Num. 92. Mittwoch den 17. Novemb. 1762.
Wieneriches DIARIUM.
Gedruckt in dem Kaiserl. Kön. privilegirten Zeitungs=verlag und
Buch=
druckerey im neuen Michaeler=haus mit von Ghelischen Schriften.
Lisabon 16. Octob.
Unsere Umstände verschlimmern sich bey
der andringenden Uebermacht unserer
vereinigten Feinde immer mehr, seit
dem sie sich von der engen Pässe im
Ge=
bürge jenseits des Tago Meister gemacht,
und folglich den Weg in das Herz dieses
Königreiches=sich gröfnet haben. Coim=
bra und Oporto sind zu gleither Zeit
bedro=
het: der Engländische General Tawnsend
sucht zwar diese Zwey so wichtigen Derter
möglichst zu bedecken; er war auch mit
6000. Mann, um dem Feind auf der
Set=
te iden Rücken zu kommen, und ihn von
dem weiteren Einbringen abzuhalten, ge=
gen Almeyda wirder vorgerücket; ällein
er mußte zurück, und dieser Marsch hat uns
viel Volk gekostet; indem etliche 100. Sol=
daten aus=Hunger und Mattigkeit auf dem
Weg=kraftlos liegen geblieben. Unser
Glück ist, daß es den Spantern und
Fran=
zosen auch nicht viek besser gehet. Sie
finden aller Orten nichts als Nrth und
Mangel. Daes anhaltende Regen / welter
hat die Strassen im Grund verderbet, und
hemmet den Fortgang ihrer Waffen. Wenn
nur unter uns mehr Eintrachtwäre: so aber
herrschet unter den Landtrupen und den
Engländischen Hülfg=dölkern Mistrauen,
und folglich Uneinigkeil. Unser
commay=
dirender Feld Jhert der Graf von der
Lib=
pe thut das Aeufferste, unseren
Vertheidi=
gungs /stand zu verbeffern: er hatte
un=
längst mit dem zur Armee eigens
deswe=
gen abgeschickten Grafen d Oeyras eine
lan=
ge Untereedung! er verlangte, seinen
Be=
fehls=stab sogörmniederzulegen, wenn den
in=
nerlichen Gebrechen bey den Trupen nicht
ab=
geholfen/ und ihm zur Erhaltung des strengste
Gehorsams in Dienst=sachen, eine
unum=
schränkte Gewalt auch über die Fidalgos
oder Edelleute eingeräumet würde. Die=
ses ist nun geschehen, und man hat allen
auf das ernstlichste befohlen, sich bey Leibs=
und Lebens=strafe den Verordnungen des
Grafen von der Lippe zu fügen. Mau
suchet nicht weniger zu Lisabon in einem
und andern Raht zu schaffen, vornämlich
aber Geld und Lebens=mittel für das
Kriegs=
heer aufzubringen: allein solches kan ohne
Anwendung der äussersten Mitteln nicht
ge=
schehen, und wir empfinden unsern
Noht=
stand bey so grosser Gefahr allzu sehr, als
daß mun den Hof ohne Zwang unterstützen
könnte. Nichts als ein baldiger Friede,
oder eine eilfertige und ausgiebige Hülf aus
England kan uusere Umstände verbessern.
Jndessen wehren wir uns doch, so gut wir
gegen eine zweymal überlegene Macht
kön=
nen: und der commandirende General
er=
weiset genugsam, daß es ihm an Einsicht
und Kriegs=erfahrenheit nicht gebricht. Al=
lein das Glück begünstiget der Feinde
Un=
ternehmungen gegen Uns. Den 29. vori=
gen Monats kame ein ihriges Corps, wel=
ches der Prinz von Beauveau angeführet
ha=
ben soll, bey Villa Velha zum Vorschein,
um von dort her einzubrechen; sogleich
wur=
de der General Clarke mit 2000. Englän=
dern und 3. Regimentern Portugesen
da=
gegen commadiret: der Brigadier v. Bour=
gogne sprengte den Feind, da er sich von
dem Gebürg herab zog, mit vieler
Lebhaf=
tigkeit an, und trieb ihn zurück: auf
ein=
mal aber sabe er sich fast von allen Seiten
von demselben umrungen: er schlug sich
gleichwol einige Zeit tapfer mit ihm herum
muste aber doch weichen: Mar sagt, daß wir
dabey gegen 800. Todte, 700. Bleßirte,
und 300. Gefangene verloren haben: ein
Verlust, welcher bey einer ohne das sehr
geschwächten Armee nicht gering ist. Man
fangt bereits an zu Lisabon selbst sich zu
fürchten, doch muste das Dragoner=regi=
ment, so daselbst zu Bedeckung des Königl.
Hofs zurück geblieben war, zur Verstärkung
unserer Armeen marschieren. Aus den
De=
serteurs, welche von den Spanischen
Schwei=
tzersregimentern zu uns herüber tretten, hat
man ein Grenadier=bataillon auserlesener
Mannschaft aufgerichtet: Aus jedem
Re=
giment sind zwey gemacht, und die Anzahl
der Officiers ansehnlich vermehret worden.
Der General Hamilton ist Gouverneur zu
Elvas, und der General Cary bedecket den
Minho: wir sind gänzlich in der
Englän=
der Händen, und von der Friedens handlung
lassen sie uns nichts wissen. Jnz
schlimm=
sten Fall soll Santarem zur Retraite
un=
serer Trupen bestimmet seyn.
Londen 1. Novemb.
Vor einigen Tagen ist eine starke Anzahl
Remonte=pferde für unsere Cavallerie in
Portugall nach Portsmont, abgegangen.
Die nach gedachtem Königreich bestimmte
Verstärkung hat dem Vernehmen nach den
17. angefangen, sich auf 16. Transport=
schiffen einzuschiffen, welche unter Bedeckung
von 4. Kriegs=schiffen und 2. Fregatten nach
Portugall abgehen sollen. Das
Dragoger=
regiment des Ritters Robert Rich hat
Be=
fehl erhalten, nach Colchester zu marschiren.
und man glaubt, daß es zu gleichem
End=
zweck geschehen werde. Mit dem letzten
Paquetbot nach Neu=vork ist ein Currier an
den General Monkton abgefertigt worden.
Man vermutet, daß derselbe ihm einen neuen
Operations=plan überbringen werde. Es
heisset, verschiedene der schweresten Schiffe
von der Flotte des Admirals Saülnders
werden nach England zurück kehren, und
mit andern ausgetauscht werden. Da viele
davon bereits über 2. Jahre die See
gehal=
ten, so ist leicht zu erachten, daß sie beschä=
vigt seyn, und Ausbesserung vonnöhten
ha=
ben müssen. Den 6. dieses Monats hat
die Fregatte Arethusa sich des Spanischen
Capers, der Vollkommene von 12. Cano=
nen und 103. Mann bemeistert. Den 20.
ist die letzte Zahlung der diesjährigen
Unter=
zeichnung mit 10. pro Cent in der Bank
geschehen. Seit einigen Tagen sind die
Actien stark gefallen gewesen. Gestern
stie=
gen sie auf einmal um 4. pro Cent. Ge=
gen Abend verbreiteten sich einige widrlge
Gerüchte wegen des Zustands in Portugall,
worauf sie auch sogleich wider sielen. Die
Eröfnung des Parlaments bleibt auf den
Donnerstag den 11. Nov. festgesetzt.
Paris 28. Octob.
Jhro Majestäten, nebst der Königl. Fa=
milie, geniesen zu Fontainebleau einer
voll=
kommenen Gesundheit. Der Hof ist
im=
mer sehr zahlreich. Der König erlustiget
sich öfters mit der Jagd, woran auch die
Prinzeßinnen, der Dauphin aber seltener
Antheil nehmen. Dieser Tagen nahm die
Prinzeßin Christina v. Sachsen, die
Schwe=
ster der Daubhine, verschiedene Kirchen und
Königl. Häuser in der Stadt in Augenschein.
Unser Staats=minister, der Herzog von
Choiseul, war bis anhin fast täglich mit dem
Herzog von Bedfort, über die Mittel, zu
Wiederherstellung des Friedens in Europa,
in Unterredung. Letzterer stehet würklich im
Begriff, nach London abzureisen; dessen
Frau Gemahlin aber und Tochter, erwar
ten hier dessen Zurücklunft, die gleich nach
der ersten Parlaments=sitzung geschehet
soll.
Genua 26. Octob.
Jn dieser Woche sind 2. Schiffe hier
an=
gekommen. Eines ware ein Holländisches,
welches in 13. Tagen von Gibraltar hieher
gefahren, und dessen Capitain hat uns
be=
richtet, er habe den Admiral Saunders mit
20. Englischen Kriegs schiffen in dortiger
Baye angetrossen. Das zweyte ermelter
Schiffe, so in 14. Tägen die Reise nach
Lis=
sabon hieher gemacht, ist ein Dähnisches
ge=
wesen. Dessen Schif=patron kan nicht
ge=
nugsam beschreiben, in was Unordnung
und Furcht er diese Portugesische Residenz
wegen der Vorruckung der Spanischen
Ar=
mee verlasson, so, daß die Cnglischen
Kauf=
leute fortfahren, mit ihren besten Sachen
sich nach England zu flüchten. Den 13.
dieses haben sich in der Stadt Rom einige
Erd stösse verspühren lassen; aber es ware
dieses nur ein Schatten einer ungleich
grös=
sern und recht erschröcklichen Erd=erschütte=
rung, welche man an eben diesen Tag in
der Stadt Aquila empfunden, wo eine
Men=
ge Häuser über den Haufen gefallen, und
andere hart beschädiget worden. Die
Ca=
thedral kirche ermelter Stadt, und
insonder=
heit der Dom wurden dergestalt erschüttert,
daß die Mauren von beeden Gebäuden von
einander gespalten, und gegenwärtig sich in
einem Zustand befinden, daß man von einem
Augenblick zum andern den gänzlichen
Um=
sturz erwartet. Man sagt, daß ein kleines
Schloß in Abbruzzo versunken seye. Die=
ser Erd=erschütterung ist den 10. ein
grau=
sames Ungewitter vorgegangen, welches in
verschiedenen Quartieren von Rom grossen
Schaden gethan, und viele Bäume aus der
Erd herausgerissen hat. Man hat
ange=
merket, daß eben den 10. dieses die
Baro=
meters sehr tief gewesen; da aber dieselbe
10. bis 12. Tage nachhero noch tiefer
ge=
fallen, so wartet man mit banger Ungeduls
auf weitere Nachrichten aus dem
Kirchen=
staat und andern Ländern.
Hamburg 2. Novemb.
Bey dem hier residirenden Rußisch=kai=
serlichen Herrn Minister beym
Niedersäch=
sischen Kreyße, Herrn Mußin Puschkin, ist
die Nachricht von der in Moscau glücklich
er=
erfolgten Ankunft und am 3. Octob. u. St.
vollzogenen solenen Krönung Jhrer
Ma=
jestät der Allerdurchlauchtigsten Kaiserin
und Frauen, Catharina der Zweyten, einge=
angen. Was aus borläufig von dieser
Nachricht zuverläßig bekannt worden ist, be=
stehet in Folgendem:
Jhre Kaiserl. Majestät, welche am 20.
Septemlb. u. St. in dem Flecken
Petrows=
koje angelanget waten, erwarteten daselbst
die Ankunft Sr. Kaiserl. Hoheit, des
Groß=
fürsten, welche am 23. erfolgte. Am 24.
hielten Jhre Majestät in allerhöchstem
Wol=
seyn Dero Einzug in die Haupt stadt
Mos=
cau, unter oftmaliger Abseurung des
gro=
ben und kleinen Geschützes, und unter den
freudigsten Zurufungen, womit die
unbe=
schreibliche Menge von Zuschauern diese
hulgreicheste, Monurchin, bewillkommte.
Zween Tage vor der Krönung wurden
sämt=
liche auswärtige Herren Ministers, welche
Jhre Kalserl. Majestät nach Moscau
beglei=
iet hatten, durch zween Ceremonien=mei=
ster nach der Cathedral=kirche eingeladen,
und ihnen daselbst besonders dazu neu
er=
bauete Logen angewiesen, welche sie nebst
ihren Gemahlinnen und ihrem ganzen
Ge=
sandschafts=gefolge, an dem Tage der
Feyer=
lichkeit besetzten. Se. Hochwürden, der
Herr Erzbischof von Novogrod, verrichteten
den ganzen solennen Actum der Krönuns
und Salbung mit allen gewöhnlichen
Ce=
remonien. Nach geendigtem feyerlichen
Gottesdienste wurden die Herren Ministers
nach Hofe gebetten, allwo sie aus einem
Nebenszimmer Jhre Majestät an der
Ta=
fel speisen sahen, und hernach gleichfalls
aufs prächtigste tractiret wurden. Am
folgenden Tage hatten sie Audienz bey
Jh=
rer Majestät der Kaiserin, um ihre
er=
sten Glückwünsche abzustatten. Die
herr=
siche Pracht und die ungemeinen
Freudens=
bezeugungen, womit sowol der öffentliche
Einzug, als der Krönungs=tag Jhrer
Kal=
serl. Majestät bezeichnet gewesen sind, sol=
len nächstens in einer ausführlichen
gedrack=
ten Relation beschrieben werden. Für
diesmak merket man nut noch einige
Gua=
den=bezeugungen an, womit Jhre
Maje=
stät, bey Gelegenheit Dero glücklichet
Krönung, Höchst=deroselben Großmuth an
Tag gelegt. Sie haben nämlich die
bey=
de Herren Feld=marschalls, Buttuelin und
Soltikoff, ferder den Herrn
General=
feldzeugmeister de Villebots, den Herrn
Ge=
neral en Chef. Peter Pauin, und den
Für=
sten Wolkonsky mit sehr kostbaren mit
Bril=
lanten besetzten Degen bescheuket, den
Für=
sten Alexey Gälliezin aber, den würklichen
geheimen Raht Schachowsloy, und den
General en Ches. Czernischeff, mit dem
Or=
den des Heil. Andreas beehret. Noch
vielen andern ist der Orden des Heil. Ale=
xanders, und noch mehreren der Orden der
Heil. Anna verliehen worden. Auch
ha=
ben Jhre Kaiserl. Majestät verschledene
Ge=
neral=leutenants zu Generals en Chef
avan=
ciret, und andere aus der Garde zu
Kam=
mer=herren und Kammer=junkern an
De=
ro allerhöchstem Hofe zu ernennen geruhet.
Die Kneesin Daschkoff ist zur Hof=und
Staats=dame, und die 5. Gebrüdere
Her=
ren Orloff, sind in den Grafen=stand
erho=
ben worden
Aus der Ober=lausitz 2. Nov.
Wann auch die grausamsten Tartarn
durch hiesige Provinz gezogen wären, so
konnte uns kein härteres Schicksal begegnet
seyn, als wir während den letztern
Durch=
marsch eines feindlichen Corps unter
Com=
manto derer Generals von Neuwied,
Schmettau, Crocow, Schenkendorf und
Prinz von Anhalt erfahren und
ausgestan=
den haben. Es ist der ganze Strich
Lan=
des von Menschen, Vieh, Grid, Früchten
und
und Habseligkeiten dergestalt auf das
aller=
unbarmherzigste entblösset worden, daß denen
noch verschont gebliebenen betagten Leuten
und Kindern das Leben nur noch zur Last
gereichet. Es ist keine Feder im Stande
unsere Noht nach der Wahrheit zu schildern.
Selbst Se. Königl. Hoheit der Prinz
Hein=
rich haben bey Erblickung so vieler 1000.
dem Land=mann weggenommenen, und zu
Grund gerichteten Stück Vieh von allen
Ar=
ten Dero gerechten Widerwillen sehr
nach=
drücklich geäussert und anbefohlen, daß
so=
thaues Vieh, welches die ausgeplünderten
Unterthanen zwey auch derymal schon
be=
zahlet, und dennoch verloren hatten, bey
Pas=
strung der Elbe zurück gelassen werden solle,
worauf man vieles in den Fluß geworfen,
vieles das Stück um einen Thaler
verkauf=
fet, und vielen die Flächsen abgehauen. Jn
Wahrheit ein Verfahren, davon unter
gesit=
teten Völkern wol wenig Beyspiele zu
fin=
den seyn dürften.
Wien den 17. Novemb. 1762.
Sonntags den 14. Novemb. Vormitags
haben beede Kaiserl. Majestäten mit
Jhreu Königl. Hohheiten, denen Erz=her=
zogen Joseph, und Leopold, wie auch der
vermählten Erz=herzogin Jsabella, und der
Erzherzogin Maria Anna in offentlichem
Staat zu St. Stephan sich erhoben, und
allda in Erscheinung Sr. Excellenz des
Päbstl. Monsig. Nuntii, dem für alle
Leben=
dige, und Tobte des Durchl. Erz=hauses
Oesterreich von Sr. Eminenz, dem
allhiesi=
gen Herrn Cardinalen und Erz=bischosfen,
wie alle Jahre gewöhnlich, gehaltenen
feyer=
lichen hohen Amt beygewohnet.
Diesen Vormittag haben die Deputirte
der zwey Land=stände von Bürgern und
Bauern in Tyrol, 23. an der Zahl, bey
Jh=
rer Majest. der Kaiserin eine gnädigste
Ab=
schieds=audtenz gehabe, und ist jeder aus ih=
llen mit einer goldenen Mebaille, worauf
Jhrer Majest. Bildnüß, zum Zeichen der
al=
sten Huld beschenket worden.
Montags den 15. als am St. Leopoldi=
fest, haben beede Kaiserl. Majestäten
Vor=
mittags nach 9. Uhr mit einigen der
Durch=
laucht jungen Herrschaften Königl. Hohei=
ten, in Gefolge einiger Damen, und
Ca=
valieren, nach dem Landesfürstl. Stift
Clo=
ster=neuburg sich begeben, und allda dem
feyerlichen GOttes=dienst abgewartet, so=
dann Mittags in denen Kaiserl. Königl.
Gast=zimmern gespeiset, und nach der
Ve=
sper sich nach Wien zuruck verfüget.
Dito haben Vormittags die Herren
Botk=
schaftere, Gesandte, und der hohe Adel bey
Sr. Königl. Hoheit dem Durchl Erz=Her=
zogen Leopold, wegen dero höchsten
Namens=
tag ihre Glück=wünschungen bey Hof in
Gala abgeleget.
Mit einem vor 3. Tage aus Fontainebleau
hier angekommenen Currier hat man die
Nachricht erhalten, daß die Friedens=prälimi=
narien zwischen den Cronen Frankreich, Spa=
nien, und Englund mit Einschluß Portugalls,
den 3. dies Monats glücklich geschlossen, und
hiervon die Nachricht sowol den 2. in
Deutsch=
land commandirenden Marschällen, als den
Gonderneurs und Comandanten der
Seesplä=
tze durch Curriers eilfertigst zugefendet, auch
die Anstalt gemacht worden, den Frieden
in West=und Ost=idien ohne Zeits=an=
stand verkündigen zu lassen. Die
Präli=
minar=friedens=bedingnüsse werden mit
nächsten dem Publico bekannt gemacht
wer=
den.
Den 10ten dieses ist die Ziehung der
Lotterie zu Grätz in Steyermark
gesche=
hen, und seynd die Nri. 25. 43. 26. 31.
und 76. mit vielen beträchtlichen Ambi,
Terni und Estrati gehoben, und ist bey dem
Colleetor sub Nro. 1. Hrn. Joseph Augusti
ein Estrato mit 560. fl. wie nicht minder
bey Nro. 1 26. in Oedenburg ein Quaterno
oder Quartin gewonnen und abgeführet
worden.
Den 24. dieses wird die Ziehung in der
K. Böhm. Haupt=stadt Prag geschehen.
Lista deren Verstorbenen zu Wien
in=und vor der Stadt.
Den 10. Nov.
Jn der Stadt.
- Niemand.
Vor der Stadt.
- Dem Casp. Altreiter, Manrer gef., s. K. Joh., bey
dem rot. Rös. am Thury, alt 5. J. - Dem Joh. Drexler, Mayr im Burger spital=stadel
auf der Landstr. s. K. Fried., alda, alt 5. J. - Der Magdal. Riegerin, Wittwe, ihr K. Margar.,
im Grund=spit. ausser Maria=hülf, alt 6. J. - Dem Mart. Huber, Maurer=ges., s. K. Christina,
im Maurermeisteris. H. zu Nicolstorf, alt 9. J. - Dem Jos. Troyan, Taglöhn, s. W. Elisab,, beym
blech Thurn auf der Wied., alt 50. J. - Summa 5. Person., darunter 4. Kind.
Den 11. Nov. Jn der Stadt.
- Dem (Tit.) Hrn. Fried. Jgnatz Maurer, des
inne=
ren Stadt rahts, s. T. Maria Francisca Aloys.,
in der gros. Lands=kron, alt 1. J. - Dem Hrn. Joh. Georg Wallner, gemein. Stadt
Maut collectant., s. Fr. Maria Brigit., im
Brandesis. H. am alt Fleischm. alt 57. J. - Dem Hrn. Gottl. Baldinger, Niederlags caßiern,
s. K. Gottl. in der kl. Lans kron, alt 2. J. - Dem Franz Wimmer, Burgerl. Handschuhmach.,
s. W. Sophia, beym wild. Mann in der Kärnt.
nerstr., alt 45. J. - Dem Gottfr. Weindlich, Lack., s. K. Jos, bey St.
Florian auf der Elend=bastey, alt 7. v. J.
Vor der Stadt.
- Dem Valent. Jgel, Schlos., s. K. Theob., in dem
Flecksiederis. H. am Thury, alt 5. J. - Cathar. Elsnerin, in St. Joh Ney. Spit., 52. J.
- Dem Egyd. Haßlinger, Taglöhn., s. K. Anna
Ma=
ria, beym bl. Stiaf. zu Margar., alt 2. J. - Dem Sebast Ricker, Taglöhn., s. K. Theres., im
Böcklis. H. am Hundsth., alt 1. J. - Gumma 9. Pers., darunter 6. Kind.
Den 12. Nov.
Jn der Stadt.
- Dem Mich. Lechner, Musies, s. K. Clara, beyn
12. Apost. auf der alt. Burger=muster., 2. J.
Vor der Stadt.
- Theres. Eberlin, Wittwe, beym scharf. Eck in der
Josephst., alt 68. J. - Dem Joh. Keck, Taglöhn., s. K. Barb., im
Ger=
stenbrandis. H. in der Leopoldst., alt 4. J. - Dem Franz Schwarz, Burgerl. Zimmermeist., s.
K. Jos., im Schwarzis. H. in der Rossau, 3. J. - Mich. Gstöttner, Holzhack., bey der schön. Schäf.
am obern Neustift, alt 62. J. - Dem Mich. Stumpf, Burgerl. Glas., s. K. Maria
Anna, beym blech. Thurn bey Maria=hülf, 1. J. - Summa 6. Pers., darunter 4. Kind.
Von des Hoch=gräfl. Cavrianischen Judicii
De-
leg. wegen, dem Ulrich Rauch, gewesten Soldaten
unter dem Löbl. Würtembergischen Dragoner=re=
giment, wird durch dieses offentliche Edier kund
und zu wissen gemacht: Es seye derselbe in dem
unterm 26. Novemb. 1761. publicirten
Magdale=
nä Widerischen Cridä=abschied mit seinem
ange=
meldeten Pfannen=knechts=liedlohns=ausstand pr.
275. fl. in die erste Claß loco quarto gegen
Produ=
eirung des Originals, und Ablegung eines
Cör=
verlichen Eides, daß ermelten Liedlohns=ausstand
pr. 275. fl. annoch würklich zu fordern, auch
hier=
umen keine Bedeckung in Handen habe, gestellet
worden. Wann nun zu Prodücixung des
Origi=
nals, und Ablegung gleich ersagten Juraments der
27. Tag Novemb. 1762. fruhe Morgens präcise
um 8. Uhr für das Judicium Deleg. im
Schotten=
hof zu erscheinen anberaumtet worden, sein
derma=
liger Aufenthalt hingegen unbekannt ist. Als
wird ihme Ulrich Rauch sothane Tagsatzung
hie=
mit per Edictum ad valvas intimiret, auch die
also gewisse Erscheinung auferleget, als im
widri=
gen das ihme durch obgedachten Cridä=abschied
aufgetragene Jurament pro non præstito
gehal=
ten, folglich die angemelte 275. fl. unter die
übrigen Creditores repartiret werden sollen.
Den 29. dieß lanfenden Monats Novemb. fruh
um 9. Uhr wird in dem allhiesigen Stift und
Kloster Gaminger=hof die zu dem Stifts=grund=
buch dienstbar gehörig sogenannte nächst dem
ro=
then Thurn gelegene Ueberbachische Behausung
in der Stadt über die von dem Löbl. Magistrat
allhier beschehene Requifition, und bereits schon
vorhin fürgeweste Licitation nochmalen plus
offe-
renti licitando verkaufet werden, wer also
sotha=
ne Behausung käuflich an sich zu bringen
geden=
ket, beliebe an obbestimmtem Tag fruhe um 9.
Uhr sich in dem ersagten Gaminger=hof
einzu=
finden.
Bey Anbreas Huebmer auf dem neuen Markt
zum 7. Saulen im Gewürz gewölb ist zu haben ein
extra gut=und gerechter Hungarischer
Oedenbur=
ger=wermut die Maß pr. 36. & à 24. kr.
Von einer Löbl. N. Oe. Landschafts
Ober=
einnehmer=amt wird hiemit kund gemacht: daß
an denen zu Bestrettung deren erforderlichen
Un-
kosten bey fürdaurend gegenwärtigem Krieg von
1756. bis inelus. 1759. in besagtem Amte
erleg=
te Anticipationen und Subsidien alle von 80. fl.
bis exelus. 100. fl. (wofür unterm 14. und 29.
Novemb. eines jeglichen obiger Jahren datirte
N. Oe. Landschafts=obligationen ertheilet
wor=
den seynd) dermalen anwiederum von da aus
zurück bezahlet werden; solchemnach werden alle
jene Partheyen, so derley N. Oe. Lanschafts=obli=
gationen in Händen haben, zu Abholung dieser
ihrer Capitalien samt Jnteresse an denen
gewöhn=
lichen Zahlungs tägen in bemeldtem Amte sich
einzufinden haben, als wie im widrigen Respectu
deren ersteren vom 14. Novemb. dieses 1762sten
Jahres, respectu deren zweyten aber vom 29ten
dito ein weiteres Jnteresse nicht mehr abgereichet
würde.
Wir Burgermeister=Amtsverwalter und Raht
der Stadt Wien geben weyl. Joh. Georg
Wag=
ners gewest Burgerl. Färber=meisters in Wien
seel. hinterlassenen nächsten Bluts-verwandten
oder derenselben Erben hiermit zu
vernehmen=
wasgestalten über erstatteten Raitt=handlers Be:
richt, und über von der Maria Anna Wagnerin,
als ihres Ehewirths seel. instituirten
Universal=
erbin, wider die Wagnerische nächste Befreundte
und Erben gerichtlich behobene 14. tägige
Noht=
durfts=handlungs=auflag, dann
Collationirungs=
erinnerung für nöhtig befunden worden, daß zu
Richtigstellung gedacht Wagnerischen
Verlassen=
schaft, die hieran Theilnehmende behörig
einbe=
rufen, mit ihren Legitimations=documenten.
und Behelfen vernommen, und sohin was
Rech=
tens ist, vorgekehret werden solle. Solchemnach
werden alle diejenige, so zu besagt Johann
Wag=
nerischen Verlassenschafe einige Spruch haben,
oder zu haben vermeinen, von dato an (mit
Aus=
schliessung der Wein=ferien) inner 6. Wochen
und 3. Tägen auf den 20ten künftigen Monats
Decembris sub Termino præclusi bey gemeiner
Stadt Pupillen=rait=cammer entweder
person=
lich selbsten, oder durch genugsam
bevollmächtig=
te Mandatarios zu erscheinen, sich behörig zu
le=
gitimiren, und das Nöhtige fürzukehren haben,
so denenselben durch dieses offene Ediet zu ihren
Verhalt und Wissenschaft kund gemachet wird.
Wien den 14. Octob. 1762.
Es wird jedermänniglich hiermit zu wissen
ge=
macht, daß bey der Herrschaft Städtl
Enzer=
storf im Markfeld, verschiedene Drait=zehend zu
mehr hundert und tausent Gulden, item ein
gros=
ser Schäster=hof samt Wiesen und Feld=bau zu
bestehen seye, die Liebhaber können sich vom 14.
bis 20. Noyemb. bey zu gedacht Enterstorf
anwe=
senden Commißion deswegen anmelden.
Von N. Richter und Raht der Landes=fürstlichen
N. Oe. Stadt Kloster=neuburg wird hiemit
jeder=
männiglich kund und zu wissen gemacht, wasge=
stalten allhier in der untern Stadt nächst dem
Donau=fluß eine wolgebaute, mit 10. Zimmern,
Saal, Kapellen, Stallung, 2. Viertel
Hofstätt=
weingarten, Obst=garten versehene Behausung dem
Meistbietenden zu verkauffen seye, wer nun solche
käuflich an sich zu bringen entschlossen ist, der,
oder diejenige haben sich auf den 29. dies
Mo=
nats fruh um 9. Uhr auf Gemeiner Stadt
Raht=
haus einzufinden, und der gewönlichen Licitation
beyzuwohnen. Es stehet aber einem jeglichen
Herrn Liebhaber bevor, sothane Behausung vor der
Licitations=tagsatzung in Augenschein zu nehmen,
und ist sich dessenthalben bey Hrn. Augustin
Fort=
ner, wohnhaft in der untern Stadt auf dem Platz
nächst der Saulen in eigener Behausung
anzumel=
den.
Von der Hochgräfl. Ernst Hoyoßischen
Herr=
schaft Creutzenstetten wird hiemit bekannt gemacht,
wie nach den 29. dieses Monats Novembris fruh
um 9. Uhr die dahin unterthänige Mübl mit 2.
Gängen zu Lanzendorf nächst Mistelbach, wöbey
4. Fisch=behälter, zwey grosse Obst=gärter, worauf
ein neu erbauter Stadel stehet, dann nachfolgende
überländ=Grund=stücke, nämlichen 17. Joch Aecker,
6. ein Viertel Tagwerk=Wiesen, 11. Achtel
Wein=
gärten und ein Keller auf 600. Emmer Wein nebst
dabey befindlichen Preß=haus, und besonders 2.
Pferde, Khüe und Schwein=vieh, samt allem, was
zu einer Bauerschaft gehörig, verkäuflich hindan
gegeben wird, wer demnach gedenket, all=obiges
an sich zu bringen, kan an obbemelten Tag und
Stund in der Amts-canzley Creutzenstetten
er=
scheinen.
Bey Hrn. Andreas Dusell Burgerl. Spe=
cerey=handler zu den 3. weissen Löwen in
der Kärntnerstrassen, ist zu haben: guter
Hungarischer Wermuth, die Maaß pr. 36.
und 24. kr.
Wir Burgermeister=amts verwalter und Raht
der Stadt Wien geben weil. Jungfrauen Mariä
Elisabethä von Schreyer, weil. Hrn. Adam von
Schreyers, gewest des inneren Rahts Senioris
all=
hier Tochters seel. hinterlassenen nächsten
Be=
freundten und Erben hiemit zu vernehmen, wel=
chergestalten, nachdeme erst=besagte Jungfrau
Ma=
ria Elisabetha von Schreyer unterm 2. May
jüngst=
verflossenen 1761. Jahrs ohne erricht=letztwilliger
Disposition dieses Zeitliche mit dem Ewigen ver=
wechselt, für nöhtig befunden worden seye, daß zu
endlicher Richtigstellung sothaner
Verlassenschafts=
abhandlung über das bereits affigirt und allschon
erspirirte Convocations ediet, annoch ein weiteres
Citadions=edict mit Präsigirung eines 3. monatli=
chen Termius assigiret werden solle. Solchem=
mach werden alle diejenige, so als nächste
Befreun=
de oder Erben zu gedacht=Mariä Elisabethä von
Schreyer Verlassenschaft einiges Recht haben,
oder zu haben vermeinen, durch dieses offene Ediet
citiret, und einberuffen, daß selbe von dato au
in=
ner den aaberaumten Termin von 3. Monaten
bey unser und Gemeiner Stadt Puyillen=rait=
cammer entweders in Persona selbsten, oder durch
einen hierzu genugsam bevollmächtigten
Manda-
tarium alsogewiß erscheinen, und sich behörig
le=
gitimiren sollen, wie im widrigen nach
Verflies=
fung sothanen Termins ohne Weiteren, was
Rech=
tens ist, fürgegangen werden wurde. Actum
Wien den 11. Octob. 1762.
Von des Hochfürstl. Erz=bistums Wien, als
Herrschaft über den Markt Neukirchen in
Stein=
seid wegen, allen und jeden, denen daran gelegen,
hiemtt anzufügen: demnach über beschehenen
Ankauf der gedachten Herrschaft Neunkirchen in
Steinseld es unter andern dahin ankommet, daß
die darauf wegen denen Waisen=wehrungs=und
Depositen=gelder intabulirte Oetava prätii der
Ordnung nach berechnet, und depuriret werde; zu
dem Ende aber zu wissen nöhrig, was für
Waisen-
wehrungs=und Depositen=gelder etwa zu
Herr=
schafts Handen erleget, oder sonsten haftend
wor=
den, auch wer hierum einen Auspruch zu machen
hat; als wird hiemit durch gegenwärtig
öffentli=
ches Valval=edict eingangs gedachten, sowol
Pu=
pillen, als derenselben Gerhaben und Vormündern,
auch sonsten männiglich, und zwar denen, so hier
Landes sich befinden, der peremtorische Termin
von 6. Wochen und 3. Tagen denjenigen aber,
welche ausser Land seynd, ein Jahr, 6. Wochen,
und 3. Tage von dem unten gesetzten Dato an
der=
gestalten zur Anmeldung bestimnet, daß sie sich in
erdeuter Zeit also gewiß in der herrschaftlichen
Canzley des freyen Voigten=hofs zu Neunkirchen
anmelden, wie im widrigen nach Verstreichung
er=
wehnier Zeit frist niemand, wer der auch wärt
angehöret, sondern denen Ausbleibenden das
ewi=
geStillschweigen auferleget werden würde, Wor=
nach sich alle zu richten, und vor Schaden zu
hü=
ten wissen werden. Actum Wien in der Erz=bi=
schöfl Residenz den 3. Novemb. 1762.
Von der Kais. Königl. N. Oe. Regierung
we=
gen wird mit gegenwärtigem Edict der Johanu
Baptist Fournirschen Tochter Catharina allenfalls
derselben Erbnehmern, Ceßionarien oder sonst
Theiluehmenden kund und zu wissen gemacht: ses
habe Johann Baptist Fournier Kais. Kön. Leib=
garde ateier Pravisoner geziemend vorstellig
ge=
macht, welchergestalten vermög des unterm 3ten
Decemb. 1761. geschöpften Regierungs=verlasses
er zur witlerweiligen Versicherung des seinen a.
Töchtern Catharina und Magdalena
zugefallen=
mütterlichen Legats pr. 500. fl. ein
gleichmäßi=
gen Betrag in allhiesigen Papieren ex sundo
pu-
dlico samt denen hierzu erforderlichen
Legiti=
mationen Documenten salvo, jure suo quocunque
zu Regierungs Hauden depositiret, gegen deme
aber derzzu Versicherung sothanen Legats von
ih=
me und seiner abgelebten Ehewirthin Maria
The=
resia ausgestellte Burger=spitalerische Satz=brie
d. d. 18 febr. 1737. bey dem Kaiserl. Königl.
N. Oe. Viee dom. Amt ad cassandum eingelegt
worden, übrigens aber die in Aufenthalt
unwis=
send Fournirische Tochter Catharina wegen ihres
auf obbesagt mütterlichen Legat pr. 500. fl. ha=
benden Rechts per Edictum ad valvas
einberu=
fen werden solle, dahero wird erwehnt
Fournie=
rische Tochter Catharina oder allenfalls derselben
Erben, Teßionarien, oder sonst Theilnehmende
auf den 17. Decemb. 1763. Nachmittag um 4.
Uhr vor Regierung in der daselbst zu solchem
En=
de offen habenden Commißious=stuben entweder
selbst persönlich oder durch hierzu geuugsam
be=
vollmächtigte Bewalttragere also gewiß zu
erschei=
nen, und sich zu wiederhaltem Legat zu
legiti=
miren haben, als im widrigen dem Eingangs
ge=
dachten Fornier obbesagt depositirte Obligation
pr. 500. fl. sammt darzu gehörigen
Doeumenta=
auf Anlangen verabfolget werden sollen.
Von der Amts canzley der Kais. Kön. Hof=
spitals=herrschaft Wolkerstorf an der
Hochleit=
ten wegen wird hiemit kund und zu wissen
ge=
macht: weschergestalten auf Anlangen deren Carl
Wissalzerischen Cxeditoren in ein nochmaliges
Li=
citations=edict gewilliget, und verordnet
wor=
den, daß des Carl Wissalzers Wirths=haus zum
goldenen Hirschen im Märk Volkerstorf sammt
darzu gehörigen 2. Joch Aecker und 3. 8tel
Wein=
garten, wie auch dessen Brandstatt dermalen in
einem Gärtl zu nächst obgedachtem Wirths=haus
bestehend, worzu ein Joch Acker und 3. 8tel
Wein=
garten gehörig, ein Ueberländ=keller, ein Stadl,
und 1. 3. 4tel Tagwerk=wiesen, nebst 97. Emer
1761ger Wein, dann 285. Emer Wein fässern,
in eisernen Banden, dem Meistbietenden
licitan=
do zu verlassen, oder auch allenfalls das
Wirths=
haus in Bestand zu verlassen seye; Da nun
hier=
zu ungehindert deren einfallenden Ferien der 29.
Monats=tag Decemb. zur Tagsatzung bestimmet
worden; als werden diejenige, so ein oder
an=
deres zu erkaufen, oder das Wirths=haus in
Be=
stand zu nehmen gedenken, an obbestimmten Tag
Vormittag um 9. Uhr in der Herrschaftl. Amts=
canzley zu erscheinen haben.
Fortsetzung des Preußischer Seits
heraus gegebenen Tage=buches
von der Belagerung der Stadt
Schweidnitz.
Den 10ten Aug. Jn der folgenden Nacht
wurde das Geschütz auf die beyden
De=
montier=batterien in dem Emplacement
auf=
geführet. Auf dem linken Flügel der ersten
Parallele machte man eine Batterie von sechs
12=pfündigen Canonen. Rechter Hand
daneben eine andere von zehen 24.=pfündi=
gen Canonen. Ausserhalb der rechten
Com=
munications=linie kam auf der Höhe von
Schönbrun eine gesenkte Flanken=batterie
von acht 24.=pfündigen Canonen zu liegen.
Den 11ten. Die Batterien, die diesen
Tag agirten, bestanden in allem aus 70.
Piecen Canonen, Mörsern, und
Haubi=
tzen von verschiedenem Caliber, welche das
feindl. Feuer sehr stille machten. Jn der
folgenden Nacht wurde aus der Spitze des
Emplacements mit 6. Zickzacks nach der
2ten Parallele gegangen. Eben dahin
mach=
te man auf der linken, Seite einen Boyau
von 550. Schritien. Die Artillerie
verfer=
tigte am Queue der linken Communication
eine Flanken=batterie von sechs 24.=pfün=
digen Canonen, von welcher das Fort N. 1.
und das Wasser=fort beschossen ward. Die
Garnison, welche bisher am Nieder=thore
und zwischen die Werker campirt, musten
sich in die Stadt und in die Casernen
sal=
viren.
Den 12ten. Jn der Nacht vom 12ten
zum 13ten wurde in dem Zickzack rechter
Hand, und in dem Boyau zur linken zwey
halbe Paralleles angefertiget.
Den 13ten, mit Einbruch der Nacht,
sieng man an, die Zickzacks aus den halben
Paralle s auf beyden Seiten zu verlängern.
bis an den Ort, wo die zweyte Parallele soll=
te angefangen werden. Um 11. Uhr des
Abends that die Garnison mit 1000. Mann,
die der Obriste Caldwell, von Alt=soudon,
commandirte, einen Ausfall auf die Tete
unserer Arbeit. Die Arbeiter, nebst einer
Division von Gablenz, die solche deckte, re=
tirirten sich nach der ersten Parallele. Der
Feind ließ durch 200. Arbeiter die erst
ange=
fangene Arbeit, und die vorderste Linie des
gestrigen Zickzacks rechter Hand zuwerfen,
und drang bis an die beyden Batterien in
dem Emplacement, wurde aber durch das
Cartetschen=und kleine Gewehr=feuer so
übel empfangen, das er sich in der grösten
Geschwindigkeit mit Verlust von mehr als
200. Todten und Bleßirten zurück zog, wo=
bey der Obriste Caldwell tödlich vießiret
wurde, und einige Tage darauf starb. Der
General=leutenant von Tauenzin verstäckte
bey dem ersten Allarme die Treuschee mit
dem Bataillon Bülow, und begab sich selbst
dahin, ließ die Arbeiter wieder ansetzen, wels
che auch die vorderste Linie des Zickzacks bald
wieder in vollkommenen Stand setzten. Man
verlohr also weiter nichts, als die Arveit von
einer halben Nacht. Wir bekamen vom
Feinde 16. Deserteurs und 3. Gefangene;
dagegen wurde von der vorwärts
gestande=
nen Divisiou, der Capitain von Nesselroth
von Gablenz, mit 32. Mann gefangen.
Den 14ten. Jn der folgenden Nacht
brachte man die Zickzacks bis an die zweyte
Parallele zu Stande. Der Feind that um
10. Uhr des Abends einen Ausfall mit
etti=
chen und 30. Mun, er wurde aber gleich
wieder repoußirt.
Den 15. zum 16ten in der Nacht wurde
die zweyte Parallele verfertiget. Dieselbe
war 500. Schritt lang, und 250. Schritt
vom bedeckten Wege entfernet.
Den 16ten ward die Festung von 10. Bat=
terien beschossen. Das Geschutze bestand
aus 78. Piecen, Canonen, Mörtters und
Haubitzen, von verschiedenem Caliber. Jn
der folgenden Nacht gieng man mit zwey
Sappen volanten aus der zweyten
Paralle=
le gegen die Capitale des Forts N. 2. und
dem Fleche vor dem Striegauer Barriere.
Der Feind that zwar mit 30. Mann einen
kleinen Ausfall, die aber bald wieder zurück
gewiesen wurden. Aus der zweyten
Paral=
lele muste von heute an die Bedeckung alle
Nächte ein continuirliches Trenschee=feuer
nach dem bedeckten Wege machen.
Den 17ten machte das
Belagerungs=
corps, wegen der gestrigen glücklichen
Ba=
taille bey Peyle, ein dreymaliges Lauf feuer.
Die beyde Sappen wurden auf 120. Schritt
verlängert. Jn der zweyten Paraliele legte
man eine Batterle von zwey Stein=mor=
tiers an.
Den 18ten des Morgens um 3. Uhr,
unternahm der Feind mit 800. Marn einen
Ausfall auf unsere Trenscheen, der ihm
aber so übel bekum, daß er sich mit Verlust
von 4. Officiers, und etliche 100. Todten
und Bleßirten wieder in den bedeckten Weg
zurück zi hen muste. Wir bekamen dabey
7. Gefangene, 11. Deserteurs, und
verloh=
ren nicht mehr als 3. Todie und 7 Bleßirte.
Gegen Mittag schickte der Commandant den
Major v. Berthold, vom Andlauischen
Regi=
mente, aus der Stadt, und verlangte eine
Stunde Stillstand, um die Todten begraben
zu können. Es wurde ihm solches
accordi=
ret, und in der Zeit 104. Todte begraben.
Da man durch die Deserteurs erfahren hatte,
daß die Fieche vor dem Striegauer
Barrte=
re nur schwach besetzet sey, so fand der
Ma=
jor Lefevre vor rathsam solche zu attaquiren,
und im Fall man sie emportiren könte, sich
darein zu loßiren. Es wurden zu dem
En=
de von der ganzen Trenschee=wache 200.
Freywillige ausgezogen. Der Capitain v.
Owerbeck, von Syburg, sollte mit 50. M.
auf der linken Selte der Fleche eine fausse
Attaque machen, und der Capitain v. Pirchs,
von Ferdinand, mit 150 Mann zu gleicher
Zeit die rechte Seite der Fleche angreiffen.
Die Attaque sollte um 12. Uhr des Nachts
vor sich gehen, weil aber der Feind vorher
mit Patcouillen verschiedene Ausfälle that,
so ward dadurch der Angrif eine Stunde
verzögert. Man fand die Fleche stärker
be=
setzt, als man geglaubt, und da dieselbe zu
weit von unserer Sappe entfernet, auch von
einigen Bataillons der Garnison soutenirt
war, so muste man sich wieder in die zweyte
Parallele zuruck ziehen.
Den 19. und 20ten. Mit allen beyden
Sappen volanten avancirte man bis an den
Fuß des Glacis.
Den 21ten. Der Major Lefevre
resol=
virte eine nochmalige Tentative auf die
Fle=
che zu machen, um sich derselben, wo
mög=
lich, zu bemeistern. Es wurden hiezu der
Obriste Britzke, von Knoblauch, mit 300.
Freywilligen commandiret. Der Angrif
geschahe des Abends um 9. Uhr. Die
Fle=
che, und die dabey ligende Traverse ward von
vorne und von beyden Seiten attaquirt.
300. Arbeiter, die das neue Logement
ma=
chen sollten, folgten auf die Freywillige. Die
Fleche war mit 80 Mann besetzt. Hinter
solcher stand eine Reserve von etlichen 100.
Mann, die von Zeit zu Zeit durch frische
Ba=
taillono aus der Stadt souteniret wurde.
Es war also nicht möglich, die Fleche zu
em=
portiren, weil sie unter einem dreyfachen
feindl. kleinen Gewehr=und
Cartetschen=
feuer lag. Jndessen brachte man doch ein
Logement techter Hand vor der Traverse und
dem bedeckten Wege zu Stande, welches mit
Tages Anbruch von den Freywilligen
ve=
setzet ward.
(Die Fortsetzung folgt künftig.)
Von des Stifts Closter=neuburg Rant=kammer
wegen wird hiemit durch dieses öffentliche Ediet
dem Joseph Grueder von Wilhelmstorf gebürtig
und allen, die an denselben einige Sprüch und
Forderungen zu stellen haben, kund und zu
wis=
fen gemacht: welchergestalten desselben Bruders
Jacoy Gruebers seel. Tochter Catharina verw.
Sckönleitnerin zu Rabenspuig unterm 31 Aug.
abhin allda vor=und angedracht, und mittels
beygebrachter Zeugenschaft dargethan habe, daß
er Joseph Grueber schon Anno 1721. in
Solda=
ten=ieben befindlich, und unbewust gewesen, auch
seithero 41. ganzer Jahr von ihme nichts
gehö=
ret, und geschen worden, sohin vermuthlich
um=
gekommen, jedoch wann und wo, unbekannt seye,
mit beygefügt gentemenden Bitten, daß (damit
einstens zur Abbandlung und Vertheilung seines
des Joseph Gruebers zuruck gebliebenen vermög
dießfalliger Liquidation d. d. 31. Augusti dieß
Jahrs dermalen in 135. fl bestehenden
Vermö=
gen der Ordnung nach geschritten werden könne)
er Joseph Geueber oder jene, welche an
dessel=
ben ruckselassenen Vermögen ex quocunque
de-
mum capite ein mebreres Recht und Anspruch,
dann sie Supplicantin Catharina Gmieberin verw.
Schönleitnerin, zu haben vermeinen, durch ein
gewöhnliches Edictum ad valvas einberufen, und
solches Edict dehöriger Orten affigiret werden
möchte. Da nun in dieß Begehren gewilliget
worden; als wird ihme Joseph Grueber von
Wil=
helmstorf, oder allen denenjenigen, so an dessen
obbemeldt zuruck gebliebenen Vermögen einige
Sprüch und Anforderungen zu stellen haben, kraft
gegenwärtigen Edicts aufgetragen, daß der oder
dieselbe innerhalb einem Jahr, 6. Wochen, und
3 Tägen von unten stehenden dato an und zwar
den 12. Monats Decemb. 1763. um 9 Uhr für
alldasiger Reut=kammer entweder selbst, oder
durch Bevollmächtigte also gewiß erscheinen, und
ihre Forderungen liquidiren. als im widrigen er
oder dieselbe nicht mehr gehöret, sondern da=vor=
erwehute Joseph Grueberische Vermögen der sup
plicirenden Catharinä Grueberin verw. Schön=
leit nerin von Rabenspurg erfolget, und derselben
ex officio eingeantwortet werden solle. Stift
Closter=neuburg den 3. Novemb 1762.
Von des Kais. Kön Judicii deleg. mixti in
Militar. im Erzherzogthum Oesterreich unter und
ob der Enns wegen wird hiemit durch dieses
öf=
fentliche Edict jedermänniglich, deme daran
ge=
legen, kund und zu wissen gemacht: Es haben
der Lorenz Schwach als gerichtlich verordnet
Stach=
lischer Gerhab, dann die Francisca Schwachin,
geb Stachlin hier Orts nicht nur allein
ange=
zeiget, welchergestalten derselben Bruder Joh.
Beorg Stachl, gewest K. K. Büchsen=meister, und
Vohn des Franz Stachls, gewest K. K. Rumor=
hauptmanns in der Aetion bey Leuthen in die
Kön. Preußische Kriegs gefangenschaft verfallen,
und sodann den 8. Januar 1758. im Kloster
Leu=
bus in Schlesten verstorden seye, sondern auch
gebetten, womit vor pflegender Abhandlung alle
diejenige, welche an erst=besagt Büchsen=meister
Johann Georg Stachlische Verlassenschaft titulo
erediti, acit alio quocunque nomine einige
Sprü=
che und Auforderungen haben, oder zu machen
vermeinen, durch gewöhnlich Convocations=edi=
cten peremptorie sub Glausula præclusi
einberu=
fen werden möchten gleichwie man nun in
die=
es Begehren zu willigen keinen Austand
genom=
men, und zu diesem Ende der 17. Febr. künf=
tig 1763sten Jahrs fruh um 9. Uhr bey bieses
K. X. Jud. deleg. mixti in militar. auf der
Sei=
ler=stadt in der sogenannten Hollerstauden im
er=
sten Stock besindlichen Canzley pro 1mo, 2do &r
3tio Termino zu erscheinen bestimmet worden ist:
solchemnach werden alle und jede Büchsenmeister
Johann Georg Stachlische Glaubiger an
obbe=
stimmtem Tag und Stund entweder selbst
per=
sönlich, oder durch genugsam instruirte
Bevoll=
machtigte also gewiß zu erscheinen, und ihre
et=
wan habende Sprüche, oder andere, wie immer
Namen haben mögende, an diese Vorlassenschaft
zu stellen vermeinende Prätensioues anzumelden,
und Rechts=beständig zu lquidiren, auch
respe=
etive sich zu legitimiren haben, wie im
widri=
gen auf derenselben Ausbleiben des eröfterten
Jo=
hann Georg Stachels, gewest K. K. Büchsen=
meisters seel. Verlassenschaft ex officio
abgehand=
let, und was Rechtens ist, vorgekehret werden
solle. Wornach sich ein jeder Jntereßirter zu
richten, und sein Recht bestens zu invigiliren
wis=
sen wird.
Bey Emerich Felix Bader in der Bogner=gasse
nächst dem Todten kopf ist zu haben:
Johann Hübners neu vermehrtes und
verbes=
sertes reales Staats=Zeitungs=und
Conversa=
tions=lexicon, darinnen sowol die Religisnen
and geistlichen Orden, die Reiche und Staaten,
Meere, Seen, Jnseln, Flüsse, Städte, Festun=
gen, Schlösser, Häfen, Berge, Vorgebürge, Pässe,
und Wälder, die Linien teutscher hoher Hauser,
geistliche und weltliche Ritter=orden, Wuppen,
Reichs=täge, gelehrte Societäten, Gerichte, Ci=
vil=und Militair=chargen, und der Unterschied
der vornehmsten Münzen, Maaß und Gewichte rcrc.
klar und deutlich beschrieben werden, 8vo 1761.
geb. in Franzband 4. fl. ungeb. 3. fl. 30 kr.
Sammlung ökonomischer Nachrichten, wie der
Holz=wachs befördert, bessere Ersparnuß des
Holzes eingeführt, dem Holz=mangel gesteuret,
und das Bau=holz nützlicher angewendet werden
könne, mit Kupfern, 8vo 1762. 51 kr.
P. Mars, Rezschl Atlas hiliorieus, utramque
ab orbe condiio historiam ecclesiasticam & pro-
fanam, ac omnes scientias ad historiam
necessa-
rias complectens, nec non variis eruditis, &
historicis scholis ecclesiastieis, ac profanis
illu-
stratus, 8vo 45. kr.
Predigen des Pater Bourdaloue aus der
Gesell=
schaft JEsu vor dem Advent, aus dem
Französi=
schen ins Teutsche übersetzt von Joseph Leidenfeld
4to. à 2. fl.
Geistliche Betrachtungen auf alle Tage in dem
Advent, oder anmutig=geistliche Unterhaltungen
von der Menschwerdung und Geburt des Sohns
GOttes, von R. P. Joanne Grasset S J..8vo
gebun=
den im Franz band à 51. kr. ungebunden à 30. kr.
Wir Burgermeister und Raht der Stadt Wien,
geben hiemit denen, so es zu wissen nöhtig zu
ver=
nehmen, wasmassen uns weil. Mariä Barbarä
Süßin, behaust=gewesten Burgerl. Wittib
all=
hier seel. nachgelassene Erben angezeiget, wie daß
ihnen eine von der Margaretha Pollhamerin, ge=
west=Burgerl. Kupfer=schmidin allhier auf
be=
sagte Mariam Annam Süßin ausgestellte
Ob=
ligation pr. 500. fl. à 5. pro Cento Jnteresse d. d.
3. Martii 1751. in Verstoß gerahten seye, und
ungehindert alles möglichen Nachforschen nicht
zu Handen zu bringen wäre, dahero um
Affigi=
rung eines in derley Fällen gewönlichen
Val=
val=ediets gebetten haben, so auch über einen
in Sachen von Gemeiner Stadt Pupillen=rait=
cammer erstatteten Bericht unterm 6. Octobris
jsngsthin verwilliget worden ist. Solchemnach
wird der=oder diejenige, so von obbemeldter
Ob=
ligation pr. 500. fl. einige Wissenschaft haben,
oder hieran einige Sprüch zu haben vermeinen,
von heut gesetztem Dato an, inner 1. Jahr, 6. Wo=
chen und 3. Tägen bey unser und Gemeiner Stadt
Pupillen=rait=cammer alsogewiß zu erscheinen,
und sich hierzu zu legitimiren haben, wie im
wi=
drigen nach Verstreichung sothanen Termins
be=
sagre Obligation gänzlichen caßiret, und hinführo
für null, nichtig und unkräftig geachtet werden
solle. So man männiglich durch dieses offene
Edict hiemit kund und zu wissen machen wollen.
Actum Wien den 16. Rov. 1761.
Jn dem Prasserischen Buch=und
Kupferstich=
gewölbe in dem neuen Michaeler=haus, zum Schild
St. Johannes in der Wüsten, ist nebst vielen
ande-
ren Büchern, Kupferstichen und Land=karten
nach=
folgendes zu haben:
Accurate Vorstellnug der sämmtlichen K. K. Ar=
meen, zur eigentlichen Kenntnüß der Uniform vom
jeden Regiment, nebst beygefügter Geschichte, wor=
innen von der Stiftung denen Chefs, der Stärke
und den wichtigsten Thaten jedes Regiments
Nach=
richt gegeben wird. 8vo Nürnberg 1762. ordinari
gebunden 7. fl. 30. kr.
J. F S. kurz gefaste Geschichte aller K. K.
Regimenter zu Pferd und zu Fuß, bis auf das
Jahr 1762 fortgesetzt, samt einer Tabell, worin=
nen jedes Regiments Uuiform mit Farben
angezei=
get wird, gr. 8. Frankf und Leipzig 1762. 34. kr.
J. F. S. vierter Theil dritte Abtheilung der
Geschichte des seit 1756. in Deutschland und
des=
sen angränzenden Ländern geführten Kriegs, in
welchen nicht allein in dem Jahr 1760. vorgefal=
leue Kriegs=begebenheiten mit unpartheyischer
Fe=
der beschrieben, und durch beygesügte richtige
Ab=
risse der Belagerungen und Schlachten erläutert,
sondern auch in denen beygefügten Anmerkungen
von den vornehmsten Generals, und andern in
die=
sem Kriege bekannt gewordenen Personen die
Le-
bens=und andere merkwürdige Umstände
angefüh=
ret werden, 4ro Frankfurt und Leipzig 1762. 1. fl.
15. kr. die dazu gehörige illuminirte Plans jedes
Stück pr. 8. kr.
Practische Anweisung zur Pastell=mahlerey
ge=
schrieben von Georg Christoph Günther samt
ei=
nem Formular aller Farben, welche zum
Pastell=
mahlen gebraucht werden, 4to Nürnberg 1762.
1. fl. 36. kr.
Der wahrsagende Mercurius, oder ganz nen
ver=
mehrtes Glücksbüchlein, worinnen über 100 Fragen
von allerhand Begebenheiten, welche sowol dem
männlich als weiblichen Geschlecht vorfallen
kön=
nen, enthalten, und nach dem Fall dreyer Würfel
beautwortet werden, zu keinerz sichern
Wahr=
heit, sondern bey Zusammenkünften guter
Freun=
de zum Scherz und Kurzweil erdacht, 4to
Nürn=
berg 1762. ordinari gebunden 51. kr.
Catholisches Hand=duch, nunmehro unter dem
Titul (Catholisches Kirchen=jahr) oder
buchstäbli=
che Erklärung Sonn und Feyertäglichen
Evange=
lien des ganzen Jahrs, von P. Francisco Neumayr
S. J. 2te Auflag 8vo. Augsp. 1762. 24. kr.
Willian Haanemans verwunderlich sogenannter
Englischer Wahrsager für das Jahr 1763. samt
der allerneuesten Genealogie jetzt lebender
aller=
höchsten Standes personen, ordinari gebunden
36. kr. der dazu gehörige Schlüssel a parte 7. kr.
Es ist auf dem Neustift das Haus zu den zwey
goldenen Schlüsseln genannt, worauf die
Bäcke=
rey und Ausschänkungs=gerechtigkeit haftet, und
auch mit einem Brunn samt wol eingerichteten
Keller versehen ist, zu verkauffen; wer hiezu
Be=
lieben tragt, hat sich bey dem Haus=inhaber
da=
selbst anzumelden.
Den 18. Novemb. fruhe um 9. Uhr werden
auf Verodnung eines allhiesigen Stadt=magi=
strats die in wenl. Deckerische Massam gehörig,
von der grossen Armen=haus=apotbeken
trans=
ferirt, und in der Sterneggischen Behausung zum
Salvator genannt, befindliche Medicamenten und
Vasa dem Meistbietende licitando verkauft werden.