Num. 94. Mittwoch den 24. Novemb. 1762.
Wienerisches DIARIUM.
Gedruckt in dem Kaiserl. Kön. privilegirten Zeitungs=verlag und
Buch=
druckerey im neuen Michaeler=haus mit von Ghelischen Schriften.
Petersburg 4. Novemb.
Man siehet nunmehro die Antwort
Jh=
rer Majestät der Kaiserin Königin
auf den abseiten Jhrer jetzt
regie=
renden Czaarischen Majestät unlängst
we=
gen Raumung Sachsens beschehenen
An=
trag. Sie ist folgenden Jnhalts:
Der zärtliche und lebhafteste Antheil,
welchen Jhre Majestäkt die Kaiserin aller
Reussen an dem traurigen Schicksal des
be=
dränkten Sachsen zu nehmen bezeugen; das
Mitleiden, welches das seit verschiedenen
Jahren her über Seine Königl. Majestät in
Pohlen ergangene Ungemach in Dero
wol=
thätigen Herzen erregt; die
Empfindun=
gen der Menschlichkeit, so den Vorschlag,
Sachsen zu käumen, veranlasset, wie
sol=
chen die dem Herrn Gesandten Grafen von
Merey zugestellte Nota in sich fässet; haben
Jhre Majestät die Kaiserin Königin nicht
anderst, als auf das stärkeste rühren
kön=
nen, Sie finden in den Absichten und
Ge=
sinnungen Jhro Rußisch Kaiserl. Majest. so
viel Gleichheit und Ubereinstimmung mit
dem, was Jhre Majestät die Kaiserin
Kö=
nigin selbst zum Beweis Jhrer
Freund=
schaft gegen den König von Pohlen jeder,
zeit gethan haben, daß Sie sehnlichst
wün=
schen, demjenigen beyzutretten, was die
Gerechtigkeit, und selbst die Menschlichkeit
ihm zu versagen, nicht erkaubenGanz
Europa weiß, und siehet die Bemühungen,
die der Kaiserin Königin Majestät zur
Be=
schütz=und Befreyung Sechsens
augewen=
det, und noch anwendet. Es hat an Jhuen
nicht gelegen, daß der König in Pohlen nicht
mitten in dem Krieg, der Jhro Majest. eige=
ne Staaten verheeret, einer
ununterbroche=
nen Ruhe genossen. Sie haben von dem Kö=
nig niemalen weder Beystand, noch einigen
Schritt, oder auch nur Bezeigen verlangt,
so selbigem die Feindschaft Sr. Preußischen
Majestät zuziehen können, und da Sie dem
ungeachtet Jhre Königl. Pohluische Majest.
in den Krieg verwickelt sahen, stunden Sie
nicht einen Augencklick an, alle nur
mögli=
che, und von Jhnen abhangende Hülfe
De=
roselben anzubieten, und würklich zu leisten.
Die Umstände rechtfertigen zweifelsohne in
den Augen der ganzen Welt die
Zufrieden=
heit, welche der Unterschied zwischen
Ver=
theidigung und Unterdruckung eines Landes
bey Jhrer Majestät erwecken muß; allein
Seine Majestät ist auch eben dadurch noch
mehr geneigt, alle diensame Mittel, die
zu einem billigen und auständigen Frieden
führen können, zu suchen, und zu
ergreif=
sen, und da Jhre Rußisch=Kaiserliche
Maje=
stät die Raumung Sachsen=landes, als ein
solches ansehen, so wird es nur darauf
an=
kommen, durch die Gesinnungen Sr. Preus=
sischen Majestät über diese Punct die
Ge=
wißheit der Hofnung, die man davon
ge=
schöpft zu haben scheint, zu bestimmen. So
bald also der König in Preußen sich über
die Zeit, Art, und Weise, die Chur=sächsi=
sche Staaten zu raumen, in soweit solches
von dessen Armee abhangt, erklärt haben
wird, werden der Kaiserin, Königin
Maje=
stät mit Einseimmung Dero Alliirten gewiß
nicht säumen, alle Erleichterung, welche
des Königs ven Pohlen Majestät sich
obne=
hin von Dero Freundschaft versprechen
kön=
nen, dazu beyzutragen, und zugleich Jhre
Rußisch=Kaiserl. Majestät je mehr und mehr
zu überzeugen, wie sehr man diesseits
wün=
schet, Dero Verlangen in einer so
wichti=
gen Sache mit einem der Großmut, aus
welcher es herquillt, würdigen Erfolg
be=
krönt zu sehen.
Moscau 24. Septemb.
Am verwichenen Sonntage, als den 22.
dieses wurde die von GOtt beschlossene, und
von unserm ganzen Vatterlande aufrichtigst
gewünschte Salbung und Krönung Jhrer
Kaiserl. Majestät, unserer
Allerdurchlauch=
tigsten, Großmächtigsten, Grossen Frauen
und Kaiserin Catharina Alexiewna in der
hiesigen Haupt=kirche zur Himmelfahrt
Ma=
riä vollzogen. Die Menge der Zuschauer
beyderley Geschlechts war im Kremlin so groß,
daß man es kaum für wahr halten würde,
wenn nicht ein jeder von denen, die zugegen
gewesen, solches bezeugen könte. Ungeach=
tet des schlechten Wetters, welches den Tag
zuvor feuchte Luft und Regen vermuten ließ,
hatten viele schon denselben Abend ihre
Stel=
len auf dem Markt=platze, und in den
Häusern eingenommen. Zu unserm
grö=
sten Vergnügen blieb den andern
Mor=
gen, ob es gleich anfangs trübr war, die
Luft trocken, und zu letzt klärte sich das
Wetter ganz auf. Nach dem ersten
Si=
gnal, welches früh um 5. Uhr mit 21. Ca=
nonen=schüssen gegeben wurde, versamm=
leten sich alle zu dieser Ceremonie
ernann=
te Pesonen im Kreml, und um 8. Uhr
stell=
ten sich die Garde=und Feld=regimenter
um der Haupt=kirche und längst dem
gan=
zen Jwanowischen Markt=platze in
Para=
de. Mittlerweile wurde mit der grossen
Glocke zur Kirche geläutet, und alle
Hän=
ser, Plätze und Gassen waren schon mit
Menschen gleichsam besäet. Dieser
An=
blick stellte das wieder erfreuete, oder
bes=
ser zu sagen, von den Verwirrungen unter
der vorigen Regierung errettete Vatterland
auf das vollkommenste vor. Man
bemerk=
te nicht die geringste Unordnung, sondern
es schien vielmehr, als ob ein jeder nur die
Vollziehung der Krönung Jhro Majestät
als seiner theuersten Kaiserin und
allergnä=
digsten Landes=mutter, mit der grösten
Sehnsucht erwartete. Um 10. Uhr wur=
de mit Trompeten und Paucken das
Si=
gnal zum Aufbruch der Proceßion gegeben.
Sobald dieselbe bis zur Kirche gekommen
war, bemerkte man bey dem ganzen
ver=
sammleten Volke die gröste Stille, wie
al=
lemal bey grossen Begebenheiten, die man
gerne wünscht, zu geschehen pfleget. Jh=
ro Kaiserl. Majestät hatten sich unterdessen
in Dero innern Apartements zu den
heili=
gen Satramenten der Salbung und des
Abendmahls vorbereitet, und von da nach
dem grossen Audienz=zimmer erhoben, wo=
hin um 9. Uhr, auf ein gegebenes Signal
mit Trompeten und Paucken, auch die
Reichs=
kleinodien aus den Zimmern des Senats
gebracht, und zu beyden Seiten des Throns
auf besonders dazu bereiteten Tischen
nie=
dergeleget waren. Alle zu denen
Reichs=
chargen und bey den Regalien verordnete
Personen hatten zu gleicher Zeit in
gedach=
tem Zimmer ihre angewiesene Stellen
ein=
genommen. Jhro Kaiferl. Majestät
sas=
fen so lange unterm Baldachin auf einem
Lähn=sessel, bis die Reihe in der
Proces=
sion an Allerhöchst dieselben gekommen war.
Alsdenn giengen der Beicht=vatter Jhro
Majestät, und der Erzpriester Theodor von
der Cathedral=kirche zur Verkündigung
Ma=
riä, auf dem Wege der Proceßion voraus,
und besprengten ihn mit dem heiligen
Weih=
wasser. Sobald Jhro Kaiserl. Majestät
sich von Dero Stelle erhoben, und auf
die sogenannte vothe Treppe heraus
getret=
ten waren, sieng man an mit allen
Glo=
cken zu läuten: die Regimenter
präsentir=
ten das Gewehr, und das Volk
beobach=
tete die größte Stille, in Erwartung der
würkllchen Vollziehung dieser heiligen
Hand=
lung. Jndem Jhro Majestät sich der
Kir=
che näherten, kam die gesammte
Geistlich=
keit, bestehend aus mehr als 20. Erzbi=
schöffen und Bischöffen, einer grossen
An=
zahl Archlmandriten und einer Menge an=
derer vornehmen Geistlichen, Allerhöchst=
denenselben vor der Thür entgegen, bey
welcher Gelegenheit Se. Eminenz der
Erz=
bischof von Nowgorod Jhro Majestät das
heilige Creuz zu küssen darreichte, Se. Emis
menz der Metropolit von Moscau aber den
Weg mit Weih=wasser besprengte. Sol=
chergestalt wurden Jhro Majestät unter
Vortretung der Geistlichkeit bis zum Altar
begleitet, allwo Allerhöchst=dieselben nach
einer dreymaligen tiefen Verbeugung die
heiligen Bilder küsseten, und sodann auf
den in der Kirche errichteten prächtigen Thron
stiegen, und sich auf dem Kaiserl Sessel
niederliessen. Währender Zeit wurde von
den Chören der Pfalm: Von Guade und
Recht will ich dir, o HErr! Lob singen,
angestimmet.
Die Fortsetzung folgt künftig.)
Warschau 18. Oetob.
Der Rußischen Kaiserin Majest. haben
dem König wissen lassen, daß der König in
Preussen Jhro durch seinen Gesandten die
Erklärung gethan, daß er in die respective
Raumung von Sachsen nicht einwilligen
könne. Der Kaiserin Majest. setzen hinzu,
wie Sie sich durch diese erstere abschlägige
Antwort nicht würden abschröcken lassen,
neue Jnstanz zu thun, um die so nöhtige
Ru=
he und eine Wolthat zu verschaffen, die se
viel zu der allgemeinen Aussöhnung
beyzu=
tragen vermögend seye. Aus Curland
vernimmt man, daß der Rußische Minister
Hr. von Simolin ein neues blos an den
Duc de Biron gerichtetes Creditiv erhalten,
worinnen derselbe als rechtmäßiger Herzog
angesehen wird. Man fügt hinzu, daß für
litztern zu Mietan ein Pallast zurecht
ge=
macht wird, und daß er nächstens von
Ri=
ga dahin gehen werde. Die Anzahl der
Nußischen Trupen in gedachtem Herzogtuar
vermehrt sich täglich. Jndessen haben
des Prinzen Carls Königl. Hoheit mit
De=
ro gewöhnlichen Leib=wache das Herzogliche
Schloß innen. Der hieher bestimmte
Rus=
sisch=Kaiserl. Abgesandte Graf von
Kaiser=
ling hat von Riga aus hierher berichtet, daß
er im kurzem dahier eintreffen, und seinen
Woeg über Mietau nehmen würde.
Londen 5. Novemb.
Die am Sonntag bey dem Duc de
Ni=
verwis angekommene Französische
Stan=
desperson, war der Prinz von Sobre,
Sohn des Prinzen von Croy, obersten
Be=
fehlshabern der Französischen Trupen auf
den Küsten von Picardie. Die
Friedens=
rnegotiation wird eifrig, und auf eine solche
Art fortgesetzt, die in Ansehung der
Auf=
richtigkeit, womit beede Höfe zu Londen und
zu Versailles dieses Werk betreiben, keinen
Zweifel übrig lässet. Vorgestern und gestern
waren abermalen Versammlungen des
ge=
heimen Staat=rahts, und man sagt, daß
auch darinnen an die Herbeyschaffung der
Subsidien für künftiges Jahr, falls der
Friede nicht zum Stande kommen sollte, ge=
dacht worden. Die Uneinigkeiten in dem
Ministerio dauren aller dagegen
angewand=
ten Vorkehrungen, und angewendeten
Hülfs=
mittel fort. Es ist ein Unglück, daß in
die=
sen Umständen das Ministerium getheilt,
da aber die meiste Stimmen für den
Frie=
den geneigt, so scheint es doch nicht, daß
dieses heilsame Werk durch diese
Zwistigkei=
ten einigen Anstoß leiden werde. Das
Kriegs=schif der Marlborongh ist von
Ha=
vana zu Portsmouth angelangt, und hat
die Nachricht mitgebracht, daß der
Admi=
pral Pocock mit seiner Flotte nach England
unterwegs, die erodertel Spanische Kriegs=
und andere reich=beladene Fahrzeuge aber
noch dorten geblieben seynd, da es an
ge=
nugsamer Mannschaft zu ihrer Bemannung
ermangelt. Die nach Portugal bestimmte
Verstärkung ist noch nicht von Portsmouth
abgegangen. Der Hof hat einen Expressen
dahin abgefertigt, und darauf ist das
Ge=
rücht entstanden, daß entweder noch mehr
Trupen dazustossen, oder die ganze
Absen=
dung als unöhtig unterbleiben solle. Der
König hat indessen gestern eine
Proclama=
tion ertheilt, um das Parlament nochmals
bis auf den 25sten dieses zu prorogiren.
Man macht sich die Hofnung, daß Se. Ma=
jestät bey dessen Eröfnung im Stand seyn
werden, diesem ansehnlichen Staats=cörper
den glücklichen Ausschlag der bisherigen
Friedens=unterhandlungen bekannt zu
ma=
chen.
Franksurt 12. Növemb.
Den 8. Vormittags zwischen 10. und 11.
Uhr kamen der Prinz Ferdinand von
Braun=
schweig, und der Mylord Granby an die
Brücke, welche man sonsten die
Brück=
mühl nennet, oberhalb Amöneburg, und
begehrten die Officiers von der Wacht zu
sprechen. Der Hr. Baron von Reynach,
Grenadier=hauptmann vom Regiment
Ep=
tingen, und Hr. Nithard, Capitain von den
Jägern des Regiments Elfaß, eileten zu
vernehmen, worinnen ihr hohes Verlangen
bestehe, und baten sie zu solchem Ende auf
die Brücke zu kommen, und sich in ihre
Wacht=stube unter Dach zu begeben, wel=
ches sie sogleich thaten. Diese 2. Offi=
ciers wurden in eine angenehme
Verwun=
derung gesetzet, als Se. Durchl. der Prinz
Ferdinand, ihnen mit der gnädigsten
Be=
gegnung sagte: Mein Besuch sowol, als der
von Mylord Gramby muß sie allerdings
wundern, meine Herren! woferne sie nicht
schon wissen, daß wir herkommen, um uns
imit dem General=leutenant Grafen von
Guerchy zu unterreden. Zu gleicher Zeit
kame der Graf von Guerchy schon herbey,
dem diese beyde Herren mit einem
zahleei=
chen Gefolg von Engländischen und Hanöve=
rischen Officiers von mancherley Grad
ent=
gegen giengen. Niemals sahe man einen
verträulichern und freundschaftlichern
Um=
gang, als diese Generals 4. Stunden lang
mit einander pflogen, und auch ihr Abschied
bezeigte, wie sehr ihre Unterredung ihnen
vergnüglich gewesen war.
Bereth in Sachsen 13. Nov.
Den 12. Novemb. sind von dem K. K.
Corps unter Commando des Hrn. Feld=
zeug=meisters Grafen von Maquire auf
die Winter=postirung ausgerucket 1600.
Mann Jnfanterie, 600. Teutsche Cavallerie,
1. Regiment Hussaren, 2. Pulken Uhlaner,
und 2. Bataillons Croaten, welche von dem
General=feld=wachtmeister Fürsten von
Sul=
kowski commandiret werden, dessen
Cor=
von sich vom Dorfe Hayn bis Amelsdorf
erstrecket.
Wien den 24. Movemb. 1762.
Samstags den 20. Novemb. Abends
haben Se. Majest. der Kaiser mit
Jh=
ren Königl. Hoheiten denen Etzherzogen
Jo=
seph und Leopold in Erscheinung Sr. Emi=
nenz des Hrn. Cardinals Erzbischofs, und des
Päpstl. Hrn. Nuntii, der Toison=vesper in
der grossen Hof=capelle beygewohnet.
Sonntags den 21. Novemb. als am
Mariä=opferungs=fest, seynd Vormittags
Se. Majest. der Kaiser mit Jhren Königl.
Hoheiten denen Exzherzogen Joseph und
Leopold in offentlichem Staat nach der
Bischöfl. Passauerischen Pfarr=kirche
Un=
ser Lieb. Frauen auf der Stiegen gefahren,
und haben alda in Erscheinung obbesagten
Hrn. Cardinalens und des Päpstl. Hrn.
Nuntii dem feyerlichen Toison=amt
abge=
wartet.
Gestern Vormittags seynd Se. Maje=
stät der Kaiser mit Sr. Königl. Hoheit dem
Erzherzog Joseph, in Begleitung einiger
Cavalier jenseits der Donan nacher Stam=
merstorf abgegangen, und haben in
alldasi=
ger Revier mit einer Jagd sich belustiget.
Lista deren Verstorbenen zu Wien
in=und vor der Stadt.
Den 16. Nov.
Jn der Stadt.
- Der (Tit.) Hr. Hr. Carl Graf v. Lorach, Jhrer R.
K. K. Apostol. Majest. würkl. General=feld=
wacht=meist., im Drackis. H. am alt. Fleischm.,
alt 81. J. - Dem (itc Hrn. Math. v. Lorenyi, K. K. Sieben=
bürgis. Hof=agent., s. K. Charlota, im Neu=
bad in der Nagler=gas., alt 1. J. - Ferd. Spachmann, Riemer=ges., im Schusteris. H.
in der Riemerstr., alt 26. J.
Vor der Stadt.
- Dem Hrn. Joh. Bapt. Gratay, gew. K. Tauzmei=
stern, s. Fr. Margar., beyn 3. Trom. auf der
Laimgr., alt 67. J. - Mich. Pisio, gew. K.K. Trab., beym gold. Läm.
zu Maria=hülf, alt 77. J. - Joh. Mich. Lederhaß, in St. Joh. Nep. Spit. 80. J.
- Math. Poschy, Bestand-wirt, beym schwarz. Eleph.
am Alster-bach, alt 46. J. - Dem Daniel Fellner, Schif kn., s. K. Francisca, im
Wittmanis. Zim. auf der Landstr., 3. J. - Dem Lor. Fink, Taglöhn., s. K. Cathar., in dem
Schlosseris. H. zu Margar., alt 3. J. - Summa 9. Pers., darunter 3. Kind.
Den 17. Nov. Jn der Stadt.
- Der Wol=ehrw. P. Don Norb. Erust, Cier. Reg.
St. Pauli, im Collegio bey St. Mich., 57. J.
Vor der Stadt.
- Jhro Excell. die Hoch=und Wol=geb. Fr. Fr. Maria
Anna, verw. Gräfin v. Khevenhüller, geb. Grä=
sin v. Lamberg, in dero eigenen Gart. zu Gum=
pendorf, alt 67. J. - Dem Phil. Gandl, Burgerl. Schröt=gies., s. K.
Phil., in s. H, in der Leopoldst., alt 2. J. - Dem Thad. Gridtner, Burgerl. Weiß gärb., s. W.
Anna, im Druckeris H. bey St. Ultich, 36. J. - Anna Poschingerin, Wittwe, bey der rot. Kugel
am Magdal. gr., alt 62. J. - Joh. Gugi, Kntsch, beym schön. Gart. auf der
Wied. an der Wien, alt 41. J. - Math. Gattinger, Taglöhn., im Topfis. H. zu
Erd=
berg, alt 63. J. - Dem Jos. Breuner, Taglöhn., s. W. Theres., beym
gold. Stief. in der Josephst., alt 67. J. - Dem Phil. Heißling, Burgerl. Stick, s. K. Phil.,
beym gold. Wag. bey Maria=hülf, alt 1. J. - Summa 9. Pers., darunter 2. Kind.
Den 18. Nov. Jn der Stadt.
- Fr. Margar. Salome Gautierin, Wittwe, beym
rot. Kreutz in der kl. Schulerstr., alt 45. J. - Fr. Anna Maria Fabrisin, Wittwe, im Leichneris.
H. auf der Stuben=thor Bastey, alt 60. J. - Dem Joh. Beck, Solicit, s. K. Andre, beym weis.
Rös. am Salz=gr., alt 5. v. J.
Vor der Stadt.
- Dem Joh. Schmelicher, Hof und Burgerl. Bind.
s. K. Maria Anna, in s. H. in der Leopoldst., alt
6. v. J. - Joh. Oeck, Herrrschaftl. Büchsenspan., bey der gold.
Kugel auf der Wind=mübl alt 43. J - Cathar. Adlerin, Wittwe, beym gold. Pfauen im
Lerchenf., alt 49. J. - Georg Unger, K. Thor wärtl, im Lobkowitzischen
Gart. auf der Wied., alt 81. J. - Magdal. Engelhoferin, in St. Joh. Nep. Spit. 11. J.
- Dem Christoph Schlachtenberger, Grund wacht., s.
K. Phil., im Barausleiheris. H. auf der Wied.
alt 2. J. - Dem Joh. Kölbel, ohne Condit., s. K. Elisab., bey
dem Englis Gruß auf der neuen Wied, 7. v J. - Dem Jos. Frühling, Taglöhn., s. K. Cathar., im
Hofwachskerzleris. H. im Lerchenf., alt 3. J. - Summa 11. Person., darunter 3. Kind.
Den 19. Nov.
Jn der Stadt.
- Dem Hoch=edl=geb. Hrn. Julio v. Zeberg, K. K.
Hauptm. s. Hr. S. Aloof., im kl. Sinzendorfis.
H. in der Herren-gas., alt 1. J. - Fr. Anna Francisca Schwarzin, Burgerl. Wittwe,
in ihrem H. in der Kärntnerstr.. alt 69. J.
Vor der Stadt.
- Anna Montagin, Burgerl. Wittwe, beym golden.
Pelican bey St. Ulrich, alt 60. J. - Dem Christian Jacob Huterer, f. W. Barb., beyn
3. Köll. am Neubau, alt 38. J. - Cathar. Brunhuberin, Wittwe, beym H. Geist am
Neubau, alt 64. J. - Juliana Dolin, Wittwe, beym gr. Pap. zu
Maria=
hülf, alt 62. J. - Margar. Bau mgartuerin, Wittwe, bey St. Anton
am Neubau, alt 55. J. - Dem Joh. Weissensteiner, Kutsch., s. K. Simon,
beym gut. Hirt. auf der neuen Wied., alt 4. J. - Dem Math. Bader, Schuhmach., s. K. Leop., bey
dem gr. Brunn am Neubau, alt 1. J. - Dem Franz König, Taglöhn., s. K Jos., bey dem
gnt. Hirt. zu Mätzleinstorf. alt 5. J. - Summa 10. Person., darunter 4. Kind.
Den 20. Nov.
Jn der Stadt.
- Wolk Borner, Burgerl. Tischl., in s. H. in der
Nagler=gas., alt 80. J.
- Elisab. Streblin, Wittwe, im Schneideris H. in
der Singerstr., alt 55. J.
Vor der Stadt.
- Franz Spurmberger, gew. Herrschaftl. Silber dien.
im Füteris. H. auf der Wied., alt 70. J. - Dem Andre Bärlieb, Taglöhn., s. W. Regina, im
Hollensteinis. H. zu Ramperstorf, alt 55. J. - Dem Jgnatz Stell, Taglöhn., s. T. Elisab., im
Binder=stadel in der Leopoldst., alt 20. J. - Dem Ant. Scherkl, Taglöhn., s. T. Cathar.,
im erst=bemeldt. H., alt 22. J. - Dem Heinr. Duelle, Burgerl. Schuhwach., s. K=
Christoph, in s. H. in der Leopoldst., 6. v. J. - Summa 7. Person., darunter 1. Kind.
Jn dem Diario Nro. 93. den 20. Novemb.
ist das Todten zettul den 14 Nov. in der Stadt
bey dem Namen: Hrn. Carl Gabriel Pilgram,
statt Hof kriegs=agent, Kaiserl. Reichs=hof=rahts=
agent zu lesen.
Von der Röm. Kaiserl. Kön. Majestät N. Oe.
Regierung wegen jedermänniglich anzufügen: Al=
lerhöchst=ernannt Jhro Kais. Kön. Majestät
hät=
ten mittels Hof=decret de dato hesterno, und
præsentato hodierno allerhöchst anzubefehlen
ge=
ruhet, daß über die wegen der hierländigen
Pro=
viantirungs=verpachtung pro anno militari 1763.
den 17. Octob. letzthin fürgeweste Licitation noch
eine weitere auf 8. Täge anberaumet werden
sol=
le. Wann nun Regierung hierzu den 26. dies
bestimmet hat; Als wird jedermänniglich hiemit
mit dem Beysatz kund gemachet, daß derjenige,
so besagte Verpachtung zu übernehmen gedenket,
sich am besagten Tag Nachmittag um 4. Uhr bey
Regierung anmelden, und seine Erklärung
da=
selbst schriftlich einlegen solle. Wien den 18.
Novemb. 1762.
Von N. Richter und Raht der Kaiserl. Königl.
Viertel=stadt St. Pölten wegen, wird hiemit durch
dieses offene Ediet jedermänniglich, so an weil.
Hrn. Carl Kaiser, des ausseren Rahis und
Bur=
gerl. Handels=mann allhier seel. Verlassenschaft
ein und andere Schulden=forderung zu machen
haben, kund und zu wissen gemacht, daß selbe ihre
etwann zu stellen habende Anforderungen binnen
6. Wochen und 3. Tägen, und zwar à Dato
die=
fes affigirten Ediets alsogewiß auf Gemeiner
Stadt=canzley aumelden, und der Ordnung nach
liquidiren, als im widrigen der Ausbleibende, und
sich in termino præsixo nicht anmeidende Creditor
mit seinen Speuchen weiters nicht mehr angehöret,
sondern von der Kaiserischen Verlassenschaft
gänz=
lichen ausgeschlossen, und hieran nicht das
mindeste mehr cum onere perpetui silentiisilentiizu
for=
dern, noch zu suchen haben solle, wornach sich als
so ein jeder zu richten, und seinem Recht zu invi=
giliren wissen wird. Actum St. Pölten ben 12.
Novemb. 1762.
Auf Gerichtl. Verordnung werden den 1. Dee.
bey dem Aug GOttes am Peter im 3ten Stock
verschiedene Effecten, als Silber, Frauen=kleider,
Wäsch, Zinn, Kupfer, Porcellain, Stock=und
Häng=uhren, Sesseln, Kasten, dann ein
Jnstru=
tnent, fruh von 9. bis 12. und Nachmittag von 3.
bis 6. Uhr dem Meistbietenden plus offerenti &
solventi verkauffet werden.
Von des Hochfürstl. Joseph Wenzel
Liechten=
steinischen Verwalter=amts der Herrschaft
Liechten=
thal wegen, wird hiemit jedermänniglichen zu
ver=
nehmen gegeben: Es seye nach Absterben weil.
Mariä Annä Lenzin seel. auf Anlangen ihres
hin=
terbliebenen Ehewirts Johann Georg Lenz, zum
Heil. Joseph behaust=Fürstl. Grund=holdens und
Schutz=verwandten Bratel braters alldaselbst, als
leibl. Vatters deren ruckgelassenen 2. minder
jäh=
rigen Kindern und respective Jntestat=erben, zu
Ausfindig=machung deren von erst=bemelt=seiner
Ehe=wirtin seel. etwann contrahirt=folglichen
au=
noch unbezahlten Schulden, mithin zur sicheren
Verlassenschafts=abhandlungs=fürnehmung in
Aus=
fertigung deren gewönlichen Convocations=und
Liquidations=edicten gewilliget, und zu diesem Ende
der 13. Jenier des eingehenden 1763. Jahrs fruhe
um 9. Uhr zur Anmeldungs=und Liquidations=tag=
satzung pro imo, ado & 3tio termino sub clausula
præclusi anberaumet worden. Diesemnach
wer=
den all=und jede, so an vorermelte Verlassenschaft
sub quocunque demum titulo vel causacausaeine
Schuld=forderung haben oder zu haben vermeinen,
am obbestimmten Tag und Stund in der Fürstl.
Amts=canzley entweder personlich, oder per
Man-
datarios sufficienter instructos alsogewiß zu
erschei=
nen, ihre Schuld=forderung behörig aumelden, und
solche untereinstens rechtlichen liquidiren, wie im
widrigen ex post keine derenselben mehr
angehö=
ret, sondern die Abhandlung ex officio
fürgenom=
men, folglichen, was Rechtens ist, erkennet werden
solle.
Von der N. Oest. Regierung wegen, wird mit
gegenwärtig=offenem Ediet jedermäuniglich, sowol
An=als Abwesenden, deme daran gelegen, kund und
zu wissen gemacht: Es habe Regierung nach
er=
folgt tödtlichen Hintritt des Franz Joseph
Dom=
bai, gewest=Hungarischen Hof secretarii, und
Ex=
peditoris, auf Anlangen des denen ruckgebliebenen
minderjährig=Dombaischen Kindern Gerichtl. ver=
ordneten Curatoris D. Clemenschitz, zu Erfindung
desselben etwann vorhandenen Æris alieni, fol=
gends auch zu sicherer Abhandlung solcher
Verlas=
senschaft für nöhtig befunden, die sammentliche
sowol in=als ausser Land befindliche Franz Joseph
Dombaische Glaubigere, zu Anmeld und
Liquidi=
rung ihrer an wiederholt=Dombaische Verlassen=
schaft in stellen habender Sprüch und Forberungen
Gerichtl. fürzuladen und einzuberuffen, zu welchem
Ende denenselben der 5. Martii des künftigen
1763sten Jahrs Nachmittag um 4. Uhr zur
ge=
wönlichen Convocations und Anmeldungs=tagsa=
tzung zu all=endlicher Frist anberaumet worden.
Solchemnach werden all=und jede, welche bey
ge=
dacht Franz Joseph Dombaischer Verlassenschaft
um rechtmäßiger Forderung=willen einige Sprüch
haben, oder zu haben vermeinen, am obbestimmten
Tag und Stund vor Regierung in der daselbst zu
solchem Ende offen haltenden Commißions=stuben
entweder selbst persönlich, oder durch genugsam
gevollmächtigte Gewalt=trägere, alsogewiß zu
er=
scheinen, und ihre an solche Verlassenschaft
haben=
de Anforderungen anzumelden, auch rechtlich zu
li=
quidiren haben, als im widrigen die Abhandlung
gleichwolen vorgenommen, und ungehindert deren
etwann vorhandenen Glaubigern, so sich mit ihren
Anforderungen in bestimmter Zeit nicht
angemel=
det, solche Verlassenschaft denen cum Beneficio
Legis & Inventarii ab intestato erklärten
Dom=
baischen Kindern und Erben eingeantwortet, auch
sonsten ex officio vorgekehret werden solle, was
Rechtens ist. Wornach sich also ein jeder zu
rich=
ten wissen wird.
Von des Hoch=gräfl. Cavrianischen Judicii
De-
leg. wegen, dem Ulrich Rauch, gewesten Soldaten
unter dem Löbl. Würtembergischen Dragoner=re=
giment, wird durch dieses offentliche Edict kund
und zu wissen gemacht: Es seye derselbe in dem
unterm 26. Novemb. 1761. publicirten
Magdale=
nä Widerischen Cridäabschied mit seinem
ange=
meldeten Pfannen=knechts=liedlohns=ausstand pr.
275. fl. in die erste Claß loco quarto gegen
Produ=
cirung des Originals, und Ablegung eines
Cor=
perlichen Eides, daß ermelten Liedlohns=ausstand
pr. 275. fl. annoch würklich zu fordern, auch
hier=
umen keine Bedeckung in Handen habe, gestellet
worden. Wann nun zu Producirung des
Origi=
nals, und Ablegung gleich ersagten Juraments der
27. Tag Novemb. 1762. fruhe Morgens präcise
um 8. Uhr für das Judicium Deleg. im
Schotten=
hof zu erscheinen anberaumet worden, sein
derma=
liger Aufenthalt hingegen unbekannt ist. Als
wird ihme Uleich Rauch sothane Tagsatzung
hie=
mit per Edictum ad valvas intimiret, auch die
also gewisse Erscheinung auferleget, als im
widri=
gen das ihme durch obgedachten Cridä=abschied
aufgetragene Jurament pro non præstito
gehal=
ten, folglich die angemelte 275. fl. unter die
übrigen Creditores repartiret werden sollen.
Den 29. dieß laufenden Monats Novemb. fruh
um 9. Uhr wird in dem allhiesigen Stift und
Kloster Gaminger=hof die zu dem Stifts=grund=
buch dienstbar gehörig sogenannte nächst dem ro=
ihen Thurn gelegene Ueberbachische Behausung
in der Stadt über die von dem Löbl. Magistrat
allhier beschehene Requisition, und bereits schon
vorhin fürgeweste Licitation nochmalen plus
offe-
renti licitando verkaufet werden, wer also
sotha=
ne Behausung käuflich an sich zu bringen
geden=
ket, beltebe an obbestimmtem Tag fruhe um h.
Uhr sich in dem ersagten Gaminger=hof
einzu=
finden.
Wir Burgermeister und Raht der Stadt Wien
geben hiermit durch dieses offene Edict
jedermän=
niglich zu vernehme: wasgestalten wir über
schrift=
lich beschehenes Anlangen und gehorsamstes
Bit=
ten Lorenz Rath proprio & uxorio nomine
wi=
der Philivp Wißgril & uxoris in ein
gewöhnli=
ches Licitations=ediet gewilliget, und verordnet
haben, daß die Wißgrillische zu St. Margare=
then liegende zu den zwey lustigen Bauern
ge=
nannte Behausung sammt darzu gehörigen
Grund=
stücken össentlich ausgefeilet, und dem
Meistbie=
tenden verkaufet werden solle; da nun hierzu der
27. Monats=tag Novemb. dieß Jahrs ur Tag
satzung bestimmet worden ist; als wird ein
sol=
ches hiermit jedermann, wer etwan dieses Haus
sammt darzu gehörigen Grund=stücken käuflichen
an sich zu bringen gesinnet ist, mit diesem Edict
zu dem Ende kund und zu wissen gemacht, da=
mit ein sich hervorthuender Kaufer bey
obbemeldt=
bestimmten Licitations taglatzung fruhe um 9.
Uhr, oder da wir selbigen Tags erwo anderer
Ge=
schätten halber nicht zu Raht sitzeten, den nächst
darauf folgenden Rahts=tan vor uns erscheinen,
und sich bey unser und gemeiner Stadt
Grund=
buch durch den daselbstigen Amts=schreiber
mel=
den lässen möge, allwo sodann das weitere
be=
hörig tractiret werden zolle.
Den 2. Decemb. 1762. werden die bey dem
An=
ton Feinemann, Burgerl. Bier=leutgeb in dem
Salzerischen, zum 7 Körben genannten Haus
nächst dem Kraut=gässel sich befindende Effeeten
zu ebener Erde in Hof hinein, Vormitte von 9.
bis 12. Nachmittag von 2. bis 6. Uhr dem
Meist=
bietenden für baare Bezahlung hindan gelassen
werden.
Den 26. dies Monats Novemb. und folgende
Täge werden im Grünwaldischen Haus auf der
ho=
hen Brucken im 4ten Stock verschiedene in Gold,
Silber, künstlichen Mahlereyen, Zeichnungen,
Kupfer=stichen, Kleidern, Weis zeug, Zimmer
mo=
bilien, einer eisenen Geld=truhen, Behr=gewand,
Gewöhr, Weinen bestehenden Verlassenschafts
ef-
fecten, Vormittag von 9. bis 12. und Nachmittag
von 3. bis 6. Uhr licitando verkauffet werden.
Den, 2. Decemb. 1762. fruhe um 8 Uhr wird
bey dem Löbl. Land=marschallischen Gericht allhier
die Freyhertl. Hegemüllerische Herrschaft Al=
brechts=berg cum appertinentiis im V. O. W. W.
unweit Mölk an der Pielach gelegen, öffentlich
ausgefeilet, und an den Meist=bietenden verkauffet
werden.
Den 13. Decemb. 1762. fruh um 9. Uhr
all=
hier wird die Thomas Müllerische, in der
Leopold=
stadt liegend=zum goldenen Sattel genannte
Be=
hausung öffcutlich ausgefeilet, und dem Meist=bie=
tenden verkauffer werden.
Jn dem Prasserischen Buch=und
Kupferstich=
gewölbe in dem neuen Michaeler haus zum Schild
St. Johannes in der Wüsten, ist nebst vielen
ande-
ren Büchern, Kupferstichen und Land=karten
nach=
folgendes zu haben:
Accurate Vorstellung der sämmtlichen K. K. Ar
meen, zu eigentlichen Kentnüß der Uniform vom
jeden Regiment, nebst beygetügter Geschichte
wor=
innen von der Stiftung denen Chefs, der Stärke
und den wichtigsten Thaten jedes Regiments
Nach=
richt gegeben wird. 8vo Nürnberg 1762. ordinarf
gebunden 7. fl. 30. kr.
J. F. S. vierter Theil dritte Abtheilung der
Geschichte des seit 1756. in Deutschland und
des=
sen angränzenden Ländern geführten Kriegs, in
welchen nicht allein in dem Jahr 1760. vorgefal=
lene Kriegs=begebenheiten mit unpartherischer
Fe=
der beschrieben, und durch beyge ügte richtige
Ab=
risse der Belagerungen und Schlachten erläutert,
sondern auch in denen beygesigten Aumerkungen
von den vornehmsten Generols, und andern in
die=
sem Kriege bekannt gewordenen Personen die
Le-
bens=und andere merkwürdige Bde
angefüh=
ret werden, zlo Frankfurt und Leipzig 1762. k. fl.
15. kr. die dazu gehörige illuminirte Plans jedes
Stück pr. 8. kr.
Praetische Anweisung zur Pastell=mahlerey
ge=
schrieben von Georg Christoph Günther samt
ei=
nem Formnlar aller Farben, weiche zum
Pastell=
mahlen gebraucht werden, 4to Nürnberg 1762.
1. fl. 36 kr.
Catholisches Hand=buch, nunmehrs unter dem
Titul (Catholischer Kirchen=jahr) oder
buchstäbli=
che Erklärung Sonn und Feyertäglichen
Evange=
lien des ganten Jahrs, von P. Fraueiseo Neumayi
S. J. 2te Auflag 8vo. Augsp. 1762. 24. kr.
Willian Haanemaus verwunderlich sogenannter
Englischer Wahrsager für das Jahr 1762. samt
der allerneuesten Gencalogie jetzt lebender
aller=
höchsten Standes persenen, ordinari gebunden
36. kr. der dazu gehörige Schlüssel a parte 7. kr.
Es ist auf dem Neustift das Haus zu den zwey
goldenen Schlüsseln genannt, worauf die
Bäcke=
rey und Ausschänkungs=gerechtigkeit haftet, und
auch mit einem Brunn samt wol eingerichteren
Keller versehen ist, zu verkauffen; wer hiezu
Be=
lieben tragt, hat sich bey dem Haus=inhaber
da=
selbst anzumelben.
Den Liebhabern der Mahlerey ist daran
gelegen, zu wissen, das den 26. dieses
Monats mit dem hinterlassenen
Hausge=
räthe des weil. Hrn. Paul Trogers, Mit=
gliedes und einsmaligen Vorstehers der k. k.
Maler=und Bildhauer=Academie, welcher
den 20. Heumonats dieses Jahres im 64sten
seines Alters hier gestorben, auch dessen
Zeich=
nungen, Entwürfe und Skitzen, die von den
mehresten seiner größern Werke vorhanden,
und sehr fleißig ausgearbeitet sind, in dem
grünwaldischen Hause auf der hohen Brücke
den Meistbietenden werden verkaufet werden.
Bey Gelegenheit dieser Ankündigung wird
den Liebhabern nicht unangenehm seyn, daß
man von dem Künstler selbst hier einige
Nach=
richt gebe. Wien hat in einem kurzen
Zeit=
raume an den Herren Jannek, Overfurt,
Schinnagel, Unterberger und Troger fünf
Künstler verloren, deren Tod wir um so viel
mehr bedauren, je weniger vielleicht ihr
Ver=
lust sobald dürfte ersetzet werden. Von den
drey ersten hat der patriotischdenkende, chur=
sächsische Gesandschaftsrath, Herr von
Ha=
gedorn, schon bey ihrem Leben einige sehr
gu=
te Nachrichten (in seinem Werke, betitelt:
Lettre à un ami de la Peinture gegeben;
welche Schrift zwar bisher weder bey den
Franzosen, noch bey den Deutschen einen
be=
sondern Beyfall gefunden hat; weil es für die
ersten nicht schön genug geschrieben ist,
die andern aber nicht genug Neugier
besi=
tzen, die Verdier ste ihrer eigenen Nation zu
kennen. Allein die Nachweit wird
denje=
nigen noch Dank wissen, welche sich die
Mühe geben, Nachrichten von unsern
ver=
dienten Künstlern ihr aufzubewahren.
Hr. Troger ward im Jahre 1698. den
30 October zu Zell im Pusterthale in
Ty=
rol geboren. Die Dürftigkeit seiner Eltern
nö=
thigte ihn, in dem gräfl. firmianischen Hause
Dienste zu nehmen, ob er gleich von seiner
ersten Jugend an, das heftigste Verlangen
empfand, die Mahlerey zu erlernen. Seine
Glücksumstände schlugen ihn nicht nieder:
er suchte und fand Gelegenheit, einem
ge=
wissen Joanelli, der ein Priester und zugleich
ein geschickter Maler war, und schon vorher
unserm auch unlängst verstorbenen Hrn.
Michael Angelus Unterberger, seinen
Landsmann, zur Kunst angeführet hatte, seine
Neigung zu entdecken, und sich die Anweisung
dieses uneigennützigen Mannes zu Nutze zu
machen. Die Fähigkeiten und das Genie
unsers Trogers entwickelten sich in kurzer
Zeit: sein bewundernswürdiger Fortgang
konte in einem Hause nicht unbekannt
blei=
ben, welches allezeit Künste und
Wissen=
schaften hochgeschätzet hat. Um die Liebe
zur Zeichnung und zur Malerey bey ihm zu
unterhalten, und, wann es nöthig wäre,
noch mehr anzufeuern, wurde er dem
itzi=
gen k. k. geh. Rath und erzbisch. salzburg.
obr. Hofmeistet Hrn. Lactanz Grafen von
Firmian zur Bedienung zugegeben. Dieser
Herr zeigte schon in seinem zartesten Alter
einen ganz ungemeinen Geschmack an der
Malerey, worinn er sich auch in reifern
Jahren mit dem glücklichsten Erfolge zu üben
fortfuhr, wie einige seiner von ihm selbst in
Kupfer geätzten Zeichnungen beweisen. Tro=
ger erwarb sich nach und nach so viel Achtung
in dem gräflichen Hause, daß dasselbe glaus
bete, dem Vaterlande einen Dienst zu thun,
wenn es dem Eifer des jungen Künstlers
eine seiner würdige Laufbahne öfnet=Er
wurde nach Jtalien geschicket, wozu der
Fürst Bischof von Gurk 1000. Rthlr.
auszahlen ließ. Er gieng zuerst nach
Vene=
dig, und von da nach Röm, wo eine
glei=
che Liebe zue Kunst zwischen ihm und Herrn
v. Meitens, ietzigen k. k. Acab=mie=Di=
rectorn die genaueste Freundschaft stiftete.
Sie stucirten mit so unverdrossenem Fleise
nach den in der Gegend von Rom befindsichen
Antiken, daß sie sich oft ganze Täge mit Was=
ser und Brod behalfen, um ihre Uebungen
ununterbrochen fortsetzen zu können.
Von Rom gieng unser Hr. Troger nach
Neapel und Bononien, an welchem letzten
Orte er drey Jahre blieb. Die lebenden
Meister, nach welchen er während seiner
Abwesenheit aus seinem Vaterlande studirte,
waren Silvester Manaigo, Joh. Bapt.
Piazzetta, Seb. Concha, der Cav. Marco
Buonfioli, und Franz Solimena.
Wie sehr ihn die Jtaliener selbst
geschä=
tzet haben, beweisen die Gemählde, welche
man in Welschland von unserem Künstler hat
verfertigen lassen. Zu Bononien sieht man
von ihm einen Oelberg, zu Padua bey den
Paulanern sehr schöne Mahlereyen auf
Lein=
wand und auf nassem Kalke, u s. w.
Nachdem er seinen Ruhm genugsam
be=
festiget hatte, gieng er zurück nach
Deutsch=
land, wo er auf Befehl seines Wohlthäters
des Bischofs von Gurk bey den Cajetanern
zu Salzburg die Kuppel malte Da dieses
Werk mit Beyfalle vollendet war, begab er
sich im Jahre 1728. nach Wien, wo ihn der
Graf Gundacker von Althan, unter dessen
Schutze und Aufsicht damals die Künste in
einem sehr blühenden Zustande waren, zuerst
beschäftigte.
Auf diese Arbeit folgten viele andre, die
wegen Enge des Raumes nur in der Kürze
angeführet werden können: nämlich, die
Gemälde zu St. Andre an der
Tra=
sen in der Abtey Altenburg bey Horn;
in der neuen Abtey zu Saitenstätten, in
der Abtey Geras; in der St. Elisabeth
Kirche zu Presburg; in der Jesuiten Kirche
zu Raab; in den Abteyen Götweich, und
Mölk, in der Domkirche zu Brixen; bey
den Jesuiten zu Trient; in der Pfarrkirche zu
Zell seinem Geburtsorte; in dem Langhause,
in der Rathstube und im Spitale zu
Salz=
burg; in der Hofkirche zu Jnspruck; in der
Kirche zu den drey Eichen; in der
Pfarr=
kirche zu Baden; in dem Kloster der
engli=
schen Fräulein zu St. Pölten; in der Ab=
teykirche zu wienerisch Neustadt; im Stifte
Radisch in Mähren, in der Pfarrkirche St.
Ulrich, und zu St. Nicolas auf der
Land=
straße zu Wien; in der Hofkapelle zu
Schön=
brunn ꝛc.
Des sel. Hrn. Trogers Composition ist
glücklich, reich, und mannigfaltig. Oft hat
mau in derselben den Solimena gemerket
ohne daß man inzwischen sagen könnte, daß
er ihm jemals auf eine sklavische Art
gefol=
get sey. Jn Farbe, Schatten und Licht
aber hat er sich meistens nach dem
Piazzet=
ta gerichtet. Unser Künstler ätzete auch zu
weilen einige seiner Stücke malerisch in
Ku=
pfer, von denen verschiedene in den Händen
der Liebhaber sind. Er hatte über dem in
die Bildhauerkunst eine so tiefe Einsicht
daß erfahrne Künstler die von ihm aus Gips
verfertigte Figuren, Köpse, Leiber ꝛc. mit
Ehrfurcht und als Muster in ihrer Art
aufbewahren. Er hat mehr Schüler als je
ein ausländischer reich besoldeter Maler, ge=
zogen. Unter diesen sind die Vornehmsten
Hr. Hauzinger und Hr. Zeiler von Raita
aus Tyrol; von denen der Letzte im Reiche,
und der Erste zu Wien den Ruhm der
tro=
gerischen Schule behauptet. Unser Troger
hot die Ehre gehabt, von vielen aus
Be=
gierde nach einer leichten und geschwinden
Manier, nachgeahmet zu werden. Aber
nur wenige wolten es diesem aufrichtigen
Manne glauben, wenn er ihnen sagete, daß
ihm seine leichte Manier die meiste Mühe
gekostet hätte: daher haben auch viele nicht
das Wahre, Gelassene und Gute in seinen
Schilderungen, sondern nur einige
gezwun=
gene Wendungen der Glieder, und die zu
weilen überhäuften Gewänder mit wenigen,
aber sehr starken Falten nachgemachet, in
die er zuletzt, um den Geschmack
verwöhn=
ter Liebhaber zu befriedigen, verfallen ist:
wer diese Fehler in seinen Werken von dem
Uebrigen abzusondern weiß, wird allezeit
er=
kennen, daß er einer von den besten Malern
gewesen ist, die wir jemahls besessen haben
Von des Kaiserl. Königl. Jud. deleg. mixti
in militar. im Erzherzogthum Oesterreich unter
und ob der Enns wegen, wird hiemit durch
die=
ses öffentliche Edict jedermänniglich, deme
dar=
an gelegen, kund und zu wissen gemachi: Was=
gestalten auf des Augustin Böck J. U. D. auch
Hof=kriegs=rabts und Gerichts=advocatens als
zu Vertrett=und Richtigstellung der von dem
den 13. Martii dieß Jahrs zu Wartha in
Schle=
sien ab intestito verstorbenen K. K. General=feld=
wachtmeistern, Herrn Anton Loßy von Loßenau,
seel. ruckgebliebenen Verlassenschaft gerichtlich
verordneten Curatoris gehorsamstes Anlangen
ver=
williget worden, daß alle diejenige, welche an
erst besagt=General Loßysche Verlassenschaft
ti=
tulo crediti, aut alio quocunque einige
Sprü=
che und Anforderungen haben, oder zu machen
vermeinen, durch Ausfertigung gewöhnlicher
Con=
vocations=edicten peremptorie sub clausula præ-
clusi einberufen werden sollen. Wann nun zu
diesem Ende der 10 Febr. künftigen 1763. Jahrs
fruhe um 9. Uhr bey dieses K. K. Jud. deleg.
mixti in militar. auf der Seilerstadt in der
so=
genannten Hollerstauden im ersten Stock
befind=
lichen Canzley pro 1mo, 2do, & 3tio Termino
zu erscheinen bestimmet worden ist; solchemnach
werden alle und jede General=felb=wachtmeister
Loßy von Loßenauische Glaubigere an
obbestimm=
tem Tag und Stund entweder selbst persönlich,
oder durch genugsam instouirte Bevollmächtigte
also gewiß zu erscheinen, und ihre etwa
haben=
de Sprüche, oder andere, wie immer Namen
ha=
ben mögende an diese Verlassenschaft zu stellen
vermeinende Prätensiones anzumelden, und
Rechts=
beständig zu liquidiren, auch respeetive sich zu
le=
gitimiren haben, wie im widrigen auf
derensel=
ben Ausbleiben des eröfterten Herrn Generalens
Loßy von Loßenau seel. Verlassenschaft ex officio
abgehandelt, und was Rechtens ist, vorgekehret
werden solle. Wornach sich ein jeder
Jntereßir=
ter zu richten, und seinem Recht bestens zu
in=
vigiliren wissen wird.
Bey Emerich Felix Bader in der Bogner=gasse
nächst dem Todten=kopf ist zu haben:
Histoire generale des Voyages, ou nouvelle
Collection de tontes les Religions de Voyages
par Mer & par Terre, qui ont ete publiées
jus-
qu'a present dans les differentes langues de
tou-
tes les Nations connues: contenant ce qu'il y
2 de plus remarquable, de plus neile, & de micux
averé dans les Pays ou les Vovageurs ont
pe-
netre, touchant leur Situation, leur Etendue,
leurs Limites, leurs Divisions, leur Climat, leur
Tetroir, leurs Productions, leyrs Lacs, leurs
Ri-
vieres, leurs Montagnes, leurs Mines, leurs
Ci-
des & leurs principales Villes, leurs Ports, leurs
Rades, leurs Edufices, &c. avec les Mocurs &
les Usages des Habitans, leue Religion, leur
Gon-
vernement, leurs Arts & leurs Sciences, leue
Commerce & leurs Manufactures; pour
jfor-
met un Systeme complet d'blistoire & de
Geo-
graphie moderne, qui representera letae actuel
de toutes les Nations: enrichi de Cartes
Geo-
graphiques nouvellement composées sur les
ob=
serdations les plus autentiques de Plans & de
Perspectives; de Figures d'Animaux, de
Vege-
taux, Habits, Antiquires, &c. XVII. Tomes grand
4to Paris 1746- 1761. 120. fl.
--- le meme livre 64. Volumes avec
Figu-
res grand 12mo Paris, 1749-1761. 80. fl.
Histoire naturelle, generale & particuliere,
avec la Descriptions du Cabinet du Roi, par
Buffon, IX. Tomes, avec figures, grand 4to
Pa-
ris 17491761. 65. fl.
Rymeri (Thomæ) Foedera, conventiones, li-
teræ, & cujuscunque generis Acta publica inter
Reges Angliæ, &e alios quosvis Imperatores, Re-
ges, Pontifices, Principes, vel communitates, ab
ineunte Sæculo duodecimo, viz. ab Anno 1101.
ad nostra usque tempora, habita aut tractata:
ex Autographis, infra Secretiores Archivorum,
Regiorum Thesaurarias per multa Sæcula
recon-
ditis, fideliter exscripta. In lucem missa de
mandato nuperæ Reginæ, ad originales charras
in Turri Londinensi denuo summa fide collata
& emendata, studio Georgii Holmes, Editio
ter-
tia, X. Tomi sive XL. Partes, gr. folio, Hagm
Comitis 1745. 150. fl.
Diese Bücher sind um die beygesetzte billige
und wolfeile Preise, gegen baare Zahlung, bis
Zeitlang zwey Monat, zu haben. Nach Verfall
der bestimmten Zeit werden solche nicht anders,
als um die ordentliche alte Preise, als erstes 150.
fl. zweytes 100. fl. deittes 76. und das vierte
200. fl. verkauft werden.
Bey Johann Friedich Jahn, Buchhändler von
Leipzig, ist diesen Markt auf dem Hof ohnweit
der Jesuiter=kirchen zu haben:
Arithmetica Mercatorum, oder vollständiges
Kaufmannisches Rechen buch, in welchem alle
Rechnungs=arten, so bey der Handlung
vorkom=
men, beygebracht und erkläret werden, mit
prak=
tischen Abhandlungen von Jnteresse=rechnungen,
Ducaten=Siebenzehner=und Siebner=würfen,
auch vielen andern täglig vorfallenden
Rechnun=
gen, deutlich erkläret von Fr. Johann Michael
Schwarzer, Piar. Scholat. gr. 8vo 1762. kostet
2. fl. 30. kr.
Johann Carl May Versuch in
Handlungs=
briefen nach den Gellertischen Regeln ꝛc. und
ei=
nem Anhauge Kaufmännischer Auffätze, dritte
Auflage, 1762. gvo 36. kr.
Joh. Christian Nelkenbrechers Taschen=buch
eines Banquiers und Kaufmanns, enthaltend ei=
ne Eeklärung der Mänten und des Wechsel curses der
vornehmsten Handels=örter ꝛc. 8vo 1762. kostet
51. kr.
Sam. Richardsons Lehrer der Tugend, und
der guten Sitten, aus seinen gesammten
Wer=
ken, unter ihre gehörige Haupt=titel gebracht,
8vo 1762. 1. fl. 15. kr.
Bey Augustin Bernardi, Universitäts=buchhänd=
lern, der obern Jesuiten pforten gegenüber ist
zu haben:
Ludwig Bourdaloue von der Gesellschaft
JE=
su sämmtlicher Predigten, welche vor dem
Kö=
nige in Frankreich Ludwig dem XIV. gehalten
worden, 5ter Theil, oder der Fest=predigten 1ter
Theil, aus dem Französischen überzetzt, von dem
Uebersetzer des Massilon, gr. 8vo Prag, 1761.
1. fl. 30. kr. Es sind auch die 4. vorhergehen=
de Theile zu haben, jeder Theil 1. fl. 30. kr.
Muster=stücke der geistlichen Wolredenheit von
allen Arten auf verschiedenen Kanzeln
vorgetra=
gen, von P. Zacharia Maria Rathgeb, Ordin.
Servor. B. M. V. 4to Augsp. 1762. 2. fl. 15. kr.
Helden=Staats=und Lebens=geschichte
Frie=
drichs II. jetzt regierenden Königs in Preussen,
aus ächten Urkunden mit unpartheyischer Feder
umständlich beschrieben, und mit nöhtigen
Ge=
neral=tabellen, saubern Kupfern und Plans
ver=
fehen, 6. Theile, Schafhausen, 176011762. 2. fl.
30. kr.
Gesammlete Lustspiele: 1) Cartouche, oder die
Diebe, 2) der galante Laufer, 3) die verliedte
Verwandlung, 4) der Kutscher, 5) die
erzwun=
gene Einwilligung, 6) das Feuerwerk, aus dem
Französischen übersetzt, 8vo Breßlau, 1762. 51. kr.
Erzählungen von P. Hindenberg, 8vo Breßl.
1762. 18. kr.
Moralische und satyrische Versuche, von eben
demselben, 8vo ibid. 1762. 21. kr.
Von der Kaiserl. Königl. N. Oe. Regierung
wegen, mitd mit gegenwärttg=offenem Edict
jeder=
männiglich sowol An als Abwesenden, deme daran
gelegen, hiemit kund und zu wissen gemacht; Es
habe Regierung auf Anlangen des Gerichtl. auf=
gestellt=Joseph Trevanvischen Curatoris ad lites,
Franz Augustin Laug, U. J. D. auch Hof=und
Ge=
richts=advocatens für nöhtig befunden, wegen
Ue=
bernehmuna der Jos. Trevanvische Cridä=massä, und
derohalben Namhaft=machung eines
Uebernahms=
ausschusses die sammentliche Trevanvische, in dem
dießfälligen, unterm 2. Martii 1742. in Sachen
errichteten Vergleich einkommende Glaubigere,
benantlichen Christian Daniel Fröhlia, Pingizer
und Pittoni, Johann Georg Sarrori, Adam
Alve=
ra, Not. publ. mandat. nomine des Dominici
An=
ton Toma, Johann Caspar Greidemann, Dohm &
Elii, Anton Seiderer, Jsahella Andrioli, Marrin
Mercier, Philivp Seinmer, Franz Zambarda, Jo=
hann Wilhelm Buriet Söhne & Compag. Johann
Peter Edler v. Jungwirt, Philipp Jaaob Bender,
Balthasar Sigmund Scholz, Samuel Jsac
Lei=
dersdorf, Louis Jsac Leidersdorf, Diego di Guila,
Bartholomäo Sorgo, Pompejo Carignani, Herz
Löw Manasses, Höslin und Falk, Christian Daniel
Fröhlich, mandat. nomine des Thomas Leon zu
Clagenfurt, Adam Alvera mandat. nomine deren
Gebrüderen Schlesinger aus Fürth, und Joseph
Mannsrieder Gerichtl. fürzuladen und
einzuberuf=
fen, zu welchem Ende denenselben der 22
künfti=
gen Monats Decemb. Nachmittag um 3. Uhr zur
diesfälligen Tagsatzung anberaumet worden. Sol=
chemnach werden oberwehnte Joseph Trevanoisch=
Glaubigere, allenfalls derenselben Erben, Ceßiona=
narien, oder sonst Theil nehmende am
obbestimm=
ten Tag und Stund vor Regierung in der daselbst
zu solchem Ende offen haltenden
Commißions-
stuben, entweder selbst persönlich, oder durch
hier=
zu genugsam bevollmächtigte Gewalt=tragere
also=
gewiß zu erscheinen, und wegen Uebernehmung
des annoch vorfindigen Joseph Trevauoischen
Activ=
tandes einen Uebernahms=ausschuß namhaft zu
machen, wie im widrigen denen Anwesenden auf
Gefahr deren Ausbleibenden sothaner Activ=stand
zur selbst eigener Venwalt=und Einbringung, auch
respeetive Vertheilung ex officio überlassen werden
solle. Wornach sich also ein jeder zu richten
wis=
sen wird.
Hiemit will man jedermänniglich kund und zu
wissen gemacht haben, daß der vormals als
Haupt=
mann unter dem Brouneischen Jnfanterie=regi=
meut gestandene K. K. Hr. Obrist leutenant Johan
Georg Asole zu Gratz der Haupstadt des
Herzog=
tums Steyer im Monar Augusti 1762 ab intestato
das Zeitliche gesegnet habe. Weilen nun aber
dieser Verlassenschaft unter die Gerichtbarkeit des
in den gesammten J. Oe. Erb=fürstentum und
Lan=
den aufgestellten, zu Gratz niedergesetzten K. K.
Judicii Deleg. in Militaribus mixti gehörig ist, von
diesem Todfall unter dem Foro competenti
hin=
gegen ein=nder andere vielleicht auffer Landes sich
befindende Befreundtel des verstorbenen Hru=
Oorist=leutenants Asole keine Wissenschaft tragen
mächten; So wird nebst Kund machung dessen von
Seiten ob wolgedachten Judicii Deleg. allen
denen=
jenigen, welche als nächste Befrcundre und ab
in-
testato kommende Erben zu der Verlassenschaft
mehr=gedachten Obrist leutenants Asole seel. einen
Anspruch zu haben vermeinen, hiemit eine Frist
von 6. Mouaten anberaumet inner welchen sich
dieselbe entweders per se, oder per Mandatarios
sufficienter instructos bey mehr wolbesagtem
Ju-
dicio Deleg sogewiß behörig zu melden, und
da=
selbst ihre Legitimation erforderlicher massen
bey=
zubringen haben, als im widrigen exspirato hoc
termino præsino mit der Abhandlung dieser
Ver=
lassenschaft ohne weiters Rechtlichen vorgegangen
werden solle.