Num. 1700.
Wienerisches Diarium,
Enthaltend alles dasjenige / was von Tag zu Tag / sowohl
in dieser Residenz Stadt Wien Denkwürdiges / und sich Neues
zugetragen; Als auch / was dergleichen nachrichtlich alda eingeloffen /
samt einem Anhang jedermaliger Verzeichnuß: Erstlich deren täglich alhier Ankom=
menden: Zweytens deren in=und vor der Stadt getauften Kinder: Drittens
derer Verehlichten / und Vierdtens deren verstorbenen Personen.
Mit Jhrer Römisch=Kaiserlich=und Catholischen Majestät Freyheit /
Getruckt in der Kaiserlichen Reichs=und Hof=Buchtruckerey /
Zufinden im roten Ygel.
Wien / vom 15. bis 17. November / 1719.
MJttwoch / den 15. November. Heut / als am Fest des Heil.
Marggrafen Leopolds / Schuz=und Land=Patrons von
Oester=
reich / haben die Regierend=Kaiserlich=und Königlich=Ca=
tholische Majestäten in dem Fürstlichen Stift zu Closter=Neuburg
Can. Reg. Lat. S. Augustini, Vor=und Nach=Mittag dem Gottes=Dienst
Jhrer Hochwürden / Titl. Herrn Carl / Abten zun Schotten / Ord. S.
Bened. abgewartet / und daselbsten zu Mittag gespeiset / sodan wieder
des Abends in der Kaiserlichen Burg zuruck gelanget / alda Sich auch
Jhre Majestät / die Verwittibt=Römische Kaiserin / Amalia
Wilhel=
mina / samt Dero Durchleuchtigsten Erz=Herzogin / Maria Amalia /
wieder eingefunden / nachdeme Sie in dem Königlichen Stift derer
W. W. EE. Closter=Frauen St. Clara Ordens auch dem Vor=und
Nach=Mittagigen Gottes=Dienst Jhrer Hochwürden / Titl. Herrn
Carl Joseph Freyherrn Zechentner von Zechentgrub / Abten zu St.
Maria de Vaska, beygewohnet / auch in diesem Stift das Mittagmahl
eingenommen.
Dito hat dahier die Academisch=Oesterreichische Nation das Fest
ihres Schuz=Patrons / St. Leopolds / in der St. Stephans Domkirche /
herrlichst begangen / dabey den Gottes=Dienst Jhre Hochfürstl. Gna=
den / des H. R. R. Fürst / und Bischof zu Wien / Titl. Herr Sigmund /
Graf von Kollonitsch / unter 4. Chör Trompeten und Paucken / wie
auch herrlicher Music: die Lateinische Lobred aber / so Titl. Herrn Georg
Christoph / des H. R. R. Grafen von Störth / Herrn derer Herr=
schaften / Blankenwarth und Vasselberg / Jhrer Römisch=Kaiserlich=
und Königlich=Catholischen Majestät würklich=geheimen Raht / Cam=
merern und Hof=Canzlern / zugeschrieben gewesen / auf Antragung
A. R. ac Clar. P. Ernesti Vols, S. J. A. A. L. L. Phil. & Theol. Doct.
Hr. Franz Sachers / Logices Auditor, mit algemeinen Ruhm gehalten.
Eben Heute seynd Jhre Hochfürstliche Durchleucht / Herr Carl
Ludwig / Herzog zu Hollstein aus Sachsen mit einigem Gefolg
da=
hier angelanget.
Sonsten folget hierbey die Capitulation / welche den
Kaiserli=
chen wegen der Ubergab der Citadell von Messina, und des Castells
St. Salvator / von den Spanniern vorgetragen / und geschlossen
worden.
Donnerstag / den 16. November. Heute / früh / haben Sich Jhre
Majestät / die Verwittibt=Römische Kaiserin / Eleonora Magdalena
Theresia / samt Dero Durchleuchtigsten Erz=Herzoginnen / nach
Clo=
ster=Neuburg erhoben / und in dasig=Fürstlichem Stift dero Andacht
gepflogen / sodan wieder des Mittags in der Kaiserlichen Burg
ein=
getroffen / alda / nach dem Mittagmahl / Jhre Römisch=Kaiserlich=und
Königlich=Catholische Majestät verschieden=Aus=und Jnländischen
Per=
sonen / darunter auch der vormals in Königlich=Dänischen Diensten
gestandene Obrist / Titl. Herr Christian Peter von Klopp / sich
be=
funden / Allergnädigste Audienz ertheilet.
Freytag / den 17. November. Heut ware dahier eine Weibs=Per=
son / Namens Maria Anna N. aus der Schweitz gebürtig / 22. Jahr alt /
weilen sie ihr neugebohrnes Kind umgebracht / so jedoch noch zur H.
Tauf gekommen / vor dem Schottenthor / auf dem gewöhnlichen Richt=
Plaz / mit dem Schwerd / samt Abschlagung der rechten Hand / hinge=
richtet worden.
Dito wurd aus Hungarn gemeldet / wie daß Jhre Eminenz /
der Herr Cardinal Csáki, bey dero jüngsten Anwesenheit zu Caschau /
den 16. October / in der aldasigen Kirche S. J. ein neu gegossen=über
40. Centner schwere Glocke zu Ehren des Heil. Donati geweyhet / nach
welchen Cermonien sie sich über ein Stund lang in dem Collegio
aufge=
halten / folgends bey dasigem Commandanten / und Obristen / Titl. Herrn
Joseph / Baron von Rhenau / zu Mittag / gespeiset / hiernächst in der Pfarr=
Kirche der Litaney beygewohnet / auch das Seminarium, S. J. darin sie
ehe=
dessen gewesen / zubesuchen sich gnädigst belieben lassen / den 17. aber /
nach der in der Kirche derer P. P. Franciscanern gepflogener
An=
dacht / dero Reiß von dar unter grosser Begleitung des Adels / und
im Gewehr stehender Burgerschaft / unter Trompeten=und
Paucken=
schall / Läutung derer Glocken / wie auch Lösung des Geschüzes / wie=
der dero Reyß fortgesetzet hätten.
Aus Polen / von dem 10. November. Daß / nachdem Jhre
Kö=
nigliche Majestät den 5. dieses zu Fraustadt gnädigst erkläret / daß
der verwichenes Jahr in Grodno ausgesezte Reichs=Tag den 30. De=
cember zu Warschau wieder gehalten werden solle; Als wären Jhre
Königl. Majestät den 9. Dito von besagtem Fraustadt nacher
Sach=
sen gekehret; Da inzwischen die Herren Senatoren und Magnaten
auch meistens nach ihren Gühtern abgangen / die Königliche
Baga=
ge aber soll indessen bis zu Jhrer Majestät Zuruckehrung in
Frau=
stadt verbleiben.
Aus Rom / von dem 31. October. Daß von dannen die
Prin=
cipessa di Piombino mit dero jüngst=Fürstlichen Tochter in
Beglei=
tung Monsignor Aquaviva nach Venedig abgereiset; Hingegen
daselb=
sten so wohl von Avignon, als Madrit einig=abgeschickte Personen mit
Briefschaften für den Ritter von St. Georg / und Gelt für die
An=
jouinische Armee in Sicilien angelanget.
Aus Spannien / von dem 17. October. Daß zu Madrit von
dem Prencipe Pio, Commandirenden General des Herzogen von
An=
jou in Catalonien / ein Currier eingeloffen / so mitgebracht / daß der
Anjouinische Commandant in Urgel ohn grosse Gegenwehr den Ort
an die Franzosen ergeben hätte; Und / auf daß die ander=Aujouinische
Commandanten diesem Exempel nicht so leichter Dingen folgen
mög=
ten / wäre nohtwendig / besagtem Commandanten den Proceß
zuma=
chen / und selbigen hinzurichten / damit sich die übrige daran spieglen /
und abschröcken lassen könten; Ubrigens hab auch der Prencipe Pio
vorgestellet / daß / weilen er an den aufgestandenen Cataloniern ein
ein=
heimisch=und an den Franzosen ein Ausländischen Feind: und
folg=
lich mit einem doppleten Feind zutuhen habe; So wär
höchstnöh=
tig / daß man ihme sonder Verzug noch ein starken Succurs schicke;
Widrigenfals / er ohne Verantwortung seyn wolte / wan Palamos, Roses,
und Barcellona, ja ganz Catalonien diesen Winter noch verlohren
gehen werde; Und gleichwie in Catalonien die Franzosen / also sollen
auch die Engelländer / welche mit ihrer Squadra Vigos bemächtiget /
in Gallicien den Maister spielen; Als deshalben auch ein Currier zu
Madrit angekommen; Wegen welch=unvermuhteter Nachrichten / und
daß auch Sicilien verlohren gehen werde / man bey Hof grosse
Be=
stürzung verspühre / und solle der Cardinal Alberoni mit den Portu=
gesisch=und Holländischen Ministern fast täglich zusammen kommen /
um ein Mittel zuerdenken / wie derselbe das angeblasene Kriegs=Feuer
wieder löschen möge.
Aus Groß=Britannien / von dem 31. October. Daß die für die
Regierung wohlgeneigte Partey mit Verlangen die Zuruckunft Jhrer
Groß=Britannischen Majestät erwarte / weilen die Gegen=Partey sich
von der langen Abwesenheit ein Nutzen zuschaffen suchen wolle; Zu=
malen sie ohne Scheu offentlich für den Prætendenten behte / und / wan
man sie der Ursachen halber befrage / zur Antwort ertheile: Daß / wan
man vermög der Heil. Schrift für seinen Feind behten solle / so
werd es auch wohl erlaubt seyn / für einen Freund und zwar von der
Engellischen Nation zubehten; Zu besagtem Londen seye von dem
Ca=
pitain Johnson, welcher den 24. Dito zu Pleymouth mit seinen 3.
Kriegsschiffen eingeloffen / die Nachricht kommen / daß er nichts von der
aus der Jnsul Wicht abgangenen Squadra unterm Admiral Mitchel zu
Gesicht bekommen / obschon andere Nachrichten gebracht / daß besagte
Squadra / nachdeme sie Vigos erobret / wieder in See gangen / um ein
andere Unternehmung zubewerkstelligen; Jndessen aber habe besagter
Capitain einen Bericht von seiner Verrichtung eingesendet / darinnen
unter andern zusehen / daß er seither des 1. July 19. Spannische
Schif=
fe hinweggenommen: auch verschiedene verbrent: und sonsten allerhand
Vorteile über die Spannier / mit Eroberung und Bemächtigung
et=
licher Forten und Oerter / wie auch Machung grosser Beute / erhal=
ten hätte.
Aus Frankreich / von dem 3. November. Daß zu Pariß der
Car=
dinal de Noailles den Abè de Castries zum Erz=Bischoffen von Tours
wie auch ein neuen Bischoffen von Bayeux geweyhet; Dahingegen zu
der Bischof und Prinz von Grenoble, wie auch Præ=
sident derer Ständen vom Delphinat / Messire Ennemond Alleman de
Motmartain, gestorben: Zu besagtem Pariß wäre die Nachricht
ein=
geloffen / daß in Catalonien alles Französischer Seiten in gutem Stand
sich befinde / und nach Wunsch gehe; Jn der Hofnung / daß nächstens
die Eröfnung derer Laufgräben vor Roses zuvernehmen seyn werde;
Und gleichwie man in verschiedenen Oertern in Frankreich Casermes
für die Soldaten / wan sie im Marsch begriffen / zubauen angefangen;
Also habe man auch die Anstalten verfüget / viele Magazinen von
al=
lerhand Lebens=Mitlen aufzurichten / um / bey einer Theurung dem
ge=
meinen Mann jedesmal daraus in billigem Preiß zuhelfen; Man solle
auch willens seyn / ein mächtige Flotta künftiges Früh=Jahr ins Meer
zubringen / um / bey nicht erfolgendem Frieden / so wohl in Europa, als
America den Herzogen von Anjou mit aller Macht anzugehen.
Aus Holland / von dem 7. November. Daß der Kaiserliche
Gesandter / Herr Graf von Windischgrätz / den 5. dieses von
Rotter=
dam in dem Haag angelanget / und bereits von denen meisten
Aus=
ländischen Ministern / wie auch andern vornehmen Personen
bewill=
kommet worden; Und weilen in dem besagten Haag der Groß=Bri=
tannische Botschafter / Herr Comte de Cadogan, den Herren Staaten
eröf=
net / daß Jhre Groß=Britan̅ische Majestät nächstens durch eben den Weeg /
welchen sie herkommen / nach Londen kehren würden; Als hätten die
Herren Staaten die Ordre nach den Gränzen ausgefertiget / daß
al=
dorten einige Mannschaft Jhrer Majestät zur Begleitung dienen solte;
Sonsten sey auch die Nachricht kommen / daß der Herr General
Was=
senaer / Guverneur zu Berg=ob Zoom / gestorben / welche
Guverneur=
stell sogleich der Herr von Grovenstein erhalten; Ubrigens sollen die
Groß=Britannisch=und Dänische Ministern den Deputirten der Herren
Staaten hinterbracht haben / daß zwischen Dänemarkt und Schweden
ein 6. Monatlicher Stillstand beliebet worden wäre.
Aus Brabant / von dem 7. November. Daß man den 4. dieses
zu Brüssel / Antwerpen / und in anderen Oerteren mehr den Namens=
Tag Jhrer Römisch=Kaiserlich=und Königlich Catholischen Majestät
mit Läutung derer Glocken / Lösung des Geschützes / und Singung des
Te Deum Laudamus, wie auch Anzündung allerhand Freuden=Feuers /
auf das statlichst begangen; Jn besagtem Brüssel habe bey dem
Kai=
serlichen Administrator, Herrn Marches de Priè, der Holländische
Re=
sident / Herr Pesters, um die Freylassung des zu Ostende jüngst
auf=
gebracht=Holländischen Schiffs die Ansuchung getahn / aber zur
Ant=
wort erhalten / hierin nichts ohne Ordre Jhrer Kaiserlichen Majestät
tuhn zukönnen.
Von dem Nieder=Rheinstrom / vom 9. November. Daß sich die
zu Düsseldorf versammlet=gewesene Herren wieder geschieden / und nach
Hauß gekehret / sollen aber nächstens wieder in gedachtem Düsseldorff
zusammentreffen.
Von dem Maynstom / vom 11. November. Daß der
Chür=
fürstlich=geheime Raht / Herr Baron von Often / aus Hannover zu
Heydelberg wieder angelanget; Alda man den 2. dieses den Geburtstag
des Herrn Pfaltz Grafen Durchleucht / und den 3. das Fest St. Hubert /
den 4. Dito aber den Namenstag Jhrer Römisch=Kaiserlich und
Ca=
tholischen Majestät mit Prächtigster Galla begangen.
Aus der Schweitz / von dem 8. November. Daß all=hoh=und
niedere Officiers von der Miliz des Cantons von Bern zusammen
kommen müssen / und wolle verlauten / daß dieselbe von Neuem den
Eyd der Treu ablegen: und nachdem ihre Truppen versamlen: sodan
in verschiedenen Oertern sich lagern sollen.
Von dem Elbstrom / vom 9. November. Daß zu Koppenhagen
wäre der Stillstand zwischen Dänemark und Schweden geschlossen
worden / und solle derselbe den 8. Dito zu Koppenhagen: und den 18.
in Schweden und Norwegen verkündet werden; Zu gedachtem
Kop=
penhagen hätten Jhre Königlich=Dänische Majestät die Garde zu
Pferd / welche der Cron=Prinz / als Haubt / commandiret / gemustert /
und den Obrist Löwenörn zum General=Major ernent / dessen
Com=
pagnie aber von der Garde dem Herrn Obrist Samniz gegeben; Die
Admiralität habe die Matrossen bezahlen: und die fremde abdanken:
auch alle die in der See befindliche Kappers zuruckruffen lassen; Zu
Berlin habe der Prinz Kurackin Jhro Preussischen Majestät den
lez=
ten Schluß des Czaaren / mit der Königin in Schweden einen Frieden
zumachen / eröfnet / auch darwider protestiret / wan Jhre Preussische
Majestät höchstgedachter Königin bey Fortsetzung des Nordischen
Kriegs einiges Volk zukommen lassen wolten. Wie von Dresden die
Nachricht kommen / so befindete sich die Durchleuchtigste Erz=Herzogin
bey Jhro Majestät / der Königin / zu Prezsch; Zu besagtem Dresden
seye kürzlich ein Weib von 82. Jahren noch einmal gestorben / als
wel=
che schon im Jahr 1680. drey Täg und Nächt tod gehalten: aber
wie=
der / nachdeme sie schon in der Toden=Truhe zugemacht gelegen / leben=
dig worden / auch solang geschrien und geklopffet / bis man die
To=
den=Truhe wieder eröfnet / da dan der Mann bey Ersehung seines
wieder lebenden Weibs so erschrocken / daß er darüber gähling gestorben /
und nachgehends in der für das Weib verfertigten Toden=Truhe
be=
graben worden.
Ankunft derer hoh=und niederen Stands=Personen.
Den 15. November / 1719.
- Roten=Thurn. Jhre Durchl. Herr Carl
Ludwig / Herzog zu Hollstein / kom. aus
Sachsen / log. im Mauerischen Hauß. - Stuben=Thor. Herr Baron Muruz / komt
von Presburg / log. beym Elephanten. - Herr Hauptmann Schmid / vom Arember=
- gischen Regiment / komt von Belgrad /
log. beyn 3. Haasen.
Den 16. Dito.
- Herr Baron Revay / komt aus Hungarn
log. beym goldenen Hirsch. - Herr Schwarz / Proviant=Buchhalter / komt
von Breslau / log. im Roßlausleiheri=
schen Hauß.
Lista derer Getauften / in=und vor der Stadt.
Den 22. July / 1719.
- Dem Martin Gruber / Kutscher / und
Ma=
ria Theresia sein. Ehew. ihr S. Egidi
Zacharias. - Dem Jacob Lutzer / Stadt=Garde=Soldat /
und Elisabeth s. Ehew. ihr T. Eva Mag=
dalena Elisabeth. - Dem Adam Michael Zeß / Schuster / und
Maria s. Ehew. ihr S. Jacob Gregor
Johann. - Dem Philipp Durst / Scardiener / und
Magdalena s. Ehew. ihr T. Catharina
Magdalena Theresia. - Dem Jacob Feüerstein / und Dorothe sein.
Ehew. ihr T. Maria Magdalena Ca=
tharina. - Dem Johann Georg Hutterer / und Maria
Magdalena s. Ehew. ihr T. Anna Maria
Magdalena. - Dem Johann Winter / Reutknecht / und
Magdalena s. Ehew. ihr S. Jacob Paul. - Dem Heinrich Pünkirchen Garde=Soldat /
und Maria Elisabeth sein. Ehew. ihr T.
Margareth Magdalena. - Dem Johann Georg Gach / Burgerl. Hut=
macher / und Catharina s. Ehew. ihr S.
Johann Georg Rudolph.
Den 23. Dito.
- Dem Titl. Herrn Wolfgang Michael von
Paurenfeind / der Verwitt. Herzogin von
Sachsen=Mörseburg / Hof=Raht / und
Maria Anna / s. Fr. Gem. ihr T. Maria
Anna Susanna. - Dem Herrn Johann Joseph von Keimb /
Kaiserl. Bancalitäts=Secrètari, und
Maria Anna Theresia s. Ehefr. ihr S.
Johann Nepomuc Franz Dismas. - Dem Herrn Johann Jacob Jsenflam / Kai=
serlichen Hof=Kriegs=Agent / und Anna
Maria sein. Hausfrau / ihr S. Heinrich
Bernhard. - Dem Herrn Lorenz Schmid / Burgerl
Zu=
ckerbacher / und Eva Sabina s. Ehefr. ihr
S. Jgnaz Joseph Jacob. - Dem Johann Gertman / Laggey / und
Mag=
dalena s. Ehew. ihr T. Maria Barbara.
- Dem Franz Andre Hiller / Lustgartner /
und Anna Maria sein. Ehew. ihr S. Jo=
hann Jacob. - Dem Andre Fodl / Burgerl. Würth / und
Anna Maria sein. Ehew. ihr S. Joseph
Jacob Franz. - Dem Jacob Lautendorffer / Tischler / und
Maria Anna s. Ehew ihr T. An̅a Susan̅a. - Dem Melchior Schumaister / Bierleuthgeb /
und Magdalena sein. Ehew. ihr S.
Johann Michael Jacob. - Dem Wolfgang Brandstetter / Tagwerker /
und Elisabeth sein. Ehew. ihr T. Anna
Barbara. - Dem Martin Eberl / Kais. Klepperschmidt /
und Maria Anna Elisabeth s. Ehew. ihr
S. Jacob Jgnaz. - Dem Carl Friderich Bersebald / Silber=
und Gold=Tratzieher / und Maria Ursula
sein. Ehew. ihr T. Margareth Elisabeth. - Dem Franz Carl Regner / Burgerl. Caffe=
Sieder / und Anna Barbara s. Ehew. ihr
T. Maria Anna Theresia.
Den 24. Dito.
- Dem Herrn Martin Johann Czepan / Kö=
niglich=Böheimischen Hof=Canzellist /
und Barbara Catharina s. Hausfr. ihr
T. Anna Elisabeth Christina. - Dem Herrn Anton Petuzzi / und Desideria
s. Hausfr. ihr T. Maria Ursula Francisca. - Dem Christian Hunhaüser / Schuster / und
Maria Sophia s. Ehew. ihr T. Christina
Barbara Theresia. - Dem Johann Michael Goldnagel / Kut=
scher / und Catharina sein. Ehew. ihr T.
Christina Elisabeth Eva. - Dem Johann Anton Kloster / und
Magda=
lena s. Ehew. ihr S. Sigmund Jacob.
Den 25. Dito.
- Dem Herrn Corneli Joseph Haaß / Kaiserl.
Hof=Cammer=Canzellist / und Maria Clara
s. Hausfr. ihr T. Aña Elisabeth Barbara. - Dem Herrn Franz Anton Rhein / gemeiner
Stadt=Wien Pupillen=Rait=Handler /
und Helena Rosalia sein. Ehefr. ihr S.
Christoph Franz Jacob.
- Dem Herrn Johann Benedict Löbelhauer /
Tanzmaister / und Maria Anna s. Ehew.
ihr S. Carl Ludwig Jacob. - Dem Urban Blaßer / und Anna Maria s.
Ehew. ihr T. Anna Barbara Ursula.
- Dem Matthias Almonslehner / Bierfüh=
rer / und Anna Maria s. Ehew. ihr S.
Jacob Tobias. - Dem Thomas Fötschel / und Sophia sein.
Ehew. ihr S. Johann Jacob Peter.
Lista derer Verstorbenen / in=und vor der Stadt.
Den 15. November / 1719. starb
Jn der Stadt.
- Dem Titl. Herrn Franz Anton / des H. R.
Reichs Graf von Walsegg / Herr derer
Herrschaften Stupach / Potschach / Ziger=
sperg / Clamb / und Schottwienn / der
R. K. Majestät würklich=geheimer und
Finanzen Conferenz=Raht / s. Fr. Gem.
Titl. Fr. Rosina Apollonia / geb. Gräfin
von Geyersperg / und Osterburg / alt 47. J. - Christian Gold / Burgerl. Kirchner / im
Gat=
terburgischen Hauß / alt 42. Jahr. - Dem Georg Schmal / Garde=Soldat / auf
der Münch=Pastey / s. W. Elisab. alt 44. J. - Michael Steinl / alt 78. J. Walburg
Holz=
hamerin / alt 84. J. und Johann Kast=
ner / alt 9. Jahr / im Burger=Spittal.
Vor der Stadt.
- Dem Hiepold Deckinger / Goldschmid / in
der Josephstadt / s. K. Anna / alt 6. V. J. - Dem Georg Lothringer / Brieftrager / zu
Matzelsdorf / s. W. Eva / alt 55. Jahr. - Simon Hech / im Liechtenthal / alt 36. J.
- Niclas Wackel / im Contumaz / alt 60. J.
- Matthias Roschizgy / abgedankter Soldat /
auf der Wendelstadt / alt 34. Jahr. - Dem Lorenz Binder / Tagwerker / am
Neu=
bau / sein K. Joseph / alt 3. Jahr. - Joh. Braun / am Magdalenagrund alt 2. J.
- Georg Haugg / in der Leopoldstadt / alt 33. J.
- Christoph Billmas / alt 20. J. Thomas
Wi=
ser / alt 40. J. Maria Hoferin / alt 30. J.
und Andre Siner / alt 14. J. im K. Hauß.
Den 16. Dito / in der Stadt.
- Jacob Huber / Kellnerjung / im Sperl=
Würths=Hauß / alt 17. Jahr.
Vor der Stadt.
- Dem Heinrich Nestl / Nadler / am Thury /
sein W. Susanna / alt 36. Jahr. - Dem Barthlme Orthmayr / Lustgartner /
am Neubau / s. W. Susanna / alt 45. J.
- Barbara Marthin / Wittib / vorm Schotten=
Thor / alt 56. Jahr. - Adam Holzner / Schneider / ausser Maria=
Hülf / alt 46. Jahr - Andre Schuster / an der Wien / alt 42. Jahr.
- Dem Andre Oetl / Schuhmacher /bey
Ma=
ria=Hülf / sein K. Peter / alt 2. Jahr. - Dem Johann Hofstetter / Laggey / am
Spitl=
berg sein K. Thaddeus / alt 7. V. Jahr. - Severin Kastenmüller / Kutscher / am
Thury / alt 42. Jahr. - Sophia Otlmanin / alt 30 J. im K. Hauß.
Den 17. Dito / in der Stadt.
- Titl. Frau Maria Clara von Gudenus /
gebohrne Freyin von Tavonat / Wittib /
in der Schaufelgaß / alt 66. Jahr. - Dem Herrn Wenzl Joseph Keill / Kaiserl.
O. H. Marschallischen Amts=Registra=
torn / im Stock am Eisen / sein Frau
Helena Juliana / alt 30. Jahr. - Christian Konbacher / Garde=Soldat / auf
der Biber=Pastey / alt 76. Jahr. - Dem Martin Wasserman / Kutscher / beym
Arsenal / s. K. Catharina / alt 2. Jahr.
Vor der Stadt.
- Dem Wilhelm Scherer / Kuchlgartner / in
der Josephstadt / s. W. Maria / alt 31. J. - Dem Johann Wolf / Müllner / zu
Matzels=
dorf / sein K. Anna / alt 5. Jahr. - Dem Leopold Vogler / Postknecht / auf der
Landstraß / s. W. Agatha / alt 36 Jahr. - Dem Martin Kraft / Kutscher / am Neubau /
sein K. Joseph / alt 3. Jahr. - Georg Gastl / alt 23. J. Sebastian
Miter=
mayr / alt 24. J. Franz Reich / alt 26. J.
und Sophia Ressin / alt 70. Jahr / im
Kranken=Hauß.
- Dem Juden / Löw Marcus / im
grieneri=
schen Hauß / am alten Baurnmark / sein
K. Jsac / alt 2. Jahr.
Capitulation /
Welche
Denen Kaiserlichen wegen Ubergab der Citadell von
Messina, und des Castells St. Salvator / von den
Spanniern vorgetragen und beschlossen worden.
Nach dem zu Neapel gedruckten Exemplar.
Gedruckt zu Wien / in der Kaiserlichen Reichs=und Hof=Buchtruckerey.
1.
MAn begehrt / daß die Besatzung mit allen Ehren / ihrem Gewehr /
fliegenden Fahnen / und klingendem Spiel / nebst Vorherführung zwey
Metalle=
ner Stucken / jedes acht Pfund schiesend / samt allem zugehörigen / um nach dem
Span=
nischen Lager gebracht zuwerden / frey ausziehen möge; Es solle der Besatzung auch
erlaubt seyn / all=ihre Bagage und Pferde mit sich zuführen; Zu dem End solle der
Feind alles Schiff=Weesen und nöhtige Fahrzeuge gegen der in Friedens=Zeit
gewöhnlich=billigen Bezahlung verschaffen; Es soll ebenfals einem jeden Soldaten
erlaubt seyn / auf vier Täg Zwieback und andere Lebens=Mitlen mit sich zunehmen.
Es wird zugelassen / daß der Feind mit all=verlangten Ehren / jedoch
ohn Artillerie / samt der Bagage / welche der Besatzung allein gehörig / auszie=
hen dörffe; Man verwilliget auch die Schiffe / um nach ihrer Armee
gefüh=
ret zuwerden.
2.
Man begehret gleichfalls / daß allen Verwundten und Kranken / sowohl
Offi=
ciers / als Soldaten / zugelassen seyn möge / bis zu ihrer völligen Genesung in dem
La=
zaret mit ihren Matratzen / weis Gezeug / und allem dem / was zu einer Apotecken
gehörig / zuverbleiben / desgleichen auch zuruckbehalten werden sollen die Leib=und
Wund=Aerzte / Krankenwartere / und nöhtige Directoren / dan ein Hauptmann / ein
Lieutenant / und zwey Sergeanten für ein jede Bataillon / um jenen an die Hand
zugehen / und sie zu ihren Corpi zubegleiten / sobald dieselbe werden geheilet und
gesund worden seyn; Zu dem Ende der Feind auch noch das Schiff=Weesen und
Fahrzeuge um obausgemachten Preiß verschaffen solle.
Jst verwilliget / mit der Bedingnuß / daß die Matratzen / und alles / was
sie brauchen / wie auch all dasjenige / so dieselbe von der Stadt für ihr
Spi=
tal genommen / bezahlt werde / wie dan alles auf ihre Kösten geschehen solle.
3.
Man begehret ferners / daß der Feind die Erlaubsnuß gebe / all=nöhtige
Curriers / wie auch noch einige Officiers auf all=bedörftigen Fall an den Marches
de Lede abfertigen zumögen / um den benöhtigten Beystand zubegehren / und zu
solchem End solle der Feind die nöhtige Pasporten ertheilen.
Jst verwilliget / nachdeme man von den Thören und Posten den Besiz
genommen haben werde.
4.
Es solle der Feind weder die Gühter / weder die Habschaften / noch die
Per=
sonen derer Schulden halber zuruckbehalten mögen; Wegen dererjenigen / welche
unsern Herrn angehen / wird man an den Herrn Marches de Lede schreiben / damit
er die Anstalten verfüge / daß selbe mögten bezahlt werden / und was die Schulden
derer Particular=Personen betrift / wird ein jeglicher schon sehen / wie er wird
bezahlen können / oder er wird ein Handschrift und Versprechen hinterlassen / um
von dem ersten Gelt / welches er von seinem Herrn bekommen werde / die Zahlung
zuleisten; Und dieses / ohne daß der Feind dörfte den geringsten Gerichts=Zwang
machen.
Es ist nöhtig / daß man die Geiselen / oder aber sonst anständige Zahler / oder
Bürgschaft=Leisiere hinterlasse / um / wan sie angenommen / die völlige
Schulden abzuführen / welche die Stadt / oder andere Particular=Personen
rechtmässiger Weiß zufordern haben werden.
5.
Der Feind soll auf keinerley Weiß / weder durch sich / noch durch andere
un=
sere Soldaten / wie noch weniger jene / welch krank und verwundt zuruckbleiben /
in seine Dienst ziehen.
Jst verwilliget / ausgenommen diejenige / welche freywillig zu uns
über=
geben wollen; Dabey wird verstanden / daß unsere Uberläufer / wie auch jene /
so zu Gefangene gemacht worden / und die nachgehends unter den Truppen
Dienst genommen / ohn einige Ausnahm geträulich zuruckgestellet werden.
6.
Daß all=Sicilianischen Officieren / Soldaten / und Bedienten / die verlangen
werden / denen Truppen zufolgen / solches erlaubt seyn solle / wie auch den anderen /
welche wollen zuruck bleiben / ohne / daß man die erstere daran verhindere / und
den lezteren das geringste Ubel zufüge.
Jst verwilliget nur allein den Bedienten / welche ihren Herren folgen wollen.
7.
Solang die Spannier in der Citadell verbleiben werden / solle niemand / we=
der den Feindlichen Officieren / noch Soldaten / ausser den Generalen / erlaubt seyn /
in die Citadell zugehen / um all Unordnung zumeiden / noch weniger solle dem
Land=
volk besagter Eingang gestattet werden.
Jst verwiliget.
8.
Hingegen wird man auch keinen Officier / noch Soldat von den Spannischen
Truppen durch das Thor in die Stadt gehen lassen / ohn schriftliche Erlaubnuß des
General=Commandanten zuhaben; Jm Fall aber / daß einige solche begehren mögten /
so wird man sie ihnen nicht abschlagen / um in ihren Geschäften hineinzugehen / und
zuruckzukehren / und darunder sollen auch die Bedienten begriffen seyn.
Jst verwilliget / mit der Bedingnuß / daß diejenige genennet werden / welche
hinein gehen sollen / denen man alsdan die Pasporten ertheilen wird / ausge=
nommen den Bedienten.
9.
Man solle auch nicht mögen das in der Citadell befindliche Proviant
verarre=
stiren / oder sequestriren / sondern erlaubt seyn / solches zuverkauffen / um Gelt daraus
zuziehen / den Truppen damit zuhelffen.
Jst abgeschlagen; Und das Proviant soll unsern Commissarien träulich
überantwortet werden.
10.
Daß wegen derer Angelegenheiten / oder Particular=Geschäften derer
Regimen=
tern zu Messina von den Feinden soll erlaubt seyn / von einem jeden Corpo einen
Officier noch acht Tag nach Abzug derer Truppen darin zuruckzulassen / um
Vorse=
hung zutuhen; Welchen man die Pasporten und Fahrzeugen gegen Bezahlung
zukom=
men lassen solle / um sich wieder nach ihrem Corpo zuverfügen.
Wegen der Particular=Geschäften derer Officiers / kan man einen von jedem
Regiment darin lassen / und ihn beneñen / aber nur vier Tag lang / und sobald ihre
Geschäften geschlichtet / wird man sie auf ihre Kösten mit Pasporten zu Meer
überschicken.
Und zu Haltung oberwehnter Bedingnussen erbiehtet man folgendes:
Erstlichen / daß man alsobald dem Feind das Thor der Citadell von
der Land=Seiten / dadurch man in die Ebene von Don Blasco gehet / wie
auch all=aussere Werker von besagter Pforten einraumen werde.
Der Feind solle gleich nach unterzeichnet=gegenwärtiger Capitulation
das Thor / und all=aussere Werker gegen dem Thor von Don Blasco, wie
auch die zwey Contregarden / und Travers gegen dem Meer auf der
linken Seiten einraumen / mit der Erklärung / daß auch das innere
Thor der Citadell darmit begriffen seye / alda dem Feind erlaubt seyn solle / ei=
nen Schlagbaum zusetzen / um unsere Besatzung von der seinigen / wel=
che sich alda einfinden solle / zuunterscheiden.
Andertens / wird man nach Erfüllung der Capitulation alle
Magazi=
nen / sowohl von Kriegs=als Mund=Vorrath / und alles / was sich darin
be=
finden werde / wie ingleichem alle Stuck und Mörser entdecken und
über=
antworten; Zu welchem Ende dem Feind soll erlaubt seyn / die
Commis=
sarien von der Artillerie und Proviant zuschicken / um gesamter Hand der
Unsrigen ein Jnventarium aufzurichten / so man zu seiner Zeit mit aller
Träu und Glauben ohne den geringsten Betrug überlieffern werde.
Sobald der Feind das Thor wird einraumen / wird man die
Com=
missarien von der Artillerie und dem Proviant abordnen / welchen man
träulich alle Magazinen von Kriegs=und Mund=Vorrath überantworten:
wie ingleichem die Minen / Stuck und Mörser / so man im Graben ins
Meer geworffen / oder begraben / entdecken solle.
Drittens / über das / und nach Vollziehung obverzeichneter
Beding=
nussen / wird man gleicher Massen das Castell von St. Salvator / mit all
seinen Magazinen / von Mund=und Kriegs=Vorraht / wie auch alle Stuck
übergeben / aber nicht ehender das Thor von gemeldtem Castell
einrau=
men / bis bey gänzlicher Ausraumung berührter Citadell / und erwehntes
Castells / um aller Unordnung vorzukommen.
Jn eben der Zeit / als man von dem Thor der Citadell den Besiz
nehmen wird / solle man auch zugleich ein Thor von dem Castell von
St. Salvator eingeben / und man wird schon obacht haben / daß kein
Un=
ordnung entstehen möge: Und dieses solle mit den Magazinen vom
Proviant und der Artillerie / wie auch Minen / gleich oben von der Citadell /
geschehen.
Man wird auch in gleicher Zeit die Kriegs=Schiffe / Bombardier=
schiffe / ⟨Petatschien⟩ / oder Tschaicken / wie nichtweniger die Galeeren / wel=
che von dem Feind nicht zu Grund geschossen worden / sammentlich
über=
lassen.
Jst verwilliget / aber zu gleicher Zeit solle der Feind von allem
deme / so auf den Schiffen geladen gewesen / welche zu Grund geschossen
worden / wie auch von denjenigen Schiffen / welche man zustellen werde /
ein ganz richtige Verzeichnuß behändigen.
Den 19. dieses / um 3. Uhr / Nachmittag / sollen die Thöre / vermög
des obgemeldten Artickels / eingeranmet: und den 20. die algemeine
Ausraumung vorgenommen: die Truppen auch / um sich nach ihrer Armee
zuverfügen / eingeschiffet werden.
Geschehen zu Messina, den 18. October / 1719.
Graf von Mercy.
D. Lucas Espinola.
Denkmünz / die alhier / zu Wien / wegen Eroberung
Messina gepräget worden.
JTalien in der alt=Römischen Bildung / sitzet auf der gewöhnlichen
Erd=Kugel und unterstützet in voller Ruhe / zum Zeichen seiner Sicherheit /
das Haubt mit dem linken Armb / welcher auf erobert=feindlichen Waffen ruhet;
Mit der Rechten halt es einen (nach der alt=Teutschen Art) achteckigten Schild
der Beschützung / darin der Kaiserlich=doppelte Adler / samt Jhrer Kaiserlich=und
Catholischen Majestät Namens=Zug und Stamm=Wappen; Das ihme sonst
beygelegte Füllhorn hat es diesesmal zugleich / zum Zeichen des Frieden / wessen
es bey eben dieser Beschützung genieset; Nächst ihn unter der Rüstung / womit
Festungen erobert werden / als Feuer=Mörser ꝛc. stehet ein Sieges=Zeichen von
Sicilianischen Waffen / kennlich an dem gekrönten Helm und dem Dreyfuß des
al=
ten Trinackriens; Dieses wird / an statt des sonst gebräuchlichen Spieses / getra=
gen von einem Schiff=Ruder wegen des zugleich eroberten Hafens / und der
über=
wunden=feindlichen See=Macht.
Die Uberschrift ist:
SECVRITAS ITALIÆ.
Unten:
MESSANÆ COACTA DEDITIO
M. DCC. XIX.