Num. 18. Mittwoch den 2. Märtz 1768.
Wienerisches Diarium,
oder
Nachrichten von Staats, vermischten,
und gelehrten Neuigkeiten.
Verlegt bey den von Ghelischen Erben.
Staatssachen.
Londen den 13. Hornung.
Se. Majestät der König haben eine
Commißion für das große Siegel
bewilliget, und dazu die Herren
Blair, Sutton und Fraser bevollmächtiget,
um das Amt von Sr. Majestät geheimen
Siegelbewahrers auf 6. Wochen, oder so
lang es der König für gut befindet, zu
über=
nehmen, weilen es Se. Majestät dem Graf
Chatham noch auf 6. Wochen oder noch
länger aufbehalten wollen.
Man sagt, daß Se. königl. Hoheit der
Herzog von Gloncester künftigen Sommer
alle Jnfanterieregimenter die Musterung
wol=
len halten lassen.
Der Graf von Chatelet Lomont, königl.
französischer Botschafter am hiesigem Hofe,
ist den 5ten allhier angelanget, und hat den
Montag darauf bey dem König und der
kö=
nigl. Familie seine erste Audienz gehabt. Er
erschien bey Hof in einem großen Staat. Sei=
ne Kutsche, so in Londen gemacht, war von
6. schwarzen französischen Pferden gezogen.
Das Geschirr war von rothem Leder mit
weiß ausgenähet, und seine Bediente waren
in reicher Livree grün mit Gold gekleidet.
Bey seiner Ankunft zu Dover, haben zween
Leute bey Abfeuerung der Kanonen durch
Unvorsichtigkeit des Ladens, das Leben
ein=
gebüßet. Se. Excell. aber haben Befehl
gegeben, für die Familie dieser unglücklichen
Leute zu sorgen, und ihnen ein Stück Geld
auszuwerfen.
Den 12. wurden zu St. James, wegen
der glücklichen Niederkunft der Königin von
Dännemarkt mit einem Prinzen, von
Jh=
ren Majestäten die
Glückwünschungscompli=
mente angenommen. Den ersten Ort, wel=
chen Se. königl. Hoheit, der Herzog von
Cumberland diesen Frühling zur See
besu=
chen werden, ist Jhren dänischen
Maje=
stäten einen Besuch abzustatten, von dannen
sie eine Tour an den Braunschweiger Hof
machen wollen. Die Dauer des
Jrländi=
schen Parlaments ist nicht auf 7. sondern
auf 8. Jahre bestimmet worden.
Man sagt, daß die fernere Summen von
2. Millionen 250000. Pf. die Bedürfnisse
dieses Jahrs, zu bestreiten, nicht
hinrei=
chend seyen.
Die Gemeine in Comittee
berathschlag=
ten sich, und haben wieder einige Subsidien
verwilliget. Auch wurde beschlossen 1. Mil=
lion 900000. Pf. für den Dienst des
ge=
genwärtigen Jahres, vermittelst
Annuitä=
ten und Lotterie aufzunehmen, nämlich 1.
Million 300000. Pf. gegen 3. pr. Cent in
Annuitäten, und 600000. Pf. durch eine
Lotterie.
Rom vom 1. Hornung.
Es ist hieselbst unterm 30sten Jänner
ein Päbstliches Edict, so mit diesen
Worten anfängt: „Alias ad
Apostola=
rûs nostri noritiam“ an den gewöhnlichen
Orten angeschlagen worden. Jn
demsel=
ben führet der H. Vater den Jnhalt
ver=
schiedener in dem Herzogthume Parma und
Piacenza vom 25. Octob. 1764. bis itzo nach
und nach publicirten Edicte an, welche
über=
haupt in die geistliche Jmmunität und
Ge=
richtbarkeit eingreifen. Da nun, ungeach=
tet aller von Sr. Heiligkeit angewandten
Sorgfalt, um einem so großen für die
Kir=
che entstehenden Verlust und Nachtheil zu
steuren, dero vorgekehrte Bemühung, Mäßi=
gung und Langmuth nicht nur allein
frucht=
los geworden, sondern die Eingriffe noch
mehr zunehmen; als verurtheilen
höchstdie=
selbe, kraft des ihnen obliegenden
aposteli=
schen Amts, alle vorgedachte Edicte und
Verordnungen; zernichten, und annulliren
selbige; erklären zugleich, daß die Urheber,
Beschützer und Vollstrecker derselben den von
den geistlichen Gesetzen, von den Dekreten
der allgemeinen Kirchenversammlungen, und
den von dem apostolischen Stuhle
vorbehal=
tenen päbstlichen Constitutionen
vorgeschrie=
benen Kirchenstraffen verfallen sind, und noch
verfallen.
Verona vom 30. Jänner.
Die zu Venedig, in Betracht der
Geist=
lichkeit, niedergesetzte Deputation ist, nach
den daher eingegangenen Berichten, unge=
mein stark beschäftigt, und man vermuthet,
daß ehestens merkwürdige Verordnungen ans
Licht tretten werden, welche den Staat mehr
betreffen sollen, als man es sich noch zur Zeit
vorstellet. Diese Berichte setzen hinzu, daß
der, unter dem Namen Stephano Picolo,
bekannte Wagehals noch immer bey den
Mon=
tenegrinern sich aufhalte, und von diesem
Vol=
ke, so in den Hölen des dortigen Gebirges
gleichsam verschanzet ist, für einen
rechtmäßi=
gen Souverain gehalten werde. Gleichwol
wird versichert, daß ihrer 300. ihn
verlas=
sen und sich nach Cattaro begeben haben,
um sich der Botmäßigkeit des Gouverneurs
in Dalmatien zu unterwerfen, und sich als
getreue Unterthanen der Republik Venedig
zu erklären. Dem sey nun wie ihm wolle,
so ist der venetianische General Maganini
befehliget worden, mit einem Corps
Trup=
pen anzumarschiren, um den Stephano samt
den ihm anhängigen Rebellen unter den
Ge=
horsam zu bringen. Gedachter General,
welcher in Jstria durch die widrigen Winde
aufgehalten worden, ist am 3ten zu Ossaro
angekommen.
Von den Savoyischen Gränzen den 3.
Hornung.
Die Genfer haben noch Zeit gewonnen,
um sich in Ordnung zu richten, und das sie
bedrohende Unheil abzuwenden. Jn einer
am 28. Jänner gehaltenen Versammlung
des Raths der Zweyhunderter, die von 2.
Uhr Nachmittags an, bis um 1. Uhr nach
Mitternacht dauerte, kam es zu den Schluß:
Daß die Wahl der neuen Syndicorum noch
bis zum 6. März aufgeschoben bleiben
möch=
te. Am folgenden Tag, den 29. war
allge=
meine Rathsversammlung, in welcher
ersag=
ter Schluß erwogen, und durch 850. Stim=
men gegen 225. genehmiget wurde. Viel=
leicht füget es sich noch, daß in dieser
zwi=
schenzeit, die verschiedenen Stände sich über
das abgefaßte Aussöhnungsproject zu ihrem
allerseitigen Besten vergleichen.
Prag den 23. Hornung.
Dieser Tagen ist allhier ein
allergnädig=
stes k. k. Rescript, in Betref der
Emigran=
ten, und Deserteurs, gewöhnlichermassen
öffentlich bekannt gemacht worden, dessen
we=
sentlicher Jnnhalt also lautet:
Wir Maria Theresia ꝛc. ꝛc.
Entbieten allen und jeden unseren
treuge=
horsamsten Ständen, und sammentlichen
Jn=
wohnern unserer gesammten böheimisch=und
österreichischen Landen unsere Gnade, und
es ist bereits unterm 12. Jänner dies Jahrs
in mehrern gnädigst zu vernehmen gegeben
worden, aus was für Ursachen Wir in
ei=
nen Generalpardon, oder Nachlaß, der in
unsern Landesverordnungen auf die
Emigra=
tion gesetzten Straffen, für diejenige
gewil=
liget, so von dem Tag der Bekanntmachung
obangeregten Patents bis zum Verlauf des
Monats Juli dieses 1768sten Jahrs sich
freywillig in unsern Erblanden wieder
einfin=
den werden.
Wie Wir nun in weitern den gnädigst
an=
beraumten Terminum ad quem zur
freywil=
ligen Ruckkehr deren aus unsern k. k. Erb=
landen emigrirten Unterthanen, annoch bis
auf den letzten September laufenden Jahrs
zu erstrecken, allerhuldreichest entschlossen,
auch solchen Kraft dieses anmit bis dahin
prorogiren; so haben Wir zugleich auch
de=
nen Militardeserteurs, so mit Hintansetzung
ihrer aufhabenden theuren Pflicht, theils noch
in dem letzt fürgewesten Krieg, theils nach
hergestellten Frieden, ihre Fahnen oder
Estandarten verlassen, oder als uneingetheilte
Recronten entwichen sind, einen
Generalpar=
don dergestalten allerhuldreichest angedeyhen
zu lassen, geruhet; womit nämlich allen und
jeden, so vor der Publication des durch die
Behörde verfügten Generalpardonspatent,
von den k. k. sammentlichen Regimentern,
und Truppen flüchtig gegangen sind, und
längstens bis Ende September inlebenden
1768sten Jahrs freywillig zurückkehren, oder
doch wenigstens, im Fall ihrer werten
Ent=
fernung, oder einer anderweiten Hinderniß,
vor Auslauf dieser gesetzten Zeitfrist bey
dem nächsten Militarcommando sich melden
und den diesfälligen Erfolg, nach der
Ein=
treffung bey den Regimentern, mittelst eines
Attestati zu erweisen im Stande sind, Kraft
dieses Generalpardons solch ihr begangener
Fehler und Meineyd, ohne einiger
Bestraf=
fung, und Ah⟨n⟩dung, oder Nachtheil ihrer
Ehre und guten Leumuts, verziehen, und
in gänzliche Vergessenheit gestellet werden
solle. Wo übrigens aber jene, die in ihrem
Meineyd verharren, und darinnen, wann,
und wo es immer seyn mag, betretten
wer=
den, oder auch nach der Publicirung dieses
Generalpardons entweichen, die in den k. k.
Kriegsartickeln, und den übrigen hierwegen
er=
gangenen Verordnungen ausgemessene
Straf=
fe, nach ihrer dereinstens erfolgenden
Ein=
bringung, ohne abzuhoffender Gnad und
Nachsicht zu empfinden haben werden.
Wornach sich denn ein jeder zu richten,
vor Schaden zu hütten, und was hiemit
ver=
ordnet ist, gebührend zu beobachten wissen
wird; denn hierann geschiehet unser
gnädig=
ster Will und Meinung. Geben ob dem
königl. Pragerschloß den 9. Hornung 1768.
Politische Neuigkeiten.
Haag den 6. Hornung.
Man vernimmt, daß Jhre Hochfürstliche
Durchl. der Fürst und die Fürstin von
Nas=
sauweilburg, in Betracht des erwünschten
Er=
folges, den die Einimpfung der Blattern bey
so vielen Personen gehabt hat, willens sind,
um andere noch mehr zur Nachfolge eines
Mittels zu ermuntern, welches vielen
hun=
derten das Leben errettet hat, entschlossen
sind, nicht nur an Jhren Durchl. Kindern,
sondern auch an sich selbst diese Operation
durch die sich itzt hier aufhaltende zwey
En=
glische Wundärzte mit nächsten vornehmen
zu lassen. Diese Wundärzte haben bereits
allhier an mehr als 50. Personen diese Cur
mit einem glücklichen Erfolg verrichtet. Die
Hrn. Staaten von Holland sind gestern
Nachmittags, bis auf eine abermalige
Zu=
sammenkunft, auseinander gegangen. An
eben dem Tage gab der Großbrittanische
Am=
bassadeur, der Ritter York, einen prächtigen
Ball, den der Erbstatthalter und dessen
Ge=
mahlin mit ihrer höchsten Gegenwart
beehr=
ten.
Maynz den 18. Hornung.
Gestern gegen 4. Uhr Nachmittags, sind
des neuerwählten Churfürsten von Trier
churfürstl Durchlaucht, unter Abfeuerung
der Kanonen, auch dreymaliger Salve der
paradirenden ganzen Besatzung und
unge=
meinen Zulauf des Volkes, allhier aus
Mann=
heim glücklich angekommen, bey Hofe
abge=
stiegen, und von Sr. churfürstl. Gnaden,
unserem theuersten Landesfürsten und Herrn,
auf das zärtlichste empfangen worden. Es
war demnächst Soupe, und wurde an dreyen
Tafeln gespeiset. Heute ist großes
Mittag=
mahl, und wird der ganze Hof dabey
erscheinen. Se. churfürstliche Durchlaucht
werden, wie wir hören, diesen Abend der
Predigt und dem Miserere in der
Schloß=
kirche beywohnen, nach dessen Endigung
große Assemblee angesagt worden. Was
wir bedauren, ist, daß wir diesen
liebens=
würdigsten Fürsten nicht länger zu besitzen,
das Glück haben werden, indem Se. chur=
fürstl. Durchl. dero Abreise nach Trier auf
morgen frühe bestimmet haben.
München vom 12. Hornung.
Se. churfürstl. Durchl. unter dero
gnä=
digsten Schutze die Wissenschaften in dero
Staaten täglich einen neuen Zuwachs
erhal=
ten, setzen auch, aus dero ihnen
angestamm=
ten Gottseligkeitstriebe, ein vorzügliches
Au=
genmerk auf die fruchtbringende Bebauung
des Weingartens des Herrn. Zu dem
En=
de haben dieselbe eine unterm 18ten
jüngst verwichenen Jänner datirte, und an
alle Gerichtshöfe und Civilbeamte gestellte
gnädigste Verordnung bekannt machen
las=
en, des wesentlichen Jnhalts: “Es hätten
die in dem Kirchsprengel Passau gestifteten
und unter der Aufsicht der Geistlichen der
Gesellschaft Jesu gehaltenen Mißionen und
Catechismuslehren bereits den beglücktesten
Erfolg gehabt, und, da gleiche Mißionen
von der geistlichen Obrigkeit in dem
Kirch=
sprengel Regensburg angeordnet, auch
be=
sagten Geistlichen anvertrauet wären, als gehe
besagt Sr. churfürstl. Durchlaucht
gnädig=
ste Willensmeinung dahin, daß die
Voll=
streckung eines zum Heil der Seelen so
zu=
träglichen, und zum Wachsthum der
aller=
höchsten Ehre Gottes abzielenden Werkes
nicht nur allein keineswegs gehindert noch
gestöret, sondern vielmehr im Gegentheil
den zur Führung dieses gottseligen
Geschäf=
tes bestimmten Bußpredigern alle Hülfe und
Beystand geleistet werde.„
Grätz den 27. Hornung.
Heute Morgens 41. Minuten nach 2. Uhr
verspürten wir eine heftige Erderschütterung;
ein geringerer Stoß gieng eine Viertelstunde
vorher, den nur wenige bemerkten: desto
ge=
waltiger war die zweyte Bewegung. Sie
war schwankend von Westen gegen Osten,
wie es der ehrwürdige P. Karl Tirnberger,
Vorsteher der Sternwarte des hiesigen
aka=
demischen Collegimus der Gesellschaft Jesu, be=
obachtet hat, und hielt beyläufig 30. Se=
cunden an. Er hat sich Mühe gegeben, ein
unterirdisches Getös zu hören, aber umsonst,
obwohl es andere gehört haben wollen. Das
Barometer machte unter dieser Zeit keine
außerordentliche Bewegung, sondern stieg,
wie es gestern angefangen hatte, sachte fort,
so, daß es von gestern frühe 6. Uhr, da der
Merkur auf dem veränderlichen Stand, bis
heut um eben diese Stunde vierthalb Grade
gemacht hat. Die Bewegung hat einige
klei=
nere Glocken in der Burg, und auf dem
Schlosse zum Laute gebracht; aber von
be=
schädigten Gebäuden hört man nichts. Die
Luft war wehrender Erschütterung rein, und
windstille, der Himmel spiegelheiter; die
Heitere dauert noch fort. Einige Tage
vor=
her hatten wir Trübe, und Thauwetter mit
ein⟨e⟩m sanften Sude.
Auszug eines Schreibens von
Schott=
wien den 27. Hornung.
Heute in der Frühe ungefähr eine
Mi=
nute vor 3. Uhr in hiesiger Gräntzmarkt
durch zwey heftige aufeinander gefolgte
Erd=
stöße aus dem Schlaffe gebracht; und in das
ängstlichste Schrecken versetzt worden. Die
Erschütterung gieng von Osten gegen
We=
sten; der erste unterirrdische Knall war so
donnerend, daß in dem Augenblicke alle
Jn=
wohner jung und alt wach wurden, und
den gleich nachgefolgten anderten Schlag,
nebst der gewaltsamen Bewegung der
Fel=
sen, Berge, und Häuser ganz aufmerksam
hören und empfinden konnten. Bey hiesigen
Hrn. Postmeister hat die Hausschelle zu
läuten angefangen, des Hrn. Marktrichter
seine Schlittenschellekränze aber, die in der
Mägde ihrer Kammer beym Bethe hiengen,
klingelten so schütterend, daß sie voll
Aeng=
sten aus dem Beth sprangen, und in der
Verwirrung nicht auswusten, wo sie aus
sollten. Das ganze Erdbeben dauerte ein
Vater unser lang, und da wir zwischen
dro=
henden Klippen und Felsen wohnen, so kann
man von unserem Schröcken übehaupt, vor=
dersamst, weil bey dem oberen Thore
Stei=
ne herunter geborsten sind, sich die leichteste
Rechnung machen.
Vermischte Neuigkeiten.
Wegen der Genesung der Königin in
Frank=
reich ist man noch nicht außer Sorgen, indeme
sich aufs neue wieder ein Husten und fieberhafte
Zufälle geäußert.
Der König von Frankreich hat zu Paris unter
die armen Leute, welche von der Kälte und
dar=
aus erfolgten Mangel an Nahrung am meisten
leiden, die Summe von 400000. Livres
auszu=
theilen befohlen.
Der König von Preußen hat denen
Einwoh=
nern in Schlesien ein Gnadengeschenk von 300000.
Thalern zugedacht, welches Geld unter
diejeni=
gen ausgetheilet werden soll, welche durch
un=
glücklichen Zufall in Schulden gerathen, und
deswegen ihre Güter zu versetzen sind genöthiget
worden. Der Regierungspräsident zu Breßlau
und neulichst ernannte Staatsminister Herr
Cramer, hat den Auftrag, die Austheilung zu
besorgen.
Der König in Schweden hat auf die
Wieder=
genesung der Königin eine Medaille prägen
las=
sen, auf deren einen Seite des Königs
Brust=
bild mit dessen Namen, und auf der andern,
der Morgenstern vor aufgehender Sonne, mit
denen Worten des Virgils: Diemque reducit.
Jn dem Abschnitt lieset man: Regina
convale=
scens post Solstitium brumale MDCCLXVII.
Dieser Gedanke ist um so glücklicher angebra⟨c⟩ht,
da eben am Tag des Solstitii die Besorgniß
weiterer Gefahr bey dem Zustand der Königin
verschwand.
Zu Madrit wird an einem Plan gearbeitet die
Studien, besonders die Medicin, und
Natur=
g⟨e⟩schichte zu verbessern, und eine andere Lehrart
auf den Universitäten darinn einzuführen. Es
liegen schon deswegen verschiedene Entwürfe,
und Plane von mehreren hohen Schulen
auf=
bewahrt.
Den 12. Hornung Nachmittags um 2. Uhr
gefiele es dem Allerhöchsten, den Hochgebohrnen
Grafen und Herrn, Herrn Gustav Friedrich,
regierenden Grafen zu Ysenburg und Büdingen ꝛc.
Sr. königl. Majestät in Dännemark
Kammer=
herrn, Generalmajor von der Jnfanterie, Rit=
tern des Dannebrogordens und Domherrn zu
Halberstadt ꝛc. ꝛc. nach einer ausgestandenen
schmerzhaften und auszehrenden Krankheit, im
53sten Jahr dero Alters, aus dieser Zeitlichkei
in die Ewigkeit zu versetzen.
Den 14. des eigenen Monats ist zu Wertheim
die Durchl. Fürstin Dorothea Maria zu
Löwen=
stein=Wertheim, gebohrne Landgräfin zu
Hes=
sen=Philippsthal, mit einer jungen Comtesse,
welcher man in der Heil. Taufe die Namen,
Wilhelmine Charlotte beygeleget, glücklich
ent=
bunden worden.
Zu Paris sind seit einiger Zeit zwey Arten
philosophischer Secten entstanden. Die eine
siehet den Ackerbau als das einzige, oder doch
als das größte Gut des Staats an; die andere
behauptet, der vornehmste Reichthum desselben
bestehe in den Manufacturen und in der
Hand=
lung. Beyde Partheyen bestreiten sich in
Schrif=
ten, und schonen sich, der löbl. Gewohnheit
nach, gar nicht. Jede Parthey hat ein Journal
zu ihrem Dienste, das gleichsam das Arsenal
ist, wo die Pfeile, die sie auf einander schießen,
aufbehalten werden. Das Publikum siehet
die=
sen Krieg an, und ergötzet sich darüber, ohne
sich dabey zu interessiren.
Zu Venedig ist die Dame Francisca Grimani,
Gemahlin Sr. Excellenz des Ritters Lud. Mo=
cenigo, Sohn des regierenden Doge, an einem
betrübten Zufall in ihrem 19ten Jahr mit Tod
abgegangen. Das Feuer hat, während als sie
sich wärmete, und den Rücken nach dem Camin
zugewendet, ihre Kleider ergriffen, so daß es
unmöglich gewesen, es auszulöschen. Diese
Dame hat 12. Tage über die grösten Schmerzen
ausgestanden, und ist wegen ihrer Tugenden,
Schönheit und Jugend von der ganzen Stadt,
davon sie eine der grösten Zierden war, bedan=
ket worden.
Wien den 2. März 1768.
Den 27. Hornung in der Nacht, da das
Erdbeben gewesen, ergoß sich das Gewäßer
des Donaustrohms dermassen, daß die
um=
liegenden Vorstädte nebst den Auen
völ=
lig überschwemmet worden, und man äußerst
besorgen mußte, daß nicht viele Gebäude
einge=
hen, und hiemit die Einwohner Gefahr
lau=
fen würden, indem man das Wasser noch
immer mehr und mehr ausschwellen sah. Se.
Majestät der Kaiser sind durch diese
erbar=
menswürdige Zufälle dermassen gerühret
wor=
den, daß höchstdieselben nicht nur alle
erdenk=
liche Hülfsmittel haben vorkehren, sondern
auch ohne Scheu der Gefahr sich in die
un=
ter Wasser gesetzte Vorstädte in einem
Na=
chen übersetzen, und Brodt samt Gelde
un=
ter die Bedürftigen austheilen lassen. Die=
sem höchsten Beyspiele hat auch der
gutthä=
thige Adel gefolget, und reichlich Allmosen
in die Leopoldstadt geschicket, um es unter
die ängstlichen Armen auszutheilen. Die
wüthende Flut ist zwar vom Sonntag
Nach=
mittags bis Montag morgens gefallen, so
daß man aller weiteren Besorgniß frey
ge=
wesen, und seit gestern hat der Wind die
Weege aufgetröcknet. Es hat aber diese
Was=
serflutt traurige Spuren hinterlassen, indem
es nicht allein alle Brücken hinweggerissen,
sondern auch an den Gebäüden, Zier=und
Küchengärten vielen Schaden gemacht, ei=
nige Mäuern eingeworfen, die Blanken
weg=
geschwemmet, und den Leuten, die zu ebener
Erde wohnen, ihre Hausgeräthschaften, nebst
vielen Wein in den Kellern verderbet hat,
ohne was etwa erst noch vom Lande zu
hö=
ren seyn wird; das Glück hiebey ist, daß
von Unglücksfällen, die Menschen betroffen
haben, noch wenig zu vernehmen gewesen.
Von dem den 27. Hornung frühe gegen
3. Uhr gespürten heftigen Erdbeben ist noch
dem nämlichen Abend aus Neustadt hieher
berichtet worden, daß nicht allein die dortige
k. k. Burg, worinn die
Militär⟨=⟩=
akademie ist gewaltig erschüttert, sondern
auch in den Stadtgebäuden ein großer
Scha=
den verursachet worden. Doch ist dabey kein
anders Unglück geschehen.
Auch von verschiedenen Orten laufen
klägli=
che Nachrichten ein, indem die
Erderschütte=
rung durch das Land fast allgemein gewesen
zu seyn scheinet.
Zu Preßburg ist diese Erderschütterung
zwar nicht so heftig verspühret, hingegen durch
die außerordentlich große Ueberschwemmung
alles desto mehr erschrecket worden; Nun ist
aber das Wasser schon wieder gefallen, wo=
durch sich dann alles zur Besserung anläßt.
An der Wiederherstellung der
Donaubrü=
cken ist, sobald das Donauwasser gefallen,
Hand angeleget worden, wo indessen alles in
Schiffen hin und her befördert wird.
Montags Vormittag ist der k. k. Hofrath,
und geheime Kabinetssecretair, Freyherr
Ne=
⟨ny⟩, von hier nach Florenz abgereiset, um
das goldene Vließ für den neugebornen
Erz=
herzog Großprinzen zu überbringen.
Den 26. voriges Monats Vormittags von
9. bis nach 12. Uhr, wurde hier in der
seit einem Jahre errichteten k. k. Pferdkur=
operationsschule ein öffentliches Examen
un=
ter dem Präsidio des Hrn. Feldmarschall=
lieutenants Carl Fürsten zu Lichtenstein,
fürstl. Gnaden als Directors dieser Schule
gehalten: verschiedene Herrn Generals,
Staabs=und andere Officiers auch andere
Anwesenden bezeigten ein besonderes
Ver=
gnügen über die Fertigkeit, welche die
ler=
nende Schmide an der Zahl 30. wärend
dieser Zeit in der Zergliederungskunst. Er=
kanntniß der Knochen, Mäußlein, und
üb=
rigen Theilen der Pferde erlanget hatten,
woraus sowohl die Mühe und
Geschicklich=
keit der Lehrer als des Professors Scotti,
der Demonstratorn Mengmann, und Heller,
als auch der Fleiß derer Lernenden zu
bey=
der Ruhm wahrzunehmen gewesen. Das
ganze Examen bestunde in 3. Theilen: kei=
ner wuste vorher, worüber er befragt
wer=
den würde, weil sämmentliche Fragen mit
30. zusammengelegten Zetuln von Nro. 1.
bis 30. von denen Schmiden, die darüber
aus gefragt werden sollten, gezogen wurde:
und so examinirten sie auch alle, jedesmal
zwey und zwey einander selbst mit
sonderba=
rem Beyfalle des hohen Herrn Directors,
welche selbigen nach geendigtem Examen den
Lehrern, und insonderheit dem Scotti in
gnädigen Ausdrückungen bezeiget hat.
Sonst ist nachstehende allerhöchste kaiserl.
Verordnung zur Nachricht der Partheyen, und
ihrer Agenten, die bey dem kaiserl. Reichshof=
rath, und der geheimen Reichshofkanzley
et=
was zu suchen, oder zu betreiben haben, diesen
Blättern einzuverleiben befohlen worden.
Der Jnhalt ist folgender.
Nachdeme Se. röm. kaiserl. Majestät
mißfällig vernommen, daß in verschiedenen
Gelegenheiten einige Partheyen, so bey dem
kais. Reichshofrath und der geheimen
Reichs=
hofkanzley etwas zu suchen, oder zu
sollici=
tiren gehabt, von ihren Sachwalteren und
Bestellten fälschlich berichtet worden, als
ob sie zu Beförderung und Beschleinigung
der Sachen, verschiedene Regalien und
Schankungen zu geben bemüssiget gewesen
waren. So haben allerhöchst dieselben
aller=
gerechtest gut gefunden, um diesem Unwesen
und fälschlichen Vorspieglungen aus dem
Grund zu steuren, nicht nur allerhöchst Dero
Vorhin bereits ergangene Verordnungen
we=
gen Anstellung aller Corruptionen und
Ge=
schäncknisse, nochmahlen auf das
nachdrück=
lichste zu wiederholen, sondern auch die
vor=
mahls durch einen nach und nach
eingerisse=
nen Mißbrauch in einigen Gelegenheiten,
und Besonders in Gnadensachen für erlaubt
gehaltene Gattungen freywillig und unter
dem unschuldigen Anschein einer Blossen
Er=
känntlichkeit angebottener Kuchelregalien und
Geschenken ein vor allemal, und ohne
Aus=
nahm, auf das schärffeste, und unter denen
in dem kaiserl. Dekret vom 5. April 1766.
ausgedruckten Straffen gegen den, so
der=
gleichen anbietet, eben sowohl, als den, der
sie annihmt, zu untersagen, um
solchergestal=
ten allen Vorwand und Anlaß zu öfterer
Hin=
tergehung ein=oder anderer Unwissenden und
Leichtglaubigen Partheyen, abzuschneiden.
Wornach sich also jedermann zurichten, und
vor Schaden, Verantwortung und
Bestraf=
fung zu hüten wissen wird.
Verzeichniß der Verstorbenen zu Wien
in, und vor der Stadt.
Den 26. Horn. Jn der Stadt.
- Dem Hrn. Ant. Gerritz, k. k. Koch, s. K. Elisa. im
Dr. Herzog H. in der kl. Himmelpg. alt 6. J. - Wenzel Fabe, Herrsch Koch, im Schuster. H. in
der Römerstr. alt 63. J.
- Der Francis. Kienin, gew. Burgl. Wittw. ihr T.
Christ. im Bader. H. in der Himmelportg. 30. J.
Vor der Stadt.
- Philipp Todt, k k. Hauptmautamts Haitzer, in s.
H. zu Erdb. alt 68. J. - Dem Sim. Greygritsch, Kuts. s. K. Ursul. im
Tisch=
leris. H. auf der Wied. alt 3. J. - Joh. Kneintl, Stöckelschn. beym weiß. Rössel am
Spit. alt 44. J.
Summa 6. Person. darunter 2. Kind.
Den 27. Horn. Jn der Stadt.
- Dem hochedelgeb. Herrn Mathias v. Neymeyr,
k. k. wirkl. Hofraht, bey der Hofrechnungskam.
s. Fr. Gem. Maria Charlot. geb. v. Gilkens,
beym gr. Christ. auf der Fischerstieg. alt 57. J. - Dem Hrn. Ant. Mühlbauer, Burgl. Wirth, s. S.
Joh. b. wild. Mann in der Kärntnerst. alt 11. J.
Vor der Stadt.
- Hr. Ant. Hupp, gew. k k. Hofbuchh. Raitoff. b. gol.
Schneck. auf der Windmühl, alt 60. J. - Domin. Hopp, k. k. Hof=extrasilberjung, beyn
gold. Känd. bey Mariah. alt 25. J. - Dem Joh. Mich. Hillinger, Schutzver. Schust. s. S.
Pet. bey der Rund. in der Josephst. alt 18. J. - Dem Franz Danin, Tagl. s. W. Anna, alt 65. J. u.
s. Stieft. Johan. Nowartin, alt 24. J. beede im
Hofriem. H. in der Leop. versch. - Dem Joh. Georg Hueber, Milchmann, s. K. Joh.
beym engl. Gruß zu Nikolst alt 3. J. - Dem Jos. Graber, Tagl. s. T. Ther. im Goldschm.
H. zu Erdberg, alt 25. J. - Franz Mözger, Arm. im Sonnenh. zu Marg. 58. J.
- Dem Domin. Schmid, Schnei. s. K. Jos. im
En=
gelmayris. H. am Thury, alt 1. J. - Dem Ant. Elschneck, Lag. s. K. Jos. b. 2. Schlüß.
am Neust. alt 5. v. J.
Summa 12. Person. darunter 3. Kind.
Den 28. Horn. Jn der Stadt.
- Die hochedelgeb. Fr. Barb. Eleon. Stigenbock v.
Liebenstein, geb. Edle v. Sautershaimb, Witt.
im Nisischen H. in der Wollz. alt 78. J. - Dem Sim. Pfanes, Herrsch. Lag. s. K. Jos. b. gol.
Adler am Neuenm. alt 1. J.
Vor der Stadt.
- Dem Thom. Kamp, Burgl. Schullmei. s. K. Math.
b. bl. Hecht. auf der Wied. alt 1. J. - Dem Zach. Herrl, Herrsch. Koch, s. T. Veron. im
F. Liechtenst. Pomeranzh. in der Ross. alt 22. J. - Joh. Georg Demieuthner, Bäckenmeist. in s. H.
am Neub. alt 40. J. - Jac. Wiederkehrer, Strumpfwirkergs. bey St. Mi=
chael in der Josephst. alt 44. J. - Franc. Mostin, Burgl. Witt. bey der bl. Saul. auf
der Wied. alt 78. J.
Summa 7. Person. darunter 2. Kind.
Es sind den 29. Hornung 2. Stuck Brillianten
von der ersten Qualität, wägen 1. ⟨3 1/2⟩ Korat,
gestohlen worden, sollten selbe durch Tandler,
oder jemand andern zum Verkauf, oder Versatz
gebracht werden, oder wer sonst eine Nachricht
von selben hat, wird ersuchet, solches in dem
k. k. Frag=und Kundschaftsamt gegen guter
Re=
compens zu melden.
Es sind zwey Gehäuß von goldenen Sackuhren
bey dem allhiesig k. k. Stadt=und Landgericht
befindlich, welche schon im Monat November
des 1766. Jahrs allhier in einer Schauspielhüte
gefunden worden seyn sollen; wer sich demnach
hierzu als Eigenthumer legitimiren kann, der
hat sich hierumen bey ersagt k. k. Stadt=und
Landgericht anzumelden.
Es ist ein Reißschwimmer auf 3. Personen,
von grauen Plusch gefütert, auch die Sitzdecken
und Bolster von Plusch zu verkaufen, der hiezu
ein Belieben traget, kann sich in dem Arsenal
beym Satlermeister anmelden.
Es ist zu Hernals das Piringerische Haus
mit Stallung auf 6. Pferde samt Garten zu
ver=
kaufen, wenn jemand ein Beheben trägt solches
käuflich an sich zu bringen, hat sich diesfalls in
der Jacobergasse in Crainerischen Stifthaus auf
der vorderen Stiegen im 3ten Stock des
weite=
ren zu erkundigen.
Es ist zu Weinhaus das sogenannte
Harken=
steinische Haus worinnen 15. Zimmer, Haus=
kapellen, 3. Kucheln, 4. große Keller, auf 4.
Pferd Stallung, samt Wagenschupfen, Heu=
boden, Holzgewölb, großer Garten, worinnen
viele Obstbäumer, Kuhstall samt aller Zugehör
zu verkaufen, oder allenfalls in Bestand zu
ver=
lassen, ist sich dieserwegen in der Wollzeil im
Nissischen Haus auf der hintern Stiegen in
zwey=
ten Stock zu melden.
Bey Joseph Kurtzböcken Universitäts=Buchdr.
in seinem Verlagsgewölbe auf dem Hofe ist zu
hab⟨e⟩n:
Ermunterung zur Lectur an junge Künstler:
eine Rede bey der ersten feyerlichen Austheilung
der Preiße in der neuerrichteten k. k. Kupferste=
cher Akademie, gelesen von Jos. v. Sonnenfels.
groß 8⟨vo⟩ geb. 12. kr.
Heilsame Erinnerung vom bitteren Leiden und
Tod Christi auf jeden Tag der 40tägigen Fasten
von einem Pr. der G. J. 8vo in Franzb. 51. kr.
Seufzende Turteltaube nach ihren gefangenen
Geliebten, das ist der ganze Paßion im schönen
Gebettern, nebst beygesetzten Litaneyen, Mor=
gen=Abend=Beicht=Communien und
Meßgebet=
ter, 7. Bußpsalm ꝛc. mit 20. Kupfern in Corduan
mit Futeral 2. fl. 15. kr. in Leder ⟨1⟩. fl. 24. kr.
Andächtige Merzenfreytäg zu Ehren des am
Creutz verwundten Heylands, um ein
glückseeli=
ge Sterbstund, 12mo in Leder 14. kr. ord. 10. kr.
Geistlicher Fastenpiegel, in welchem die
Epi=
stel, Stationen und Evangelien für jeden Tag
der Fasten angemerkt sind, dann Betrachtungen
aus dem Leiden Christi, dem Psalm Miserere ꝛc.
8vo in Leder 24. kr.
R. P. Tibolet S. J. der an dem Creutz
sterben=
de Heyland, in Betrachtungen, 8. Franzb. 51. kr.
Anmuthige Erwegungen des Leiden und
To=
des Jesu Christi 12. in Leder 14. kr. ord. 10. kr.
Der zu den Sundern redende Heiland. Fol.
in Versen 10. kr.
P. Franc. Harnischer Ord. Præd. Fasten
pre=
digten 4to in Leder geb. 1. fl. 15. kr.
R. P. Fischer S. J. 3. Theile Fastenpredigten,
4to in Leder geb. 2. fl. 30. kr.
R. D. à Vescovi Advents=und
Geheimniß=
predigten 4to im Leder geb. 1. fl. 15. kr.
R. P. Vogl S. J. Abhandlung von den
Tugen=
den und Lastern 2. Theile Franzb. 1. fl. 47. kr.
R P. Cito S. J. 19. kurze christliche
Ermahnun=
gen, aus dem wälschen übersetzt, 2. Theile 8vo
Franzb. 1. fl.
Kräftige Aufmunterung zur Busse und
Bekeh=
rung des von Gott abgewichenen Sünders, groß
8vo in Franzb. 1. fl. 8. kr.
Die Sprache der Religion, aus dem französ.
übersetzt, 4to geb. 24. kr.
Neun Sonntägliche Andacht zu der allerheil.
Dreyfaltigkeit, nebst Meß=Morgen=Abend=Beicht=
und Communiongebetter. 12. in Leder geb. 20. kr.
ord. 14. kr.
Auserlösene Andachtsübungen auf alle Feste
des ganzen Jahrs 8vo in Corduan mit Futeral,
2. fl. 15. kr.
R. P. Denis S. J. Sammlung kürzerer
Gedich=
te aus den besten Dichtern Deutschlands, groß
8vo gebunden 1. fl.
Abhandlung von dem Nutzen und Gebrauch
der Steinkohlen, 4to geb. 15.
Anleitung zum Anbau verschiedener Oelgesäm,
und wie das daraus erlungende Oel statt
Jns=
lichtkerzen zum brennen in Lampen vorzüglich
bey der Landwirthschaft anzuwenden sey. 8vo.
gebunden 10. kr.
NB. Es ist bereis das 9te Stück der
Brie=
fe über die wienerische Schaubühne zu haben.
Es wird hiemit dem Publico auf Anverlangen
anerinnert, daß das Tyrollerbrod mit candirten
Citronaten und Naranzini, in denen bekannten
Preißsorten nur in Monat May im Baaderischen
Haus im 3ten Stock auf der hohen Brucken zu
bekommen seye, wer sodann in Sommerszeit
eines anverlangt, jederzeit vorhero solches
be=
stellen muß.
Mittwochs
Nro. 18. den 2ten März im Jahre 1768.
Vermuthlich dörfte es manchem Leser nicht unangenehm seyn, über das jüngste
Erdbeben, womit die ganze Stadt, und alle herumliegenden Gegenden,
in große Gefahr und Schrecken versetzet worden, in diesen Blättern ein
wahrhaft rührendes geistliches Schreiben, so aus reinen christlichen
Ab=
sichten hergeflossen, zu lesen; wir schalten es ganz ein, wie es uns
zuge=
kommen, um keine Stelle darinn zu schwächen, und nichts weg zu lassen,
was das Gemüth des Lesers erschüttern, und erbauen kann. Vorher aber
ist unsere Schuldigkeit dem Herrn Verfasser desselben, wie hiemit
öffent=
lich geschiehet, für die geneigte Mittheilung einer so lesenswürdigen
Schrift, den lebhaftesten Dank abzustatten.
Mein Herr!
Da sie uns in ihrer lehrreichen
und beliebten Zeitung das
letz=
tere fürchterliche Erdbeben
vom 27. Hornung
umständ=
lich beschrieben, und dadurch allen ihren auf
merksamen Lesern eine wahre Gefälligkeit
erwiesen: so will ich ihnen zur Dankbarkeit
eine Nachricht von derjenigen großen
Erd=
bewegung mittheilen, welche im Jahr 1590.
Schröcken und Entsetzen in allen hiesigen
Ge=
genden verbreitet hat, und vermuthlich die
grö=
ßte gewesen, welche jemals in Oesterreich
erle=
bet, und verspüret worden. Der
Stephans=
thurm wurde bey derselbigen so krum gebogen,
wie wir ihn bis auf den heutigen
Tag sehen, und in ganz Wien ist fast kein
Haus zu finden gewesen, das nicht ein
Merk=
mal dieser Erschütterung aufweisen können.
Jch entlehne alle diese Nachrichten, an
deren Richtigkeit und Glaubwürdigkeit sie
keinen Augenblick zweifeln dürfen, aus einem
alten seltenen Buche, welches den Titel führet
„ Zwo katholische Predigten, gehalten
zu Wien beym allgemeinen Gebet, wi=
der die schröcklichen Erdbeben, so sich
Anno 1590. den 15. Sept. und
nach=
mals vielfältig erzeigt, durch den
hoch=
würdigen Herrn Casparn, Bischofen in
Wien. Nahum l. 5. gedruckt 1591.“
Aus diesen Predigten will ich zuerst
eini=
ge Stellen herauszeichnen, die mir
vorzüg=
lich merkwürdig geschienen, alsdann aber auch
das fürtrefliche Gebet beyfügen, welches
da=
mals eben dieser hochwürdige Bischof in
sei=
nem ganzen Kirchsprengel wider die
Erdbe=
ben vorgeschrieben, und verordnet hat. Möch=
te es doch nur viele wahrhaftige
Nach=
beter finden!
Jn den Predigten heißt es unter andern:
„Wer ist aber unter uns, der nicht wisse,
„was uns allesamt für ein Schröcken, Angst
„und Noth ankommen, wie unser Gott mit
„dem erschröcklichen Erdbeben uns streng und
„mächtig heimgesucht, und solch Unglück
„und Straffen über uns verhänget, der=
„gleichen unser keiner in seinem Leben in
„diesen Landen gedenket. Denn keiner
„unter uns zu sagen weiß, daß er in
sei=
„ner Lebzeit allhier in Oesterreich solche
Erd=
„beben cum tali effectu, mit so greulicher
„Macht erfahren, als wir am 15. Sept.
„1590. zu Abends, und folgens in der Nacht,
„und zwar nicht allein wir in der Stadt,
„sondern auch das Landvolk, vornämlich auf
„dem Tullner Revier haben erfahren, was
„Erdbeben für eine erschröckliche Straffe
„Gottes seye, durch welche die schönsten
„Thürme, Kirchen, Häuser, und nicht nur
„Rauchfänge, sondern auch stattliche
Gebäu=
„de, vornämlich die Gewölber zerschüttelt,
„zerrissen, und zerspalten, etliche gar ab=
„und eingeworfen, Leute verfällt, und
zer=
„schlagen worden, und ist kaum ein Haus
„hier in der Stadt, das nicht ein Ge=
„denkzeichen von diesem Erdbeben
em=
„pfangen. Ja eine solche Noth und
Schrö=
„cken hat uns ergriffen, daß keiner gewußt,
„wo aus, und wo ein, und kein Mensch
„dem andern helfen, und trösten können, und
„haben mit dem Propheten Jeremia wohl
„sprechen mögen, Misericordiae Domini
„quia non consumpti sumus. Die Güte
„und Barmherzigkeit des HErrn ist
erschie=
„nen, darum, daß wir nicht allesamt
um=
„kommen, und verzehret seyn. Was Uebels
„aber diese Erdbeben weiter verursachen,
„und mit sich bringen werden, das weiß der
„allmächtige Gott, und die Zeit wird die
„Erfahrung geben.“
„Jn solchen Nöthen und Trübsalen aber
„was sollen wir thun: Was können wir
„besseres thun, als der fromme König
Jo=
„saphat gethan, der in großer Feindesnoth
„zum HErrn schrie, und sagte: Cum
igno=
„remus, quid agere debeamus, hoc solum
„habemus residui, ut oculos nostros
diri=
„gamus ad te... Quis scit, si
conver=
„tatur & ignoscat Deus & relinquat post
„se benedictionem. Wer weiß, sagt der
„Prophet, vielleicht wird Gott gnädig seyn,
„und verzeihen, und hinter ihm den Segen
„lassen.“
An einem andern Orte dieses Buches heißt
es aus dem Munde des bischöflichen
Ver=
fassers, „Es hat sich vor 9. Jahren, näm=
„lich Anno 1581. den 22. Jul. in der
„Nacht vor Marien Magdalenen allhier und
„in vielen umliegenden Orten, eben zu der
„Zeit, da fast männiglich zu Bette gelegen,
„ein ziemlich starkes Erdbeben erzeigt, das
„gleichwohl, Gott Lob! ohne Schaden bey
„uns abgegangen= = = =die Erdbewegung,
„so nun am 15. Sept. 1590. auf den
„Abend zum erstenmal um 5. Uhr, und
„folgends um 6. Uhr kommen, wer hat sich
„deren besorgt? wer hat auch gemeinet, daß
„hernach in der Nacht, sonderlich nach
Mit=
„ternacht, ein so greuliches, erschröckliches
„Erdbeben, desgleichen man nicht lieset bey
„etlichen hundert Jahren in diesen Landen
„geschehen zu seyn, entstehen sollte. Denn
„obwohl die ganze Nacht und alle
Stun=
„den sich die Erde beweget hat, so sind
„doch die meisten Bewegungen nur kleine
„gewesen, und, Gott sey Dank, gnädig
„abgegangen. Aber um Mitternacht
„hätte uns die Bewegung, wenn uns
„Gott nicht durch seinen lieben Engel
„gnädiglich behütet, den Garaus
ma=
„chen, und in Betten, und im Schlaf,
„Gute und Böse, Unschuldige mit den
„Schuldigen erschlagen können.“
„Alhier in der Stadt — spricht er — sind
„in einem Hause 9. Personen auf einmal,
„und sonst noch viele Leute erschlagen
wor=
„den, daß man ihre Köpfe, Arme und
Bei=
„ne hin und wieder suchen müßen. An
et=
„lichen Orten haben die Erdbeben Klüften
„in die Erden gemacht, reinen Sand
aus=
„geworfen, neue Wasserflüße gemacht ꝛc.“
„Wenn wir einen schlafenden Menschen
„wollen erschrecken und aufwecken, da
ma=
„chen wir ein Gerumpel, wir klopfen, pol=
„tern, rütteln und schütteln ihn, und je
stär=
„ker der Mensch schläft, je gröber und
hef=
„tiger macht man es mit Rütteln und Stoßen
„ — — der Schlaf aber, in welchem die
„Sünder liegen, ist der Seelenschlaf —
„den will uns der Herr vertreiben durch
„Erdbeben, denn so der Erdboden vor
„Gottes Zorn kracht und zittert, wie
„vielmehr sollte der Mensch Gottes Zorn
„förchten, vor ihme erzittern und
nie=
„derfallen. Columnæ coeli contremiscum
„ad nutum eius, spricht Hiob, wie wolten
„wir zerbrechliche Menschen uns vor Gottes
„Macht nicht entsetzen, u. s. w.
„Summa Summarum wir müßen Buße
„thun (so lautet es im Beschluß der
zwey=
„ten bischöflichen Predigt) terræ motum
„cordis, das geistliche Erdbeben, die
Her=
„zensbewegung erfahren, sonst ist es aus mit
„uns. Denn alle die, welche Gottes
Er=
„mahnung und Warnung hie in diesem
Le=
„ben, als in der Zeit der Gnaden, davon
„Paulus sagt, dum tempus habemus weil
„wir Zeit haben, nicht annehmen, und die
„väterlichen Heimsuchungen nicht erkennen,
„die werden den ewigen terræ motum
ge=
„hennæ, das unendliche allererschröcklichste
„Erdbeben der Hölle leiden müssen. Da
„wird auch timor & tremor Furcht und
höl=
„lisch Zittern seyn, fletus & stridor dentium
„Heulen, Weinen und Zehnklappern. Wir
„aber lieben Christen wollen dies nicht
erwar=
„„ten, sondern uns von Herzen zu Gott
wen=
„den, und zu ihn bekehren.
Der gelehrte Prälat macht auch noch in
sei=
nen bey Gelegenheiten des Erdbebens gehaltenen
Predigten diese Anmerkung, daß sie häufiger
bey der Nacht als bey Tage zu kommen
pfleg=
ten, und er gedenket dabey einer
merkwürdi=
gen Stelle des Plinius, der in seiner Historia
naturali Lib. 11. Cap. 80. also schreibt:
Ma=
ritima maxime quaciuntur, nec montosa
ta=
li malo carent; expioratum est mihi Alpes
Apenninumque sæpius tremuisse - - sed noctu
sæpius quam interdiu terra movetur. &c.
Weil bey den vielen Erdbeben, damit die
alte gute Stadt Wien im Jahr 1590. heimge=
sucht worden, der Erzherzog Mathias im
Namen seines Herrn Bruders, des Kaisers
Rudolph Il. den Befehl ausgehen lassen,
daß man alle Morgen um 7. Uhr, wenn das
Zeichen mit der großen Glocke zum Gebeth
würde gegeben werden, sich mit herzlichem
Gebett zu Gott wenden, und ihn eifrig
an=
ruffen solle, die Straffe der erschröcklichen
Erdbeben von diesen Landen
hinwegzuneh=
men, so hat der hochwürdige Bischof zu dem
Ende ein Gebeth vorgeschrieben, welches ich
ihnen hiemit ungeändert übergeben will.
Allmächtiger ewiger Gott, Vater, und
Herr des Himmels und der Erde: ⟨Wi⟩e
bist du ein so gerechter Gott, der da
lieb hat die Wahrheit und
Gerechtig=
keit, und straffet die Sünde bis ins
drit=
te und vierte Geschlecht. Wie billig
und gerecht sind deine Urtheile? du
zörnest billig wider unsere Sünden,
aber wer erkennet die Macht deines
Zorns? du bist erschröcklich, und
nie=
mand kann dir widerstreben, n⟨o⟩ch
d⟨ei⟩=
nem Zorn entfliehen. Du gebietest d⟨e⟩n
wilden Thieren, der Luft, dem
Was=
ser, dem Feuer, und dem ganz⟨en⟩
Erd=
boden die Sünden zu straffen, und zu
plagen. Du giebst Waffen den
Crea=
turen, deine Feinde zu verfolgen, zu
peinigen, und auszurotten. Der
Erd=
boden kracht und erbebet, wenn du
erzür=
nest, die Felsen, Berge und alle Grundfeste
bewegen sich und erzittern, wenn dein
Zorn ausbricht. O du gerechter Gott,
wenn du unserer Sünden gedenken
willst, wer wird vor dir bestehen? wir
haben vor dir gesündiget. Ach Herr
wir haben allesamt gesündiget, und
deinen heiligen Namen höchlich und
mannigfältig entheiliget. Deinen Zorn
haben wir mit unseren unaufhörlichen
Sünden erreget. Drum sprechen wir
billig mit dem verlohrnen Sohne, ach
Vater wir haben gesündiget im
Him=
mel und vor dir, wir sind nicht werth,
daß wir deine Kinder sollen genenne⟨t⟩
werden. Du bist es aber, o aller
liebster Herr und Gott, der nicht will
den Tod des Sünders, sondern daß
er sich bekehre, und lebe. Du bist
der barmherzige und erbarmende Gott,
und deine Barmherzigkeit übertrift alle
deine Werke. Voll sind die Himmel
und die Erde deiner Barmherzigkeit.
Bey dir ist Vergebung aller Sünden.
Wir erkennen unsere Schuld, und
beichten und bekennen unsere große
Sünden. Keine Hülfe noch Trost
haben wir als allein in deiner großen
und grundlosen Barmherzigkeit. O
Herr himmlischer Vater, du Vater
der Barmherzigkeit und Gott des
Tro=
stes, nimm uns wiederum zu Gnaden
auf. Zu dir ruffen wir, Vater in
Himmel, sey uns gnädig und
barm=
herzig, verzeihe uns unsere Sünden
und Missethaten. Hilf uns, Gott
un=
seres Heils! und verschone unser, und
wende gnädiglich ab die erschröckliche
Straffe der Erdbeben, durch welche
wir arme Menschen unseres Leibes und
Lebens nicht sicher sind, ja auch der
Seelengefahr und Schaden ausgesetzet
werden. Ach Herr sey nicht eingedenk
unserer Sünden. Laß fallen deinen
Zorn (damit die Heiden und
Ungläu=
bigen nicht sprechen wo ist nun ihr
Gott?) um deines heiligen Namens
willen erlöse und bewahre uns von
Sünden und allen Uebeln. Schaffe
in uns ein zerknirschtes demüthiges und
bußfertiges Herz. Gieb uns deinen
heiligen Geist, daß wir in Liebe und
Einigkeit des wahren christlichen
all=
gemeinen Glaubens, auch in Unschuld,
Heiligkeit und Gerechtigkeit forthin
die Tage unseres Lebens dir mögen
dienen in Wohlgefälligkeit, und daß
wir allesamt deinen hochgebenedeiten
göttlichen Namen mögen loben und
preisen mit allen deinen Heiligen hier
zeitlich und dort ewiglich. Das bitten
und begehren wir o lieber himmlischer
Vater durch Jesum Christum unsern
Herrn, deinen eingebornen Sohn, der
mit dir und dem heiligen Geiste lebet
und regieret ein wahrer ewiger Gott
von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen.
Jch überlasse es ihnen, mein Herr, von
diesem allen, was ich anjetzt abgeschrieben
habe, einen beliebigen Gebrauch zu machen.
Nur belieben sie alle ihre Leser, welchen
et=
wa manche Ausdrücke zu undeutsch und zu
altmodisch vorkommen möchten, zu erinnern,
daß diese Predigten, aus welchen ich hier
einige kleine Auszüge gemacht, schon vor
178. Jahren, nämlich An. 1590. gehalten
worden, und gewiß zur damaligen Zeit
Mu=
⟨st⟩er der geistlichen Beredsamkeit gewesen.
Und lassen sie uns überhaupt mein Herr nicht
aufs Gewand und Kleid, sondern auf die
Sache, nicht auf ein leeres Wortgepränge,
dahinein sich die heutige Welt so oft zu
ver=
lieben pflegt, sondern auf Realität sehen.
Nachtrag zu dem wienerischen Diarium Num. 18. 1768.
Von der N. Oe. Regierung wegen wird mit
gegenwärtig offenen Edict jedermänniglich
so=
wohl An=als Abwesenden, denen daran gelegen,
kund und zu wissen gemacht: es seye die Maria
Ederin Dienstmagd ohne hinterlassen
letztwilli=
gen Geschäft mit Tod abgegangen, und habe sich
hinnach um derselben ab intestato ruckgebliebene
Verlassenschaft der Zeit niemand angemeldet.
Wann nun Regierung, um die erwo ein=oder
anderen bey dieser Verlassenschaft von Rechts
we=
gen gebührend näheren Erbsprüch in Erfahrung
zu bringen, anbey das etwo vorhandene Æs
alie=
num ausfindig zu machen, folgsam zu
Abhand=
lung solcher Verlassenschaft sicher fürschreitten zu
können, eine Nothdurft zu seyn befunden hat,
alle hieran Theilnehmende sowohl in=als ausser
Landes befindliche Personen durch dieses
offentli=
che Edict zu Anmeld=Legitimir=und Liquidirung
ihrer an obbemeldte Verlassenschaft ex
quacun=
que causa vel titulo habender Sprüch und
For=
derungen gerichtl. vorzuladen, und
einzuberuf=
fen: zu welchem Ende dann denenselben der erste
Tag des Monats Junii 1768. Nachmittag um 4.
Uhr zur gewöhnlichen Convocations=und
Anmel=
dungstagsatzung zu allendlicher Frist anberaumet
worden. Solchemnach werden all=und jede,
welche bey gedacht Maria Ederischen
Verlassen=
schaft um rechtmäßiger Erbs=oder
Schuldforde=
rung willen einige Sprüch haben oder zu haben
vermeinen, an obbestimmten Tag und Stund
vor Regierung in der daselbst zu solchem Ende
offenhaltenden Commißionsstuben entweder selbst
persönlich, oder durch einen hiezu genugsam
ge=
vollmächtigten Gewaltrager also gewiß zu
er=
scheinen, und ihre an solche Verlassenschaft
ha=
bende Anforderungen anzumelden, rechtlichen zu
legitimiren und zu liquidiren haben, als im
wi=
drigen die Abhandlung gleichwohlen
vorgenom=
men, und ohngehindert deren erwo vorhandenen
Erbsprätendenten oder Glaubigern, so sich mit
ihren Erbs=und Schuldforderungen in
bestimm=
ter Zeit nicht angemeldet, solche Verlassenschaft
dem k. k. Hof=und Herrn Kammerprocuratori
ein=
geantwortet, auch ansonsten ex officio
vorgekeh=
ret werden solle, was Rechtens ist. Wornach
sich also ein jeder zu richten wissen wird.
Bey Emerich Felix Bader in der Bognergasse
nächst den Todtenkopf sind zu haben:
- Steinberg (Franz Ant.) gründliche Nachricht,
von dem im Jnnererain liegenden Czirknitzersee,
worinnen in einem Jahr, bey An=und Ablauf,
jährlich gefischet, gejaget, gesäet ꝛc. und die
Oeconomie besorget wird, 4to. Grätz, 1761.
2 fl. 30. kr. - de la Rue (K.) Lob=und Trauerreden aus
dem Französischen, 3. Theile, 8. Grätz, 2. fl. 30. kr.
- Rudimenta Vitæ Christiano politicæ seu
prima Nobilis Juventutis rectæ instituendæ
præcepta metroligata, 12. Græcii 1759. 10. kr. - Steyrer (R. P. A. Leben und Lehr JEsu
Christi des Sohns Gottes, des Sohns Mariä,
nach denen heiligen vier Evangelien ordentlich
verfasset, 4to. Regenspurg, 1762. ungebunden
2. fl gebunden in Franzb. 2. fl. 45. kr. - Crassets (A. R. P. J. geistliche Betrachtungen
auf alle Tage in der Fasten, oder anmüthig=
beweglich=geistliche Unterhaltungen von dem
Leyden und Tod JEsu Christi, 2. Theile, 8vo.
Regenspurg, 1766. 51. kr. gebunden 1. fl. 8. kr. - Rauffers (J. L.) geistliche Schaubühne, auf
welcher vorgestellet wird der verachteste und aller=
geringste unter den Männer, nemlich Jesus Chri=
stus, welcher war ein Schmach der Leute und
Verachtung des Volks ꝛc. 8. Regenspurg, 1754.
1. fl. 15. kr. - Bourdaloue (R. P. S. J. Predigen für die
Fasten, 3. Theile, 4. Regenspurg, 1752. 4. fl.
30. kr. - de la ferre Grabstatt der weltlichen
Ergötz=
lichkeiten, 8. Regenspurg, 1752. 24. kr. - Jugels (J. G.) unvorgreiflicher Vorschlag
großer Herrn Reichthum und ganzer Länder
Flor und Aufnahm durch den gemeinen Bergbau
zu befördern, das ist eine ganz neue Entdeckung
der Röst=und Fiegiekunst, nebst ihren verbor=
genen Handgriffen ꝛc. 8vo. Regenspurg, 1759.
24. kr. - Icanette seconde ou la Nouveile Paysanno
parvenue p. Mr. G. * * Part. 8vo Francos.
1759. 1. fl. 30. kr. - Geschichte der Amazonen, 8. Berlin, 1763.
45. kr. - Geschichte und Handlung der englischen
Pflanz=
städte in Nord=America, 8. 1756. 24. kr. - Es ist auch ein neuer französischer Catalogus
mit beygedruckten Preisen daselbst zu haben für
10 kr.
Den 7ten März und folgende Täge werden
in Gundlhof im 3ten Stock auf der Stiegen
gegen der Brandstatt verschiedene
Verlassen=
schaftseffecten nämlich Gold, Silber, bordirt=
und glatte Mannskleider, Belzwerk, Frauen=
kleider, Waderln, Weißzeug, Spallier, Spie=
gel, Kästen, Sessel, Soffa, Uhren, Bether
gute Mahlereyen, Jnstrument oder Flüg, Ge=
wöhr, Zinn, Kupfer Meßing, verschiedene
Weine Vormittag von 9. bis 12. und
Nachmit=
tag von 3. bis 6. Uhr licitando hindangegeben
werden.
Von N. Richter und Rath des Markts
Hint=
berg wegen, wird mit gegenwärtig offenen Edict
jedermänniglich sowohl An=als Abwesenden, de=
nen daran gelegen, kund und zu wissen gemacht:
es habe die Elisabetha Räblin letzthin verwittibt
geweste Petzlin in Markt Himberg dieses
Zeitli=
che gesegnet, und in ihren erricht=schriftlichen
Testament d. d. 2. Febr. 1767. ihre Geschwistrigte
benanntlichen Joseph Räbel, Bernhard Räbel,
und Maria Wißhoferin gebohren Räblin, dann
ihres letzt verstorbenen Eheconsortens Peter Petzl
Brüder, falls aber ein oder der andere hievon
bereits verstorben seyn sollte, dessen ruckgelassene
Kinder, zu ihren Universalerben zu gleichen
Thei=
len benennet und eingesetzet. Da aber einige
dieser instituirten Erben, deren Namen und
Auf=
enthalt zum Theil unbekannt ist, zu dieser
Verlas=
senschaft sich bis nun nicht gemeldet, als hat man
um die etwa ein oder andern bey dieser
Verlas=
senschaft von Rechtswegen gebührend nähere
Erb=
sprüch in Erfahrung zu bringen, anbey das
et=
wannige Æs alienum ausfindig zu machen, folg=
sam mit Abhandlung dieser Verlassenschaft sicher
vorschreiten zu können eine Nothdurft zu seyn
befunden, alle hieran theil nehmende sowohl in
als außer Land befindliche Personen durch dieses
offentliche Edict zu Anmeld=und Liquidirung an
obbemeldte Verlassenschaft ex quacunque causa
vel titulo habende Sprüch und Forderungen
gerichtl. vorzuladen, und einzuberufen. Zu
wel=
chem Ende dann denenselben der 22. Tag des
Monats Aprilis 1769. fruhe um 9. Uhr zur
Con=
vocations=und Anmeldungstagsatzung zu
allendli=
cher Frist anberaumet worden. Diesemnach
wer=
den all und jede, welche an gedachter
Verlas=
senschaft um rechtmäßiger Erbs=oder
Schulden=
forderung willen einige Sprüch haben, oder zu
haben vermeinen, an obbestimmten Tag und Stund
auf dem Rathhaus in Markt Himberg entweder
selbst persöhnlich oder durch hiezu genugsam
be=
vollmächtigte Gewalttrager alsogewiß zu
erschei=
nen, und ihre an solche Verlassenschaft habende
Anforderungen anzumelden, rechtlich zu
legitimi=
ren, und zu liquidiren haben, als im widrigen
die Abhandlung gleichwohlen vorgenommen, und
und ungehindert deren etwo vorhandenen
Erbs=
prätendenten, so sich mit ihren Erbs=und
Schul=
denforderungen nicht angemeldet, solche
Verlas=
senschaft denen sich bereits angemeldten Erben
eingeantwortet, auch ex officio fürgekehret
wer=
den solle, was Rechtens ist. Markt Himberg
den 25. Febr. 1768.
Wir N. N. Superintendenten, und
Spittel=
meister der Burgerspital in Wien geben über das
unterm 4. Febr. dies Jahrs von dem gerichtl.
aufgestellt Augustin Jörgischen Herrn Curatore
ad lites beschehene Anlangen kraft
gegenwärtig=
offenen Edicts allen und jeden, so daran
gele=
gen, hiemit kund und zu wissen: was massen der
Augustin Jörg, gewester Bräumeister
nunmeh=
rig behauster Burgerspitals Unterthan zu
Sim=
mering wegen überhäuften Schuldenlast mit
sei=
nem Vermögen zur Crida gediehen, dahero dann
die rechtliche Nothdurft erfordert ein in
derglei=
chen Fällen gewöhnliche Einberufung deren
ge=
samt=dießfällig sowohl in als außer Land
befind=
lichen Creditspartheyen anzuordnen, um damit
die behörige Abhandlung vorgekehret werden
mö=
ge. Solchemnach wird hiemit all=und jeden
des obgedachten Augustin Jörg Glaubigern, wel=
che ex quacunque causa, vel titulo einige
Sprü=
che und Forderungen haben, oder zu stellen
ver=
meinen, zur Anmeldung ihrer habenden Sprüch
und Anforderungen eine Convocationstagsatzung
pro termino primo, secundo & tertio
perem=
torio auf den 19. künftigen Monats April dies
Jahrs fruh um 9. Uhr in der Burgerspitals
Grund=
stuben entweder persönlich, oder durch genugsam
Bevollmächtigte alsogewiß zu erscheinen
bestim=
met, wie im widrigen die ausbleibend, und sich
in bestimmter Zeit nicht anmeldende Glaubigere
mit ihren Sprüchen nicht mehr angehöret, son=
dern von der mehr wiederholten Augustin Jörg
vorhandener Habschaft und Vermögen völlig
aus=
geschlossen seyn, auch hieran nicht das geringste
mehr bey ewigen Stillschweigen zu fordern haben
sollen. Wornach sich dann ein jeder zu richten,
und sein Recht zu besorgen wissen wird.
Nächstkünftigen Montag, als den 7ten dieses
Monate März, werden auf Verordnung eines
hoch=
löbl kaiserl. auch k. k. Obristhofgerichts in der
untern Breunerstrasse im Freyherrl. Walterskir=
chen=Haus, oder sogenannten Kühestall, verschie=
dene Verlassenschaftseffecten, als Jubellen, gold=
und andere Uhren, Silber, Galanterien, Por=
cellain, schöne Mahlereyen, Tischzeug, Spallier,
Spiegeln, Luster, Sesseln, Soffen, Kästen, Ti=
sche, roth und grün damastene Better samt
Bett=
gewand, allerhand Hausgeräth, ingleichen Zinn,
Meßing, und Kupfer, 1. zweysitziger Wagen,
samt 2. Wagenpferden, und vorräthigen Haaber,
Vormittag von 9. bis 12. Nachmittag aber von
3. bis 6. Uhr denen Meistbietenden gegen
also=
gleich baar leistender Bezahlung licitando
verkau=
fet, und hiemit die nachfolgenden Täge
conti=
nuiret werden.
Auf Verordnung eines hochwürdig Erzbischöfl.
Wiener. Konsistoriums werden den 3ten dies
Mo=
nats März Nachmittag um 2. Uhr auf der hohen
Brucken in dem sogenannten Futteramt im 3ten
Stock über den Gang, verschiedene
Verlassen=
schaftsfahrnisse den Meistbietenden kauflich
hin=
dan gegeben werden.
Von der k. k. N. Oe. Justitz Bancodeputation
wird hiemit allen und jeden durch gegenwärtiges
Edict kund und zu wissen gemacht: Bey dieser
Justitzstelle habe Johann Weiß mit mehrern
an=
gebracht, wasmassen demselben eine ihm
zugehö=
rig, und auf seinen Namen lautende
Stadtbanco=
obligation sub Nro. 45020. d. d. 20. März 1766.
pr. 8000. fl. in Verstoß gerathen wäre, und über
all beschehen fleißiges Nachsuchen nicht ausfindig
gemacht werden könnte. Damit also erwehnte
Obligation durch Affigirung eines gewöhnlichen
Valvaledicts der Ordnung nach amortisiret, und
ihme Weiß eine andere dergleichen ausgestellet
werden möchte; Als hat Eingangs gedachter
Weiß wegen dessen Ausfertigung um die Auflage
an seine Behörde gebetten. Gleichwie nun in
sol=
ches des Supplicantens billiges Anlangen von
Rechts wegen solchergestalten gewilliget worden,
daß, wann binnen 1. Jahr, 6. Wochen, und 3.
Tägen, von Zeit der Affigirung dieses Edicts an
zu rechnen, sich niemand zu obiger in Verstoß
ge=
rathenen auf Eingangs gemeldten Johann Weiß
lautenden Stadtbancoobligation d. d. 20. März
1766. pr. 8000. fl. rechtlichen legitimiren, oder
solche in Originali produciren werde, selbe
als=
dann für null und nichtig gehalten, folgsam nach
Verfließung besagten Termins ihme Johann Weiß
eine neue derley Obligation auf vorberührte
Sum=
a ausgefertiget, und zugestellet werden. Wel=
ches man jedermänniglich durch dieses offene Edict
zur Nachricht hiemit erinneren wollen. Wien den
14. Jänner 1768.
Von der Röm. k. k. Majest. N. Oe. Landrecht
wegen, wird hiemit allen und jeden so an Hrn.
Franz Joseph Grafen v. Lamberg Sprüche und
An=
forderung haben, oder zu haben vermeinen, kund
und zu wissen gemacht: Welchergestalten auf
noch=
maliges Anlangen des gerichtl. verordneten Gräfl.
Lambergischen Curatoris ad Lites, Doctoris v.
Tasser, zu Aussfindigmachung des etwa
vorhande=
nen Æris alieni eine peremptorie clausulirte
Tag=
satzung auf den 2. May dies Jahrs Nachmittag
um 3. Uhr in des Hrn. Adam Grafens von
Kueff=
stein, k. k. N. Oe. Landraths, als der in
Con=
curssachen gerichtl. aufgestellten Commißion der
Zeit verordneten Präsidis, in der Wallnerstrasse
in dem Gräfl. Martinitzischen Haus im 2ten Stock
habenden Wohnzimmern zu erscheinen pro 1mo,
2do, 3tio, ac ultimo Termino bestimmet
wor=
den seye. Solchemnach werden alle und jede,
so an besagten Hrn. Franz Joseph Grafen v. Lam=
berg einige Sprüche und Anforderungen haben,
oder zu haben vermeinen, an obgedachten Tag,
Stund, und Ort persöhnlich, oder durch
genug=
sam Bevollmächtigte alsogewiß erscheinen, ihre
habende Sprüche anmelden, und zugleich mit
Beybringung behöriger Documenten rechtens
li=
quidiren, als im widrigen von denen Anwesenden
und dem Curatore ad Lites die Nothdurften ver=
nommen, hierüber ex Officio relationiret, denen
Ausbleibenden aber das ewige Stillschweigen
auf=
erleget werden solle.
Bey Johann Leonhard Pittoni, burgerl. Ma=
terialhandelsmann zum Schönbrunn unter denen
Tuchlauben, ist eine Sammlung von zahlreichen
Seltenheiten, orientalischer Meerschnecken, und
Muscheln zu verkaufen, bestehend in einer
unge=
mein schön und ächten Wendeltrepe, einem
besonders großen Admiral, eine ungemein schöne
Guinesische und andern sehr vielen seltenen
Sor=
ten, Muscheln, Lazaruskleppern, Corall=und
Seegewächsen, nebst einigen americanischen
Pa=
pilions. Außer diesen können die Liebhaber
dieser Seltenheiten mit beliebigen Stücken
jedesmal bedienet werden.
Es ist vorwärts des Burgerspitals in dem
frey=
herrlich Chaosischen Stifthaus in zweyten Stock
gegen die Kärnthnerstrasse heraus eine Wohnung
zu dieser Seite, bestehend in 5. Zimmern, dann
3. dero ruckwärts, wie auch einen Kämmerl auf
der Stiegen, zusammen 9. Stuck, nebst Kuchel,
Boden, Keller, Holzgewölb, und mit oder
oh=
ne Stallung auf 4. Pferd jährlich von St. Georgi
an zu verlassen, wem also solche Wohnung zu
bestehen beliebete, hat sich diesfalls bey
daselb=
stigen Hausmeisterin anzumelden.
Von des Landesfürstl. St. Leopoldistift
Kloster⟨=⟩
neuburg Oberkammer, wird hiemit
jedermännig=
lich kund und zu wissen gemacht: Es haben sich
über des von Johann Höller, behaust gewesten
Unterthan zu Tättendorf, Theresia seiner
Ehe=
wirthin, ihrer daselbst gehabt, an den Ludwig
Fuchs schon den 19. März 1767. verkauften
Hof=
stattbehausung, und darein gehörigen
Grundstü=
cken zeither so viele Creditspartheyen, unter
wel=
chen auch beträglich privilegirte Posten begriffen,
angemeldet, daß selbe schon der Zeit dem
pactir⟨=⟩
ten Kaufschilling pr. 219. fl. 52. kr. 1. pf. überstei⟨=⟩
gen, sohin die Noth erforderet, einen
ordentli⟨=⟩
chen Concursum Creditorum anzuordnen, wo
somit mit Ausschließung der Fastnachtsferien der
26. nächstkommenden Monats März fruhe um 9.
Uhr für das erst, andert, und drittemal, auch
allendlicher Zeitsfrist sub clausula præclusi
anbe=
raumet worden. Als werden alle diejenige, so
an den besagten Johann Höller, Theresia seiner
Ehewirthin, einige Sprüche oder Anforderungen
haben, oder zu haben vermeinen, an
obbestim=
ten Tag und Stund für die Oberkammer zu
Klo=
sterneuburg entweder selbst persöhnlich, oder durch
einen Gevollmächtigten sich alsogewiß anzumelden,
und ihre Sprüche oder Anforderungen zu
liquidi=
ren haben, wie im widrigen, was Rechtens ist,
ex Officio fürgekehret werden solle.
Jn des Herrmann Joseph Krüchtens
Buchhand=
lung bey der Weltkugel im Seitzerhof ist zu
haben:
- de Haen (Ant.) rationis medendi in
Noso=
comio practico Pars Xl. Viennæ, 1767. 8. - Compendium Biblicum, in quo juxta seriem
omnium librorum utriusque testamenti non
solum historiæ, sed & reliqua Bibliorum scitu
apprime necessaria, concinne ac eleganter
proponuntur, Viennæ, 12. 12. kr. - Extrait du Catechisme Romain par ordre
de son Eminence Monseigneur le Cardinal
Archeveque de Vienne &c. fait pour toutes
les Ecotes à Pusage commune des Enfans par
Mr. l’Abbé Jean Frid. Goll. & traduit de
l’Allemand par Mr. l’Abbé Jean Bapt. Determe,
Vienne, 1766. 8. 20. kr. - Souffrances (les) de Notre Seigneur Jesus
Christ. par le P. Thomas à Jesu, Lyon, 1760.
12. 2. fl. 30. kr. - Chretien (le) forticé dans les souffrances
Mons, 1761. 8. 1. fl. 15. kr. - Fleury (Claudii) historiæ Ecclesiasticæ
To=
mus 24. 25. & 26. Aug. Vind. 1767. 8. 3. fl. 45. kr. - Borangæ (Ant. Mariæ) Institutiones
Theo=
logico=Historico=Morales, Venetiis, 1766.
6. Tomi, 4. 9. fl. - Marechal (Bernardi) Concordantia SS. Pa=
trum Ecclesiæ Græcæ atque Latinæ Fidei,
morum & disciplinæ difficultates quæ in ipso=
rum scriptis occurrunt, elucidans, Venetiis,
1767. 2. Tomi Fol. 3. fl. 54. kr. - Pitonii (Franc. Mariæ) Additiones in
pri=
mas XXIV. Disceptationes Ecclesiasticas, Ve=
netiis, 1767. Fol. 1. fl. 15. kr. - Goll (Joh. Fridr.) das Leben Jesu Christi, der
seeligsten Jungfrau und Mutter Gottes Mariä,
und der heiligen Apostel, Wien 1767. 4to.
1. fl. 42. kr. - Der zur zehentägiger geistlicher Einsamkeit
be=
zwungene Weltmensch, oder kurze Weis die geist=
liche Exercitien durch eine halbe Viertelstund
des Tages zu machen, 12. gebunden, 10. kr. - Thomä von Kempen, vier Bücher von der
Nachfolgung Christi samt einer Uebung und Ge=
bet auf jedes Capitul R. P. Gonnelieu, S. J.
mit Kupfer, Wien 8. 36. kr. - Merz (Aloysii) Frag, ob der lutherisch=evan=
gelische Glaube älter sey, als Luther, wider den
Herrn M. Philipp Engelb. Schade, und die
Erlangisch=Theologische Facultät beantwortet,
Augsspurg, 1767. 4. 12. kr. - Wagners (Joh. Franz) Anweisung zum
Brief=
schreiben nach dem heutigen Geschmacke, Buzow
1767. 8. 45. kr.
Von der k. k. apost. Majest. N. Oe. Landrecht
wegen, hiemit jedermänniglich anzufügen: Es
seye über die auf Anlangen des Gräfl. Franz Adam
Pohlhaimischen Curatoris ad Lites Doctor le
Fe=
vre, mit Zuziehung allerseits Jntereßirten, unter
heutigen Dato wegen käuflicher Hindangebung der
Herrschaft Meyres um die bey letzterer
Licita=
tionstagsatzung angebottene 70000. fl. fürgewesten
Tagsatzung gerichtl. veranlasset worden, daß
er=
sagte Herrschaft Meyres nochmalen um 70000. fl.
feilgebotten, und dem Meistbietenden licitando
verkaufet, allenfalls, und da kein Kaufer, so ein
mehreres anbietete, vorkommete, dem letzthin
sich gemeldten Kaufer um die bereits angebottene
70000. fl. hindan gelassen werden solle. Wann
nun zu solchem Ende zur Licitationstagsatzung der
22. künftigen Monats März bestimmet worden
ist; Als werden alle und jede, welche obbemeldte
Herrschaft Meyres cum appertinentiis, wie
sol=
che in der gerichtl. Schätzung bey dem Doctor le
Fevre in dem Burgerspittal auf allmaliges
An=
melden einzusehen ist, beschrieben und
eingetra=
gen sind, käuflichen an sich zu bringen gedenken,
an obbestimten Tag fruhe um 8. Uhr ad
lici=
tandum, tractandum, & concludendum vor
dem k. k. N. Oe. Landrecht zu erscheinen wissen.
Von des Landsfürstl. St. Leopoldi Stift
Clo=
sterneuburg Oberkammer wird hiemit denen,
die davon Wissenschaft zu haben vonnöthen, zu
vernehmen gegeben: Es hat Franz Wittman
be=
haust gewester Unterthan in Neulerchfeld in
seinen von 4. Septemb. 1748. zurückgelassenen
Testament angezeiget, daß ein seiner Kinder
Margareth Wittmanin schon mit 11. Jahr ihres
Alters nacher Hungarn entführet seye worden,
Zeit bis dahin, und bis anhero aber über die
fünfzig Jahr nicht zum Vorschein kommen ist, mit=
hin ihr wenig, und nur in 30. fl. bestehend
väter=
liches Erbtheil ihr Bruder Johann Wittman,
in seinen Nothstand auf das eifrigste solicitiret.
Zumalen aber nicht zuverläßig bekannt ist, ob
sie Margareth annoch bey Leben, oder allenfalls
wie es glaubwürdig seyn will, bereits verstorben,
auch etwa leibliche Erben zuruck gelassen habe,
als ist für nöthig befunden worden, selbe durch
ein offentliches Valvaledict zur richtiger
Hinaus=
zahlung ihres väterlichen Erbtheil, einzube=
ruffen; Solchemnach sie Margareth Wittmain
oder ihre etwo leibl. Erben in Zeit eines Jahrs
6. Wochen 3. Täg bey obgedachter Stift
Ober=
kammer entweder persönlich selbst, oder durch
einen hierzu hinlänglich bevollmächtigten
Ge=
walthaber sich alsogewiß anmelden, und behörig
zu legitimiren, wie im widrigen was Rechtens
ist fürgekehret würde werden. Stift
Closter=
neuburg den 14. Merz 1767.
Bey Johann Thomas Edlen von Trattnern, Kais. Königl. Hofbuch=
druckern und Buchhändlern auf dem Kohlmarkte im Großerischen Hause, wie
auch in dessen Buchhandlung in Prag in der Altstädter Jesuiter=Gasse, sind nebst
andern folgende Bücher um beygesetzte Preise zu haben.
Wien den 2. März 1768. Nro. VIII.
fl. | kr. | |
Office de Ia semaine sainte & des päques avec les pratiques considerations & ré= flexions sur ce saint tems 12. Vienne 1761. |
— | 15 |
L’Office de la semaine sainte en latin & en François á l’usage de Rome & de Paris avec des explications & prieres pour la confession & communion gr. 8vo Paris 1753. |
2 | — |
Bellarmini (Roberti) Erhebung des Gemüthes zu Gott aus Betrachtung der Geschöpfe 8vo Wien 1756. |
— | 24 |
Andachtsübungen (auserlesene) auf die fürnehmsten Festtäge der Heil. Gottes für alle Monate 4 Theile 8vo Wien 1761. |
3 | — |
Le Choix des Dieux ou les Féster de Bourgogne, divertissement en un acte par
Poin= sinnet, gr. 8vo à Paris 1766. brohé. |
— | 34 |
La Féte du chateau, divertissement méle de Vaudevilles & de petits airs; par M*** gr. 8vo à Paris 1766. broché. |
— | 34 |
La Clochette, comédie en un acte & en vers; mélée d’ariettes; par Mr. Anseaume la Mutique de Mr. Duny gr. 8vo à Paris 1766. broché. |
— | 34 |
La Dergere des Alpes pastorale en trois actes, & en vers mélée de chants par M. Marmontel gr. 8vo à Paris 1766. broché. |
— | 45 |
Roge de René Descartes. Discours par M. Thomas gr. 8vo à Paris 1765. broché. | — | 54 |
Discours prononcés dans l’académie Françoise, le Jeudi 22. Janvier 1767. à la
réce= ption de M. Thomas. gr. 8vo à Paris 1767. broché. |
— | 36 |
L’Enthousiasme, François 12. 1766. broché. | — | 34 |
Elege de Henri=Francois Daquesseau, chancelier de France, commandeur des ordres du Roy. Discours par M. Thomas, gr. 8vo à Paris 1763. broché. |
— | 30 |
Connoissance des Temps pour l’année Bissextille 1768. publiée par l’ordre de
acadé= mie Royale des sciences, & calculée par M. de la Lande gr. 12. à Paris 1766. broché. |
1 | 43 |
Principes de morale par Mr. Formey 2. Vol. gr. 12. à Leide 1762. broché. | 2 | 35 |
L’Incrédulité combattue par le simple bon sens 8vo 1760. broché. | — | 7 |
Dictionnaire abrégé de la Fable, pour l’Intelligence des poëtes, des Tableaux & des statues, dont les sujets sont de l’histoire poétique par M. Chompré 12mo à Paris 1766. broché. |
1 | 8 |
Principes généraux & raisounés de l’orthographe Françoise, avec des remarques sur la prononciation par M. Duchet gr. 8vo à Paris 1762. broché. |
— | 51 |
Recherches sur l’origine des decouvertes attribuées aux modernes, 2. Vol. gr. 8vo à Paris 1766. broché. |
3 | 45 |
Guide (nouveau) des chemins de Ia France, eontenant toutes ses routes, tant
généra= les que particulieres, 12mo à Paris 1766. broché. |
1 | — |
Bibliotheque (nouvelle) de littérature, d’histoire, ou choix des meilleurs morceaux tirés des Ana, par M. G***** 2. Vol. gr. 12. à Lille 1765. broché. |
2 | 30 |
Mémoire sur la culture du murier blanc dans lequel on trouvera les instructions
néces= saires aux jardiniers pour Ia culture de cet arbre, depuis le temis jusqu’ à Ia cueillette de ses feuilles, par M. Thomé 8vo à Iverdon 1764. broché. |
— | 20 |
Physique (nouvelle) céleste & terrestre, à la portée de tout le monde par M. J. C. F. de Ia Perriere. gr. 12. à Paris 1766. broché. |
3 | 45 |
Bouffole agronomique ou guide des laboureurs, ouvrage posthume de M. de Lui*** divisé en entretiens & recueils, pour la facilité des curés qui vondront enseignes les principes & Ia pratique de l’agriculture à leurs jeunes Paroissiens & en méme |
fl. | kr. | |
temps pour l’⟨uti⟩lité des cultivateurs actuels: traduit du latin 3. parties gr. 8vo à Yvetot broché. |
1 | 30 |
Mahulem, histoire orientale gr. 12. à la Haye 1766. broché. | — | 45 |
Recherches (nouvelles) sur la France, ou Recueil de mémoires historiques sur
quel= ques provinces, villes & bourgs du Royaume 2. Vol. gr. 12. à Paris 1766. broché. |
2 | 45 |
Réfutation des principes hasardés dans le traité des Dolits & Peinos, traduit de
l’Ita= lien par M. Mayart le Vouglans, gr. 12. à Lausanne 1767. broché. |
— | 30 |
Traitè des Fievres de l’Islo de S Dominique 8vo à Paris 1766. broché. | — | 54 |
Etat ou Tableau de la ville de Paris nouvelle édition, revue & corrigée gr. 8vo á Paris 1762. broché. |
1 | 30 |
Mémoirs of the Royal society; or a nev abridgmend of the philosophical Transactions by Mr. Baddam 10. Vol. gr. 8vo à London 1745. broché. |
50 | — |
Anti=Maquignonage pour éviter la surprise dans l’emplette des Chevaux; où l’on traite de leur perfection & de leurs défauts par le Baron d’Eisenberg fol. à Amsterdam 1764. |
5 | 15 |
Astronomie des marins, ou nouveau élémens d’astronomie à la portée des marins, tant pour un observatoire fixe, que pour un observatoire mobile, avec fig. gr. 8vo à Avignon 1766 |
2 | 15 |
Abrégé du Pilotage divisé en deux parties ou l’on traite principalement des amplitudes, des loxodromies dans l’hypothese de la sphere & du sphéroide, des marées, des variations de l’aiman, & de la recherche des longitudes à la mer gr. 8vo Paris 1766. |
1 | 45 |
Art de la Verrerie, de Neri Merret & Kunckel auquel on à ajonté le sol sine Veste do Orschall; l’Helioscopium videndi sine veste solem chymicum; le sol non sine veste; avec fig. traduit de l’allemand, par M. D*** gr. 4to à Paris 1752. |
8 | — |
La Réconciliation villageoise, comé lie lyrique en un acte; mise au Théatre par M. Poinsinet, la musique de M. Tarade, gr. 8vo à Paris 1765. |
— | 36 |
Le Tonnelier opera=comique, mélé d’ariettes gr. 8vo à Paris 1765. | — | 36 |
Les amours de gonesse, comédie en un acte, mélé d’ariettes par Mr*** gr. 8vo Paris 1765. |
— | 36 |
La conquette fixée, comédie en trois actes, & en vers, avec un divertissement, par Mr. l’Abbé de Voisenon gr. 8vo à Dresde 1765. |
— | 30 |
Le Misantrope, comèdie en vers & en cinq actes par Moliere gr. 8vo à Copenhaque 1767. |
— | 34 |
Hypermnestre, Tragédie par Mr. le Mierre gr. 8vo à Copenhaque 1766. | — | 34 |
L’Orphelin de la Chine, Tragèdie par Mr. de Voltaire gr. 8vo à Coperhaque 1767. | — | 34 |
Nanine, ou l’homme sans prejugé, comédie en III. actes en vers de dix sillabes par Mr. de Voltaire gr. 8vo à Copenh. 1767. |
— | 34 |
Rhadamiste & Zénobie, Tragédie en vers & en cinq actes, par M. Jelyot de Crebillon gr. 8vo à Copenhaque 1767. |
— | 34 |
Le Roi & le Fermier, comédie en trois actes par M. Sedaine gr. 8vo à Copenhaque 1767. |
— | 34 |
Tancrede, Tragédie, par Mr. de Voltaire gr. 8vo à Copenhaque 1767. | — | 34 |
Le Leys, comédie, en un acte, de Mr. Marivaux gr. 8vo à Dresdé 1765. | — | 17 |
Le Préjugé à la mode, comédie en vers & en cinq actes, de la Chausse gr. 8vo à Dresde 1765. |
— | 30 |
Le Jeune=Homme à l’épreuve, comédie en prose, & en cinq actes, par Mr. Destou= ches gr. 8vo à Dresde 1765. |
— | 45 |
La Jeune Indienne, comédie en un acte & en vers, par Mr. de Chamfort gr. 8vo à Dresde 1765. |
— | 17 |
Tom Jones, comédie lyrique en trois actes, imitée du Roman anglois de M. Fielding. par M. Poinsinet, la Musique, par Mr. A. D. Philidor gr. 8vo à Paris. 1766. |
— | 34 |
L’Ecole de la leunesse, ou le Barnevelt François; comédie, entrois actes & en vers mélée d’ariettes par Mr. Anseaume, la Musique est de M. Duny gr. 8vo Paris 1765. |
— | 34 |
Lob des Dauphins aus dem Französ. übersetzt 8vo Berlin 1767. | — | 34 |
Lindinger (Johann Simon) Staat und Charakter der Athenienser 8vo Halle. 1766. | — | 15 |
Der Lügenfreund ein Gespräch Lucians von Samosat aus dem Griechischen übersetzt und mit einigen Anmerkungen begleitet von einem Freunde der Wahrheit 8. Breßlau 1762. |
— | 15 |