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Wienerisches Diarium

Nr. 20, 9. März 1771

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[1]

Aus einem Schreiben von Cairo in
Egypten vom 3. Christm.

Nachdem Mahumed Bey Abadaah, der
General unser Sultans, seit dem
27. Weinm. mit einer siegreichen
Armee von Merea und Gedda zurück ge=
kommen
war, so machte sich ein jeder, nach
Beschaffenheit des Nutzens, den jeder hof=
fete
, bereit, seine Handlung nach dem ero=
derten
Lande einzurichten, als man vor we=
nigen
Tagen den zum neuen Gouverneur des
eroberten Landes bestellten Assan Bey nur mit

17. Mann, statt 1500 die er bey sich ge=
habt
hatte, zurück kommen sahe. Die Um=
stände
von dieser unvermutheten Begebenheit
sind noch sehr dunkel, und werden verschie=
dentlich
erzählt. Nur so viel scheinet gewiß
zu seyn, daß der abgesetzte Sherif, nach
dem Abmarsche der Armee des Mahumed
Bey, wieder Muth gefaßt, und den Assan=
Bey vertrieben hat. Der bekannte Vene=
tianer
Rosetti soll sich in dem se⟨lig⟩ten Ara=
bien
in großer Verlegenheit befinden. Un=
terdessen
läßt doch unser neuer Souverain,
Ali Bey, den Muth nicht sinken. Er hat
ein mächtiges Corps Truppen, unter An=


[2]

führung dreyer Beys, nach der Seite von
Gaza marschiren lassen, wohin nächstens ein
anderes folgen soll. Zu diesen Truppen wer=
den
sich, wie man versichert, auch die Trup=
pen
von dem Schelck Daer, von dem Emir
der Drusen, und von dem Gouvernement
von Damas, wo Assan Bey bereits zum
Befehlshaber bestellt ist, fügen. Dieser letzte=
re
soll solchergestalt das Commando erhal=
ten
, über eine Armee von 25, bis 30000.
Mann, imgleichen über die Caravanne, die
sich gewöhnlich zu Dames versammelt, wenn
sie nach Mecca geht, so wie hingegen über
die Caravanne von Cairo, welche aus africa=
nischen
Wallfahrten besteht, dem Mahomed
Bey das Commando verliehen worden ist.
Diese zween Generals nun, nämlich Assan
Bey und Mahomed Bey, sollen sodann ge= .
gen den rebellischen Sherif vorrücken, und
haben selbige von Ali Bey den Befehl, al=
les
nieder zu machen, was sich ihnen widersetzen
sollte. Alles ist nun in Erwartung auf den
Erfolg dieser Unternehmung; wobey man
zwischen Furcht und Hofnung steht. Unter=
dessen
, da so wichtige Expeditionen Geld er=
fordern
, und die gewöhnlichen Mittel be=
reits
erschöpft sind, so nimmt man die Zu=
flucht
zu außerordentlichen. Unter andern
hat man eine große Summe von der fran=
zösischen
Nation gefordert, und diese For=
derung
mit der Drohung begleitet, daß man
im Fall der Weigerung, dieselbe durch den
Sarrach, eine Art Henker, welche die Beys
zur Vollziehung ihrer Befehle brauchen, ab=
holen
lassen würde. Die Franzosen haben,
um das Verlangte aufzubringen, 14. Tage
Zeit erhalten. Man befürchtet, daß die
übrigen Franken nach diesen nicht frey aus=
gehen
dürften.

Paris den 15. Hornung.

Nachdem der König für gut gefunden, ei=
ne
neue Ordnung bey der Administration
Seiner Finanzen einzuführen, und eingese=
hen
, daß, weil die mehresten Departement=
ter
, welche zwischen den 7. Jntendanten der
Finanzen getheilt waren, unmittelbare Bezie=
hungen
auf einander haben, und mit einander
verknüpfet sind, die Arbeit, welche sie erfor=
dern
, nur mehr erleichtert würde, wenn
dieselbe weniger vertheilt wäre: So ha=
ben
Seine Majestät neulich ein Edikt gege=

ben, das bey der Rentenkammer ist proto=
colliret
worden, durch welches Sie die vor=
handenen
sieben Aemter von Finanzeninten abschaffen, und dafür vier neue
errichten, welche von den Staatsräthen,
Herrn d'Ormesson, Hrn. Moreau de Be=
aumout
, Hrn. Trüdaine de Montigny, und
Herrn de Boullogne, bekleidet seyn sollen.
Durch dasselbe Edikt haben Se. Majestät
die Finanz eines jeden dieser 4. Aemter auf
die Summe von 350000. Livres festgesetzet.
Dabey haben jedoch Höchstdieselben beliebet,
daß diejenigen Jntendanten, deren Aemter
durch dieses Edikt sind abgeschaft worden,
nach, wie vor, in Dero Rathsversammlun=
gen
sitzen mögen.

Der Graf Barry hat des Königs Ge=
nehmigung
erhalten, die Stelle eines Vi-
dame
von Chalons in Champagne zu kaufen.
Es ist diese Stelle eine der vornehmsten Wür=
den
, welche der Adel des Königreichs erwer=
ben
mag. Man zählt nur 4. dergleichen Be=
dienungen
. Ursprünglich scheinen die Vida=
mes
, oder Viceherren, zum Schutze der
weltlichen Gerechtsame der Bischöfe, oder
um beym Arrierebann an Statt der Bischö=
fe
zu marschiren, eingesetzt zu seyn.

Mit den Parlamentsachen sieht es noch
wie vorhin. So lang auch die andern Par=
lamenter
des Königreich mit ihren Vorstel=
lungen
und Beschwerden wegen der Verban=
nung
des Pariser Parlaments beschäftiget sind,
und erwarten müssen, was der König dar=
auf
antworten oder beschließen wird, wer=
werden
dieselben, wie bey den Parlamentern
von Rennes und Rouen bereits festgestellt
worden ist, ihre Geschäfte mit aller mögli=
chen
Sorgfalt wahrnehmen. Unterdessen er=
wartet
man, daß entweder alles wieder auf
den vorigen Fuß kommen, oder auch eine
große Umkehrung geschehen werde.

Genna den 20. Hornung.

Wir haben Nachricht aus Madrid, daß
der dasige Hof den 15. dieses wegen erfolg=
ten
Todesfall der königl. Jnfantinn von Por=
tugall
, Donna Maria Francisca Dorothea
die Trauer angezogen habe. Der konigl.
portugiesische Hof, welcher über diesen trau=
rigen
Fall fast untröstlich ist, hält sich noch
immer zu Salvatera auf. Aus Paris wird

[3]

geschrieben, daß verschiedene Regimenter
nach dieser Haupt⟨st⟩adt im Marsche wären,
um das neueingesetzte Parlament vor allen
Unfallen von Seite des Pöbels zu sichern.

Mayland den 20. Hornung.

Verflossenen Samstags, als in unserer
letzten Carnevalsnacht wurde in dem Hause
des Grafens Calderani ein prächtiges
Ballfest gegeben, wobey eine zahlreiche Men=
ge
der hiesigen hohen Adels erschienen, und
die Beleuchtung sowohl, als die Erfrischun=
gen
ungemein prächtig waren. Von dem
Studien Verbesserungsrathe dieser Staaten,
ist, Kraft eines allerhöchsten landesfürstl.
Befehls, den Mönchen zu Pavia, die da=
selbst
öffentliche Schulen gehalten, oder Pri=
vatcollegia
gegeben, das Lehramt ein für al=
lemal
niedergelegt worden, weil die dasige
Universität nunmehr mit hinlänglichen Leh=
rern
von allen Gattungen der Wissenschaf=
ten
versehen, und folglich unbillig wäre die=
sen
öffentlichen Lehrern die Schüler dadurch
zu entziehen.

Altona vom 25. Hornung.

Die Stockholmer Briefe vom 8ten dieses
sind in der Nacht auf den 22ten, und die
vom 12ten den 22. Abends angekommen.
Als die letzteren von Stockholm abgiengen,
war bey Hof alles in vollkommenen Wohl=
seyn
. Zugleich mit diesen letzteren Briefen
ist aber eine am 13. zu Stockholm abgefer=
tigte
Staffete eingetroffen; und mit dieser
sind andere zuverläßige Briefe eingegangen,
aus welchen man unter andern ersieht: daß,
nachdem des Königs Majestät sich den 12.
den ganzen Tag sehr wohl befunden gehabt,
und besonders aufgeräumt geschienen hatten,
Höchstdieselben um halb 9. Uhr Abends plötz=
lich
, nachdem sie kaum 10. Minuten vorher
wie vom Schlage befallen waren, dero Le=
ben
beschlossen haben. Dieselbe Nacht ist
der Kammerherr, Baron Orenfeld, als Cou=
rier
abgefertiget worden, welcher auch be=
reits
den 22. Vormittags durch Hamburg,
paßiret ist. Worauf den 23ten Mittags,
des bisherigen Kronprinzen Gustavs königl.
Hoheit von den Herren Reichräthen als
Könige gehuldiget, alsdann Sr. Majestät
Gelangung auf den Thron öffentlich bekannt
gemacht, und ein zweyten Courier nach Pa=

ris abgefertiget worden. Weyland Se.
Majestät waren gebohren den 14. May 1710.
und haben 3. Prinzen nebst einer Prinzeßinn
hinterlassen, worunter der älteste als Kron=
prinz
25. Jahr alt ist.

Warschau den 10. Hornung.

Jn unserer Stadt stehen noch alle Nächte
rußische Piquets mit Kanonen auf den Stras=
sen
. Den Augenblick verbreitet sich das Ge=
rüchte
, daß in Litthauen eine Conföderati=
on
, zum Beßten des Königes, errichtet
worden, von welcher der Herr Bischof von
Wilna, Massalski, das Haupt seyn soll.
Die nächste Post muß uns den Grund oder
Ungrund dieser Sache bringen.

Ohnlängst haben die Kosacken einige Kohl=
bauren
aufgehoben, die von hier aus einiges
Gewehr und Munition an die Conföderirten
bringen sollten. Es verlautet auch, daß
man einige Briefe bekommen habe, welche
besonders einem vornehmen Geistlichen vie=
len
Verdruß machen könnten.

Nachrichten aus der Moldau zufolge, ha=
ben
der Generalfeldmarschall Graf v. Ro=
manzow
immer noch das Hauptquartier in
Jaßy, der Herr General Olitz aber in Bu=
charest
. Ungeachtet die Armee die Winter=
quartiere
bezogen hat, so ist man doch da=
selbst
nicht ruhig, sondern alles arbeitet, um
das gehörige zu einem sehr frühzeitigen Feld=
zug
in den besten Stand zu setzen.

Jn Petrikau hat eine Parthey vom Pu=
lawski
ein Manifest niedergelegt, welches
wider alle Conföderationsmarschälle gerichtet
ist, und keiner als Pulawski und Bierzinski
werden darinn für Marschälle angenommen.

Weiteren Nachrichten aus Petersburg zu=
folge
, ist am 18ten Jänner der Herr Kron=
jägermeister
Branicki daselbst glücklich ange=
kommen
, und auf einem Ball en Masque
der Kaiserinn Majest. von dem Hrn. Gene=
ralleutenant
Fürsten Repnin vorgestellet wor=
den
, worauf sogleich Jhre Maj. die Kaise=
rinn
selbst demselben des Prinzen Heinrichs
von Preußen königl. Hoheit dargestellet ha=
ben
.

Auszug eines Schreibens aus Pohlen
vom 20. Hornung.

Das Neueste was ich Jhnen melden kann,
ist, daß die Krankheiten gänzlich nachgelas=

[4]

sen haben. Die Garnison von Kaminiec ist
wieder in die Stadt gerückt; doch aus Be=
hutsamkeit
geht noch keine Post dahin. Zu
Berdieczew sind wieder Russen eingerückt,
und diese sagen, daß binnen 14. Tagen noch
20000. Mann nachkommen würden, welche
zur Armee an die Donau marschiren. Die
rußische Armee ist in den Winterquartieren
ruhig, und ganzlich in der Verfassung, den
Türken eine große Diversion zu machen. Jn
Laticzew hingegen ist es wegen der Krankheit
noch nicht sicher, indem eine Jüdin, welche
wieder in ihr Haus einziehen wollen, von
dem Geruch eines in demselben befindlichen
todten Körpers, so gleich, und ihre ganze
Familie nach ihr gestorben ist: daß man al=
so
noch alle Behutsamkeit dabey anzuwenden
hat. Jn Warschau haben sich die Herrschaf=
ten
mit Schlittenfahren erlustiget, und zu
dem Beschluß des Carnevals hat der rußi=
sche
Ambassadeur eine prächtige Mahlzeit ge=
geben
. Die Kälte ist in dieser Gegend sehr
anhaltend gewesen, und der Thermometer
hat seit undenklichen Jahren nicht so hoch
gestanden. Von Großpohlen sind lauter blu=
tige
Auftritte zu vernehmen. Der Oberste
Drewitz hat nachdem solcher den Zaremba
von Kruterschine vertrieben, sich gegen Po=
sen
gewendet, und durch diesen Marsch die
Communication der Stadt eröfnet. Allem
Vermuthen nach, dürfte ein ganz anderer
Auftritt nahe seyn; und unser Vaterland hat
die Ruhe am nöthigsten.

Aus der Gegend Czenstochan den 10ten
Hornung.

Drewitz ist in unsern Gegenden ganz unver=
muthet
wieder zum Vorscheine gekommen.
Es ist das Flüchten dieserwegen wiederum
sehr stark nach der Gränze, und dem da=
selbst
gezogenen Cordon. Man kann noch
nicht sagen, ob er wieder was gegen Czen=
stochau
unternehmen werde, oder ob er nur
vorbey nach Großpohlen marschiret. So
viel ist gewiß, itzo würde es nicht so gut
vertheidiget werden können, als vor dem,
denn es sind Deserteurs von fremden Trup=
pen
nicht mehr darinn, sondern das meiste
sind Bauern.

Utrecht den 18. Hornung.

Als etwas seltenes und Merkwürdiges kann

man von hier folgendes melden: Jn dem
Dorf Vleuten, 2. Stunden von hiesiger
Stadt, lebt eine sichere Maria von Dyk,
alt ungefähr 52. Jahre und die Ehegattin
von einem Schneider, mit Nahmen Jahn
de Groot, welche nun in längerer Zeit, als
einem Jahre, gar keine Speisen, und in
mehr als 4. Jahren keine harte Speisen ge=
nossen
hat. Nach ihrem letztern Wochenbett
im April 1767. war sie ungewöhnlich schwach
und außer Stande geblieben, harte Speisen
zu genießen, und lebte sie zwey Jahr, ohne
etwas anders, als nasses, zu sich zu neh=
men
, jedoch in einem Zustande, daß man
immer ihren Tod erwartete, worzu sie auch
durch den Prediger zubereitet wurde. Vor
mehr, als einem Jahr aber, da sie bereits
der Speisen entwöhnt war, besserte es
sich, wieder alle Erwartung, mit ihren
Zustand, und es erneuerten sich ihre Kräf=
te
, ungeachtet ihre Nahrung stäts nur et=
was
nasses blieb, und sie auch keinen
Appetit nach irgend einer Speise spührte.
Sie nahm ihrer Haushaltung wieder wahr,
und verrichtete selbst ihre häusliche Arbeit.
Hiemit fährt sie auch noch beständig fort,
und befindet sich, nach ihrer eigenen Aus=
sage
, ganz wohl, obgleich sie, wie gesagt,
seit länger als einem Jahre gänzlich nichts
gegessen, in welcher Zeit sie aber auch keinen
Stuhlgang gehabt hat. Sie lebet solcher=
gestalt
bloß von Getränke, welches haupt=
sächlich
in Thee bestehet, wovon sie zuwei=
len
viel, nämlich 28. bis 30 Schalen trinkt,
und zwar ohne Milch, doch mit 2. bis 3.
Loth Zucker. Zuweilen trinkt sie auch ein
wenig Genever, wovon ihr Maaß alsdann
ein Theeschälchen ist. Sie hat sich einige
Zeit zur Untersuchung ihres Zustandes in hie=
siger
Stadt befunden, und ist darauf nach
ihrem Dorfe zurückgekehret. Von den mit
ihr vorgenommenen, und noch vorzunehmen=
den
Untersuchungen wird man künftig Nach=
richt
geben können.

Schreiben aus Bremen den 16. Hor=
nung
.

Jn unserer jüngst gemeldeten Bekümmer=
niß
ist man auf ein Hilfsmittel gerathen,
dessen Ausführung wegen der Seltenheit se=
henswürdig
ist, und vom Publiko künftig

[5]

vollständiger bekannt zu werden, vielleicht
verdienen könnte. Man ist beschäftiget,
vermittelst eines Kanals von 120. Fuß breit,
den Strohm vom Eise zu befreyen, mithin
dem oberwärts ausgehaltenen Wasser einen
freyen Ablauf zu geben. Mit einigen 100
Mann wird täglich daran gearbeitet, um
den Kanal aufzuhauen, und das Eis durch=
zu
sägen, ferner mit starken Hebebäumen und
Stricken, auch hinaufgeschobenen schweren
Schaluppen, die Eisschollen zu brechen, zu
schieben, zu heben, oder niederzudrücken,
und nach der Art ihrer Beschaffenheit in Be=
wegung
zu bringen, welche von sehr verschie=
dener
Theils unglaublicher Dicke losgehen,
auch aller Orten nicht gleicher Stärke sich
finden, sondern nur die hin und wieder vor=
kommende
Eisbänder oder Dämme ganz bis
in den Grund stehen.

Man hoffet heute bis Vegesack mit dieser
von dem unteren offenen Wasser nach oben
angefangenen Arbeit zu gelangen, und der=
gestalt
unsern dortigen Schifshafen außer
Gefahr zu setzen.

Es scheint aber unsere völlige Sicherheit
darauf noch nicht beruhen zu können, viel=
mehr
die größte Arbeit annoch bevorzuste=
hen
; weil zwischen Vegesack und der Stadt
an mehreren Orten in dem gefrohrnen
Strom Eisbänke stehen, die dem Ablaufe
des Wassers hinderlich seyn müssen, wie die
Zurückhaltung und Verschiedenheit diesfalls
an Theils Orten bemerklich machet.

Aus Thüringen den 12 Hornung.

Zu Ohrdruf ist im vorigen Monate bey
der letztern großen Kälte und tiefen Schnee,
eine wahnwitzige Weibesperson, Namens
Elisabeth Magdalena Reinhardtin, verloh=
ren
gegangen. Nach 9. Tagen hat man sie
auf einer Wiese nicht weit vom Walde von
ungefähr unter dem Schnee liegend gefun=
den
, wo sie die ganze Zeit ohne Speise und
Trank zu sich zu nehmen, vergraben gewe=
sen
war. Da man sie gefunden, und nach
Ohrdruf gebracht, hatte sie ihren völligen
Verstand wieder bekommen, und noch 14.
Tage bey guter Vernunft gelebet. Weil ihr
aber Hände und Füsse völlig erfrohren gewe=
sen
sind, so hat man sich genöthigt gesehen,
ihr solche abzunehmen, da denn der Brand

dazu geschlagen ist, daß sie hat sterben
müssen.

Troppau den 26. Jänner.

Die fürnehmen Pohlen, welche durch die
Unruhen ihres Königreichs verscheucht, zu
uns flüchteten, das Ende derselben zu erwar=
ten
, haben neue Hofnung dieses bald zu er=
leben
. Der Knote des Trauerspiels ist der=
malen
seiner Entwickelung nahe. Zwey Bi=
schöffe
dringen darauf, daß den Conföderir=
ten
, welche den Thron für erledigt ausru=
fen
eine Conföderation entgegen gesetzt wer=
de
. Sie wird in den Gegenden erschaffen
werden, wo bis itzt noch die Ruhe herrsch=
te
, in den Gegenden, die dem rußischen
Staat nahe liegen, in Litthauen. Dahin
wird sie auch, wenn sie ihren Zweck verfeh=
len
sollte, ihren Rückzug nehmen.

Jnzwischen senden die Marschalle Zarem=
ba
, Pulawsky und Saba die hurtigste ihrer
Schaaren in die litthauische Bezirk hin,
wo das romanzowsche Kriegsheer seine Sub=
sistenz
vernimmt. Sie stürzen unvermuthet,
dem Blitz ähnlich in die Orte hinein, wo
sie einen Vorrath wissen, und verheeren den=
selben
. Der Fruchtmangel, welchen die
innerlichen Unruhen, die Pest, und die den
rußischen Kriegsheeren geleistete Fuhren ver=
ursacht
haben, ist in dem ganzen König=
reich
, ausgenommen in Litthauen, unbe=
schreiblich
: und die rußischen Lieferanten
wissen fast nicht, woher sie das nothwen=
dige
Quantum für die beede an der Donau
stehende Kriegsheere hernehmen sollen. Der
Mangel der Nahrungsmitteln war in dem
vorigen Krieg der Russen wider die Pforte,
die Ursach, welche sie zwange, die Crimm
zu verlassen, und bey Krjegsleuten ist es ei=
ne
bekannte Regel, "Wer einen Heerkörper
auf festen Fuß setzen will, muß zuvor für
den Bauch desselben sorgen.

Vermischte Neuigkeiten.

Ein armer Jnwohner in einem Dorfe auf dem
sächsischen Erzgebürge, hatte bey dermaliger Theu=
rung
und Getraidmangel, welche dort besonders
groß gewesen, so, daß oft die Armen in drey
bis vier Tagen kein Brod gehabt, sich nebst sei=
ner
Frau und vier Kindern, schon geraume Zeit
mit etwas gemahlnem Haber, worunter er kla=


[6]

ren Häcker geschnitten, ernähret. Da nun dieser
Vorrath zu Ende, gieng er an einen Becker im
Dorfe, der auch demselben nach und nach mit
Brod bis an die 9 Thaler ausgeholfen; alsdann
aber zu verstehen gab, wie er nichtmehr in Stan=
de
ihm Brod zu geben, da er selbst Noth litte,
und für sich und die Seinigen zu sorgen habe.
"So muß ich denn zu den äußersten Mitteln greif=
fen
, sprach hierauf der zur Verzweiflung gebrach=
te
Mann, denn die Seinigen könne er nicht sehen
Hungers sterben. " Und in der That begibt er sich
auch nach diesem in den nahen Wald. Ein Ta=
buletträger
begegnet ihm, welchen er sogleich un=
ter
der Bedrohung niederwirft, ihm das Leben
zu nehmen, wenn er nicht das bey sich habende
Geld ihm gäbe. Der erschrockne Tabuletträger
bittet nur um sein Leben und sagt: er habe 21
Thaler bey sich, die wolle er ihm geben. Darauf
antwortet der arme Mann, er wolle nur 5 Thlr.
haben, er wäre gar kein Straßenräuber, son=
dern
aus dem nächsten Dorfe, hätte eine Frau
und vier Kinder, welche für Hunger sterben woll=
ten
, er wolle dieses Geld zu Kaufung Brods an=
wenden
; und damit er sehe, daß er die Wahrheit
rede, so sollte er mit ihm gehen, und die große
Hungersnoth anschauen. Das thut der Tabulet=
träger
; und der Anblick dieser Nothleidenden
rühret denselben dermassen, daß er nicht allein
die dem Becker schuldige 9 Thaler vor Brod be=
zahlet
, sondern auch das noch übrige Geld an
den Becker zur Unterhaltung dieses armen Man=
nes
und der Seinigen hergegeben. Wie viele
sind, die keine so mitleidige Seele, wie dieser
Tabuletkrämer, haben.

Viele Engländer sehen itzo die Jnsul Holland
sehr wichtig an, und sagen, daß sie eben das für
die Spanier in der Südersee wäre, was Gibral=
altar
im mittelländischen Meere ist; wie denn
Lord Anson schon gesagt, daß es der Schlüssel
zu den Goldminen von Peru, und zu vielen an=
dern
Entdeckungen, in diesem Theil der Welt
abgeben könnte.

Des regierenden Herrn Hertzogen von Sachsen=
gotha
Durchlaucht, haben in einem Alter von
72 Jahren das Zeitliche mit dem Ewigen ver=
wechselet
.

Wien den 9 März 1771.

Letztvergangen Mittwochs haben die aller=
höchst
=und höchsten Herrschaften der vormit=
tägigen
Fastenpredig, und dem übrigen Got=
tesdienst
in der Kammerkapelle abgewartet.
Abends war Spiel bey Hofe für die aller=
höchst
=und höchsten Herrschaften, und den
dem geladenen hohen Adel.

Donnerstags den 7ten dies war der vor=
mittägige
ordinari Gottesdienst in der Kam=
merkapelle
, und nach diesen haben die bey=
den
allerhöchsten kaiserl. königl. Majestäten
dem gewöhnlichen Staatsrath beygewohnet;
Abends aber haben Se. Maj. der Kaiser,
und die königl. Hoheiten bey der musikali=
schen
Akademie in der Hofschaubühne sich
unterhalten.

Freytags den 8ten haben die allerhöchst=
und höchsten Herrschaften der vormittägigen
Fastenpredig, und übrigen Gottesdienst aber=
mal
in der Kammerkapelle abgewartet.

Heute Vormittags ist eine ledige Weibs=
person
, 18 Jahr alt, welche zu Meidling
den 21 April 1770. Abends boßhafter Weise
ein einem Stadel Feuer angelegt, durch welches
5. Häuser, einige gänzlich, andere großen
Theils in die Asche gelegt worden, wo=
durch
ein Schaden von 8961. fl. 30. kr. ge=
schehen
nachdem wider sie wegen dieses ih=
ren
schweren Verbrechens das Urtheil im
Wege Rechtens dahin geschöpfet worden; daß
sie auf die segenannte Gaaseweide an den all=
da
gewöhnlichen Richtplatze geführet, alldort
durch das lebendige Feuer von der Erde ver=
tilget
, und die Asche in den vorbeyfließenden
Donaustrom gestreuet werden sollen, aus al=
lerhöchster
landesfürstl. Gnade aber dahin ge=
lindert
worden, daß sie mit dem Schwerdt
vom Leben zum Tode hingerichtet, der entseel=
te
Körper auf den Scheiterhaufen geleget zu
Staub und Asche verbrennet, und die Asche
in den am Richtplatze vorbeyfließenden Do=
naustrom
gestreuet worden.

Die geistlichen Uebungen in wälscher Spra=
che
werden in der Kirche des Collegii Soc.
Jesu den 14ten März um 5. Uhr Nachmit=
tags
ihren Anfang nehmen, und bis Frey=
tags
nach dem Sonntag Passionis zur be=
nannten
Stunde fortgesetzet werden.

Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in, und vor der Stadt.

Den 4. März. Jn der Stadt.

  • Der wohledle Hr. Franz Ant. Wimmer, k. k. Hof=
    concip
    . im Seittner. H. am Baurenm. alt 29. J.
  • Hr. Peter Petazzi, k. k. Hofmusic. b. englis. Gruß
    am Judenpl. alt 65 J.



[7]
  • Dem Joh. Kempf, Laq. s. W. Magd. im neu. Mi=
    chaelerh
    . am Kohlm. alt 30. J.

Vor der Stadt.

  • Dem Joh. Banthner, Burgl. Kirschn s. K. Jos. im
    Herzog. H. in der Leop. alt 6. v. J.
  • Veit Felmayr, gew. Burgl. Wirth, m s. H. auf der
    Wieden, alt 78 J.
  • Dem Bernh. Blanco, Burgl Glaserm. s. K. Mar.
    Anna, im Kohlmesser. H. an der Wien, 6 v. J.
  • Phil. Asperl, gew. Bäckerm. in s. H. in der Jägerz.
    alt 72 J.
  • Dem Conrad Keldat, Viehhandl. s. K. Theres. im
    Paulanerbäck. H. auf der Wieden, alt 5. v. J.
  • Jac. Luer, Tagl. b.3.⟨Ei⟩ch. im Lerchf. alt 56 J.
  • Den Joh. Arbeitlana, Webergs. s. Stieft. Theres.
    im Palmis. H. zu Gump. alt 14. J.
  • Wolig. Schreyer, Hutmachergs. alt 18 J.
  • Joh. Lutz, Burgl. Schneid. alt 56. J.
  • Jos. Mahr, Zeugmachergs. alt 25. J
  • Jos. Hauser, vac. Laq. alt 39. J. alle 4 bey denen
    barmh. Brüd.
  • Paul Danzinger, Gem. im Milit. Jnval. H. in der
    Alsterg. alt 68. J.
  • Math.Fasering, alt 25. J. und
  • Anna P⟨aseich⟩uerin, alt 66 J. beede im Contum.
  • Franc. Schäferin, verh. alt 45. J.
  • Leop. Vierunger, Tagl. alt 33. J.
  • Marg. Volkmanin, Witt. alt 49. J. alle im Bäckh.
  • Summa 20. Person. darunter 3. Kind.

Den. 5. März. Jn der Stadt.

  • Den wohledelgeb, Hr. Jgn. v. Bruckner, k. k. Hof=
    commißionsraht
    , s. Frle T. Mar. Soph. im Er.
    Thierheim. H b. Francisc. alt 15. J.
  • Dem wohledelgeb. Hrn. Ant. v. Collin, k. k. Haupt=
    mann
    , s. Hr G. Anton, im Liechtenstein. Benef.
    H. in der Herreng. alt 1 J.
  • Barb. Meixnerin, Wit. im Althan. H. am Franc.
    Platz, alt 30 J.
  • Dem Franz Altfeld, Burgl. Schneid. s. W. Anna
    Mar. alt 64 J. und
  • Anna Mar. Bertlin, led. alt 54. J. beede im Bur=
    gerspital
    .

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Franz Christoph, Burgl. Orgelma. s. Fr.
    Ther. im Löfler. H. auf der Wied alt 29 J.
  • Dem Joh. Leichtner, Grünkräutl. s. W. Anna, b.
    St. Flor. in der Jos. alt 58 J.
  • Mar. Anna Michoschin, Witt b. gold. Hechten zu
    Mariah. alt 78. J.
  • Dem Jos. Angerl, Tagl. s. W. Gertr. b. Regenbo=
    gen
    im Liecht. alt 32 J.
  • Math. Alster, Schmalztra. b. Schutzeng. auß. Ma=
    riah
    . alt 46 J.
  • Ant. Rickert, . Feldscher. b. gol. Wolf. in der Alster=
    gaß
    . alt 43. J.
  • Den Joh. Zobel, Music. s. K. Barb. b. der gold.
    Glock. am Spit. alt 6. J.
  • Der Magdal. Scheckin, Witt. ihr K. Ther. in der
    Heumühl auf der Neuw. alt 4. J.
  • Mar. Anna Pfarrkirchnerin, led. beym Kropf. auf
    der Neuw. alt 69 J.
  • Magd. Neubauerin, Witt. im Sesseltrag H. in der
    Leop. alt 60.
  • Hof. Reidinger, Goldschmidgs alt 46. J. und
  • Thom. Soyer, Bindergs. alt 25 J. beede bey den
    barmh. Brüdern
  • Anton Beyerl, Jnstrukt. alt 25 J.
  • Joseph Zächl, Tagl. beede im Bäckenh.
  • Barbara Zoterin, Wittwe, alt 77. J im Contum.
  • Summa 20. Person. darunter 3. Kind.

Den 5. März. Jn der Stadt.

  • Hr. Paul Anton Mödlhamer, k. k. Artillerie=For=
    tifications
    gem. Stadt Wien und burgel. Zim=
    mermeister
    , in seinem Haus von der welschen
    Kapellen über, alt 68 J.
  • Dem Hr. Math. Etel burg. Rauchfangkehrerm.
    s. K. Bernh. v. Aug Gott. am Pet. alt 1. J.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Ant. Schmidt, burgl und Hof=Schlos=
    serm
    . s. S. Joseph, Lehrj. b. Arzt im Bäckenh.
    allda, alt 18 J.
  • Math. Steiner, burg. Stückm. b. weiß. Löw. in
    der Alsterg. alt 83 J.
  • Joach. Ruewandl, Schutzverw. Drechsl. b. d. Tau=
    ben
    in der Josephst. alt 72 J.
  • Dem Balth. Lessel, Bierw. s. K. Josepha, im Dru=
    ckerisch
    . H. v. St. Ulr. alt 7 J.
  • Theresia Eckerin, Materazenh. Wittib. b. ge. Väßl
    zu Mariah. alt 68. J.
  • Magd. Pellin, k. Reitkn. Wittw. Nr 2. gold. Kronen
    am Neust. alt 73. J.
  • Eva Sapperin, Tagl. Wittw. b. St. Flor an. Ober=
    neustift
    , alt 35. J.
  • Anna M. Millerin, Wittwe, im Sonnenh. alt 72. J.
  • Carl Auters, Porcellanmahl. b. 2. Schlüsseln im
    Lichtenth. alt 28. J.
  • Barb. Ernstin, Tagl. Wittw. i. Wildburg. Gart.
    auf der Landst. alt 70. J.
  • Eva Menzin, Hausm. Witt b. roth. Röss. auf der
    Wied. alt 66. J.
  • Dem Joh. Brinner, Tagl. W. M. Anna im Alth.
    H. am Alth. Grund, alt 58. J.
  • Dem Wenzel Wein, gem. Grenad. s. K. Catharina
    in der Class. am Traidm. alt 5. J.
  • Joseph Schuch, vac. Lauf. b. gold. A. B. C. am
    Spittelb. alt 32 J.
  • Adam Geyer, Windenm. b. gr. Lämel im Lichtenth.
    alt 52 J.
  • Joh. Blanl, Schneigerg. in Schuberg. H.
    im Schulterg. alt 22. J.
  • Clara Gonauserin, led. M. b. guten Hirten in der
    Leopoldst. alt 〈…〉 J.
  • Magd. Messersin, Tagw. Witt. b. gr. Baum im
    Lerchenf. alt 57. J. im Bäckenh.
[8]
  • M. Bollheimin, Witt. in gross Armenh. alt 67. J.
  • Franz Furhuber, Feldw. alt 53 J.
  • Jacob Malzer, gem. alt 61. J. beede im Mil Jnv. H.
  • M. Anna Wießmannin, ledig, im Versorgungsh.
    am Alsterb alt 42. J.
  • Georg Wirschau, gem. Sold im Mil. Krankenh.
    zu Gumpend. alt 35. J.
  • Franz Zebrouck, ein Pilger, in St Marx, alt 55. J.
  • Summa 26. Person. darunter 3. Kind

Anzeige.

Allhier bey von Trattnern erscheint die
zweyte Ausgabe eines bekannten, und gemein=
nützigen
Werkes, unter dem Titel: De Cul-
tibus
Magicis eorumque perpetuo ad Eccle-
siam
& Rempublicam habitu Libri duo, Qui=
bus
multa Juris Auctorumque veterum lo-
ca
male hactenus intellecta vindicantur, si-
mul
Jurisprudentia Legislatoria illustratur.
Editio II. Aucta & emendata. Vindobonæ
MDCCLXXI. Literis Trattnerianis. Venit
ad insigne boni pastoris in platea scholarium.

Es ist nunmehr der historische Theil dieses
Werkes, aus dessen bisheriger Vernachläßi=
gung
die grausamsten Jrrthümer eingeschlie=
chen
, und so manche Schandflecken der
Menschheit angeklebet sind, vollkommen be=
richtiget
, welches die Weitläuftigkeit, und
das hin und her versteckte Alterthum des
Groses. bey der ersten Edition noch nicht zu=
gelassen
hat, wodurch anitzt ein vorzügliches
Muster der auf die allgemeine Glückseligkeit
des menschlichen Geschlechts angewandten
Geschichtskunde geliefert wird. Es werden
auch die römischen Gesetze, die heuer einschla=
gen
, und besonders L. VI. Cod. de Malet.
& Mathem . in ein ganz neues Licht gesetzet,
welches bisher die größten Manner auch im=
mer
vermisset hatten, gleichwie manche Stel=
len
der heil. Väter in ihrem wahren annoch
unbekannten Verstande gezeiget werden. Der
Verfasser gehet aber noch weiter. Er zeiget,
wie sich der Gesetzgeber die Historie zu Nutzen
machen müße, wie eine schwere Kunst die
Gesetzgebung seye, wie die römische Gesetz=
gebung
in dieser Frage aus ihrer Kindheit
in zum vollkommenen Gipfel gestiegen, und
wie die hernach in dem mittleren Zeitalter
entstandenen abentheurlichen Processe bloß al=
lein
aus dem Aberwitze der Auslegers dersel=
ben
erwachsen seyn. Er gehet hiebey die
ganze Verordnung unserer großen Monarchinn

dieser Processe wegen durch, und zeiget, wie
Sie die Gesetzgebung hierinnfalls in das wah=
re
Geleis zurückgeführet hat, was auch im=
mer
einige unbesonnene Kritiker dabey aus=
gestellet
haben. Man sieht überhaupt, daß
der Verfasser meistentheils ein nie berettenes
Gefilde glücklich einher wandlet. Doch die
Eigenschaften des Werkes anzuführen ist hier
unnöthig. Er hat zu Ende seine vor vielen
Jahren verfertigte, nun aber verbesserte Ab=
handlung
von den Feuern, die man an dem
Abend des Festes Johann des Taufers vor=
maln
anzukünden pflegte beygesetzet, da auch
diese Feuer zu verschiedenen Aberglauben ge=
mißbrauchet
worden, und diese kleine artige
Abhandlung sein Werk in verschiedenen histo=
rischen
Punkten erläutert. Es beträgt in al=
lem
2. Alphabet 7. Bogen, mit einigen
saubern Vigneten, und wird, wie gesagt,
verkauft bey dem guten Hirten in der Schul=
lerstrasse
im 3ten Stock für 2. fl. 15. kr.

Von dem k. k. Versatzamt wird hiemit kund
gemacht, daß den 13. und 14. die Monats März
die allda im Monat Decemb. 1769. versetzt, und
bis dahin nicht behörig in Richtigkeit gebrachte
Pfänder, vermög hievon in dem Kundschafts=
blatte
einkommender innhaltlichen Verzeichniß an
ob anberaumten Tagen an den Meistbietenden
werden verkaufet werden.

Nachricht.

Einem geneigten Publiko wird hiemit ange=
zeiget
, daß in der Papier=Spallierfabrick, im
Tempelhof auf der Wieden,stetsalle Sorten
papierener Spalliren, mit und ohne Wolle,
wie auch reiche mit Silber und Gold, im Preiß
von 2 bis 4 Fl. das Stück von 14 wienerischen
Ellen zu haben.

Es ist auf zukünftigen Get. Georgi auf der
Wendelstatt bey dem goldenen Stuck der erste
Stock, bestehend in 5 Zimmern, einer Kuchel,
Keller, Holzgewölb und Boden, Jahrweis zu ver=
lassen
. Wer solchen zu bestehen gedenket, hat
sich allda unter dem Schwibogen rechter Hand
zu erkundigen,

Es ist künftige Set. Georgizeit, auf dem
Neubau bey Ger. Florian, eine große Gelegen=
heit
, ersten Stocks, in 6 Zimmern samt einem
Garten und Keller, zu verlassen. Wer solche be=
sichtigen
und bestehen will, kann sich bey dem
Hausherrn in obbemeldtem Haus anmelden.






[9]

London den 15. Hornung.

Vorgestern hat das Unterhaus nach hef=
tigen
Wortwechsel und nach Mehrheit der
Stimmen von 275. gegen 157. die Ver=
gleichsconvention
mit Spanien nicht nur
genehmiget, sondern auch dem Könige die=
serwegen
eine Dankaddresse zu überreichen,
beschlossen. Das Oberhaus, so sich aus
gleichem Anlasse versammelt, gab auch mit
Mehrheit der Stimmen von 107. gegen
38 seine Einwilligung dazu. Der Capitain
Johnson verstarb hieselbst im 102. Jahre
seines Alters.

Man siehet dahier folgenden Extract eines
Schreibens eines Officiers aus Minorca an
einen seiner Freunde zu Leeds: Die ru=
sischen
und dänischen Escadres haben allen
Vorrath, so diese ohnehin wenig frucht=
bare
Jnsel hervorbringt, aufgezehret, so
daß wir uns fast mit nichts, als Pflanzen
behelfen müßen. Die erstaunliche Geschwin=
digkeit
der Progressen der rußischen Waffen
scheinet diesen Truppen natürlich zu seyn,
die so zu sagen gleichsam gezwungen sind,
Conqueten zu machen. Geduldig in allen
Strapazen, unempfindlich bey der Verschie=
denheit
des Himmelstrichs, ihr unbedingter
Gehorsam, und ihr herzhafter Muth, der
keine Gränzen kennet, setzet sie weit über
alle Gefahr hinweg; allein dasjenige, was
sie noch mehr als alle ihre übrige gute
Qualitäten triumphiren läßt, und ihnen
den Sieg gewähret, ist die Menschlichkeit.
Diese Tugend versichert ihnen dasjenige,
was sie durch ihre Tapferkeit erobern.

Die Escadres, so der Hof nach beyden
Jndien bestimmet, werden mit größtem Ei=
fer
zu Portsmouth ausgerüstet, und wer=
den
im März unter Segel gehen. So=
wohl
eine als die andere bestehet aus 6.
Schiffen von der Linie und einigen Fregat=
ten
; die erste commandiret der Admiral

Harland, und die andere der Admiral Rod=
ney
.

Aus dem Haag den 20. Hornung.

Die Herren Staaten von Holland sind
wirklich in Berathschlagungen über die Mit=
tel
begriffen, welche die besten seyn möchten,
den armen Einwohnern der überschwemmten
Provinzen unter die Arme zu greifen. Man
höret, daß man die Absicht habe, eine ge=
wisse
Summa Gelds unter sie auszutheilen.
Es ist zu wünschen, daß die Summa so stark
seyn möchte, daß auch damit die Bauren ei=
nigermassen
entschädiget werden könnten, wel=
che
durch die Seuche fast alles ihr Vieh ver=
lohren
haben, denn aus der Verzeichniß,
welche die Herren Staaten alle Monat von
jeder Gemeinde sich geben lassen, erhellet,
daß seit dem 1sten April 1769. bis auf den
letzten Christmon. 1770. diese Geisel in der
Provinz Holland allein eine erstaunliche Men=
ge
Vieh hingeraffet hat.

Maynstrom den 27. Hornung.

Die Briefe aus Frankreich reden von ver=
schiedenen
Arrets einiger Parlamenter in den
Provinzen, welche sie aus Anlaß der Ver=
weisung
des Pariserparlemets, die von der
Veränderung der Glieder desselben befolgt
seyn dörfte, verfasset haben. Das Parla=
ment
von Rouen hat denen Prinzen vom
Geblüt und denen Pairs seinen an den =
nig
gerichteten Brief eingeschickt, und sie
zu sich ziehen wollen. Es haben aber nur
einige derselben ihme bloß den Empfang an=
gezeiget
.

Die Welt wird in kurzem von einem gro=
ßen

ßen Entwurf unterrichtet werden, den die
Nothwendigkeit erheischet, der Muth un=
ternommen
, und bis daher mit so rühmli=
chen
Klug=als Standhaftigkeit ausgeführet
haben.

Der königl. französische Staatskanzler Hr.
von Maupeau soll sein Werk nicht einzig


[10]

und allein dahin einschränken, das gekränkte
Ansehen des Königs herzustellen, sondern
es sollen auch die neu entworfene Ordnun=
gen
, den Lauf der Proceße stark abkürzen,
und die Stellen der Richter der Nation zu
höherem Adel erheben, dabey ihrem, in
Zukunft unentgeltlich zu verwaltendem Amte
ihre Arbeiten nicht mehr von denen Par=
theyen
gezahlt werden. Jst dieses, wie viel
haben nicht alle Stände des französischen
Staats diesem großen Manne zu verdan=
ken
, der die Einheit in solchem herstellet,
und dem Unglücklichen zu Hilfe eilet? und
wie sehr wird die Würde der französischen
Magistratspersonen über andere erhaben
seyn.

Von der Weichsel den 15. Hornung.

Nachrichten aus der Moldau zufolge, wer=
den
in Jassy und Bucharest von den Russen
große Magazine errichtet, welche von diesen
Orten auf der Donau können transportiret
werden. Man erwartet daselbst eine Ver=
stärkung
von 40000. Recrouten, um die be=
vorstehende
Campagne desto lebhafter anfan=
gen
zu können. Das rußische Corps, wel=
ches
über die Donau gegangen, soll bereits
Jsaccia erobert und die Türken sich nach
Adrianopel zurückgezogen haben.

Von der k. k. in illyricis aufgestellten Hofde=
putation
wegen, wird mit gegenwärtig offenem
Edict jedermänniglich, sowohl An=als Abwesen=
den
, deme daran gelegen, kund und zu wissen
gemacht: Man stehe im Begrif, das illyrische
Regimentsschuldenweesen vollkommen zu berichti=
gen
, und wolle zu dem Ende eine peremptorische
Tagsatzung auf den 4ten Juli dies Jahrs Vor=
mittag
um 11. Uhr hiemit angeordnet haben. Es
werden demnach sowohl die in dem untern 22.
Octob. 1769. ergangenen letzten Convocations=
edict
namentlich vorgefordert=aber nicht erschie=
nene
Glaubigere, benanntlich der Georg Horvath,
Karl Leistner, Quartiermeister Sava Nicola, und
Ray Natasch, Naty Jureo, N. Mayer gewester
Rittmeister, Gabriel Christoph Hoviz gewester
erzbischöfl. joannovichischer Secretär, N. Schmid
Quartiermeister bey dem Leopold Palfyschen Re=
giment
, N. Kinds Leutenant von Schauenstein,
N. Praukovicz gewester Leutenant unter obbemel=
tem
illyrischen Hussarenregiment, N. Krauthauf=
fen
Fähnrich von Sukow, N. Pyroseth Proviant=
meister
von Sukow, und zwey bey der Commis=
sion
in Jtalien angestellt geweste Dollmetscher,
sondern auch sonsten all jene, welche an mehrbe=

sagtem Regiment ex quacunque causa vel titu-
lo
Sprüche und Anforderungen haben, oder zu
haben vermeinen, und diese ihre Forderungen bey
den bereits in Sachen fürgewesten Tagsatzungen
nicht angemeldet, oder sich nicht hinlänglich legi=
timiret
haben, an obbestimmten Tag und Stund
in Sr. Excell. des Freyherrn v. Koller, beeder k. k.
Majestäten wirkl. geheimen Rath, des heil. Ste=
phaniordens
Commandeur, und beeder k. k. illy=
risch
=und Sanitäts Hofdeputationen Präsiden=
tens
, in dem Gräfl. Halleweilischen Haus in der
Singerstrasse im zweyten Stock habenden Woh=
nung
entweder selbst, oder ihre Erben, oder Ces=
sionarien
persönlich, oder durch hiezu bevollmäch=
tigte
Gewalträger zu erscheinen, und ihre an er=
öftertes
Regiment habende Anforderungen also
gewiß anzumelden, auch zu Herstellung des er=
forderlichen
rechtlichen Beweises ihre Schuldbrie=
fe
, oder sonst habende Legitimationsurkunden,
und rechtliche Behelfe in beglaubten Abschriften
einzulegen haben, als im widrigen die ihre For=
derungen
nicht Anmeldende nicht mehr angehöret,
sondern denenselben eo ipso das ewige Stillschwei=
gen
auferleget seyn, die nicht Liquidirende aber
mit ihrer unerwiesenen Forderung ein für allemal
abgewiesen werden sollen; Wohingegen jenen,
welche bereits einen oder mehrere Divedenten em=
pfangen
haben, um Verabfolgung des letzten Di=
videntens
mittels eines besondern Anbringens,
und Einlegung aller in Handen habenden Obli=
gationen
, Auszügeln, und Documenten, nebst
ihren Verzichtsquittungen von nun an behörig an=
zulangen
bevorstehen solle. Wornach sich dann
ein jeder zu richten, und vor Schaden zu hütten
wissen wird. Wien den 7. Hornung 1771

Es ist in der landesf. Stadt Korneuburg in
dem Hause Nro. 43. auf dem Platz der obere
Stock alltäglich zu verlassen, bestehend in fünf
Zimmern, wovon drey auf dem Platz gehen samt
einer großen und angenehmen Altanen, die an=
dern
zwey aber in den Hof, samt 4. Gewölber,
Kuchel, Holzgewölb, Stallung auf 4 Pferde,
einen großen Stadel, und Keller. Wer Belie=
ben
traget, ein solches zu bestehen, hat sich in
obbemeldten Hause Nro. 43. zu ebener Erde an=
zumelden
.

Obristhofmarschall Amtverweser.

Geben in Kraft gegenwärtig offenen Edicts je=
dermänniglich
, sowohl An=als Abwesenden, de=
me
daran gelegen, sonderheitlich aber denen Jn=
testaterben
, und etwa vorhandenen Glaubigern
des zu Korneuburg den 19. Julii abhin ohne hin=
terlassenen
letztwilligen Geschäft mit Tod abge=
gangenen
Johann Heinrich Pflüger, gewest k. k.
Revierjägers, kund und zu wissen: Es habe der
zu Vertrettung des gleich ersagt ab intestato ab=




[11]

gelebten Johann Heinrich Pflüger Verlassenschaft
gerichtl. verordneten Curator Johann Hofstätter
zu Ausfindigmachung des diesfälligen Jntestater=
ben
, und zu Eruirung des Æris alieni , um An=
beraumung
einer Convocationstagsatzung, und
Affigirung deren gewöhnlichen Valvaledicten bitt=
lichen
angelanget. Gleichwie nun in dies Begeh=
ren
gewilliget, und zur diesfälligen Convocations=
und Anmeldungstagsatzung der 12. Monatstag
Febr. 1772. Nachmittag präcise um 4. Uhr pro
1mo, 2d0, 3tio, & ultimo termino perempto-
rio
bestimmet worden ist. Als werden am erstbe=
meldtem
Tag und Stund alle und jede, welche an
des intestato verstorbenen Johann Heinrich Pflü=
ger
lediglich in 87. fl. 29. kr. bestehende Verlas=
senschaft
Jure hæreditario, aut crediti, aut alio
quocunque demum titulo einige Sprüche haben,
oder zu haben vermeinen, auf der Sailerstadt in
dem Jacoberhaus im ersten Stock vor der alldasi=
gen
Amtskanzley entweder selbst persönlich, oder
durch genugsam bevollmächtigte Gewalttrager al=
sogewiß
zu erscheinen, und ihre Sprüche und For=
derungen
anzumelden, und rechtsbeständig zu le=
gitimiren
, und zu liquidiren haben, als im wi=
drigen
die Abhandlung gleichwohlen der Ordnung
nach vorgenommen, die ausbleibende Glaubiger
nicht mehr gehöret, sondern von dieser Verlassen=
schaftsmassa
gänzlich ausgeschlossen, denenselben
auch das ewige Stillschweigen auferleget, die nicht
Liquidirende aber ex Officio abgewiesen und we=
gen
dies Pflügerisch wenigen Verlassenschaftsver=
mögen
, ohngehindert der etwa vorhandenen Erbs=
prätendenten
oder Glaubigern, so sich mit ihren
Erbs=oder Schuldforderungen in bestimmter Zeit
nicht angemeldet, was Rechtens ist, von Amts
wegen erkennet, und fürgekehret werden solle.
Wornach sich ein jeder Jntereßirter zu richten,
und seinem Recht zu invigiliren wissen wird. So
beschehen Wien den 28. Novemb. 1770.

Von N. Burgermeister, Stadtrichter und
Rath der kais. königl. Landesfürstlichen Stadt
Wienerisch=Neustadt, wirdet hiemit jedermann,
deme daran gelegen, kund gemachet: wienach
Anna Maria Nebelmayrin, geweste Jnwohnerin
ledigen Standes allhier, unterm 13. elapsi Men-
sie
Januarii das Zeitliche gesegnet, und in ihrem
unterm 23. Decembris 1766 errichtet, dann den
17. Januarii 1771. allda publicirten Testament
ihren Vettern Joseph Julian und Theresiam
Wendin; verheyrathete Schallmannin, welche
letztere sich mit ihren Eheconsorten im Jahr 1756
zu Zalathna in Siebenbürgen, dem Vernehmen
nach aufgehalten, als Universalerben, und zwar
sub Conditione expresa instituiret und einge=
setzet
habe, daß, soferne selbe nicht zu erfragen,
oder mit Todt abgegangen wären, die diesfällige
Verlassenschaft der allhier befindlichen Armen=

kinderschull zur Verbesserung des Stift=Kapitals
zufallen solle. Gleichwie uns aber der dermalige
Aufenthalt obgedacht instituirten Universalerben
nicht wissend; als werden sich dieselbe, derer
Erben, oder darann Theilnehmende in Zeit von
einem Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen à Dato
dieses Edicts, für die erst andert und allendliche
Frist sub Termino peremptorio entweder selbst
persönlich oder durch genugsam Gevollmächtigte
um dieser rechtmäßigen Erbsforderung willen al=
sogewiß
vor ersagten Stadtrath zu Wienerisch=
Neustadt zu erscheinen, und sich zu legitimiren
haben, als im widrigen nach Verlauf obigen
Edictermins dieselbe nichtvmehr gehöret, sondern
eo ipso von dieser Verlassenschaft cum perpetuo
Silentio ausgeschlossen, und die diesfällig sam=
mentliche
Verlassenschaft der bemeldt substituir=
ten
armen Kinderschull nach dem letzten Willen
gedachter Testatricin eingeantwortet, auch an=
sonsten
was Rechtens ist, ex officio , vorgekehret
werden solle; wornach man sich also zu richten
haben wird. Actum Wienerisch Neustadt den 4.
Februarii 1771.

Wir Burgermeisteramtsverwalter und Rath
der Stadt Wien, geben hiemit jedermann zu
vernehmen: Es sey auf Anlangen des Herrn
Joseph Benedict Praxmar als gerichtl. aufge=
stellten
Administratoris verwilliget worden, das
wiedemanisch im Berghof in der Stadt liegende
Haus offentlich auszufeilen, und an dem Meist=
bietenden
zu verkaufen. Da nun zu diesem En=
be
der 8te des Monats Aprilis dies Jahrs bestim=
met
ist. So haben diejenigen, welche das ge=
dachte
Haus zu kaufen willens sind, an dem bre=
stimmten
Tage, oder da wir anderer Verhinde=
nissen
halber diesen Tag nicht zu Rath sässen,
den nächst darauf folgenden Rathstag fruh um 8
Uhr vor uns zu erscheinen, und sich bey unserer
und gemeiner Stadt Wien Pupillenraitkammer
durch den Amtsschreiber anmelden zu lassen,
folglich der weiteren Behandlung abzuwarten.

Von der fürstl. Khevenhüller=Metschischen
Herrschaft Pellendorferischen Amtskanzley wegen,
wird den bereits seit 30. Jahren von hier abwe=
send
, und bis nun unwissende Georg Pallauf von
Höbersbrunn, oder im Fall derselbe nicht mehr
bey Leben, dessen hinterlassene Erben hiemit edi=
ctaliter
einberuffen, sich binnen Verlauf eines
Jahrs, 6 Wochen und 3. Tagen alsogewiß bey
allhiesiger Amtskanzley anzumelden, oder we=
nigstens
von seinem Aufenthalt Nachricht zu ge=
ben
, als im widrigen elapso hoc Termino daß
ihnen zuständige älterliche Erbschaftsvermögen
seinen zu rechts sich legitimirenden nächsten Be=
freunden
eingeantwortet werden solle. Pollen=
dorf
den 10. Hornung 1771.




[12]

Jn der von Ghelenschen Buchhandlung, im neuen Michaelerhause, der kais.
kön. Reitschule gegenüber, sind nebst vielen alten, sehr raren und neuen Büchern,
Landkarten und Kupferstichen, auch folgende zu haben.

Der kluge Wirthschaftsbeamte, oder Unterricht zu Bestellung v. Führung einer nutzlichen u. einträglichen
Landwirthschaft u. zu einer ordentlichen Hauskanzley u. Registratur, nebst einer Anweisung zu Anle=
gung
schöner Lustgärten, mit 21 Kupfern. 4. Nürnberg 1769. 3 fl. 45 kr.

Jüdische Briefe über den Krieg in Pohlen. 8. 24 kr.

Der Mensch und die Welt, aus dem Französischen. 30 kr.

Heisters Chyrurgie, in welcher alles was zur Wundarzney gehöret nach der neuesten u. besten Art gründ=
lich
abgehandlet, und in 38 Kupfertafeln die neu erfundene u. dienlichste Jnstrumente deutlich vorge=
stellet
werden. 4. Nürnberg 1770. 3 fl. 45 kr.

Das Kabinet der Feen, oder gesamlete Feenmährchen der Mad. d'Autoy. 1. Nürnb. 1767. 9 Theile. 6 fl.

Leben u. Regierungsgeschichte des allerdurchlauchtigsten Kaisers Franz des ersten, aus zuverläßigen
Nachrichten u Urkunden zusammengetragen von J. F. Seyfatt. 8. Nürnberg. 1766. 1 fl.

Das Frauenzimmer in der Irre, oder Geschichte der Mademoiselle von Baisigny, von ihr selbst beschrie=
ben
, mit Kupfern. 8. Nürnberg 1770. 1 fl.

Salz zur Brunneneur in einer auserlesenen Samlung, zum Theil noch nie in Druck erschienen, ernst=u.
scherzhaften Gedanken, sinnreicher Denksprüche, Fabeln und Erzehlungen, nebst einigen Clavier=
stücken
. 8. 30 kr.

Gatterers, Abriß der Heraldick, oder Wappenkunde zum Nutzen der studirenden Jugend entworfen,
und mit 8. Kupfertafeln erläutert. 8. Nürnberg 1766. 30 kr.

Meletaon, die wohl eingerichtete neu erfundene Tugendschule, in welcher 24 anmuthige Historien zu er=
laubter
Gemüthsergözung der Jugend vorgetragen und mit nutzlichen Anmerkungen u. Lehren begleitet
worden, 2 Theile, mit vielen Kupfern. Leipzig. 1 fl.

Schiverser, des klugen Beamten auserlesener Criminalprozeß, worinnen von dem Ursprung der Cri=
minalverordnung
unter Kaiser Maximilian auf eine wohl begreifliche Weise gehandelt wird, nebst
Beyfügung der hierzu nöthig peinlichen Halsgerichtsordnung Kaiser Karl des 5ten, samt den Project=
ten
zusammengetragen. 4. Nürnberg 1768. 2 fl.

Grævii, . Thesaurus autiquitatum Romanorum. I. ugd. Bat. 1769. Tom. XII. folio.

Thesaurus antiquitatum Italiæ. ibid. Tom. XXX. folio.

Thesaurus antiquitatum Neapolis, Siciliæ, Sardiniæ, Corsieæ & Melitæ, ibid. fol. Tom. XV.

Gronovii, Thesaurus antiquitatum Græcorum. ibid. fol. Tom. XIII.

Salengre, Thesaurus antiquitatum Romanorum. Hagæ Com. fol. 1716. Tom. IH.

Pitisci, Samuelis, Lexicon antiquitatum Romanorum, Leovardiæ. fol. 1713. Tom. II . alle in
Franzband wohl conditionirt, zusammen 830 fl.

Bleau, Atlas Ceographicus universus , deutsch. 1696. Amsterdam. fol. Atlantico . in Franzb. 85 fl.

Theatre de Giemont, & de la Savoye. fol. Atlant. à la Haye 1770. Tom. II 85 fl.

Saxonis Witikindi res Gestæ ab Henrico & Octone de anno 800 usque ad præsentem ætatem una
cum Æneæ Sylvii Historia Bohemiæ & Snitprandi Ticinensis historiæ Papiæ. fol. Basileæ apud
Herwagium 1532. 14 fl.

Spathimius, de Præstantia & usu Numismatum. Londini. fol. 1717. Tom. II 45 fl.

Les Commentaires du Chevalier Follard sur Polybe. Paris 1727. 4. Tom. VIII. Franzb. 45 fl.

Daniel, G. Histoire de France. Amsterd. 1720 Tom. IX . 4 Franzb. 56 fl.

Le Vassor. , Histoire de Louis XIII. Tom. XVIII. 12. 28 fl.

Vaillant Numismata Arfaci Dum & Ptolomæorum Paris 1728. Tom. II 6 fl.

Sauber in Kupfer gestochene Frachtbriefe. 25 Stück. 30 kr.

Neues Blumenbuch, zum Gebrauch des Frauenzimmers, in Kupfer gestochen, und mit Farben er=
leuchtert
. 1 fl.

Bolzens, instruirter Amts=u. Gerichtssecretarius, oder vollkommener Unterricht für einen Schreibe=
reyverwandten
, in 6 Theilen vorgestellet, aus bewehrten Autoren und academischen Responsis zusam=
mengetragen
und zu dienlichem Gebrauch eingerichtet, nebst einer Einleitung zum Amthierungswerk
und den expediten Amtsredner. 4. Nürnberg 1767. 3 fl. 30 kr.


[13]

Nachtrag zu dem wienerischen Diarium Nro. 20. 1771.

Von des Fürstlichen Stifts und Jungfrauen
Klosters zur Himmelpforten Grundbuchs wegen,
wird hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
gemachet: Es habe bey dem diesseitigen Stifts
Grundbuch Mathias Stant und Walburga dessen
Ehewirthin vorstellig gemachet, welchergestalten
sie ein auf der Behausung des Leopold Heinrich,
diesseitigen Grundholdens am Sporkenbichl zum
rothen Hahn, unterm 26. Februarii 1767 Satz=
weiß
versichertes Kapital pr. 2000 Fl. anliegend
hatten, wovon ihnen der diesfällige Originalsatz=
brief
in Verlust gerathen wäre, denn sie, unge=
achtet
all angewendeter Mühe, nicht ausfindig
machen könnten. Bathen dahero um Ausferti=
gung
eines in derley Fällen gewöhnlichen Amor=
tisationedicts
. Da man nun in dies der Suppli=
canten
Gesuch zu gewilligen keinen Anstand ge=
nommen
; Als werden alle diejenige, welche von
obgedacht unterm 26. Februarii 1767 hierorts aus=
gefertigt
und nunmehro in Verstoß gerathenen
Originalsatzbrief einige Wissenschaft haben, oder
hierauf einige Sprüche zu haben vermeinen, von
heut unten gesetzten Dato an, binnen einem
Jahr, 6 Wochen und 3 Tagen bey dem diessei=
tigen
Stifts Grundbuch alsogewiß zu erscheinen,
und sich hierüber behörig zu legitimiren haben,
wie im widrigen nach Verlauf dieser bestimten
Zeitfrist obberührter Satzbrief gänzlichen caßiret,
und hinfüran für null, nichtig und unkräftig ge=
achtet
werden solle. Wien den 14. Jänner 1771.

Von dem kais. königl. Stadt=und Landgericht
Wien, dem N. Bosimene sich angehenden Wein=
handler
hiemit anzufügen: Es habe der Jgnatz
Engel, burgerl. Schneidermeister allhier, wegen
an ihme Bosimene für gelieferte Schneiderarbeit
stellender Anforderung pr. 189 Fl. 12 Kr. die ge=
richtliche
Schatz und Licitirung einiger Pfand=
weis
an sich gebracht ihme Bosimene angehörigen
Kleidungen bewirket, wo sohin auf sein des be=
sagten
Engel wegen Erfolglassung des aus so=
thanen
Kleidungen erlösten Betrags beschehenes
Anlangen die Verordnung dahin ergangen ist,
daß beede Theile den 8. nächstkünftigen Monats
Aprilis Fruhe um 8 Uhr bey gedacht kais. kön.
Stadtgericht, und zwar er Bosimene, alsogewiß
erscheinen solle, wie im widrigen dem Suppli=
canten
nach Liquidirung seiner diesfalls stellen=
den
Anforderungen der aus denen besagten Klei=
dungen
erlöste Betrag pr. 123 Fl. 6 Kr. verab=
folget
werden solle. Da nun er Bosimene in ei=
nem
sicheren Aufenthaltsort nicht zu betretten,
als wird demselben die oberwehnt gerichtliche
Verordnung hiemit offentlich zu wissen gemachet.

Von des kais. kön. Judicii Deleg. Mil. mixti
im Erzherzogthum Oesterreich unter und ob der
Enns wegen, wird hiemit durch dieses offentli=
che
Edict den Herrn Rittmeister Leopold Frey=
herrn
Starzinsky von Liebenstein, der Frauen
Maria Baronesse de Mangein gebohrnen v. Sei=
lers
, der Maria Magdalena Darckhuberin ver=
eheligter
Prickelhueberin burgerl. Pulvermacherin
zu Steuer, dem kaiserl. kön. Hauptmann Herrn
Christian Heinrich von Donegg Herrn zu Frey=
walde
proprio & mandatario nomine , seiner
Schwiegermutter verwittibten Lieutenant Kauf=
mannin
, der Maria Franc. von Coene verwittib=
ter
Lieutenantin, dem Generalfeldkriegscommis=
sariats
=Registranten Gotfried Karl von Reinfeld,
der Delfina Erbrathin Proviantcommißari Wittib
gebohrnen Domeralin, und endlichen der Mar.
Annä Thomasin vereheligter Skavinskin, als des
Herrn Grafen Franz Friedrich de la Roche ge=
westen
Commendanten zu Eperies sel. hinterlasse=
nen
Universalerbin, oder allenfalls ersternannten
Personen, Erben und Ceßionarien, kund und zu
wissen gemacht: Es habe der zu Vertrettung der
von dem bereits anno 1758 allhier verstorbenen
kais kön. Kriegsagenten Johann Philipp Bure=
card
seel. ruckgebliebene Verlassenschaft gerichtl.
verordnete Curator Augustin Böck J. U. Dr . auch
Hofkriegsraths und Gerichtsadvocat, angezeiget,
welchergestalten zwar die sammentliche Kriegs=
agent
Burecardische Glaubigere zur Anmeld=und
Liquidirung ihrer Forderungen gewöhnlicher
massen per Edictum ad Valvas auf den 21 Mar=
tin
175 〈…〉 . Jahrs gerichtlich einberuffen, dahinge=
gen
sie obernannt Burecardische Glaubigere, in
Folge des unterm 28. May besagt 1759. Jahrs
hier Orts ergangenen Abhandlung und respecti-
ve
Liquidirungsverlaß, nach vorläufig hindann
gefertigt privilegirten Posten mit ihren angemel=
deten
Forderungen aus Abgang einer weiteren
Massa gänzlichen abgewiesen worden. Da nun
aber er Burecardischer Curator mittlerweile 290
Fl. welche unter obersagte Glaubigere zu reparti=
ren
sind, eingebracht, und dahero zu Liquidirung
ihrer gemeldeten Forderungen eine Erforderung
auf den 18. künftigen Monats May Fruh um
9 Uhr bewirket, diese Erforderung hingegen ihnen
obernannt Kriegsagent Burecardischen Credits=
partheyen
ihres dermal unwissenden Aufenthalts
aber behörig ad ædes nicht zugestellet werden mag.
Als wird demnach ihnen Eingangs ernannt Kriegs=
agent
Burecardischen Glaubigeren, oder allen=
falls
derenselben Erben oder Ceßionarien besagte
Erforderung zu dem Ende per Edictum ad Val.
vas intimiret, auf daß dieselbe vor diesem kais.
kön. Jud. Del. mil. mixto in der Wallnerstraß in



[14]

dem Kaiserhaus im ersten Stock, an obbestim=
den
Tag und Stund, entweder persönlich oder
durch genugsam instruirte Bevollmächtigte, al=
sogewiß
zu erscheinen, und diesfalls ihre ange=
meldete
Forderungen zu liquidiren auch sich dar=
zu
zu legitimiren wissen, wie im widrigen solch
ihre Forderungen für nicht liquidirt gehalten,
folgsam sie Creditspartheyen von der Kriegs=
agent
Burccardischen Massa gänzlichen abgewie=
sen
werden sollen. Wornach sich also dieselbe zu
richten, und ihrem Recht zu invigiliren wissen
werden.

Bey Joh. Michael Gastl privil. Kunst=und
Bilderhändler auf dem Kohlmarkt im Hofkreiß=
lerischen
Haus vom grünen Fäßl gegen über sind
nebst anderen sehr vielen französisch=wälschen=
englisch
=venetianischen und Augspurger=Kupfern
und Langkarten nachfolgende zu haben:

Rösel, August Joh. monatlich herausgegeben
Jnsectenbelustigung, in welchem die in 6 Classen
eingetheilte Papilionen mit ihrem Ursprung,
Verwandlung und allen wunderbaren Eigenschaf=
ten
, aus eigener Erfahrung beschrieben u. in sau=
ber
illumin. Kupfern nach dem Leben abgebildet
vorgestellet werden, 4 Theile, nebst einem Bey=
trag
mit etlich hundert Tabellen. 4. Nürnb. 58 fl.

Penther, Jo. Frid. Praxis Geometricæ , alle bey
dem Feldmessen vorkommende Fälle mit Stäben,
dem Astrolabio, der Boussole und der Mensul ent=
haltend
, nebst einer Zugabe. mit vielen Kupfern.
fol. Augsbug. 4 fl.

desselben Gnomonica fundamentalis & c Mecha-
nica
, oder gründliche Anweisung allerhand regu=
laire
und irregulaire Sonnenuhren mit Minuten
oder himmlischen Zeichen auf allerhand Flächen zu
verfertigen, mit Kupfertafeln. fol. ch. d. 1 fl. 25 kr.

Le Blonds, Herrn Alex. neu eröffnete Gärtner=
akademie
, oder die Kunst Pracht=und Lustgärten
samt dererselben Auszierungen und Wasserwerken
wohl anzulegen, mit 33 Kupfertafeln. gr. 8. 2 fl.

Vorstellung der Pferde nach ihren Hauptfarben
und derselben verschiedenen Abtheilungen, Com=
plexion
u. der daraus entspringenden Beschaffen=
heit
, auf das genaueste in Kupfer gestochen u. nach
dem Leben illuminirt, 50 Tabellen mit französisch
u. deutscher Beschreibung. 4. geb. 16 fl.

Relation, ausführliche, über den unterm 14.
Jänner 1771 zwischen 7 u. 11 Uhr Vormittags in
dem Wirthshaus zu Osterzell Reichsritterschaftl.
u. Kloster Rottenbucher Herrschaft vorgefallenen
Rencontre u. gänzlicher Aufhebung des verrufe=
nen
bayrischen Hiesels u. 9 seiner Kameraden, nebst
4 Kupfertafeln, welche die ganze Begebenheit vor=
stellen
. 24 kr.

Portrait, genaues, des Mathias Klostermayer,
vulgo bayr. Hiesel genannt, nebst seinem Jungen
u. großen Hunde, illumin. 12 kr.

Vorstellung des ben 5. July 1770 zwischen der
rußisch u. türkischen Flotte vorauf. Treffens. 12 kr.

Il nuovo splendore delie Fabriche piu cospi-
cue
in Prospettiva di Roma moderna, fatte
restautare dalle sel. mem di Papa Allesandro
VII. nuovamente intagliato sotto Pentificato
del Innocenzio XI. Libri III. 102 rame fol. 14 fl.

Vorstellung, accurate, der Pferde aller Natio=
nen
, als türkisch, persisch, arabisch, dänisch,
englisch, ungarische pohlnisch, neapolitaner, ol=
denburger
, hollsteiner, croaten, wallachen ꝛc. 32
Blätter nach der Natur in Kupfer gestochen. 8 fl.

Maspa polyglotta, oder Sprachkarte aller Völ=
ker
der vier Theile der Welt. 17 kr.

Flaggen aller Seefahrenden Potenzen u. Natio=
nen
in der ganzen Welt. 17 kr

Geographische Universal Zeig u. Schlaguhr, wor=
auf
alle Stunden um den ganzen Erdboden auf ein=
mal
zu aller Zeit zu übersehen. 17 kr.

Den 13ten dies Monats März werden auf dem
Freygrund Porkenbichl, oder sogenannten Him=
melspfortgrund
in dem Haus zum grünen Baum
auf der Hauptstrasse verschiedene Effecten, als
Kästen, Bilder, Tische, Sesseln und etwas
Zünn licitando dem Meistbietenden gegen baarer
Bezahlung hindangegeben werden.

Es ist allhier in der obern Breunerstrasse im
Wenzellischen Haus auf nächstkommende St. Ge=
orgizeit
der ganze erste Stock nebst Stallung auf
4. Pferd, gesperrten Wagenstellung, Heu=und
Holzgewölb, Keller und Boden zu verlassen, wer
solchen bestehen will, kann sich allda bey dem
Hausmeister anmelden.

Nächstkünftigen Mittwoch als den 13. dieses
werden auf der hohen Brucken neben dem golde=
nen
Lämmel in dem Lewörischen Haus hinten im
Hof im 2ten Stock verschiedene Verlassenschafts=
effecten
, als etwas Silber, verschiedene Manns=
kleider
, Kästen, Sesseln, Spiegel, Tische, und
andere Geräthschaften, dann verschiedene schöne
Bilder von berühmtesten Meistern Vormittag von
9. bis 12. Uhr den Meistbietenden gegen baarer
Bezahlung käuflich hindangegeben werden.

Den 11. und 12. März werden auf dem Kohl=
markt
im Lacknerischen Haus, oder bey der Meer=
fräule
genannt, im 3ten Stock verschiedene Ver=
lassenschaftseffecten
, als etwas Geschmuck, Sil=
ber
, Sack=und englische Perpendiculuhren,
Mannskleider sehr viele Bilder von verschiede=
nen
Meistern, Spital, Kästen, Sessel, Bethge=
wand
, Zünn, Kupfer, und Meßing, dann an=
dere
Fahrnissen, den Meistbietenden gegen baare
Bezahlung hindann gelassen werden.






[15]

Von des kais Collegii Acad. Soc. Jesu in Wien
Grundbuch wegen, wird jedermänniglich kund
gemacht, daß nach zeitl. Hintritt des Hrn. Dio=
nysui
Mac. 〈…〉 keogh de Killcarny, gewest k. k. Hof=
medici
in Schönbrunn, zu Licitir, und Verkau=
fung
an den Meistbietenden dessen anhero dienst=
baren
26. Joch Aeckern, sammt dem darauf neu
erbauten Stadl und Garten zu Braittensee im
obern und untern Gern liegend, wie auch 2. Pflug
und Egger, 2. Fuhrwägen, Pferdgeschier, und 3.
Kühen, der 21. dies laufenden Monats März
fruhe um 8. Uhr in dießeitiger Collegii Kanzley
bestimmet worden. Solchemnach werden alle di=
jenige
, welche obbeschriebene Grundstücke und Ef=
fecten
zu erkaufen willens sind, an vorbestimmten
Tag, Stund, und Ort zu erscheinen, und sich
anzumelden haben, als wobey mit dem Meistbie=
tenden
gegen baarer Bezahlung der Kauf geschlos=
sen
werden solle,

Von dem k. k. Stadt=und Landgericht Wien
wird hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
gemacht: Wasgestalten auf schriftliches Anlangen
Hrn. Franz Prokesch Agenten Administratorio
nom . wider Johann Schmalecker burgerl. Gold=
schmid
, in die gerichtl. Licitir=und Feilbietung
verschiedener Effecten und Mobilien (bestehend in
Kästen, Bilder, Sopha, Spiegeln, Tischeln,
dann eisernen Hämmer, Ampos, Zangen sammt
Schraubstock, auch anderer Geräthschaften) ge=
williget
, und zu Vornehmung sothaner Licitation
der 21. dies Monats März Vormittag um 9. Uhr
in der Weyhburggasse in dem genannt Caraboldi=
schen
Haus im ersten Stock zu erscheinen anberau=
met
worden seye. Dahero dann diejenige, wel=
che
von obbemeldten Effecten und Mobilien etwas
käuflich an sich zu bringen gesinnet sind, an vor=
bemeldtem
Tag, Stund, und Ort sich einzufinden
haben werden.

Nachdem Georg Reißner lediger Burgerssohn
von dem hochfürstl. passauerischen Markt, und
Gericht Waldkirchen vor 50. Jahren allbereits
sich von hier hinweg begeben hat, ohne daß
durch diese ganze Zeit von denselben u. dessen bis=
herigen
Aufenthalt einige Nachricht allhier vor=
gekommen
, dessen vorhandene nächste Befreund=
ten
aber um die Ausfolglaß=und Erbschaftsver=
handlung
des ihme Georg Reißner zugehörigen
anliegend wenigen Vermögens angelanget haben;
Als wird erwehnter Georg Reißner dafern der=
selbe
annoch bey Leben ware, auf dessen allschon
erfolgten Todtfall aber seine ebenfalls eheleibli=
che
Leibserben hiemit vorgeladen, sich von heut
Dato an innerhalb sechs Monater, als den hie=
mit
anberaumten Termino peremptorio um so
gewisser bey der hiesigen hochfürstl. Herrschafts=

kanzley oder selbst in Person, oder durch einen
genugsam Bevollmächtigten zu melden, und
rechts behörig zu legitimiren, als im widrigen
des mehrbemeldten Georg Reißners zurückgelas=
senes
Vermögen dessen nächsten Befreunden ohne
weiters eingeantwortet werden würde. Wald=
kirchen
, den 9. Febr. 1771.

Paulus Angerer hochfürstl. Kammerlaquay all=
hier
ist den 6. October verflossenen Jahrs gestor=
ben
, und hat in seinem schriftlich hinterlassenen
letzten Willen seines Bruders Mathias Angerer
ebenfalls hochfürstl. Hoflaquais Sohn Nahmens
Paulusen zu Universalerben eingesetzt; Da sich
nun aber dieser letztere schon durch mehrere Jah=
re
von hier abwesend befindet, und sein derma=
liger
Aufenthaltsort hier gänzlich, auch benannt
seinem eigenen Vater selbst unbewußt ist, so fin=
der
sich zu Ende gesetzt hochfürstl. Gericht ver=
bunden
, diese Nachricht zu dem Ende in die
offentliche Zeitungsblätter einschalten zu lassen,
um andurch leztberührten Paulus Angerer von
dieser ihme zugefallenen Erbschaft die erforder=
liche
Nachricht zu ertheilen, und selben unter=
einstens
a Dato sechs Monat Frist zu setzen,
binnen welchen er sich in Person, oder durch je=
mand
hinlänglich Begwalteten zur Abgebung sei=
ner
diesfalls erforderlichen Erklärung, und allen=
falsiger
Uebernehmung besagter Erbschaft hier
Orts zu stellen habe, als im widrigen, und nach
Verlauf dieser Frist pro casu factæ substitu-
tionis
Testamentariæ erkennet werden würde.
Passau den 14. Decemb. 1770.

Von der röm. kais. kön. Maj. N. Oe. Landrecht
wegen wird hiemit allen und jeden denen hier=
an
gelegen, kund und zu wissen gemacht: Es
habe bey diesem k. k. N. Oe. Landrecht der hoch=
gebohrne
Herr Rudolph des Heil. N. N. Fürst v.
Colloredo als Jnnhaber der Herrschaft Sierendorf
schrift. angezeiget, welchergestalten ihme Hrn.
Fürsten der über die von der Herrschaft Siern=
dorf
pro Ao. 1759 bezahlte extra ordinari Ver=
mögenssteuer
pr. 174. fl. worunter 120. fl. ver=
intreßirlich
gewesen, ausgestellte N. Oe. Land=
schafts
Obereinnehmeramts=Erlagschein d. d.
23. Julii 1759. sub. No. 13167. pr. 120. fl. in
Verstoß gerathen seye, und die er Herr Fürst
die hiervor aus⟨z⟩ustellen gewöhnliche N. Oe. Stän=
dische
Obligation bey einem O. Oe. ständischen
Herrn Verordneten Collegio angesuchet, selber
dahin verwiesen worden seye, daß obbemeldter
Erlaagsschein oder beygebracht, oder gerichtlich
amortisiret werde, folgsam da sothaner Erlags=
schein
über all fleißiges Nachsuchen nicht zu er=
finden
seye, hierorts um Ausfertigung deren in
solchen Fällen gewöhnlichen Amortisationsedi=






[16]

ten gebetten. Wann nun in dieses des fürstl.
Herrn Supplicanten billiges Gesuch auch ver=
williget
worden ist; Als ist im Nahen Jhrer k.
k. Maj. unser allergnäd. Landesfrauen der Befehl
hiemit, daß der=oder diejenige, so obbemeldten
N. Oe. Landschafts=Obereinnehmeramts Erlags=
schein
d. d. 23. Julii 1759. sub Nro. 13167. pr.
1 〈…〉 0. fl. bereits in Handen. haben, oder annoch
überkommen möchten, wie auch diejenige, wel=
che
ansonsten hierauf einige Sprüch und Anfor=
derungen
zu haben vermeinen, sich innerhalb ei=
nes
Jahrs 6 Wochen 3. Tägen hier Orts also=
gewiß
für und anbringen, wie im widrigen so=
thaner
Erlagschein nach verflossenen Termin eo
ipso amortisiret, caßiret und annullirt, auch dem
fürstl Herrn Supplicanten die gewöhnliche N.
Oe. Landschaftsobligation ausgefertiget werden
solle. Wien den 5. Hornung 1771.

Nächst künftigen Montag als den 11. dies Mo=
nats
Martii Vormittag von 9. bis 12. und Nach=
mittag
von 3. bis 6. Uhr werden auf Verord=
nung
einer löbl. Universität in der Wildwerker=
strasse
im Laickischen Haus dritten Stocks ver=
schiedene
Galanterien, gute Perl, und Silber,
Wäsche, Mobilien, und Zimmereinrichtung,
dann Zinn, Kupfer, und Küchengeräth, lici=
tando
an die Meistbietenden verkaufet werden.

Da nunmehro die Einrichtung getroffen, daß
die hiesigen ansehnlich pohlnischen Viehmärkte in
den gewöhnlichen Terminen gehalten werden kön=
nen
; so wird solches hierdurch bekannt gemacht,
und Verkaufere sowohl als Kaufere eingeladen,
sich an selbigen häufig hier einzufinden, und zu
gewärtigen, daß die hiesigen Märkte gewiß in den
ehehin festgesetzten Terminen, Trinitatis, Jacob=
di
, Maria=Geburt und Nicolai, gehalten werden
sollen. Brieg den 19. Februarii 1771.

Es ist eine schöne Sammlung von Gold Sil=
ber
Kupfer=und andern Stufen, dann verschie=
denen
Bergarten und seltsamen Versteinerungen,
samt zwey von Stufen zusamgesetzten Bergwer=
ken
entweder zusammen oder Stückweise zu ver=
kaufen
. Wer hierzu Belieben trägt, kann sich
deswegen in dem neuen Michaelerhaus bey den
Verlegern des wienerischen Diariums anmelden

Es ist ein im Markgrafthum Mähren in dem
Hradischerkreis nur 4. Stunden von Brünn ent=
legendes
Gut beyläufig zwischen 140146. fl. zu
verkaufen, wer solches an sich zu bringen geden=
ket
, hat sich diesfalls bey dem allhiesigen Frag=
und Kundschaftsamt anzumelden, und wird de=
nen
Kauflustigen der Anschlag gegen Recogni-
tion
de Restituendo communiciret, auch eröf=
net
werden, wo man sich wegen des Preiß und
anderer Auskünften anzumelden habe.

Das kais. kön. im Königreich Hungarn aufge=
stellte
General Auditoriatamt gibt dem aus Loth=
ringen
gebürtigen Johann Peter Martin, allen=
falls
dessen zurückgelassenen Erben, dann all de=
nen
, welchen daran gelegen, hiemit zu vernehmen
es habe der hochl. k. k. Hofkriegsrath des bey dem
löbl. auch k. k. vorhin Buccov=und hernach dis-
solvir
ten
Kleinholtischen Curaßierregiment ab=
gelebten
Rittmeisters, weiland Claudi Georg
Mattheis de Mulon sel. Verlassenschaftsabhand=
lung
, dem Amt hochgnädig aufgetragen. Und
zumalen unter anderen Glaubigern desselben zu
ruckgelassene Koch, vorbenannten Martin, mit
einem Liedlohnsausstand pr. 170. fl. einbegriffen
gewesen, dieser aber, laut des Herrn Obersten
Grafens v. Tige, wohlerwehnten Regiments ge=
wesenen
Commandantens, unterm 24. October
1769. an das hierländige hohe Generalcomman=
do
erstatteten Berichts, dem Vernehmen nach,
sich gleich nach seines Dienstherrn Todt zu des=
sen
Bruder mit dem Vorgeben verfüget hätte,
daß er dort schon seinen Lohn bekommen wurde,
seither aber weder dieser, noch des abgelebten
eheleiblicher Bruder und erklärten Universalerb,
Herr Anton Mattheis de Moulon sich gemeldet,
ungeachtet an den letztern nacher Naney den 14.
November 1769. das Amtsschreiben mit der Auf=
lag
erlassen worden, daß in so lang die brüder=
liche
Erbschaft nicht verabfolget werden könnte,
bis nicht derselbe die vollständige Befriedigung,
mittels obrigkeitlicher Urkunde erweisete. Damit
nun endlichen diese so langwierig erliegen gebliebe=
ne
Verlassenschaft vollständig berichtiget werde;
so würdet Eingangs bedeuter Martin, und al=
lenfalls
desselben zuruckgelassene rechtmäßige Er=
ben
, sich bis den 23. künftigen Monats May bey
dem Amt unter dem St. Michaelisthor, im Sa=
muel
Ungerischen Haus, entweder selbst persön=
lich
, oder durch hierzu genugsam Bevollmächtig=
tigte
alsogewiß erscheinen, und sich behörig legi=
timiren
, forthin seinen Liedlohn zu erheben ha=
ben
, wie im widrigen derselbe, und seine Erben
nach verstrichener peremptorischer Zeitfrist nicht
mehr angehöret, sondern das ewige Stillschwei=
gen
auferleget werden solle, welches man durch
dieses offentliche Valvaledict denenselben zur
Wissenschaft und Nachachtung hiemit hat kund
machen wollen. Actum in Eingangs besagten
Amt zu Preßburg den 26. Jänner 1771.

Nachdem die Contractjahre wegen des auf
Caffee, Thee, Cacao, und Chiocolate haftenden
armen Leuteaufschlags mit dem Hrn. Pachter zu
Ende gehen, und vermög allerhöchstem Befehl
derowegen eine Licitation anzuordnen geruhet
worden; als wird hiemit jedermänniglich kund
und zu wissen gemacht, daß sothane Licitation







[17]

auf den 21. März dies 1771. Jahrs bestimmet sey,
wessentwegen alle diejenige, welche solche Pach=
tung
auf weitere 6 Jahre an sich zu bringen ge=
denken
, sich in dem Jacoberhaus auf der Seiler=
stadt
im ersten Stock an obernannten Tag von
frühe 9. bis 11. Uhr anzumelden, und ihre An=
bothe
zu machen haben werden.

Jn dem Johann Adam Graf v. Abensperg und
Traunischen Haus ist der ganze erste Stock in der
obern Schenkerstrasse auf Georgi zu verlassen,
und war mit 13. Zimmern, welche schön, dann
einer großen Kuchel zu ebener Erde, ein großes
Laqueyzimmer, Speisgewölb, Keller, großes
Holzgewölb, großen Heuboden, großen Schütt=
boden
, Stallung auf 7. Pferd, eine Wagenschu=
pfen
, dann a parte Stellung auf einen Wagen,
dieses ist also auf ein oder zwey Jahr zu verlassen,
und kann man sich bey einem Officier oder Haus=
meister
anmelden. Jn eben dieser Behausung
werden auch nachfolgende schöne Pferde denen
Liebhabern aus dem Gestütt verkauft, als ein
schöner suxeter Hengst, Reitpferd, vierjährig,
über 15. Faust hoch, dann 4. paar 〈…〉 liche liecht=
braune
Gestüttpferde, Hengsten, und 1. Wallach,
Stadtpferd, man kann sie auch über Land brau=
chen
, 4 Stuck sind 5. jährig, 17 Faust hoch,
ein Stuck davon ist im 4ten Jahr, noch nicht 17
Faust hoch, alle ohne geringsten Mängeln, u. sind
täglich zum Gebrauch, man kann 5. 4. 3. oder 2.
Stuck beysammen behalten, und nach Belieben
aussuchen; und kann man sich bey dem Kammer=
diener
wegen des Preises anmelden.

Von des ka k. kön. Temewarer Staabs=und
Gräntzauditoriatamts wegen, und zwar auf Re=
quisition
der in Genie und Fortificationswesen
angestellt auch allhiesig kais. kön. Local - Direction
wird durch gegenwärtiges Edict, so wie auch durch
öffentliche Zeitungsblätter, jedermänniglich, de=
me
daran gelegen, kund und zu wissen gemacht:
Es seye des erst kürzlich verstorbenen Jngenieur=
Unterlieutenants Franz Xav Blumen hinterblie=
bene
Wittib Frau Elisab. Blummin, vorhin ver=
witibt
allhiesige Burger u. Schmidmeisterin Stei=
ningerin
, ehedessen verwittibte Kirchmayrin, ge=
bohrne
Lenhardin, wessen Condition oder woher
ihre Aeltern ohnwissend, den 23. November jüngst
verflossenen Jahrs 1770 ebenfalls allhier mit Tod
abgegangen, seynd auch nach erfolgtem Todtfall
von selber ein Testament in Vorschein gekommen,
und habe sich der in solchem eingesetzte Universal=
erb
zur hinterbliebenen Verlassenschaft Erbs er=
kläret
. Gleichwie nun aber, da in Betref des
vorhandenen Testaments ein so andere Anstände
obwalten, ehe und bevor in dieser Verlassen=
schaftssache
etwas gerichtlich fürgekehret oder
entschieden wurde, zu wissen nöthig seyn will,

ob nicht etwa von Seiten der Verstorbenen an=
noch
Blutsfreundte oder Verwandte und Jnte=
staterben
am Leben seyen, die das producirte Te=
stament
zu impugniren, und zu sothaner Erb=
schaft
von Rechtswegen gebührend nähere Erb=
sprüche
und Vorrecht, oder auch andere Forder=
ungen
ex quacunque causa vel Titulo zu haben
und zu behaupten gedenketen; so hat man dahero
eine Nothdurft zu seyn befunden, der Desunctæ
nächste Jntestaterben, oder sonst an dieser Nach=
lassenschaft
Theilnehmende gerichtlich fürzuladen
und einzuberuffen, auch zu diesem Ende 6 Mo=
nate
von unten gesetztem Dato an, als den 1ten
Tag des Monats Augusti dieses gegenwärtigen
Jahrs 1771 für die erste 2te und 3te auch all=
endliche
Frist anzuberaumen. Solchemnach wer=
den
der obbesagten Erblasserin etwa noch vorhan=
dene
Blutsverwandte und nächste Jntestaterben,
oder die sonst zu dieser Verlassenschaft ex qua-
cunque
causa vel Titulo berechtiget sind oder zu
seyn vermeinen, an obbestimter Zeit in Eingangs
benannten Amt entweder selbst persönlich, oder
durch hierzu genugsam bevollmächtigte Gewalt=
tragere
derentwillen zu erscheinen, sich behörig
zu legitimiren, und ihre rechtliche Nothdurft
quästionirter Erbschaft halber zu verhandlen sub
clausula præclusi fürgeladen, wo im widrigen
Falle auf die Ausbleibende oder mit behöriger Le=
gitimation
nicht Versehene kein Bedacht genoh=
men
, forthin solche nach verstrichenen Termino
peremptorio nicht mehr angehöret, sondern ih=
nen
das ewige Stillschweigen auferlegt, und in
dieser Verlassenschaftssache ex officio fürgekehret
werden solle, was Rechtens ist. Publicatum in
der Haupt und Gräntzfestung Temeswar den 1.
Februarii 1771.

Von der röm. kais. kön. Maj. N. Oe. Land=
rechte
wegen wird hiemit nachstehende unwissent=
lichen
gräfl Wenzl Adrian Enkevoirtischen li=
quidirten
Creditoren so ihren Dividenten annoch
nicht erhoben haben, benanntlichen dem Lorenz
Stoß, der fischerischen Wittib, dem streitfelde=
rischen
Ceßionario, dem Joh. Georg Leitner,
dem Martinelli, der Pechain, denen Schifi=
schen
Erben, denen gruberischen Erben, dem
Schleininger, denen kaufmannischen Erben, dem
Rudolph Monsperger, der mößmayrischen Wit=
tib
, denen priolischen Erben, der Frenerichin,
denen rauchmanlischen Erben, denen eranischen
Erben, der schmidischen Wittib, der moßleri=
schen
Wittib, dem Pagner, der hörlischen Wit=
tib
, der hillebrandischen Wittib, dem Panni=
ger
, dem Schulz, als pusischen Testaments=
executori
, dem Sitzenberzer, dem Feichtner,
dem Kienmayr, dem Pertiller, denen heimischen
Erben, dem Winter, dem Jaguamott, dem
Strasser, dem Aichhorn, dem Steindl, dem




[18]

Premer von Schwanstein, dem Oetter der Pa=
cherin
, dem Launber, dem Krump, dem Schwarz
dem Mänck, dem Rosenkranz, dem Peichter,
dem Schiller, dem Hewaetor, dem Reisinger,
dem Wildhalm, denen göschlischen Erben, de=
nen
puchlischen Erben, dem Joh. Michael Pill,
dem Raitmayr, dem Meldschein, dem Krapel,
dem Kumpenecker, dem Fux, dem Zechentner,
dem Hörl Schweizer, denen Philipp püchlerischen
Erben, dem Kemater dem Hawith, dem Bök=
har
: , dem Hanns Georg Frey, dem Stättner,
Dr. rätherischen Erben, dem Albrecht Tchaudi,
der Eva Mayerin, und dem Quirin Winkler
hiemit kund und zu wissen gemacht, es haben
die von rozerischen Erben Wenzl Adrian Edlen
von Rötzern, und Josepha verehelichter von Dier
gebohrne von Rötzern, als gräfl. Wenzl Adrian
Enkevoirtische Creditores und Massaübernehmere
schriftlichen angezeiget, welchergestalten deren=
selben
in Punkto gebettener Tagsatzungsanord=
nung
, und hierzu edictaliter Einberuffung deren
ihres unwissenden Aufenthalts halber in der dies=
fälligen
Ausweisung einkommende bereits liqui=
dirten
annoch unbezahlt gräfl. Enkevoirtischen
Creditspartheyen, um zu vernehmen, ob die Cre=
ditores
, deren Antheil sich annoch in Deposito
befindet, nicht vielleicht schon gänzlich oder zum
Theil befriediget sind, auch ob alle, oder nur
einige von denenselben die depositirte Quanten
acceptiren wollen oder nicht, damit sie von =
tzerische
Erben, als ex capite addictionis inte=
reßirt
gräfl. Wenzl Adrian Enckevoirtische Cre=
ditores
die Ueberlassung des weiteren in der
Massa verbleibenden Rests anbegehren können,
eingereichtes Anbringen dahin decreriret worden
seye, daß, wann aus den in Sachen ergangenen
Relationsausschlag ein Extract gezogen und bey=
gebracht
seyn wird, welche Creditores zu Wien
seyen, fernerer Bescheid erfolgen solle. Jn Ver=
folg
dessen sie v. rözerische Erben ein Verzeichniß
eingeleget, was für Creditores liquidirt, aber
annoch ihre Dividenten noch nicht empfangen
hatten, wobeynebens dieselbe ihren obangeführ=
ten
Begehren inhæriret , und gebetten haben,
daß zu obbemeldten Ende eine Tagsatzung ange=
ordnet
und die in obgedachter Ausweisung be=
sonders
specifcirte Creditores, welche liquidiret,
und deren Dividenten in Deposito befindlich sind,
auch wovon einige ihre Legitimationsbehelffe
noch beyzubringen haben, ihres unwissenden
Aufenthalts wegen der Edicta ad Valvas ein=
beruffen
werden möchten. Wann nun hierin=
falls
gewilliget, und zu solchem Ende eine Tag=
satzung
sub claus contum. auf den 23. Martii
fruh um 8. Uhr für den k. k. NOest. Landrechte
zu erscheinen bestimmet worden ist, als werden
alt Eingangs benannte gräfl. Wenzl Adrian En=
ckvoirtische
Creditores, welche bereits liquidirt,

ihre Dicidenten aber noch nicht abgeholet haben,
an obbestimmten Tag, Stund und Ort alsogewiß
zu erscheinen, und ihre Nothdurften zu verhand=
len
, als im widrigen die Anwesende mit ihren
Nothdurften vernohmen, und was rechtens ist
ex officio vorgekehret werden solle.

Von dem k. k. Stadt und Landgericht Wien
wird hiemit jedermänniglich kund und zu wissen
gemacht: Wasgestalten auf schriftliches Anlangen
Christoph Deyerl proprio & cohæredum nomi-
ne
, wider Anna Maria Kemmetnerin, in die ge=
richtl
. Licitir=und Feilbietung verschiedener Ef=
fecten
, und Mobilien, bestehend in seiden=und
cottonen Frauenkleider, Hemdern, Strümpf,
Tücheln, und anderer Leinwäsch, auch ein paar
Messer und Gabel, dann Leffel von Silber, det=
to
Schuhschnallen, und Ohrgehänge, nebst 2. Reis=
koffern
, und einen Schubladkasten, gewilliget,
auch zu Vornehmung sothaner Licitation der 12.
des Monats März Vormittag um 9. Uhr auf dem
k. k. Stadtgericht zu erscheinen anberaumet wor=
den
seye. Dahero dann diejenige, welche von ob=
bemeldten
Effecten und Mobilien etwas käuflich
an sich zu bringen gesinnet sind, an vorbemeldtem
Tag, Stund, und Ort sich einzufinden haben
werden

Nachricht.

Es sind täglich zwey wohlgewachsene starke und
gesunden Rappen, nebst einem viersitzigen mit grü=
nen
Tuch ausgefütterten noch wohl conditionir=
ten
Wagen um einen billigen Preiß zu verkaufen,
wer nun Belieben traget, entweder beydes zusam=
men
, oder auch eines von dem anderen abgesön=
dert
, käuflich an sich zu bringen, kann sich hier=
wegen
bey dem grünen Kranz auf dem Graben
im zweyten Stock anmelden.

Von des kais. kön. nied. österr. Mercantil=und
Wechselgericht wegen jedermänniglich hiemit an=
zuzeigen
: demnach die rechtliche Nothdurft er=
forderet
, daß einige außer gerichtlich geschätzte
in 21 Stück Pferden, 13 Schwimmer und ein
4sitzigen Wagen mit Plusch, in 14 par meßinger=
nen
Geschieren, von Seiden und Kamelhaaren,
samt Einflechtschnüren und Gewasten, bestehende
Effecten, über die den 5ten dies allschon fürge=
west
, aus Abgang der Großkäuffern aber frucht=
loß
abgeloffene Licitation nochmalen, und zwar
Stückweiß feilgebotten, und dem Meistbietenden
verkauffet werden sollen; als ist der 22. dies Mo=
nats
Martii Fruh um 9 Uhr zur nochmaligen Li=
citationstagsatzung
anberaumet worden. Werden
demnach all und jede, so etwa obberührte Pferde
und Wägen samt Zugehörungen, zusammen oder
Stückweiß, käuflichen an sich zu bringen Willens
sind, auf obbestimmten Tag, als den 22. dies




[19]

Monats Martii, Fruh um 9 Uhr, in der Him=
melportgossen
in der ungarischen Kron, ruckwerts
um ersten Stock zu erscheinen, und sich allda an=
zumelden
haben.

Den 14. dies Monats Martii und folgende
Tage hindurch, werden auf Veranlassung eines
löblichen Stadtmagistrats allhier, bey Se. Ste=
phan
in dem daselbstigen Meßnersquartier, ver=
schiedene
Gold=und Silbereffecten, Mannsklei=
der
, Lein=und Bethgewand, Tische, Sesseln,
Kästen, Spiegel, ein Stockuhr, Bilder, Zinn,
Meßing, Kupfergeschier, nebst anderer Hausge=
rathschaft
, Vormittag von 9 bis 12 und Nach=
mittag
von 3 bis 6 Uhr plus offerenti licitando
verkauft werden.

Auf Verordnung eines hochlöbl. Obristhofmar=
schallenamt
wird den 14. Martii dies Jahrs,
bey der Fortuna in der Schullerstrassen im 2ten
Stock, Vormittag præcise um 9 Uhr, eine große
silbervergoldte Monstranzen, welche mit vielen
groß und kleinen Diamantrauten, verschiedenen
Rubinen, Smaragd, Saphir, orientalisch=und
böhmischen Granaten, Granatschallen und Cry=
soithen
carmesirt ist, gegen alsogleich baarer Be=
zahlung
käuflichen licitando plus offerenti hin=
danngegeben
.

Der Jnhaber der Herrschaften Pilichsdorff u.
Heitersfeldt, hat sich entschlossen, diese benannte
beede Güter käuflichen hindanzugeben. Wer sel=
be
an sich zu bringen gedenket, wirdet das Be=
lieben
haben, diessertwegen am Rennwege in dem
Graf Thraunisch vormals Mannagettischen Haus
im ersten Stock sich zu melden.

Nachricht.

Da man in Leipzig beschäftiget ist, die reizen=
desten
Gegenden von Hamburg, nach wohlge=
rathenen
Abzeichnungen, in der Größe von Jm=
perialformat
, in Kupfer zu stechen; so dienet zur
Nachricht, daß bereits drey Kupferplatten ver=
fertigt
und abgedrucket sind. Der erste Prospect,
ist die Aussicht in Hamburg über den Jungfern=
stieg
auf die Alster. Der zweyte ist die Aussicht
von der Schifferbörse in Hamburg auf die schiff=
reiche
Elbe nach Westen und auf Altona. Der
dritte ist die sehr berühmte Aussicht vom ham=
burger
Baumhause auf die Elbe und nach Har=
burg
. Diese Prospecte sind in Leipzig am Jntel=
ligenzcomtoir
und in der Heinsinsischen Buch=
handlung
, das Stück zu einen halben Reichs=
thaler
, sächsisch Corrent, zu erhalten. Es dienet
auch zur Nachricht, daß in der Zahlwoche, der
Leipziger Ostermeße 1771, annoch drey andere
Prospecte der anmuthigen Gegenden um Ham=
burg
an bemeldten Oertern werden zu haben seyn.

Wir Burgermeister=Amtsverwalter und Rath
der Stadt Wien geben allen denen, welchen
daran gelegen ist, hiemit zu vernehmen: Es ha=
be
uns die Elisabeth Stöcklerin angezeiget, daß
auf dem, ehevor dem Stephan Stöckler und des=
sen
erster Ehekonsortin Eva beyden sel. zugehörig
gewesenen, nunmehro aber ihr obbesagten Elis.
als zweyten Ehewirthin zugehörigen und zu Erd=
berg
liegenden Hause, der Michael Englman
und Kunigunda dessen Ehewirthin mit 290 Fl.
erstlich durch eine Originalobligation vom 12.
Novembris 1740, alsdann durch einen hierüber
unterm 20. März 1742 ausgefertigten ordentli=
chen
Satzbrief versichert gewesen wären. Nun
wäre die obbemeldte Stöcklerische Originalobli=
gation
sowohl als der ausgestellte Satzbrief in
Verlust gerathen, und, alles fleißigen Nachsu=
chens
ungeachtet, nicht zu Handen zu bringen,
auch müsten die obbesagte Englmannische Ehe=
leute
über mehr dann 19 Jahre schon bezahlet
seyn, indem sich niemand durch diese geraume
Zeit her, bey ihr Elisab. Stöcklerin angemeldet
hätte: weswegen sie Elis. Stöcklerin um Affigi=
rung
eines in derley Fällen gewöhnlichen Amort=
sationedicts
gebethen hat, welches auch über eine
von unserm und gemeiner Stadt Grundbuche er=
statteten
Bericht unterm 16. Januari dies Jahrs
verwilliget worden ist. Solchemnach hat der=
oder
diejenige, welche an der obbesagten an die
Englmannische Eheleute unterm 12. Novembris
1740 ausgefertigten Obligation, oder an dem vom
20. März 1742 ausgestellten Satzbrief pr. 290 Fl.
einige Wissenschaft haben, oder hieran einige
Sprüche zu haben vermeinen, von heut gesetzten
Dato an, binnen einem Jahre, 6 Wochen und
3 Tagen bey unserm und gemeiner Stadt Grund=
buche
alsogewiß zu erscheinen, und sich hierüber
behörig zu legitimiren, wie im widrigen nach
Verlauf dieser bestimten Zeitfrist besagte Obliga=
tion
oder Satzbrief gänzlich caßiret, und hinfür=
an
für null, nichtig und unkräftig geachtet, und
weitershin, was Rechtens ist, fürgekehret wer=
den
soll. Welches man männiglich durch dies
offentliche Edict hiemit hat kund und zu wissen
machen wollen. Wien den 8. Februarii 1771.

Wir Burgermeisteramtsverwalter, und Rath
der Stadt Wien, geben hiemit jedermann zu
vernehmen: Es sey die Elisabeth Wagnerin le=
digen
Standes allhier mit Todt abgegangen, und
daher um mit der künftigen Verlassenschaftsab=
handlung
sicher vorgehen zu können, für noth=
wendig
befunden worden, diejenigen vorzuladen,
und anzuhören, welche an diese Verlassenschaft
einige Ansprüche und Foderungen haben möchten.
Da wir nun entschlossen sind, eben diese Sprü=
che
und Foderungen an dem eigens, und zwar
für das erste=und letztemal hiezu bestimmten Tag







[20]

nämlich den 12. des Monats Aprilis dies Jahrs,
oder da wir diesen Tag anderer Verhindernissen
halber nicht zu Rath sässen, den nächst darauf
folgenden Rathstag fruh um 8. Uhr zu hören,
und zu vernehmen. So haben alle jene, welche
an der Elisabeth Wagnerin seel. Verlassenschaft
eine rechtmäßige Foderung, es sey um Erbschaft,
Schuld, oder anderer Ursachen willen zu haben
glauben, den bestimmten Tag selbst persönlich,
oder durch einen hinlänglich versehenen Gewalt=
trager
so gewiß vor uns zu erscheinen, sich be=
hörig
zu legitimiren, und ihre Ansprüche und
Forderungen darzuthun, als im widrigen Falle
auf die ausbleibenden oder nicht behörig liqui=
direnden
Erben, Glaubiger und Prätendenten
keine Rucksicht genommen, mit der Abhandlung
und Vertheilung des Verlassenschaftsguts von
Amtswegen vorgegangen, und dasselbe den et=
wann
vorkommenden Erben unbedenklich über=
lassen
werden würde.

Von des landesf. St. Leopoldistift Klosterneu=
burg
Oberkammer wird mit diesem offenen Edict
jedermänniglich, denen daran gelegen, zu wissen
gemacht: Es hat Simon Sigland behaust gewe=
ster
Unterthan zu Ottakrin, Eva Rosina seine Ehe=
würthin
, in dem letzt abgewichenen 1770 Jahr kurz
nacheinander das Zeitliche gesegnet, bey Fürge=
hung
vorzunehmende Verlassenschaftsabhandlung
aber sich eine Crida veroffenbahret hat, sohin
für nothwendig befunden worden, nicht allein
alle Creditspartheyen durch dieses offene Edict
zur Anmeld und Liquidirung ihrer an bemelter
Siglandischen Verlassenschaft ex quacunque
causa vel Titulo habenden Forderungen gerichtl.
vorzuladen, sondern auch unter einstens, deren
Siglandischen Conleuthen unterlassene Haus samt
dabey befindlichen ein Viertel Tagwerk Garten,
dann ein und ein Sechsttachtel Ueberländ Wein=
garten
in Liebhart, Winterleuthen, auch in
Stegraiff oder Aschenbach genannt, wie auch ein
Achtl Weingarten in Schinaweys Braitenseer
Gebürg, licitando zu verkaufen feil zu bieten,
zu welchen Ende denenselben mit Einschließung
deren Fonnachtsferigen der 20ste künftiges Mo=
nats
Martii Vormittag um 9. Uhr zu gewöhn=
licher
Convocations und Licitationstagsatzung
anberaumet worden. Solchemnach werden all
und jede, welche an widerholt Simon Sigland
und seiner Ehewirthin Verlassenschaft rechtmäßi=
ge
Schuldforderung haben, an obbestimten Tag
und Stund auf gedachten Stifts Oberkammer
entweder selbst persönlich, oder durch genugsam
Gevollmächtigte sub pæna præclusi & perpetui
silentii alsogewiß zu erscheinen, ihre an sothaner
Verlassenschaft habende Anforderungen, anzu=
melden
und unter einstens zu liquidiren haben,

in Zurücklassung dessen aber selben das ewige
Stillschweigen auferleget, in Verkauf aber so=
thanen
Siglands Haus und Ueberländweingär=
ten
das Weitere tractiret werden solle.

Von des hochwürdig erzbischöfl. wienerischen
Consistoriums wegen: dem Johann Plesch weltl.
Priestern mit diesem offentl. Edict anzudeuten:
der Joh. Grodl kais. kön. Arcier habe über ein
noch unterm 10. Herbstm. 1770 ergangenen Ver=
laß
, daß der Beklagte von des Klägers Klage
ledig und müßig, er erweise dann, wie es sich
zu Recht gebühret, daß der Beklagte für die in
dem gedachten Revers von 24. Märzen 1768.
vorkommenden 4000. fl. und hieran annoch haf=
tenden
3000. fl. sich außer diesem Revers ver=
bürget
, und für selbe als Zahler zu haften ver=
sprochen
habe, jedoch dem Beklagten die Gegen=
weisung
, und alle andere rechtliche Behelfe vor=
behalten
seyn sollen, die Weisung ergriffen, und
über die eingelegte Weißartikul den k. k. Hof=
kriegsagenten
Hrn. Bussy als Zeugen vorgeschu=
zet
, auch unterm 10. Christmonats vorigen Jahrs
die Verbscheidung: Fiat mit Vorwissen erhalten.
Da aber der Aufenthalt des Johann Piesch nicht
ausfindig zu machen, ihm sothane bewürkte
Vorwissensverordnung zu Handen stellen zu kön=
nen
; Als hat man ihm Eingangs besagten weltl.
Priester Joh. Plesch gemeldt wider ihn unterm
10. Christmonats vorigen Jahrs erhaltener, und
unter heutigen Tage behörigen Orts anzuschla=
gen
bewilligte Verordnung hiemit durch dieses
Edict erinneren wollen.

Wir Burgermeister und Rath der Stadt Wien
geben hiemit jedermann zu vernehmen: Es seye
über die schon ehedessen angeordnete Licitations=
tagsatzung
verwilliget worden, das Pillitschottisch
anvor Horwathisch in der Sterngasse in der Leo=
poldstadt
liegend, zum schwarzen Mohren genann=
te
Haus, sammt Garten, und dermalen darauf
haftenden Bierschankgerechtigkeit, abermal öffent=
lich
auszufeilen, und an den Meistbietenden zu
verkaufen. Da nun zu diesem Ende der 23. des
Monats März dies Jahrs bestimmet ist; So ha=
ben
diejenigen, welche das gedachte Haus, samt
Garten zu kaufen willens sind, an dem bestimm=
ten
Tag, oder da wir anderer Verhindernissen
halber diesen Tag nicht zu Rath sässen, den nächst
darauf folgenden Rathstag frühe um 8. Uhr vor
uns zu erscheinen, und sich bey unserm und gemr.
Stadt Grundbuch durch den Amtsschreiber anmel=
den
zu lassen, folglich der weiteren Behandlung
abzuwarten.




[21]

Jn des Herman Joseph Krüchtens Buchhandlung bey der
Weltkugel im Seitzerhofe sind nachstehende Bücher zu haben.

fl. kr.

Meditations pour chaque jor du mois sur des principales qualitez de Jesus
Christ dans l'Eucharistie, Nancy 1734. 24. Relié
24.

Meditation pour tous les jours de l'Avent, par P. Crasset, Bruxelles 1723.
8.
51.

Meditations pour des retraites sur differens sujets propres aux Religiuses & a
toutes les Personnes spirituelles; Nancy 1730.
51.

Meditation sar les verités chretiennes & Ecclesiastiques tirèes des Epitres &
Evangiles, qui se lisent à la sainte Messe tous les dimanches & c. Lyon 1764.
6. Tomes 12.
6 30

Meditation sur les Evangiles & sur des mysteres de Notre seigneur Jesus Christ
tirée de l'histoire & concorde des quatre Evangelistes, Lyon 1721. 2. Tomes
12.
1 30.

Meditations sur la Passion de Jesus Christ Notre Seigneur par Mr. l'Abbé Cle-
ment
J. Paris 1762.
1 24.

Nouveau Testament de Notre seign. Jesus Christ, traduit en François selon la
valgate, avec des notes & la concorde de quatre Evangelistes, Brussele
1700. 4.
3

La meme par Amelotte, Paris 1756. 12
1 15.

Oeuvres spirituelles de P. Palafox avec Fig. Paris 1738. 12
36.

Office divin pour dimanches & les Fêtes de l'annèe Paris 1766. 12
1 15.

Office de la fainte Vierge a l'usage de Rome pour les troisistems de l'annèe Brussel-
le
12. 18. & 24.

Panegyriques & autres fermons par pleschier, Paris 1711. 2. Vol. 12.
2 30.

Panegyriques des Martyrs de S. Jean Chrysostome, avec un abregè de la vie
de ces memes Martyrs par P. Bonrecueil, Paris 1735. 8.
2 30.

Parallele des moeurs de ce siecle & de la morale de Jesus Christ, par P. Croiset.
Bruxelles 1729. 8.
1 15.

Pensèes & affections devotes sur les principales Fetes de l'annèe & sur les my-
steres
de la Passion de Notre Seign. Jesus Christ, Liege 1764. 8.
1

Penseès du P. Bourdaloue sur divers sujets de la Religion & de la morale Paris.
1736. 3. Tomes 12.
3 45.

Pensèes ou reflexions chretiennes pour tous les jours de l'annèe pa P. Nepueu.
Lycu 1758. 4. Tomes 12.
4 30.

Pensèes & reflexions morales sur divers sujets, à la Haye 1766. 12
48.

Pieté (la vrai & solide) expliquèe par S. François de Sales, Avignon 1760.
12.
1 24.

Pratique de Pieté, à l'honneur de S. François Xavier. Brusseles 1732. 8.
51

Pratique de Pieté conforme à l'Esprit & aux desseins de l'Eglise par Auvray
Nancy 1750. 8.
1

Pratique de la perfection chretienne du P. Rodriquez, Paris 1753. 6. Tomes
12.
9

Pratique de la Confession & de la Communion, augmentée du moyen de bien
viere & de bien mourir, & des maximes chrétiennes die S. François de Sa-
les
, Paris 18.
36.


[22]

fl. kr.

Presence (la) de Dieu; qui renforme tous les principes de la vie interieure,
les exercices de la vie interieure, ou l'esprit interieure, dont on doit
animer les actions pendant le jour; par Gonnelieu Paris 1739. 12.
1

Prieres & instructions chretiennes pour bien commencer & bien finir la journee
par P. Sanadon. Lyon 1758. 12.
1 15

Pseautier de la S. Vierge Marie par S. Bonaventure, Lille 1713. 8.
45

Quatre fins de l'homme, avec des reflexions capables de toucher les Pecheurs
les plus endurcis & de les ramener dans le voye du salut par M. L. Roiiault,
Paris 1734. 12.
54.

Reflexions chretiennes sur les plus importantes veritez du salut en forme des
meditations, Nancy 1723. 12. Relié
30

Reflexions morales, avec des notes sur le nouveau Testament, traiduits en Fran-
çois

çois & la concorde des quatre Evangelistes, Paris 1725. 12. Tomes 12.
13 30.

Reflexions Theologiques, morales & affectives sur les attributs de Dieu en
terme des meditations pour chaque jour du mois, par P. Avrillon, Paris
1754. 12.
1

Religieuse (la) instruite & dirigèe dans tous les etats de la vie par des entre-
tiens
familiers, Avignon 1765. 2. Tomes 12.
1 15

Retraite spirituelle pour un jour de chaque mois par p. Croiset, Paris 1741.
53. 2. Tomes 12.
1 36

Retraite spirituelle à l'usage des Communautes Religieuses par P. Bourdaloue.
Bruxelles 1735. 8.
1

Retraite des dix jours, pour les personnes consacrèes à Dieu & pour celles,
qui sont engagèes dans le monde par P. Avrillon, Paris 1763. 12.
1 25

Sagesse (la vraie) ou confiderations tres propres a acquerir la crainte de Dieu,
disposèes pour tous les jours de la semaine par P. Segneri Paris 1765.
24.
20

Sermons du P. Bourdalone, Paris 1759. 15. Tomes 12.
14

Sermons pour l'Avent, le Careme & les principales Fetes de l'annèe par P.
Griffet, Liege 1766. 4. Tomes 12.
5

Sermons ou discours sur differens sujets de Pieté & de la Religion par le P.
Chapelain Paris 1768. 6. Tomes 12.
9 54

Sermons du P. Perrin, Liege 1768. 4. Tomes 12.
5

Soliloques (les) meditations & le manuel de S. Augustin. Paris 12.
1 15

Souffrances (les) de Notre Seign. Jesus Christ, par le P. Thomas à Jesu, Lyon
1760. 4. Tomes 12.
2 30

Table generale des matiers contenues dans les 36. volumes de l'histoire Eccle-
siastiques
de M. Fleury, Paris 1758. IV. Tomes 12.
8 15

Traité de la confiance en la misericorde de Dieu par M. l'Eveque de Soissons.
Bruxelles 1768. 12.
1

Traité de l'amour de Dieu divisé an 12 Livres selon la doctrine l'esprit & la
methode de S. François de Sales, Nanci 1761. 2. Tomes 12.
2 15

Traité des devoirs de la vie Religieuse dans lequel on resout les principaux
cas de conscience, qui regardent cette matierè, par Mr. Collet Lyon,
1756. 8. Tomes 12.
2 30

Traité des devoirs d'un Pasteur, qui veut se sauver en sauvant son peuple
par Mr. Collet, Paris 1759. 8.
1 25

[23]

Num . 221. Verzeichniß

Einiger Bücher, so in der Krausischen Buchhandlung nebst
vielen andern, nächst der kaiserl. königl. Burg in Wien um beygesetzten
Preis zu haben sind.

Neues genealogisches Reichs=und Staats=Handbuch auf das Jahr 1771. Frankfurt. 2. fl. 15 kr.

Deguignes, allgemeine Geschichte der Hunnen und Türken, der Mogols und anderer occidentali=
schen
Tartarn. 4 Bände. 4to Greifswald. 1768 - 1770. 15. fl.

Duport du Tertre Geschichte der sowohl alten als neuen Verschwörungen, Meutereyen und merk=
würdigen
Revolutionen. 9r. Theil. 8. Breslau 1770. 45. kr. alle 9. Theile. 5. fl.

Errleben (J. C. P.) praktischer Unterricht in der Vieharzneykunst. 4. Götting. 1771. 1. fl.

Rollin , neuere Geschichte der Chieneser, Javaner, Jndianer, Persianern, Türken und Rußen ꝛc.
15r. Theil. 8. Berlin 1770. 45. kr. alle 15. Theile 11. fl. 15 kr.

Briefe von C. F. Gellert und Rabener. 8. Leipzig. 1770. 30. kr.

Methodus excellentis pietatis in dies ardenter Deum Tri - unum adorandi Dei Virginem Ma-
trem
honorandi. 8. Viennæ 1. fl.

Sittliche und rührende Unterhaltungen für Frauenzimmer. 2. Bände. 8. Leipzig 1770. 1. fl. 8. kr.

Kritische Betrachtungen über verschiedene Staatsfragen. 8. 1770. 2. Theile. 45 kr.

Tißots Nachricht von der Kriebelkrankheit und ihren wahrscheinlichen Ursachen, aus dem Genu=
ße

ße des Mutterkorns. 8. Leipzig. 1771. 24. kr.

Versuch in vermischten Gedichten. 1. Band. 8. Danzig. 1770. 24. kr.

Hartmann (Franc. Xaver.) Formulæ Romediorum in materiam medicam, & chirurgicam
Clar. Crantz. 8. maj. 1770. 2 fl. 15 kr.

Theater der Deutschen. 9. Theil gr. 8. Leipzig 1770. 1. fl. 30. kr. Alle 9. Theile. 13. fl. 30. kr.

Veichtner (Adam) IV. Sinfonie a II Violini, II. Flauti Traversi. II. Oboi, II. Corni di
Caccia, Violetta e Basso. fol. 1770. 6 fl.

Meyers, (J. Fr.) Chymische Versuche zur nähern Erkenntniß des ungelöschten Kalchs, der ela=
stischen
und enktrischen Materie. gr. 8. Hannover 2 fl.

Pallas (P. S.) Spicilegia Zoologica, quibus novæ imprimis & obsouræ animalium, spe-
cies
Iconibus, descriptionibus, atque commentariis illustrantur. VIII. Pasciculi. 4t0
maj. Berolini 1767. 1770. 7 fl. 30 kr.

The Fruitlets Repentance, or the History of Miss Kitty le Fever, 2 Vol. gr. 12. Lon-
don
1769. 2 fl. 30 kr.

The Workes of Ossian, the son of Fingal, 2. Vol. gr. 8. London. 1765. 6. fl. 30. kr.

Cassanova (G.) Discorso sopra Gl'Antichi e vari monumenti loro per uso degl' alunni
dell Elettoral' Academia delle bell'arti di Dresda. 4. Lipsia 1770. 36. kr.

Boltens (J. Fr.) Nachricht von einer neuen Thierpflanze, mit Kumpfern. gr. 4. Hamburg 1770.
1 fl. 30 kr.

Kaovenhofer (A) deutliche Abhandlung von den Rädern der Wassermühlen, und von dem inwen=
digen
Werke der Schneidemühlen, mit Kupfern, gr. 4. Riga 1770. 1. fl. 8. kr.

Hofmanns (C. L.) Abhandlung von den Pocken, 1. Theil gr. 8. Münster. 1770 1. fl. 30. kr.

Büttners (C. G.) seltsame Wahrnehmung eines an der Zunge seit 24. Jahren, aus dem Munde
hervorgehangenen Fleischgewächses von neuntehalb Loth, bey einer 20 jährigen Soldatentoch=
ter
. 4. Königsberg 1770. 17. kr.

Selchow (J. H. C.) juristische Bibliothek von neuen juristischen Büchern und Abhandlungen
3ten Bandes 4tes Stück. 8. Göttingen 1770. 30. kr.


[24]

Fronhofers (L.) Versuch in Gedichten, gr. 8. 1770. 24. kr.

Reckerts (K. K.) vermischte Schriften. 1. Theil. 1770. 1 fl.

Heineccii Opera omnia juridica. IX. Tomi. 4. Geneve 1771. 36. fl.

Der Englische Kaufmann, oder Grundsätze der Englischen Handlung, nebst den Mitteln wie
Deutschland durch Handlung reich werden könne, gr. 8. Leipzig 1764. 1 fl. 30 kr.

Langhans (D.) deutliche Anweisung, wie man sich in einem Nothfall selbsten von den gefährlich=
sten
und meisten Krankheiten befreyen könne 4. Theile gr. 8. Bern 1764 3. fl.

Naturlehre (geheime) der hermetischen Wissenschaft zur Verfertigung des Steins der Weisen. 8
1770. 17. kr.

Anleitung zur deutschen Briefkunst. 8. München 1770. 12 kr.

Merkin, gebohrne Neubauerin, Versuche in prosaischen Stücken, 3te Sammlung. 8. Frankf.
1770. 30 kr.

Gedanken die aus einer Rede welche über verschiedene zur Heilkunst gehörige Gegenstände gehalten
worden ist, gezogen sind, gr. 8. Kopenhagen 1769. 21. kr.

Der Deserteur, ein Schauspiel, 8. 1770. 20 kr.

de Pirgis (T.) de primo Reformationis Cleri sæcularis medio ac fundamento. 4. 1770. 24. kr.

Lexicon hebraico - chaldaico - latino - biblicum, Auctore P. . . Chrmelita Excalceato, 2. Te-
mi
. Fol. Avenioniæ 1765. 36. fl.

Komman (P. O=

Anfangsg

Stralsiundisches Magazin, oder Sammlungen auserlesener Neuigkeiten zur Aufnahme der Natur=
lehre
, Arzneywissenschaft und Haushaltungskunst, stes Stück. 8. Berlin 1770. 15. kr. Al=
le
s. Stücke 1.
fl. 30. kr.

Balbingers (E. S.) Auszüge aus den gegenüber die Naturlehre, Arzueyniser=
schaft
, und alle

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chen Pflanzen

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Braun, 12. München

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Grand (Bern.) Prælsctiones Tncyelopdicæ in Phyücameperimeatalem & Mistoriam ner
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andere Peter als auserlesene allein Gelegenheiten, die deren. die
tung 170. 40. kr.

roemmichen (C. M.) le Philosophia acad

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toutes Mann. 2. Theile gr 2. Gang 710. 28.

Hüpsch / F. von) ökonsmische Vorschlage die sehnlichen Acktmäuse zu vertreiben. 8. 10. =
von Justi scherzhaftes und satzeische Schriften. 3. Bände, gr. 8. Berlin 1765. 5. fl.

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