Digitarium Logo

Wienerisches Diarium

Nr. 66, 17. August 1776

HilfeSucheNavigation einblenden
[1]

Londen den 30.
Heum.

Der König hat das Par=
lament
, so auf Don=
nerstag
, den 1. Au=
gust
, prorogirt war,
weiter auf den 5. Sept.
verlegt.

Erst am 28. dieses ist die Flotte von
Plymouth abgesegelt. Der Hof hat neue
Verhaltungen an den General Howe ge=
fertigt
. Unsere Geschwader in Nordame=
rika
und Westindien werden noch ver=

mehrt, und die Kriegsschiffe dergestalt
vertheilt werden, damit sie unsere Hand=
lung
schützen, und die amerikanischen Ka=
per
im Zaune halten können. Zween
solcher Kaper haben, nach sicheren Be=
richten
, 10. englische Schiffe, welche mit
Zucker, Rum, und andern Erzeugnissen
aus unseren westindischen Jnsuln reich
befrachtet, von Jamaika und Antigoa ꝛc.
auf der Fahrt nach Europa begriffen wa=
ren
, aufgebracht. Jhre sämmtliche La=
dung
wird auf 300000. Pf. Sterl. gerech=
net
. Es läßt sich leicht schließen, welche
Wunden dieser Verlust der brittischen

[2]

Handlung schlägt, und welche Lücke sie
den Handelsleuten in ihren Geschäften
macht. Besagte Schiffe waren zwar bis
zu einer sichern Seehöhe von den Kriegs=
schiffen
begleitet worden; allein die Ka=
per
lauerten auf die Gelegenheit, bis
das Geleit die Kauffartheyschiffe verließ,
um sich einer oder anderer zu bemeistern,
welches ihnen gelungen ist.

Wir haben Nachrichten aus Amerika,
welche melden, daß der Generalkongreß,
nachdem er 6 neue Delegaten von Sei=
ten
der Kolonien Neuenglands entboten,
sich endlich mit einer kleinen Mehrheit
von Stimmen für die Unabhängigkeit er=
klärt
habe. Die 12 verbundenen Kolo=
nien
hätten sich weitläuftig geäußert,
und der Kongreß würde in jeder Kolo=
nie
eine besondere Regierung einfüh=
ren
, bis eine allgemeine Gesetzgebung zu,
Stande gebracht werde. Man hat zu
vernehmen, daß der Admiral Shuldham
und der General Howe am 26. Brachm.
an der Einfahrt des Hafens von Neuyork
gesehen worden, und die Flotte selbigen
Abends mit günstigem Winde angelangt
sey. Die Flotte, unter dem Admirale
Howe, welche aus England am 7. May
abgesegelt, war noch nicht allda ange=
kommen
; wurde aber stündlich erwartet.

Der Brief des Generals Karleton an
Lord Georg Germaine, den der Kapitain
le Maitre als Expresser mitgebracht hat,
ist in der Uibersetzung folgenden Jnn=
halts
:

Montreal den 29. Heum. 1776.

Mylord!

Euer Excell. habe ich die Ehre anzuzei=
gen
, daß die königl. Truppen befehligt
waren, sich bey den drey Rivers zu ver=
sammlen
. So wie sie zu Lande sowohl
als zu Wasser um Quebeck ankamen,
rückten sie schleunig vorwärts, und alles
stimmte bestens mit der Erwartung ein.
Am 8. dieses wagten die Rebellen eine
in der That kühne Unternehmung. Sie
setzten mehr als 2000 Mann stark, mit
50 Booten über den Fluß Sorell, lan=
deten
an der Spitze du Lai vor anbre=

chendem Tage, und setzten ihren Marsch
eifrig fort, um die Truppen bey den
drey Rivers anzugreifen, troz der Schlu=
pe
Martin, auch einigen bewaffneten
Fahrzeugen und mit Truppen angefüllten
Transportschiffen, welche drey Meilen
ober der Stadt vor Anker lagen, derer
Kanonenfeuer sie lediglich ausweichen.
Sie thaten verschiedene Angriffe, um
das 62. Regiment zu überwältigen; al=
lein
, da sie entweder den General Fraser
zu mächtig, und in einer guten Stellung
fanden, oder durch den General Nesby=
der
in ihrem Rücken mit Truppen lände=
te
, in Schrecken versetzt würden, so
stunden sie von ihrem Versuche ab, und
zogen sich eiligst nach dem Gehölze zu=
rück
. Unsere beyden Generäle Fraser
und Nesby säumeten nicht, die Ufer des
Flusses zu bestreichen, in der Hoffnung,
die Fahrzeuge der Feinde zu erreichen,
und ihnen den Rückzug abzuschneiden.
Die Schlupe Martin und die bewaffne=
ten
Fahrzeuge wurden zugleich beordert,
ihnen nachzueilen; allein, man brachte
nur zwey von ihren Booten auf, weil
die übrigen, gleich der Mannschaft, die
Flucht ergriffen hatten.

Jch weiß die Anzahl der Todten und
Verwundeten von den Rebellen nicht;
an die 200. von ihnen haben sich aber
ergeben, oder sind zu Kriegsgefangenen
gemacht worden, unter welchen ihr Chef,
Herr Thompson, und ein sicherer Herr
Jrwin sich befinden. An Todten und
Verwundeten von den königl. Truppen
sind etwa 12 bis 13. Mann.

Nachdem am folgenden Tage die Trup=
pen
ihren vorigen Posten wieder bezo=
gen
hatten, erhielt der General=Briga=
dier
Fraser Befehl, längs der nördli=
chen
Küste mit den Völkern zu marschi=
ren
, derer Transportschiffe nicht hatten
herauf fahren können, und die Maaß=
nehmungen
waren getroffen, mit den
übrigen Plotonsweise zur südlichen Seite
anzurücken, wann der Wind ungünstig
geblieben wäre. Es schien von grosser
Wichtigkeit zu seyn, die Rebellen aus

[3]

dem obern Theile der Provintz, wann
es nur möglich wäre, zu verdrängen.
Nun stellte sich der Wind so günstig ein,
daß die Flotte absegelte, und am 14.
Abends, zu Sorel, aus welchem Orte
die Rebellen einige Stunden vorher sich
zurückgezogen hatten, ankam. Die Gre=
nadiers
und leichten Truppen setzten un=
mittelbar
ans Land, wo sie von dem
Brigadier Nesby unterstützt wurden.
Am folgenden Morgen wurden mehrere
Truppen nach dieser Seite gesandt, und
dem General Bourgoyne das Kommando
von dieser Kolonne übertragen, mit dem
Auftrage, die Rebellen bis St. John zu
verfolgen, aber nichts zu unternehmen,
bis zur Ankunft der andern Kolonne,
die mit seinem vorgerückten Korps zu=
gleich
agiren sollte. Die Flotte segelte
sodann nach Longueil, 4 Meilen von
Chamble (Chamble ist 15 Meilen von
Sorel, an dem Flusse dieses Namens)
und, wann der Wind nicht gefehlt hät=
te
, so wäre diese Kolone die nämliche
Nacht und um dieselbe Zeit, da Herr
General Arnold und die übrigen Rebellen
aus Montreal herauszohen, in Longueil
angekommen. Tages hernach setzten die
Truppen ans Land, und rückten durch
die Wiesen gegen St. John an. Der
Vortrab wurde von allen englischen
Truppen, unter den Befehlen des Ge=
neralmajors
Philipps, unterstützet, und
dieser Division folgten zwey Regimenter
Braunschweiger und das Hessen=Hanaui=
sche
Regiment, unter Anführung des
Herrn Generalmajors von Riedesel. Am
19. Morgens, traf der Vortrab zu St.
John ein, da dann diese Truppen er=
fuhren
, daß die Vorposten von der Ko=
lonne
des Generals Bourgoyne wirklich
die Nacht vorher sich der Redouten be=
meistert
hatten. Alle Schiffe fand man
in voller Flamme, und die mit Provi=
sion
befrachteten Booten und Fahrzeuge,
welche die Rebellen auf dem reisenden
Strome nicht nach Chamble bringen
konnten, waren meistens von dem Feuer
aufgezehrt. Sie haben in einem Gehölze

22 Kanonen und andere Geräthschaften
zurückgelassen, welche eine übereilte
Flucht verrathen.

Alle königl. und ausländische Truppen
haben vielen Muth und Standhaftigkeit
erwiesen, und ich zweifle nicht, sie wür=
den
weitere Proben der Treue und Ta=
pferkeit
zu Tage gelegt haben, wann die
Feinde ihren Abzug ein wenig länger
verspätet hätten. Das Artilleriekorps
hat bey dieser Gelegenheit auf gleiche
Art viele Behendigkeit erwiesen. Da
des General Frasers Korps von der
nördlichen Seite anmarschirte, und also
den Nachzug von den beyden Kolonien
auf der südlichen Seite ausmachte, so
sind sehr viele Kanadier und auch einige=
Jndianer zu seinen Truppen gestossen.

Der Hauptmann le Maitre wird die
Ehre haben, Euer Excellenz diesen Brief
zu überreichen. Er ist ein erfahrner und
geschickter Officier, der ihnen fernere
Nachricht von den Vorfällen in dieser
Provinz mündlich mitheilen wird. Jch
nehme die Freyheit, ihnen denselben als
einen Offizier von Verdienst anzuempfeh=
len
, und bin ꝛc. Guy Karleton.

Mayland den 31. Heum.

Donnerstags starb allhier der wegen
seinen grossen Einsichten in die Hydro=
statik
berühmte, und in k. k. Diensten
so nützlich gebrauchte Exjesuit, Herr Abbt
Angelus Anton Lecchi, nach dem er wäh=
rend
seiner schmerzhaften Krankheit, die
erbaulichsten Beyspiele der christlichen Ge=
duld
, und Ergebung in den göttlichen
Willen von sich gegeben hatte. Freytags
ward er in der Kirche der baarfüsser Kar=
meliten
begraben, und Samstags wur=
den
in seiner Pfarrkirche zu St Raphael
für die Ruhe seiner Seele die Exequien
gehalten.

Ein hiesiger Kriminalnotar ist wegen
verschiedenen strafbaren Handlungen zu
einer 7jährigen Gefängnißstrafe vom Se=
nat
verurtheilt worden.

Hier wird man zwey neue Schaubühnen
errichten. Die eine unweit des Kolle=

[4]

giatstifts von der Stiege, die andere und
kleinere hinter dem herzogl. Pallast.

Die Verordnung, nach welcher alle
Eigenthümer der Grundstücke verbunden
sind, ein genanes Verzeichniß von dem
Ertrag der Aerndte einzureichen, ist aber=
mal
erneuert worden.

Neapel den 31. Heum.

Der Kapellmeister Puistello ist mit Er=
laubniß
des Hofes nach Petersburg ab=
gegangen
, allwo bey dem Vermählungs=
feste
des Großfürstens von Rußland eine
vom obbesagten berühmten Meister in Mu=
sik
verfaßte Oper aufgeführt werden soll.

Der von den Türken geschlagene Sohn
des Passa von Albanien will sich nach
Malhta flüchten, und irgends bey einer
christlichen Macht Schutz suchen.

Zu Gallisoli haben die Engländische
und Holländische Handelsleute sehr grosse
Bestellungen an Oel gemacht.

Rom den 1. August.

Die Rechnungen des Herrn Bischi,
welche derselbe bey seiner ehemaligen Ver=
waltung
des Getreidvorraths geführt,
müssen nun auf päbstl. Befehl ohne wei=
tern
Aufschub genau untersucht werden.

Nunmehr wird der Abbt Fantasia,
nachdem die von ihm zum Druck gegebene
höchst sträfliche Schriften durch den Kri=
minalauditor
des Herrn Kardinalstaats=
sekretärs
untersucht worden, in scharfe
Verhöre genommen.

Man hoffet, daß die wegen des Nea=
politanischen
Zelters entstandene Jrrun=
gen
gütlich beygelegt werden dürften. Ver=
muthlich
wird die Corilla Olimpica noch
den dichterischen Lorbeerkranz auf dem Ka=
pitel
davon tragen. Diejenige, welche
die gewöhnliche Prüfungen übernehmen
sollen, sind bereits gewählt.

Livorno den 5. August.

Wir haben hier Nachrichten von Kon=
stantinopel
erhalten, welche für die Pfor=
te
sehr unangenehm lauten. Nach der
Uebergabe von Bassora haben sich die Per=
ser
in der Provinz Curdistan, und in,
ganz Arabien ausgebreitet. Auch in Al=
banien
giebt es neue Unruhen, indem

Mustapha, ein Sohn des Mehemet Bassa
sich schlechterdings weigert, die von dem
Divan abgefoderte Schätze seines verstor=
benen
Vaters auszuliefern. Er gab dem
Abgeordneten der Pforte folgende stolze,
und kecke Antwort: Mein Vater hat die
Ehre der drey Roßschweiffen genossen,
daher ich Ursach habe, eben dieses Vor=
recht
zu begehren: Fünfzehn Beutel habe
sich für denjenigen bestimmt, der mir den
Bestallungsbrief des Großherrns darüber
einhändigen wird. Mehemet Bassa be=
fahl
mir vor seinem Ende, seine Schätze
mit der genauesten Sorgfalt auf zubewah=
ren
, und ich bin fest entschlossen, mich
gegen alle diejenige zu wehren, die mir
solche rauben wollen. Jch habe eine zu
gute Meinung von der Gerechtigkeit der
Pforte, um zu glauben, daß sie mich
zwingen wolle, das väterliche Gebot zu
verachten, und ich denke auch zu vortheil=
haft
von ihrer Staatsklugheit. Die Al=
baneser
vermehrten den Mehemet, und sie
schätzen mich hoch, und begehren unter
meiner Regierung zu leben. Die Pforte
kann keine Wahl treffen, welche ihr vor=
träglicher
wäre, indem sie durch ihre Be=
stättigung
die Wünsche ganz Albaniens,
so sein Glück auf mich bauet, zu erfül=
len
trachtet.

Paris den 2. August

Die Marquisinn von Doria hat die
Ehre gehabt, beeden königl. Majestäten,
und dem königl. Hause vorgestellt zu wer=
den
, und Herr Meutonnet, seine Fran=
zösische
Uebersetzung des Dante Alighieri
Höchstderselben zu überreichen.

Die Abgeordnete des Finanzenraths
zu Alencon statteten bey Monsieur überdes=
sen
wiedererlangte Gesundheit ihre Glück=
wünsche
ab, bey welcher Gelegenheit Herr
Turmeau das Wort führte.

Einem auswärtigen Gelehrten, Don
Casimir Gomez Ortega, Professorn der
Botanik zu Madrid ist von der hiesigen
Akademie der Wissenschaften der Titel ih=
res
Korrespondentens zugetheilt worden.
Die Reisen dieses gelehrten Mannes, wel=
che
er auf Befehl Sr. kathol. Majestät

[5]

durch Frankreich, England und Holland
anstellt, werden vieles beytragen, seine
bekannten Einsichten in die Kräuterkunde,
und Scheidekunst zu vervollkommen. Der
Monarch, welcher das Herculanum aus
dem Schutte hervorgezogen, und dadurch
Europa mit so vielen kostbaren Ueberbleib=
seln
des Alterthums bereichert hat, will
auch die physischen Kenntnisse durch sei=
nen
Schutz erweitern, da derselbe nicht
nur ein Naturalienkabinet errichtet, son=
dern
auch allen Statthaltern seiner in Ost=
und Westindien gelegenen weitschichtigen
Provinzen den gemessenen Befehl gegeben
hat, die vornehmste Seltenheiten dasiger
Gegenden einzusenden, so ist wohl kein
Zweifel, daß die mit einer so lebhaften,
und fruchtbaren Einbildungskraft begabte
Spanische Nation in kurzer Zeit einen
erstaunlichen Fortgang in der Natur=
wissenschaft
machen werden.

Durch den in dem 64. Jahre seines Al=
ters
erfolgten Todfall des Herrn Karl
Gilbert de May de Termont, ist der bi=
schöfl
. Stuhl zu Blois erledigte worden.

Herr du Chauffaut hat von Rochefort
aus den Auftrag bekommen, länger, als
er gedachte, das Meer zu halten. Sein Ge=
schwader
darf sich weder auf den Küsten Por=
tugalls
verweilen, noch zu Lisabon einlaufen.

Es geht die Rede, daß der Herr Graf
von Aranda im Namen Sr. kathol. Ma=
jestät
von unserm Könige 30000 Mann
Hilfsvölker, und zwar den Herrn Mar=
schall
von Broglio zum kommandirenden
Generalen derselben begehrt habe, mit dem
Bedinge, daß besagter Marschall auch das
Generalkomma⟨n⟩do über das gesammte ver=
einigte
Französische, und Spanische Kriegs=
herr
führen soll. Doch diese Zeitung muß
noch erst bestättigt werden.

Neulich hat der Herr Abbt von Bour=
bon
bey einer in seinem eigenen Pallaste
angestellten öffentlichen Prüfung rühmli=
che
Kennzeichen seines Fortgangs in den
Studien von sich gegeben. Dieser jung
Abbt, an dem man sehr schöne Eigen e
schaften bemerkt, wird vermuthlich zum =

Coadjutor der Abbtey von St. Germain
de Pres ernannt werden.

Da die üble Gesundheitsumstände des
Prinzen von Conty eine baldige Erledi=
gung
des Großpriorats von Frankreich
erwarten lassen, so soll der Maltheseror=
den
sich alle Mühe geben, damit diese
fette Pfründen, welche jährlich 5 bis 6mal
hundert tausend Livres einträgt, in ver=
schiedene
Portionen abgetheilt, somit den
Französischen Rittern nach ihrem Ordens=
range
gleich den übrigen Kommenden zum
Genusse überlassen werde. Die Sache kommt
auf die königl. Einwilligung an.

Jhre Majestät die Königinn gaben vor
einigen Tägen dem Könige ein überaus
artiges Fest zu Trianon. Man spielte da=
selbst
verschiedene Theaterstsücke, unter an=
dern
die Parodie der Oper des Alcests,
welche Parodie man dermal auf der wäl=
schen
Schaubühne vorstellt.

Herr Graf von St. Germain hat den
Herrn Olivier, der seit dem Marquis v.
Monteynard erster Sekretär des Kriegs=
Ministers war, abgedankt.

Der Herr Generlpoliceylieutenant hat
den Verkauf eines Zeitungblats, so den
Titel: Eunopäischer Kourier, führt, zu
Londen gedruckt wird, und mit den gröb=
sten
Lügen angefüllt ist, verbieten lassen.

Monsieur will ein neues, und weit
prächtigeres Schloß zu Bru⟨m⟩oy anlegen
lassen. Die Kosten werden sich nicht über
eine Million belaufen, weil der Baumei=
ster
die alten Baumaterialien, wie auch
die von dem ehemaligen Schloß zu Gros=
bois
dabey anwenden wird.

Petersburg den 15. Heumonats.

Der Direkteur der hiesigen Kaiserl. Aka=
demie
der Wissenschaften, Herr von ⟨Do=
maschnew
, hat dieser Tagen von dem
Herrn Staatsrath und Akademikus Mül=
ler
über den Todessall des Bischoffs von
Astrachan ein Schreiben aus Moskau er=
halten
, dessen Jnhalt wir hier in einem
Auszug mittheilen.

Se. Hochwürden, der Bischoff Metho=
dius
von Astrachan und Stawropol, rei=

[6]

sete den 25. April dieses Jahr zu Be=
sichtigung
seines Bischöflichen Sprengels
von hier zuerst nach Kislar und von
dort den Fluß Tereck weiter hinauf.
Wie er gegen über Tscherwlenska Sta=
niza
bey den bekannten warmen Bädern
ankam, entschloß er sich das Dampfbad
daselbst zu gebrauchen; ließ also gerade
über die Quelle des Brunnes einiges
Holzwerk zur Diele überwerffen und eine
Kibitka, um in selbiger den Schweiß ab=
zuwarten
, darauf stellen. Bey dem Hin=
einsteigen
in diese Kibitka aber that er
einen Fehltritt und hatte das Unglück
gerade in den siedenden Brunnen hinun=
ter
zu stürzen, aus welchem ihn die Be=
dienten
kaum noch lebendig heraus zogen.
Dieses geschahe den 28 May; und den
folgenden Tag, Nachmittag gegen 5. Uhr
gab er, nach empfangenem heil. Abend=
mahl
und Salbung, in Christlicher Ge=
lassenheit
seinen Geist auf, nachdem er
noch bey seinem Absterben verordnet,
seinen Leichnam nach Astrachan abzufüh=
ren
und daselbst in der Kathedralkirche
zu beerdigen. Dieses betrübten Vorfalls
wegen ist aus dem Astrachanischen geistl.
Konsistorium bey dem hiesigen Contoir
des Heil. dirigirenden Synods unter dem
3. Brachmonat ein umständlicher Bericht
eingegangen. ꝛc. Moskau den 7. Heu=
monat
. 1776.

Warschau den 31. Heum.

Vorige Woche ist auch der hiesige De=
putationslandtag
in der Augustinerkirche
in der beßten Ordnung und Ruhe gehal=
ten
worden; solcher wurde durch den
königl. Hofmarschall Alexandrowicz er=
öfnet
, welcher nach Beendigung desselben
bey den Augustinern ein herrliches Trak=
tament
gab Es scheint zwar, als wenn
in den Staatsangelegenheiten eine ge=
wiße
Stille herrschte, es sind aber nur
blosse Muthmaßungen, den heimlich wird
sehr fleißig gearbeitet, damit dasjenige,
was auf dem bevorstehenden Reichstage
vorgetragen werden soll, schon in die
gehörige Ordnung gebracht ist, und da=
zu
wird viel Zeit erfodert, weil Sa=

chen von großer Wichtigkeit in Werke
seyn müßen. Man vermuthet ziemlich
wahrscheinlich, daß wohl gegen den Reichs=
tag
wieder fremde Truppen in Pohlen
einrücken dürften.

Preßburg den 10. August.

Da die schon angegebene Zeit zur fey=
erlichen
Jnstallation Sr. Hochfürstl. Gna=
den
des Herrn Primas und Erzbischofs
zu Gran alldort vor sich gehen soll, herbey
nahet; so haben sich den 11. dieses auch
Se. Hochfürstl. Gnaden samt dem päbstl.
Nuntius Grafen Garampi, als welcher
sich bey Dero hiesigen Aufenthalte durch
die angebohrne Leutseligkeit und hohe Ge=
lehrsamkeit
besonders ausgezeichnet, in=
dem
dieselben mit verschiedenen hie=
sigen
Gelehrten, auch zu Tyrnau
wohin sie in der Zeit eine Excursion
machten, die angenehmsten Unterredun=
gen
gepflogen, dahin verfüget. Auch
der Herr Judex Cariä, Graf Fekete,
traten an eben diesem Tage die Reise da=
hin
an, um Se. hochfürstl. Gnaden als
Obergespann in dem Graner Komitate
feyerlichst vorzustellen.

Nachdem sich der kommandirende Herr
General Graf D'Ajasassa nach Pest ins
Lager; und der Vicekommandirende Herr
General der Kavallerie von Voghera als
wirklicher Kommandirender nach Brüssel
an die Stelle des den 17. Brachmonats
vorstorbenen k. k. Generalfeldzeug mis ters
und Jnhabers eines deutschen Jnfante=
rie
Regiments Herr von Bülow von
hier wegbegeben haben, so übernehmen
indessen der Herr General der Kavalle=
rie
Graf Emerich Eßterhazy das Komman=
do
allhier.

Aus Jllawa im Trenschiner Kommi=
tat
wird unterm 30. Heumonats gemel=
det
, daß sich in den Gegenden daselbst
seit zwey Wochen fast täglich die schreck=
lichsten
Gewitter einfinden, und sehr
großen Schaden nach sich ziehen. Mei=
stens
nehmen solche Nachmittag ihren An=
fang
, und dauern die ganze Nacht fort.
Wem diese Gegend bekannt ist, der wird
sich die Furcht und die Angst desto leb=

[7]

hafter vorstellen können, die ein schwe=
res
Gewitter zwischen lauter Gebirgen
erwecken muß. Der bisherige Regen war
meist mit Schlossen vermengt, und war
für alle Feldfrüchte höchst schädlich. Jn
beeden Ki⟨t⟩schow hat der Schauer alles
verwüstet, und dem Landmanne seine frohe
Hoffnung wegen der reichen Feldfrüchte,
ganz benommen. Häufige Pläzregen
nöthigten die Waag aus ihrem Bette zu
tretten. Diese anhaltenden Regengüße
haben auch die Bäder zu Töplitz über=
schwemmet
, und mit Schlam und Sand
angefüllet. Es ist fast kein Ort um uns
herum, der von dem Besuch des Gewit=
ters
und von seinen schrecklichen Fol=
gen
frey geblieben wäre. Die vorige
Woche schlug der Donner in die Mühle
zu Rajetz ein, und tödtete daselbst 12.
Personen. Ein gleiches Schicksal wieder=
fuhr
dem Glockenthurm zu Predmier,
welchen der Schlag auf die Hälfte zer=
schmettert
und eingestürzt. Von den Läu=
tenden
sind 3. Personen todt geblieben,
die vierte ist gefährlich verletzet worden.
Zu Kotischowa saß ein alter Edelman,
bey einem Buche, und wurde auch vom
Blitze umgebracht. Zu Erdnitz flüchteten
Mann und Weib unter einen Birnbaum,
welcher aber ebenfalls vom Wetterstrahl
berühret, und beyden ihren Tod be=
schleuniget
hat. Zu Dubnitz fuhr der
Blitz auf 3. Orten hernieder, verursach=
te
aber keinen Schaden; auf dem Felde
aber zündeten zween Blitze jeder zwo
Mandeln, und verbraunten die Frucht
zu Asche.


Wien den 17. August.

Donnerstags, als an den hohen Fest
der Himmelfahrt Mariä, war der feyer=
liche
Gottesdienst in der Schloßkapelle
zu Schönbrunn in Beysein der höchsten
Herrschaften.

Gestern erschien der gesammte hohe
Adel zu Schönbrunn um bey Jhrer
Majestät der Kaiserinn Königinn, und
denen durchlauchtigsten Erzherzogen und

Erzherzoginnen königl. Hoheiten ihre un=
terthänigste
Aufwartung zu machen, wo
sodann Spiel war.

Den 14. dieß wurden in der k. k. gro=
ßen

ßen Hofkapelle für die im Herrn ent=
schlaffene
Hochadeliche Sternkrenz Or=
densdame
: Ursula Fürstinn v. Lubomirs=
ka
, geborne Gräfinn v. Branicka, die
gewöhnlichen Selenmeßen gelesen.

A⟨b⟩gewichenen Dienstag Nachmittags
unterwarf sich am k. k. Theresianum Herr
Karl Graf von Lichnowski auf Anleitung
des dasigen Lehrers der schönen Wissen=
schaften
und Künste Herrn Felix Hofstät=
ters
einem öffentlichen Versuche aus der
Daktyliographie oder Kenntniß der ge=
schnittenen
Steine, und beantwortete die
ihm vom k. k. Regierungsrath Herrn von
Sonnenfels, und k. k. Münzkabinetdirek=
tor
Herrn von Eckherl vorgelegten Fragen
zum vollkommenen Vergnügen einer adeli=
chen
und gelehrten Versammlung, die zu=
gleich
durch die passende Vorzeigung der
Gemmenabdrücke aus der Lippertischen
Daktyliothek angenehm unterhalten ward.


Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.

Den 9. August. Jn der Stadt.

  • Theresia Ziererin, led. Nr. 639. im Rathgäßl,
    alt 83. J.
  • Mich. Aichhorn, burgl. Kuchelgärtn. alt 69. J.
  • Johanna Landpfalzerin, Wais, alt 10. J. beede
    im Burgerspital.

Vor der Stadt.

  • Dem hochedlgeb. Hrn. Joh. Bapt. Staudt, wirkl.
    angestellt. Oberstlieut. im Militarinvalidenh.
    s Fr. Gem. Rosalia, allda, alt 40. J.
  • Dem Franz Weinhäpl, handgräfl. Uebergeh. am
    Posto Erdberg, s. W. Josepha, allda im
    Wachtzim. alt 30. J.
  • Mar. An. Huberin, gew. herrsch. Verwalt. Wit.
    Nr. 128. auf d. Wied. alt 74 J.
  • Juliana Fillnkößlin, schutzverw. Fragn. Wit. Nr.
    26. in d. Josephst. alt 50. J.
  • Dem Leopold Hufnagl, Münzarbeit. s. K. Ma=
    thias
    , Nr. 1. auf d. Wied. alt 5. J.
  • Dem Math. Schöpfer, Kutsch. s. K. Anton, Nr.
    142. auf d. Wied. alt 5. J.
  • Dem Ant Saxlehner, Schneid s. K. Theresia, Nr.
    33. im alt. Lerchenf. alt 6. J.
[8]
  • Dem Anton Röckstein, Hausmeist. s. K. Joseph,
    Nr. 21. auf d. Laimgrube, alt 3. J.
  • Michael Baumgartner, Grundwacht. Nr. 83. zu
    Mariah. alt 45. J.
  • Hr. Franz v. Ozdi, k. k. Siebenbürgis. Hofkanzley
    Protokollist, alt 34. J. im span. Spitalzim.
  • Cathar. Traumüllerin, alt 25. J. im Contum.
  • Georg Braun, reis. gew. Kaufm. alt 65. J.
  • Cath. Edlingerin, Wit. alt 83. J. b. im Bäckenh.
  • Summa 16. Personen, darunter 4. Kind.
  • Den 10. August. Jn der Stadt.
  • Hr. Mich. Dominic Salliet, Nr 712. nächst d. =
    ring
    . Niederlag, alt 67. J.

Vor der Stadt.

  • Thomas Ebner burgl. Schustermeist. Nr. 48. in
    der Rossau, alt 75. J.
  • Jos. Mich. Schuler, gew burgl. Erbsenhandl. Nr.
    88. am Neubau, alt 78. J.
  • Dem Jgnaz Morelli, Leinwanddruckergs. s. K.
    Adam, Nr. 57. zu Margrethen, alt 6. J.
  • Cathar N. Bauernw. Nr. 91. vor dem Kärnt=
    nerthor
    , alt 29. J.
  • Math. Parzer, alt 81. J. im Johannesspital.
  • NN. unbekannte Mannsperson, welcher in der
    Wien ertrunken, und vom k. k. Stadt=u. Land=
    gericht
    im Todtenkämmerl auf d. Landstr. be=
    schaut
    worden, alt bey 28. J.
  • Dem Franz Lorenz, Strümpfwirkergs. s. K. Jgnatz,
    Nr. 38. am Oberneustift, alt 8. J.
  • Summa 8. Personen, darunter 2. Kind.

Den 11. August. Jn der Stadt.

  • Niemand.

Vor der Stadt.

  • Dem Georg Philipp, Pattelschlag. s. K. Gregor,
    Nr. 6. am Neustift, alt 4. J.
  • Dem Franz Tropper Hausmeist. s. W. Cathar.
    Nr. 10. im Lichtenth. alt 27. J.
  • Mar. AnnaStanlin,led. M. Nr. 270. auf der
    Penzingerstr. alt 33. J.
  • Dem Valentin Reder Strümpfwirkergs. s. W.
    Magdal. Nr. 157. in d. Leopoldst. alt 28. J.
  • Dem Joseph Gilda, Tagl. s. K. Joseph, Nr. 44
    zu Mätzleinsd. alt 3. J.
  • Johann Tofer, vac. Schneidergs. alt 20. J. beyn
    Barmherz.
  • Magd. Donerin, Dienstm. alt 60. J. im Contum.
  • Anna Schmidlin, led. Köchin, alt 27. J.
  • Zacharias Wözl, Fleischhackerkn. alt 34. J.
  • Joh. Hörman, Schuhkn. alt 28. J. alle 3. im
    Bäckenh.
  • Summa 10. Personen darunter 2. Kind.

Den 12. August. Jn der Stadt.

  • Dem Simon Winkelmayr, gew. bgl. Wirth, s. T.
    Magd. Nr. 1288. auf d. Schottenbast. alt 13. J.
  • Georg Caspar Ebert, Buchhalt. Nr. 381. auf der
    hoh. Brücke, alt 71. J.
  • Dem Philipp Filz, vac. Bedient. s. W. Mar. Eva,
    Nr. 326. im tief. Grab. alt 27. J.
  • Dem Georg Haußer, Brodsitz. s. T. Susanna, Nr.
    265. unt. Tuchlaub. alt 19. J.

Vor der Stadt.

  • Dem Titl. Hrn Christoph Michelshausen, k. k Hof=
    kriegsbuchhalt
    . Rath, s. To. Wilhelmina, Nr.
    30. in der Josephst. alt 4 J.
  • Andreas Mayerhofer, burgl. Mehlmess. Nr. 250.
    auf d. Neuwied. alt 49. J.
  • Dem Leopold Stroll, burgl. Hafnermeist. s. K.
    Theresia, Nr. 12. am Hunglbrunn, alt 7. J.
  • Joh. Schierer, Schmelzer in d. Porcellainfabrik,
    Nr. 32. am Tury, alt 50. J.
  • Dem Jakob Steurer, herrsch. Lustgärtn. s. K. Ja=
    kob
    , Nr. 65. in der Ungerg. alt 2. J.
  • Dem Joh. ⟨S⟩achs, Musikant, s. K. Andreas, Nr.
    39 zu Mätzleinsd. alt 4. J.
  • Anton Koller, Zimmergs. Nr. 117. zu Gumpend.
    alt 28. J.
  • Dem Joh. Edler, Tagl. s. W. Barbara, Nr. 22.
    im alt. Lerchenf. alt 56. J.
  • Magdal. Hölzlin, Tagl. Wit. Nr. 54. im alt.
    Lerchenf. alt 83. J.
  • Dem Anton Sachslechner, Schneid. s. K. Mag=
    dalena
    , Nr. 33. im alt. Lerchenf. alt 3. J.
  • Mar. An. Pithanin, Wais, Nr. 17. in d. Rossau,
    alt 6. J.
  • Joh. Krammer, gemr Soldat, alt 24. J. im Mi=
    litarspit
    . zu Gumpend.
  • Anton Hackl, Fuhrkn. alt 48. J. beyn Barmherz.
    Jos. Lukas, Führer alt 73. J.
  • Joh. Arrich, Gefreyt. alt 64. J. beede im Mit=
    tarinvalidenh
    .
  • Margreth Mayerin, led. alt 68. J. im Contum.
  • Ther. Heherin. Kutsch. Wit. alt 46. J. im Bäckenh.
  • Joh. Georg Schäffer, alt 45. J. in St. Marx.
  • Summa 22. Personen, darunter 5. Kind.

Nachricht.

Jn dem Bierhaus Nro. 513 an Hohenmarkt
neben der rothen Krebsenapothecke, ist ein sehr
schöner gegossener eisener Ofen, aus dem be=
rühmten
Gußhause unweit Maria Zell in Steyer=
markt
, so wegen seiner besondern Güte und an=
haltenden
Hitze, eine grosse Holzersparung ge=
gen
einem erdenen Ofen verschafft, um einen bil=
ligen
Preis zu verkaufen, und kann zu allen
Zeiten allda besehen werden.


Es ist alltäglich ein Pierutsch sammt dazu ge=
hörigen
Pferdgeschirren um einen sehr billigen
Preis zu verkaufen; weshalben sich außer Maria
Hülf bey dem weißen Kopf Nro. 124 zu erkun=
digen
.


Auf ein gutes bürgerl Gewerb in der Stadt
werden auf dem anderten Satz 1000 fl. anver=
langt
, wer solche dazuleihen gesonnen wäre,
hat sich des mehrern im Zeitungskomtoir in
der Singerstrasse Nr. 931 zu erkundigen.

[9]

Nro. 66.
Anhang zum Wiener=Diarium.
Sonnabend den 17. Augustmonat.

1776.

Berlin den 6. August.

Nachdem Se. kais. Hoheit der Groß=
Fürst den 4. mit dero Gefolge zu Rheins=
berg
angelangt, sind selbe von dem Prinz
Heinrich und allen hohen Anwesenden
auf das zärtlichste empfangen worden.

Hieselbst bleiben Se. kais. Hoheit bis
den 8. dieses, und an diesem Tag geht
die Reise bis Schwedt, und in Rügen=
walde
wird zu Mittag gespeiset. Der
Großfürst wird von dem Prinzen Hein=
rich
bis Schwedt begleitet. Die Reise
geht alsdann folgendermassen weiter:
den 9. nach Bahne und Stargardt; den
10. nach Plate und Cöslin; den 11. nach
Schlawe und Stolpe; den 12. nach Don=
nersmeurse
und Oliva; den 13. geht die
Reise über Danzig. Bey der Rothen=
Bude paßiren sie die Weichsel. Jn Nei=
teich
ist Mittagstafel, in Nobach wird
die Nogath paßiret, und in Elbingen ist
Nachtquartier; den 14. in Braunsberg
Mittagstafel, und in Königsberg Nacht=
quartier
; den 15. bis Bledow, und den
16. bis Memel, und bis dahin werden
Se. kais. Hoheit von dem Generallieute=
nant
von Lentulus, Graf Werther, Ge=
neral
von Hordt, und dem obersten von
Reibnitz begleitet.

Die kön. Küche und Kellerey ist schon
voraus. Auf allen Städten und Dör=
fern
, wo Se. kais. Hoheit paßiren, wer=
den
Ehrenpforten errichtet, und diesel=
ben
so wie beym Einzugs, nur auf ver=
änderte
Art, empfangen.

Die Prinzeßinn Braut ist den 4. dieses
mit dem Großfürsten und ihren durch=
lauchtigsten
Eltern zugleich bis Rheins=
berg
gegangen. Daselbst erwartet sie die
Zurückkunft des Prinzen Heinrichs von
Schwedt, und geht den 12. von da über
Neustettin, Marienwärder und Memel.
Bis dahin wird sie von ihrer durchl.
Frau Mutter; von dero durchl. Herrn

Vater aber bis Petersburg begleitet. Der
König hat dem Großfürsten einen Ring
mit Höchstdero Portrait von sehr gros=
sem
Werth zum Andenken überreichet;
unter dem mittelsten Stein, der platt
geschliffen ist, liegt das Portrait in der
Grösse eines Preußischen 1 Groschen=
Stückes.

Gestern hielt auf der Kriegsschule der
Professor Borelli eine französische Rede
an den Großfürsten, und dieselben hat=
ten
die Gnade, ihn auf heute zu sich zu
bestellen. Jn der Kriegsschule und auf
dem Kadettenhofe sind Se. kais. Hoheit
von jungen Edelleuten, so Mitglieder
sind, mit einer Rede bewillkommet wor=
den
, und haben mit jeden jungen Red=
ner
eine gute Zeit sich unterhalten. Als
der General von Romanzow aus dem
Kadettenhof gieng, erinnerte er den jun=
gen
Redner, nicht zu vergessen, was
ihm der Großfürst gesaget.

Uebersetzung der Rede an Se. kaiserl.
Hoheit, den Großfürsten, in der
feyerlichen Versammlung der königl.
Akademie der Wissenschaften den 24.
Juli von dem beständigen Sekre=
tair
derselben, Herrn Formey, ge=
halten
.

Monseigneur!

Nicht der Anblick des Erben eines der
ersten Thronen der Welt, eines Thro=
nes
, der täglich neuen Glanz erhält,
blendet jetzt in diesem Heiligthume der
Musen unsere Augen; unsere Blicke ge=
hen
weiter, sie dringen gleichsam durch
den Luftkreis von Grösse, der sie um=
giebt
, durch; es ist der Mensch weit
mehr als der Fürst, den wir bewun=
dern
, den wir verehren, den wir mit
der lebhaftesten Freude empfangen, und
dem der Eingang zu unsern Herzen noch
mehr offen steht, als der Eingang zu
diesem Orte. Ja, Monseigneur, von

[10]

aller Grösse entkleidet, würden Jhro
kais. Hoheit wegen ihres vortreflichen
Charakters, wegen ihrer edeln Gesin=
nungen
, wegen jener grossen Leutselig=
keit
, welche die Fürsten in Gottheiten
verwandelt, und ihnen Altäre erwirbt,
auf welchen der reinste Weihrauch bren=
net
, unserer Verehrung würdig bleiben.
Eupfangen sie ihn, diesen Weihrauch,
Monseigneur; er hat mit dem Weihrau=
che
der Schmeicheley nichts ähnliches;
er soll nicht ihren Kopf einnehmen; er
soll in ihr Herz dringen, und darinn
das himmlische Feuer, welches aus ih=
ren
Augen strahlt, unterhalten. Em=
pfangen
sie zugleich unsere Wünsche. Der
mächtige Schutzgeist Peters des Grossen
leite alle ihre Schritte, und lasse sie
einst die grossen Unternehmungen dieses
Nacheifers des Prometheus, dieses schö=
pferischen
Monarchen, zum höchsten Gi=
pfel
der Vollkommenheit bringen! die
unsterbliche Katharina, denen sie das Le=
ben
, und alles, was der Wirklichkeit
einen Werth geben kann, zu danken ha=
ben
, gebe ihnen nach Vollendung des
Laufes ihrer hohen Bestimmung, mit
diesem Reiche, das sie erleuchtet, ver=
schönert
, vergrössert, und gleichsam von
neuem belebt hat, diese Weisheit, die=
se
Grösse der Seele, diese Liebe zu ih=
ren
Völkern, mit einem Wort diesen Jn=
begrif
jener immer seltenen, und auf
dem Throne noch seltenern Tugenden,
welche ihr Andenken mit dem Andenken
der Trajane, der Titusse und der Anto=
nine
verewigen werden. Nach so gros=
sen
einheimischen Beyspielen förchte ich
nicht, Monseigneur, ihnen noch andere
vorzustellen, welche schon mächtig auf
sie wirken, und bey Jhro kais. Hoheit
das Verlangen entstehen lassen, diese Ge=
genden
zu besuchen, um einen König in
der Nähe zu betrachten, dessen Lobeser=
hebungen
überflüßig seyn würden, weil
sie ihn gesehen, und in seinen Armen
die Merkmale der lebhaftesten Zärtlichkeit
empfangen haben. Jch bin überzeugt,
daß Jhro kais. Hoheit sich bis ans En=
de
ihres Lebens Glück wünschen werden,

daß sie sagen können: "Jch habe Fried=
rich
gesehn; ich nähre in meinem Busen
den Ausfluß seiner grossen Seele; ich
habe mir seinen mehr als menschlichen
Charakter eingeprägt, und ich mache
mit eine Ehre daraus, dessen Ausdruck
darzustellen. "

Schon hatten sie, Monseigneur, den
kostbarsten Vortheil von ihrer genauen
Verbindung mit dem großmüthigen Hein=
rich
eingeerndet; und in der That konn=
ten
Jhro kais. Hoheit nie in einem rei=
cheren
Schätze schöpfen, und gerader zur
Quelle des Schönen und Grossen gehen.
Welch eine Verbindung ist die ihrige,
meine Prinzen! wie wonniglich für See=
len
von solcher geläuterten Art! welche
⟨si⟩chere Bürgen des Glücks dieser Völ=
ker
, die schon in den Namen so sehr
übereinkommen, und künftig in ihren
Gesinnungen noch mehr übereinstimmen
werden! o wie entzückend ist die Aus=
sicht
der glorreichen Regierungen eines
Pauls und eines Friedrich Wilhelms für
unsere Enkel. Beyde sind zum Glück
der nächsten Generation gebohren; beyde
sind durch die Verbindung, die sie bey
diesen merkwürdigen Umständen errichten
und aufs festesten knüpfen, vereinigt,
und nie wird ein anderer Wetteifer zwi=
schen
ihnen seyn, als sich im Wohlthun
übertreffen zu suchen, und das schöne
Jahrhundert der Göttinn der Gerechtig=
keit
wieder herbeyzuführen.

Möchte doch, Monseigneur, das gros=
se
und blühende Reich, welches ihnen
aufbehalten wird, beständig auf solchen
dauerhaften Säulen ruhen, als diejeni=
gen
sind, die es jetzt unterstützen. Möch=
ten
sie beständig an der Spitze ihrer =
the
Minister an der Spitze ihrer Armeen
Generals setzen, die auf gleiche Art Lieb=
linge
der Minerva und des Mars sind!
möchte (denn endlich muß ich der Be=
geisterung
, in die mich der Anblick des
grossen Romanzows setzt, Luft machen)
möchte dieser Held noch lange Zeit der
Schutzengel Ruslands seyn! nachdem er
das Schrecken seiner Waffen jenseits der
Donau verbreitet hat, läßt er an den

[11]

Ufern der Spree die nicht weniger sieg=
reichen
Züge jener Eigenschaften glänzen,
die ihn noch mehr liebenswürdig, als
furchtbar machen. Man müßte die ab=
geschiedenen
Seelen Homers und Virgils
hervorrufen, denjenigen zu lobpreisen,
der die Tugenden des Eneas mit der
Tapferkeit des Achilles verbindet.


Nachricht.

Es sey vermög einer unterm 20. Heumonat
dieses Jahrs ergangenen allerhöchsten Verord=
nung
an die hiesige k. k Siegelgefällsadmini=
stration
durch Behörde die Verfügung gemacht
worden: daß so, wie bisher die hiesigen Ta=
rokkarten
den licencirten Kaufleuten das Spiel
für 38 kr überlassen worden sind, auch künftig
noch ein gleiches beobachtet, die ausländische
und die ebenfalls für ausländische angesehen
Triestertarokkarten aber um 40 kr. verkauft wer=
den
; die Kaufleute auch, da sie sich bisher mit
der bey den hiesigen Tarokkarten ihnen über=
lassenen
Provision pr. 2 kr. beym Spiele ver=
gnüget
haben, künftig die Triester=und alle
ausländische Tarokkarten nicht theurer, als um
42 kr an das Publikum verschleißen sollen.

Wovon demnach dem Publikum mit dem
weitern Beysatze Nachricht ertheilet wird, daß
außer den von der k. k. Siegelgefällsadmini=
stration
zum Kartenverschleiß berechtigten Kauf=
leuten
von Seite der hiesigen Kartenniederlage
niemanden anders das Spiel hiesiger Tarokkar=
ten
, als für 40 kr. die ausländischen aber mit
Einschlusse der Triestertarokkarten um 42 kr.
verkauft, und endlich jene blos zum Piquet=
spiele
geeignete Kartemspiele, welche ohne 2,
3, 4, 5 und 6 bestehen den a⟨ll'⟩ in grosso
Käufern, und dem licencirten Kaufimanne um
12 Kreuzer von dem Kartenamte hindanngege=
ben
werden würden, welche aber die gesagten
Kaufleute dem Publikum nicht theurer, als
um 13 kr. zu verkaufen haben werden.
Wien den 5. August 1776.


Jn der von Ghelenschen Buchdruckerey in
der Singerstrasse Nro. 931 im ersten Stock ist
die Nachricht von den neuen Factorentafeln
deutsch, lateinisch und französisch unentgeltlich
zu haben. Es wird auch daselbst die Beschnei=
dung
der Maschine, oder die kürzeste Art die
Factoren der Zahlen zu finden, nebst dem Ue=
berzuge
zu beyden Maschinen um 30 kr. abge=
reicht
. Es ist am Tage, wie leicht es fallen
wird, alles Versprochene in Betreff dieser Ta=
feln
zu erfüllen: zumal da man in 5 Mona=
ten
von diese⟨rn⟩ weitläuftigen Werke mehr als

die Hälfte, d. i. über eine Million wirklich
vollendet, folglich mehr geleistet hat, als man
dem Publikum zu versprechen sich noch getraue=
te
. Es ist zwar überflüßig, von der allgemei=
nen
Nutzbarkeit wohleingerichteter Factorenta=
feln
mehrers zu erwähnen. Doch da der bey
diesem Werke zum Grunde gelegte Plan man=
che
Vortheile gewähren wird, die man bey je=
dem
andern nicht so leicht erhalten dürfte, und
da eine gewöhnliche Nachricht gar zu weitläuf=
tig
ausfallen müßte, um Liebhabern ein er=
wünschtes
Genügen zu leisten: so wird in der
k. k. privil. Realzeitung, in welcher man all=
zeit
das Angenehme mit dem Nützlichsten zu
verbinden sucht, ein eigener Artickel eingerücket
werden, worinn dieser Plan, die Maschine und
ihr vortheilhafter Gebrauch umständlich vor Au=
gen
gelegt werden soll. Man wird auch Mittel
zu treffen suchen, um Liebhabern dieses neue
und zu vielerley Absicht sehr zuträgliche Werk=
lein
besonders abreichen zu können.


Ein Mensch eines bestandenen Alters, ledi=
gen
Standes, so in zerschiedenen Canzleyen
gedienet, und sowohl in Civil, als Oekonomi=
schen
, im Lateinischen, als auch gut Deutschen,
dann im Rechnungswesen erfahren, führet gut
deutliche Handschrift, anerbietet also nicht al=
lein
seine Dienste als Sekretär, Verwalter,
Hofmeister, oder Wirthschaftsverständiger, son=
dern
auch als Jnformator bey jungen Herrschaf=
ten
, kann auch in der Singkunst informiren.
Wer nun solchen Menschen aufzunehmen Belie=
ben
trägt, kann sich bey Verlegern dies Dia=
riums
Nr. 931 in der Singerstrasse des mehrern
erkundigen.


Nachricht.

Es wurde schon vor einem Jahre in dieser
Zeitung angekündet, daß hier ein Fremder an=
gekommen
, der allein das wahre Geheimniß
besitze, das Pulfer aus Orientalischen Perlen
in Wasser zu machen, um sich die Hände und
das Gesicht zu waschen. Dieses Pulfer aus
Perlen im Wasser dienet die Haut wunderbar
weiß zu machen, sie frisch und zart zu erhal=
ten
, ihr die Farbe der fröhlichen Jugend zu ge=
ben
, alle Hitze, Flecken, und selbst die Run=
zeln
aus dem Gesichte zu vertreiben. Man be=
dient
sich dessen auf folgende Art: man nimmt
das Fläschgen, welches allzeit mit Fluß=oder
Brunnenwasser voll seyn muß, welches man
wenigstens alle drey oder vier Tage wechselt,
giebt demselben diejenigen Gerüche, die man
will, und wenn man sich mit gemeinen Wasser
gewaschen hat, schittelt man es stark unterein=
ander
nimmt alsdann etwelche Tropfen davon
in eine C⟨o⟩ffeetasse, doch mit der Vorsicht,daß

[12]

es nicht zu dick werde, weil es sonst die Haut
allzuviel bleichen würde, und dunkt eine weisse
Leinwand ein, mit der man sich das Gesicht
und die Hände wohl reibet, um die wunderba=
re
Wirkung davon zu sehen. Die ganze Dose
dieses Perlenpulfers, welches 6 Monate dauert,
kostet einen Souveraind'or, und die halbe ei=
nen
halben Souveraind'or. Man wird es all=
zeit
im Kupferschmidischen Hause im tiefen Gra=
ben
Nr. 362 im 3ten Stocke finden.


Es ist auf der Wieden ohnweit des k. k.
Theresianums ein Haus mit verschiedenen groß
und kleinen Zinnserträgnissen, worunter eine
grosse Herrschaftsgelegenheit mit Stallungen,
Schupfen, Heu, und Schüttboden befindlich,
nebst einen grossen Garten, und Gartenzim=
mern
, zu verkaufen: wer also solches an sich
zu bringen gedenket, kann sich diesfalls bey
dem Verleger des Diariums melden.


Es ist in der Leopoldstadt das sogenannte
Wöberschenische Haus Nro. 371 alltäglich zu
verkaufen, wer solches käuflich an sich zu brin=
gen
gedenket, kann sich alldort beym Haus=
meister
des Verkäufers erkundigen.


Den 21. August werden im Hutsteppergässel
im Doktor Ertlischen Haus Nr. 628 neben dem
Leinwandgewölb zur schwäbischen Jungfer beym
kleinen Thor verschiedene Manns=und Frauen=
kleider
theils mit Pelz ausgeschlagen, Mieder,
Raifröcke Frauenzimmer Kopfzeug, Hauben,
Mänterl, Vortücher, englische Hüte, und an=
dere
derley Modesachen, ein Rastbett, Soffen,
Sessel von schwartzen Saffian, von Seiden=
grädel
und von sein blau gedruckten Leinwand,
schönes Bettgewand, ein grosser fast ganz neuer
Tafelservice auf Silberart von feinsten engli=
schen
Zinn mit Stahl vermischt, ein marmor=
ner
Trumeaux=Spiel=und andere Tisch, Lu=
ster
, ein harter Gläser=2 derley Aufsatz=2
weiche Wäsch=2 Kleider=und 2 Nachtzeugkä=
sten
, gemalene Hollitscher Frauentoilette und
Frauenzimmerportraits, nebst kleinen Figuren
vormittag von 9 bis 12, und nachmittag von 3
bis 6 Uhr licitando verkauft.


Künftigen Donnerstag als den 20. August
und folgende Täge werden vormittag von 9 bis
12, und nachmittag von 3 bis 6 Uhr auf der
Freyung in dem kleinen fürstlich Kaunitzischen
Haus im 2ten Stock verschiedene Effekten, als
ein brillantener und 2 andere grosse rautene
Mannsringe, andere ledige Brillanten, gold=
und silberne Uhren, andere Gallanterien, Sil=
ber
, roth und gründamastene Soffen und Ses=
sel
, Spalliere, grosse Spiegel und Trumeaux,
Kästen, Tische, Bettstätte samt Bettgewand,

Wäsche, Zinn, Kupfer und andere Einrichtung
licitando verkauft.


Den 22. August werden auf Verordnung ei=
nes
löbl. Stadtmagistrats alhier im Jakober=
gässel
im Radlerischen Haus Nr. 905 im 4ten
Stock verschiedene Verlassenschaftssachen, als
Silber, Mannskleider, Leinwäsche, Bettge=
wand
, Tische, Kästen, Sessel und mehrerere
Hausgeräthschaften vormittag von 9 bis 12,
und nachmittag von 3 bis 6 Uhr licitando ge=
gen
baare Bezahlung verkauft.


Den 24. August werden an der Wien im
weissen Kreuz verschiedene schöne Pferde aus
Siebenbürgen, als 4 Apfelschimmel, 15 1 / 2
Faust hoh, dann 2 Pferde von auserlesen schö=
ner
Farb, alle 4 bis 6 Jahr alt früh um 9
Uhr den Meistbietenden verkauft.


Den 26. August und folgende Tage werden
vormittag von 9 bis 12, und nachmittag von
3 bis 6 Uhr am alten Fleischmarkt neben den
goldenen Bärn Nr. 742. über die Hauptstiege
im 2ten Stock nachstehende Fahrnisse, als ver=
schiedene
schöne Gemälde, und zwar Origina=
lien
von Titian, Hanibal Caraccio, Raphael
von Urbino, Bassano, Spagnolet, Teniers u.
a. b. niederl. Meistern, zween Kästen mit chi=
nesischen
Porzelänfiguren, ein Kasten mit me=
talenen
römischen Antiquitäten, japonischen Por=
zelänfiguren
und zwey schon bas relif verschnit=
tenen
Strausseneyern, alles auf gut vergolde=
ten
artigen Postamenteln, Kästen in verschie=
denen
Formen mit gläsenen Thüren zu Aufbe=
haltung
der Raritäten und Prätiosen, verschie=
dene
mit geschlieffenen schönen und seltsamen
Steinen in Lädeln eingerichtete kleine Kästchen,
gefaßte und ungefaßte Magneten, elektrische,
optische, geometrische und andere mathematische
Jnstrumente, Telescopien, Mikroskopien von
verschiedenen Gattungen, eine Prospektkammer,
zween grosse Brennspiegel, Gold=Silber=und
andere Sorten Stuffen, Mineralien, Salien,
ungeschliffene Holzsteine und andere Petrifikata,
Meergewächse, Schnecken und Muscheln, ver=
schiedene
Modelle von Schleif=Säge=Appre=
tier
=Glanz=Mahlmühlen u. d. gl. von man=
cherley
Gattung, gut eingerichtete Goldwagen,
eine besonders gearbeitete für alle Himmelsge=
genden
brauchbare versilberte Sonnenuhr, Pen=
del
=und Stockuhren, zwey grün damastene
Better mit Baldachinen und vergoldeten En=
geln
, grün brokatellene auch leinwandene Spa=
liere
, derley Sesseln, hart fournirte Kästen,
Sessel, Tische, Messing, drey eisene Oefen,
ein eisenes Geldfässel, und andere Einrichtungs=
sachen
, besonders eine grosse eisene mit Messing

[13]

beschlagene und verzierte bewegliche Maschine
zum Kochen, samt allen dazugehörigen kupfer=
nen
Kastrolen und derley Häfen, bey welcher
nach einer bereits 2jährigen Erfahrung für eine
Tafel von 20 Personen mit aller Gemächlich=
und Reinlichkeit, auch mit Ersparrung zweyer
Drittheile Holtzes gegen dem, was sonst auf
einem Herde erfoderlich ist, gekocht werden kann,
dann zwey Rolltische, den Meistbietenden ge=
gen
baare Bezahlung verkauft werden.


Von der Amtskanzley der Stift heil. Kreuze=
rischen
Herrschaft Trumau wird hiemit kund
gemacht: Es sey die wegen Verkaufung der Do=
minikus
Salzmannischen Behausung zu Pfaf=
steten
angeordnet geweste 2 Licitationstagsatzun=
gen
aus Mangel annehmlicher Käufer fruchtlos
verstrichen, weswegen eine weitere endliche Tag=
satzung
auf den 29. August d. J. festgesetzt wird.
Haben sich demnach alle und jede, so obbesag=
te
Behausung, samt zugehörigen Hausgründen
käuflich an sich zu bringen gedenken, an obbe=
stimmten
Tag früh um 8 Uhr in der Salzman=
nischen
Behausung ad tractandum & conclu-
dendum
einzufinden.


Den 31. August wird die zu Maria Hietzing
liegende, und dem löbl. Stift Klosterneuburg
dienstbare von Winterische Behausung an den
Meistbietenden verkauft; sie hat die angenehm=
ste
Lage, und zugleich bequemste Aussicht;
darinn befinden sich ein Keller, 18 Zimmer, 4
Kucheln, 3 Kammer, 2 grosse Stallungen auf
40 Pferde, Wagenschupfen auf 5 Wägen, 2
kleine Gärtel, dann ein mit Zwerg=und hoch=
stämmigen
Obstbäumen besezter Zier=und Ku=
chelgarten
. Liebhaber können sich an obbesagten
Tag früh um 9 Uhr zu Hietzing in der von
Winterischen Behausung Nro. 22 einfinden.
Nähere Auskunft können jene, so gedachte Be=
hausung
an sich zu bringen gedenken, bey Herrn
Dr. Krzivanek Nr. 149 in der Wallnerstrasse
im 3. Stock erhalten.


Von der k. k. Wirthschaftsdirektion der ein=
gezogenen
Jesuitengüter in Ni. Oe. wird an=
mit
zu wissen gemacht: daß den 6. September
d. J. früh um 9 Uhr in der Wirthschaftsdirek=
tionskanzley
in dem ehemaligen Jesuitenkollegio
im ersten Stock Nr. 12 die dem vormaligen Je=
suitenprobhaus
bey St. Anna alhier eigenthum=
liche
, und in verschiedenen Rieden liegende 30
Viertel Weingarten zu Ottokrin einzelnerweis,
mit oder ohne der heurigen Weinfechsung öffent=
lich
ausgefeilet, und dem Meistbietenden ver=
kauft
werden würden. Liebhaber demnach ha=
ben
an obbemeldten Tag, Stund und Ort zu
erscheinen, vorläufig aber sich sowohl um die

Anschläge, als um die etwa weiters beliebige
Anweisungen in erstgedachter Kanzley anzumel=
den
.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien, geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen des gerichtl. aufgestellt
Tschachnerischen Herrn Curators verwilliget
worden, das Tschachnerisch auf der Wieden
liegende Haus Nr. 166 öffentlich auszufeilen,
und an den Meistbietenden zu verkaufen. Da
nun zu diesem Ende der 16. Septemb. d. J.
bestimmet ist. So haben diejenige, welche
das gedachte Haus zu kaufen Willens sind,
an dem bestimmten Tage, oder da wir anderer
Verhindernissen halber diesen Tag nicht zu Rath
sässen, den nächst darauffolgenden Rathstag
fruh um 8 Uhr vor uns zu erscheinen, und sich
bey unserm und gemeiner Stadt Grundbuch
durch den Amtsschreiber anmelden zu lassen,
folglich der weitern Behandlung abzuwarten.


Von der gräfl. Wenzel Breunerischen Amts=
kanzley
der Herrschaft Nußdorf ob der Traisen
wird hiedurch kund gemacht: Es sey die letzt=
hin
angeordnet geweste Licitationstagsatzung der
Joseph Rambischen, oder sogenannten mit 8
Mahlgängen versehenen Neumühle nächst Trais=
mauer
aus Mangel hinlänglicher Käufer frucht=
los
abgegangen, auch eine nochmalige und letz=
te
auf den 25. Septemb. d. J. zu bestimmen,
für gut befunden worden. Da nun jemand ob=
gedachte
Mühle, nebst denen hiezu gehörigen
3 / 4 Joch Aecker, 1 Tagwerk Wiesen, und 3 / 4
Tagwerk Garten zu kaufen gedenket, kann sel=
ber
an bestimmten Tag früh um 8 Uhr sich zu
Nußdorf ob der Traisen in dasiger Kanzley ein=
finden
, wohin auch diejenige, welche an er=
meldten
Joseph Raub ex quocunque titulo
einige Foderungen zu haben vermeinen, p ro
primo & ultimo termino sub clausula præ-
clusi
& perpetui silentii an dem nämlichen Tag
und Stund wohlinstruirter zu erscheinen fürge=
laden
werden.


Von der röm. k. k. ap. Majestät in Aller=
höchstdero
Temeswarer Bannat aufgestellten Ju-
dicii
Delegati Militaris wegen, wird allen de=
nen
, so daran gelegen, kund gemacht: Was=
massen
nach unterm 14. May v. J. erfolgten
Jntestatabsterben des alhier in Temeswar ge=
standenen
Feldkriegskanzelisten, Karl Reiff, so
viele Paßivschulden vorgekommen, welche das
wenig hinterlassene Vermögen bey weiten über=
steigen
, mithin für nothwendig befunden wor=
den
, um dessen allfällige Schulden in die lega=
le
Erfahrung zu bringen, eine Liquidationstag=
satzung
anzuordnen, und alle dessen Gläubiger

[14]

zur Anmeld=und Liquidirung ihrer zu stellen
habenden Sprüchen und Foderungen einzuberu=
fen
. Wie nun hiezu peremtorie der 10. Sep=
tember
d. J. zur allendlichen Frist alhier bey
dem k. k. Judicio Delegato früh um 9 Uhr zu
erscheinen anberaumet worden. Solchemnach
haben alle und jede, welche an des obgedachten
Karl Reis, wenige Verlassenschaft 〈…〉 . quacun-
que
causa vel titulo Sprüche und Foderung
haben, an obbemeldten Tag und Stund, ent=
weder
in Person oder durch hiezu genugsam
instruirte Gewaltträger mit ihren Urkunden, oder
Zeugenschaften sich alsogewiß anmelden, wo im
widrigen selbe nicht mehr gehöret, sondern ih=
nen
und den nichts zu Recht erweisenden das
ewige Stillschweigen auferlegt werden soll.


Von der fürstl. Bathyanischen Amtskanzley
der Herrschaft Trautmannsdorf, wird hiemit
kund gemacht: Wasma⟨ß⟩en der Mathias Rid=
ler
, behauster Unterthan in dem anher gehöri=
gen
Dorf Gallbrun, und Maria Anna dessen
Ehewirthin ihr daselbst neben Mathias Muhr,
und Mathias Obstmayr besitzendes Halblehen=
haus
Nr. 70 dergestalt mit Schulden überhäu=
fet
haben, daß die dermal wissentlichen Schulden
das Vermögen beynahe übersteigen, und sich et=
wa
gar eine Crida äussern werde. Nachdem
man also, besonders wegen den auf besagtem
Hause haftenden Pupillengeldern vor nothwen=
dig
befunden, eine ordentliche Convocation der
vorhandenen Gläubigern anzuordnen. Als wird
zu solchen Ende auf den 5. Septemb. d. J.
früh um 9 Uhr pro 1mo, 2do, & 3tio ter-
mino
eine peremptorische Tagsatzung bestimmet,
wozu der Mathias Ridler, und Maria Anna
seine Ehewirthin selbst zu erscheinen, hiemit ein=
berufen
, und alle jene, welche auf diesem Rid=
lerischen
Haus zu Galbrun einige Sprüche, oder
Foderungen zu haben vermeinen, an besagten
Tag und Stund auf dasige Amtskanzley ent=
weder
persönlich, oder durch genugsam legitimir=
⟨te⟩
Gewalthaber vorgeladen werden, damit mit
denselben wegen ihren zu haben vermeinenden
Foderungen behörig liquidirt werden könne; hin=
gegen
werden jene, so damals nicht erscheinen,
oder ihre Schulden nicht liquidiren, nicht mehr
angehöret, sondern denselben das ewige Still=
schweigen
auferlegt werden.


Von des uralten Stift St. Peter in Salz=
burg
, als Herrschaft Dornbach verordneten Ju-
dicii
Del . wird hiemit zu vernehmen gegeben:
Es sey über des Leopold Schütz und Catharina
dessen Ehewirthin, behausten Herrschaft Dorn=
bachischen
Unterthanen zu Hernals, vorhande=
ne
Vermögen, nach Vornehmung der bekann=
ten
Gläubigern eine förmliche ⟨Gant⟩handlung

verhänget, und da der gerichtl. verordnet Schützi=
sche
Curator ad lites , Karl Böhm, J U. Dr.
auch Gerichtsadvokat, zu Ausfindigmachung des
diesfälligen Schuldenlastes um Ausfertigung des
in dergleichen Fällen gewöhnlichen Einberuf=
fungsedikt
gebeten, auch in dieses Begehren ge=
williget
worden; Als haben alle und jede, so
an obbemeldten Leopold Schütz und Katharina
dessen Ehewirthin einige rechtmäßige Foderung
ex quocunque titulo haben, oder zu haben
vermeinen, den 21. Septemb. d. J. entweder
persönlich, oder durch hinlänglich versehene Ge=
waltträger
alsogewiß vor dem mit anvertrau=
ten
Judicio delegato in der untern Bäckenstras=
se
im alten Unversitätshaus Nr. 777 im 3ten
Stock zu erscheinen, sich behörig zu legitimiren,
und ihre Ansprüche und Foderungen unterein=
stens
Rechtsbeständig zu liquidiren, wie im wi=
drigen
auf die ausbleibende, oder nicht behö=
rig
liquidirende Gläubiger und Prätendenten
keine Rucksicht genommen, mit der Verfassung
der Claßifikation und Repartition fürgegangen
und denselben das ewige Stillschweigen aufer=
legt
werden soll.


Von des k. k. im Königreich Ungarn bestel=
ten
Judicii Delegati Militaris wird hiemit zu
wissen gemacht: Es sey von der Verlassenschafts=
massa
der den 6. May d. J. ab intestato al=
hier
verstorbenen Miltarverpflegsunterintendan⟨s⟩
Watzmannisched Ehekonsortin, Rosina gebohr=
nen
Swoboda, nach allseitiger Berichtigung
der auf den 17. Juli d. J. zu dieser Militar=
gerichtsstelle
zusamm berufenen und behörig li=
quidirten
Gläubigern, auch sonstigen Abzugs=
posten
annoch eine in 100 fl. bestehende reine
Erbschaft übrig geblieben. Da nun hiezu aus=
er
dem annoch lebenden Ehekonsorten der De -
〈…〉 ctæ, Herrn Unterintendanten Waitzmann,
keine sonstige Jntestaterben hierorts wissend sind.
So wird denenjenigen, welche allenfalls auf
obigen geringen Verlssenschaftsrest nähere Erbs=
sprüche
von Rechtswegen zu haben vermeinen,
um sich hierwegen behörig zu legitimiren, folg=
lich
zu dem Ende bey diesem Judicio delegato
militari entweder persönlich, oder durch hiezu
bevollmächtigte Gewaltträger zu erscheinen, der
7. Septemb. 1777 zu allendlicher Frist hiemit
anberaumet, nach dessen Verstreichung sie nicht
mehr angehöret, sondern obiger Verlassenschafts=
rest
dem erdeuten Ehekonsorten der Erblasserin,
als nächsten Jntestaterben ohne weiters zuge=
sprochen
werden wird. Preßburg den 3. Au=
gust
1776.


Von des kais. auch k. k. ersten Garnisonsre=
gimentsgericht
wegen, mittels gegenwärtigen
Edikts jedermänniglich hiemit anzufügen: Es

[15]

seyen nach Absterben des bey diesem ersten löbl.
Garnisonsregiment, als Hauptmann gestande=
ne
MoysesvonNickolitsch bey der fürgewesenen
Jnventur so viele Paßivschulden vorgekommen,
welche das beschriebene Aktivvermögen, da die=
selbe
der Ordnung nach liquidiret würden, al=
lerdings
übersteigen dürften, mithin die Noth=
wendigkeit
erheischet, dessen sämmtlich sowohl
Jn=als ausser Land befindliche Gläubiger zur
Anmeld=und Liquidirung ihrer an erstbemeld=
ten
Hauptmann Moyses von Nickolitsch seel. zu
stellen habenden Sprüchen und Foderungen ein=
zuberufen
. Da nun zu dem Ende der 30. Sep=
temb
. d. J. früh um 9 Uhr für die erst=an=
dert
=und dritte, auch allendliche Frist derent=
willen
im Staabsquartier Temeswar zu erschei=
nen
sub clausula præclusi anberaumet worden.
Als haben alle und jede, so an gedachte Ver=
lassenschaft
einige Sprüche oder Foderungen
ex quacunque causa vel titulo zu haben ver=
meinen
, in obbestimmter Zeit und Ort entwe=
der
persönlich, oder durch hiezu genugsam be=
vollmächtigte
Gewaltträger mit ihren habenden
schriftlichen Schuldscheinen und Liquidirungsur=
kunden
, oder Zeugenschaften alsogewiß zu er=
scheinen
, wie im widrigen dieselbe hernach nim=
mer
angehöret, sondern ihnen und denen nicht
rechtlich liquidirenden Partheyen das ewige Still=
schweigen
auferlegt werden soll.


Von der landesfürstl. St. Leopoldistifts Klo=
sterneuburg
Oberkammer wegen wird hiemit zu
wissen gemacht: Es sey von Thomas Würth=
man
und Anna Maria seiner Ehewirthin wider
des Jakob Scheiblauer seel. Wittib Anna Ma=
ria
, itzt verehligte Staudacherin, geweste Un=
terthanin
im neuen Lerchenfeld, beschwersam
vorgekommen, das ungeacht sie Wörtmanische
Conleute diejenige 1500 fl. Capital samt Jn=
teresse
, so sie den Scheiblauerischen Eheleuten
schuldig gewesen, und satzweis auf ihren Haus
Nr. 13 im neuen Lerchenfeld zum grün Baum
versichert gestanden, schon vollständig cum om-
ni
causa bezahlt hätten, weder die Obligation
dd. 2. Febr. 1772, noch den diesfälligen Ori=
ginalsatzbrief
dd. 3. Febr. 1772 von ihr Scheib=
lauerischen
Wittib nicht erhalten können. Ba=
ten
daher um Auflage der Scheiblauerischen
Wittib zu machen; worüber sie sich dahin er=
klärte
, daß weil weder die Obligation noch
der grundbüchliche Satzbrief der 1500 fl. wel=
che
ihren vorigen Ehewirth Jakob Scheiblauer
und theils auch ihr selbst cum omni causa zwar
schon längst vollständig bezahlet worden, unge=
acht
allen Nachsuchen, nicht gefunden wird, mit=
hin
als ihre in Verstoß gerathen wären, se=
hete
sie gar wohl ein, diese Jnstrumenta der

Ordnung nach per Edictum amortisiren zu las=
sen
; als halbe sie um Ausfertigung eines dies=
fälligen
Edikts angesucht, worein auch gewilli=
get
worden ist. Die demnach bemeldte Wörth=
manische
Obligation und Satzbrief etwa inha=
ben
, oder sonst rechtliche Ansprüche und Fode=
rungen
darauf zu machen glauben, haben bin=
nen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Täg und zwar
den 1. Septemb. 1777 auf ersagter Stifts Ober=
kammer
alsogewisß sich zu melden, und ihr dar=
auf
zu haben vermeintliches Recht anzubringen,
als nach Verlauf solcher Zeit besagte Obliga=
tion
und Satzbrief ipso facto amortisiret und
kaßiret seyn solle.


Nachdem der Herr geheime Rath und Di=
rektor
der kön. Fridrichsuniversität zu Halle,
Dr. Johann Tobias Carrach vor kurzen mit
Hinterlassung eines Testaments mit Tode ab=
gegangen
, in diesem auch seinen Sohn, den
Herrn Professor Dr Johann Philipp Carrach,
zum Mitereben instituiret, dessen Aufenthalt
aber unbekannt ist, zu der ihm zugefallenen
Erbschaft auch sich verschiedene Creditores ge=
meldet
, so hat besagte Universität auf des dem
abwesenden Herrn Professor Dr. Johann Phi=
lipp
Harrach ad interim constituirten Curato-
ris
absentis Ansuchen per edictales , wovon ein
Exemplar hier, das andere in Leipzig, das
dritte aber in Wien affigiret ist nicht nur den
Herrn Professor Dr. Johann Philipp Carrach,
sondern auch dessen unbekannte Creditores pe=
remptorie
citirt, daß ersterer das schon gedach=
te
väterliche Testament agnosciren, auch wegen
Antrettung der ihm darnach zugefallenen =
terlichen
Erbschaft sich gehörig erklären, letz=
tere
aber die Creditores ihre etwaige Anfode=
rungen
, so sie ex jure crediti, pignootis, vel
ex alia quacunque causa , an den Herrn Pro=
fessor
Carrach, oder dessen ihm allhier zugefal=
lenen
väterlichen Erbschaft zu haben vermeinen,
binnen dato und 12 Wochen ad acta anzeigen,
demnächst aber auf den 31. Augustv. J. vor
Mittag um 10 Uhr vor dem Officio academi-
co
erscheinen, ihre Anfoderungen verificiren,
nach Ablauf dieses Termins aber nicht weiters
gehöret, sondern auf den 14. Septemb. d. J.
per Decretum gänzlich präcludiret, in Absicht
des Herrn Professor Carrachs aber das väter=
liche
Testament für agnoscirt, auch die ihm
zugefallene Erbschaft für angetretten geachtet,
nicht weniger ihm ein Curator absentis zuge=
ordnet
, oder auch dem Befinden nach, ein Con-
tradictor
konstituiret, auch fernerhin was Rech=
tens
ist, verordnet werden soll, welches auch
hiedurch öffentlich bekannt gemacht wird.

[16]

Jn der von Ghelenschen Buchhandlung am hohen Markt, nahe
an den Fleischbänken, der Schlange über, im Postelschen Hause Nr. 205
sind nebst vielen andern alten sehr raren und neuen Büchern, Landkarten und
Kupferstichen, auch folgende zu haben:


Das Revistonsgericht über die Urtheln des kaiserl. Reichs=Kammergerichts bey
dessen jetziger Visitation aus Gesetzen und Reichsakten erläutert im Jahre 1776,
gebunden 20 kr.

Schmid Dissertatio de Prophetiis contra Theistas, & incredulos, 8. Viennæ 1776. 15 kr.

Grüßners diplomatischen Beyträge, 3 Stücke, mit Kupf. 8. 2 fl.

Das neueste von den Mineralwässern zu Brückenau, Deutsch und Französisch, 8. 1776. 24 kr.

Briefwechsel einiger Kinder, 8. Deßau 1776. 20 kr.

Der Anbruch des Jahrs 1774 ein Gedicht dem Herrn P. Denis in Wien gewiedmet, 8. 20 kr.

Etwas für die jungen Herren und Frauenzimmer nach der Mode, 8. 1773. 17 kr.

Abhandlung vom Gebrauch der Cavallerie, mit Kupf. gr. 8. 40 kr.

von Tangenten, Quadraturen und Kegelschnitten, mit Kupf. gr. 8. 1 fl.

von Hopfenbau, gr. 8. 10 kr.

von holzsparenden Stubenöfen, mit vielen Kupf. gr. 8. 40 kr.

Miß Sara Sampson, ein Trauerspiel, 8. 30 kr.

l'Inconnu Bienfésant Drame. 8. 15 kr.

Der Tod Abrahams, ein Trauerspiel von Klopstock, 8. 8 kr.

Erast, in 1 Aufzug von Geßner, 8. 8 kr.

Der Volontair, ein Lustspiel, 8. 7 kr.

Der Deserteur, eine Operette, 8. 17 kr,

Der Tod Abels, ein Trauerspiel von Klopstock, 8. 8 kr.

Die Mediceer ein Schauspiel von Brandes, 8. Leipz. 1776. 24 kr.

Leßings Trauerspiele, 8. 1 fl. 36 kr.

Beschreibung der Barometer und Thermometer, m. K. 8. 34 kr.

Böhm seeländische Abhandlungen zur Medicin und Chirurgie, m. K 8. 36 kr.

Der Schubkarn des Eßigkrämers, 8. 30 kr.

Bericht über die Erfindung einer neuen Dreschmaschine, 8. Frankf. 1765. 12 kr.

Baumeisteri Institutiones Methaphysicæ, 8. 48 kr.

Büschings Vorbereitung zur Geographie, gr. 8. 24 kr.

Simons Philosophie wider die schönen und starken Geister, 8. 1 fl. 45 kr.

Riems Fundamentalgesetze zu einer perennirenden Kolonie der Bienenpflege, mit Kupfern, 8.
Mannheim 1775. 1 fl.

Verwandlung der jetzigen Modebienengesellschaften, 8. Manheim 1773. 17 kr.

Simons Gesundheitsregeln des göttlichen Plato ꝛc. 8. 30 kr.

Der neue Albert, oder Geheimniß zur Beförderung der Gesundheit der Hauswirthschaftund des
Vergnügens, 8. 48 kr.

Tabellarische Anweisung die lateinische Sprache auf eine leichte Art zu erlernen, 8. 28 kr.

Aßemanns orientalische Bibliothek von syrischen Schriftstellern, 8. 1776. 1 fl. 15 kr.

Anweisung wie die geradlinigten Figuren nach einem Verhältniß ohne Rechnung blos geometrisch
auszutheilen, mit illuminirten Kupfern, 8. 36 kr.

Abhandlung von Hacken, als ⟨e⟩in Ackerwerkzeug anstatt des Pfluges, m. v. Kupf. 8. 48 kr.

De la Combe Beschreibung von Pfirsischbäumen, 8. 17 kr.

The Moral Miscellany or a Collection of Select Pieces, 1 fl. 20 kr.

Lor. Sternes, oder Yoriks Briefwechsel mit Elisen und seinen Freunde, 8. 30 kr.

Die Kunst deutsche Briefe schön abzufassen, 2 Theile, 8. 48 kr.

Arnolds kurzgefaßte englische Grammtika, gr. 8. 1 fl. 8 kr.

Mays Handlungsbriefe nach Gellertschen Regeln, 8. 48 kr.

Kurze Anweisung zum Briefschreiben, nach den Grunsätzen des Herrn Professor Gellert, 8. 15 kr.

Kritische Staatsbetrachtungen, 8. 30 kr.

Das Lottospiel, 24 kr.

[17]

Nachricht.

Da so viele Unglücke durch Feuersbrünste
entstehen, und solche öfters mit leichter Mühe
könten gelöschet werden, wenn man nur etwas
mehrers auf die nöthigen Löschungsmitel be=
dacht
wäre: daher wird einem geehrten Publi=
kum
kund gemacht, daß bey mir Endes ge=
nannten
täglich neu erfundene Wasser=oder
sogenannte Feuerspritzen, die nur einen Stifel
haben, und doch beständig Wasser geben, wie
jene mit 2 oder 4 Stifel, auch bequem von 2
Personen können aller Orten hingetragen und
angebracht werden, zu bekommen. Auch sind
von grösserer Gattung derley Spritzen fertig,
und können von allen Sorten bestellt werden.
Es werden auch alte einfache Spritzen, so nur
schußweis Wasser geben zurecht gemacht, nebst
viel andern Druckwerk und Wasserzügen, alles
um so billigen Preis, als möglich. Ferner
wird alles kupferner Kuchel=und andere Ge=
schirr
, auch Messing auf das beßte verzinnt.
Das mehrere ist zu erfragen bey mir Anton
Schauer, burgerl. Kupferschmiedmeister, woh=
mend
im gräflich Ernst Starhembergischen Frey=
haus
auf der Wieden Nr. 90, oder in meinem
Gewölbe in der Singerstrasse nächst dem St.
Stephansthor unweit des rothen Apfel.


Zu Penzing ist das wohlgebaute und die schön=
ste
Aussicht gegen Schönbrunn und Hietzing ha=
bende
Haus Nro. 20 täglich zu verkaufen. Sol=
ches
bestehet im ersten Stock in 2 Zimmern, 2
Kammern, und 2 Kucheln, dann zu ebener
Erde in 5 Zinswohnungen, Brunnen, grossen
Garten, und geräumigen Platz zu Stallung
und Schupfen, oder aber zum Garten zu ver=
wenden
, und ist sich des weitern bey dem da=
selbst
wohnenden Eigenthümer zu melden.


Jm Visentischen Stifthaus, sonst der schöne
Brunn genannt, Nr 576 ist der gantze zweyte
Stock, bestehend in einer herrschaftl. Wohnung
aus 19 Zimmern, nebst Stallung auf 10 Pfer=
de
und nöthigen Wagenremisen täglich, dann
auch auf Michaeli 1776 in Bestand zu verlas=
sen
, wozu die Liebhaber sich beym Portier an=
zumelden
haben.


Jemand, der bereits durch viele Jahre die
Stelle eines Sekretärs vertretten, auf grossen
Reisen gewesen, und in wichtigen Geschäften
gebraucht worden, sucht abermal bey einer Pri=
vatherrschaft
als Haussekretär unterzukommen,
oder auch Privatinstruktionen in der französischen
und italiänischen Sprache zu geben, und ist im

Rathgässel bey den Fleischbänken im Löwenaui=
schen
Haus Nr. 645 im 3. Stock zu erfragen.


Jn einem eine halbe Stunde von Schönbrunn
entlegenen Landhause ist eine Orangerie von 50
Stück Bäume mit Eisen beschlagenen Kübeln
um sehr billigen Preis zu verkaufen; wer soll=
che
an sich zu bringen gedenket, kann sich des
nähern im Zeitungskomtoir erkundigen.


Von der Excellenz Kollonitzischen Herrschaft
Jedenspeigen wird hiemit kund gemacht: daß
der zu Jedenspeigen existirenden Käsmacherey=
bestand
zur heurigen Michaelizeit exspiriret.
Wer nun solche Käsmacherey künftig in Be=
stand
zu übernehmen gedenket, kann sich alle
Tage zu Schliessung des Contracts in der Amts=
kanzley
Jedenspeigen melden.


Von der Excell. gräfl. Meraviglischen Herr=
schaft
Gumpendorf Grundbuch wegen wird hie=
mit
zu wissen gemacht: Es habe bey dem von
gedachter Herrschaft verordneten Judicio De-
legato
der hoch=und wohlgebohrne Herr Jo=
seph
Graf v. Bolza wider den Philip Hättin=
ger
und Agnes dessen Ehewirthin in puncto
des auf eine von besagten Conleuten ausgestellt
certiorirte Obligation schuldigen Capitals cum
sua causa die Licitirung der diesen Conleuten
eigenthümlichen Behausung im Dorf Reindorf
samt Gartengrund bewilligter erhalten. Da
nun zu sothaner Licitation der 19. August be=
stimmet
worden. Als haben diejenige, welche
gedachtes Haus und Gartengrund im Reindorf
zu kaufen Willens sind, an obbestimmten Tag
früh um 9 Uhr im herrschaftl. Schloß zu Gum=
pendorf
in der Amtskanzley alda ad licitan-
dum
, tractand. & concludendum zu erscheinen.


Den 20. August und folgenden Tag werden
im Krautgässel nächst dem goldenen Ochsen im
Hutterischen Haus im 2ten Stock verschiedene
Effekten, als gold und silberne Sackuhren, gute
Perl, silberne und andere Dosen, damast gros=
detouren
broschirt und andere Frauenkleider,
Bilder, Sessel, Kästen, englische Caffeetische,
verschiedene extra schöne Caffeetätzen und andere
schöne Gallanteriewaaren, vormittag von 9 bis
12, und nachmittag von 3 bis 6 Uhr den Meist=
bietenden
verkauft werden.


Den 22. August und folgenden Tag werden
unter den Tuchlauben im Wintergässel Nr. 567
im 3ten Stock verschiedene Effekten, als ein gu=
ter
Ring, Gold, eine goldene Minutenuhr,
ein silberner Degen, bordirt und glatte Som=

[18]

〈…〉 und Winter Mannskleider, feine Wäsche,
Luster, Kästen, Sessel, Soffen, Bettgewand,
verschiedene feine Gewehre, Geigen, Bassettel,
Zinn, Kupfer und altes Kucheleisen, vormit=
tag
von bis 12, und nachmittag von 3 bis
6 Uhr, licitando verkauft.


Den 22. August vormittag von 9 bis 12, und
nachmittag von 3 bis 6 Uhr wird auf Ver=
ordnung
einer löbl. Universität alhier Nr. 778
im k. k. akademischen Collegio im 2ten Stock
eine Sammlung mathemat=astronomi=physi=
kal
=medicin=chemisch=kameral=ökonom=hi=
stor
=philolog=theolog=und moralischer =
cher
in deutsch=latein=französ=italiän=und
holländischer Sprache, dann einige Breviere ꝛc.
Kupfer von alten Meistern, chinesische Seiden=
karten
, groß und kleine Himmelskugel, auch
einige Bogen des seltenen Papiers aus Asbest
u. d. gl. den Meistbietenden gegen baare Be=
zahlung
verkauft, wovon der Catalog in der
Schulerstrasse in der Winklerischen Buchhand=
lung
ausgegeben wird


Den 27. August vormittag von 9 bis 12 Uhr
werden zu Oberdöbling Nr. 5, 200 Eimer Wein
1767 und 68er Gewächs, von guten Gebirg,
licitando verkauft. Sollen aber Liebhaber vor=
her
einigen zu kaufen Willens seyn, beliebe
man sich im kleinen Ofenloch bey dem Bier=
wirth
anzumelden.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey über die schon ehedessen angeordenete
Licitationstagsatzung verwilliget worden, das
Schneiderische zu Mätzleinsdorf in der Brunn=
gasse
liegende Haus sub Nr. ⟨7⟩8 samt Grund=
stücken
abermal öffentlich auszufeilen, und an
den Meistbietenden zu verkaufen. Da nun zu
diesem Ende der 31. August dies Jahrs bestim=
met
ist. So haben diejenige, welche gedachtes
Haus samt Grundstücken zu kaufen Willens sind,
den bestimmten Tag, oder da wir diesen Tag
anderer Verhindernissen halber nicht zu Rath
sässen, den nächst darauf folgenden Rathstag
früh um 8 Uhr vor uns zu erscheinen, und
sich bey unserem und gemeiner Stadt Grund=
buch
durch den Amtsschreiber anmelden zu las=
sen
, und folglich der weitern Behandlung ab=
zuwarten
.


Von des fürstl. Stifts und Jungfernklosters
zur Himmelspforte Grundbuchs wegen, wird
hiemit zu wissen gemacht: Es seye veranlaßt
worden, das von dem Augustin Jörg bisher
besessene und bey der letztern Licitation nicht an
Mann gebrachte Haus und resp. Brandstatt zu
Simmering mit dem dazu gehörigen Hausgär=

tel und 1 / 2 Joch Acker, dann einem ganzen
Ueberländkrautgarten in der Mitterschoß alda,
und einen derley daselbst hinter den Häusern
nochmal auszufeilen, und hiezu den 31. August
zur 3ten Licitationstagsatzung zu bestimmen.
Haben demnach diejenige, welche gedacht Jör=
gisches
Haus samt hi⟨e⟩zugehörigen Gründen ge=
gen
baare Bezahlung zu kaufen gedenken, den
bestimmten Tag früh um 8 Uhr vor dem diessei=
tigen
Stift Grundbuch ad tractandum & con-
cludendum
zu erscheinen.


Von der k. k. ni. öst. Vicedomamtsadmini=
stration
Grundbuchs wegen, wird hiemit kund
gemacht: demnach zu V⟨e⟩rkaufung des dem An=
ton
Strolz, Schustermeister zu Hetzendorf und
Anna Maria dessen Ehewirthin beeder sel. zu=
gleich
angehörigen hieher unterthänigen auf der
äussern Zeil liegenden Haus Nr. 16 samt Hof=
stattweingarten
und ein Tagwerk Wiesen im
langen Kirchfeld, in die von dem aufgestellten
Kinder Gerhaben gebetene Licitirung gewilliget,
auch hiezu der 31. August d. J. bestimmet wor=
den
. Als haben diejenige, welche sothanes
Haus samt Hofstattweingarten und ein Tag=
werk
Wiesen zu kaufen gedenken, an obbestim=
ten
Tag früh um 9 Uhr alda zu Hetzendorf
in des dasigen Dorfrichters, Franz Huebner,
Behausung zu erscheinen, wo alsdann mit dem
Meistbietenden gegen baarer Bezahlung das
behörige geschlossen werden wird.


Den 21. Septemb. d. J. haben alle dieje=
nige
, so an den verstorbenen Johann Brod=
schneider
, gewesenen burgerl. Nadlermeister in
dem landesfürstl. Markt Bertholdsdorf, einige
Anfoderungen zu haben vermeinen, auf dasi=
gem
Rathhaus zu Bertholdsdorf früh um 8
Uhr zu erscheinen, und ihre Foderungen also=
gewiß
zu liquidiren, wie im widrigen die Aus=
bleibende
nicht mehr gehöret, sondern ihnen
das ewige Stillschweigen auferleget werden soll.


Von N. Stadtrichter und Rath der landes=
fürstl
. Stadt Klosterneuburg wird hiemit kund
gemacht: Es sey über die nach Absterben der
Helena Schlemerin, gewesten Burgerin alhier
seel. zweymal fruchtlos abgeloffene Licitations=
tagsatzungen
eine weitere zu Verkaufung des
vorhandenen Hauses samt dem daranstossenden
schönen Obst=und Grasgarten verwilliget wor=
den
. Da nun hiezu der 3. Septemb. d. J. be=
stimmet
ist; als haben diejenige, so gedachte
Behausung samt Garten zu kaufen Lust haben,
besagten Tag früh um 9 Uhr auf alhiesigen
gemeiner Stadt Rathhaus zu erscheinen.


Von N. Stadtrichter und Rath der Landes=
fürstl
. Stadt Klosterneuburg wird hiemit kund

[19]

gemacht: es seye auf Anlangen des gerichtlich
aufgestellten Max 〈…〉 Schlemer⟨is⟩chen Herrn Cu-
ratoris
ad lites veranlaßt worden, das in der
obern Stadt Nr. 141 liegende Maximus Schle=
merische
Haus dem Meistbietenden zu verkau=
fen
. Wann nun zur Licitation der 3. Septemb.
d. J. bestimmet ist. Als haben jene, so ge=
dachte
Maximus Schlemerische Behausung zu
kaufen gedenken, an obbestimmten Tag früh um
9 Uhr auf hiesigen Rathhaus zu erscheinen und
sich anzumelden.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen der Frau Maria Eme=
rentiana
, Oberin bey St. Ursula alhier, im
Namen der Klosterkirche, als Dominic Pfund=
he⟨ll⟩erischen
Universalerbin verwilliget worden,
das Pfundhellerische nächst dem rothen Thurn
liegende, zur goldenen Gans genannte Haus
öffentlich auszufeilen, und an den Meistbieten=
den
zu verkaufen. Da nun zu diesem Ende der
4. Septemb. dies Jahrs bestimmet ist. So ha=
ben
diejenige, welche das gedachte Haus zu kau=
fen
willens sind, an den bestimten Tage, oder
da wir anderer Verhindernissen halber diesen
Tag nicht zu Rath sässen, den nächst darauf
folgenden Rathstag fruh um 8 Uhr vor uns
zu erscheinen, und sich bey unsrer und gemei=
der
Stadt Wien Grundbuch durch den Amts=
schreiber
anmelden zu lassen, folglich der wei=
tern
Behandlung abzuwarten. ,


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien, geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey auf Anlangen der Frau Maria Eme=
rentiana
, Oberin bey St. Ursula alhier, im
Namen der Klosterkirche, als Dominica Pfund=
hellerischen
Universalerbin verwilliget worden,
das Streckerisch in die Pfundhellerische Massa
gehörige, auf dem Bauernmarkt liegende Haus
auszufeilen, und an den Meistbietenden zu verkau=
fen
. Da nun zu diesen Ende der 4. des Mo=
nats
September d. J. bestimmet ist. So ha=
ben
all diejenige, welche das gedachte Haus zu
kaufen willens sind, an dem bestimmten Tage,
oder da wir anderer Verhindernissen halber die=
sen
Tag nicht zu Rath sässen, den nächst dar=
auf
folgenden Rathstag fruh um 8 Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserm und ge=
meiner
Stadt Wien Grundbuch durch den Amts=
schreiber
anmelden zu lassen, folglich der wei=
tern
Behandlung abzuwarten.


Wir N. N. Superintendenten und Spital=
meister
des Burgerspitals in Wien geben hie=
mit
zu vernehmen: Wasmassen auf das von
Mathias Koll, nachdem der Johann Christoph

Carlo wider die angeordnet geweste Licitati= ⟩ ⟨ onstagsatzung protestiret, weiters wider ermelde= ⟩ ⟨ ten Carlo und dessen Ehewirthin Anna Maria
wegen schuldigen 2200 fl. Satzkapital cum sua
causa nach abgeführten 〈…〉 ⟩
beschehene Anlangen in die nochmalige Licitirung
der den obig Car⟨iol⟩schen Conleuten angehörigen
Behausung und Garten in der Mitter⟨peunt⟩ an
der Landstrasse gegen Erdberg zur weissen Tau=
be
genannt, Nr. 16 worauf der Zeit eine
Bierschanksgerechtigkeit exerciret wird, gewilli=
get
, und zu dem Ende der 5. Septemb. d. J.
zur weitern Licitationstagsatzung bestimmet wor=
den
ist. Solchemnach haben alle und jede, so
obgedacht Carloische Behausung und Garten
in der Mitterpeunt an der Landstrasse bey Erd=
berg
zu kaufen gedenken, an obbestimmten Tag
früh um 9 Uhr in der Burgerspitalsgrundstu=
be
in Wien entweder persönlich oder durch
genugsam bevollmächtigte Gewaltträger zu er=
scheinen
, wo sodann mit dem Meistbietenden
der Kauf geschlossen, und das weitere fürge=
kehret
werden soll.


Von der gräfl. Excell. Leopold Maria Die=
trichsteinischen
Amtskanzley der Herrschaft Sonn=
berg
V. U. M. B. wegen wird hiemit zu ver=
nehmen
gegeben: daß, nachdem die gerichtlich
angeordnet geweste 2te Licitationstagsatzung der
Jakob Reysischen Halblehenbehausung zu Ober=
hollabrunn
fruchtlos verstrichen, eine 3te auf
den 9. Septemb. d. J. angeordnet worden sey.
Die demnach gedachte Behausung samt zuge=
hörigen
Grundstücken käuflich an sich zu bringen
gedenken, haben an obbestimmten Tag früh
um 9 Uhr in der Herrschaftskanzley Sonnberg
ad licitandum & tractandum zu erscheinen.


Mit einem den 19. Decemb. v. J. ausge=
gebenen
Edikte hat man dem Publiko zur lici=
tando
Verkaufung der dem Christoph Mayr=
walder
verliehenen Schön=und Seidenfärbers=
gerechtigkeit
alhier die Tagsatzungen auf den
30. und 31. Jänner, d. J. bekannt gemacht,
worüber sich zwar ein Käufer hervorgethan, je=
doch
ein sehr geringe⟨r⟩ Anbot geleget; zumal
nun solches dem Last der auf dieser Gerechtig=
keit
haftenden Schulden nicht gleich kömmt, in
dessen Ansehung auch der Kauf von den Mayr=
walderischen
Creditoren nicht angenommen, son=
dern
im Gegentheil um Anordnung abermali=
ger
Licitationstagsatzungen angelanget, in de=
ren
Gesuch hiernächst gewilliget worden; Als
wird zu wiederholter Licitirung solch Mayr=
walderischen
Schön=und Seidenfärbersgerech=
tigkeit
der 5. 6. und 7. Septemb. d. J. aus=
geschrieben
, an welchen Tägen die hiezu Be=
lieben
tragende Partheyen um 2 Uhr nachmit=

[20]

tag sich auf hiesigem Rathhaus einfinden kön=
nen
, Linz den 6. August 1776.


Von des k. k. ni. öst. Merkantil=und Wech=
selgerichts
wegen dem Karl Anton Donati, ge=
wesenen
Stadtbankoofficianten, hiemit anzufü=
gen
: Bey diesem k. k. ni. öst. Merkantil=und
Wechselgericht hat Herr Abraham Wetzlar,
kais. Hofagent, wider ihn Donati mit meh=
rern
angebracht, daß er selben auf einen von
ihm sub Dato Wien den 17. May d. J. 2 Mo=
nat
nach dato an seine Klägers Ordre, cum
agnitione fori cambialis auf sich selbst zahl=
bar
ausgestellten Sola -Wechselbrief 2500 fl. nebst
5 pr. Cto Jnteresse aufrecht schuldig geworden
sey. Wann nun aber er Beklagter ohne vor=
läufiger
Berichtigung dieser Schuld sich von hier
begeben hätte, und sein Aufenthalt so unwis=
sentlich
, als seine Ruckkehr nicht anzuhoffen =
re
. Als bate Herr Kläger ihme Beklagten die
Abführung des eingeklagten Capitals cum sua
causa durch die gerichtl. Sperr aufzulegen, und
die hierauf ergehende Verordnung durch die E-
dicta
ad valvas zu intimiren. Da nun hier=
auf
der Rathschlag dahin ergangen: beede Thei=
le
sollen dieser Sachen halber auf den 2. Sep=
temb
. fruh um 8 Uhr vor das k. k. ni. öst. Mer=
kantil
=und Wechselgericht peremptorie erschei=
nen
und die gebetene Citationsedicten bey der
Kanzley ausgefertiget werden. Als wird ihme
Karl Anton Donati sowohl die von Herrn A=
braham
Wezlar, kais. Hofagenten, wider ihm
eingereichte Klag, als die hierauf anberaumte
peremptorische Tagsatzung seines nicht wissentli=
chen
Aufenthalts wegen durch dieses Edictum
hiemit intimiret und zu wissen gemacht.


Von der k. k. Zollgefällenndministration im
Erzherzogthum Oesterreich unter und ob der
Ens wird hiemit zu wissen gemacht: es seyen
erstens die von einer den 6. Juni d. J. an der
baierischen Gräntze in der Gegend von Riedau
durch das dort herum postirte Zollkordonsper=
sonal
betretten, sich aber geflüchteten Rotte von
12 bis 13 Schwärzern zuruckgelassene 14 1 / 2
Pfd. Zucker Kandis, und 16 1 / 2 Pfd. Koffee.
Zweytens: die unterm 23. May d. J. bey dem
Zollamte Theeben auf der dem Schifmeister
Sargatsch gehörigen, nach Ofen abgegangenen
Zille in zween alten Baumwollsäcken eingewickelt
vorgefundene 80 Stück rothgearbeitetes Schaaf=
leder
, zu welchem sich noch bisher kein Eigen=
thümer
gemeldet hat. Drittens: die den 5.
Juli d. J. durch 3 Kordonsinvaliden unweit
Neustift an der passauischen Gränze von einigen
entsprungenen Paschern eingebrachte 11 Hüte
Zucker pr. 75 Pfd. Und endlich viertens: die
den 11. May d. J. bey dem Zollamte zu Thee=

ben auf der dem Schifmeister Joseph Winkel=
mann
gehorigen, von Wien dahin gekomme=
nen
Zille in einem in einer Schachtel verborgen
gewesenen Sack ohne Mautzetel vorgefundene
9 1 / 2 Pfd. Jndigo, wozu sich noch kein Eigen=
thümer
hervorgethan hat, zu den betreffenden
Zollbhörden eingeliefert und von denselben ämt=
lich
in Beschlag genommen worden; Damit
nun diese Contrebandeansprüche gehörig in Rich=
tigkeit
gebracht, und entschieden werden mögen.
So wird sämmtlichen unbekannten Eigenthü=
mern
der vorerwehnten Waaren aufgetragen,
daß sie den 30. Septemb. d. J. entweder bey
dieser k. k. Zollgefällenadministration hier in
Wien früh um 9 Uhr, oder bey den betreffen=
den
Zollinspektoraten und respekt Zollämtern
und zwar die Parthey Nr. 1 bey dem Jnspek=
torat
Vöcklabruck, oder bey dem Zollamte Rie=
dau
, die Parthey Nr. 2 und Nr. 4 bey dem
Jnspektorat Zistersdorf, oder bey dem Zollam=
te
Theeben, und die Parthey Nr. 3 bey dem
Jnspektorat Vöcklabruck, oder bey dem Zollam=
te
Engelhartszell entweder persönlich, oder
durch genugsam bevollmächtigte Gewaltträger
alsogewiß erscheinen solle, wie im widrigen die
in der Frage stehende Waaren in contuma-
⟨c⟩iam
in Commissum gesprochen, sodann dem
Meistbietenden veräussert, und der dafür einge=
löst
werdende Betrag contrebandmäßig verrech=
net
, den Eigenthümern aber das ewige Still=
schweigen
auferlegt werden soll.


Die Amtskanzley der freyherrl Bartenstei=
nischen
Herrschaft Rastenberg in Ni. Oest. ci=
tirt
nachbenannte abwesende Unterthanen, oder
derselben Erben, als: den Lorenz Pell von
Friderspach, welcher ein Soldat geworden, den
Johann Rauch von Friderspach, so vor 40
Jahren in Ungarn gewandert, den Andre Pe=
cker
von Eschapruck, die Michael Payrische 2
Kinder zu Loybersdorf, den Paul Guttmann
von Wiezen, die Pernauerische 5 Kinder von
Schlaubing Namens Mathias, Maria, Ger=
traud
, Stephan und Peter, den Martin Le=
bersorg
von Braittensee, so ein Soldat seyn
soll, die Anna Maria, und Katharina Kam=
merhoferin
von Lichtenfels, den Adam Kersch=
baum
von Königsbach, den Leopold Hauser
von Prand, den Johann Veigel von Marbach,
den Mathias Kramer zu Rahs, die Justina
Tanzerin von Rastenfetd, den Simon Pauer
zu Oberrädlberg, den Paul, Thomas und He=
lena
Pimislechner von Riedergrünbach, den
Simon Fuchs von Motten, so ein abgedank=
ter
Soldat, die Margaretha Schennachin von
Marbach, den Lorenz Resch von Werschenschlag,
den Johann Guttmann zu Wiesenreich, dann
den Georg und AndreVeigel von Fridersbach,

[21]

welche alle bey and über 30 Jahre abwesend
und unwissend sind, binnen 1 Jahr, 6 Wochen
und 3 Tage peremptorie aber den 28. August
1777 alhier in der Amtskanzley Rastenberg zu
erscheinen, widrigenfalls dieselbe für tod erklä=
ret
, und die ihnen zugefallene Erbschaften ih=
ren
nächsten Anverwandten ausgefolget werden
sollen.


Von der k. k. Hofspittals Herrschaft Wol=
kerstorferischen
Amtskanzley wird hiemit jeder=
männiglich
zu wissen gemacht: Es haben der
Anna Maria Nehhamerin seel. hinterlassene
Kinder und Universalerben von Zizersdorf all=
hier
angezeigt, daß ihnen die an ihre Mutter
ausgestellte Florian Rauscherische Obligation
nebst den hierüber von hieraus extradirten Satz=
brief
da . 19. Juni 1763 in Verstoß gerathen,
und ohngeachtet all fleißigen Nachsuchens nicht
ausfindig zu machen sey; wann nun sie hier=
wegen
um Ausfertigung der gewöhnlichen A=
mortisationsedikten
gehorsamst angelangt sind;
solchemnach werden all diejenige, welche et=
wann
obgedachte Florian Rauscherische Obli=
gation
samt Satzbrief in Handen, und hierauf
einige Sprüch und Anfoderung zu machen be=
rechtiget
zu seyn glaubten, binnen 1 Jahr 6
Wochen und 3 Tägen bey dieser herrschaftli=
chen
Amtskanzley zu erscheinen und sich mit
diesen Jnstrumenten zu legitimiren haben, wie
im widrigen nach verstrichenen Termin solche
für null und nichtig gehalten, und Eingangs=
gedachten
Nehhamerischen Erben der annoch
hier aufhaltende Geldbetrag ausgefolgt werden
wurde. Wolkersdorf den ⟨2⟩7. Juny 1776.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey der Johann Mayer, ein bürgerlicher
Strumpfstrickermeister mit Tod abgegangen,
und daher um mit der künftigen Verlassenschafts=
abhandlung
sicher fürgehen zu können, für noth=
wendig
befunden worden, alle diejenige fürzu=
laden
, und anzuhören welche an diese Ver=
lassenschaft
einige Sprüche und Forderungen ha=
ben
möchten. Da wir nun entschlossen sind, eben
diese Sprüche und Foderungen an dem eigends,
und zwar für das erst und letztemal hiezu bestim=
ten
Tag, nämlich den 23. Sept. d. J. oder da wir
diesen Tag anderer Verhindernisen wegen nicht zu
Rath sässen, den nächst darauf folgenden Raths=
tag
um 8 Uhr fruh zu hören und zu vernehmen.
So haben all die jene, welche an des Johann
Mayer sel. Verlassenschaft einige rechtmäßige
Foderung, es sey um Erbschaft, Schuld, oder
anderer Ursachen willen zu haben glauben, den
bestimmten Tag selbst persönlich, der durch ei=
nen
hinlänglich versehenen Gewalttrager soge=

wiß vor uns zu erscheinen, sich behörig zu legi=
timiren
, und ihre Ansprüche und Forderungen
darzuthun, als im widrigen Falle auf die aus=
bleibenden
, oder nicht behörig liquidirenden Er=
ben
, Gläubiger und Prätendenten keine Rucksicht
genommen, mit der Abhandlung und Verthei=
lung
des Verlassenschaftsguts von Amts wegen
vorgegangen, und all übrigen das ewige Still=
schweigen
auferlegt seyn solle.


Von der röm. k. k. apost. Majestät ni. öst.
Waldamt wird anmit jedermann, dem daran
gelegen, besonders aber dem k. k. waldämtli=
chen
Unterthan und Jnwohner von Hütteldorf
Mathias Muhr, so von hier unwissend, wo=
hin
abgegangen, kund und zu wissen gemacht:
es sey ihm nach Ableiben seines Bruders Georg
Muhr seel. behausten Unterthan in gedachtem
Hütteldorf eine kleine Erbschaft Jnhalt errich=
tet
, und dd . 22. Decemb. 1741 publicirten
Testament samt den seither angelaufenen Jn=
teresse
pr. 112 fl. 44 kr. angefallen. Da nun
nach bereits verstrichener gewöhnlichen Verjäh=
rungszeit
der 32 Jahren seine Geschwistere um
besagte Erbschaft sich gemeldet, und wegen
Ausfolglassung dieses Kapitals das geziemende
Anlangen gemacht, als will man ihm Mathias
Muhr, allenfalls aber dessen Erben, oder Gläu=
bigern
hiemit aufgetragen haben, daß sie sich
von unten gesetzten Dato an, binnen 1 Jahr
6 Wochen und 3 Täg sub Termino peremp-
torio
& clausula præclusi bey diesem k. k.
ni. öst. Waldamtsgrundbuch in Wien, entwe=
der
persönlich, oder durch genugsam Bevoll=
mächtigte
alsogewiß melden, wie im widrigen
nach Verlauf dieses Termins er Mathias Muhr
Tod für gehalten, und dessen nächsten Befreund=
ten
, ohne weitern vertheilet, und dieser Erb=
schaft
halber keine Red, noch Antwort gegeben
werden wurde. Wien den 15. Juni 1776.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit zu vernehmen: Es habe der
Herr Dr Woller curat. nom. bey uns ange=
deutet
, es sey auf den Kokolischen, nunmehr
Schabernackischen Haus dem Mathias Puderl,
und Gertraud seiner Ehewirthin 250 fl. eisd.
150 fl. dem Lorenz Thomm, Fleischhacker 400 fl.
dem Herrn Johann Christoph von Säcken, kais.
Obersten 400 fl. dem Mathias Karl Gesinger,
Regenten 800 fl. dem Titl. Herrn Georg Bran=
jugh
, Bischof zu Agram 1500 fl. dann dem
Herrn Anton Savoy, Curaten bey St. Ste=
phan
460 fl. satzweis versichert worden. Da
nun seit längener Zeit die sämmtlichen Satzpo=
sten
nicht mehr zum Vorschein kämen, der von
ihm vertrettender Massa aber daran gelegen
wäre zu erfahren, ob sothane Postennochhaf=

[22]

⟨ 〈…〉 , oder nicht, so batt uns Herr Curator um
Ausfertigung eines in derley Fällen gewöhnli=
chen
Amortisationsedikts in welch billiges An=
suchen
auch gewilliget worden. Als werden die=
jenige
, so von obbemeldten Satzposten einige
Wissenschaft haben, oder hieran einige Sprüche
zu stellen vermeinen, von untengesetzten Dato
an, binnen 1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen
bey unsern und gemr. Stadt Grundbuch sich al=
sogewiß
zu melden, und dazu behörig zu legi=
timiren
haben, wie im widrigen nach Verstrei=
chung
dieses Termins ersagte Satzposten gänz=
lich
kaßiret, und für unkräftig gehalten werden
sollen. Wien den 23. Juni 1776.


Von des k. auch k. k. ersten Garnisonsregi=
mentsgerichts
wird hiemit kund gemacht: Es
seyen über die ex officio gepflogene Verlassen=
schaftsabhandlungen
, benanntlich, von des un=
term
15 Juli 1771 ab intestato verstorbenen
Gemeinen, Franz Götz 19 fl. 55 1 / 2 kr. des
dd . 1. Novemb. 1771 abgelebten Gefreyten,
Johann Andrascheck 16 fl. 56 kr. von dem ⟨Un⟩=
terfeldscheer
, Andreas Krug dd . 27. Septemb.
1772. 20 fl. 4 kr. nicht minder dd. 9. Nov.
1772 Gemeinen Wentzel Kollarsch 18 fl. ⟨unob⟩=
ligaten
Schreiber Franz Gschaider unterm 31.
Decemb. 1772 12 fl. 36 kr. dd . 7. Nov. 1774
Gemeiner Johann Wiesecker 38 fl. 30 kr. dd .
27. Novemb. 1774 Gefreytens Wittib Mag=
dalena
Kautnin 12 fl. 8 1 / 2 kr. dd . 15. Dec.
1774. Gemeinen Peter Rubal 14. fl. 19 kr. von
der dd . 17. ejusd. verwittibten Eva Harnschlä=
gerin
15 fl. 43 kr. dd . 29. ejusd. 1774. Cor=
porals
Wittib Catharina Brodwolfin 62 fl.
55 kr. dd . 28. April 1775 Unterfeldscheer An=
⟨t⟩on
Lengsfeld 4 fl. 40 kr. den 1. Sept. 1775
Gemeinen Mathias Wlach 19 fl. 42 kr. dd .
ej. 15 mens. & an . Regimentskadeten Philipp
Mägelin 12 fl. 7 kr. dd . 26. Sept. 1775 ge=
wesenen
Führer Joseph Zechmeister 5 fl. 48 kr.
imgleichen von des den 12. Nov. dicti anni
Gemeinen Johann Scharfenberg 58 fl. 2 kr
dd. 10. Febr 1776 Gemeinen Johann Hluscheck
9 fl. 31 kr. und endlich von dem dd . 13. Febr
1776 Gemeinen Wenzel Hajeck 9 fl. 46 kr.
als diesfällige ruckgebliebene Vermögensbeträg=
nisse
in die hiesige Regimentskasse zur Verwah=
rung
hinterlegt worden. Wann nun diesem
Löbl. Regiment allerdings daran gelegen ist, ob=
ausgeführte
Verlassenschaftsgeschäfte in die all=
endliche
Richtigkeit zu setzen und gänzlich hin=
dan
zu fertigen. So haben alle und jede et=
wa
vorhandene Erbsinteressenten und Gläubi=
ger
den 15. August 1777 früh um 9 Uhr im
Staabsquartier Temeswar entweder persönlich
oder durch genugsam instruirte Bevollmächtigte
alsogewiß zu erscheinen, und ihre etwa haben=

de Erbsansprüche, und an ersagte Verlassen=
schaften
zu stellen vermeinende Foderungen an=
zumelden
und sich hiezu zu legitimiren, wie im
widrigen diese befindliche Deposi⟨es⟩ ohne weitern
dem Jnvalideninstitut eingeantwortet werden.
Staabsquartier Temeswar den 13. Juni 1776.


Von der k. k. ni. öst. Regierung wegen
wird mit gegenwärtigen Edikt nachbenannten
Georg Lorenz Kraftmayrischen 4 Kindern, als
Juliana, Catharina Elisabeth und Jgnatz,
allenfalls derselben Erben, oder sonst Theil=
nehmenden
kund und zu wissen gemacht: bey
der auf Anlangen des Joseph Kraftmayr ei=
nes
behörig legitimirten Sohns des bereits im
Jahr 1751 von hier abgeschaften Georg Lo=
rentz
Kraftmayer, kaßirten Einspaniers bey
der damaligen ni. öst. Representation und Kam=
mer
, hierorts anberaumt gewesten Erfoderung
habe sich aktenmäßig gezeigt, richtig zu seyn.
daß näch vorläufiger Bezahlung der ediktaliter
einberuffenen Kreditspartheyen des oberwehn=
ten
Georg Lorenz Kraftmayer, ein erübrigen=
der
Geldbetrag pr. 644 fl. 5 kr. für den viel=
gedachten
Georg Lorenz. Kraftmayer bereits
vorlängst gerichtlich hinterlegt worden sey; nicht
minder, daß zufolge beygebrachter Todenschei=
nen
der wielgedachte Georg Lorenz Kraftmayer
bereits im Jahr 1761 den 18. Juli, weiters=
hin
dessen Tochter Elisabeth, verehligte Matt=
spergerinn
im Jahr 1765 den 21. März, und
endlich der Georg Lorenz Kraftmayrische Sohn
Jgnatz im Jahr 1772 den 26. Hornung verstor=
bey
sey, und daß Eingangserwehnter Georg
Lorenz Kraftmayerischer Sohn Joseph, bey so
benannten Umständen, als diesfälliger und
respektive Erbenserb um Eingangsbesagtes De-
positum
gerichtlich sich gemeldet habe. Wenn
nun Regierung um die hierorts gerichtlich de=
positirter
befindliche Georg Lorenz Kraftmaye=
rische
Verlassenschaft pr. 644 fl. 5 kr. behörig
abhandeln zu können, eine Erfoderung anzu=
ordnen
, für nothwendig befunden, auch hiezu
den 19. August 1777 bestimmet hat. Solchem=
nach
wird Eingangbenannten Georg Lorenz
Kraftmayerschen Kindern und Erben, als Ju=
liana
, wie auch Katharina Kraftmayerin,
dann Elisabeth Kraftmayerin, verehligte Matt=
spergerin
, und endlich Jgnatz Kraftmayer, al=
lenfalls
derselben Erben, Ceßionarien, oder
sonst Theilnehmenden hiemit anbefohlen, daß
dieselbe, entweder selbst persönlich, oder durch
einen schriftlich bevollmächtigten Sachwalter auf
oberwehnten Tag und Stund vor Regierung,
in der zu diesem Ende offenhaltenden Kommis=
sionsstube
, erscheinen, und nebst Beybringung
der betreffenden Legitimation sich allda behörig
anmelden lassen sollen, und zwar alsogewiß,

[23]

wie im widrigen dem als Erben und respekti=
ve
Erbenserben sich angemeldten Georg Joseph
Kraftmayerischen Sohne Joseph, nach einer
vorher dieserwegen schriftlich zu überreichen kom=
menden
Erbserklärung, weitershin nach vor=
läufiger
Abnahm der gewöhnlichen Gerichtsta=
xen
und Curatelsauslagen von vielgedachter
Georg Lorenz Kraftmayerischen Verlassenschaft,
der behörige Erbantheil eingeantwortet, und
sohin alsogleich ausgefolget, dahingegen die auf
obbenannte Georg Lorenz Kraftmayerischen 2
Töchter Juliana, und Katharina Kraftmaye=
rin
, anerwogen derselben Aufenthalt keiner=
dings
bekannt ist, alt Erbinnen und respecti=
ve
Erbenserbinnen ausfallende Antheile annoch
weitershin in deposito belassen würden. Wien
den 26. März 1776.


Schloß Falkenberg den 13. Juny 1776.

Das Falkenberger gräfl. von Zierotinische
Schloß und Ju⟨ststiciariat⟩amt citirt die von Schied=
low
gebürtige Magdalena Rädemacherin, so
sich vorgeblich mit einem Kammerdiener, des=
sen
Namen unbekannt, verheyrathet, alsdann
mit selben in fremde Gegend fortgegangen, und
bereits über 30 Jahre abwesend ist, samt ihren
unbekannten Leibeserben hiemit peremtorie ad
instantiam ihrer Anverwandten, daß selbe bin=
nen
9 Monaten, auf den 13. Sept. 13. Decemb.
besonders aber in termino ultimo an. fut den
13. März in Person, oder per Mandatarium
instructum vor hiesigen Amte früh um 10 Uhr
erscheinen, oder im Ausbleibungsfalle gewärti=
gen
sollen, daß sie auf den Grund des königl.
preußischen Edikts vom 23. Oktob. 1763 werde
pro mortuo , ihre leibliche Erben aber pro præ-
clusis
deklariret, und das ihr von ihrem zu
Coblenz verstorbenen Bruder, gewesenen kuhr=
fürstl
. Kuchelinspektor, Christoph Rademacher,
zugefallene Erbtheil à 300 fl. den sich zu die=
ser
Erbschaftsmassa angebenden und legitimiren=
den
nächsten Anverwandten der Citirten absque
Cautione werde verabfolget werden.


Von der gräflich Pollhaimischen Herrschaft
Schwarzenauer Amtskanzley, wird hiemit dem
Andre Dällermäßl, oder seinen vorhandenen
Kindern kund gemacht: zumal er Dällermäßl
bey hiesiger Waisenkassa ein Kapital an väter=
und mütterl. 52 fl. 15 kr. 2 di. zu fodern hat,
von ihm aber schon bis 40. Jahre nichts gehö=
ret
, noch in Vorschein gekommen, auch sein
Aufenthaltsort über vieles Nachfragen nicht in
Erfahrenheit gebracht worden sey; Da nun
aber daran gelegen seyn will, ob mehrbesagter
Andre Dällermäßl noch bey Leben, oder schon
gestorben, und vielleicht einige Erben zu obbe=
sagten
Geldern unterlassen habe. Als wird

mittels diesen offenen Edikt er Dällermäßl selbst,
als auch dessen etwa hinterlassene Kinder hiemit
erfodert und einberuffen, auf daß dieselbe bin=
nen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen sich bey
hiesiger Amtskanzley verläßlich einfinden, wie
im widrigen man den Rechten gemäß mit der
Abhandlung fortfahren, den sich legitimirenden
Befreundten das Capital erfolgen, und die sich
nachhin Meldende nicht mehr anhören, sondern
mit dem ewigen Stillschweigen abweisen wird.
Herrschaftl. Amtskanzley den 15. May 1776.


Obersthofmarschall ꝛc.

Geben mit gegenwärtigen Edikt jedermännig=
lich
zu vernehmen: Wasmassen uns der gerichtl.
verordnete Johann Haaßenfeldische Verlassen=
schaftskurator
Franz de Paula Wanbacher,
k. k. Hofkriegsbuchhaltereyexpeditor mittels
eines übberreichten Anbringens gehorsamst ge=
beten
, womit wir zu Erfindung des æris alieni
des letzthin ab intestato verstorbenen Johann
⟨Hasen⟩feld, gewest k. k. Hofkriegsbuchhaltereyin=
großisten
, und sohin zu sicherer Abhandlung
dessen bereits gerichtl. inventirt und licitirten
Verlassenschaft, dessen sowohl in=als ausser
Land befindliche Gläubiger zu Anmeld=und
Liquidirung ihrer an ersagten Hasenfeld, oder
nunmehr dessen Verlassenschaftsmassa zu stellen
habenden Sprüchen und Anfoderungen gerichtl.
fürladen und einberuffen, sohin die gewöhnlichee
Convocationsedikten ausfertigen lassen möchten.
Da wir nun in dieses des Supplikantens so bil=
lig
als rechtliche Gesuch gewilliget, und mithin
zu obbemeldten Ende den 14. Septemb. d. J
nach Mittag präcise um 4 Uhr zur gewöhnli=
chen
Tagsatzung für die erst=andert=und drit=
te
, auch allendliche Frist sub clausula præclusi
& perpetui silentii anmit anberaumet haben
wollen. Als haben alle und jede, welche bey
der besagt Johann Hasenfeldischen Verlassen=
schaft
um rechtmäßiger Foderung willen einige
Sprüche haben, oder zu haben vermeinen, an
obbestimmten Tag und Stund vor der Amts=
kanzley
auf der Sailerstadt im Jakoberhaus
im 1. Stock entweder persönlich, oder durch
hiezu genugsam Bevollmächtigte alsogewiß zu
erscheinen, und ihre an sothane Verlassenschaft
habende Foderungen anzumelden, auch zu Her=
stellung
des erfoderlich rechtlichen Beweisthums
ihre Schuldbriefe, oder ansonst habende Liqui=
dationsurkunden
und rechtliche Behelfe in be=
glaubter
Abschrift einzulegen, wie im widrigen
die Verlassenschaft den Jntestaterben mit Vor=
theil
und Last eingeantwortet, oder aber falls
die Massa zu Befriedigung der sich liquidirten
Foderungen nicht hinlänglich, und folglich kein
Erbschaftsmassa vorhanden wäre, das Vermö=
gen
unter die angemeldt liquidirende Gläubiger

[24]

nach vorläufig rechtlicher Claßificirung verthei=
let
, denen ausbleibenden aber das ewige Still=
schweigen
auferlegt, auch sonst fürgekehret wer=
den
wurde, was Rechtens ist.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann, besonders aber
denen daran gelegen, zu vernehmen: Es habe
uns Eva Maria Schetzkoin angezeigt, ihr Ehe=
Wirth Joseph Schetzko, gewest burgerl. Schlos=
sermeister
, wäre vor kurzen gestorben, und hät=
te
sie zu seiner Universalerbin eingesetzt, zu
welcher Verlassenschaft sie sich auch cum bene-
ficio
legio & Inventar iii Erbs erkläret habe,
um nun in der Abhandlung sicher vorgehen zu
können, bat sie uns diejenige vorzuladen und an=
zuhören
, die an des Joseph Schetzko Verlassen=
schaft
einige Ansprüche und Forderungen haben
möchten. Da wir nun entschlossen sind eben
diese Sprüche und Forderungen an dem eigends
und zwar für das erst und letztemal hiezu be⟨=
stimmten
Tag, nämlich den 13 Septemb. d. J.
oder da wir an diesen Tag anderer Verhinder=
nissen
halber nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag fruh um 3 Uhr zu
hören und zu vernehmen. So haben all die je=
ne
, welche an des Joseph Schetzko seel. Ver=
lassenschaft
eine rechtmäßige Forderung, es seye
nun Erbschaft, Schuld, oder anderer Ursachen
willen zu haben glauben, den bestimmten Tag
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich ver=
sehenen
Gewalttrager sogewiß vor uns zu er=
scheinen
, sich behörig zu legitimiren und ihre
Ansprüche und Forderungen darzuthun, als im
widrigen Falle auf die ausbleibende, oder nicht
behörig liquidirenden Erben, Gläubiger und
Prätendenten keine Rucksicht genommen, mit
der Abhandlung und Vertheilung des Verlas=
senschaftsguts
von Amts wegen vorgegangen,
und all übrigen das ewige Stillschweigen auf=
erleget
seyn solle.


Von der gräfl. Excellenz Leopold Maria Die=
trichsteinischen
Herrschaft Merkensteiner Verwal=
teramtskanzley
Gainfahrn wird hiemit allen und
jeden zu wissen gemacht: Es sey Simon Eg=
gerer
, gewester Unterthann und Mitburger im
Markt Pottenstein, mit Hinterlassung eines nam=
haften
Schuldenlast mit Tod abgegangen. Da
nun zu Ausfindigmachung des vorhandenen æris
alieni und Liquidirung mit den vorkommenden
Creditoren, eine peremtorie klausulirte Con=
vocations
=und Liquidationstagsatzung anzuord=
nen
für nothwendig befunden worden, und hie=
zu
der 21. Septemb. d. J. bestimmet ist. Als
haben diejenige, welche an bemeldten Simon
Eggerer sub quocunque demum titulo einige
Sprüche und Foderungen zu haben vermei=

nen, pro 1mo, 2do, 3tio, ac ultimo termi-
no
an obbestimmten Tag frühe um 9 Uhr, in
der Verwalteramtskanzley zu Gainfahrn, ent=
weder
persönlich, oder durch hiezu genugsam be=
vollmächtigte
Gewaltträger, alsogewiß zu er=
scheinen
, und ihre an solche Verlassenschaft ha=
bende
Anfoderungen anzumelden und zu liqui=
diren
, wie im widrigen die Ausbleibende nach
Verlauf dieses Termins nicht mehr gehöret,
sondern von ersagter Cridamasse gänzlich ab=
gewiesen
, und ihnen das ewige Stillschweigen
auferlegt werden soll.


Von des von der gräfl. Perlaßischen Herr=
schaft
Paasdorf aufgestellten Judicii Delegati
wegen wird hiemit zu wissen gemacht: Nachdem
aus Abgang der Licitanten bey den angeordnet
gewesten Licitationstagsatzungen das Lorenz Stö=
gerische
Vermögen, bestehend in einem Hof=
statthaus
, samt einem Hau⟨sjo⟩ch, 2 Maadwie=
sen
, 3 / 8 Feldlehen, 5 3 / 4 Joch Ueberländäcker,
1 / 3 Weingarten, einer Tagwerk Wiesen, Kel=
ler
sammt Ganterholz, leeren Fässern mit ei=
senen
und hölzenen Banden, sammt übrigen
Geräthschaften und Hornvieh nicht an Mann
gebracht worden; als hat der gerichtl. aufgestel=
te
Herr Curator ad lites gebeten, womit ge=
dachtes
Haus und Grundstücke, sammt übrigen
Fahrnissen nochmal geschätzet und die Licitation
vorgenommen werden möchte. Da nun in die=
ses
Gesuch gewilliget, und zu Vornehmung der
Licitation der 26. Septemb d. J. zu erscheinen
dergestalt bestimmet worden, das hiebey, fals
sich um das Schätzungsquantum für das sämmt=
liche
Vermögen kein Käufer findete, das Lorenz
Stögerische Haus, Wiesen, Feldlehen, Ueber=
ländäcker
, Weingarten und sonstige Realitä=
ten
, dann Hornvieh stückweise ausgerufen, und
gegen baarer Bezahlung hindangelassen werden
soll. Als haben jene, welche ein oder anderes
Stück käuflich an sich zu bringen gedenken, an
bestimmten Tag früh um 8 Uhr auf dem Rath=
hause
zu Gaunersdorf zu erscheinen, wo sodann
mit dem Meistbietenden das weitere abgehan=
delt
werden würde.


Die Herrschaft Grafenegg in Ni. Oest. fo=
dert
den Leopold Schwimböck von Weikersdorf,
welcher schon den letzten Juli 1747 als Gemei=
ner
bey dem löbl. Prinz Eugenischen Drago=
nerregiment
, als Deserteur in Abgang gebracht
worden, oder dessen Erben den 22. May 1777
früh um 8 Uhr zur Herrschaftskanzley perem=
torie
, wie im widrigen mit dessen bey hiesiger
Waisenkasse erliegenden Vermögen verhandelt
wurde, was Rechtens ist.

»