vielen andern, auch
folgende neue Bücher zu haben:
- Anecdotes germaniques, françoises, des beaux
Arts, italiennes, americaines, angloises,
des Républiques, auquelles en a joint la
Savoye, la Hongrie, & la Boheme, la
Genes, la Corfe, Venise, Malthe & la
Suisse, hollandoises & belgiques, espag-
noles & portugaises, la Suede, le Dane-
mark, la Pologne & la Russie, ecclesiasti-
ques, chinoises, siamoises, tonquinoises,
orientales, arabes & musulmanes & afri-
caines, 26 Tomes, 8. Paris 1769-75.
38 fl. - Bibliotheque pour les Enfans par J. A. Bruel,
Tome ade. 8. Dresde 1778. 30 kr. - — beyde Theile kosten 1 fl.
- Geographie universelle de Mr. Busching,
trad. de l'allemand, Tome 10. 11. & 12me,
8. Strasb. 1777-79. 6 fl. - — alle 12 Theile kosten 24. fl.
- Le Socrate rustique, ou Description de la
conduite économique & morale d'un pay-
san philosophe, trad. de l'allemand de
Mr. Hirzel, 2 Tomes, 8. Lausanne 1777.
3 fl. 12 kr. - Phil. Peter Schommartz, Predigten für den
frommen Landmann auf alle Sonn=und
Festtage des ganzen Jahres, nebst einem
Anhange einiger besondern Reden, 3 Thei=
le, gr. 8. Augsb. 1779. 4 fl. 15 kr. - P. Damian Grez heilsamer Unterricht von
Kreuz und Leiden, zur Nachfolge Jesu
Christi gottesfürchtigen Christen vorgetragen,
8. Augsb. 1778. 18 kr. - Anton Jägers, die in einer 10tägigen
Gemüths=
versammlung über die Pflichten ihres Stan=
des betrachtende Ordensperson, 8. Augsb.
1778. 45 kr. - Taschenbuch für die Liebhaber der Pferde, aus
dem Englischen, 8. Leipz. 1779. 21 kr. - Lukas Bochs, praktische Geometrie auf dem
Papier und Feld, mit 13 Kupf. 8. Augsb.
1778. 1 fl.
- D. John Gregory, Vorlesungen über die
Pflich=
ten und Eigenschaften eines Arztes, a. d.
Englischen, 8. Leipz. 1 fl. - Matth. von Schönberg, freundschaftliche
Er=
innerungen an einen jungen Menschen, der
itzt in die grosse Welt geht, 8. München
1778. 12 kr. - Lukas Bochs, Abhandlung über den Bau der
Wasserröhren von Holz und Steinen, mit
15 Kupfern 8. Augsb. 1779. 45 kr.
Bey die Gebrüder Doll, Buchhändler von
Preßburg sind im gegenwärtigen Jubilatemarkt
alhier in ihrer Hütte am Hofe nebst
Land=
karten, auch folgende Bücher zu haben:
- Weitenauer, Josue, die Richter und Ruth,
gr. 8. Augsb. 1779. 45 kr. - Schommarz, Predigten für den frommen
Land=
mann auf alle Sonn=und Festtage des Jah=
res, 3 Theil, 8. Augsb. 1779. 4 fl. 15 kr. - Briefe junger Fräuleins zum Zeitvertreib für
Kinder, 2ter Theil, 8. Leipz. 1779. 45 kr. - Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst erster
Theil, m. K. 4. Leipz. 1779. 5 fl. - Stetten, Kunst=Gewerb=und
Handwerksge=
schichte der Reichsstadt Augsburg, 8. Augs=
burg 1779. 2 fl. 30 kr. - Münzbeschreibung des gräflich und fürstlichen
Hauses Mansfeld, m. v. Kupf. 4. Nürnb.
1779. 4 fl. - Sammlung berühmter Medailleurs und
Münz=
meister, nebst ihren Zeichen, 4. Nürnberg
1778. 1 fl. 30 kr. - Merkwürdigkeit von Portugal, mit Anekdoten
neuerer Zeiten, 4 Stück, 8. Frankf. 1777.
1 fl. 20 kr. - Unterhaltung für Kinder und Kinderfreunde
2tes Bändchen, 8. Leipz. 1779. 30 kr. - Leben Carl des XII. Königs in Schweden, m.
viel. Münzen und Kupf. gr. fol. 1745. 28 fl. - Leben und Heldenthaten Prinz Eugeni v. Sa=
voyen, 6 Th. m. K. Nürnb. 8 fl. - Breviarum Romanum, cum Officiis
novissi-
mis Sanctorum. I Vol. 4 Campid. 1778. 6 fl. - —— Capucinorum, cum Officiis nov. ⟨flimis⟩,
I. Vol. 4. ibid. 1778. 6 fl. - Gellert, Briefe für junge Leute, nebst der
praktischen Abhandlung, 8. Frkf. 1771. 20 kr. - Democritus Ridens, sive Campus
Recrea-
tionum honestarum cum Exorcismo Me-
lancholiæ, 8. 1770. ⟨2⟩0 kr. - Angenehme Lektüre für Frauenzimmer, 9 Th.
8. Leipz. 1779. 6 fl. 45 kr. - Achenwahl, Staatsverfassung der vornehmsten
Reiche und Staaten im Grundrisse, gr. 8.
Göttingen 1768. 1 fl. 45 kr. - — Staatsklugheit nach ihren ersten
Grund=
sätzen, 8. das. 1774. 1 fl. 15 kr.