Num. 16.
Samstag den 25. Februarius.
1747.
Wienerisches
DIARIUM.
Mit Jhrer Römisch=Kaiserl. , auch zu Hungarn, und Böheim Königl. Maj. Freyheit
Jn dem neuen Michaeler=Haus / bey Joh. Peter v. Ghelen.
Aus Spanien.
Madrid 23. Feb.
DEn 20. dieses ware wegen des
Ge⟨b⟩urts⟨=⟩ des Don
Car=
los Königs von Neapel an
bey=
den Höfen Gala / und Abends Opera:
die Gütigkeit Titi genannt. Anheut
wird in Gegenwart Jhrer
Majestä=
ten eine Spanische Comödie / der
Tantz=
meister genannt / vorgestellet worden.
Na⟨c⟩hdeme der Hr. von Caravacal
die Erlaubnuß erhalten / zwey Commis
zu ernennen / welche unter ihm an
denen ausländischen Angelegenheiten
arbeiten sollen / so hat derselbe den
Hrn. Carpin⟨t⟩er Königl. Gesand⟨t⟩en in
der Schweitz / und den Hrn. Roiz
Le=
gations=Secretarium des Herzogs
von Huescar darzu erwählet. Der
König hat anstatt des Marches von
Porrago / welcher d⟨a⟩s A⟨m⟩t eines
Ge=
neral=Ein⟨n⟩ehmers 6. Jahr lang
verse=
hen / obwolen solches ansonsten alle 3.
Jahr einen andern anvertrauet zu
werden pfleget / den Don Eman1uel von
Dreositas ernannt.
Fortsetzung des Feld=Diarii
Von 28. Januarii bis 7 Februarii.
Turin den 28. Januarii.
Durch verschiedene Briefe aus Nizza, und
von der Armee in Provence hat man folgende
Nachrichten erhalten, nämlich, daß, na⟨chd⟩eme
in einem den 27. zu Grasse gehalten wordenen
Kriegs=Raht beschlossen worden dem Feinde den
Ubergang über den ⟨Fluß⟩ Siagne zu verhindern,
dahero das Corpo der Armee längst gemeldeten
Fluß anmarschiren müssen, alwo sie eine Linie
bis an Tournon gemachet.
Den 28.
Jn der fruhe hat der Feinde die Linke der
Armee recognosciret, alwo unsere Truppen
gelagert waren, aber nicht für rahtsam
ge=
halten, einen Angrif zu thun; sondern sich auf
die Rechte gewendet, und die gegen Tournon
über gestandene Kaiserl. Völker angefallen,
worauf das Feuer auf beyden Seiten
an=
gienge, welches den gantzen Tag hindurch
ge=
dauret.
Den 29.
Jn der fruhe fienge das Feuer auf das
neue an, und währete bis auf den Abend;
indessen haben die Feinde a⟨n⟩heut ein starkes
Corpo auf dasige Anhöhen marsc⟨hiere⟩n lassen,
um gedachte Kaiserl. Völker in die Flanc
an=
greiffen zu können, wessentwegen der
com=
mandirende General Graf von ⟨Broune⟩ gut
befunden, wegen des allzuweiten Terrain, so
man hätte besetzen, und beschützen müssen,
den Befehl zur Retirade zu ertheilen, welche
auch in der Nacht gantz ruhig, und ohne von dem
Feind verfolget zu werden, vollzogen worden.
Den 30. Dito.
Diesen gantzen Tag bliebe die Armee in der
Gegend von Piot gelagert. Das Corpo, wel=
ches Antibo bloquirt gehalten, hat sich von
do⟨r⟩ten zuruk, und gleichfalls nacher Piot
be=
geben: zu folge dessen ist die dasige Besatzung
alsogleich aus der Stadt gegangen, und hat
alle Transcheen rniniret, auch alle Sand=Körbe,
Faschinen, und dergleichen in Brand
geste=
cket.
Die 2. Battaillonen von dem Regiment
Leopold Daun seynd nebst 500. Croaten aus
dem Genuesischen angelanget, und haben die
Anhöhen bey Vence occupiret.
Den 31. Dito.
Die Armee hat sich auch anheut noch den
gantzen Tag in gemeldter Gegend von Piot
auf=
gehalten.
Unsere zu Belagerung Antibo bestimmt=ge=
weste Artillerie ist die vergangene Nacht über
den Varo=Fluß, und von der nacher Croce
di Marmo gebracht worden, davon anheut
einige Canon und 2. Mörser zu Nizza
angekom=
men, die Engländische Stüke seynd
wiede=
rum eingeschiffet worden.
Den 1. Februarii.
Abgewichene Nacht ist die Armee über den
kleinem Fluß le Loup gegangen, und hat eine
Linie von denen Anhöhen von Vence bis
ge=
gen Cagne formiret; das Ufer gedachten
Flus=
ses ist mit verschiedenen Feld=Stücken
bese=
tzet und eine starke Wacht in die Stadt
Ven=
ce geleget worden. Die Kaiserl. haben eine
Verscha⟨n⟩tzung an der Brucken diesseits des
Varo=Fluß aufgeworfen, und mit vielen Feld=
Stucken besetzet.
Nachmittag hat man ein dreyfaches Salve
von der Besatzung in Antibo gehöret, dessen
Ur=
sach aber unbekannt. Hent seynd von besagten
Croce di Marmo 4. andere Bresche=Stücke
nacher Nizza gebracht worden.
Den 2. Dito.
Gestern haben sich die feindliche Vor=Tru⟨p⟩=
pen bey ⟨V⟩ence sehen lassen, alwo man
wie=
derum Feuer aufeinander gabe.
Diesen Morgen wurden die groffen
Wach=
ten der Armee sowol bey Cagne, als Vence
von dem Feinde angegriffen, und dieses
letz=
tere Ort von denen Kaiserl. gegen 11. Uhr
verlassen, worauf das feuren zwischen gemeldten
Vor=Posten den gantzen Tag fortgedauret, da sich
inzwischen die gantze feindliche Armee an das
jenseitige Ufer des le Loup=Flusses postirte,
die Kaiserl. Armee aber bliebe in der Ebene
von St. Verano bey Cagne in Schlacht=Ord=
nung. Gegen Abend wurde zu Cagne, alwo
unsere Truppen stunden, ein Kriegs=Raht
ge=
halten, worinnen beschlossen worden, zu Nachts
über den Varo zuruk zu gehen, und die Brucken
des besagten Flusses niederzureissen.
Den 3. dito.
Abgewic⟨h⟩ene Nacht zoge die gantze Armee in
bester Ordnung von Cagne ab, und fienge bey
anbrechenden Tag an den Varo=Fluß über die
grosse Brucke bey St. Lorenzo zu passieren.
Die Jnfanterie wurde auf dasigen Hügel
posti=
ret, mit Befehl, bis auf weitere Nac⟨hr⟩icht
alda stehen zu verbleiben. Die Cavallerie aber
auf die Landstrassen von St. Helena. Gegen
9. Uhr passirten auch die in allen Jrregularen
Völkern, und Granadierern bestandene Nach=
Truppen, ohne von dem Feind im geringsten
belästiget zu werden; welcher unser zu Cagne
verlassenes Lager sodann alsohald bezoge,
worauf der Befehl ergangen, gedachte grosse
Brucken, abzubrechen, und zu verbrennen.
Den 3. dito.
Briefe von Nizza geben, daß, nachdeme
die Kaiserl. Armee, wie schon gemeldet
wor=
den, in bester Ordnung über den Varo=Fluß
zuruk marschiret ist, selbe a⟨lsoglei⟩ch
angefan=
gen, die grosse Brücke über diesen Fluß
ab=
zuwerfen, woran sie aber von der
Französi=
schen Armee, welche der Kaiserlichen
Arrier=
re=Garde auf dem Fuß nachgefolget, durch
ein heftiges Feuer verhindert worden. Haupt=
sächlichen: hat die Französische Battaillon v.
Salis, welche sich hinter die zerfallene Mauer
von St. Laurent postiret hatte, von dannen
denen Arbeits=Leuten auf der Bruken, wel=
che daselbst unbedekt gestanden einigen
Scha=
den zugefüget; es haben auch die Feinde auf
eine nahe Anhöhe alda Stüke aufgeführet,
und mit solchen gerad auf die Bruken
geschos=
sen, so, daß man Kaiserl. Seits von
ferne=
rer Abbrechung derselben ablassen müssen, nach=
deme man nur gegen 10 Joch, wo der Fluß
am tieffesten ist, und nicht durchgewattet
wer=
den kan, abgetragen.
Jn der Nacht darauf haben die Engländer
mit verschiedenen Brand=Schiffen den
Uber=
rest von gedachter Bruken völlig verbrennet
gleichwie man auch die andere Bruke bey St.
Martino ungehindert des von denen Bauren
von Brocco dargegen gemachten heftigen
Feu=
ers abgetragen, so daß dahero die Franzosen
über diesen Fluß nicht herüber können.
Nachmittag seynd von der Piemontesischen
Brigade, und verschiebenen Kaiserlichen
Bat=
taillonen unter Anführung des Hrn. General=
Feld=Wachtmeisters Martini, und Hrn. Bri=
gadiers Cumiana die Anhöhen von
⟨A⟩spre=
mont, Levenzo, und Rochetta besetzet worden.
Den 4. dito.
Heute den gantzen Vor=mittag hat das be=
ständige Feuren an beeden Ufern des Varo=
Fluß bis gegen Mittag gedauret, sodann haben
die Franzosen den Uberrest der an ihrer Seiten
stehen gebliedene Brucke verbrannt. Man
hat Nachricht, daß sie das Ort Gatiere
ge=
plünderet, mit welcher Plünderung sie bey der
K⟨irche⟩ angefangen, und sodann kein Haus
vers⟨cho⟩net, auch dabey die Jnwohner sehr
übel tractiret haben, so daß dieses Ort in die
ä⟨usserste⟩ ⟨Verwüst⟩ung verfallen.
Heute haben die Franzosen ihre auf dem Ufer
des Varo⟨=⟩ gehabte Stücke wieder zuruk
gezogen, und nur ein Corpo zu St. Laurent
gelassen, danero auch der Hr. General
Brou-
ne ⟨gegen⟩ ⟨Ab⟩end sich ⟨nacher⟩ ⟨Nizz⟩a begeben.
⟨
Nach=mittag hat
⟩ unsere Cavallerie von der
Ebene v. St. ⟨Helena⟩ sich nach Scarena, um
als=
dann in das Piemontesische einzuruken, auf den
Marsch gesetzet.
Heute hat sich ein Corpo Croaten über den
Varo=Fluß hinüber gegen St. Laurent
verfü=
get, und von dannen verschiedene zu der
Kai=
serl. Armee gehörige Weiber, welche denen
Truppen nicht eilfertig genug haben folgen
kön-
nen, herüber geholet.
Gegen Abend ist ein Französischer Tambour
angekommen. welcher ein Schreiben an den
Herrn Generalen Broune gebracht.
Den 5.
Heute Vor⟨=⟩ ist der Herr General
Broune von Nizza an den Varo=Fluß
abge=
gangen, um daselbst einige Anordnung bey
de=
nen Truppen zu machen.
Die Kaiserliche Cavallerie hat die von der
unserigen verlassene Ebene bey St. Helena
bezo⟨h⟩en, die erste Division aber cantoniret
in der Gegend von Albero, um von dannen
in das Piemontesische einzuruken.
Man arbeitet eifrig an Errichtung einer
Batterie von grossen Stüken, welche die
grosse Brüke, die noch geblieben ist, beschü=
tzen solle. Heute ist zu Nizza Kriegs=Raht
geha⟨lt⟩en worden, und glaubet man, daß
sol=
cher die Cantonirung deren Truppen betrofen
habe.
Den 6. Dito.
Heute Vor⟨=⟩ hat die erste Division der
Kaiserl. Cavallerie den Marsch nacher Scarena
angetretten, und von dannen weiters in
hiesi=
ge Gegenden einzuruken.
Die Armee stehet noch allezeit an dem Varo
Fluß gegen der Frantzösischen über gelagert.
Heute hat man von allen, Frantzösischen Aus=
reisseren einhellig vernommen, daß ihre Armee
von dem Varo=Fluß sich völlig zuruk ziehet,
und nicht mehr, als 5. Battaillonen auf
selbi=
gem Ufer, und eben so viel zu Vence habe.
Der Jnfant Don Philipp selbst ist bereits
ge=
stern von Grasse nacher Toulon zur gangen.
Aus Groß=Britannien.
Lo⟨n⟩den 31. Jan.
Heute / als an des Printzen von
Wallis Geburts=Tage / da derselbe
in sein 41stes Jahr getretten / haben
Seine Königliche Hoheit dißfalls von
dem hohen Adel und anderen
vorneh=
men Standes=Personen die
Glük=
wunsch=Complimenten empfangen.
Zu Daver müssen die Zimmer=leute an
denen zum Transport der Cavallerie
bestimmten Schiffen beständig Tag
und Nacht ausser des Sonntags / ar=
beiten / bis sie die Lager und
Krip=
pen darinn fertig haben. Von
Ply=
mout wird unterm 23. dieses
berich=
tet / daß ein Theil von dem
Geschwa=
der des Admirals Anson / nemlich die
Schiffe / der Hamtoncourt / die
Prin=
tzessin / die Elisabeth / und der
Frie=
derich / daselbst angelanget / um ihr
Volk zu ergäntzen; die übrige Schiffe
aber / als der Parmouth / der Kent /
der Nottingham / der Adler / der
Panther / der Edenburg / der Löwe /
und die Louise seynd bey dem
Admi=
ral geblieben / mit welchen er
genug=
sam im Stande seyn wird / sich deren
Gallionen zu bemächtigen / worauf
die See=Officiers grosse Rechnung
ma=
chen. Von Bristol hat man / daß der
Kapper Blandford das Spanische
Schif / der St. Philipp / von
Passa=
ge mit Kaufmanns Gütern nach
Cam=
peche destinirt / genommen / und zu
Milford aufgebracht hat. Die
Bott=
schaft / welche die Lords in dem
Par=
lament am Freytag von denen
Gemei=
nen erhielten / ware dahin gerichtet /
um denen Lords kund zu thun / was=
massen sie die Gemeinen / die
Verant=
wortung des Simon / Lord Lovat /
auf ihre wider ihm eingegebene
Be=
schuldigungs=Puncten examiniret
hät=
ten / und um darzuthun / daß solche
ihre Anklage in der Wahrheit
gegrün=
det / mithin besagter Lord alles dessen
schuldig seye / was wieder ihn
einge=
bracht worden / sie auch erbötig
wä=
ren / zu einer darzu zu bestimmenden
Zeit ihre Anklage zu beweisen / und zu
erhärten. Gestern wurden im Unter=
Hause die am Freytag wegen deren
Subsidien gefassete Schlüsse genehm
gehalten / und man lase zum erstenmal
eine Bill / um die Acte wegen des
Ver=
bots der Handlung mit Spanien
ein=
zuziehen. Sodann begabe sich das
Haus in eine Commission über die
Mittel zur Hebung deren Subsidien /
und beschloß / daß die weiland König
William dem dritten / als auch
nachhe=
ro der Königin Anna verwilligte / und
bis dahin gehobene verschiedene
Auf=
lagen auf die Häuser mit dem 5. April
dieses Jahres aufhören sollen: dahin=
gegen solle man von jetzt=genannten
Dato an von jedem bewohnten Hause /
das jetzo vorhanden / oder künftig in
England wird gebauet werden / jährlich
2. Engländische Schillinge / imgleichen
in jedem bewohntem Hause in Groß=
Brittannien / das 10. Fenster hat / ein
gewisses erlegen: demnächst solle
aus=
ser Täxen und Einkünften noch
beson-
ders die jährliche Summa von 91485.
Pf. Sterling 6. ps. welche der
Aus=
weise nach / in denen 5 letzteren
Jah=
ren jährlich davon eingekommen / dem
Haupt=Fonds zugeleget werden. Es
wurde befohlen / am morgenden Tage
von diesen Schlüssen den Bericht
abzu=
statten / und am Freytag fernerweit
an denen Mitteln zu Hebung deren
Subsidien zu arbeiten.
Gestern ware das Gericht zu St.
Margarehten versammlet / und wurden
folgende Personen auf ihre Anklagen
wegen Hochverahts vorgeladen / nam-
lich Jacob Stormouth / Alexander
Makersie / Heinrich Moir / und
Ro-
bert Moir / die sich unschuldig
erklär=
ten: worauf das Gericht den
Donner=
stag Morgen bestimmte / um diesen
Ge=
fangenen den Proceß zu machen. Jetzt
berührten Tages endigten sich die
Sessiones zu Oldbaly / wo 2. Weibs=
Bilder ihr Todes=Urtheil empfiengen.
Es wurde verordnet / daß die Staats=
Gefangene der Ritter Hector / Ma=
clean / Kunchelan Maclean / Joseph
Brouden / John Blaw / Frantz
Staf=
ford / und John Purser in Haft
blei=
ben solten. Es ist eine Verordnung
heraus gekommen / um verschiedene
Contrabandisten / woferne sie sich nicht
in einer gewissen Zeit einstellen / um
wegen ihrer verübten Verbrechen
ge=
richtet zu werden / Vogel=frey zu
er=
klären. Ubrigens ist das
Kälber=
schlachten wieder freygegeben
wor=
den.
Londen 3. Februarii.
Man vernimmt / daß die
Auswechs=
lung der Engländis. / Hannöverischen
und Hessischen Kriegs=Gefangenen
ge=
gen so viele Französische / bey Ankunft
der Herzogs von Cumberland in denen
Niederlanden / durch beyderseit
Com-
missarien wieder angefaugen / und in
wenig Tagen ihr Endschaft erreichen
werde. Die Generalen / welche unter
Jhro Königlichen Hoheit
commandi=
ren / seynd: Der Ritter / Johann
Li=
gonier / General der Cavallerie; der
General=Lieutenant / Henry Hawley;
der Graf von Albemarle; die Gene=
rals Majors / Fuller / Huske / Ho=
ward Bland / Graf von Crawford /
und dir Brigadiers / Bligh / Price /
Mordaunt / Houghton und Douglas.
Alle diese Herren haben Befehl
erhal=
ten / ihre Equipage bereit zu halten / um
auf die erste Ordre dieselbe einschiffen
zu können.
Aus Frankreich.
Paris 10. Febr.
Der König hat die Madame
Dau=
phine den 7. dieses in der Gegend von
Brie Conte Robert empfangen. Diese
Prinzessin stiege / ungeachtet der
schlim=
men Witterung / aus der Kutsche / und
siele vor dem König auf die Knie / der
König hube Dieselbe wieder auf / und
nachdeme er sie umarmet / stellete er
die=
selbe dem Dauphin vor / worauf sie in
dessen Kutsche stiege / und Abends zu
Corbiel anlangte. Folgenden Tags
traffe der Hof zu Choisy / und
Nach=
mittags zu Versailles ein=alwo
ge=
stern die hohe Vermählung mit denen
gewöhnlichen Feyerlichkeiten vollzogen
wurde. Die Königin / samt denen
Prinzessinnen von Frankreich / seynd
dieser Prinzessin entgegen gefahren /
und haben selbige auf das Zärtlichste
bewillkommet. Die Freudens=Bezei=
gungen / und Festins haben allbereit
ihren Anfang genommen / und werden
8. Tage lang dauren: der Marquis
von Puissieux befindet sich an denen
Kinder=Blattern von Tag zu Tag
besser.
Aus Niederland
Haag 7. Febr.
Jhro Königl. Hoheit der Hertzog
von Cumberland wird nächster Tagen
alhier erwartet; desgleichen ist auch
schon der Durchzug für die aus
Eng=
land kommende Truppen durch
hiesi=
gen Staat angesucht / und verwilliget
worden. Der nach Breda bestimmte
Spanische Minister kame vorgestern
alhier an / und stiege bey dem alhiesig
Spanischen Gesandten Ms. del
Puer=
to / ab.
Liste des Holländischen Auxiliar=Cor=
po / das sich in dem heurigen Feld=
Zug bey der Alliirten Armee
⟨b⟩efin=
den solle.
Dragoner.
- Garde du Corps / 5. Escadronen.
- Schlippenbach / 5. Escadronen.
- Sachsen=Gotha / 5. Escadronen.
-
Jedes zu 162. Pferden / macht
2430. Mann.
Cavallerie.
Garde / 3. Escadronen.
-
Hessen=Philippsthal / 3. Escadro=
nen. - Birckenfeld / 2. Escadronen.
- Hopp / 2. Escadronen.
- Schack / 2. Escadroneu.
- Ginckel / 2. Escadronen.
- Oranien=Friesland / 2. Escadronen.
- Linteloo / 2. Escadronen.
- Vings / 2. Escadronen.
-
Schaegen / Ober=Yssel / 2. Escadro=
nen. -
Graf Moritz von Nassau / 1. Esca=
dron. - Rechtern Seeland / 1. Escadron.
- Carabiniers / 1. Escadron.
-
Jedes zu 186. Mann / betragt 5390.
Mann.
Husaren.
- 4. Escadrons / machen 800. Mann.
Jnfanterie.
- Bayern / 6. Battaillons.
- Garde / 1. Battaillon.
- Collyger / 2. Battaillonen.
- Stuart / 2. Battaillonen.
- Majoli / 2. Battaillonen.
- Hirzel / 3. Battaillonen.
- Oranien=Geldern / 1. Battaillon.
- Constant de Rebecque / 1. Battaill.
- Pl⟨an⟩ta / 1. Battaillon.
- Sturler / 1. Battaillon.
- Waldeck / 2. Battaillonen
- Lippe / 1. Battaillon,
- Burmannia / 1. B⟨a⟩ttaillon.
- Broun / 1. Battaillon.
- Reede / 1. Battaillon.
- Gadellerie / 1. Battaillon.
- Croye / 1. Battaillon.
- Lewen / 1. Battaillon.
- Vilattes / 1. Battaillon.
- Brakel / 1. Battaillon.
- Artillerte / 600.
- Oranien=Frießland / 2. Battaill.
- Sachsen=Gotha=2. Battaillonen.
- Eck van Pantaleon / 1. Battaillon.
-
Zusammen 36. Battaillonen / als
6. Battaillonen zu 783. Mann / machen
4698. Mann. - 1. Battaillon Garde von 900. M.
-
6 Battaillon Schweitzer zu 800. M.
Machen 4800. Mann. -
25. National=Battaillons zu 860.
Mann / machen 19780⟨.⟩ Mann. -
Haupt=Summa der Jnfanterie:
30178. -
Cavallerie / Dragoner / und Husaren /
8620. Mann. - Frey=Compagnien / 652. Mann.
- Jn allem zusammen 40048. Mann.
Wien 25. Februarii 1747.
Mittwoch, den 22. Dito.
VOr=mittags haben Sich beede Regierende
Kaiserl. Majestäten mit der Prinzessin
Charlotte zu Lothringen Königl. Hoheit, im
Gefolg des hiesigen Herren Cardinals Ertz=Bi=
schoffen von ⟨K⟩ollonitsch Hochfürstl. Eminentz,
wie auch ⟨P⟩äpstl. Hrn. Nuntii Monsig. Serbel=
loni Excell. , und gewöhnlicher Hoch=Adelichen
Begleitung, Sich nach Dero offentlichen Hof=
Kappellen erhoben, und der gewöhnlichen
Fa-
sten=⟨A⟩ndacht beygewohnet.
Dito wurde auch in Jhro Maj. der
Ver=
wittibten Röm. Kaiserin Elisabetha Christina
Hof=Kappellen Vor=mittag das gewöhnliche
Fasten=Amt, und Nachmittag das
Comple=
⟨t⟩orium, und Lauretanische Litaney gehalten.
Es seynd den nemlichen Tage wieder einige
Cavallerie=Recruten=Transports, mit Montur,
und anderen Gerätschaften von hier nach der
Kaiserl. Armee in Jtalien a et worden.
Donnerstag, den 23. Dito.
Diesen Vor=mittag haben die Allerhöchste
Herrschaften des Regierend Kaiserl. Hofes dem
GOttes=Dienst in Dero Kammer=Kappellen
andächtigst beygewohnet. Jngleichen ware in
obgedacht Jhrer Maj. der Verw. Kaiserin Hof=
Kappellen Vor=mittag das gewöhnliche Corpus
Christi Amt, und solenne Vesper, Nach=mittag
aber das solenne Completorium, und Litaney
von dem ⟨H⟩ochw. Altars=Sacrement.
Nachmittags haben auch Seine Majest. der
⟨
Röm.
⟩ Kaiser mit denen Herren Ordens=Ritte=
te⟨r⟩en des Goldenen Vliesses Sich nach der
of=
fentlichen Kaiserlichen Hof=Kappellen erhoben,
und wege⟨n⟩ des Vor=Abends des Fests des H.
⟨Ap⟩ostels Mathiä dem feyerlichen Completorium
beygewohnet.
Diesen Nach=mittag hat sich ein Donner=Wet=
ter hören lassen, jedoch ist durch den Schlag kein
Schaden verursachet worden.
Freytage den 24. dito.
Um 11. Uhren haben Allerhöchst=gedacht
Beyde Regierende Kaiserl. Maj. wegen des
Fests des Heil. Apostels Mathiä mit
mehr=
gemeldten Hoch=Adelichen Gefolg und denen
Herren Rittern des goldenen Vlieses der
Pre=
dig und dem Hoch=⟨A⟩mt beygewohnet. Jn=
gleichen ware in der Verwittibten Kaiserl.
Maj. Hof=Kappellen Predig, Hoch=Amt, und
Vesper, und Nach=mittag das Completorium
und Miserere in Beyseyn des Verwittibten
Kaiserlichen Hof=Staats auferbäulichst
ge=
halten worden.
Am obbesagten Mittwoch Vormittag
wur=
de eine verheyratete Manns=Person Namens
Johann Peregrin B. Catholischer Religion,
alhier im Liechtenthal gebürtig, 25. Jahr alt,
auf den hohen Wagen gesetzt, alsdann zu dem
Räder=Creutz an die gewöhnliche Richtstadt am
Wiener=Bera geführet, daselbst mit dem Rad
von oben herab vom Leben zum Tod
hinge=
richtet, und der Körper auf das Rad
gefloch=
ten. Um willen seiber einer Weibs=Person, de=
ro er wegen zerschiedenen ihme zum hausirenden
Verkauf anvertraut seidenen Hals=und Schnupf=
Tücheln etlich und 30. ⟨fl⟩
. schuldig geworden,
das hier auserlöste Geld aber zu seiner
Noht=
durft verwendet, einfolgliche⟨n⟩ von solcher
Weibs=Person um die schuldige Bezahlung von
Zeit zu Zeit hin und wieder vielfältig
ange=
gangen worden (als solche den 7. Martii
letzt=
abgewichenen 1746. Jahrs der diß⟨f⟩älligen
Zahlung halber sich in sein des Delinquenten
Wohn=Zimmer eingefunden, und ohne
er=
haltender Befriedigung, oder genugsamen
Unterpfands nicht abtre⟨tt⟩en wollen, während
deme, als selbe die ihme Delinquenten
auver=
traute Tücheln mit einem Reißbley zusammen
gerechnet, um des weiteren Uberlaufs, und
dieser seiner Schulde dermaleins entlediget zu
werden) mit einem aus der Kuchel unter
sei=
nem Rock genohmenen Holtz=Häckel zum
Ge=
nick einen so gewaltigen Streich, daß solche
Weibs=Person ohne mindesten Wort oder
Ge=
schrey mit dem Kopf also gleich vorwärts auf
den Tisch nieder gesunken, und demnächst in
Vermerkung, daß wiederholte Weibs=Person
nicht völlig todt seye, sondern sich annoch
rüh=
re und zapple, abermalen auf den Nacken
einen also kraftig=und von des Tisches
Gegen=
halt dermassen nachdrüklichen zweyten Streich
versetzet, daß selbe ohne weiteren Lebens=Zei=
chen von dem Sitz zur Erden gefallen, wo
alsdann er Delinquent solche ermordte Weibs=
Person zwar in solchen Dahinfall mit beeden
Armen umfangen, und von dem Zimmer durch
die Kuchel in das Kä⟨mm⟩erl geschleppet, und
solches mit einer Arb und Vorhäng=Schloß
versperret, folgenden Tags darauf aber, um
solch=ermordte Weibs=⟨P⟩erson nach und nach
aus dem Hause bringen zu können, nach
de=
roselben bis auf das Hemd, so er Delinquent
wegen Erstarrung des Leichnam nicht hindan
bringen können, abgezogenen Leibs=Kleidern,
um den Halß gehabten Tücheln, wie auch
Schuh und Strimpffen, von dem so
entseel=
ten Cörper, erstlichen den rechten Arm samt
der Hand durch das Achsel=Glied, dann die
beede Füß durch die Knye=Biege mit allem
Ge=
walt abgeschnitten, folgends den Kopf bey dem
Halß von dem Leib gelöset, demnächst aber
durch den Rukgrad und Bauch den Leib
der=
gestalten mitten von einander geschnitten, daß
ohne Verletzung des Jngeweyds die beede
Schenkel obenher beysammen, geblieben
sohi binnen, einer halben oder 3. Vier=
tel=Stunden den gantzen Leib in 6. Thei=
le zergliederet, folgsam beede Füß, samt
den rechten Arm in ihr der Entleibten
vor=
hin um den Leib gebunden gehabten zwil=
chenen Kauf=Sack, den obern Theil des
Leibs aber samt der daran gelassenen linken
Hand, wie auch dem Jngeweid und Kopf in
deroselben 2. Unter=Rock, die beede
Sche⟨n⟩=
keln hingegen in ihren Schlaf=rock eingepacket,
auch mit Bändeln, und hierzu erkauften 6. Klaf=
ter Stricken, best=möglichst verbunden, folg=
sam den also in drey Binkeln zusammen
gepak=
ten Cörper je einen nach dem anderen unter
sei=
nem umgehabten Mantel heimlich aus dem
Hause getragen, und diesamt dem rechten Arm
in bemeldt - zwilchenen Sak eingebundene 2.
Füß in dem Schotten=Hof in einem alda
be=
findlich offenem Secret=Gängl zu ebener Erden
niedergelegt, den oberen Leibs=Theil hingegen
samt dem darann gehangenen linken Arm, wie
auch in sothanem Leibs=Theil befindlich=gewe=
sten Jngeweyde, und darein bestekten Kopf auf
der so=genannten Latten=Gstätten, die in dem
dritten Pack eingebunden geweste Schenckeln
aber unweit der so=genannten Becken=Schupfen
in die Donau geworfen, einfolglichen
solch=
ausgeübt abscheuliche Laster=That in so lange
vertuschet, bis endlich er Delinquent den 26.
Jan dieses lauffenden 1747sten Jahrs ist dem
alhiesig Kaiserl. Kön. Versatz=Amt wegen
ei=
nen eines auf der Ermordeten Namen la⟨u⟩tend=
und Jhro bey vor erhollter Unthatt nebst
ande=
ren bey sich gehabten Sachen und Waaren
ab=
genommenen Versatz=Zettels, sich unter falsch
erdichteten Vorwand angemeldet, mithin
höchst=verdächtig angesehen, und dem allhiesig=
Kaiserl. Königlichen Stadt=und Land=Gericht
arrestirlich übergebe⟨n⟩ worden.
Lista deren Verstorbenen zu Wien in=
und vor der Stadt.
Den 20. Februarii.
Jn der Stadt.
-
Der Hoch=Edel=geb. Hr. Ant. Paluska von Mar⟨ek⟩, der
R. K. K. M. deren Septemviral -Tafeln Assessor ,
Thavernicorum Regalium per Hungariam Vice -
Magister , und deren Sedium Nobilium prædialium
v. Verebelii , und St. Georgii Palatinus , im Jaco=
ber=H. in der Anna=gas. , alt 49. J. -
Der Wol=Edel=geb. Hr. Joh. P. ⟨t⟩
. v. Frey, in s. H. im
Federl=Hof, alt 72 J. -
Jungf. Maria Anna Wändlerin, im Wagneris. H. im
Färber=gäs. , alt 30. J. -
Dem David Meimer, Burgerl. Schnür=mach. , s. K.
Anna, im Federl=Hof, alt 8 J.
Vor der Stadt.
-
Der ⟨
Fr.
⟩ Clara von Cetto, Wittwe, ihr T. Francisca,
bey dem Küh=Fuß in der Alster=gas. , alt 12. J.
-
Ursula Geyspergerin, Burgerl. Wittwe, im
Schnür=
macheris. H. in der Leopoldst. , alt 78. J. -
Dem Leonh. Philipp, Schnür=mach. , s. W. Anna, bey
dem braunen Adler ober dem Neustift, alt 44. J. -
Leop. Versuch, Schneid. , bey dem weis. Ochsen bey
St. Ulrich, alt 60. J. -
Frantz Weber, Lackey, bey der gold. Kron auf der
Wind=mühl, alt 32. J. -
Barb. Humlin, ar. W. , bey dem gold. Straussen bey
Maria=Hülf, alt 68. J. - Summa 10. Personen / darunter 1. Kind.
Den 21. Februarii.
Jn der Stadt.
-
Dem Hrn. Math. Mettermüllner, gem. Stadt Maut=
Beschauern, s. K. Jos. , im Tischleris. H. bey der
schönen Lantern, alt 2. J. -
Dem Joh. Rädlmacher, Kaiserl. Holtz=Versilb. , s. K.
Jos. , im Maria=Zeller=hof, alt 7. J. -
Dem Wentzel S⟨t⟩ipp, Kaiserl. Trab. , s. Ehew. Susan.
im Wagneris. H. auf der Fisch⟨e⟩r=stieg. , alt 66. J.
Vor der Stadt.
-
Der Anna Bussin, Burgerl. Wittwe, ihr K. Anna,
bey der gold. Schaalen in der Josephst. , alt 7. J. -
Dem Ant. Häring, Schneid. , s. K. Margar. , bey dem
blechernen Thurn in der Leopoldst. , alt 10. J. -
Dem Christoph Preyse Dräxlern, s. K. Jos. , bey dem
schönen Lädel am Neubau, alt 3. J. -
Dem Jacob Huber, Bier=leut=geb. , s. K. Frantz, bey
dem grünen Baum im Lichtenth. , alt 7. v. J. -
Dem Joh. Berger, Hausmeist. , s. W. Magdal. , bey
dem gold. Luxen am Spitalberg, alt 26. J. -
Dem Joh. Räbel, Hüner=kram. , s. T. Anna, im
Kut=
scheri⟨s⟩. H. zu Erdberg, alt 19. J. -
Dem Bernh. Gr⟨ä⟩ntzer, Tagw. , s. K. Math. , bey dem
wild. Mann im Lerchenf. , alt 6. v. J. - Summa 10. Personen, darunter 7. Kinder.
Den 22. Februarii.
Jn der Stadt.
-
Der Wol - Edle Hr. Pet. Conrad Monat, Kaiserl. Königl.
Niederlags=Verw. , im Pfeifferisch. H. unter denen
Tuchlaub. , alt 64. J. -
Dem Lorentz Kaiser, Burgerl. Schnür=mach. , s. W.
Josepha, im Carmeliter=H. im Salvator=gäs. , alt
42. J. -
Michael ⟨K⟩avertschan, Burgerl. Schnür=mach, im
Ba=
deris. H. in der Wolzeil, alt 66. J.
Vor der Stadt.
-
Dem Moritz Stephan, Eisen=tändl. , s. W. Barb. , bey
der H. Dreyfaltigk. in der Josephst. , alt 36. J. -
Dem Michael Lutz, Tagw. , s. K. Anna, im
Hausmei=
steris. H. zu Gumpendorf, alt 4. J. - Sabina Greimlin, im langen Keller, alt 83. J.
-
Dem Michael ⟨Sl⟩ixbauser, Tagw. , s. K. Magdal. , im
Contumatz, alt 5. J. - Math. N. , zu St. Marx, alt 16. J.
- Summa 8. Personen / darunter 2. Kinder.
Den 23. Febr⟨u⟩arii.
Jn der Stadt.
- Hr. Jos. Andre Kopf, N. Oe. Hand=Grafen=Amts=
-
Verw. , bey dem Küß=den Pfenning am rot. Thurn,
alt 46. J. -
Auna Friedrichin Wittwe, im Kaiserl. Zeug=H. auf
der Seilerst. , alt 78. J.
Vor der Stadt.
-
Die Wol=Edle Fr. Anna Maria Türkin, Wittwe, bey
dem grünen Klee=blat in der Leopoldst. , alt 70. J. -
Dem Adam Prelat, Apothecker=ges. , s. W. Cathar. ,
bey dem schönen Lädl am Neubau, alt 39. J. -
Dem Jos. Daum, Lackeyen, s K Anna, bey dem gold.
Schlüssel in der Josephst. , alt 6. v. J. -
Dem Math. Merkel, Fleisch=hak. , s. K. Joh. , welches
ches aus Schrocken an einer Frats gestorben, ist im
Strudel=Hof vom Kaiserl. Stadt=Gericht beschauet
worden, alt 5. J. -
Anna Messerin, ar. W. , im Diewaldis. H. in der
Leo=
poldst. , alt 70. J. - Summa 7. Personen / darunter 2. Kindar.
NB.
Nachdeme in bevorstehender
Frankfur=
ter Oster=Messe, daß durch Besorgung
so=
wol vieler anderen Gelehrten, als
insonder=
heit auch des jetzo hier in Wien befindlichen
würklichen Reichs=Hof=Raths, Herrn Henrich
Christian von Senckenberg, so lange sich
der=
selbe in Frankfurt sich aufgehalten, zur lange
ge=
wünschten Vollkommenheit gebrachte Werk
unter folgenden Titul:
Neue und vollständige Sammlung
de=
rer Reichs=Abschieden ꝛc. samt denen
Reichs=Schlüssen in vier Theilen zu
Stande gekommen, und mit denen
Regi=
stern und vollständigen Vorrede an die
Her=
ren
Prænumeranten ansgeliefert werden wird,
so hat der Herr Verleger
Secretarius
Koch in
Frankfurt, welcher wegen des angewendeten
grossen Fleises bey sothanem Werk, die
Kai=
serl. allerhöchste, wie auch höchst=Chur=
Mayntzische
Approbation
und
Privilegia
erhalten, sich entschlossen, sothanes
jeder=
männiglich unentbehrliche, auch von denen
vorigen Editionen seiner
Accuratesse
und
Vollständigkeit halben gantz unterschiedene
Werk, von dato an dis den 1. April dieses
lauffenden Jahrs 1747.
exclusivè
denenje=
nigen, welche Zwölf Kaiser Gulden alhier
an den Buchhandler Joseph Pentzen
aus=
zahlen werden, gegen den diesfals aus
zustel=
lenden Schein, Franco Wien auf feines
weis=
ses Druk=Papier auszuhändigen. Solte aber
jemand mit Schreib=oder Post=Papier zu
die=
nen seyn, ist diesfalls sowol als wegen alles
übrigen, bey besagten Joseph Penzen, in
sei=
nem Buchladen deren obern Jesuiter=Pforten
gegen über mehrere Nachricht einzuholen.
Num. 16.
Samstags=Anhang
25. Februarii 1747.
Aus Teutschland
Regenspurg 16. Febr.
DA annoch die Faschings=Ferien
continui=
ren, so ist in
Comit.
dermalen nichts
berichtens=würdiges vorgefallen, ausser das von
Frankfurt
sub dato
den 20. Jannarii 1747.
ein Extraet von dem Ober=Rheinischen Kreiß=
Protocollo hiehero gekommen, worinnen Worms
ebenfalls widerholen wolte, sofort auch
säm=
mentliche Hoch=und Löbl. Gesandtschaft zu
be=
lieben gestellet haben, ob, ihnen sich
ad
Ma-
teriam Propositam
zu erklären gefällig seyn
wolte, darauf dann Fulda versetzet, es hätte
das zu Frankfort versammlete Ober=Rheinische
Kreiß=Convent, jene allergnädigste Vorsorge,
so Jhro glorwürdigst regierenden Kaiserlichen
Majestät, wie überhaupts dem gesamten Heil.
Röm. Reich, als auch diesem Kreiß
insonder=
heit, mit unermüdeten Reichs=Vätterlichen
Eifer, beständig angedeihen lassen, mit
allerun=
terthänigsten Dank zu erkennen, besonders aber
die allermildeste Accreditirung, Dero hoch=an=
sehnlichen Ministers Herrn Grafen von
Ko=
benzels Excellentz, mit eben so respectuöser
Auf=
merksamkeit zu verehren, als seiner Seits
nun=
mehro der unaussetzliche Bedacht zu nehmen,
gleich besagter Jhro Excell. auf den am 22.
jüngst=abgewichenen Monats, und Jahres der
Ober=Rheinischen Kreiß=Deputation
überge=
benes, in Pleno producirtes, hoch=zu
verehren=
des Pro=Memoria, die diesseitige Erklärung
nunmehro dahin zu thun, daß man zwar bey
dem Löbl. Ober=Rheinischen=Kreiß, nach der
bekannten Observantz, und Ordnung eben nicht
schuldig seye, zumalen über eine so
beträcht=
liche Materie, als das jetzo in Proposition
ge=
brachte Associations Geschäfte ist, sich
votando
vor andern zu äussern, wann nicht solches von
denen bisherigen Gewohnheiten, nach zu erst
votirenden, vorligenden, mit verbundenen
Reichs=Kreisen vorhero geschehen, und die
Sache zu einem Schluß gedrehen seye. Nach=
deme aber der Löbl. Fränkische Kreiß, in einem
unter den 3. Decembris
a. p.
abgefasten
Con=
cluso die noch fürwährende Verbindlichkeit,
deren vormaligen Associations=Vorträgen
be=
reits anerkannt, und zu deren Bestättigung,
und Beybehaltung mit beyzutretten sich
an=
⟨heu⟩schig gemacht habe; so finde man in gleich=
mässiger Gesinnung mit dem Lölbl. Fränkischen
Kreiß, auch ab Seiten des Ober=Rheinischen
Kreises, nicht, wie dessen Fürsten, und
Stän=
de, aus dem
Nexu
solcher Obligation, gegen
den klaren Jnhalt, derer vorigen so älteren
als jüngeren Associations=Tractaten, sich mit
Fug=Rechtens anjetzo begeben könne, sondern,
man halte vielmehr dafür, daß derselbe die
Continuation, und Fürdaurung solcher Kreiß -
Verbindungen ebenmässig unter der
zuversicht=
lichen Hofnung, daß die Löbl. Chur=Rheinisch=
und Schwäbische Kreise mit einstimmen, und
würklich accediren werden, als wessenthalben
mit denenselben in Freundschaft zu
communi=
ciren, und darüber schriftliche Ersuchung zu
erlassen wäre, zu cognosciren, und sich darzu
ferner Verbindlich zu machen, um so weniger
entlegen möchten, als sothanes Associations=
Bündnisse, auf niemandes Beleidigung, oder
Bekränkung, sondern eintzig, und alleine auf
eine vereinigte Defension, und friedliebende
Abwendung, gewaltsamer Zudringlichkeiten
fernerweiteren Ungemachs, so man alschon
zum äussersten Schaden deren Unterthanen in
grosser Maas empfinden müssen, mithin auf die
gemeinsame Sicherheit lediglich abzielete, und
von niemand ungleich ausgebeutet, oder
ver=
üblet werden könte, massen die angeborne
Teutsche Freyheit zu mainiteniren jeden hohen
Reichs=⟨M⟩it=Sand, viel mehr denen
Vorli=
genden, bey mißheligen Zeiten am ersten
expo=
nirten Löbl. Kreisen, überhaupts aber dem
ge=
samten Römischen Reich oblige, und bey
der-
malig zweifelhaften, und verwirnten
Zeitläuf=
ten niemanden zu verargen seye; demnach hätte
man Disseits kein Bedenken, noch weiteren
Anstand, die disseitige Kreiß=Entschliessung,
solchergestatten wie anjetzo erwehnet worden
per Votum Circulare
dahin zu erklären,
einfolglichen mit des vortreflichen Europäischen
Kreises Conclusi vom 3. Decembris 1746.
zweyten Absatz, oder Para⟨g⟩raphi in
obste=
hender Masse sich zu conformiren.
AVERTISSEMENT.
Obwolen man von Seiten der Direction
der so=benannten Reichs=Lotterie keinen
An=
stand gefunden, die auf den 16. huius bekandt
gemachte Ziehung der 3. und 4ten Classen
vor sich gehen zu lassen, so haben doch eines
Theils die zu diesem Geschäfte gleich Anfangs
allergnädigst verordnete Kaiserliche
Commis=
sarii, weilen für dieses Jahr die
Burgermei=
ster=Wahl bey hiesiger Stadt auf Sie beyde
gefallen, mit Antritt ihres mit vielen und
be=
schwerlichen Geschäften überhäufften Amtes
so=
fort das nöthige, und so viel ihre Jncumbentz
bey jedesmaligen vorzunehmenden Ziehungen
mit sich bringet, vorhero zu besorgen nicht
ver=
mögt; andern Theils aber die entlegene und
allerstärkeste Collectores mit vielen Gründen
vorstellig gemacht, daß der zu Renovation
derer Billets angesezte Terminus zu kurtz, und
dahero nicht allenthalben bekannt genug
wor=
den seye, Wie man unn niemand disfalls zu
verkürtzen, oder zu übereilen gemeinet ist; so
hat man sich sowol obangeführter Ursachen,
als auch so vieler wichtigen Jnteressenten und
Collectoren halben, und auf deren gethane
Jn=
stantz genöthiget gesehen, und entschlossener
den Ziehungs=Terminum gedachter 3. und 4ten
Classen bis auf den 6ten nächst=kommenden
Monats Martii zu verschieben, und die Zeit
der Renovation bis auf den 27. Februarii
a.
c.
zu erstreken und fest zu setzen, wobey das
Publicum zugleich versichert wird, daß, gleich=
wie man in dieser Sache bisher mit aller
er=
sinnlichen Achtsam=und Redlichkeit gehandelt,
und allen Gesätzen der Lotterie ein
vollkom=
menes Genügen geleistet hat, man auch also
damit fernerhin fortfahren werde.
Als wird hiemit von Seiten des Collecteurs
Hrn. Johann Anton Brighenti alhier in Wien
zum rothen Adler in kleinen Waaghaus, was
seine Collectur angehet, denen Respective Herren
Jnteressenten obiges Avertissement bestättiget,
kraft welchen die Renobation zur 3. und 4ten
Claß bis den 27ten Monats Februarii des
lauffenden Jahrs angenommen wird, bey
welchem Collecteur auch Kauf=Loose zu
die-
ser 3. und 4ten Claß
à
fl. 16. , oder zur 3.
4. 5. 6ten Claß
à
fl. 30. , bis eben
bemel=
den Tag zu bekommen seynd.
AVERTISSEMENT.
Es wird dem Publico alhier bekannt gemacht,
daß der alhier zu Wien berühmte Hr. Heinrich
Meiners, Sächsischer Augen=Medicus, durch
seine neue Operationen deren Augen schon etlichen
100. Menschen alhier zu ihren Gesicht geholfen;
unter andern einem blind gebornem Kind v. 3. Jah=
ren sein völliges Gesicht gegeben, welche Opera=
tionen in unterschiedlichen Hospittällern, und
anderen Orten, in gegenwart vieler Personen von
Distinction, als Cavaliers, Dames, Doctoren,
Chyrurgen, und andern curlösen Zusehern, gesche=
hen. Solche Operationen wird er von allerley
Kranheiten derer Augen, aus Liebe des
Näch=
stens, zu Hulfe, und Trost deren Armen
noch bis den 25. zukünftigen Monats Marti
continuiren; also der Blinde, oder welcher
mit allerley Krankheiten deren Augen behaftet
ist, der kan sich anmelden in dem Burger=Spit=
tal, in dem sogenannten Kautzischen Stift=Haus
im anderten Stok, alwo er logiret, und
täg=
lich von 8. bis 11. Uhr zu sprechen ist.
EDICT.
Wir Endes=gefertigte von einer Hochlöbl.
N. Oe. Regierung verordnete Commissarien
fü=
gen hiemit dermänniglich, welche an des
ver=
storbenen (Tit.) Hrn. Joseph von Lumago sel.
Verlassenschaft einige Sprüch, oder
Anforde=
rungen zu stellen vermeinen, kund und zu
wis=
sen, wie daß eine Hochlöbl. N. Oe. Regierung
auf gehorsamstes Anlangen des Gerichtlich
ver=
ordnet Lumagischen Hrn. Gerhabens in eine
Valval=Convocation aller sich etwann
befind=
lichen Creditorn in Gnaden gewilliget, und uns
hierzu zu Commissarien verordnet habe.
Wan wir nun zu dem Ende den 19. künfti=
gen Monats=Tag May Nach=mittag um 3. Uhr
in mein Cancellistens Pamer, in des Kaiserl.
Königl. Hof=und N. Oe. Herrn Cammer=Pro=
curators von Mayer,
J. U. D.
in der Anna=
Gassen ligenden Behausung habende Wohnung
der Ordnung nach bestimmet.
Als haben wir ein solches denen gesamt
Luma=
gischen Credits=Partheyen durch gegenwärtiges
Edict hiemit zu dem Ende kund machen sollen,
auf daß selbe an obbestimmten Tag, Stund, und
Ort, und zwar für das erste, anderte, und
drit=
te mal
petemptoriè
cum omni clausula, &
termino præclusi
erscheinen, ihre
Prætensio-
nes
geziemend anmelden, und liquidiren
mö=
gen. Actum Wien den 7. Febr. 1747.
NB.
Montags den 6. Martii 1747. wird
von weil. Jhro Excellentz Grafen v. Windisch=
gratz die hinterlassene Bibliothec licitiret
wer=
den, worunter folgende kostbare Stuk
com=
plet seynd als:
-
Historia Byzantina Par. typ. Reg. com-
plet. fol. -
Grævii & Gronovii opera omnia Lug.
Bat. fol -
Mont. Faucon Antiquite Complet fol.
Par. -
Muratori scriptores rerum Italicarum
fol. -
Museum florentinum &c.
Nebst vielen
tausend anderen raren und kostbaren Stücken.
Der
Catalogus
davon ist Samstag den 25.
Febr. im Buchladen zum goldenen Vließ auf
dem Juden=Platz
gratis
zu haben.
NB.
Bey dem Verleger des Wienerischen
Diarii ist in Commission zu haben: die Kais.
Deutsche Grammatick, oder Kunst, in
ei=
gener Sprache recht zu reden und ohne
Feh=
ler zu schreiben. Dieses Hof=und
Völkerzier=
liche sehr nützliche Werk hat 4. Theile, und
dienet nicht allein der Jugend, daß sie hurtig
und geschickt werde, die eigene Sprache recht
zu reden und zu schreiben, und die
lateini=
sche oder eine andere fremde Sprache mit
hal=
ber Mühe, Zeit und Unkosten leichtlich zu
lernen, sondern auch erwachsenen Leuten, Scri=
benten und Beamten, geistlichen und
weltli=
chen Standes, kurtz um allen, welche des
regelmäßigen Verstandes und reinen
Ausdru=
ckes in eigener Sprache mächtig seyn wollen,
oder ihres Amtes und ihrer Geschäfte
hal=
ber billich mächtig seyn sollen. Das
unein=
gebundene Exemplar kostet 1. fl. 25. kr. , das
eingebundene 1. fl. 42. kr. Das weitere
hie=
von ist in der beykommenden Nachricht zu
lesen.
-
Paulini a S. Josepho Lucensis Cler. Reg.
Scholarum Piarum, & in Archigymnasio
Romanæ Sapientiæ Publici Eloquentiæ Pro-
fessoris Orationes habit⟨æ⟩ in eodem Atchi-
gymnasio I. De neglectu literarum huma-
niorum, & earum corruptela, II. De pa-
trocinio bonarum artium. III. De laudi-
bus Leonis X. in anniversariis ejus paren-
talibus. IV. De infelicitate illiteratorum.
V. De forense latinitate expurganda. VI.
De usu, & necessitate Eloquentiæ in foro,
& hodiernis judiciis. VII. In optimis stu-
diis lente festinandum. VIII. De expedita
discendi ratione. IX. De laudibus Leonis
X. in anniversariis ejus parentalibus. X.
De ingeniorum delectu ad studia literarum
-
habendo. XI. De laudibus Leonis X. in
an-
niversariis ejus parentalibus. 8vo. à 30. kr.
NB.
Auf dem Dominicaner=Platz in der
Kaliwodischen Buchdruckerey seynd zu
bekom=
men folgende Bücher:
-
Elementa Arithmeticæ numericæ, & Li-
teralis; exposita a Joanne Crivellio. Jn
Französischen Band, und Median. 8vo. per
fl. 1. , 8. kr. Jn kleinen Format Französisch
gebunden per 51. kr. -
Kurtze, aus denen Ubungen des Heiligen
Jgnatii gezogene Versammlungen, welche von
einem jeden seines Heils geflissenen Christen=
Menschen, durch Erwegung einiger Wahrhei=
ten, mit grossen Nutzen Jährlich, durch einige
Täge können vorgenommen werden; von P.
Franc. Brean, S. J. zusammengetragen. Jn
8vo. das Stuk im Französischen Band per
51. kr. -
Geistliches Send=Schreiben in der Person
unsers Herrn JEsu Christi, an die ihme treu=
ergebeneste Seele; zu Trost aller Tugend=Lie=
benden Seelen aus dem Latein ins Teutsche
übersetzet, durch Johann Justum Landspergium.
in 8vo. Französisch gebunden per 45. kr. -
Dreyfache Zubereitung zu einem glükseligen
Tod; mit beygehenkten kurtzen Anmutungen
Christlicher Tugenden, in letzter Krankheit öf=
ters zu wiederholen. Jn feinen Band per
24. kr. ordinari per 10. kr. -
Historia Josephi I. Cæsaris Augusti, Feli-
cis, cum Appendice usque ad pacem Ba-
densem; conscripta à P. Franc. Wagner
S. J. in folio ungebunden per 3 fl. gebunden
in Französischen Band per 4. fl.
NB.
Bey Herrn Paul Krauß, Buch=Händ=
lern nächst der Kaiserl Königl. Burg ist zu haben:
-
Genealogisch=Schematisches Staats=Hand=
Buch für das Jahr 1747. in welchem l. Ein
vierfacher Calender, ein Geschlechts=Register
derer herrschenden Häusern in Europa. III. Ei=
ne hoch=ansehnliche Reichs=Versammlung.
IV. Höchst=preißliche Kaiserl. Reichs=Hof=
Raht, und Reichs=Kantzley. V. Reichs=
Kammer - Gericht. VI. Ritterschaft. VII.
Und das jetzt lebende Frankfurt enthalten. 8vo.
ungsbunden per 1. fl. 25. kr. -
Lebens=Beschreibung derer Heil. Alt=Vät=
tern, welche sich der Einsamkeit beflissen ha=
ben. Aus dem Französischen ins Teutsche
-
übersetzet, und mit 214. faubern Kupfer=Sti=
chen gezieret. 4to. gebunden kostet 5. fl. -
Sermons sur le Careme, & sur l'Avent
Prêchés à Enbrun Devant Mgr. le Cardinal
Tencin, à Chamberi Devant son Altesse
la Princesse de Soissons, & dans les prin-
cipales Villes du Rojaume par Mr l'Abbé
de Lambert 4. Tomes, 8vo. pour 4. ft.
NB⟨.⟩
Jn Herrn Monats Buch=Gewölb, un=
ter denen Tuchlauben, im Pfeifferischen Haus ist
zu haben:
-
Jo. Georgi Wagneri Resolutiones
pan-
dectarum, methodo demonstrativa ador-
natæ, Partes III. in 4to. 1745. fl. , 15. kr. -
Exercice pendant la Sainte Messe, 8vo.
à Venise 1746. Livre utile. -
Joh. Fr. Pfeffingers Historie des
Braun=
schweig=Lineburgischen Hauses, und selbiger
Landen; mit Beyfügung derer darinnen befind=
lichen hoch Gräfl. Freyherrlich=und hochade=
lichen Geschlechtern, Stiftern, Klöstern, Ge=
rechtsamen derer Städte ꝛc. 3. Theile 8vo.
fl. 6. -
T. Nicols
Beschreibung derer Steinen, sowol
edlen als gemeinen, darinnen derer Gestalt,
Kräfte, Medicin, Preiß, und Wehrt gezeiget
wird; samt beygefügten Wahrnungen sich für
derer Verfälschung wol zu hüten. 8vo. gebun=
den per 30. kr. -
Christian Peschecks generaler Abriß von der
Epistolographie, oder Brief=Stellung. 4to.
1746. per 36. kr. -
Seelen=Erbauliche Betrachtungen, auf alle
Täge des Monats, übet das bittere Leiden,
und Sterben unsers HErrn JEsu Christi. Bey=
gefüget ein Kern schöner, trostreicher, in aller=
hand Fällen dienlicher Gebettern. 12mo. ge=
bunden per 24. kr. -
Auserlesene Beicht=und Communion=Ge=
better, samt Anmutungen auf alle Sonn=Fest=
und Feyertäge des gantzen Jahrs. 8vo. gehun=
den mit einem Futeral per 1. fl. 36. kr. -
Wilhelm Staniburstens, erbauliche
Betrach=
tungen auf alle Täge des gantzen Jahrs, wel=
che einem Menschen zeigen, wie er durch Ver=
meidung des Böfen der Knechtschaft entlassen,
durch Ausübung aber des Guten in die Frey=
heit versetzet wird; mit Kupfern gezieret. 4to.
gebunden per 4. ft. 30. kr. Jst auch ungebunden
zu haben.
NB. Bey Hrn. Johann Christoph Held B⟨ur=⟩
gerl. Buchbindern, auf dem Kohlmarkt im
Samsonischen Haus ist zu haben: Neuer Brüner=
und Titular=Calender, der im Marggrafthum
Mähren befindlichen, so wol Geist=als
Welt=
lichen
Respectivè
Hoch=und Niederen Dica-
sterien, und Stellen. Auf das Jahr nach
der Gnadenreichen Geburt JEsu Christi das
dritte nach dem Schalt=Jahr von 365. Tä=
gen 1747. und forderist auf das
Marggraf=
thum Mähren, und andere angräntzende
Länder, mit allen Aspecten und himmlischen
Bewegungen, auch täglicher Witterung
Astro=
logisch berech⟨n⟩et, und möglichstem Fleiß
be=
schrieben ist.
-
Wol=abgefasseter immerwährender Haus=und
Land=Wirtschafts=Calender, darinnen nicht nur
die allerbeste (und bewährteste, zum Feld=und
Haus=Wesen gewisse Reguln, deren sich ein je=
der sorgfältiger Haus=Vatter, und Land=Mann
das gantze Jahr hindurch, mit grossen Nutzen
bedienen kan, zu finden, sondern auch, was zu
Erhaltung seiner, und der seinigen Leibes=Ge=
sundheit, zur Kräuter=Sammlung, Säen, Pflan=
tzen, und anderen täglich vorkommenden Fäl=
len höchst=nöhtig, auf das beste anzutresfen ist. -
Jtem: William Haanemanns verwunderlich=
Englischer Wahrsager, oder ausführliches Pro-
gnosticon des 1747sten Jahrs, worinnen das
Krieges=Weh, zu Land, und See; nämlich aller
kriegenden Theile Feld und See=Treffen, Sie=
ge, und Niederlagen, Glük, und Unglük, auch
andere vermutliche Zufälle, samt der allerneue
sten Genealogie jetzt=lebender allerhöchsten
Standes=Personen, der Welt vor Augen gele=
get worden, und zwar das 54. mal.
Il se trouve chez le Sieur Briffant Libraire
les noveaux livres, qui suvenit.
-
Calendrier Hollandois à Amsterdam:
1747, avec de tres Jolies
Etrennes mignones curieuses & Utiles
1747 maroquin doré sur Tranche: à 2. fl. -
Figures pour chaques moi avec les
prin-
ces Souverains de l'Europe, et avec une
Chronique abregée & curieuse, des Evé-
némens arrivé depuis la mort de l'Empe-
reus Charles, en maroquin doré sur tran-
che: à 2. fl.
Wien, gedrukt bey Joh. Peter v. Ghelen, Ihro R.
Kaiser. Königl. Maj. Hof=Buchdruckern.