Anno 1744. ( Num . 20.) 7. Martii.
Wienerisches
DIARIUM.
Mit Jhrer Königlichen Majestät Freyheit.
Jn dem neuen Michaeler=Haus / bey Joh. Peter v. Ghelen.
Aus Spanien.
Madrid 28. Jan.
DEr Königl. Hof befindet sich
noch im Pardo / wo das ab=
und zulaufen von Curriers
annoch immerhin stark ist. Der
Se=
cretarius von dem neu=bestellten
Ge=
sandten des Königs in Portugall bei
hiesigem Hof des Vice=Grafen von
Puente de Lima ist schon hier
angelan=
get / dahero wird der Herr Gesandte
selbst ebenfalls täglich erwartet. Der
Raht von der Stadt Chambery in
Sa=
voyen hat bey hiesigem Hof seine
Be=
schwerden vorstellen lassen über die
un=
erschwingliche Geld=Summen / welche
für die in selbigem Hertzogtum
gelege=
ne Truppen des Königs
ausgeschrie=
ben worden.
Madrid 3. Febr.
Der Graß von Montijo / welcher für
3. Wochen Erlaubnuß begehret
anhe=
ro zu kommen / wird übermorgen
er=
wartet; Es wäre aber dem König
angenehmer gewesen / wann derselbe
bey diesen mißlichen Zeiten an seinem
Gesandtschafts=Ort verbliben wäre /
indeme man sicher weis / daß dieser
Mi=
nister nur darum anhero zu kommen
verlanget / um dessen Herrn Bruder
Marquis de Mansera zu einer
Com=
pagnie der Königl. Leib=Wacht
be=
hülflich zu seyn / allein es scheinet nicht
das er darinn etwas fruchtbares
aus
ausrichten werde / massen selbige dem
Grafen von Galve zugedacht / wie
dann auch die Jtaliänische
Compa=
gnie dieser Leib=Wacht dem jungen
Printzen von Masserant / welcher als
Marschall de Camp in der Lombardie
Dienste thut / bestimmet ist. Es
wer=
den indessen noch immer grosse
Sum=
men Gold nach Toulon übermachet.
Als verwichene Wochen ein
Deta=
schement von 8. Mann samt einem
Wachtmeister von denen Jnvaliden
der Gardes zu Madrid bey dem
Pal=
last des Französischen Bottschafters
mit zweyen Ausreisseren / so sie in das
Gefängnuß begleiteten / vorbey
mar=
schireten / wurden selbige von dessen
Bedienten angegriffen / und wolten
die Gefangene durchaus loß haben /
worwider sich die Soldaten gesetzet /
jedoch der Liberey des Bottschafters
eine Zeitlang mit der Thätlichkeit
ver=
schoneten / als aber der Wachtmeister
sahe / daß die Zahl deren Bedienten
im=
mer grösser wurde / und die Ausreissere
endlich von denenselben könten
aufge=
hoben werden / hat er seinen
Solda=
ten befohlen Feuer zu geben / wordurch
ein Postilion des Königl. Französischen
Bottschafters auf der Thürschwelle
ge=
tödtet wurde; Worauf gedachte Jn=
validen ihre Ausreissere in die
Gewahr=
same begleiteten: Nachdeme sie aber
vernommen / daß ein Bedienter des
Bottschafters todt geblieben / haben
sie sich sammentlich / aus Forcht
ein=
gefangen zu werden / in eine Kirche in
Sicherheit begeben. Allein als der
Bottschafter wegen dieser That von
dem König Satisfaction begehret / ha=
ben Jhre Majestät alsobald der
Ge=
richts=Kammer Befehl ertheilet / die=
se Soldaten aus der Kirchen ziehen zu
lassen / welches nach erhaltener
Erlaub=
nuß von dem Bischöflichen Verweser /
sogleich beschehen / und seynd die
Sol=
daten in die Gefängnuß geleget
wor=
den: der Wachtmeister ist zu dem
Strang / und der jenige Soldat / so
den unglücklichen Schuß gethan / nach=
deme er den Wachtmeister zum
Gal=
gen begleitet / auf die Galeeren
verur=
theilet worden: Es hat aber der Hr.
Bottschafter die Vollstreckung dieser
Artheilen so lang ingehalten / bis der
nach Versailles deshalben
abgefertig=
te Currier wieder zuruk kommen wird.
Diese Sache verursachet alhier vieles
Reden / indeme der Kriegs=Raht
da=
für haltet / daß der Soldat darun
nicht strafwürdig seye / weilen er dem
Befehl seines Wachtmeisters
gehorsa=
met; und könne der letztere auch nicht
so hart gestraffet werden / weilen die
Bediente die Angreiffere gewesen.
Aus Jtalien.
Neapel 11. Febr.
Der alhiesige Hof ist bey
gegenwär=
tigen Zeit=Läuften überaus
beschäfti=
get / und werden dermalen nicht so
leicht Schiffe von dem Ufer hinweg
ge=
lassen / um denen Spaniern allerhand
Vorrat nacher Pesaro zu zuführen /
obwolen sie solchen um theuren Preis
bezahlen / weilen diese Zufuhren von
denen Engländischen Kriegs=Schiffen
verfolget / und so gar bey dem Einlauf
in die Römische Häfen weg=gekappert
werden. Man weis auch annoch nicht /
was für einen Entschluß der
Spani=
sche General de Gages wegen sothaner
ihme ermanglender Zufuhr nehmen
werde / wo noch zum Gegen=Spiel
die Königlich Hungarisch=Böhei=
mische Truppen alle
Nohtwendigkei=
ten zu Meer von dem
Oesterreichi=
schen Ufer / und zu Land aus den
Mantuanischen erhalten. Unsere
Soldaten / so nach der Provintz von
Abruzzo abmarschiret waren / seynd
6000. Mann gewesen. Da man
Ver=
mög deren erhaltenen Nachrichten schon
gehoffet / daß das Pest=Ubel ehestens
völlig aufhören wurde / so ist dieser
Ta=
gen wiederum die betrübte Nachricht
eingeloffen / daß diese Krankheit sich
auf einem neuen Ort / nemlich zu
Re=
stello geäusseret / und alda verschiedene
Personen / auch sogar von jenen / die
nur denen Kranken hülfliche Hande
ge=
leistet / einige gestorben seyen. Die von
Barleta / und Manfredonia zuruk
ge=
kommen Currier melden / daß die
alda=
sige Truppen alsogleich bey erhaltenen
Befehl des Hofes nacher St. Germa=
no / um von dannen weiters an die
Gräntzen abzumarschiren / aufgebro=
chen seyen.
Livorno 14. Febr
Von Ajaccio aus Corsica hat man /
daß das aldasige Regiment Varena
nacher Genua eingeschiffet worden / und
nur 2. Compagnien Dragoner
alda=
selbst verblieben. Briefe von letzten
vergangenen Monats von Marsilien
geben / daß alle die Französische
Schif=
fe zu Toulon schon auf der Rhede
li=
gen / die Spanische aber annoch ihre
üb=
rige Boots=Leute erwarteten / deren
Verweilung dem Französischen Com=
mandanten Court vielen Unwillen
ver=
ursachte. Das Engländische
Geschwa=
der haltet sich annoch immer an denen
Jnsuln Eres auf. Die Spanische
Truppen seynd aus Savoyen in
Nie=
der=Provence marschiret / in der
Ab=
sicht den Paß von Nizza und
Villa=
franca mit allem Gewalt zu versuchen.
Gedachte Briefe fügen hinzu / daß der
Sohn des Prätendenten annoch den
29. Jenner zu Antibo sich befunden.
Genua 15. Febr.
Mittwochs erfuhre man / daß durch
Verabhandlung des alhiesigen
Englän=
dischen Consuls 11. fremde
Schif=
fe in Bestand genommen worden / und
die in Livorno sich befindliche
Englän=
dische Fahr=Zeuge alle nacher
Villa=
franca zu segeln / bestimmet seyen. Don=
nerstags reisete der Card. Doria von
hier nacher Rom ab / um von Jhrer
Päpstl. Heiligkeit den Cardinals=Hut
zu empfangen / und nachgehends
nach seiner Legation nacher Bologna
abzugehen. Die Frantzösische
Trup=
pen / so nacher Provence bestimmet /
fangen bereits an zwischen St. Paul /
Cagna / und St. Lorentzo anzulangen.
Von Villa franca wird unter dato den
19. vergangenen Monats geschrieben /
daß der König von Sardinien an dem
Varo ein Lager von 20000. M. zu
for=
miren gedenke / um sich allem allda
er=
wartenden Angrif zu widersetzen / gleich=
wie man dann auch alda viele
Verschan=
tzungen angeleget / und zu Villa=fran=
ca wird eine Anzahl Uberfahrts=Schif=
fe / um Truppen einzunehmen erwartet.
Florentz 15. Febr.
Man fahret alhier beständig fort /
durch den gantzen Staat Truppen zu
versammeln / und denenselben Waffen
auszutheilen / nebst vielen anderen
der=
gleichen Kriegs=Vorbereitungen / un=
terdessen ist alhier das Gerücht erschol=
len / was massen der Sohn des
Präten=
denkens von Antibo weiters nacher
Frankreich abgereiset seye; davon man
ehestens die Bestättigung gewärtig ist.
Fano 15. Febr.
Die Neapolitanische Truppen / so
den 28sten vergangenen Monats die
Marsch=Ordre nacher Aquila
empfan=
gen / haben seit deme wieder eine
Con=
tre=Ordre bekommen / Vermög
wel=
cher sie zu St. Germano einem an dem
Fuß des Berges Cassino ligenden / und
diesem Kloster zugehörigen Ort
verblei=
ben müssen. Die Spanische Armee
be=
findet sich annoch immer in ihren alten
Postirungen / und hat ihr Haupt=Quar=
tier zu Pesaro / alwo sie sich auch sehr
verschantzen / und wider allen Anfall
verschiedene Befestigungs=Werke
er=
richtet haben.
Turin 15. Febr.
Mit denen letzteren Briefen aus
Savoyen von 6. dieses vernimmt man /
daß alda der Französis. General
Wacht=
meister Chatelet von Paris
angelan=
get / um künftigen Feld=Zug unter
dem Jnfanten Don Philipp zu dienen.
Der Abzug deren Spaniern aus
Sa=
voyen nach Provence wird seit dessen
A⟨n⟩kunft um ein merkliches
beschleuni=
get / allermassen anstatt 2. nunmehro
4. Battaillonen zugleich aufbrechen:
Die aus dem Spital abgezogene
gene=
sene Spanier / so auf der Rhone
einge=
schiffet worden / seynd samt denen
Schiffen zu Grund gegangen. Annebst
solle der Hertzog von Richelieu zu
Chambery angelangt seyn / um den
Jn=
fanten Don Philipp nacher Lion zu
be=
gleiten / alwohin dessen Abreise heute
bestimmet seyn solle. Briefe von
Niz=
za unter dato den 10den dieses geben /
daß das Meer sehr ungestüm seye / und
der Admiral Mathews noch 8. Kriegs=
Schiffe zu Erstärkung seines
Geschwa=
ders von Londen erwarte; dahero die
Französisch=Spanische Flotte / welche
schon den 16. dieses / nemlich morgen
hät=
te absegeln sollen / sothanen ihren
Auf=
bruch annoch aufgeschoben / und
eben=
falls noch eine Verstärkung von
Schif=
fen erwarte / da immittelst die
Spani=
sche Schiffe sich in desto
vollkommene=
ren Stand zu setzen / Zeit gewinnen.
Die Frantzösisch=Spanische Truppen
haben ihr Lager an dem Varo zu
schla=
gen fest gestellet.
Bologna 18. Febr.
Der commandirende Spanische
Ge=
neral de Gages hat 3. Curriere zugleich
von seinem Hof erhalten. Bey der
Königl. Oesterreichischen Armee seynd
20. Stüke / und 10. Mörser nebst
vie=
len Bomben / Kugeln / und Pulfer
von Mantua angelanget. Sie
erhal=
ten auch mittelst 40. Fahr=Zeugen fast
täglich Mehl / Korn / Heu / Haber /
Stroh / und dergleichen
Nohtwendig=
keiten / wie auch Truppen auf dem Po
von Triest / und seynd erst
vergange=
ne Woche 250. Recruten von Mantua
bey selber angekommen. Gestern ist
das Splenische Husaren=Regiment
al=
hier durch nacher Rimini abgegangen /
und sollen ehestens wieder neue
Mann=
schaft bey sothaner Armee eintreffen.
Meiland 18. Febr.
Von Nizza wird gemeldet / daß das
Meer sehr ungestüm seye und vor wenig
Tagen acht Kriegs=Schiffe bey der
Engländischen Flotte angelanget; Es
habe die Flotte von Toulon zwar
aus=
lauffen wollen / sich aber wiederumen
in den Hafen zuruk gezogen / theils
aus Beysorge von denen Engländischen
Schiffen angegriffen zu werden / theils
um abzuwarten bis die Spanische
Schiffe auch bereit seyen. Die
Spani=
sche Völker / welche aus Savoyen nach
Provence gehen / marschiren nun auf
Ersuchen des Herrn du Chatelet / Mar=
schall de Camp / zu vier Battaillonen
zugleich / um desto ehender alldorten
einzutreffen. Es seynd 2. mit
Kran=
ken beladene Schiffe auf der Rohne zu
Grunde gegangen / und alle
Mann=
schaft ertrunken.
Savoyen 21. Febr.
Von Lyon wird unter dem 19. die=
ses geschrieben / daß der Jnfant Don
Philipp sich noch allezeit alda befinde /
und der Tag dessen Abreise nach
Anti=
bes noch ungewiß seye. Die Briefe
von Nantes bestättigen den Auslauf
der Flotte zu Brest. Gleichwie man
auch von Avignon unterm 12ten dieses
vernimmt / daß man von der
Spani=
schen Flotte 4. Schiffe abtakeln
müs=
sen / dieweilen ein Theil der aus
Spa=
nien gekommenen Matrosen nur
Sol=
daten seyen / welche die Wendungen
deren Segeln nicht verstehen; die
Brie=
fe von Cadix melden / daß das Haus
Robion und Compagnie aufhöre zu
zahlen / und die Banqueroutte über
eine Million Piastres geschätzet werde.
Die Briefe von Marseille vom 14
die=
ses melden / daß die Flotte von
Tou=
lon noch immer vor Anker lige.
Aus Frankreich.
Paris 20. Febr.
Der Hertzog und die Hertzogin von
Chartres seynd beyde krank zurük
ge=
bliben; des Dauphins Gouverneur /
der Hertzog von Chatillon / und dessen
Sohn haben beyde die Blattern
bekom=
men / dahero man sie aus Vorsorge
we=
des Dauphins / der solche Krankheit
noch nicht gehabt / aus dem Schlosse
von Versailles in ein Privat=Hause
ge=
bracht hat. Der Hertzog von Richelieu /
Gouverneur von Languedoc / richtet in
selbiger Provintz ein Regiment auf /
worüber dessen Sohn Obrister seyn und
welches Klein=Languedoc heissen soll.
Jhro Königl. Majestät haben Befehl
ertheilet / daß 32. Battaillons nacher
Dunckerque gehen sollen / welche
allbe=
reits in Anmarsch dahin begriffen seynd.
Es wird die Ankunft der vorhin
gemeld=
ten 300. Balandres bestättiget / und
man versichert / daß die Flotte von Brest
in dasigen Hafen einlauffen / und
ei=
nige Truppen auf gedachte Balanders
eingeschiffet werden sollen / welche
An=
stalten alle zu einer sicheren / wenig=
stens so vorgebend / und ausstreuenden
Unternehmung abzielen sollen. Herr
Pailles Granadiers=Hauptmann
von dem Regiment Bourbonnois
ist zu einem Majoren des
Schlos=
ses von Bavonne ernannt worden
welches jährlich 7. tausend Livres
ein=
trägt: Die Equipages des Printzen von
Conty seynd nunmehro alle abgeschiket /
und bestehen in 130. Hand=Pferden /
146. Maulthier und 160. Unter=Bedien
/
ten. Der Graf d' Aunoy Marschall
de Camp und Aufseher derer Festungen
ist aus Befehl des Hofes nach
Duncker=
que verreiset / den gemachten
Befesti=
gungs=Plan zu bewerkstelligen.
Aus Teutschland.
Erlang 19. Febr.
Am 12. dieses langten des
regieren=
den Hertzogs von Würtemberg Hochfl.
Durchl. nebst Dero beyden Herren
Brudern und den gantzen Hofstaat von
Berlin hier an / und wurden von Dero
Jhnen anhero entgegen gekommenen
Durchl. Frau Mutter sowol / als unserer
Lands=Herrschaft / auf das zärtlichste
empfangen. Wie man vernimmet /
werden die sammentliche hohe
Herrschaf=
ten diese Woche noch fortfahren / sich
mit Oberen / und anderen Festinen zu
erlustigen.
Erlang 5. Febr.
Verwichenen Sonntag als den 23.
dieses hat man da hier einen
vergnüg=
ten Tag gefeyert / indem an demselben
die am letztern 21. dieses vollzogene
Verlobniß und Ringwechselung des
Durchl. Fürsten Carl Eugene
regieren=
den Hertzogs zu Würtenberg ꝛc. mit
der Durchl. und eintzigen Printzessin
Tochter unsers Durchl. Landes=Für=
sten Elisabetha Sophia Friderica / nicht
nur von den offentlichen Cantzeln und
unter Anstimmung eines Te Deum
Lau=
da⟨um⟩us / sondern auch bey Hof unter
Trompeten=und Pauken=Schall / wie
auch Lösung deren Aufgeführten
Stü=
ken bekannt gemacht / und so dann mit
einer grossen Galla und anderen
Solen=
nitäten feyerlich begangen worden. Ge=
stern ware ein prächtiger Chineser=Auf=
zug und ein grosses Tractament im
Re=
douten=Saal. Wie verlautet / werden
Jhro Durchl. die Frau Hertzogin von
Würtenberg morgen nach=mittag von
hier nach Stutgard aufbrechen / um
vorläuffige Anstalten zur Empfangung
des Durchl. Hertzogs zu machen. Don=
nerstags werden auch Jhro Durchleucht
hoch=gedachter Hertzog nebst Dero
Durchl. Herren Brüdern von hier
ab=
gehen / und einige Tage sich in Anspach
aufhalten. Der Tag zur Huldigung
in den Hertzogl. Würtenbergischen
Lan=
den ist noch nicht anberaumet.
Wien 7. Martii 1744.
MJttwoch / den 4. Martii / wurde
sowol in der Königl. / als in der
Verwittibten Kaiserl Hof=Kappellen
Vor=und Nach=mittag der
gewöhnli=
che Fasten=GOtesDienst; sodann
ein gleiches die nächst=folgende zwey
Tage / als Donnerstag / und Freitag
in andächtigst / und auferbäulichster
Beywohnung Allerhöchster
Herrschaft=
ten gehalten.
Am besagten Mittwoch haben nach
einer langwürrigen Krankheit alhier
Jhre Durchl. Herr Leopold Erb zu
Norwegen / Hertzog zu Schleßwig=
Holstein / Stormarn / und der
Dit=
marsen / Graf zu Oldenburg / und
Delmenhorst ꝛc. Ritter des Goldenen
Vlieses / Jhrer Königlichen
Maje=
stät würklicher Geheimer Raht / De=
ro Alters 70. Jahr / dieses
Zeitli=
che gesegnet: Jhre Durchl. waren
ge=
boren den 12. Januarii 1674. / und
haben die Römisch=Catholische
Re=
ligion angenommen. Ward Ritter des
Goldenen Vlieses den 12. November
1721. / und Kaiserl. würkl. Geheimer
Raht den 29. November 1723.
Dero hinterlassene Frau Gemahlin
ist (Tit.) Maria Elisabetha / Fürstens
Johann Adam Andre von Liechtenstein
Tochter / und Fürstens Maximilian
Jacob Moritz von Liechtenstein
Wit=
we / so geboren den 9. May 1683. /
und vermählet mit Jhro Durchl. den
6. Martii 1713.
Dero hinterlassene Kinder seynd:
Maria Theresia Anna / geboren den
19 December 1713. / vermählet den
23. May 1735. mit (Tit.) Hrn. Joh.
Aloysi Sebastian Fürsten zu
Oettin=
gen=Spielberg.
(Tit.) Maria Eleonora Charlotte /
geboren den 18. Februarii 1715. / ver=
mählet den 29. April 1731. mit (Tit.)
Hrn. Joseph Maria Hertzogen von
Guastalla.
(Tit.) Maria Gabriela Felicitas /
geboren den 22. October 1716. / ver=
mählet den 23. May 1735. mit (Tit.)
Hrn. Carl Friderich Niclas Erb=Für=
sten von Fürstenberg Mößkirchen.
Und (Tit) Maria Charlotta
An=
tonia / geboren den 18. Februarii 1718.
und vermählet den 25. Julii 1736. mit
(Tit.) Hrn. Carl Thomas Fürsten
zu Löwenstein Wertheim.
Durch die sich abgeänderte gelinde
Witterung ist schon vor 3. Tagen der
hier vorbey lauffende kleine Wien=Fluß
von dem Eis befreyet / und durch das
aus dem Gebürge häufig eingeflossene
Gewässer dergestalten angeschwollen /
daß selbes Flüßlein nicht nur seine
Schranken uberschritten / sondern auch
an denen daran ligenden Mühlen und
Häusern viel Schaden verursachet / wie
auch die darüber geschlagene 3. gröste
Stiege aus dem Grund gerissen / und
weg=geschwemmet hat. Jngleichen ist
den 4. dieses Abends gegen 10. Uhr der
Eis=Stoß auf denen alhier
vorbey=
fliessenden groß=und kleinen Donau=
Armen auf einmal loß=gebrochen / und
hat durch das häuffig
zugeschwomme=
ne Eis nicht nur alle Brüken in der
Leopoldstadt / und am Thabor
gänzli=
weggeführet
li=
/ sondern es ist auch durch
das Regen=Wetter das Wasser
derge=
stalten angeschwollen / daß es das
Ge=
statt überstiegen / in denen hiesigen Vor=
Städten Rossau / und Leopold=Stadt
in die Häuser eingedrungen / und sehr
grossen Schaden verursachet / auch alles
Bau=und etliche hundert Klafter
Brenn=Holtz / so vor dem alhiesigen
Neu=Thor zum Verkauf aufgerichtet
stunde / weggeschwemmet / ingleichen
gantze Schiffe und Flösse zerschmetteret
und weg geführet hat / auch ist der
gan=
tze Donau=Strom dergestalten hoch
angeschwollen / daß dergleichen grosse
Uberschwemmung alhier nicht sobald
gesehen worden; und ist man
ge=
müssiget in theils Gässen in
der=
nen Vor=Städten Rossau / Leopold=
Stadt / und Weißgärbern mit
Schif=
lein herum zu fahren / um die Jnn=
Leute aus denen niedrigen Zimmern zu
erretten / und selben beyzuspringen.
Jndessen besorget man sowol hier /
als auch vom Lande herein noch vieles
Unglük und Schaden zu vernehmen /
massen anscheinet / daß bey dermaligen
Anhalten des starken Regen=Wetters
solches häuffige Gewässer noch vor
einigen Tägen nicht abnehmen werde /
um so mehr da noch stätshin vieles Eis
herabfliessen gesehen wird.
Dieses Gewässer hat auch dies=und
jenseits des Landes die Passagen theils
beschwerlich und theils gar unbrauchbar
gemacht / dergestalten / daß die von
un=
terschiedlichen Jnfanterie=Regimentern
allhier befindliche Commandirte mit
ihren übernommenen Monturen / Ge=
wehr und anderen Kriegs=Geräthschaf=
ten / wie auch die Transports von
Ca=
vallerie=Recruten / und Rimonta=Pfer=
den / ingleichen auch die Proviant=Zu=
fähren auf einige Täge rükstellig
verblei=
ben müssen.
Vergangenen Mittwoch seynd einige
rantionirte Gemeine Soldaten / und
Officiers deren Frantzösischen Kriegs=
Gefangenen unter einer Convoy aus
der Wienerischen Neustadt allhier
ange=
langet / haben auf der Wieden allhier
übernachtet / und seynd vorgestern
wei=
ters nacher Hause abmarschiret.
Lista deren Verstorbenen zu Wien in=
und vor der Stadt.
Den 2. Martii.
Jn der Stadt.
-
Dem Wol=Edel=geb. Hrn. Frantz v. Scheyb / N. Oest.
Landsch. Secret. / s. S. Norbert, im Andleris. H. in
der oberen Breunerstr. alt. 6 v. J. -
Dem Wolf Mayr / Burgerl. Häringern, s. K. Elisab. ,
im Stekis. H. auf der Fischer=stiegen / alt 4. J. - Andre Krauß; im Burger=Spital. alt 8. J
Vor der Stadt.
-
Dem Jos. Marschall, Burgerl. Stup=mach. , s. K. Mi=
chael; in s. H. in der Alster=gas. ,/ alt 6 v. J. -
Dem Casp. Forster, Burgerl. Bier=leut=geb. , s. K. Joh.
im Kräutleris. H. auf der Landstr. , alt 5. J.
-
Dem Joh. Aigner / Zimmer=meist. , s. K. Anna, bey
de=
nen 3. Königen bey Maria=Hülf, alt 2. J. -
Der Eleon. Stadlerin, Wittwe, ihr K. Clara, bey
de=
nen 2. Schwertern im Lichtenth. , alt 2. J. -
Dem Joh. Engelman, Lakeyen, s. K. Adam, bey dem
kleinen Jordan in der Joseph=stadt; alt 4. J. -
Der Elisab. Steiningerin, Wittwe, ihr K. Theres. bey
der blauen Weintraub. ober dem Neustift, alt 10. J. -
Dem Georg Kegel, Lakeyen, s. K. Joh. , bey dem gold.
Löwen im Lerchenf. alt 2. J. - Summa 10. Kinder.
Den 3. Martii.
Jn der Stadt.
-
Dem Hoch=und Wolgeb. Hrn. Hrn. Adam Grafen von
Rotall, ꝛc. Jhrer Königl. Maj. Kammerern, und
N. Oe. Reg. Raht, s. Fräule T. Antonia, in s. H.
bey denen Franciscanern, alt 4. J. -
Dem Simon Hohen⟨d⟩igler, Burgerl. Chocolata=mach. ,
s. W. Maximil. , im Beneficiaten=H. in der Him=
mel=port=gassen, alt 30. J. -
Dem Georg Heller, Burgerl. Hungaris. Schnürmach. ,
s. K. Barbara, im Königsakeris. H. am alt. Fleisch=
markt, alt 6=v. J. -
Dem Joh. Erhard, verord. Thorschreib. , s. W. Elis. ,
im Baderis. H. Auf der hohen Bruken, alt 70. J. -
Maria Perschin, ar. W. , bey dem umkehrten Stiefel
im Juden=gässel, alt 66. J.
Vor der Stadt.
-
Dem Frantz Ste⟨i⟩zer, Lust=gart. , s. W. Anna, im
Oettingis. Gart. in der Leopoldst. , alt 53. J. -
Joh. Kerlinger, Schnallenmach. , in s. H. bey Maria=
Hülf. alt 78. J. -
Dem Ant. Ott, Thurnern, s. K. Georg, im Tischleris.
H. zu Margar. , alt 5=v. J. -
Dem Mart. Schery, Forgats. Caporallen, s. K. Georg,
im Tscherninis. Garten in der Leopoldst. , alt 7=v. J. -
Theres. Edlingerin, Wittwe; bey dem gold. Ochsen am
Thury, alt 63. J. -
Dem Ulrich Rochanitz, Kutschern, s. K. Eva, im
Kräutleris. H. in der Alster=gas. , alt 7. J. -
Rosina Lehrnerin, ar. W. , bey dem blechenen Thurn
auf der Wind=mühl, alt 66. J. -
Math. ⟨Oetl⟩
, ar. Wais, in der Schleif=mühl an der
Wien. alt 8. J. -
Dem Joh. Voglberger, Tagw. , s. W. Cathar. , bey
dem gold. Greiffen im Lichtenth. , alt 74. J. - Summa 14. Person, darunter 6. Kinder.
Den 4. Martii.
Jn der Stadt.
-
Jungfr. Victoria Fuxhuberin, Kammer=Jungf. , im
Seiteris. H. in der oberen Beckenstr. , alt 26. J. -
Dem Barthl. Grün, Kutschern, s. K. Christoph, im
Goldhanis. H. auf der Fischer=stiegen, alt 6=v. J.
Vor der Stadt.
-
Der Fr. Margar. Christianin, Wittwe, ihr T. Eleono=
ra, in ihrem H. auf der Wieden, alt 19. J. -
Dem Jos. Weber, Schulmeist, s. K. Frantz, bey dem
grünen Dächl bey Maria=Hülf, alt 8. J.
-
Der Cathar. Bruknerin, Wittwe, ihr K. Carl, bey
dem wissen Lämmel auuser der Rossau, alt 5. J. -
Dem Gregori Elzeltner, Tischlern, s. K. Frantz, bey
dem gold. Pelican bey St. Ulrich, alt 3. J. -
Dem Andre Weigl, Bier=leut=geb. , s. W. Theres. , bey
dem weissen Lämmel bey St. Ulrich, alt 29. J. -
Der Theres. Sillingerin, Wittwe, ihr K. Jos. , im
Strohschneideris. H. zu Mätzleinstorf, alt 4. J. -
Cathar. Ge⟨rinsl⟩ehnerin, alt 70. J. , und Helena
Gra=
be⟨npä⟩urin, alt 48. J. , beede im Kranken=H. - Summa 10. Personen, darunter 5. Kinder.
Den 5 Martii.
Jn der Stadt.
-
Corneli Heylwagen, Niederlags Bedienter, im
Gatter=
burgis. H. am alten Haarmarkt, alt 47. J. -
Dem Joh. W⟨ün⟩sch, Jnstruct, s. K. Josepha, im
Bild=
haueris. H. auf der Fischer=stiegen, alt 7=v. J.
Vor der Stadt.
-
Math. Buchner, Bestand=Wirt, bey denen 3. Sensen
im Lerchenfeld, alt 38. J. -
Dem Michael Bucher, Brandw. , s. W. Anna, bey dem
gold. Straussen bey Mar e a=Hülf, alt 64. J. -
Dem Joh. Schwann, Bier=leut=geb. , s. K. Michael,
bey dem ⟨ Glüks=Rädel ⟩ am Thury, alt 2. J. -
Elisab. Riedlin, Wittwe, bey dem grünen Jäger zu
Matzleinstorf, alt 60. J. -
Dem Wolf Kohlmayr, Dreschern, s. K. Christina, bey
der H. Dreyfaltigkeit im Lerchenf. , alt 2. J. - Summa 7. Person, darunter 4. Kinder.
Ordnung / wie das H. viertzig=
stündige Gebett vor ausgesetzten
Hoch=
würdigsten Altars=Sacrament in alhiesiger
Königlichen Residentz=Stadt Wien in
dem Monat Martii 1744. ge=
halten wird.
Den 6 7 8 9 Bey der Himmel=
Porten.
Den 10 11 12 13 Bey St. Lorentz.
Den 14. 15 16 17 Jn dem H. Kreu=
tzer=Hof.
Den 18 19 20 21 Bey St. Jacob.
Den 22 23 24 25 Jn Königl. Klo=
ster.
Den 26 27 28 29 Bey St. Nicola.
Jtem den 29 und 30 Bey denen PP.
Capucinern am
Neuen=Markt;
wie gewöhnlich.
Den 31. und 1. April zwar nur bis
Mit=
tag / sodann den 4. vom Hoch=Amt
an / und endlich den 5. und 6. bey
St. Joseph.
EDICT.
Von einen der Löbl. Herrschaft Dornbach
ver=
ordneten
Judicio delegato
wird hiemit
jeder=
männiglichen zu Vernehmen gegeben, wasmas=
sen, nachdeme die Herren Johann Wolfgang
und Philipp Joseph Heymerle den Herrn
Alexan=
der
de Phillebois
und dessen Ehe=Consor=
tin
in Puncto debiti
Klagbar belanget, und die
würkliche Schätzung ihren verhypothecirt und zu
Hernals ligenden Philleboischen Haus
undGar=
ten erhalten, dieselbe sodann weitershin um
Aus=
fertigung eines ordentlichen Licitations=Edicts
geziemend angelanget haben, Wann nun aber
über die in Sachen ergangene Erinderungs
Ver=
ordnung hiemit auch in dies Begehren wie
bil=
lich gewilliget worden und hierin der 26te
Mar=
tii 1744. bestimmet ist; als wird ein solches
hie=
mit jedermann, wer etwann sothane
Philleboi=
sche Behausung und Garten käuflichen an sich zu
bringen gesinnet, mit diesen Edict kund und zu
wissen gemacht, damit er bey obernannt=bestimm=
ten Licitations=Tag=satzung frühe um 8. Uhr in
dem Herrschaftl. Amt=Hof zu Dornbach
erschei=
nen / allwo sodann daß behörige tractiret werden
solle.
NB
. Den 9. Martii werden in dem Orelischen
Haus auf dem Franciscaner=Platz im ersten
Stok hinten in dem Hof unterschiedliche
Effe=
cten, Bilder, Bücher, und Gewehr Vor=mit=
tag von 9. bis 12. und Nach=mittag von 3.
bis 6. Uhr dem Meistbietenden verkaufft werden.
Den 10. Martii Vor=mittag von 9. bis 12. ,
Nach=mittag von 3. bis 5. Uhr werden auf dem
Kohlmarkt im Goldschlagerichen Haus im
er=
sten Stok Weil. Hrn. Roesgen von Flos sel. hin=
terlassene Effecten dem Meist=bietenden
verkauf=
fet werden.
NB
. Den. 14. Martii wird bey dem Löbl. Land=
Marschallischen Gericht frühe um 8. Uhr die
Gräfl. Joachim Sintzendorfische Herrschaft
Ro=
gerndorf in Pöckstall, St. Martinsberg, Streitt=
wiesen, und Ober=Ranna licitando verkauffet
und mit dem Meist=bietenden würklich
geschlos=
sen werden.
NB.
Auf dem Juden=Platz bey dem goldenen
Vlies, seynd nebst vielen anderen Büchern zu
haben:
⟨
Codex Austriacus, Viennæ 1704. Voll.
⟩
⟨
II. 18. fl.
⟩
Aus Jtalien.
Rom 8. Februarii.
SAmtags wurden auf Befehl der alhiesigen
Regierung 58. Verurtheilte zur Ruder=
Bank nacher Civitavecchia abgeschicket, deren
die meiste wegen überschrittenen Pest=Schran=
ken auf 3. Jahr dahin condemnirt worden.
Seit voriger Woche wird alhier bey
heite=
ren Nächten ein Comet=Stern, dessen Stralen
bald hell, bald blaß erscheinen, gesehen.
Sonntags als am Liecht=meß=Fest verrichteten
Jhre Päpstl. Heiligkeit die jährlich gewöhnliche
Kertzen=Weihe in der Paulinischen Kappelle mit
vollkommenen Gepränge, und es erschienen
dar=
bey 30. Cardinälen. Der Cardinal Guadagni
sunge das Hoch=Amt, nach welchem auch das
gewöhnliche
Te Deum
zur Danksagung daß uns
GOtt im Jahr 1703 von dem grossen
Erd=
beben befreyet, gesungen wurde.
Montags ware in dem Quirinal in Beyseyn
Jhrer Päpstl. Heiligkeit geheimes
Consistori-
um
, darumen Anfangs für den neuen
Patri=
archen von Antiochia Griechischen Gebrauchs um
das Ertz=Bischöfliche
Pallium
gebetten wurde.
Nach hierauf erfolgten
Ex⟨tra⟩ omnes
nahmen
Jhre Päpsl. Heiligkeit von dem Cardinal
Gua=
dagni den Beutel der Cammerling=Stelle des
Heil.
Collegii,
und gaben selben dem
Cardi=
nal Acquaviva, welcher für dieses Jahr in
sol=
cher Stelle dessen Machfolger ist.
Sodann schlugen Selbe vor die Ertz=Bischöf=
liche Kirche von Capua für der Monsign. Joseph
Maria Rufo, Bischofen von Lecce. Und ist
diese Kirche durch die
Renunciation
des
Mon=
sig. D. Mondillo Orsini, Patriarchen von
Con=
stantinopel erlediget worden.
Die Bischöfl Kirche von Lecce für den
Mon=
sig. Scipio Ser⟨fate⟩, Bischofen von Sora.
Die Bischöfliche Kirche von Costanz in dem
Mayntztschen für den Herrn Casimir Anton Frey=
Herrn von Sikingen
Sub - Diaconum
der
Diœ-
cesvon Costanz, wie auch Probsten, und Dom=
Herrn dasigen Capituls.
Die Bischöfl. Kirche von Speyer für den Hrn.
Frantz Christoph von Hutten inStoltzenberg,
Sub - Diaconum
der
Diœces
von Würtzburg,
und Dom=Herrn von Speyer.
Die Bischöfl. Kirche von Germanopo⟨li⟩
⟨in⟩
⟨de=⟩
nen Landen deren Unglaubigen für den Herrn
Michael Jgnaz Friwalis, Priestern der
Diœces
von Crain.
Die Ertz=Bischöfl. Kirche von Turin für den
Monsig. Johann Baptist Rovero, Bischofen
von A⟨cani⟩.
Die Ertz=Bischöfl. Kirche von Oristano in
Sardinien für den Monsig. Niclas Mauriz
Fontana, Priestern von Mongiori, und
Com=
menthur=Abbten des Klosters von S. Maria
von Caburro aus der
Diœces
von Turin.
Die Ertz=Bischöfl. Kirche von Manila in Ost=
Jndien für den
P.
Peter der
SS. Trinitate
Prie=
stern der
Diœces
von Toledo, und
Francisca=
ner=Ordens.
Der Cardinal Acquaviva schluge vor die Ertz=
Bischöfl. Kirche von Bourdeaux für den Hrn.
Ludwig Jacob Daudibert von Lussan, Priestern
der
Diœces
von Viviers.
Der Cardinal Alexander Albani schluge vor
die Bischofl. Kirche von Raab für den Monsig.
Frantz Zichy, Bischofen von Botri in denen
Landen deren Unglaubigen.
Sodann wurde um die
Pallia
für die neue
Ertz=Bischöfe von Capua, Turin, Oristan, und
Manila gebetten.
Donnerstags wurde der Jahrs=Tag des
Hin=
tritts Weil. Papsts.
Clementis
des Zwölften
mit der gewöhnlichen Papstlichen Kappelle in
Beyseyn Jhrer Heiligkeit, und 29. Cardinälen
begangen, und hat darbey der Cardinal
Gen=
tili eine Creatur des ernannt verstorbenen
Papsts=
das Todten=Amt gehalten.
Den 5ten dieses haben Jhre Päpstl. Heilig=
ten über den Jhr erstatteten Bericht von denen
Wunder=Thaten / so GOtt der Allmächtige auf
die gemeinschaftliche Anruffung deren Seeligen
7. Stiftern des Ordens deren Dienern Maria
gewürket, und Deroselben zugleich gemachten
Vortrag von denen Heroischen Tugenden eines
jeden dieser 7. Seligen den Ausspruch dahin
gethan, daß über sothanen Bericht / und
Vor=
trag nunmehro schon zu dem weiteren, was zu
deren Heilig=Sprechung erforderlich ist, geschrit=
ten werden könne.
NB.
Jn dem Prasserischen Buch=Gewölb auf
dem Kohl=Markt bey St. Johann in der
Wü=
sten ist zu haben:
William Hannemanns
Englischer
Wahr=
sager Calender auf das Schalt=Jahr 1744.
Le petit Almanach pour l'Année
Bissex-
⟨tile⟩ ⟨1744⟩
Calendarium Regio - Bohemicum ad
an-
num Bissextilem 1744. exhibens seriem
Re-
gum ex Augustissima stirpe Austriaca
Bohe-
mica Corona redimitorum, à Rudolpho
Miti usque ad Serenissimam Dominam
Do-
minam Mariam Theresiam, Hung. Bohe-
miæque Reginam coronatum
. Jn 24. , in
sauberen Einband.
NB.
es ist dieser Calender
auch in Teutsch und Ungarischer Sprach sauber
eingebunden zu haben.
Jtem unterschiedliche Tafel=oder Wand=Ca=
lender auf das Schalt=Jahr 1744.
Becmanni doctrina Juris reformata, an-
nexo sparsim jure statutario Austriaco. 4.
Ejusdem Tractatus de præcipuis
Religio-
nis Controversiis, 8.
Rosmeri Tractatus de Sacramento, & vir-
tute pœnitentiæ. 8.
Ejusdem conclusionen Theologicæ de
a-
ctibus humanis, 8.
Khrabonæ Rudimenta vitæ Christianæ
Politicæ, carminice Scripta. 12.
Gonzalez funsdamenta Theologiæ mora -
〈…〉
. 4.
Ceremoniale Missæ privatæ, sive cere-
moniæ notabiliores in Missa privata obser-
vandæ juxta rubricas Missalis. 18.
Compendium Ritualis, in quo ordo
ad-
ministrandi Sacramenta
.
18.
Amandi
von Grätz Cappuciner=Ordens, geist=
lichen Fasten=Banquet derer Christlichen
See=
len die 4te Speisen=Austracht, von der
Christli=
chen Pilgerfart gegen Himmel, und wie
vor=
sichtig man diese antretten soll, das ist: 25
auserlösene Predigen durch die gantze Fasten,
1744. Jn 4.
Geistliche Betrachtungen auf alle Tag in der
Fasten, oder anmutig=beweglich=geistliche
Un=
terhaltungen von dem Leiden, und Tod JEsu
Christi, anfänglich in Französischer Sprach
her=
aus gegeben durch
A. R. P. Crasset, Soc. JEsu
nun aber in das Teutsche übersetzt durch
Gau - =
dentium Glaser
. Jn 8.
NB
. Bey dem Hrn. Brissaut auf der Mölker=
Pastey, ist zu haben:
L' Imitation JEsus - Christ, traduction
nouvelle 1743, avec der reflexions, des
pratiques, & des prieres à la fin de chaque
Chapitre: gros caractere, relié à 2 fl.
Prieres, & Instructions Chretiennes de.
⟨Sana⟩don, 8. relié à 2. fl. gros caractere.
Conversations sur plusieurs sujets de Mo -
rale, propre a former les jeunes
Demoisel-
les à la pieté: ouvrage utile à toutes les
Per-
sonnes chargées die leur Education, 8. relié
à 2. fl.
Instructions du même Auteur sur les
Di-
manches, & les Fêtes en général, ouvrage
utile à toutes les Familles Chrétiennes, sur-
tout aux Personnes, qui sont chargées de
l'Instrution de la jeunesse, à 2. fl.
Sermons du Pere Bretonneau de la
Com-
pagnie de JEsus 1743. in 8. relié VI. 7. à 15. fl.
Exercice den Penitant avec des regles, &
maximes 1740. relié à 1. fl. 30. kr.
L'⟨A⟩nge conducteur dans les prieres, &
exercice des Pieté, grand 8. relié à 2. fl. 30.
kr. idem plus petit à 1. fl. 30. kr.
Conduite pour la Confession, ⟨&⟩ la
Com-
munion, pour les Ames seigneuses de leur
Salut, par S. Fraçois de Sales, relié 1. fl 15. k.
Priéres au St. Sacremente pour chaque
Se-
maine de l'Année avec des méditations, par
Pelisson 1740. , relié à 1. fl. 15. kr.
Oeuvres completes du fameux Mr. de
Fon-
tenelle da l'Academie Françoise, donnée
au jour per lui même 1742. en 6. gros Vol.
8. relié à. 2 fl.
Recueil de Bi
〈…〉
es galantes, en prose, &
en Vers, ⟨la⟩ Madame la Comtesse de la
⟨So-⟩
re, & de Mr. Pelisson: Edition nouvelle.
1741. complet en 5. Vol. 8. , relié à 10. fl.
La Grand Dictionnaire de l'Academie
Françoise de la fameuse Edition da 1740.
grand Folio relié Vol. 2.
NB
. Bey Herrn Paul Krauß, nächst der
Königlichen Burg / ist zu haben:
Geistlicher Fasten=Spiegel, in welchem die
Nationen, und Ablaß, Epistel, und
Evange=
lien für jeden Tag der gantzen Fasten=Zeit, dann
auch gewisse Geheimnüß, und Betrachtungen
aus dem heiligen Leiden Christi, samt dem Psalm
Miserere
Gebett weiß, geistlichen Uhr=werk, und
Feuer=Steinlein ꝛc. enthalten. Jn 12
mo
. ein=
gebunden pr. 17. kr.
Köstliche Specereyen mit denen H. H. dre⟨y⟩
Frauen den HErrn in seinem H. Grabe zu
sal=
ben, in 25. kurzen Betrachtungen, und
Ge=
bettlein. Jn 12
mo
. gebunden pr. 9. k.
Gewöhnlicher GOttes=Dienst der heiligen
Chor=oderMarter=Wochen in grossen Druk mit
Kupfern, in 8. kostet ungebunden 1. fl. , und
ist auch gebundener zu haben.