Nro . 24. Sonnabend den 23. März 1771.
Wienerisches Diarium,
oder
Nachrichten von Staats, vermischten,
und gelehrten Neuigkeiten.
Verlegt bey den von Ghelenschen Erben.
Auszug eines Schreibens aus
Constan=
tinopel den 18. Hornung 1771.
Vor etlichen Wochen haben drey
Böß=
wichter von der zur türkischen Armee
abgehenden Militz einen Armenianer
auf öffentlicher Straße zu Pera vor dem
kaiserl. königl. Palais mit entblösseten
Ge=
wehr angefallen, der jedoch in selbiges zu
flüchten Gelegenheit gefunden, wohin ihn
zwey dieser Freveler bis an die Thüre, der
dritte aber gar in dasselbe hinein Verfolget,
vielen Lärmen gemachet, und die Fenster in
dem Zimmer des Thorstehers zerschlagen,
nach herbey geeilter Hausjanizarenwacht,
und von ihr geschehenen Schuß, die Flucht
mit seinen Helfern genommen hat.
Nachdem sie aber alle bald von der
Haupt=
wache zu Pera glücklich ergriffen, in
Ver=
haft gesetzet, und der kaiserl. königl. Herr
Residenz von Thungut sogleich davon nun der
Obrigkeit nebst einem
Endschuldigungscom=
pliment benachrichtiget worden, hat derselbe
nicht verweilet, bey dem Reis Effendi diese
dem Gesandschaftshause und seinem Caracter
widerfahrene Beleidigung beschwersam
an=
zubringen, und die gebührende Genugthuung
und künftig mehrere Sicherheit für Sich
und sämmtliche fremde Gesandschaften
anbe=
gehren zu lassen. Diese ist Jhm auch
ohn=
verzüglich dergestalten geleistet worden, daß
der Reißeffendi alle Dollmetschen der
frem=
den Minister zu bestimmter gleicher Zeit hat
zu sich beruffen lassen, und ihnen im Namen
der Pforte erkläret, wasmassen sie diese
Begebenheit mit größten Mißvergnügen
ver=
nommen für die Sicherheit der
Gesand=
schaften die sorgfältigste Veranstaltungen
neu=
erdingen (wie erfolget ist) vorgekehret, den
Haupträdelsführer habe hinrichten lassen,
und die Bestraffung seiner zweyen weniger
schuldigen Mitfreveler dem Ausspruch des
kaiserl. königl. Herrn Residenten überlasse,
welchen derselbe dahin eröfnet und gemäßiget
hat, daß Sie bey Todesstrafe auf ewig aus
Constantinopel verbannet, und weit davon
in Asien entfernet, und verwiesen werden
sollen, welches auch erfolget ist.
Livorno den 8. März.
Donnerstags blieb ein von Mahone
ge=
kommendes großes rußisches Kriegsschif auf
einer Sandbank gegen Ponente sitzen, wel=
chem dann alsobald zween Tartanen und
ver=
schiedene Fahrzeuge zu Hülfe kommen
mu=
sten, um dasselbe wieder Flott zu machen.
Man ist beschäftiget, eine Menge Ankerseile,
und Pfahle zum Gebrauch der rußischen
Flot=
te zu verfertigen. Künftigen Montag
wer=
den die Seetruppen, welche nächstens
na=
cher Triest abfahren dürften, eingeschiffet.
Florenz den 11. März.
Heute Nachmittags kam unser Durchl.
Landesherr allhier an, und Freytags Abends
traffen Se. Excell. der Hr. Graf v. Rosen=
berg von Pisa, und der Hr. Marches v. Ri=
varolo von Thurin allhier ein Letzterer wird
als Minister an den königl. Hof nach Neapel
abgehen,
Paris den 4. März.
Die Rechenkammer, welche sonder Zweifel
über das von ihrer bevorstehenden Trennung
sich verbreitete Gerücht in Kummer gesetzt
wor=
den, scheint endlich schlüßig zu seyn, sich mit
den übrigen Gerichtshöfen zu vereinigen, und
mit Vorstellungen über den nunmehr gar
zu bekannten Entwurf von einer gänzlichen
Zerstöhrung der obrigkeitlichen Stellen an
der Behörde einzukommen. Sie hat auch
wirklich unterschiedliche Versammlungen zu
dem Ende gehalten
Jn betreff der bey der Versammlung der
Kammern am 18. Hornung verlesenen und
beschlossenen Vorstellungen des
Steuerkam=
mer Gerichtes, hat der Herr Kanzler, ob=
gleich die
Gens du Roi
an eben dem Tage
den Auftrag erhalten, daß sie sich zu den
Könige erheben sollen, um den Tag, Ort
und Stunde zu erfragen, wann Se. Maj.
dieselben anzunehmen beliebten, 6. Tage die
ihnen zu ertheilende Antwort verhindert.
Endlich erhielten sie solche am 24 besagten
Monats, und Tages darauf hinterbrachten
sie den versammelten Kammern dieses
Ge=
richshofes wie man ihnen bedeutet hätte,
daß sie innerhalb 8. Tagen wiederkommen
sollten. Jndessen sind besagte Vorstellungen,
durch eine dieser Gesellschaft sehr empfindlich
fallende Treulosigkeit, im Publikum
ausge=
kommen, und Abschriften davon
herumge=
gangen, ehe dem Könige die Schrift selbst
übergeben worden.
Die Nachricht von der vermutheten
Rück=
kehr des verwiesenen Parlamentes war nicht
grundlos. Es scheint beweislich zu seyn,
daß die mit königl. Siegel versehenen Briefe
gehoben werden sollten, und daß ein Prinz
vom Geblüte solches nicht nur allein am
ver=
gangenen Dienstag bey der Versammlung
erkläret, sondern sogar erlaubet habe, daß
man sich auf ihn berufen sollte. Nachdem
er aber Abends neue Nachrichten erhielt,
ließ er sagen, daß die Sache sich gänzlich
zerschlagen hätte.
Seit einiger Zeit ist vieles von dem
Mau=
peonschen Gesetzbuche gesprochen worden.
Dieses Werk ward endlich an vergangenen
Samstag dem neuen Gerichtshofe durch die
Gens du Roi
vorgelegt, und man ernannte
Commissarien, um die Prüfung und
Unter=
suchung desselben vorzunehmen.
Der mittels königl. Ediktes, so am 23.
Hornung eingeschrieben worden, zu Arras
errichtete obere Rath hat am 26. seine erste
Sitzung gehalten. Jener bey welchen der
Herr Rouille von Orseuil zu Chalons erster
Präsident ist, hat durch dessen Bemühungen
seinen Bestand erreichet, und soll heute, den
4. März, in einem Saale des dasigen
Do=
minikanerklosters, allwo unter Heinrich
IV.
das Parlament gehalten worden, seine
Si=
tzung eröfnen. Jnzwischen siehet man mit
Verdruß unter den Räthen den Abten
Hoc=
quart, einen Anverwandten von einem
Prä=
sidenten bey gedachten Parlamente, der sich
durch seinen patriotischen Eifer und
Uner=
schrockenheit berühmt gemacht hat.
Stockholm den 19. Hornung.
Am 13. dieses Vormittags, da alle
ho=
he und niedere Beamte aus den Collegiis und
anderen Ständen in den Rathssaal
einge=
lassen waren, hielt der Reichsrath und
Kanz=
leypräsident, Herr Graf Eckebladt, eine
Rede über die höchstbetrübte Begebenheit
des tödtlichen Hintritts Königs Adolph
Fried=
rich, worauf der ganze Rath, jede
Raths=
person besonders, mit aufgehobenen Finger
St. Majestät, dem Könige Gustav, der
Schweden, Gothen und Wenden Könige,
die Huldigung und den Eid der Treue, mit
Anwünschung aller königl. Glückseligkeit und
Wohlfahrt, ablegte. Hierauf giengen die
Herren Reichsräthe zu Jhrer Majest. der
Königinn, und dem allda anwesenden königl.
Hause, und statteten ihre unterthänige
Con=
dolenz ab.
Nach erfolgter förmlichen Ablegung der
ge=
wöhnlichen Huldigungseide von Seiten der
sämtlichen Collegiorum, Stände und
Be=
amten, und Ausruffung unseres nunmehr
allergnädigsten Königs, ist nun auch dem
Kriegscollegio der Befehl ertheilet, daß alle
sich hier itzt aufhaltende Generäle, Offiziere
und Kriegsbefehlshabere am 22. dieses in
gedachtem Collegio sich einfinden sollen, um
den bereits der Krone geleisteten Eid der
Treue an den König Gustav zu erneueren.
Der Reichstag ist auf den 13. Brachmonat
angesetzt.
Die Trauer über des höchstseel. Königs
Majestät wird hier in der Stadt von dem
Adel=Priester=und Bürgerstande und ihren
Angehörigen dergestalt angelegt werden, wie
es vor Zeiten gebräuchlich gewesen ist, und von
Sr. Majest. noch ferner wird befohlen werden.
Stockholm vom 22. Hornung.
Nun ist man hier überall mit den
Vorbe=
reitungen zum Reichstage, und mit allem
dem, was darauf Beziehung hat, ganz
em=
sig beschäftigt. Jndessen gehen
gleichwohl=
alle Geschäfte ihren gewöhnlichen Lauf.
Die Balsamirung der Leiche des
verstor=
benen Königs ist vollendet, und selbige
be=
reits auf das Paradebett gelegt. Die
Bey=
setzung ist auf den 7ten März festgesetzt. Sie
wird mit gewöhnlichen Pomp vollzogen, und
nur die höchste Gegenwart des Königs
ver=
mißt werden.
Das Einladungsschreiben zum
Reichsta=
ge ist bereits ausgefertiget, und nun ist
je=
dermann aufmerksam, wie es mit den
Wahlen der Reichstagsmänner ablaufen
wer=
de. Nach aller Wahrscheinlichkeit fallen sie
so, wie das letztvorhergehende mal, aus.
Die Mißvergnügten bringen alles, was sie
nur erdenken können, auf die Bahn, um
ihre Absichten zu erreichen, und eine
Ver=
änderung des gegenwärtigen Systems zu
be=
wirken, ob sie gleich selbst leicht merken,
daß es ihnen für diesesmal nicht, ohne daß
ein Wunder geschehe, gelingen könne.
Mit dem Befinden der verwittibten
Köni=
ginn ist es sehr abwechselnd. Aus
verschie=
denen Anstalten, die vorgekehret werden,
schließet man, daß Jhre Majestät dero
Witt=
wensitz auf Drotningholm nehmen werden,
allwo viele Reparationen geschehen. Die
re=
gierende Königinn, der Prinz Karl, und die
königl. Prinzeßinn Albertina, befinden sich
bey gutem Wohlergehen. Das ganze Land
scheint gleichsam von einer allgemeinen
Be=
stürzung betroffen zu seyn, ist dabey aber
zur Zeit ganz ruhig.
Noch äußerte sich keine Theurung. Die
Jahrmärkte in den Berggegenden sind alle so
ausgefallen, wie der Markt zu Oerebro, zu
aller Anwesenden Zufriedenheit.
Haag den 5. März.
Der schwedische außerordentliche
Gesand=
te, Freyherr von Kreutz, hat vorgestern
dem Präsidenten bey der Versammlung der
Herren Generalstaaten den am 12. Hornung
erfolgten tödtlichen Hintritt des Königs
Adolph Friederich, seines Herrn, bekannt
gemacht.
Gestern sind Se. durchl. der Fürst von
Nassanweilburg, in vollkommenem
Wohl=
seyn aus ihren deutschen Landen hier zurück
angekommen. Auch sind die Prinzen von
Sachsengotha und Hessenkassel, Generalma=
jors in der Republick Diensten, eingetroffen.
Da der bisher allhier gestandene
maroc=
canische Gesandte, Hadgimahometrasini, die
im Auftrage gehabten bey den
Generalstaa=
ten Angelegenheiten zur Endschaft gebracht,
und sich auch wirklich von Jhren
Hochmö=
genden beurlaubet hat, so wird er nun
näch=
stens die Rückreise nach seinen Landen antreten.
Der bey den Vereinigten Niederlanden
stehende rußischkaiserl. Minister, Fürst
Gal=
litzin, hat nachstehendes Schreiben aus
Pe=
tersburg vom 8. Hornung erhalten.
” Unsere Kriegsvölker haben sich
unter=
schiedlicher türkischer Magazine zu Crajova und
in dem ganzen Lande hinter dem Oltaflusse
bemeistert, und unsere Detaschementer
ha=
ben, Widdin gegenüber, einen Kanonenschuß
von dieser Festung, und gegen Calasat und
Orsova Posto gefasset, so daß sie sich bis
an die Gränzen Siebenbürgens und des
Te=
meswarer Bannats erstrecken. Der Herr
Feldmarschall, Graf von Romanzow hat
die schärfesten Befehle ertheilet, das kaiserl.
königl. Gebiet nicht zu betreten. Die noch
in besagten Gegenden gestandenen Türken
sind zu Widdin mit dem neuen Hospedar
Menolatti über die Donau gegangen, und
die armen Einwohner in der Wallachey, so
lange unsere Truppen darin verbleiben
wer=
den, vor den Bedrückungen sicher gestellt. „
Nachrichten vom 27. Hornung zufolge,
hat sich Giurgevo damals noch in der
Tür=
ken Hände, und stark besetzt befunden.
Aus den Hannoverischen den. 6. März.
Einige der jüngsten Briefe von London
machen uns Hofnung, daß, wenn die
Aus=
sicht in die künftige Zeit fernerhin friedlich
bleiben sollte, Se. Majest. der König, un=
ser gnädigster Landesherr, diesen nächsten
Sommer Dero hiesige Staaten mit Jhrer
Gegenwart erfreuen dürften.
Das auswärts ausgestreuete Gerücht, als
ob einige hiesige Truppen in engländischen
Sold treten würden; ist völlig ungegründet.
Leipzig den 11. März.
Verschiedene auswärtige, besonders
fran=
zösche Zeitungen, erhalten eine Nachricht
von dem tödlichen ⟨Hinrichte⟩ des Fürstens
Jablonowski, Woywoden von⟨Novogrod⟩.
Wir können das Publikum versichern, daß
diese Nachricht völlig ungegründet ist, und
daß Se. Durchl. welche sich seit geraumer
Zeit in hiesiger Stadt aufhalten, sich in dem
besten Wohlseyn befinden, und sich ein
sehn=
liches Geschäft daraus machen, die
Hoch=
achtung sowohl der hiesigen als auch der
aus=
wärtigen Gelehrten zu erwerben. Erst vor
kurzem haben Dieselben in Gesellschaft Jhro
Frauen Gemahlinn die Universität
W⟨ienen⟩=
berg besuchet, und gegenwärtig befinden sich
Dieselben in Halle, wo Dero Leutseligkeit
und Einsichten in die Wissenschaften in
Ge=
genstand der Bewunderung der dasigen
Ge=
lehrten sind.
Vermischte Neuigkeiten.
Seine päbstliche Heiligkeit haben den Entschluß
gefaßt, eine an des Gebäude der vaticanischen
Bibliotheck angebaute offene Galerie decken zu
lassen, und alsdann in derselben diejenigen
Bild=
säulen, Leuchter u. a. antiques Seltenheiten
ver=
wahrlich aufbehalten zu lassen, welche der heil.
Vater während dero Pontificat bishero bereits
gekauft haben, und zur Vermehrung dieses
öffent=
lichen Schutzes noch ferner kaufen werden.
Zu Venedig ist ein Plan ausgearbeitet werden,
nach welchem die dasige Jugend unterwiesen und
unterrichtet werden soll. Was die lateinische
Sprache betrift, heißt es, soll dieselbe nach
we=
nig kurzen Anweisungen, mehr durch den
Ge=
brauch und Erklärung der besten Schriftsteller
gelehret werden, als mit den unzählich
gramma=
ticalischen Regeln, welche bisher zum größten
Schaden in allen Schulen von Jtalien, tractiret
wurden, und die bey der Jugend, Verdruß,
Eckel und Abscheu für die andern Studien
erwe=
cken musten. Die Erdbeschreibung soll durch
geo=
graphische Kartenspiele gelehret werden.
Zu Paris hat ein junger Mensch, als dessen
Vater und Muter es abgeschlagen hatten ihm eine
gewisse Summe Gelds zu geben, nicht allein diese
seine Aletern, sondern auch eine von seinen
Schwe=
stern, die ihnen zu Hülfe kommen wollte, ermor=
det, darauf sich selbst mit einem Meer
durch=
stochen, und in demselben Augenblick in einen
Brunnen gestürzet.
Neue Erfindungen.
Es ist niemalen kein Unglück so groß, das
nicht dem Vernünftigen zum Besten dienet, ein
⟨
Exempel davon
⟩ ist die gegenwärtige Theurung,
wo sich jedermann bemühet, Mittel
vorzuschla=
gen, wie die Armen wohlfeile Brodt bekommen
können. Man nehme die besten und auserlesensten
Queckengraswurzeln, so man nur bekommen kan,
sammle sie in Körbe, und wasche sie recht rein
mit kaltem Wasser, so lang, bis das Wasser, in
welchem sie gewaschen sind, ganz hell und klar
bleibt, damit nicht etwann hernach der daran
kleben gebliebene Grund und Sand, das fertige
Brod unangenehm und knirschend mache. Als=
dann nehme man diese Wurzeln, und trockne sie
in Scharten auf Tüchern oder reinen Brettern.
Wenn selbige etliche Tage getrocknet worden, so
schneide sie so klein, als die Körner des Korns
sind, und darauf trockne selbiges wieder einige
Ta=
ge auf Tüchern in der Sonne, oder bey dem
war=
men Ofen. Wenn sie ganz dürre und völlig
abge=
tocknet sind, alsdann nimm z. B. ein Viertel,
und ein Viertel Korn, menge es recht wohl
un=
tereinander, laß es mahlen, und von dem Mehle
backe Brodt. Also wird man ein Brodt haben,
daß gar nicht ungesund oder von übelm
Geschma=
cke seyn wird, massen diese getrockneten
Quecken=
wurzeln das dienlichste Brodt im Falle der Noth
geben könnten.
Neulich wurde der Societät zur Aufmunterung
der Künste, Manufacturen, und des Handels in
Londen, ein Weberstuhl, den ein armer Weber
verfertiget hatte, vorgelegt. Die Verbesserung,
die er bey dieser nützlichen Maschine angebracht
hat, bestehet darinn, daß diese Maschine nicht
die gewöhnliche Größe hat, und daß die Theile,
die das Licht benehmen, gänzlich fehlen. Sie
bleibt dem ohngeachtet in aller Absicht eben so
bequem und brauchbar.
Eben diese Gesellschaft hat einen
Sommerwei=
tzen ausgetheilet, der ihr vor einigen Jahren
mit=
getheilet worden. Wenn dieser im Anfang des
Aprils gesäet wird, so reist er eben so zeitig, als
der, welcher im Herbst gesäet wird, und ist dem
Meelthan weniger, als der andere ausgesetzt.
Ein Einwohner der Stadt Amiens hat ein
neues Oel zum Brennen erfunden, das weder
Rauch, noch Gebrauch von sich giebt, dessen man
sich in dem kleinsten und eingeschlossensten
Zim=
mer bedienen kann, ohne die geringste
Beschwer=
lichkeit davon zu haben. Es hat dabey noch den
Vortheil, daß es noch einmal so lange, als das
gewöhnliche Oel brennet.
Zu Lyon ist eine Mühle von neuer Erfindung
verfertiget worden, vermittelst welcher die Seide,
und selbst die Organisation alle Zubereitung durch
eine zweymalige Operation enthält, die man
bis=
her durch 6. dergleichen zu erhalten gewohnt war.
Diese Mühle schonet die Seide, die durch die
vielfältige Bearbeitung immer abgenutzt, und
ent=
kräftet wird. Sie ersparret auch die Kosten ei=
nes Magazins, welche bey einer Manufactur schon
einen ansehnlichen Gegenstand ausmacht.
Der Abt Bouteille hat eine Art Schuhsohlen
erfunden, welche kein Wasser durchlassen. Man
feilt Kork mit einer großen Feile, und macht auf
diese Art ein Pulver daraus, als Sägespähne.
Wenn die erste Sohle angenähet ist, wird sie
aus=
wendig mit engländischem Lein überzogen, und
hernach mit diesem Korkpulver bestreuet. Wenn
es trocken ist, macht man wieder mit einem
gro=
ßen
ßen Pinsel Leim darüber, und dann wieder
Kork=
pulver darauf, womit man so lange fortfährt, bis
dieser Ueberzug einen Zoll dick ist. Nun wird die
zwote Sohle darauf gelegt, mit 2. Nägeln
befe=
stiget, und so lange geschlagen, bis alles etwa
die Dicke eines Thalers hat. Dann wird die
Sohle festgenäht, und der Schuh ist fertig, wel=
cher so leicht als ein anderer ist. Der Ueberzug
bricht nicht, ist elastisch, so, daß leicht und sanft
darauf zu gehen ist, und die Fuße trocken bleiben.
Der
Avantcoureur,
die Mannheimer französische
Zeitung, und die
Gazette de Commerce
machen
viel Ruhmens von dieser Erfindung.
Kürzlich erfand ein Haarhändler zu Paris eine
neue mechanische Coeffüre für Dames, die sie sich
selbst in einem Augenblick ohne Peruquer aufsetzen
können, und die aus elastischen Federn bestehet,
welche Locken, Zierrath, Blumen, kurz alles,
was zu der neuesten Art eines wohl eingerichteten
Kopfputzes gehöret, in der besten Ordnung
hal=
ten. Wegen der Erspahrung der Zeit und Kosten
soll diese Erfindung ungemein vielen Beyfall
er=
halten haben.
Der Herr Graf von Einsidel, der ein
Lieb=
haber und Beschützer der Künste ist, präsentirte
der ökonomischen Societät in Leipzig bey ihrer
neulichen Sitzung eine Deichsel von seiner
eige=
nen Erfindung. An dieser können sich die
Pfer=
de so geschwind und so oft man will, nach
al=
len Seiten umdrähen, ohne daß sie den
Unbe=
quemlichkeiten des Reibens, wovon sie wund
worden, ausgesetzt sind, und ihre Bewegung
langsamer und beschwerlicher wird. Man
bedie=
net sich dieser Deichsel, wovon die Zeichnung
durch den Generallieutenant Herrn von
Gers=
dorf verfertiget, und zugleich der Societät mit
präsentiret worden, seit langer Zeit in dem
Ge=
bitte des Herrn Grafens von Einsidel.
Ein junger Künstler in Londen hat ein Schif
von Miniatur verfertiget, welches einen
fran=
zösischen Caper vorstellte. Der Keil beträgt nur
einen Zoll und 5. Linien. Man sieht auf
dem=
selben eine Batterie von 18. goldenen Kanonen
mit einer silbernen Mündung, welche zusammen
neun Gran wiegen. Die Anker sind vom Stahl,
mit Geld und Silber eingesetzt. Die Seegel
und von demselben Metall, die Masten und See=
gelstangen aber blos von Gold, wie auch die
Seile, das Ruder u. s. w. der obere Theil des
Schiffes ist gleichfalls von Gold, der untere
aber von Silber. Jedes Stück desselben ist
voll=
kommen, und das Glanze verdient alle
Bewun=
derung.
Wien den 23. März 1771.
Mittwochs den 20. dies Vormittags
ha=
ben die allerhöchst und höchsten Herrschaften
der Fastenpredig und dem übrigen
Gottes=
dienst in der Kammerkapelle abgewartet; und
Abends war Spiel bey Hofe.
Eben diesen Tag wurde bey Hofe die
gewöhnliche Zettelhebung in dem kaiserl. kö=
nigl. Spiegelzimmer für die Bettstunden zu
denen 13. Predigen, sowohl von Jhrer kais.
kön. apost. Majest. selbst, als denen anderen
allerhöchsten königl. Hoheiten, samt denen
übrigen hochadelichen
Sternkreuzordensda=
men vorgenommen, welche 13. Stations=
predigten dann auch
Donnerstags den 21. in der kaiserl. königl.
Kammerkapelle unter Aussetzung des
hoch=
würdigsten Altarssacrament, mit dabey
kom=
menden Bettstunden von 7. Uhr frühe bis
8. Uhr Abends, abwechslungsweise
vorge=
nommen worden, um letztbemeldte Stunde
aber wurde der gänzliche Schluß mit
Bey=
wohnung des gesammten k. k. Hofes
auser=
bäulichst gehalten, wobey alle hier
anwesen=
de hochadelichen Ordensdamen zahlreichest
erschienen sind.
Freytags am Fest der sieben Schmerzen
Mariä, haben die allerhöchst und höchsten
Herrschaften Vormittags der Fastenpredig,
und dem übrigen Gottesdienst in der
Kam=
merkapelle abgewartet, und Abends war der
Gottesdienst abermal in ersagter
Kammer=
kapelle in Beyseyn des Hofes.
Heute den 23. wurden für die zwey
ver=
storbenen hochadelichen
Sternkreuzordensda=
men, als Fräule Anna Catharina Gräfinn
v. Wolfskell, bey Jhrer königl. Hoheit der
Churprinzeßinn zu Sachsen Kammerfräule,
und Frau Maria Theresia Freyinn v. Würz=
burg, geb. Freyinn v. Greifenklau, in der
k. k. Kammerkappelle die Exequien gehalten.
Uebrigens sind dieser Tagen wieder zwey
allerhöchste Verordnungen an den behörigen
Orten angeschlagen worden, wie folget:
Wir Maria Theresia ꝛc.
Entbieten allen unsern getreuen
Landes=
mitgliedern, Stadt=Markt=Dorf und
Grund=
obrigkeiten, derenselben Richter und
Gemein=
den, Stadt=oder Landgerichtsverwaltern,
wie auch allen Unterthanen und Jnwohnern,
was Standes oder Würde die sind, unsre
Gnade, und geben euch hiemit zu vernehmen;
wasmassen nicht allein während unsrer
höch=
sten Regierung, sondern auch schon vorhin
von unsern Vorfahrern die heilsamste
landes=
fürstl. Vorsehungen durch gedruckte
Genera=
lien und Patenten sowohl zu Hindanhaltung
der Emigrationen unsrer Unterthanen in
frem=
de Länder, als auch wider jene, die solche in
die Fremde mit sich zu nehmen, zu
entfüh=
ren, oder gar heimlich, oder öffentlich zu
auswärtigen Kriegsdiensten anzuwerben sich
gelüsten lassen, mehrfältig von Zeit zu Zeit
ergangen sind.
Da wir aber seither sehr mißfällig
wahr=
nehmen müssen, daß dieser unsrer
landes=
mütterlichen Vorsorge unerachtet, sothane
Generalen hin und wieder nicht behörig
be=
obachtet, sondern theils von eigends
aufge=
stellten fremden Werbern, und Emissariis,
theils von ankommenden Passagiers
manch=
mal unsre Unterthanen heimlich in die
Frem=
de entführet werden.
Als haben wir zur Steuerung dieses
Un=
fugs nöthig befunden, nicht allein beede
letz=
tere in An. 1752. sowohl wieder die
Emi=
granten, und ihre Beförderer und
Ver=
hehler, als auch wieder die Emissarios und
falsche Werber erflossene Patenten neuerdings
allenthalben erfrischen, und zu jedermanns
Wissenschaft kundmachen zu lassen, auch
un=
sern Länderstellen derowegen unter einem die
behörige Weisung zu geben, sondern Wir
ver=
ordnen auch noch weiters gnädigst, daß
die=
sen unsern Verordnungen bey widrigens auf
sich ladenden darinnen ausgesetzten Strafen
auf das genaueste nachgelebet, und von
nie=
mand, wes Standes oder Wesens derselbe
seyn möge, sich ermächtiget werden solle,
jemanden unserer Unterthanen heimlich, und
ohne unsrer besonderen höchsten Erlaubniß
in die Fremde mitzunehmen, welchen
Ver=
bot wir besonders auf die Conscribirte in die
Militarbücher eingetragene und
ad Militiam
gewidmete Unterthanen dergestalten
erstre=
cken, daß im widrigen ein derley entführer
auf dem Betretungsfalle aller Orten
arreti=
ret, und ganz besonders bestrafet, dem
De=
nuntianten aber eine proportionirte
Beloh=
nung abgereichet werden solle. Wir
gebie=
ten und befehlen demnach allen Obrigkeiten,
Magistraten, Gerichten, Beamten, Haus=
eigenthümern, Gastwirthen, allen
Landesin=
wohnern, auf die ankommende Fremde
be=
sonders acht zu haben, daß sie keinen
uns=
rer Unterthanen, noch weniger jene, welche
bereits conscribiret sind, in die Fremde mit
sich nehmen, entführen, anwerben, oder
un=
ter was immer für einem Fürwande zur
Emi=
gration verleiten, und falls sie ein
derglei=
chen beginnen bemerkten, solches sogleich
be=
höriger Orten anzuzeigen, auch nöthigen Falls,
und wo Gefahr auf dem Verzuge haftete,
derley in wirklicher Entführung unsrer
Un=
terthanen betretende Fremde selbst
anzuhal=
ten, und sie dem nächsten Gerichte zu
über=
lieferen, wie widrigens dieselbe auf dem
Fal=
le, daß sie einer wissentlichen
Verschwei=
gung, oder sonstigen Nachsicht eines solchen
Unternehmens, oder gar eines ihrer Seits
darzu gegebenen Vorschub überwiesen
wer=
den würden, sich gestalten Dingen nach aller
in den vorbemeldten Generalien auf die
Be=
förderer und Verhehler ausgemessenen
Stra=
fen verfänglich machen, und noch über das
dem Militarrekroutirungsfundo für den
Er=
satz des Entführten
ad Militiam
conscribir-
ten Manns zu haften haben werden.
Wie dann auch alles dieses nicht weniger
von Jnländern welche conscribirte
Unter=
thanen zur Emigration in Fremde Länder
verleiten, selbe gar mit sich hinwegfüh⟨ren⟩,
oder ihnen sonst auf einigerley Weise d
〈…〉
beförderlich, oder behelflich sind, verstan=
den werden solle.
Wornach dann männiglich sich zurichten,
und für Schaden und Nachtheil in Acht zu
nehmen wissen wird. Dann dieses ist unser
ernstlicher Wille und Meynung. Gegeben
in unsrer Haupt=und Residenzstadt Wien
den 2ten Monatstag Märzens im
siebenze=
hen hundert ein und siebenzigsten, unsrer
Reichs im 31sten Jahre.
(Die zweyte Verordnung künftig.)
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in, und vor der Stadt.
Den 18. März. Jn der Stadt.
-
Die Wohledlg. Fr. Anna Mar. v. St. Martin,
k. k. Kammerd. Witt. im Holstein. H. auf der
Fischerstiegen, alt 62. J. -
Der Wohledl. Fr. Josepha Crusin, k. k. Hofkriegs=
raths=Agent. Witt. ihre Jungf. Tocht. Ther.
im Gerstenbr. H. in der Kärntnstr, alt 33. J. -
Fr. Cathar. Norralin, pension. k. k. Hofkammer=
Thürhütt. W. im Lacher. H. am Kohlm a. 84 J. -
Jos. Beck, burgl. Riemerm. im Kohlmess. H. b.
rot. Thurm, alt 39. J. -
Dem Joh. Malknecht, Lottkol. s. K. Anna, im kl.
Hochenfeld. H. in der unt. Breinerstr. alt 3 J. -
Cath. Pittenbachin, led. Silberpol. im gr. Federlh.
am Lichtensteg, alt 42. J.
Vor der Stadt.
-
Der Wohledelg. und Hochgel. Hr. Ant. Lor. Stillo,
Phil. & Med. Doct . im Krapsisch. H. auf der
neuen Wied. alt 53. J. -
Fr. Ther. Bayrin, Haushofm. Witt. b. gr. Käpel
zu Mariah. alt 72. J. -
Fr. Marg. Schmutzerin, Kupferst. Witt. b. wild.
Mann auf der Laimgr. alt 70. J. -
Franz Schmidt, gew. burgl. Fleischh. b. gr. Blu=
ment. zu Mariah. alt 88. J. -
Joh. Warmberger, Schnürmgs. b. der Hollerstaud.
zu St. Ulrich, alt 60. J. -
Dem Paul Schlosser, Maurergs. s. W. Anna, b.
weiss. Röss. am Thury, alt 40. J. -
Magd. Jacksin, Tagl. Witt. im Schulmeist. H. zu
Nicklst. alt 72. J. -
Dem Pet. Kallinger, Chioccoladmgs. s. K. Elisab.
b. schw. Back in der Josephst. alt 7. J. -
Reg. Weberin, Tag. Witt. im Pfadler. H. in der
Tändlerg. in der Leopoldst. alt 76. J. -
Mart. Poll, Schust. b. St. Flor. am Oberneustift,
alt 47. J. -
Clara Schubin, led. b. goldn. Ring in der Leopst.
alt 57. -
Johanna Borkmanin. Peruqm. Witt. b. goldnen
Schif nächst der Nußdorflin. alt 60 J. -
Jos. Grill, Roßkn. d. Dietrich, B. Landkuscher b.
weis. Röss zu Mätzleinst welcher von einemPferd
geschlag. und hierauf gestorben, ist vom k. k.
Stadt=u. Landgericht alda besch. worden. a. 17. J.
- Mart. Wichtl, Tagl. alt 35. J
-
Anna Reischlin, Krankenw. Witt. alt 58. J. beede
im H. Dreyf. Spitt. zu Währing. - Franz Nauß. im Contumatzh alt 38. J. .
- Cathar. Sunzingerin, led. alt 29. J.
- Seb. Schuller, Tagl. alt 6⟨2⟩. J.
- Cathar. Kornellin, Soldatens Witt. alt 51. J.
- Ther. Braunecksin, Wit. altt. 50. J. alle 4. in Bäckh.
-
Rosalia Bartin, led. im C⟨a⟩rdin. Gart. in der
Leo=
poldst. alt 81. J. -
Pet. Sartori, Handschuhmachgs. in St. Marx,
alt 26. J. - Summa 28. Person. darunter 2. Kind.
Den 19. März. Jn der Stadt.
-
Der Wohlehrw. P. Anton Socher,
S. J.
im Probh.
bey St. Anna, alt 75. J -
Nicol. Koch, burgl Schneiderm. in s. H. b. 7.
Körb. in Krautg. alt 52. J. -
Dem Franz Jbuanschitz, burgl. Schneiderm. s. K.
Franz im Käßstech. H. in der Himmpfg. a 5. v. J. -
Lorenz L⟨öfl⟩er, Laq. im Dibilisch. H. im Winterg.
alt 50. J. -
Haggi Diamand, griechi. Handelsm. b. kl. goldn.
Hirsch. auf dem alten Fleischm. alt 25. J. -
Sabina Gartnerin, Büchsenspan. Witt. im
Rie=
thaler. H. am Hof, alt 55. J. -
Dem Phil. Witt, Krankensesseltr. s. W. Anna M.
im Beschauh. im tief. Grab. alt 68. J. -
Dem Ant. Fischer, herrschaftl. Heyd. s. K. Cathar.
bey der Ung. Kron in der Himmelpfg. alt 2. J.
Vor der Stadt.
-
Hr. Leopold Hör⟨bst⟩, k. k. Me⟨y⟩lamtsaßist. b. gold.
Sieb auf der Laimgr alt 38. J. -
Dem Hrn. Pastini, k. k. Mautbeamt. s. K. Rosina,
b. gold. Engel in der Währingg. alt 2. J. -
Dem Hrn. Franz Mankher, Ni. Oe. Landschafts=
pauck. s. K. Ant. im Neutischl. H. auf der Neu=
wied. alt 6. v. J. - Mich. Fortner, Fuhrkn. s. W. Gertraud, alt 21. J.
-
Barb. Schißin, Witt. alt 66. J. beede b. Osterlamm
zu Mätzleinstorf. -
Jos. Stadler, Schuster, b. gold. Greif. zu Mariah.
alt 52. J. -
Dem Jos. Kreinz, s. W. Cathar. b. gold. Stuck
im Liechtenth. alt 37. J. -
Dem Ant. Track, Kirschnergs. s. S. Paul, ein
ver=
gol⟨dtgs⟩ b. gr. Blumst. zu Mariah. alt 23. J. -
Der Elisab. Heibergerin, Tagl. Wit. ihr K. Elis.
in der Schleism. auf der Wied. alt 6. v. J. -
Jos. W⟨eh⟩ofer, burgl. Schusterm. b. silb. Bärn in
der Leopoldst alt 40. J. -
⟨
Dem Mich. Ziftel, Laq.
⟩ s. W. Ursula, b. d. schön
Schäferin am Himmelpfgr. alt 51. J. - ⟨ Jos. Kowacz ⟩ , Tagl. alt 32. J.
- ⟨ Sebast. ⟩ ⟨V⟩ogl, Schmidgs. alt 20. J.
- ⟨ Math. ⟩ ⟨Fe⟩rstl, Bräukn. alt 44. J.
- ⟨ Ant. Schatz ⟩ , Hauskn. alt. 31. J. alle 4. b. Barmh.
- Ther. Zechin, Witt. alt 76. J.
- Joh. Buchberger, alt 83. J.
- Matth. Gutwillig, alt 45. J.
-
Ther. Danaueriu, Witt. alt 60. J. alle 4. im gr.
Armenhaus. -
Mart. Fischer, Gem. im Mil. Jnv. H. in d. Alstg.
alt 80. J. - Summa 28. Person. darunter 5. Kind.
Nachricht.
An
P. T.
.Herren Associrten des Buchs
Ec
yclopedia
wird hiemit Nachricht
erthei=
let, das solches Buch be
ri
ts auch hier
an=
gekommen, und bey dem burgerl. Handels=
mann Jgnatz Eggendorfer im de Fransischen
Haus in der Kärntnerstrasse, gegen Erlag
der Kosten und Spesen pr. 9. fl. 21. k. ab=
zulangen seye.
Einer, welcher das Studium Philsophicum
und das verflossene Jahr Theologiam absolviret
hat, auch der deutschen und von der 〈…〉
abhangenden Sprachen zweyer wie auch ⟨der⟩
⟨Fun=⟩
damenten des Französischen kündig ist, verlan=
get hier in der Stadt oder auch auf dem
Lan=
de ⟨gegen⟩ Kost und billigen ⟨Salario⟩ eine Jugend
zu Haus wohl zu informiren, wann er ⟨dabey⟩
im Haus eine Uebung durch französischen Discurs
haben könnte; wem also beliebet einen solchen
aufzunehmen, beliebe gefällige Anzeige in dem
bockischen Haus gegen der neuen Welt 〈…〉
⟨
Bey Simon Hoschke, Musiko und No
〈…〉 zu
⟩
Maria Trost in den 3. Hüthen, sind allzeit zu
haben verschiedene Musikalien, als für das
Cla=
vir, Travers, Violin, und Violoncello, Con=
certs, Solo, Duetti, a Tre, a Quattro, auch
sehr viele große Sinfonien, Feld=und
Parade=
stück, es werden auch Musikalien 〈…〉 zu
Akademien, und sind von solchen Musikalien die
Authores, als Hr. Wagen⟨seil⟩, Steffan, Haydn,
Hoffmann, Ditters,
Vanhal, Ordenitz,
Gaß=
mann
, T⟨oeski⟩ ꝛc.
Es ist auf zukünftigen St. Georgi auf der
Wendelstatt bey dem goldenen Stuck der ⟨erst⟩
Stock, bestehend in 5 Zimmern, einer Kuchel,
Keller, Holzgewölb und Boden, Jahrweis zu ver=
〈…〉
en. Wer solchen zu bestehen gedenket, den
⟨sich⟩ allda unter dem Schwibogen rechter Hand
zu erkundigen.
Nachricht.
Von Jhrer Römisch. Kaiserl. Königl. Apostol. Majestät
Com-
mercien - Consess
ist gnädig bewilliget worden, dem Publiko
zu wissen zu machen, daß die in der Niederlag vor dem
Kärnt=
nerthor zu Wien feilstehenden Gips=Gattungen noch allzeit von
der besten Qualität seyen; Nachdeme aber der Jnnhaber des
Gips=
bergs wegen Güte seines
Materiale
die freye Einfuhr erhalten, so
hat sich derselbe entschlossen, den Gips künftighin noch
wohlfei=
ler, als vorhin zu verkaufen, und zwar in nachfolgenden Preis,
samt den harten Fässern; Als:
Von gebrennten Gips.
Der Centen Alabaster, um | 1. fl. | 30. kr. |
Der Centen Weisse, um | 1. = | 21. = |
Der Centen halb=Weisse, um | 1. = | 15. = |
Der halbe Centen, um | — = | 50. = |
Der Viertel Centen, um | — = | 36. = |
Das Pfund, um | — = | 2. = |
Von ungebrennten Gips.
Der Centen Alabaster, um | 1. fl. | — kr. |
Der Centen Weisse, um | — = | 54. = |
Der Centen halb=Weisse, um | — = | 48. = |
Der halbe Centen, um | — = | 30. = |
Der Viertl Centen, um | — = | 18. = |
Das Pfund, um | — = | 1. = |
Das Pfund Ziegelmehl, um | — = | 1. = |
Das Pfund Kißsteinmehl, um | — = | 2. = |
Anbey verspricht man, und wird gut gestanden, daß sich
der gebrennte Gips in denen harten Fässern ein halbes Jahr,
und länger in seiner Kraft erhaltet.
Jm Fall eine Quantität von gebrennten Gips über
Land zu führen sollte benöthiget seyn, so wird ersucht, solchen
8. oder 10. Täge vorhero zu bestellen, damit solcher gut in die
Fässer eingemacht werden kann.
den 23. März 1771.
London den 5. März
Am 2. dieses erhielt der Hof von des
Königs Botschafter im Haag Ritter Yorke
Briefe mit der Botschaft von dem tödlichen
Hintritte des Königs von Schweden, Frie=
drich Adolph, und gestern hat der
schwedi=
sche außerordentlicher Gesandte an dem
hie=
sigen Hofe Baron Nolken dem Könige von
dieser schmerzlichen Begebenheit die
förmli=
che Anzeige gethan. Der Hof wird
des=
halben am künftigen Sonntag die Trauer
anlegen. Der spanische Botschafter Fürst
von Masserano, und der Staatssekretär
Graf von Rochefort hatten am 1. dieses
ei=
ne lange Conferenz, wobey sie sich einander
die Befehle ertheilt haben sollten, welche
in gefolge des von beyden Monarchen
unter=
schriebenen Vertrags, nach beyderseitigen
Staaten seit dem gefertigt worden. Wirk=
lich ist der mit der Unterschreibung alhier
angekommene spanische Courier nach Madrid
zurück abgereiset. Bey seiner Dahireise
hat er Briefschaften an den Hof zu
Versail=
les im Auftrage. Der Ritter Macartney
ist auch in diesen Tagen mit einem wichtigen
Auftrage von Seiten des Königs bey Sr.
kathol. Majest. nach Madrid gesandt
wor=
den. Hiesigen Orts sinnet nunmehro das
Ministerium sowohl als die Nation
über=
haupt auf nichts anders als auf die
Mit=
tel, sich die Vortheile des Friedens zu
Nu=
tze zu machen, und die meisten unter der
Nation, welche von dem Vergleiche mit
Spanien unpartheyisch denken, sehen nun
all dasjenige, so die Widerspruchsparthey
mit so reizenden Farben anstreicht, weiter
nicht, als für ein bloßes Blendwerk an.
Der Hof hat einen Co⟨uri⟩er nach
Du=
blin mit Briefen an den Vicekönig von
Jr=
land gefertigt. Es sind unangenehme
Bot=
schaften von da bey Hofe eingegangen. Die
Verordnung wider die Ausfuhr der
gesalze=
nen Waaren aus Jrrland ist eingestellet wor=
den, in so weit sie die gesalzenen Fische
be=
traff, d⟨a⟩von eine ungeheure Menge in
Be=
reitschaft steht, nach auswärtigen Landen
aufgeladen zu werden.
Die Schiffe welche bestimmet worden,
den Hafen und das Fort Egmont auf der
Jnsel Falkland wieder in Besitz zu nehmen,
sind der Orfort von 60. Kanonen, die
Fre=
gatte Juno von 36. und die Schlupe der
Windhund von 16. Kanonen. Sie liegen
zu Portsmouth segelfertig, und werden mit
2. Transportschiffen, welche zwo zur
Be=
satzung des Forts Eqmond beorderte
Jn=
fanteriecompagnien, nebst groben Geschütze
und Ammunition, an ihrem Bord haben,
ehestens dahin abzugehen.
Gestern hat der König zu St. James
Ordenskapitel vom Distelorden gehalten,
und geruhet dem Grafen von Rosenberry
das durch den tödlichen Hintritt des Herzog
von Argyl zur Erledigung gekommene
Or=
denszeichen umzuhängen. Bereits am 1.
dieses Abends ist an des Königs
Botschaf=
ter zu Petersburg Lord Catchart ein Courier
mit Briefschaften gefertiget worden, die zur
Antwort auf jene dienen, welche vor einigen
Tagen von besagtem Minister eingegangen
sind. Es heißt, daß einerseits die
erforder=
lichen Anstalten, um den Krieg mit
Nach=
druck wider die Türken fortzusetzen, unsern
Hofe angezeigt worden, andererseits aber
auch derselbe über einige
Vergleichseröfnun=
gen, welche der Gro⟨tz⟩herr ihrer
rußisch=
kaiserl. Majestät vorgeschlagen hat, und die
so beschaffen seyn, daß man sie nicht
durch=
aus verwerfen könne, zu Rathe gezogen
werde. Jn gefolge dessen hat der Hof an
den großbrittanischen Minister zu
Constanti=
nopel Hrn. Murray seine schriftlichen
Ge=
sinnungen abgehen lassen. Unsers Königs
sehnsuchtsvolles Verlangen, allen Völkern
den Frieden allgemein zu machen, hat Se.
Majestät veranlasset, dieses so erwünschte
Geschäft so viel zu fördern, als die Ehre
ihrer Bundsgenossenen solches zugeben mag,
und versiehet desfalls eines beglückten
Er=
folgs.
Vorgestern, den 3ten, ist der Herr von
Walpole in aller Eilfertigkeit mit wichtigen
Depeschen von unseres Königs Botschafter
zu Versailles, Grafen von Harcourt, all=
hier eingetroffen.
Man versichert, der ausserordentliche
Ge=
sandte der Herren General=Staaten, Graf
von Weldern, habe dem hiesigen
Ministe=
rio, aus Befehl Jhrer Hochmögenden, ein
pro Memoria mit starken Vorstellungen
wi=
der die neue Colonie, welche die
Ostindi=
sche Handlungsgesellschaft auf einer dem
Eilande Borneo nächstgelegenen Jnsul
an=
zulegen vorhat, übergeben. Bis dahin weiß
man noch nicht, ob die von Seiten der
Hol=
länder angebrachten Gründe zureichend sind,
die Vollziehung dieses Entwurfes
rückgän=
gig zu machen. Die Beybehaltung unserer
Besitzungen in Ostindien ist viel zu wichtig,
daß die Regierung oder die
Handlungsge=
ellschaft das mindeste dabey verabsäumen
dör=
fe. Erstere ziehet jährlich einen Nutzen von
2 Millionen Pf. Sterl. daraus, und
letzte=
re findet sich um mehr als 8 Millionen Pf.
Sterl. jährlich, theils durch ihre
Hand=
lung, theils durch ihre Einkünfte aus
ih=
ren Provinzen von Bengala, Bahar und
Orixa, dabey interessiret. Allenfalls sind
auf besagter Jnsul gleiche Vortheile, wie
auf Borneo, welche, ausser dem besten
Cam=
pfer in Asien, ziemlich reich an Bezoar,
Pfeffer, Jngwer und Zimmet ist, auch Gold
und Diamante hat.
Das Oberhaus hat sich diese Tage
hin=
durch nur mit besonderen Gegenständen
be=
schäftigt. Jn der Kammer der Gemeinen
ward am 26sten Febr. beschlossen, den
Kö=
nig mittels unterthäniger Addresse zu bitten,
daß Se. Majestät dem Hause Abschriften
von allen Briefschaften und Urkunden, wel=
che die Staats=Secretari in Beziehung auf
die Wiedererstattung der Jnsul Falkland,
auch des Hafen und des Forts Egmont
da=
selbst, seit dem 22sten jüngstverwichenen
Ja=
nuari übergeben haben, vorlegen lassen
möch=
ten. Auch kam zur Entschliessung, daß
bey nurbelobter Kammer Auszüge von
al=
nen Briefen, in betref dessen, so sich mit
den Spaniern zu Manila und in der
Schan=
ze St. George, in Ansehung des Eilandes
Soolo⟨v⟩ zugetragen hat, imgleichen eine
Abschrift von der Protestation des
Erzbi=
schofs und Gouverneurs von Manila im
Jah=
re 1764, eingebracht werden möchten.
Am 27sten beschlossen die Gemeinen im
Ausschusse über die Subsidien, daß 112,
005 Pfund Sterl. auf das Jahr 1771 für
die Ausländer, welche ihr jährliches Geld
von dem Spitale zu Chelsea geniessen; auch
350, 927 Pf. St. 7 1 / 2 Penze zu den
bey den Landtruppen bis auf den 26sten
De=
cemb. 1770 ausserordentlich gemachten
Auf=
wande verwilligt werden sollten. Es kam
auch zum Vorschlag, die Bill:
Nullam
tempus
, im Ausschusse zu untersuchen; al=
lein, dieser Vortrag wurde mit 164
wi=
der 154 Stimmen verneinet, und
ausge=
macht, daß besagte Bill auf 3 Monathe
ausgesetzt, das ist, fürs gegenwärtige
ver=
worfen werden sollte. Es war nicht
aller=
dings zu vermuthen, daß besagte Bill, wel=
che durch Abkürzung der Dauer der Kron=
Begnädigungen zu Gunsten der Privatleute
eine Menge Menschen ihrer Güter
berau=
ben, und selbige der Krone einverleiben
wurde, zum Gesetze werden sollte, zumal,
da sie ohne Unterschied vielen Freunden der
Ministere so wohl, als ihrer Gegner zur
Last, und einer andern bey dieser Sitzung
durchgegangenen Bill, um die Dauer der
Begnädigungen zu verlängeren, schnurstracks
entgegen laufen würde.
Am 1sten dieses genehmigten die
Gemei=
nen, die am 27sten Febr. genommenen
Ent=
schliessungen, uns beschlossen, am 12ten im
grossen Ausschusse den wirklichen Zustand
der Getraidehandlung zu erwägen. Von
Seiten des Staats=Secretariats legte man
dem Hause in Abschrift die Befehle des
Ca=
tholischen Königs vor, welche durch den
Bai=
lo Fray Dom Julian de Arriagas dem Herrn
Dom Philipp Ruitz Puente, datirt im
Par=
do den 7ten Febr. 1771, wegen
Wieder=
überantwortung der Jnsul Falkland, be=
deutet worden.
Am 4ten beschlossen die Gemeinen mit
Mehrheit von 105 wider 63 Stimmen,
daß die Bill zu besserer Recrutirung der
Kriegsvölker der Ostindischen
Handlungsge=
sellschaft in Asien wirklich zum zweytenmal
verlesen werden sollte, welches auch geschah,
und, in gefolge dessen, ward ausgemacht,
besagte Bill im Ausschusse am 13ten zu
un=
tersuchen.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben allen denen, we⟨lch⟩en daran gelegen ist,
hiemit öffentlich zu vernehmen: es habe uns
Mat=
hias Mölzer, ein hiesiger Kutscher, angezeiget,
daß auf dem, auf der Schottenbastey gelegen,
ihm zugehörig gewest, nun aber dem Adam Riedl,
einem hiesig burgerl. Buchsenschäfter verkauften
Hause, annoch ein Satz hafte, welcher für einen
sichern Mathias Höcklein unterm 22. April 1750
ausgefertiget worden wäre, weil dieser seinem des
Mölzers Vorfahrer, Namens Friedrich Plenitz,
einem gewesten burgerl. Schuhmachermeister sel.
ein Kapital pr. 200 Fl. auf das besagte Haus
vor=
gestrecket hälte. Nun wäre zwar, Zeuge des von
dem Paul Plenitz, einen hiesig burgerl. Schuhma=
chermeister und Bruder des verstorbenen Friedrich
Plenitz, unterm 9. April dies Jahrs
ausgestellt=
ten und uns beygebrachten Attestati, das besagtes
Kapital pr. 200 Fl. dem Mathias Höcklein (wel=
cher wie vorkommet ebenfalls samt allen
zugehö=
rigen immittels verstorben seyn soll) von ihm
Mat=
hias Möller und seiner vorigen Ehewirthin, ehe=
hin vereheligt gewesten Plenitzin, richtig und
baar zurückbezahlet worden, der dem Mathias
Höcklein unterm 22. April 1750 ausgestellte
Ori=
ginalsatzbrief aber samt der Obligation und
Quit=
tung in Verstoß gerathen, und, alles fleißigen
Nachsuchens ungeachtet, nichtmehr zu Handen
zu bringen; weswegen er Mölzer um die
Affigi=
rung eines in derley Fällen gewöhnlichen
Amor=
tisationedicts gebethen hat. Welches auch über
einen von unserm und gemeiner Stadt Grundbuch
erstatteten Bericht unterm 23. April dies Jahrs
verwilliget worden ist. Es hat daher der=oder
diejenige, welche von dem obbemeldt auf den
Mathias Höcklein unterm 22. April 1750
ausge=
stellten Original⟨s⟩atzbrief, dann der von dem Fridr.
Plenitz ausgestellten Obligation pr. 200 Fl. und
Quittung einige Wissenschaft haben, oder hieran
einige Sprüche zu haben vermeinen, von heut
ge=
setzten Dato an, binnen einem Jahr, 6 Wochen,
und 3er Tagen bey unserm und gemeiner Stadt
Wien Grundbuch, alsogewiß zu erscheinen, wie
im widrigen das in dem besagten Satzbrief ddto
22. April 1750 angemerkte Kapital pr. 200 Flor.
für bezahlt gehalten, der Satzbrief caßirt, und
hinfüran für null, nichtig und unkräftig gehalten
seyn soll. Wien den 7. May 1770.
Von der kais. kön. N. Oe. Justiz=Bancodepu=
tation wird hiemit all=und jeden durch
gegen=
wärtiges Edict kund und zu wissen gemacht. Bey
dieser Justizstelle habe Caspar Fellinger
Manda-
tario Nomine
mit mehreren angebracht, was
massen eine wegen den durch Johann Anton
Gab=
riel auf Namen der Pfarrkirche zu Dagnaska
an=
gelegten Capital unterm 1. Julii 1766.
sub No.
7792. zu 4. pro Cento laufenden Jnteresse
aus=
gestellte Stadtbanco=Obligation pr. 4200 fl. un=
geachtet alles beschehenen Nachsuchens nicht
aus=
findig gemacht werden könnte, vermuthlich also
dieselbe in Verstoß gerathen seyn müßte. Da=
mit also erwehnte Obligation durch Affigirung
eines gewöhnlichen Valvaledicts der Ordnung
nach amortisiret, und dafür eine andere
derglei=
chen ausgestellet werden möchte; Als hat
obge=
dachter Fellinger
Mandatario noe.
wegen dessen
Ausfertigung um die Auflage an seine Behörde
gebetten. Gleichwie nun in solches des
Suppli=
canten billiges Anlangen von rechtswegen
sol=
chergestalt gewilliget worden, daß, wann binnen
1. Jahr, 6. Wochen und 3. Tag von Zeit der
Affigirung dieses Edicts anzurechnen sich niemand
zu obiger in Verstoß gerathen=auf obgedachte
Pfarrkirche zu Dagnaska Namen lautenden Stadt=
Bancoobligation d. d. 1. Julii 1766.
sub Nro.
7792. pr. 4200. fl. rechtlichen legitimiren, oder
solche in Originali produciren wurde, selbe
als=
dann für null und nichtig gehalten seyn, folg=
sam nach Verfließung bemeldten Termins dem
Fellinger
Mand. noe
eine neue derley
Obliga=
tion auf vorberührte Summam ausgefertiget,
und zugestellet werden solle.
Bey Johann Jgnatz Babitsch, burgerlichen
Materialisten, auf dem Kohlmarkt bey Sct. Mi=
chael nächst der kais. Burg, sind folgende
öcono=
mische Saamensorten in Commißion, sowohl in
kleinen als großen Ouantitäten zu haben, als
Schweizer=oder Lucerner Kleesame das Pfund | |
45 kr. | |
Steyrischer Kleesaamen | 20 |
Esparcet - oder türkischer Kleesaamen | 36 |
Ray=Grassaamen | 40 |
Holländischer Gressaamen | 14 |
Pimpinellsaamen | 1 fl. — |
Rigaer Flachssaamen | 16 |
Griechischer Grassaamen | 8 |
Burgunder=Rübben | 1 fl 12 |
Somer Rübsaat | 10 |
Winter Rübsaat | ⟨10⟩ |
Engländischer grauer Senf | 18 |
Engländischer Wausaamen | 4 fl. — |
Wiesser Maulbersaamen | das Loth 30 |
Melica, zum Unterhalt der Fasanen | das Pf. 36 |
NB.
von obbemeldten Saamen sind die
Anmer=
kungen in gedachtem Gewölbe gratis zu haben.
Jn der von Ghelenschen Buchhandlung, im neuen Michaelerhause, der kais.
kön. Reitschule gegenüber, sind nebst vielen alten, sehr raren und neuen Büchern,
Landkarten und Kupferstichen, auch folgende zu haben.
Vor etlichen Tagen hat die Presse verlassen:
das Narrenspital, aus dem Engländ. des Herrn Wilhelm
Walsh. Sobald der Mensch sich kennt, Sieht er, er sey ein Narr: Und dennoch zürnt
der Narr, wenn man ihn also nennt. Lessing. 8. Wien 1771.
auf fein holländisch
Schreib=
papier sauber gedruckt, 17 kr. gebunden 21 kr.
Heilige Wahlfahrt, d. i. andächtige Besuchung des schmerzhaften Kreuzwegs, welchen unser Herr und
Heyland vom Richthaus bis auf den Berg Calvarie gemacht, in Kupfer sauber gestochen. 8. fl. 15 kr.
Neues Complimentierbuch, oder Anweisung zu einer vernünftig ud anständigen Aufführung. 8. Wien
1771. 17 kr. in steifen Deckel gebunden 20 kr.
Exercices de Piété pour tous les jours de l'anné, contenant l'explication du mystere, ou la vie du
Saint de chaque jours, avec des Réflexions sur l'Epitre & une Meditation sur l'Evangile de la
Messe, & quelques pratiques de Piété propres à toutes fortes par le R. P. Jean Croiset, 18 Tomes.
gr. 12. Lyon 1763. 22 fl.
Fables in two Parts by the late Mr. Gay. gr. 8. Edinburg. 1 fl. 15 k.
Manuel du jeune Chirurgien, dans lequel on trouve en abrége toutes les vérités anatomiques,
physiologiques & pratiques &c. gr. 8. Paris 1770. 1 fl. 20 k.
Essai sur l'amelioration des Terres par Patullo. gr. 8. Amsterd. 45 k.
Dissertation histoire & politique sur la Population des anciens tems, comparée avec celle du nôtre
&c. par Mr. Wallace. gr. 8. Amster. 1769. 2 fl.
La mort de Caton, Tragédie en trois actes. gr. 8. Paris. 36 kr.
Nouveau Recueil historique d'antiquités grecques & romaines en forme de Dictionnaire par Mr.
Furgault. 8 Paris 1768. 2 fl. 15 k.
Essai sur le jeu des Echecs. 8. 1770. 14 k.
Fanni ou l'heureux repentir, histoire angloise. 8. Dresde. 40 k.
v. Justi, Vergleichungen der europäischen mit den asiatischen u. a. barbarischen Regierungen. gr. 8. 1 fl.
— scherzhafte und satyrische Schriften, 3 Bände. gr. 4. Berlin. 5 fl. 15 kr.
— System des Finanzwesens, nach vernünftigen aus dem Endzweck der bürgerlichen Gesellschaften
und aus der Natur aller Quellen des Staats abgehandelt. gr. 4. Halle. 4 fl. 30 kr.
— Abhandlungen von den Manufactur=u. Fabrickenreglements. gr. 4. Berlin 30 kr.
— chymische Schriften, worinn das Wesen der Metalle u. die wichtigsten chymischen Arbeiten
ab=
handelt werden, 2 Bände. gr. 8. Berlin 2 fl. 15 kr.
— öconomische Schriften über die wichtigsten Gegenstände der Stadt u. Landwirthschaft, 2 Bände.
gr. 8. Berlin. 2 fl. 15 kr.
Eléments de Cavalerie, par Mr. die la Gueriniere, 2 Parties. 12. Paris 1769. avec fig. 2 fl.
Lettres de Pline le jeune nouvelle edition. 12 Paris. 1 fl. 20 k.
— de Madame du Montier & de la Marquise de .... sa Fille. 2 Tomes. 12. Paris. 1 fl. 30 k.
Die Grazien von Wieland. 8. Leipzig 1770. mit Kupfern. 2 fl.
Leben und Thaten des weltberühmten königl. pohln. Generals Freyherrn von Kyan, 3 Theile. 8. Cölln.
mit Kupfern. 1 fl. 30 kr.
— Albrechts von Waldstein Herzogs zu Frießland. 8. Nürnb. 1769. 40 kr.
Samlung der neuesten und besten Schauspiele für das deutsche Theater, aus dem Engländischen, erster
Theil. 8. Leipzig 1770. 27. kr.
v. Bielfelds, dramatische Belustigungen, 2 Bände. 8 Danzig 1768. 2 fl. 15 kr.
Der Desertuer, ein Trauerspiel, aus dem Französ. von Herrn Mercier. 8. Mannheim 1770. 20 kr.
Aureum seculum
, oder die eröfnete güldene Zeit, darinnen das
Menstruum universale
sonnenklar
entdecket. ꝛc. 8. 20 kr.
Papilloten. 8. Frankf 40 kr.
Billardsregeln. 15 kr.
Hellwigs, hundertjähriger kuriöser Hauskalender 8. Chemnitz 1770. 12 kr.
Description du manége moderne dans sa perfection, expliqué par des Leçons necessaires & repres,
par des figures exactes &c. par d'Eisenberg. gr. fol. relié. 8 fl.
Caractéres de Theophraste & de la Bruyens aves Notes par Mr. Coste. 8. Dresde 1769. 2 fl. 45 k.
Obristhofmarschall ꝛc.
Geben mit gegenwärtig offenen Edict
jeder=
männiglich, deme daran gelegen, kund und zu
wissen: Es hat der Karl Doßler, als Susannä
de Matheischer Erb und Erbenserb, anhero
ange=
zeiget, wasgestalten der Joh. de Matheis schon
seit der Zeit des im Monat October 1737. allhier
erfolgten Absterbens seines Vaters Nicolai de
Matheis, gewest kaiserl. Jnstrumentalmusick
Di=
rectors, mithin schon über 32 Jahre von hier
ab=
wesend und unwissend, auch zeithero sich weder
gemeldet, weder irgendwo zu erfragen, noch
aus=
findig zu machen wäre, und dessen väterliche
Legitima
pr. 300 Fl. sowohl als auch das von
ih=
me von seiner mittlerweile
cum Testamento
ver=
storbenen Stiefmutter Susanna de Matheis (wel=
che ihr Eheconsort der obgedachte Nicolaus de
Mathis, sie aber ihne Doßler zu Universalerben
eingesetzt) vermacht, auf 100 Fl. gerichtlich
rati=
ficirtermassen herabgesetzte Legat, sohin diese
dem=
selben während seiner Abwesenheit angefallene
Erbschaften in Betrag zusammen pr. 400 Fl. samt
denen angewachsenen Jntereßen annoch gerichtl.
depositirter sich befindeten, um deren Erfolglassung
er mehrerwehnter Doßler als nach bereits
läng=
ster er pirirter Verjährungszeit
ex Testamento
succel irend de Matheischer Erb und Erbenserb,
allenfalls um Ausfertigung und Affigirung des in
derley Fällen gewöhnlichen
Edicti ad Valvas
ge=
horsamst gebethen haben wollte. Wenn wir nun
in dies Begehren von Rechtswegen dergestalten
gewilliget haben, daß, Falls von Zeit der
Affi=
girung gegenwärtigen Valvaledicts, inner eines
Jahrs, 6 Wochen und 3er Tagen, gedachter Joh.
de Matheis, oder einige von ihm abstammende
eheliche Descendenten, oder sonstige rechtmäßige
Erben, wie auch Glaubigere, nicht
hervorkom=
men, und sich zu obbemeldter Erbschaft
legitimi=
ren, oder ihre
ex quacunque causa
habende
Sprü=
che und Anforderungen darthun wurden, nach
Verstreichung des vorgesetzten Termins, wegen
sein des wiederholten Johann de Matheis in
Depositis
befindlichen Vermögens, was Rechtens
ist, erkennet und fürgekehret, auch allenfalls dem
Supplicanten sothanes Vermögen gegen
Herein=
gebung gewöhnlicher Schadloshaltungsreversalien
ausgefolget werden solle. Als wird ihme
ofter=
meldten Johann de Matheis, dessen etwaigen
Kindern oder sonstigen Erben oder Gläubigern,
ein solches, um sich darnach achten und vor
Schaden hütten zu können, hiemit edictaliter
kund gemacht. So beschehen Wien den 10. Sep=
tember 1770.
Von Fürstlich=Joseph Wenzel
Liechtensteini=
schen Verwalteramt der Herrschaft Liechtenthall
wegen, wirdet hiemit all und jeden zu vernehmen
gegeben: Es seye bey der über ein von dem löbl.
wienerischen Stadtrath eingelangtes
Compaß=
schreiben zur offentlichen Ausfeil=und
Verkauf=
fung des denen drey Zachariä Leberfingerischen
Kindern angehörig, auf den allhiesigen
Vorstadts=
freygrund in der Saltzergassen liegend, zum
goldenen Stuck genannt, hiehero dienstbaren
Hauses, jüngsthin fürgewesten Tagsatzung, kein
anständiger Kaufer erschienen; dahero zu solchem
Ende auf den 11ten künftigen Monats April
Fruhe um 9 Uhr eine andere Licitations
tas
atzung
anberaumet worden. Alle diejenige demnach,
welche ersagtes Haus käuflichen an sich zu
brin=
gen gedenken, werden an obbestimten Tag und
Stund in der allhiesig Fürstlichen Amtskanzley
entweders selbst persönlich oder durch darzu
Ge=
vollmächtigte
ad licitandum & concludendum
zu erscheinen haben.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben allen denen, welchen daran gelegen ist,
hiemit öfentlich zu vernehmen: Es seye Joseph
Helmischrott sel. hier zu Wien mit Tod
abgegan=
gen; und daher, um mit der künftigen
Verlas=
senschaftsabhandlung sicher vorgehen zu können,
für nothwendig befunden worden, diejenigen
vor=
zuladen und anzuhören welche an dieser
Verlas=
senschaft einige Ansprüche und Forderungen
ha=
ben möchten. Da wir nun entschlossen sind, eben
diese Sprüche und Forderungen an dem eigens,
und zwar für das erste und letztemal hiezu
bestim=
ten Tag, nämlich den 17ten May dies Jahrs,
oder da wir anderer Verhindernissen halber,
diesen Tag nicht zu Rathe sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag Fruh um 8 Uhr zu
hören und zu vernehmen. So haben alle jene,
welche an des Joseph Helmischrott sel. Verlas=
senschaft eine rechtmäßige Forderung, es sey um
Erbschaft, Schuld, oder anderer Ursachen willen
zu haben glauben, den bestimten Tag selbst
per=
sönlich, oder durch einen hinlänglich
Bevoll=
mächtigten alsogewiß vor uns zu erscheinen, sich
behörig zu legitimiren, und ihre Ansprüche und
Forderungen darzuthun, wie im widrigen auf die
ausbleibenden, oder sich nicht behörig
legitimi=
renden und liquidirenden Erben, Glaubiger und
Prätendenten keine Rucksicht genohmen, mit der
Abhandlung und Vertheilung des
Verlassen=
schaftsguts von Amtswegen vorgegangen, und
das=
selbe den etwa vorkommenden Erben unbedenklich
überlassen, den Schuldprätendenten aber das
ewige Stillschweigen auferleget werden wurde.
So man männiglich hiemit hat kund und zu
wissen machen wollen.
Es ist ein von bestem Bau und schönster
Aus=
sicht ganz neu zugerichteter Freyhof zu Brunn am
Gebürg an der Baadnerstrassen alltäglich zu
ver=
kauffen, welcher bestehet in 16 Zimmern, die
mit Tapetten, Bethern, Tischen, Sesseln, So=
pen, Kästen, Spiegeln, und Hängleuchtern,
und mit allen übrigen Hausgeräthe, nach den
neuesten und besten Geschmack auf das Niedlichste
eingerichtet, dann befindet sich hierbey nebst zwey
großen Höfen, eine sehr schöne Kuchel, ein
der=
gleichen Speisgewölb, ein Stall auf 6. Pferde,
dann ein deto auf 5 Stück Kühe, ein ganz neue
Wagenschupfen auf vier Wägen samt Heustadel,
ein Keller auf 1000 Eimer Weine, eine große
Preß samt vielen und großen Schüttboden, wel=
che alle durchaus gepflastert sind, einer
Eißgru=
ben samt andern Gewölbern, einem Garten, wel=
cher durchaus mit Mauer umfangen ist, dann
ge=
hören darzu 57 Weingärten, 12 Ta⟨g⟩werk
Wald=
wiesen, ein kleines Grundbüchel, zwey
Weinzierl=
wohnungen, welche können vermiethet werden.
Dieser Ort ist wegen Reine des Lufts sehr
be=
rühmt; und ist sich deshalben sowohl wegen Kauf
als selben anzusehen bey dem Verleger des wien.
Diarii anzumelden.
Es ist die zu Maria Hietzing liegend sogenannte
Muttetische Behausung, sammt dabey
befindli=
chen Garten, Pferdstallungen, Wagenschupfen,
Keller, und übrigen Zugehörde, alltäglich auf
herannahende Sommerszeit zu verlassen; Wer
demnach solches in Bestand zu nehmen ein
Be=
lieben traget, hat sich hierwegen des mehreren in
der Kärntnerstrasse nächst dem goldenen Greisen
im Mayrischen. Haus sub Nro. 993. im 2ten Stock
bey Hrn. Johann Hofstätter, als gerichtl. ver=
ordnet Mutetischen
Curat. bonorum
, zu
erkun=
digen.
Künftigen Mittwoch, als den 27. März werden
im Karowoldischen Haus in der Weinburggasse
im ersten Stock verschiedene
Verlassenschaftsef=
fecten, als Geschmuck, gute Perln, elfenbeine=
ne Antiquen, silberne Degen, Uhren, Tromeau=
spiegeln, Sesseln, Tische, Porcellain, Bilder,
sowohl gemahlen als gestochene in aichenen Ramen
von berühmten Meistern, Manns=und
Frauen=
kleider, Gewöhr, Spallier, und Feldzelter, dann
etwas besonderes von elfenbeinernen Eßzeug, und
etwa fein mit Gold gemahlenen Cotton, nebst
noch anderen Geräthschaften, den Meistbietenden
gegen sogleich baarer Bezahlung Vormittag von
9. bis 12. und Nachmittag von 3. bis 6. Uhr
hin=
dangegeben werden.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen: Es sey
über die schon ehedessen angeordneten Licitations=
tagsatzungen verwiliget worden, die zwey Joachim
Waldhörisch, das eine untern Tuchlauben in der
Stadt, das zweyte auf der Wasserkunstbastey
lie=
gende Häuser abermal öffentlich auszufeilen, und
an den Meistbietenden zu verkaufen. Da nun zu
diesem Ende der 13. des Monats April dies Jahrs
bestimmet ist. So haben diejenigen, welche die
gedachte Häuser zu kaufen willens sind, an dem
bestimmten Tag, oder da wir anderer
Verhinder=
nissen halber diesen Tag nicht zu Rath sass⟨e⟩n, den
nächst darauf folgenden Rathstag frühe um 8.
Uhr vor uns zu erscheinen, und sich bey unserem
und gemr. Stadt Wien Grundbuch durch den
Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich der
weiteren Behandlung abzuwarten.
Von des Gräfl. Ferdinand Harrachischen
Jud.
Delegati
der Herrschaft Jnzerstorf wegen, wird
hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
ge=
macht: Es seye auf Anlangen des Hrn. Bernhard
Brauer, der Rechten Doctors, auch Hof=und
Gerichtsadvocatens, als gerichtl. verordnet
Jo=
hann Dietrichischen Curators ad Lites, in eine
nochmalige Licitirung der zu Hetzendorf nächst dem
k. k. Lu⟨stge⟩bäude liegend Dietrichischen Behausung
sammt Stadl, Garten, Grundstücken, und
übri=
gen Appertinentien gewilliget, und zu
Vorneh=
mung dessen der 16. künftigen Monats April
be=
stimmet worden. Es werden demnach alle und
jede, welche ermeldte Johann Dietrichische
wohl=
bestellte Behausung zu Hetzendorf
cum
apperti-
nentiis
käuflich an sich zu bringen willens sind,
an dem obbestimmten Tag frühe um 8. Uhr in
der Herrschaftl. Verwalteramtskanzley zu
Jnzer=
storf zu erscheinen haben, wo sodann das
Weite=
re mit ihnen abgeschlossen werden wird.
Von der Gräfl. Excell. Kollonitzischen Herrschaft
Ober=Sibenbrunn im V. U. M. B. im Marchfeld
wegen, wird hiemit jedermänniglich kund und zu
wissen gemacht Es haben die nach Ableiben
de=
ren obgedachter Herrschaft unterthänig gewesen
Mathias Böhmischen Conleuthen seel. ruckgeblie=
bene Erben, und respect. Kinder bey
mehrgedach=
ter Herrschaft um die offentliche Feilbietung der
in dem hiesigen Dorf Obersibenbrunn bey gutem
Bau befindlichen Behausung, sammt dazu
gehö=
rigen 32. Joch Hausäckern, und 23. Joch
Ueber=
ländäckern gehorsamst angelanget. Wann nun in
dieses Begehren zu gewilligen kein Anstand
ge=
nommen, und zu dem Ende der 26. künftigen
Monats April anberaumet wird; als werden alle
und jede, welche besagte Behausung mit denen
dazu gehörigen 32. Joch Hausäckern, samt
Pferd, Rindvieh, und übriger
Baurmannschafts=
einrichtung alleinig, die in guter Lage aber
lie=
gende 23. Joch Ueberländäcker einzelnweise, oder
aber sammt obbemeldten Behausung zusammen,
käuflich gegen gleich baaren Erlag an sich zu
brin=
gen gedenken, an obbemeldt 26. April frühe um
9. Uhr in hiesig Gräfl. Excell. Kollonitzischen
Amts=
kanzley zu erscheinen, und sich melden zu lassen
haben, worauf sodann sowohl von dieser
Behau=
sung, und Bauermannschaft, als auch von denen
Grundstücken der Augenschein genommen, zur
offentlichen Licitation geschritten, und endlich
mit dem Meistbietenden der Kauf
ex Officio
ge=
schlossen, und hierüber der Kaufbrief und Gewöhr
ertheilet werden wird. Schloß Ober Sibenbrunn
den 11. März 1771.
Jn Joh. Benjamin Neumanns, burgl. Buch=
binders, seinem Gewölbe vorne im
Seizerhof=
gäßel, ist zu haben: des hochwürd. Hrn. P. Sai=
lers christliche Tageszeit zu Morgens, Meß, Rei=
se, und Abends, mit geistreichen Gebethern, wie
auch den Kreuzweg Jesu Christi, durch
Betrach=
tungen mit 47. seinen Kupfern geziert, ungebun=
den 1. fl. 30. kr. gebunden in Futeral 2. fl. 30. kr.
säuberer 2. fl. 45. kr.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit jedermann zu vernehmen: Es sey
über die schon ehedessen angeordneten
Licitations=
tagsatzungen das holzbauerisch in der
Römerstras=
se in der Stadt liegende Haus abermal
offent=
lich auszufeilen, und an den Meistbietenden zu
verkaufen. Da nun zu diesem Ende der 27te
des Monats Aprils dies Jahrs bestimmet ist.
So haben diejenige, welche das gedachte Haus
zu kaufen willens sind, an dem bestimmten
Ta=
ge, oder da wir anderer Verhindernissen
hal=
der diesen Tag nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag fruh um 8. Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserem und
gemeiner Stadt Grundbuch durch den
Amts=
schreiber anmelden zu lassen, folglich der
weite=
ren Behandlung abzuwarten.
Von des kais. kön. N. Oe. Mercantil=und
Wechselgerichts wegen dem Franz Kett von Grätz
durch gegenwärtig ordentliches Edictum hiemit
anzufügen; Es habe bey diesem k. k. N. Oe. Mer=
cantil=und Wechselgericht der Thomas
Schal=
linger burgerl. Coffeesieder wider ihn um die
ge=
richtliche Einantwortung deren
pro pignore
in
Handen habend, unterm 26. abgeruckten
Mo=
nats Febr. auf 220. fl. gerichtl. geschätzten
Prä=
tiosen, dann Ausfertigung deren nöthigen
Val=
valedicten unterm heutigen Dato gehorsamst
ge=
betten. Da nun hierüber der Rathschlag dahin
(die Auslösung in bemeldt geschätzter Effecten
inner 3. Tägen aufzulegen, sonst seye in die
Ein=
antwortung gewilliget, wofern nichts
einkom=
men, und solle diese Verordnung dem
Beklag=
ten
per Edicta ad Valvas
behörig kund gemacht
werden) nichts ergangen. Als wird ihme Franz
Kett solche unter heutigem Dato ergangene 3.
tägige Auslösungsauflage seines nicht
wissentli=
chen Aufenthalts wegen durch gegenwärtiges
Edictum hiemit intimiret und zu wissen gemacht.
Den 8ten April, und folgende Täge werden
fruhe von 9. bis 12. Nachmittag von 3 bis 6.
Uhr in Unterkammeramtshaus im 3ten Stock
nächst dem burgerl. Zeughaus am Hof gold=und
silberne Denkmünzen, andere gold=und silberne
Sachen, eine silberne Repetiruhr, eine
achttä=
gige Repetir=Stock=und andre Uhren, in Gold
und Silber gefaßte Erois, Zahnstierer und
Na=
delbüchsel, Porcellain, Calcedon, Agaten, an=
dere viele Tabatieren in ermeldter Fassung, 2.
silberne und andere Degen, ein mit Silber
be=
schlagen türkischer Säbel, anderes Seitengewehr,
ein Paar Scheibenrohr mit Meßing vergoldter
Mondirung von Max Zellner, zerschiedene
Flin=
ten, eine Windbüchsen, Pistolen, Terzerol,
Perspectiv, Compaß, andere dergleichen Sachen,
bordirt und glatte Mannskleidung, viele Bilder,
Kästen, Tisch, Soffa, Sessel, marmorne
Tisch=
blättl und viele andere Sachen; dann den 12.
hernach auch fruh um 9. Uhr die Wägen, ein
Pierutsch, ein Schlitten, Pferdgeschirr und
an=
deres Riemwerk, den 13. aber eben fruh um 9.
Uhr die Bücher licitando verkaufet werden.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen; Es seye
auf Anlangen des (Titl.) Herrn Adam Anton
Constantin Grafen von Grundeman
Filii noe.
verwilliget worden, daß weil. Herrn Philipp
Jakob Freyherrn von Radolt seel. gehörige zu
St. Margarethen liegende Haus, samt Garten
offentlich auszufeilen, und an den
Meistbieten=
den zu verkaufen. Da nun zu diesem Ende der
17. des Monats May dies Jahrs bestimmet ist.
So haben diejenigen, welche das gedachte
frey=
herrliche Haus samt Garten zu kaufen willens
sind, an dem bestimmten Tage, oder da wir
an=
derer Verhindernissen halber diesen Tag nicht
zu Rath sässen den nächst darauf folgenden
Raths=
tag fruh um 8. Uhr vor uns zu erscheinen, und
sich bey unserem und zur gmr. Stadt
Grund=
buch durch den Amtsschreiber anmelden zu
las=
sen, folglich der weiteren Behandlung
abzuwar=
ten.
Es sind in pfannischen Haus nächst der
schö=
nen Latern und heil. Kreuzerhof auf künftige
Georgi zwey kleine Wohnungen, jede von drey
Zimmer, Kuchel, Boden, Holzgewölb und
Kel=
ler zu verlassen, und hat man sich dieserwegen
bey dem Hausmeister alda anzumelden.
Es ist ein sechsjöhriges wohlabgerichtes Reit=
Pferd, so ein Pohlack und Wallach ist, alltäg=
lich zu verkaufen; wer dieses zu kaufen gedenket,
kann sich in den erzbischöflichen Stallungen
an=
fragen.
Von der erzherzoglichen Herrschaft
Scharfen=
acker Amtskanzley Männerstorf wegen wird
hie=
mit jedermänniglich kund und zu wissen gemacht,
welchergestalten der in dem zu gedachter
Herr=
schaft angehörigen Marckhof am Leythaberg
ge=
bürtige Martin Trumer allbereits über fünfzig
Jahre abwesend und unwissend, mithin von
selben bis anher weder etwas gesehen, oder
ge=
höret worden seye. Wann demnach derselbe
an=
noch bey Leben sich irgendwo befinden möchte,
solle er sich oder dessen nächste Anverwandte
a
Dato hujus
innerhalb einem Jahr, 6. Wochen,
und 3. Tagen peremtorie,
& sub pœna præ-
clusi
bey alldasiger herschaftl. Amtskanzley
Man=
nerstorf einfinden und anmelden, wo im
widri=
gen derselbe, oder dessen etwann angeehligte
Ehegattinn samt deren erzeugten Erbfolgern
pro
mortuis
gehalten, und die diesfällige allda
be=
findliche Erbsforderung unter die eben allda
be=
findliche nächste Befreundte nach Ausweiß der
kais. karolinischen Erbschaftsordnung mit all
ge=
fallenen Nutzung getheilet, und denenselben
ein=
geantwortet werden wurde. Ein welches man
hiemit edictaliter erinneren sollen. Schloß
Man=
nerstorf den 28. Jänner 1771.
Nachdem (Titl) Jacob Joseph Freyherr Huber
von Maur verstorben, dessen Erb hingegen allhier
nicht wohnhaft, als ist die vom ersteren
hinter=
lassene allhier zu Gumpendorf neben dem
Gemein=
haus sub Nro. 21. befindliche in Quadro gebaute
ganze Behausung, welche sowohl zu ebener Erde,
als im obern Stock, nebst einem großen und
klei=
nern Saal, mit vielen Zimmern und Cabineten,
sammt einem großen Garten, Pferdstallungen,
und großen gesperrten Wagenschupfen, und für
eine Herrschaft mit aller Bequemlichkeit
verse=
hen, um einen billigen Preiß zu verlassen, wer
also hievon mehrere Auskunft zu haben verlanget,
kann sich bey dem in obbenannten Haus zu ebe
mer Erde wohnenden Hausmeister des mehreren
erkundigen.
Von des gräflich Gundacker Stahrembergischen
Judicii Deleg.
der Herrschaft Pottendorff wegen,
wird hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
gemacht; Es seye auf beschehenes Anlangen des
Jakob Pelleschel und dessen Ehewirthin
The⟨r⟩e=
sia wegen eines ihnen beeden schuldigen
Satzka=
pitals pr. 330. fl.
cum sua causa
über. die
vor=
hin erhaltene
Gradus Executionis
in die
Lici=
tirung der Andreas Brennerischen der Herrschaft
Pottendorf unterthänigen Viertl
Lehensbehau=
sung zu Wamperstorf sammt Grundstücken
ge=
williget, und zu Vornehmung dessen der 8te
künftigen Monats Aprilis bestimmet worden.
Es werden demnach alle und jede, welche
ermeldt=
te Andreas Prennerische Behausung zu
Wam=
perstorf
cum Appertinentiis
käuflichen an sich
zu bringen willens sind, an dem oben
bestimm=
ten Tag fruh um 8. Uhr in der herrschaftlichen
Verwalteramtskanzley zu Pottendorf zu
erschei=
nen haben, wo sodann das Weitere mit ihnen
abgeschlossen werden wird.
Es ist einige Orangerie, von großen 36. Stück,
von kleinen 28. Stück Bäumern alltäglich zu
verkaufen; Wer hierzu Belieben traget, kann
sich in der Stadt in sogenannten Doctor
Lazen=
hof bey dem Hausmeister um das Weitere
an=
melden.
Den 26. März und nachfolgende Täge
Vor=
mittag von 9. bis 12. Nachmit. von 3. bis 6.
Uhr wird bey dem Stubenthor neben dem Rädl
im Bartuskaischen Hause No. 831. im ersten
Stock verschiedene Effecten, als Silber
Frauen=
kleider, Wäsch, Tischzeug, dann Stockuh,
Spalier, Sesseln, Soffa und Kanapee, Spie=
geln, Kästen, Tisch, Bettstätt, dann
Bettge=
wand, Bilder, wie auch Zinn, Kupfer, Mes=
sing, und Eisenwerk gegen baare Bezahlung
hindann gegeben werden.
Den 4. zukünftigen Monats Aprils wird in
dem Tischlerischen Haus, in der Singerstraße,
im 1ten Stock, eine Bettstatt vom harten Holz,
samt Baldachin und zugehörigen Bettgewand,
dann Wäsch, Kleider, Kästen, Tische, Zinn,
Porcellain, ein silberner Nachtzeug und anderes
Silber Ohrgehäng, Perlen, und übriges
Hausge=
räth, den Meistbietenden licit. verkauft werden.
Es ist zu Heiligenstadt ganz am Ende des Dorfs
gegen Nußdorf in der angenehmsten Lage, freyen
Luft, und Prospect sowohl in das Kaltenberger=
und Grinzingergebürge, als auch über die Donau
und nach der Stadt Wien und Vorstädten, eine
Behausung mit einem ausgesetzten Stock, worinn
im obern Stock ein Saal, und 8. Zimmer, eine
Kuchel, und 3. Aufgänge, zu ebener Erde 3. Zinns=
wohnungen, mit Kammer und Kuchel, ein Stall
auf 4. auch 5. Pferd, eine schöne Schupfen an
der Einfahrt, ein best gewölbter großer Keller mit
einem sowohl im Keller als im Hof brauchbaren
guten B⟨r⟩unnen, vom besten Bau sind, nebst dem
gleich hinter dem Haus her liegenden Weingarten,
und einem Weingartsgrund zu Grinzing alltäglich
zu verkaufen. Wer hiezu ein Belieben tragt, hat
sich bey dem Gegenhandler in dem großen
Armen=
haus anzumelden.
Von der röm. kais. kön. nied. österr. Landrecht
wegen, wird hiemit den nachstehenden freyherrl.
Johann Bapt. Portolotischen Gläubigern, be=
nanntlichen, dem Sebastian Berger, des Martin
N⟨us⟩chitz sel. Erben, der Apollonia Jwanschitzin,
dem Theodor Melchior v. Zeppenfeld, der Maria
Anna von Sorosina, dem Peter Süß und dessen
Schwester Margaretha, oder derenselben Erben,
kund und zu wissen gemacht: es habe bey diesem
kais. kön. nied. österr. Landrecht Gerhard Köesel,
Katharina Naglin, Maria Anna Kellin, Elisab.
Hauptin und Julius Kollinger, als gleichmäßig
Freyherrl. Portolot. Glaubigere, demüthig auch
gehorsamst vorgestellet: daß zwar zur Repartirung
der annoch vorfindigen gedacht Freyherrl. Portolot.
Massä die abwesende Gläubigere durch die
ge=
wöhnliche
Edicta ad valvas
einberuffen worden
s⟨e⟩yen, wegen deren Ausbleiben aber diese
Repar=
tition nicht zu Stande habe gebracht werden
kön=
nen. Da ihnen nun an Ausfolglassung dieser
an=
noch nicht repartirten Masse
in circa
pr. 1700 Fl.
gelegen, und dieselbe der sie hieraus betreffenden
Dividenten höchstens bedürftig wären; als hatten
dieselbe die schon einige Jahre fruchtlos liegende
Freyherrl. Portolotische Massa der Ordnung nach
zu repartiren und ausfolgen zu lassen, worüber
auf den 9ten verflossenen Monats Hornung eine
Tagsatzung mit Fürforderung allerseits
Jnteres=
sirten anberaumet worden. Da nun hierbey die
abwesend obgedachte Glaubigere
per Edictum ad
Valvas
einzuberuffen veranlaßt, und solche
Tag=
satzung auf den 14. May bestimmet worden ist;
als werden Eingangs benannte Freyherrl. Joh.
Bapt. Portolotische Glaubigere, als der Sebast.
Perger, des Martin Nuschitz sel. Erben, die
Apol=
lonia Jwanschitzin, der Theodor Melchior von
Zeppenfeld, die Maria Anna von Sorosina, der
Peter Süß und dessen Schwester Margaretha,
oder derenselben Erben, bey der auf den 14. May
anberaumten Tagsatzung Fruhe um 8 Uhr vor dem
kais. kön. nied. österr. Landrecht alsogewiß
erschei=
nen, wie im widrigen von den Anwesenden die
Nothdurften
in Contumaciam
vernommen, und
was Rechtens ist,
ex officio
erkennet werden solle.
Es sind nachspecificirte Häuser und Gärten,
benanntlich: 1) das ehemalig Maaderische Haus
und Garten auf der Landstrasse; 2) der ehemalig
freyherrl. Böckische Hof sammt Garten zu
Jnzer=
storf am Wienerberg; 3) der ehemalig gräfl. Har=
rachische Hof sammt Garten ebenfalls zu
Jnzer=
storf am Wienerberg; 4) das ehemalig
Betten=
krammerische Haus zu Baaden, theils mit, theils
ohne Mobilien, im billigen Preise zu verkaufen.
Wer nun ein so anderes käuflich an sich zu
brin=
gen gesinnet ist, hat sich sowohl wegen näherer
Auskunft deren Ein=und Zugehörungen, als auch
des Kaufschillings in der Fürstl. Batthyanischen
Kanzley im Schottenhof zu melden.
Wir von der hochlöbl. kais. kön. J Oe. Regie=
rung in der wider den Joseph Possauner v. Eh=
renthall kais. königl. titular Bergrath
verhäng=
ten Cridäabhandlung niedergesetzte Commißion,
geben hiemit zu vernehmen, wie daß, nachde=
me auf Anlangen des in Sache verordneten Edicts=
Curatoris Dr. Joseph Griendl eine Tagsatzung
zur ersten Anmeldung derer gesamt intereßirt
Joseph v. Possaunerischen Creditspartheyen auf
den 8ten künftigen Monats April Nachmittag
um 3. Uhr
per patentes
anberaumet worden,
dagegen namhafte und mehrere Glaubigere, die
sich außer Lande befinden, mit intereßirt sind,
für nöthig befunden worden seye, besagte erste
Anmeldungstagsatzung auch durch offentliche
Zei=
tungsblätter kund machen zu lassen, dahero dann
hiemit in obbesagten Tag und Stund die gesamt
sowohl in=als ausländische Jos. v. Possauner.
Creditspartheyen zur ersten Anmeldung
aut per
se, aut per mandatarios
zu erscheinen citiret,
und der Fürsichgehung halber besagter Tagsatzung
sich Vormittag um 9 Uhr des nämlichen Tags in
der Regierungs Rathstube erkundigen zu lassen
wissen werden: übrigens aber bey solcher
Tagsa=
tzung nach behörig beschehener Anmeldung in
Be=
tref eines von dem Dr. Joh. Nep. Schrägl,
qua
Curatore Creditorum
, und dem
Cridatario
an=
sinnenden Vergleich die Verabredung zu treffen,
ihnen
Creditoribus
allerdings frey stehet.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit jedermann zu vernehmen: es sey
über die schon ehedessen angeordneten
Licita=
tionstagsatzungen verwilliget worden, das
haut=
singerisch in der Rossau ligende Haus abermal
offentlich auszufeilen, und an den
Meistbie=
tenden zu verkaufen. Da nun zu diesem Ende
der 10te des Monats April dies Jahrs
bestim=
met ist, so haben diejenigen, welche das
gedach=
te Haus zu kaufen willens sind, an dem
be=
stimmten Tag, oder da wir anderer
Verhinder=
nissen halber diesen Tag nicht zu Rath sässen,
den nächst darauf folgenden Rathstag fruh um
8. Uhr vor uns zu erscheinen, und sich bey
un=
serem und gemeiner Stadt Grundbuch durch
den Amtsschreiber anmelden zu lassen, folglich
der weiteren Behandlung abzuwarten.
Mit Bewilligung eines löbl. Stadtrath allhier
wird auf dem Rathhaus den 10. nächstkünftigen
Monats Aprils frühe um 8. Uhr (wenn aber
sel=
bigen Tag keine Ceßion gehalten würde, der
nächstfolgenden Rathstag darauf) das auf der
Wieden in der neuen Gasse liegend Mauermeister
Paulisch=nun Gasteigerische zum kleinen Jordan
genannte Haus, welches durchaus bey gutem Bau,
und mit Ziegeln gedecket ist, und 15. separirte
Wohnungen, dann besonders noch ein zierliches
Gärtl, Salletel, Zimmerl und Kuchel, nebst
ei=
nem kleinen Keller hat, dem Meistbietenden
ver=
kauft werden.
Wir Burgermeisteramtsverwalter, und Rath
der Stadt Wien, geben hiemit jedermann zu
vernehmen: Es sey die Elisabeth Wagnerin
le=
digen Standes allhier mit Todt abgegangen, und
daher um mit der künftigen
Verlassenschaftsab=
handlung sicher vorgehen zu können, für
noth=
wendig befunden worden, diejenigen vorzuladen,
und anzuhören, welche an diese Verlassenschaft
einige Ansprüche und Foderungen haben möchten.
Da wir nun entschlossen sind, eben diese
Sprü=
che und Foderungin an dem eigens, und zwar
für das erste=und letztemal hiezu bestimmten Tag
nämlich den 12. des Monats Aprilis dies Jahrs,
oder da wir diesen Tag anderer Verhindernissen
halber nicht zu Rath sässen, den nächst darauf
folgenden Rathstag fruh um 1. Uhr zu hören,
und zu vernehmen. So haben alle jene, welche
an der Elisabeth Wagnerin seel. Verlassenschaft
eine rechtmäßige Foderung, es sey um Erbschaft,
Schuld, oder anderer Ursachen willen zu haben
glauben, den bestimmten Tag selbst persönlich,
oder durch einen hinlänglich versehenen
Gewalt=
trager so gewiß vor uns zu erscheinen, sich
be=
hörig zu legitimiren, und ihre Ansprüche und
Forderungen darzuthun, als im widrigen Falle
auf die ausbleibenden, oder nicht behörig
liqui=
direnden Erben, Glaubiger und Prätendenten
keine Rucksicht genommen, mit der Abhandlung
und Vertheilung des Verlassenschaftsguts von
Amtswegen vorgegangen, und dasselbe den
et=
wann vorkommenden Erben unbedenklich
über=
lassen werden würde.
Von des hochwürdig erzbischöfl. wienerischen
Consistoriums wegen: dem Johann Plesch weltl.
Priestern mit diesem offentl. Edict anzudeuten:
der Joh. Grodl kais. kön. Arcier habe über den
noch unterm 10. Herbstm. 1770 ergangenen
Ver=
laß, daß der Beklagte von des Klägers Klage
ledig und müßig, er erweise dann, wie es sich
zu Recht gebühret, daß der Beklagte für die in
dem gedachten Revers von 24. Märzen 1768.
vorkommenden 4000. fl. und hieran annoch
haf=
tenden 3000. fl. sich außer diesem Revers
ver=
bürget, und für selbe als Zahler zu haften
ver=
sprochen habe, jedoch dem Beklagten die
Gegen=
weisung, und alle andere rechtliche Behelfe
vor=
behalten seyn sollen, die Weisung ergriffen, und
über die eingelegte Weißartikul den k. k. Hof=
kriegsagenten Hrn. Buffy als Zeugen
vorgeschu=
zet, auch unterm 10. Christmonats vorigen Jahrs
die Verbscheibung: Fiat mit Vorwissen erhalten.
Da aber der Aufenthalt des Johann Plesch nicht
ausfindig zu machen, ihm sothane bewürkte
Vorwissensverordnung zu Handen stellen zu
kön=
nen; Als hat man ihm Eingangs besagten weltl.
Priester Joh. Plesch gemeldt wider ihn unterm
10. Christmonats vorigen Jahrs erhaltener, und
unter heutigen Tage behörigen Orts
anzuschla=
gen bewilligte Verordnung hiemit durch dieses
Edict erinneren wollen.
Es ist auf der Wieden in der neuen Gasse bey
Maria von guten Rath ein neugebautes Haus
alltäglich zu verkaufen; wer hierzu Belieben hat,
kann sich bey dem Hausmeister anmelden.
Nachricht.
Vor dem Stubenthor in der Ungergasse ist in
dem zum goldenen Dach genannten Haus der
er=
ste Stock, bestehend in 6. Zimmern, und einem
Saal, welcher mit Trumeaux Spiegeln, Lustern,
und marmorsteinernen Tischen versehen, auch alle
Zimmer sauber spalliert, gemahlen, und lustrirt
sind, welche alle zum Heitzen mit Oefen
verse=
hen, nebst einem Bodenzimmer, 2. Kuchelzim=
mer, 2 Kucheln, Salaterena, Stallung auf 12
Pferd, Wagenschupfen, Heuboden, nebst einem
Garten täglich zu verlassen, wer solchen bestehen
will, hat sich allda bey dem Hausinhaber zu
mel=
den.
NB.
.Es seynd hier wieder angekommen die
Ge=
brüdere Montani mit verschiedenen Blumenkielen
wie folget:
Gedoppelte Arunculen. Von dreyßigerley
Far=
ben, allerhand Arunculen. Arunculen
la Bella
di Brusseles
. Gelbe Arunculen. Arunculen die
schöne von Orleans. Gesprengte Arunculen von
verschiedenen Farben. Arunculen der Prinz von
Oranien. Pur rothe extra schöne Arunculen. Al=
lerhand färbige Anemoni. Allerhand rothartige
Anemoni. Anemoni
la Bella di Brusseles
. Ane=
moni der grosse Turband, Anemoni in
Regen-
bogen. Anemoni der Prinz von Oranien. Anemoni
alte Bollon⟨e⟩
. Anemoni, die schöne von
Nor=
mandie, und sonst allerhandArten schöne Blumen.
Saamen von Kauli Flor, von denen schönsten
Sorten, Saamen von Broccoli Romani, extra
schön. Die Blumenkiele seynd durch und durch
das 100. für 4. fl. Der Saamen von
Kauli=
flor das Loth 18. kr. Der Saamen von Brocoli
Romani das Loth 15. kr. Saamen von
Spani=
schen Zwiebeln das Loth 15. kr. Saamen von
Römischen Fenchel das Loth 15. kr. Saamen
vom Lombardischen Kehl, Melaun=kern, Cardi
das Loth 15. kr. Arischoken=kern das Loth
15. kr. Fruhe=kraut das Loth 12. kr. Kauli
Arabi das Loth 8 kr. Capuciner Köhl das Loth 8 kr.
NB. Nägl saamen, das Loth 1. fl. Veigl
saa=
men von verschiedenen Farben das Loth 30. kr.
Arunculen Turbant d'Or das Stuck 6. kr.
Auch ist ein extra frischer Lucerne=oder
Schwei=
zer=Klee, das Pfund pr. 45. kr. auch Steyrischer
Klee, das Pf. pr. 24. kr. zu haben.
Obgedachte Gebrüdere Montani seynd bey Hrn.
Sebastian Lanser im Gewürzgewölb beym
golde=
nen Stern in der Wolzeil anzutreffen.
Obristhofmarschall ꝛc.
Geben mit gegenwärtig offenem Edict
jeder=
männiglich sowohl An=als Abwesenden, deme
daran gelegen, kund und zu wissen: wasmassen
uns die Maria Elisabetha Umhausin, als des im
Monat Decembris vorigen 1770. Jahrs allhier
cum testamento
verstorbenen Herrn Johann
Michael Praxmayr, gewest kais. kön. Commercium
Hofsecretarii instituirt und
cum beneficio logis
& Iventarii
erklärte Universalerbin demüthiglich
gebethen; womit wir zu Eruirung des etwa
vor=
handenen
Æris alieni
, und folgsam zu sicherer
Abhandlung des gleich ersagten Herrn
Hofsecre=
tarii Praxmayr Verlassenschaftsvermögen, alle
die⟨j⟩enige, welche an des wiederholten Herrn
Praxmayr Vermögen
ex quacunque causa vel
titulo
einige Sprüche und Anforderungen haben
oder zu haben vermeinen, edictaliter
einzuberuf=
fen, und zur behörigen Anmeld=und Liquidirung
ihrer Sprüche und Anforderungen eine ordentliche
Convocationstagsatzung anzuberaumen geruhen
möchten. Wenn wir nun in dies so recht als
billige Begehren gewilliget, und dahero zur
dies=
fälligen Convocationstagsatzung den 4. Monats=
tag May dies inlebend 1771. Jahrs Nachmittag
præcise
um 4 Uhr für die erst=andert=und dritte
auch allendliche Frist
sub clausula præclusi
hie=
mit bestimmet haben wollen. Als befehlen wie
hierdurch all=und jeden, welche an des obgedacht
testato
verstorbenen Herrn Commercien
Hofse=
cretari Praxmayr Verlassenschaftsvermögen
ei=
nige Sprüche und Anforderungen haben oder zu
haben vermeinen, an vorbemeldten Tag und
Stund vor unsere Amtskanzley auf der
Sailer=
statt im Jacoberhaus im ersten Stock entweder
selbst persönlich oder durch genugsam
bevollmäch=
tigte Gewalttragere alsogewiß erscheinen, und
ih=
re Sprüche und Forderungen anmelden, auch
Rechtsbeständig liquidiren, wie im widrigen die
Verlassenschaft der eingesetzt und erklärten
Uni=
versalerbin eingeantwortet; falls aber der sich
et=
wa darthuende Schuldenlast die
Verlassenschafts=
massam erschöpfete, die sich anmeldende
Glaubi=
ger ordentlich claßificiret, die Massa unter
die=
selbe gegen vorläufiger Liquidirung repartiret,
denen Ausbleibenden aber das ewige
Stillschwei=
gen auferleget, und die nicht liquidirende
Cre=
ditspartheyen von dieser Massa ausgeschlossen und
abgewiesen werden sollen. Wornach sich dann ein
jeder zu achten und vor Schaden zu hütten wissen
wird.
Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien,
geben hiemit den nächsten Anverwandten der
Ma=
ria Barbara Pingizerin, wie auch den
Glau=
bigern, oder andern Prätendenten, dahin all
je=
nen, welchen immer daran gelegen ist, zu
ver=
nehmen; Es sey eben gedachte Maria Barbara
Pingitzerin mit ledigen Standes, bereits im
Monat April vorigen Jahrs mit Tod
abgegan=
gen, welche in dem, den 12. April 1767. errich=
teten Testament, die inzwischen auch
verstorbe=
ne Anna Maria Bernhoferin zur Erbin
einge=
setzt, und hiernächst für verschiedene Personen
viele Legaten bestimmet hat. Nun sey zwar schon
ehedessen eine Einberufungstagsatzung, und zwar
auf den 31. August vorigen Jahrs durch
öffent=
liche Edicten bekannt gemacht worden, und
hie=
bey nur wenige Legatarien und Prätendenten
er=
schienen, andererseits aber auch vorgekommen,
daß das Eingangs erwähnt Testament zwar
von der Pingitzerin selbst, sonst aber von
nie=
mand andern mit unterschrieben, und daher aus
Abgang der Zeugen ungültig, doch bereits von
einigen Jntestaterben schriftliche Erklärung dies
Jnnhalts, daß sie es dem ungehindert bey
die=
sem Testament bewenden lassen wollen, ausge=
stellt worden wären. Weil dann aber verläßig zu
wissen nothwendig ist, ob nicht etwa noch
meh=
rere Anverwandte der Maria Barbara
Pingitze=
rin existiren, welche auf ihre Verlassenschaft
ab
intestato
Anspruch machen könnten, dann ob,
und wer allenfalls sonst an der gedachten
Ver=
lassenschaft immer aus was für einen Grund zu
fordern haben möchte: So sey zu dem Ende eine
nochmalige Tagsatzung, und zwar für das letztemal
auf den 20. April dies Jahrs veranlasset worden.
Es haben daher jene Maria Barbara
Pingitze=
rische nächste Anverwandte, welche ein Recht
zur Erbfolge
ab intestato
zu haben glauben, dann
als jene die immer eine Forderung an ihrer
Ver=
lassenschaft haben möchten, an den bestimmten
Tag früh um 8. Uhr selbst persönlich, oder durch
hinlänglich Bevollmächtigte alsogewiß auf gmr.
Stadt Pupillenraitkammer zu erscheinen, sich
behörig zu legitimiren, und ihre Sprüch und
Foderungen darzuthun, wie im widrigen in
Be=
tref der nicht erscheinenden Anverwandten das
Pingitzerische Testament für richtig erkannt, al=
lenfalls die Verlassenschaft nur unter die
Anwe=
send, und die der Zeit bekannten getheilt, und
auf die nicht erscheinenden Anverwandten, Glau=
bigere, oder andere Prätendenten kein Bedacht
genommen werden würde.
⟨ Die zum löbl. Stift heiligen Kreuz eingestif= ⟩ ⟨ teten Herschaft Trumau machet hiemit jeder= ⟩
männiglich zu wissen, daß den 17. April dies Jahrs
fruh um 8. Uhr die zu Münchendorf an der
Oe=
denburger Poststrasse nächst Wien gelegene
so=
genannte Rendlische halblehen Behausung No.
8. bestehend in zwey schönen Wohnzimmern,
einem Speißgewölb, und einer Kammer, zwey=
en Schüttboden. Stallung für 8. Pferd, und 8.
Stück Hornvieh, einen Stadl, einer Holz=und
einer Wagenschupfen, alles in recht gut
gebau=
ten Stand, samt darzu gehörigen 17. ein
Vier=
tel Joch Hausäckern, 6. dreyviertel Tagwerk
Wisen, 1. Achtel Haus=und Krengarten und
1. Achtel Krautgarten wie auch die angebaute
Felder mit Winter=und Sommerbau dem
Meist=
bietenden gegen gleich baarer Bezahlung
ver=
kaufet werden. Wer nun solche Behausung
käuf=
lich an sich zu bringen gedenket, hat sich zu
Mün=
chendorf an obbemeldten Tag, Ort und Stund
einzufinden.
Nachdeme der Caspar Roßbacher eine der fürstl.
Lubomirskischen Herrschaft Neuenlengbach
ange=
hörig gewest=zu Oedt gebürtiger Pupil durch 32.
Jahr abwesend und unwissend ist, dieser aber
in der Herrschaft Neuenlengbacherischen
Waisen=
kassa einiges Vermögen anligend hat, und nun
dessen vorhandene Seitenerben solches habhaft
zu werden gedenken; als wirdet erdeuter Caspar
Roßbacher, oder allenfalls dessen vorhandene
eheleibliche Erben innerhalb einem Jahr, 6. Wo=
chen, 3. Tag nämlich bis 18. April des 1772.
Jahrs um so gewisser zur Amtskanzley
Neuen=
lengbach sich stellen, widrigen Falls ernannten
Caspar Roßbacher
pro mortuo
erkennet, und
dessen vorfindiges Vermögen denen vorhandenen
Seitenerben erfolget werden wirdet.
Von der gräflich Adam Wenzel Batthyan und
Strattmannischen Amtskanzley der Herrschaft
Kottingbrunn wegen, wirdet anmit
jedermännig=
lich kund und zu wissen gemachet: nachdeme der
Georg Schindler, Fleischhackermeister zu Allandt,
mit seinem Vermögen
ad Cridam
gediehen ist,
mithin von Seiten hiesiger Herrschaft zu
Aus=
findigmachung seines
Æris alieni
eine clausulirte
Convocation=und Liquidationstagsatzung
anzuord=
nen für nöthig befunden, hierwegen aber der 27.
April
a. c. inclusis feriis
um 8 Uhr Fruhe in der
aldasigen Herrschaftskanzley zur Tagsatzung
be=
stimmet worden seye. Dahero werden all und
je=
de, welche an des besagten Georg Schindlers
Vermögen Sprüche und Forderungen zu haben
vermeinen, auf ersagten Tag und Stund in
geistlicher Herrschaftskanzley
pro 1mo, 2do &
3tio Termino
entweder persönlich oder durch
hin=
länglich beglaubte Gewaltstragere alsogewiß zu
erscheinen, und die ihrer Schuldforderung halber
in Handen habende Obligationen, Zeugenschaf=
ten, Verträge, oder andere zu ihren Behelf
die=
nende Briefschaften mitzubringen, sohin ihre
Nothdurften zu verhandlen und zu liquidiren
ha=
ben, wie im widrigen der ausbleibende Theil mit
seiner Anforderung nicht mehr gehöret, sondern
von dieser Massa gänzlichen abgewiesen, und
dem=
selben das ewige Stillschweigen auferleget
wer=
den solle. Signatum Schloß und Amtskanzley
Kottingbrunn den 13. Martii 1771.
Von dem k. k. Stadt=und Landgericht Wien,
dem Caspar Spiebel, Johann Reigel, und
Mi=
chael Amon, als Caspar Fuchsischen
Hypothe=
car=Glaubigeren hiemit anzufügen: es habe der
in der Caspar fuchsischen Ganthandlung
aufge=
stellte Hr. Curator
ad lites
angezeiget: daß die
wegen Ratificirung der über das Caspar
fuchsi=
sche Vermögen verfaßten Repartition
angeord=
net geweste Erforderung von darumen fruchtlos
abgeloffen, weilen ihrer obernannte dießfälligen
Glaubigeren Aufenthalt nicht hat ausfindig
ge=
macht werden können; dahero dann über des
er=
nannten Hrn. Curatoris ferneres Anlangen eine
anderweite Erforderung auf den 15. nächstkünf=
tigen Monats April mit dem Anhang bestimmet
worden, daß sie obernannte Glaubigere an
erst=
erwehnten Tag fruh um 8. Uhr bey gedacht k.
k. Stadtgericht sich alsogewiß einzufinden, und
ihre in Händen habend ohnehin leer ausgehend
fuchsische Satzbriefe bey Gericht einzulegen
ha=
den werden, wie im widrigen die von dem
dies=
falls aufgestellten Hrn.
Curatore ad lites
ver=
faßte Repartition gerichtl ratificirt, und wegen
Paßirung ihrer ermeldten Glaubigeren inhabend
diesfälligen Sätzen das Benöthigte an die
Behör=
de von Amts wegen erlassen werden solle. Wel=
che Verordnung ihme Caspar Spiebel, Johann
Reigl, und Michael Amon hiemit offentlich zu
wissen gemacht wird.
Von des löbl. Stifts und würdigen
Gotteshau=
ses unser lieben Frauen zun Schotten in Wien
Grundgerichts wegen, wird nochmalen zu
verneh=
men gegeben: Es sey zu offentlicher Licitirung
des von weil. Anna Maria Schlickin seel. ruck=
gelassenen Hauses zum goldenen Pfauen am
Ober=
neustift, allermassen bey der letztern Tagsatzung
keine anständige Kaufer erschienen, eine
weite=
re Licitation auf den 10. Tag kunftigen Monats
April frühe um 9. Uhr angesetzet worden. Sol=
chemnach werden die Liebhaber sothanen Hauses
solchen Tags bey dem Stift Schottischen
Grund=
buch zu erscheinen haben, damit mit dem
Meist=
bietenden ein ordentlicher Verkauf angestossen
werden möge.
Num.
223. Verzeichniß,
Einiger Bücher, so in der Kraußischen Buchhandlung, nebst
vielen andern, nächst der kaiserl. königl. Burg in Wien um beygesetzten
Preis zu haben sind.
⟨H⟩istoire militaire des Suisses au service dela France avec les pieces justificatives par Mr.
le Baron de Zur Lauben. VIII. Volumes. gr. 12. à Paris 1751. 9. fl.
Baklowicz, Essais sur la fortification au terrein. 8. Varsovie 1769. 1. fl. 8. kr.
Beaufort, la Republique Romaine, ou plan generale de l'ancien gouvernemeut de Rome.
2. Tom. avec figures & medailles g. 4. Haye 1766. 12. fl.
〈…〉 rpenii (Thom.) Grammatica Arabica. Lugd. Bat. 1767. 6. fl.
Description du Danube, contenant des Observations historiques, Astronomiques, Hydro-
graphiques, Historiques, & Physiques, par Mr. le Comte de Marsigli, en VI. Tomes,
av. fig. Imper. fol. en Forme d'Atlas. à la Haye 1744. 150. fl.
Paradoxes Moraux & Litteraires. gr. 12. Amst. 1768. 1. fl. 20. kr.
Bibliotheque des Dames contenant des Regles generales pour leur conduite, dans toutes
les circonstances de la Vie, Ecrite par une Dame, 3. Tomes, 8. Amsterd. 1767.
5. fl. 15. kr.
Histoire de Saladin. Sultan d'Egypte & de Syrie, par Mr. Marin. 2. Tomes, 8. à la
Haye 1758. 2. fl. 54. kr.
— de Jonathan Wild le Grandtraduite de l'Anglois par M. Fielding, 2. Tomes 8vo.
Londres 1763. 1. ff. 45. kr.
⟨S⟩auvages, (Fr. B.) Nosologia metodica sistens morborum Classes juxta Sydenhami
men-
tem & botanicorum Ordinem. Editio ultima auctior & emendatior; II. Volumina. 4.
maj. Amstelod. 1758. 9. fl.
Spectateur, ou le Socrate moderne, tom. VIII. gr. 12. à Amsterd. 1768. 2. fl. des VIII.
Volumes 10. fl.
Massillons Sermons 13. Volumes, grand. 12. à Paris, 1770. fl. 15.
L'Homme au latin, ou la destineé des savans, histoire sans vraisemblance, 8. Londres,
1769. 24. kr.
Kaufmann, J. S. de Statu Ecclesiae catholicae, & legitima potestate Romano Pontificis
contra Justini Febronii Librum ad reuniendos dissidentes in religione Christianos,
4. Coloniae Agrippinae, 1767. 2. fl.
Dictionnaire theorique & practique de Chasse & de Pêche. 2. Tomes. 8vo. à Paris,
1769. 4. fl.
Du Pin, L. E. , Nouvelle Bibliotheque des Auteurs ecclesiastiques XXI. tomes avec
Dis-
sertation preliminaire, ou prolegomene sur la Bible. gr. 4. Utrecht 1731. 64. fl.
Memoires & avantures d'un homme de qualité, qui s'est retiré du monde. VII. volu-
mes. pet. 12. à Basle 1766. 3. fl.
Cervantes, Mich. Saavedra, nouvelles exemplaires auteur de Donquichotte, 2. Tom. gr.
12. à Lausanne 17⟨5⟩9. 2. fl. 45. kr.
〈…〉
aussin, memoires historiques militaires & politiques sur les principaux evenemens arrivés
dans l'Isle & Royaume de Corse, avec histoire naturelle de ce Païs la. II. Tom. 1758. 3. fl.
Memoires & avantures d'une Dame de qualité, qui s'est retirée du monde, 6. Part. pet, 12.
à Francfort 1757. 1. fl. 30. kr.
Gometz, angenehme und lehrreiche Erzählungen in vergnügten Tagen, 2 Theile, 8. Berlin,
1761. 4 fl. 30 kr.
Willebrand, (J⟨d⟩h. Pet.) historische Berichte und praktische Anmerkungen auf Reisen in
Deutsch=
land und andern Ländern. 8 Leipzig. 45 kr.
Geschichte der Unterhandlung des Belgrader=Friedens, 2 Theile, 8. Leipzig 1769. 1 fl. 30 kr.
Entwurf der bürgerlichen gesetze der Juden, nach Anleitung der heil. Schrift. gr. 8. Koppenhagen
1769. 36 kr.
Salmons Historie des gegenwärtigen Staats von Rußland, 4. Leipzig 1752. 2 fl. 30 kr.
— Histoire des gegenwärtigen Staats der europäischen Türkey und des großen Mogols. 2 Theile,
4. 1754. 2 fl.
Stuckert (Ludw. Wilh.) Geschichte der preußisch=brandenburgischen Staaten. 8. Breslau, 1769.
36 kr.
Das neue königliche
l'Hombre
, wie auch
Quadrille, Cinquille, Piquet, Triset, Taroc &c.
nach itziger Art zu spielen. 8. 40 kr.
Theune (C. H.) Geschichte von Griechenland, worinnen enthalten eine hinlängliche Erzählung
von dessen Königreichen und Staaten, von der Religion, Gesetzen, Sitten und Gewohnheiten
der Griechen. 8. 1769. 30 kr.
Leßings (G. E.) Briefe, antiquarischen Jnhalts, 2ter Theil. 8. Berlin 1769. 1 fl. 8 kr. alle 2
Theil 2 fl.
Schauplatz der Künste und Handwerke, oder vollständige Beschreibung derselben, 9ter Band, mit
Kupfern. 4. Leipzig 1769. 6 fl. alle 9 Bände 54 fl.
Das entdeckte Geheimniß der italienischen Zahlen Lotterien oder sogenannten
Lotto di Genove
,
nebst einer eröfneten kabalistischen Kunst bey jeder Ziehung ein oder zwey Zahlen mit Gewißheit
zu errathen. 4. 1769. 30 kr.
Schreiben an die goldbegierigen Liebhaber der Chymie und Alchymie, worinnen ihnen
wohlmey=
mend abgerathen wird, dieser Kunst nicht länger nachzuhangen, um sich nicht in das äußerste
Elend zu stürzen. 8. Frankf. 1769. 24 kr.
von Sind (Freyherrn, ) vollständiger Unterricht in den Wissenschaften eines Stallmeisters, mit
Kupf. gr. folio, Gotha 1769. 9 fl.
neue Fata einiger Seefahrer, absonderlich Gustav Moritz Frankens eines Deutschen, seine
Rei=
sen zu Wasser und zu Lande, Glücks=und Unglücksfälle in Europa und anderen Weltgegenden,
2 Theile mit Kupfern. 8. 1769. 1 fl. 30 kr.
Schröckh Sam. Jac. Einleitung zu einer allgemeinen Erkenntnis aller Handlungswissenschaften. 8.
Frankf. 1769. 2 Theile 6 fl.
Dessen Anweisung zum Kaufmännischen Briefwechsel, 8. Frankf. 1769. 45 kr.
Gaillards Geschichte Franz des ersten Königs in Frankreich, 4 Theile, gr. 8. Braunschweig 1769.
7 fl.
Harnischer P. Seraph, ein Opfer auf der Höhe, der Mensch Christus JEsus, ein Mittler
zwi=
schen Gott und den Menschen; in Paßion=oder Fastenpredigten, 2 Bände gr. 8. Breslau 1769.
4 fl. samt dessen Sonntagspredigten. 8 fl.
Gespräche des Phocion über die Beziehung der Moral mit der Politick, aus dem Griechischen
über=
setzt, gr. 8. Zürch 1764. 1 fl. 8 kr.
Lewis, W. , der Zusammenhang der Künste philosophisch=praktisch abgehandelt, ein Versuch für die
Beförderung der Künste, Gewerbe und Manufakturen. 2 Theile gr. 8. Zürch 1764. 5 fl.
Sailer (P. Sebast.) geistliche Reden bey mancherley Gelegenheiten und über verschiedene Materien
gesprochen, 3ter Band, gr 8. 1770. 1 fl. 30 kr. alle 3 Bände 4 fl.
Blonds, Kriegskunst, 3 Theile. Wovon der erste Theil die ausführlich abgehandelte Artillerie,
der zweyte Theil den Angrif der Festungen, und der dritte Theil die Vertheidigung der
Festun=
gen, enthält, 8. Frankfurt und Leipzig, 1769. 7 fl. 30 kr.