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Nr. 50, 24. Juni 1775

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[1]

Abo in Finnland, den
27. May.

Als des Königs Maje=
stät
vorgestern zwi=
schen
9=und 10 Uhr
auf der hiesigen Reh=
de
ankamen, wurden
Höchstdieselben von 6 ausgelegten Stadt=
schiffen
mit 128 Kanonenschüssen begrüs=
set
. Gleich Nachmittag, da Se. Maje=
stät
mit der Schaluppe an Land zu fah=
ren
beliebten, that das Escorteschif, Tu=
ruma
Ragnar Lodbrock, mit 2 Salven
ebenfalls 128 Kanonenschüsse.

Am Land trat der Monarch auf die bey
dem Schloßplatz dazu angerichteten Trep=
pe
, bey welcher ein Theil des Bürger=
korps
zu Pferde und Fuß Wache hielt.

Der Landshauptmann und Ritter, Ba=
ron
Christoph Rappe, der Sr. Majestät
bey Aland entgegen gekommen war, und
alle Stände waren auf dem Schloßplatze
versammelt, und wurden daselbst vorge=
stellet
. Darauf wurde die Proceßion zum
Einzug eröfnet, bey welcher die Bürger=
schaft
zu Pferde, von dem Stadtmajor
Bremer, und dem Rittmeister Pipping an=
geführt
, voraus ritten. Der König selbst
war auch zu Pferde.

Der Einzug geschah durch eine neuge=
baute
Ehrenpforte nach dem Landshaupt=
manns
Hause, wo Sr. Majestät Quar=
tier
war, unter Musik von Panken und
Trompeten, und einem steten Zuruffe: Es
lebe der König Gustav der Dritte! Nach=
dem
in dem Residenzhofe Fronte formiret
war, marschirte die Kavallerie nach dem

[2]

großen Markt ab, welches auch die Jn=
fanteriekompaguien
thaten.

Alsdann wurden von dem Artillerie=
kapitain
der Bürgerschaft von einem Prahm
vor der Residenz 128 Schüsse gelöset, und
von der Kavallerie und Jnfanterie 4 Sal=
ven
gegeben.

Um 10 Uhr Abends hörte man auf dem
Woreberg, im finländischen Wortia=Wuori
genannt, mitten vor der Residenz, Musik,
und wurde daselbst auch ein von dem Kauf=
fahrteyschifkapitain
Fisk. Angerichtetes
Feuerwerk abgebrannt, bey welchem der
königl Namens=Schiffre sich in verschie=
denen
Farben zeigte, Der Musikdirektor
Lenning hatte auch Musik auf dem Kir=
chenthurm
und in der Kirche.

Kartagena den 10. May.

Täglich laufen hier Schiffe von ver=
schiedener
Flagge ein, die alle zum Dien=
ste
des Königes bestimmt sind, Die Ar=
beit
auf den Schiffbauwerften, um ver=
schiedene
Schiffe in fertigen Stande zu
setzen, wird so stark fortgesetzt, daß die
Zimmerleute kaum einige Ruhe genießen
können. Es liegen 15 Schiffe von der
Linie in unserm Hafen, und der übrigen
Kriegs=und anderer Schiffe sind so viel,
daß ihre Mäste gleichsam einen ausge=
dehnten
Wald ausmachen. Mehr Krie=
gesvölker
, als wir deren sowohl zu Fuß,
als zu Pferde dermal hier, und um die
Stadt haben, dürften wohl nie auf ein=
mal
bey uns gewesen seyn. Unserm Hru.
Bischoffe ist angesonnen worden, er möch=
te
in seinem Pallaste ein Quartier für
eine hohe Person einräumen, worauf er
das ganze Gebäude, und das Hausge=
räthe
zu derselben Bedienung überlassen,
und in dem Kapuzinerkloster eingekehrt ist.

Londen den 6. Brachm.

Gestern erhielt der Hof eine Menge
Briefe von seinen auswärts stehenden
Ministern. Es ist deßhalb auf morgen
Rathsversammlung angesagt worden.
Man spricht von Vorkehrungen einiger
Mächte, die unter dem Vorwande der
Befestigung der allgemeinen Ruhe, viel=
mehr
abzielen därften, die Zwietracht
wieder rege zu machen.

Ein zu Bristol in 30 Tagen Fahrt
von Hampton in Virginien angekomme=
nes
Schif bringt mit, daß auch daselbst
die Nachricht von dem Vorfalle in Mas=
sachuset
eingelaufen, und unweit Boston
24000 Mann Landmilitz versammelt =
ren
. Der General Gage sey ersucht wor=
den
, diejenigen aus der Stadt zu lassen,
die dazu geneigt wären; er verblieb aber
bey seiner abschlägigen Antwort, und
man versah sich daher, daß die Land=
truppen
bald anfangen würden, auf die
Stadt zu feuern, auf welche in Virgi=
nien
eingegangene Bothschaft, der Gene=
ral
Wasingthon sogleich aufgebrochen sey,
um zu den Landtruppen bey Boston zu
stossen. Ein anderes Fahrzeug, so aus
Neuyork zu Bristol den Anker geworfen
hat, soll, wie die Rede geht, die Nach=
richt
mitgebracht haben, daß daselbst das
Volk, nach erhaltener Bothschaft von dem
Treffen zu Concordia, sich sogleich auf=
gewickelt
, und des in dem Stadthause
für die Truppen niedergelegten Gewehres
sowohl, als zweyer in dem Hafen für den
General Gage mit Munition befrachter
Schiffe sich bemächtigt, und sie ausgeladen
hätte, worauf die Neuyorkermilitz sodann
nach Boston aufgebrochen wäre. Wenn
die Hitze der Kolonien sich also äußert,
so ist kein Zweifel mehr, daß die Ameri=
kaner
und europäischen Kriegsvölker nun=
mehr
an einander sind. Vor der Hand
sieht man aber diese Nachrichten für sehr
übertrieben an. Wenigst will der Hof
noch nichts Zuverläßiges von dem am 19.
April zwischen den Truppen des Generals
Gage und einiger Militz vorgefallenen
Treffen gehalten haben, oder er hält dann
für rathsam, ein tiefes Stillschweigen über
diesen Vorgang zu halten.

Nach einem Berichte aus Salem vom
24. April, hat es gar wenig damit zu
bedeuten. Er ist folgenden Jnhalts:
“Am 18. April schickte der General Gage
ein Detaschement nach Concordia, um
grobes Geschütz, so die Rebellen daselbst
in Besitz hatten, unbrauchbar zu machen.
Nach diesem vollbrachten Auftrage, da die
Soldaten nach der Armee zurückkehrten,

[3]

feuerten die Rebellen, welchen die Trup=
pen
nicht stehen dürften, aus den Fen=
stern
auf die Mannschaft, wo sie vorbey
zog. Die Soldaten würden hierüber so
ausgebracht, daß sie alle Oerter, wosich
die Aufwickler verborgen hatten, in Brand
steckten, und, wenn die Officiere der
Wuth ihrer Leute nicht Einhalt gethan
hätten, so würde es weit ernsthafter ge=
gangen
seyn.

Zu Portsmouth werden verschiedene
Kriegschiffe auf das eilfertigste zu recht
gemacht. Jhre Bestimmung ist eigentlich
nicht bekannt, und noch zur Zeit heißt
es, man werde sie theils zu dem Obser=
vationsgeschwader
, so der Hof diesem
Sommer zum Kreuzen nach den Ocean
aussenden will, brauchen, theils die ver=
schiedenen
Geschwader in Europa oder
Amerika damit verstärken. Weil nun auf
das angebotene Handgeld die erforderli=
che
Zahl der Matrosen sich nicht so schleu=
nig
einstellt, als man vermuthete, so
därfen die Ordres ertheilt werden, die
Seeleute ehestens zu pressen, um eine
hinreichende Mannschaft aufzubringen.

Am 3. Abends, ist die Kriegsschlupe,
der Rad, mit neuen Verhaltungen für
den Generale Gage abgefertigt worden.
Wir besorgen sehr, der Erfolg werde es
bestätigen, daß die Amerikaner fest dabey
bleiben, wider die Truppen zu kämpfen,
und ihre Rechte und Freyheiten auf Ro=
sten
ihres Guts und Bluts zu behaup=
ten
.

Man will durchaus, daß sie die Ge=
fangenen
, welche ihnen aus den britti=
schen
Truppen in die Hände fallen wer=
den
, auf das sorgfältigste zu behandeln
schlüßig seyn; sie sollen aber auch erklä=
ret
haben, daß, wenn das Ministerium
einige gefangene Amerikaner nach Eng=
land
abführen lassen sollte, um daselbst
als vorgebliche Rebellen verurtheilt und
bestraft zu werden, so würden sie ihrer
Seits die gefangenen Engländer für Be=
schuldigte
des Verrathes wider die ame=
rikanische
Verfassung und Freyheiten er=
klären
und ahnden. Auf einer andern
Seite lassen einige Nachrichten aus Vir=

ginien einen allgemeinen Aufstand der
Negren in dem ganzen festen Lande be=
sorgen
, weil verschiedene Erfordernisse,
die man aus Europa erhielt, und welche
wegen der abgebrochenen Handlung nicht
mehr eingeführt werden, gänzlich daselbst
abgehen. Die Aktien haben keinen Preis.

Ein anders Londen den 9. Brachm.

Ein von Salem angekommenes Fahr=
zeug
bringt die Bestätigung von dem feind=
seligen
Auftritte zwischen den Amerikanern
und den königl. Truppen, mit dem Zusa=
tze
, daß noch andere Scharmützel, alle
zum Vortheile der ersteren, vorgefallen
sind; daß auch ihre Anzahl täglich an=
wächst
und es das Ansehen gewinnt,
daß sie sich gefaßt machen, den General
Gage anzugreifen, der aber ein Haupt=
treffen
sorgfältig vermeidete, und sich zu
Boston bis zur Ankunft des aus Europa
erwarteren Succurs zu verschanzen schien;
daß die Einwohner, weil sie sich ꟾin die
Stadt eingesperrt sehen, erbittert wären,
und an verschiedenen Orten Feuer ange=
legt
hätten: gleichwohl sey grosser Ueber=
fluß
daselbst, und in der ganzen Kolonie
sowohl, als in den benachbarten Provin=
zen
legte man sich mit mehrerem Eifer,
als jemals, auf den Feldbau. Auch sind
Gewehr und Munition nicht rar bey ihnen.

Neapel den 6 Brachm.

Am 20. May Abends fiengen die kön.
Feste mit einer Serenade, das Geburts=
fest
des Apolls genannt, auf der Hof=
schaubühne
an. Die Verse davon haben
den Herrn Mattei, die Mustk aber den
kön. Kapellmeister Caffaro zu Verfasser.
Die Ballete waren von der Erfindung des
Hrn. Piey, welcher auch die vornehm=
sten
Rollen darinn vorstellet. Der Wett=
streit
der Kämpfer, und Adelheid von
Gueselin wurden zum Jnnhalt gewählet.
Gegen 400 Kombarsen, und 30 Pferde
erschienen auf dem letzten, welcher all=
gemeinen
Beyfall erhielt. Am 31. war
Pferderennen, Abends Ball in dem Thea=
ter
zu St. Karl.

Der erste Tag dieses laufenden Mo=
nats
zeichnete sich mit einem überaus=
prächtigen
Balle bey Hofe aus. Sam=

[4]

stags ward die Serenade wiederholt,
Sonntags aber dem Volke eine Cuccag=
na
gegeben, so den Tempel des Pan
vorstellte. Heute Abends wird die erste
Vorstellung des Aetius, einer Oper des un=
vergleichlichen
Dichters, Abts Metasta=
sio
seyn, und mit den Erlustigungen
nach dem von dem Könige gutgeheißenen
Plane fortgefahren werden.

Noch diese Woche erwarten wir die er=
freuliche
Ankunft Sr. königl. Hoheit des
Erzherzogs Maximilian, und es werden
zum würdigen Empfang dieses hohen Ga=
stes
prächtige Vorkehrungen gemacht.

Die Herren Marchesen Fogliani, und
de los Balbares sind hier eingetroffen.
Bey Hofe wurden folgende Beförderun=
gen
kund gemacht.

Ritter des heiligen Januariusordens:
Duca di Termoli, Marches della Sam=
buca
, Duca di Gravina, Fürst von St.
Severo, Fürst della Rocca, Marches von
Trevico, Marches Carraccisli, Fürst
von Palagonia, Fürst von Scaletta.

Kammerherren:

Duca di Missuracca, Graf von Poli=
castro
, Fürst del Colle, Duca di Frag=
nito
, Graf von Acerra, Fürst von Stron=
goli
, Marches Pignatelli, Fürst von Pan=
telleria
, Fürst von Partanna, Fürst von
Buscemi, Duca Lante. 8 Generallieute=
nants
, 19 Feldmarschälle, 27 Briga=
diers
, 3 Chefs d'Escadre, Brigadiers
vom Seewesen.

Hofdamen:

Duchessa d'Andria, junge Fürstinn von
Roccafioritta, Fürstinn Barberini, Du=
chessa
di Cassano Serra, Duchessa di Ca=
stell'
Ayrola, Gräfinn von Anversa,
Duchessa di Corigliano, Fürstinn von
Cuto, Fürstinn, von Palaonia, Duchessa
della Salandra, junge Marchesinn von
Genzano.

Rom den 7. Brachm.

Die Herren Kardinäle Antonelli, und
de Vecchis sind von Sr. Heiligkeit jeder
mit 3000 römischen Thalern jährlicher
Einkünfte versehen worden. Der erste hat
die Abtey von Cottesppe in in dem Kirch=
sprengel
von Loreto, und die von St. Vik=

tor bey Cingoli, der zweyte aber nebst
der Abtey von St. Klemens, und St.
Ponkraz zu Rom, auch die von Macchie
bey Camerino, und die zum H. Hiero=
nymus
zu Ferrara erhalten.

Monsignor Bottari, erster Bewahrer
der vatikanischen Büchersammlung, ist
zum allgemeinen Bedauern mit Tode ab=
gegangen
.

Gestern traf der anstatt des Ritters Ti=
polo
ernannt neue venetianische Both=
schafter
, Herr Renier, in dieser Haupt=
stadt
ein.

Der in der neulich gemeldeten Sache
des Ojetti verwickelte zweyte Richter Jn=
nocenzi
hat gleiches Schicksal mit dem
ersten Richter Paradisi erfahren, und so,
wie dieser, sein Amt nunmehr auf päbstl.
Befehl verloren.

Genua den 7. Brachm.

Der König von Spanien soll die ge=
genwärtigen
Angelegenheiten seiner Kro=
ne
mit solchem Eifer besorgen, daß er
täglich allen Kabinetskonferenzen, und
Staatsräthen persönlich beywohne, auch
die von fremden Höfen häufig einlaufen=
den
Briefschaften selbst untersuche.

Man rechnet, daß die bekannte Kriegs=
rüstung
dieses Monarchens in 6 bis 700
Seegeln mit 30000 Mann Ausschiffungs=
völker
, und 6000 Pferden bestehe. Am
14 des vorigen Monats war die Abthei=
lung
von Kadix bey St. Roch vorbey=
gefahren
, und hatte sich am 20. im Ge=
sichte
von Karthagena befunden. Zu Ali=
cante
werden 8 Battaillons Fußvolk ei=
ligst
an Bord gebracht, um sich mit den
übrigen zu Karthagena zu vereinigen, wo
sodann die ganze Flotte am 27. auslau=
fen
soll. Das Publikum berechnet neu=
gierig
ihre Stärke, und bestimmt vorei=
lig
ihre Absichten. Allein, das Geheim=
nißvolle
davon ist der Zeit zur Entwicke=
lung
aufbehalten.

Bologna den 11. Brachm.

Seit 5 Tagen haben wir allhier den
Prinzen Maximilian von Braunschweig,
der alles Sehenswürdige unserer Stadt
in Augenschein nimmt, und von dem Hrn.
Kardinallegaten zu Mittage bewirthet

[5]

worden, auch von dem hiesigen Adel die
möglichste Bedienung empfängt.

Florenz den 12 Brachm.

Gestern hat der Hof die Trauer für
die verstorbene Königinn in Dännemark,
Karoline Methilde, auf 10 Tage ange=
legt
, und wird solche nur am Fronleich=
namsfeste
des Morgens unterbrochen, so=
dann
aber bis zur bestimmten Frist fort=
gesetzt
werden.

Briefe von Livorno geben, daß sich die
algierischen Truppen nach jener Seite,
woher ein feindlicher Angrif zu befürchten
stehe, in Anmarsch setzten, und täglich
durch eine Menge beduinischer Mohren,
die vom Gebirge herabkommen, verstäkt
werden: weil aber das Ausreissen unter
diesen Leuten sehr stark sey, so lasse es der
kommandirende General des Heeres an
strengen Strafbeyspielen nicht fehlen.

Paris den 10. Brachm.

Der Marquis von Monthel ist zum er=
sten
Haushofmeister der Frau Gräfinn v.
Artcis, die Marquisinn von Mentmo=
rin
aber zur Staatsdame der Madame
Sophie ernannt worden.

Se. Majestät haben das Bistum Tre=
puies
dem Herrn Abt Lubersac zu erthei=
len
geruhet.

Am hohen Pfingstfeste wohnten beyde
königl. Majestäten nebst Monsieur, Ma=
dame
, dem Herrn Grafen von Artois,
und Madame Klotilde dem vom Herrn
Abt Garderaz gehaltenen Hochamte, Nach=
mittags
aber der Predigt des Herrn Ab=
tes
Toubert in der Schloßkapelle zu Ver=
sailles
bey.

Der Prinz von Carignan, nebst den
Prinzen Viktor, und Eugen wurden dem
Könige, der Königinn, und dem kön.
Hause durch den königl. sardinischen Both=
schafter
, Herrn Grafen von Viry, vor=
gestellt
.

Der Graf von Guines hat am 4. die=
ses
vom Könige Abschied genommen, um
seine Bothschaftersstelle am großbrittani=
schen
Hofe wieder zu begleiten. Er ist
von den Beschuldigungen, so sein ehe=
maliger
Gesandschaftsfekretair, Herr
Tort wider ihn angebracht, gänzlich los=
gesprochen
worden.

Man hat einen gewissen Abt, so die
Mathematik lehrt, in die Bastille gebracht,
weil er, statt die Sätze des Euclides sei=
nen
Zuhörern zu erläutern, sich mit beis=
senden
Aumekungen gegen die Freyheit
des Getraidehandels abgegeben hat.

Mittwochs kam die Königinn, mit
Monsieur, und dem Herrn Grafen von
Artois in die französische Komödie, wo
man die Zaire spielte. Sehr oft wurd
die Vorstellung durch den freudigsten Zu=
ruf
: Es lebe die Königinn, unterbrochen.

Zu Reims werden dem Könige 3 Kro=
nen
auf das Haupt gesetzt werden. Die
erste schätzt man wegen den Diamanten,
womit solche geziert ist, auf 16 Millio=
nen
Livres. Die vom Karl dem Großen
ist meist aus Rubinen, und Topasen zu=
sammengesetzt
, die dritte aber vom bloßen
Golde.

Die Krönungsrede wird der Herr Erz=
bischoff
von Aix halten.

Nichts kann den Verzierungen des
Staates, in welchem das königliche Fest
gegeben werden soll, an Pracht gleichen.
Man wird daselbst für die Königinn eine
Bühne errichten, auf welcher Sie mit den
Prinzeßinnen, und Hofdamen dem =
nige
am Salbungstage öffentlich speisen
sehen kann. Die geistlichen Pairs spei=
sen
in dem Bischoffsmantel, und der Bi=
schoffshaube
, die Bischöffe im weißen
Chorkleide, und dem violen Farben Ober=
rocke
. Zu Ende der Pairstafel wird eine
andere für den päbstlichen Nuntins, und
die Herren Bothschafter, nach ihrem Ran=
ge
seyn, wobey sich der Herr Kanzler im
Ceremonienkleide einfinden wird.

Madame, Madame Elisabeth, und Ma=
dame
Klotilde begleiten die Königinn nach
Reims. Die übrigen Madamen von Frank=
reich
bleiben zu Versailles.

Briefe von Straßburg geben, daß aus
Beysorge einer Aufruhr die Besatzung un=
ter
Waffen, und zwey Soldaden vor je=
den
Brodladen gesetzt worden. Zu Gyen an
der Loyre sind 2 angefüllte Kornspeicher in
Brand ꟾgesteckt worden, ohne daß man Ret=
tung
schaffen können. Der Stenerhof hat
durch seinen ersten Präsidenten Vorstelinn=

[6]

gen an den König gelangen lassen, worinn
die Gefahren einer fehlerhaften Staats=
verwaltung
, und unerschwinglicher Auf=
lagen
dem. Monarchen vor Augen gelegt
werden. Dieser hat zwar verbothen, den
Jnhalt davon unter das Publikum bey
dermaligen Umständen kommen zu lassen,
dennoch aber versprachen sie, zu gelegener
Zeit Rucksicht darauf zu tragen.

Aus Languedoc vernimmt man, daß
am 30. April im Thale von Arne ein star=
kes
Erdbeben verspürt worden. Da es
sich zu nächtlicher Weile ereignet, so hat
es die Leute vom Schlafe aufgeweckt, und
in große Angst gebracht. Doch ist es Gott
Lob l ohne Schaden abgelaufen. Auch
die Vieheseuche, welche seit vieler Zeit in
dasigen Gegenden überaus stark gewüthet.
beginnt merklich abzunehmen.


Wien den 24. Brachm.

Donnerstags, den 22. Brachmonats,
zum Beschluß der Stägigen Feyer des H.
Fronleichnams Christi Festes, schon des
Morgens gleich nach 4 Uhr, nahm mehr=
mal
die feyerliche Prozeßion ihren An=
fang
, da die Zünft=und Handwerker
mit ihren prächtige Fähnen von der ho=
hen
Domkirche aus, den Graben hinauf,
über den hohen Markt nach St. Stephan
zurückzogen, und allda sich reiheten; dar=
auf
gegen 8 Uhr die Kleriseyen sich an
die vorgetretenen Spitäler, und Stif=
tungen
schloßen, und auf diese die hie=
sigen
Stadtpfarren folgten, worauf das
hohe Domstift mit den in ersagter Erzkir=
che
befindlichen Bruderschaften kamen,
und dann das hochwürdigste Altarssa=
krament
von Sr. hochfürstl. Eminenz all=
hiesigem
Hrn. Kardinalerzbischoffe unter
einem prächtigen Himmel zu den vier auf
den Strassen errichteten Altären getra=
gen
wurde, welches mehrmal die Herren
Staats=und dirigirenden Ministers, die
hohe Generalität, die Präsidenten der
Landesstellen, geheimen Räthe, Käm=
merer
, dann die Frauen Staatsdamen
auferbäulichst begleiteten. Den Zug be=

schloß abermal eine Kompagnie der hier
garnisonirenden Grenadiers mir ihren
Herren. Oberoffiziers, und rührendem
Spiele. Auf dem Graben paradirten ei=
nige
Kompagnien Grenadiers mit ihrer
Feldmusik, und fliegenden Fahnen, wel=
che
nach Endigung der Prozeßion ein
dreymaliges Salve abbrannten.

Nachdem durch jüngsterfolgten Hintritt
(Tit.) Sr. Hochwürden und Gnaden Hrn.
Bischoffs Franz Anton Marxer die Dom=
probstensstelle
, und durch den kurz darauf
erfolgten Hintritt des (Titl.) hochwür=
digen
Hrn. Joh. Pet. Simen eine Kanoni=
kusstelle
in der allhiesigen hohen Metro=
politankirche
in Erledigung gekommen, so
sind beyde diese Würden bereits wieder
besetzt worden, und zwar die Domprob=
stenstelle
in dem (Titl.) hochwürdigen Hrn.
Edmund Grafen von Artz und Vaßög,
des hohen Domstifts Kanonikus kapitula=
ris
dann der löbl. theologischen Fakultät ge=
weßten
Jnterimsdirektor ⁊c. und die ledig
gewesene Kanonikusstelle in dem Titl.
hochwürdigen Herrn Joseph von Hill=
mayer
, dermaligen Rector Magnifikus
der allhiesig uralt=und weltberühmten
Universität, dann gewesten eifrigsten
Pfarrer zum H. Geist in allthiesiger Bür=
gerspitalspfarr
; welch beyde hochwürdi=
ge
Herren auch gestern Nachmittags un=
ter
der Vesper von Titl. Jhro Hochwür=
den
und Gnaden dem allhiesig ernannten
Herrn Weihbischoffe, und Sr. hochfürstl.
Eminenz Herrn Kardinalerzbischoffe Vi=
karius
generalis, Herrn Adam Dvertitsch,
des hohen Domstiftes Kustos ⁊c. mit der
gewöhnl. Feyerlichkeit installirt worden.

Samstags, den 17. dieses Vormittags,
hatte der gräfl. Kinskysche, einige Mei=
le
von hier liegende Marktfleck Matzen
das Unglück, durch eine schnell um sich
greifende Feuersbrunst fast gänzlich ein
Raub der Flammen zu werden.

Dienstags den 20. Brachmonat hat sich
in der k. k. Savoyschen Ritterakademie
allhier Herr Petrus Fererius Freyherr von
Pockstein einer öffentlichen Prüfung aus=
dem
allgemeinen Staats=und Völker=
rechte
unterzogen. Er gab ächte Zeug=

[7]

niße seines unermüdeten Fleißes, frucht=
baren
Verwendung und Fähigkeit, wo=
durch
er sich den wohlverdienten Beyfall
einer adelich=und gelehrten Versamm=
lung
in vollem Maße erwarb.

Den Blumenliebhabern wird hiemit wis=
send
gemacht, daß in dem k. k. holländi=
schen
Blumen=Frucht=und Raritätgar=
ten
unter der Direktion des Adrian Srek=
hoven
zu Schönbrunn anjetzo zwey Pal=
japonicä nach der Beschreibung des
horti malabarici p. 3. p. 14. in vollem
Flor blühen. Einer ist ungefehr 121, der
andere 70 Jahre alt. Sie sind beede sehr
schön, und wohl gewachsen.

Unter anderen vielen schönen Bäumen
blühen auch mit mehr, dann tausend
Blumen, zwey Arbores tulipiferä virginia=
oder sogenannte Tulipenbäume, grie=
chisch
Liriodendron, ein jeder ist von ei=
ner
besonderen Gattung, einer ist ordinair,
gleich jenen, welche alle Jahre in Eng=
land
blühen, der andere ist viel größer
von Blume und Blat, er ist auch schöner
gelb, und roth in der Blume, und dessen
Saamenhülsen sind viel größer. Diese
Bäume sind 40 Schuhe hoch, und 20
Schuhe breit, und ist nun 22 Jahre,
daß sie hier von Saamen gezogen sind.
Man hat auch in gegenwärtigen Garten
zugleich in der Blühe sehr viele Gattungen
von Geraniis alle unterschieden von Far=
be
, Blume, und Blatte, dann sind mehr
als hundert Gattungen der Aloe zu sehen,
welche alle extra schön bunt sind, und
allhier von Saamen gezogen worden.

Ferners blühen jährlich allda 2 Gattun=
gen
des sogenannten Magnolia, und noch
viele andere seltsame Gewächse, und Bäu=
me
, die besonders sehenswürdig, und von
Kennern bewundert werden.


Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.

Den 17. Juny. Jn der Stadt.

  • Dem Paul Nimmervoll, burgl. Eßighands. s. W.
    Anna Mar. Nr. 810. in der Waldzeil, alt 77 J.

Vor der Stadt.

  • Franz Schmid, burgl. Posamentirermeist. Nr.
    129. außer Mariah. alt 62. J.
  • Joh. Georg Widmann, burgl. Peruquenmach.
    Nr. 11. auf der Wieden, alt 66. J
  • Dem Math. Krim, Schneid. s. Stiefk. Jakob
    Wierland, Nr. 192. auf der Landstr. alt 6. J.
  • Theresia Grünin, Kutsch. Wit. Nr. 129. auf der
    Wieden, alt 63. J.
  • Jos. Schaller, Oberkn. in der Dominikanermühl
    zu Gumpend. Nr. 6. zu Rämperst. alt 54. J.
  • Dem Stephan König, Federkielhandl. s. W.
    Anna Mar. Nr. 123. im alt Lerchenf. alt 38. J.
  • Dem Ludwig Wagner, Tischl. s. K. Joseph, Nr.
    13. in der Jägerzeil, alt 7. v. J.
  • Dem Joseph Schieller, Tagl. s. K. Barbara, Nr.
    262. in der Leopoldst. alt 4. J.
  • Wolfg. Brünner, alt 72 J. in der Vers. am Alsterb
  • Jakob Rosner, Tüchelmachergs. alt 32. J. beyn
    Barmherz.
  • Theresia Lidlin, Wit. alt 76. J.
  • Elisabeth Willerin, led. alt 68. J. beebe in der
    Vers. im Contum.
  • Adam Lochner, Hauskn. alt 18. J. im Bäckenh.

Summa 14. Personen, darunter 3 Kinder.

Den 18. Juny. Jn der Stadt.

  • Niemand.

Vor der Stadt.

  • Dem wohledlen Hrn. Franz Jos. Scherer, k. k.
    Stift. und städtis. Hofbuchhalt. Raitoffic. s. K.
    Kilian, Nr. 46. in der Ungerg. alt 5. v. J.
  • Dem Hrn. Jos. Schwarz, k. k. Hofkellerbind. s.
    K. Jakob, Nr. 77. am Spitalb. alt 1. J.
  • Rosalia Salvatorgalliardin, k. k. pens. Laus. Wit.
    Nr. 89. zu Mariah. alt 62. J.
  • Philipp Zuloß, burgl. Stickermeist. Nr. 82. zu
    Mariah. alt 68. J.
  • Dem Leopold Janka, burgl. Mehlmesser, s. K.
    Magdalena, Nr. 245. in der Leopoldst. alt 2. J.
  • Ferd. Wildeisen, gen. Schreib. Nr. 57. am Spi=
    talb
    . alt 78. J.
  • Dem Joh. Georg Paumer, Musikant, s. S. Lo=
    renz
    , Nr. 70. zu Erdberg, alt 21. J.
  • Dem Hieronym. Fride, Bed. s. K. Elisabeth,
    Nr. 39. auf der Windmühl, alt 6. v. J.
  • Philipp Braunberger, Tagl. Nr. 18. am Mag=
    dalenagr
    . alt 50. J.
  • Theresia Gumpertin, Wais, alt 18. J. im Wai=
    senh
    . am Rennweg.
  • Anna Mar. Niedlin, led. alt 78. J. im Johan=
    nesspital
    .
  • Anna Mar. Hubeckerin, Tagl. Wit. Nr. 119. zu
    Erdberg, alt 77. J.
  • Christian Nixdorf, Kutsch. alt 37 J. beyn Barm=
    berzigen
    .
  • Joseph Ringhofer, Jnvalid, alt 69. J. im Mi=
    litarinvalidenh
    .
  • Jos. Alsterer, Tüchelmachergs. alt 22. J. im =
    ckenhäusel
    .

Summa 15. Personen, darunter 4. Kinder

[8]

Den 19. Juny. Jn der Stadt.

  • Jhre Excell. die hoch=und wohlgeb. Fr. Mar. Si=
    donia
    , des H. R. R. Gräfin v. Abensperg und
    Traun, geb. Freyin v. Hünterer, k. k. Feld=
    marsch
    . Wit. Nr. 554. am Peter, alt 76. J.
  • Jungfr. Rosa Schleichlin, Nr. 358. im tief. Grab.
    alt 40. J.
  • Dem Anton Fritz, burgl. Bierw. s. K. Clara,
    Nr. 7. in der Schauflerg. alt 7. J.
  • Cathar. Huterin, burgl. Zinngieß. hinterl. T. Nr.
    455. auf der Fischerstieg. alt 57. J.
  • Vor der Stadt.
  • Dem Mich. Nedarlitz, gew. berrsch. Hausoffic. s.
    W. Theresia, Nr. 261. auf der Neuwieden,
    alt 37. J.
  • Dem Caspar Zierler, Schnürmach. s. K. Josepha,
    Nr. 172. auf der Neuwied. alt 6. v. J.
  • Dem Andreas Hey, burgl. Seidendünntuchmach.
    s. K. An. Mar. Nr. 53. im Lichtenth. alt 4. J.
  • Dem Martin Steinkellner, Schulmeist. s. W.
    Susanna, Nr. 62. am Neust. alt 5. J.
  • Theresia Querivoin, led. Nr. 132. in der Leo=
    poldst
    . alt 76. J.
  • Anna Gstättnerin, Tagl. Wit. Nr. 40. zu Mätz=
    leinstorf
    , alt 68. J.
  • Dem Jos. Ritzelmeyer, Fuhrkn. s. K. Magda=
    lena
    , Nr. 27. am Tury, alt 3. J.
  • Joh. Adam Hager, Tagl. Nr. 315. auf der Land=
    ist
    . alt 48. J.
  • Cathar. Harlin, led. alt 20. J. beyn Elisabethin.
  • Jakob Hammer, gem. Soldat, alt 45. T. im
    Militarspit. zu Gumpend.
  • Ursula Schillerin, Wit. alt 63. J. im Johannes=
    spital
    .
  • Joseph Michaleck, Jnvalid, alt 35. J. im Mili=
    tarinvalidenh
  • Eva Brennerin, Wit. alt 92. J. im Contum.
  • Math. Kreberger, Schust. alt 52. J.
  • Anna Schuhmannin, Feldscher. Wit. alt 30. J.
  • Eva Mar. Wittmanin, verh. Tagl. alt 54. J.
  • Franz Pötich, Tagk. alt 42. J.
  • Cathar. Henglin, Hauersw. alt 39. J. alle 5 im
    Bäckenh.

Summa 22. Personen, darunter 4. Kinder

Den 20. Juny. Jn der Stadt.

  • Der wohledle Hr. Jgnaz Balthasar Desebruch.
    in s. H. Nr. 1⟨〈…〉⟩. in der Johannesg. alt 82. J.
  • Dem Hrn. Andreas Furthmoser, des äuß. Raths
    und Hauptm. des löbl. burgl. Regim. s. . An=
    na
    Mar. in.s. H. Nr. 604. im Schlossergäßl,
    alt. ⟨ ⟩. J.
  • Dem Lorenz Macho, Stadtlehenkursch. s. W. Cla=
    ra
    , Nr. 1001. in der Johannesg. alt 50. J.

Vor der Stadt.

  • Philipp Rösler, gew. burgl. Schustermeist. in s.
    H. Nr. 219. auf der Landstr. alt 75. J.
  • Dem Joseph Heinrich, Goldarb. Gs. s. K. Johann,
    Nr. 232. am Oberneust. alt 6. J.
  • Anna Mar. Mollin, pens. k. k. Hoffutteramts Ue=
    bergeh
    . Wit. Nr. 11. auf der Laimgr. alt 79. J.
  • Heinrich Bötzinger, Bruders. Ans, Nr. 92. in der
    Josephst. alt 71. J.
  • Dem Leopold Gruber, Tagl. s. W. Eva Rosina.
    Nr. 85. am Neubau, alt 50. J.
  • Dem Andreas Leuthgeb. Tagl. s. K. Joseph, Nr.
    9. zu Margarethen, alt 9. J.
  • Math. Lechner, Tagl. Nr. 33. zu Mätzleinstorf,
    alt 30. J.
  • Elisabeth Nieslin, led. alt 50. J. im Sonnenh.
  • Joseph Weidl, Tagl. alt 33. J. beyn Barmherz.
  • Anna Mar. Walßbergerin, Wit. alt 73. J. in
    der Vers. am Alsterb.
  • Franz Kutschara, Tagl. alt 54. J. im Bäckenh.
  • Jakob Absenger, Wäscher, alt 67. J. im H.
    Dreyf. Spital.
  • Eustachius Reiß, Schneldergs. alt 32. J. im Con=
    tumatzhofe
    .

Summa 16. Personen, darunter 3. Kinder.


Nachricht.

Das Ziel aller meiner Wünsche war im=
mer
den Beyfall meines verehrungswür=
digsten
Publikums mir zu erwerben, und
alles mein Bestreben richtete ich immer
dahin, meine gnädigen Gönner mit mei=
nen
Arbeiten zu überzeugen, daß ich nur
zu ihrer Befriedenheit und zu meiner Ehre
arbeite. Schon hatte ich ein großes Feuer=
werk
auf den 25. dies veranstaltet, wo=
durch
ich beweisen wollte, daß mir nichts
so schmeichelhaft sey, als die Erfüllung
jener Verbindlichkeiten, zu denen ich mich
aus Ehrfurcht für die hiesige Nattion frey=
willig
anheischig gemacht habe. Allein
mein Schicksal verhängte es, daß auch
ich von dem herrschenden Flußsieber, und
zwar zu jener Zeit angefallen worden bin,
da ich am meisten mit meiner Arbeit be=
schäftigt
war. Es fallt mir sehr schwer,
daß ich den 25. dies nicht Wort halten
kann. Gewährt mir aber der Allmäch=
tige
, wie ich hoffe, meine baldige Her=
stellung
, so werbe ich die Ehre haben,
Donnerstags den 29. dieses, ober wenn
es die Witterung nicht zulassen sollte, den
Sonntag darauf den 2. Heumonat mein
Lustfeuer abzubrennen.

Peter Paul Strandolini,
k. k. priv. Kunstfenerwerker.

[9]

Nro. 50.
Anhang zum Wiener=Diarium.
Sonnabend den 24. Juni.

1775.

Verfolg des Edikts (siehe im Dia=
riumsanhang
Nro. 46) gegen das
Schuldenmachen der Cassenbedien=
ten
im königl. preußischen Schle=
sien
.

4) Dieser Konsens soll in allen Fällen,
da ein Kassenbedienter baar G⟨e⟩ld oder
Waaren auf Kredit über den Betrag sei=
nes
Quartalgehalts aufborgt, bey Ver=
n
eidung der unten zu bestimmenden nach=
theiligen
Erfolg und Strafen, wesentlich
nöthig seyn, ausgenommen, wenn der
⟨Ka⟩ssenbediente liegende Gründe hat, auf
selbige Geld aufnimmt, und solche bald
bey Contrahirung der Schuld gerichtlich
verschreiben läßt.

5) Da diese Enrichtung blos die Si=
cherheit
öffentlicher Kassen zum Endzweck
hat, so soll der Konsens dazu, im Fall
solcher statt findet, ex officio gleich an=
dern
Kassensachen ganz Stempel=und
Sportelfrey ertheilt, und dem, der sol=
che
sucht, um so weniger einige Kosten
verursacht werden, als solche den Ruin
des Kassenbedienten, der eines solchen
Schuldionsenses, aus unschuldigen Ver
Anlastungen bedürftig wird, nur noch
mehr Zweckwidrig befördern würde.

6) Den Vorgesetzten der Cassenbedien=
ten
, welchen nach dem 3. § Schuldion=
sense
zu ertheilen zustehet, gereichet zur
näheren diesfälligen Vorschrift, daß sie
zu mehreren Schulden, als das jährli=
che
Amtseinkommen des Kassenbedienten
beträgt, regulariter und ohne dazu be=
wegende
besondere Umstände, und ohne
zugleich der Rückzahlung halber solche
Einrichtung zu machen, wobey der Kas=
sen
=Bediente bestehen, und mit den
Seinigen nothdürftig leben kann, ihre
Einwilligung nicht ertheilen, und wenn
auch solches aus triftigen Gründen ge=
schiehet
, dennoch den Caventen des Ren=
danten
, oder wenn es einen Controleur
betrift, der keine Caution hat, dem

Rendanten der für ihn haftet, Nachricht
davon ertheilen soll, damit dieser sich
vorsehen, und seine diesfällige Maas=
regeln
nehmen könne.

7) Derjenige nun, der einen Kassenbe=
dienten
mehr, als den Betrag seines
Quartalgehalts ohne die schriftliche Ein=
willigung
des ihm vorgesetzten Collegii
leihet, oder so viel Waaren auf Credit
giebt, derselbe soll eben dadurch seiner
Forderung verlustig seyn, und der Be=
trag
derselben, soll von dem Kassenbe=
dienten
, der solche schuldig ist, zu unse=
rer
Pänalienkasse eingezogen, auch auf
den Einwand eines vorgeblichen Erlasses
in fraudem tis⟨c⟩i nicht reflektiret werden.
Vielmehr soll auch noch binnen Jahres=
frist
nach wirklich erfolgter Erstattung
eines wider diese Vorschrift gegebenen
Darlehens unserm Fisco eben diese =
nalklage
gegen den Gläubiger zu Einzie=
hung
des zurückbezahlten Darlehens offen
bleiben.

8) Jm Fall aber auch erst nach Jah=
resfrist
von Zeit der Erstattung des ei=
n
m Kassenbedienten wider diese Vorschrift
geschehenen Darlehens ein Defekt bey
sothaner Kasse über kurz oder lang aus=
⟨⟩st
, brechen sollte, zu dessen Ersatz dieser
Kassenbediente hauptsächlich verbunden
und sothaner Ersatz aus dessen eigenen
Vermögen nicht erfolgen könnte, so soll
diese Kasse befugt seyn, sothanes erstat=
tete
Darlehen, von dem ehemaligen Gläu=
biger
zu Tilgung ihres Defekts annoch
einzuziehen, und eben dieses Recht er=
thellen
wir auf immerdar jedem Caven=
ten
, der zu Folge der eingeschriebenen
Bürgschaft einen Kassendefekt bezahlen
müssen, gegen jeden Gläubiger, der
dem Cassenbedienten einst Geld und Waa=
ren
wider diese Vorschrift dargeliehen,
dergestalt und also, daß derselbe den Ca=
venten
auf Höhe des ehemaligen Dar=
lehens
schadlos stellen muß, und in so=

[10]

ferne in Pœnam des gesetzwidrigen Dar=
lehens
des Kassenkaventen Rück=und
Nachbürge wird.

9) Wenn sich ergiebt, daß der Gläu=
biger
zur Zeit des gesetzwidrigen Darle=
hens
gewußt, oder doch aus den vor=
gewalteten
Umständen, besonders aus
der Revisionszeit, und aus der kurzen
Zeit des Gebrauchs, leicht vermuthen,
und wahrnehmen können, daß der Kas=
senbediente
solches zu Verheimlichung
des Defekts und Vereitlung der Kassen=
revision
misbrauchen wollen: so soll der=
selbe
als ein Komplice des malversirenden
Kassenbeidenten angesehen, und neben
dem Verlust des Darlchens, nach Er=
kenntniß
des Kriminalkollegii noch nach=
drücklich
bestraft werden.

10) Wenn aber ein Rendant und Kas=
senbedienter
dem andern zu nur gedach=
dem
Behuf aus der ihm anvertrauten
Kassegelder zusteckt und leihet, um ihm
bey Kassenrevision damit auszuhelfen;
so soll solches von beyden Seiten als eine
der arglistigsten und beschwerlichsten Kas=
senmalversation
angesehen, und nach Vor=
schrift
des Edikts vom 24. Juli 1769
um so mehr auf das schärfste bestraft
werden, als solches von Seiten beyder
Rendanten nicht allein eine Malversation
bey seiner eigenen Kasse, sondern auch
eine Beförderung und Theilnehmung an
des andern Malversation anzusehen.

11) So viel nun aber den Kassenbe=
dienten
selbst anbetrift, der mehr, als
den Betrag seines Quartalgehalts ohne
Vorwissen und Einwilligung des ihm
vorgesetzten Kollegii von jemanden auf=
borgt
, so soll, wenn solches zur Wissen=
schaft
dieses ihm vorgesetzten Kollegii ge=
langet
, dasselbe solches als ein indicium
proximum betrachten, daß ein dergleichen
Kassenbedienter mehr Schulden habe, ihn
zur eidlichen Manifestation derselben an=
halten
, seinen Kaventen, oder wenn es
ein Kontrolleur ist, der keine Kaution
hat, den Rendanten davon benachrichti=
gen
, die ihm anvertraute Kasse von Grund
aus revidiren lassen, und wenn gleich
diese richtig, dennoch aber befunden

wird, daß er obærirt ist, so daß ihm
das Kassenamt mit Sicherheit nicht wei=
ter
anvertrauet werden könne, ihn von
solchem Amte entlassen, und wann er
sonst brauchbar ist, bey konvenabler Ge=
legenheit
zu anderweitiger Versorgung
in Vorschlag bringen.

12) Wir haben durch diese Vorschrif=
ten
eigentlich nur derjenigen Art des
Schuldenmachens Gränzen setzen können
und wollen, welche zu Verheimlichung
würklicher Kassendefekte am meisten ge=
mißbrauchet
wird, und welche zugleich
die gewöhnlichste ist, wodurch Kassenbe=
diente
sich unbemerkt verschulden. Es
entgeht dabey unserer Bemerkung nicht,
daß es noch mehrere Weg gebe, wodurch
ein Rendant in Schulden verfallen kann,
die sich aber der gesetzlichen Verschränkung
von selbst entziehen, wie denn auch den
Kassenbedienten sogar das Mittel übrig
bleibt, geringere Summen, als diejeni=
gen
sind, wozu wir im 1. § die Einwil=
ligung
des Vorgesetzten erfodert, in vie=
len
einzelnen Posten von so viel verschie=
denen
einzelnen Gläubigern zusammen zu
borgen und sich dadurch ziemlicher massen
zu verschulden. Gleichwie aber solches
dennoch ohne ruchbar zu werden, nicht
weit gehen kann; also machen wir es auch
allen, den die Obsicht auf unsere eige=
ne
und andere publigue Kassen anvertrauet
ist, zur besondern Amtspflicht, auf das
Privatleben der Kassenbedienten, ihren
Aufwand, ob sie sich in weitläuftige Ge=
fahrvolle
Nebenunternehmungen einlas=
sen
, dem Spiel ergeben sind, ruinirliche
Lotterieeinsätze und andere verderbliche
Wege einschlagen ⁊c. ⁊c. ein besonderes
Augenmerk zu richten, es bald Anfangs
an ernstlichen Verwarnigungen nicht er=
mangeln
zu lassen, und, wenn diese
nicht verfangen wollen, vielmehr Schul=
den
hervorbrechen, zu den Maßregeln,
welche § 11 vorgeschrieben sind, vorzu=
schreiten
, indem wir, Leuten, die tief in
Schulden stecken, Kassenämter anzuver=
trauen
schlechterdings nicht gemeinet sind.

13) Ob sich wohl von selbst verstehet,
daß dieses Gesetz auf vorhergegangene

[11]

Fälle nicht gezogen werden könne; so wol=
len
wir dennoch all diejenige, welche an
Kassenbediente, Geld oder Waaren be=
reits
creditiret, hierdurch aufgefodert und
befehliget haben, daß sie davon binnen
3 Monaten a dato Publicationis dem Vor=
gesetzten
des Debitoris Anzeige thun, und
die Ratihabition des Darlehns bewirken,
widrigenfalls die in diesem Edikt § 7 8 9
festgesetzte Strafen überall auch gegen sie
Anwendung finden sollen.

Schlüßlich wollen wir, daß dieses
Edikt in unserm souverainen Herzogthum
Schlesien, und der Grafschaft Glatz über=
all
gehörig publiciret, von unsern Dika=
steriis
, besonders den Kriegs=und Do=
mainenkammerm
, auch andern Bedien=
ten
, welche die Anssicht über Kassen ha=
ben
, nicht minder von unserm schlesischen
Officio Fisei darauf invigiliret, gehalten
und gesprochen, auch dasselbe als ein
Nachtrag in unserm schlesischen Kassen=
edikt
vom 24. Juli 1769 jedem Kassen=
bedienten
zugestellet, und in dem Kolle=
gits
mit solchem Edikt verlesen werde.

Urkundlich haben wir dieses Edikt ei=
genhändig
unterschrieben und mit un=
serm
kön. Jnfiegel bedrucken lassen. So
geschehen Potsdam den 18. Christmonat
1774.

(L.S.) Friderich.

v. Hoym.


Nachricht.

Es ist ein von Gold mit Färben emailirtes
Bichserl in Gestalt eines Körberls mit einer
Handhabe verlohren gegangen, wer solches ge=
sunden
, wird höflichst ersucht, gegen einer gu=
ten
Geschanknuß, die Anzeige hievon im dem
k. k. priv. Frag=und Kundschaftsamte in der
Singerstrasse Nro. 931 zu machen.


Mitten in der Stadt in einer schön geräumi=
gen
Gasse ist künftigen St. Michaeli in einem
wohlgebauten. Hause zu einer sehr gelegensamen
Wohnung der ganze erste Stock, bestehend aus
r2 Zimmer nebst 2 Alkofen, wo in 4 Zimmer
eingelegte Fußböden, in allen aber Winterfen=
ser
Lamberien, Fensterbalken und Superpor=
ten
angebracht sind, einer Kuchel, einem Zim=
mer
zu ebener Erde für Domestiquem, geräu=
migen
=Kellen, Holz=und Heugewöld, Srullung.
auf 8 Pferde, Wagenschupfen auf 2 Wägen,

dann einem Haber=Schütt=und einem andern
besondern Dachboden, zu verlassen; We⟨m⟩ es
gefällig diese Wohnung zu miethen, belie⟨b⟩e sich
des Nähern bey Verlegern des wienerischen
Diariums zu erkundigen.


Künfrige Michaelizeit ist in der Singerssrasse
im Tillischen Hause der ganze erste Stoa nebst
2 Stallungen und 2 Kellern zu verlassen; wer
solche Stücke zusammen zu bestehen Belieben
trägt, kann sich in bemeldten Haus un ersten
Stock stündlich anmelden.


Jin. Graf Cavrianischen Hause Nro. 1165
in der untern Breunerstraße sind künftigen Mi=
chaeli
auf 6 Pferde Stallung samt Haber=Heu=
und Strohgewölb, nebst einer gesperrten Wa=
genschupfe
zu verlassen; und haben sich die Be=
standnehmer
beym Hausknecht allda zu melden.


Jn einer der volkreichesten und gangbarsten
Vorstädte wird ein Haus feilgebothen. das in
verschiedenen Wohnungen bestebet; die Bier=
schanksgerechtigkeit
, und hiernächst einen vor=
treflich
und geräumigen Keller hat; auch mit
einem grossen Garten, wovon ein Theil zur
Bierschänke gehört, der andere aber von dem
Hausinhaber genutzt werden kann, ver⟨s⟩ehen ist.
Liebhaber können das Weitere im Frag=und
Kundschaftsamte erfahren.


Es ist eine Drangerie, bestehend in 57 Stück,
worunter rothe portugieser, süsse und bittere
Pomeranzen, Limoni von beßten Gattungen
und Gewächsen, auch Leganten und Marga=
vanten
, in neuen grün angestrichenen Kübeln
mit eisenen. Reifen, mit oder ohne Kübeln, zu=
sammen
oder einzeln, um=einen geringen Preis=
täglich
zu verkaufen, und nähere Nachricht im
k. k. Frag=und Kundschaftsamte zu erhalten.


Auf Verordnung einer hochlöbl. k. k.ni. öst.
Regierung wird dem der Zeit abwesenben Jo=
seph
Benin, anerwogen dessen Aufenthaltsort
unbekannt ist hiemit erinnere: daß ihme Jo=
seph
Beym, als einem Joseph Anton von Su=
matingischen
Enkel, durch die unter heutigen
Dato bey Regierung geschöpfte Joseph Anton
von Sumatingtiche Verlassenschaftabhandlungs=
veranlassung
, und zwar in einer hiesigen Stadt=
bankoobligation
ein Ebantheil pr. 143 fl. 20
kr. gerichtlich zugewendet worden sey; wornach
also derselbe wegen Behebung dieses Erbay=
theils
sich behörig zu melden haben wird. Wien
den 13. Juni 1775.


Den 26. Juni werden im klein blauen Haus
Rro. 8 am Spitalberg im ersten Stock Vor=
mittag
von 9 bis 12, und Nachmittag von 3

[12]

bis 6 Uhr, silberne Uhr, Degen, und andere
Uhren, Soffa Sesseln, Spiegel, dann Manns=
und Frauenkleider dem Meistbledenten gegen
baare Bezahlung verkauft.


Von dem k. k. ni. öst. Waldamt wird hie=
mit
all und jeden kund und zu wissen gemacht:
Wasgestalten das zu Baumgarten untern Guts
an der Wien liegend, dem k. k. ni. öst. Wald=
amtsgrundbuch
dienstbar=Lettnerische Behau=
sung
Nro 5, nebst 1/4 Hofstattweingarten und
1/2 Viertel Satzhausgrund, samt den Geräth=
schaften
auf den 11. Juli licitando hindange=
geben
wird. Daher haben diejene, welche obi=
ges
Haus samt obbemeldten Grundstücken und
Geräthschaften käuflich an sich zu bringen geden=
ket
, an obbestimmten Tag früh um 9 Uhr zu
Baumgarten in gedacht=Lettnerischen Behau=
sung
ad licitandum zu erscheinen.


Von der röm. k. k. apost. Majestät ni. öst.
Regierung wegen, wird hiemit durch dieses Edikt
jedermänniglich kund und zu wissen gemacht:
Es sey über die allschon ehedessen angeordnet
fürgeweste Licitationsragsatzung zu verordnen be=
funden
worden, die zur landesfürstl. Pfarr Gun=
dramsdorf
gehörige in dem Marke Gundrams=
dorf
liegend theils behausten Unterthanen, theils
Ueberländgrundholden abermal öffentlich auszu=
feilen
, und an dem Meistbietenden zu verkau=
fen
. Da nun zu diesem Ende der 13. Juli
d. J. Nachmittag um 4 Uhr bestimmet ist; als
werden diejenige, so obbesagte Unterthanen und
Grundholden käuflich an sich zu bringen geden=
ken
, an obbestimmten Tag und Stund in des
k. k. wirklichen geheimen Raths und ni. öst. Vi=
cestadthalters
Herrn Joseph Grafen von Her=
berstein
habenden Wohnung auf der Minoriten=
pastey
in dem gräfl. Ogilvischen Hause Nro. 34
zu erscheinen, und sich allda behörig anzumel=
den
, immittels aber der Anschlag von diesen
Unterthanen und Grundholden in der Doktor
Schmidischen Kanzley in der Römmerstrasse Nro.
909 einzusehen haben.


Von der gräfl. Abensberg und Traunischen
Herrschaft grossen Schweinbarth Amtskanzley,
wird hiemit jedermann kund und zu wissen ge=
macht
: Daß man, nachdem der hiesige Baader
Peter Paul Bachbauer, zu Abstossung seiner
nahmhaften Schulden die ihme bereits gegebene
Zahlungstermin nicht zu halten, und seine Cre=
ditores
zu befriedigen sich außer Stand befinde,
für nöthig befunden, sein dermalig im Markt
allda besitzende bürgl. Behausung, samt Baad=
gerechtigkeit
, und dabey befindlichen Hausgrün=
den
bestehend in 1 Joch Acker, wovon 1∫2 Joch
mit schwerer Frucht bebauet stebet, 1∫4 Joch

Wiesen, und 1∫16 Joch Grasgärtel, dann 1
Joch Ueberländacker in Haizeneggen, wie auch
einige Hausgeräthschaften licitando dem Meist=
bietende
gegen baarer Bezahlung hindanzuge=
ben
; als ist hiezu die behöbrige Tagsatzung auf
den 27. Juli d. J. früh um 9 Uhr anzuberau=
men
veranlasset worden. Wer nun obgedachte
bürgl. Behausung samt Baadgerechtigkeit, wie
auch von vorbemeldten Ueberländgrundstücken
oder Hausgeräthschaften ein und anders käuflich
an sich zu bringen gedenket, hat sich an obbe=
sagten
Tag und Stund zur Behandlung des
Kauses in hiesiger Herrschaftskanzley einzufin=
den
.


Von der gräfl. Excell. Schullenburg Deynhau=
sischen
Herrschaft Oberwaltersdorftschen Amts=
kanzley
wegen, wird hiemit jedermänniglich kund
und zu wissen gemacht: Wasgestalten man des
Mathias Rinderer Fleischhackermeister im Dorf
Oberwaltersdorf bisher eigenthümlich besessene
Viertel=Lehensbehausung; samt dazu gehörigen
5 1∫2 Joch Hausacker, 3∫8 Krautgarten, 10
Pfund Weingarten, und 1∫2 Joch Holzlust,
nebst Fleischhackergewerb ex officio dem Meist=
bietenden
hindanzugeben, sohin auch die sämt=
liche
Gläubiger des besagten Mathias Rinderer
pro 1mo 2do & 3t⟨i⟩o termino einzuberufen
für unumgänglich nothwendig befunden; daher
dann sowohl zu Liettirung des besagten Hau=
ses
, samt Zugehör, als auch zu Anmeld=und
Liquidirung der Foderungen, welche man etwa
sub quocunque titulo ihme Rinderer zu
haben vermeinet, der 31. Juli d. J. bestim=
met
worden, an welchem Tag demnach sowohl
die Kauflustige, als fodernde Partheyen ent=
weder
selbst persönlich, ober durch genugsam
Bevollmächtigte in der herrschaftl. Amtskanzley
früh um 8 Uhr zu erscheinen haben, wo als=
dann
mit dem Meistbietenden der Kauf geschlos=
sen
, die anwesende Gläubiger mit ihren Fo=
derungen
gehöret, den Ausbleibenden aber das
ewige Stillschweigen auferlegt werden wird.


Von des löbl. k. k. Banalischen Staabs=und
Obergerichts wegen, wird anmit jedermänniglich
dem daran gelegen kund und zu wissen gemacht:
Es sey der in der königl. kroatischen Freystadt
Agram angestellt geweste orientalische Dollmetsch
Herr Johann Nepomuk v. Ehinger den 12. Jän=
ner
d. J. mit Todt abgegangen, und habe ver=
mög
Testament seine Frau Gemablin, gebohr=
ne
Kirchwegerin v. Hohenbrun, zur Universaler=
bin
der ganzen Verlassenschaft eingesetzet; wann
nun zur ordentlichen Abhandlung dieser Verlas=
senschaft
das Æs alienuro zu wissen erfoderlich
seyn will, als werden alle hieran Theilnehmen=
de
zur Anmeld=Legitimir=und Liquidirung ih=

[13]

rer ex quacunque causa vel titulo habenden
Sprüche oder Schulbfoderung bey obgenannten
löbl. Gericht den 26. Juli d. J. pro 1mo 2Jo &
3tio Termino perempterio vorgeladen und in
Warasdin zu erscheinen haben, wie im widri=
gen
, wenn sich dieselbe in der eingeraumten
Zeitfrist nicht gehörig entweder selbst persönlich,
oder durch hiezu genugsam bevollmächtigte Ge=
waltträger
anmelden und legitimiren werden,
man nach Verstreichung der bestimmten Zeitfrist
mit der gewöhnlichen Abhandlung gleichwolen
vorgehen, forthin ungehindert der nicht erschei=
nenden
Gläubigern ex officio vorkehren werde
was Rechtens ist. Warasdin den 10. Juni 1775.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey Joh. Michael Contami, gewester Hand=
lungsbedienter
, mit Tod abgegangen, und daher,
um mit der künftigen Verlassenschaftsabhand=
lung
sicher vorgehen zu können, für nothwendig
befunden worden, diejenigen vorzuladen und
anzuhören, welche an diese Verlassenschaft ei=
nige
Ansprüche und Forderungen haben möch=
ten
. Da wir nun entschlossen sind eben diese
Sprüche und Forderungen an dem eigends,
und zwar für das erst und letztemal hiezu be=
stimmten
Tag, nämlich den 21. August dies
Jahrs, oder da wir anderer Verhindernissen hal=
ber
nicht zu Rath sässen, den nachst darauf
folgenden Rathstag fruh um 8 Uhr zu hören
und zu vernehmen. So haben all jene, welche
an des Joh. Michael Contami seel. Verlassen=
schaft
eine rechtmäsige Forderung, es seye um
Erbschaft, Schuld, ober anderer Ursachen wil=
len
zu haben glauben, den bestimmten Tag
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich
versehenen Gewalttrager sogewiß vor uns zu er=
scheinen
, sich behörig zu legitimiren, und ihre
Ansprüche und Forderungen darzuthun, als im
widrigen Falle auf die ausbleibende, oder nicht
behörig liquidtrende Erben, Gläubiger und Prä=
tendenten
keine Rucksicht genommen, mit der
Abhandlung, und Vertheilung des Verlassen=
schaftsguts
von Amts wegen vorgegangen, und
dasselbe den etwa vorkommenden Erben unbe=
denklich
überlassen werden, auch den etwa exi=
stirenden
Schuldprätendenten das ewige Still=
schweigen
auferleget seyn würde


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es sey die Ursula Dirndorferin, eine gewese=
ne
Köchinn, ledigen Standes, mit Tod abge=
gangen
, und daher um mit der künftigen Verlas=
senschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, jene vorzu=
laden
und anzuhören, welche an diese Verlassen=

schaft einige Ansprüche und Forderungen haben
möchten. Da wir nun entschlossen sind eben
diese Sprüche und Forderungen an dem eigends,
und zwar für das erst und letztemal hiezu be=
stimmten
Tag, nämlich den 30. August d. J.
oder da wir an diesen Tag anderer Verhinder=
nissen
halber nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag fruh um 8 Uhr zu
hören und zu vernehmen. So haben all jene,
welche an der Ursula Dirndorferin seel. Ver=
lassenschaft
eine rechtmäßige Forderung, es seye
um Erbschaft, Schuld, oder anderer Ursachen
willen zu haben glauben, den bestimmten Tag
selbst persönlich, oder durch einen hinlänglich ver=
sehenen
Gewalttrager sogewiß vor uns zu er=
scheinen
, sich behörig zu legitimiren und ihre
Ansprüche und Forderungen darzuthun, als im
widrigen Falle auf die ausbleibende, oder nicht
behörig liquidirenden Erben, Gläubiger und
Prätendenten keine Rucksicht genommen, mit
der Abhandlung und Vertheilung des Verlas=
senschaftsguts
von Amts wegen vorgegangen,
und dasselbe den etwa vorkommenden Erben un=
bedenklich
überlassen werden, auch den allenfalls
existirenden Schuldprätendenten das ewige Still=
schweigen
auferleget seyn würde.


Wir Burgermeister und Rath der Stadt
Wien geben hiemit jedermann zu vernehmen:
Es haben uns Johann Paul Jänisch, Hausin=
haber
zu Mätzleinsdorf, und dessen Ehewtrthin
Elisabeth, angezeiget, daß ein von ihnen auf
die Anna Maria Kochin lautend ausgefertig=
ter
Satzbrief vom 4. May 1739 pr. 400 fl. Laut
Schuldschein dd. 6. Aug. 1738 in Verstoß ge=
rathen
, und ohngehindert allmöglichen Nach=
forschen
nicht mehr zu Handen zu bringen =
re
, und daher um Ausfertigung eines in der=
ley
Fällen gewöhnlichen Amortisationsedikt ge=
beten
, und weil wir dann in sothanes Gesuch
auch gewilliget. Solchemnach werden diejeni=
ge
, so von oberwähnter Obligation pr. 400 fl.
oder Satzbrief einige Wissenschaft haben, oder
hieran einige Sprüche zu stellen vermeinen, von
heut gesetzten Dato binnen 1 Jahr 6 Wochen
und 3 Täg solches bey gemeiner Stadt Grund=
buch
anzeigen, und sich hiezu Rechtens legiti=
miren
, wie im widrigen nach Verstreichung die=
ses
Termins besagte Obligation und Satzbrief
gänzlich caßiret, und hinfür für null, nichtig=
und unträftig geachtet werden soll. Wien den
20. Septemb. 1774.


Wir Burgermeister und Rath der Städt
Wien geben dem Mauritius Stephan Ranft,
Musikus, dessen Erben, Gläubiger oder Ceßio=
narien
hiemit gu vernehmen: Es hat Georg
Ranft, Musicus, bey uns gezimment angezei=

[14]

gek, daß seinem Bruder, Mauritius Stephan
Ranft, gleich ihme von den verstorbenen Eltern
ein Erbtheil zugefallen wäre, dessen Erbschafts=
antheile
bey gemeiner Stadt Wien Pupillen=
raitkammer
anliegend aufbehalten würden. Da
nun aber dieser ersterwähnter Mauritius Ranft
selt dem Jahre 1743 abwesend und unwissend
wäre, so hat uns der Georg Ranft gehorsam
gebeten, seinen erstgesagten Bruder durch ein
Edikt einzuberufen, es wird daher er Mauritius
Stephan Ranft, dessen Erben, Gläubiger, oder
Ceßionarien von unten gesetzten Dato an bin=
nen
1 Jahr 6 Wochen und 3 Täg bey unser
und gemeiner Stadt Pupillenraitkammer sich
alssgewiß zu melden, und ihre Sprüche und
Foderungen entweder selbst, ober durch genug=
sam
Bevollmächtigte zu liquidiren haben, wie
im widrigen sothanes väter=und mütterliches
Erbgut den nächsten Befreundten unbedenklich
verabfolget, und den etwan existirenden Gläu=
bigern
das ewige Stillschweigen auferlegt wer=
den
würde. Wien den 19. May 1775.


Obersthofmarschall ⁊c.

Geben durch gegenwärtiges Edikt jedermann
zu vernehmen: Es hat der gerichtlich verordne=
te
Johann Nepomuk Zellische urator, Johann
Christoph Kueffner, diesorts angelanget und:
gebeten, womit. zu Ausfindigmachung, des vor=
handenen
Æris alieni die gewöhnlichen Vak=
valedikta
: ausgefertiget werden möchten. Da
nun in dieses des Supplikanten Ansuchen ge=
williget
worden ist. Als werden all und jede,
so an den von hier entwichenen Johann Nepo=
muk
Zell, gewest k. k. Kameralhauptbuchhalte=
revexpeditarsabjunkten
sup quocunq: titulo ei=
nige
Ansprüche haben, oder zu haben vermei=
nen
auf den 23. Aug. Nachmittag um 4 Uhr
vor der Amtskanzley auf der Sailerstadt im
Jakoberhaus im ersten Stock alsogewiß zu er=
scheinen
, und ihre habende Anfoderung anzu=
melden
haben, wie im widrigen die nicht er=
scheinende
von dieser Massa ausgeschlossen, und
denselben das ewige Stillschweigen auferlegt,
die vorhandene Mitteln und die sich Anmelden=
de
den Dividenten nach vertheiler werden sol=
len
. Wien den 31. May 1775.


Brieg den 7. April 1775.

Vor die kön. preußisch oberschlesische Ober=
amtsregierung
zu Brieg wird hiemit die Anna
verehligte und gobohrne von Zmeskal, wegen
des ihr aus dem: Testament der Johanna Mag=
dalena
von Görtz, geb. von Zmeskal zustehen=
den
, auf dem Gut Czernitz annoch intabu=
lirten
Legat zu 400 fl. oder deren Erben und
alle diejenige, so daran Ansprüche zu haben
dermeinen, binnen 12 Wochen vom 7. April

d. J. angerechnet, besonders aber in termino
peremptorio den 3. Juli d J. ad liquican-
dum
& justificandum prætensa sub pœna
præclusionis & perpetui silentii, auch zu vor=
findiger
Löschung obigen Legats in den Grund=
und Lagerbüchern bey Czernitz ebiktaliter vor=
geladen
.

Kön. Preuß. Oberschles. Oberamtsregierung.


Von des kaiserl. königl. Jngenieurs=Mi=
neurs
=und Sappeurskorps Militargerichts we=
gen
, wird mit gegenwärtigen Edikt jedermän=
niglich
, und besonders denen so daran gelegen,
kund und zu wissen gemacht: Es seys der unter
dem k. k. Feldmineurskorps, als alten Mineur
gestandene Wenzel Swoboda unterun 31. August
1773 ohne Hinterlassung einer letztwilligen An=
ordnung
zu Peterwordein in Slavonien mit
Tod abgegangen. Wann nun das löbl. Genie=
generalkommando
um die etwa ein oder ande=
ren
bey dieser Verlassenschaft von Rechts we=
gen
gebührend nähere Erbssprüche in Erfahrung
zu dringen, und zur Abhandlung solcher Ver=
lassenschaft
vorschreiten zu können, der Noth=
durft
zu seyn befunden hat, alle hieran Theil=
nehmende
durch dieses offentliche Edikt zur An=
meld
=Rechtfertig=und Bescheinigung ihrer aus
was immer für einem Rechtsgrunde habenden
Sprüchen und Forderungen gerichtlich vorzula=
den
, zu welchem Ende dann denselben binnen
1 Jahr, 6 Wochen und 3 Tägen, das ist
den 19. April 1776 bey dem löbl. Geniegene=
ralkommando
in der Genie=und Fortiftkations=
Amtskanzley zu erscheinen. zu allendlicher Frist
anberaumet worden. Solchemnach werden alle
und jede, welche bey gedachten Wenzel Swo=
boda
seiner Verlassenschaft um rechtmäßiger Erbs=
oder
Schuldforderunnen halber, einige Sprücht
zu haben vermeinen, besonders aber der von
dem Erblasser zu folge verlässlicher Nachrichten
erzeugte eheliche Sohn N. Swohoda von dessen
Ausenthalt seit An. 1745 als derselbe dahier in
ein Waisenhaus über geben worden, keine Aus=
kunft
zu erhalten ist, oder desselben allenfallige
Leibeserben, an obbestimmter Zeit bey dem
löbl. Geniegeneralkommando entweder persön=
lich
, oder durch hiezu genugsam bevollmächtig=
te
Gewalttrager alsogewiß die Erbfolge, oder
sonstige Anforderungen mit gerichtlichen Urkun=
den
, oder Zeugenschaften Rechtserfoderlich zu
bescheinigen haben, als im widrigen nach Ver=
streichung
der bestimmten Zeit die Abhandlung
gleichwohl vorgenommen, forthin ungehindert
der nichterschelnenden Erbsanforderern, oder
Gläubigern solche Erbschaft dem k. k. Militar=
invalideninstituto
, als erblos eingeantwortet,
auch sensten von Amtswegen vorgekehret wer=

[15]

den solle, was Rechtens ist. Wornach sich al=
so
jedermann zu achten wissen wird. Wien den
1. März 1775.


Bey Johann Georg Weingandt, Buchhänd=
ler
, am Graben im Baron Weberischen Hause
Nro. 1174, sind nebst andern Büchern, Land=
larten
und Kupferstichen, auch folgende zu haben:

Melon (des Herrn v.) gründliche Abhand=
lung
vom Mißbrauch des vielen Aderlassens,
oder Beweisß, daß die Aderlässe allezeit schäd=
lich
und oft tödlich fry, 8. 1774. 27 kr.

Lederer, Jos. moralische Gedanken über das
Gebeth des Herrn, gr. 8. 1774. 12 kr.

Lobschrift auf den unlängst verstorbenen Erz=
bischofen
und Churfürsten von Mainz, Für=
sten
Bischoffen zu Worms, 8. 1774. 12 kr.

Wolf (J. H.) Sammlung verschiedener
Briefe zum Gebrauche der studirenden Jugend,
8. 1775. 36 kr.

Riffels (Jos.) Briefe in deutscher und la=
teinischer
Sprache, 8. 1771. 1. fl.

Ringmüllers (P. Jos.) allgemeine Reli=
gions
=und Staatsgeschichte von der Weltschö=
pfung
an bis auf gegenwärtige Zeiten, 2 Bän=
de
, gr. 8. 1773. 3. fl.

Schönberg (P. Math.) Zierde der Jugend,
8. Wien 1775. 12 kr.

- - das Geschäft des Menschen, 8. daselbst
1775. 45 kr.

- - lehrreiche Gedanken mit kleinen Begeben=
heiten
zur Bildung eines edeln Herzens in der
Jugend, 8. das. 1775. 24. kr.

Regula cleri, ex Sacris Litteris, Sancto-
rum
Patrum monumentis, ecclesi⟨a⟩sticisque
Sanctionibus excerpta, cum acceslit præpa-
ratio
proxima ad mortem, 12. maj. 1770.
1 fl. 12 kr.

Felbiger (J. J.) kathotscher Katechismus,
8. 1774. 45. fr.

Millers (J. P.) Handbuch zu gemeinnütz=
licher
Bildung und Unterweisung der Jugend
in öffentlichen Schulen, 8. 1773. 1 fl. 42 kr.

Les Avantutes de Telemaque, Fils d'Ulys-
se
, par Mr. François de Salignac de la Mot-
te
Fenelon, m. Kupf. und deutschen Anmer=
kungen
, 8. 1773. 1 fl. 30 kr.

Scupuli L. geistlicher Streit, 12. 24 kr.

Hame H. Grundsätze der Kritik, a. d. Engl.
übers. 2 Bände, 8. 1775. 3 fl.

Sulzers J. G. allgemeine Theorie der schö=
nen
Künste, gr. 8. 1773. 2 Bände, in Franz=
dand
, 10 fl.

Allgemeine Bibliothek für das Schul=und
Erziehungswesen in Deutschland, des 3ten Ban=
des
erstes Stück, gr. 8. 1775. 1 fl.

Miltons Joh. verlohrnes Paradies, verbes=
lerte
Uebersetzung, 8. 1769. 1 fl. 20 kr.


Jn der Johann Paul Krausischen Buchhand=
lung
mächst der k. k. Burg ist zu haben:

Ferbers J. J. Briefe aus Wälschland über
die natürlichen Merkwürdigkeiten dieses Landes.
an den Herausgeber derselben Jgnaz Edlen v.
Born, gr. 8. Prag 1773. 1 fl. 30 kr.

Gatterers historisches Journal, von Mitglie=
dern
des königl. historischen Jnstituts zu Göt=
tingen
, 3ter Th. gr. 8. Göttingen 1774. 1 fl. 15kr.

Hawkesworth J. J. ausführliche und glaub=
würdige
Geschichte der neuesten Reisen um die
Welt, welche auf Besehl und Kosten des ist
regierenden Königs von England in den Jah=
ren
1764 bis 1772. von erfahrnen Sreleuten,
und anderen berühmten Gelehrten unternommen
worden sind, 4 Bände mit vielen Kupsern und
Landkarten, gr. 8. Berlin 1775. 8. fl.

Der Freund der Jugend in kleinen morali=
schen
Aussätzen, aus dem Engländ, 8. Leipzig
1775. 45 kr.

Köfters H. M. G. Geschichte der heutigen
europäischen Staaten in einem Auszug, mit
genealogischen Tabellen, 8. Giessen 1775. 22 kr.

Pelzeis F. M. kurzgefaßte Geschichte der
Böhmen von den ältesten bis auf itzige Zeiten,
aus den beßten Geschichtsschreibern, alten Kro=
niken
und glauwürdigen Handschristen, gr. 2.
Prag, 3 fl.

Mödels J. G. kleine Schriften, bestehend in
ökonomisch=physitalisch=und chymischen Abhand=
lungen
, gr. 8. Petersb. 1775. 45 kr.

Schlözers A. L. Vorstellung der Universal=
historie
, 2te veränderte Auflage in 2 Theilen,
8 Göttingen 1775. 1 fl. 24 kr.

Carte generale & intineraire de Pologne,
fol. 27. kr.

Historischer Bericht von den sämtlichen durch
Engländer geschehenen Reisen um die Welt,
und den neuesten haben gemachten Entdeckungens
in einem getreuen Auszuge ans der Serfahrec
Tagebüchern, 1ster Band, 8. Leipzig 1775.
1 fl. 30 kr.

Hennetz J. F. Handbuch zu richtiger Verser=
tigung
und Beurtheilung aller Arten von schrifs=
lichen
Aufsätzen des gemeinen Lebens überhaupt,
und der Briefe insbesondere, mit Kupfertafeln,
zweyte durchaus verbesserte und vermehrte Auf=
lage
, 8. Berlin 1775. 2 fl.

Ausführliche Erzählung nebst Grundrissen der
Belogerung der Festung Schweidnitz, durch die
kön. preußischen Truppen, vom 7. August bis
9. Okt. 1762, gr. 8. Hannover 1774. 45 kr.

Der philosophische Kaufmann, von dem Ver=
fasser
des philosophischen Bauers, 8. Zürch
1775. 24 kr.

Karstens Lehrbegriff der gesammten Mathe=
matik
, 7ter Th. 8. Greisowald 1775. 3fl. 45kr.

[16]

Jn der von Ghelenschen Buchhandlung, auf dem hohen Markt
nahe an den Fleischbänken, der Schlange gegenüber, im Postelschen Hause
Nro. 520 sind nebst vielen alten sehr raren und neuen Büchern, Landkarten
und Kupferstichen, auch folgende zu haben.


  • Lietnaud J. Synopsis universal praxeos medicæ &c. gr. 4. Amsterd. 1765. 6 fl.
  • Des Herrn Home Grundsätze der Arzneywissenschaft, gr. 8. Nürnb. 1722. 1 fl. 45 kr.
  • Les Odes puthiques de Pinthare traduites aves des Remarques, par Mr. Chabanon, gr. 8.
    Paris 1772. 2 fl. 40 kr.
  • Les quatre parties du Jour, poeme, traduit de l'Allemand de Mr. Zacharie, avec fig. gr.
    8. a Paris 1769. 3 fl. 20 kr.
  • Des Herrn Willehrand Grundregeln zur Beförderung der Glückseligkeit in Städten, gr. 8.
    Leipzig 1771. 1 fl. 30 kr.
  • Pharmacopée du College Royale des Medecins de Londres, 2 Tomes, gr. 4. Paris 1771.
    11 fl. 40 kr.
  • Theatre Lyrique de Mr. de Lai, 2 Tomes Paris 1772. 4 fl. 48 kr.
  • Oeuvres de Mr. le Blond. conceinant l'Artillerie Raisonée de l'Attaque & de la desence des
    places, 3 Vol. gr. 8. Paris 1772. 7 fl.
  • Le Portulan de Ia Mer Mediteranée, ou le Vray Guide de Pilotes. avec beaucoup de sigu-
    res
    , gr. 4. Amsterdam 1709. 7 fl. 20 kr.
  • Ocuvres diverses de Mr. Jacobi, traduit de l'Allemand, gr. 8. Paris 1771. 1 fl. 36 kr.
  • La Mere Selon l'Ordre de la nature, avec un traité sur les Maladies des Enfans par Mr.
    Deleurge, 12. Paris 1772. 48 kr.
  • Principes de Medicine de Mr. Home, traduit de l'Anglois, 8. Paris 1772. 1 fl. 45 kr.
  • Recherches historiques & critiques sur les principales preuves de l'accusation intenté con-
    tre
    Ia Reine d'Ecosse, 8. Paris 1772. 1 fl 12 kr.
  • Opuscules sacres & Lyriques, ou cantiques sur differant sujets de pieté, 8. 4 parties, gr.
    8. Paris 1772. 6 fl. 40 kr.
  • Recucil historique d'actes, negotiations, memoires & traites par Mr. Rousset, X Tomes, 8.
    le Haye, 10 fl.
  • Traite methodique & dogmatique de goutte, en trois Parties, 8. Angers 1769. 1 fl.
  • La vic & les Avantures surprenautes de Robinson Crusoe, traduit de l'anglois, avec fig.
    6 Tomes, 8 Paris 1768. 4 fl.
  • Nouvelle Physique celeste & terrestre à Ia portée de tout le monde par de Ia Perriere, 3
    Tomes, gr. 12. Paris 1772. 4 fl. 15 kr.
  • Traité den affections vaporeuses des deux Sexes, par Mr. Pome, gr, 8. Lyon 1777. 1 fl. 20 kr.
  • Poësies Sacrées, par Mr. l'Abbe de Laperouze. gr. 8. Paris 1770. 2 fl 30 kr.
  • Memoires d' Azema, contenant diverses anecdotes &c. 2 parties, 8. Amsterdam 1764. 1
    fl. 30 kr.
  • Medicine Veterinaire par Mr. Vitet, 6 Tomes, gr. 8. Lyon 1771. broché 10 fl.
  • Forma Cleri secundum Exemplar, quod Ecelesiæ, sanctisque patribus à Christo Summo Sa-
    cerdote
    monstratum est &c. 3 Tomi, 8. Venione 1770.
  • Moliere aux champs clisées, nouvelle historique, allegorique & comique, 12. Amsterdam
    1697. 40 kr.
  • Nistoire des Philosophes modernes, par Mr. Saverien. avec leurs portraits, VIII Tomes,
    Paris 1773. ⟨〈…〉⟩0 fl.
  • Revolutions d'ltalie par Denine, 6 Tomes, gr. 12. Paris 1771. 8 fl.
  • Scotti biblisches Gebetbuch, 12. Augsb. 1773. 17 kr.
  • Geistliches Schatzkästlein, oder vollständiges Gebetbuch, 12. Wien 1761. 30 kr.
  • Herrn von Born Briefe über mineralische Gegenstände auf seiner Reise, gr. 8. Frankf. 1774.
    1 fl. 24 kr.
  • Lettres morales pour sormer le Coeur, traduit de l'allemand, gr. 12. Lönigsb. 1765. 1 fl. 12 kr.
    Lettrer morales de Ia Vicomtesse de **, 12. Carlsruhe 1775. 30 kr.
  • - - sur la Mythologie par Mr. Plackweil, tradnites de l'anglois, 2 Tomes, 12. Paris 1771.
    1 fl. 15 kr.
[17]

Nachtrag zum Wiener=Diarium Nro. 50. 1775.


Nachricht.

Msgr. Aloysius Contarini der zweyte, Vene=
tianischer
Bothschafter am hiesig k. k. Hofe,
macht hiemit jedermann zu wissen, daß selber
von jeher gewöhnt war, alles was in dessen
Haushaltung gebraucht worden, auf das läng=
ste
zu Ende jeden Monats zu bezahlen. Er=
innert
daher jedermann, seine Foderung nie=
mals
länger, als bis zu Ende des Monats an=
stehen
zu lassen, sondern nach Abgab der Sa=
che
, zu obiger Zeit sich bey dero Haushofmei=
ster
um die Bezahlung zu melden. Ferners
sole niemand seinen Dienstleuten weder von
Kaufmanns=noch Eßwaaren ohne baarer Be=
zahlung
etwas ausfolgen lassen, er habe sich
dann vorher bey dero Haushofmeister erkun=
digt
, o⟨hn⟩ selber seinen Consens dazu gebe, die
verlangte Sache ohne Geld abzugeben: wer sich
dieser Vorsicht nicht gebrauchen wird, dem er=
kläret
man, daß von Seiten der Herrschaft die
Bezahlung niemals geleistet werden solle.


Da von dem 2ten Theil des ersten Bandes
des allgemeinen deutschen Adelslexikon be=
reits
der letzte Buchstaben M unter der Presse
ist, und solcher also nächstens erscheinen, als=
denn
aber sogleich der 3te Theil, enthaltend
die Buchstaben N, O, P, Q, R, S, in Arbeit
genommen werden wird, so werden die gräflich=
freyherrlich
und adeliche Familien, deren Na=
men
mit diesen Buchstaben anfangen, hiedurch
ersucht, ihre Beyträge mit dem Fördersamsten
unter nachstehender Addresse einzuschicken. Wer
auch binnen 2 Monaten 2 species Dukaten fran=
ko
übermacht, dem sollen die 2 ersten Theile
sogleich, und die 2 übrigen, so bald sie fertig
sind, ohnne weitern Nachschuß zugeschickt werden.

An den Verfasser des deutschen Adels=
Lexi⟨c⟩ons

franco.

in

Jm Wulfischen Hause
in d⟨e⟩r ⟨al⟩ten Twiete.

Hamburg.


Es ist ein fremder Herr hier angekommen.
welcher der einzige Erfinder des wahren orien=
ta⟨lischen⟩
Perlenpul⟨f⟩er ist, mit dem man ein be=
sonders
trefliches Waser zum Gesicht und Hän=
de
waschen verfertiget. Dieses Wasser macht
die Haut sehr weiß, erhält sie frisch und zart,
vertrethet alle Hitzblätterln, Flecken und sogar
die Runzeln im Gesichte. Ein so selt⟨s⟩ames als
in der That ausnehmendes Mittel wird allen
Personen beyderley Geschlechts, die es gebrau=
che
werden, ganz gewitz sehr nüzlich sey⟨n⟩
Viele hohe Herrschaften, so die sonderbare Wir=

kung dieses Wassers erfahren, haben den Er=
finder
angerrieden, solches dem Publikum mit=
zutheilen
. Dieses Perlenpulfers bedient man
sich folgender Art: es wird eine Flasche fri=
sches
Fluß=oder Brunnenwasser gefüllet, das
Pulfer hineingeworfen, und das Wasser alle
zwey Täge wieder aufgefrischt; den Geruch
kann man nach beliebigen Gusto geben. Nach=
dem
wäscht man sich mit frischen Wasser, nimmt
sodann die Flasche mit dem Perlenwasser, rit=
telt
selbes wohl auf, benetzt damit ein reines
und feines Flecklein Leinwand, und wischt mit
diesem Flecklem das Gesicht und die Hönde wohl
ab, und wird nach weniger Zeit die Wirkung
finden. Dieses Perlenpulfer wird in ganze und
halbe Dosis verkauft, die ganze Dosis kostet
einen Souverain, und die halbe einen halben
Souverain; und ist die erstere auf 6 und die
zweyte auf 3 Monate lang zum Gebrauch er=
klecklich
. Dieses Pulfer ist zu finden allhier bey
Herrn Lenna, im tiefen Graben im Kupfer=
schmidischen
Hause Nro. 362 im 3ten Stock.


Zu Meidling nächst Schönbrunn ist das Haus
Nro. 30, bestehend in einem kleinen Keller, zu
ebener Erde in einem mittern Hof, 1 Gemä=
chern
, worunter 2 Kammern, eine Kuchel und
Speis sind, dann einer Wagenschupfen auf 4.
Wägen, Stallungen auf 4 Pferde, 4 Stück
Rindvieh, und einer Schaasstallung; im ersten
Stock sind 10 Stück, worunter ein Salletel, 3
Zimmer mit Lamperien, doch ohne Parquetten,
eine Guarderobbe, nebst 3 Kammern, auch
sind durchaus Spalletläden, theils mit Scham=
braum
, theils ohne denselben; auf dem Boden
ist ein ausgeschalt und stockadortes Billardzim=
mer
, und eine derley Kammer; auch befindet
sich dabey ein grosser Zier=und ein eben so
grosser Kuchelgarten, 10 beede mit viel guten
Obstbäumen ver ehen sind, dann zwey Tag=
werk
Wiesen, täglich zu verkaufen, und ist sich
im Regensburgerhof im ersten Steck bey Herrn
Doktor von Metzger des weitern zu erkundigen.


Es wird zu wissen gemacht, daß unweit Wien
im. V. U. M. B. ein Landgut, so mit hinläng=
lich
herrschastl. Wohnung, Mayer=und Schaas=
hof
, Wirthshaus, Mühl, Aecker, Wie en,
Weingärten, Dorf=Kuchel=Gras=und Klee=
gärten
, bespannt=und unbespannten Umertha=
nen
mit derer Robat, Dorf=Feld=Grand=
Tätz=und Zehendherrlichkeiten, dann andern
Apertinentien verjehen, um billigen Preis täg=
lich
zu verkaufen seye; die Liebhaber hiezu be=
liehen
sich in der untern Bäckenstrasse im Pal=

[18]

lestrazisch nunmehr Ferronischen Hause Nro.
776 im 3ten Stock zu melden, und allda das
mehrere zu vernehmen.


Zu Rötz in der Altstadt ist das unter das
St. Pöltner Stiftgrundbuch gehörige Haus Nr.
136, welches in 4 zu ebener Erde gewölbten
Zimmern und einem Gewölbe, dann einem ne=
benstehenden
Stockwerke von einem Zimmer und
Kammer, auch zu ebener Erde in einem Ge=
wölbe
, zur Hauswirthschaft bequem verschiede=
nen
Viehställen, schönen Hof und grossen Kel=
ler
bestehet, täglich zu verkaufen; die Liebha=
ber
hiezu können sich deshalb bey dem burgerl.
Apotheker in der landesfürstl. Stadt Rötz an=
melden
.


Den 26. Juni und nachfolgende Täge Vor=
mittag
von 9 bis 12, und Nachmittag von 3
bis 6 Uhr werden auf Verordnung eines hoch=
würd
. erzbischöfl. wiener. Consistoriums auf dem
Stephansfreythof im sogenannten Fixelhof Nr.
850 rechterhand im zweyten Stock verschiedene
theologisch=aseetisch=historisch=und andere so=
wohl
geist=als weltliche Bücher den Meistbie=
tenden
gegen baare Bezahlung verkauft, wo=
von
der Catalog in der erzbischöfl. Consistorial=
kanzley
zu bekommen ist.


Den 26. Juni und folgende Täge werden im
Mölkerhof beym ersten Thor zu ebener Erde
im Gang verschiedene Frauenkleider, Wäsche
von allen Gattungen, Brüßler=und Nieder=
ländergarnituren
, wie auch Blondin, Salops,
Mänterl, und viele verschiedene andere Effekten
den Meistbietenden gegen baare Bezahlung
verkauft.


Von des kaiserl. Herrenstifts St. Dorothe
Grundbuch wegen, wird hiemit kund gemacht:
Es habe der gerichtl. aufgestellte Niklas Mar=
tin
Bschaidnerische Curator. Herr Ferdinand
Hoffmann, beeder Rechten Doktor, mit meh=
rern
angebracht, welchergestallten die dem all=
biesig
kais. Stift und der löbt. freyherrl. Gold=
eckischen
Stiftungsherrschaft Azgersdorf dienst=
bar
, und dem vorbesagten Herrn Niklas Mar=
tin
Bschaidner seel. gehörig geweste Behausung
zu Liesing plus offerenti zu verkaufen die Noth=
durft
ersodere, darum dann in seinem unterm
14. dies hieher eingereichten Anbringen um die
wirkliche Schätz=und Licitirung bemeldter Be=
hausung
dienstlich gebeten habe. Da nun in
ersterwehnten Herrn Curatoris Bitten gewilli=
get
, und zu wirklicher Licitirung dieser Behau=
sung
der 1. Juli d. Jahrs anberaumet worden
ist; als haben diejenige, so mehrbesagte Be=
hausung
zu kaufen Vorhabens sind, am ersag=
ten
Tag bey allhiesigen Grundbuch fruh um 9

Uhr entweder selbst, oder durch andere zu die=
sein
Geschäfte eigends begwaltete Personen zu
erschemen, und sich daselost amnelden zu lassen.


Wir N. Richter und Rath des privil. Ei=
sen
=und Proviantmarkts Burgstall, geben in
Kraft gegenwärtigen Edikts kund und zu wissenl:
Wasmassen die Franz Bernhard Prichtzigische
Behausung Nro. 12 allhier im innern Markt,
samt darauf haftender Handlung, und dazu
gehörigen Grundstücken licitando zu verkaufen,
und zu diesem Ende der 5. Juli d. J., als
erst=andert=und allendlicher Termin bestimmt
sey. Wer nun gedachte Behausung, Hand=
lung
, und dazu gehörige Grundstücke an sich
zu dringen gedenket, hat an obbemeldten Tag
früh um 9 Uhr auf allhiesigen Rathhaus zu
erscheinen, wo sodann solche dem Meistbieten=
den
käuflich hindangegeben werden. Wobey nebst
auch den Franz Bernhard Prichtzigischen Gläu=
bigern
untereinstens der allendliche Termin an
obbestimmten Tag, als den 5. Juli d. J. zu
Liquidirung ihrer Schuldfoderungen anberaumet
wird.


Von der Amtskanzley des kais. Frauenstift
zum heil. Kreutz in Tulln wegen, wird hiemit
jedermänniglich kund gemacht: daß nachdem die
wegen Verkaufung der Regina Harreserischen
in dem Dorf Harmannsdorf liegenden Behau=
sung
angeordnet geweste zweyte Licitation, aus
Abgang anständiger Käufer, abermal fruchtlos
verstrichen, veranlasset worden sey, erdeute Re=
gina
Harreserische in dem Dorf Harmannsdorf
Nro. 18 liegende Behausung, wozu in allen 3
Feldern 15 ¾ Joch Acker, wovon mit
Winter=und Sommerfrucht gebauet, 2 ½
Tagwerk Wiesen, ¾ Weingarten, und
Tagwerk Grasgarten, als immediate Haus=
gründe
gehören, wiederholtermalen auszufeilen
und an dein Meistbietenden zu verkaufen. Da
nun hiezu der 6. Juli d. J. bestimmet worden;
als haben diejenige, so obgedachte Bebausung
käuflich an sich zu bringen Lest tragen, an ob=
bestimmten
Tag fruh um 8 Uhr in dem herr=
schaftl
. Freyhof zu Harmannsdorf sich einzu=
finden
, wo sodann mit dem Meistbietenden ge=
gen
annehmlichen Conditiones gleich der Kauf
geschlossen werden solle.


Von der gräfl. Excell. Leopold Maria Die=
trichsteinischen
Amtskanzley der Herrschaft Si=
tzendorf
wegen, wird hiemit durch dieses Edikt
jedermann dem daran gelegen, kund und zu
wissen gemacht: Wasmassen die Nothwendigkeit
erheischet, des Johann Paul Schömiz, diesseitig=
behausten
Unterthan und Bäckenmeister in dem
Markt Sitzendorf, vorfindige Schulden in siche=

[19]

re Erfahrenheit zu bringen, da nun zu solchem
Ende der 14. Juli d. J. zur ordentlichen Con=
vocationstagsatzung
anberaumet worden; als
werden all und jede, so an ihne Johann Paul
Schömiz, unter was immer für einen Namen
und Titel, einige rechtliche Foderung haben,
oder zu haben vermeinen, an obbestimmten Tag
früh um 8 Uhr in dem herrschaftl. Schloß zu
Sitzendorf cum termino 1mo, 2do, & 3tio
præclusi zu sicherer Anmeld=und Liquidirung
ihrer Foderungen vorgeladen, und einberufen,
auch alsogewiß zu erscheinen haben, wie im wi=
drigen
die Ausbleibende mit ihrer Foderung
von der Massa excludiret, auch weitershin nicht
mehr gehöret, sondern ihnen ein ewiges Still=
schweigen
auferlegt werden soll.


Von des k. k. im Erzherzogthum Oesterreich
unter- und ob der Enns aufgestellten Jud. Del.
Mil. Mixti wegen, wird hiemit durch dieses öf=
fentliche
Edikt jedermänniglich dem daran gele=
gen
, kund und zu wissen gemacht: Wasgestal=
ten
auf des Augustin Haggenmüller J. O. D.
auch Hofkriegsräthlichen Advokatens als gericht=
lich
verordneten, Maria Anna Hölzerin von
Höckenburgischen Verlassenschaftkuratoris gehor=
samstes
Anlangen verwilliget worden, daß all
diejenige, welche an der dem 9. August d. J.
allhier ab intestato verstorbenen k. k. Offiziers
Wittwe Maria Anna Hölzerin von Höckenburg,
rückgebliebenen Verlassenschaft titulo hæredita-
tis
, crediti aut alio quocunque einige Sprü=
che
und Anforderungen hahen, oder zu machen
vermeinen, durch Ausfertigung gewöhnlicher
Valvaledikten einberuffen werden sollen. Wann
nun zu diesem Ende der 22. Decemb.1775 früh
um 9 Uhr vor dem k. k. Jud. Del. Mil. Mixti
zu erscheinen bestimmet worden ist. Solchemnach
werden all und jede, etwa verhandene Maria
Anna Hölzerin von Höckenburgische Erbsinteres=
senten
und Gläubiger, an obbestimmten Tag und
Stund entweder selbst persönlich, oder durch
ge⟨n⟩ugsam instruirte Bevollmächtigte alsogewiß
zu erscheinen, und ihre etwa habende Sprüche
oder andere wie immer Namen haben mögende,
und an diese Verlassenschaft zu stellen vermei=
nende
Prätensionen anzumelden, und Rechts=
beständig
zu liquidiren, auch respektive sich zu
legitimiren haben, wie im widrigen auf dersel=
ben
Ausbleiben, der mehrgedachten Maria An=
na
Hölzerin von Höckenburg Verlassenschaft ex
officio abgehandlet, auch sonsten vorgekehret
werden würde, was Rechtens ist. Wien den
28. Nov. 1774.


Von der röm. k. k. Majestäst ni. öst. Land=
recht
wegen, wird hiemit all und jeden, denen
etwa hieran gelegen, kund und zu wissen ge=

macht: Es haben bey diesem k. k. ni. öst. Land=
recht
weil. Herrn Karl Leopold Freyherrn v.
Mosern seel. hinterlassene Herren Söhne, und
Universalerben schriftlich angezeiget, welcherge=
stalten
auf der ihnen angehörigen vorhin Vi=
cedomisch
gewesten Herrschaft Gundramsdorf in
V. U. W. W. laut producirten Tabularextrakt
nachfolgende Posten, und zwar Nro. 1mo den
4. Sept. 1020 Hanns Balthasar v. Hoyß mit
Ansatz wegen 920 fl. Nro. 2do den 14. Juli
1706 Ferdinand Joseph Staby, J. U. D. als
der Eylerischen Pupillen Gerhab, mit inhibirten
2000 fl., so an Otto Anton v. Pleyer cediret
worden, Nro. 3tio den 19. Decemb.1708 idem
mit inhibirten andern 2000 fl. so an Otto An=
ton
v. Pleyern gleichfalls sediret worden, Nro.
4to den 27. April 1720 Johann Georg Stro=
bel
& Uxor mit inhibirten 6000 fl., Nro. 5to
den 23. Febr. 1723 Heinrich Glanz mit inhi=
birten
3000 fl., Nro. 6to den 24. Juli 1723
Johann Cuny Pieron mit inhibirten 5000 fl.
ad Nrum cundem den 3. May 1724. Idem
mit Ansatz wegen obiger 5000 fl. ad Nrum
4tum den 15. Decemb. 1725 Johann Georg
Strobel, & Uxor mit Ansatz wegen obiger
6000 fl. und Nro 7mo den 23. April 1728,
Frau Maria Constantia, verwittibte Gräfinn
von der Horst, mit inhibirten 25000 fl. fürge=
merkter
sich befinden, welche Schuldposten der=
mal
indebite & sine Cauia hafteten, dahinge=
gen
die zur Extabulirung nöthige Documenta
bey Erkaufung dieser Herrschaft nicht übergeben
worden, und vermuthlich in Verlurst gerathen
wären, sofort um Ausfertigung des in derley
Fällen gewöhnlichen Amortisationsedikt gebet=
ten
. Wan nun in dieses deren Herren Suppli=
canten
billiges Gesuch zu verwilligen auch kein
Anstand genommen worden. Als ist im Na=
men
Jhro k. k. Majestät unser allergnädigsten
Frauen der Befehl hiemit, daß der, oder die=
jenige
, so von ob specistcirten Tabularposten
entweder einige schriftliche Documenta in Han=
den
haben, oder annoch überkommen möchten,
wie auch diejenige, welche sonst hieran einige
Sprüche und Anforderungen zu haben vermei=
nen
, solche innerhalb ein Jahr, 6 Wochen und
3 Täg bey diesem k. k. ni. öst. Landrecht al=
sogewiß
für=und anbringen, wie im widri=
gen
sothane Posten nach Verfliesung dieses
Termins co ipso amortisiret, kaßiret, annul=
liret
, auch ex officio extabuliret werden sol=
len
. Wien den 28. April 1775.


Die Amtskanzley des fürstl. Stift und Klo=
sters
Lilienseld in Ni. Oe. citiret, die seit et=
lich
und dreyßig Jahre aus dem hieher gehö=
rigen
Amt St. Annaberg am Spetzerhaus ge=
bürtig
, abwesend, und nach Ungarn gewanda=

[20]

ret seyn sollende drey Sonnleithnerische Kinder,
benanntlich Jakob Sonnleithner, Magdalena,
und Elisabetha Sonnleithnerin; ingleichen den
aus dem Amt Eschenau am obern Mooß ge=
bürtig
, und gegen 32 Jahre unwissenden Simon
Prackh, oder derselben Leibeserben, dinnen 1
Jahr 6 Wochen und 3 Täg, peremptorie aber
den 24. Juni 1776 allhier in der Amtskanzley
Lilienfeld zu erscheinen, widrigenfalls erstere pro
mortuis erkläret, Letztere aber præcludirt, und
die ihnen unter der Zeit zugefalenen Erbschaf=
ten
ihren nächsten Anverwandten ausgefolget
werden sollen.


Von des kais. kön. im Erzherzogthum Oester=
reich
unter und ob der Ens aufgestellten ⟨ ⟩
⟨ ⟩ ⟨ ⟩ ⟨⟩ ⟨⟩wegen, wird hiemit
durch dieses offentliche Edikt jedermänniglich,
deme daran gelegen, kund und zu wissen ge=
macht
: Wasgestalten auf des Joseph Sckey⟨⟩,
k. k. Kriegsagentens, als gerichtl. verodneten
Elisabeth von Klaaßschon⟩ ⟨ ⟩ n⟨a⟩ch ⟨⟩ ⟨⟩tura=
⟨⟩o⟨⟩
gehorsamstes Anlangen verwilliget worden,
daß alle diejenige, welche an der den 21. No=
vember
v. J. allhier ab intestato verstorbenen
kais. kön. Hauptmannswittwe Frau Elisabeth
von Klaas ruckgebliebenen Verlassenschafttitulo
hæreditatis, crediti aut alio quocunque ei=
nige
Sprüche und Anforderung haben, oder zu
machen vermeinen, durch Ausfertigung gewöhn=
licher
Valvaledikten einberufen werden sollen
Wann nun zu diesem Ende der 8. März 177⟨6⟩
fruh um 9 Uhr in dieses k. k. Judicii Delegati
militaris Mixti in der Wallnerstrasse im Kai=
serhaus
im ersten Stock befindlichen Kanzley
zu erscheinen bestimmet worden ist. Solche n=
nach
werden alle und jede etwa vorhandene Eli=
sabeth
von Klaasische Erbsinteressenten und Gläu=
biger
an obbestimmten Tag und Stund entwe=
der
selbst persönlich oder durch genugsam instru=
irte
Bevollmächtigte alsogewiß erscheinen, und
thre etwa habende Sprüche, oder andere, wie
immer Namen haben mögende, und an diese
Verlassenschaft zu stellen vermeinende Prätensio=
nen
anzumelden, und Rechtsbeständig zu liquidir=
auch
respekt. zu legitimiren haben, wie im wi=
drigen
auf derselben Ausbleiben der mehrge=
dachten
Hauptmannswittwe Elisabeth von Klaas
Verlassenschaft ex officio abgehandelt, auch sonst
fürgetehret werden würde, was Rechtens ist.
Wornach ein jeder Jntereßirter sich zu richten,
wissen wird. Wien den 23. Jäner 1775.


Von der röm. k. k. Majestät ni. öst. Land=
recht
wegen, wird hiemit all=und jeden, so
an weyl. Frauen Amabilia Grafinn de Sylva
Tarrouca seel. Verlassenschaft Erbschafts=oder
Schulden haber einige Sprüche und Anfoderung

haben, oder zu haben vermeinen, kund und zu
wissen gemacht: Welchergestalten über Abster=
ben
der erstbenannten Frauen Amabilia Grä=
⟨i⟩nn
de Sylva Tarrouca seel. auf Anlangen
des Herrn Hugo Joseph Frenherrn v. Wald=
⟨s⟩tetten
, als gräflich Amabiliä Tarroucasschen
Verlassenschaftsmassä=Curatoris, eine peremp-
⟨t⟩orie
klausulirte Convocations=und Liquida=
tionstagsatzung
pro 1mo, 2do, 3tio ac ultimo
Termino auf den 14. Juli d. J. Nachmittag
am 4 Uhr zu der sub Præsidio des Herrn Ba=
ron
v. Dillheer, in dessen im Baron Pech=
nannischen
Haus dem grossen Waaghaus ge=
genuber
im 2. Stock habenden Wohnung, an=
geordneten
Waysenabhanlungskommißion be=
stimmet
worden sey. Solchemnach werden all
und jede Jntereßirte, so an weyl. Frauen Ama=
bilia
Gräfinn de Sylva Tarrouca seel. Verlas=
⟨s⟩en⟨s⟩
Erbschafts=oder Schulden halber ei=
nige
Sprüche und Anfoderungen haben, oder
zuhaben vermeinen, an obbemeldten Tag, Stund
und Ort persönlich, oder durch genugsam Be=
vollmächtigte
, alsogewiß erscheinen, ihre haben=
de
Sprüche anmelden, und zugleich mit Bey=
bringung
der behörigen Dokumenten Rechtens
liquidiren, wie im widrigen von den Anwesen=
den
, und obbenannt=gräfl. Amabiliä Tarrou=
cischen
Herrn Verlassenschaftscurator die Noth=
durften
vernommen, und hierüber ex officio
relationiret, den Ausbleibenden aber das ewi=
ge
Stillschweigen auferlegt werden soll.


Von der k. k. Herrschaft Eckhartsau und =
ling
wegen, wird hiemit der vor mehr als 30
Jahren in Ungarn verreisten Maria Anna
Michlerin, zu Eckhartsau gebürtig, und dem
vermuthlich vor 40 Jahren in das Soldatenle=
ben
gerathenen Mathias Pinselirsch von Mans=
dorf
, beede in ni. öst. gebürtig, oder allen=
falls
derselben ehelichen Descendenten kund und
zu wissen gemacht, daß für diesen 47 fl. 27 kr.
3 dl., und für jene 54 fl. 1 kr. Erbschaftsgel=
der
ausfindig gemacht worden, und derselben
Seitenerben auf die Zutheilung dringen. Die=
semnach
werden sie beede Landabwesende zu Er=
hebung
dieser ihrer Erbsfoderungen, von heut
dato bis über ein Jahr 6 Wochen und 3 Täge
peremptorie, & sub pœ⟨na⟩ fürgela=
den
, und anbey ihnen unverhalten gelasen,
daß im Fall sie innerhalb solch ⟨〈…〉⟩ bestimmter
Zeit nicht erscheinen, oder deren unbekannte
Erben keine genugsame Legitimation ihrer ehe=
lichen
Abstammung beybringen sollten, man
nach Versfuß des präfigirten Termins die er=
wehnte
Erbschaften, an die hierländig bekann=
te
Seitenerben ohne weitere Nachwart verab=
solgen
, und die Abwe⟨s⟩ende nicht mehr anhören
würde. Edhartsan den 20. April 1775.

[21]

Heute, wenn es die Witterung zul⟨ä⟩ßt,
wird der k. k. privilegirte Kunst=und Lustfeuerwerker Johann Georg Stuwer, das lezt=
hin
mit so vielem Beyfall gegebene große Feuerwerk wiederhohlter abbrennen,
genannt:

das nach dem deutschen Geschmack anhaltend=und abwechslende Feuer,
oder
das Kriegsgetöß.
Benennung der Stücke.

  • 1. Eine ganze Fronte, genannt: Allerhand untereinander, woraus
  • 2. Eine abermalige Fronte entstehet, von den schönsten Vertical und schiefen Brillantsonnen mit grü=
    nem
    Feuer garnirt.
  • 3. Drey der stärksten Chineser von einem viel hellern und heftigern Feuer, als man sie noch gesehen.
  • 4. Ein Fontainenfeuer von besonderer Stärke, welches
  • 5. Einen Quadraten Spiegel von zweyerley Farben und wunderlichen Bewegung entzündet, woraus
  • 6. Eine deutsche Blume von sonderbarer Größe entstehet, welche
  • 7. Sich in ein Bouquet von sechs Blumen verwandelt, und eine Maschine von ungemeiner
    Stärke und Größe im Parterrefeuer darstellet, und endlich
  • 8. Sich in verschiedene heftige Brillantfiguren umändern wird.
  • 9. Zwey Tafelräder von besonderer Stärke, und anhaltenden Feuer.
  • 10. Eine ganze Fronte, genannt: die Musterkarte der Hauptfarben, in welcher sich alle in dem
    Feuer bisher erfundene Farben zeigen werden, welche
  • 11. Jn eine ganze Fronte Glorien eines besondern Feuers abgehen, sodann
  • 12. Einer großen anhaltenden und abwechslenden Hauptmaschine von drey Capricen Glorien Plaz ma=
    chen
    , deren Anfang
  • 13. Mit drey Sternfächern geschiehet, welche die Luft mit einer großen Menge der so beliebten Sterne
    anhaltend erfüllen, alsdann aber
  • 14. Einer geometrischen Rose weichen, welche sich
  • 15. Jn eine große geometrische Figur von besonderer Dauer und schöner Brillantirung verwandelt, und
  • 16. Eine Maltheserglorie von neuer Erfindung und außerordentlicher Stärke entzündet, die
  • 17. Einem Stück: die aufgehende Sönne genannt, von ungemeinem Feuer Plaz macht, aus welchem
  • 18. Eine Monden Rose von zehen Mondstücken und wunderlicher Bewegung entstehet, und endlich
  • 19. Mit einer heftigen Brillantrose diesem so oft wechslenden und anhaltenden Stück das Ende macht.
  • 20. Zwey Stücke, genannt: die Sammlung der Schnecken, woraus
  • 21. Zwey Brillantwürfe entstehen, nach welchen
  • 22. Sich eine ganze Fronte Narcissen zeiget, so sich
  • 23. Jn drey Zirkelkämpfe verwandeln, nachher
  • 24. Dreyen so beliebten Fontainen von oftmaliger Veränderung Plaz machet, zugleich
  • 25. Zur Abwechslung drey laufende Farbensonnen von der möglichst größten Stärke entzündet,
    woraus
  • 26. Drey wechselnde Glorien vom heftigsten Feuer entstehen.
  • 27. Zwey viersache Rosen von besonderer Schönheit, welche
  • 28. Jn zwey wunderlichen Brillantfiguren abgehen, und
  • 29. Dreyen a la Grecque=Quadraten Feuer geben, welche nach langen Anhalten sich
  • 30. mit einem starken Brillantenfeuer vereinen, sodann
  • 31. in eine Pumpenkreuzung übergehen, und letztlich
  • 32. Den ganzen Feuerwerksplatz durch drey Brillantfächer des schönsten Feuers, die an Höhe der
    Dekoration gleich sind, erfüllen. Nun folgt
  • 33. Die ganze Beleuchtung, in der letzthin gehabten Gestalt, und Bewegung der im Mittelpunkt an=
    gebrachten
    Hauptmaschine, nach ihrer ganzen Pracht, vor deren Erlöschung
  • 34. Ein Plutonengefäß, welches den vergrößerten Feuerwerksplatz mittelst Auswerfung einer großen
    Menge, Luftstücke von allen Gattungen, umlaufen, und die Ohren der Zuschauer vorbereiten
    wird zu dem wieder zurückkehrenden und um vieles verstärkten
  • 35. Kriegsgetoß, worauf
  • 36. Mittelst einem starken Lauffeuer
  • 37. Das Ende dieses Feuers durch einen in der Luft erschallenden Donner von ganz neuer Erfindung

Das letzte Feuerwerk zur Ehre des deutschen Geschmcks hatte das Glück, ganz besonders
zu gefallen. Hier ist es also noch einmal, und zwar mit vieler Beränderung und Vermehrung der
Parterrestücke. Feuer an Feuer soll wieder anhalten, das Kriegsgetöß wird doppelt herumlaufen,
und also auch doppelte Wirkung machen. Sollte man nicht mit Gewißheit sich im voraus, zahlrei=
chen
Zuspruch und abermaligen Bayfall versprechen dürfen?

Denjenigen Zuschauern, so sich vor dem Feuerwerk im Augarten unterhalten wollen, dienet zur
Nachricht, daß die kleine Thüre besselben, gleichwie bey Feuerwerken vor der Linie, eröfnet seyn wird,
und sie also von da bequem über den Damm in den Prater kommen können. Auch wird durch Auf=
spritzen
in der ganzen Jägerzeil der Staub gelegt werden.

Beym Eingang zahlt jede Person, mit Ausnahme der Vorreiter und Kutscher= = 20. kr.
Auf der noblen Gallerie = = = = = = = = = = 1. fl.
= =zweyten = = = = = = = = = = = = 20. kr.
= =dritten = = = = = = = = = = = 10. kr.

Der Anfang ist um 9. Uhr.

[22]
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