Anno 1728.
( Num . 59.)
24. Julii .
Wienerisches
DIARIUM
.
Mit Jhrer Römis. Kaiserl. und Cathol. Majestät Freyheit.
Zu finden in der Kaiserlichen Hof=Buchdruckerey / gegen dem Hof=
Ball=Haus über / bey Johann Peter v. Ghelen.
Aus Jtalien.
NEapel
29. Junii. Jn der Nacht
so des 25den Dieses ist das Schif
S. Barbara
mit 3. Tartanen von
den hiesigen Hafen um wieder die
Bar=
barischen See=Räuber / welche mit
unge=
wöhnlicher Vermessenheit in diesen
Ge=
genden herum streiffen / zu Kreutzen
aus=
geloffen. Sonntag vor Mittag langte
der
Bassa
von Groß=
Cairo
, welcher schon
lange von bemeldten Orte entflohen / und
sich eine Weile zu
Triest
aufgehalten / al=
hier an; er nahme demnach seine
Woh=
nung in dem neuen Königl. Castell.
Meiland 7. Julii. Der Herr Gen.
Cordua
von
Anguilar
, welcher als
Vi -
ce
- König in
Sicilien
gehet / ist von
Wien alhier angelangt / und hat seine
Wohnung bey dem Herrn
Senatoren
Marches Olivazzi
genommen; er hat
sodann / nachdeme er zweymal bey
un=
seren Herrn
Gubernator
zu
Niguarda
gewesen / alwo er auch zu Mittag
tra -
cti
ret worden / seine Reise weiters
fort=
gesetzet. Sonntag wurde ein Strassen=
Rauber / welcher von denen Bauren
erhaschet worden / hieher gebracht. Der
König in Sardinien lässet in
Alexandria
an einem neuen Cittadell darzu 300.
Maurer / ohne denen andern
Ar=
beits=Leuten / gebrauchet werden / stark
arbeiten.
Venedig 10. Julii. Sonntag vor=
Mittag wurde der Cavalier Herr Frantz
Donado
, vormals gewester
Bottschaf=
ter am Kaiserl. Hof / zum
Bailo
nach
Constantinopel / und also den Cavalier
Daniel Dolfin
, welcher seine 3. Jahr
al=
da in dieser
Quali
tät bald wird zuruk
geleget haben / abzulösen / erwöhlet.
Denselben Abend kame der Cavalier
Herr
Andreas Cornaro
von Wien / al=
wo er seine Bottschaft nunmehro
vol=
lendet hat / wiederum hieher zuruk / und
des andern Tags darauf begabe er sich
zum erstenmal wieder in den hohen Raht.
Donnerstags vor=Mittag kame ein
Griechisches Schif in 20. Tagen von
Cefalonia
alhier an / selbiges brachte
auch
Particular
- Briefe von
Zante
, und
der Patron davon berichtete / daß
wäh=
render seiner Auffenthalt zu
Cefalonia
ein Schif von
Zante
alda angelanget
seye / mit Bericht / daß schon 15. Tage
alda ohne eintzigen Todt=Fall
vergan=
gen / um daß auf Befehl des aldasigen
Proveditors Anton Dolfins
ein Trager
welcher verschiedene Sachen aus einem
Hause / so mit der Seuche behaftet
wa=
re / gestohlen / seye mit Musqueten todt
geschossen worden; der Patron dieses
Schifs berichtet ferners / daß die
Seu=
che in
Gastugni
,
Lapanto
, und
Rome -
lien
gewaltig umreisse / und daß man /
voraus zu
Gastugni
, schon zu
verschie=
denenmalen ein Erdbeben verspüret /
welches Ursach / daß die Griechen sich
alle auf das freye Feld geflüchtet
ha=
ben; zu
Maura
, und
Arta
geniesse man
der vollständigen Gesundheit. Van
Corfü
weiß er nichts zu berichten / wei=
len er den Ort nicht berühret.
Aus Groß=Britannien.
Dublin
22. Junii. Am Sonn=A=
bend ward hieselbst abgekündiget / daß
nachdeme in vorigen Jahren eine
Men=
ge Leute jährlich auf den 21. Junii / als
dem Geburts=Tag des
Praetendent
en /
in denen Strassen / und anderen
Plä=
tzen dieser Stadt / sich zusammen
gerot=
tiret / und weisse Rosen / auch andere
Zeichen von
Distinction
getragen
hät=
ten / woraus öfters grosse Unheil
ent=
standen wären; als solte denen
Contestabl
en durch diese Abkündigung
ernstlich befohlen seyn / alle solche
Leu=
te / die sie solchergestalt auf denen
Gas=
sen / oder sonsten aufrührischer Weise
zu=
sammen rottiret finden würden / alsofort
bey dem Kopf zu nehmen / ꝛc. Dieser
Befehl hat die Würkung gehabt / daß
man gestern gar keine Bewegungen von
dieser Art gesehen hat; Heute aber ist
der Verjahrungs=Tag von des Königs
Ankunft zur Crone mit allen
erdenkli=
chen Freuden=Zeichen begangen
wor=
den. Am Sonn=Abend hieselbst
gefal=
lenen Regen ist die Luft so kalt gewesen /
daß am Sonntag Morgens der Reif
auf dem Lande lage / ja gar die Fenster
in denen Häusern eben als im Winter
befroren waren.
Londen 29. Junii. Vor einigen
Tagen ist der Herr
Bonin
, Ober=Ein=
nehmer derer Stände in
Languedoc
,
von Paris alhier angelanget / und hat /
weilen er ein grosser Liebhaber deren
freyen Künsten und Wissenschaften ist /
und für die reicheste
Privat
- Person in
Frankreich gehalten wird / unterschiedli=
che Personen und Gelehrte mitgebracht /
ihme in allen an die Hand zu gehen.
Am verwichenen Dienstag wurde von
einem Gärtner von
Hoxton
beyden
Ma=
jestäten verschiedene Stücke blaue Wein=
Trauben
praesentiret
/ die schon
vollkom=
men reif / und von ungemeiner Grösse
wären; welche Jhre Majestäten gantz
gnädig annahmen / und dem Gärtner
ein ansehnliches
Recompens
reichen
lies=
sen.
Gestern hatten wir in denen
Gegen=
den dieser Stadt ein solch=erschrökliches
Ungewitter / von Hagel / Regen / Don=
ner / und Blitzen / daß das liebe Korn
gäntzlich niedergeschlagen / und alle Erd=
Früchte sehr vernichtet worden. Zu
Erris
in Jrrland ist ein ungemein
gros=
ser Wall=Fisch auf den Strand
gebor=
gen worden / dessen Kin=Backen 22. Fuß
lang.
Von Dublin wird geschrieben / daß
der Frantzösische
Chirurgus Andovin
,
den 10den dieses wegen Ermordung
sei=
ner Magd aldort wäre hingerichtet
wor=
den / und daß selbiger bis an sein Ende
beständig
declariret
hätte / an dieser
Mis=
sethat unschuldig zu seyn. Bey seiner
Hinrichtung hatte man angemerket / daß
wie er sein Gebett geendiget / und
eini=
ge seiner Beschuldiger / und Ankläger
unter denen Umstehenden gewahr
wur=
de / er zu ihnen sagte: daß er ihnen das
an ihme gethane Unrecht von Hertzen
verzeichnete / worauf er einige tieffe
Seuf=
tzer zu GOtt schickete / und mit solcher
Hertzhaftigkeit von dem Karren
spran=
ge / daß er sich weiter nicht mehr
bewe=
gete / sondern gleich todt bliebe.
Londen 2. Julii. Gestern nach=
Mittags um 2. Uhr ist die Prinzessin
Amalia
bey guter Gesundheit von Bath
zu Richemond angelanget. Die
Com -
missarii, welche die Rechnung machen
sollen / was für Schulden die
Englän=
dische Kauf=Leute seit des Bruchs mit
Spanien gelitten haben / seynd gestern
das letztemal beysammen gewesen; und
man versichert / daß sich derselbe auf 2.
Millionen Pfund Sterlings belauffe.
Von Greenock / in Schottland / hat
man vom 18den passato / daß man alda
die folgende Umstände von dem
Hollän=
disch=Ost=Jndischen Schiffe / welches
auf der Cüsten von
Bara
verunglücket
wäre / noch bekommen hätte / nemlich /
daß man aus anderen Papieren gesehen
hätte / daß es ein Schif von ohngefehr
8. à 900. Tonnen gewesen; daß es den
23sten Mertz aus dem
Testell
gesegelt /
und den 4ten April des Nachts
verun=
glücket. Uber die vor diesem schon
ge=
meldete Menschen / wären noch
mehre=
re am Strand gefunden / und begraben
worden / und daß man noch
verschiede=
ne zwischen denen Felsen / wann das
Wasser fiele / sehe / ungleichen auch auf
der Seite des Felsens / worgegen das
Schif zerschmettert seye / einige Stücke:
man hätte in einem Tag 70. von solchen
ertrunkenen Menschen begraben; unter
denen Todten wäre eine Frau mit zwey
Kindern / eines vornen das andere
hin=
ten fest gebunden / nebst einer Jungfrau /
welche einen
Recommendations
- Brief
von ihrer Mutter an eine gewisse
Jung=
frau in Ost=Jndien im Busen gehabt /
gewesen.
Aus Frankreich.
Soissons 4. Julii. Der Cardinal
von
Fleury
langte erst den 28sten
passa -
to
von
Compiegne
alhier an / den
fol=
genden Tag ware zwischen allen
Be=
vollmächtigten Ministern derer 5.
con -
tractir
enden Machten / als des
Römi=
schen Kaisers / Königs in Spanien /
Königs in Frankreich / Königs in Eng=
land / und derer Herren General=Staa=
ten von Holland / eine
Conferenz
, wel=
che um 11. Uhr anfieng / Seine
Excel=
lentz der Kaiserl. Gesandte / Herr Graf
von Sintzendorf / und Seine Eminentz
der Cardinal von
Fleury
, begaben sich
ein wenig nach 1. Uhr aus dieser
Ver=
sammlung / die Ministers von Spanien /
England / und Holland aber bliben
bey=
sammen / bis nach=Mittags um 3. Uhr.
Eben diesen nach=Mittag fuhre
gedach=
ter Herr Graf von Sintzendorf mit dem
Herrn Cardinal von
Fleury
, in dessen
Kutsche über 2. Stunde herum / und
begaben sie sich hierauf in Unterredung
mit dem Spanischen Gevollmächtigten
Hertzogen von
Bournonville
. Tages
darauf als den 30sten Junii ware
aber=
mal
Conferenz
, nach derer Endigung
der Cardinal sich von hier auf
Com -
piegne
zum König verfügte / um von
dannen mit Seiner Majestät nach Ve - -
sailles abzugehen; alwo dieselbe am
er=
sten Dieses / gegen 4. Uhr anlangten /
der Cardinal aber eine Stunde später
folgte. Jnzwischen ist von denen
Sa=
chen / so in denen zwey letztern
alhiesi=
gen
Conferenz
ien / unter denen
Bevoll=
mächtigten Bottschaftern gehandelt
wor=
den / noch zur Zeit nichts gewisses zu
erfahren / wiewol einige wissen wollen /
es habe ein gewisser Bevollmächtiater
ein Mittel vorgetragen / wordurch
bee=
de Cronen Spanien, und England
aus=
emnander gesetzt werden möchten / so
darin bestunde / daß England die
Fe=
stung
Gibraltar
an Spanien wieder
ab=
tretten / hingegen Spanien / die gegen
Gibraltar
über gelegene Festung
Ceuta
,
als einen eben so wol gelegenen Meer=
Hafen / welcher dem Engländischen
Com -
mercio
sehr vortheilhaftig wäre / abtret=
ten solte. Jndessen haben die vornehm=
ste Bevollmächtigte Ministers von dem
in diesen
Conferenzien
vorgegangenen /
und durch
Expressen
Nachricht
überschi=
cket / und dörften bis zur einlangenden
Antwort / die weitere
Conferenzien
ein=
gestellet bleiben.
Paris 5. Julii. Den 1sten Dis ist
der König von
Compiegne
abgereiset /
und noch selbigen Tags zu
Versailles
an=
gelangt / alwo auch an eben diesem Tag
der Cardinal von
Fleury
des geraden
Wegs von
Compiegne
kommende / ein=
getroffen hat. Der König hat in
sei=
ner Rukreiß von erwehntem
Compiegne
seinen Weg über hiesige Stadts=Boll=
werke derer beeden Pforten St. Martin /
und St. Honori genommen / beede
Jh=
ro Majestäten bezengten das gröst=und
hertzlichste Vergnügen einander
wieder=
zu sehen / und gehet die Königin / als
die ihrer Niederkunft in diesem Monat
gewärtig ist / nicht mehr aus ihrem
Zim=
mer. Der jenige Bauer / welcher der
Königin prophezeyet / daß sie diesesmal
zwey
Dauphin
zur Welt gebähren
wer=
de / wird in seinem Arrest sehr wol
ge=
halten / so / daß er Zeit seines Lebens
keine so gute / und ruhige Tage gehabt;
weilen nun dieses der letzte Monat / wel=
cher seiner Wahrsagung den Ausschlag
geben wird / als erwartet er mit
Schmer=
tzen seines künftigen Glüks / oder
vor=
maligen elenden Lebens; gewiß ist es /
wann seine Prophezeyung eintrift / daß
er ein schönes Land=oder Bauren=Gut
zur Verehrung bekommen wird. Auf
dem hiesigen Stadt=Haus werden auf
Jhrer Majestät Niederkunft die grösten
Zurüstungen gemacht / und zu denen
ver=
fertigenden Sinn=Bildern / und Sinn=
Schriften viele Mahler / und Bildhauer
gebraucht. Das Feuerwerk so man
an=
jetzo verfertiget / solle eines der schönsten
seyn / das jemalen gesehen worden.
Der Königl Pohlnische
Bevollmäch=
tigte / Graf von
Hoym
, ist an seinen
Kinder=Blattern auf der besser Hand.
Der König hat dem Verwahrer der
Musicali
schen
Instrument
en / Herrn
Chi -
quelier
, erlaubet / eine
Lotterie
von
unterschiedlichen
Musicali
schen
Instru -
ment
en aufzurichten / welche in die
Gal -
lerie
des
Louvre
gezogen werden / und
in folgenden
Instrument
en bestehen wird;
als / 30.
Clavecimbel
aus Flandern
von denen besten Meistern; 30. andere
von Paris: 30. Jtaliänische von
Spi -
nette
, 80. Engländische
Basse de Vio -
le
, 80. Dito von Paris; 60. theils
Engländische / theils Pariser
Dessus de
Violes
, 60. theils Engländische / theils
Pariser
Pardessus de Violes
; 110.
Violons
so wol von
Cremona
, als
Pa=
ris / und andern Orten; 20.
Basses de
Violons
, &c. das
Billet
zu 12. Sols /
welche in dem Schloß der
Thuilleries
,
und bey gedachtem Herrn
Chiquelier
,
in der Strasse
Tictonne
zu Paris / aus=
gegeben werden.
Den 24sten Dito verstarbe in dem 69.
Jahr seines Alters
Messire
Joseph
Frantz
de la Croix
,
Marquis de Ca -
stries
, Baron deren Ständen von
Lan -
guedoc
, Königlicher Stadthalter in
de=
sagter Provintz
Gubernator
der Stadt /
der
Citadellen
/ und der Stift
Montpel -
lier
, auch
Gubernator
des Meer=Ports
und der Stadt / und allen darzu
gehö=
rigen
Fort
en /
Senechal von Montpel -
lier
, Ritter deren Königl. Orden, Feld=
Marschall deren Königl. Armeen / und
Jhrer Königl. Hoheit der Hertzogin von
Orleans
Ehren=Ritter; das durch
sei=
nen Tod erledigte
Gubernament
von
Montpellier
erträgt allem jährlich 36.
tausend
Livres
. Auch verstarbe den
23sten Dito in dem 81sten Jahr seines
Alters der
P. Gabriel Daniel
, aus dem
Orden deren
PP. Jesuit
en / deme seine
herausgegebene
Histori
von Frankreich /
auch andere so wol
Histori
sch=als
Welt=
weise und Gottes=gelehrte Schriften
bey der gelehrten Welt grosse Ehr und
Ruhm erworben haben.
Seit weniger Zeit hat man eine
Ma -
schine
, oder einen Werk=Zeug
verfer=
tigen lassen / um die Schiffe den Seyne=
Fluß wider den Strom herauf zu
ar=
beiten / sie ist von denen vorher
gesehe=
nen
Maschines
gantz unterschieden / mas=
sen die jetzige ihren Gewalt nicht von
dem Strom selbsten bekommet / sondern
es ist dieser Gewalt unendlich / in dieser
Maschine
ist das Geheimnuß erfunden /
um den Gewalt von der
Geschwindig=
keit abzusönderen / als dessen man um
deren Haupt=Gründen der
Maschine
vorzukommen / so wol von dem ein=als
dem anderen so viel anwenden und
ge=
brauchen kan / als es nöhtig ist / und
man verlanget. Man versichert / daß
sie in Zeit von einer Stunde ein Schif
eine halbe Meilen lang hinauf arbeiten
könne / erwehnte
Maschine
wird aber für
dismalen in klein=und verjüngter
Grös=
se
probi
ret / man getröstet sich aber / daß
sie in ihrer Vergrösserung durch die
Ver=
mehrung ihrer Bewegungen ein Schif
in Zeit von einer Stunde eine Meile lang
werde herauf bringen können / und
wei=
len der Gewalt dieser
Maschine
gantz
ohnendlich ist / so hoffet man in das
künftige viele Schiffe zugleich durch die
Vergrösserung des Gewalts herauf zu
bringen / alle vorhero zu dieser Arbeit
gemacht
Maschines
haben darumen fehl
geschlagen / weilen sie ihre Gewalt von
der Stärke des Stroms entlehnet / wel=
cher aber nicht zulänglich ist um ein
ge=
ladenes Schif herauf zu arbeiten / wie
dann solches von dem Herrn
Piteau
, ei=
nem Mit=Glied von der Frantzösischen
Academie
deren Wissenschaften / in
sei=
nen deswegen heraus gegebenen
Schrif=
ten gezeiget / und ausgerechnet worden
ist. Er ist in seiner
Experienz
und
Pro -
be
samt dem Abt
Terrason
, und dem
Herrn du
Fay
, zweyen anderen
Acade -
mist
en zum
Commissario
ernennet wor=
Paris 9. Julii. Der Hertzog von
Richelieu
, Frantzösischer zu Wien
ge=
wester ausserordentlicher Bottschafter /
ist über Venedig und Genua des Nachts
zwischen dem 1sten und 2ten Dieses
al=
hier wieder angelanget. Der von
Tu -
rin
alhier angelangte Frantzösische
Mini -
ster Monsr. de Campis
, der nun in eben
dieser
Qualität
von hier nach Wien
ge=
het / lasset von erwehntem
Turin
aus
seine
Equipages
den geraden Weg nach
dem letzteren Ort abgehen. Den 3ten
Dieses ist der an dem Pohlnischen Hof
geweste Frantzösische
Minister
Abt
Li -
vry
auch alhier angekommen.
Der König ist nach seiner Zurukkunft
von
Compiegne
zu
Versailles
des
drit=
ten Tags schon wieder nach
Rambouil -
let
abgegangen. Die gefährliche
Bege=
benheit mit dem König auf der Jagd
wird von einigen mit anderen und
fol=
genden Umständen erzehlet; der junge
Monarch hatte einen grossen Hirsch
ver=
folget / und dadurch sich in ein enges
Gesträuch verwirret / so desto
gefährli=
cher / als an einer Seite ein Morast /
und an der andern ein Wasser=Graben
gelegen / Seine Majestät hatten nichts
destoweniger diesem Thier nachgesetzet /
bis nahe an einer Mühle / weil aber das
Wasser dieser Mühle stark gerauschet /
ware das Pferd scheu geworden / in die
Höhe gestiegen / und hatte den König
abgeworffen / da dessen rechter Fuß in
den Steig=Bügeln henken geblieben /
inzwischen ware das Pferd durch ein
son=
derbares Glük (die obere
Providenz
wachet sonderlich über hohe Häupter,
gantz still gestanden / da dann die von
Seiner Majestät Gefolg Zeit genug
be=
kamen / Jhro zu Hülf zu kommen.
Dieselbe haben von diesem Zufall kein
Ungemach empfangen / schienen auch
darob nicht viel bewegt / sondern
con -
tinuir
ten annoch bis Abends 9. Uhr zu
jagen.
Der König hat eine Anzahl Stücke
nacher
Soissons
abführen lassen / damit
dieselbe bey Ankunft eines jeden
Bevoll=
mächtigten gelöset werden können. Aus
dem aldasigen Schlöß ist eine Oefnung
in den Mail Spatzier=Gang gemachet
worden / alwo die Herren
Bevollmäch=
tiate nach ge=endigten
Conferenzien
ge=
wöhnlich sich versammeln. Die
Repa -
ration
en oder Ausbesserungen / so der
König in dem dasigen Schloß
verferti=
gen lasset / kosten ohngefehr 50000
Tha=
ler / und die Stadt har ihre Wälle zum
Spatzier=Gang auf ihre Kösten um 10.
Schuhe breiter machen lassen. Ein
je=
der Haus=Besitzer muß dessen vorderes
Theil ausbesseren / und säuberen / und
10. Schuhe oberhalb derer Haus=Thü=
ren ein höltzernes Dach für Sonn=und
Regen verfertigen lassen. Jm übrigen
wird alda die gute
Policey
, und
Ord=
nung durchgehends / und gantz genau
unterhalten; über die dahin geschikte
Invalides wird alda auch eine Burger=
Wacht von 500. Mann zu Fuß und zu
Pferd gebrauchet.
Dieser Tagen ist eine Frau / genannt
Madame Theodon
, welche mit einem
Stoß=Karren aus der Stadt gefahren /
und an statt dessen mit einem Korb
wie=
der herein gekommen / unter der Porten
arrestiret / und der Korb voller verdäch=
tig=und verbottenen Schriften / unter
anderem auch Beschreibung des
Pro -
vincial - Concilii
von
Embrun
gefun=
den worden. Die Zoll=Beamte hatten
ihr an dem Schlag=Baum aufgepasset /
und dieselbe zu dem hiesigen
Policey -
Stadthalter geführet / von deme sie
exa -
mini
ret / und darauf weiters nach der
Bastille
fort
spedi
ret worden.
Von
Soissons
wird von dasigem
Con -
gress
viel widriges gesprochen / es ist
aber eine ausgemachte Sach / daß alles
ohne Grund / und die alda
anwesend=
kluge
Ministri
gar nicht gewohnet seynd /
den Schlüssel zu ihren Geheimnussen in
denen Thüren deren
Gabinet
en stecken
zu lassen.
Aus Lothringen.
Verdun 24. Junii. Jn der Nacht
zwischen dem 9. und 10den Dieses / ist
alhier ein
Phenomenon
oder Luft=Ge=
sicht erschienen / über welches alle die
jenige / so solches gesehen / sich entsetzet.
Es ist solches nach mitter Nacht um
halber 2. Uhr gesehen worden / und
wa=
re ein lang=feuriger Strich / welcher
ei=
nen ziemlichen Theil des Himmels
er=
leuchtete. Es schiene dessen Anfang
schier oben bey denen Sternen / und an
dem Haupt 20. Werkschuh breit zu seyn;
wiewol es sich gegen dem Ende / oder
unter Theil immer mehr zuspitzte / und
über 2. Minuten lang nicht gewähret
hat. Als nun dieses Luft=Gesicht
ver=
schwunden / hat man von der jenigen
Seite her / wo selbiges angefangen
hat=
te / ein starkes Getöß gehöret / als ob
man 8. bis 9 Canonen / eine nach der
an=
dern / losgeschossen hätte, seit der Zeit
aber ist es nicht mehr gesehen worden.
Aus Pohlen.
Lemberg 6. Julii. Hiesiger Herr
Ertz=Bischof hat die sämmentliche
Zol=
kiewer Judenschaft / nachdeme er
ver=
nommen / daß sie 11. Wägen mit
Ge=
wehr aus Polen nach der Türkey
ge=
schicket / arrestiren lassen / ungeachtet sie
sich
legitimi
ret / daß sie hirzu von denen
Griechen seynd bedungen worden / so
hat er doch diese Wägen ihnen
wegge=
nommen / und felbige dem Cron=Groß=
Feld=Herrn zugeschicket. Die Feld=Her=
ren werden ehestens anhero vermutet /
sich wegen der Gräntz=Scheidung
zwi=
schen Polen / und der Wallachey / auf
welche die Türken stark dringen / mit=
einander zu berahtschlagen. Jn der
Ukraina
sollen die Kosacken noch stets
aufrührisch seyn / welche zu ihrem Führer
einen gewissen
Pepecin
mit Namen / wor=
über die in der Nähe seyende Edel
Leu=
te sehr bestürtzet seynd / haben; doch
wird diese Aufruhr auf alle Art und
Weise vorgebeuget / und
unterschiedli=
che Pohlnische Fahnen nach doriger
Ge=
gend abgeschicket; diese Kosacken sollen
deswegen untereinander uneins seyn /
indeme sich einige unter den Russischen
Schutz begeben wollen / um auf allen
Noht=Fall mit genugsamen
Succurs
ver=
sichert zu werden; die anderen aber
wol=
len hiervon nichts wissen.
Warschau 13. Julii. Der Päpstl.
Nuntius Monsignor Santini
, hat den
5ten Dieses nach=Mittag um 2. Uhr an
einem Cathar / zu welchem sich auch ein
hitziges Fieber nebst der Gelbsucht
ein=
gefunden / das Zeitliche gesegnet / und
ist noch denselben Tag geöfnet worden.
Der
Primas Regni
wird zukommenden
Sonn=Abend aus Sachsen vermutet /
mit welchem der neue Päpstl.
Nuntius
Monsignor Paulucci
ankommen dörfte.
Der Bischof von Culm liget bey denen
hiesigen
Patern Bernardin
ern krank.
Aus der
Ukraine
wird noch hinzu
ge=
füget / daß 100000. Mann Horden in
das Feld gerücket wären / die sich in 3.
Theile / nemlich mit einem mit den
Murdzen bey dem Fluß Hromaklia /
mit dem andern ohnweit Garydzin / und
mit dem dritten in Kil / zertheilet; wor=
auf ein Theil der Cosacken gemeldte
Horden angegriffen / die meisten in die
Pfanne gehauen / und warten nur auf
ferneren Befehl / ob sie die übrigen
le=
bendig nach Krym treiben / oder tödten /
oder ihr Hab und Gut wegnehmen sollen.
Wien 24. Julii. 1728.
MJttwoch / den 21sten Julii / belu=
stigte Sich Jhre Durchl. die
Leo=
poldinische Ertz=Hertzogin
Maria Mag -
dalena
, in dem sogenannten Laaber=
Höltzel mit der Hirsch=Pürst.
Eodem
wurde in Jhrer Majestät der
Verwittibten Römischen Kaiserin
Ama -
liæ Wilhelminæ
Hof=Capellen vor=
Mittag für die zu Pischely den 11ten
Junii dieses Jahrs in GOtt selig
ent=
schlaffene Hoch=Adeliche Stern=Creutz=
Ordens=
Dama
(Tit.) Frau Maria
Catharina / Gräfin von Halleweil / ge=
borner Gräfin von Schlandersberg / das
gewöhnliche Seelen=Amt gehalten.
Donnerstag / den 22sten Dito / als
am Fest der grossen Büsserin
Mariæ
Magdalenæ
, wurde in der
Xaveriani-
schen Hof=Capellen der offentliche
Got=
tes=Dienst gehalten; und speiseten
so=
dann so wol zu Mittag / als Abends
die 3. Durchleuchtigste Ertz=Hertzogin=
nen beysammen.
Freytag / den 23sten Dito / gantz
frühe erhuben Sich höchst=gedacht
Jh=
re Durchl. Ertz=Hertzogin
Maria Mag.
dalena
in den sogenannten Klagbaum /
alwo eben heute das 40=stündige
Ge=
bett sich endiget / und wohneten alda
dem ersten Segen bey.
Ansonsten ist nicht allein in dem
bey=
gehenden Anhang die Beschreibung des
Einzugs des Venetianisch. neuen Herrn
Bottschafters zu Gratz / so den 14den
Julii geschehen / sondern auch die
Be=
schreibung der den 6sten alda
vorbey=
gangenen Erb=Huldigung in einem
Extra
- Blat / zu ersehen.
Lista deren Verstorbenen zu Wien /
in und vor Stadt.
Den 21. Julii 1728.
In der Stadt.
-
Hr. Joh. Frantz Lukawski / Kais. Hof=Futter=Schreiber /
in dem Neuhauserisch. H. in der Kärntnerstraß /
alt 54. Jahr. -
Dem Joh. Christoph Bertold / Burgerl. Visier=Schnei=
dern / s. K. Leop. / bey dem schwartzen Stern in dem
Schulter=Gässel / alt 5. viertl Jahr. -
Frantz Jordan / Wachter in dem Kais. Arsenal / alt
31. Jahr. -
Joh. Georg Greininger / Haus=Meister in dem
Auer=
spergischen H. in der unter Beckenstraß / alt 56. J.
Vor der Stadt.
-
Leopold Müllner / Koch / in s. H. auf dem Thury /
alt. 57. Jahr. -
Adam Mitermayr / Mahler / bey dem golden Mond=
Schein bey Maria=Hülf / alt 45. Jahr. -
Dem Georg Ernst / Becken / s. K. Maria / bey dem
schwarzen Kegl in dem Lerchenfeld / alt 6. viertl J. -
Dem Georg Gundlfiuger / Schneidern / s. K. Beter /
bey dem weissen Löwen auf dem Spitlberg / alt 2. J. -
Dem Georg Mentzl / Lackeven / s. K. An. / bey dem
blechen Thurn ausser dem Klag=Baum / alt 6. viertl J. -
Dem Jos. Trescher / Schlossern / s. K. Ther. / bey dem
schwarzen Mohrn bey Maria=Hülf / alt 6 viertl Jahr. -
Der Magd. Haitscheckin / Wittib / ihr K. An. / in dem
Huterisch. H. auf der Wieden / alt 6. viertl Jahr. -
Dem Aut. Krauß / Guarde=Soldaten / s. K. Barth. /
bey dem schwartzen Elephanten auf dem Neubau /
alt 7. J. -
Dem Jos. Gangl / Reit=Knecht / s. K. Barb. / in dem
Althanisch. Garten in der Rossau / alt 10. Jahr. -
Cath. Jedenreichin / in dem St. Johann Nepomuceni=
Spital / alt 79. Jahr. -
Dem Sim. Bendl / Kutschern / s. W. Barb. / bey dem
roten Rössel in der Rossau / alt 45. Jahr.
Den 22. Julii.
In der Stadt.
-
Der Fr. Christina Pahrin / Wittib / ihr K. Frantz Jos. /
in dem Beuesiciaten=H. bey dem Stuben=Thar /
alt 4. Jahr.
-
Hr. Theod. Bernh. Therlaren v. Lenep / gewester Hof=
Meister / in dem Neupauris. H. in der Singerstraß /
alt. 49. Jahr. -
Hr. Joh. Ant. Ens / Burgerl. Handels=Mann / in s.
H. in dem Schlosser=Gässel / alt 43. Jahr. -
Dem Frantz Chur / B. Winden=Machern / s. K. Barrb. /
in dem Tischleris. H. an dem Roten=Thurn / alt 1. J. -
Dem Casp. Schefler / Lackeyen / s. K. Johann / in
dem Heyingerisch. H. in der Riemerstraß / alt 5.
viertl Jahr.
Vor der Stadt.
-
Joh. Jngerl / B. Bräu=Meister in dem Spitaler=Bräu=
H. in der Leopoldstadt / alt 64. Jahr. -
Jos. Eisner / gew. B. Schneider / in dem Greislingeris.
H. in der Leopoldstadt / alt 54. Jahr. -
Frid. Hoch / Lust=Gartner / in dem Pfeifferisch. H.
auf der Wieden / alt 76. Jahr. -
Jos. Hagn / Fleisch=Hacker / bey dem schwartzen
Ele=
phanten in dem Liechtenthal / alt 36. Jahr. -
Dem Frid. Axtman / Schockolate=Machern / s. K.
Georg / bey dem golden Kiee=Blat auf dem Neu=
bau / alt 3. Jahr. -
Wolfg. Dobler / Trager / in s. H. in dem Lerchenfeld /
alt 48. Jahr.
Den 23. Julii.
n der Stadt.
-
Dem Hrn. Frantz v. Curfeld / Kais. Niederlags=Ver=
wandten / s. K. Mar. An. / in dem Cöllner=Hof /
alt 1. Jahr. -
Dem Hru. Joh. Paul Scherlier / gewesten Hof=Mei=
stern / s. Fr. Mar. Reg. / bey der Stadt Mayntz in
der Nagler=Gassen / alt 51. Jahr. -
Dem Lor. Haindl / Kais. Hof=Koch / s. W. Francisca /
in dem Brandweinerisch. H. in der Nagler=Gassen /
alt xxx Jahr. - Den And. Sendiman / Schreibern / s. K. Elis. / in
-
Magd. Baumgartnerin / led. Mensch / in dem
Han=
nerischen H. in dem Sau=Winkel / alt 60. Jahr.
Vor der Stadt.
-
Dem Mich. Croneder / Marmorlierern / s. K. An. / in
in dem Wanderbohlis. H in dem Lerchenfeld / alt 2. J. -
Dem Jac. Karbacher / Lein=Webern / s. W. Christina /
bey dem golden Schlössel in dem Liechtenthal / alt 34. J. -
Johann Luemayr / Hauer / in s. H. zu Nicolsdorf /
alt 50. Jahr. -
An Hellin / ledigs Mensch / bey dem schwartzen Adler
in der Alster=Gassen / alt 36. Jahr. -
Reg. Grüntwaldin / Soldaten=Weib / bey dem
weis=
sen Creutz in der Josephstadt / alt 50. Jahr. -
Dem Mich. Weichsteter / Tagw. / s. K. Dominicus /
in dem Köstlerisch. zu erdberg / alt 5. Jahr -
Dem Phil. Naubek / Tagw. / s. K. Joseph / bey dem
blauen Pfauen unter denen Felbern / alt 6. viertl. J. -
Mart. Kopfsteiner / alt 52. J. Joh. Mitlhamer / alt
60. J. Und Elis. Sturmin / alt 50. J. / alle 3.
in dem Kranken=H.
Beschreibung des von Seiner Excellentz dem Hrn.
Cavalier
Daniel Bragadin
,
Venetiani
schen
Bottschaf=
tern am Kaiserl. Hofe zu Grätz den 14. Julii 1728.
öffentlich gehaltenen prächtigen Einzugs.
NAchdeme höchst=gedachte Seine Excellentz
5 alle die / welche diesen feyerlichen
Ein=
zug beyzuwohnen hatten / in dem
Convent
deren
PP Minoriten
/ so in der zu Maria=Hülf
genannten Vor=Stadt liget / mit denen
kostba=
resten Sorten von allerhand Erfrischungen
tra -
cti
ret / und den mit zweyen Kaiserl. Kutschen
dahin gekommenen Kais. Hof=Marschal Hrn. Gra=
fen von
Colloredo
empfangen / wurde der Zug
aus besagtem Closter aus / und durch die
vor=
nehmste Gassen der Stadt in folgender
Ord=
nung gehalten. 1. Ritten 2. Kais. Einspanier /
welche den Zug führeten / und denen
nachfol=
genden 52. mit 6. Pferden bespannten Kutschen /
welche von denen geheimen Rähten / und
Cam=
merern Jhrer Kaiserl. Majestät / wie auch an
deren verschiedenen hohen Ministern mit ihren
Officieren / und Liverey=Bedienten den Einzug
zu zieren / und beyzuwohnen / dahin geschicket
worden / Platz zu machen bestellet waren: nach
obbesagten 52. Wägen / kame der Kais. Cammer=
Wagen / in welchem Sr. Excell. des Bottschafters
Hr. Sohn der
Legations - Secretarius
, und Kais.
Mundschenk / und Hof=Commer=Raht Hr. Con=
stantin Joseph Graf und Hr. von Gatterburg /
als Kais.
Commissarius
sassen / und 4. Lackeyen
giengen neben dem Wagen her; hierauf
ka=
men 2. Lauffer / und 8. Lackeyen von Seiner
Excell. dem Hof=Marschall / welchen 4
Lauf=
ser in silber=bordirten Kleidern / und dann 12.
Lackeyen mit dem
Portier
von Seiner Excell.
dem Herrn Bottschafter folgeten; die Liverey
von diesen ware sehr prächtig von blauen
Tuch / und mit silbernen Borden reich=besetzet:
nach diesen kamen Jhre Excellentzen der Herr
Bottscha=ter / mit schon obberührten Obrist=
Hof=Marschall / Herrn Grafen von
Colloredo
in dem Kaiserl.
Parade
=Wagen / deme zur
Seiten 4. Kaiserl. Leib=Lackeyen / und 2.
Heiducken des Herrn Hof=Marschalls giengen;
diese Kutsche begleiteten 3. Kais. Hrn. Hof=Four=
riers / und sodann 2. Stall=Bediente / der
Stall=Meister / und 2. Pagen des Herrn
Gra=
fen
Colleredo
, wie auch 6. Pagen des Herrn
Bottschafters / in blau=Sammeter / und mit
Silber sehr reich=besetzter Liverey / und
gleich=
fals 2. Stall=Bediente.
Hierauf folgete Seiner Excellentz des Herrn
Bottschafters erster Leib=Wagen / deme so wol
an künstlicher Bild=Hauerey / als Kostbarkeit
nicht mangelte / er ware so wol aus=als
in=
wendig mit roten Sammet / und kostbarer Gol=
Stickerey versehen; die 6. Pferden so ihn zogen /
waren auf das prächtigste gezieret / zu denen
Seiten gingen 2. Heiducken mit langen
Man=
teln / welche an der Farbe / und an der
Kostbar=
keit der Liverey deren übrigen Bedienten von
Seiner Excellentz in allen gleich kamen.
Nach diesen folten die Kutschen des
Monsig.
Nuntii
, und dessen Hrn. Bischoffen und Reichs=
Fürstens von Seccau / gleichfals mit 6. Pfer=
den bespannet: im selben sassen ihre Edel=Leu=
te / und Officier / welche von vielen
Bedien=
ten in Galla=Liverey begleitet wurden; endlich
beschlossen den Zug die 3 übrige nicht minder
prächtige Kutschen des Herrn Bottschafters /
worinn sich gleichfals die Edel=Leute / und
des=
sen gantzes Adeliche Gefolg / alle in herrlichen
Galla=Kleidern / befanden.
Jn dieser Ordnung ist mehr=gedachte Seine
Excellentz Herr Bottschafter / von Seiner
Excel=
lentz Herr Obrist=Hof=Marschallen in dero
Pallast eingeführet worden. Hierbey ist gewiß /
daß diese
Function
unter die
Merkwürdigkei=
ten von Gratz mit zu zehlen seye / in deme bey
Menschens=gedenken kein Bottschafters=Einzug
alda gesehen worden / dahero auch das Volk /
um diesen Einzug anzusehen in solcher Menge
zugeloffen / daß alle Gassen in der gantzen
Stadt damit angefüllet waren.
Den darauf folgenden Tage wurde besagte
Se. Excell. von dem Hrn. Grafen von
Cervel -
lon
,
Grand
von Spanien Kais. würkl. Cammes
rern mit denen zweyen Kais. Hof=Wagen
abge=
holet / und zu beeden Kaiserl. Majestäten zur
Audientz
/ und nach selber in Begleitung
deren zweyen Kutschen des
Monsig. Nun -
zii
, und des Bischoffen von Seccau nebst
denen 4. Kutschen seines eigenen Gefolgs
wiederum in Dero Pallast zuruk geführet.
Beschreibung des von des Kaiserl. Ministers Hrn.
Grafen von Reichenstein Hochgräfl. Excell. den 4ten
Julii 1728. zu Baaden in der Schweitz auf die
Eidge=
nossische Tag=Satzung gehaltenen Einzugs.
ERstlich machte den Anfang Seiner Hoch=
Gräflichen Excellentz Stall=Meister /
in pro -
perer Equipage
, und folgeten ihme
2.) Alle dero Lackey zu Pferd in der
Gal=
la=Liverey / und nicht weniger
3.) Die Stall=Parthey.
4.) Folgete eine Bande eigener Musicanten.
5.) Die Officiers von Sr. Excell. durch=
gehends wol und propré gekleidet / benannt=
lich: zwey Cantzelisten. Officiers=Koch.
Cammer=Diener. Zucker=Bacher. Mund=
Koch. Haus=Hof Meister. Haus=Secretarius.
6.) Zwey Hof=Capellan
7.) Jn dem ersten mit 6. Dänischen
Rap=
pen bespannten schönen Wagen / wurde von
ei=
nem Kutscher / und Vorreuter in der Galla=
Liverey / des Hochteutschen Ordens=Comman-
deur Ruxen / Herr Graf von Froberg / ꝛc Hr.
Legations=Secretarius Herman. Und Sr.
Hochgräfl. Excell. Cantzley=Director vorher
geführt.
8.) Ritten sechs unterschiedliche fremde
Be=
amte
9.) Jn dem andern gleichfals eigenen von
sechs Dänischen Braunen gezogenen Wagen /
sassen der Teutsche Ordens=Commandeur zu
Bruggen / Herr Baron von Pfürdt / und der
Commendant zu Rheinfelden / Herr Baron
von Magauli.
10.) Kamen zu Pferd folgende Cavaliers /
als: Hr. von Mayenbourg. Herr von Schnorf /
der jüngere. Herr von Schnorf / Canonicus
zu Baaden. Herr Haupt=Mann Abyberg.
Herr Haupt=Mann de Monrteal. Herr
Haupt=Mann Schmid. Herr Haupt=Mann
von Keßner. Herr von Techubi. Herr Haupt=
Mann Graf Glarissin. Herr Baron von Roll.
Herr Baron von Erlach / Major. Herr
Ba=
ron von Thur / Ober=Vogt zu Rosenberg.
Herr Baron Zweyer / Ober=Vogt zu
Klinge=
nau / dessen Herr Sohn. Herr Baron von
Schönauwähr. Herr Baron von Rothberg /
Chur=Pfältzischer Haupt=mann. Herr Baron
von Rottberg / Baden=Durlachischer Cammer=
Junger. Herr Obrist=Jäger=Meister Baron
von Schönau. Herr Baron von Baaden.
11.) Fuhren Se. Hochgräfl. Excell. selbsten
in dero mit sechs Dänischen Castanien
Brau=
nen / auf das kostbareste bespannten Parade=
Wagen: zwey Pages stunden auf / und
wur=
den von vier überaus ansehnlich und wol
mon=
tierten Heiducken begleitet: Kutscher / und
Vor=
reiter in distinguirter Galla=Liverey. Den
Schluß machten
12.) Deren Herren Cavaliers=Officier.
13. Deren Lackeyen / Reit=Knecht / und
Be=
diente / durchgehends wol=montirt / an der
Zahl 38.
Aus Rußland.
Moscua 17. Junii. Jhre Majestät unser
allergnädigster Herr divertirte sich annoch in
denen bey dieser Stadt herum liegenden Lust=
Oertern / und geniessen sowol als die übrige
Durchl. Familie, eines volkommenen
erspries=
lichen Hochergehens.
lement der Trauer / so wegen Ab=
R.
sterben Jhrer Hoheit der Hertzogin von
Schles=
wig=Holstein Hochsel. Andenkens drey
Monat lang getragen werden solle:
Die ersten 3. Wochen durch haben die vom
Ministerio, von der Generalität / die
Senato-
res / und übrige Standes Personen schwartz=
Tüchene Kleider mit wollenen Unterfutter / Tü=
chenen Knöpfen / und Knöpf=Löchern längst
herunter / Hembder ohne Manschetten / abhan=
gende Hals=Tücher / schwartze Degens / und
Schuhe=Schnallen / wollene Strümpfe / und
weisse Handschuhe zu tragen; die Dames aber
gehen mit schwartzen Köpf=Zeugen / auch
der=
gleichen Schnippen / und Engeanten / schwartz=
geknöpfte Ratinen Kleidern / schwartzen
Even=
tails / und Handschuhen auch Trauer=Schuhen /
worbey das Pudern nicht verbotten wird. Die
hiernechst folgende 3. Wochen durch tragen / wie
oben gedacht / die vom Ministerio, und
übri=
gen Ständen schwartz=Tüchene Kleider mit
wol=
lenen Unterfutter / aber Seidenen oder Cameel=
Haarnen Knöpfen / und Knöpf=Löchern / Man=
schetten / und Hals=Tüchern von dichten
Cam=
mer=Tuch / und blau=emalirte Degen / und
Schuhe=Schnallen; Die Dames aber schwartze
glatt wollene Kleider / die Kopf=Zeuge / Pala=
tins / und Engageanten von weissen Flor. Jn
denen letzten 6 Wochen können die Manns=Per=
sonen von Conditionen schwartze Kleider mit
Seidenen Unterfutter / auch wann sie wollen /
reiche Camisöler / und Spitzene Manschetten
tragen. Die Dames aber legen schwartze
Sei=
dene Estoffen / und in denen 3. ersten Wochen
Kopf=Zeuge / Palatins / und Engageanten von
weissen Cammer=Tuch / in denen letzten 3. Wo=
chen aber auch mit Spitzen an / nebst weissen
Handschuhen / und schwarz / un weissen
Even=
tails. Obige Trauer nimmt ihren Anfang vom
nechstkommenden Montage als den 3ten Junii
st. v. Moscua den 1sten Junii 1728.
Kurtze Beschreibung der
erfolg=
ten Erb=Huldigung in Grätz.
WAch bewust=geschehenen Einzug alhier /
48 haben Seine Kaiserl. Cathol. Majestät
Unser Allergnädigster Herr der bevorstehen den
Erb=Huldigung halber denen treu=gehorsam=
sten Ständen andeuten lassen / daß
Aller=
höchst Dieselbe entschlossen / den 30sten Junii
vor=Mittag Dero
Commissarien
auf das
Land=Haus abzuordnen / und zu dem Ende
sie Löbl. Stände auch dahin erscheinen / und
deren Vortrag vernehmen sollen. Als seynd
an bestimmeten Tag die zwey
denominirte
Kaiserl. Herren
Commissarii
von denen
Land=
schäftlichen Herren
Deputirten
in Dero
Be=
hausung abgeholet / und in das Land=Haus
eingeführet worden / denen an der Stiegen
wiederumben andere Herren
Commissarien
von denen Löbl. Ständen entgegen gekommen /
die vorbemeldte Kaiserl. Herren
Commissarien
weiters in die Land=Stuben an das obere
Ort unter den daselbst aufgemacht von grün
Sammet mit Silber bordirten
Baldakin
be=
gleitet; da sodann der J. Oe. Herr Hof=
Vi -
ce
- Cantzler mit besonderer Geschiklichkeit
vor=
getragen: wie daß Seine Kaiserl. und
Kö=
nigl. Cathol. Majestät aus sonderbarer zu
De=
ro Land / und Leute tragenden Allergnädisten
Affection
dahin bewogen worden in
allerhöch=
ster Peison die gewöhnliche Erb=Huldigung
von Dero treu=gehorsamsten Ständen dieses
Hertzogtum Steyer allergnädigst an=und
auf=
zunehmen / wie sie dann hierzu den 6ten Julit
bestimmet / und solchen Huldigungs=
Actum
in der alhiesigen Burg fürgehen zu lassen
resol -
vir
et haben. Deme Jhre Excellentz Herr Land=
Marschall mit einer gleichen diesem
Actui
dien=
sam=zierlichen Rede geantwortet: Nach
Vol=
bringung dessen viel=erwehnte Kaiserl. Herren
Commissarii
mit der Begleitung / und
Curia-
li
en / wie sie eingeholet worden / wiederum
nacher Hause gefahren; da sofort die Herren
Land=Stände Land=Tag gehalten / und um
eine mündliche
Conferenz,
in welche Seine
Kaiserl. und Königl. Cathol. Majestät auch
al=
lergnädigst gewilliget / gehorsamst gebetten /
alwo was den Erb=Huldigungs=
Actum
be=
troffen / die Abrede gepflogen / und das
Erfor=
derliche
concerti
rt worden.
Deme zufolge den 6ten Julii fruhe die
ge=
samte Löbl. Stände in dem Land=Haus in der
gewöhnlichen Land=Stuben zusammen
gekom=
men / und von dort aus zu Fuß in Begleitung
der Landschaftlichen Officieren / und anderen
Bedienten nach der Kaiserl. Burg in schönster
Ordnung sich verfüget: und wiezumalen Seine
Kaiserl. und Königl. Cathol. Majestät über die
Gassen nach der Kirchen zu reiten sich
aller=
gnädigst entschlossen / auch die Steyerische Erb=
Aemter ihre
Insignia
empfangen haben; als ist
die Ordnung gehalten worden / wie folget:
Erstlichen giengen die gesamte Lauffer / Hey=
ducken / und Lackeyen in prächtigen Livereyen /
diesen folgeten die Kaiserl. Sessel=Trager /
Leib=Lackeyen / nach denenselben die Kaiserl.
Edel=Knaben / ferners die von denen Kaiserl.
Städten / und Märkten zur Huldigung
abgeord=
nete Richter / und Burger / der gesamte hiesige
Stadt=Magistrat / dann die Herren Geheime
Rähte Excellentzen / Herren Prælaten / Cammer=
Herren / und übrige Herren Stände ohne Rang
promiscué
, theils in Mantel / theils in
ande=
ren Galla - Kleidern / sofort die Erb=Aemter mit
ihren
Insignibus
, darauf Seine Excellentz Herr
Lands=Hauptmann allein / hiernächst gienge der
Oesterreicherische Herold in seinem
Ceremoni
en=
Kleid mit aufrecht tragenden Stäbl bedecket /
sodann der Erb=Land=Marschall in Steyer
Excellentz zu Pferde das gewöhnliche blosse
Schwert in der rechten Hand aufwerts haltend.
Etliche Schritt darnach ritten Seine Kais. und
Königl. Cathol. Majestät in einem kostbar
ge=
stikten Mantel=Kleid / auf einen von Gold=
Stuk reich=gestikter Degen belegten weissen
Pferd / neben vor die beede Herren Guarde=
Haupt=Leute Excellentzen / und Herr Erb=Stall=
meister Excellentz ansonsten aber hatten zu
bee=
den Seiten die Kaiserl. Trabanten / und
Hart=
schieren die Bedienung; worbey letztlichen eine
Granadier=
Compagnie
von dem Kaiserl.
Guido
Stahrembergischen Regiment
geschlos=
sen. Wurde demnach in solcher Ordnung von
der Burg aus die gerade Gasse hinunter / und
durch das Closter=Frauen=Gässel / sodann
die Hof=Gassen wiederum herauf in die
alhie=
sige Hof=Kirchen der Zug fortgesetzet / in
welcher bemelbeten Gassen die 4. Burgerl.
Com -
pagni
en / und vor der Hof=Kirchen 4. Com-
pagnien von dem Kaiserl.
Guido
- Stahrem=
gischen Regiment / jede mit fliegenden Fahne /
und klingenden Spiel ihre allerunterthänigste
Aufwartung gemacht.
Als nun Jhre Kaiserl. Majestät in
obbe=
meldeter Hof=Kirchen
S. Ægidii
angekommen /
wurden allerhöchst Dieselbe von Jhrer Fürstl.
Gnaden Bischoffen zu Seccau / nebst denen
Herren Prælaten in ihren
Pontificalibus
an=
gethan / allerunterthänigst empfangen / und zu
den hohen Altar begleitet / sodann das hohe
Amt des Heil. Geistes / von erst=besagt
Sei=
ner Fürstl. Gnaden Bischof zu Seccau unter
Einstimmung der Kaiserl. Hof=Music
ponti -
ficaliter
abgesungen.
Vor Seiner Kaiserl. Majestät ware nechst des
hohen Altar zur Seiten des
Evangelii
ein von
reichen Gold=Stuk verfertigter
Baldakin
,
und Bett=Stuhl zubereitet / woselbsthin
aller=
höchst Dieselbe sich begaben / beederseits
ran -
gir
ten sich die Erb=Aemter / rechter Hand
aber bliebe obbesagte Herr Land=Marschall
Ex=
cellentz mit dem blossen Schwert stehend / da
gegen über der Päpstl. Herr
Nuntius
auf
ei=
nen rot=Sammeten Bett=Stuhl auch sein
Ort einnahme.
Nach vollendeten hohen Amt begaben sich
Jhre Kaiserl. Majestät eben in der Ordnung
zu Pferde / wie sie in die Kirchen gezogen /
wiederum zuruk nach Dero Kaiferl. Burg /
und folgends in die Ritter=Stuben / woselb=
sten unter einen Gold=stuckenen
Baldakin
ein
kostbarer Thron zubereitet ware; Als sich nun
Jhre Kaiserl. Majestät darunter niedergelassen /
haben Jhre Excellentz der Herr Obrist=
Vice
- Cantzler eine besondere die Erb=Huldi=
gung betreffende Rede vorgetragen / nach
En=
digung dessen mehr=besagt Seine Excellentz
der Herr Land=Marschall in Steyer im
Na=
men der gesamten Land=Stände darauf die
allergehorsamste, Beantwortung, abgeleget.
Nachdeme dieses geschehen / erfolgte die
Hul=
digung von denen treu=gehorsamsten
Stän=
den / mit Ablegung des gewöhnlichen Eydes /
denen in das gesamte Jhre Kaiserl. Majestät
allergnädigst die Hände zu küssen dargebotten.
Jnzwischen dessen seynd die Stuk auf der
Haupt=Vestung / wie auch auf allen Pasteyen
gelöset worden / nicht weniger hat die in
Waffen vor der Burg / und Hof=Kirchen
gestandene Burgerschaft / und Kaiserl.
Miliz
das erste
Salve
geschossen. Hiernechst / und
nach Endigung des
Actus Homagii
verfüg=
ten sich Jhre Kaiserl. Majestät über den Gang
in die Hof=Kirchen / da dann das
Te
DEUM Laudamus
von oft=besagt Seiner
Fürstl. Gnaden Bischoffen zu Seccau
solen -
niter
angestimmet / nach Vollendung dessen
aber den vorigen Weg wiederum zuruk in
die Burg genommen / entzwischen aber die
Stuk abgefeuret / und von gesamt=
rangi
rt=
gewesten Burgerschaft / und
Soldatesca
das
anderte
Salve
gegeben worden. Mittler
Zeit bereitete man zur Kaiserl. Taffel / und
da die Speisen bereits aufgetragen gewest /
kamen beede Regierende Kaiserl. Majestä=
ten / ꝛc. ꝛc. samt der Durchl. Ertz=Hertzogin
in Begleitung der Erb=Aemter / des Päpstl.
Herrn
Nuntii
, auch anderer Kaiserl. Mini=
stern / und speiseten offentlich zur Taffel /
worbey ein jeder Cavalier nach Gebühr
sei=
nes Erb=Amtes die
Function
verrichtete:
und als Jhre Kaiserl. Majestät den ersten
Trunk vollbracht / wurden das dritte mal
die Stuk / und von obbemeldet in
Parade
gestandener Burgerschaft / auch denen 4.
Kaiserl. Stahrembergischen
Compagnien
das
Geschütz los=gebrennet.
Nachdeme Seine Kaiserl. Majestäst das
Mittag=Mahl unter einer herrlichen Tassel=
Music vollendet / und wiederum in voriger
Ordnung in Dero Zimmer begleitet worden /
begaben sich die Cavalier / so Erb=Aemter
bedienet / zu ihren gewöhnlichen Taffeln /
und Mittags=
Tractation
, worbey einem
jeden Erb=Amt frey gelassen worden / nach
Belieben unterschiedliche Cavalier darzu
ein=
zuladen / welche sammentlich aus der
Kai=
serl. Hof=Kuchel / und Keller / wie nicht
weniger an einer besonders errichteten Frey=
Taffel verschiedene Lands=Mitglieder / und
Kaiserl. Officier herrlichist
tracti
ret wurden:
und mit diesem hat sich der Huldigungs=
Tag zu ungemeinen Trost deren treu=gehor=
samsten Ständen / und
Vasalen
ge=endiget.