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Wienerisches DIARIUM

Nr. 96, 1. Dezember 1731

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[1]

Aus Spanien.

Sevilien 26. October.

SO eben wird durch einen eigent=
lich
Abgefertigten von Cadix
dem Hrn. Patinho die Zeitung
gebracht / daß in dasiger Bay 2. zu de=
nen
Gallionen gehörige Kauffardey=
Schiffe angekommen wären / mit der
Nachricht / daß sie den 30sten Augusti
samt der gantzen Flotte von der Hava-
na
gesegelt / und den 10. Sept. in der
Ausfahrt des Canals von Bohanna ei=
nen
starken Sturm ausgestanden / wo=
durch
die gantze Flotte verstreuet wor=
den
/ und nach solchem Sturm hätten
sie keine Schiffe mehr gesehen. Ein
Engländisches Schif bringet Zeitung /
daß auf der Höhe von Capo S. Maria
fünf grosse Spanische Schiffe / worun=
ter
eines Mast los / gesehen wären / wel=
che
man auch von denen Gallionen zu
seyn vermutet. Der Hertzog Infant ,
welcher den 20 sten von hier abgereiset /
setzet seinen Weg in vollkommener G⟨e=
sundheit
fort. Wie man sagt / wird
der Hof so lange noch in dem Pallast
hiesiger Stadt bleiben / bis Zeitung ein=
gelauffen
/ daß der Hertzog in Jtalien
angelanget seye.

Aus Jtalien.

Neapel 6. November.

Mittwoch bey anbrechendem Tage
segelten mit gutem Winde 7. Tarta=

nen mit 2. Bataillonen des Lunevilli=
schen
/ und 300. Dragoner aus dem
Sachsengottischen Regiment nacher Ge=
nua
/ um von dannen in das Meilän=
dische
zu marschieren ab / und solches
wird mit ehestem auch von einem an=
dern
Regiment / so aus Calabrien / al=
wo
es die Küsten bewahret / schon in
Anmarsch hieher begriffen ist / geschehen.
Den folgenden Morgen giengen 3. Bat=
taillonen
auf 7. anderen Tartanen / und
dem Kriegs=Schif S. Carlo zu Schiffe
nacher Gaeta , um von dannen ein Re=
giment
nacher Sicilien abzuholen / alda
ein anders nacher Genua einzunehmen /
und sodann in das Meiländische zu mar=
schieren
/ wegen übeln Wetters aber ha=
ben
sie noch nicht absegeln können. Die=
sen
vor=Mittag seynd erst=berührte 7.
Tartanen / und das Kriegs=Schif S.
Carlo nacher Gaeta abgesegelt. Von
Portici hat man / daß alda die junge
Gemahlin des D. Ludwig Massa in ei=
nem
grossen Ungewitter von dem Blitz
ertödtet worden. Der Hr. Cardinal
Coscia ist wiederum sehr stark mit seiner
gewöhnlichen Unpäßlichkeit behaftet / die
vornehmste hiesige Medici haben in sei=
ner
Gegenwart Consilium gehalten / und
darinnen beschlossen / daß Se. Eminentz
in der Gegend des Bergs Vesuvii eine
Wohnung beziehen / und sich alda der
Milch=Cur gebrauchen sollen.




[2]

Rom 10. November.

Jhre Päpstliche Heiligkeit haben den
Venetianischen Pater des Oratorii,
Namens Colloredo, durch ein aus De=
ro
Staats=Cantzley ihme zugeschiktes
Zettul zum Bischoffen von Luca, ernen=
net
/ mit der Erinnerung / an dem Obe=
ten
des Ordens / daß ihme dieser / sofer=
ne
er besagte Würde nicht annehmen
wolte / solches bey geistlichen Gehorsam
auferlegten solle. Sonntag / vor=Mit=
tag
/ wurde alhier in der Meiländischen
Kirchen das Fest des H. Caroli Borro-
mei
mit der gewöhnlichen Päpstl. Ca=
pelle
in Beyseyn 15. Cardinälen / und
allen anderen / so darbey zu erscheinen
haben / auf das feyerlichste begangen;
der Herr Cardinal Lercari sunge das
Hoch=Amt / Jhre Heiligkeit aber wa=
re
wegen eines Anstosses am Podagra,
nicht zugegen. Abends gabe der Herr
Cardinal Cienfuegos zur Begängnuß
des höchsten Namens=Tags Jhrer Ma=
jestät
des Regierenden Kaisers / dem
Adel / welcher sich sehr Zahl=reich ein=
gefunden
/ ein prächtiges Tractament,
und Ball= Festin . Dienstags kame der
Durchl. Prætendent mit Dero beeden
Herren Söhnen von Albano wieder
zuruk in diese Stadt / desgleichen kom=
men
auch die Herren Cardinälen nach
und nach von ihren Sommer=Gebäuden.

Bologna 13. November.

Seine Eminentz der Cardinal Grimal-
di
, unser nunmehriger Legat, ist von
dem gesamten hiesigen Adel / dem ho=
hen
Raht / und Magistrat gleich nach
gehaltenem Einzug bewillkommet wor=
den
; worbey er sich gegen jedermann
sehr freundlich / und geneigt erwiesen.
Zu Reggio hat man algemeine Andach=
ten
angestellet / um von GOtt eine
glükliche Niederkunft für die aldasige
Erb=Prinzessin zu erbitten. Zu Parma

werden grosse Anstalten gemachet zur
feyerlichen Besitz=nehmung deren alda=
sigen
Landen von der Hertzogin Doro-
thea
im Namen des Durchl. Infanten
Don Carlos , und seynd zu dem Ende
schon eine ziemliche Anzahl Ausländer
alda erschienen.

Aus Groß=Britannien.

Londen 6. November.

Am Freitag ware der Hof zu Ham=
ptoncourt
sehr zahlreich / die Glükwün=
schungs
=Complimenten wegen der Cron=
Prinzessin Geburts Tag abzulegen / und
des Abends ware daselbst grosser Ball /
welchen Jhre Königl. Hoheit / und der
Hertzog von Lothringen geöfnet / da
dann letzterer erst des Morgens um 2.
Uhr nach Jsleworth zu dem Hrn Grafen
von Kinsky zuruk=gekehret. Am Sonn=
Abend Morgens hielten Jhre Majestä=
ten
/ und die Königl. Familie in Gesell=
schaft
deren Hof=Damen, und Cavaliers /
auch vieler anderer Edel=Leute / in dem
Gehöltze bey Windsor eine abermalige
Hirsch=Jagd / deren der Hertzog von
Lothringen ebenmässig beywohnete.
Nachmals besichtigten der Printz von
Wallis / und gemeldter Hertzog / nebst
dem Hertzog von Grafton / dasiges
Schloß / und speiseten daselbst zu Mit=
tage
. Selbigen Morgen entstunde in
Dr. Bentley Hause / welches letztens der
verstorbene Graf von Asburnham be
wohnet / dichte an der Königl. Schule
bey der Westmünster=Abtey / worinnen
die Königl. / und Cottoninische Biblio-
thequen
verwahret werden / eine Feuers=
Brunst / der jenige Theil dieses Hauses /
in welchem erwehnte Bibliothequen
gestanden / brannte ab / also / daß
alle gedrukte Bücher beeder sotha=
ner
Bibliothequen , nebst verschiedenen
curiosen Manuscripten / durch die


[3]

Flamme verzehret worden. Doch seynd
annoch verschiedene Schub=Läden mit
denen fürnehmsten Manuscripten / wie=
wol
mit gröster Mühe / und Gefahr ge=
rettet
worden / in das besondere die
Alexandrinische Bibliotheque , so auf ei=
nem
gleich daran=stossenden Saal stun=
de
/ und eines ehemaligen Patriarchen
zu Constantinopel Verehrung an König
Jacob I. ist. Am Sonntag gabe der
Kaiserl. Minister in seinem Hause in Han=
nover
Square / wegen des Kaisers Na=
mens
=Tag dem Hertzog von Lothrin=
gen
/ denen hiesigen Staats=Ministern /
wie auch allen auswärtigen Gesandten /
und anderen Herren ein grosses Festin.
Gestern Fruhe um 3. Uhr fuhre der
Hertzog von Lothringen / in Begleitung
verschiedener fürnehmen Herren / nacher
Neumarkt / dem Pferde=Rennen / wel=
ches
gestern alda wiederum mit dem
Wett=Lauf eines Pferdes vom Hertzog
von Bolton / und eines vom Hrn. Pan=
⟨ton⟩
/ um 300. Guineasseinen Anfang
genommen / zuzusehen. Se. Hoheit
speisete heute daselbst bey gedachtem Her=
tzog
von Bolton.

Londen 9. November.

Gestern Mittags zwischen 1. und 2.
Uhr kamen der König / die Königin / der
Hertzog von Cumberland / und die 3.
Königl. Printzessinnen von Hampton=
court
in den Pallast zu St. James an /
woselbst sogleich grosser Raht gehalten /
und darinn beschlossen wurde / daß das
bis den 20sten Dieses verschobene Par=
lament
annoch ferner bis den 24sten Ja-
nuarii
künftigen Jahrs aufgeschoben wer=
den
solle. Der Printz von Wallis / wel=
cher
zu Mittag im seinem Lust=hause zu
Kew gespeiset hatte / langte erst Abends
zu St. James an / da dann die gesam=
te
Königl. Famille sich nach dem Schau=
Platze in Drurylane begabe / das Trauer=

Spiel von Georg Barmvell zu sehen.
Der Hertzog von Lothringen kame ge=
stern
auch mit dem Hrn. Grafen v. Kins=
ky
/ und anderen vornehmen Herren von
Neumarket zuruk. Am besagten Tage
legte der neue Lord Major dieser Stadt /
Hr. Frantz Child auf dem Raht=hause
den gewöhnlichen Eid ab / und empfien=
ge
von dem abgehenden Lord Major
die Zeichen seiner Würde / als das Schwert /
den Stab / den Beutel / und die Schlüs=
sel
. Heute verfügte sich derselbe in Be=
gleitung
deren Aldermanns und Sche=
rifs
zu Wasser nach Westmünster / und
nachdeme er vor dem Gitter des Exche-
quers
ebenfals die erforderte Eides=
Pflicht geleistet / kehrte er in Procession
nach dem Raht=hause / alwo derselbe
dem Magistrat / denen Richtern des
Reichs / und anderen vornehmen Stan=
des
=Personen ein herrliches Festin gege=
ben
. Der Printz von Wallis / und der
Hertzog von Lothringen waren in dem
Somersetschen Pallast / als der Lord
Major zu Wasser nach Westmünster fuh=
re
; der Reuterey aber sahen Jhre =
nigliche
Hoheiten in einem Hause in Che=
apside
zu. Am Montag ist der Lord
Talbot Telvernon / Graf von Sussex /
und Vice=Marschall von England / mit
Tode abgegangen. Der Hr. Cru⟨i⟩kland /
Secretarius deren Engländischen Com-
missarien
/ welche die Streitigkeiten über
die Handlungs=Geschäfte mit Spanien
reguliren sollen / ist am Sonn=Abend
nach Sevilien abgereiset. Von Wor=
chester
hat man / daß der Obrist Cra=
ven
auf seinen Land Gütern bey Evers=
ham
eine sehr ergiebige Stein=Kohlen=
Mine entdecket habe. Aus Neu York
wird berichtet / daß die Kinder=Pocken
alda so stark im Schwange giengen /
daß aller Handel / und Wandel still stün=



[4]

de / und die Bauren aus Furcht vor
diesem Ubel keine Lebens=Mittel / wor=
an
man doch Mangel hätte / zu Mark
bringen wollen.

Aus Frankreich.

Paris 8. November.

Heute starbe alhier Honore , Graf
von S. Maure, Marquis d'Arschiac ,
erster Stallmeister des Königl. grossen
Marstalls / in dem 79sten Jahr seines
Alters. Der König hat den Marquis
de la Fare, Commendanten der Pro=
vinz
Languedoc , befehliget / den In-
fant
en
Don Carlos , wann er aus Spa=
nien
einrucket / durch die gantze Provintz
zu begleiten / und ist zu diesem Ende
der Marquis den 6sten Dieses nacher
Salsee abgegangen. Man sagt / daß
der Infant den 20sten Dieses zu Mont-
pellier
eintreffen werde. Jhre Majest.
haben weiters dem Hertzogen von Tal-
lard
, und dem Ceremonien=Meister
Herrn Desgranges Befehl ertheilet / sich
nach der Provintz Roussillon zu erheben /
alda diesen Printzen an denen Spani=
schen
Gräntzen zu empfangen / und durch
die Frantzösische Provintzien bis an den
Meer=Port / von dannen er nacher Jta=
lien
überschiffen wird / zu begleiten.
Dieser Tagen seynd 2. Trommel=Schlä=
ger
aus dem Regiment der Leib=Wacht /
welche einen Currier von der Post den
3ten Dieses in der Vor=Stadt S. Lau-
rent
mit vielen Degen=Stichen ermor=
det
/ zu gefänglicher Haft gezogen wor=
den
. Man schreibet von Wik aus
Lothringen / daß in dasigem Schloß der
Bischof von Metz den Grund=Riß ha=
be
nehmen lassen / um in demselben auf
seine Kösten zwey starke Carsernen an=
zubauen
/ und ist dieser Prælat schon
ein vorheriger Gutthäter dieser Stadt /
indeme er ihro das frische Wasser / an

deme sie einigen Mangel gehabt / in
Uberfluß anschaffen / und einleiten las=
sen
. Man hat dieser Tagen eine ge=
wisse
Frau / welche einen Geistlichen /
der in der Kirchen zu S. Denis de la
Chartre geprediget / auf der Cantzel in
seinem Amt irr gemachet / und ange=
schryen
/ in Arrest genommen.

Paris 11. November.

Der Spanische Infant Don Carlos
wird erst zu Anfang des künftigen Mo=
nats
an denen Gräntzen von Roussillon
erwartet. Jhre Catholische Majestät /
dessen Herr Vatter / hat veranstaltet /
daß derselbe / um alle Abmattung zu
verhinderen / seine Reise von Sevilien
bis nacher Livorno in Zeit von 3. Mo=
naten
verrichten solle Der Herzog von
Tallard, und der Ceremonien=Meister
Monsr. des Granges , die diesen Prin=
tzen
empfangen sollen / seynd noch nicht
verreiset. Die Schriften des Herrn
Chaudons, Advocaten der Mademoisel-
le
Cadieres , gegen den P. Girard , seynd
von dem Bischof von Sisteron durch
ein öffentliches Mandement, als GOtt /
und der Religion schänderisch=Ehrlos=
und sowol die gute Sitten / als die al=
lerheiligste
Geheimnussen unseres Röm.
Catholischen Glaubens schmälerend /
mithin einem Catholischen Advocaten
nicht geziemend / ꝛc. verdammet / und
verbotten: dergleichen Zweifels ohne
mehr andere Frantzösische Bischöfe thun
werden. Durch einen Brief von Ba-
redge
, in der Grafschaft Bigorre, am
Fuß deren Pyrenæischen Gebürgen / ver=
nimmet
man unter dem 30sten letzt=ver=
wichenen
Monats / daß sich den 28sten
die 2. Berge / welche auf der Seite de=
rer
Brunnen gewesen / zusammen gefü=
get
/ und einen Flecken / so zwischen de=
nenselben
gelegen / dergestalten bedecket


[5]

hätten / daß man nicht das geringste
mehr davon sehe. Dieses Unglük hät=
te
sich in der Nacht zugetragen / ohne
daß man in derselben Gegend einiges
Erdbeben verspühret hätte; seither der
Umstürtzung aber käme das Wasser weit
stärker aus denen Brünnen / als son=
sten
.

Aus Niederland.

Haag 16. November.

Den 11ten Dieses Abends ist der
Printz von Nassau=Oranien hier an=
gekommen
/ und hat bey dem Burg=
Grafen / Freyherrn von Londen / zu
Nachts gespeiset. Folgenden Morgen
ist Se. Hoheit persöhnlich bey denen
Herren Præsidenten deren 3. Generali=
täts
= Collegiorum gewesen / denenselben
seine Ankunft kund zu thun; wornechst
ermeldte Herren Præsidenten Se. Hoheit
bewillkommet haben. Von Hulst in
Flandern hat man / daß jener Böß=
wicht
/ welcher jüngsthin gemeldter mas=
sen
in einem Haus. 6. Personen ermor=
der
/ und solches im Brand gestecket / ꝛc.
schon vom Leben zum Tod verurtheilet /
mithin die Execution folgender Gestalt
vollzogen worden: es wurde derselbe
aus dem Ge fäg nuß auf einer Leiter mit
einem Pferd bis auf den Gerichts Platz
geschleppet / und als er auf die Richts=
Bühne gebracht / wurde ihme von dem
Henker die rechte Hand abgehauen /
mit welcher er ihme einen Schlag in das
Gesicht gegeben; diesemnach wurde der=
selbe
auf ein Rad geleget / und ihme
zwey Stösse auf jeden Arm / und Bein
gegeben / und nachdeme er eine Viertel=
Stund also gelegen / hat man ihn mit
der Bühne lebendig zu Aschen verbrennet.

Aus Rußland.

Moscau 22. October.

Am verwichenen Freitag / als am
19den Dieses / in der Nacht um 2. Uhr /

ist Jhre Hoheit / die Prinzessin Paras-
cocia
Ivanowna , Jhrer Russischen Ma=
jestät
leibliche Prinzessin Schwester nach
einer Zeithero ausgestandenen Leibes=
Krankheit / im 36 sten Jahr ihres Alters /
Todes verblichen / und dardurch das
gantze Russische Haus in Trauer gesetzet
worden; anjetzo ist man bey Hof die
Veranstaltungen zum Leichen=Begäng=
nuß
/ welches mit dem ehesten vor sich
gehen solle / zu reguliren beschäftiget.
Ubrigens residiren Jh. Russische Maj. an=
noch
zu Annenhof / alwo höchst=dieselbe
denen Rahts=Versammlungen fleissig bey=
zuwohnen
sich allergnädigst gefallen
lassen.

Aus Polen.

Warschau 8. November.

Dieser Tagen seynd alhier angelan=
get
der Primas Regni , der Wojewoda
von Rawa / Wojewoda von Liefland /
wie auch der Hr. Grzegorzewski / Castel-
lan
von Czecharzow / die Herren Staro-
st
en
Malchowsky von Opocin / Cetrzer=
Staroste von Zytozin / Lochocki von
Kezewzow. Am vergangenen Montag
hatte der Päpstliche Nuntius bey Jhrer
Königl. Majestät Audientz / und selbigen
Tag nahmen höchst=gedachte Majestät
von allen Anwesenden die gewöhnliche
Complimenten gnädigst auf und an.
Den sten erhuben sich höchst=Dieselbe
nach Villanow / und nahmen dasiges
Bau=Wesen in hohen Augenschein.
Einige ledige Stellen seynd vor dieses
mal dergestalten von Jhrer Majestät mit
folgenden Subjectis ersetzet worden: der
Hr. Pairßa wurde zum Land=Fendrich
von Zytomir: der Hr. Zaluski zum Sta-
rosten
von Silciow: der Hr. Ostrows=
ky
zum Stolnik von Kruswic: und der
Hr. Zakrzewski zum Mund=Schenk von
Gostyn / ernennet. Von Dantzig wird



[6]

berichtet / was massen der Nord=Wind
in der See grossen Schaden gethan /
wie dann auf dem Danziger=und Pil=
lauischen
Strand 8. Schiffe / und auf
denenselben 16. Personen verunglücket /
3. Schiffe wären zerscheitert / und 5. =
gen
auf dem Sande; die See seye so
groß gewesen / daß sie 2. Meilen dis=
seits
Pillau nach dem Haft gegangen /
ob gleich ziemliche Berge / und eine Di-
stanz
von 1000. und mehr Schritte dar=
zwischen
seynd.

Warschau 15. November.

Vergangenen Montag traffe alhier
ein Currier von Dresden mit der erfreu=
lichen
Nachricht ein / daß die Chur=Prin=
zessin
mit einer Prinzessin glüklich ent=
bunden
. Sonntags ertheilten Se. Ma=
jestät
Audientzen / alwo die Castellans
von Wislic / und Racions den gewöhn=
lichen
Eid ablegten. Die erledigte Wo=
jewoden
=Stelle von Rußland / ist dem
Fürsten Czartoriski / Generalen von der
Cron=Garde gnädig verliehen; so ist
auch der Soltyk / Castellan von Blesk
zum Castellan von Lublin / Stadnicki
Castellan von Lubaczew zum Castellan
von Blesk / der Brbezcianski zum Ca=
stellan
von Lubacsew; der Wielopolski
Cron=Küchen=Meister zum Cron=Stall=
Meister / der Cetner Starost von Zy=
daczew
aber zum Cron=Küchen=Meister /
ernennet worden.

Aus Teutschland.

Aus dem Mecklenburgischen
7 November.

Den 5ten Dieses kame der König von
Schweden / in Begleitung deren Prin=
tzen
Wilhelm / und Maximilian / zu Crak
an / nachdeme derselbe Tages vorher zu
Eldena sich mit dem Herzoge Christian
Ludwig unterredet: den 4ten ruheten
Jhre Majestät in Crak / und waren

nach=Mittags in derselben Gegend auf
der Jagd; den 5ten speiseten sie zu
Sternberg / und Abends langeten die=
selbe
in Bützow an / folgenden Tages
setzten sie dero Reise über Hohensprentz
fort / woselbst der Hannoverische Mini=
ster
von Haus Jhre Majestät zu Mitta=
ge
bewirtete / worauf Dieselbe Dero Rei=
se
nach Paldnitz fortsetzeten / an welchem
Ort dieselben zu Nacht schliefen: nach=
deme
Jhre Majestät vorhero von dem
Grafen Gubernator von Meyerfeld /
und dem General Trautvetter / als Com-
mendanten
von Stralsund / welche Jh=
re
Majestät bis Dammgarten entgegen
gereiset / bewillkommet worden. Den
8ten vollendeter Jhre Majestät Dero
Reise über Dammgarten / woselbst die=
selbe
von der Schwedischen Regierung /
und Ritterschaft aus Pommern empfan=
gen
wurden / nach Lobnitz / und woselbst
Jhre Majestät das Mittag=Mahl ein=
nahmen
/ und folgends Dero Reise nach
Strahlsund sortsetzeten.

Wien 1. December 1731.

MJttwoch / den 2 sten November /
hielte der Allerhöchste Monarch
vor=Mittag geheimen Raht; und nach=
Mittag wurde bey Hof mit Beywoh=
nung
Allerhöchster Herrschaften die be=
wuste
Jtaliänisch=Musicalische Opera
zum letztenmal vorgestellet.

Donnerstag / den 29sten November /
hielte Jhre Kaiserl. Cathol. Majestät
vor=Mittag abermalen in Dero Aller=
höchsten
Gegenwart geheimen Raht.
Nach=Mittag aber / als an dem Vor=
Abend des Festes des H. Andreæ , und
Titular - Fests des höchsten Ritter=Or=
dens
von dem Goldenen Vlies / ver=
fügten
Sich Jhre Majestät (nachdeme
Sie vorhero mit denen Herren Ordens=




[7]

Rittern in Dero Raht=Stuben Capi=
tel
gehalten / alwohin einige neue Can-
ditaten
beruffen worden) in Begleitung
gesamter Herren Rittern mit dem ge=
wöhnlichen
kostbaren Ordens=Ha=
bit
bekleidet / und die grosse Ordens=
Ketten umhabend / gewöhnlicher mas=
sen
in die Kaiserliche Hof=Kirchen de=
ren
WW. EE. PP . Augustiner=Bar=
füsser
/ und wohneten daselbst der feyer=
lichen
vor=Vesper bey.

Dito, vor=Mittag wurden in Jhrer
Majestät der Verwittibten Röm. Kai=
serin
Amalia Wilhelmina Hof=Capelle
für die den 16. September dieses Jahrs
zu Neapel in GOtt selig=entschlaffene
Hoch=Adeliche Stern=Creutz=Ordens
Dame (Tit.) Frau Frau Christina Ca-
rassa
Duchessa di Salza , geborne Für=
stin
von Chiusano , die gewöhnliche
Exequien gehalten.

Freitag / den 30sten Dito , als am Fest
ob=gedachten H. Apostels Andreæ / be=
gaben
Sich vor=Mittag Allerhöchst=ge=
dacht
Jhre Kaiserl. Cat ao l. Majestät
in abermaliger Begleitung so wol deren
älteren Herren / als auch deren neu=
erwehlten
Herren Ordens=Rittern / an=
wiederum
in ob=benannte Kaiserl. Hof=
Kirchen / wohneten daselbst dem Hoch=
Amt bey / welches Jhre Hoch=Fürstl.
Eminentz Herr Cardinal von Kollonitsch /
alhiesiger Herr Ertz=Bischof gehalten /
kehreten sodann wieder in die Burg /
alwo in der sogenannten Ritter=Stu=
ben
Jhre Majestät der Kaiser an einer
Tafel allein / dann die Herren Rittere
an einer anderen Tafel / so einen guten
Schritt von der Kaiserl. gewesen / das
Mittagmahl einnahmen. Von diesem
allen solle mit nechsten eine weitläufige=
te
Erzehlung / als auch eine Lista deren
neu=gemachten Herren Rittern gegeben
werden.

Jhre Kaiserl. Cathol. Majestät haben
den (Tit.) Herrn Ludwig Egon August
Grafen von Fürstenberg zu Heiligen=
berg
/ und Wertenberg / Land Grafen in
der Bahr / in Allergnädigster Ansehung
seines uralten Gräfl. Herkommens / und
von seinen Herren Vorfahreren Aller=
höchst
=gedachter Kaiserl. Majestät / und
dem Durchleuchtigsten Ertz=Haus / dann
dem Röm. Reich von undenklichen Zei=
ten
sowol in Staats=als Kriegs=Sa=
chen
geleisten vielen nutzlich=und er=
sprießlichen
allerunterthänigsten Dien=
sten
: nicht minder ihme Herrn Grafen
selbst=beywohnenden rühmlichen Eigen=
schaften
/ und habenden Verdiensten / so=
dann
/ daß selbter bereits ein Creis=Re=
giment
in dem Schwäbischen Creis hat /
zu Dero General=Feld=Wachtmeistern
erhoben / und das disfalsige Patent aus
einer Löbl. Hof=Kriegs=Cantzley ihme
ertheilen lassen.

Ordnung / wie das H. viertzig=
stündige
Gebett vor ausgesetztem Hoch=
würdigsten
Altar=Sacrament in alhiesiger
Kaiserlichen Residentz=Stadt Wien in dem
Monat December 1731. gehalten
wird.

  • Den 2 3 4 Jn Jhrer Regierenden
    Kaiserl. Majestät Hof=Capellen.
  • Den 5 6 7 Jn Jhrer Verwittibten
    Kaiserl. Majest. Amaliæ Hof=Capell.
  • Den 8 9 10 11 Jn der Metropolitan -
    Kirchen.
  • Den 12 13 14 15 Bey St. Michael.
  • Den 16 17 18 19 Bey U. L. Frauen zu de=
    nen
    Schotten.
  • Den 20 21 22 23 Bey U. L. Frauen Stiegen.
  • Den 24 25 26B ey denen PP. Capu-
    cin
    ern
    am Neuen=Markt.
  • Den 27 28 29 30 Jm Burger=Spital.
  • Den 31 1 2 und 3 Januar. Bey St. Do=
    rothe
    .


[8]

Lista deren Verstorbenen zu Wien
in und vor der Stadt.

Den 28. November. 1731.

Jn der Stadt.

  • Der Ehrw. Frater Kilian Schlesack, Ord. S. Francisci,
    in dem Closter bey S. Hieronymo , alt 49. J.
  • Heinrich Rademin , ein Comœdiant , in dem Naglischen
    Haus am Hof / alt 60. J.
  • Dem Math. Völckl / Kaiserl. Senften=Knecht / s. K.
    Cath. / in dem Fruhwürtischen Haus auf der Fischer=
    stiegen
    / alt 3. und 1. halb J.
  • Der Sus. Fröschlin / Wittwe / ihr K. Leop. / in dem
    Chaosischen Stift / alt 7. J.

Vor der Stadt.

  • Dem Jac. Schneider / Burgl. Tischlern / s. K. Anna /
    in dem Letnerischen Haus in der Leopoldstadt / alt
    5. Viertel Jahr.
  • Lorentz Gasser / Schuh=macher / in dem Harbeckischen
    Haus zu Erdberg / alt 83. J.
  • Dem Joh. Georg Sutter / Schlossern / s. K. Anna,
    bey der goldenen Schallen am Spittelberg / alt 1. J.
  • Ther. Schackin / Wittwe / bey denen 2. weissen Ochsen
    bey Maria=Hülf / alt 36. J.
  • Dem Joh. Fischer / Lackey / s. K. Ant. / in dem Schnei=
    derischen
    Haus auf der Wieden / alt 6. Viertel J.
  • Paul Schocker / Guardi=Soldat / bey dem grünen =
    ger
    obern Neustift / alt 68. J.
  • Dem Jac. Steigauf / Leinwebern / s. W. Cath. / bey
    dem Englischen Gruß im Liechtenthal / alt 65. J.
  • Dem Georg Kellner / Guardi=Soldat / s. K. Anna / bey
    denen 3. Röseln im Lerchenfeld / alt 3. J.
  • Dem Georg Hölzel / Maurer=Gesellen / s. W. Sus. /
    bey denen 3. Brüdern im Liechtenthal / alt 36. J.
  • Dem Mart. Schweidl / Kutschern / s. K. Mich. / in
    dem Schlosserischen Haus in der Josephstadt / alt
    5. Viertel Jahr.
  • Dem Math. Verschy / Tagw. / s. K. Reg. / bey dem
    grünen Baum im Lerchenfeld / alt 7. J.
  • Urs. Seemanin / alt 69. Jahr: Juliana. Kärglin / alt
    60. Jahr: Jos. Pock / alt 34. Jahr: und Anna Ot=
    tillingerin
    / alt 90. Jahr: alle 4. in dem Kranken=
    Haus.

Den 29. November.

Jn der Stadt.

  • (Tit.) Herr Joan. Naranzi , von Macedonien /
    Engeländischer Consul in der Stadt Durazo , und
    gantz Albanien / ꝛc. bey dem goldenen Creutz am ro=
    ten
    Thurn / alt 65. J.
  • Ant. N. / in dem Burger=Spittal / alt 6. Viertel J.

Vor der Stadt.

  • Thomas Neuberger / gewester Wachtmeister / bey dem
    grünen Thor bey St. Ulrich / alt 44. J.
  • Sus. Schramblin / Wittwe / in dem Finsterischen Haus
    in der Leopoldstadt / alt 53. J.
  • Dem Mart. Kötterl / Schneidern / s. K. Cath. / bey
    der goldenen Kandel in der Josephstadt / alt 4. J.
  • Anna Vezin / lediges Mensch / bey dem weissen Hahn
    in der Josephstadt / alt 36. J.
  • Der Anna Millizgin / Wittwe / ihr K. Jos. / bey der H.
    Dreyfaltigkeit im Lerchenfeld / alt 5. J.
  • Dem Joh. Eberl / Schneidern / s. W. Anna / in dem
    Stu⟨f⟩=giesserischen H. auf der Wendelstadt / alt 39. J.
  • Dem And. Wilfinger / Eyr / Krammern / s. W. Magd. /
    in dem Stickerischen Ha⟨n⟩s zu Mätzleinstorf / alt 39. J.
  • Urs. Strohmayrin / alt 51. Jahr: und Math. N. / alt
    53. Jahr: beede in dem Kranken=Haus.

Den 30. November.

Jn der Stadt.

  • Florian Lederer / ein Trager / welcher vorgestern in dem
    Rosenbergischen Haus beym Augustinern über eine
    Stiegen herunter sich erfallen / ist alda von dem
    Kaiserl. Stadt=Gericht beschaut worden / alt 66. J.

Vor der Stadt.

  • Der Ther. Hagenin / Burgl. Wittwe / ihr S. Frantz /
    in ihrem Haus auf der Landstrassen / alt 21. J.
  • Der Magd. Schneiderin / Burgl. Wittwe / ihr K. Georg /
    bey der goldenen Cron in der Leopoldstadt / alt 6.
    Viertel Jahr.
  • Dem Joh. Weißmayr / Fleischhackern / s. K. Elis. / in
    dem Weinzierlischen Haus auf der Landstrassen / alt
    7. Viertel J.
  • Dem Mich. Schmid / Lackey / s. K. Clara / bey der
    goldenen Schlangen im Liechtenthal / alt 2. J.
  • Andre Kö⟨tl⟩ / Kais. Senften=Knecht / in dem Zinngies=
    serischen
    Haus in der Leopoldstadt / alt 72. J.
  • Dem Adam Moser / Zimmer=Gesellen / s. K. Adam /
    in dem Lambheimischen Haus in der Alster=Gassen /
    alt 7. Viertel J.
  • Dem Math. Danzinger / Vor=reitern / s K. Barb.
    in dem Ziegeldeckerischen Haus in der Josephstadt /
    alt 8. Jahr.
  • Dem Joh. Ortner / Tagw. / s. K. Cath. / in dem Mau=
    rer
    =Pollirischen Haus im Liechtenthal / alt 3. J.

N B.

Es wird jedermann zu wissen gethan / daß
verschiedene Handlungs=Waaren / als Som=
mer
=und wollene Winter=Strümpf / Hau=
ben
/ reiche und andere Lätzel / Palatinlen /
dann reiche und seidene Tücheln / auch reiche
und andere Band; ingleichen Manns=und
Frauen=Handschuh / Wäderl / schwarze Flör /
und dergleichen mehr / auf der Kaiserlichen
Schranen allhier zu verkaufen seyn; wer
nun etwas hiervon käuflich an sich bringen
will / der kan den 5ten Decemb. / und die
folgende Täge darauf / und zwar vor=Mit=
tag
von 9. bis 11. / und nach=Mittags
von 2. bis 4. Uhr / daselbst bey denen in
Sachen verordneten Herren Commissarien
sich anmelden.






[9]

Aus Teutschland.

Regenspurg 24. Nov.


DEn 19. Octob. wurde ein Kaiserl. Com-
missions
- Decret vom 18. Dito öffent=
lich
dictiret, dessen Jnhalt folgender ist:
Was zu Erhalt=und Befestigung der allge=
meinen
Ruhe und Wohlstand / von Jhrer
Kaiserl. Majestät seit Dero angetrettenen
Regierung mit unermüdeten Reichs=Vätter=
licher
Sorgfalt geschehen sey / und daß bey
allerhöchst=Deroselben die Handhabung einer
gleichen Wagschaale in Europa / nebst Ver=
theidigung
des Reichs Hoheit / Ansehen /
und Gerechtsame / allen anderen Erregun=
gen
jederzeit vorgedrungen habe / ein sol=
ches
hätte der Sachen bisheriger Verlauf
sattsam zu erkennen gegeben / und würde
sonder Zweifel Churfürsten / Fürsten / und
Ständen des Reichs aus denen von Zeit zu
Zeit an die allgemeine Reichs=Versammlung
erlassenen Kayserl. Commissions - Decreten
noch wohl erinnerlich seyn. Da nun die
Göttliche Allmacht solche Jhrer Kaiserl. Ma=
jestät
gerechteste Absichten dergestalt gesegnet /
daß jenes / wo Gefahr ob dem Verzug vor=
handen
war / durch den mit des Königs
von Groß=Brittannien Majestät unterm 16.
Mart. jüngsthin geschlossenen Tractat / und
was dem gemäß / seithero weiters erfolget
ist / zulänglich besorget / anbey ein guter
Grund zur Abwendung dessen gelegt worden /
woher vorerwehnter Ruh=und Wohlstand /
nebst der gantz genau damit verknüpften glei=
chen
Wag=Schaale in Europa / für das Zu=
künftige
einen Anstoß hätte leiden dörfen;
so wäre nunmehro auch billich dahin zu ge=
denken
/ daß jenes / wozu ein so guter Grund
sich bereits geleget befände / durch einen all=
gemeinen
Reichs=Schluß die erwünschte
Vollkommenheit erreiche. Zu solchen heil=
samen
Ende hatten Jhre Kaiserl. Majestät
entschlossen / Dero Verlangen wegen der Ge=
währschaft
der in ihrem Durchl. Ertz=Haus
eingeführten / und von allerhöchst=Derosel=
ben
laut Entschlusses unterm 19. April 1713.
erklärter Erbfolgs=Ordnung dem gesammten
Reich zu eröffnen; in der gäntzlichen und
auch gnädigsten Zuversicht / daß / gleichwie
die Macht Dero Ertz=Hauses forthin zur


Vor=Mauer der Christenheit / anbey dazu
dienen würde / die Freyheit Europæ / und
bevorab des Jhrer Kaiserl. Majestät so hoch
angelegenen werthen Vaterlandes / gegen
alle fremde Eingriffe / und widrige Unter=
nehmungen
kräftigst zu vertheidigen / also
auch ein jeder patriotisch=gesinnter Reichs=
Stand unschwer erkennen / und behertzigen
werde / daß von unzertrennter Erhaltung
solcher Macht seine selbst=eigene nebst der al=
gemeinen
Sicherheit und Wohlstand abhang=
ge
. Jhrer Kaiserl. Majestät wäre es hierun=
ter
um keine Vergrösserung Dero Ertz=Hau=
ses
/ sondern um die algemeine geschmäler=
te
Erhaltung derer von GOtt Jhr verlie=
henen
und dermahlen besitzenden Erb=König=
reichen
/ und Landen / für Sich / Dero Erben /
und Nachkommen / beederley Geschlechts /
zu thun. Worgegen um so weniger einiges
Bedenken obhanden seyn könte / als die
Erbfolgs=Ordnung deren Gewährung an=
verhoffet
würde / in Dero Ertz=Hause seit et=
lichen
Jahr=hunderten / mit des Reichs=Vor=
wissen
erworbenen kundbaren Privilegiis⟨⟩,
und Freiheiten / auch dessen Erb=Verträgen /
bestens gegründet wäre / annebens durch
die darauf sich beziehende / und hierunten
gleichfalls anschlüssige endliche Vepflichts=und
resp. Acceptations Urkunden bestärket / auch
mittelst mannigfaltiger sowohl von aus=
wärtigen
Machten / als von denen vornem=
sten
Ständen des Reichs ins besondere be=
reits
geleisteter Garantien / dergestalt befe=
stiget
sich befunden / daß / wenn zu so vie=
len
geheiligten Banden annoch ein gewäh=
riger
Reichs=Schluß käme / nicht leicht je=
mand
dagegen etwas zu unternehmen sich
getrauen würde. Es gereichet also die an=
verlangte
Gewährung zu niemanden Nach=
theil
; wäre allein auf die Vertheidigung des
Seinigen / und zu keines Menschen Beleidi=
gung
angesehen / mithin so wenig weit aus=
stehende
Folge dahero zu befahren / daß viel=
mehr
um allen Weiterungen zu begegnen /
kein füglicheres noch sichereres Mittel / als
oft=erwehnte Gewährungen ausfindig zu
machen stünde. Wohingegen im Fall einige
Vorsichtigkeit hierunter versäumet / und de=
nen
so etwa widrige Absichten führen möch=
ten
/ die mindeste Hofnung damit auslangen






[10]


zu können / übrig verbleiben solte; Chur=
fürsten
/ Fürsten / und Ständen des Reichs /
nicht wohl verborgen seyn könte / daß der=
gleichen
gewaltige Zerrüttung in und aus=
ser
Reichs / und zwar nicht ohne besorgli=
chen
Umsturz dessen innerlichen Verfassung
dahero erwachsen dörfte; ein jeder auch /
wider Willen Theil zu nehmen / sich nicht
würde entschütten können. Gleichwie nun
alles dieses so gar von auswärtigen um die
algemeine Wohlfahrt besorgten Machten be=
reits
erkannt worden wäre; also versehen
sich Jhre Kaiserl. Majestät um so ehender /
und unzweifentlicher zu derer Churfürsten /
Fürsten / und Ständen patriotischen Eifer /
daß Sie ofterwehnte Gewährung der in ih=
rem
Ertz=Haus eingeführten / und von aller=
höchst
=Deroselben unterm 19. April 1713.
erklärten Erbfolgs=Ordnung auf gleiche Art
und Weise / als es von der Cron Engeland /
vermöge der allgemeinen Reichs Versamm=
lung
vorhin mitgetheilten Tractats vom 16.
Martii / a. c. beschehen ist / auch von ge=
sammten
Reichs wegen übernommen / mit=
hin
durch ihre auf dem Reichs=Tag anwe=
sende
fürtrefliche Rähte / Bottschaften / und
Gesandten / Dero dahin abzielenden Ver=
langen
/ und Gesinnen wohl=meinend be=
stimmen
würden. Dessen sich dann Jhre
Kaiserl. Majestät als einer Zurück=Gabe / für
die viele Lieb=Neigung / Hulden / und Gna=
den
/ womit Sie samtlichen Churfürsten /
Fürsten / und Ständen des Reichs / jeder=
zeit
beygethan gewesen / und forthin beyge=
than
seyn würden / gantz sicher getrösten /
und die Jhre hierunter / und Dero Durchl.
Ertz=Haus wiederfahrende willfährige Be=
zeigung
gegen alle insgesamt / und jeden
ins besondere / Dank=nehmig zu erkennen un=
vergessen
seyn würden.

Von der in oberwehnten Kaiserl. Commis-
sions
- Decret angeführten / und in dem Durchl.
Ertz=Haus Oesterreich eingeführten / auch von
Jhrer Kais. Majestät unterm 19 April 1713. er=
klärten
Erbfolgs=Ordnung ist noch zu mercken /
daß / nach Jnhalt der Beylagen / Jhre Kai=
serl
. Majestät solche vor Dero geheimden Räh=
ten
/ an ermeldtem Tage / in der gewöhnlichen
geheimen Rahts=Stube / durch Dero Hof=
Cantzler aus denen von Jhrer Kaiserl. Maje=
stät
Leopold / und Römischen Königs Josephs
Majestät glorwürdigsten Gedächtniß unterschrie=

ben / und mit angehengtem zwey=fachen Kai=
serl
. und Königl. Jnsiegel bestätigten Succes-
sions
- Instrumenten / so den 12. Sept. 1703.
von Wien datiret / verlesen / und publiciren
lassen. Aus welchen die errichtete und be=
schworne
Disposition , und der ewige Ver=
gleich
/ wegen der mutuellen Erb=Folge zwischen
beeden Joseph=und Carolinischen Linien zu ver=
nehmen
gewesen; daß also / nebst und zu denen
von Jhrer Kaiserl. Majest. Leopold / und Königl.
Majest. Joseph / Jhrer jetzigen Kaiserl. Maje=
stät
übertragenen Spanischen Erb=Königreich /
und Landen / nunmehro / nach Absterben / De=
ro
Herrn Bruders / ohne männliche Erben /
auf Jhre Kaiserl. Majestät auch alle dessen hin=
terlassene
Erb Königreiche / und Lande / gefal=
len
/ und sämtlich bey Jhrer ehelichen männ=
lichen
Leibes=Erben / nach dem Recht der Erst=
Geburt / so lange solche vorhanden / ohnzer=
theilt
bleiben sollen: nach Jhrer männlichen
Stammens Abgang aber / so GOtt gnädig ab=
wenden
wolle! auf die eheliche hinterlassene
Töchter / allezeit nach der Ordnung und Recht
der Erst=Geburt gleichfalls ohnzertheilt kom=
men
: ferner auch in Ermanglung / oder Ab=
gang
aller von Jhrer Kaiserl. Majestät abstam=
menden
Descendenten / männ=und weiblichen
Geschlechts / dieses Erb Recht aller Königreiche
und Lande auf Jhrer Kaiserl. Majestät Herrn
Bruders / Kaiser Josephs Majestät glorwür=
digsten
Andenkens nachgelassenen Frauen Töch=
ter
/ und deren eheliche Descendenten / wie=
derum
auf obige Weise / nach dem Recht der
Erst=Geburt / fallen; wie nicht weniger nach
diesem Recht / und Ordnung / auch denen
Frauen Ertz=Hertzoginnen alle andere Vorzüge
anjetzo zustehen / und angedeyhen müssen; al=
les
in dem Verstande / daß / nach beeden der
jetzt=regierenden Carolinischen / und nachfol=
gender
in dem weiblichen Geschlecht hinterlasse=
nen
Josephinischen Linien / Jhrer Kaiserl. Ma=
jestät
Frauen Schwestern / und allen übrigen
Linien des Durchl Ertz=Hauses / nach dem
Recht der Erst=Geburt in der daher entstehen=
den
Ordnung dieses Erb=Recht / und was da=
zu
gehöret / gebühre / und allerdings vorbe=
halten
sey; weswegen diese immerwährende
Satzung / Ordnung und Vergleiche / zur Eh=
re
GOttes / und Erhaltung aller Erb=Lande er=
richtet
/ auch sämtliche von Weyl. Dero Herrn
Vatters und Bruders Majest. Majest. durch
leibliche Eidschwüre bekräftiget worden.




[11]


Nachdem der Frantzösische Minister de Cha-
vigny
von seinem Hof den Befehl erhalten /
von hier sich wieder nach Frankreich zu bege=
ben
/ hat derselbe sofort dem Chur=Maintzischen
Reichs=Directorio solches zu wissen gethan /
dieses aber der ReichsVersammlung per Di-
ctaturam
publicam eröffnet; da nun nebst
der in Frantzösischer Sprache übergebenen An=
zeige
auch eine Lateinische Ubersetzung dabey be=
findlich
gewesen / so wurde letzteres den 22.
Octob. dictirt / des Jnhalts: Se. Königl.
Majestät in Frankreich hätten sich entschlos=
sen
/ Dero bey dasiger Reichs=Versamm=
lung
anwesenden Minister de Chavigny,
zu anderwärtigen Jhr höchst=vortreflichen
und angenehmen Diensten zu gebrauchen /
weshalben dann Jhre Königliche Majestät
demselben anbefohlen hätten / daß er sich von
dar weggehen / und solche Zeugnüsse zurük
bringen solle / wodurch sie sich nach dero
aufrichtigen Geneigheit ferner verbunden er=
achten
könten / sich der Reichs=Versamm=
lung
Ehre und Wohlwesens theilhaftig zu
machen. Gleichwie nun die Reichs=Ver=
sammlung
diese Dero beständige Meynung
durch die fleissige Bestrebungen / und Hand=
lungen
genugsam / wie Jhrer Majestät sich
völlig versichert hielten / erkant haben wür=
de
; also wünschten höchst Dieselbe / daß
alle Ministern / welche Sie anhero schikten /
je mehr und mehr diese Versicherung an den
Tag legen möchten. Nun ist mehrgedach=
ter
Frantzösischer Minister fast zu allen Herren
Gesandten gefahren / hat sich beurlaubet / und
seine Reise angetretten.

Es haben in nachdrüklichen Worten Jh.
Kais. Majest. an dem alhiesigen Magistrat /
der Saltzburg. Religions=Händel halber
rescribiret / wie beygehender Substantial -
Extract des von Allerhöchst=gedacht Sr. Kais.
Maj. an erwehnten Magistrat erlassenen Re-
scrip
ts
von 5ten Sept. 1731. zeiget. Jhro
Kaiserl. Majest. wäre glaubwürdig hinter=
bracht
worden / daß ein nicht geringer Theil
des Salzbürg. Unwesens daher entstanden /
daß ein sicherer Ausreisser / so sich in Re=
genspurg
niedergelassen / mit Entziehung
eines Gärtners und gewissen Predigers / ein
Mittel gefunden von Zeit zu Zeit mehrere in
dem Glauben hergehende Salzbürg. Unter=
thanen
heraus zulocken / und von der Ca=
thol
. Religion abwendig zu machen / die

neu=bekehrete Augspurg. Confessions =Ver=
wandte
aber hernach wiederum andere nach=
gezogen
/ und durch eine Menge von Re=
genspurg
aus / in das Saltzbürg. geschikte
Briefe mit Versprechung vieler Assistenz ,
von dem Augspurg. Confessions - Corpus ,
und Erlangung vollkommener Religions =
Freyheit dergestalt aufgewickelt hätten / daß
die anjetzo seyende Empörung daraus ent=
standen
/ wie dann auch sichere Nachrichten
vorhanden wären / daß die ausgestandene
Bauern nach denen von ihnen seit einiger
Zeit eigenmächtig unternohmenen Convent -
Predigen die von Regenspurg kommende
Briefe mit anderst / als wann sie ein Theil
des Evangelii wären / der gantzen Versam=
lung
verleseten / um dardurch denen anderen
einen Nutzen zuzusprechen / weil aber so wol
in dem Religions als Westphäl. Frieden
klar vorgesehen seye / daß kein Reichs=stand
des anderen Unterthanen zu seinem Glau=
ben
bringen / oder dieselbe ab=practiciren
solte; als wäre dero gnädigst=und ernstli=
cher
Befehl / daß Magistratus der Stadt Re=
genspurg
seine Geistlichkeit und Burger mit
Ernst anweise sich dergleichen ab=tractici-
rung
/ und Verleitung fremder Unterthanen
gäntzlich zu enthalten / und dadurch zu ver=
hüten
damit nicht etwa unter dem Dek=
Mantel eines unzeitigen Religion - Eifers
zu solchen Dingen Anlaß gegeben werde /
woraus leichtlich grosse Zerrüttung / ja Blut=
Vergiessen entstehen könte / und Se. Kais.
Majest. sich bewogen finden mögten gegen
die Ubertretter / als offenbare Friedens=stö=
rer
und Auf 〈…〉 ikler nach aller Schärfe des H.
Röm. Reichs Gesätzen zu verfahren ꝛc.

Eid der Treue / so der Spanische Ge-
neral
Hr Graf von Charny den 1sten No=
vember
1731. in die Hände des Hrn. Gene-
ral
Caponi, Gubernator zu Livorno, als
welcher von dem Groß=Hertzog von Flo=
rentz
besonders darzu bestimmet wor=
den
/ abgeleget hat.

Jch Don Emanuel von Orleans, Graf von
Charny , Ritter des Ordens von St. Ja=
cob
/ Commenthur=Herr von Almorandiel in
dem Calatravischen / Königl. Spanischer Cam=
merer
/ Gubernator von Ceuta / und Gene=
ral
Capitain der Provintz / und General Com=
mandant
deren Königl. Truppen in Jtalien





[12]

verspricht / gemäß dem ausdrüklichen Befehl
Seiner Königl. Majestät / als welcher von
Deroselben eigenhändig unterzeichnet / und von
Dero Geheimen Raht unterschrieben / und davon
mir eine Abschrift / die gegenwärtigen Acte beyge=
füget
werden solle / eingehändiget worden;
und schwöre hiemit in die Hände des Hrn.
General Major Marchesen Julian Caspar
Capponi / Gubernators von Livorno / Groß=
Hertzogl. Cammerern / der zu diesem Ende mit
einer eigenhändig unterzeichneten Vollmacht
von Jhrer Königl. Hoheit dem Groß=Her=
tzogen
unter Dato den 23sten October 1731.
nebst beygesetzter Unterschrift Dero Staats=
Secretarii Herren Abbate Johann Antons
Tornacquini versehen worden / in Gegen=
wart
deren Herren Admiralen / des Hrn.
Frantz Colman Königl. Britannischen Ge=
vollmächtigten
/ und verschiedener anderer Spa=
nischen
/ und Toscanischen Kriegs=Officieren /
auf die allerkräftigste / und feyerlichste Weise
im Namen GOttes auf meine Seele / und die
Heilige Evangelien / sowol für mich / als für
jedwederen Königl. Spanischen Officier / und
Soldaten / der da immer in die Festungen /
und Lande des Durchl. Groß=Hertzogs von
Toscana laut deren Tractaten eingeführet wer=
den
/ und alda verbleiben solle auf eben die
Art wie ich es bey Gelegenheit dergleichen
Eid=schwüren in denen von mir vertrettenen
Königl. Spanischen Gubernators -Stellen ge=
than
; daß die Treue / und Gehorsam gegen
den Durchl. Joh. Gaston dem ersten dieses
Namens Groß=Hertzogen von Florentz / als
den rechtmässigen / und eintzigen Herrscher
obbesagter Landen genau und unverbrechlich
beobachtet werden / und sich ein jeder aus
uns gäntzlich zum Dienst / und Beschützung
seiner Person / Ober=Herrschaft Macht / Lan=
den
/ Güter / Unterthanen / und alles dessen /
was zu Jhrer Königl. Hoheit / und Dero Lan=
den
grösseren Ehr / und Aufnahm gereichet /
so fern es anders der unmittelbaren Erb=Fol=
ge
des Durchl. Infanten Don Carlos , wel=
chen
wir sammentlich mit aller Macht Kraft
deren Tractaten schützen / und erhalten müssen /
nicht nachtheilig ist / anwenden / und gebrau=
chen
lassen solle / ohne daß von unserer Seit
der vollkommenen / unabhangenden Gericht=
barkeits
=Ubung deren Gubernatoren / und
Ministeren Jhrer Königl. Hoheit die geringste
Verhindernuß gemachet / wol aber ihnen der

verfasten Ordnung gemäß sowol von mir / als
allen anderen Königl. Spanischen Officieren /
und Soldaten auf allem Fall daß sie es ver=
langten
/ alle mögliche Hülf / und Beystand
geleistet werden solle.

NB .

Bey denen Herren Johann Conrad Peetz /
und Bader / Buchhandlern von Regenspurg /
so der Zeit ihre Hüten auf dem Hof in der
sogenannten Herren=Gassen haben / seynd
nebst vielen anderen schönen Büchern von
allen Facultäten / und verschiedenen Spra=
chen
/ auch nachfolgende zu haben:

R. P. Bernardi Pezii Bibliotheca Ascetica
Antiquo - Nova IX. Tom. in 8vo, per 5. fl.
30. kr.

Dissertationes de Jure Augusti & Romani
Imperii in Parmæ, & Plac⟨e⟩ntiæ Ducatibus.
Amstelodami. in 4to. per 45. kr.

Hilleri Tractatus Juridico Politicus de
Abusibus qui in Germania nostra in Colle-
giis
vigent opificum , von denen Hand=
werks
=Mißbräuchen in Teutschland. Tu-
bingæ
in 4to, per 34. kr.

Wunderliche Begebenheiten des Abdalla ,
eines Sohns des Hanif , welcher abgeschi=
cket
die Jnsul Borico zu entdecken / auf wel=
cher
die miraculose Fontaine zu finden /
dessen Wasser wieder jung zu machen pfle=
get
/ 2. Theile in 8vo, per 34. kr.

NB.

Es wird denen respective Herren Liebhaberen des
schon viele Jahr bekannt=und sehr berühmten Thée
Royal Royalzu wissen gemachet / daß man instehenden Ca=
harina
=Markt / von gemeldtem Thée abermalen
ein frisches Gut eingeschaffet / dessen Composition be=
stehet
aus denen auserlesenen Kräutern / so da nur
immer die Gesundheit des Menschen beförderen /
und bewahren können: dessen Gebrauch / samt an=
deren
herrlichen Tugenden / ist in einem à parte
gedrukten Bericht zu ersehen. Jst zu bekommen in
Wien bey vorigen Commissioner Herrn Johann Mi=
chael
Glük / Burgerl. Specerey=Handlern / in seinem
Gewölb bey denen siben Sternen im Juden=Gässel /
neben der Heil. Dreyfaltigkeit; wird verkaufet im
vorigen Preis / das Pfund um 4. fl. auch Paquet=
weis
um 30. kr.

Wien / gedrukt und zu haben bey Joh. Peter v.
Ghelen / Kaiserl. Hof=Buchdruckern.







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