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Wienerisches DIARIUM

Nr. 36, 2. Mai 1744

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[1]

Aus Jtalien.

Neapel 7. April.

Heute vor 8. Tagen hatten die
Gefangene bey der alhiesigen
Statthalterey einen Versuch
durchzugehen / sie wurden aber von de=
nen
eilfertig darzu gekommenen Ge=
richts
=Dienern / und Soldaten daran
verhindert / und darauf ihre Wachten
verdoppelt. Jn jeder Stadt / durch
welche der König gereiset / bis er na=
cher
Chietti gekommen / hat derselbe
die Beweg=Ursachen / warumen er sei=
ne
hiesige Residenz verlassen / gedrukter
publiciren lassen.

Samstags marschirte ein Battail=
lon
des Regiments Eno von hier ab /
dargegen rukte ein anderes aus dem
Regiment Bourbon von dem bey Li=
resia
bewachteten Pest=Cordon alhier
ein. Es werden nunmehro einige un=
serige
Truppen aus unseren Toscani=
schen
Gräntz=Festungen auf 7. grossen
Tartanen abgeholet / welche alle zur
Verstärkung der Armee an denen Land=
Gräntzen dieses Königreichs bestimmet
seynd.

Dieser Tagen ist der Card. Orsini
von hier nacher Rom abgegangen. Jn
dem alhiesigen Hafen seynd 2. Englän=
dische
Kriegs=Schiffe / um verschiede=
ne
Nohtwendigkeiten einzukauffen / an=
gelanget
/ und Samstag Vor=mittags

seynd einige Boots=Leute von solchen
Schiffen frey in diese Stadt herein /
und zu dem Engländischen Consul /
von deme sie ihren benöhtigten Vorrat
überkommen / gegangen.

Die Nachrichten von der Pest seynd
dermalen so gut / daß man ehester Ta=
gen
verhoffet / den Cordon aufzuhe=
ben
.

Vermög verschiedenen Briefen aus
Calabrien hat man / daß von 20. bis
27. Martii zu Catanzaro ein starkes
Erd=beben mit wiederholten Stössen
gewesen / daß andurch viele Häuser
eingefallen / und dahero alle Einwoh=
ner
sich auf das Feld geflüchtet ha=
ben
.

Turin 11. April.

Drey nacheinander von Villafran=
ca
gekommene Staffetten haben be=
stättiget
/ daß 12000. Mann Spani=
sche
Jnfanterie zwischen denen Flüssen
Paglione / und Varo / 2000. Caval=
lerie
deto aber zwischen Simie / und
Falconeto stehen. Als diese Vorru=
kung
des Feindes von unseren Gene=
ralen
in Erfahrenheit gebracht worden /
haben sich unsere Truppen alsogleich
in die Verschanzungen zwischen Mont=
Albano / und Villafranca / wie auch
in die übrige befestigte Postirungen
begeben. Zwey unserige Battaillon=

[2]

nen / so das Ort della Trinita bese=
tzer
hatten / haben dasselbe verlassen.
Nachdeme auch zugleich durch die
feindliche Deserteurs kund worden /
daß die Feinde uns die Communica=
tion
abzuschneiden trachteten / so hat
man unserer Seits einige Bataillo=
nen
nach denen Gegenden von Sa=
vorgio
vorrucken lassen.

Die Franzosen waren willens 2000.
Mann auf 18. Schiffen nacher Mona=
co
zu übersetzen / welche Schiffe von
3. Galeeren hätten begleitet werden
sollen / allein da ihnen 2. Engländische
Kriegs=Fregatten von Villafranca
aus entgegen gesegelt / so seynd die
ersteren gleich in St Torpete einge=
loffen
/ alwo sie von denen letzteren
gleichsam eingesperret gehalten werden.
Diesen Augenblik erfahret man / daß
8. Engländische Kriegs=Schiffe zu
Villafranca angekommen.

Genua 11. April.

Der schon ermeldete alhier sich be=
findliche
Französische Commissarius
fahret noch immer fort / vieles Heu
einzukauffen / und es gehet das Ge=
rücht
/ wasmassen Frankreich gesinnet
wäre / eine Landung in unserem Ge=
biete
vorzunehmen; dahero diese Re=
publik
zu ihrer eigenen Sicherheit Sol=
daten
anwerben lasset / und alle nur
immer anlangende Deserteurs aufnih=
met
. Die Land=Militz stehet gleich=
falls
bereits auf denen Beinen / und
über dieses erwartet man einige tau=
send
Mann aus Corsica.

Briefe von 2. dieses aus dem La=
ger
/ von S. Margarita geben / daß
nachdeme der Spanische Jnfant Don
Philipp von Cagna den 3. dieses in
dem Lager angelanget / Abends dar=
auf
die gantze Spanische / und Fran=
zösische
Jnfanterie über den Varo=Fluß
gegangen / und sodann / wie jüngsthin

gemeldet worden / zu Nizza eingezozen
wäre / nachdeme vorhero die zwischen
Montalbano / und dieser Stadt gele=
gene
7 Battaillonen Sardinier in ihre
Verschanzungen sich zuruk gezogen.
Montags kame ein unseriges Schif
in dreyen Tägen von Villafranca /
und man erfuhre andurch / daß die
Franzosen / und Spanier annoch
immer anderthalb Miglien von Niz=
zu
gelagert stunden / und selbe an
dem Ufer des Meers eine Batterie wi=
der
das Geschütz von 3. Engländischen
Kriegs=Schiffen / und einer Bombar=
dier
=Galliotte deto / welche sich in dem
Einfluß des besagten Stroms geleget /
errichtet hätten. Der König von Sar=
dinien
wird alle Augenblicke zu Villa
franca erwartet. Unterdessen hat man
auf Befehl besagt Sr. Majest. 3. Ga=
leeren
ausgerüstet / und verschiedene
Transport=Schiffe mit Holtz / Zwey=
bak
/ und Wasser beladen / ohne daß
man annoch weiß / zu was Ende. Den
6. hat sich der Marches von Susa mit
denen Sardinischen Truppen nach So=
spello
gezogen / und den 7. ist die Fran=
zösisch
=Spanische Armee in Nizza ein=
gezogen
/ alwo seit deme dem Vorgeben
nach einige Anstalten / um Monte Alba=
no
anzugreiffen / von ihnen gemacht
werden.

Gestern ist ein unseriges Schif seit
dem 31. vergangenen Monats von Ma=
hon
alhier angelanget / mit der Nach=
richt
/ daß bey dessen Auslauf aus Ma=
hon
20. Engländische Kriegs=Schiffe
alda segelfertig gelegen / da im übri=
gen
die andere von der durch den Sturm
erlittenen Beschädigung sich annoch
ausbesserten / ohne daß ihnen ein ein=
tziges
Fahr=Zeug / ausser dem Brander /
den sie selbst angesteket haben / abgehe.
Mittwochs vernahme man von An=

[3]

tibo / daß den 4. dieses alda der Krieg
wider England feyerlichst publiciret
worden seye.

Bologna 14. April.

Samstags marschirten 700. Königl.
Ungarisch=Böheimische Soldaten von
Mantua kommend / alhier durch zu der
Königl. Armee. Sonntags kame der
Hr. General Novati von sothaner Ar=
ne
/ und gienge nach der Lombardey
ab. Desgleichen reisete der Hr. Mar=
ches
Cleriei mit verschiedeneg Officie=
ren
hier durch nacher Meiland / um
ein alda erichtetes National=Regi=
ment
von dannen zu der Armee zu füh=
ten
. Jndessen vernimt man / daß erst=
gedachte
Armee noch immer auf ihren al=
ten
Postirungen stehe / die Trupp welche
in etwas zuruk geblieben / eben im An=
marsch
wären / mit dem Beysatz / daß
sie beständige Zufuhren von Mund=und
Kriegs=Nohtwendigkeiten zu Meer er=
halten
. Die Spanier sollen sich mit
denen Neapolitanern noch nicht conjun=
giret
haben / jedoch würde dieses dem
Ansehen nach ehestens erfolgen / gestal=
ten
beyde Armeen bereits gantz nahe
zusammen gerucket.

Aus Niederland.

Haag. 15. April.

Vermöge letzteren Pariser=Briefen
wäre aldorten in Gegenwart des =
nigs
grosser Kriegs=Raht gehalten /
und darinnen der Schluß gefasset wor=
den
/ in der heurigen Campagne sich
nur desensive zu halten. Zu sothanem
Entschluß hat der Graf von Sachsen
Anlaß gegeben / welcher nicht hinläng=
liche
Ausdrukungen hat finden können /
in den Französischen Hof den elenden
Zustand / in welchem sich der gröste
Theil von denen Truppen dermahlen
befindet / sowol was die Land=Miliz /
mit welcher alle alte Regimenter ergän=
tzet
worden / und so keines Weges de=

nen Generalen Gehorsam leisten wol=
en
/ als auch die Officier anbelanget /
bey welchen letzteren derselbe noch meh=
rer
Widerspenstigkeit gefunden / so
daß man gar nicht im Stand seyn wur=
de
/ einige Unternehmung auszuführen /
noch mit denen Feinden in eine Schlacht
einzulassen / und mit Gewißheit einen
glüklichen Ausschlag anzuhoffen. Der
alhier sich befindliche ausserordent=
liche
gevollmächtigte Gesandte des =
nigs
von Groß=Brittannien Hr. Tre=
vor
hat diese Nacht einen Expressen
von seinem Hof erhalten / und ist dar=
auf
diesen Morgen mit einigen Herren
des Staats in Unterredung gewesen.

Es wird bestättiget / daß der =
nig
von Groß=Brittannien die Höfe
von Rußland / und Preussen habe er=
suchen
lassen / um den vermöge dene
obseyenden Tractaten zu leisten schul=
digen
Beystand an Truppen ehestens
marschiren zu lassen.

Die Herren General=Staaten ha=
ben
anheut das gestern denenselben von
dem Hrn. Trevor überreichte Memo=
rial
in Erwegung genommen. Die meiste
Provintzen haben alsogleich darein ge=
williget
/ und man erwartet / daß die
übrige auch beytretten werden.

Durch besondere von Londen alhier
eingeloffene Nachrichten vernimmet
man / daß aldorten der Krieg von Sei=
ten
Groß=Brittannien wider Frank=
reich
den 11. dieses mit denen gewöhn=
lichen
Solennitäten declariret worden
seye.

Memorial / welches der Engländische
Gesandte / Herr Trevor / gestern de=
nen
General=Staaten überreichte.

Hochmögende Herren!

ALs ich auf die ersten Anzeichen von
denen Feindlichkeiten / welche

[4]

Frankreich wieder meinen Herrn / den
König in Sinne hatte / Ew. Hochmög.
um einen Theil der Beyhülfe / die Sr.
Majestät nach denen Tractaten zukom=
met
/ anzusprechen die Ehre hatte / liesse
Ew. Hochmög. solches Gesuch mit sol=
cher
Aufrichtigkeit und Bereitwilligkeit /
(wie Sie dann in Dero Resolution von
2. Mart. noch zu allem Beystande / wel=
chen
das gemeinsame Beste / und die
Treue deren Tractaten erforderten / und
der in Dero Kräften stunde / die Versi=
cherung
gaben.) statt finden / daß ich
eine Ungerechtigkeit wider Ew. Hoch=
mögende
begehen wurde / wann ich nicht /
bey denen Umständen / worin sich jetzo
die Sache befinden / mir auf eine gleich=
günstige
und geschwinde Beantwor=
tung
des Gesuchs / so ich jetzo an Sie zu
thun die Ehre habe / die Rechnung
machte.

Der König / mein Herr / welcher durch
den offenbaren Krieg / welchen Frank=
reich
ihm angekündiget hat / berechtiget
ist / sich von der Billigkeit / und von der
Weisheit Ew. Hochmög. die völlige
Würkung dererjenigen Verbindlichkei=
ten
zu versprechen / die beyderseitige
Staaten so genau vermeinet halten / und
ihre gemeinsame Sicherheit machen / hat
mir anbefohlen / Ew. Hochmög. in sei=
nem
Namen zu ersuchen / daß Sie Jhme
vor das erste nur noch den andern Theil
des im Tractat von 1678. stipulirten
Succurses / der in 20. wol equpirten
und gut versehenen Kriegs=Schiffen be=
stehet
/ zuschiken mögen / um sich mit
dem fordersamsten zu der Flotte zu =
gen
/ die Se. Maj. im Canal zusammen
ziehen lassen. Zu gleicher Zeit / da der
König diese neue Probe der Treue und
Freundschaft von Eu. Hochm. erwartet /
haben Se. Majestät mir angefüget / Jh=
nen
über diejenige / welche er gantz neulich

erhalten / Dero vollkommene Zufrieden=
heit
/ und Erkentlichkeit / zu bezeugen /
und Ew. Hochmög. der vollkommnesten
Erwiederung bey so gefährlichen Um=
ständen
zu versicheren / worinnen bey=
der
Nationen Hertzen und Hände / wie
eines eintzigen Volks seine / vereiniget
seyn müssen.

Diese wesentliche und würkliche Uni=
on
ist / Hochmögende Herren / nächst
dem Segen des Allmächtigen / wozu die
Gerechtigkeit deren Waffen Sr. Maj.
uns alle Hofnung giebet die stärkeste
und achtbareste Schutz=Wehr / die wir
jedem Feinde von dem Wolstande / der
Freyheit / und der Jndependentz / bey=
derseitigen
Staaten entgegen stellen
können. Haag / den 14. April 1744.
R. Trevor.

Brüssel 17. April.

Zwey Battaillonen des unter Co=
mando
des Printzens von Aremberg
stehenden neuen Wallonischen Regi=
ments
seynd am vergangenen Mitt=
woch
in hiesige Gegend angelanget /
und gestern fruhe haben selbige ihren
Marsch nacher Audenarde / um aldor=
ten
in Garnison zu verbleiben / fort=
gesetzet
. Gestern hat der Stadt=
Magistrat dem Engländischen Co=
mandirenden
Feld=Marschallen Wade
das gewöhnliche Geschanknuß an Wein
überreichet. Jhro Durchl. verfüg=
ten
sich am vergangenen Mittwoch
dem Schauspie / Pantomimo genannt /
beyzuwohnen / alwo der Zulauf unge=
mein
groß ware. Es werden zu dem
künftigen Montag angesetzten Huldi=
gungs
=Actu; alle erdenkliche Zuberei=
tungen
vorgekehret. Die Herren Land=
Stande von Brabant / und der Stadt=
Magistrat lassen ihres Orts an einen
prächtigen Feuer=werk arbeiten / so
an nemlichen Tag auf den grossen

[5]

Platz gerade gegen dem Raht=haus
über angezündet werden soll / um dar=
durch
diesen so grossen Tag / an wel=
chem
die Unterthanen hiesiger Landen
mit ihrer Allergnädigsten Königin /
und Landes=Frauen mit einem unauf=
lößlichen
Band verknüpfet werden /
desto herzlicher zu machen.

Aus Teutschland.

Lüttich 14. April.

Der Monsig. Crivelli Ertz=Bischof
von Cesarea / welcher von Cöln sich na=
cher
Brüssel als seiner neuen Nuntia=
tur
auf der Reise befindet / langte den
10. dieses alhier an / und nahme in dem
Kloster von St. Lorentz seine Einkehr /
der Abt dieses Klosters / mit dem von
St. Jacob seynd demselbigen bis vor
die Vor=Stadt hinaus entgegen ge=
fahren
. Jhro Hochfürstl. Durchleucht
unser Bischof und Landes=Fürst hat
denselben eine Ehren=Wacht von sei=
nen
Truppen beygegeben / und wird
ihme an allen Orten / wo er vorbey fah=
ret
das Spiel gerühret. Jhro Durch=
leucht
haben diesen Morgen ihme in
den Lorentzer=Kloster mit einem gros=
sen
gefolg die Visite gegeben / und
derselbe hat all=täglich mit Jhro
Durchleucht gespeiset / und setzet an=
heute
seine Reise gegen Löwen wei=
ters
fort / alwo er das Nacht=Lager
haltet / und morgen wird er zu Brüs=
sel
anlangen.

Leipzig 21. April.

Gestern Nach=mittags nach 3. Uhr
seynd Jrho Königl. Majestäten / unse=
re
allergnädigste Landes=Herschaft / wie
auch der Königlichen und Chur=Prin=
tzens
und des Printzens Xaverii König=
liche
Hoheiten / glüklich allhier ange=
langet
.

Freyburg 22. April.

Die letzthin aus dem Durlachischen
aufgebrochene Chur=Bayrische Trup=

pen ziehen sich zwischen Ph 〈…〉
und Heilbrunn zusammen / und erwar=
ten
/ ihren Vorgeben nach / die ferners
ankommen sollende Hülfs=Völker / wie
hingegen seynd nicht minder beschäfti=
get
/ deren etwann obhanden ⟨s⟩eyendes
Vorhaben durch unsere auf alle Fälle
eingerichtete beste Veranstaltungen zu
verhinderen / und aller Orten be=
hörigen
Widerstand zu leisten. Der
in Elsaß commandirende Marschall
Coigny ist seit wenigen Tagen wie=
derum
in Hünningen eingetroffen /
und lasset von Straßburg weit über
Hünningen hinaus eine grosse und
neue Linie verfertigen.

Olmütz 25. April.

Se. Hochfürstliche Gnaden unser
hiesiger Herr Bischof haben in dero
gantzen Diöces eine drey Tägige Pro=
cession
unter Exponirung des Vene=
rabilis
zu halten verordnet / und pub=
liciret
/ um von dem Allerhöchsten den
Göttlichen Segen zu bevorstehender
Campagne / um Glück und Seegen
wider alle der Königin von Hungarn
und Böheim Majestät Feinde zu er=
bitten
. Welche den auch würklich un=
ter
einer zahlreichen Menge Hoch=und
niederigen Personen mit grosser Aufer=
bäuichkeit
und inbrünstiger Andacht
vollzogen worden.



Wien 2. May 1744.

MJttwoch / den 29. April / geruhe=
ten
die Höchste Herrschaften des
Königlichen Hofs Sich von Schön=
brunn
herein in die Burg zu verfü=
gen
/ um sowol Jhre Majestät die
Verwittibte Röm. Kaiserin Elisabe=
tha
/ als auch die Durchlgste junge
Herrschaft. zu besuchen / und sodann
wiederum nacher gedachten Schön=
brunn
zuruk zu kehren.

[6]

Donnerstag / den 30. Dito Nach=
mittag
gegen 5. Uhr geruheten Jhre
Königl. Majestät abermalen mit De=
ro
Herrn Ehe=Gemahls Königl. Ho=
heit
/ und gesammten Adelichen Ge=
folg
Sich von mehr=bedeuteten Schön=
brunn
herein in die Burg zu verfü=
gen
/ welchemnach Jhre Hoheit der
Königl. Herr Ehe=Gemahl in Be=
gleitung
deren Hohen Herren Ordens=
Rittern des Goldenen Vlieses / alle
in schwartzen Mantel=Kleidern mit
umhangender grossen Ordens=Kette
Sich nach der Königl. Hof=Kappel=
len
erhoben / um alda der Toison=Ver=
sper
beyzuwohnen: Jhro Majestät die
Königin aber haben Dero Andacht in
Dero Kammer=Kappellen verrichtet.
Nachgehends haben Allerhöchste =
nigl
. Herrschaften bey Dero Frauen
Mutter Verwittibten Kaiserin Elisa=
betha
Majestät zu Abends gespeiset /
und in der Burg alhier übernachtet.

Freytag den 1. May / als am Fest
deren HH. Apostosteln Philippi und
Jacobi ertheileten vor=Mittag Jhre
Majestät die Königin allergnädigste
Audientzen / und sodann gegen 11.
Uhren begaben sich Jhre Hoheit der
Königliche Herr Ehe=gemahl in aber=
maliger
Begleitung deren hohen Her=
ren
Ordens=Rittern des goldenen
Vliesses alle in schwartzen=Mantel=
Kleidern mit umhangender grosser
Ordens=Kette; wie auch bald darauf
Jhre Majestät die Königin mit Dero
Adelichen Hof=Gefolg / nach Dero
Hof=Kappellen / um allda we=
gen
obbesagten Festes dem feyerlichen
GOttes=Dienst beyzuwohnen / und
speiseten sodann Mittags die Königl.
Herrschaften unter zahlreichen Auf=
wartung
des hohen Adels in der Burg
offentlich / des nach=Mittags aber

kehreten Allerhöchst Dieselben wiede=
rum
nach Dero Sommer=Pallast
Schönbrunn zuruck.

Eben Vorgestern Abends / als auch
gestern vor=Mittags haben Allerhöchst=
gedacht
Jhre Majest. die verwittibte
Römische Kaiserin Elisabetha mit
Dero Adelichen Hof=Gefolg dem GOt=
tes
=dienst in Dero Hof=Kappellen auf=
erbäulichst
beygewohnet.

Sonsten seynd dieser Tägen aber=
mahlen
viele Königliche Proviant=
Wägen und viele Remonta=Pferde
von hier nacher Bayern zu der Köni=
glichen
Armee hinaufgeführet worden /
wohin man auch noch Täglichen viele
Montur=und Cavallerie=Recruten
transportiren / wie auch viele Hunga=
rische
Völker in hiesigen Gegenden
passiren siehet.

Ubrigens seynd dieser Tagen her
wiederumen viele Oberländische Schif=
fe
mit Kaufmanns=Waaren; desglei=
chen
auch noch viele andere Schiffe mit
Schwäbischen / und Fränkischen Fa=
milien
hier angeländet / welche letztere
aber nach gehaltenen Rast=Tag wieder
weiters nacher Hungarn abgefahren.

Vorgestern Vormittag / den 30sten
April / wurde eine ledige Weibs=Per=
son
: Namens Elisabeth H. 19. Jahr
alt / alhier gebürtig / Catholischer Re=
ligion
/ auf dem hohen Wagen gese=
tzet
/ zu den Räder=Creutz an die ge=
wöhnliche
Ruhestatt geführet / ihr Hand
und Kopf abgeschlagen / und auf einen
Pfahl gestecket; weilen selbe den 11ten
dito Vormittag gegen 11. Uhr einer
sicheren Tändlers=Tochter auf dem
Spitalberg ausser der Stadt alhier
unter der Vorwand / als ob sie De=
liquentin
um besagte 11te Stund ir=
gends
wo seyn müste / und bis dahin
alda warten wolte) da jene in Gallonen

[7]

machen am besten begriffen gewesen /
und den Kopf auf die Arbeits=Rahm
geneigten gehabt / ein zu sich gestekt=
eigenen
Fleisses neu=geschliffenes Mes=
ser
selbst geständiger massen mit allen
Kräften / und so viel ihr Delinquentin
möglich gewesen / vorsetzlich und Meu=
chel
=mörderischer Weise in die Gur=
gel
linker Seits dergestalten unmensch=
lich
eingestossen / daß diese also ent=
setzlich
ermordete Tändlers=Tochter
durch solch=überkommenen 3. Finger
breit linker Hand in die Zwerch hin=
ein
/ und zur rechten hinaus durch=
gedrungenen
Stich / wordurch die
Vena Jugularis , und Aspera Arteria
durchschnitten worden / in wenigen Mi=
nuten
Todes verbleiben müssen / dem=
nächst
aber aus aldasiger Kammer ei=
nen
schwartz=damastenen mit goldenen
Borden gebrämten Unter Rok / wel=
chen
sie Delinquentin einer Hausiere=
rin
/ wegen deroselben auf 10 Schnur
gute Perlen annoch rukständigen 262.
Gulden 12. kr. / um des diesfällig un=
ausetzlichen
Uberlaufs / und Beäng=
stigung
sich zu entbürden / und solche
zur Geduld zu bewegen / versetzen wol=
len
/ dann aus einem alda offen ge=
standenen
Kasten / und darinnen be=
fundenen
unversperrten Trüherl eini=
ges
/ unwissend wie viel gewestes Geld /
samt einem 3=Köpfigen Thaler / und
8. Ducaten / 1. schwartz=ledernes
mit silbernen Schliessen beschlagenes
Bett=Buch / item zwey Silber=Löf=
feln
/ 1. deto Haar=Nadel / zwey
silberne Tabak=Dosen / 1. Besteck
dero Messer / Leffel / und Gabel /
nebst einen gestickten Beutel / worin=
nen
eine silberne Hals=schliessen / ein
kleines Oertel Borden und ein Elen
lang seidenes Band sich befunden / ab=
und hinweg geraubet; es seynd aber
solch sammentliche Effecten / und baa=

res Geld in natura zu Gerichts=Han=
den
gebracht / und sodann der ver=
lustigen
Tandlerin zuruk gestellet wor=
den
.

Jn einem extra=Blat ist zu haben die Kriegs=
Declaration / Jhrer Majestät des Königs von
Groß=Brittannien wieder die Kron Frankreich,
so mit denen gewöhnlichen Ceremonien den 11.
April dieses lauffenden Jahrs 1744. offentlich
zu Londen geschehen per 3. kr.


Lista deren Verstorbenen zu Wien in=
und vor der Stadt.

Den 29. April.

Jn der Stadt.

  • Dem Math. Heinisch, Gold=schmied=ges. , s. W. Regi=
    na
    , in der Naglergas. , alt 46. J.

Vor der Stadt.

  • Dem Adam Neu; Bancal=Cantzley=dien. , s. K. Bar=
    bara
    , bey dem Englis. Gruß auf der Wied, alt 2. J.
  • Dem Tobiä Greger, Burgerl. Glasern, s. K. Ferd. ,
    bey dem gold. Löwen in der Leopoldstadt, alt 1. J.
  • Theres. Hönigin, led. M. , im Pfaidleris. H. in der
    Leopoldstadt, alt 22. J.
  • Magdal. Schmidin, ar. M. , bey dem gold. Luxen am
    Spitalberg, alt 50. J.
  • Leop. Brandweiner, ar. Wais, im langen Keller am
    Neubau, alt 6=v. J.
  • Suma 6. Personen, darunter 3. Kinder.

Den 30. April.

Jn der Stadt.

  • Die Wol=Edel=geb. Fräule Maria Anna Kapellerin v.
    Mätzlstorf, im Schweitzhartis. H. am Peters=Freit=
    hof
    , alt 51. J.
  • Hr. Joh. Eustachi Kötterer, AA. LL. & Phil. Magist. ,
    Juris utriusque Candid. , ac Digestorum Fiscus , im
    Regenspurger=Hof, alt 28. J.

Vor der Stadt.

  • Dem Hrn. Barthol. Sorgo, Banco - und Wechsel=
    Sensalen. s. K. Maria Anna, im Uberreiteris. H. in
    der Leopoldstadt, alt 5=v. J.
  • Jos. Prentzinger, alt 40. J. , und Joh. Scheffer, alt
    19. J. beede bey denen FF. Miseric.
  • Dem Valentin Korb, Bauers=M. s. W. Anna, im
    F⟨isc⟩hdrögleris. H. in der Leopoldstadt, alt 30. J.
  • Paul Schneider, alt 52. J. Juliana Grünerin, alt 63.
    J. , und Anna Katzingerin, alt 20. J. , alle 3. im
    Kranken=H.
  • Summa 9. Personen, darunter 1. Kind.

Den 1. April.

Jn der Stadt

  • Dem Thomä Schellhorn, Lakeyen, s. K. Joh. , bey
    dem gold. Pfauen bey bem Cärntner=Thor, alt 1. J.
  • Theres. Spilbergerin, ar. W. , im Becherl=Hof im
    Kumpf=gässel, alt 80. J.
[8]

Vor der Stadt.

  • Der Hr. Rosalia Bleßnin, Wittwe, ihr K. Carl, im
    Spalliermacheris. H. am Spitalb. , alt 3. . 1. b. J.
  • Dem Hrn. Georg Thomä Bader, Königl. Hartschiern
    s. K. Christoph bey dem gold. Lämmel in der Al=
    stergassen
    , alt 4. J.
  • Cathar. Bergerin, led. M. , bey der gold. Tauben in
    der Josephstadt, alt 65. J.
  • dem Andre Nicbstein, Burgerl. Kuchelgart. , s. K.
    Theres. , im AugnstinerH. zu Erdberg. alt 8. J.
  • Andre Führer, alt 19. J. , bey denen 8. Mit.
  • Dem Joh. Froschauer Lehen=Kutsch. , s. S. Bened. ,
    in der Schleifemühl an der Wien, alt 14. J.
  • Anna Manin, Wais, bey denen 3. Rössel im Ler=
    chenf
    . , alt 4. J.
  • Summa 9. Personen, darunter 5. Kinder.

NB. Bey dem Verleger des Wienerischen
Diarii, ist zu haben. =

Sohanmo, oder ompendins eingerichtete Re=
giments
=Tabellen mit Ende Aprilis 1744. Dero
zu Hungarn, und Böheim Königl. Majestät
regulirte Regimenter, dann die dabey angestell=
te
Herren Stabs=Officiers, und Agenten in
Wien, item Länder, wo sie stehen, betreffend
mit besondern Fleiß, und Mühe nach der un=
ter
19. Martin vorgegangenen, und noch nähe=
ren
Promotionen colligut, und zum Nutzen
der hohen Generalität, Herren Stabs=Officiers,
und anderen zu dem Militar=Stand gehörigen
Partheyen und zwar die Regimenter nach dem
Alphabet auf einen halben Bogen guten Schreib=
Papier also verabfasfet, daß die völlige Jnfan=
terie
=auf einer, die Kürassier=Dragoner=und
Husaren=Regimenter aber auf der andern Seiten
sich präsentiren, und nach dem in lateinischer
Schrift genommenen Druk, damit solchen auch
alle Nationes lesen können. Diese desto beque=
mer
auf der Post abzuschicken, zu bekommen, in
Futeral pr. 20. kr. , ohne Futeral aber 17. kr.

Der zu Hungarn und Böheim Königl. Maje=
stät
unserer Allergnädigsten Frauen und Landes=
Fürstin neue Jäger=und Reiß=Gejaids=Ord=
nung
. , in Oesterreich unter der Enns. Das
Exemplar ungebunden um 17. , gebunden aber
per 20. kr


NB. Jn dem Gräfl. Trautsonischen Primo=
genitur
=Haus nächst der Königl. alten Stall=
burg
ist der völlige zweyte Stock rings herum
von der oberen, in die untere Breuner=Straf=
sen
, samt Kuchel Speiß=zimmer, Keller
Stallung auf 14. Pferd mit Heu=und Holtz=
Gewölb, Wagen=Schupfen, und Boden,
auf künftige Michaeli Jahr weiß mit vorher=

gehender halb=jährlichen Aufkündung zu ver=
lassen
. Wer solche bestehen will, kan sich da=
selbst
anmelden.


Den 8. May und folgende Tage wer=
den
in dem Lorentzer=Haus im ten Stok ge=
gen
des Klosters Mayer=Hof fruhe von 9.
bis 12. , und Nach=mittag von 3. bis 6. Uhr
verschiedene Verlassenschafts=Effecten, worin=
ter
Geschmuck, Silber. Porcellain, auch Gallan=
terie
, und Jndianische Sachen befindlich, an
die Meist=bietende für baares Geld verkauffet
werden.


NB. Es wird allen respectivé Herren Lieb=
habern
von des Holländer seinem Glücks=ha=
fen
in den Märzischen Haus auf dem Peter hie=
mit
zu wissen gemacht, daß noch einige Loos
vorhanden, und man mit der Austheilung nicht
länger als bis ultimo May damit continui=
ren
wird, nach Verfliessung besagten Termins=
aber
keines mehr ausgegeben werden wird
indeme den ten Junii die Ziehung besagten
Glückes=Hafen würklich vor sich gehen wird.


AVERTISSEMENT.

Den 8. Juni wird von dem von der Hoch=
gräfl
. Stahrembergischen Herrschaft Vösendorf
verordneten Judicio Delegato wegen, wird
hiemit durch gegenwärtiges Edict all, und je=
den
, kund, und zu wissen gemacht, welcher
Gestalten der dem Herrn Christoph Segen,
Leutenant, und Adjutanten bey (Titl.) Hern
General Roth, zugehörig: zu besagten Wien=
dorfgelegene
Frey=Hof samt dem darzu gehört=
gen
Garten, und Haus, Weingart=Sitz nebst=
einigen
, über Land Grund=Stücken über die be=
reits
untern 18. Jannaridies Jahrs ausgese
tigt=und afigirtgeweste Licatationsddia
nochmalen offentlich ausgefeilet, und dem len
offerenti verkauffet werden solle. Zu welchen
Ende dann mit Einschliessung deren einfallen
den Pfingst=und Bett=Ferien der Lie künftigen
MonatsJuni Vormittag um 9. Uhr in der
Herrschaft Vösendorf Cantzley zu erscheinen an
beraumet worden. Wer demnach sothanen
Frey=Hof cum appertinentis, oder auch ei=
nige
über Land Grund=Stüke an sich zu bringen
intentioniret, derselbe wirdet an bemeldeten
Ort, Tag, und Stund entweders selbsten, oder
durch genugsam Bevollmächtigte zu erscheinen
haben. Actum Wien, den 21. April ihre

[9]

Aus Jtalien.

Rom 4. April.

FReytags als den 4ten des Monats Martii,
besuchten Jhre Heiligkeit mit halb=offentli=
chen
Gepränge Jhrer Gewohnheit gemäß die
Kirche von St. Peter im Vatican, bevor Sie
aber dahin kamen, betteten Sie das in der
Kirche deren Benedictiner=Kloster Frauen auf
den Campo Mar⟨z⟩o ausgesetzte Hochwürdigste
an.

Samstags liesse der Cardinal Staats=Secre=
tarius
Valenti ein Edict anschlagen, Kraft welchen
über die eingezogen Nachricht, daß die Pest
in Dalmatien, und denen daran stossenden Tür=
kischen
Landen aufgehöret, die auf besagte Ge=
genden
den 28. Februarii dies Jahrs gesetzte
Contumatz von 40. Tagen auf 28. herab ver=
kürtzet
wird.

Am Palm=Sonntag verrichteten Jhre Päpstl.
Heiligkeit in der Paulinischen Kappelle des Qui=
rinals
mit offentlichen Gepränge die gewöhnli=
che
Weihung deren Palm=Zweigen und Aus=
theilung
derenselben an 30. darbey erschienene
Cardinäle, an den Herrn Contestabel, an die
Erhaltere, und Vorsteher des Römischen Volks,
an den Botschafter von Bologna, an den Mon=
sig
. Hof=Meister des Apostolischen Pallastes, an
den Monsig. Statt=halter von Rom, an die ge=
sammte
Prälatur, und alle übrige so in der
Päpstl. Kappelle ansonst zu erscheinen haben,
wie ingleichen an viele auswärtige Edel=Leute,
so sich aldaselbst einfanden.

Nachmittag dito bestiegen Jhre Päpstl. Hei=
ligkeit
mit sonderbarer Auferbaulichkeit die hei=
lige
Stiege kniend, sodann besuchten Sie die
Haupt=Kirche von St. Johann Lateran, alwo
selbigen Tag die Station ware, und zugleich
die Häupter deren HH. Aposteln Peter, und
Paul von dasigen Erker herab gezeigt wurden.
Endlich besuchten Sie auch die Kirche von S.
Praxedis, alwo das 40 stündige Gebett ware,
und verfügten Sich alsdann nach dem Quiri=
nal
zuruk.

Montags Vor=mittag gienge der Monsig.
Ludwig Gualtieri von hier nach seiner Nuntia=
tur
zu Neapel ab. Jhre Heiligkeit verfügten
Sich diesen Tag wiederum zu dem 40=stündigen
Gebet bey S. Praxedis.

Mitwochs ertheilten Sie jährlich gewöhnli=
cher
massen die allerheiligsten Communion eigen=
händig
an Dero gesamt vornehmeren Hof=Staat

in denen Zimmern, alwo die Versammlung des
Heil. Officii gehalten wird, weilen dieses in der
offentlichen Kappelle zu verrichten die heftige
Kälte nicht gestattete.

Am grünen Donnerstag verrichteten Jhre Hei=
ligkeit
selbst persönlich alle Kirchen=Functionen
bey St. Peter im Vatican; gaben auch nach sel=
ben
, und nach gewöhnlich=beschehener Ablesung
der Bulla Coena Domini von dem grossen Er=
ker
unter Abfeurung deren Stüken auf der En=
gels
=Burg den feyerlichen Seegen.

Endlich wuschen Sie in dem Hertzogen=Saal
des Vaticanischen Pallastes 12. armen Priestern
die Füsse, und dieneten ihnen in Gegenwart
vielen fremden Adels hernachmals zur Tafel.

Aus dem Russischen Reich.

Moscau 26. Martii.

Den 12ten dieses ertheilten Jhro Kaiserl.
Majestät dem Königlichen Schwedischen Ge=
sandten
Kammer=Herrn Grafen von Bark die
erste Audientz, worauf sich der Herr Gesandte
so gleich zu des Groß=Fürsten Kaiserl. Hoheit
verfügte, und gleichfalls seine erste Audientz er=
hielte
.

Den 14ten dieses geruheten Jhro Kaiserl.
Majestät eine Reise nach dem 60. Werst von
hier gelegenen Kloster Troiza, zu thun, um da=
selbst
einige Tage lang der Andacht abzuwarten.
Von dar traffen Jhro Kaiserl. Majestät den
19ten dieses auf den Abend wieder alhier ein.

Dieser Tagen hatte ein von dem Patriar=
chen
aus Jerusalem angelangter, Archimandre
eines dasigen Griechischen Klosters die Gnade,
Jhro Kaiserl. Majestät, und Sr. Kaiserl. Ho=
heit
dem Groß=Fürsten ein von dar gebrachtes
Crucifix, ein Modell vom Heil. Grabs=Gebäu=
de
und verschiedene andere Heiligthümer, al=
les
von morgenländischer eingelegter Arbeit, zu
präsentiren.

Den 17ten dieses seynd Jhro Hochfürstliche
Durchl. die junge Printzessin von Anhalt=Zerbst
mit einem Fluß=Fieber befallen worden. Uner=
achtet
nun unter der Ober=Aufsicht Jhro Kai=
serl
. Majestat ersten Leib=Medici, und würkli=
chen
Geheimen Rahts Herrn von Lestocq all=
möglichste
Sorgfalt von beyden Hof=Medicis,
Herrn Sanches, und Boerhave, angewendet
worden, ist doch das Fieber nach etlichen Ta=
gen
in einen gefährlichen Rheumatismum mit
einer schweren Oppression auf der Lunge aus=

[10]

geschlagen: wogegen um so viel unermüdetere
Wachtsamteit angewendet worden, je zärtliche=
re
Sorgfalt, und empfindlichern Kummer Jh=
ro
Kaiserl. Majestät für die Durchleuchtigste
Patientin, die bishero in den heftigsten Schmer=
tzen
allzeit eine ungemeine Gelassenheit bezeiget
hat, vermerken zu lassen geruhet. Endlich hat
sich durch beständigen Gebrauch der auserlöse=
nesten
Medicamenten, und öfters wiederholtes
Aderlassen, mit Göttlichen Beystand diese ge=
fährliche
Krankheit in so weit glüklich gebrochen,
daß Jhro Kaiserl. Majestät, und der gantze Hof
mit erwünschter Hofnung zu all=maliger Besse=
rung
erfreuen worden. Als man Jhro Hoch=
fürstl
. Durchleucht das erste mal zur Ader ge=
lassen
, seynd Dieselben, nach hiesigem Landes=
Gebrauch mit einer Halsschleiffe, und einem
paar Ohr=Gehänge von Brillanten, im wehrt
50. à 60000. Rub. von Jhro Kaiserl. Maje=
stät
, und mit einer von Brillanten reich=besetz=
ren
Uhr, und Ketten=Hacken von des Groß=Für=
sten
Kaiserl. Hoheit beschenket worden.

Heute früh geruheten Jhro Kaiserl. Majest.
nach dem Kremmel zu fahren, alwo Allerhöchst=
Dieselben den gantzen Vor=mittag Session in
dem dirigirenden Senat zu halten, und nach=
mals
in denen Kaiserlichen Apartemens dasigen
Schlosses die Mittags=Mahlzeit einzunehmen
beliebten.


NB . Bey Herrn Leopold Hödl im Schulter=
Gässel im kleinen Jordan in dessen Laden, ist
zu haben: Tugend=Leben Wilhelminæ Ama=
liæ
Römischer Kaiserin, in einem kurtzen Be=
grif
verfasset, und in Welscher Sprache beschrie=
ben
von P. Antonio Cito , aus der Gesellschaft
JEsu, weil. Jhrer Kaiserl. Majestät Beicht=
Vattern: Samet der Zuschrift, und Vorrede des
Verfassers, in das Teutsche übersetzet durch Hrn.
Frantz Joseph Christiani, Jhrer Majestät hin=
terlassenen
Hof=Raht, und Cabinets= secretari-
um
. Mit Erlaubnuß derer Oberen. Jn Le=
der
eingebunden das Teutsche pr. 1. fl. 8. kr. ,
das Welsche pr. 51. kr. , es seynd auch ohne
Band das Teutsche pr. 51. kr. , und das Wel=
sche
pr. 34. kr. zu haben.


NB. Bey Herrn Paul Krauß, nächst der
Königlichen Burg, ist zu haben:

Reich=gesammleter=auserlösener geistlicher
Frucht=Schnitt, das ist: ordentliche Verfas=
sung
derer HH. Evangelien, mit sehr nutzlichen
Auslegungen, und heilsammen Lehr=Stucken
zusammen getragen von Johann Baptist Jm=

hof zweyte Auflage in 2. Theilen, in 8. Aug=
spurg
1744. , kostet 1. fl. 25. kr.

Spengleri Instructio Parochi pro visita-
tion
infirmorum pro administratione Sa-
cramentorum
Pœnitentiæ Eucharistiæ, &
extremæ unctionis pro assistentia extremeæ
Luctæ in usum, & commodum ven. Cleri
editio quarta auctior authore J. G. Speng-
ler
3. Vol. 8. Augustæ 1743. pro 1. fl. 15. kr.


NB. Bey dem Verleger des Wienerischen
Diarii, ist zu haben:

Das Portrait Jhrer Majest. der Königin, nach
der Hungarischen erst neu=verfertigten Krönungs=
Medaille, auf das accurateste in 2. Stuk: die
Ruk=Seiten stellet vor die Stadt Prespurg, den
Königsberg, samt Schloß, und sitzet diese grosse
Heldin zu Pferd, mit dem blossen Hungarischen
Schwert in der Hand, wie auch die Umschrift
auf beyden Seiten. Ganz bequem in Briefen
auf der Post fortzuschiken. per 17. kr.

Daß Portrait Jhro Majestat der Königin,
nach den Original der Böheimischen Krönungs=
Medaille, in einer sehr fein, und zartesten Com-
position
, und neuen Invention auf das accu=
rateste
in 2. Stük, nemlichen die Haupt=und
Ruk=Seiten, auf welcher Jhro Majestat die
Königin 2. mal wunder=schön vorgestellet seynd,
und kan ganz bequem ohne Schaden in Briefen
auf der Post fort=geschicket werden. Kostet 17. kr.

Jtem die Copia der Vermählungs=Medaille
der Durchl. Ertz=Hertzogin Maria Anna, auf
der vorderen Seiten zeigen sich beede Portraits
dieses Durchl. Braut=Paars, auf der Ruk=
Seiten die Vermählungs=Wappen samt Unter=
schrift
kostet 7. kr.


NB. Bey Hrn. Joh. Jacob Lidl, Kupfer=ste=
chern
im Schulter=Gässel im Stern=Hof ist zu
haben:

Eigentliche Vorstellung des hitzigen See=Tref=
fens
, welches den ersten Februarii lauffenden
1744. Jahrs in dem Mittelländischen Meer
unweit Toulon zwischen dem Königl. Engländi=
schen
und combinirten Spanisch=und Französi=
schen
Flotten vorgefallen, samt der darzu ge=
hörigen
Explication, und einem Situations=
Land=Kärtel bestens versehen, und in Kupfer
gestochen in grossen Bogens=Grösse das Stuk
schwartz pr. 10. kr. Jllum. 17. kr.



Wien, gedrukt bey Johann Peter v. Ghelen,
Königl. Hof=Buchdruckern.

[11]

Kriegs= DECLARATION.

Jhrer Majestät des Königs von Groß=Bri=
tannien
wider die Kron Frankreich / so mit denen gewöhn=
lichen
Ceremonien den 11. April dieses lauffenden Jahrs
1744. offentlich zu Londen geschehen.

König Georg.

DEmnach die in Teutschland über
die Verlassenschaft weil. Kaiser
Carls des VI. sich erhobene Unruhe
durch Anreitzung / Beystand und Un=
terstüzung
des Frantzösischen Königs
angefangen / und fortgesetzet worden /
in der Absicht / das Gleichgewicht der
Macht von Europa umzustürtzen / und
den schädlichen Einfluß selbiger Krone
je länger je mehr auszubreiten / mit
offenbarem Umsturz der feyerlichen Ga=
rantie
der Pragmatischen Sanction /
die er im Jahr 1738. in Betracht des
Abtritts von Lothringen ertheilet hat;
wir aber unser=seits unseren Verpflich=
tungen
/ sothane Pragmatische San=
ction
zu handhaben / und der guten
Treue / die von uns unzertrennlich ist /
ein Genüge geleistet / und uns denen
Unternehmungen gegen die Herrschaf=
ten
der Königin wiedersetzet haben;
so erwecket es in uns keine Verwun=
derung
/ daß unser Betragen in diesem
Stük uns die Rachsucht des Frantzö=
sischen
Königs über den Hals gezogen /
sintemalen derselbe seine statts=süchti=
ge
Absichten grösten=theils durch den
Beystand den wir unserer von ihm

unrechtmässiger Weise angefallenen
Bunds=genossen verliehen / zu Boden
gerissen fande / oder daß er dieses als
die vornehmste Ursache / den Krieg wi=
der
uns zu erklären / ansehen wurde.
Von der Zeit an / da wir uns verwun=
den
erachtet / zu Aufrecht=haltung der
billichen Gerechtsame unserer Untertha=
nen
uns in einen Krieg mit Spanien
einzulassen / hat der Frantzösische =
nig
/ anstatt eine genaue Neutralität zu
beobachten / die wir uns von seiner
Seite hätten versprechen können / in=
dem
wir selbst / vermög deren Tracta=
ten
/ dessen Beystand hätten begehren
können / unseren Feinden Aufmunte=
rung
und Unterstützung gegeben / in=
deme
er zugelassen / daß seine Unter=
thanen
als Kapers unter Spanischen
Commissionen / sowol in America / als
in Europa / gefahren / und 1740. eine
starke Escadre nach denen Americani=
schen
Gewässern abgeschiket / um uns
von der Fortsetzung eines rechtmässi=
gen
Krieges / den wir in selbigen Ge=
genden
wider Spanien führten / abzu=
halten
; und wir haben den überzeu=
genden
Beweiß / daß nicht nur den
Commandanten der Frantzösischen E=

[12]

scadre der Befehl gegeben worden /
feindlich gegen unsere Schiffe zu agi=
ren
/ es seye gemeinschaftlich mit de=
nen
Spaniern / oder absonderlich; son=
dern
daß man auch mit unseren Fein=
den
Mesures gefasset / eine unserer vor=
nehmsten
Herrschaften in America an=
zugreiffen
; gestalten ein Duplicatum
solchen Befehls / datiret den 7. Octob.
1740. dem Oberbefehls=haber unserer
Escadre in West=Jndien in die Hände
gerahten.

Dieses ungerechte / und sehr beleidi=
gende
Verfahren wird dardurch noch
ärger / daß der Frantzösische Minister
an unserem Hofe bey Abschikung sol=
cher
Escadre die Erklärung gethan
hatte / der Frantzösische König wäre
weit von einigem Vorhaben entfernet /
mit uns zu brechen.

Es ward solche beleidigende Ausfüh=
rung
abseiten des Frantzösischen =
nigs
gegen uns fortgesetzet / da seine
Escadre in dem Mittelländischen Meer
sich im Jahr 1741. zu denen Schiffen
unserer Feinde fügte / und selbige be=
schützete
/ im Gesichte unserer Flotte /
welche eben damit umgienge / diesel=
ben
anzugreiffen.

Diese unverantwortliche Proceduren
die Welt=kündige Kränkung deren Tra=
ctaten
durch Wieder=herstellung deren
Fortificationen und Aufrichtung neuer
Werke zu Dünkirchen: die letztens ge=
gen
unsere Flotte in dem Mittelländi=
schen
Meer verübte offenbare Feind=
lichkeiten
: der uns durch Aufneh=
mung
des Sohnes des Prætendenten
an unserer Krone in denen Frantzösi=
schen
Staaten erwiesene Schimpf und
Hohn: die würkliche Einschiffung ei=
nes
Corpo Truppen zu Dünkirchen /
die augenscheinlich bestimmet / einen

Einfall zum Besten des Prætendenten
an unserer Kron zuthun: und die Sen=
dung
einer Escadre Frantzösis. Kriegs=
Schiffe in den Canal / um vorgedach=
te
Einschiffung / und den Einfall zu
unterstützen / werden dauerhaft Merk=
male
von der Gering=schätzung seyn /
welche der Frantzösische Hof für die
allerfeyerlichsten Verbündungen heget /
wann derselben Beobachtung mit dem
Jnteresse / Staats=Sucht oder Rache
nicht übereins=kommet.

Wir können die ungerechte Insinua-
tiones
, die in der Frantzösischen Kriegs=
Erklärung gegen uns / in Ansehung der
zu Hanover im October 1741. gemach=
ten
Convention enthalten seynd / mit
Stillschweigen nicht vorbey=gehen. Da
diese Convention bloß auf unser Chur=
fürstentum
gerichtet ware / hatte selbi=
ge
keine Beziehung auf uns als =
nig
von Groß=Brittannien: was dies=
falls
angeführet wird / ist ungegrün=
der
/ und schmähsüchtig. Unsere Hand=
lungen
dessentwegen seynd vollkom=
men
mit der guten Treue übereins=ge=
kommen
/ die wir jederzeit zu einer Re=
gel
=maß unserer Handlungen gesetzet
haben.

Es ist unnöhtig / von denen gemach=
ten
Vorwürfen wider das Verhalten
unserer Ministers an auswärtigen =
fen
etwas zu erwehnen / weil es kund=
bar
/ daß die vornehmste Absicht und
Handlung deren Französischen Mini=
stern
an denen verschiedenen Höfen von
Europa gewesen / entweder innerliche
Empörungen in denen Landen / wo sie
sich aufgehalten / zu erregen / oder aber
Uneinigkeit / und Mißverständnuß zwi=
schen
denselben / und ihren Bundsge=
nossen
anzustiften.

Die Beschuldigung wegen See=rau=

berey /
[13]

berey / und barbarischer Grausamkeit
unserer Kriegs=Schiffen ist so unbillig /
als geziemend; und Wir haben für
alle dergleichen Proceduren einen sol=
chen
Abscheu / daß / wann Uns ein Ver=
fahren
von solcher Art wäre vorge=
bracht
worden / Wir solches mit allem
Ernst würden gehemmet / und den Be=
leidiger
auf das strengeste gestraffet
haben.

Da Wir also unumgänglich gemüs=
siget
seynd / die Waffen zu ergreiffen /
und Uns gäntzlich auf den Beystand
des Allmächtigen GOttes verlassen /
der die Aufrichtigkeit unserer Meinun=
gen
kennet / so haben Wir nöhtig er=
achtet
/ den Krieg gegen den König von
Frankreich zu erklären / wie Wir sol=
chen
mittelst diesem erklären: Wir wer=
den
auch diesen Krieg / zufolge dieser
Erklärung / zu Wasser und zu Lande
mit allem Nachdruk fortsetzen / inde=
me
Wir uns der bereitwiligen Mit=
hülfe
/ und Assistentz aller Unserer ge=
liebten
Unterthanen in einer solchen ge=
rechten
Sache versichert halten: Be=
fehlen
demnach mittelst diesem und wol=
len
/ daß Unsere Generals / und Com=
mandanten
Unserer Kriegs=Macht / un=
sere
zu Verwaltung des Groß=Admi=
rals
=Amt von Groß=Brittannien Com=
m⟨i⟩trten
/ unsere Statthalter sämtli=
cher
Grafschaften / Gouverneurs de=
ren
Festungen / und Guarnisonen /
amt allen derenselben Subalternen /
zu See / und zu Lande / alle Arten der
Feindseligkeit in Fortsetzung dieses
Krieges gegen ermeldten König von
Frankreich / dessen Vasallen und Un=
terthanen
/ vornehmen und ins Werk
richten / auch sich desselben Unterneh=
mungen
widersetzen: Wollen und be=
gehren
von allen Unseren Unterthanen /

daß sie darauf Acht haben / und ver=
bieten
dabey denenselben für das künf=
tige
/ einige Correspondenz / oder Com=
munication
mit denen Unterthanen des
Königs von Frankreich zu halten; Ge=
bieten
auch hiemit Unseren eigenen Un=
terthanen
/ und warnen alle andere
Personen / welcher Nation selbige seyn
mögen / sich nach dem Gebiet / Lan=
den
/ Colonien / oder Gegenden mehr=
ersagten
Königs von Frankreich zu ver=
fügen
/ oder einige Soldaten / Waf=
fen
/ Pulfer / Munition / oder andere
contrebande Güter / nach einigem Ge=
biet
/ Lande / Colonie / oder Gegend
des bemeldten Königs von Frank=
reich
zu transportiren / oder einzuha=
ben
/ solches / wann es genommen wird /
für eine gute / und rechtmässige Beute
erkläret werden solle. Und da in Un=
serem
Königreich verschiedene von des
Königs von Frankreich Unterthanen
zuruk bleiben / so erklären Wir hiemit /
daß unsere Königl. Meinung ist / daß
alle Französische Unterthanen / die sich
pflichtmässig gegen Uns bezeigen wer=
den
/ für ihre Personen / und Güter
sicher seyn sollen. Geben an Unserem
Hofe zu St. James / den 29. Martii /
(11. April.) 1744. Jm siebenzehen=
den
Jahre Unserer Regierung.

GOtt bewahre den König.

Copia der gnädigen Anrede / wel=
che
Se. Groß=Brittannische Ma=
jestät
am 14. dieses an beyde Par=
laments
=Häuser gehalten.

Mylords und Edle!

DJe Anstalten / welche so lange in
Frankreich gemacht seynd / dieses
Königreich zum Besten eines Präten=

[14]

denten zu überwältigen / haben endlich
eine Kriegs=Erklärung derselben Kro=
ne
gegen Mich zur Folge gehabt. Die
Bereitwiligkeit / die Zuneigung / und
der Eifer für Mich und Meine Fami=
lie
/ welche so vollkommen / und so lau=
ter
/ in denen einhelligen Schlüssen bey=
der
Parlaments=Häuser / hervorgestral=
let
/ solten Unsere Feinde überzeugt
haben / wie schlecht gegründet alle Hof=
nung
zu einem guten Erfolg wäre / wo=
mit
sie sich alle in einer solchen Unter=
nehmung
geschmeicheit haben mögen.
Für Mich ist es das wahreste Vergnü=
gen
/ und es muß die gröste Sicherheit
für Meine Regierung seyn / daß Jch
eben zu der Zeit / da dieser Krieg den
Anfang genommen / solche feyerliche
Versicherungen der Treue / und der
Zuneigung von meinen Unterthanen er=
halten
habe. Was man auch diesen
Ungerechten Handlungen des Franzö=

sischen Hofes für eine Farbe anzustrei=
chen
trachten mag / so kan Jch Mich
doch auf die gantze Welt wegen der
Aufrichtigkeit und Billigkeit Meines
Verfahrens beruffen / das standhaft
auf die Vertheidigung derer alten
Bundes=Genossenen meiner Krone ge=
richtet
gewesen.

Jch habe in diesen Umständen den
Krieg wieder den König von Frankreich
declariret / und bey meinen Bundsge=
nossen
/ insonderheit bey denen General=
Staaten der vereinigten Niederlande /
deren beständige Freundschaft Jch noch
unlängst erfahren / die gebührende Er=
innerung
gethan / sich zu mir zu fügen /
und ihre Verpflichtungen in diser wichti=
gen
Vorfallenheit zu erfüllen. Jch ver=
lasse
mich in dieser rechtmässigen Sache
auf den Göttlichen Schirm / und euren
kräftigen Beystand ꝛc. ꝛc.


Wien / gedrukt bey Johann Peter von Ghelen / Königl. Hof=Buchdrukern.

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