Nro. 25. Mittwoch den 27. März 1771.
Wienerisches Diarium,
oder
Nachrichten von Staats, vermischten,
und gelehrten Neuigkeiten.
Verlegt bey den von Ghelenschen Erben.
Cadix den 12. Hornung.
Gestern kam das spanische Kriegsschif,
den Atlante, von Cartagena allhier
an, wo es sich hatte ausbesseren
lassen. Die Fregatte, die H. Theresia,
welche das zweyte Bataillon von dem
flan=
derischen Regimente an ihrem Bord hat,
und davon das erstere sein Standquartier in
Mexico hat, ist mit besagtem Kriegsschiffe
in unserem Hafen eingelaufen. Gedachtes
erste Bataillon sollte hier eingeschiffet
wer=
den, um nach Amerika abzugehen; allein,
der zwischen unserer Krone und England
be=
richtigte Vergleich wird in seiner Bestimmung
eine Abänderung veranlassen. An dem
nun=
mehr versicherten Frieden nehmen wir den
wesentlichsten Antheil; wenn es aber zu
ei=
nem Kriege zwischen beyden Reichen
gekom=
men wäre, so hätten sich außer allem
Zwei=
fel merkwürdige Begebenheiten ereignet. Man
erwäge unsere Seemacht in ihrem wirklichen
Zustande. Acht und fünfzig Schiffe von der
Linie, deren eins von 112. sieben von 80.
zwey und vierzig von 70. und acht von 64.
Kanonen, liegen fertig in die See zu
ste=
chen. Hierzu kommen 23. Fregatten, un=
ter welchen 16. von 26. Kanonen sind; so=
dann 9. Schebecken; 6. Flotten; 5. Bom=
bengalioten von 17. Kanonen, 3. breite und
platte Schiffe von 12. nebst unterschiedlichen
Transportschiffen, deren in erforderlichen
Falle 35 mit 50. bis 60. Kanonen
ausge=
rüstet werden könnten. Jn solcher
Ver=
fassung stand unsere Krone, als zum
allge=
meinen Beßten und für die Sicherheit der
Handlung das drohende Gewitter beschworen
worden. Wirklich ist das große
Kauffar=
theyschif, der Ruse, mit einer ganzen
La=
dung von verschiedenen Waaren nach Peru
unter Segel gegangen.
Londen den 8. März.
Am 5. dieses geschah in dem Unterhause
der Vortrag, man möchte festsetzen, "daß,
weil die königl. Ministere, bey der jüngsten
Unterhandlung mit dem spanischen Hofe in
Betref der Jnsul Falkland, verabsäumet
hätten, die Erläuterung des von den
span=
ischen Gouverneurs in Amerika geleisteten
Amtseides, ihrer allgemeinen Befehle und
der in Amerika eingeführten Gesetze zu
be=
gehren, nach welchen besagte
Gouver=
neurs sich zu richten vorgeben, und
mit=
tels deren der spanische Hof dieselbe, in
Ansehung der angehobenen Feindseligkeiten,
rechtfertigen will, unseres Königs
Gerecht=
same und Besitzungen in Amerika dadurch
ausgestellt verbleiben, von besagten
Gou=
verneurs, unter dem Vorwande eines solchen
Amtseides ihrer allgemeinen Befehle und
der in Amerika eingeführten Gesetze, ge=
stört zu werden. " Dieser von Seiten der
Widerspruchsparthey gethane Vortrag ward
von den Anhängeren der Ministere lebhaft
bestritten, endlich, nach starken
Wortwech=
sel, den Stimmen ausgesetzt, und mit 130
wider 43. Stimmen verneinet.
Hier passet die Abschrift von dem
Wie=
dererstattungsbefehle, den der Balio Fray
Dom Julian von Arriaga dem Herrn Dom
Philipp Ruez Puente zugefertigt hat, und
welcher zur königl. spanischen Ratification der
am 22. Jänner durch den Prinzen von
Mas=
serano unterschriebenen Erklärung gedienet
hat.
"Da, mittels eines zu Londen unterm 22.
jüngstverwichenen Jänner von dem Fürsten
von Masserano und dem Grafen von
Roche=
fort unterzeichneten Vertrags, zwischen dem
Könige und Sr. großbritannischen Majest.
festgesetzt worden, daß die Maloninische,
von den Engländeren benamsete
Falklands=
insul unverzüglich in die eigentliche Lage
zu=
rückgestellet werden sollte, in welcher solche
sich befand, ehe sie (die Engländer) diesel=
be am 10. Brachmon. verwichenen Jahres
räumeten, so thue ich euch aus Befehl des
Königs kund, daß, sobald die von dem
Lond=
ner Hofe befehligte Person euch
gegenwärti=
ges vorweisen wird, ihr verfügen sollet, daß
die Wiedererstattung des Hafens Crusade
oder Egmont, und dessen Fords, und
Abhängigkeiten, imgleichen die Rückgabe
der sämmtlichen Artillerie, Ammunition
und Habschaften, welche Sr. großbrittan=
nischen Majestät, und ihren Unterthanen
allda zugehörig vorgefunden worden, nach
Ausweisung der von Georg Farmer und
Wilhelm Maltby, Esquires, am 11. Heu=
monat besagten Jahres zur Zeit, da sie
ge=
dachten Platz raumeten, unterschriebenen
Verzeichnisse, davon ich euch hier die von
meiner Hand bestätigten hier
beygeschlosse=
nen Abschriften einsende, bewerkstelliget
wer=
de, und, sobald eine und andere mit den
gehörigen Formalitäten wird geschehen seyn,
ihr unmittelbar den Offizier und die
übri=
gen Unterthanen des Königs, die daselbst
vorfindlich seyn möchten, abziehen lasset.
Hierüber bitte ich Gott, daß Er euch lange
Jahre erhalten wolle. Jm Pardo den 7ten
Hornung 1771.
Unterschrieben
Der Balio Fray Dom Julian de Arriaga.
an Dom Philipp Ruez Puente. "
Man bestimmet die Entbindung der
Kö=
niginn auf künftigen Monath. Jhre Majest.
gehen in Jhrer Schwangerschaft glücklich
fort.
Das irrländische Parlament ist zu Dublin
am 26. Hornung eröfnet worden; allein, es
sind viele Unordnungen dabey vorgegangen.
Der in den Gegenden des
Parlamentshau=
ses zusammengerottete Pöbel hat seine
Ver=
wegenheit dahin getrieben, daß er diejenigen
Glieder, welche einen gewissen ihnen von
dem Haufen vorgehaltenen Eid zu leisten
versaget, angefallen und mishandelt hat.
Man war genöthiget, um Militarbeystand
und bürgerliche Gewalt anzusuchen, um die
Meutlinge zu zerstreuen, welches glücklicher
Weise von statten gegangen ist. Jn den
Kammeren haben sich zwo Partheyen
her=
vorgethan; nach lebhaftem Streit aber hat
die Ministerialparthey gesieget, und eine
große Mehrheit auf ihre Seite erhalten.
Versailles den 9. März.
Der König hat den Grafen von
Gama=
ches, den Grafen Ludwig von Durfort, und
den Grafen von Balby, derer ersterer bey
dem Dragonerregimente Dauphin, beyde
letztere aber bey der Cavallerie Capitaine sind,
zu Fahndrichen bey der Gendarmerie ernannt.
Bey Sr. Majest. hat sich am 4ten dieses der
zu den Generalstaaten bestimmte neue
Bott=
schafter, Marquis von Noailles, beurlaubet.
Die Marschalle von Frankreich sind bey dem
König mit Vorstellungen eingekommen, die
dahin lauten, daß der Graf von Maillebois
zwar von Sr. Majest. zu einem der
Gene=
ralaufseher des Kriegswesens ernannt
wor=
den, er habe sich aber durch seine
Streitig=
keit, der Ehre wegen, mit dem seel. Mar=
schal von Estrees, welche im Jahre 1758.
vor das Marschalsgericht gebracht worden,
dieser Bedienung unwürdig gemacht. Die
Antwort des Monarchens ist diese gewesen:
"Wenn der Graf von Maillebois Unrecht
gehabt hat, so habe ich ihn desfalls
gestraf=
fet. Seitdem aber habe ich eingesehen, daß
seine militarischen Naturgaben mir in dem
ihm ertheilten Auftrage nützlich seyn können. "
Paris den 10. März.
Am 6ten dieses erhob sich der nunmehrige
König von Schweden, doch ohne Staat und
Gefolge, zu einer besonderen Sitzung der
königl. Akademie der Wissenschaften. Herr
von Alembert verlas eine auf die Ehre, wel=
che dieser Monarch der Akademie angedeihen
ließ, sich beziehende Rede; Herr Marquer
eine Denkschrift über das Flintenglas; Herr
Sage eine gleiche über die Blende, welche
eine glänzende Bergart, schwarz und auch
gelb ist; und Herr Lavoisier eine dritte über
die Beschaffenheit des Wassers. Die wegen
ihrer Geschicklichkeit in den durch Kunst
ge=
machten Beobachtungen vorzüglich bekannte
Demoiselle Biheron hatte die Ehre, Sr.
schwedischen Majest. unterschiedliche solche
Werke von ihrer Verfassung zu zeigen. Höchst=
dieselbe wohnten am folgenden Tage, in
Ge=
sellschaft ihres Hrn. Bruders, des Prinzens
Friedrich, einer Versammlung der Academie
Francoise bey. Der Abt von Radonvilliers,
als Kanzler, bewillkommete sie im Namen
der Akademie. Hernächst verlas der Hr. von
Alembert ein Gespräch zwischen der Königinn
Christina und Descartes in den elisäischen
Fel=
dern; und Hr. Marmontel ein Lustspiel in
zwoen Hauptabtheilungen in gebundener
Re=
de, unter der Aufschrift:
l'Ami de la
Mai-
son
, der Freund vom Hause. Der Herzog
von Riverois endigte die Sitzung mit
Ver=
lesung unterschiedlicher Gedichte von seiner
Feder. Nach der Sitzung übergab die
Aka=
demie dem König von Schweden einen von
ihren in Gold geprägten Rechenpfeningen,
den Höchstdieselbe gnädigst anzunehmen
ge=
ruheten. Sie besahen demnach die in dem
Versammlungszimmer aufgestellten Portraite,
unter welchen sich auch der Königinn
Christi=
na ihres befindet. Die Akademie bath den
schwedischen Regenten, er möchte ihr auch
seines gnädigst zukommen lassen, welches Se.
Majest. zuzusagen beliebten.
Am 2ten dieses hat der obere Rath von
Blois seine erste Sitzung gehalten, und die
ganze Stadt das größte Vergnügen darüber
bezeuget.
Paris den 11. März.
Der König hat die Vorstellungen des
Steurkammergerichtes abgewiesen, und kurz
sich dahin geäußert, daß Se. Majest. der=
gleichen nicht annehmen würden, so lange
diese Kammer sich mit fremden
Gegenstän=
den beschäftigte, und dann noch weniger,
wenn sie so unbescheiden wäre, selbige zum
voraus bekannt zu machen.
Das Marschallsgericht hat es nicht bey
der Antwort des Königs, betreffend das
Amt des Hrn. Grafen von Mallebois
be=
wandt seyn lassen. Es ist bey dem Könige
mit einem neuen Schreiben eingekommen,
um Sr. Majest. zu wiederholten malen
vor=
zustellen, daß die Straffe, womit der Graf
von Maillebois aus königl. Befehle belegt
worden, nur eine neue Vermuthung seines
Vergehens wäre, und müßten die der Ehre
dieses Kriegsbedienten angehängten
Schand=
flecken nicht auslöschen, zumal, da er
an=
ders nicht, als durch ein gesetzmäßiges
Ur=
theil in seine gänzliche Unschuld
zurückge=
bracht werden könnte. Mit diesen neuen
Vorstellungen ist der Herr Marechal von
Clermouttonnerre zu dem Könige gegangen,
auf welche Se. Majest. diesmal gesehen
ha=
ben, so, daß der Herr Graf von
Maille=
bois seiner Stelle, als Generalaufseher
des Kriegswesens entsetzet worden, wel=
che, allem Vermuthen nach, der Herr
Graf von Muy erhalten wird. Er hatte
bekanntermassen die Stelle eines Kriegs=
Ministers von sich gelehnet, weil er vorgab,
daß er die zu solcher wichtigen Stelle
erfor=
derlichen Fähigkeiten nicht hätte. Um dem
Staate aber auch nützliche Dienste zu
lei=
sten, verschmähet er nun nicht, eines
gerin=
gern Postens sich zu unterziehen, den er besser
erfüllen zu können vermuthet. Ganz Paris
giebt der Bescheidenheit und dem
patrioti=
schen Eifer eines so guten Mitbürgers den
vollkommenen Beyfall.
Obgleich der neue Gerichtshof zum
vor=
aus hatte merken lassen, daß er sich nicht für
befugt hielt, Edikte in Ka⟨mm⟩eralsachen in
die Bücher einzutragen, so kamen deren doch
am verwichenen Montag, um 11. Uhr
Abends, 11. bey dem Herrn
Generalpro=
curator an. Folgenden Tages, Morgens,
that er davon die Anzeige an der Behörde.
Der Herr von Aguesseau imgleichen ⟨v⟩iele
von den Hrn. Staatsräthen und
R⟨equ⟩eten=
meistern sahen sie nach dem Verhör der
Par=
theyen ein, erneuerten ihren Zweifel über
ihr Befuqniß, auch ihr Befreunden über hie
Vielheit der neuen Auflagen nach Verlauf
von 8. bis 9. Friedensjahren, und in einem
Zeitpunkte, da man die Nation über die
Be=
sorglichkeit eines nahen Krieges sicher stellet,
sodann über die Unrichtigkeit ihres Orts,
Gesetzen zu deren Errichtung viele unter
ih=
nen, als Glieder des Rathes, beygetragen
hätten, als Parlamentsglieder die letzte
Kraft zu verschaffen; kurz über die Gefahr
der Einschreibung selbst durch die
verschiede=
nen Schwierigkeiten, die bey der Einnahme
solcher Au⟨f⟩lagen entstehen könnten.
Jn gefolge dessen wurden diese Edicte der
Versammlung nicht gesetzmäßig eröfnet, son=
dern Hr. von Agueßeau begab sich im
Nach=
mittag, von Amtswegen, zu dem Herrn
Kanzler, und zeigte ihm die verschiedenen
Anmerkungen der obrigkeitlichen Personen an.
Es hieß zwar, besagte Edicte wären seit dem
eingezogen worden; allein, es ist sicher,
daß sie noch zur Zeit bey dem Hrn. Gene=
ralprocurator sind, ohne daß man eigentlich
wisse, was daraus kommen werde.
Den Procuratoren bey dem Parlamente
ist ein Circular von ihren Syndicken
zuge=
sandt worden, daß sie, den Befehlen des
Herrn Kanzlers zufolge, alle Jnstanzen, die
sie in Handen haben, in die Kanzley
über=
geben sollen. Man vermuthet, es sey
dar=
auf angesehen, an die neuen Oberräthe die
von ihrem Gerichtsbezirk vor den
Parla=
mente hangenden Sachen zu weisen. Dem
sey nun wie ihm wolle, dieser Befehl hat
die Procuratoren in große Unruhen gesetzt;
sie haben sich verabredet, nicht zu gehorchen,
und die Syndicken auf sich genommen, dem
Kanzler den entsetzlichen Schaden
vorzuhal=
ten, der daraus für ihre Gemeinde
entste=
hen würde, nebst den bösen Folgen, welche
diese Abänderung nach sich ziehen könnte.
Man versichert auch, der Herr Kanzler sey
über die Unordnung, welche sein Entwurf
veranlassen dürfte, in Verwunderung gesetzt
worden, und habe den Procuratoren
erlau=
bet, desfalls mit Vorstellungen bey ihm
ein=
zukommen.
Parma den 9 März.
Den 3ten dieses langten Se. Excellenz
der Herr Marchese von Rivarolo von
Tu=
rin allhier an, welcher mit der Würde
ei=
nes bevollmächtigten Ministers Sr. sardi=
nischen Majestät an dem neapolitanischen Hof
abgehen wird. Obbemeldter Marches
wur=
de den folgenden Tag durch unsern Minister
und Staatssäcretär Herrn Marchese Felin⟨o⟩
bey unsern durchlauchtigsten
Landesherrschaf=
ten aufgeführt, und den 5ten dieses begab
er sich von hier weg nach Florenz. Se. Ex=
cellenz, der Herr Graf von Wildscheck, wel=
cher von Wien und Mayland allhier
ange=
langt, und nächstens als kaiserl. Minister
an den toscanischen Hof abreisen wird, wur=
de ebenfalls durch erwehnten Herrn
Mini=
ster bey den höchsten Herschaften aufgeführet,
und heute nahm derselbe seinen Weg nach
dem bestimmten Orte.
Livorno den 13. März.
Die von Mahone gekommene rußische
Fre=
gatte Venus genannt, welche zum Dienste
Kapitain Ratisbo⟨ffok⟩y bestimmet ist, und 28.
Kanonen, wie auch 180. Mann Besatzung,
nebst Bauholz und Kriegsvorrath für die
ru=
ßische
ßische Seemacht am Bord hat, haltet sich
noch immer in hiesiger Rhede auf. Gestern
fruh seegelte die toscanische Kriegsfregatte,
He⟨t⟩rurien genannt nach Triest; dieselbe wird
von dem Kapitain Cav. Guillichini
coman=
dirt, und wie man sagt 8. Monat auf der
Reise nach dasigen Wässern zubringen. Die
rußischen Officiers versichern, daß ihr
be=
vollmachtigter General Herr Graf von
Or=
low künftiges Aprilmonat gewiß allhier
ein=
treffen werde.
Warschau von 14. März.
Aus Petersburg bringen die Nachrichten
mit, daß der am hiesigen Hofe neuernannte
Bottschafter Herr von Saldern abgegangen,
um seinen neuen Posen anzutreten; man
schmeichelt sich, daß die bisherigen fest
gewe=
senen Herren Senateurs mit dem nächsten
auf freyen Fuß werden gestellt werden.
Der bekannte Conföderationsmarschall
Bierzynski, welcher in den Grodgerichten zu
Peterkau das harte Manifest wider die
Ge=
neralconföderation niedergeleget, ist unter
einer Rußischen Bedeckung hier angekommen.
Die Deputationslandtäge in Litthauen sind zum
Theil sehr blutig geendiget, und einige auch
gar nicht bestanden, man weiß überhaupt
nicht, wie es noch ablaufen wird, da viele
Factiones sind, worunter besonders die von
dem wildaischen Bischof Massalski die
stärk=
ste ist. Zwischen dem Generalmajor
Suwa=
row welcher bisher in Sendomir gestanden,
und dem Marschall Pulawski ist eine scharfe
Action vorgefallen; die Russen haben davon
300. Gefangene nach Lublin gesandt. Der
berüchtigte Schütz ist über seine letzten
Schlä=
ge sehr böse gewesen, aus Rache ist er
wie=
der nach Wielizka gegangen, hat daselbst
sehr übel gewirthschaftet, und sogar einige
königl. Salzofficianten in Ketten legen las=
sen. Der Obrist Drewitz verläßt wiederum
Großpohlen, er ist Petrikau paßiret, und
gehet nach dem Krakauischen. Der
General=
regimentarius Zaremba hat sich mit seinen
be=
sten Freunden auf die Güter begeben, und man
fügt, daß er die Conföderation verlassen wird.
Der Generallieutenant von Olitz, welcher
seine Winterquartiere in der Wallachey hat,
hat ohngeachtet der strengen Kälte dennoch
ein Corps jenseits des Flusses Olta
abge=
sandt, die beyden Städte Brancowan und
Carojowa zu occupiren, welches sie auch
bewerkstelliget, unterwegens sind sie auf ein
Corps Türken von 5000. Mann gestossen,
welchen sie die Kanonen abgenommen. Dar=
auf haben die Russen Anstalten gemacht,
die beyden Städte Rußig und Giurgiewo
einzunehmen, welches die letzten sind, so die
Türken diesseits der Donau noch inne gehabt;
es sind zwar Nachrichten hier daß die
Ein=
nahme von der letzten glücklich bewirket, und
daß außer vielen Gefangenen, auch eine
gro=
ße
ße Anzahl Türken, in die Donau gejaget,
wovon aber noch weiter keine Bestättigung
nachgekommen. Bey der rußischen
Haupt=
armee sind schon 40000. Rekruten
angekom=
men, und suchet sich solche mit allen
Noth=
wendigkeiten zu versehen. Desgleichen
wer=
den bey der türkischen Armee 60000. Ja=
nitscharen geworben und sind auch 30000.
Bosnier und 20000. Albanier beordert
wor=
den, zur Armee zu marschiren. Ohngeach=
tet dieser großen kriegerischen Zurüstungen,
verwirft man doch noch nicht alle Hofnung
zum Frieden. Zwischen dem General Graf
Romanzow und dem neuen Gro⟨ß⟩vezier
Se=
lictar Mehemed Bassa, welcher den 14.
Christm. in Babadagh angekommen, gehen
sehr häufig Courier ab und zu.
Leipzig den 14. März.
An der Mittwoche, den 13. März, ist
der in rußischkaiserlichen Diensten
ste=
hende Admiral Elphingston aus Jtalien
hier angekommen, und hat nach einem
kur=
zen Aufenthalte die Reise nach Petersburg
weiter fortgesetzt.
Wien den 27. März 1771.
Am vergangenen heil. Palmsonntage
Vor=
mittags um 10. Uhr haben die Beyder aller=
höchsten kaiserl. und kaiserl. königl. Majest.
mit den zwey Erzherzogen Ferdinand und
Maximilian, wie auch zwey Erzherzoginnen
Maria Anna und Elisabetha königl. Hohei=
ten, unter Begleitung des hochadel. Hofstaats
sich öffentlich nach der großen Hofkapelle
er=
hoben, der Palmweihung, wobey des
päbst=
lichen Herrn Nuntius Excellenz die
geistli=
che Function verrichtet, nach solchem der
Predig und dem Paßionsamte beygewohnet.
Abends war der Gottesdienst in der
Kam=
merkapelle in Beyseyn des Hofes.
Montags als am Fest Mariä
Verkündi=
gung, ist, wegen eingetretener Charwoche
der Gottesdienst in der Kammerkapelle
ge=
halten worden.
Dienstags haben die allerhöchst und
höch=
sten Herrschaften ebenfalls der
Paßionsmess=
in ernannter Kammerkapelle beygewohnet.
Verflossenen Freytags den 22sten dies hat
die hoch=und wohlgeborne Frau Josepha
des H. R. R. verwittibte Gräfinn von Baar,
geborne Reichsgräfinn von Oettingen=Spiel=
berg, Jhrer k. k. apost. Majest. geweste
Obrist=
hofmeisterinn, nach einer 6. tägigen
Krank=
heit, im 86sten Jahre ihres Alters, das
Zeitliche mit dem Ewigen verwechselt. Der
entseelte Leichnam wurde Abends in dero
Wohnzimmern auf das Paradebett, unter
vielen herumstehenden silbernen Leuchtern mit
brennenden Wachskerzen, ausgestellet; dann
Sonntags Abends halb 7. Uhr, dem
ge=
wöhnlichen Gebrauch gemäß, von den k. k.
Kammerfrauen und Kammerdienerinnen in
die Sarg gelegt, und, nach vorheriger Aus,
segnung, vom Hof aus mittels 6. spänniger
k. k. Equipage, nach der Dominicanerkirche
abgeführet, daselbst nach Hofgebrauch von
den k. k. Kammerherren, unter
Nebenleuch=
tung der k. k. Kammerdiener bis zur
daselb=
stigen Gräfl. Baarischen Grufte übertragen,
wobey sich, nebst der hochadelichen
Freund=
schaft beyderley Geschlechts, auch alle k. k.
Hofdamen, dann die k. k. Kammerfrauen
und Kammerdienerinnen einfanden, und die
Begleitung bis zur Grufte abstatteten.
Dienstags den 26sten haben alhier Se.
Excell. der hoch=und wohlgebohrne Herr
Karl Graf O Donel, wirklicher geheimer
Rath, Kämmerer, Großkreuz des militari=
schen Marien Theresienordens, General der
Cavallerie und obrister Jnnhaber eines
Kü=
raßierregiments, nach einer 7. tägigen
Krank=
heit, und empfangenen heil. Sacramenten,
um 56sten Jahre dero Alters, das Zeitliche
mit dem Ewigen verwechselt.
Vor etwelchen Tagen ist nachstehende
al=
lerhöchste Verordnung öffentlich angeschlagen
worden.
Wir Maria Theresia ꝛc. ꝛc.
Entbieten N. allen und jeden Unsern
nach=
gesetzten Obrigkeiten und Unterthanen geist=
und weltlichen Standes, so in Unserm
Erz=
herzogthum Oesterreich unter der Enns
wohn=
haft sind, insonderheit aber denen so
Brand=
weinbrennhäuser haben, Unsere Gnade, und
geben euch hiemit allergnädigst zu vernehmen:
Wasmassen, ob zwar in diesem Unsern
hiesi=
gen Erblande von alten Zeiten her vermög
der von Unseren Vorfahrern weil. kaiserl.
Majestäten Leopold I. und Joseph I. höchst=
seel. Andenkens unterm 31. August 1699.
und 12. Wintermon. 1708. bestehenden
Ge=
neralen, dann von Uns sub dato 13. Herbst=
monat 1743. emanirten Patents das
Brand=
weinbrennen aus Getraide
sub pœna
Con-
fiscationis
verboten, hierauf auch bis anher
unabbrüchig gehalten worden ist, Wir
den=
noch in Rucksicht der dermaligen
Getraid=
theuerung allergnädigst anzubefehlen
befun=
den, daß sothannes Verbot insgesammt
re=
publiciret, und auf dessen Beobachtung
ge=
nau invigiliret werden solle.
Wir befehlen demnach allen Eingangs
er=
nannt Unseren Obrigkeiten und Unterthanen
anmit ernstgemessen, daß ihr euch sothanen
Brandweinbrennens aus Getraide in
Anse=
hung des dem armen Landmann zuwachsenden
großen Mangels, und besorgenden
Theue=
rungsvergrößerung also gewiß enthalten
sol=
let; wie im widrigen nicht nur wider die
namhaft zu machen seyende Uebertretter mit
der in Folge der erlassenen Patenten und
Ver=
ordnungen ehedessen bestimmten
Confiscations=
straffe unnachsichtlich fürgegangen, sondern
auch die auf dieses Verbot obsichtlos
befin=
dende Obrigkeiten besonders auf das schärfste
angesehen werden würden.
Wornach sich jedermänniglich zu wa⟨r⟩nen
wissen wird. Dann hieran beschiehet Unser
gnädigst=auch ernstlicher Will und Meynung.
Gegeben in Unserer Haupt=und Residenzstadt
Wien den 8. März 1771. Unserer Reiche
im 31sten Jahre.
Den 23. dies ist alhier die Ziehung der
Lotterie vor sich gegangen, und sind die
Numern 85. 33. 62. 39. und 23. mit
vie=
len beträchtlichen Ambt, zu Theil
ansehnli=
chen Terni und Estratten gehoben worden,
wie dann bey dem in der Singerstraß
an=
gestellten Collectanten Nro. 20. 3. Terni,
bey jenem Nr. 68. an der Wien ein Terno
von 100. Ducat. bey diesem Nro. 88. in der
Alstergaße am großen Armenhaus einer mit
700. Ducaten, dann bey dem Nro. 245.
in Presburg gleichfalls einer mit 700. Du=
caten gewonnen und abgeführet worden.
Die fernere Ziehung wird in Grätz den
6. künftiges Monat April geschehen.
Bekanntmachung.
Da die durch höchste Landesfürstliche
Ver=
ordnungen eingeleitete Vertheilung der
ge=
meinen Huthweiden zur besseren Erhebung
der Viehzucht im Erzherzogthume
Nieder=
österreich sich immer gedeyhlicher verbreitet,
zu einer desto vollkommneren Erreichung der
höchsten Absichten dabey aber auch nicht
min=
der erforderlich ist, daß einer durch die
sol=
chergestalt geschmälert scheinenden
Schaaf=
weiden angeblich zu besorgenden
Verminde=
rung der Schäfereyen im Lande gleichfalls
in andere Wege vorgebauet werde: so haben
Jhro kais. kön. apost. Majestat aus höchster
Mildthätigkeit vier Prämien, nämlich von
150. 100. 80. und 50. Gulden für jene
Beamten, Gemeinden, Bestand=oder
Lohn=
schaafmeister allergnädigst auszusetzen
geru=
het, welche nicht nur eine Verbesserung der
jedes Ortes hinfür eigends ausgemessenen
Schaafweiden, sowohl in Rucksicht auf das
Zucht als das zur Mastung bestimmte
Schaaf=
vieh an die Hand geben, sondern auch die
Verläßlichkeit solcher Verbesserungsart der
kais. kön. niederöserreichisch=ökonomischen
Gesellschaft durch die wirklich bestehende
Pro=
ben, besonders bey größeren Schäfereyen
bis Ende Jahres 1772. dergestalt
genug=
sam darthun und erweisen werden; daß auf
ihren unterhabenden obschon an Maaß und
Zahl verminderten Schaafweiden sie dennoch
durch bessere Pflegung des Grundes und
Bodens, und durch wirthschaftl⟨i⟩chere
Be=
treibung der abgetheilten Stücke davon zu
Verminderung ihrer Schäfereyen nicht
be=
müßiget gewesen sind, sondern solche vielmehr
in alle Wege zu verbessern die
Geschicklich=
keit gehabt haben. Welches demnach zu
je=
dermanns Wissenschaft auf höchste
Verord=
nung von Seiten der besagten Gesellschaft
zu dem Ende mitgetheilet wird, womit
je=
der seiner Zeit die hierüber abgeführten
Pro=
ben bey derselben anzuzeigen, und sich einer
oder der andern der dafür allergnädigst
aus=
gesetzten Belohnungen nach befundenen
Ver=
dienste zu getrösten haben möge.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in, und vor der Stadt.
Den 20. März. Jn der Stadt.
-
Dem Hoch und Wohlgeb. Hrn. Max. Grafen von
und zu Daun. J. R. K. K. Ap. Maj wirkl Käm=
merer, s. Fr. Gem. M. Josepha, geb. Gräfin v.
Wildezeckh, im Bar. Poulisch. H. auf der hohen
Bruck. alt 21. J. -
Die Wohledelg. Fr. Franc. Erndlin, k. k. Sänitäts=
raths und Phil. & Med. Dokt. Wit. in ihrem H. b.
blauen Krebs. hint. Hohenm. alt 59. J. -
Dem Jos. Hitzfeld, burgl. Schneiderm. s. K. Jos.
im Goldschl. H. in Judeng. alt 3. J. -
Dem Jos. Müllner, k. k. Kriegszahlamtsh. s. K.
Franz, im k. k. Hofkrigscanzlh. in der Wollzeil. ,
alt 1. J. -
Dem Joh. Hamer, burgl. Schneiderm. s. K. Joh.
im Steuerh. nächst dem roth. Thurm, alt 6. v. J.
Vor der Stadt.
-
Der Hr. Wenz. Sagal, k. k. Waldhorn. b. Web.
in der Leopst. alt 77. J. -
Dem Paul Grueber, Akademiem. s. K. Regina b.
3. Schlüss. zu Mariah. alt 1. J. -
Dem Thom. Wetzl, gew. burgl. Brätlbr. s. W.
Martha, b. weiss. Löw. in der Alsterg. alt 73. J. -
Georg Junck, Tagl. im Schulmeister. P. zu Nicklst.
alt 71. J. -
Matth. Cärntner, Schuhfl. b. gold. Lämm. zu Marg.
alt 60. J. -
Oßw. Schober, Hofkucheltr. im Schmid. H. am
Traidm. alt 65. J. -
Dem Phil. Weinbör, Tändler, s. W. Barb. beym
gold. Hut am Neust. alt 37. J.
-
Joh. Henggartner, Strumstrickgs. b. gold. Adler
am Strozisch. Grund, alt 47. J. -
Magd. Graßmanin, Zimmergs Witt. im Federlst.
in der Leopst. alt 86. J. - Math. Hoscher, Bräukn. alt 28 J.
-
Franz Beck, reisender Kaufm. alt 75. J. beede b.
den Barmh. -
Fr. Magd Häserlin, Witt. wohnh. im Burgersp.
alt 58. J. - Salome Piechlin, led. beede b. Elisabeth. alt 69. J.
- Joh. Zeillner, im Versorgh. im Alsterb. alt 77. J.
- Cathar. Kellnerin, Strumfwgs. Witt. alt 43. J.
- Jos. Kinaß, Schneidergs alt 22. J.
- Franz Kubin, Strickergs. alt 24. J.
- Sebast. Kaspel, Tagl. alt 55. J. alle 4 im Bäckenh.
-
⟨Paul⟩ ⟨Podals⟩ky, gem. Sold. im Mil. Krankh. zu
Gumpend. alt 25. J.
-
Der Jud Lemel Telsch von Nicolsp. b. w. Stern
hint. Hohenm. alt 55. J.
- Summa 24. Person. darunter 4. Kind.
Den 21. März. Jn der Stadt.
-
Die Hochw. Wohlgeb. Anna Augustina, gebohrne
Freyin v. Maholani, des löbl. Frauenstifts und
Klost. zur Himmelspf. würd. Fr. Ober. alt 59. J. -
Dem Hoched⟨g⟩. Hrn. Edmund ⟨Edle⟩r v. Joch, k. k.
Oberöster. Landr. s. Hr. S. Wilh. im gr. Pfan
H. in der Waldz. alt 12. J. -
Die Wohledg. Fr. Justina Cath. Gotterschneckin
v. D⟨a⟩maslau, Rathverw. und burgl. Ha⟨n⟩dels
auch Mercant. und Wechselger. Assess, Wit. b.
⟨Bauerntanz⟩ am Pet. alt 82. J. -
Dem Wohledg. Hrn. Joh. Franz Peixoto da Costa,
k. k. Offic. in der Hof und Staatsc. des Jtaliän.
Depart. s. S. Carl. im Käßstech. H. am Neuen=
markt, alt 1. J. -
⟨Andr⟩
. Da⟨tt⟩ey, kais. Leiblaq. im Arcier. H. in der
klein Himmelpfg. alt ⟨6⟩6. J. -
Dem Joh. Gerge, französ. Sprachm. s. W. Anna
M. im Glanz. H. am alt. F⟨l⟩eischm. alt 32. J. -
Dem Seb. Schleicher, Brodsitz. s. K. Helena, im
Stopperisch. H. in der Kärntnerst alt 6. J. -
Dem Joh Keßler, Tischler, s. K. Joh. im Bader.
H. auf der hohen Bruck. alt 7. v. J. -
Leopold Voglhuber, Hauskn. b. der goldn. Wein=
traub. in der W⟨ald⟩zeil, alt 25. J.
Vor der Stadt.
-
Dem Gotth. Amon, burgl. Brunnm. s. K. Johann,
in s. H. auf der Landst. alt 1. J. -
Nicol. Huck, Schuster, bey der schön Latern zu
Nicklstorf, alt 51. J. -
Anna Be
〈…〉
lingerin, Flickschuh. Witt. b. gut. Hirt
zu Marg. alt 63. J. -
Carl Moret, Porcellainmahl. b. sch⟨w⟩. Bärn im
Lichtenth. alt 27. J. -
Dem Jac. Heninger, pens. ⟨
Tafeld. v. F. Lamb. s.
⟩
W. Josepha, b. H. Dreyf. am Oberneust a. 37. J.
-
J. Georg Forster, Oberkelln. b. gold. Ochsen in
der Leopst. alt 25. J. -
Dem Mich. Weinmayr, Lustgart. s. K. Magdalena
im Heumüll. Gart. auf der Wied. alt 1. J. -
Dem Georg Staudacher, Tüchelmgs. s. W. Anna,
bey der Alster am Oberneust. alt 52. J. -
Ferd. Eberl, Nach⟨st⟩eh. der Tagl. b. gr. Baum auf
der Laimgr. alt 40. J. -
Dem Franz Giglberger, Tagl. s. K Franz, im
Ema=
nuelischen Zimmern unt. Weißg. alt 5 v. J. -
Cath. Grillin, Sesseltr. Witt. b. rot. Hahn unter
der Gestätten zu Erdberg, alt 77. J. -
Der ehrw. Fr. Jacob Mahr, aus dem Orden des
H. Joh. de Deo in ihrem Kloster in der Leopst.
alt 62. J. - Jos. Kehlingek, Bindergs. b. den Barm. alt 31. J.
-
Susanna Schuchin, verh. Zimmerm. im H. Dreyf.
Spitt. in der Währingg. alt 30. J. - Elisab. Maxrin, led. alt 39. J.
-
Gottfr. Deringer, Schuhkn. alt 21. J. beede im
Bäckenhäusel. - Math. Cornelli, alt 82. J.
- Franc. Delefantin, led. alt 61. J.
- Eva Mayrin, Witt. alt 72. J. alle 3. im Contum.
- Summa 28. Person. darunter 6. Kind.
Den 22. März. Jn der Stadt.
-
Dem Franz Müller, Gefreyt. s. K. Anna, in der
Cass. am Salzgr. alt 5. J.
Vor der Stadt.
-
Fr. Susanna Conetotin, k. k. Arcier. Witt. b. gold.
Ochs. zu Mariah. alt 61. J. -
Dem Math. Dentel, Lehenk. s. W. Anna, b. schw.
Bärn zu Mariah. alt 24. J. -
Magdalena Schwingsalin, led. bey der Schnaln
zu Mariah. alt 44. J. -
Jos ⟨R⟩eihold, k. Senftenkn. im ⟨Lösteris⟩ch. H. auf
der Wied. alt 75. J. - Georg Gunzel, gem. Sold. in d. Alsterg. C. alt 49. J.
-
Dem Joh. Schatzl, Bestandw. s. W. Anna, b. der
gold. Ente in der Josephst. alt 40. J. -
Dem Steph. Loibel, Tagl. s. W. Walburga, beym
gold. Schl⟨ö⟩ss. in der Alsterg. alt 66. J. -
Paul Zacherl, Schutzverw. Schuster, b. gr. Baum
am Spittlb. alt 76. J. -
Dem Georg Fink, Wirth, s. K. Barb. b. 3. weiß.
Löwen zu St. Ulrich, alt 1. J. - Elisab. Kratigerin, verh. Tischl. alt 33. J.
- Joh. Conrad, Schuhkn. alt 23. J. beede in Bäckh.
-
Franz Schick, Fahnenschm. im Mil. Krankenh. zu
Gumpend. alt 34. J. - Summa 13. Person. darunter 2. Kind.
Es in ein bürgerlicher ⟨Bi⟩sterschnelderhandel
zu verkaufen, wer dazu belieben tragt, kann
sich auf der Seilerstadt beym weißen Kreuz
an=
melden.
Londen den 26. Hornung.
Zum herbsten Leidwesen der
Gegensetzungs=
parthey, und zur bündigsten Widerlegung
aller ihrer Einwendung, durch welche
die=
selbe zu behaupten suchte, daß die am 22.
mit dem Fürsten von Masserano getroffene
Convention die Ratification des Königs von
Spanien nicht erlangen würde, ist diese
Ratification Sr. kathol. Majestät bereits
den 21. dieses Abends mit einem von
Ma=
drid bey dem spanischen Ambassadeur
ange=
kommenen Courier eingegangen; und nebst
derselben zugleich ein Duplicat der Befehle,
die von dem Madrider Hofe an den
spani=
schen Officier sind abgefertiget worden, wel=
cher die Jnsel Falkland in Besitz genommen
hat, "den Haven und das Fort Egmont zu
" räumen, und diesen Platz, nebst allen Sr.
" großbrittannischen Majestät, oder dero
Un=
"
" terthanen gehörigen Effecten, welche darinn
" gewesen sind, als derselbe den Spaniern
" von dem englischen Commandanten ist
über=
"
" liefert worden, an denjenigen Officier
wie=
"
" der auszuliefern, welchem Se. großbritta=
"
" nische Majestät auftragen sollten, in dero
" Namen wieder Besitz davon zu nehmen. "
Der spanische Ambassadeur empfieng zur
selben Zeit die Vollmacht des Königs seines
Herrn die Auswechselung der beyderseitigen
Ratificationen zu besorgen; und diese
Aus=
wechselung ist denn auch den 22. zwischen
Sr. Excellenz und unserm königl. Staats=
sekretär Grafen von Rochefort wirkl. ge=
schehen.
Solchergestalt befindet sich der Friede
zwi=
schen den zween Nationen glücklich wieder
hergestellet und befestiget; und es ist auch
zufolge der friedlichen Gesinnungen, welche
die beyden Monarchen hegen, zu hoffen,
daß derselbe so bald nicht werde
unterbro=
chen werden.
Unterdessen wird doch unsre Marine
be=
ständig auf einem sehr ansehnlichen Fuß un=
terhalten werden, damit man gegen alle
un=
erwartete Fälle in Bereitschaft sey.
Sobald die Nachricht von dem
obgedach=
ten Eingehen der spanischen Ratification hier
bekannt wurde, fielen die Prämien der
Bürgschaft auf die Schiffe und
Kaufmanns=
güter auf einmal 2. Procent; worgegen die
Stocks merklich stiegen.
Es ist nicht zu läugnen, die bisherigen
Krigsrüstungen haben uns eine ansehnliche
Summe gekostet, die man itzt auf 1200000.
Pf. Sterl.
beerchnet.
Allein zu
geschwei=
gen, daß diese Kosten in Betracht des
Zu=
standes, worinn die Marine stäts bleiben
soll, auch für die Zukunft nicht umsonst
auf=
gewendet sind, so haben sie auch dem
Ur=
theil aller unpartheyisch Denkenden, bereits
wichtige Vortheile zuwege gebracht. Die
Ehre der Krone, die größte Angelegenheit
des Staats, ist dadurch in seinem Glanz
erhalten worden; und verschiedene Anhänger
der Widersetzung selbst mögen nicht läugnen,
daß eben diese Kosten dazu beygetragen
ha=
ben, die unsäglich größern Kosten, welche
ein Krieg erfordert hätte, abzuwenden.
Alle kriegerische Anstalten in allen dreyen
Königreichen, nur diejenigen, welche die
gute Verfassung der königl. Flotte zum
Zwe=
cke haben, ausgenommen, sind durch
Be=
fehle, die der Hof bereits nach allen
Ge=
genden abgeschickt hat, eingestellet worden.
Gestern kam ein Courier von dem Lord
Chatcart, unserm königl. Ambassadeuer am
rußisch=kaiserl. Hofe mit sehr wichtigen
Depeschen an, welche, wie es heißt, die
O=
peration der kaiserl. Armeen und Flotten
in diesem Jahr und auch neue Vorschläge
zu einem Vergleich mit der ottomannischen
Pforte, die diese selbst gethan haben soll,
betreffen.
Jn unserer Hofzeitung vom Sonnabend
lieset man folgende Nachricht vom
Sekreta=
riatcomtoir d. d. Whitehall den 23. Hornung:
"Der allhier residirende Minister der
Kaiserinn von Rußland hat angesucht, dem
Publikum bekannt zu machen, daß laut der
Briefe, die er jüngst von seinem Hofe
em=
pfangen hat, Gott Lob! nicht das mindeste
Zeichen von einiger ansteckenden Seuche, we=
der zu Moscau, noch in Liefland, Estland
und Jngermannland, noch in irgend einer
andern Provinz von Rußland, zu spüren
sey; und daß auch die Maaßregeln, welche
genommen würden, zu verhüten, daß die
Seuche von aussen eingebracht werde, alle
Ursache zur Bekümmerniß in diesem Stücke
für die Zukunft benehmen müßten ꝛc. "
Amsterdam den 11. März.
So groß auch immer das Mißvergnügen
eines beträchtlichen Theils der engländischen
Nation über den mit Spanien getroffenen
Vergleich seyn mag, so unempfindlich ist der
Hof gegen alle die bisherigen Vorwürfe.
Das dermalige System bleibt
unveränder=
lich: und wenn gleich die Gegenparthey fast
jedes öffentliche Blat mit Klagen anfüllt, so
fehlt es dem Ministerio nicht an Personen,
die diese vermeintliche Beschwerden zu
ent=
kräften bemühet sind. Der so sehr getadelte
Vergleich (schreibt ein Freund des Hofes)
ist in mehr als einer Rücksicht billig. "Wenn
der frühere Besitz wirklich ein
unwidersprech=
liches Recht ertheilet, so haben wir die
Be=
leidigung zugefüget, und keineswegs eine
Be=
leidigung erlitten. Bey unserer ersten
An=
kunft auf der großen malouinischen Jnsul
traf=
fen wir daselbst ein spanisches Etablissement
an, und unsere Leute drungen vielleicht mit
mehr Herzhaftigkeit als Billichkeit darauf,
daß die Spanier die Jnsul verlassen sollten.
Man drohete sogar, Gewalt zu gebrauchen,
und man schrieb ihnen auch die Zeit ihrer
Abreise vor. Die Spanier beklagten sich
darüber bey dem Gouverneur von Buenos
Ayres, und dieser, ohne die Zeit gehabt zu
haben, von seinem Hofe Befehl einzuholen,
setzte uns aus dem Besitze des Forts Egmont.
Der König von Spanien mißkannte das
Un=
ternehmen seines Gouverneurs alsogleich, und
ein jeder der die Data dieser verschiedenen
Begebenheiten weiß, kann an seiner
Aufrich=
tigkeit nicht zweifeln. Die Zurückgabe dessen,
was wir besessen hatten, war alles, was un=
ser Ministerium mit Grund begehret, und
was eine unabhängige Monarchie geben
konn=
te. Es ist eine Art einer Gerechtigkeit, die
man den Staaten so gut, als einzelnen
Per=
sonen schuldig ist. Unsere Macht, welche
derjenigen von Spanien weit überlegen ist,
hätte vielleicht glänzendere Bedingungen
ab=
dringen können; allein, würde der Vertrag
wohl annehmlich seyn, und würden wir,
wenn er solches nicht wäre, uns wohl dessen
Dauerhaftigkeit schmeicheln können? Wir
sind eß, welche die Beleidigung zugefüget,
und wir sind es, denen die Zurückgabe
ge=
schiehet; Nationen, welche verlangen, daß
man ihnen Gerechtigkeit wiederfahren lassen
solle, müßen auch selbst ein Beyspiel davon
geben. "
Nachricht.
Leichte Art Buchstabiren und Lesen
zu lehrnen.
Um den Kindern das Buchstabiren und
Lesen sehr leicht und spielend beyzubringen,
sind sehr viele Methoden angegeben worden,
die bald mehr, bald weniger Nutzen
hervor=
gebracht haben; unter allen diesen verdienet
nach unserer Einsicht ohnstreitig den
vorzüg=
lichsten Rang das von Hrn. Rollin in seiner
Maniere d'etudier des belles Lettres
ange=
gebene
Bureau Tyographique
d'imprime-
rie
oder sogenannte Buchstabenschranken,
es bestehet dasselbe aus einem mit drey
Schub=
laden versehenen Kästgen, in den zwey
ober=
sten findet man so viel Fächer angebracht,
als nöthig, die zwey Alphabete, das deutsche
und lateinische mit ihren Anfangs=und
Cur=
nentbuchstaben, und den nöthigen Zahlen zu
fassen, in den untersten Schubladen liegen
zwey Pul⟨t⟩chen, die zum Gebrauch der
Kin=
der um die ihnen vorgesagten Sylben, und
Wörter darauf zu ordnen, herausgenommen
werden können, und zur wieder völlig
her=
zustellenden Anzahl, wenn welche
Buchsta=
ben abgenützt und verlohren gegangen, sind
ein Vorrath in selbigen vorhanden. Es
kann den Kindern nichts angenehmers, und
leichteres seyn, als auf diese spielende Art
Buchstabiren, Lesen und die ersten
Begrif=
fe der Rechtschreibung zu erlernen, nur
mü=
ßen
ßen Eltern, und die Lehrer ihre Aufmerk=
samkeit dahin richten, daß dieser nützliche
Zeitvertreib ihnen keinen Ueberdruß und Eckel
errege, noch zur Bestrafung gebrauchet
wer=
de. Mehreres ist davon in der Realzeitung
im 12ten Stück zu lesen, es ist ein
derglei=
chen Schranken im Realzeitungscomtoir zu
sehen, und Liebhaber können dergleichen nach
vorheriger Bestellung nebst ausführlicher
Be=
schreibung des Unterrichts in weniger Zeit
für zwey Dukaten erhalten.
Viele Personen finden sich an ihren
Au=
gen beschweret, wenn sie in Gesellschaften in
brennende Lichter sehen müßen, auch wenn
sie allein sind, und lesen oder schreiben
wol=
len, und auf Reisen wo sie nicht allemal
die Bequemlichkeit der Lichtschirme haben
können, diesen zum Nutzen macht man
hier=
durch eine sehr artige Jnvention von
Licht=
schirmen bekannt, welche von der Stärke
eines Briefes gemächlich bey sich getragen
werden können, das Stück wird zu zwey fl.
verkauft.
Oekonomische Lampen.
Diese Lampen so vollkommen gut
gearbei=
tet, und schön grün laquirt sind, haben die
Größe eines ordinairen Leichters, und das
Mittlere die Figur eines starken Wachslichts.
Sie werden nur alle Wochen einmal mit Oel
angefüllt, welches durch eine Pumpen bis
zum brennenden Tachte gebracht wird. Sie
haben gewöhnlich 2. Tachte, und geben sehr
starkes Licht; will man aber schwaches Licht
haben, läßt man nur einen Tacht brennen.
Beym umwerfen machen sie keine Flecke.
Ueber diese Lampe ist ein Schiran befindlich,
der vorzüglich zur Conservation der Augen,
zur Zusammenhaltung der Lichtstralen, und
also zur stärkern Erleuchtung des Tisches,
an dem man schreiben, lesen, nähen, oder
andere Beschäftigungen vornehmen will, an=
gebracht werden kann. Es leuchtet eine
sol=
che Lampe einen ganzen Tisch vollkommen,
und es können viele Personen ohne
Beschä=
digung ihrer Augen bey selbiger arbeiten.
Das Stück wird zu zwey Dukaten verkauft.
Tobias Göbhardt, Buchhändler in Bamberg
und Würzburg, hat verlegt: katholischer
Kate=
chismus zum Gebrauch der schlesischen und
an=
derer Schulen Deutschlands, nach der Fähigkeit
der Jugend in drey Klassen eingetheilt; heraus=
gegeben von dem hochwürdigen Herrn Franz Jg=
natz von Felbiger, des Fürstlichen Stifts
cano-
nicor. Regul. Ord. S. Augustini Congregat.
Lateran.
bey U. L F. zu Sagan Abte⟨n⟩ und
Prä=
laten, des saganischen Kreises Erzpriestern, ꝛc.
Bey eben dem Verleger werden mit
Genehmhal=
tung des vornehmen Herrn Verfassers, dessen
übrige katechetische und andere Schulschriften,
von ihm selbst neu übersehen, verbessert, und,
nach Befinden, beträchtlich vermehrt, auch bald
in Druck nachfolgen. Dieser würdige Prälat hat,
wegen seinen gemeinnützigen Arbeiten, von den
gelehrten Tagebüchern die schmeichelhaftesten
Lob=
sprüche erhalten. Jn verschiedenen katholischen
Reichslanden hat man, bey den angefangenen
Schulverbesserungen, diese Schriften zum
Grun=
de geleget, und fast allenthalben haben sie die
Aufmerksamkeit und Nacheifer erweckte. Der preuß.
Monarch selbst hat diesen gelehrt. Abten zum
Ober=
aufseher und Verbesserer aller katholischer
Schu=
len Schlesiens und der Grafschaft Glatz
bevoll=
mächtiget. Lauter Zeugniße, die alles
übertref=
fen, was man zur Empfehlung der Felbigerischen
Schriften hier noch sagen könnte! und welchem
Freunde der Jugend, wenn ihm die neueren
Be=
mühungen zum Besten der Schulen nur einiger
Aufmerksamkeit wehrt waren, sollte dieses alles
noch unbekannt geblieben seyn? — Auch durch
Sauberkeit des Drucks und Billigkeit der Preise,
wie man es bey dieser Handlung schon gewohnt
ist, wird man bedacht seyn, die Zufriedenheit
des Publikum zu gewinnen.
Es wird hiemit bekannt gemacht, daß die in
der Josephstadt vor dem Burgthor bey dem
so=
genannten weißen Stern durch einige Täge
für=
gewest, und wegen eingefallener übler
Witter=
ung unterbrochene Bücherlicitation den 4ten
nächstkommenden Monats Aprils Vormittag um
9. Uhr wiederum vorgenohmen, und zu
gewöhn=
lichen Stunden weiters fortgesetzet werden wird.
Es ist ein bequemes und helles Quartier im
ersten Stock, bestehend in zwey großen und einem
kleinern saubern Zimmer, einer großen Kuchel,
mit einem Höfel, Speis, geraumigen Boden,
Keller, und Holzgewölb, mitten in der Stadt,
auf nächstkünftigen Georgi um einen billigen
Preiß zu verlassen. Wer solches bestehen will,
kann sich bey den Verlegern des Wienerischen
Diariums, oder aber in der Mohrenapothecke
nächst dem Hohenmarkt im ersten Stock ehestens
melden.
Es ist dieser Tagen ein schwarz taffeter
Manns=
mantel in einem roth ledernen Sack auf der
Stras=
sen vom Kärntnerthor bis zum Schottenthor
ver=
lohren worden; wer etwa denselben gefunden hat,
wird gebetten, ihn in das Zeitungscomtoir in
dem neuen Michaelerhaus zu bringen, wofür er
eine gute Belohnung empfangen wird.
Jn der von Ghelenschen Buchhandlung, im neuen Michaelerhause, der kais.
kön. Reitschule gegenüber, sind nebst vielen alten, sehr raren und neuen Büchern,
Landkarten und Kupferstichen, auch folgende zu haben.
Oetter, Sam. Wilh. Wappen=und Trachtenbelustigungen, worinnen sowohl die Abbild=und
Beschrei=
bung des römisch kaiserlichen, der kuhrfürstlichen, als auch anderer hohen Häuser Wappen zu finden
sind, 1ter bis 8ter Theil. gr. 4. Augsb. 1764 — 68. 15 fl.
Neandri Academici Roboret, Lapsus Protoparentum ex poemate Miltoni Cantus VI. acc. suppl.
ad lib. VI. Aeneid. de satis Imp. R. G. & Aug. Gente Austr. 8. maj. cum figuris. Vind. 1 fl.
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mit Kupfern. gr. Folio. 1 fl. 20 kr.
Myces, selbstlehrend italiänisch=deutscher Handelscorrespondent, oder 300 auserlesene
Kaufmannsbrie=
fe, mit den gebräuchlichsten italiänischen Wörtern u. Redensarten. 8. 45 kr.
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Hortulani fata chymica
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Tractaten und alten kostbaren Manuscripten ꝛc. 4. Cassel. 1 fl. 20 kr.
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Sit=
ten der Kinder und jun⟨g⟩er Leute. 8. Berlin 1770. 1 fl. 15 kr.
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Ebendieselbe neue Historie von F. D. Haberlein, 1ter bis 5ter Band, in 〈…〉 Banden. 16 fl.
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am meisten hervorgethan haben, aus dem Französ. 2 Teile. 8. 1768. 3 fl.
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Han=
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sieht er, er sey ein Narr: Und dennoch zürnt der Narr, Wenn man ihn also nennt.
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SS. Cocilium Tridentinum, additis declarationum Cardinalium Concilii interpretum, ex
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ma recognitione Jo. Gallemart & citationibus Jo. Sotcalli ed. reformata & supra omnes
supe=
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The neu Method of Fortification as praetised bey Monsieur de Vauban Engineer - General of France.
together with a neu Treatise of Geometrie, the fifth Edition with Copper Plattes. 8. London
1748. in Franzband 4 fl.
Tablettes chronologiques de histoire universelle sacrée & profane, ecclesiastique & civile
de-
puis la Creation du monde, jusqu à l'anné 1743 par Mr. Abbé lenglet du F⟨r⟩esnoy, a Volumes.
gr 8. à la Have 1745
. in 2 Franzbänden. 4 fl 30 kr.
〈…〉 Telemaco, in ottava rima tratto dal Francese, e dedicato alla Maestà cristianissima di Lodovico
XV. da Flami⟨n⟩io Scarselli, a Vol. 8. Venezia 1748
. in Franzb. 2 fl. 30 kr.
Von der Freyherrlich Toussainctischen
Amts=
kanzley der Herrschaft Schönau wirdet hiemit
allen und jeden kund und zu wissen gemacht: wie
daß auf mehrmalen anhero ergangen hochlöbl. kais.
kön. nied. österr. Regierungs Befehl, eine
noch=
malige Licitationstagsatzung über die zu
Solle=
nau befindlich privilegirte Säbel=und
Klingen=
fabricke, und hierzu gehörigen Realitäten, als
da seynd Schleif=und Pallierm⟨ahl⟩, Eisenwerk=
zleich, nebst einig schon verfertigten Säbelklingen,
dann ein halb Joch Acker und Kuchelgärtel,
angeordnet werden solle. Da nun zu diesem Ende
der 29te Tag des künftigen Monats April Fruh
um 9 Uhr bestimmet worden; als belieben
dieje=
nige, welche obbemeldte Fabrick samt übrigen
Zugehörungen auf solche Art käuflich an sich zu
bringen gedenken, an obigen Tag und Stund in
allhiesiger Amtskanzley zu Schönau zu erscheinen,
alwo sodann die angeordnete Licitation
vorgenoh=
men werden wird.
Wir Joseph Georg Hörl, ihrer kais. kön. apost.
Majestät Stadt=und Landrichter in dero Haupt=
und Residenzstadt Wien, dann N. und N. gesam=
te Beysitzere des kais. kön. Stadt und Landgerichts
allda, thuen in Kraft gegenwärtig offenen Edicts
allen und jeden, so daran gelegen, kund und zu
wissen: wasgestalten der Mathias Schwemmer,
burgerl. Schneidermeister allhier, wegen überhäuf
ten Schuldenlast
Cessionem bonorum
angemel=
det; dahero dann die Nothwendigkeit erforderet,
ein in dergleichen Fällen gewöhnliche
Einberuf=
fung deren gesamt diesfällig sowohl inn=als etwa
außer Landes befindlichen Creditspartheyen
anzu=
ordnen, und damit die behörige Abhandlung
vor=
gekehret werden möge. Solchemnach wird hiemit
all und jeden, des obgedachten Schwemmer
Gläubigern zur Anmeldung ihrer habenden
Sprü=
che und Anforderungen eine Tagsatzung
pro
ter-
mino 1mo, 2do & tertio peremptorio
vo⟨n⟩ unten
gesetzten Dato an, und zwar mit Einschließung
deren entzwischen fallenden Osterferien auf den
8. des künftigen Monats April dies Jahrs Fruh
um 8 Uhr auf dem kais. kön. Stadtgericht
entwe=
des persönlich oder durch genugsam
Bevollmäch=
tigte alsogewiß zu erscheinen bestimmet, wie im
widrigen die ausbleibend und sich in bestimter
Zeit nicht anmeldende Gläubigere mit ihren
Sprüchen nichtmehr angehöret, sondern von des
mehr wiederholten Mathias Schwemmer
vorhan=
d⟨e⟩ner Habis
〈…〉
t und Vermögen völlig
ausgeschlos=
sen seyn, auch hieran nicht das Geringste mehr
bey ewigem Stillschweigen zu forderen haben
sol=
len; wornach sich ein jeder zu richten, und sein
Recht zu besorgen wissen wird.
Von des Landesfürstl. Set. Leopold⟨istift⟩
Klo=
sterneuburg Oberkammer wird durch gegenwärtig
offenes Edict jedermänniglich, sonderheitlich
de=
nen daran gelegen, kund und zu wissen gemacht:
welchergestalten über die auf Absterben Simon
Sigland, behausten Unterthann zu Ottakrin, Eva
Regina seine Ehewirthin beeden sel veroffenbarten
Crida, die zu Liquidirung ihrer Forderungen und
Verkauf sein Sigland Behausung und Zugehör
auf den 20. dieses Monats Martii edictaliter
ge=
machten Fürforderung, nur von den
eingefunde=
nen Käufern, einer sich auf 690 Fl. zu geben
ein=
gelassen, mithin eine nochmalige
Licitationstag=
satzung vorbehalten, und hierzu der 23. künftiges
Monat April Fruhe um 9 Uhr bestimmet worden.
Als werden alle und jede welche obersagt
Sig=
landisches Haus mit seiner Zugehörde an sich zu
bringen gedenken, an obbestimten Tag und Stund
sich auf gedachten Oberkammer anzumelden, des
Sigland seine Gläubigere aber bey ewigen
Still=
schweigen zu erscheinen haben, wo sodann mit
dem Meistbietenden ein ordentlicher Contract
ge=
schlossen werden solle.
Magistratus allhier citiret den seit länger als
36 Jahre abwesenden, und nunmehro
verscholle=
nen Anton Fünfstück, oder dessen etwannige
Lei=
beserben, um in
Termino ultimo & perempt.
den 10. Juny
c. a.
Fruh um 9 Uhr
in curia
zu
erscheinen, die ihm zugefallene
in circa
29
Reichs=
thaler bestehende mütterliche Erbschaft in
Em=
pfang zu nehmen, bey seinem und seiner Erben
Außenbleibens aber, haben dieselben zu
gewärti=
gen, daß der Anton Fünffstück
pro mortuo
de-
clariret, seine Erben aber mit ihren Ansprüchen
præeludiret, und die dem Anton Fünfstück
zuge=
fallene Erbschaft, dem sich hier Orts bereits
ge=
meldeten nächsten Anverwandten
absque
caution-
ne, man.
abgefolget werden wird. Neysse den
25. Februarii 1771.
Jn des Herrman Jos. Krüchtens Buchhandlung
bey der Weltkugel im Seizerhof ist zu haben.
Avrillon, Eliä, geistreiche Fastenandacht. 8.
Augsb. 1758. 45 kr.
Desselben anmuthige Erklärung des Psalm
Mi-
serere mei Deus
, als eine Zubereitung zu einem
glückseligen Tod. 8. Augsb. 1765. 24 kr.
Desselben geistreiches Communionbuch, enthal=
tend auserlesene Betrachtungen und anmuthige
Gedanken zur Aufmunterung zartester Andacht
ge=
gen das allerheil. Sacrament des Altars. 8. 36 kr.
Dess. kernhafte Gedanken über verschiedene
Ge=
genstände der Sittenlehre. 8. 42 kr.
Bellarini, Joh. , Lehre und Auslegung der heil.
Kirchenversamlung zu Trient, 2 Thle. 8. 2 fl. 15 k.
Bellecii, Aloysii, Lehrschule kernhafter
Tugen=
den, in erbaulichen Betrachtungen erkläret, und
in Form der gewöhnlichen Geistesübungen
einge=
richtet, 3 Theile, 8. Augsb. 1764. 1 fl. 45 kr.
Boissieu, S. J, Betrachtungen auf alle Tage
des ganzen Jahrs, 4 Theile. 8. Augsb. 3 fl. 15 kr.
Fontana, Faloii S. J. , auserlesene Buß und
Fastenpredigten. 4. eb. da. 1765. 1 fl. 48 kr.
Bossaet, Jac. Benigni, Geschichte von den
Ver=
änderungen der protestantischen Kirchen. 2 Theile.
8. Passau 1769. 3 fl. 30 kr.
Bougeant, Wilh. Hyae. , vollkommene
Erklä=
klärung der christlichen Lehre in Fragen und
Ant=
worden mit eingemengter Controvers und
kurzge=
faßten Historie der Ketzereyen jedes Säculi. 3
Theile. 4. Augsb. 1751. 2 fl. 15 kr.
Bourdon, Henr. Mariä, ewige Anbettung der
göttlichen Fürsichtigkeit. 8. Augsb. 10 kr.
Bulle seiner päbstl. Heiligkeit Clemens des 14ten
an die Bischöffe in Sardinien, in welcher er die
in ihren Diöcesen bishero gewöhnlichen Taxen bey
Ertheilung der heil. Weihen u. a. Sacramenten,
bey Beneficien, Eheverlobnißen, Begräbnißen,
Visitationen u. dergleichen theils verbiethet theils
reformiret. München 1770. 15 kr.
Brettouneau, Franz, sämtliche Reden. 7 Theile
8. Augsb. 1768. 8 fl. 15 kr.
Fastenspeis, geistliche, einer bußfertigen Seele,
alle Abend der ganzen Fasten unter gewöhnlichem
Miserere zu gebrauchen. Augsb. 1763. 12. 7 kr.
Weltmensch, der zur 10tägigen geistlichen
Ein=
samkeit bezwungene, oder kurze Weiß die geistliche
Exercitia durch eine halbe Viertelstunde des Tags
zu machen. 12. Wien. geb. 10 kr.
Constantiensis, Joh. Mich. , Geistes
Unterhal=
tungen für alle 1) sich von Sünden zu Gott in
Wahrheit bekehren wollende, 2) sich der recht
christlichen Tugenden zu befleissen begierige, 3)
sich in, bey, und mit Gott in dem Jnnersten
ihres Herzens aufzuhalten verlangende christliche
Seele. 3 Theile. 8. Cöln. 1 fl. 30 kr.
Contat, Joach. le, Erinnerung des Geistes,
durch 10tägige geistliche Uebungen. 8. Augsb. 18 kr.
Geistliche Einöde für junge Kosttöchter, welche
in Klöstern erzogen werden. 12. Augsb. 12 kr.
Engelberti von Dillingen, christliches mit
aller=
hand den Tag hindurch üblichen Andachten
einge=
richtetes Leß=Kranken=und Bethbuch. 8. 36 kr.
Erwegungen, vierzig, von den 4 letzten Dingen,
sowohl zu nutz=als schreckbaren Uebung deren ihrer
Belehrung und Seelenheils begierigen Sündern.
12. Jngolstadt. 17 kr.
Es werden künftigen Mittwoch, als den 3ten
April auf dem Salzgries im Hannswurstischen
Haus im 3ten Stock verschiedene Verlassenschafts=
effecten, als Geschmuck, gold=silber=tompack=
porcellain, schildgrot=und agatsteinene
Tabattie=
ren, Etui, gold=und silberne Minutten=Repe=
tier=und Kästenuhren, gold=und silberne
Finger=
ringe, silberne Eßzeug, silber=und tompackene
Degen, Hirschfänger, Scheibenröhr und
Pistol=
len, muntirte spanische Röhre, dann Porcellain,
Zinn, Meßing, und kupfernes Geschier, Spie=
gel in ver⟨goldte⟩n Ramen, Luster, Leuchter, cot=
tonene Soffen und Sesseln, fournirte
Schublad=
kästen, und Tische, gemahlen und gestochene
Bil=
der in aichenen Ramen von berühmten Meistern,
wie auch extra gute Tockeyer=Rhein=hungarische
Ausbruch und St. Georger Weine in Bouteillen,
annebens auch ein Pirutsch und Kaleß, samt
Pferdgeschier, nebst noch anderen nahmhaften
Ge=
räthschaften, Vormittag von 9. bis 12. und
Nach=
mittag von 3. bis 6. Uhr dem Meistbietenden
ge=
gen baarer Bezahlung verabfolget werden.
Wir Bürgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen: Es sey
über die schon ehedessen angeordneten
Licitations=
tagsatzungen verwilliget worden, das Maxisch in
der Himmelpfortgasse in der Stadt liegende Haus
abermal offentlich auszufeilen, und an den
Meist=
bietenden zu verkaufen. Da nun zu diesem Ende
der 29. des Monats Aprils dies Jahrs bestimmet
ist; So haben diejenigen, welche das gedachte
Haus zu kaufen willens sind, an dem bestimmten
Tage, oder da wir anderer Verhindernissen
hal=
ber diesen Tag nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag frühe um 8. Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserem und
ge=
meiner Stadt Grundbuch durch den
Amtsschrei=
ber anmelden zu lassen, folglich der weiteren
Be=
handlung abzuwarten.
Wir Bürgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit des Johann Elias, griechischen
Han=
delsmanns zu Leipzig, sämmtlichen Glaubigern zu
vernehmen: Es haben uns die Herren Deputirte
zu den Handelsgerichten in gedachtem Leipzig
mit=
tels eines Schreibens vom 2. März dies Jahrs
er=
suchet, öffentlich kund zu machen, daß auf des
besagten griechischen Handelsmann Elias
beschul=
digten Ungehorsam, in dessen daselbst anhängigen
Schuld=und Prioritätsachen, wegen der
ausge=
bliebenen Gläubiger, ein Urtheil eingeholet, und
zu dessen Publication der 3. Junii dies Jahrs
pro
Termino
ernennet worden sey. Es würden
da=
her die sämmtlichen Eliasischen ausgeblieben
be=
kannt=und unbekannten Gläubiger hiedurch zu
dem Ende edictaliter citiret, daß sie an dem
be=
stimmten Tag früher Zeit vor den
Handelsgerich=
ten auf dem Rathhause zu Leipzig gebührend
er=
scheinen, und des angeregten Urtheils Eröfnung
gewärtig seyn sollen. So man hiemit durch die=
ses offene Edict hat kund und zu wissen machen
wollen.
Von des k. k.
Judici Deleg. Mil. Mixti
im
Erz=
herzogthum Oesterreich unter und ob der Enns
we=
gen, wird mit gegenwärtig offenem Edict
jeder=
männiglich, sowohl An=als Abwesenden, deme
daran gelegen, kund und zu wissen gemacht: Es
habe dieses k. k.
Jud. Del Mil. Mixtum
nach
un=
term jüngst verflossenen Monats Febr. allhier
erfolgt zeitlichen Hintritt der pensionirt k. k.
Hauptmanns Wittwe, Frauen Christina Gräfinn
v. Man⟨r⟩oy, zu Ausfindigmachung derselben etwa
vorhandenen
Æris alieni
, folgends auch zu desto
sicherer Abhandlung sothaner Verlassenschaft für
nöthig befunden, die sammentlich, sowohl in=als
außer Landes befindliche Gräfl. Christina v. Man=
roysche Glaubigere zu Anmeld=und Liquidirung
ihrer an sothane Verlassenschaft zu stellen
haben=
den Sprüche und Forderungen gerichtl
vorzula=
den, und einzuberuffen. Da nun auf
geziemen=
des Ansuchen des Caspar Eder, und Sebastian
Staffer, dermali⟨ge⟩n Kirchenvätern der Kirche St.
Petri und Pauli zu Erdberg, der 10. künftigen
Monats Junii frühe um 9. Uhr zur gewöhnlichen
Convocation=und Anmeldungstagsatzung zu
all=
endlicher Frist anberaumet worden. Solchemnach
werden alle und jede, welche bey gedachter Gräfl.
Christina v. Manroyschen Verlassenschaft um
recht=
mäßiger Forderung willen einige Sprüche haben,
oder zu haben vermeinen, an obbestimmten Tag
und Stund in der in der Wallnerstrasse im
Kaiser=
haus im ersten Stock befindlichen Kanzley dieses
k. k.
Jud. Del. Mil. Mixti
entweder selbst
persön=
lich, oder durch hiezu genugsam bevollmächtigte
Gewaltträger also ⟨g⟩ewiß zu erscheinen, und ihre
an sothane Verlassenschaft habende Anforderungen
mittels Einlegung der mit behörigem Stempel
versehenen Liquidations=und respective
Legitima=
tion=documenten sich anzumelden haben, wie im
widrigen die Abhandlung ohne weiterem
Zuwar=
ten vorgenommen, und ohngehindert deren etwa
vorhandenen Glaubigern, welche sich mit ihren
Anforderungen in dieser bestimmten Zeit nicht
an=
gemeldet, das übrig bleibende
Verlassenschafts=
vermögen nach Maaßgab der Gräfl. Frauen
Erb=
lasserinn Testament oberwehnter Kirchenvätern
nomine
der Kirche St. Petri und Pau⟨l⟩i zu
Erd=
berg als instituirter Universalerben mit Vortheil
und Last eingeantwortet werden würde. Wornach
sich also ein jeder zu richten, und vor Schaden
zu hütten wissen wird. Wien den 7. März 1771.
Es ist ein neuer Schwimmer auf englische Art
seit grünen feinen Tuch ausgem
h
cht, mit
eiser=
nen Axen versehen, auf die Reiß und in der
Stadt zu gebrauchen. Dann ein neues Pierutsch
mit gelben Saffian ausgemacht mit eisernen
Axen versehen, nicht minder ein anderes neues
Pierutsch mit feinen grünen Tuch ausgemacht,
und gleichfalls mit eisernen Axen versehen, zu
verkaufen, nebst deme 18. Blätter
Niederlän=
derspalier, so eine Bataille, Reitschul und
Wal=
dung vorstellen, täglich gegen baares Geld zu
veräußern, weshalben man sich in dem Aleegäßl
hinter der Karlskirche in dem Stallmeisterischen
Haus bey den zwey Schimmeln bey dem
Haus=
inhaber anzumelden hat.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit jedermann zu vernehmen: es sey
über die schon ehedessen angeordnete
Licitations=
tagsatzung verwilliget worden, das Plaichisch zu
Erdberg liegende Kleinhäusel abermal ofentlich
auszufeilen, und an den Meistbietenden zu
ver=
kaufen. Da nun zu diesem Ende der 29ste des
Monats Aprilis dies Jahrs bestimmet ist. So
haben diejenigen, welche das gedachte
Klein=
häusl zu kaufen willens sind, an dem
bestimm=
ten Tage, oder da wir anderer Verhindernissen
halber diesen Tag nicht zu Rath sassen, den nächst
darauf folgenden Rathstag früh um 8. Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserer und
ge=
meiner Stadt Pupillenraitkammer durch den
Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich der
weiteren Behandlung abzuwarten.
Den 3ten April und folgende Täge werden
fruhe von 9. bis 12. Nachmittag von 3. bis 6.
Uhr im Päzmayrischen Haus im 3ten Stock
nächst dem Rumorhaus im tiefen Graben etwas
Silber, Frauenkleidung, weisse Wäsch, Bilder,
Tisch, Sessel, Zinn, Meßing, Kupfer, Beth=
gewand, und andere Verlassenschaftssachen
li=
citando verkauffet werden.
Es ist bey dem Krapfen auf der Wieden ein
schöner großer mit springenden Wasserpassen,
dann einen Salet⟨l⟩, zwey Zimmern und eine
Kuchel, wie auch Holzgewölb und Keller, mit
aller Bequemlichkeit versehener Lustgarten samt
dem sich erzeugenden Obst um einen billigen Preiß
alltäglich in Bestandweiß zu verlassen, und ist
sich dessentwegen bey dem Hausmeister um das
Weitere zu erkundigen.
Von der fürstlich Passauerischen
Rentamts=
kanzley der Herrschaft Königstetten wirdet
hie=
mit jedermänniglich kund und zu wissen gemacht,
was gestalten der Joseph Lininger diesseitiger
Un=
terthanns Sohn von Triebensee in V. U. M. B.
schon über 32. Jahr abwesend seye, und
seithe=
ro von ihme ohnerachtet alles fleißigen
Nachfor=
schens nichts in Erfahrung gebracht werden
kön=
nen. Da nun dessen leibl. Bruders Christian
Liningers gewest k. k. Waldbereiters zu Lippa in
Temeswarer Banat seel. hinterlassene leibl. Toch=
ter Elisabeth, nunmehr verehelichte Rauschin
zu Arad, als nächste Erbin bey dem allhiesigen
Rentamt um die Ausfolglassung dessen anliegend
und allschon samt angewachsenen Jnteresse 265.
fl. betragend väter=und mütterlichen
Erbsver=
mögen angebracht hat; Als wird gedachter
Jo=
seph Lininger, oder desselben allenfalls
recht=
mäßige Leibserben wie auch die sonsten an
des=
sen Vermögen eine rechtliche Forderung zu
ma=
chen vermeinen, durch gegenwärtiges
Valval=
edict
peremptorie
citirt, daß sie von heut
Da=
to an, binnen 1. Jahr, 6. Wochen und 3 Täg
entweders selbst persönlich oder durch genugsam
Bevollmächtigte bey allhiesiger Rentamtskanzley
der Herrschaft Königstetten alsogewiß erscheinen,
und sich behörig legitimiren sollen, als im
wi=
drigen nach verstrichenen Termin oberwehntes
Erbsvermögen an die sich angemeldet nächste
Er=
bin ohne weiterer Rucksicht verabfolget, und
ein=
geantwortet werden wurde. Königstetten den
16. Octob. 1770.
Von der Fürstlich Passauerischer
Rentamts=
kanzley der Herrschaft Königstetten, wird
hie=
mit jedermänniglich kund und zu wissen gemacht,
wasgestalten der Joh. Bernhard hiesiger
Unter=
thans Sohn von St. Andre vor den Hagenthal
im V. O. W. W. sich als Beck zu Semendria
in Servien bereits schon vor 40. Jahren
nieder=
gelassen, und alldorten sich vereheliget habe,
seit Anno 1737. aber mithin schon aber 33. Jahr
von ihme, ohngeachtet alles fleißigen
Nachfor=
schens nichts mehr in Erfahrung gebracht
wer=
den können. Da nun dessen vier leibliche
Ge=
schwistrigte, als Paul Bernhard zu Wien, Eva
verehelichte Lechnerin zu Klosterneuburg, Sibil=
la vereheligte Pichlerin zu Wolfpäßing, und
Mathias Bernhard zu St. Andre seel. hinterlas=
sene drey Kinder bey den hiesigen Rentamt um
die Ausfolglassung dessen anliegend, und allschon
samt angewachsenen Jnteresse 326. fl. 12. kr.
betragend väterlich, mütterlich und brüderlichen
Erbsvermögen angelanget haben; als wirdet
ge=
dachter Johann Bernhard, oder desselben
allen=
falls rechtmäßige Erben, wie auch die sonsten an
dessen Vermögen eine rechtliche Forderung zu
machen vermeinen, durch gegenwärtiges
Valval=
edict
peremptorie
citiret, daß sie von heut
Dato an binnen 1. Jahr 6. Wochen und 3. Täg
entweders selbst persöhnlich, oder durch
genug=
sam Gevollmächtigte bey der allhiesigen
Rent=
amtskanzley der Herrschaft Königstetten
alsoge=
wiß erscheinen, und sich behörig legitimiren
sol=
len, als im widrigen nach verstrichenen Termin
oberwehntes Erbsvermögen an die bemeld
Bern=
hardische vier Geschwistrigte, und
respective
Ge=
schwistrigt Kinder ohne weiterer Rucksicht verab=
folget, und eingeantwortet werden würde. Kö=
nigstetten den 16. Octob. 1770.
Es ist einige Orangerie, von großen 36. Stück,
von kleinen 28. Stück Bäumern alltäglich zu
verkaufen; Wer hierzu Belieben traget, kann
sich in der Stadt in sogenannten Doctor
Lazen=
hof bey dem Hausmeister um das Weitere
an=
melden.
Es ist ein sechsjähriges wohlabgerichtes Reit=
Pferd, so ein Pohlack und Wallach ist, alltäg=
lich zu verkaufen; wer dieses zu kaufen gedenket,
kann sich in den erzbischöflichen Stallungen
an=
fragen.
Von der röm. kais. kön. nied. österr. Landrecht
wegen, wird hiemit den nachstehenden freyherrl.
Johann Bapt. Portolotischen Gläubigern, be=
nanntlichen, dem Sebastian Berger, des Martin
Nuschitz sel. Erben, der Apollonia Jwanschitzin,
dem Theodor Melchior v. Zeppenfeld, der Maria
Anna von Sorosina, dem Peter Güß und dessen
Schwester Margaretha, oder derenselben Erben,
kund und zu wissen gemacht: es habe bey diesem
kais. kön. nied. österr. Landrecht Gerhard Koesel,
Katharina Naglin, Maria Anna Kellin, Elisab.
Hauptin und Julius Kollinger, als gleichmäßig
Freyherrl. Portolot. Glaubigere, demüthig auch
gehorsamst vorgestellet: daß zwar zur Repartirung
der annoch vorfindigen gedacht Freyherrl. Portolot.
Massä die abwesende Gläubigere durch die
ge=
wöhnliche
Edicta ad valvas
einberuffen worden
seyen, wegen deren Ausbleiben aber diese
Repar=
tition nicht zu Stande habe gebracht werden
kön=
nen. Da ihnen nun an Ausfolglassung dieser
an=
noch nicht repartirten Masse
in circa
pr. 1700 Fl.
gelegen, und dieselbe der sie hieraus betreffenden
Dividenten höchstens bedürftig wären; als hatten
dieselbe die schon einige Jahre fruchtlos liegende
Freyherrl. Portolotische Massa der Ordnung nach
zu repartiren und ausfolgen zu lassen, worüber
auf den 9ten verflossenen Monats Hornung eine
Tagsatzung mit Fürforderung allerseits
Jnteres=
sirten anberaumet worden. Da nun hierbey die
abwesend obgedachte Glaubigere
per Edictum ad
Valvas
einzuberuffen veranlaßt, und solche
Tag=
satzung auf den 14. May bestimmet worden ist;
als werden Eingangs benannte Freyherrl. Joh.
Bapt. Portolotische Glaubigere, als der Sebast.
Perger, des Martin Nuschitz sel. Erben, die
Apol=
lonia Jwanschitzin, der Theodor Melchior von
Zeppenfeld, die Maria Anna von Sorosina, der
Peter Güß und dessen Schwester Margaretha,
oder derenselben Erben, bey der auf den 14. May
anberaumten Tagsatzung Fruhe um 8 Uhr vor dem
kais. kön. nied. österr. Landrecht alsogewiß erschei=
nen, wie im widrigen von den Anwesenden die
Nothdurften
in Contumaciam
vernommen, und
was Rechtens ist,
ex officio
erkennet werden solle.
Es ist die zu Maria Hietzing liegend sogenannte
M⟨u⟩ttetische Behausung, sammt dabey
befindli=
chen Garten, Pferdstallungen, Wagenschupfen,
Keller, und übrigen Zugehörde, alltäglich auf
herannahende Sommerszeit zu verlassen; Wer
demnach solches in Bestand zu nehmen ein
Be=
lieben traget, hat sich hierwegen des mehreren in
der Kärntnerstrasse nächst dem goldenen Greifen
im Mayrischen Haus sub Nro. 993. im 2ten Stock
bey Hrn. Johann Hofstätter, als gerichtl. ver=
ordnet Mütetischen
Curat. bonorum
, zu
erkun=
digen.
Es ist ein von bestem Bau und schönster
Aus=
sicht ganz neu zugerichteter Freyhof zu Brunn am
Gebürg an der Baad⟨u⟩erstrassen alltäglich zu
ver=
kauffen, welcher bestehet in 16 Zimmern, die
mit Tapetten, Bethern, Tischen, Sesseln, So=
phen, Kästen, Spiegeln, und Hängleuchtern,
und mit allen übrigen Hausgeräthe, nach den
neuesten und besten Geschmack auf das Niedlichste
eingerichtet, dann befindet sich hierbey nebst zwey
großen Höfen, eine sehr schöne Kuchel, ein
der=
gleichen Speisgewölb, ein Stall auf 6. Pferde,
dann ein deto auf 5 Stück Kühe, ein ganz neue
Wagenschupfen auf vier Wägen samt Heustadel,
ein Keller auf 1000 Eimer Weine, eine große
Preß samt vielen und großen Schüttböden, wel=
che alle durchaus gepflastert sind, einer
Eißgru=
ben samt andern Gewölbern, einem Garten, wel=
cher durchaus mit Mauer umfangen ist, dann
ge=
hören darzu 57 Weingärten, 12 Tagwerk
Wald=
wiesen, ein eines Grundbüchel, zwey
Weinzierl=
wohnungen, welche können vermiethet werden.
Dieser Ort ist wegen Reine des Lufts sehr
be=
rühmt; und ist sich deshalben sowohl wegen Kauf
als selben anzusehen bey dem Verleger des wien.
Diarii anzumelden.
Von des kais. kön. N. Oe. Mercantil=und
Wechselgerichts wegen dem Franz Kett von Grätz
durch gegenwärtig ordentliches Edictum hiemit
anzufügen; Es habe bey diesem k. k. N. Oe. Mer=
cantil=und Wechselgericht der Thomas
Schal=
linger burgerl. Coffeesieder wider ihn um die
ge=
richtliche Einantwortung deren
pro pignore
in
Handen habend, unterm 26. abgeruckten
Mo=
nats Febr. auf 220. fl. gerichtl. geschätzten
Prä=
tiosen, dann Ausfertigung deren nöthigen
Val=
valedicten untern heutigen Dato gehorsamst
ge=
betten. Da nun hierüber der Rathschlag dahin
(die Auslösung in bemeldt geschätzter Effecten
inner 3. Tägen aufzulegen, sonst seye in die
Ein=
antwortung gewilliget, wofern nichts einkom=
men, und solle diese Verordnung dem
Beklag=
ten
per Edicta ad Valvas
behörig kund gemacht
werden) nichts ergangen. Als wird ihme Franz
Kett solche unter heutigem Dato ergangene 3.
tägige Auslösungsauflage seines nicht
wissentli=
chen Aufenthalts wegen durch gegenwärtiges
Edictum hiemit intimiret und zu wissen gemacht.
Es sind in pfannischen Haus nächst der
schö=
nen Latern und heil. Kreuzerhof auf künftige
Georgi zwey kleine Wohnungen, jede von drey
Zimmer, Kuchel, Boden, Holzgewölb und
Kel=
ler zu verlassen, und hat man sich dieserwegen
bey dem Hausmeister allda anzumelden.
Von der Freyherrl. Tintischen Amtskanzley der
Herrschaft Schalaburg bey Mölk wird hiemit
je=
dermann kund und zu wissen gemacht: Es habe
Franz Meisch, burgerl. Handelsmann und
Witt=
wer in dem zur allhiesig Freyherrl. Herrschaft
un=
terthänigen Markt Loßdorf, geziemend
angezei=
get, wasgestalten selber seine Handlung
ferners=
hin nicht mehr fortzuführen, sondern diese samt
seiner Behausung in gedachtem Markt Loßdorf,
wie auch alle seine besitzende Ueberländ
Grundstü=
cke, als 12. Joch Aecker, 1. Tagwerkwiesen, 4.
Viertl Weingärten, und verschiedene
Krautgär=
ten, nicht minder sämmtliche Fahrnissen, als
Rindvieh, Pferd, Fässer, Leinwäsch, Bether,
Zinn, Kupfer und dergleichen Hauseinrichtung
mehr, durch offentliche Licitation verkaufen zu
lassen gesinnet seye, dahero diese seine Jntention
durch offentliche Zeitung kund zu machen, und
hiezu ordentliche Täge zu bestimmen gehorsamst
gebetten habe. Zumalen nun in dies sein
Be=
gehren gewilliget, und zur offentlichen Licitation
der 17. 18. und 19. künftigen Monats April
be=
stimmet worden. Als wird dies zu dem Ende
hiemit anerinneret, damit alle jene, welche
et=
was entweder von denen vorhandenen Fahrnissen,
oder Ueberländ Grundstücken, hauptsächlich aber
die, welche eine Handlung zu erkaufen willens
sind, an obbestimmten Tägen in der Metschischen
Behausung zu Loßdorf zu erscheinen wissen
mö=
gen. Man versichert zugleich, daß diese
Behau=
sung von besonderer Bequemlichkeit, und
durch=
aus gutem Bau seye, und da selbe auf der
Haupt=
poststrasse situiret, so ist dies nebst der ohnedem
guten Revier für eine Handlung ein besonderer
Vortheil, den sich ein erfahrnes Subjectum
ab=
sonderlich zu Nutzen machen kann.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen: Es seye
die Elisabeth Mansin, gewest ledigen Standes
allhier mit Tod abgegangen, und daher um mit
der künftigen Verlassenschaftsabhandlung sicher
fürgehen zu können, für nothwendig befunden
worden, diejenigen vorzuladen und anzuhören,
welche an diese Verlassenschaft einige Ansprüche
und Forderungen haben möchten. Da wir nun
entschlossen sind, eben diese Sprüche und
Forde=
rungen an dem eigens, und zwar für das erste=
und letztemal hiezu bestimmten Tag, nämlich den
19. des Monats April dies Jahrs, oder da wir
diesen Tag anderer Verhindernissen wegen nicht
zu Rath sässen, den nächst darauf folgenden
Raths=
tag frühe um 8 Uhr zu hören, und zu
verneh=
men. So haben alle jene, welche an der
Elisa=
beth Mansin seel. Verlassenschaft eine
rechtmäßi=
ge Forderung, es sey um Erbschaft, Schuld,
oder anderer Ursachen willen, zu haben glauben,
den bestimmten Tag selbst personlich, oder durch
einen hinlänglich versehenen Gewalttrager so
ge=
wiß vor uns zu erscheinen, sich behörig zu
legiti=
miren, und ihre Ansprüche und Forderungen
dar=
zuthun, als im widrigen Falle auf die
ausbleiben=
den oder nicht behörig liquidirenden Erben, Glau=
biger, und Prätendenten keine Rucksicht
genom=
men, mit der Abhandlung und Vertheilung des
Verlassenschaftsguts von Amts wegen
vorgegan=
gen, und dasselbe den etwa vorkommenden Erben
unbedenklich überlassen werden würde.
Es ist das zu Weidling nächst Klosterneuburg
liegend vorhin Baron Mannagethische Haus, bey
besten Bau und Wirthschaft; deren das erstere
mit 18. Stück so regulair als sehr wohl
condi=
ti⟨o⟩nirt, und nicht nur sauberen und schönen,
sondern auch überflüßig eingerichteten Zimmern
im ergötzlichen Aussehen, dann mit Stallung
und dreyen Kellern, deren einer auf 2000. der
zweyte auf 1000. und der dritte auf 200. Em=
mer ist, wie auch einer mit schönen Zinn,
und sonstigen Küchengeschier eingerichteten
Kü=
che versehen ist: dahingegen die letztern in
ei=
nem großen Obst=und Küchengarten an dem
Hause, dann abermahlen in zweyen vielen
Frucht=
bringenden Obst und Grasgärten, wie auch in
beyläufig 7. Tagwerk Wiesen, und in 9. 4tel
und 1 - 2. 8tel Weingärten in sehr guter Lage
be=
stehet, alltäglichen zu verkaufen. Wer nun zu
sothanen Ankauf ein Belieben haben mag, je=
ner hat sich auf der Hohenbrücke in dem gegen
über des Lammelwirtshauses gelagert von
Aichi=
schen Hause im 2ten Stock anzumelden.
Ein viersitziges halbgedecktes zum Packen sehr
bequemes ein wenig überführtes Reißkalesch ist
um billigen Preiß zu haben, weswegen man sich
in der k. k. privil. Baron de Loprestischen
Lee=
derfabrique an der Wien anfragen kann.
Das zu Herrnals befindliche v. Pie⟨r⟩ingerische
Haus sammt Garten ist zu verkaufen; wer hieran
Belieben traget, hat sich im Jacobergäßel in dem
Crainerischen Stiftungshaus im 3ten Stock auf
der vordern Stiegen anzumelden.
Es ist in einer gesund=und angenehmen
Si=
tuation ein nach neuem Gut erbaut=alltäglich
zu bewohnen herrschaftliches Gebäu samt guten
Obst=und Zierbäumer besetzten Garten zu
verkau=
fen, worüber sich des Weitheren bey den
Verle=
gern des wienerischen Diariums zu erkundigen.
Es hat der aus den k. k. Kriegsdiensten
weg=
gekommene Moschinski sowohl als dessen
Ehe=
gattin schon vor mehr als einem Jahre bey
ei=
nem sicheren Soldatenweibe von dem k. k. Fürst
Poniatowskischen Regiment ein und andere
Klei=
dungsstücke gegen baar darauf empfangene 32.
fl. in Versatz gegeben. Ung⟨e⟩achtet man
dersel=
ben, so lang ihr Aufenthalt bekannt war, öfters
zugeschrieben hatte, sothane Kleidungstücke
aus=
zulösen, so ist solches dennoch niemals erfolget.
Da nun besagte Conpersonen den Ort ihres
vori=
gen Aufenthalts verlassen haben, und man nicht
wissen kann wo sie sich dermals befinden: so wird
denselben ein peremptorischer Termin von 3. Mo=
nante hierdurch anberaumet und festgesetzet, bin=
nen welcher Zeitfrist sie die oberwehnte
Klei=
dungssachen einzulassen haben, widrigenfalles
man nach dem, was Rechtens ist verfahren wird.
Gegeben bey des ob⟨ermeldte⟩n Regimentsgericht
Linz den 20. Hornung 1771.
Von der zum löblichen Stift heiligen Kreutz
eingestifteten Herrschaft Tromau wirdet hiemit
jedermänniglich kund und zu wissen gemacht:
welchergestalten die in dem Dorf Münchendorf
an der Oedenburger Poststraß nächst Wien
gele=
gene Leonhard Marenzellerische Halblehen
Be=
hausung Nro 55. samt darzu gehörigen 21 1halb
Joch Hausacker, 5 halbes Tagwerk Wiesen, ein
8tel Haus=und Krengarten, 1halbs Joch Aulüß,
und ein 8tel Krautgarten mit 3 saubern
Wohn=
zimmern, einer Speiß und einer Kammer, einem
gut gebauten Keller auf 120 Eimer Weine, ei=
nem stark gebauten Schittboden für 1500 Metzen
Körner, Stallung für 8 Pferde und 12 Stück
Hornvieh, einem gut gebauten Stadel mit zwey
Thenen, eine Wagen=und einer Holzschupfen,
wie auch viele Ueberländgrundstücken, als Aecker,
Weingärten und Wiesen, alle samt denen
Haus=
gründen, in besten Grund gelegen, die angebauten
Felder mit Winter=und Sommerfrüchten, 28
Eimer Weine, Pfaffstettner Gewächs, von 3erley
Gattungen und Jahren, in 3 eisernen Fäßern,
69 Eimer lehre Fäßer in eisenen Banden, eine
wohlgestellte Weinpreß samt aller Zugehör, vier
Stück starke Zugochsen, 4 schöne Kühe und eine
Kalben, auch anderes Vieh, eine große ganz
neue gut gebaute Biennenstellen, Wägen, Pflüg,
schönes Schußgewehr, und andere Fahrnißen,
dem Meistbietenden gegen gleich baarer
Bezah=
lung verkaufet werden; wer nun ein oder anderes
hievon käuflich an sich zu bringen gedenket, hat
sich den 17. April dies Jahrs Fruh um 8 Uhr zu
gedachtem Münchendorf Nro 55 wo all dieses
li=
citando verkaufet werden wird, anzumelden.
Von des löbl. Stifts und würdigen
Gottes=
haus unser lieben Frauen zun Schotten in Wien
Grundgerichts wegen wird hiemit nochmalen zu
vernehmen gegeben: Es sey: wegen
Unzuläng=
lichkeit des bey der letzthin fürgewesten Licitation
um das Franz Stephanische Haus zum
verlohr=
nen Sohn zu St Ulrich untern Guts
angebo=
thenen Kaufschilling auf Anlangen in eine
an=
derweitige Licitationstagsatzung auf den 17. Tag
künftigen Monats Aprils fruh um 9. Uhr
gewil=
tiget worden, bey welcher sodann um gedachtes
Haus ein ergebiger Verkauf behandlet, und in
Richtigkeit gebracht werden solle.
Von der k. k. N. Oe. Regierung wegen, wird
mit gegenwärtig offenem Edict jedermänniglich,
sowohl An=als Abwesenden, deme daran
gele=
gen, kund und zu wissen gemacht: Es habe
Re=
gierung in Folge der den von dem Friedrich
Jo=
seph Hirsch, k. k. Banksgefällsadministrations
er=
sten Protocollisten in Prag, allerhöchsten Orts
allerunterthänigst angesuchten Executionsstillstand
den 26. Jänner dies Jahrs erfolgten
Hofresolu=
tion eine Erforderung mi⟨t⟩ Zuziehung des
Suppli=
cantens, dessen Vaters, und deren Creditoren,
auf den 18. Febr. letzthin angeordnet, da aber
ihme Hirsch der Aufenthalt seiner sammentlichen
Glaubigern unbewußt, folgbar er denenselben die
besagte Tagsatzungsverordnung zuzustellen nicht
vermögend wäre; hatte derselbe, die Tagsatzung
zu erstrecken, und seine sammentliche Gläubiger
durch ein offentliches Edict fürzufordern, wenn
nun Regierung zu Erheb=und Auseinandersetzung
des Supplicantens eigentliche Schuldenwesen in
desselben Gesuch zu gewilligen keinen Anstand
ge=
nommen hat; Solchemnach werden alle und
je=
⟨d⟩e, welche an gedachten Friedrich Joseph Hirsch
ex quacunque causa vel titulo
Sprüche und
An=
forderungen haben oder zu haben vermeinen,
den 17. des künftigen Monats May Nachmittag
um 4. Uhr vor Regierung entweder selbst
persön=
lich, oder durch ihre
ad transigendum
bevoll=
mächtigte Gewalträger, nebst Mitbringung ihrer
Liquidationsurkunden und rechtlichen Behelfen
zu erscheinen haben. Wornach sich ein jeder zu
richten, und vor Schaden zu hütten wissen wird.
Wir Bürgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen: Es seye
die Cäcilia Marklin, gewesene Goldarbeiters
Wittwe alhier mit Tod abgegangen, und daher,
um mit der künftigen Verlassenschaftsabhandlung
sicher vorgehen zu können, für nothwendig
be=
funden worden, diejenigen vorzuladen, und
an=
zuhören, welche an diese Verlassenschaft einige
Ansprüche und Forderungen haben möchten. Da
wir nun entschlossen sind, eben diese Sprüche
und Forderungen an dem eigens, und zwar für
das erst=und letztemal hiezu bestimmten Tag,
nämlich den 27. des Monats April dies Jahrs,
oder da wir diesen Tag anderer Verhindernissen
halber nicht zu Rath sässen, den nächst darauf
folgenden Rath⟨s⟩tag frühe um 8. Uhr zu hören,
und zu vernehmen. So haben alle jene, welche
an der Cäcilia Marklin seel. Verlassenschaft eine
rechtmäßige Forderung, es sey um Erbschaft,
Schuld, oder anderer Ursachen willen, zu haben
glauben, den bestimmten Tag selbst persönlich,
oder durch einen hinlänglich versehenen
Gewalt=
trager so gewiß vor uns zu erscheinen, sich
behö=
rig zu legitimiren, und ihre Ansprüche und
For=
derungen darzuthun, als im widrigen Falle auf
die ausbleibenden, oder nicht behörig
liquidiren=
den Erben, Gläubiger und Prätendenten keine
Rucksicht genommen, mit der Abhandlung und
Vertheilung des Verlassenschaftsguts von Amts
wegen vorgegangen, und dasselbe den etwa
vor=
kommenden Erben unbedenklich überlassen werden
würde.
Von der gräflich. Hardeggischen Herrschaft
Cädolzburg wirdet anmit jedermänniglich kund,
und zu wissen gethan, nachdeme über zeitliches
Ableben Friedrich Arnberger gewest herrschaft
schwarzenauischen Unterthans zu Dietmannstorf
dessen ruckgelassenes Vermögen nach Maßgab
seiner letztwilligen Disposition unterm 12. Sept.
1740. dahin obrigkeitlich abgehandelt worden,
daß desselben hinterlassene Wittib Theresia
Arn=
bergerin über die denen zweyen Erben und
Kin=
dern Regina Pointnerin von Wien, und
Bene=
dict Arnberger zugeeigneten Vermächtniß, als
eine Universalerbin all das übrige Vermögen
le=
benslänglich zu genießen haben, nach ihren Tod
aber das überbleibende Vermögen dem
obgemeld=
ten Sohn Benedict Arnberger, und denen
point=
nerischen Kindern, mit der unehlichen Tochter
Theresia gleich vertheilet werden, allenfalls
je=
doch wiedergemeldter Benedict Arnberger mit
sei=
ner erstgedachten unehelichen Schwester Theresia
(welche beede nach Jnhalt des Eingangs
gedach=
ten bey der Herrschaft Schwarzenau veranlaßten
Erbsvertrags zu Oraviza in Hungarn, allwo
er=
terer als ein Tischler Lehrjung in dem kais. Ku=
pferbergwerk in Diensten gestanden seyn solle,
von dem Erbfeind christl. Nahmens überfallen,
und unwissend ob selbe in die Dienstbarkeit
ab=
geführet, oder getödtet worden, von ihrem
Le=
ben oder Todt dem Vernehmen nach seit Anno
1738. nichts mehr gehöret worden) nicht mehr
in Vorschein kommen sollte, das unterbleibende
Vermögen die pointnerische Kinder mit denen
nächsten Befreundten von der unehlichen
Toch=
ter Theresia zu vertheilen haben wurden, nun=
mehr aber des Friderich Arnbergers Wittib
The=
resia nachhin verehlicht geweste Pollerin
Herr=
schaft Cädolzburgische Unterthannin zu Wäzlstorf
ebenfalls mittels Bestättigung ihres ersten
Ehe=
manns letztwilliger Disposition das Zeitliche mit
dem Ewigen verwechselt hat, derselben
eheleib=
liche Sohn Benedict Arnberger, und die
unehe=
liche Tochter Theresia hingegen
obgemeldtermas=
sen schon seit 1738. mithin über 32. Jahr
un=
wissend sind; Als ist auf beschehenes Anlangen
obrigkeitlichen veranlasset worden, daß zu
vorde=
rist dieselbe, oder dererselben allenfalls
vorfindi=
ge eheleibliche Erben und nächste Befreundte,
auch sonstens jedermänniglich, so an dieser
Ver=
lassenschaft einige Sprüch oder Anforderungen
sub quocunque Titulo
zu haben vermeinen,
durch gegenwärtiges Valvaledict mit dem
Bey=
satz vorgeladen und citiret werden sollen, daß
die=
selbe von heut Dato an binnen einen Jahr, 6.
Wochen und 3. Tägen entweders selbst persönlich,
oder durch genugsam Bevollmächtigte bey
allhie=
siger Herrschaftskanzley C⟨ä⟩dolzburg um so
gewis=
ser erscheinen, und sich behörig legitimiren
sol=
ben, als im widrigen nach verstrichenen Termin
erwehntes Vermögen an die bereits angemeldete
Anverwandte ohne weiterer Rucksicht verabfolget
und eingeantwortet werden wird. Cädolzburg
den 28 Jänner 1771.
Von des gräflich Gundacker Stahrembergischen
Judicii Deleg.
der Herrschaft Pottendorff wegen,
wird hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
gemacht; Es seine auf beschehenes Anlangen des
Jakob P⟨e⟩lleschel und dessen Ehewirthin
There=
sia wegen eines ihnen beeden schuldigen
Satzka=
pitals pr. 330. fl.
cum sua causa
über die
vor=
hin erhaltene
Gradus Executionis
in die
Lici=
tirung der Andreas Preunerischen der Herrschaft
Pottendorf unterthänigen Viertl
Lehensbehau=
sung zu Wamperstorf sammt Grundstücken
ge=
williget, und zu Vornehmung dessen der ⟨8te⟩
künftigen Monats Aprilis bestimmet worden.
Es werden demnach alle und jede, welche
ermeld=
te Andreas Prennerische Behausung zu
Wam=
perstorf
cum Appertinentiis
käuflichen an sich
zu bringen willens sind, an dem oben
bestimm=
ten Tag fruh um 8. Uhr in der herrschaftlichen
Verwalteramtskanzley zu Pottendorf zu
erschei=
nen haben, wo sodann das Weitere mit ihnen
abgeschlossen werden wird.
Nachdeme der Caspar Roßbacher eine der fürstl.
Lubomirskischen Herrschaft Neuenlengbach ange=
hörig gewest=zu Oedt gebürtiger Pupil durch 32.
Jahr abwesend und unwissend ist, dieser aber
in der Herrschaft Neuenlengbacherischen
Waisen=
kassa einiges Vermögen anliegend hat, und nun
dessen vorhandene Seitenerben solches habhaft
zu werden gedenken; als wirdet erdeuter Caspar
Roßbacher, oder allenfalls dessen vorhandene
eheleibliche Erben innerhalb einem Jahr, 6
Wo=
chen, 3. Tag nämlich bis 18. April des 1772.
Jahrs um so gewisser zur Amtskanzley
Neuen=
lengbach sich stellen, widrigen Falls ernannten
Caspar Roßbacher
pro mortuo
erkennet, und
dessen vorfindiges Vermögen denen vorhandenen
Seitenerben erfolget werden wirdet.
Die zum löbl. Stift heiligen Kreuz
eingestif=
teten Herschaft Tromau machet hiemit
jeder=
männiglich zu wissen, daß den 17. April dies Jahrs
fruh um 8. Uhr die zu Münchendorf an der
Oe=
denburger Poststrasse nächst Wien gelegene
so=
genannte Rendlische halblehen Behausung No.
8. bestehend in zwey schönen Wohnzimmern,
einem Speißgewölb, und einer Kammer, zwey=
en Schüttboden, Stallung für 8. Pferd, und 8.
Stück Hornvieh, einen Stadl, einer Holz=und
einer Wagenschupfen, alles in recht gut
gebau=
ten Stand, samt darzu gehörigen 17. ein
Vier=
tel Joch Hausäckern, 6. dreyviertel Tagwerk
Wisen, 1. Achtel Haus=und Krengarten, und
1. Achtel Krautgarten, wie auch die angebaute
Felder mit Winter=und Sommerbau dem
Meist=
bietenden gegen gleich baarer Bezahlung
ver=
kaufet werden. Wer nun solche Behausung
käuf=
lich an sich zu bringen gedenket, hat sich zu
Mün=
chendorf an obbemeldten Tag, Ort und Stund
einzufinden.
Von Fürstlich=Joseph Wenzel
Liechtensteini=
schen Verwalteramte der Herrschaft Liechtenthal
wegen wirdet hiemit all und jeden zu vernehmen
gegeben: Es seye bey der über ein von dem löbl.
wienerischen Stadtrath eingelangtes
Compaß=
schreiben zur offentlichen Ausfeil und
Verkauf=
fung des denen drey Zachariä Lebersingerischen
Kindern angehörig, auf den allhiesigen
Vorstadts=
freygrund Liechtenthal in der Saltzergasse liegend,
zum goldenen Stuck genannt, hiehero dienstbaren
Hauses, jüngsthin fürgewesten Tagsatzung, kein
anständigen Kaufer erschienen; dahero zu solchem
Ende auf den 11ten künftigen Monats April
Fruhe um 9 Uhr eine andere Licitations
tasat
zung
anberaumet worden. Alle diejenige demnach,
welche ersagtes Haus käuflichen an sich zu
brin=
gen gedenken, werden an obbestimten Tag und
Stund in der allhiesig Fürstlichen Amtskanzley
entweders selbst persönlich oder durch darzu
Ge=
vollmächtigte
ad licitandum & concludendum
zu erscheinen haben.
Verzeichniß.
deren bey denen WW. EE. FF. Misericordiæ des
Or=
dens des heil. Joannis de Deo, in denen Hospitalen der
Deut=
schen Provinz im Jahr 1770. aufgenommenen, hievon sowohl
verstorbenen als gesund gewordenen armen Kranken.
Nahmen | aufgenommen worden | Hievon gesund | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
deren Conventern und | Katho= | nicht | in | gestor= | als Re= | hinaus |
Hospitalen. | isch. | kath. | allen | ben | confal. | gangen |
⟨überf⟩ . | ||||||
Zu Wien in der Leopoldstadt | 1961 | 3 | 1997 | 734 | 1000 | |
Feldsberg | 854 | — 854 | 81 | — — | 773 | |
Grätz | 430 | 2 | 482 | 63 | — — | 419 |
Prag auf der Altstadt | 1467 | 27 | 1494 | 218 | — — | 1276 |
Neuburg an der Donau | 264 | 1 | 267 | 30 — — | 235 | |
Triest | 145 | 8 | 153 | 12 | — — | 141 |
Görtz | 145 | 1 | 146 | 6 | — — | 140 |
Preßburg | 609 | 33 | 642 | 86 | — — | 556 |
Neustadt an der Mettau | 118 | 1 | 119 | 2 | — — | 117 |
Sachsenteschen | 201 | 9 | 210 | 9 | — — | 201 |
Breßlau | 353 | 38 | 491 | 45 | — — | 446 |
Erlau | 387 | 7 | 394 | 30 | — — | 364 |
Waralla | 128 | 1 | 129 | 12 | — — | 117 |
*Pest | 473 | 38 | 511 | 218 | — — | 293 |
Münster | 68 | 10 | 78 | 19 | — — | 59 |
Proßnitz | 23 | 6 | 242 | 25 | — — | 217 |
Temeschwar | 111 | — | 111 | 14 | — — | 97 |
Kuckusbaad | 320 | — | 320 | 21 | — — | 299 |
Brünn | 367 | 7 | 374 | 41 | — — | 333 |
München | 341 | 2 | 343 | 41 | — — | 302 |
Mannheim | 167 | ⟨12⟩ | 131 | 15 | — — | 166 |
**Wien auf der Landstrassen | 724 | 10 | 734 | — | — — | 734 |
Linz | 278 | 6 | 282 | 27 | — — | 255 |
Papa | 69 | 2 | 71 | 8 | — — | 63 |
Eisenstadt | 14⟨2⟩ | 2 | 146 | 9 | — — | 137 |
Großwardein | 80 | 5 | 52 | 4 | — — | 81 |
Prag auf der Neustadt | 146 | 1 | 147 | 15 | — — | 132 |
Neustadt 〈…〉 | 77 | 7 | 84 | 5 | — — | 7⟨0⟩ |
Summa | 10713 | 372 | 11085 | 1319 | 734 | 9032 |
* Alda werden die Kranke aus allerhöchsten kais.
kön. apost. Majestät Gnaden unterhalten.
** Seynd die dahin von der Leopoldstadt
über=
führte
Reconvalescenten
.
Also in denen Einschreibbüchern gefunden hat
Fr. Ferdinandus Schuster ejusdem ordinis
Provinciæ Provindialis.
Vollkommene Verzeichniß.
deren Krankheiten, mit welchen nachkommende Anno 1770.
in unser Hospital
Fratrum Misericordiæ
allhier in der Leopoldstadt
sind an=und aufgenommen, und erkennet worden.
aufgenommen | gestorben | hinaus | |
---|---|---|---|
worden | gegangen | ||
Jn Angina | 34 | = | 34 |
Jn Seithenstechen u. Lungenentzündung | 188 | 33 | 155 |
Jn anderen hitzigen Krankheiten | 873 | 38 | 835 |
Jn Blutbrechen | 22 | 5 | 17 |
Jn Dampf | 26 | 7 | 19 |
S. v. in Durchbruch | 19 | 3 | 16 |
Jn der Wassersucht | 69 | 18 | 51 |
Jn anderen langwierigen Krankheiten | 310 | 145 | 165 |
Jn kalten Fiebern | 335 | 8 | 327 |
Chyrurgische Patienten | 121 | 6 | 115 |
Summa | 1997 | 263 | 1734 |