Nro. 29.
Wienerisches Diarium.
Mittwoch den 9. April 1777.
Sit mihi fas audita loqui.
Virgil.
Verlegt von den von Ghelenschen Erben in der Singerstrasse Nro. 931.
Maltha, den 13.
Hornung.
Man arbeitet hier an der
Ausrüstung eines
Kriegsschiffes, aus
wel=
chem viele Ordensritter, die sich zu dem
Generalordenskapitel eingefunden hatten,
theils nach Frankreich, theils nach
Spa=
nien zurückkehren werden.
Nachdem einige barbarische Raubschiffe
in den hiesigen Gewäßern
herumschwim=
men, so haben unsere Fregatten und
Galeotten Befehl erhalten, sie zu
ver=
treiben.
Dem Hrn. Caradeuc de la Chalotais,
Generalprokurator des Parlaments von
Bretagne, ist von dem Hrn. Großmeister,
dessen Vormunder er gewesen, das
An=
dachtskreuz zugeschickt worden.
Lisabon, den 4. März.
Jm grossen Saale des Pallasts, in
wel=
chem der kön. Leichnam öffentlich
ausgese=
tzet war, ist am 15. des vorigen
Mo=
nats das feyerliche Seelenamt von dem
Hrn. Patriarchen, unter Beystand aller
Prinzipalen, Monsignoren, und der
übri=
gen hohen Geistlichkeit unserer
Patria=
chalkirche gehalten, und Abends darauf
der entseelte Monarch mit der größten
Trauerpomp in die königliche Grufte zu
St. Vincenz versenket worden.
Wenn sich je die erhabene Seele des
portugiesischen Josephs geschildert hat,
so geschah dieses vorzüglich in den letzten
Erinnerungen, welche er der Königinn
seiner ältesten Tochter, und Nachfolgerinn
hinterlassen. Er ermahnet sie, ihre
Un=
terthanen wie ihre Kinder zu betrachten,
und solche mit einer landesmütterlichen
Güte zu beherrschen, sich nicht von dem
eiteln Glanze des Thrones blenden zu
lassen, ihre Frau Mutter, die
verwittib=
te Königinn, jederzeit zu ehren, ihren
durchlauchtigsten Schwestern aber mit
der zärtlichsten Freundschaft zu begegnen.
Er bath sein Volk um Vergebung, im
Fall er aus menschlicher Schwachheit,
von welcher auch die Fürsten nicht
be=
freyt sind, durch böse Rathgeber zu
ei=
nigen Bedrückungen verleitet worden
wäre. Er verodnete, daß nun alle
seine Schulden, sonderlich aber seine
Hofbedienten, welche viele Jahre
hin=
durch ihre Besoldung nur sehr unrichtig
erhielten, bis auf den letzten Heller
be=
zahlet werden sollen. Endlich befahl er,
alle Gefangene, die als angebliche Staats=
Verbrecher in Ketten sassen, unverzüglich
auf freyen Fuß zu stellen. Diesem zu
Folge wurden am 25. über 500
Perso=
nen von allerley Ständen befreyet, wor=
unter einige ganzer 24 Jahre lang
hat=
ten im Kerker schmachten müßen. Den
Bischof von Coimbra führte man mit
all seiner Würde gebührenden Anstand
aus dem Gefängnisse zu dem
Mitregen=
ten, D. Pedro, der ihn auf das
gnädig=
ste empfieng, welches dann bey dem
gan=
zen Publikum ein grosses Vergnügen
er=
weckte. Dieser Prälat hatte sich sein
bisheriges unglückliches Schicksal dadurch
zugezogen, weil er den eigennützigen
Un=
ternehmungen gewisser Minister des
vo=
rigen Königs Widerstand geleistet. Aehn=
liche Befehle sind auch nach unsern
Be=
sitzungen in andern Welttheilen zur
Be=
freyung vieler 100 in Verhaft sitzenden
Personen erlassen worden.
Madrid, den 11. März.
Die neue Königinn in Portugall,
Maria Francisca, hat dem hiesigen
Bot=
schafter dieser Krone die gewöhnlichen
Beglaubigungsschreiben zugesendet, wel=
che er in einer öffentlichen Audienz
un=
serm Monarchen zu überreichen, und von
demselben mit ganz besonderer Achtung
aufgenommen zu werden die Ehre
ge=
noß.
Mit königl. Erlaubniß verläßt der
Jnfant, D. Ludwig, nebst seiner
Ge=
mahlinn seinen bisherigen Aufenthalt,
und ziehet sich nach Cadalse, einen weit
angenehmern Ort.
Durch ein zu Corogna angelangtes
Packbot hat der Hof die Nachricht von
der glücklichen Anlangung der grossen
Flotte zu Buenos Ayres sammt wichtigen
Briefschaften von dem kommandirenden
General, D. Pedro Zevallos, erhalten.
Diese veranlasseten die
Zusammenberuf=
fung eines grossen Staatsraths, welchem
auch der Prinz von Asturien beywohnte.
Bald darauf gieng ein Kourier nach
Ka=
dix mit weiteren Verhaltungsbefehlen für
besagten General, die mittelst eines
aus=
serordentlichen Packbots demselben nach
Amerika überbracht werden sollen.
Venedig, den 15. Horn.
Der Rath der Zehen hat sich nicht
begnügt, den Frauenzimmern die
Be=
suchung der öffentlichen Koffeehäuser
außer der Marktzeit zu verbieten. Auch
die Patritier dörfen nicht daselbst
erschei=
nen, wenn sie nicht ihre
Magistraturs=
kleidung tragen. Dieses heißt nun eben
so viel als sie davon ausschließen, in=
dem bey der Sommerhitze eine solche
Tracht gar zu unbequem seyn würde.
Der k. k. Bothschafter bey hiesiger
Re=
publik, Hr. Graf von Durazzo, feyerte
das glorreicheste Namensfest Sr. Majest.
des Kaisers mit einer überaus
prächti=
gen musikalischen Akademie.
Rom den 22. März.
Das Generalkapitel des
Maltheseror=
dens hat zwar die abgefaßten Schlüsse
Sr. Heiligkeit zur Bestättigung eingereicht.
Ob aber solche schon erfolgt sey, ist noch
unbekannt. Die Hauptabsicht geht da=
hin, die Jnsel Maltha durch Anwerbung,
und stäter Erhaltung von 1200
auslän=
dischen Soldaten in bessere Sicherheit zu
setzen. Um nun die erfoderlichen Kosten
zu bestreiten, zugleich auch den
erschöpf=
ten Ordensschatz wieder anzufüllen, sol=
len die jährlichen Taxen der
Ordensprio=
raten; und Komthureyen ansehnlich
er=
höhet werden.
Se. Heiligkeit haben den P. del
Sig=
nore, regulirten Priester der
Krankendie=
ner aus ihrem hiesigen Hause der
heili=
gen Maria Magdalena zum Konsultor der
Kongregation des sogenannten Jndex, zu
ernennen geruhet.
Der junge Marchese Fogliani, Uren=
kel des gewesten Viceköniges in Sicilien,
starb neulich an den Folgen einer
Blat=
terkrankheit im hiesigen Klementinischen
Konvikte. Es ist zwar Nachricht vom Tode
des Königes in Portugall bereits hier
ein=
getroffen. Sr. Heiligkeit ist aber die
förm=
liche Eröfnung durch den Portugiesischen
Minister noch nicht geschehen.
Herr Advokat Fei hat als neuer
Ge=
schäftsträger des großherzogl. Toskani=
schen Hofes seine Beglaubigungsschreiben
dem heiligsten Vater jüngsthin überreicht.
Monsignor Palagalli, päbstl. Kommis=
sar bey der Gränzberichtigung zwischen
dem Kirchenstaat, und dem
Großherzog=
thum Toskana hat einen Kourier hieher
geschickt, von dessen Mitbringen nichts
kund geworden.
Florenz den 28. März.
Gestern haben Se. königl. Hoheit
un=
ter Begleitung Dero sämmtlichen
adeli=
chen Hofstaates, verschiedene Kirchen
be=
sucht, und den in dieser heiligen Zeit
ge=
wöhnlichen Andachtsübungen mit Dero
angestammten erbaulichsten Frommigkeit
beygewohnt.
Die Anatomischen Vorlesungen, wel=
che der Herr Professor Giannetti im
hie=
sigen Hofspitale hält, sind, nach
Zeug=
niß aller Kunstverständigen, untrügliche
Kennzeichen der ausgebreiteten
Kenntnis=
se dieses geschickten Mannes, welcher
mit seiner gründlichen Wissenschaft einen
überaus deutlichen Vortrag zum
ung=
meinen Nutzen seiner Zuhörer, verbindet.
Eine Engländische Kriegsfregatte, so
auf der Rheede zu Livorno vor Anker
lag, hat sich eilfertig unter Segel
bege=
ben, um auf einen in der Nähe
befind=
lichen Amerikanischen Kaper Jagd zu
ma=
chen.
Paris den 26. März.
Johann Franz Joseph von
Rochechou=
art, Kardinalpriester der heiligen
römi=
schen Kirche, zu welcher Würde er von
Klemens dem Dreyzehnten befördert
wor=
den, Bischof und Herzog von Laon, geist=
licher Pair von Frankreich, gewester
aus=
serordentlicher Bothschafter des Königes
bey dem heiligen Stuhle, Großalmo=
senpfleger der verstorbenen Königinn,
Kommandeur des heiligen Geistordens ist
am 20. dieses im 70. Jahre seines
Al=
ters gestorben.
Karl Baschi, Marquis von Aubais
ver=
ließ im 91. Jahre diese Zeitlichkeit.
Herr Noverre hat einen neuen
Schä=
ferballet unter dem Titel: Die listigen
Streiche der Liebe, gegeben. Lauter, un=
ausgesetzter Beyfall lohnte diesen grossen
Meister, der eben so geschickt den
Pin=
sel eines Albani, und eines Bouchers,
als des Carraches, und des le Brun
füh=
ren kann.
Niederträchtiger Handwerksneid, wel=
cher hier sowohl, als anderswo auf
fin=
steren Schleichwegen dem Genie nachstellt,
hatte seit der Ankunft des Herrn Piccini
allhier alles angewandt, um diesem
be=
rühmten Tonsetzer allen Muth zu
beneh=
men. Allein zu eben der Zeit, als man
ihm auf einer Seite allen möglichen
Ver=
druß zum voraus ankündigte, hat auf
der andern Seite das Publikum, welches
nichts als Talente, und neues
Vergnü=
gen begehrt, seinen Stücken die
schmei=
chelhaftesten Lobsprüche geschenkt.
Wenn ein Mann von Genie aufsteht,
so treffen gleich alle kleine Geister einen
Crutz, und Schutzbund gegen
densel=
ben. So geht es auch dem Ritter Gluck.
Ein kritischer Schwarm von angeblichen
Kennern bemühet sich in einer Menge
fliegender Blätter seine Werke zu
ta=
deln. So sehr aber die Franzosen für
ihren eigenen Geschmack eingenommen zu
seyn pflegen, so vereiniget dennoch ganz
Paris seine Stimme mit dem übrigen
Eu=
ropen, um die redende Musik, den
see=
lenvollen Ausdruck dieses
außerordentli=
chen Fremdlings zu bewundern. Wir
wol=
len bey dieser Gelegenheit unseren Lesern
eine zuverläßige Anekdote mittheilen. Ein
hiesiger grosser Herr, welcher nicht blos
ein Liebhaber der Tonkunst ist, sondern
auch die feinsten Annehmlichkeiten davon
kennt, hat unlängst den Fürsten von
Ar=
dore, der selbst ein treflicher Kompositor
ist, ihm aus Neapel dasjenige
musikali=
sche Werk zu überschicken, welches man
daselbst am meisten hochschätzte. Er
er=
hielt den Orpheus des Ritters Gluck.
Warschau, den 26. März.
Am verwichenen Freytage hat man
mit der Wienerpost Nachrichten von
Kon=
stantinopel erhalten. Die Briefe sind
vom 28. Hornung datirt, und melden
die glückliche Ankunft des Herrn von
Boscamp Jassopolski, Jnternuntius und
gevollmächtigten Ministers Sr. Majestät
des Königs und der Republique bey der
Ottomanischen Pforte, und daß solcher
am 12. dieses daselbst seinen öffentlichen
feyerlichen Einzug, und zwar mit
grö=
ßern
ßern Feyerlichkeiten als sonst gewöhnlich,
gehalten, und in die Vorstadt Pera,
wo alle Gesandten der europäischen
Mäch=
te wohnen, eingeführt worden. Den
andern Tag darauf hat der Herr
Ge=
sandte durch den Gesandschaftssekretair
dem Großvezier und den andern
Mini=
stern der Pforte seine Ankunft melden
lassen, und er erhielt den Tag darauf
von dem ersten Dolmetscher der Pforte
das Glückwünschungskompliment, wo=
bey man ihn zugleich von der
vollkom=
menen Freundschaft, und der
Bereitwillig=
keit des Hofes bey allem dem was bey
der Abhandlung der Affairen mit der
Pforte dienlich und nützlich seyn könnte,
versicherte, und daß man in Ansehung
seiner, diejenige Achtung beobachten
würde, die man jederzeit für die
Pohl=
nische Gesandten gehabt hat. Hierauf
schickte der Herr Gesandte seinen
Doll=
metscher mit einem dergleichen
Kompli=
ment zu allen auswärtigen Ministern,
welche, da sie ihm sogleich durch ihre
Dollmetscher zu seiner glücklichen Ankunft
Glück wünschen lassen, noch denselben
Tag die Visite bey ihm abgelegt. Durch
diese Nachricht ist das zeither hier
aus=
gestreuete Gerücht, als wenn dieser
Mi=
nister von der Pforte nicht angenommen,
sondern wieder nach Pohlen
zurückge=
schickt worden wäre, hinlänglich
wie=
derlegt.
Die am verwichenen Sonntage
gesche=
hene Einweihung der hiesigen neuen
re=
formirten Kirche ist sehr feyerlich
began=
gen worden. Die ganze sich hier
be=
findliche reformirte Gemeinde, hatte sich
in denen neben dieser Kirche sich
befind=
lichen Wohnungen eingefunden. Der
Geistliche wurde durch zwey andere
re=
formirte Geistliche, die man zu dieser
feyerlichen Handlung hatte anher
kom=
men lassen, in das Gotteshaus
gefüh=
ret, nach ihm kamen die Kirchen=Ael=
testen der reformirten Gemeinde, alsdenn
die Kirchen=Aeltesten der Evangelischen
Gemeinde, welche man dazu gebeten
hat=
te, und hernach die ganze hiesige
refor=
mirte Gemeinde. Als man in die Kirche
ge=
kommen war, so hielt einer von den
re=
formirten Kirchen=Aeltesten, (nämlich
der Herr Commißarius von Kahl aus
Lissa) eine Rede, und übergab dem Hrn.
Geistlichen dieses Gotteshaus; alsdenn
hielt der reformirte Geistliche eine Rede,
und legte sonderlich den Herren
Kir=
chen=Vorstehern verschiedene Punkte vor,
die sie ihm versprechen, und darüber den
Handschlag geben mußten; hierauf gieng
der Gottesdienst an, die Predigt war
gut ausgearbeitet, und das
Te Deum
laudamus
wurde unter Trompeten=und
Paukenschall auf das feyerlichste
abge=
sungen.
Am 7. dieses Monats haben Se. Maj.
der König auf Gutbefinden des
Conseil
permanent
ein anderweitiges Universal
an die königl. Städte in Pohlen und
Litthauen ergehen laßen, worinnen
ih=
nen gemeldet wird, wie nach dem
letz=
ten Reichstage von 1770. das Policey=
Departement bey dem immerwährenden
Rathe Macht und Gewalt haben soll,
die Rechnungen aller königl. Städte und
die jährlichen Einkünfte zu untersuchen,
und darauf zu sehen, daß solche zum
Beßten der Städte und zu einer guten
Policey angewendet werden; diese
Rech=
nungen sollen alle Jahre vor den
Staro=
sten bey Straffe von fünf hundert Mark
geschehen, und diese sollen alsdenn dem
Könige davon Bericht erstatten, damit
durch eine gute Verordnung das Beßte
der Städte befördert, und sie zu
größe=
rer Aufnahme gebracht werden können.
Durch die in diesem Universal
anbefoh=
lenen Punkte, (16 an der Zahl) kann
man viele wichtige Nachrichten erlangen,
und die Menge der Einwohner von
je=
dem Orte erfahren, so, daß man durch
eine genaue Beobachtung derselben sich
unstreitig viel Gutes für die Städte zu
versprechen hat.
Stade den 21 März.
Heute, Morgens, sind die nach
Ame=
rika bestimmten Braunschweigischen
Re=
krouten, von dem Obersten Faucit in
Empfang genommen, und, nachdem
solche beeidigt waren, sofort mit 3
hie=
sigen Schiffen nach Brunshaus
trans=
portirt, und daselbst auf die auf der
Elbe befindlichen zwey Englischen
Trans=
portschiffe, unter Kommando des
Haup=
manns Thomä, embarquiret worden,
um mit dem ersten günstigen Winde in
See zu gehen.
Berlin den 1. April
Den 29. März starb allhier Herr
Jo=
hann Heinrich Pott, der
Arzneygelahr=
heit Doktor, vieljähriger Lehrer der
Chy=
mie, und der königl. Akademie der
Wis=
senschaften Mitglied, im 85. Jahre
sei=
nes ruhmvollen Alters. Er war
unstrei=
tig einer der größten Chymisten seiner Zeit.
Könige und Fürsten würdigten ihn ihrer
Achtung: Gelehrte und Liebhaber der
Chy=
mie aus allen Gegenden von Europa
ha=
ben wegen seinen ausgebreiteten
bekann=
ten Wissenschaften sich Rathes bey ihm
erholt, in dessen Mittheilung er allemal
sehr willfährig und aufrichtig gewesen.
Von der Menge seiner Versuche zeigen
seine Schriften, und besonders die
Li=
thogeognosie, und es werden vielleicht
nur wenige Bücher in dieser Wissenschaft
zu nennen seyn, die er nicht mit Nutzen
gelesen, und excerpiret hat, worinn er
bis wenige Tage vor seinem Ende ganz
unermüdet war. Er hatte auch bey
sei=
nem hohen Alter den seltenen Vortheil,
auch die feinste Schrift ohne Brille lesen
zu können. Dabey war er ein Muster
der Mäßigkeit und Rechtschaffenheit.
Wien den 19. April.
Wegen den jüngsterfolgten Ableiben des
Königes von Portugall Majestät wurde
Sonntags den 6. dieses am allhiesigen
k. k. Hofe die Trauer auf 7 Wochen lang
angezogen, und zu diesem Ende
vorläu=
fig dessen allerhöchste Anordnung dem
ho=
hen Adel beyderley Geschlechts, mittels
gewöhnlicher Ansage, kund gemacht.
Den 7. dieses vertheidigte auf hiesiger
hohen Schule im grossen akademischen
Hörsaale in Gegenwart des
hochwürdi=
gen und hochgelehrten Herrn Stephan
von Rautenstrauch, des Königreichs
Bö=
heim infulirten Prälaten und Abten zu
Brrewniow und Braunau, k. k. Direktorn
der theologischen Fakultät, wie auch des
wohlehrwürdigen Hrn. Dekans, der k. k.
Examinatoren und anderer Mitglieder
die=
ser Fakultät sowohl, als auch anderer in
grosser Anzahl aus geistlich=und
weltli=
chen Ständen versammelten Zuhörern,
unter dem Vorsitze des Hrn. Joseph
Va=
lentin Eybels, der Rechten Doktors und
k. k. öffentlichen Lehrers des
Kirchenrech=
tes, die sämmtlichen Sätze dieses Rechtes
der ehrwürdige Hr. Karl Vollgruber,
Weltpriester und
pro SS. Theologiæ lau=
rea Candidatus
, und gleichwie dieser Hr.
Defendent dem hochgräfl. Traunischen
Hause seinen
titulum mensæ
zu
verdan=
ken hat, so hatte er auch die Ehre, die=
se seine öffentliche Handlung dem
hochge=
bohrnen Hrn. Hrn. Karl Emanuel des
h. r. R. Grafen von Abensperg und
Traun, Erbpanier beeder
Erzherzogthü=
mer Oestreichs ob und unter der Enns,
Mitherrn der Herrschaft Groß=Tapolcsan
in Hungarn, Jhrer k. k. ap. Maj. wirkl.
Kämmerer feyerlich zu widmen. Der
gu=
te Vortrag des Hrn. Defendenten und
die mannbare Entwicklung der ihme
ge=
machten Einwürfe waren ein öffentliches
Zeugniß einer gründlichen Wissenschaft
und der guten Folgen, welche zum
Nu=
tzen der Religion und des Staates, und
zur Ehre des Weltpriesterstandes aus
dergleichen Anwendung sich unfehlbar
ergeben müßen. Die Oppugnanten
wa=
ren der hochwürd. und gelehrte Hr. Mi=
chael Domfort,
SS. Theol. Doctor
, und
k. k. ordentlicher Lehrer der
Moraltheo=
logie, der gelehrte Hr. Jgnatz Pedrossy,
J. U. Doct
. und der gelehrte Hr. Franz
Zeiller,
J. U. Cand
. Das dabey unter
die Anwesende ausgetheilte schätzbare
Buch hat den Titel: Joseph Valentin
Eybels, Doktors der Rechten und k. k.
öffentlichen Lehrer auf der hohen
Schu=
le zu Wien neue Sammlung deutsch
ver=
faßte, wie auch in das Deutsche
über=
setzte auserlesene kleine Werk katholischer
Schriftsteller, die sich auf die ältesten
Kirchengesetze gründen, zur Verbreitung
der Lektur nützlicher Bücher erstes Stück
des hochwürdigsten Hrn. Anton Godeau
Bischofs zu Vener, Abhandlung von dem
Berufe zu dem geistlichen Stande aus
dem Französischen übersetzt.
Oeffentliche Anzeigen aus Hungarn
vermeiden mit vielen Nachdruck den
Ruhm, welchen sich Se. bischöfl. Gna=
den, Titl. Graf Berchthold, durch die
Tugend der Wohlthätigkeit zugezogen,
da derselbe nämlich einen Theil seines
Einkommens zur Versorgung 8 junger
Geistlichen freywillig verwenden läßt. —
Ein ähnliches Beyspiel wird auch an
dem W. E. W. Pfarrer Petrus Berke
zu Legern im Szaladerzomitat geschildert;
welcher den frommen Entschluß gefaßt,
mit seinem Vermögen der Armuth
bey=
zuspringen. Jn dieser Absicht ist ein
Haus erkauft worden, welches
vorzüg=
lich zur Wohnung der Armen seines
Kirchensprengels dienen soll. Um nun
die Einkünfte dieser Haushaltung auf
einen desto sicherern Fuß zu stellen, hat
der wohlthätige Pfarrer derselben eine
Mühle und einen Weinberg vermacht.
Aus dem Honterkomitat vernimmt
man die Klagen des Landmannes, wel=
che bey ihm der häufige Schnee
verur=
sacht, als wodurch das Vieh noch vor
dem Georgentag nicht wird auf die
Wei=
de getrieben werden können. Dieser
Um=
stand verdoppelt zugleich die Sorgen
wegen der noch nöthigen
Winterfutte=
rung. Ganz andere Nachrichten laufen
aus dem Pesther=und
Stuhlweißenbur=
gerkomitat, daß daselbst vor 14 Tagen
frühe um 5 Uhr grosse Gewitter
verspüh=
ret wurden; welches auch unweit
Stuhl=
weißenburg bey Muhr eingeschlagen hat.
Von Petrinia aus der kroatischen
Banal=
gränze erhalten wir unterm 23. März
1777 Folgendes:
Welche Folgen, die von allerhöchst
Jh=
rer kaiserl. königl. Majest. seit 3 Jahren
in hiesiger Gränze angelegte
Normalschu=
len bereits nach sich gezogen, davon
hat=
te man eine ganz entzuckende Probe
wahrzunehmen. Es wurde nämlich die
sämmtliche hiesige Jugend beyderley
Ge=
schlechts, in Gegenwart des hier
Lan=
deskommandirenden
Generalfeldmar=
schalls, und Bani Croatiä Hrn. Grafen
Franz von Nadast Excellenz, dann
sam=
mentlicher Herren Staabs=und
Oberof=
fiziers unter einem grossen Zulauf
ver=
schiedener Personen der öffentlichen
Prü=
fung ausgesetzet. Die Fertigkeit, wo=
mit selbe alle Aufgaben beantwortete, die
vorgezeigte Schriften, deren viele auch
von dem feinsten Druck kaum zu
unter=
scheiden waren, setzten jedermann in
Er=
staunen. Die kleinsten Kinder beyderley
Geschlechts wüßten über die verschiedene
Fragen der Christenlehre, zur äußersten
Bewunderung aller Anwesenden, fertig
zu antworten.
Es war das Portrait unserer grossen
Landesmonarchinn in der Schule
aufge=
stellt; unter welchem des
kommandiren=
den Hrn. Generals und Bani Excellenz
alle Kinder vor sich treten, und
ausfra=
gen ließen. Worauf nach vollendeter
Prüfung jeder Schüler und Schülerinn
nach ihrer Fähigkeit aus Handen Sr.
Excellenz mit einem Geschenke beehret
worden. Diesen Tag werden unsere
jun=
ge Kroaten dermaleinst mit grauen
Häup=
tern ihren Enkeln erzählen, und wer
hätte wohl vor 3 Jahren glauben
kön=
nen, daß in so kurzer Zeit die Jugend
der kroatischen Gränitzer in deutscher
Sprache geprüfet werden, Rechnungen
und Schriften vorlegen sollten, die
bey=
nahe allen Glauben übersteigen.
Nachdem auf allerhöchsten Befehl die
k. k. Bildergallerie unter der Aufsicht des
k. k. Galleriedirekteurs Herrn von Rosa
im Bellvedere in schönster Ordnung mit
Abtheilung einer jeden Kunstschule
her=
gestellt worden, so dienet hiemit allen
sowohl fremd=ankommend=als
einheimi=
schen Liebhabern zur Nachricht, daß
sol=
che künftighin alle Montage, Mittwoch,
und Freytage, und zwar Sommerszeit
Frühe von 8 bis 12=Nachmittags von
3 bis 7 Uhr, Winterszeit aber allein
Frü=
he von 9 bis 12=auch allenfalls 1 Uhr
gezeigt wird; diesemnach werden jene,
so verlangen werden, erwehnte kais. kön.
Gallerie zu sehen, es am Tage zuvor dem
im Bellvedere wohnenden Herrn
Gallerie=
direkteur von Rosa wissen lassen, damit
derselbe in Zeiten die hiezu benöthigten
Anstalten treffen könne. Sollte aber
Rei=
sende, von Distinktion, oder vom
ho=
hen Adel begehren, solche an einem
an=
dern außer diesen drey bestimmten Tägen
zu sehen, so wird solches ohne Anstand
geschehen können, wenn nur der
mehr=
erwähnte Galleriedirekteur hievon in
Zeiten benachrichtiget seyn wird.
Den 5. dieß ist in Brünn die Ziehung
der k. k. Lotterie vor sich gegangen, und
sind die Nri. 33, 78, 29, 61, und 75
mit vielen Ambi, Terni, und Extraten
gehoben worden.
Den 19. dieses wird allhier die
künf=
tige Ziehung geschehen.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.
Den 2. April. Jn der Stadt.
-
Die hoch und wohlgeb. Fr. Mar. Renata verwit.
Gräf. v. Morzin, im Kl. bey St. Lorenz, alt 70 J. -
Dem Wolfg. Thoma, burgl. Klampfermeist. s. K.
Jos. Nr. 248. im Currentg. alt 4. J. -
Theresia Häcklin, burgl. Schust. Wit. alt 76. J.
im Burgerspital.
Vor der Stadt.
-
Fr. Mar. An. Plankhin, k. k. Mauteinnehm. Wit.
in ih. H. Nr. 34. zu Mätzleinsd. alt 66. J. -
Dem Adam Napert, Universitätskupferstech. s. W.
Theresia, Nr. 242. in d. Leopoldst. alt 43. J. -
Dem Jakob Peller, burgl. Kuchelgärtn. s. K. Fer=
dinand, Nr. 57. in d. Rossau, alt 3. J. - Jos. Reger, Bedient. Nr. 86. zu Mariah. alt 36. J.
-
Dem Joh. Fahn, Schreib. s. K. Josepha, Nr. 163.
in d. Leopoldst. alt 2. J. -
Der Josepha Siglin, Schwerdtfeg. Wit. ih. K.
Anna, Nr. 10. auf d. Laimgrube, alt 7. J. -
Dem Jakob Dier, Standsetz. am Mehlmarkt, s.
K. Barb. Nr. 239. auf d. Landstr. alt 4. J. -
Dem Anton Schlecher, Schust. s. S. Franz, Nr.
128. am Neub. alt 21. J. -
Dem Ant. Spineder, vac. Kutsch. s. W. Magdal.
Nr. 11. zu Mariah. alt 37. J. -
Der Magdal. Behnin, Tagl. Wit. ih. K. Joseph,
Nr. 75. zu Gumpend. alt 3. J. -
Georg Fischer, Dragon. alt 32. J. im
Militar=
spit. zu Gumpend. - Philipp Lang, alt 77. J. in d. Vers. am Alsterb.
-
Marg. Baumgartnerin, Schust. Wit. alt 59. J.
im Contum. - Rosalia Putzin, led. alt 50. J. im Bäckenb.
- Summa 17. Personen, darunter 6. Kind
Den 3. April. Jn der Stadt.
-
Dem wohledlgeb. Hrn. Franz Xav. Mayrhofer v.
Grünbüchel, k. k. Univ. Kam. Zahlamts Kaßier,
-
s. Fräule Tö. Johanna, Nr. 892. im Kumpfg.
alt 3. J. -
Dem Hrn. Joh. Schascheck, burgl. Goldarbeit. s.
K. Barbara, Nr. 190. in d. Naglerg. alt 1. J. -
Mar. An. Zaunerin, gew. burgl. Tapetzier. Wit.
Nr. 624. dem Bischofhof gegenüber, alt 68. J. -
Dem Leopold Mann, burgl. Schustermeist. s. W
Mar. An. Nr. 1074. am neu. Markt, als 39. J.
Vor der Stadt.
-
Der wohlehrw. Hr. Jos. Ederegger, weltl. Priest.
alt 37. J. beym Barmherz. -
Dem Math. Auchter, burgl. Strümpfwirkermeist.
s. K. Tobias, Nr. 135. auf d. Neuwied. alt 3. J. -
Elisab. Fratasin, kais. Lauf. Wit. Nr. 263. auf d.
Neuwied. alt 74. J. -
Christoph Paußwein, gew. Brandweiner, Nr. 12.
am Himmelpfortgr. alt 64. J. -
Joh. Pobisch, Webergs. Nr. 15. am
Himmel=
pfortgr. alt 37. J. -
Paul Hausmaninger, Tagl. Nr. 75. zu
Gum=
pend. alt 58. J. -
Dem Simon Hierwarther, Tagl. s. K. Anna,
Nr. 58. zu Erdberg, alt 2. J. -
Jos. Holzgruber, Lehenkn. auf d. Hauptmaut, Nr.
221. auf d. Landstr. alt 56. J. -
Dem Sebast. Graiffena, Maurergs. s. W. Mar.
An. Nr. 145. am Neubau, alt 40. J. -
Anton Jaus, gew. Hofmeist. alt 76. J. im spon.
Spitalzimm. - Martin Neustädter, alt 76. J.
- Cath. Mayerin Wit. alt 72. J. beed. im Kaiserspit.
- Martin Pop, alt 84. J. im gr. Armenh.
- Summa 17. Personen, darunter 4. Kind.
Den 4. April. Jn der Stadt.
-
Dem wohledlgeb. Hrn. Aügustin Kurz, k. k. Hof=
kriegsbuchhalt. R⟨ait⟩rath, s. K. Paulina, Nr.
687. nächst d. roth. Thurn, alt 3. J. -
Hr. Joh. G. Englisch, k. k. Hauptmautamts Offic.
Nr. 474. am alt. Kienmarkt, alt 38. J.
Vor der Stadt.
-
Dem Math. Mildner, burgl. Schustermeist. s. K.
Theresia, Nr. 271. in d. Leopoldst. alt 9. J. -
Dem Math. Auchter, burgl. Strümpfwirkermeist.
s. K. Cath. Nr. 135. auf d. Neuwied. alt 2. J. -
An. Mar Huberin, Maur. Wit. Nr. 5. zu
Mätz=
leinsd. alt 84. J. -
Den Joh. Hopfgärtner, Tagl. s. K. Francisca,
Nr. 9. in d. Jägerzeil, alt 3. J. -
Fr. M. Elisab. Specialin, verehligte Lieuten, alt
65 J. beyn Elisabethin. - Theresia Weigln, Wit. alt 82. J.
-
Cath. Prandlin, led. alt 68. J. beede in d. Vers.
am Alsterb. - Jos. Mainz, S⟨trohkn⟩. alt 54. J.
- Joh. Pfosser, alt 76. J. im Contum.
- Summa 11. Personen, darunter 4. Kind.
Bey den Verlegern dieß Wienerischen
Diarium ist zu haben:
Gründlich=und wahrhafter Bericht
von dem wunderbarlichen Ursprung des
Marianischen Gnadenbildes, unter dem
Titel: Trösterinn der Betrübten, bey
den PP. Kapucinern am neuen Markt,
bey Gelegenheit der ersten
fünfzigjähri=
gen Jubelfeyer, zum Druck befördert,
und mit andächtigen Gebethern
vermeh=
ret, in 8. in Fälzel, 4 kr. überzogen,
7. kr. in steifen Deckel, 10. kr.
Bey nunmehr eintrettenden
zweyten Jahresquartal werden
abermal die Liebhaber dieses
Wienerischen Diariums, wie
auch des posttägigen Frag=und
Kundschaftbogens, um deren
ge=
wöhnliche Vorhineinbezahlung
ersucht, und dabey erinnert, daß
an Mittwoch und Samstag zur
Zeitungsausgebzeit Nachmittag
keine Bezahlung angenommen
wird, sondern solche außer dieser
Zeit geschehen muß; auch
wer=
den wieder neue Billets gegen
Aushändigung der alten
ausge=
theilt werden. Wenn jemand
das Diarium bestallungsweise
nehmen will, so haben sich die
hier in Wien Anwesende im
Zei=
tungskomptoir in der
Singer=
strasse in dem von Mannerischen
Hause Nro. 931, die
auswärti=
gen Liebhaber aber in dem
hie=
sigen k. k. Oberstpostamte
dieß=
falls anzumelden.
Bey Johann Thomas Edlen von Trattnern, k. k. Hofbuchdruckern
und Buchhändlern, in dem vorher sogenannten Freysinger=nunmehr von
Tratt=
nerischen Freyhof auf dem Graben, sind folgende Bücher um beygesetzte billige Preise zu haben.
No. XIV . Wien 1777.
-
Handbuch medicinisch und chirurgisches für
ange=
hende Wundärzte 8. 1. fl. 45 kr. -
Home (H.) Grundsätze der Kritik. 2. Theile gr.
8. 4. fl. -
Lewis (W.) physikalische chymische Abhandlungen
und Versuche zur Beförderung der Künste Hand=
werke, und Manufakturen. 2. Th. mit Kupfer.
8. 1. fl. 30 kr. -
Bohn (G. C.) wohlerfahrner Kaufmann, oder
umständliche Nachricht mit was für Waaren,
Münze, Maaße und Gewichte die vornehmste
Städte in Deutschland verkehren, und wie von
einen Ort auf den anderen gewechselt wird, nebst
einer ausführlichen Anweisung zum italianischen
Buchhalten der Kaufmännischen Briefwechsel,
gr. 8. Hamburg. 3 fl. 18 kr. -
Frauenzimmerlexicon (nutzbares galantes und
cu=
rieuses) worinnen alles, was ein Frauenzimmer
in der Hauswirthschaft, Kochkunst, Zuckerbecke=
rey, Kellerey wie auch in allen weiblichen Arbei=
ten und sonst im gemeinen Leben; ingleichen zur
Erleichterung ihrer Lektüre zu wissen nöthig hat
ꝛc. enthalten ist, gr. 8. Leipzig. 1773. 5 fl.
50. kr. -
Keil (C. H.) chirurgisches Handbüchlein, darin=
nen enthalten, wie alle Lehrbegierige Chirurgi
sich in allen und jeden Verwundungen, Scha=
den, und Operationen des menschlichen Leibes
verhalten sollen. 8. 45 kr. -
Tralles (Balthar. Lud.) de usu vesicantium in se=
bribus acutis ac speciatim in sananda pleuritide,
acuratius determinando commentatio. 8. maj.
1776. 45 kr. - Nicols moralische Versuche. 5. Th. 8. 5. fl.
-
Jacobi (A. F. E.) Meßkunst für Kinder von 8.
bis 12. Jahren. 8. 15. kr. -
Ovids Verwandlung durch
Mr. du Rier
mit
vie=
len Kupf. 8. 3 fl. 36 kr. - Die Werke des Horaz. 2. Th. 8. 1 fl. 24 kr.
-
Meyer (A.) wie soll ein junges Frauenzimmer sich
würdig bilden. 8. 20. kr. -
Linds (D. Abhandlung vom Scharbock 8. 1 fl.
30 kr.
-
Pomme Abhandlung von den historisch=und
hypo=
chondrischen Nerven=Krankheiten beider Geschlech=
ter. 8. 1 fl. -
Comedie le Caffée ou l’Ecossaises par Mr. Humer
traduit en Francois. gr. 12. 20 kr. -
— Calistheme ou le Philosophe amoureux gr. 12.
20 kr. -
— le Pere de Famille Comedie en cinq Actes &
en prose. gr. 12. 1 fl. -
Burri gründliche Anweisung in allen Arten der
venerischen Krankheiten und besondern Zufällen
sein eigner Arzt zu seyn. gr. 8. 1 fl. 15 kr. -
Bonnet (K. Abhandlung aus der Jnsektologie.
gr. 8. 1 fl. 24 kr. -
Der Arzt eine medicinische Wochenschrift von D.
J. A. Unzer. 12 Th. gr. 8. 9 fl. -
Weiß (F. W.) Entwurf einer Forstbotanik 1ter
Band mit Kupfer. gr 8. 1 fl. 30 kr. - Abrégé de l’Art d’Accoucher a l’Usage des Accou= cheur par Mr. Berdot 8. 1 fl.
- Regles de la bien seance ou la civilité qui se pra= tique parmi les honnettes Gens. 8. 40 kr.
- Les nouveau Secretaire de la Cour, ou Lettres Fa= milieres sur toutes fortes de sujets 8. 45 kr.
-
Pörner (D. C. W.) chymische Versuche und
Be=
merkungen zum Nutzen der Farbekunst. 3. Th.
gr 8. 4 fl. 15 kr. -
Oebschelwitz (L. W. F. v.) holländischer
Stall=
meister gr. 8. 1 fl. 15 kr. -
De la Lande Astronomisches Handbuch oder die
Sternkunst, in einem kurzen Lehrbegriff verfaßt
mit Kupfern. gr. 8. Leipzig. 1775. 3 fl.
30 kr. -
La civilité moderne
; oder die Höflichkeit der
heu=
tigen Welt, woraus man sehen kann, wie man
sich zu verhalten habe, damit man in dem Um=
gange mit artigen Leuten beliebt seyn möge.
Neue Auflage von Carl Mouton. 12. Hamb
1761. 1 fl. -
Bachs (Joh. Ernst) drey Sonaten für das
Cla=
vier und eine Violine. 2. Theile. Fol. 1775
2 fl. 15 kr.
-
Sammlung der besten und neuesten
Reisebeschrei=
bung 16ter Band. gr. 8 2 fl. -
Vogel P. Math. Leben und Sterben der Heiligen
Gottes auf alle und jede Tage der 12. Monate
des ganzen Jahrs ausgetheilet. 2. Theile. 4.
Band 1777 5 fl. 24 kr. -
Landwirthschaftlicher Unterricht eines Vaters an
seinen Sohn zur Verbesserung des Wohlstandes
der Mittelgattung von Landleuten, mit Anmer=
kungen von Johann Niem. 8. Breslau 1777.
27 kr. -
Erste Nahrung für den gesunden Menschenverstand.
8. Leipz. 15 kr. -
Gedichte meiner Gesinnungen; von dem Verfasser
der Gemälde der Tugend. 8. Dresden, 1776.
20 kr. -
Les Vies des femmes Illustres & célebres de la
France, par litiques, civiles, guerrieres & litté= raires, VII. Tomes. gr. 12. à Paris, 1773.
7 fl. -
Elemens du Calcul integral par les P. P. le Seur
& Jacquier II. Tomes. gr. 4. Parme. 1767.
12 fl. -
Elemens de l’Art vétérinaire precis anatomique du
Corps du Cheval à l’usage des Eleves des eco= les rovaies vètèrinaire, par Mr. Bourgelat. II.
Tomes gr. 8. Paris. 1769. 3 fl. -
Schirach (Gottl. Bened.) Biographie Kaiser Carls
VI. gr. 8. Halle. 1776. 1 fl. 12 kr. -
Tacitus (C. Cornel. Werke aus dem
lateini=
schen übersetzt und mit den nöthigsten Anmer=
kungen begleitet. 5ter 6ter Theil gr. 8. Halle.
1777. 54 kr. -
Der Londner Kaufmann oder Geschichte des Gr.
Barnwell. Aus dem Engl. 8. Leipzig. 1776.
12 kr. -
Hirschfelds (C. C. L.) Landleben. 3te Auflage.
8. Frankf. 1776. 40 kr. -
Böhm (Andr.) gründliche Anleitung zur
Kriegs=
baukunst 1ter Theil von Festungen, oder be=
ständigen Hauptkriegsgebäuden, worinnen die Re=
geln enthalten sind wornach die innere und äus=
sere Werke ꝛc. anzugehen, zu zeichnen, zu be=
rechnen und aufzubauen. gr. 4. Frankf. 1776.
6 fl. -
Naulin (Joseph) Betrachtungen aus der
Arz=
neykunst, worinnen man Anmerkungen findet,
die das Vorurtheil, so man von den Gebrauch
der Milch in der Schwindsucht hat, zu bestrei=
ten suchen. 8. Preßburg 1776. 54 kr.
-
Kurgefaßte Erdbeschreibung für die Anfänger, mit
einem Anhange vom Gebrauch des Globus und
einer chronologischen Beschreibung den hohen Erz=
stifts Salzburg. 8. 1776. 45 kr. -
Brauns (Heinrich.) Anleitung zur deutschen
Sprachkunst, nach dem neuen Handbuche zum
Gebrauche der niedern lateinischen Schulen. 8.
Salzburg. 1776. 25 kr. -
Handbuch medicinisch=chirurgisches für angehende
Wundärzte und andere Liebhaber der Arzney=
wissenschaft. Aus dem Engl. gr. 8. Frankfurt.
1774. 1 fl. 45 kr. -
Lettres sur la Mineralogie & sur divers autres ob=
jets de l’histoire naturelle de l’Italie par Mr. de
Dietrich. gr. 8. 1 fl. 45 kr. -
La nouvelle Pamela, ou les veritables memoires de
Maria 2. Tomes. 8. 1 fl. 15 kr. -
Les premiers Traits de l’Erudition universelle, ou
analyse abregée de toutes les sciences des beaux
Arts & des belles Lettres par Mr. le Baron de
Bielfeld. 3. Tom. gr. 8. 4 fl. -
Celiane ou lés Amans seduits par leur vertus. 8.
30 kr. -
Supplementum Codicis Austriaci
, oder chronologische
Sammlung aller vom 20. October. 1740. als
vom Anbeginn der angetretenen glorreichesten Re=
gierung der allerdurch lauchtigst großmächtigsten
Römischen Kaiserinn Maria Theresia, bis letzten
December 1770. in Publicis Politicis, & Com= mercialibus , und zum Theile auch Institutionibus ,
dann kameral=und militarwesen erlassenen Ge=
neralien, Patenten, Satzordnungen, Rescripten,
Resolutionen, dann landesobrigkeitliche Edikten,
Mandaten und Dekreten, so viel solche das Erz=
herzogthum Oesterreich, unter=und ob der Ens
betreffen, zur allgemeinen Wissenschaft und Nu=
tzen, mit besondern Fleiße auf allerhöchstem Be=
fehl zusammengetragen 5. u. 6. Th. Fol. 1777.
auf Druckpappier, 20 fl. - — ebendasselbe auf Schreibpappier, 24 fl.
-
Thournesurt (V. v.) Beschreibung einer Reise nach
der Levante mit Kupf. gr. 8. 3 fl. -
Hamberger (G. C.) kurze Nachricht von den
vor=
nehmsten Schriftstellern. 2. Th. gr. 8. 5 fl. -
— gelehrtes Deutschland, oder
Lexicon
der
jetz=
lebenden deutschen Schriftstellern. gr. 8. 3 fl. -
Neue Kriegs=Bibliothek. 4tes Stück. gr. 8. 1 fl.
30 kr. -
Unterredung Emiliens mit ihrer Mutter, aus den
französischen 8. 1776. 34 kr.
Nachricht.
Zu Dornbach wird hiemit ein geraumer,
wohlgebauter Hof von zwey Stockwerken,
samt einem Obst=und Grasgarten, nicht
minder Stallungen auf 16 Pferde, und 8
Stück Hornvieh, nebst einigen Zinszimmern
zum Verkaufe angetragen, weswegen man
sich in der Stift Schottischen Amtskanzley
zu melden hat. Der dauerhafte Bestand
die=
ses Hauses, seine angenehme und bequeme
Lage und innerliche Eintheilung werden es
je=
den Kaufliebhaber hoffentlich selbst bestens
an=
empfehlen.
Nachricht.
Zu Dornbach wird hiemit ein geraumer,
wohlgebauter Hof von zwey Stockwerken,
samt einem Obst=und Grasgarten, nicht
minder Stallungen auf 16 Pferde, und 8
Stück Hornvieh, nebst einigen Zinszimmern
zum Verkaufe angetragen, weswegen man
sich in der Stift Schottischen Amtskanzley
zu melden hat. Der dauerhafte Bestand
die=
ses Hauses, seine angenehme und bequeme
Lage und innerliche Eintheilung werden es
je=
den Kaufliebhaber hoffentlich selbst bestens
an=
empfehlen.
Nachricht.
Von der k. k. N. Oe. Regierung wird anmit zu wissen gemacht, daß den 15.
künftigen Monats April, und die folgende Täge, nachstehende Weine des
ehemaligen Jesuitenordens, in dem Gebäude des vorigen
Collegii Academici,
im ersten Stock, vor einer eigends hierzu niedergesetzten Commißion, von Faß zu
Faß, Steigerungsweis werden ausgeruffen, und den meistbiethenden, mit, oder
ohne Faß, gegen alsogleich zu leistender baaren Bezahlung verkaufet werden:
unterdessen können doch auch jene Kauflustige, welche an derley Weinen, den
ganzen zum Verkauf bestimmten Vorrath, oder einen grossen Theil hiervon, aus=
ser sothaner
Licitation
an sich zu bringen gedächten, sich schon von nun an
hie=
rumen in besagten Orte, in der k. k. Wirtschafts
Dierections
=Kanzley
anmel=
den, wo alsdann von gedachter
Commission
mit ihnen, beschaffenen Umständen
nach, der Kauf ohne weiters geschlossen werden wird.
Wien den 7. Februar 1777.
2 | 1718 | Maurer | 18 |
10 | 1750 | Maurer | 160 |
31 | 1727 | Maurer | 20 |
35 | 1728 | St. Georger | 15 |
36 | 1746 | Maurer | 15 |
46 | 1746 | Grinzinger | 9 |
47 | 1728 | St. Georger | 22 |
49 | 1735 | St. Georger | 22 |
2 | 1760 | Maurer | 250 |
4 | 1772 | Maurer | 290 |
5 | 1746 | Maurer | 250 |
6 | 1760 | Maurer | 178 |
8 | 1760 | Maurer | 356 |
10 | 1746 | Maurer | 32 |
12 | 1762 | Oedenburger | 12 |
des | | | tung
Fußes | | Jm alt Seminarikeller. | des
| | | Faßes
1 | 1760 | Maurer | 130 |
2 | 1761 | Maurer | 107 |
3 | 1761 | Ottakriner | 76 |
Jm alt Oberkeller. | |||
4 | .... | Vermischt | 37 |
12 | 1761 | St. Georger | 60 |
23 | 1760 | Grinzinger | 73 |
26 | 1746 | Grinzinger | 50 |
27 | 1744 | Enzerstorfer | 53 |
29 | 1720 | Enzerstorfer | 39 |
31 | 1760 | Brunner | 54 |
32 | 1744 | Enzerstorfer | 52 |
36 | 1761 | Peterstorfer | 50 |
37 | 1731 | Enzerstorfer | 49 |
38 | .... | Vermischt | 48 |
41 | 1761 | Brunner | 42 |
42 | 1750 | Maurer | 42 |
43 | 1761 | St. Georger | 44 |
45 | 1761 | Maurer | 62 |
53 | 1749 | Kreuzer und St. Georger | 58 |
Jm neu Unterkeller. | |||
2 | 1⟨7⟩61 | Maurer | 162 |
3 | 1761 | Maurer | 200 |
6 | 1737 | Maurer | 68 |
14 | 1746 | Maurer | 100 |
17 | 1688 | Maurer | 11 |
18 | 1718 | Brunner | 11 |
19 | 1746 | Grinzinger | 13 |
21 | 1737 | Maurer | 38 |
24 | 1749 | Maurer | 28 |
25 | 1746 | Grinzinger | 28 |
Jm neu Oberkeller. | |||
1 | 1772 | St. Georger | 51 |
2 | 1766 | St. Georger | 49 |
3 | 1772 | St. Georger | 52 |
9 | 1747 | Maurer | 49 |
des | | | tung
Faßes. | | | des
| | | Faßes.
Nachricht.
Von der kaiserl. königl. N. Oe. Regierung wird hierdurch dem Publikum
be=
kannt gemachet, daß mit dem künftigen 1ten May der Sommer=Schulkurs in
der hiesigen Normalschule, in den drey Hauptschulen, der Josephstadt, auf
der Wieden, und in der Hungargassen, wie auch in den fünf deutschen
Stadt=
schulen, dann in den Leopoldstädter=Schulen vorschriftsmäßig anfangen wird.
Die gleicherwähnten Trivial=Stadt=und Leopoldstädter=Schulen
wer=
den von dieser Zeit an auf eben den Fuß, wie die untern zwo Klassen der
Normal=und Hauptschulen werden gehalten, mithin daselbst alles gelehret
werden, was in diesen letzteren gelehret wird: daher haben diejenigen, wel=
che von einem Theile der Stadt in den andern ziehen, die Bequemlichkeit,
daß ihre Kinder in einer ihnen alsdann am nächsten gelegenen Schule eben
das werden fortsetzen können, was sie vor Aenderung der Wohnung in einer
andern Schule angefangen haben. Bey dieser Anstalt geht es nicht an, daß
die Kinder währendem Kurse zu einer den Aeltern beliebigen Zeit die Schule
zu besuchen anfangen, sondern es müssen diejenigen, welche ihre Kinder in
eine der Stadt=oder Leopoldstadt=Schulen schicken wollen, vor dem 1ten May
und 1ten November bey dem Schulmeister, dem sie ihre Kinder anvertrauen,
sich melden, die Kinder ordentlich einschreiben lassen, und sie mit den
vorge=
schriebenen Büchern versehen: wie dann allen Schulmeistern auf das
schär=
feste verboten ist, ein Kind, welches sich außer der Zeit des anfangenden
Kur=
ses meldet, anzunehmen.
Die Armen aber haben sich mit dem Zeugnisse ihrer Armuth bey der
Direktion der Normalschule, wie es sonst geschehen ist, vor den
obengedach=
ten Terminen, und zwar den 27. und 28. April oder October früh von 10
bis 11 Uhr zu melden: wo sodann wegen ihrer unentgeltlichen Aufnahme und
wegen Versehung derselben mit den Lehrbüchern das Nöthige wird verfüget
werden.
Damit auch angesehene Aeltern kein Bedenken tragen därfen den
öf=
fentlichen Unterricht für ihre Jugend zu nutzen, ist von Seite der
Normal=
schule die Vorkehrung gemachet worden, daß daselbst künftig keine Kinder
aufgenommen, oder gelitten werden, welche entweder durch ihre Unsauberkeit
Eckel und Unbequemlichkeit verursachen, oder durch ungesittetes Bezeigen
andern gefährlich oder anstößig seyn können. Außer den gewöhnlichen
Lehr=
stunden wird auch am 1ten May abermal sowohl in der Normalschule über die
Kunst zu katechisiren, als auch daselbst und in den Eingangs bemerkten drey
hiesigen Hauptschulen für diejenigen, welche sich zu Hausinstruktoren wollen
unterrichten lassen, ein neuer Kurs anfangen, und täglich um 11 Uhr in
den gewöhnlichen Hörsälen gehalten werden.
Wien den 9ten April 1777.
Nachricht.
Johann Lehner, ein Bildhauergesell, der
nach langwierigen Nachfragen nicht kann
aus=
findig gemacht werden, wird hiemit erinnert,
daß er eine Summe Geldes von etlich hundert
Gulden zu erheben, und sich deshalb innerhalb
einer halben Jahresfrist bey dem dermaligen
Herrn Pfarrer zu Bertholsdorf in N. Oe. um
die weitere Auskunft mit Beybringung seines
rechtmäßigen Taufscheins und hinlänglichen
Le=
gitimirung anzumelden habe. Wien den 11.
März 1777.
Jn der obern Schenkenstrasse im Exc. Graf
Traunischen Haus Nr. 54 stehen extra schöne
Pferde, Hengsten, als 2 kastanienbraune, 8
Jahr alt und 17 Faust hoh, zum Einspannen,
oder in jedem Gestütte als Bescheller zu
ge=
brauchen; dann 2 Lichtbraun, auf englisch
ge=
stützt, einer 4 Jahr, 15 Faust, der andere 5
Jahr, 16 Faust hoh, man kann sie auch zum
Einspannen abrichten; und ein schwarzbraune
Hengstfollen, 4 Jahr, 14 Faust hoh, so von
einem spanischen Hengsten ist, zu verkaufen.
Man stehet für alle Mängel gut, können
täg=
lich gesehen werden, und ist sich beym
Haus=
meister deshalb zu erkundigen.
Jn der Stadt bey den P. P. Augustinern
gegenüber, im gräfl. Rosenbergischen Hause
Nro. 1131. ist ein Pirutsch um billigen Preis
zu verkaufen, und sich deswegen alldort
an=
zufragen.
Jn der Leopoldstadt über die Schlagbrucken
linkerhand an der Donau gegen den
Augar=
ten Nr. 49 ist ein Garten samt hiezu
gehöri=
gen Saal und Wohnung täglich zu verlassen,
und sich des mehrern alda anzumelden.
Ausser dem Kärntnerthore nächst dem obern
Belvedeur in der Heugasse Nro. 347 ist ein
grosser Garten, worinn ein Lusthaus, samt
ei=
ner grossen Wohnung von 18 groß und kleinen
Zimmern, einer groß und kleinen Kuchel, einer
Speis, Keller, Holzgewölb, Stallung auf 8
Pferde, Schupfen auf 2 Wägen, Heu=und
Haberboden, zu verlassen, und sich deshalb
al=
da beym Hausmeister anzumelden.
Zu Mariahilf unweit des blauen Bocks im
ehmals Cranzfeld=nunmehr freyherrl. v. Hall=
bergischen Haus Nr. 49 ist im ersten Stock
eine Wohnung, bestehend in 6 Zimmern auf
die Strasse, 3 Zimmern im Hof, samt
Ku=
chel, Holzgewölb und Boden, Stallung auf
4 Pferde, auf 3 Wägen gesperrte Schupfen,
und einen grossen Keller, mit oder ohne
Gar=
ten täglich zu verlassen, und sich deshalb alda
beym Hausmeister anzumelden.
Jn der obern Alstergasse ist das
Scheiblaue=
rische Gebäude und grosse schöne Garten Nr.
17. worinn im ersten Stock 10 meublirte
Zim=
mer, 1 Saal und Kuchel; dann zu ebner
Er=
de 1 Sallaterrena, und 1 grosses
Bedienten=
zimmer, samt Hauptkuchel mit Back=und
Wind=
öfen, auch Kuchelzimmer, Keller, Eisgrube,
auf 17 Pferd Stallung samt Zugehör und
Wa=
genschupfen, nebst unvergleichlichen Prospekt
und sehr gutem frischen Wasser, zu verlassen;
wer dieses bestehen will, kann sich allda
an=
melden.
Zu Ottokrin nächst Herrnals ist ein Haus
durchaus meublirt, bestehend in einem Saal,
6 Zimmer, und Hauskapelle, dann im ersten
Stock ein Zimmer für Bediente und eines für
die Dienstmägde, eine Speis, gegen den
Gar=
ten 1 Billardzimmer, und extra ein Zimmer
nebst einer Kuchel, dann grossen Garten mit
Alleen, zu Ende desselben ein Bavillion mit
schönsten Prospekt, nebst Wagenschupfen auf 4
Wägen, Stallung auf 6 Pferde und aller
Zu=
gehör, diesen Sommer oder das gantze Jahr
hindurch zu verlassen, und sich deshalb in der
Wollzeile im Graf Bergischen Haus Nr. 813
im 2ten anzumelden.
Ein Stunde von Wien an der
Laxenburger=
strasse in Hünersdorf ist eine Wohnung von 7
meublirten Zimmern, einen Speissaal, grossen
Kuchel, Speis, Keller, Stallung auf 6 Pferd,
und Wagenschupfen, auch mit Spaziergang im
Garten auf künftigen Georgi zu verlassen, und
haben sich die Liebhaber deshalb am Neubau
im gräfl. Andlerischen Gartenhaus Nr. 146 bey
dem Herrn Jnspektor daselbst zu erkundigen.
Zu Rodaun ist die nächst dem Baadhaus
liegende Behausung, bestehend aus 12
mobi=
lirten=dann einem Billardzimmer, 2 Kuchel,
2 Kellern, 1 Eisgrube, 2 Stallungen, nebst
einem skarpirten Obstgarten, in Bestand zu
verlassen, und sich deshalb im Mölkerhof Nr.
96 bey Frau Edlen v. Mayerspach anzumelden.
Zu Brunn am Gebirge bey Enzersdorf ist
das Haus Nr. 13, der Gattingerhof genannt,
bestehend in 11 Zimmern, einer grossen und
kleinen Kuchel, Keller, Speis=und
Holzge=
wölbe, 1 Küh=und 1 Pferdstall auf 4 Pfer=
de, nebst 1 kleinen Garten, grossen Stadel
mit doppeltem Boden, dann 1 Hünergärtel und
Taubenkobel, alltäglich um billigen Preis zu
verkaufen, oder zu vemiethen; wer dazu
Be=
lieben trägt, hat sich bey dem daselbst
woh=
nenden Marktschreiber anzumelden.
Diesen Sommer durch ist die sogenannte grüne
Mühl bey Draiskirchen, bestehend in 8
meub=
lirten Zimmern, einer Hauskapelle, Herrschafts=
kuchel, Stallung, Keller, dann 2 Gärten mit
Obstbäumen, zu verlassen, und sich deshalb am
hohen Markt in der rothen Krebsapotheke im
alten Stock vorneheraus anzufragen.
Des Philipp Jakob Strauß sel. Bildhauers=
gerechtigkeit zu Grätz in Steyermarkt ist bis
letzten May 1777. samt allzugehörigen
Werk=
zeug, wie auch vorfindigen Holz, Stämmer,
Modeller, Reißbücher, dann einig verfertigter
Arbeit, bestehend in Kindeln, Zieraten, Leuch=
ter, Crucifixer ꝛc. zu verkaufen; wer nun
hie=
zu ein Belieben trägt, kann sich hierwegen bey
Frau Maria Anna Straubin, verwittibten
Bildhauerin in eigener Behausung in Grätz
nächst den Weißeggerhof anmelden.
Von der gräfl. Exc. Schönbornischen
Amts=
kanzley der Herrschaft Schönborn wird hiemit
zu vernehmen gegeben: wasmassen der Michael
Panschab und Theresia dessen Ehewirthin ihr
in dem Markt Göllersdorf V. U. M. B. in=
habend mit hinlänglichen Zimmern und
Stal=
lungen versehenes Gastwirthshaus an der
Pra=
ger=oder Znaymerpoststrasse gelegen, samt den
dabey befindlichen Ueberländgarten, Keller und
Jnleutwohnungen freywillig zu verkaufen
ge=
sinnt sind, auch zu solchem Ende die
herrschaft=
liche Bewilligung angesucht, und erhalten
ha=
ben; wer demnach bemeldtes Gastwirthshaus,
außer welchem in dem Markt Göllersdorf kein
berechtigtes vorhanden ist, käuflich an sich zu
bringen gedenkt, kann sich deswegen und um
das weitere zu vernehmen, in obgedachter
Amts=
kanzley alltäglich anmelden.
Den 10. April und folgende Täge werden
in der Schulerstrasse im Martinellischen Hause
Nr. 824 den Piaristen gegen über im 3ten
Stock verschiedene Mobilien und
Hausgeräth=
schaften, als Spalier, Soffen, Sessel, Tische,
fournirte Kasten, Luster, Spiegel, groß und
kleine Penduluhren, Porcellain, Nippes, Manns=
kleidungen, Kuchelgeräthschaften, Bettgewand,
Bettstellen und anders Holzwerk, dann Zinn,
Kupfer und Messinggeschirr, um die
gewöhnli=
chen Stunden licitando verkauft.
Den 11. und 12. April vormittag von 9 bis
12, und nachmittag von 3 bis 6 Uhr werden
im Salvatorgässel im grossen Carmeliterhaus
Nr. 456 auf der Hauptstiege im ersten Stock,
gute grosse Perl, Granaten, goldene Ringe,
Silber, silberne Sack=dann Stock=und
Henk=
uhren, die 8 Tag geben, Mannskleider, Spie=
gel, Luster, Soffen, Sessel, Altarkästen, Bil=
der, Betschämel, harte Tische, eingelegte
Ver=
stätte, Henk=Aufsatz=und Schubladkästen, ein
Gewölbschild, ein Gewichtbrater, und andere
Geräthschaften den Meistbietenden verkauft.
Den 14. April werden auf der hohen Brücke
in den 7 Schwerdtern Nr. 398 im 2ten Stock
etwas Silber, ungarische Säbel, silberne
Sack=
uhren, gold=und silberbordirt=gestickt=glatte,
zeugene und tüchene ungarische Mannskleider,
verschiedene gemalene Spalier, Soffen, Sessel,
Spiegel, Luster, gemalene Bilder von guten
Meistern, Tische, Kästen, eine grosse Flüge,
Geigen und Flauten, etwas Kuchelgeschirr und
verschiedene Geräthschaften, nebst einen Wagen
und ein paar schön braunen Pferden; dann den
15. darauf über 300 Stück sauber eingebunden
in verschiedenen Sprachen und Wissenschaften
bestehende Bücher, wovon der Catalog in der
v. Ghelenschen Buchhandlung in der
Singer=
strasse Nr. 931 gratis ausgegeben wird, vor=
mittag von 9 bis 12, und nachmittag von 3
bis 6 Uhr licitando verkauft.
Auf Verordnung eines hochw. erzbischöflich
wienerischen Konsistoriums werden den 15. dies
in dem Pfarrhof zu Tribuswinkel, vormittag
von 9 bis 12, und nachmittag von 3 bis 6
Uhr verschiedene Verlassenschaftsfahrnisse, als
Leinwäsch, Bettgewand, Tische, Kästen, Ses=
sel, Kuchelgeschier, 150 Eimer
Oesterreicher=
wein von den Jahren 1773, 1774, 1775,
und 1776, dann Keller und Preßeinrichtung,
3 Kühe und ein Kallesch, den Meistbietenden
käuflich hindangegeben.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es seye über die schon ehedessen angeordnete
Licitationstagsatzungen verwilliget worden, das
Wilkenhausische, auf der Landstrasse liegende
Haus abermal öffentlich auszufeilen, und an den
Meistbietenden zu verkaufen. Da nun zu
die=
sem Ende, der 16. April d. J. bestimmet ist.
So haben diejenige, welche das gedachte Haus
zu kaufen willens sind, an dem bestimmten
Tag, oder da wir anderer Verhindernissen
halber diesen Tag nicht zu Rath sässen, den
nächst darauf folgenden Rathstag fruh um 8
Uhr vor uns zu erscheinen, und sich bey
un=
serm und gemeiner Stadt Grundbuch durch den
geleisteter andrer Sicherheit bereits erfolgt
wor=
den. Allein dieses Recepisse sey in Verstoß
gerathen, und habe alles mühsamen
Nachsu=
chens und Nachforschens unerachtet bis anher
nicht hat ausfindig gemacht werden können; es
bleibe demnach nichts anders übrig als infolge
des von der dermaligen
Tabackpachtungskom=
pagnie gemachten Ansinnens die Amortisirung
des über gedachtes Kautionskapital
ausgestell=
ten Recepisse mit dem Anhang anzusuchen,
daß, wenn sich in Zeit von 1 Jahr 6 Wochen
und 3 Täg niemand meldete, oder seine etwa
zu haben vermeinende Sprüche darzuthun nicht
vermögend wäre, dem Jnhaber dieses
Recepis=
se das ewige Stillschweigen auferlegt, mithin
erwehntes Recepisse für annullirt, kaßirt und
amortisirt gehalten seyn, folglich der
Taback=
pachtungskompagnie auf das noch wirklich
in=
liegende Quantum ein neues ausgestellt
wer=
den soll; bate daher in Ausfertigung des
dies=
fälligen Amortisationsedikts zu gewilligen, und
dessentwegen das gehörige zu verfügen; gleich=
wie nun in des Supplikantens billiges
Anlan=
gen von Rechtswegen dergestalt gewilligt
wor=
den, daß, wenn binnen 1 Jahr, 6 Wochen und
3 Täg von Zeit der Affigirung dieses Edikts
anzurechnen, sich niemand zu obigen in
Ver=
stoß gerathenen Recepisse rechtlich legitimiren
oder solches in Original produciren wurde, sel=
bes alsdann für null und nichtig gehalten, folg=
sam nach Verfließung vorbesagten Termins der
dermaligen k. k. Tabackpachtungskompagnie ein
neues Recepisse auf obberührte Summe
ausge=
fertigt, und zugestellt werden soll.
Von der k. k. Zollgefällenadministration im
Erzherzogthum Oesterreich unter und ob der
Enns wird hiemit zu wissen gemacht: es seyen
in der Nacht vom 9. Nov. 1776 am
Maria=
hilferlinienmautposto zwo Kaleschen angehalten,
darinn 2 Stück pr. 96 1 / 4 Stab
Seidenmol=
ton, 23 Stück Ettamises, 29 Stück schmale
wollene Kamelotte mit
filo d’angora
, und 14
Stück dergleichen breite zusammen im
Schä=
tzungswerthe pr. 3011 fl. 15 kr. vorgefunden,
und als ausländische Erzeugnisse wegen
erman=
gelter Legitimation der geleisteten Verzollung
angehalten worden; da nun aber der
eigentli=
che Eigenthümer dieser Waaren derzeit
legali=
ter nicht bekannt ist; als wird ihm
unbekann=
ten Eigenthümer obiger Waaren hiemit
aufge=
tragen, daß derselbe den 25. Juni d. J. früh
um 9 Uhr bey dieser k. k. Zollgefällenadmini=
stration, entweder persönlich, oder durch
ge=
nugsam bevollmächtigte Gewaltträger
alsoge=
wiß erscheinen soll, wie im widrigen
obgedach=
te in Beschlag genommene Waaren in
Con=
tamaciam in Commissum
gesprochen, sodann
den Meistbietenden veräußert, der hiefür
ein=
gelöste Betrag kontrebandmäßig vertheilet und
verrechnet, dem diesfälligen Eigenthümer aber
das ewige Stillschweigen auferlegt werden soll.
Jn der von Ghelenschen Buchhandlung
in der Singerstrasse dem St. Stephansthor über im v. Mannerischen Hause Nr. 931
sind nebst vielen andern Büchern, Landkarten und Kupferstichen,
auch folgende zu haben:
-
Kögel, Georg Joseph
de Waldenutzy
, k. k. Hofrath, und wirkl. Generalauditorlieutenants,
sowohl denen Civil=als Militärpersonen höchst nützliche praktische Abhandlung deren in öster=
reichischen Kriegsgerichten vorfallenden bürger=und peinlichen Rechtsentscheidungen, eingerich=
tet nach den k. k. neuen Kriegsartikeln und Reglementen, dann peinlicher Gerichtsordnung und
Civilgesetzen, nebst 2 Anhängen, samt 4 Registern, 2 Th. sol. Preßburg 1772 — 74. 8 fl. - Vita Ignatii Koller de Nagy=Manya, Vesprimensis Episcopi, Poson. 1775. gr. 8. 20 kr.
-
Paflavio vindicatus & animadversionibus illustratus, piissimæ Protoreginæ Ungariæ Giselæ
tumulna, 8. Posonii 1776. 15 kr. -
Pray, Georgii, Specimen Hierarchiæ Hungaricæ, complectens seriem Chronologicam Ar=
chiepiscoporum & Episcoporum Hungariæ cum rudi Dioecesium delincatione, adjectis;
si quæ sunt peculiares, prærogativis, ut plurimum ex diplomatibus congestum, 4. maj.
Posonii & Cassov. 1776. 2 fl. -
Petri de Warda, Eccl. Colocensis & Bachiensis Canonice unitarum Archiepisc. Epistolæ cum
nonnullis Wladislai II. Regis Hungariæ, Litteris Petri causa scriptis. Præfatus est, & In= dicem chronologicum subjecit Carolus Wagner, presbyter Dioecese Strigoniensis, 4. maj.
Posonii 1776. 1 fl. 30 kr. -
Ant. Canestrini (AA. LL. Philos. & Medicinæ Doct. In Maramatia Physici ordinarii) Monita
Medica=Politica ad non paucos, eosque potissimum habitatores ruris, med. 8. Cassoviæ
1776. 20 kr. -
Politi Alexandri, de Clericis Reg. Schol. Piarum, & in Academia Plana humaniorum lit=
terarum Profess. Celebr Orationes omnes, nunc primum in unum volumen collectæ, 8.
Posonii 1774. 45 kr. - Vorstellung des neuen Königsberg in Preßburg und dessen Gegend, im Kupfer, das Stück 10 kr.
- Geheimnisse der deutschen Kunstrichter, 8. 12 kr
- Gespräch zwischen einem Unterofficier, und einem liederlichen Reiter, 8. Leipzig 1772. 17 kr.
-
Gladbach (G.) Geschichte und Heilung einer 27jährigen äußerlichen Krankheit, welche durch den
Aufenthalt eines Steins von 2 Loth in der Harnröhre verursachet worden, 8. Göttingen 1775.
12 kr. -
Giraffi (des Herrn Alexand.) Masaniello nebst einer genauen Geschichte des grossen Aufruhrs zu
Neapel unter dem Herzoge von Arkos, aus dem Jtaliänischen übers. 8. Augsb. 1776. 54 kr. -
Gleditsch’s (Joh. Gottl.) alphabetisches Verzeichniß der gewöhnlichsten Arzneygewächse, ihrer
Theile und rohen Produkte, welche in den größten deutschen Apothecken gefunden werden, 8.
Berlin 1 fl. 45 kr. -
— — die Vorstellung der Alceste, ein deutsches ernsthaftes Singspiel betreffend, 8. Frankfurt
1774. 8 kr. -
— eines altmärkischen Landwirths von den ungemeinen Vortheilen der ⟨Gemeinheits⟩aufhebung
und der damit zu verbindenden Stallfütterung, 8. Berlin 1774. 15 kr. -
— eines heßischen Officiers über das, was man bey Führung eines Detaschements im Felde
zu thun hat, mit Kupf. 8. Cassel 1774. 24 kr.
- — dasselbe deutsch, gr. 8. 20 kr.
- Gedanken über das Amt eines Kriegsministers, 8. Frankf. 1776. 8 kr.
- — (zufällige) über die beste Art die Künste empor zu bringen, 8. 9 kr.
Nachricht.
Der richtigen Uebermachung des Wochenblattes, so der Lachende betitelt ist, sind bisher
einige Hindernisse aufgestossen; es wird aber allen Titl. Herren Liebhabern versichert, daß
sie künftighin in jeder Woche am Montage unausbleiblich damit versehen werden in der
von Ghelenschen Buchhandlung in der Singerstrasse Nr. 931. Der Pränumerationspreis ist
auf das habe Jahr 1 fl. 30 kr. , und fängt sich jederzeit mit dem 1. Jenner und 1. des
Heumonats an.
Anhang zum Wiener=Diarium.
1777. Mittwoch den 9. April.
Aus England von 21 März.
Seit dem der Generalmajor Preston
und andere Offiziere, welche
Kriegsge=
fangene bey den Amerikanern waren,
und ausgewechselt worden, zu Cork in
Jrland angekommen sind, vernimmt
man, daß der General Washington
al=
les bewerkstelliget, um den Lord
Corn=
wallis gefangen zu bekommen, und ihn
gegen den General Lee auszuwechseln.
Als letzterer noch in dem Gefängnisse zu
Braunschweig war, versuchte ein
an=
sehnliches Corps von den
Provinziali=
sten, ihn von da wegzunehmen; die
Sache soll aber deshalb nicht zur
Aus=
führung gebracht worden seyn, weil der
Befehlshaber daselbst ihnen gedrohet
hät=
te, seinen Gefangenen vor die Mundung
der Kanonen zu stellen, welche er auf
sie losbrennen würde.
Die Amerikanische Schiffsflotte unter
den Befehlen Hopkins hat sich in ein=
und andern Meerbusen verkrochen, wo
sie vor allem Angriffe der königl. Flotte
beschützt wird; allein der Ritter Peter
Parker hält sie immer nahe in den
Au=
gen; und es wird ihr Mühe kosten, ihm
ohne Kampf zu entgehen.
Londen den 25 März.
Heute verbreitet sich das Gerücht,
der Patron von einem aus Newyork
angekommenen Schiffe habe Nachricht
mitgebracht, daß, bey einem zwischen
der Armee des Generals Howe und
je=
ner des Generals Washington in
Jer=
sey sich ereigneten Treffen, erstere
ge=
zwungen worden sey, sich mit einem
an=
sehnlichen Verluste zurückzuziehen. So
viel ist gewiß, daß der General Howe
den 18ten Februar sich gefaßt machte,
von Newyork nach Jersey abzugehen,
nachdem er den von Rhode=Island
an=
gekommenen Truppen den Befehl hatte
zugehen lassen, zu Amboy auszuschiffen.
Der Hof hat nunmehro den Jnhalt
der von dem Generale Howe erhaltenen
Depeschen öffentlich bekannt gemacht.
Sein Adjutant Generalmajor Robertson,
ist mit denselben am 18ten Februar von
Newyork hieher gefertiget worden. Nach
diesen sind 1500 Mann von Rhode=Jsland
zurück entboten, um Lord Cornwallis
in Braunschweig zu verstärken; viele
Vortheile über die Amerikaner erfochten;
an die 200 erbeutete Fahrzeuge der
Re=
bellen nach Newyork gebracht, und
zwischen 5 und 6000 Einwohner durch
den General Tryon zum Gehorsam, und
Schwörung der Treue gegen den König
gebracht worden.
Whitehall von 20ten März. Auszug
eines Briefes von dem Generale, Rit=
ter Howe, an Lord Germaine d. d.
Newyork 12 Februar.
“ Weil seit meinen jüngsten
Berich=
ten nur ein Wechsel in der Stellung
meiner Truppen vorgegangen, so habe
ich Euer Herrlichkeit nichts neues zu
be=
richten, ausser der Ankunft einer
Eng=
ländischen Brigade und einigen
Compa=
gnien Grenadiere und leichte
Jnfante=
rie, die ich von Rhode=Jsland gezogen
habe, um die in Jersey unter den
Be=
fehlen Lords Cornwallis stehenden
Trup=
pen zu verstärken, und ihn in Stand
zu setzen, daß er, wann es die
Jahrs=
zeit zugiebt, gegen den noch immer zu
Moristown stehenden Feind anrücken
könne, ohne unsere Posten zu
Braun=
schweig und Amboy bloß zu stellen. ”
“ Lord Percy ist, an die Stelle des
letzt nach England abgegangenen
Ge=
neral=Lieutenants Clinton, in das
Com=
mando von Rhode=Jsland getreten.
Unter ihm hat er den General=Major
Prescat, eine Escadron von dem 17ten
Regimente Dragoner, eine Engländische
und Hessische Brigade. ”
“ Gouverneur Tryon hat sich
erbo=
ten, bey Eröffnung des künftigen
Feld=
zugs das Commando über ein Corps
Provinzialisten zu übernehmen. Weil
ich nun verhoffe, solches werde Sr. Ma=
jestät nicht mißfallen, so werde ich
dar=
auf bedacht seyn, unter seine Befehle
solche Truppen zu stellen, derer Dienst
währendem Laufe des Krieges von
we=
sentlichem Nutzen seyn könne. ”
“ Der Generalmajor Robertson, wel=
cher die Ehre haben wird, Euer
Herr=
lichkeit diesen Brief einzuhändigen, ist
im Stande, ihnen eine umständliche
Nachricht von der dermaligen Lage
hie=
sigen Landes mitzutheilen. ”
Besagter Generalmajor bringt mit:
“ daß unterschiedliche Vortheile von den
Brittisch=und Hessischen
Detaschemen=
tern über ansehnliche Corps Rebellen,
welche dieselbe angegriffen haben, er=
fochten worden seyen. Ein Commando
von dem 42ten Regimente, so einige
aus Braunschweig mit Pferde=Futter
beladene Wägen bedeckte, ward von
ei=
nem an Mannschaft überlegenen
feind=
lichen Corps Feinde angefallen. Es
rückte hierauf der Ritter William
Ers=
kine mit einem Detaschemente zur
Un=
terstützung desselben vor, und faßte
der=
gestalt Posto, daß die Rebellen zwischen
zwey Feuer kamen, und genöthigt
wur=
den, mit Verlust von 400 Todten auf
dem Wahlfelde sich in der größten
Un=
ordnung zurückzuziehen. ”
“ Ein anderes starkes Corps Rebellen
erschien auf den Anhöhen ober
Sandy=
hook. Major Gordon, an der Spitze
von 200 Mann, setzte hinter ihnen ans
Land, griff sie an, schlug sie, tödtete
viele, und machte 74 Gefangene. Sol=
cher Umstand zwang den Feind, diesen
Theil von der Grafschaft Monmouth
völ=
lig zu räumen. Diejenigen Hessen, wel=
che sich zu Trenton durch die Feinde
durchschlugen, sind bey der Armee zu
Newyork zurück angekommen, und
ha=
ben den General Howe gebeten, man
möchte sie zu dem Dienste in Jersey, so
viel die Jahrszeit zugäbe, das ihrige
beytragen lassen, und der General hat
es ihnen bewilligt. ”
“ Die in der Gegend von Westchester
stehenden Rebellen haben alles, was sie
von Militz in Newengland und in den
westwärts Newyork liegenden Provinzen
aufbringen können, zusammengebracht,
und sind mit vielen leeren Wagen, die
sie mit Beuten über die Einwohner von
Newyorks=Jsland zu beladen hoffeten,
gegen Kingsbridge vorgerückt. Sie
for=
derten das Fort Jndependence auf; aber,
auf die ersten Kanonenschüsse von den
Wällen, sobald sie sahen, daß der
Gene=
ral Kniphausen, welcher zu Kingsbridge
kommandirt, sich gefaßt machte, sie
an=
zugreifen, sind sie mit ihren Wagen
zer=
streut abgewichen. ”
“ Die königl. Schiffe haben, uneracht
der rauhen Witterung, den ganzen
Win=
ter auf der See gekreutzet, und an die
200 über die Rebellen erbeutete Schiffe
nach Newyork geschickt. Jn der bey der
Besitznehmung fast oder gefundenen Stadt
Newyork ist das zum Gehorsam
zurück=
gekehrte Volk so angewachsen, daß die
Zahl der dasigen Einwohner am 17.
Hornung über 11 tausend Mann hinaus
lief. Die Bürger halten scharfe Wache,
und patrolliren Tag und Nacht, um sich
für den Mordbrennern zu bewahren.
Durch ihren Eifer und Wachsamkeit ist
keine Feuersgefahr weder in der Stadt,
noch auf den Schiffen zu verspüren
ge=
wesen. ”
“ Der Congreß hat den General
Was=
hington zum Dictator der Amerikanischen
Staaten auf 6 Monathe gewählt, und
seinen Sitz nach Baltimare in der
Pro=
vinz Maryland verlegt, nachdem er zu
Philadelphia lediglich einen Ausschuß
ge=
lassen, um dem neuen Dictator mit Raht
zur Hand zu gehen. ”
Gouverneur Tryon schreibt an Lord
Germaine
d. d.
Newyork 11. Hornung,
daß in der Stadt Newyork 3020
Ein=
wohner den Eid der Treue dem Könige
geschworen haben, und diese mit jenen,
die auf Staaten Jsland und in der
Pro=
vinz Westchester gleiches gethan hatten,
Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich der
weitern Behandlung abzuwarten.
Von der Amtskanzley der gräflich Prosper
Sinzendorflichen Herrschaft Ernstbrun wegen,
wird hiemit zu wissen gemacht: es sey eine
un=
umgängliche Nothwendigkeit zu seyn befunden
worden, das dem Mathias Resch und seiner
Ehewirthin Elisabeth gehörige Leutgebhaus zu
Maisbirbaum, worein 4 1 / 2 Joch Aecker und
ein Garten gehörig, welches sehr wohl gebaut,
und nächst Ernstbrunn an der
Stockerauerseiten=
straß gelegen, auch mit 3 Zimmern und
Stal=
lungen auf 40 Pferde versehen, nicht minder
von der Robat und Waisendienst frey ist, we=
gen überhäuften Schuldenlast an den
Meistbie=
tenden zu verkaufen, und zugleich die gesamt
Mathias Reschische Gläubigere zur Anmeld=
und Liquidirung ihrer habenden Foderungen
be=
hörig vorzuladen; da nun zur diesfälligen
Li=
citations=und Liquidationstagsatzung der 21.
April d. J. früh um 9 Uhr in hiesiger
Amts=
kanzley bestimmt worden ist; als werden nicht
nur alle Kauflustige, sondern auch jene, wel=
che an obige Konleute eine Foderung zu
stel=
len haben, an bestimmten Tag, Stund und
Ort unausbleiblich zu erscheinen, erstere dem
Licitationskauf abzuwarten, letztere aber
un=
tereinstens ihre Schuldfoderungen anzumelden,
und rechtsbeständig zu liquidiren, mithin so ein
als anderes alsogewiß zu bewirken haben, wie
im widrigen ohne weiterer Rucksicht mit den
Meistbietenden der Kauf gegen baarer
Bezahl=
oder hinlänglicher Versicherung geschlossen, den
Ausbleibenden, oder nicht behörig liquidirenden
Gläubigern aber das ewige Stillschweigen
auf=
erlegt werden wurde.
Von der röm. k. k. Majest. ni. öst. Landrecht
wird hiemit zu wissen gemacht: Es habe bey
diesem k. k. ni. öst. Landrecht die verwittibte
Frau Francisca Edle v. Schellerer angezeigt,
welchergestalten die auf den 18. März
angeord=
net geweste Licitationstagsatzung des v. Schel=
lerischen Gut Hadersdorf im V. U. W. W.
mehrmal fruchtlos abgelofen sey, folgsam um
Ausfertigung eines weitern Licitationsedikts
ge=
beten habe. Da nun hierinfals gewilliget, und
zur Licitationstagsatzung der 29. April d. J.
bestimmet worden; als wird solches allen und
jeden, welche besagtes Gut Hadersdorf
cum
appertinentiis
käuflich an sich zu bringen
wil=
lens sind, zu dem Ende kund gemacht, damit
dieselbe an obbestimmten Tag fruh um 8 Uhr
vor das k. k. ni. öst. Landrecht über die alda
geschehende öffentliche Feilbietung mehrersagten
Guts Hadersdorf um das Schätzungsquantum
pr. 50134 fl. 6 kr. a
d licitandum, tractan=
dum & concludendum
erscheinen, wegen
ei=
ner etwa hierwegen einzuhollender Auskunft
aber sich bey dem Agent Vogel am
Bauern=
markt im Margarethenhof im ersten Stock im
Hof anzumelden wissen mögen.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey über die schon ehedessen angeordnet
ge=
west öftere Licitationstagsatzungen, das
Wink=
lerische in der Leopoldstadt liegend, zum
Post=
hörnl genannte Haus mit der Clausel nochmal
zu verlicitiren verordnet worden, daß im Fall
kein fremder Käufer etwas mehrers davor
an=
böthe, sothanes Haus der Exekutionswerberin
um die angebothenen 5000 fl. überlassen werden
solle. Da nun zu diesem Ende der 26. April d.
J. bestimmet ist. So haben diejenige, welche
das gedachte Haus zu kaufen Willens sind,
an dem bestimmten Tage, oder da wir anderer
Verhindernissen halber diesen Tag nicht zu Rath
sässen, den nächst darauffolgenden Rathstag
fruh um 8 Uhr vor uns zu erscheinen, und sich
bey unserm und gemeiner Stadt Grundbuch
durch den Amtsschreiber anmelden zu lassen,
folglich der weitern Behandlung abzuwarten.
Von des von der gräfl. Harrachischen
Herr=
schaft Rohrau aufgestellten
Jud. Deleg.
wegen
wird hiemit zu wissen gemacht: es sey für
nö=
thig befunden worden über den
Vermögens=
stand des Anton Partzer, Unterthans und
Schneidermeister im Markt Rohrau eine
förm=
liche Gandhandlung zu verhängen, und dessen
sämtliche Gläubigere
per Edicta
fürzuladen;
da nun zu Ausfindigmachung all und jeder
Partzerischen Paßivschulden auf Anlangen des
diesfällig aufgestellten Herrn
Curator ad lites
eine
pro termino 1mo, 2do, & 3tio pe=
remptorie
klausulirte Convocationstagsatzung
auf den 18. April d. J. Nachmittag um 2
Uhr bestimmt worden; als werden all und
je=
de, welche an obbemeldten Anton Partzer
quo=
cunque demum titulo
einige Sprüche und
Fo=
derungen zu haben vermeinen, an
obbestimm=
ten Tag und Stund in meiner
Jud. Del.
im
Burgerspital im 2ten Stock gegen die
Kärnt=
nerstrasse habender Wohnung, entweder
persön=
lich, oder durch genugsam Bevollmächtigte
al=
sogewiß zu erscheinen, ihre Foderungen
anzu=
melden, auch rechtlich zu liquidiren haben, wie
im widrigen den Ausbleibenden das ewige
Still=
schweigen auferlegt, die nicht genugsam
liqui=
dirende aber mit ihren Foderungen abgewiesen
werden sollen.
Wir Official und erzbischöflich wienerisches
Konsistorium ihnen hiemit kund und zu wissen:
daß wir die Abhandlung über des jüngst
ver=
storbenen Herrn Leopold von Mohr, gewesten
Pfarrer zu Tribuswinkel sel. Verlassenschaft
auf den 22. dies Monats in dem Pfarrhof zu
Tribuswinkel früh um 8 Uhr gerichtlicher
Ord=
nung nach vorzunehmen entschlossen, wollen
dem=
nach all und jede, so zu besagtes Herrn
Leo=
pold von Mohr sel. Verlassenschaft
rechtmäßi=
ge Sprüch und Foderung zu haben vermeinen,
an obbestimmten Tag, Stund und Ort mit
ihren Nothdurften vor uns zu erscheinen, für
das erst=andert=und drittemal
peremptorie
citirt, und beruffen haben, mit dem
ausdrück=
lichen Anhange, es erscheine gleich ein und
an=
derer, oder nicht, jedoch in Sachen
fortgefah=
ren, und beschehen werde, was recht ist, auch
all und jede Ausbleibende mit ihren etwa
ha=
benden Sprüchen weiter nicht gehört, sondern
allerdings davon ausgeschlossen, und ihnen ein
ewiges Stillschweigen auferlegt seyn soll.
Brieg den 9. Jäner 1777
Vor die Oberschlesische Oberamtsregierung
allhier, werden,
ad Instantiam
der Karl
Frie=
drich Smleskalschen Geschwister, derselben seit
länger als 10 Jahren abwesenden Brüder
Karl, Georg und Franz von Smleskal, von
deren Leben und Aufenthalt, sie, nach dem
darüber abgeleisteten
Juramento ignorantiæ
,
seit dieser Zeit nicht die geringste Nachricht
erhalten; vom 24 a
. m
. an zu rechnen, bin=
nen 9. Monaten, und zwar
peremtorie
auf
den 24 Oktober
a. c.
vorgeladen, mit der
Verwarnigung, daß im Fall ihres
Aussenblei=
bens dieselben, dem ergangenen allerhöchsten
kön.
Generali
vom 23 Oktober 1763 gemäß,
pro mortuis
werden geachtet, und der, sämt=
lich von Smleskalschen Kindern zugefallene
Jntestatnachlaß ihres verstorbenen Onkel des
Erdman von Smleskal auf Stupsno denen
anwesenden Geschwistern nach der von ihnen
cum Beneficio legis & Inventarii
gethanen
Erbeserklärung, eigenthümlich überlassen
wer=
den wird.
Stift Leubus den 11. März 1777.
Hiesiges Stiftsamte citirt nachgesetzte von der
Stiftsjurisdiktion verschiedener Orten an die 20
Jahre und darüber abwesende Unterthanen, daß
dieselbe oder ihre Erben sich auf den 1. May,
2. Juni und
sub poena præclusi
den 1. Juli
d. J. 1777 alhier stellen, oder im
Ausbleibungs=
falle gewärtigen sollen, daß sie für tod und
re=
spective
deficientibus
erkläret, oder ihr
Ver=
mögen den nächsten Anverwandten werde
ver=
abfolgt werden. Von Altjauer die Gebrüder
Georg und Gottfried Höring, aus dem
Kloster=
dorfe Anton Auffwarter, Hanns Michael
Sturtz, Andreas Hoffmann, Franz Lorenz,
Gottfried Lorenz, Franz Kühnert, von
Cylei=
nau Hans Heinrich Bachstein, Anton Furich,
von Groß=Schmograu Adam Wandelt, von
Herrmansdorf Anton Schwarz, die weil. Ca=
tharina Leuschnerischen Erben, von Landten
Gottfried Czeiste, von Maltsch Gottfried
Mil=
de, von Mönchmotschelnitz Joseph
Schädtlin=
ger, Franz Carl Niesel, von Obermoys die
Balthasar Weckerische Erben, von Prauckau
Michael Möhewald, von Ratheln, Valen=
tin Hentschel, Friedrich Fruntke, von
Reg=
nitz Christoph Feige, von Fägriz, Anton
Hel=
ler, aus dem Städtel Leubus Franz Joseph
Funcke, die Gebrüder Dominikus, von Hans
Heinrich Deutschmann, von Thiemendorf Hans
Joseph Hancke, die weil. Sebastian
Walteri=
sche Erben, Franz Bernard Leutschner, Anton
Jauer, aus Thüringen Hans Caspar Kahl,
und von Wien Christoph Halpsguth.
Krappitz den 25. Novemb. 1776.
Vor das freyherrl. v. Haugwitzische
Justi=
tiariatamt wird der aus Stradune gebürtige
Mühlerpursche, Lukas Kaisig, welcher sich über
16 Jahre abwesend ist,
peremptorie
auf den
4. Septemb. 1777 vorgeladen, um wegen
sei=
ner Abwesenheit Red und Antwort zu geben;
im Aussenbleibungsfalle aber hat derselbe zu
gewärtigen, daß er nach dem kön. Edikt vom
23. Oktob. 1763
pro mortuo
werde declariret,
und dem zufolge sein auf seines Bruders
Da=
niel Kaisigs Mühle zu Stradune stehendes
Ca=
pital seinem Geschwistern, als seinen nächsten
Anverwandten zugesprochen, und als
eigenthüm=
lich zuerkannt werden wird.
Von des Stift Melkerischen
Jud. Del.
wegen
wird hiemit zu wissen gemacht: es sey auf
aber=
malig beschehenes Anlangen des
ad Cridam
ge=
diehen Leopold Hayderer, Mühlermeister zu
Leesdorf gerichtlich verordneten
Cur. ad lites
Herrn Ernst von Ramponi,
J. U. D.
und
Ge=
richtsadvokatens, gewilligt worden, das gesamt
Leopold Hayderische Vermögen, bestehend in
einer Mühl mit allen zugehörigen Haus=und
Ueberländgründen und Vieh, dann Meßing,
Zinn, Kupfer, Kästen, Tische, Sessel, Bet=
ter und Leinwand bestehender Einrichtung, nebst
andern Fahrnissen, den Meistbietenden
licitan=
do hindanzugeben; da nun zu diesem Ende
der 30. April d. J. früh um 9 Uhr
anbe=
raumt worden; als werden all diejenige, wel=
che von obbenannten Vermögen etwas käuflich
an sich zu bringen gedenken, an obbesagten
Tag und Tag in der Herrschaftskanzley zu
er=
scheinen, und daß weitere abzuwarten haben.